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Frühjahr 2012<br />
Neue Rechnungslegung<br />
Massgeblichkeitsprinzip oder Bilanzberichtigung – was<br />
machen die Steuerverwaltungen?<br />
Ettlin Erich<br />
Dipl. Steuerexperte; dipl. Wirtschaftsprüfer<br />
Partner, Leiter Steuern und Recht BDO AG<br />
Inhaltsübersicht<br />
• Steuerliche Bestimmungen des neuen Rechnungslegungsrechts<br />
(nRLR)<br />
• Massgeblichkeit im Steuerrecht<br />
• Spezialitäten des nRLR<br />
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Frühjahr 2012<br />
Ziele<br />
• Sie sind sich der steuerlichen Auswirkungen des nRLR<br />
bewusst<br />
• Sie kennen insbesondere die Grundsätze des Massgeblichkeitsprinzipes<br />
im Schweizer Steuerrecht<br />
Steuerliche Bestimmungen<br />
im nRLR<br />
• Verweise auf Steuerrecht im nRLR<br />
– Grundsätzlich kein Verweis auf Steuerrecht<br />
– Im Gegensatz <strong>zum</strong> ersten Entwurf keine umgekehrte Massgeblichkeit<br />
(Änderungen / Korrekturen im Steuerrecht sind im<br />
Handelsrecht nach zu vollziehen)<br />
– Änderung DBG und StHG im Zusammenhang mit dem nRLR<br />
– Art. 126 Abs. Abs. 3 zweiter Satz DBG und Art. 42 Abs. 3<br />
zweiter Satz StHG:<br />
– ....Die Die Art und Weise der Führung und der Aufbewahrung<br />
richtet sich nach dem Obligationenrecht (Art. 957, 957a, 958<br />
und 958a – 958f ORrev)<br />
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Frühjahr 2012<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Steuerrecht hat keine eigenen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften<br />
• Bei juristischen Personen wird die steuerrechtliche Gewinnermittlung<br />
gemäss Art. 58 Abs. 1 DBG vom Saldo der Erfolgsrechnung<br />
hergeleitet (Massgeblichkeit der Handelsbilanz für die<br />
steuerliche Gewinnermittlung)<br />
• Art. 18 Abs. 3 DBG verweist für Steuerpflichtige, die eine ordnungsgemässe<br />
Buchhaltung führen auf Art. 58 DBG<br />
• Kein spezieller Verweis für die übrigen selbstständig Erwerben- Erwerbenden,<br />
jedoch gemäss Praxis und Rechtsprechung einheitlicher<br />
Gewinnbegriff für die SE und die JP<br />
• Punktuelle steuergesetzliche Korrekturvorschriften (Abschreibungen,<br />
Rückstellungen, Wertberichtigungen etc.)<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Handelsrechtskonformität ist Voraussetzung für die<br />
steuerliche Akzeptanz p<br />
• Für Steuerbehörden nur massgeblich, wenn formell korrekt<br />
und Vermutung für materielle Richtigkeit vorhanden<br />
• Wenn Handelsbilanz nicht ordnungsgemäss – kann sie nicht<br />
als Grundlage herangezogen werden<br />
• Ermessensweise Einschätzung<br />
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Frühjahr 2012<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Bilanzberichtigung durch die Steuerbehörde nötig und<br />
jederzeit j möglich g ( (z.B. Tieferbewertung g einer über die<br />
Anschaffungskosten hinaus bewerteten Liegenschaft;<br />
Abschreibung auf einem nicht einbringlichen Darlehen)<br />
• Grundlage: Art. 960 Abs. 2 + 3 und Art. 960 a Abs. 1 – 3<br />
ORrev<br />
• Wenn die Veranlagung offen ist – Bilanzberichtigung immer<br />
möglich und von Amtes wegen auszuführen<br />
• Wenn definitiv veranlagt – Revisionsgrund/Nachsteuer<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Bilanzänderung<br />
• Handelsrechtlichen Ansatz durch anderen handelsrecht-<br />
lichen Ansatz ersetzen<br />
• Nicht mehr möglich, wenn Jahresrechnung eingereicht!<br />
• Z.B. Steuerbehörde kündigt Aufrechnung an und der<br />
Steuerpflichtige will durch zulässige Wertberichtigung auf<br />
anderem Aktivum kompensieren<br />
• Revisionsgrund:<br />
– Umwandlung in AG - Verkauf Aktien und Verletzung Sperrfrist;<br />
– Revisions-Verfahren Art. 147 – 149 DBG;<br />
– Goodwill aktivieren / Erhöhung Werte und damit höhere<br />
Abschreibungen möglich<br />
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Frühjahr 2012<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
Saldo<br />
handelsrechtliche<br />
Erfolgsrechnung<br />
Saldo<br />
handelsrechtliche<br />
ER<br />
Steuerliche<br />
Korrekturen 1)<br />
Steuerlich<br />
massgeblicher<br />
