Programm für Graz
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M. Mag. Hermann Miklas<br />
Superintendent der Evangelischen Diözese Steiermark<br />
und Vorsitzender des Ökumenischen Forums christlicher<br />
Kirchen in der Steiermark<br />
Mit „Kirche“ assoziiert man üblicher Weise ja<br />
den Sonntagvormittag – und damit das Licht der<br />
aufgehenden Sonne. Kirche bei Nacht, das ist<br />
eine eher ungewöhnliche Perspektive.<br />
Doch aus dem Gewöhnlichen herausragen und<br />
neue Perspektiven der christlichen Spiritualität<br />
aufzeigen will sie ganz bewusst, die „Lange Nacht der Kirchen“.<br />
Denn manchmal hilft ein Wechsel der Perspektive, um Bekanntes<br />
(oder das, was man <strong>für</strong> Bekanntes hält) plötzlich ganz neu zu sehen.<br />
Von „Kirche“ tragen die meisten Menschen ein Klischeebild in sich.<br />
Unabhängig davon, ob es überwiegend positiv oder überwiegend<br />
negativ besetzt ist, es ist häufig ein recht statisches Bild. Eines, das<br />
sich durch jede neue Begegnung auch noch mehr zu verfestigen<br />
scheint. Da ist oft nur noch wenig Platz <strong>für</strong> Überraschendes.<br />
Die Lange Nacht der Kirchen aber will überraschen. Will in allzu<br />
statische Bilder wieder Dynamik bringen und Vorurteile hinterfragen.<br />
So hat sie <strong>für</strong> heuer auch ein ausgesprochen paradoxes Motiv<br />
gewählt: Ihr alle seid Kinder des Lichts und Kinder des Tages; „wir<br />
gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis.“ (1. Thessalonicherbrief<br />
5,5). Das ist natürlich metaphorisch gemeint. Aber es ist<br />
schon kühn, das Im-Licht-der-Liebe-Gottes-Sein ausgerechnet durch<br />
Veranstaltungen der Nacht sichtbar machen zu wollen. Doch warum<br />
nicht? Der Wechsel der Perspektive macht den Reiz. Lassen Sie sich<br />
überraschen!<br />
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