Podiumsgespräche und Diskussionsgrundlagen (PDF) - Memoriav
Podiumsgespräche und Diskussionsgrundlagen (PDF) - Memoriav
Podiumsgespräche und Diskussionsgrundlagen (PDF) - Memoriav
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Memoriav</strong> Kolloquium 2011<br />
<strong>Podiumsgespräche</strong><br />
Im Rahmen des <strong>Memoriav</strong>-Kolloquiums finden drei <strong>Podiumsgespräche</strong> statt, um mit Expertinnen <strong>und</strong><br />
Experten über die Zukunft des audiovisuellen Erbes in den Bereichen Radio/TV, Film <strong>und</strong> Fotografie zu<br />
diskutieren. Die <strong>Podiumsgespräche</strong> werden simultan übersetzt - Deutsch/Französisch/Deutsch.<br />
1) Die Zukunft des Radio- <strong>und</strong> Fernseherbes der Schweiz<br />
Freitag, 28. Oktober 2011, 15:30 – 17:00 Uhr<br />
Es diskutieren:<br />
Françoise Clément - Responsable des Archives RTS , Lukas Weiss - Präsident UNIKOM - Union nichtkommerzorientierter<br />
Schweizer Lokalradios, François Vallotton - Professeur ordinaire de la Section d’histoire<br />
de l’Université de Lausanne, N.N. (angefragt) - Mitglied der Kommission für Verkehr <strong>und</strong> Fernmeldewesen –<br />
KVF | Moderation: Kurt Deggeller, <strong>Memoriav</strong><br />
Diskussionsgr<strong>und</strong>lage:<br />
Die Archivstrategie von Radio <strong>und</strong> Fernsehen hat mit zwei gegenläufigen Strömungen zu kämpfen:<br />
Dem wachsenden Interesse der Öffentlichkeit an den Archivbeständen von Radio <strong>und</strong> Fernsehen <strong>und</strong> den<br />
immer zahlreicher werdenden Möglichkeiten der Verbreitung von Archivmaterial stehen der kontinuierliche<br />
Ausbau der Urheberrechte, die Rechtsunsicherheit beim zugänglich Machen der Sendungen <strong>und</strong> hohe<br />
finanzielle Forderungen der Verwertungsgesellschaften gegenüber.<br />
Es hat sich erwiesen, dass das Marktpotential der Archivbestände generell überschätzt wurde. Die Kosten für<br />
die Archivhaltung, die Digitalisierung analoger Bestände <strong>und</strong> die Langzeitsicherung digitaler Archive, steigen<br />
dagegen kontinuierlich.<br />
Die Politik hat die Erhaltungswürdigkeit des Programmvermögens von Radio <strong>und</strong> Fernsehen anerkannt <strong>und</strong><br />
gesetzlich verankert; der Schaffung der dafür notwendigen Strukturen steht aber der eiserne Sparwillen<br />
derselben Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker entgegen.<br />
Auf welchen Elementen kann eine zukunftsträchtige Politik der Erhaltung von Programmen von Radio <strong>und</strong><br />
Fernsehen aufbauen, <strong>und</strong> in welchem Rahmen kann dieses Kulturgut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />
werden?<br />
2) Die Zukunft des filmischen Erbes der Schweiz<br />
Samstag, 29. Oktober 2011, 10:45 – 12:15 Uhr<br />
Es diskutieren:<br />
Georg Eckes – Projektmanager beim Deutschen Filminstitut – Projektleiter European Film Gateway , Marcel<br />
Hoehn – Geschäftsführer von T&C Film, David Landolf – Leiter Kinemathek Lichtspiel, Frédéric Maire –<br />
Directeur Cinémathèque suisse, Laurent Steiert – B<strong>und</strong>esamt für Kultur – Sektion Film | Moderation: Marcy<br />
Goldberg – Filmwissenschaftlerin <strong>und</strong> Medienberaterin<br />
