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CV Computern-Verlags GmbH<br />

Postfach 150605 • München<br />

http://www.handwerke.de<br />

1-2<br />

2012<br />

B 31417<br />

ISSN 0931-4679<br />

Januar/Februar 2012 28. Jahrgang<br />

<strong>computern</strong><br />

i m H @ n d w e r k<br />

fachmagazin für das<br />

bauhaupt- und baunebengewerbe<br />

handwerke.de<br />

➔<br />

internet<br />

z Glasfaser: Schnell und lange haltbar …<br />

z Schnelle Netze (22): 2 Mbit/s in Thüringen<br />

➔<br />

special<br />

z IT-Systeme: Unstrukturierte Daten integrieren<br />

➔<br />

software<br />

z DEUBAU 2012: Neues aus Halle 1 …<br />

z Aufmass: Mobil schreiben & lasermessen<br />

z Cross-Marketing: … für Fenster und Türen<br />

➔ techniken & handwerk<br />

z Digitale Tachographen: Im Vergleich<br />

z Photovoltaik: Im Brandfall<br />

CeBIT CeBIT<br />

v v o o r r s s c c h h a a uu<br />

2012 2012


Willkommen im Herzen der digitalen Welt<br />

CeBIT 2012: Erleben Sie die gesamte Bandbreite der ITK-Lösungen<br />

Informieren Sie sich gezielt auf den Plattformen pro, gov, lab und life<br />

Entdecken Sie aktuelle Themen, Trends und Innovationen für die digitale Lebens- und Arbeitswelt<br />

Profitieren Sie von qualifizierten Kontakten und Fachgesprächen auf dem Branchentre� punkt Nr. 1<br />

Heart of the digital world<br />

Deutsche Messe AG • Messegelände • Hannover, Germany • Tel. +49 511 89-0 • info@messe.de