Gewinn<br />
1) z.B. geschäftsmässig nicht begründete Abschreibungen /<br />
Wertberichtigungen / Rückstellungen<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Materielle Massgeblichkeit<br />
• Ordnungsgemässe Rechnungslegung gilt auch für steuerliche<br />
Gewinnermittlung<br />
• Formelle Massgeblichkeit<br />
• Unternehmen wird in der Handelsbilanz gewählten (handelsrechtskonformen)<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften<br />
behaftet<br />
• Umgekehrte Massgeblichkeit<br />
• Unternehmen schöpfen idR steuerliche Spielräume zu ihren<br />
Gunsten aus und beeinflussen damit die handelsrechtliche<br />
Darstellung (Bsp. Warenlager, pauschale Delkredere,<br />
Abschreibungen)<br />
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Frühjahr 2012<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Steuerrechtliche Korrekturvorschriften<br />
• Art Art. 58 Abs. Abs 1 Bst. Bst a: geschäftsmässig nicht begründeter<br />
Aufwand<br />
• Art. 58 Abs. 1 Bst. b: nicht gutgeschriebene Erträge<br />
• Art. 58 Abs. 3: Gewinnermittlung bei gemischtwirtschaftlichen<br />
Unternehmen<br />
• Art. 59: Besondere geschäftsmässig begründete Aufwand-<br />
posten<br />
• Art. 60: Erfolgsneutrale Vorgänge<br />
• Art. 61 Erfolgsneutrale Umstrukturierungen<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Steuerrechtliche Korrekturvorschriften<br />
• At Art. 62: 62Ab Abschreibungen<br />
h ib<br />
• Art. 63: Rückstellungen<br />
• Art. 64: Ersatzbeschaffungen<br />
• Art. 65: Zinsen auf verdecktem Eigenkapital<br />
• Art Art. 67: Verlustverrechnung (begrenzt auf 7 Jahre)<br />
• Art. 66: Besondere Gewinnermittlung für Vereine, Stiftungen<br />
und Anlagefonds<br />
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Frühjahr 2012<br />
Massgeblichkeitsprinzip im<br />
Steuerrecht<br />
• Steuerbehörden dürfen keine handelsrechtswidrigen<br />
Buchungen g / Bewertungen g verlangen g<br />
• Handelsrechtswidrige Buchungen / Bewertungen korrigieren<br />
(Gebot der Bilanzberichtigung)<br />
• Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen<br />
sind zu verbuchen (Prinzip der Buchmässigkeit)<br />
• Steuerpflichtige sind an die eingereichten Jahresrech-<br />
Jahresrech<br />
nungen gebunden (Verbot der Bilanzänderung)<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Materiell besteht bezogen auf das Massgeblichkeitsprinzip<br />
kein Unterschied durch das nRLR<br />
– Art. 957a Abs. 1 ORrev: Geschäftsvorfälle, die für die Darstellung<br />
der Vermögens- und Ertragslage notwendig sind...<br />
(entspricht bestehendem Art. 957 Abs. 1 OR)<br />
– Art. 958 Abs. 1 ORrev: .. So dass sich Dritte ein zuverlässiges<br />
Urteil... (entspricht Art. 959 und 662a Abs. 1 OR)<br />
• Art. 957a Abs. 4 ORrev: Buchführung in Fremdwährung<br />
möglich<br />
• Art. 958d Abs. 3 ORrev: ...so müssen die Werte zusätzlich<br />
in der Landeswährung angegeben werden<br />
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Frühjahr 2012<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Bildung von stillen Reserven weiterhin möglich<br />
(...zusätzliche ( Abschreibungen g und Wertberichtigungen..) g g )<br />
Art. 960a Abs. 4 ORrev<br />
• Dual reporting: Zusätzlich zur Jahresrechnung nach OR ein<br />
Abschluss nach einem anerkannten Standard zur<br />
Rechnungslegung (Art. 962 ORrev)<br />
– Massgebend für die Steuerbemessung ist der OR-Abschluss<br />
– Durch einen zweiten Abschluss (nach ( OR) ) kann vermieden<br />
werden, dass true + fair view in die Steuerbemessungsgrundlage<br />
einfliesst<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Grenze für die Buchführungspflicht auf CHF 500‘000 erhöht<br />
(Art. 957 Abs. 1 Ziff. 1 ORrev)<br />
• Die Unternehmen (nur Personenunternehmen – siehe Art.<br />
957 Abs. 2 Ziff. 2 ORrev) müssen lediglich über Einnahmen<br />
und Ausgaben sowie über die Vermögenslage Buch führen<br />
(Art. 957 Abs. 2 ORrev) – sogenannte Milchbüchlein-<br />
Rechnung<br />
• Aber: Art. 958b Abs. 2: auf die zeitliche Abgrenzung können<br />
nur Personenunternehmen mit weniger als CHF 100‘000 100 000<br />
verzichten<br />
• D.h. im Umkehrschluss: Ab CHF 100‘000 Umsatz müssen<br />
