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PETER SCHWARZ - das City Magazin

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Fotos: Mercedes<br />

Alfred Neubauer (re.) mit<br />

Rennfahrer Rudolf<br />

Caracciola (1901 – 1959).<br />

Der Vater der „Silberpfeile“<br />

Von Sophie Kaiser<br />

Alfred Neubauer war von 1926 bis 1955 Rennleiter des Mercedes-Benz-Grand-Prix-Teams.<br />

Ihm verdanken die legendären<br />

„Silberpfeile“ ihre Entstehung. Im Norden Wiener Neustadts<br />

erinnert die Alfred Neubauer-Gasse (nähe Fischapromenade)<br />

an die Verdienste dieses ausgewöhnlichen Mannes.<br />

Alfred Neubauer wurde am 29. März 1891 als erster und einziger<br />

Sohn des Bau- und Kunsttischlers Karl Neubauer und seiner<br />

Frau Marie im mährischen Neutitschein, dem heutigen Novy Jicin<br />

/ Tschechische Republik – zirka 150 Kilometer nordöstlich von<br />

Brünn (Brno) – geboren. Schon früh begann er, sich für <strong>das</strong> Automobil<br />

zu interessieren. So kam es, <strong>das</strong>s sich der kleine Alfred mit<br />

den Chauffeuren jener wohlhabenden Familien anfreundete, bei<br />

denen sein Vater Tischlerarbeiten verrichtete, und die ihn in die<br />

Geheimnisse der frühen Automobile einweihten.<br />

Ausbildung bei Austro Daimler in Wiener Neustadt<br />

Nach der Schule ging Alfred Neubauer zur Artillerie-Kadettenanstalt<br />

in Traiskirchen bei Wien. Viel wichtiger waren ihm aber die<br />

Prospekte, die er sich von den Automobilfabriken schicken ließ.<br />

Daraus und aus der „Österreichischen Automobil-Zeitung“ eignete<br />

er sich ein umfangreiches Wissen an. Im Jahre 1911 wurde er zum<br />

Festungsartillerie-Regiment Nr.1 in Wien versetzt. Zur gleichen<br />

Zeit begann man mit der Motorisierung der österreichischen Artillerie,<br />

wozu geeignete Offi ziere zur Spezialausbildung bei Austro-<br />

Daimler gesucht wurden. Zum Glück hatte der Fähnrich Neubauer<br />

einen Oberst, der seine Talente richtig erkannte und es ihm ermöglichte,<br />

die Spezialausbildung bei der Automobil-Abteilung der<br />

k. u. k. Armee in Klosterneuburg zu beginnen. Nach hervorragend<br />

bestandener Abschlussprüfung wurde er zur praktischen Ausbil-<br />

8 Stadtgespräch<br />

dung bei Austro-Daimler in Wiener Neustadt abkommandiert. Dort<br />

begegnete er zum ersten Mal Ferdinand Porsche.<br />

Leitende Position bei Porsche<br />

1919 wird Neubauer von Generaldirektor Porsche zum Leiter der<br />

Einfahrabteilung ernannt. Da damals die Automobilfabrikation im<br />

Grunde genommen ein überdimensionaler Handwerksbetrieb war,<br />

musste jedes fertiggestellte Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft<br />

und alle individuellen Fehler abgestellt werden. Diese Arbeit übernahmen<br />

die „Einfahrer“, aus deren Reihen sich die ersten großen<br />

Rennfahrer rekrutierten.<br />

Neubauer als erster Rennleiter<br />

Ab 1922 fuhr Neubauer auch Rennen, jedoch ohne großen Erfolg.<br />

Als Ferdinand Porsche 1923 zur Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />

nach Stuttgart ging (Daimler-Benz wurde erst 1926 gegründet),<br />

nahm er Neubauer als bewährten Mitarbeiter mit. Da Neubauer<br />

erkannt hatte, <strong>das</strong>s er kein großes Rennfahrer-Talent war, kam er<br />

1926 auf eine andere Idee: Er erfand den Posten des Rennleiters.<br />

Weil die Rennfahrer bis dato keine Verbindung zur Außenwelt<br />

hatten, wussten sie oft nicht, an welcher Position sie lagen, und<br />

manchmal wurde ein Fahrer nach dem Rennen von der Nachricht<br />

überrascht, <strong>das</strong>s er gewonnen hatte. Daher erfand Alfred Neubauer<br />

ein ausgeklügeltes System mit Fahnen und Tafeln, mit denen er<br />

seinen Fahrern taktische Hinweise geben konnte. Als er <strong>das</strong> System<br />

am 12. September 1926 beim Solitude-Rennen erstmals testete,<br />

wurde er vom Veranstaltungsleiter erbost aufgefordert, die<br />

Rennstrecke zu verlassen, weil sein Mumpitz die Fahrer irritieren<br />

würde.

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