hausmitteilung 4 Gut zu wissen<br />

Besuchen Sie die CeBIT<br />

auf unsere Einladung ...<br />

Wer den Anschluß an die digitale Zukunft behalten<br />

möchte, sollte unbedingt die CeBIT besuchen. Die<br />

größte Computermesse der Welt öffnet bald wieder<br />

Ihre Pforten und präsentiert an allen Ecken und Enden<br />

Trends, Neuheiten und Innovationen. Dabei stehen die<br />

Zukunftsthemen Big Data, Cloud Computing, Mobilität<br />

und Social Media im Fokus. In Halle 12 dreht sich<br />

mit der CeBIT Security World alles um Datensicherheit,<br />

Authentifizierung, Verschlüsselung, Antiviren-Software<br />

und vieles mehr.<br />

Sehr interessant dürfte für Handwerker auch der Messebereich<br />

„CeBIT life“ sein. Hier findet sich neben Unterhaltsamem<br />

auch der Themenbereich Smarter Living.<br />

Dort werden Smart Home-Lösungen zur digitalen<br />

Vernetzung und Kommunikation in den eigenen vier<br />

Wänden sowie Ideen und Produkte mit intelligenten<br />

mobilen Lösungen fürs Auto (neudeutsch Digital Drive)<br />

präsentiert. Einen umfassenden Vorbericht zur CeBIT<br />

finden Sie in dieser Ausgabe der Computern im Handwerk<br />

ab Seite 6.<br />

Kostenloser CeBIT-Eintritt für 1.000 CiH-Leser:<br />

Und wie geht es?<br />

Wenn auch Sie zur CeBIT nach Hannover fahren und<br />

noch ein Ticket benötigen – wir haben 1.000 kostenlose<br />

Tagestickets für Sie. Um an diese Tickets zu kommen,<br />

senden Sie uns bitte schnellstmöglich eine E-Mail an<br />

„redaktion@cv-verlag.de“ mit dem Betreff „CeBIT-<br />

Freiticket“. Daraufhin erhalten Sie von uns einen<br />

Direktlink auf eine CeBIT-Online-Registrierung, die<br />

einen speziellen Aktionscode für unsere kostenlosen<br />

CeBIT-Tickets enthält.<br />

Wenn Sie diesen Link dann per Maus anklicken, müssen<br />

Sie nur noch Ihre persönlichen Daten eintippen – und<br />

schon erhalten Sie ihr personalisiertes e-Ticket per<br />

E-Mail. Dieses drucken sie auf ein DIN A4-Blatt und<br />

fertig ist ihre Eintrittskarte. Außerdem können Sie mit<br />

diesem Ticket kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

im Raum Hannover nutzen, um zur Messe zu fahren<br />

und am Abend wieder zurück. Hierzu muß lediglich der<br />

gewünschte Messetag vor Fahrtantritt auf dem Ticket<br />

angekreuzt werden.<br />

Aber zögern Sie nicht zu lange, denn nur 1.000 Leser der<br />

Computern im Handwerk können sich auf diesem Portal<br />

für ihren Messebesuch registrieren. Wir wünschen Ihnen<br />

schon jetzt eine spannende und interessante CeBIT ...<br />

5<br />

6<br />

9<br />

16<br />

20<br />

26<br />

Titelbild<br />

Messen<br />

Internet<br />

Special<br />

Software<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Inhalt<br />

Handys: Umtauschrecht für Apps?<br />

Internet: Kommunen für Tests gesucht<br />

Überweisungen: Bummelei abgeschafft<br />

Handy-Tastatur: Auch für Handwerker<br />

Internet-Sicherheit: DNS-Check<br />

Ausbildung: Leitern & Fahrgerüste 4<br />

Umfrage: Vertrauen ins Handwerk 5<br />

Handwerke.de<br />

Techniken & Handwerk<br />

Lebensversicherung:<br />

Gestaltungsfallen beim Bezugsrecht 5<br />

CeBIT-Vorschau:<br />

Vertrauen ist das große Thema 6<br />

Glasfaser-Netze: Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />

und lange Haltbarkeit 9<br />

Schnelle Netze (22): Thüringen –<br />

Grundversorgung mit 2 Mbit/s 13<br />

Online-Marketing: Traditionsunternehmen<br />

testet den Werbemanager 14<br />

Integration unstrukturierter<br />

Informationen in IT-Systeme 16<br />

DEUBAU 2012:<br />

Neues aus Halle 1 20<br />

Mobiles Aufmaß: Einfach schreiben<br />

und per Laser messen 23<br />

Vermarktung von Fenstern und Türen:<br />

Cross-Marketing mit fenwin ® -smart 24<br />

Digitale Tachographen:<br />

Hard- und Software im Vergleich 26<br />

Photovoltaik auf dem Dach:<br />

Verhalten bei einem Brand 29<br />

Impressum 13<br />

Digitale Zukunft in Hannover<br />

CeBIT 6.-10. März 2012<br />

Siehe auch Vorbericht ab Seite 6<br />

3


4<br />

co <strong>computern</strong><br />

mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Gut Handwerke.de<br />

Handwerke.de zu wissen<br />

Handys<br />

Umtauschrecht für Apps?<br />

Wer eine App für Smartphones<br />

kauft, sollte sich sicher sein, daß<br />

er sie auch wirklich nutzt, so der<br />

Computer-Informationsdienst<br />

aus Düsseldorf. Denn einen<br />

generellen Anspruch auf den<br />

Umtausch der Apps gibt es<br />

nicht. Da bei einer App die<br />

Lieferung per Download sofort<br />

stattfindet, existiert kein<br />

Widerrufsrecht. Apple weist<br />

in den AGBs darauf hin, daß<br />

Apps nur umgetauscht werden<br />

können, wenn der Download<br />

„unakzeptabel schlecht“ ist.<br />

Wer im Android Market von<br />

Google eine App kauft, hat ein<br />

15-minütiges Umtauschrecht.<br />

Um bösen Überraschungen<br />

vorzubeugen, empfiehlt es sich<br />

deshalb, die AGBs vor dem<br />

Kauf genau zu lesen.<br />

Schnelles Internet<br />

Kommunen für Breitband-<br />

Tests gesucht<br />

SAT Internet Services und das<br />

Kommunalleasing Magazin<br />

suchen bundesweit 100 Kommunen,<br />

die kostenlos an einem<br />

öffentlich zugänglichen Ort für<br />

6 Monate eine Demoanlage für<br />

den schnellen Breitbandzugang<br />

via Satellit betreiben, den Bürgern<br />

vorführen und auch selbst<br />

nutzen wollen. Das Internetzugangssystem<br />

Tooway kann<br />

flächendeckend Breitbandanschlüsse<br />

mit Datenraten von<br />

bis zu 10 Mbit/s im Downlink<br />

und bis zu 4 Mbit/s im Uplink<br />

erreichen. So kann der Internetzugang<br />

bestehende DSL-<br />

Versorgungslücken überbrükken.<br />

Interessierte Kommunen<br />

können sich unter kuehne@<br />

toowaysat.com anmelden bis<br />

Ende Februar 2012!<br />

Messen<br />

T e r m i n e<br />

(Auswahl)<br />

21.02. - 25.02.<br />

Berlin, bautec & Build IT<br />

21.02. - 25.02.<br />

Berlin, SolarEnergy<br />

22.02. - 23.02.<br />

Nürnberg, FeuerTRUTZ<br />

23.02. - 26.02.<br />

Koblenz, RheinlandBAU<br />

24.02. - 26.02.<br />

Haiger, Dill-Bau-Expo<br />

24.02. - 26.02.<br />

Zwickau, BAU ZWICKAU<br />

28.02. - 03.03.<br />

Stuttgart, Rolladen & Tore<br />

01.03. - 03.03.<br />

Wels (A), bau software messe<br />

02.03. - 04.03.<br />

Wels (A), ReWoBau<br />

04.03. - 07.03.<br />

Köln, Int. EISENWARENMESSE<br />

05.03. - 07.03.<br />

Köln, USETEC Gebraucht-<br />

Technik<br />

06.03. - 08.03.<br />

Frankfurt/Main, Facility Management<br />

06.03. - 10.03.<br />

Hannover, CeBIT<br />

07.03. - 08.03.<br />

Duisburg, MAINTENANCE -<br />

Instandhaltung<br />

07.03. - 10.03.<br />

Essen, SHK Essen<br />

08.03. - 11.03.<br />

Münster, Bauen & Wohnen<br />

09.03. - 11.03.<br />

Plauen, Vogtland BAU<br />

09.03. - 11.03.<br />

Halle/Saale, Saale BAU<br />

14.03. - 20.03.<br />

München, IHM<br />

(ohne Gewähr)<br />

Überweisungen<br />

Bummelei der Banken<br />

abgeschafft?<br />

Ab sofort müssen Banken Überweisungen<br />

schneller ausführen,<br />

so der Computer-Informationsdienst<br />

aus Düsseldorf.<br />

Im Online-Banking sowie bei<br />

Überweisungsaufträgen am Terminal<br />

einer Filiale müssen die<br />

Beträge am nächsten Werktag<br />

dem Empfänger gutgeschrieben<br />

werden. Bislang konnten sich<br />

Banken noch bis zu drei Tage<br />

Zeit lassen. Entsprechende<br />

Vereinbarungen in den AGB<br />

sind aber seit dem 1. Januar<br />

2012 nicht mehr gültig. Auch<br />

bei Überweisungsaufträgen per<br />

Papierformular verkürzt sich<br />

die Transaktionszeit von drei<br />

auf nunmehr zwei Tage. Die<br />

Regelung ist im europäischen<br />

Zahlungsverkehrsraum gültig.<br />

Handy-Tastatur<br />

Auch für Handwerker ...<br />

Es gibt bereits einige Tastatur-<br />

Apps für Smartphones. Die<br />

meisten sind Varianten der<br />

Standardtastatur. Das dänische<br />

Unternehmen Henneberg<br />

Consult (www.maxikeys.com)<br />

hat eine neue Tastatur-App<br />

entwickelt, die einfacher und<br />

leichter zu bedienen sein soll,<br />

als eine PC-Tastatur. Um die<br />

maximale Größe zu erreichen,<br />

wird nicht die ganze Tastatur<br />

auf dem Display angezeigt.<br />

Durch Wippen des Telefons<br />

wird jeweils der Teil der Tastatur<br />

angezeigt, der gerade benötigt<br />

wird. Die Bewegungen werden<br />

von dem integrierten Sensor des<br />

Smartphones gesteuert – dies<br />

funktioniert laut Hersteller am<br />

besten auf neueren Android-<br />

Telefonen.<br />

Internetsichterheit<br />

DNS-Check<br />

Das Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

(BSI) empfiehlt allen Internetnutzern,<br />

ihre Rechner auf<br />

Befall mit der Schadsoftware<br />

„DNS-Changer“ zu überprüfen.<br />

Dafür hat die Behörde, so<br />

der Düsseldorfer Computer-<br />

Informationsdienst, in Zusammenarbeit<br />

mit der Telekom<br />

und dem BKA die Seite www.<br />

dns-ok.de eingerichtet, wo<br />

ein möglicher Befall mit der<br />

Manipulationssoftware auch<br />

ausgeschaltet werden kann.<br />

Dazu stehen unter www.botfrei.<br />

de Programme bereit wie der<br />

„DE-Cleaner“.<br />

Ausbildung<br />

Befähigte Person für<br />

Leitern und Fahrgerüste<br />

Mancher Unternehmer staunt<br />

nicht schlecht, wenn von Berufsgenossenschaften<br />

oder bei<br />

Zertifizierungen ein Befähi-


gungsnachweis für Leitern und<br />

Fahrgerüste verlangt wird. Auch<br />

Auftraggeber können einen<br />

Nachweis fordern. Weil Arbeiten<br />

in der Höhe nicht unge-<br />

fährlich ist, sind sachgerechter<br />

Umgang und einwandfreies<br />

Material Grundvoraussetzungen<br />

für die Sicherheit. Die<br />

ZARGES Akademie (w w w.<br />

zarges.com) bietet dazu<br />

deutschlandweit Seminare mit<br />

diesem Inhalt. Es gibt dann ein<br />

Abschluß-Zertifikat, das u.a.<br />

von den Berufsgenossenschaften<br />

als Nachweis im Rahmen<br />

der Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) kontrolliert<br />

werden kann.<br />

Umfrage<br />

Vertrauen in das<br />

Handwerk<br />

Der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

Verein (GfK) aus<br />

Nürnberg hat in 25 Ländern<br />

die Vertrauensfrage gestellt:<br />

Welche Wirtschaftsbranchen<br />

und Institutionen genießen<br />

das Vertrauen der Bevölkerung?<br />

Die Deutschen schätzen das<br />

Handwerk am meisten: 88<br />

Prozent der Befragten vertrauen<br />

diesem Wirtschaftszweig. Am<br />

wenigsten vertrauen sie Banken<br />

und Versicherungen ...<br />

L ebensversicherungen<br />

wurden in der Vergangenheit<br />

als Steuersparmodell<br />

regelmäßig<br />

für die Nachlaßplanung angepriesen,<br />

denn früher wurde<br />

lediglich rund 2/3 des angesparten<br />

Vermögens der Erbschaftsteuer<br />

unterworfen …<br />

von Dr. Johannes Fiala<br />

und Peter A. Schramm<br />

Stirbt der Versicherungsnehmer,<br />

so fällt das Versicherungsvermögen<br />

dem Bezugsberechtigten<br />

zu, sofern sich das<br />

Bezugsrecht auf die Leistung im<br />

Todesfall bezieht. Stirbt jedoch<br />

der Bezugsberechtigte, fällt das<br />

Vermögen in den Nachlaß des<br />

Versicherungsnehmers, wenn<br />

kein neuer Bezugsberechtigter<br />

benannt wird. Über das Bezugsrecht<br />

im Erlebensfall kann<br />

separat verfügt werden. Dies<br />

bezieht sich auch auf Rentenleistungen<br />

im Erlebensfall sowie<br />

Garantierenten im Todesfall.<br />

Hier kommt es darauf an, wie<br />

der Versicherungsfall definiert<br />

ist, denn in diesem Fall erwirbt<br />

auch der widerruflich Bezugsberechtigte<br />

den Anspruch auf<br />

die Versicherungsleistung, also<br />

z.B. auf alle Berufsunfähigkeitsrenten<br />

ab Eintritt der<br />

Berufsunfähigkeit. Es können<br />

auch über die gesetzlichen<br />

Regelungen hinaus privatautonome<br />

Vereinbarungen über die<br />

Ausgestaltung des Bezugsrechts<br />

getroffen werden, z.B. über eine<br />

Widerrufsmöglichkeit bei Insolvenz<br />

des Bezugsberechtigten.<br />

Anfechtung durch den<br />

Insolvenzverwalter<br />

Ein (nur) widerrufliches Bezugsrecht<br />

bedeutet lediglich<br />

eine Aussicht auf späteren Erwerb,<br />

denn der Versicherungsnehmer<br />

kann das Bezugsrecht<br />

jederzeit ändern. Das Vermögen<br />

gehört noch immer dem Versicherungsnehmer.<br />

Hier kann<br />

eine rechtzeitige Verpfändung<br />

an den Bezugsberechtigten bei<br />

Insolvenz des Versicherungs-<br />

nehmers weiterhelfen, denn ein<br />

Recht auf Leistung erwirbt der<br />

Bezugsberechtigte hier erst mit<br />

Eintritt des Versicherungsfalles.<br />

Wird hingegen ein unwiderrufliches<br />

Bezugsrecht eingeräumt,<br />

so wird das Recht auf die<br />

Versicherungsleistung „durch<br />

Vertrag zu Gunsten Dritter<br />

zwischen Versicherungsnehmer<br />

und dem Versicherer“ erwor-<br />

ben, was selbständig verpfändet<br />

oder abgetreten werden kann.<br />

Der Versicherungsnehmer<br />

hingegen kann abtreten und<br />

verpfänden nur noch sofern<br />

der Bezugsberechtigte damit<br />

einverstanden ist. Die Einräumung<br />

eines Bezugsrechts kann<br />

der Insolvenz verwalter binnen<br />

4 Jahren anfechten und den<br />

Vorgang rechtlich rückgängig<br />

machen. In der Praxis wird<br />

meist übersehen, daß es bei Abtretungen<br />

und Verpfändungen<br />

einer schriftlichen Anzeige des<br />

Versicherungsnehmers beim<br />

Bezugsrecht einer Rückbestätigung<br />

der Unwiderruflichkeit<br />

durch den Versicherer bzw.<br />

einer Vereinbarung mit dem<br />

Versicherer bedarf. Reagiert der<br />

Versicherer auf solche Erklärungen<br />

des Versicherungsnehmers<br />

nicht, so führt dies zur Schadensersatzhaftung.<br />

Schenkungswiderruf<br />

trotz unwiderruflichem<br />

Bezugsrecht?<br />

Schenkungsversprechen bedürfen<br />

der notariellen Form.<br />

Solange diese Form nicht eingehalten<br />

ist, bleibt der Vertrag<br />

(zu Gunsten Dritter) schwebend<br />

und kann von den Erben<br />

widerrufen werden. Dies führt<br />

zum Wettlauf zwischen Bezugsberechtigtem<br />

und Erben, denn<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

wird die Schenkung<br />

erst wirksam, wenn das Bezugsrecht<br />

nicht (durch die Erben)<br />

widerrufen wurde und die<br />

Schenkung durch Leistung des<br />

Versicherers vollzogen wurde.<br />

In der Praxis sehen es einige<br />

Versicherer als ausreichend an,<br />

wenn ihnen ein Testament mit<br />

Lebensversicherung: Gestaltungsfallen<br />

beim Bezugsrecht<br />

Wann die Versicherungsleistung an den<br />

falschen Empfänger fällt …<br />

einer entsprechenden Begünstigung<br />

des Bezugsberechtigten<br />

vorgelegt wird.<br />

Bezugsberechtigung zu<br />

gleichen Teilen oder für<br />

die Ehefrau<br />

Setzt der Versicherungsnehmer<br />

mehrere Bezugsberechtigte ein,<br />

und sind nicht mehr alle im<br />

Versicherungsfall vorhanden,<br />

so erhalten die verbliebenen<br />

Bezugsberechtigten einen höheren<br />

Anteil an der Versicherungsleistung,<br />

§ 160 VVG.<br />

Häufig versäumen Versicherungsnehmer,<br />

die bei Abschluß<br />

einer Lebensversicherung ihre<br />

damalige Ehefrau als Bezugsberechtigte<br />

eingesetzt hatten,<br />

nach einer Trennung bzw.<br />

Scheidung ihren neuen Partner<br />

einzusetzen. Ohne Mitteilung<br />

an den Versicherer, daß sich<br />

das Bezugsrecht geändert hat,<br />

fällt die Versicherungsleistung<br />

dem ursprünglich eingesetzten<br />

Partner zu (BGH Az. IV ZR<br />

150/05), denn selbst die Bezeichnung<br />

„Bezugsberechtigt<br />

ist der Ehepartner“ bezieht sich<br />

auf den Partner bei Abschluß<br />

des Versicherungsvertrages, und<br />

gerade nicht „auf den aktuellen<br />

Partner“.<br />

Infos zu den Autoren siehe<br />

CiH 12/2011, Seite 6.<br />

5


<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e rr k<br />

6<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Messen<br />

Offene Investmentfonds<br />

M itte Januar war in München wieder<br />

einmal CeBIT-Auftakt – für<br />

drei volle Tage. CiH Fachautor Peter Pernsteiner<br />

war für uns dabei auf dem „ICT<br />

Presseforum 2012“ und auf der „CeBIT-<br />

PreView“ des Hightech-Presseclubs. Er<br />

berichtet über die dortigen Vorträge und<br />

Pressekonferenzen am laufenden Band.<br />

Das ICT Presseforum am 12. Januar widmete<br />

sich stark der Software. Zur Eröffnung<br />

berichtete der Moderator Christoph Witte<br />

über aktuelle Wachtumsprognosen der<br />

Marktforscher. Er bestätigte, daß<br />

es für Deutschland trotz Eurokrise<br />

durchaus noch eine positive<br />

Entwicklung gibt. So rechnet etwa<br />

das ifo-Institut mit einem Bruttoinlandsprodukt-Wachstum<br />

von<br />

immerhin 0,4 Prozent. Als Top-<br />

IT-Themen für 2012 bewerten<br />

viele Analysten und Marktforscher<br />

Cloud-Computing, Big Data, Mobile<br />

IT und Social Media. Stefan<br />

Meisel von n DATEV bestätigte,<br />

daß Cloud-Computing von einer<br />

überwältigenden Mehrheit<br />

noch als unsicher beurteilt wird.<br />

Deshalb wird jetzt verstärkt die<br />

sichere Vernetzung zu Behörden<br />

und Dienstleister vorangetrieben.<br />

So kommt eine Einstiegsversion von<br />

DATEV Mittelstand compact pro<br />

für kaufmännische Aufgaben, die<br />

eine direkte Verbindung zum Steuerberater<br />

ermöglicht. Für den sicheren<br />

mobilen Zugriff auf Unternehmens-<br />

und Kanzleidaten wird die Internetdienstleistung<br />

DATEVnet auf Smartphones und<br />

Tablets erweitert.<br />

n Sage bringt eine ERP-Lösung in die<br />

Cloud. Office Line 365 spart Unternehmen<br />

Investitionen in Anschaffung und Betrieb<br />

eigener Hardware ebenso<br />

wie den Aufwand für Installation<br />

und Update von Software.<br />

Als Lösung für kleine<br />

und mittlere Unternehmen<br />

gibt es die Grundmodule<br />

Warenwirtschaft und Rech-<br />

nungswesen. Mit Office<br />

Line Mobile können Daten<br />

per Smartphone oder Tablet<br />

bearbeitet werden. Achim Reupert von n<br />

Nionex berichtete über digitale Trends und<br />

bestätigte, daß es immer schwieriger wird,<br />

neue Kunden zu gewinnen und zu binden.<br />

Zudem nimmt die Kundenloyalität ab, weil<br />

es jetzt unterschiedlichste Informations-<br />

und Kaufkanäle gibt. Ein Problem ist die<br />

Reizüberflutung im Internet - so findet man<br />

nach der Google-Eingabe „Bohrmaschine“<br />

erst weit unten den ersten Bohrmaschinen-<br />

Hersteller – oben ist fast nur der Handel.<br />

Auch Business-Apps werden wichtiger – so<br />

hat Nionex für Schüco Apps entwickelt,<br />

mit denen sich gezielt Vertriebskanäle von<br />

Anwendergruppen finden lassen.<br />

BlackBerrys und andere Smartphones können<br />

mit Hilfe einer MicroSD-Karte von Secusmart<br />

für eine absolut sichere Spachkommunikation<br />

eingesetzt werden.<br />

CeBIT-Vorschau:<br />

Vertrauen ist das große Thema<br />

Mit maßgeschneiderten Smartphone-Apps<br />

für professionelle Anwender können Unternehmen<br />

einen guten Service bieten – hier im<br />

Bild eine von Nionex für den Farbenhersteller<br />

Brillux entwickelte Applikation.<br />

Karl Mayrhofer von n Fabasoft<br />

präsentierte neue Cloud-Produkte.<br />

Das Unternehmen bekräftigte, daß<br />

man mehr Wert in eine sichere Authentifizierung<br />

mit einer verifizierten<br />

Identität legen muß. Eine wesentliche<br />

Basis hierzu ist der neue Personalausweis.<br />

In Kombination damit kommt eine<br />

Handy-Signatur als Identitätsnachweis.<br />

Michael Grötsch von n Circle Unlimited<br />

beleuchtete die flexible Integration von<br />

SAP-Inhalten auf Smartphones. Privat ist<br />

fast alles möglich, im beruflichen Umfeld<br />

kann man aber oft keine Mails abrufen,<br />

keine Attachments öffnen oder auf ToDo-<br />

Listen nicht zugreifen. Die neue Lösung cu-<br />

Connect s@p arbeitet plattformunabhängig<br />

mit verschiedensten Smartphones.<br />

Dr. Matthias Kaiserswerth von n IBM Research<br />

aus Zürich gab schließlich Ausblicke,<br />

die die IT-Zukunft prägen werden. Derzeit<br />

haben Nanosysteme wie der Power7-Chip<br />

eine Milliarde Transistoren, und in zehn<br />

Jahren dürften in so einem Baustein eine<br />

Billion Transistoren Platz finden, also 1000<br />

mal so viele. Derzeit haben Rechnerchips<br />

eine planare Struktur mit 22 Nanometer<br />

Dichte – künftig könnten laut Kaiserswerth<br />

dreidimensional arbeitende Tran-<br />

sistoren mit 11 bis 15 Nanometer<br />

Dichte entstehen. Derzeit hat der<br />

größte Computer eine Leistung<br />

von etwa 13 Petaflops. Während<br />

2009 ein Petaflop noch 72 große<br />

Racks als Platz benötigte, soll<br />

2019 nur mehr ein Drittel eines<br />

einzigen Racks erforderlich sein.<br />

Bis 2020 könnte es schließlich<br />

einen Chip mit der Kapazität und<br />

den Verknüpfungsmöglichkeiten<br />

eines menschlichen Gehirns<br />

geben.<br />

Augmented<br />

1.<br />

Reality<br />

verändert die Welt<br />

Die zweitägige CeBIT-PreView eröffnete<br />

ein Vortrag zum Thema „erweiterte Realität“.<br />

Laut Dr. Thomas Alt von n metaio<br />

entwickeln derzeit viele Firmen an einer<br />

neuen Benutzerschnittstelle. Hierbei spielen<br />

die Ansätze der „Augmented Reality“<br />

eine zentrale Rolle. Alt hat hier langjährige<br />

Erfahrungen und präsentierte hautnah den<br />

praktischen Nutzen der Technologie zur<br />

Überlagerung von reellen Bildern mit elektronischen<br />

Einblendungen. So hilft bei VW<br />

ein Computer und eine Datenbrille bei der<br />

Wartung von Kraftfahrzeugen. Die Kamera<br />

erfaßt den betrachteten Bereich und blendet<br />

in der Brille Wartungsanweisungen ein.<br />

An POS-Terminals werden Produkte<br />

anschaulich vorgeführt – in den<br />

Lego-Shops etwa sorgt die<br />

von metaio entwickelte „Di-<br />

Die neuen Laser-Beamer von BenQ<br />

sind sehr lichtstark, haben einen<br />

kräftigen integrierten Lautsprecher<br />

und erlauben Großbild-Präsentationen<br />

aus kürzester Distanz.


gital Box“ für eine Animation der vor die<br />

Kamera gehaltenen Packungen. Und in der<br />

Fernsehsendung Galileo wurde bereits die<br />

Erkennung von laufenden<br />

Fernsehprogrammen zur<br />

Smartphone-Einblendung<br />

von interaktiven Abstimmbuttons<br />

vorgestellt. Laut<br />

Thomas Alt wird sich die<br />

neue Technologie schnell<br />

etablieren und 2014 auf<br />

jedem Smartphone verfügbar<br />

sein.<br />

Frank Pörschmann von<br />

der n Deutsche Messe AG<br />

bekräftigte, daß die CeBIT-Besucher sicher<br />

sein können, den Anschluß zur digitalen<br />

Zukunft zu behalten. Er berichtete auf der<br />

PreView über die Bedeutung der CeBIT-<br />

Schwerpunkte Big Data, Cloud, Mobility<br />

und Social Media. Das Vorjahres-Topthema<br />

„Cloud“ ist auch diesmal wichtig, zentrales<br />

Messethema ist aber „Managing Trust“,<br />

weil es noch auf breiter Front am Vertrauen<br />

in Lösungen und in Sicherheit mangelt.<br />

Das 4-Säulen-Konzept mit den Ausstellungssegmenten<br />

pro, gov, life und lab wird<br />

konsequent fortgesetzt. Bei „CeBIT life“<br />

dreht sich vieles um Mobility – so viele Autohersteller<br />

wie nie zuvor wollen ihre Ideen<br />

vorstellen. Die Heimvernetzung wird in dieser<br />

Halle ebenfalls im Besucherfokus stehen.<br />

Zudem gibt es erstmals ein Fachforum, auf<br />

dem sämtliche Fragestellungen rund um das<br />

digital vernetzte Haus diskutiert werden.<br />

2.<br />

Kostenloses CeBIT-WLAN für alle<br />

Die komplette Halle 16 widmet sich den<br />

Innovationen von Startup-Unternehmen.<br />

Unter dem Schlagwort „Code-n“ präsentieren<br />

sich 50 junge Unternehmen in einem<br />

avantgardistisch gestalteten Ambiente. Auf<br />

der Messeplattform „Match&Meet“ wird<br />

die Kommunikation zwischen Herstellern<br />

und potentiellen Kunden ermöglicht. Und<br />

erstmals können alle Besucher der CeBIT<br />

einen kostenlosen<br />

WLAN-Zugang erhalten<br />

– der größte<br />

WLAN-Hotspot<br />

der Welt steht in<br />

Kooperation mit<br />

dem Dienstleister<br />

Gelbe Seiten zur<br />

Verfügung – Zu-<br />

Marcel Schneider von Fujitsu präsentiert<br />

stolz den neuen Business-Tabletcomputer<br />

Stylistic M532.<br />

Das ultraflache<br />

XPS 13 von Dell<br />

hat eine beleuchtete<br />

Tastatur und<br />

kommt wahlweise<br />

mit einer Solid<br />

State Harddisk mit<br />

128 bzw. 256 GB<br />

Kapazität.<br />

gangsdaten gibt es nach Internet-Registrierung<br />

per E-Mail. Der Branchenverband n<br />

BITKOM ist auch diesmal sehr aktiv. In<br />

Halle 8 werden die Sieger<br />

des Ideenwettbewerbs „Urban<br />

Solutions Pitch“ mit<br />

Lösungen für die Stadt von<br />

morgen vorgestellt. Ausgezeichnet<br />

wurden CapGemini<br />

für das Energie-Management-System<br />

„Cloud<br />

Power“, das Projekt „flinc“<br />

mit der GPS-basierten Lö-<br />

sung einer Mitfahrzentrale,<br />

die Initiative „Ladenetz.<br />

de“ für ein Elektroauto-<br />

Ladestationsroaming, das Projekt „Rio“<br />

von PTV zur Verkehrsfluß-Optimierung<br />

für Ampeln und die Little Bird GmbH<br />

mit ihrer interaktiven Kindertagesstätten-<br />

Vermittlung. 1400 Qudaratmeter hat der<br />

größte BITKOM-Stand – in Halle 4 thematisiert<br />

er die Cloud und Thin Clients.<br />

Weitere BITKOM-Schwerpunkte sind die<br />

„Broadbandworld“ in Halle 13 und der<br />

ECM Solutions Park in Halle 3.<br />

3.<br />

Produkte und Lösungen auf der<br />

CeBIT-PreView<br />

n Siemens Enterprise Communications<br />

präsentierte IP-Lösungen für kleine und<br />

große Unternehmen. Die Zukunftsfähigkeit<br />

von Unternehmen soll durch die<br />

Integration von offenen, standard-basierten<br />

IP-Lösungen unterstützt werden. Weiterentwickelt<br />

wurde auch die Kommunikation<br />

per Cloud. Die Vermarktung läuft vor allem<br />

über Systemhäuser. Auf der CeBIT wird<br />

als ganzheitlicher Ansatz eine 360-Grad-<br />

Installation unter dem Motto „A day in the<br />

life“ live in voller Aktion präsentiert. Laut<br />

Marcel Schneider geht auch n Fujitsu auf<br />

die CeBIT-Megatrends ein und konzentriert<br />

sich stark auf die Cloud. Fujitsu führt<br />

deshalb einen Business Solutions Store ein.<br />

Das Einstellen von Cloud-Apps wird für<br />

Softwareanbieter gratis – Kosten fallen erst<br />

an, wenn Kunden die Apps<br />

kommerziell nutzen. Hierzu<br />

wurde eine Lösung realisiert,<br />

die eine einfache Portierung<br />

der eigenen Software auf eine<br />

Cloud ermöglicht. Natürlich<br />

spielen auch Desktop-PCs,<br />

Notebooks und mehr bei<br />

Fujitsu eine große Rolle. So<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Messen<br />

1-2/12 <strong>computern</strong><br />

wird mit dem 1-2/12 Stylistic i m <strong>computern</strong><br />

M532 H @ n dein w e10,1-Zoll- r k<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Android-Tablet vorgestellt, der für den<br />

Business-Einsatz gedacht ist. Messen<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

n Strato hat sein Angebot des Online-<br />

Speichers HiDrive weiter verbessert. Das<br />

Unternehmen bietet inzwischen 100 GB<br />

bereits für 4,90 Euro pro Monat. Der<br />

Online-Speicher wird wie ein normales<br />

Laufwerk verwaltet und verfügt auch über<br />

eine Android App mit neuen Funktionen.<br />

Ebenfalls neu ist eine App für Windows<br />

Mobile. Mit HiDrive will Strato der Nachlässigkeit<br />

begegnen, daß derzeit erst 75 Prozent<br />

ein Backup der eigenen Daten erstellen<br />

und davon auch nur 25 Prozent mindestens<br />

einmal im Monat. n Addison sieht sich als<br />

Innovationsführer für Steuer- und Rechnungswesen.<br />

Seine Kunden sind Steuerberater,<br />

Wirtschaftsprüfer, Mittelständische<br />

Am neuen Multizellensystem<br />

von Gigaset<br />

lassen sich bis zu 20 dieser<br />

DECT-Basisstationen<br />

ganz einfach per LAN-<br />

Kabel anbinden. Als dafür<br />

passende Mubilteile bietet<br />

das Unternehmen z.B.<br />

das kompakte SL400H<br />

und das spritzwasserfeste<br />

E49H.<br />

Unternehmen und inzwischen rund 2000<br />

Handwerksbetriebe. Neu bietet Addison<br />

eine Online-Plattform zur Kommunikation<br />

zwischen Unternehmen, Steuerberatern<br />

und Behörden. Über ein Mandantenportal<br />

können etwa Lohnabrechnungen in ein Onlineportal<br />

für das Unternehmen eingestellt<br />

und dort für den direkten Mitarbeiter-Abruf<br />

bereitgestellt werden.<br />

n Gigaset will Büros schöner und effizienter<br />

machen und ersetzt das Festnetz durch<br />

DECT. Das Gigaset N720 DECT IP<br />

Multizellensystem nutzt eine Power-over-<br />

Ethernet-Verkabelung und kann mit bis zu<br />

20 DECT-Basisstationen betrieben werden.<br />

Die DECT-Basis N720 IP PRO ermöglicht<br />

acht Gespräche gleichzeitig. Zur Koordinierung<br />

dient der DECT Manager N720<br />

DM PRO. Standardmäßig wird das System<br />

an die Gigaset PBX T500 PRO oder T300<br />

PRO angeschlossen, aber auch IP-Systeme<br />

anderer Hersteller sind einsetzbar. Für das<br />

7


<strong>computern</strong><br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12 1-2/12<br />