Personenunternehmen zeitliche und sachliche Abgrenzung<br />
vornehmen (Transitorische; angefangene Arbeiten...)<br />
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Frühjahr 2012<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
Umsatz im letzten GJ von Einzelunternehmen + Personengesellschaften<br />
Bis CHF 100‘000 CHF 100‘000 – 500‘000 über CHF 500‘000<br />
• Nur<br />
sachliche<br />
Abgrenzung<br />
• Zeitliche und sachliche<br />
Abgrenzung<br />
• Milchbüchleinrechnung?<br />
Unterliegen nicht der Pflicht zur Buchführung<br />
und Rechnungslegung und damit den<br />
Grundsätzen ordnungsgemässer Buchführung<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Zeitliche Abgrenzung:<br />
• Pflicht zur Buchführung<br />
und<br />
Rechnungslegung<br />
nach Art. 957 ORrev<br />
Nach den Grundsätzen<br />
ordnungsgemässer<br />
Buchführung<br />
– Periodengerechte Abgrenzung des Aufwandes Aufwandes, dd.h. h der<br />
vollständigen Erfassung aller Verbindlichkeiten, Transitorischen<br />
Passiven und Rückstellungen auch wegen des<br />
Vorsichts- und Imparitätsprinzipes (Schweizer Handbuch der<br />
Wirtschaftsprüfer II 3.3)<br />
• Sachliche Abgrenzung:<br />
– Kosten sachliche Abgrenzung Aufwand<br />
– Botschaft S. 1697: Milchbüchlein-Rechnung – muss sich an<br />
gewisse Mindestvorgaben, die sogenannten Grundsätze<br />
ordnungsgemässer Buchführung, halten<br />
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Frühjahr 2012<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Angaben Einnahmen – Ausgaben für Steuererklärung:<br />
Soll- Soll oder Ist-Methode Ist Methode zur Auswahl<br />
Wenn Kreditoren und Rückstellungen, dann auch ausstehende<br />
Fakturen und angefangene Arbeiten!<br />
Einnahmen und Ausgaben fortlaufend, lückenlos und wahrheitsgetreu<br />
Z.B. Kassenverkehr: Kassabuch korrekt, mit Positiv-Saldi!<br />
Inventar über Warenvorräte etc.<br />
AAngefangene f Arbeiten A b it auch, h wenn zwischen i h eingenommenen<br />
i<br />
Zahlungen und Ausgaben Missverhältnis<br />
(Merkblatt StV ZH 3e)<br />
Abschreibungen und RST nur, wenn Hilfsblatt ausgefüllt<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Art. 960 b Abs. 2 ORrev – Schwankungsreserve bei Aktiven<br />
<strong>zum</strong> Börsenkurs<br />
• Steuerlicher Planungsspielraum?<br />
• Anschaffungswerte dürfen allerdings nicht unterschritten<br />
werden<br />
• Immerhin: Verlustverrechnung durch Aufwertung über den<br />
Anschaffungswert bei Aktiven mit Börsenkurs oder einem<br />
anderen beobachtbaren Marktpreis (Liegenschaften?) in<br />
einem aktiven Markt möglich<br />
• Aber beachte: Art. 62 Abs. 3 DBG – Wiederabschreibungen<br />
nicht möglich in solchen Fällen. Wertschwankungsreserve?<br />
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Frühjahr 2012<br />
Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Konzernrechnung ist für Vermögenssteuerwert von Aktien<br />
massgebend g ( (Rz 41 der Wegleitung g g zur Bewertung g von<br />
Wertpapieren ohne Kurswert für Vermögenssteuer)<br />
• Mehr Transparenz durch nRLR:<br />
– Anhang, wenn nicht ausdrücklich darauf verzichtet wird, auch<br />
bei Personenunternehmen<br />
– Lagebericht bei grösseren Unternehmen (Art. 961c ORrev)<br />
– Erläuterungen zu a.o., einmaligen oder periodenfremden<br />
Positionen (Art. 959c Abs. 2 Ziff 12 ORrev)<br />
– Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (Art. 959c<br />
Abs. 2 Ziff 12 ORrev)<br />
– Information für Steuerbehörde durch Abschluss nach anerkanntem<br />
Rechnungslegungs-Standard<br />
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Neuerungen mit dem nRLR<br />
• Gesetzliche Kapitalreserve / gesetzliche Gewinnreserve<br />
unter Eigenkapital: g p<br />
• Keine steuerliche Konsequenzen – Reserve aus Kapitaleinlage<br />
ist jetzt schon steuerfrei, wenn unter gesetzlichen<br />
Reserven (neu gesetzliche Kapitalreserven) gebucht und<br />
von der Eidg. Steuerverwaltung als steuerneutrale Kapitaleinlage<br />
bestätigt<br />
• Ausschüttung aus Gewinnreserven unterliegen der Verrechnungssteuer<br />
und der Besteuerung auf Ebene der<br />
Aktionäre<br />
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