bond men's magazine - Ausgabe #006 [2012]

Ein Nachruf.
Mensch. Freund.
PR-Agent. Kommunikationswunder.
Das Leben ist einfach zu kurz. Zu kurz, um Menschen zu
sagen, wie sehr man sie mochte, wie gerne man mit ihnen
exzelente Gespräche führen konnte, wie sehr man ihre
außerordentliche Fachkompetenz hinsichtlich PR und
Kommunikation schäte.
Einen solchen Mann lernte ich vor einigen Jahren kennen.
Markus Gebhardt war der Pfeiler und mein persönlicher
Held im Sturm jeglicher PR- und Kommunikationsarbeit.
Partnerschaft war für Markus ein hohes Gut und er versorgte
unsere Redaktion gemeinsam mit seinem Partner
Boris Böhles in hohem Maß mit großer Leidenschaft zu
seinem Beruf.
Menschlich und mit viel Humor überzeugte er uns von den
ihm anvertrauten Produkten und Dienstleistungen. Ein
ehrlicher PRler - durch und durch - und gleichzeitig ein
liebenswerter Mensch.
Abschied ist ein schweres Wort
Nicht nur sein fachliches Geschick haben sich tief in meiner
Seele verankert und in mein Herz gebrannt, sondern auch
unsere tiefgründigen Gespräche, wenn es um unsere Ein-
stelung zur Arbeit ging. Markus spornte an und gab mir
oft das Gefühl, dass es gut ist, was wir tun. Er baute mich
auf, wenn ich manchmal voler Wut ales hinschmeißen
wolte. Das es viel Kraft kostet, unsere Ideale nach außen zu
vertreten, für die Markus immer - Tag und Nacht - voler
Hingabe stand.
Markus zeigte mir, dass es sich lohnt für eine Sache und
seinen Glauben zu kämpfen. Denn Markus hae ales, was
einen guten PR-Mann und außergewöhnlichen Menschen
ausmacht: Glaubwürdigkeit, Seele, Integrität, Loyalität und
vor alen Dingen ein großes Herz.
Wir vermissen Dich, lieber Markus
Leider ist Markus nun mit jungen 40 Jahren von uns
gegangen. Wir trauern aufrichtig. Es kommt aber der Tag,
lieber Markus, da sehen wir uns wieder, sien vertraut bei
einer wohlschmeckenden Zigaree oder würzig-kräftigen
Cigarre auf einer fluffigen Wolke, lassen uns die Sonne auf
den Pelz scheinen und plaudern gemütlich über unser
Leben im Paradies, unserem Leben danach.
R.I.P.
Markus Gebhardt
1971 - 2012
Danke für Deine Zeit, lieber Markus, danke das Du für ale
immer und jederzeit ein offenes Ohr haest. Wir denken an
Dich, lieber Markus. Du hast einen Pla in unseren Herzen
und einen sonnigen Pla im Himmel verdient.
Wenige Tage vor seinem Tod führten wir ein Gespräch
mit Markus. Er hae noch viele Pläne mit seiner großen
Liebe und Freundin Lisa, die immer an seiner Seite stand.
Lieber Markus. Wie geht es Dir?
Danke der Nachfrage, heute scheint die Sonne – da kann es
einem nur gut gehen!
Woltest Du als kleiner Junge PR-Manager werden?
Überhaupt nicht – lange war es mein Traum Profifußbaler
zu werden. Das nötige Talent war vorhanden. Nur muss
man sich irgendwann entscheiden: Ales auf eine Karte
seen oder sich doch auf etwas Solides mit Nachhaltigkeit
festlegen – ich habe den zweiten Weg gewählt!
Was fasziniert Dich an Deiner Arbeit?
Jeder Tag ist anders, jeder Kunde ist anders – Routine ist ein
Fremdwort im PR-Geschäft.
.und genau das macht den Reiz aus.
Wie hart ist die tägliche Arbeit eines PR-Managers?
Hart ist der falsche Ausdruck, stressig würde es besser
treffen. Oftmals prasselt ales gleichzeitig auf einen ein.
Dann heißt es: Cool bleiben und Prioritäten seen. Wer von
geregelten Arbeitszeiten träumt, solte sich besser für einen
Job im Finanzamt entscheiden.