i m H @ n d w e err k<br />

8<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Messen<br />

CeBIT-Vorschau<br />

Vertrauen ist das<br />

große Thema<br />

Multizellensystem gibt es vier verschiedene<br />

Endgeräte: Das SL400H hat das Format<br />

eines kleinen GSM-Handys, das SL610H<br />

ist etwas größer, und als Komfort-Handy<br />

dient das S810H. Das spritzwasserfeste<br />

E49H ist für den rauhen Outdoor-Einsatz<br />

gedacht. Alle Mobilteile unterstützen den<br />

Empfang von E-Mails, Nachrichten, Wetter<br />

und mehr. Zudem lassen sich Firmentelefonbücher<br />

sowie das Onlinetelefonbuch von<br />

Klicktel einbinden.<br />

Sicherheit<br />

4.<br />

bei Daten- und<br />

Sprachkommunikatioon<br />

Das Abhören von GSM-Handygesprächen<br />

ist im Nahbereich per Funk sehr einfach geworden<br />

– die Entschlüsselung ist in weniger<br />

als eine Sekunde möglich. n Secusmart hatte<br />

bereits 2008 erste Sicherheits-Lösungen<br />

zur Sprachkommunikation per Handy<br />

eingeführt, die auf die Festnetztelefonie<br />

erweitert wurden. Während früher nur die<br />

Chefetage mit Sprachverschlüsselung ausgestattet<br />

wurde,<br />

ist dies jetzt auf<br />

breiter Front<br />

möglich. Die<br />

„sichere netzübergreifen-<br />

de Sprache“<br />

(SNS) arbeitet<br />

über VoIP und<br />

kann mit einer von Secusmart entwickelten<br />

MicroSD-Karte herstellerübergreifend für<br />

Sprache und SMS genutzt werden. Dadurch<br />

ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />

zwischen Smartphones und zum Festnetz<br />

möglich. Für den drahtlosen Inhaus-Bereich<br />

kommt eine VoIP-Smartphone-Lösung als<br />

DECT-Replacement.<br />

Die VideoWeb TV-Box kann jetzt mit Hilfe einer<br />

App mit Smartphones kommunizieren.<br />

n Citeq hat eine neue Plattform zur Bürgerbeteiligung,<br />

die auch für kleinere Gemeinden<br />

und Kreisverwaltungen verfügbar<br />

ist. Auf ihr können Bürger die Elektronikschrott-Abholung<br />

bestellen, ein Führungszeugnis<br />

beantragen oder Autos abmelden.<br />

Zudem entwickelt Citeq Anwendungen für<br />

den neuen Personalausweis. Das Unternehmen<br />

bemängelt, daß es erst weniger als 40<br />

Anbieter gibt, die überhaupt mit dem nPA<br />

umgehen können. Für eine breite Akzeptanz<br />

der auf dem Dokument speicherbaren elektronischen<br />

Identität müßten dringend mehr<br />

Anwendungen realisiert werden. n ESET<br />

bekräftigte, daß Malware massiv „mobil<br />

macht“ und Besitzer von Smartphones auch<br />

sehr fahrlässig mit ihren Geräten umgehen.<br />

So lassen sich Infektionen über Kurz-URLs<br />

in Smartphones einschleusen, die dann<br />

selbsttätig teure Servicenummern anrufen,<br />

den Datenspeicher auslesen, Spam versenden<br />

oder das Smartphone direkt in<br />

ein globales Botnet integrieren. Als<br />

Antiviren-Software-Hersteller bietet<br />

das Unternehmen jetzt mit ESET<br />

Mobile Security für Android eine<br />

leistungsfähige Lösung.<br />

n Kobil hat letztes<br />

Jahr drei Viertel<br />

der in Deutschland<br />

verkauften TAN-<br />

Generatoren gefertigt.<br />

Mit mIDentity<br />

kommt eine<br />

Sicherheitslösung<br />

fürs Online-Banking per iPhone- und<br />

Android-Apps. Der USB-Stick läßt sich<br />

am PC als Sicherheitstool fürs Homebanking<br />

nutzen und kann zudem<br />

per Bluetooth beispielsweise mit<br />

einem iPhone gekoppelt werden,<br />

wenn man unterwegs aufs Konto<br />

zugreift. Nachdem monatlich<br />

mehrere Milliarden Apps verkauft<br />

werden, ist dieser Vertriebsweg<br />

ideal für Hackerangriffe. Mit dem<br />

mID App Security Tool will Kobil<br />

helfen, daß geladene Apps gegen Angriffe<br />

gehärtet werden.<br />

Innovative<br />

5.<br />

Beamer,<br />

Monitore und mehr<br />

n AOC präsentierte neue Monitore.<br />

Mit dem d2357Ph<br />

kommt ein ultrastylishes<br />

23-Zoll-<br />

3D-Display, das<br />

nur 10,6 mm dick<br />

ist und einen 5,8<br />

mm schlanken<br />

Rahmen hat. Das<br />

d2357Ph hat zwei<br />

HDMI-Eingänge,<br />

nutzt die 3D-<br />

Polarisationstechnologie<br />

und kann<br />

Besucherinfo<br />

Die CeBIT findet von Dienstag, 6. März bis Samstag,<br />

10. März jeweils von 9 bis 18 Uhr statt. Im Vorverkauf<br />

kosten Tagestickets 34 Euro, Dauertickets 79 Euro.<br />

Ein Teil der Leser der Computern im H@ndwerk kann<br />

sich freuen und sogar kostenlos die CeBIT besuchen<br />

– nähere Informationen lesen Sie bitte auf Seite 3.<br />

AOC bringt einen 23-Zoll-Monitor mit integrierter iPhone/<br />

iPod-Schnittstelle zur direkten Wiedergabe von Fotos und Videos<br />

aus den Apple-Handhelds.<br />

sogar 2D-Input in 3D umwandeln. Zur<br />

direkten Wiedergabe von Videos und Fotos<br />

aus iPhones hat das e2343Fi im Standfuß<br />

einen Lautsprecher und eine Docking-<br />

Station. Und für mobile Einsätze kommt<br />

ein sparsamer Monitor, der per USB mit<br />

Strom versorgt wird. n Benq hat die ersten<br />

Kurzdistanz-Laser-Projektoren vorgestellt.<br />

Die Beamer arbeiteten mit DLP-Chip und<br />

nutzen einen blauen Laser als Lichtquelle,<br />

der 20.000 Betriebsstunden und bis<br />

zu 2000 ANSI Lumen ermöglicht.<br />

Dateien können direkt per USB-Stick<br />

eingespielt werden, und die PC-<br />

Kopplung erfolgt per LAN. Bereits<br />

ab 60 cm Distanz präsentiert der<br />

LX60ST in XGA (1024x768), und der<br />

LW61ST hat eine<br />

WXGA-Auflösung<br />

(1280x800).<br />

n DELL versteht<br />

sich nicht mehr nur<br />

als „Boxenschieber“<br />

mit Internet-<br />

Shop, sondern zeigt verstärkt Lösungen. So<br />

wird live präsentiert, wie sich Rechenzentren<br />

optimieren lassen. Unter dem Begriff<br />

vStart kommt eine maßgeschneiderte Virtualisierung<br />

für bis zu 50 Clients. Auf der<br />

PreView wurden auch neue Dell-Notebooks<br />

vorgestellt – darunter das erste Ultrabook:<br />

Der XPS 13 ist maximal 18 mm dick und<br />

hat ein fast rahmenloses Display mit 13,3<br />

Zoll Diagonale. Das Gerät kommt wahlweise<br />

mit Intel i5 oder i7 und hat ein sehr helles<br />

Display mit Gorilla-Glas-Scheibe. n Video-<br />

Web schätzt, daß das klassische Fernsehen<br />

bald nur noch eine von zehn Kernanwendungen<br />

sein wird. Der Schlüssel zum Erfolg<br />

des TV-Geräts ist der inzwischen etablierte<br />

HbbTV-Standard als Videotext-Nachfolger.<br />

Ideal für ältere FlatTVs ohne HbbTV<br />

ist die seit Oktober verfügbare Video-<br />

Web TV-Box – sie<br />

ermöglicht einen<br />

einfachen Internet-<br />

Zugriff auf mehr<br />

als 100 kostenlose<br />

TV-Apps. Als<br />

Neuheit kommt<br />

eine Smartphone-<br />

App auf Basis einer<br />

iPhone- oder Android-Viewer-App<br />

und der VideoWeb<br />

TV-Box.


S chnelle und zukunftsfähige Internet-Übertragung<br />

läuft heute über<br />

Glasfaserkabel. Dessen Ausbau will nicht<br />

nur finanziert, sondern auch gut vorgeplant<br />

sein. Johannes Stepperger (46),<br />

Geschäftsführer der LEW TelNet, erläutert<br />

wie es richtig geht …<br />

Wie lange beteiligt sich LEW TelNet<br />

am Breitbandausbau?<br />

Seit 2008 beteiligen wir uns am<br />

Breitbandausbau. Eingestiegen sind wir im<br />

Markt Diedorf, im Landkreis Augsburg.<br />

2009 sind die Konzepte dazu erstellt worden,<br />

fertiggestellt war der Ausbau dort dann<br />

2010. Das war die erste Gemeinde, die in<br />

dieser Region einen Förderbescheid von der<br />

Bayerischen Staatsregierung erhalten hat.<br />

Seit dem geht es Schritt für Schritt. Bisher<br />

setzen wir über 50 Breitbandprojekte von<br />

Gemeinden um, davon ist rund die Hälfte<br />

bereits in Betrieb.<br />

Was hat den Ausschlag gegeben, sich an<br />

dem Ausbau zu beteiligen?<br />

Die LEW TelNet ist ein Tochterunternehmen<br />

eines Energieversorgers und Infrastrukturunternehmens,<br />

der Lechwerke AG<br />

Augsburg. Da liegt es nahe, Infrastruktur,<br />

also auch Glasfaser, in die ländlichen Gebiete<br />

zu bringen. Das bisherige Ausbaugebiet<br />

der Lechwerke ist Bayerisch-Schwaben und<br />

angrenzende Gebiete in Oberbayern und<br />

Baden-Württemberg.<br />

Wie viele Gemeinden sind<br />

bisher durch Sie angeschlossen?<br />

Aktuell sind<br />

Breitbandanschlüsse<br />

in rund 25 Gemeinden<br />

verfügbar. Das ist<br />

also rund die Hälfte<br />

In der Stadt kostet ein Breitbandanschluß mit<br />

Glasfaser etwa 500 € und auf dem Land<br />

zwischen 4.000 und 5.000 € pro Anschluß …<br />

der insgesamt 50 von uns akquirierten<br />

Ausbauprojekte. Das Förderprogramm<br />

des Freistaats Bayern ist ja zum 31.12.11<br />

ausgelaufen. Trotzdem können wir die<br />

anderen Ausbauprojekte 2012 und 2013<br />

abschließen. Die Förderbescheide dafür sind<br />

2011 noch genehmigt worden.<br />

Wie ist die Aufgabenteilung zwischen<br />

Ausbaufirma und Internetanbieter?<br />

Wir verlegen die ganze Infrastruktur.<br />

Dazu gehören Tiefbauarbeiten, das Verlegen<br />

der Rohre und das Einblasen der Glasfaserkabel.<br />

Wir betreiben dann auch das Glasfasernetz.<br />

D.h. wir beheben Schäden<br />

etc. Ein Kooperationspartner<br />

stellt dann dem Kunden die<br />

Dienste zur Verfügung.<br />

Was muß eine<br />

Gemeinde tun, um<br />

ein Angebot für den<br />

Ausbau zubekommen?<br />

Wenn wir uns auf das Bayerische<br />

Förderprogramm beziehen, dann muß die<br />

Gemeinde in ein Auswahlverfahren gehen.<br />

Ausschreibungen dazu werden im Onlineportal<br />

der Breitbandinitiative Bayern veröffentlicht.<br />

Wenn es Netzbetreiber gibt, die<br />

das Ganze kostenneutral für die Gemeinde<br />

erschließen, kann man den Ausbau privatwirtschaftlich<br />

durchführen. Dann ist keine<br />

Beteiligung über das Förderprogramm nötig.<br />

Wenn es kein kostenneutrales Angebot<br />

gibt, muß die Gemeinde sich das günstigste<br />

Angebot raussuchen und kooperiert dann<br />

mit diesem Netzbetreiber.<br />

Nach welchen Kriterien wird bei Ihnen<br />

entschieden, ob Sie ausbauen?<br />

Wir haben mit unseren<br />

Kooperationspartnern zwei<br />

Themen zu betrachten. Zum<br />

einen, wie viele Kunden kann<br />

man in den Gemeinden nach<br />

einem Ausbau gewinnen. Zum<br />

anderen, welche Infrastruktur<br />

besteht bisher schon. Also wie nahe ist unser<br />

Backbone-Netz (Basisnetz) an der jeweiligen<br />

Gemeinde. Je kürzer der Abstand, desto<br />

einfacher ist es dann, ein kostengünstiges<br />

Angebot abzugeben. Rund 80 % der Kosten<br />

sind Tiefbaukosten. Also ist es ein großer<br />

Vorteil, wenn unsere Leitungen schon<br />

nah an der Kommune liegen. Unter dieser<br />

<strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

ii m H @ n d w e r k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

1-2/12 <strong>computern</strong><br />

Voraussetzung ist ies m dann H @ nmöglich, d w e r k diese<br />

Orte zu vernünftigen 1-2/12 co Kosten mputern anzuschlie-<br />

i m H @ n d w e r k<br />

ßen. Zum Vergleich: In der Stadt kostet<br />

ein Breitbandanschluß Internet<br />

mit Glasfaser pro<br />

Nutzer etwa 500 Euro und auf dem Land<br />

zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Anschluß.<br />

So versteht man auch, daß sich<br />

ein privatwirtschaftlicher Ausbau auf<br />

dem Land nicht rechnet. Bis sich<br />

diese Kosten wieder amortisieren,<br />

dauert es lange.<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Johannes Spepperger, Geschäftsführer<br />