Diskussionsgr<strong>und</strong>lage:<br />
Die Digitalisierung stellt für alle Arbeitsbereiche der Filmproduktion eine epochale Wende dar <strong>und</strong> bedeutet
nicht nur für die Produktion <strong>und</strong> Auswertung ein Umdenken, sondern verlangt auch nach einem neuen<br />
Umgang, wenn diese filmischen Dokumente am Ende ihrer Verwertungskette stehen.<br />
Wie reagieren Gedächtnisinstitutionen <strong>und</strong> Produzenten auf das stetig wachsende Bedürfnis einer<br />
besseren Zugänglichkeit filmischer Dokumente? Welches Wissen sollte über solche Filme vermittelt<br />
werden bzw. wer nimmt diese Aufgabe wahr? Und inwiefern denken Produzenten/Filmschaffende schon<br />
bei der Produktion an die nachhaltige Verwertung ihrer Filme nach?<br />
Wie argumentieren Gedächtnisinstitutionen gegenüber Geldgebern, dass mit der Digitalisierung nicht<br />
alles billiger wird? Parallel zum vermehrten Einsatz digitaler Medien, setzen Archive für die längerfristige<br />
Konservierung von Filmen nach wie vor physische Filmträger ein. Diese „doppelten“ Kosten können aber<br />
nur beschränkt durch eine „Vermarktung“ dieser Kulturgüter gedeckt werden, da die Rechte vielfach noch<br />
bei den Produzenten/Urhebern liegen.<br />
Traditionelle Filmverarbeitungsbetriebe, wie zum Beispiel die Schwarz Film AG, mussten wegen<br />
mangelnder Nachfrage schliessen. Ist die Filmbranche auf den Verlust dieses Wertvollen Know how<br />
vorbereitet?<br />
3) Die Zukunft des fotografischen Erbes der Schweiz<br />
Samstag, 29. Oktober 2011, 16:15 – 17:30 Uhr<br />
Es diskutieren:<br />
Christophe Brandt, Directeur de l’Institut Suisse pour la conservation de la photographie et représentant de<br />
la photographie au Comité Directeur de <strong>Memoriav</strong>, Philippe Kaenel - Professeur titulaire d’histoire de l’art,<br />
Université de Lausanne, Peter Pfr<strong>und</strong>er - Direktor Fotostiftung Schweiz<br />
Urs Staub - B<strong>und</strong>esamt für Kultur, Leiter der Sektion Museen <strong>und</strong> Sammlungen<br />
Moderation: Kurt Deggeller – Direktor von <strong>Memoriav</strong><br />
Diskussionsgr<strong>und</strong>lage:<br />
Die Aufgabe der langfristigen Erhaltung <strong>und</strong> Zugänglichkeit des fotografischen Erbes der Schweiz muss<br />
überdacht werden. Die Neuordnung der Zuständigkeiten des B<strong>und</strong>esamts für Kultur <strong>und</strong> der Stiftung Pro<br />
Helvetia hat Lücken in das bisherige Konzept gerissen. Eine neue Herausforderung ist auch die Übernahme<br />
grosser Fotobestände aus Presseagenturen durch öffentliche Institutionen. Zudem hat die Fotografie einen<br />
Technologiewandel durchgemacht, der neue Erhaltung- <strong>und</strong> Vermittlungskonzepte verlangt. Auf der<br />
Nutzerseite zeigt die Wissenschaft vermehrt Interesse für die Fotografie <strong>und</strong> ihre Geschichte <strong>und</strong> braucht für<br />
ihre Forschungs- <strong>und</strong> Lehrtätigkeit zuverlässiges, gut aufgearbeitetes <strong>und</strong> leicht zugängliches Quellenmaterial.<br />
Sind dies Gründe genug Tabula rasa zu machen <strong>und</strong> einen Neuanfang anzustreben, oder kann die neue<br />
Situation mit den vorhandenen Strukturen bewältigt werden?<br />
Stand 11.10.2011