Nach welchen Kriterien sucht ein Unternehmen
eine PR-Agentur zur Zusammenarbeit aus?
Persönliche Empfehlungen und ein intaktes Newerk
spielen eine große Role. Oftmals werden aber hohe Etas
überwiegend an große Agenturen vergeben – ganz nach
dem Moo: Je größer die Agentur, desto besser der Service
– ein Irrglaube!
Was hat sich für PR-Agenturen hinsichtlich der Zu-
sammenarbeit mit Medien und Partnern in den leten
Jahren verändert?
Die Zusammenarbeit ist anonymer geworden. Gerade
wegen des stetig wachsenden Online- und Social-Media-
Geschäftes, wird eher zum Messenger oder zur Mail
gegriffen. Viele Journalisten schäen jedoch lieber den
direkten Kontakt zu einer PR-Agentur. Das Telefon ist
definitiv auch heute noch das Kommunikationsmiel
Nummer eins!
Wie würdest Du Deine tägliche Arbeit
mit Kunden, Partnern und Medien beschreiben?
Als harmonisches Miteinander, wenn man weiß, wie ale
Seiten funktionieren! Dazu gehört ein gehöriger Schuss
Einfühlungsvermögen.
Oftmals hören wir aufgrund unserer Nachfragen bei
vermeintlich bekannten Agenturen die übliche Ausrede,
dass nur „große“ Titel/Magazine - sehr hohe Auflage,
großer Bekanntheitsgrad - mit Infos, Produkten zum Test
oder Gewinnspielkooperationen bedient werden.
Wird hier Deiner Meinung nach „Veernwirtschaft“ und
„Koruption“ betrieben, um kleinen Verlagen und auch
anderen PR-Agenturen gar keine Chance auf Wachstum
zu ermöglichen?
Mit „Veernwirtschaft“ und „Korruption“ hat das nichts zu
tun – die vermeintlich „großen Agenturen“ wissen es
einfach nicht besser.
Zahlreiche PR-Manager kennen nur die eine Seite des
Medienbusiness und verstehen nicht, wie Journalisten und
Verlage ticken. Wer die „Kleinen“ vernachlässigt, wird auf
Dauer auch bei den „Großen“ nicht punkten!
Abschied
Leider sind einige Agenturen im Umgang mit den
Medien - auch mit unserem Verlag - sehr überheblich und
arogant. Woran liegt dieser abgehobene Zustand?
Diese Einstelung rührt daher, dass sie Unternehmen mit
bekannten Titeln imponieren wolen. Doch wer nur starr
auf die Auflagenzahl oder Reichweite einzelner Medien
schielt, erweist seinem Kunden einen Bärendienst.
Was wünschst Du Dir im täglich gegenseitigen Umgang
zwischen Agenturen, Unternehmen und Medien?
Mehr miteinander und die Zeit, eine Marke wachsen zu
lassen. Public Relation ist und war nie ein Schnelschuss.
Wer nur kurzfristig in die Medien möchte, ohne die entsprechende
Nachhaltigkeit im Auge zu behalten, für den ist
Öffentlichkeitsarbeit das falsche Instrument.
Wir versuchen mit unserem Magazin dem wachsenden
Egoismus unserer Geselschaft die Stirn zu bieten und
mehr Teamgeist und Zusammenhalt zu fördern.
Wie siehst Du die verbreitete Ichbezogenheit unserer
Geselschaft?
Ein leidiges Thema, das oftmals sehr stark ausgelebt wird –
wir beweisen täglich das Gegenteil und der Erfolg gibt uns
Recht!
Wie beurteilst Du das heutige Wertedenken
unserer Geselschaft?
Schneler, höher, weiter – das kann auf Dauer nicht funktionieren.
Nachdenklich hat mich folgende Aussage ge-
macht: „Lieber in einem Luxusauto weinen, als auf einem
Fahrrad lachen“.
Das kann nicht der menschliche Anspruch und hohe Sinn
unserer Geselschaft sein.
Jeder Abschied ist ein kleiner Tod,
aber jeder Tod ein großer Abschied
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