der LEW TelNet, hält<br />

Glasfaserausbau auch in<br />

ländlichen Gemeinden für ein<br />

wichtiges Thema<br />

Glasfaser-Netze: Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />

und lange Haltbarkeit<br />

Wie können sich die Kosten für den<br />

Ausbau rechnen?<br />

Das geht nur durch die Vermietung<br />

der Leitung und die Bereitstellung von<br />

Diensten. Die Endkunden-Preise auf dem<br />

Land sind in der Regel auch nicht höher als<br />

in der Stadt oder haben nur einen geringfügigen<br />

Aufschlag. Die Leute sind nicht bereit,<br />

mehr für einen Anschluß zu bezahlen. Deshalb<br />

sind in diesen Fällen Förderungen nötig.<br />

Die Bürger in den ländlichen Regionen<br />

wollen heute den Vorteil der schönen ländlichen<br />

Umgebung genießen, aber gleichzeitig<br />

einen preisgünstigen Internetanschluß, wie<br />

er in Ballungsgebieten angeboten wird.<br />

Welche Mindest-Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

halten Sie für nötig?<br />

Unsere Meinung darüber, wann ein<br />

Ort als Breitband-unterversorgt gilt, weicht<br />

von den in den Förderrichtlinien definierten<br />

Werten ab. Laut dem zum 31.12.11<br />

ausgelaufenen Förderprogramm ist eine<br />

Gemeinde dann unterversorgt, wenn für<br />

Privathaushalte Bandbreiten unter 1 Mbit/s<br />

vorherrschen oder Gewerbebetriebe einen<br />

erhöhten Bedarf nachweisen können.<br />

Dazu befragt man Unternehmen, die dann<br />

angeben, wieviel Bandbreite sie benötigen.<br />

Ob jetzt 1 Mbit/s ausreicht, wage ich zu<br />

9


<strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e err k<br />

10<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

Glasfasernetze:<br />

Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />

und lange Haltbarkeit<br />

bezweifeln. Heutzutage gehe ich mal davon<br />

aus, daß eine Grundversorgung min. 10<br />

Mbit/s, wenn nicht gar bis zu 20 Mbit/s,<br />

sein müßte.<br />

Ist Glasfaser die zukunftsfähigste Ausbaumöglichkeit,<br />

wenn heute von einer Haltbarkeit<br />

von 30 Jahren ausgegangen wird?<br />

Also im Infrastrukturbereich sind 30<br />

Jahre durchaus langfristig. Wenn beispielsweise<br />

ein Stromversorger Kupferkabel verlegt,<br />

dann geht man von einer Haltbarkeit<br />

von 30 bis 40 Jahren aus. In Einzellfällen<br />

kann ein solches Kabel auch 60 Jahre halten.<br />

Bei Glasfaserkabel haben wir bisher die Erfahrung,<br />

daß sie mindestens 30 Jahre halten.<br />

Aus unserer Sicht hat Glasfaser klare Vorteile<br />

gegenüber Funktechnologien.<br />

Glasfaser hat eine sehr geringe<br />

Störanfälligkeit, hat<br />

eine lange Haltbarkeit<br />

und eine sehr hohe<br />

Übertragungskapazität.<br />

Funktechnologie<br />

wird sich zwar sicher<br />

weiterentwickeln, aber<br />

wahrscheinlich wird<br />

die Übertragung nicht<br />

so schnell wie mit einem<br />

Glasfaserkabel.<br />

Bei der Funktechnologie<br />

sinkt die<br />

Übertragungsrate mit<br />

der Nutzerzahl. Bei<br />

Glasfaser auch?<br />

Nein. Bei Glasfaser hat jeder seinen<br />

eigenen Anschluß und seine eigene Bandbreite.<br />

Wenn man z.B. 25 oder 50 Mbit/s<br />

bei einer Anbindung bis zum Haus bestellt,<br />

dann bekommt man die auch. Bei LTE hat<br />

man dagegen eine Funkzelle mit einer Größe<br />

von etwa 10 km² im ländlichen Raum.<br />

Hier wird dann zwar eine hohe Bandbreite<br />

zur Verfügung gestellt, aber jeder aktive<br />

Nutzer bekommt nur einen Anteil dieser<br />

Bandbreite. Je mehr Nutzer es gerade sind,<br />

desto kleiner die Bandbreite, die jedem<br />

Einzelnen zur Verfügung steht. Es gibt<br />

Einschätzungen von Verbänden, die ergeben<br />

haben, daß im Durchschnitt bei LTE<br />

LEW TelNet<br />

Die Lechwerke Augsburg wurden 1901 gegründet.<br />

LEW TelNet ist seit 1997 eine Tochtergesellschaft<br />

der Lechwerke mit 80 Mitarbeitern.<br />

Firmensitz ist Neusäß bei Augsburg. Sie<br />

betreibt ein eigenes Nachrichtennetz und ist<br />

einer der Datenkommunikationsanbieter im<br />

Großraum Bayerisch-Schwaben. Leitungslänge<br />

der Netzinfrastruktur: über 2300 km, davon<br />

mehr als 1500 km Glasfaserkabel. Johannes<br />

Stepperger ist seit dem 1. Juli 2011 Geschäftsführer<br />

von LEW TelNet.<br />

4 Mbit/s zur Verfügung stehen. Das geht<br />

von der Geschwindigkeit schon wieder in<br />

Richtung DSL.<br />

Läßt sich bei Glasfaser die Geschwindigkeit<br />

aufrüsten?<br />

Glasfaser ist nur ein Träger, deshalb<br />

kann man dann bei Bedarf auch 100 Mbit/s<br />

oder mehr übertragen. Deshalb lohnt sich<br />

die Investition für das Verlegen eines Glasfaserkabels,<br />

nicht nur weil das Kabel an<br />

sich eine lange Haltbarkeit hat, sondern es<br />

auch die Erhöhung der Übertragungsrate<br />

ermöglicht.<br />

Lassen sich bei einem Zuwachs der Gemeinde<br />

auch beliebig viele neue Anschlüße<br />

anbinden?<br />

Es ist so, daß Glasfaser ausreichende<br />

Datenkapazitäten besitzt, um auch sehr<br />

viele weitere Kunden versorgen zu können.<br />

Bei Glaserfaseranbindungen bis zum<br />

Endkunden ist für jedes Haus eine eigene<br />

Glasfaser erforderlich. Irgendwann<br />

sind Fasern natürlich von der Anzahl<br />

begrenzt. Aber auch dazu gibt es<br />

eine Lösung. Wächst ein Orts-<br />

gebiet, muß ein weiterer<br />

Verzweigerpunkt<br />

plaziert werden und<br />

über diesen kann man<br />

dann weitere Kunden,<br />

auch wenn es sehr viele<br />

sind, anschließen.<br />

Wichtig ist aber, daß<br />

eine Glasfaserleitung<br />

in diese Gemeinde<br />

hineinläuft.<br />

Kann der weitere Ausbau dazu führen,<br />

daß bisherige Glasfaserleitungen zu LTE-<br />

Masten in die Gemeinden verlängert werden?<br />

Bisher ist es ja so, daß Glasfaser bis<br />

zum Mast geht und die Bandbreite dann<br />

via Funk übertragen wird. Der Ausbau mit<br />

Glasfaser ist aber nicht in jeder Gemeinde<br />

wirtschaftlich. Im Moment wird sowohl<br />

Glasfaser als auch LTE genutzt, um eine flächendeckende<br />

Abdeckung mit Breitband zu<br />

gewährleisten. Wenn man aber mit Fachleuten<br />

über zukünftig aufzulegende Förderprogramme,<br />

wie z.B. in Baden-Württemberg,<br />

spricht, möchten die Länder eigentlich<br />

zukünftig nur noch Glasfasertechnologie<br />

fördern. Hochleistungsbreitband wird in<br />

der Regel immer mit Glasfasertechnologie<br />

verbunden.<br />

Welche Kosten entstehen bei dem weiteren<br />

Glasfaserausbau?<br />

Wir haben in den FTTC-Ausbaugebieten<br />

(Fibre to the Curb – d.h.<br />

Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger)<br />

schon einmal eine wesentliche Grundlage<br />

für einen weiteren Glasfaserausbau gelegt.<br />

Der langfristige Ansatz wäre gewesen,<br />

direkt von den Backbone-Leitungen zu<br />

den Haushalten zu gehen. Das wäre aber<br />

finanziell ein riesiger Kraftakt gewesen. Mit<br />

dem bisherigen Förderprogramm in Bayern<br />

haben wir den Ausbau aufgeteilt. Wir sind<br />

mit Glasfaser jetzt bis in die Gemeinden<br />

gegangen und verkürzen dadurch das herkömmliche<br />

Kupferkabel, das der Engpaß<br />

ist. Dadurch ist die finanzielle Belastung<br />

der Gemeinden aufgeteilt. Später kann die<br />

nächste Ausbaustufe erfolgen, bei der man<br />

die Glasfaserkabel direkt in die Haushalte<br />

verlängert und das Kupferkabel ersetzt.<br />

Ist das Kupferkabel so hinderlich?<br />

Kupferkabel sind nur begrenzt für die<br />

Übertragung hoher Bandbreiten geeignet.<br />

Sie haben eine hohe Dämpfung, die Übertragung<br />

hoher Bandbreiten wird zusätzlich<br />

durch Übersprechen gestört. Aus diesem<br />

Grund können hohe Datenraten nur über<br />

kurze Entfernungen übertragen werden. Bei<br />

Glasfaser ist das anders. Man sagt, die Übertragung<br />

ist nahezu entfernungsunabhängig.<br />

Gerade im ländlichen Raum sind die<br />

Distanzen sehr groß. Mancherorts hat die<br />

Deutsche Telekom einen Kabelverzweiger,<br />

von dem die Kupferkabel aus einige hundert<br />

Meter bis zu den Häusern überbrücken.<br />

Wenn wir dann ein solches Gebiet mit<br />

Glasfaser erschließen, bekommen Bürger,<br />

die sehr nah an diesem Verzweiger wohnen,<br />

eine schnelle Anbindung mit 50 Mbit/s. Bei<br />

weiter entfernten Häusern reduziert sich<br />

die mögliche Bandbreite deutlich. Deshalb<br />

muß man versuchen, die Länge des Kupferkabels<br />

zu verkürzen, bis man es irgendwann<br />

ganz ablöst.<br />

Was halten Sie von der Idee des Universaldienstes?<br />

Auch der Verband BREKO (Bundesverband<br />

Breitbandkommunikation)<br />

ist, wie wir, gegen eine Universaldienstver-


pflichtung. Damit werden unsere bisher<br />

getätigten Investitionen entwertet. Beim<br />

Universaldienst ist es so, daß ein Unternehmen<br />

den Auftrag bekommt, Glasfaser<br />

zu verlegen. Das Ganze muß dann auch<br />

finanziert werden. Der Bund will das nicht<br />

finanzieren, d.h. finanziert wird es dann von<br />

anderen Unternehmen. Und das sehen wir<br />

als Wettbewerbsverzerrung, insbesondere<br />

deswegen, weil wir jetzt schon mit großem<br />

Aufwand und hohen Kosten unsere Glasfaser<br />

verlegt haben. Wir sind jetzt auch ganz<br />

froh, daß sich abzeichnet, daß die Universaldienstverpflichtung<br />

voraussichtlich<br />

nicht ins TKG (Telekommunikationsgesetz)<br />

übernommen wird.<br />

Ist die Koordinierung des Ausbaus,<br />

beispielsweise durch die Bundesnetzagentur,<br />

sinnvoll?<br />

Bei Hochspannungsleitungen hat die<br />

Bundesnetzagentur diese Aufgabe inne,<br />

nicht im Verteilnetzbereich. Wir befinden<br />

uns in der Telekommunikation auf einer<br />

ganz anderen Ebene. Als Tochterunterneh-<br />

Anzeige<br />

bandausbau nicht beschleunigen. Was wir<br />

sehen ist: Da wo Wettbewerb herrscht, geht<br />

der Breitbandausbau am schnellsten weiter.<br />

Von den rund 2.000 Gemeinden in Bayern<br />

haben etwa 1.000 Förderbescheide bekommen.<br />

In Bayrisch-Schwaben, unserem Kerngebiet,<br />

haben 64 % der Gemeinden einen<br />

Internet in einer<br />

neuen Dimension.<br />

Erleben Sie mit M-net schon heute<br />

das Internet von morgen!<br />

M-net ist Ihr bayerischer Telekommunikationsanbieter für:<br />

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<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

men eines Energieversorgers benutzen wir<br />

die Leitungen, die der Energieversorger für<br />

seine Fernwirk- und Leittechnik benötigt.<br />

1-2/12 <strong>computern</strong><br />

Förderbescheid erhalten. i m H @ Genau n d w ein r k diesem<br />

Wir befinden uns auf dem Verteilnetzmarkt Gebiet herrscht hoher Wettbewerb. Neben<br />

und zapfen an bestimmten Punkten das uns gibt es ca. 16 andere Unternehmen,<br />

vorhandene Netz an, das zur Steuerung der die auch Breitbandinfrastruktur ausbauen.<br />

Netze benötigt wird.<br />

Der Anteil der vergebenen Projekte sieht in<br />

Bayerisch-Schwaben anders aus als in ande-<br />

Was halten Sie davon,<br />

ren Regionen. Hier hat es zu 70% Zuschläge<br />

den Ausbau zur Staatsauf-<br />

an alternative Anbieter, also nicht die Deutgabe<br />

zu erklären?<br />

sche Telekom, gegeben. In Oberbayern ist<br />

der Anteil der Telekom schon wesentlich<br />

Das sehen wir<br />

höher. Da wo Wettbewerb herrscht, sind die<br />

als nicht innovativ an<br />

Kosten für die Verlegung der Infrastruktur<br />

und wird den Breit-<br />

für die Breitbandanbindung geringer und<br />

Glasfaser hat eine sehr geringe Störanfälligkeit,<br />

eine lange Haltbarkeit und eine sehr<br />

hohe Übertragungskapazität …<br />

das ganze Thema kommt schneller<br />

voran.<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Welche Kriterien muß ein neu<br />

aufgelegtes Förderprogramm erfüllen?<br />

Bisher haben wir von der Bayerischen<br />

Staatsregierung gehört, daß ein neues<br />

Förderprogramm aufgesetzt werden soll.<br />

Was wir schade finden, ist, daß es keinen<br />

Kostenlos informieren unter: 0800-7767887 www.m-net.de<br />

11<br />

11


<strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e err k<br />

12<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

Glasfasernetze:<br />

Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />

und lange Haltbarkeit<br />

nahtlosen Übergang gegeben hat. Das eine<br />

Förderprogramm endete zum 31.12.11 und<br />

das andere soll irgendwann 2012 kommen.<br />

Jetzt haben wir eine Lücke von einigen<br />

Monaten, in der es nicht möglich ist,<br />

Kooperationsverträge<br />

für weitere Breitbandprojekte<br />

zu schließen,<br />

die eine Wirtschaftlichkeitslückeaufweisen.<br />

Mit einigen<br />

Gemeinden, in denen<br />

die FTTC-Projekte<br />

abgeschlossen sind,<br />

führen wir Gespräche,<br />

da von dort nach der<br />

flächendeckenden Verlegung von Breitband<br />

gefragt wird.<br />

Es gibt bisher noch unerschlossene Ortsteile<br />

und Neubaugebiete, die noch angebunden<br />

werden sollen. Die Gemeinden wären im<br />

Moment auch bereit dazu, einen finanziellen<br />

Beitrag zu leisten. Dafür gibt es aber<br />

keine gesetzliche Grundlage. Da greift<br />

das Beihilferecht, nachdem der finanzielle<br />

Beitrag von Kommunen momentan nicht<br />

erlaubt ist. Aus unserer Sicht sollte das<br />

Problem schnellstens mit Hilfe des neuen<br />

Förderprogramms geheilt werden. Dadurch<br />

hätten wir dann auch die nötige Zustimmung<br />

der EU. Bei der Staatsregierung<br />

haben wir unser Anliegen plaziert und sind<br />

dort auf offene Ohren getroffen. Das Thema<br />

war auch bereits bekannt. Für uns ist auch<br />

wichtig, daß die Bayerische Staatsregierung<br />

ein neues Förderprogramm aufsetzt, damit<br />

der ländliche Raum weiter gefördert wird.<br />

Wir haben Hinweise bekommen, daß die<br />

Bayerische Staatsregierung daran denkt,<br />

nur bestimmte strukturschwache Gebiete zu<br />

fördern. Uns als Netzbetreiber ist es wichtig,<br />

daß in unserem Gebiet Hochleistungs-<br />

Breitband zur Verfügung steht. Gelingt<br />

es den Gemeinden nicht, Hochleistungs-<br />

Breitband zur Verfügung zu stellen, dann<br />

kommt es zu Abwanderung.<br />

Wie werden die Gemeinden angeschlossen,<br />

die bisher noch nicht versorgt sind?<br />

Rund die Hälfte der bayerischen<br />

Gemeinden hat bisher eine Förderung<br />

Beihilferecht im geplanten<br />

Förderprogramm geregelt?<br />

Dazu auf unsere Nachfrage das Bayerische<br />

Wirtschaftsministerium: „Die Problematik<br />

hinsichtlich des Beihilferechts (Gemeinde<br />

will dem Ausbauenden einen Zuschuß selbst<br />

zahlen) ist dem Bayerischen Wirtschaftsministerium<br />

bekannt. Es wird derzeit geprüft, inwieweit<br />

dies in das neue Glasfaserprogramm<br />

miteingebaut wird.“<br />

bekommen. Das heißt aber nicht, daß die<br />

andere Hälfte nichts hat. Allerdings wissen<br />

wir nicht, was mit den anderen 1.000 Gemeinden<br />

ist. Sicherlich wird es Gemeinden<br />

geben, an denen dieser Ausbauzug vorbeigefahren<br />

ist. Aber ich glaube, daß die meisten<br />

schon eine Grundversorgung von 2 oder 4<br />

Mbit/s haben. Dann sind die Gemeinden<br />

auch schon aus der bisherigen Förderung<br />

heraus. Deshalb ist<br />

ein Förderprogramm<br />

sinnvoll, das höhere<br />

Bandbreiten als die<br />

bisherige Grundversorgung<br />

vorsieht. Wir<br />

gehen dabei von min.<br />

20 bis 25 Mbit/s aus.<br />

Im Moment sind Gemeinden<br />

mit 6 bis<br />

16 Mbit/s sinnvoll<br />

versorgt, aber in 4-5 Jahren werden wohl<br />

höhere Bandbreiten gebraucht.<br />

Erschließen Sie auch weiße Flecken<br />

zwischen Gemeinden oder am Rand von Gemeinden?<br />

Durchaus. Daher kann es aber<br />

dazu kommen, daß Randgebiete<br />

besser versorgt sind, als Kernorte.<br />

Das ist eine flächendeckende<br />

Erfahrung, die wir gemacht<br />

haben. Relativ oft haben wir<br />

nur Ortsteile oder Stadtteile<br />

erschlossen. Deshalb sind<br />

mancherorts im Hauptort<br />

6 Mbit/s verfügbar und<br />

weiter außerhalb dann 50<br />

Mbit/s. Die Situation hat<br />

sich mittlerweile<br />

gedreht.<br />

Früher waren<br />

die Kernstädte<br />

die Gewinner und die Außenbereiche und<br />

ländlichen Regionen hatten kein schnelles<br />

Internet. Bei neu erschlossenen Gebieten<br />

wurde gleich eine hohe Geschwindigkeit<br />

von z.B. 50 Mbit/s ausgebaut und in den<br />

schon früher ausgebauten Gebieten stehen<br />

niedrigere Übertragungsraten zur Verfügung.<br />

Was sind Ihre nächsten Schritte im<br />

Breitbandausbau?<br />

Wir wollen Glasfaser direkt zu den<br />

Gebäuden bringen bzw. zu den Haushalten.<br />

Das sind zwei verschiedene Anschlußarten.<br />

Die Leitung bis in den Keller des Hauses<br />

heißt FttB (Fibre to the Building) und<br />

Glasfaser bis in jede Wohnung FttH (Fibre<br />

to the Home). Im Moment erstellen wir<br />

dazu technische Konzepte und überlegen<br />

dann mit den Gemeinden, wie man diese<br />

wirtschaftlich umsetzen kann. Rein privatwirtschaftlicher<br />

Ausbau wird auch da wieder<br />

schwierig, weil die Kundendichte zu gering<br />

ist. Anfragen von Gemeinden dazu gibt<br />

es bereits viele, die Umsetzung läßt noch<br />

wegen des ungeklärten Beihilferechts auf<br />

sich warten.<br />

Sollten Gemeinden weiterhin Leerrohre<br />

bei Straßenbauarbeiten mitverlegen?<br />

Die meisten glauben, daß man auf der<br />

sicheren Seite ist und für die nächsten Jahrzehnte<br />

vorgesorgt hat, wenn man Leerrohre<br />

bei Straßenbauarbeiten mitverlegt. Das<br />

ist leider nicht so, weil bei der Verlegung<br />

von Glasfaserleitungen bis zum Gebäude<br />

auch der Zugang zum Haus in den Boden<br />

verlegt werden muß. Wenn man dann nur<br />

ein Technikrohr in der Straße hat, müssen<br />

die Straßen trotzdem wieder aufgerissen<br />

werden. Zwar nicht mehr so flächendeckend,<br />

aber ohne Bautätigkeiten<br />

geht es nicht. Wenn<br />

Gemeinden in den nächsten<br />

Jahren vorhaben, Glasfaser<br />

bis zum Haus zu verlegen,<br />

müssen sie vorher eine Überplanung<br />

für einen ganzen<br />

Ortsteil machen lassen. Darin<br />

muß sichergestellt sein,<br />

daß in der Nähe ein pop<br />

(point of present) vorhan-<br />

den ist, an<br />

den man die<br />

Backbone-<br />

Leitung anschließen<br />

kann. Ein reines Mitverlegen der<br />

Leerrohre reicht dazu nicht ganz aus.<br />

… um Glasfaser bis zum Haus zu verlegen,<br />

müssen sie vorher eine Überplanung für einen<br />

ganzen Ortsteil machen lassen …<br />

Kooperieren Sie ausschließlich mit<br />

M-net München oder auch mit anderen<br />

Internetanbietern?<br />

Wir kooperieren in den meisten Projekten<br />

mit M-net. Daneben arbeiten wir in<br />

einzelnen Fällen auch mit anderen Partnern.<br />

Die Entscheidung für einen Partner fällt<br />

nach der konkreten Betrachtung der Situation<br />

vor Ort, sodaß für jedes Projekt eine<br />

optimale Kooperation angeboten werden<br />

kann.


