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Wasser: (k)ein Recht für alle? - Stiftung Bildung und Entwicklung

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Um die Welt von morgen zu retten,<br />

müssen wir schon heute etwas tun<br />

„Was? Die tun es in <strong>ein</strong>e Plastiktüte <strong>und</strong> schmeißen es auf die<br />

Straße? Das darf doch nicht wahr s<strong>ein</strong>!“ Von den sechs jungen<br />

Leuten, die um den Tisch herum sitzen, erhebt sich <strong>ein</strong> Chor ungläubiger<br />

Stimmen.<br />

„N<strong>ein</strong>! Ich sag Euch, das stimmt!“, wirft <strong>ein</strong>e helle Stimme <strong>ein</strong>.<br />

„Was sollen diese Menschen denn sonst tun? Sie haben k<strong>ein</strong>e<br />

Kanalisation. Sie haben k<strong>ein</strong>e Toiletten. Wo sollen sie denn sonst<br />

hingehen?“ Patricia lehnt sich in ihrem Stuhl zurück <strong>und</strong> studiert<br />

die Reaktionen in den Gesichtern um sie herum, bei denen ihr<br />

Argument langsam ankommt. „Echt, wir haben k<strong>ein</strong>e Ahnung, wie<br />

gut es uns geht.“<br />

Will man den Bericht über die menschliche <strong>Entwicklung</strong> 2006<br />

auf 32 – <strong>für</strong> Jugendliche ansprechenden – Seiten zusammenfassen,<br />

benötigt man jede Menge Ideen, Nachforschungen, Niedergeschriebenes<br />

<strong>und</strong> Erzähltes. Wir sind beim zweiten Abend der<br />

Redaktionssitzung, bei der junge Autoren, Illustratoren <strong>und</strong> Redakteure<br />

aus <strong>alle</strong>r Welt sich über die F<strong>ein</strong>heiten der Krise bei der <strong>Wasser</strong><strong>und</strong><br />

Sanitärversorgung austauschen. Aus den Details der oben<br />

beschriebenen „fliegenden Toiletten“ von Kibera in Kenia ent -<br />

wickelt sich <strong>ein</strong> angeregtes Gespräch zwischen den jungen<br />

Redakteuren über die diversen Vorteile des Brunnengrabens, des<br />

Latrinenbauens <strong>und</strong> der Tropfbewässerung.<br />

Der Bericht über die menschliche <strong>Entwicklung</strong> (Human Development<br />

Report – HDR) gehört zu den bekanntesten <strong>und</strong> meist -<br />

gelesenen Publikationen der Ver<strong>ein</strong>ten Nationen. 2006 befasste sich<br />

der Bericht mit <strong>ein</strong>em der schwierigsten <strong>und</strong> am stärksten vernachlässigten<br />

Problemen, denen sich die Menschheit heute gegenübersieht:<br />

der Verfügbarkeit von sauberem <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> angemessener<br />

Sanitärversorgung. Die Bereitstellung von unbedenklichem <strong>Wasser</strong><br />

<strong>und</strong> hygienischen Sanitäranlagen könnte weltweit jedes Jahr<br />

1,8 Millionen Kindern das Leben retten <strong>und</strong> gleichzeitig den 2,6 Milliarden<br />

Erdbewohnern, die ohne Sanitärversorgung leben müssen,<br />

<strong>ein</strong>en Teil ihrer Würde zurückgeben.<br />

Der HDR ist <strong>ein</strong> hochinteressantes Dokument, randvoll mit Fakten,<br />

Zahlenmaterial <strong>und</strong> Berichten aus erster Hand von den Brennpunkten<br />

der Krise bei der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Sanitärversorgung r<strong>und</strong> um die<br />

Welt. Er ist aber auch 400 Seiten dick <strong>und</strong> befasst sich mit komplexen<br />

<strong>und</strong> verwickelten politischen Fragestellungen, ist also nicht<br />

unbedingt Lektüre nach dem Geschmack der heutigen Jugend -<br />

lichen. Deshalb hat das UNDP junge Leute, die sich im weltweiten<br />

Netzwerk von Peace Child International engagieren, darum gebeten,<br />

<strong>ein</strong>e bebilderte Zusammenfassung des Berichts zu erstellen,<br />

die sich speziell an Jugendliche richtet.<br />

Am Redaktionstisch werden inzwischen die <strong>ein</strong>gegangenen<br />

Beiträge besprochen, über 500 sind es an der Zahl. Ordentlich<br />

aufgestapelte Berichte in Aufsatzform, Gedichte, Zeichnungen <strong>und</strong><br />

Fotos sind in Minutenschnelle über den ganzen Tisch verstreut.<br />

Eifriges Papierrascheln <strong>und</strong> immer wieder begeistertes Raunen legt<br />

sich über den Raum, während die jungen Redakteure lesen, was<br />

die Jugend der Welt über das Problem der <strong>Wasser</strong>knappheit<br />

denkt, <strong>und</strong> sich darüber austauschen. Das Ergebnis haltet Ihr jetzt<br />

in den Händen...<br />

VORWORTE 5

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