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Ausgabe 4/2010 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

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Wir bleiben<br />

am Drücker!<br />

JA zur Budgetkonsolidierung. In Krisenzeiten muss man den Gürtel enger schnallen,<br />

das ist jedem von uns klar. Dass sich der öffentliche <strong>Dienst</strong> ausgewogenen Sparplänen nicht verweigert,<br />

hat er in den letzten Jahren hinlänglich bewiesen. Etwa bei der Verwaltungsreform, die<br />

als permanenter Prozess Einsparungspotenziale im öffentlichen <strong>Dienst</strong> ortet und dort, wo es Sinn<br />

macht, auch realisiert. Es ist unsere Aufgabe, als Interessenvertretung darauf zu achten, dass mit<br />

Vernunft und Augenmaß vorgegangen wird. Doch jetzt sind viele Bereiche am Ende der Fahnenstange<br />

angelangt. Der jüngste Ministerratsbeschluss zu Personalreduktionen im Bund beweist, dass<br />

hier mit wenig Phantasie und Sachverstand völlig undifferenziert zu Werke gegangen wird – ohne<br />

die längst notwendige Aufgabenreform kann der öffentliche <strong>Dienst</strong> weitere Kürzungen nicht mehr<br />

verkraften. Einsparungen mit dem Rasenmäher sind in Zeiten massiver grenzwertiger Belastungen<br />

nicht nur widersinnig, sondern außerordentlich gefährlich. Die Ressortchefs sind daher gut beraten,<br />

im partnerschaftlichen Dialog mit ihren zuständigen Personalvertretern konsensuale Lösungen zu<br />

erarbeiten. Denn die herausragende Qualität des öffentlichen <strong>Dienst</strong>es leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Stabilität und Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich. Und wer in schwierigen<br />

Zeiten am eigenen Fundament sägt, könnte nur zu leicht das Gleichgewicht verlieren.<br />

NEIN zu Sonderbelastungen. Die Notwendigkeit einer Budgetkonsolidierung wurde<br />

auch bei der Bundeskonferenz der GÖD vor wenigen Tagen nicht in Frage gestellt (die konkreten<br />

Beschlüsse im Volltext finden Sie auf Seite 10). Klar ist jedoch: Aus dieser Verantwortung kann sich<br />

keiner davonstehlen, es darf keine Tabus geben. Sparen in der Krise erfordert einen gesellschaftlichen<br />

Kraftakt und breiten politischen Konsens, Sonderbelastungen für den öffentlichen <strong>Dienst</strong> werden<br />

wir nicht dulden. Ein logischer erster Schritt zur Konsolidierung liegt zudem bereits auf der Hand.<br />

Unternehmenssanierungen beginnen in der Regel mit der Eintreibung der Außenstände. Im Fall der<br />

Republik Österreich sprechen wir von immerhin 1,7 Milliarden Euro an fälligen Steuern, also Verpflichtungen<br />

gegenüber dem Staat und damit der Allgemeinheit, die bis dato nicht erfüllt wurden.<br />

Solange dieses Geld sozusagen auf der Straße liegt, sollten neue Beschaffungsmaßnahmen auf Eis<br />

gelegt werden. In der Zwischenzeit bleiben wir am Ball.<br />

Fritz Neugebauer<br />

editorial

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