Das neue „Landesprogramm<br />

Breitband“ läuft seit Januar und<br />

soll den 1.208 bisher unterversorgten<br />

Orten in Thüringen bis<br />

spätestens 2015 zu einer Mindestversorgung<br />

von 2 Mbit/s<br />

verhelfen. Laut den (N)-Onliner-Studien<br />

nutzten 71% aller<br />

thüringer Haushalte im Jahr<br />

2011 das Internet tatsächlich,<br />

8,5% mehr als im Jahr zuvor.<br />

Das Ministerium geht davon<br />

aus, daß „immer mehr und<br />

immer hochwertigere Dienste<br />

über das Internet angeboten<br />

werden“ und so für eine Steigerung<br />

der nachgefragten Bandbreite<br />

sorgen. Nach Meinung<br />

des Ministeriums<br />

lassen<br />

sich derzeit<br />

gängige Internetangebotegebote<br />

mit Übertragungsge-<br />

Übertragungsge- Neu er Fö rder topf<br />

schwindigkeiten von min. 2 für schnelles Internet<br />

Mbit/s ohne größere Einschränkungen<br />

nutzen. Daß diese Landesregierung aktiviert 12<br />

Übertragungsrate künftig nur Mio. € für Gemeinden, die<br />

eine Grundversorgung darstellt, noch nicht ins Internetzeitalter<br />

ist bekannt. Auch bei den gefunden haben. Zielmarke<br />

Bürgern ist die Notwendigkeit der Vollversorgung ist 2015,<br />

eines schnellen Anschlußes aber ohne Hauskrach zwischen<br />

angekommen. Es heißt, es sei- Machnig und Reinholz scheint<br />

en jetzt mehr als 80% der es nicht zu gehen. Gestern<br />

Internetnutzer Thüringens lief dem Wirtschaftsminister<br />

die Galle über. „Manchmal“,<br />

polterte Matthias Machnig<br />

(SPD), „funktioniert diese<br />

Landesregierung wie eine Frittenbude.“<br />

Grund der Gewitterwolke<br />

waren Presseberichte<br />

vom Tage, die den Ausbaustand<br />

schneller Internetanschlüße<br />

in Thüringen darstellten.<br />

Der Wirtschaftsminister,<br />

der zur Pressekonferenz<br />

„Landesprogramm Breitband“<br />

eingeladen hatte,<br />

1-2/12 <strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

ii m H @ n d w e err k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

D as Thüringer Wirtschaftsministerium<br />

hält die Verfügbarkeit von<br />

bereit, die Kosten für eine Internetnutzung<br />

mit mehr als 6<br />

Mbit/s zu bezahlen. Um den<br />

empfand die Durchstecherei als<br />

Störfunk. „Da meinen manche,<br />

die ansonsten durch Nichtstun impressum<br />

hohen Bandbreiten für einen flächendeckenden Ausbau zu glänzen, sich mal profilieren zu<br />

wichtigen Standortfaktor. Al- beschleunigen, hat Thüringen können“, ätzte Machnig. Der<br />

lerdings stehen auch hier im zusätzlich im Bundesrat für die herbe Weihnachtsgruß galt<br />

ländlichen Raum nicht über- Festschreibung eines Breitband- seinem Kabinettskollegen Jürall<br />

schnelle Anbindungen zur Universaldienstes als gesetzliche gen Reinholz (CDU), der als<br />

Verfügung …<br />

Mindestversorgung geworben. Agrarminister den Fördertopf<br />

Stimme aus der Region: Die<br />

„Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes“<br />

Herausgeber: Horst Neureuther<br />

Ostthüringer Zeitung berichtet (GAK) verwaltet. Aus diesem<br />

in Ihrer Ausgabe vom 21.12.11 flossen seit 2009 ganze 3,28<br />

tagesaktuell über den Start Mio. €, um damit 74 Gemein-<br />

des „Landesprogramms Breitden im ländlichen Raum zu<br />

band“:<br />

einem Breitbandanschluß zu<br />

verhelfen. Der Ausdruck steht<br />

für eine Übertragungs-Geschwindigkeit<br />

von mindestens<br />

2 Megabit/Sekunde. Dieser Geschäftsleitung:<br />

Wert gilt als Mindeststandard,<br />

um heutige Möglichkeiten des<br />

Internets nutzen zu können.<br />

„Die Breitbandversorgung in<br />

Dipl.-Vw. H. Tschinkel-Neureuther<br />

Laut Thüringens Wirtschafts minister<br />

Matthias Machnig seien noch erhebliche<br />

Anstrengungen nötig, um bis 2015<br />

eine flächendeckende Grundversorgung<br />

von 2 Mbit/s zu gewährleisten<br />

Schnelle Netze, Teil 22<br />

Thüringen: Grundversorgung mit 2 Mbit/s<br />

Thüringen ist schon weit vorangeschritten“,<br />

lobt sich Minister<br />

Reinholz ein bißchen selbst<br />

und schätzt, daß in 90% aller<br />

Gemeinden der Standard 2<br />

Mbit/s anliegt. „Weil seit Jahren<br />

mit geschönten Zahlen operiert<br />

wird“, will sich Machnig nicht<br />

beruhigen und nennt den auf<br />

Datenrecherchen seines Hauses<br />

fußenden Anschlußgrad: Es seien<br />

erst 81,5% der Gemeinden.<br />

Was jedoch immerhin 912.800<br />

Haushalten entspricht. Wir<br />

liegen im Plan“, konstatiert der<br />

Wirtschaftsminister. Um das<br />

von ihm im Juni ausgerufene<br />

Ziel der Vollversorgung im Jahr<br />

2015 zu erreichen, seien aber<br />

noch erhebliche Anstrengungen<br />

nötig. Damit sich auch die noch<br />

Unterversorgten anstrengen,<br />

startet das Wirtschaftsministerium<br />

im Januar ein neues Förder-<br />

Computern im H@ndwerk/<br />

handwerke.de<br />

gegründet 1984, dient als unab hän -<br />

gi ges Fachmagazin für moderne<br />

Kommunikation den Betrieben der<br />

Bauhaupt- und Nebengewerbe im<br />

„portionierten“ Wissens- und<br />

Techno logie-Transfer.<br />

© Copyright: CV München<br />

CV Computern-Verlags GmbH<br />

Beethovenplatz 2, 80336 München<br />

Telefon 0 89/54 46 56-0<br />

Telefax 0 89/53 13 27<br />

Postfach 15 06 05, 80044 München<br />

E-Mail: info@cv-verlag.de<br />

redaktion@cv-verlag.de<br />

www.handwerke.de<br />

Redaktion und redaktionelle<br />

Mitarbeiter in dieser Ausgabe:<br />

Dipl.-Ing. (Arch.) Marian Behaneck<br />

RA Dr. Johannes Fiala<br />

Michaela Gabriel<br />

Prof. Dr. Klaus Kruczynksi<br />

Elke Neureuther<br />

Horst Neureuther (verantw.)<br />

Dipl.-Ing. (Univ) Peter Pernsteiner<br />

Dipl.-Math. Peter A. Schramm<br />

Anzeigenleitung:<br />

Dipl.-Vw. Heide Tschinkel-Neureuther<br />

e-mail: anzeigen@cv-verlag.de<br />

Layout:<br />

AD&D Rosenheim, Silvia Romann<br />

Druck:<br />

Mayr Miesbach GmbH, Miesbach<br />

Druckauflage: 72.560<br />

Tatsächliche Verbreitung:<br />

72.107 (IV/11)<br />

Auflage und Verbreitung kontrolliert.<br />

28. Jahrgang<br />

Erscheinungsweise: 10 x jährlich<br />

Abo-Preis:<br />

29,– € p.a. plus Porto inkl. MwSt.<br />

Einzelpreis: 2,90 €<br />

Ein Abonnement verlängert sich automa<br />

tisch um ein Jahr, wenn es nicht<br />

spätestens 3 Monate vor Ablauf des<br />

Bezugszeitraumes gekündigt wird.<br />

ISSN 0931-4679<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern e.V.<br />

(IVW) Berlin<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 29 vom 01.01.2012.<br />

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<strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

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Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

Schnelle Netze, Teil 22<br />

Thüringen: Grundversorgung<br />

mit 2 Mbit/s<br />

programm. Mit insgesamt 12<br />

Mio. € aus dem europäischen<br />

Fördertopf EFRE. Machnig<br />

hat die Mittelverwendung bei<br />

der EU notifizieren lassen, diese<br />

Woche kam grünes Licht dafür<br />

aus Brüssel. Im Unterschied<br />

zum GAK-Fördertopf für ländliche<br />

Räume und zum Bund-<br />

Länder-Programm GRW, mit<br />

dem sich Internet-Ausbau für<br />

Gewerbegebiete bezuschußen<br />

läßt, kann die EFRE-Förderung<br />

überall eingesetzt werden, wo<br />

Bedarf besteht. Antragsberechtigt<br />

sind Gemeinden und<br />

Gemeindeverbände. Die Förderung<br />

bis zu 90% greift ab Investitionssummen<br />

von 10.000 €.<br />

Die Obergrenze soll 100.000 €<br />

je Ortsteil betragen. Am 9. Januar<br />

stehe die Förderrichtlinie<br />

im Staatsanzeiger, dann wisse<br />

jeder Bürgermeister, wie er an<br />

das Geld kommt, sagt Machnig<br />

in Richtung jener 1.208 Orte<br />

und Ortsteile, die noch ohne<br />

schnellen Internetzugang leben.<br />

Außerdem habe die Thüringer<br />

Aufbaubank (TAB) 20 Mio. €<br />

für zinsgünstige „Breitbandkredite“<br />

aufgelegt, die Kommunen<br />

unter 50.000 Einwohner zur<br />

Abdeckung ihres verbleibenden<br />

Eigenanteils nutzen können.<br />

Preiswerter, so der Minister,<br />

werde der Thüringer Weg ins<br />

Internetzeitalter nie wieder.<br />

Der CDU-Abgeordnete Mario<br />

Voigt, auch Generalsekretär<br />

seiner Landespartei, sorgt sich<br />

um den besten Technologiemix<br />

beim Ausbau. Eine Datenautobahn<br />

zu jedem Bauernhof<br />

werde nicht finanzierbar sein,<br />

sagt er und regt an, im ländlichen<br />

Raum auf die LTE-<br />

Übertragung via Funk zu setzen.<br />

Machnig hat damit kein<br />

Problem. Laut seiner Richtlinie<br />

ist auch Bandbreitenerhöhung<br />

förderfähig. Aber nur, wenn auf<br />

mindestens 30Mbit/s aufgerüstet<br />

wird.<br />

Ein professioneller Internetauftritt<br />

ist für<br />

Handwerksbetriebe ein Muß.<br />

Schließlich ist die Website die<br />

erste Anlaufstelle für Interessenten,<br />

die im Internet nach<br />

Produkten und Unternehmen<br />

suchen …<br />

Dies gilt auch für die mehr als<br />

45.000 Installateure und Heizungsbaubetriebe<br />

in Deutschland.<br />

Zu ihnen gehört Quast,<br />

Boerger & Böhm aus Nürnberg:<br />

Die Traditionsfirma stellt<br />

auf ihrer Website Kompetenzen<br />

und Dienstleistungen rund um<br />

Tankservice und Heizungsbau<br />

vor. Um noch mehr potentielle<br />

Kunden in der Region gezielt<br />

im Netz<br />

anzusprechen,setzen<br />

Quast,<br />

Boerger &<br />

Böhm seit kurzem<br />

auf Online-Marketing<br />

– mit Erfolg.<br />

Immer mehr<br />

Verbraucher<br />

suchen heute<br />

erst im Internet<br />

nach Handwerkern,<br />

bevor<br />

sie persönlich<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Hier<br />

© Fotolia Gina Sanders<br />

hat derjenige Anbieter die Nase<br />

vorn, der mit Online-Werbung<br />

auf sich aufmerksam macht.<br />

Wenn den Werbetreibenden<br />

dazu Zeit und Know-how<br />

fehlen, stehen Fachleute mit<br />

Rat und Tat zur Seite. So auch<br />

die Deutsche Post, die mit dem<br />

Werbemanager eine Online-<br />

Marketing Lösung für kleinere<br />

und mittelständische Unternehmen<br />

anbietet.<br />

Kunde aus der Region<br />

im Fokus<br />

Quast, Boerger & Böhm setzt<br />

den Werbemanager wegen<br />

seiner Ausrichtung auf lokal ge-<br />

steuerte Online-Werbung ein.<br />

Schließlich sucht der Kunde<br />

vor allem Anbieter aus seiner<br />

Region, wenn er Hilfe für die<br />

Wartung oder den Austausch<br />

seiner Heizung oder Tankanlage<br />

benötigt. Um von diesen<br />

Interessierten gefunden zu werden,<br />

nutzt das Unternehmen<br />

Suchmaschinen-Marketing.<br />

Dabei erscheinen Textanzeigen<br />

rechts oder oberhalb der<br />

Suchergebnisse bei Google.<br />

Geschäftsführer Thomas Lohr:<br />

„Wir wollten uns genau da<br />

präsentieren, wo heute unsere<br />

Kunden sind bzw. nach Handwerkern<br />

suchen. Und das ist im<br />

Internet. Der Werbemanager<br />

hat uns geholfen, Interessenten<br />

auf uns aufmerksam zu machen<br />

und auf unsere Website zu<br />

lenken.“<br />

Bekanntwerden<br />

Mit dem Einsatz des Werbemanagers<br />

hat Quast, Boerger<br />

& Böhm GmbH seine Ziele<br />

schnell erreicht: Der Bekanntheitsgrad<br />

steigerte sich, es kamen<br />

mehr Besucher auf die<br />

Website, das Unternehmen<br />

generierte Online-Anfragen<br />

und konnte so neue Kunden<br />

gewinnen. Die schnelle Umsetzung<br />

bis zur Realisierung, die<br />

Kalkulierbarkeit der Kampagne<br />

– das Budget betrug ca. 1.500<br />

Euro für zwölf Wochen – und<br />

das regelmäßige Reporting<br />

überzeugten den Betrieb. „Innerhalb<br />

kürzester Zeit ist unsere<br />

Präsenz im Internet meßbar gestiegen.<br />

Der Werbemanager ist<br />

ideal für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. Dank der<br />

unkomplizierten und schnellen<br />

Abwicklung konnten wir unseren<br />

Bekanntheitsgrad in der<br />

Online-Welt deutlich steigern!“<br />

freut sich Christian Steglich,<br />

Betriebsleiter der Quast, Boerger<br />

& Böhm GmbH.<br />

So funktioniert der Werbemanager:<br />

Zuerst auf www.werbe<br />

manager.de den Button „Jetzt<br />

Kampagnen online buchen“<br />

anklicken. Als nächstes wählt<br />

Online-Marketing: Traditions unternehmen<br />

testet den Werbemanager<br />

Online-Marketing:<br />

Gefunden<br />

werden kann nur,<br />

wer sich im Internet<br />

präsentiert.<br />

Schneller wird<br />

gefunden, wer sich<br />

auch richtig in<br />

Szene setzt.<br />

man die Werbeform,<br />

das Werbebudget<br />

und<br />

das Startdatum<br />

der Kampagne.<br />

Zur Buchung muß man die<br />

Kontakt- und Zahlungsdaten<br />

angeben. Nach der Buchung<br />

meldet sich ein Mitarbeiter<br />

der Deutschen Post. Der Kunde<br />

wird nun beraten, die gewünschte<br />

Region ausgewählt,<br />

die Suchbegriffe und das Banner<br />

festgelegt.<br />

Die wichtigsten Fragen und<br />

Antworten rund um Online-<br />

Marketing:<br />

Welche Werbebausteine<br />

eignen sich?<br />

Wie bei klassischen Anzeigen<br />

gibt es auch bei Online-<br />

Werbung viele verschiedene


Varianten. Welche Form die<br />

richtige ist, entscheiden Faktoren<br />

wie die Zielsetzung, die<br />

Zielgruppe und auch das Budget.<br />

Die Deutsche Post empfiehltSuchmaschinen-Marketing<br />

und Bannerwerbung. Beim<br />

Suchmaschinen-Marketing<br />

erscheinen Textanzeigen passend<br />

zum Suchbegriff neben<br />

oder über den natürlichen<br />

Suchergebnissen, zum Beispiel<br />

die sogenannten AdWords bei<br />

Google. Durch einen Klick<br />

auf die Textanzeige gelangen<br />

die potentiellen Käufer auf<br />

die eigene Website. Suchmaschinen-Marketing<br />

ist bestens<br />

zur Steigerung des Abverkaufs<br />

geeignet, da die Internetnutzer<br />

bereits gezielt nach Produkten<br />

oder Dienstleistungen suchen.<br />

Zusätzlicher Vorteil: Der Werbetreibende<br />

zahlt nur, wenn<br />

jemand tatsächlich auf die<br />

Textanzeige klickt (Kosten<br />

pro Klick). Banner sind Grafiken<br />

oder animierte Anzeigen,<br />

die als Werbeeinblendungen<br />

auf Internetseiten erscheinen.<br />

Bannerwerbung erzielt viel<br />

Reichweite und soll besonders<br />

gut für die Imagepflege und<br />

Markenbildung sowie die Steigerung<br />

des Bekanntheitsgrads<br />

geeignet sein. Um Streuverluste<br />

zu vermeiden, sollte Online-<br />

Werbung regional ausgesteuert,<br />

also nur Internetnutzern aus<br />

dem Einzugsgebiet angezeigt<br />

werden.<br />

Wie wird Werbung im<br />

Netz gebucht und umgesetzt?<br />

Bei dieser komplexen<br />

Materie ist es sinnvoll, die Hilfe<br />

von Internetmarketingprofis in<br />

Anspruch zu nehmen. Es gibt<br />

verschiedene Möglichkeiten,<br />

beispielsweise auf Online-Marketing<br />

spezialisierte Werbeagenturen<br />

zurückzugreifen. Für kleinere<br />

Unternehmen lohnt das oft<br />

nicht, da die Kosten zu hoch<br />

sind. Ein Beispiel für Online-<br />

Marketing-Lösungen, die auf<br />

die Bedürfnisse kleiner und<br />

<strong>computern</strong><br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Handwerke.de<br />

Handwerke.de<br />

Internet<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

zugeschnitten sein soll, ist der<br />

„Werbemanager“ der Deutschen<br />

Post. Es sollen keine speziellen<br />

Kenntnisse erforderlich<br />

sein, denn der Werbetreibende<br />

erhält Planung, Gestaltung und<br />

Schaltung seiner Kampagne<br />

aus einer Hand. Die Online-<br />

Experten der Deutschen Post<br />

beraten, setzen die Kampagne<br />

auf und optimieren sie stetig.<br />

Ein monatliches Reporting<br />

sorgt für Transparenz und belegt<br />

den Erfolg der Kampagne.<br />

Welche Werbefrequenz ist<br />

wichtig?<br />

Eine einzige Anzeige<br />

macht noch keinen Werbeerfolg,<br />

das ist auch im Internet<br />

nicht anders. Um von Verbrauchern<br />

gefunden zu werden,<br />

empfiehlt sich kontinuierliches<br />

Werben im Netz mittels<br />

Suchmaschinen-Marketing,<br />

um Präsenz zu zeigen und ein<br />

„Grundrauschen“ zu gewährleisten.<br />

Werbetreibende sollten<br />

ihrer Kampagne eine Anlaufzeit<br />

von mehreren Wochen<br />

zugestehen, bevor sie optimal<br />

eingestellt ist. In einem solch<br />

dynamischen Umfeld wie dem<br />

Internet raten Experten zu einer<br />

kontinuierlichen Optimierung<br />

der eigenen Kampagnen mittels<br />

Anpassung und Definition<br />

von Suchbegriffen. Diese zeitaufwendigen<br />

Prozeße werden<br />

beim „Werbemanager“ von<br />

den Kampagnenmanagern der<br />

Deutschen Post übernommen.<br />

Sie sind von Google zertifiziert<br />

und bauen die Kampagnenoptimierung<br />

kontinuierlich<br />

aus – unterstützt von einer<br />

speziellen Software, die anhand<br />

tagesaktueller Analysen<br />

die Keywordgebote optimiert.<br />

Dadurch reduzieren sich die<br />

Kosten pro Klick im Laufe der<br />

Zeit, während sich die Anzahl<br />

der Klicks fortwährend erhöht.<br />

15<br />

86x250_Computern_i_Handwerk.indd 1 30.12.11 12:00


16<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Software Special<br />

1-2/12 co mputern<br />

Spätestens<br />

i m H @ n d w e r k<br />

seit dem 21. Jahrhundert<br />

Special vollzieht sich die Entwicklung der<br />

menschlichen Gesellschaft im Wissensund<br />

Informationszeitalter. Die von Adam<br />

Smith und David Ricardo im 18. Jh. eingeführten<br />

klassischen Produktionsfaktoren<br />

Arbeit, Kapital und Boden wurden um die<br />

Information erweitert, die eine immer<br />

stärkere Bedeutung erlangt …<br />

Wir sind Zeuge einer in der gesamten<br />

Menschheitsgeschichte vorher nie stattgefundenen<br />

Datenexplosion. Nach einer<br />

IDC-Erhebung aus dem Jahre 2010 (vgl.<br />

Bild 1) wird sich das Volumen der weltweit<br />

auf digitalen Datenträgern gespeicherten<br />

Datenmengen von 0,8 Zettabyte (1 Zettabyte<br />

= 1021 Byte) im Jahre 2009 auf 35<br />

ZB im Jahre 2020 erhöhen; das entspricht<br />

einer Steigerung um den Faktor 44. Das<br />

damit verbundene Problem ist weniger<br />

die notwendige Erhöhung der Speicherkapazität,<br />

da von einer kontinuierlichen<br />

Reduzierung der Spei-<br />

cherkostenausgegangen werden kann. Max<br />

Vetter sprach bereits<br />

1982 vom „Jahrhundertproblem<br />

der Informatik“,<br />

das erst recht<br />

für das 21. Jh. gültig<br />

ist. Es „besteht in der Bewältigung des Datenchaos,<br />

das infolge historisch, mitunter<br />

auch hysterisch und archaisch, sicher aber<br />

unkontrolliert gewachsener Datenbestände<br />

fast überall entstanden ist.“<br />

Konsequenzen des eingetretenen Datenchaos<br />

bestehen zum Beispiel darin, daß<br />

z nach Fleischer/Seubert 70% der gespeicherten<br />

Daten nicht benötigt werden,<br />

z im Business-Kontext trotz der bestehenden<br />

Data-Warehouse-Systeme nur<br />

ein Bruchteil der vorhandenen Daten<br />

analysiert werden kann,<br />

z lt. CGOC Benchmark Report on<br />

Information Governance 2010 zwar<br />

98% der weltweit befragten 1.000<br />

Unternehmen die gesetzeskonforme<br />

Vernichtung von irrelevanten Informationen<br />

für richtig halten, aber nur<br />

22% dazu in der Lage sind.<br />

Der Finanzdienstleister Merrill Lynch<br />

legt mit der Feststellung, daß 85%<br />

der Business-Daten zur Kategorie der<br />

unstrukturierten Daten gehören, den Finger<br />

in die offene Wunde. Es geht also um die<br />

Fragen, wodurch unstrukturierte Daten<br />

gekennzeichnet sind, inwieweit sie für das<br />

oben charakterisierte „Datenchaos“ Verantwortung<br />

tragen und welche Lösungen für<br />

die Verarbeitung unstrukturierter Daten<br />

verfügbar sind.<br />

1.<br />

Datenkategorien<br />

Daten werden in Bezug auf den Grad ihrer<br />

Strukturierung in drei Kategorien eingeteilt.<br />

Ausgehend von einer Wikipedia-Erklärung<br />

zu XML, wird das in Bild 2 demonstriert.<br />

Dabei geht es um die Frage, wer der fünfte<br />

deutsche Bundespräsident war: Strukturierte<br />

Daten sind streng formatiert bzw.<br />

typisiert. Ihre Struktur kann in Form von<br />

Tabellen oder Klassen vorgegeben werden.<br />

So werden die Dateninhalte der Spalte<br />

„Zeitraum“ in der Tabelle Präsident in<br />

Bild 2 im Textformat mit einer Länge von<br />

9 Zeichen vereinbart. Während sich Tabellen<br />

vorzüglich dazu eignen, in relationalen<br />

Datenbanken oder darauf aufbauenden<br />

konventionellen Data Warehouses abgespeichert<br />

zu werden, bilden Klassen den<br />

Bezugsrahmen für objektorientierte Datenbanken.<br />

Die Verarbeitung strukturierter<br />

Daten ist in hohem Maße automatisierungsfähig.<br />

Inhalte lassen sich problemlos<br />

über die Abfragesprache SQL (Structured<br />

Query Language) bestimmen. Das SQL-<br />

Statement für das Beispiel in Bild 2 würde<br />

lauten: SELECT name FROM praesident<br />

WHERE nr = 5.<br />

Semistrukturierte Daten sind nicht streng<br />

typisiert. Ihre Struktur ist unbekannt<br />

oder auf den ersten Blick verborgen. Sie<br />

erschließt sich häufig durch implizite<br />

Struktur informationen. Ein gutes Beispiel<br />

sind XML (Extensible Markup Language)<br />

-Dokumente. In dem in Bild 2 dargestellten<br />

XML-Dokument wird eine logische<br />

Struktur über die durch spitze Klammern<br />

gebildeten Tags aufgebaut. „Karl Carstens“<br />

gehört danach zum Strukturmerkmal „antwort“.<br />

XML erlangt in Zusammenhang mit<br />

der Entwicklung von<br />

Web 3.0, also mit der<br />

Verfügbarmachung<br />

eines inhaltsorientierten(semanti-<br />

von Prof. Dr. Klaus Kruczynski, Hochschule für Technik, schen) Internets gro-<br />

Wirtschaft und Kultur Leipzig<br />

ße Bedeutung. Auch<br />

E-Mails können als<br />

semistrukturierte Daten interpretiert werden.<br />

Sie enthalten einen Empfänger, einen<br />

Absender und zumeist einen Betreff; der<br />

Inhalt selbst hat aber keine Struktur. Unstrukturierte<br />

Daten haben keine definierten<br />

Strukturmerkmale.<br />

Integration unstrukturierter Informationen<br />

in die IT-Systeme<br />

Vielfältige Beispiele für unstrukturierte<br />

Daten finden sich im Internet: Dokumente,<br />

gescannte Objekte, Blogs, Fotos, Grafiken,<br />

Videos, Sprache, Klänge, Chat u.a. Unternehmen<br />

werden immer stärker damit<br />

konfrontiert und sind meist darauf<br />

nicht vorbereitet. Call-Center, kollaborative<br />

Tools und soziale Netzwerke<br />

produzieren ständig unstrukturierte<br />

Daten mit teils fragwürdigen Sicherheitsniveaus.<br />

Sollen unstrukturierte<br />

Daten im Web gefunden werden, ist<br />

SQL wirkungslos. Stattdessen finden<br />

Suchmaschinen Verwendung, von denen<br />

Google den größten Marktanteil<br />

aufweist. Eine Suchmaschine kann<br />

jedoch nur dann Treffer nachweisen,<br />

wenn die gesuchten Objekte vorher


durch Deskriptoren indiziert wurden.<br />

Unstrukturierte Daten benötigen also<br />

Metadaten, die sie beschreiben. Wird nach<br />

„Karl Carstens“ in Google gesucht, erhält<br />

man 273.000 Treffer. In der Fülle der nachgewiesenen<br />

Suchergebnisse offenbart sich<br />

die Crux heutiger Web-Arbeit, die John<br />

Naisbitt treffend charakterisierte:<br />

„Wir ertrinken in Informationen,<br />

aber uns dürstet<br />

nach Wissen.“ Ein analoges<br />

Beispiel verweist auf das gleiche<br />

Problem: Wird in Flickr<br />

bei einfacher Volltext-Suche<br />

nach einem digitalen Bild<br />

für „Karl Carstens“ gesucht,<br />

erhält man 59 Fotos angeboten, von denen<br />

aber nur zwei dem gesuchten Inhalt<br />

entsprechen. Erst wenn die Suchstrategie<br />

nur Tags einbezieht, werden zwei relevante<br />

Fotos gefunden. Das anläßlich des Besuchs<br />

der NATO im Jahre 1981 nachgewiesene<br />

Foto des Bundespräsidenten ist mit den<br />

folgenden Tags verbunden: nato, brussels,<br />

belgium, october, 1981, karl, carstens, president,<br />

federal, republic, germany.<br />

Da ten kateg<br />

2.<br />

orien und<br />

IT-Systeme<br />

Das oben zitierte „Datenchaos“ setzt sich<br />

im IT-System eines Unternehmens dadurch<br />

fort, daß Daten unterschiedlicher Kategorien<br />

nur getrennt in unterschiedlichen<br />

System umgebungen verarbeitet<br />

werden. Die Tabelle<br />

vermittelt einen Eindruck der<br />

aktuellen Situation, die durch<br />

die Existenz von zwei bzw.<br />

drei getrennten Datenkanälen<br />

gekennzeichnet ist. Dieses<br />

Mehrkanalsystem verhindert<br />

die notwendige Integration<br />

der Unternehmensdaten. Die<br />

geschilderte Situation wird<br />

dadurch weiter verschärft,<br />

daß die IT-Systeme im Wesentlichen<br />

mit strukturierten<br />

Daten arbeiten, die aber nur<br />

ca. 10% der Business-Datenwelt<br />

abdecken. Die mit<br />

dem Data Warehousing seit<br />

den 1990er Jahren erreichten<br />

Erfolge, Daten heterogener<br />

Quellen über eine leistungsfähige<br />

ETL-Komponente zu<br />

konsolidieren und sie damit<br />

einer integrierten Unterneh-<br />

angewiesen. An dieser Stelle seien nur<br />

Marktdateninformationssysteme genannt.<br />

So stehen die Energieversorger vor der<br />

Herausforderung, ihre Marktdateninformationssysteme<br />

(MDIS) an den liberalisierten<br />

Energiehandel anzupassen. MDIS können<br />

nur dann eine erfolgreiche Unterstützung<br />

der einschlägigen Geschäftsprozeße gewährleisten,<br />

wenn sie neben strukturierten auch<br />

unstrukturierte Daten aufnehmen und integriert<br />

verarbeiten können. Unstrukturierte<br />

Daten treten in MDIS u. a. als Verträge,<br />

politische Nachrichten, Markttendenzen,<br />

Börsen- und Wetterinformationen auf. Im<br />

Folgenden soll untersucht werden, welche<br />

neuen Ansätze sich anbieten, strukturierte<br />

und unstrukturierte Daten im Business-<br />

Interesse gleichberechtigt zu integrieren.<br />

co mputern<br />

m p utern<br />

1-2/12<br />

i m H @<br />

n d w e r k<br />

S Special oftware<br />

mensauswertung zugänglich zu machen,<br />

dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß<br />

1-2/12 co m p utern<br />

eben nur ein geringer Datenanteil in diese<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Integration einbezogen wurde. Das aktuelle Ansatz 1: Inmon’s<br />

3.<br />

S oftware Next<br />

und erst recht das zukünftige wirtschaft- Generation Warehouse DW 2.0<br />

liche Handeln ist aber auf die integrierte<br />

Verfügbarmachung aller Datenkategorien Inmon, der Vater des Data Warehousing,<br />

stellte sein Data Warehouse<br />

Beispiele für Daten in IT-Systemen<br />

der 2. Generation DW 2.0TM<br />

strukturiert semistrukturiert unstrukturiert<br />

im September 2006 vor. Bild 3<br />

Datenbanken Dokumenten-Management-Systeme<br />

verdeutlicht den prinzipiellen<br />

Data Warehousing Knowledge Management<br />

Architekturentwurf für Inmon‘s<br />

ERP-Systeme Content Management Systeme<br />

Next Generation Data Warehouse.<br />

Die wichtigsten Neuig-<br />

Warenwirtschaftssysteme E-Mail-Archivsysteme Blogs<br />

keiten der DW 2.0-Architektur<br />

Business Intelligence XML-Parser Wikis<br />

sind in der Grafik zur schnellen<br />

Orientierung grün unterlegt. DW 2.0 soll<br />

einen Entwicklungssprung durch vier wesentliche<br />

Merkmale bewirken:<br />

1. Data-Warehouse-Strukturierung entsprechend<br />

dem Lebenszyklus der Daten,<br />

2. Überwindung lokaler Metadaten durch<br />

ein Enterprise Metadaten Repository<br />

(EMR),<br />

3. Data Warehouse für strukturierte und<br />

unstrukturierte Daten,<br />

4. Bestandteil einer übergeordneten SOA-<br />

Architektur und Öffnung zum Cloud<br />

Computing.<br />

Die Inmonsche Data-Warehouse-Definition<br />

– „Ein Data Warehouse ist eine themenorientierte,<br />

integrierte, zeitbezogene, nicht<br />

flüchtige Datenbasis zur Unterstützung der<br />

Entscheidungsprozeße des Managements“<br />

– ist von vornherein<br />

so weitgefaßt, daß sie die Aufnahme<br />

unstrukturierter Daten, die<br />

für die Geschäftstätigkeit eines<br />

Unternehmens relevant sind,<br />

zuläßt. Inmon‘s Idee, den Graben<br />

zwischen unstrukturierten und<br />

strukturierten Daten durch eine<br />

Brücke zu überwinden, um dann<br />

verfügbare Analyseverfahren der<br />

strukturierten Datenwelt auch<br />

für unstrukturierte Daten einzusetzen,<br />

ist von herausragender<br />

Bedeutung. In seinem neuesten<br />

Buch „Building the Unstructured<br />

Data Warehouse“, 2011<br />

zusammen mit K. Krishnan publiziert,<br />

benennt er die folgenden<br />

Nutzen elemente (S. 177/178):<br />

z Aufbau einer integrierten Daten-Infrastruktur<br />

für Hochleistungs-Computer-Plattformen,<br />

17


18<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

ii m H @ n d w e r k<br />

Software Special<br />

Integration unstrukturierter Informationen …<br />

1-2/12 co mputern<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Special<br />

z Fähigkeit zum automatisierten Management<br />

und Tuning des Data Warehouse<br />

weitgehend ohne menschlichen Eingriff,<br />

wie er bei Datenbanken notwendig ist, z<br />

modulare Skalierung nach dem Lego-Prinzip,<br />

z minimaler Energiebedarf durch eine<br />

radikal verbesserte Hardwarekonfiguration<br />

und damit Unterstützung von „Go-Green-<br />

Initiativen“, z Reduzierung der Hard- und<br />

Softwarekosten, z geringere Abhängigkeit<br />

von SQL, z schnellerer ROI (Return on Investment)<br />

in Monaten, nicht in Jahren. Im<br />

Buch werden drei Case Studies diskutiert,<br />

aber es gibt noch keine konkreten Angaben<br />

darüber, inwieweit DW 2.0 als am Markt<br />

erfolgreiches Produkt die angestrebte Brükkenfunktion<br />

zwischen strukturierten und<br />

unstrukturierten Daten gewährleisten kann.<br />

Ansatz 2: IBM’s<br />

Supercomputer Watson und<br />

Big Data<br />

4.<br />

Nach dem sensationellen Erfolg des IBM-<br />

Schachcomputers Deep Blue, der 1997<br />

gegen den damaligen Schachweltmeister<br />

Garri Kasparov in einem Wettbewerb antrat<br />

und den Mensch-Maschine-Kampf für sich<br />

entschied, kann IBM erneut auf ein spektakuläres<br />

Erfolgsereignis verweisen: Der neue<br />

Supercomputer mit dem Namen Watson<br />

hat Mitte Februar dieses Jahres zwei erfahrene<br />

Kandidaten in der amerikanischen<br />

Spielshow „Jeopardy“ besiegt.<br />

Jeopardy ist ein Quiz aus dem<br />

Bereich der Allgemeinbildung,<br />

bei dem es darum geht, auf eine<br />

vorgegebene Antwort die richtige<br />

Frage zu stellen. Während<br />

Deep Blue entsprechend dem<br />

Schach-Regelwerk als mathematisches<br />

Genie auszubilden<br />

war, mußte Watson einer noch<br />

größeren Herausforderung genügen:<br />

Es ging um die kognitive<br />

Beherrschung einer sehr großen<br />

Menge unstrukturierter Daten.<br />

In dem Hochleistungs-Computersystem<br />

wurden u.a. eine<br />

Gesamtausgabe von Wikipedia,<br />

Fachlexika, die letzten zehn<br />

Jahrgänge der New York Times<br />

und eine Zitatensammlung ge-<br />

speichert. Insgesamt ergab sich ein Speichervolumen<br />

von 200 Millionen strukturierter<br />

und unstrukturierter Seiten. Watson mußte<br />

zudem beim Verstehen und Antworten der<br />

menschlichen Sprache, also einem unstrukturierten<br />

Medium, mächtig sein. Watson’s<br />

Leistungsdaten sind bestechend: Der Computer<br />

erreicht eine Rechenleistung von 80<br />

Billionen Rechenoperationen pro Sekunde<br />

(Teraflops). Dazu ist er mit 90 Prozessoren,<br />

2800 Prozessorkernen und einem Arbeitsspeicher<br />

von 16 Terabyte ausgestattet.<br />

Softwareseitig profitiert Watson erheblich<br />

vom Einsatz des Open-Source-Projekts<br />

Hadoop sowie von der Nutzung des Apache<br />

UIMA (Unstructured Information<br />

Management Architecture) – Framework.<br />

Hadoop basiert im Wesentlichen auf dem<br />

von Google erarbeiteten MapReduce-Algorithmus.<br />

Damit wird es möglich, im Bereich<br />

unstrukturierter Daten umfangreiche<br />

Auswertungen auch bei Datenmengen im<br />

Petabyte-Bereich auszuführen. Mit UIMA<br />

wird das Ziel verfolgt, unstrukturierte<br />

Daten in beliebigen Formaten, die natürliche<br />

Sprache eingeschlossen, zu erfassen,<br />

mit Merkmalen zu versehen und höheren<br />

Anwendungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Hadoop wird zur Schlüsselanwendung für<br />

eine neue Ära der Datenverarbeitung, die<br />

dem Wissens- und Informationszeitalter<br />

angemessen ist: Big Data. Nach Gartner<br />

bezieht sich Big Data auf das Volumen,<br />

die Vielfalt und die Geschwindigkeit von<br />

strukturierten und unstrukturierten Daten<br />

bei ihrem Weg durch Netzwerke, Prozesso-<br />

ren und Speichersysteme mit dem Ziel der<br />

Transformation in Business-Wissen, um<br />

die richtigen Entscheidungen zur richtigen<br />

Zeit zu treffen. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, daß Hadoop zum De-Facto-<br />

Standard aufsteigt. Zur konzentrierten und<br />

beschleunigten Entwicklung von Hadoop<br />

hat Yahoo! im Juni 2011 Hortonworks als<br />

unabhängiges Unternehmen gegründet.<br />

Nach Meinung von IBM-Experten werden<br />

durch die mit Watson erreichte innovative<br />

Kombination aus Hard- und Software völlig<br />

neue Anwendungsgebiete erschlossen, in denen<br />

unstrukturierte Daten dominant sind.<br />

In diesem Zusammenhang ergeben sich<br />

neuartige Lösungsansätze für Call-Center,<br />

Finanzapplikationen, Kundenanalysetools,<br />

Verkehrsleitsysteme oder die medizinische<br />

Diagnostik. Auf Grund der mit Watson<br />

erreichten maschinellen Sprachkompetenz<br />

kann damit gerechnet werden, daß sich<br />

die Art und Weise der Mensch-Maschine-<br />

Interaktion verändern wird. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch die Aussage von Laura<br />

Haas, IBM Fellow und Forschungsdirektor<br />

für Computer Science, interessant: „Unsere<br />

Ingenieure sagen, daß sie nicht weit entfernt<br />

davon sind, einen Supercomputer mit der<br />

Kapazität des menschlichen Gehirns zu bauen,<br />

der in einen Schuhkarton paßt.“ (Übers.<br />

K.K. - eWeek vom 15.08.2011, S. 36).<br />

Ansatz 3: Enterprise<br />

Information Management<br />

5. (EIM)<br />

Seit 2006 werden die vielfältigen<br />

Anstrengungen, strukturierte und<br />

unstrukturierte Daten zu integrieren,<br />

in einem neuen Begriff<br />

gebündelt: Enterprise Information<br />

Management (EIM). Wie in Bild 5<br />

demonstriert wird, kann die Herausbildung<br />

von EIM auf die einfache<br />

Formel gebracht werden: BI +<br />

ECM = EIM. Enterprise Information<br />

Management tritt heute in zwei<br />

Formen in Erscheinung: zum einen<br />

über eine Portallösung (EIM-P), bei<br />

der BI und ECM als eigenständige<br />

Zweige erhalten bleiben und nur<br />

über ein Portal zusammengeführt<br />

werden, zum anderen über eine echte<br />

Integrationslösung (EIM-I). M.<br />

E. ist EIM-P eine Übergangslösung,<br />

weil BI und ECM nur über eine<br />

nachträgliche mittelbare Kopplung


in einem Portal verbunden werden.<br />

Dennoch gibt es Vorteile,<br />

die z.B. Microsoft mit seiner<br />

erfolgreichen Business-Plattform<br />

SharePoint 2010 nutzt:<br />

z BI und ECM verbleiben in<br />

ihren Systemkonzeptionen. z<br />

Strukturierte und unstrukturierte<br />

Daten werden zwar nicht<br />

integriert, erscheinen aber in<br />

einer übergeordneten Ebene<br />

in einer gemeinsamen Sicht. z<br />

Das Portal schafft eine einheitliche<br />

Oberfläche für Nutzer<br />

unterschiedlicher Bereiche. Die<br />

Akzeptanz wird erhöht. z Vorhandenes<br />

Mitarbeiter-Wissen<br />

zu MS Office wird aktiv genutzt<br />

und fließt in einen höheren Systemzusammenhang<br />

ein. z Die<br />

einheitliche Plattform führt zu<br />

geringeren Betriebs-, Wartungs-<br />

und Schulungskosten. Im Gegensatz<br />

zu EIM-P wird EIM-I<br />

zur echten Integrationslösung<br />

für strukturierte und unstrukturierte<br />

Daten. Es ist zu betonen,<br />

daß EIM-I weder ein spezielles<br />

Softwareprodukt, noch einen<br />

abgeschlossenen Entwicklungsprozeß<br />

darstellt. Vielmehr ist<br />

EIM-I eine Vision, ein Programm<br />

mit offenem Ausgang.<br />

David Marco empfiehlt das<br />

folgende EIM-Framework:<br />

z Data Management, z Prozeß<br />

Management, z Daten-<br />

Architektur, z Datenqualität,<br />

z IT Portfolio Management,<br />

z Master Data Management<br />

(MDM), z Datenübertragung,<br />

z Datensicherheit.<br />

Führende EIM-I-Anbieter sind<br />

EMC, IBM, Microsoft, Oracle,<br />

SAP und Teradata. An dieser<br />

Stelle soll nur ein orientierender<br />

Blick auf das EMI-Portfolio<br />

von SAP geworfen werden.<br />

SAP, Weltmarktführer für ERP-<br />

Systeme, hat durch die Übernahmen<br />

von Business Objects<br />

(2007) und Sybase (2010)<br />

aussichtsreiche Investitionen<br />

getätigt, um sein ERP-Geschäft<br />

mit Business Intelligence und<br />

Enterprise Information Management<br />

zu vertiefen und<br />

zu erweitern. Bereits im Jahre<br />

co mputern<br />

m p utern<br />

1-2/12<br />

i m H @<br />

n d w e r k<br />

S Special oftware<br />

2007 brillierte Sybase auf Basis<br />

des analytischen Servers Sybase<br />

IQ mit seiner Data-Warehouse-<br />

Lösung für strukturierte und<br />

unstrukturierte Daten. Bei<br />

einem unabhängigen Benchmark<br />

unter den Bedingungen<br />

der Data-Warehouse-Referenzarchitektur<br />

von Sun Microsystems<br />

für strukturierte und<br />

unstrukturierte Daten gelang<br />

es, Rohdaten von 1 Petabyte auf<br />

ein Speichervolumen von 260<br />

Terabytes zu komprimieren.<br />

Das entspricht einer Kompressionsrate<br />

von 85%, durch die<br />

der Energieverbrauch für den<br />

Betrieb des Data Warehouse<br />

auf ein Zehntel reduziert wird<br />

und die CO 2 -Emissionen um<br />

90% gesenkt werden. SAP<br />

kann mit seinen heutigen Lösungen<br />

auf dem „Green Data<br />

Warehouse“ von Sybase aufbauen,<br />

das den EIM-Idealen<br />

nahekommt. Nach dreijähriger<br />

Entwicklungszeit hat SAP im<br />

Februar 2011 die Version 4.0<br />

von Business Objects Enterprise<br />

Information Management<br />

vorgestellt. Die neue EIM-<br />

Lösung integriert strukturierte<br />

und unstrukturierte Daten, ist<br />

für sehr große Datenbestände<br />

geeignet, bezieht soziale Netzwerke<br />

ein, fördert das mobile<br />

Nutzerverhalten und ist offen<br />

für Cloud Computing. Sie wird<br />

dazu beitragen, das geschilderte<br />

Problem der Marktdateninformationssysteme<br />

zu lösen.<br />

Die diskutierten drei Ansätze<br />

zur Integration unstrukturierter<br />

Informationen in die IT-<br />

Systeme haben gezeigt, daß die<br />

ursprünglich strikt getrennten<br />

Datenkategorien im Business-<br />

Interesse zusammenwachsen.<br />

In das Zusammenwachsen<br />

sind die Lösungsansätze selbst<br />

eingeschlossen und spannen<br />

durch die Anforderungen der<br />

Nutzermobilität und des Cloud<br />

Computing einen sich kontinuierlich<br />

erweiternden Lösungsrahmen<br />

auf.<br />

19<br />

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20<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Software<br />

D ie DEUBAU in Essen präsentiert<br />

nicht nur Bauprodukte, sondern<br />

zunehmend auch Bausoftware. Fachautor<br />

Marian Behaneck hat sich auf der Messe<br />

umgesehen, und alles Wichtige zusammengefaßt.<br />

Ähnlich wie die BAU 2011, war in diesem<br />

Jahr die DEUBAU die Jahres-Auftaktveranstaltung<br />

für die Bauwirtschaft. Vom 10. bis<br />

zum 14. Januar trafen sich auf der internationalen<br />

Baufachmesse in Essen Unternehmen<br />

und Entscheider aus den Bereichen<br />

Hoch- und Tiefbau sowie Ausbau. Unter der<br />

Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums<br />

präsentieren insgesamt 621 Aussteller<br />

aus 15 Ländern ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen aus allen<br />

Bereichen der Bauwirtschaft.<br />

Zum 50-jährigen Jubiläum<br />

der im zweijährigen Turnus<br />

abgehaltenen Baufachmesse<br />

kamen an den fünf Messetagen<br />

rund 55.000 Besucher.<br />

Strategisch gut positioniert<br />

präsentierte sich direkt am<br />

Eingang Süd in Halle 1 das<br />

Gros der Soft-/Hardware- und<br />

IT-Anbieter. Der Umzug in<br />

die größere Halle 1 war notwendig<br />

geworden, weil der<br />

Software-Ausstellungsbereich<br />

im Vergleich zur DEUBAU<br />

2010 um über 20% gewachsen ist. Dieser<br />

beachtliche Anstieg unterstrich den<br />

Stellenwert, den Bausoftware innerhalb<br />

der Bauwirtschaft mittlerweile hat. Neben<br />

Lösungen für Architekten, Ingenieure und<br />

Fachplaner wurden auch in diesem Jahr<br />

zahlreiche bewährte und neue Lösungen<br />

speziell für das Bauhandwerk präsentiert.<br />

Einige Software-Anbieter, etwa aus dem<br />

Holzbaubereich, zogen es vor, in anderen,<br />

passenden Themenhallen auszustellen. Insgesamt<br />

waren in allen DEUBAU-Messehallen<br />

etwa 100 Soft-/Hardwareunternehmen<br />

und Verbände präsent. Der Bundesverband<br />

Bausoftware e.V. (BVBS) war erstmals mit<br />

einem IT-Gemeinschaftsstand an zentraler<br />

Steller der Halle 1 vertreten.<br />

Die Cloud, wohin man schaut…<br />

Die wichtigsten DEUBAU-Trends aus<br />

der IT-Perspektive waren, wie auch schon<br />

2011 auf der BAU in München, das Mobile<br />

und Cloud Computing. Beide Trends<br />

beflügeln sich gegenseitig und sind aufeinander<br />

angewiesen. Sowohl mobile als auch<br />

Internet-basierende Lösungen sind flexibel<br />

in der Anwendung, erübrigen den lästigen<br />

Abgleich von Baustellen- und Bürodaten<br />

und vereinfachen die kooperative Projektarbeit.<br />

Handwerkern und Planern bietet<br />

sich zudem die Möglichkeit, nahezu unbegrenzte<br />

Computerleistung vor allem für<br />

rechenintensive Anwendungen wie Visualisierungen<br />

oder Berechnungen in Anspruch<br />

zu nehmen, die im eigenen Unternehmen<br />

nicht verfügbar ist oder zu teuer in der Beschaffung<br />

wäre. Zahlreiche Aussteller in der<br />

IT-Halle 1 haben dem Trend folgend, ausschließlich<br />

oder zusätzlich zur stationären<br />

DEUBAU 2012:<br />

Neues aus Halle 1<br />

Desktop-Software, eine oder gleich mehrere<br />

auf einem mobilen Betriebssystem (meist<br />

Android oder iOS) lauffähige oder Webbasierende<br />

Lösungen präsentiert. Andere<br />

Aussteller, die Web-Dieste schon über viele<br />

Jahre erfolgreich offerieren (wie etwa BRZ),<br />

nannten angesichts der parallelen und kontrovers<br />

geführten Diskussion um die Datensicherheit<br />

von Cloud-Anwendungen auf der<br />

Messe das Kind lieber nicht beim Namen.<br />

Tatsache ist: die Cloud ist schon längst in<br />

der Baubranche angekommen. Kein Wunder,<br />

denn gerade dieser Wirtschaftszweig<br />

ist angesichts des Anforderungssprofils<br />

(Datenaustausch mit wechselnden Projektpartnern,<br />

Datenabgleich Baustelle-Büro<br />

etc.) für netzbasierende Lösungen geradezu<br />

prädestiniert. Physisch greifbar war die<br />

Cloud durch die zahlreichen, auf Smartphones<br />

und Tablet-PCs laufenden App- und<br />

Web-Anwendungen. Neben den „echten“,<br />

für ein bestimmtes mobiles Betriebssystem<br />

entwickelten Apps werden für Anwender<br />

und Entwickler offensichtlich zunehmend<br />

auch sogenannte Web-Apps interessant.<br />

Das sind mobile, plattform- und geräteunabhängige<br />

Internet-Anwendungen, deren<br />

Web-Funktionalitäten erweitert wurden. Sie<br />

können über einen Internetbrowser von jedem<br />

mobilen Endgerät aufgerufen werden.<br />

Steht eine ausreichend stabile und schnelle<br />

mobile Internet-Verbindung zur Verfügung,<br />

merkt der Anwender kaum einen Unterschied.<br />

Für Web-Apps spricht einiges: sie<br />

sind immer up-to-date, greifen ggf. auf<br />

stets aktuelle Online-Datenbanken zu und<br />

deren Hersteller unterliegen nicht den mehr<br />

oder weniger rigiden Beschränkungen durch<br />

App-Stores. Es gibt aber<br />

auch Nachteile: „echte“<br />

Apps sind meist schneller<br />

als Web-Apps und<br />

man kann sie auch offline<br />

nutzen.<br />

Neuerungen im<br />

Überblick<br />

Folgende, vor allem aus<br />

Handwerkersicht relevante<br />

Produkte und<br />

Neuerungen, waren interessant<br />

(Auswahl, ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit):<br />

Branchensoftware:<br />

n Bechmann Software<br />

(www.bechmann-software.de) präsentierte<br />

unter anderem mit easyKALK.net<br />

eine Handwerkerlösung für die Bereiche<br />

Angebotserstellung, Aufmaß, Kalkulation<br />

und Rechnungserstellung. Das „vernetzte<br />

Arbeiten“ stand bei n BRZ (www.brz.de)<br />

im Fokus. Dazu wurden unter anderem die<br />

Lösungen BRZ Connect und Baulohn Connect<br />

vorgestellt, die dazu beitragen sollen,<br />

Geschäftsprozeße in Bauunternehmen effizienter<br />

und kostensparender zu organisieren.<br />

n Cosinus Informationssysteme (www.<br />

cosinus.com) zeigte mit Megabau eine<br />

auf Basis der Standardsoftware Microsoft<br />

Dynamics NAV entwickelte, integrierte<br />

Branchenlösung zur Steuerung von Unternehmensprozeßen.<br />

Branchensoftware-<br />

Anbieter n CSK Software (www.hapak.de)<br />

stellte neben der aktuellen Version HAPAK<br />

Pro eine neue Schnittstelle zum Dokument-<br />

Management-System ELO-Office vor. n<br />

Softwaretechnik Huonker (www.huonker.<br />

de) präsentierte Neuerungen und Weiter-


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Mit der hochauflösenden Wärmebildkamera<br />

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Besuchen Sie uns auf den Messen:<br />

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Stuttgart, 29.-31.3.<br />

co m p utern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

S oftware<br />

entwicklungen des Abrechnungs- und Kal- der Software für Kalkulation, Aufmaß<br />

kulationsprogramms Baufaktura, darunter<br />

eine CSV- und SHK-Schnittstelle sowie<br />

und Abrechnung für das Baugewerbe bei<br />

n Geishauser (www.geishauser.de) im<br />

1-2/12 co m p utern<br />

konzernen stellte n iJ.Dressel m H @ n(www.jdressel. d w e r k<br />

eine Anbindung an die mobilen Zeiterfassungslösungen<br />

Digi-Zeiterfassung und<br />

Zentrum des Besucherinteresses. Der neue<br />

iGAEB-Viewer von n Gripsware (www.<br />

de) vor. Ein speziell für S Sden oftware Kanal- und<br />

Rohrleitungsbau konzipiertes Abrechnungs-<br />

Echtzeit Zeitmanagement.<br />

pro-plan.de) erspart das Herumschleppen und Informationssystem – vom Angebot,<br />

dicker LV-Order. Werden GAEB-LVs auf über die CAD-Planung bis zur Abrechnung<br />

Die ganze Bandbreite stationärer, respektive das iPhone oder iPad übertragen, hat man – präsentierte n Kanabis Software (www.<br />

mobiler Lösungen für die Zeiterfassung, LV-Texte, Mengen und Preise auf der Bau- kanabis.de). Neu bei n M-Soft (www.<br />

Fahrzeugortung, Zutrittskontrolle und stelle per Knopfdruck parat.<br />

msoft.de) war unter anderem ein „Online-<br />

Ressourcenplanung offerierte n DIGI-<br />

Stundenzettel“ für Android-Smartphones.<br />

Zeiterfassung (www.digi-zeiterfassung.de). n Husemann & Fritz (www.probau-s.de) Mit der webbasierten 123-Android-App<br />

Neu war unter anderem die DIGI-App, eine war mit der Microsoft SQL-basierenden, lassen sich Zeiten, Projekte und Tätigkeiten<br />

mobile Zeiterfassung per iPhone. Auch n modularen ERP-Software Pro-Bau/S für manuell oder über die eingebaute Kamera<br />

Echtzeit Zeitmanagement (www.ezzm.de) die Bereiche Bau, Anlagenbau und Gebäu- per Strichcode-Scanner erfassen. Bunt und<br />

stellte Neurungen seiner stationären und de-/Elektrotechnik präsent. „Mit wenigen frisch präsentierte die 2007 gegründete<br />

mobilen Zeiterfassung vor, darunter die Klicks zur Rechnung“ war das Motto am n mexXsoft (www.mexxsoft.com) ihre<br />

mobile Zeiterfassung EZ Mobile als App Stand von n In-Software (www.handwerk. gleichnamige Branchensoftware für Gartenfür<br />

iPhone und iPad sowie den GPS Viewer org), an dem mit In-Form-Software eine und Landschaftsbau, Maler, Fliesenleger,<br />

für die Fahrzeugortung. Am n GHU-Stand kaufmännische Software für Handwerks-, Hoch- und Tiefbau. Neu war unter anderem<br />

(www.ghu-datacomp.de) drehte sich alles Fertigungs- und Industriebetriebe jeder mexXsoft auf dem Smartphone oder Tabletum<br />

die Personal- und Betriebsdatenerfas- Betriebsgröße offeriert wurde. Die aktuelle PC. Der zeit- und ressourcensparende<br />

sung und eine „schlüsselfertige Zeiterfas- Version 12 der modularen Branchenlösung Einsatz von Außendienstmitarbeitern mit<br />

sungslösung“, die Hardware, Software, winBau für die Angebots- und Auftragsbear- mobilen Lösungen waren, neben der be-<br />

Inbetriebnahme und Schulung beinhaltet. beitung in kleinen Baubetrieben, mittelstäntriebswirtschaftlichen Software MOS’aik<br />

Mit KalWin stand die aktuelle Version dischen Bauunternehmen und großen Bau-<br />

885_Computern-im-H@ndwerk_210x140+3_cih-212:Layout 1 25.01.2012 15:16 Seite 1<br />

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22<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Software<br />

DEUBAU 2012:<br />

Neues aus Halle 1<br />

und der kaufmännischen Software diabolo,<br />

bei n Moser (www.moser.de) Topthemen.<br />

EDV-Lösungen aus einer Hand präsentierte<br />

n Nemetschek Bausoftware (www.bausoftware.de),<br />

darunter Bau financials und Bau<br />

für Windows sowie Ergänzungslösungen<br />

wie das „Kennzahlencockpit“. Mit dieser<br />

Web-Applikation haben Unternehmer immer<br />

und überall wichtige Kennzahlen wie<br />

Liquidität oder Cash-Flow auf ihrem Smartphone.<br />

n Sander & Doll (www.sander-doll.<br />

com) präsentierte für Roh- und Ausbaugewerke<br />

passende Branchenlösungen, ferner<br />

ein mobiles Laser- und Fotoaufmaß sowie<br />

eine Lösung für Ressourcenplanung und<br />

Zeitmanagement. Die neue WinWorker<br />

iPhone-App für iPhone und iPad von n<br />

Sander + Partner (www.winworker.de)<br />

bietet Mitarbeiterübersichten, den Zugang<br />

zu Projekten, Angeboten, Rechnungen,<br />

Aufmaße, eine Adreßsuche und mehr.<br />

Die für verschiedene Gewerke konzipierte<br />

Branchensoftware System 2000 sowie<br />

Von der DEUBAU-“Laufkundschaft“ profitierten<br />

in diesem Jahr die IT-Aussteller in Halle 1<br />

Quicklohn, das Lohnprogramm für kleine/<br />

mittlere Betriebe, präsentierte n System<br />

2000 Kopp (www.system-2000.de).<br />

Dach/Holzbau/Ausbau: Das aus dem<br />

Abbund- und Wandmodul bestehende<br />

Holzbauprogramm AlphaSchift stand,<br />

neben AlphaStairs für den Treppenbau, im<br />

Fokus bei n AlphaShift Holzbauprogramme<br />

(www.alphaschift.de). n Bachinger<br />

Software (www.bachinger-software.de) hat<br />

sein Abbundprogramm Zirbel komplett<br />

überarbeitet und vertreibt es jetzt unter dem<br />

neuen Namen TrimFox, das jetzt eine einfachere<br />

und schnellere Dachstuhl-Eingabe<br />

sowie verbesserte Maßzeichnungen bietet.<br />

Highlight bei der n Dietrich´s AG (www.<br />

dietrichs.com), die in diesem Jahr ihr<br />

30-jähriges Bestehen feiert, war die Version<br />

11 der 3D CAD/CAM-Holzbaulösung.<br />

Neu sind unter anderem eine flexible Wandkonstruktion<br />

und erweiterte Dachtragwerk-<br />

Funktionen. n S&S Datentechnik (www.<br />

abbund.com) präsentierte mit den aktuellen<br />

Versionen der Abbund-, Holzrahmenbau-,<br />

Fachwerk-, Blockhaus- oder Treppen-<br />

Programme umfassende Lösungen für die<br />

Konstruktion und Fertigung von Dach<br />

und Gebäude. Am n Sema-Stand (www.<br />

sema-soft.com) konnte man unter anderem<br />

die neue Schnittstelle zur geometrischen<br />

Aufmaßlösung Leica 3D Disto (s.u.) sowie<br />

eine neue 3D-Statik – ein logisches Knotenmodell<br />

für den Export in verschiedene<br />

Statikprogramme begutachten. Mit der n<br />

OS Datensysteme (www.osd.de) war auch<br />

die Schreinerzunft vertreten – unter anderem<br />

mit der aktuellen Version der OSD-<br />

Branchensoftware sowie einer umfassenden<br />

Zeit-/Datenmanagement-Lösung für die<br />

Betriebsdatenerfassung.<br />

CAD: n Autodesk (www.autodesk.de) präsentierte<br />

mit seinen Partnern die neue Generation<br />

der BIM-Lösungen für die Bau- und<br />

Infrastrukturbranche. Im Fokus standen<br />

dabei die umfassenden „Suiten“ Autodesk<br />

Building Design, Infrastructure Design<br />

und Plant Design, die alle Anforderungen<br />

rund um den Lebenszyklus eines Gebäudes<br />

und dessen Infrastruktur abdecken sollen.<br />

Auch n Bentley Systems (www.bentley.<br />

de) zeigte BIM-Lösungen unter anderem<br />

für die Bereiche Industriebau, Stahl-/Metallbau<br />

und Haustechnik. Eine neuartige,<br />

interaktive Präsentationsmöglichkeit für<br />

CAD-Modelle mit Hilfe der Augmented<br />

Reality-Technik stellte n Computerworks<br />

(www.computerworks.de) vor. n Data<br />

Design System (www.ddscad.de)<br />

zeigte Neuerungen<br />

von DDS-CAD 7.3 für die<br />

SHKL- und Elektroplanung,<br />

darunter ein neues Schnitt-/<br />

Ausschnittkonzept und eine<br />

verbesserte Trassenfunktion.<br />

Im Fokus von n Nemetschek<br />

Deutschland (www.<br />

nemetschek.de) stand die<br />

Produktfamilie Allplan 2012 und die darin<br />

enthaltene neue parametrische Modellierung,<br />

genannt SmartParts. n Mensch und<br />

Maschine (www.mum.de) präsentierte am<br />

Autodesk-Gemeinschaftsstand die Neuerungen<br />

der kompletten CAD-Palette von<br />

Autodesk für die Bereiche Architektur,<br />

Ingenieurbau und Haustechnik.<br />

Sonstiges: n 4D Concepts<br />

(www.4dconcepts.de) stellte Dienstleistungen<br />

rund um den Bereich Rapid Prototyping<br />

für die Realisierung von Ideen und<br />

Konzepten vor – vom ersten Zeichnungsstrich<br />

bis zur Kleinserie. Mit dem neuen<br />

Colormanagementsystem von Farbeplus<br />

5.0 von n Bonk Computersysteme (www.<br />

farbeplus.de) werden Farben am Bildschirm<br />

und auf den Ausdrucken genauso dargestellt,<br />

wie auf den Farbtonkarten. Neu ist<br />

auch eine Fotoaufmaß-Funktion, mit der<br />

man Fassadenflächen ohne vorherige perspektivische<br />

Entzerrung aufmessen kann.<br />

Kostensicherheit für Bauherren, Bauplaner<br />

und Bauausführende war das Leitthema<br />

am Stand von n Dr. Schiller & Partner<br />

(www.dbd.de). Mit dem DBD Kostenkalkül<br />

wurde ein grafisch orientiertes Verfahren<br />

für die schnelle und sichere Angebotskalkulation<br />

vorgestellt. n FirstInVision (www.<br />

firstinvision.de) präsentierte zusammen<br />

mit n RowaSoft (www.rowa-soft.de) einen<br />

neuen 3D-Gebäudeassistenten zur schnellen<br />

Erfassung der thermischen Hülle mit<br />

DIN 18599-Zonierung und einer IFC-<br />

Schnittstelle für die 3D Datenübertragung<br />

aus anderen CAD Programmen. Neu am n<br />

Hottgenroth-/ETU-Stand (www.hottgenroth.de,<br />

www.etu.de) waren unter anderem<br />

eine Thermische Gebäudesimulation, mit<br />

der ein konkretes Gebäude mit einer spezifizierten<br />

Nutzung thermodynamisch simuliert<br />

und die erforderlichen Heiz- und Kühllasten<br />

bestimmt werden können. LV- und<br />

Aufmaßdaten auf dem Smartphone oder<br />

Tablet-PC? Kein Problem: n MWM (www.<br />

mwm.de) präsentierte die Apps iGAEB und<br />

MWM-Piccolo<br />

für mobile Android-Geräte.<br />

n RIB (www.<br />

rib.de) bot Besuchern<br />

unter<br />

anderem Gelegenheit,<br />

die<br />

elektronische<br />

Vergabeplattform<br />

ARRIBA net in der praktischen<br />

Anwendung kennenzulernen, mit der sich<br />

Baubetriebe an privaten und öffentlichen<br />

Vergabeverfahren rechtssicher und mit<br />

reduziertem Zeit- und Kostenaufwand<br />

beteiligen können. Erstmalig auf der<br />

Die nächsten Messen*<br />

Die nächsten Bau-IT-relevanten Messen<br />

sind: die Build IT in Berlin (21.-25.02.2012,<br />

www.build-it.de), die Bausoftwaremesse im<br />

österreichischen Wels (01.-03.03. 2012, www.<br />

bausoftwaremesse.at), die BAU IT in München<br />

(14.-19.01.2013, www.bau-muenchen.de) und<br />

schließlich die nächste DEUBAU in Essen (14.-<br />

18.01.2014)<br />

* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständikgeit!


DEUBAU präsentierte sich die<br />

Vergabeplattform n Vergabe 24<br />

(www.vergabe24.de) in einer<br />

verbesserten, übersichtlicheren<br />

Aufmachung und mit neuen<br />

Funktionen und Leistungen.<br />

Hardware: Auch Anbieter<br />

„hardwarelastiger“ Lösungen<br />

waren vertreten. So stellte n<br />

Druckerhersteller Epson (www.<br />

epson.de) Teile seiner umfangreichen<br />

Drucker- und Großformatdruckerpalette<br />

sowie<br />

eine Scan-/Druckerlösung vor.<br />

n Flexijet (www.flexijet.info),<br />

Anbieter von Aufmaßsystemen,<br />

zeigte – neben anderen Neuentwicklungen<br />

– das per Fingergesten<br />

steuerbare Geometrieaufmaß-System<br />

FlexijetPAD.<br />

Thermografiekamera-Anbieter<br />

Nahezu alle namhaften Vertreter der<br />

Bausoftwarebranche präsentierten sich<br />

und ihre Produkte an mehr oder weniger<br />

auffälligen Ständen<br />

n Flir (www.flir.de) präsentierte<br />

neben der preisgünstigen FLIR<br />

i3 sowie mit den Ebx- und<br />

T6bx-Serien IR-Kameras für<br />

jeden Einsatzzweck von Einsteigern,<br />

Fortgeschrittenen und<br />

Profis. n Fluke (www.fluke.de)<br />

stellte Wärmebildkameras der<br />

Serie P3 mit bis zu 320 x 240<br />

Pixeln Detektorauflösung vor.<br />

Ein Hingucker am Stand von<br />

n Leica Geosystems (www.<br />

leica-geosystems.com) war<br />

unter anderem der 3D Disto,<br />

ein robustes und kompaktes,<br />

dreidimensionales Geometrie-<br />

Aufmaßsystem für Handwerker<br />

und Planer. Für Aufsehen sorgte<br />

Meßtechnikanbieter n Testo<br />

(www.testo.de) mit den neuen<br />

Mittelklasse- und Profi-Thermografiekameras<br />

Testo 885 und<br />

890 im Camcorder-Design, vor<br />

allem durch das sehr günstige<br />

Preis-/Leistungsverhältnis.<br />

Wenn man sich zurzeit<br />

über die neusten Entwicklungen<br />

im IT-Bereich informiert,<br />

kommt man an dem<br />

Begriff „Tablet“ kaum vorbei.<br />

Sucht man einen Verursacher<br />

für diesen Hype, trifft man<br />

ziemlich schnell auf das iPad<br />

von Apple. Aber schon viele<br />

Jahre vor diesem „Streichel-<br />

Rechner“ wurden in der IT<br />

schiefertafel-ähnliche Geräte<br />

eingesetzt, die mit dem Stift<br />

bedient wurden. Tablet-PCs<br />

sind sinnvoll einzusetzen,<br />

wenn man den Stift als Eingabegerät<br />

mag ...<br />

Das ist natürlich im Bauwesen<br />

gegeben, schließlich sind das<br />

Feldbuch und der Kugelschreiber<br />

überall im Einsatz. Von<br />

daher wäre der Einsatz eines<br />

Tablet-PCs eine<br />

logische und sinnvolle<br />

Ablösung des<br />

Feldbuches, wenn<br />

da nicht so einige<br />

Kleinigkeiten<br />

wie Preis, Wetter,<br />

Software etc. wä-<br />

ren. Nun einige<br />

Aspekte zum Einsatz<br />

von Tablet-<br />

PCs im Bereich<br />

Aufmaß im Malergewerk<br />

und die Ergänzung des<br />

Tablet um Laser-Entfernungsmesser.<br />

Auf andere Gewerke<br />

im Handwerksbereich können<br />

diese Informationen natürlich<br />

übertragen werden.<br />

Benötigte Daten dabei<br />

Eine Windows-Aufmaß-Anwendung<br />

mit dem Stift zu bedienen<br />

ist nicht schwierig. Eine<br />

Software, die den Stifteinsatz<br />

beachtet, ist schnell und intuitiv<br />

anzuwenden. Die Aufmaß-<br />

Eingabe erfolgt mit dem Stift<br />

co m p utern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

S oftware<br />

und die Anwendung setzt die<br />

Handschrift in „EDV-Schrift“<br />

(Handschrifterkennung) um<br />

und rechnet. Hierbei stehen wesentlich<br />

mehr Informationen als<br />

bei einem Feldbuch zur Verfügung.<br />

Z.B. ist zu erkennen, daß<br />

die Position „Rauhfasertapete 2<br />

lagig entfernen“ jetzt zu 90,8 %<br />

erfüllt ist. Die in den Zeilen 5-8<br />

erfaßten Ansätze sollen nun der<br />

Kostenstelle „4711“ zugeordnet<br />

werden. Dies erfolgt mittels<br />

Stift, indem die entsprechenden<br />

Zeilen mit einer kurzen<br />

Stiftbewegung markiert und<br />

dann in das Element „4711“<br />

des Kriteriums Kostenstelle<br />

der Baumstruktur gezogen<br />

werden. Drag & Drop ist hier<br />

der EDV-Fachbegriff, aber auch<br />

für den Anwender<br />

ein völlig logischer<br />

Ablauf. Die für dieses<br />

Beispiel verwendete<br />

Software MWM-<br />

Libero wird schon<br />

seit über 10 Jahren<br />

auch auf Tablet-PC<br />

Mobiles Aufmass: Einfach<br />

schreiben und per Laser messen<br />

eingesetzt. Das fachlich<br />

verwendete Verfahren<br />

ist die REB<br />

23.003 (siehe Artikel<br />

„Aufmaß, Mengenermittlung<br />

und Bauabrechnung<br />

für Handwerker“ aus dem Heft<br />

11/2011).<br />

Beim Ausmessen: Erste<br />

Aussage über die Kosten<br />

Ein Vorteil, der bei der direkten<br />

Eingabe vor Ort in ein EDV-<br />

System vorhanden ist, ist die<br />

Verfügbarkeit von zusätzlichen<br />

Informationen, die jetzt sofort<br />

für den Anwender vorliegen.<br />

Z.B. ist der Abrechnungsstand<br />

für den Bereich „Vorbereiten<br />

der Oberfläche“ zu er-<br />

23<br />

Labelwin<br />

ist das EDV-Programm zur<br />

kompletten kaufmännischen<br />

Abwicklung und Organisation<br />

für den Handwerksbetrieb<br />

in der Haustechnik und<br />

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24<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

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Software<br />

Mobiles Aufmaß<br />

Einfach schreiben und<br />

per Laser messen<br />

kennen, welche Mengen abgerechnet und<br />

welche Euro-Werte erzielt sind. Aber auch<br />

weitergehende Informationen, wie z.B. der<br />

sogenannte Soll-Ist-Vergleich, das<br />

Verhältnis der Abrechnungswerte zum<br />

Auftrag, sind mit dem Stift abzurufen.<br />

Verbindung mit einem Laser-<br />

Distanzmesser<br />

Wenn jetzt das Aufmaß nicht für die<br />

Bauabrechnung, sondern für die Angebotsphase<br />

erstellt wird, kann vor Ort<br />

schon eine erste Aussage über kalkulierte<br />

Kosten gemacht werden. Bei der vorgestellten<br />

Arbeitsweise wurde bisher nicht beachtet,<br />

wie die erfaßten Aufmaßwerte gemessen<br />

wurden. Dies kann natürlich mit den<br />

üblichen Methoden (Zollstock, Meßband<br />

etc.) geschehen. Oder mit einem Laser-<br />

Distanzmesser.<br />

Diese<br />

handygroßen<br />

Geräte<br />

sind in verschiedenen<br />

Bereichen<br />

der Bau-<br />

Die Aufmaß-Anwendung MWM-Libero auf wirtschaft<br />

einem Tablet-PC mit Handschrifteingabe nicht mehr<br />

wegzudenken. Im Gegensatz zum Meßband<br />

kann das Aufmaß mit dem Laser-<br />

Entfernungsmesser von einer Person alleine<br />

durchgeführt werden. Das Null-Ende<br />

am Meßband muß sozusagen nicht<br />

besetzt sein.<br />

Wenn jetzt ein Tablet-PC und ein<br />

Laser-Entfernungsmesser auf der<br />

Baustelle im Einsatz sind, liegt eine<br />

Verbindung der beiden Systeme natürlich<br />

auf der Hand. Genau dies kann<br />

bei MWM-Libero und dem Leica D8<br />

mittels Bluetooth erfolgen. Wenn das<br />

gemessene Maß auf dem D8 im Display<br />

angezeigt wird, reicht ein Knopfdruck<br />

für die Übertragung an die Software. In der<br />

genannten Kombination kann sogar durch<br />

eine spezielle Funktion auf dem Laser das<br />

Computerprogramm dazu bewegt werden,<br />

die nächste Zelle für die nächste Eingabe anzuspringen.<br />

Solange die dargestellte Formel<br />

für Rechtecke nicht geändert werden muß,<br />

kann die Messung und das Abstellen der<br />

gemessenen Werte komplett von dem D8<br />

aus gesteuert werden. Wenn sich der Tablet-<br />

PC in der für Bluetooth-Übertragungen<br />

typischen Entfernung von maximal 10 m<br />

befindet, kann frei mit dem Laser gemessen<br />

werden. Der Computer empfängt die<br />

Maße, stellt sie<br />

ab, berechnet<br />

und ermittelt<br />

die Summen.<br />

Beim Leica<br />

DISTO D8 sei<br />

noch kurz erwähnt,<br />

daß da-<br />

mit auch noch<br />

ein Neigungsmesser<br />

für Winkel von ±45 Grad vorliegt.<br />

Somit können indirekte Längenmessungen<br />

und Neigungswinkelmessungen erfolgen.<br />

Die erfaßten Aufmaßzeilen werden mit dem<br />

Stift der Kostenstelle „4711“ zugeordnet<br />

Tablet-PC wie ein Feldbuch<br />

Der für diesen Artikel eingesetzte Tablet-PC<br />

ist das LIFEBOOK T5010 von Fujitsu. Dabei<br />

handelt es sich um ein sogenanntes konvertibles<br />

Notebook. Damit ist gemeint, daß<br />

es sich um ein vollwertiges Notebook mit<br />

Tastatur handelt, dessen Bildschirm sich mit<br />

der Schreibfläche nach oben auf die Tastatur<br />

drehen läßt. So wird aus dem Notebook ein<br />

Feldbuch und kann mittels Stift bedient<br />

werden. Bei Tablet-PCs, die unter Windows<br />

eingesetzt werden, steht die Anwendung<br />

Windows-Journal kostenlos zur Verfügung.<br />

In dieser Anwendung können u.a. Skizzen<br />

und Notizen erfaßt werden. Wahlweise<br />

wird die<br />

Handschrift<br />

in Text gewandelt.<br />

Anwender Anwender<br />

aus dem<br />

Malergewerk<br />

werden<br />

sich in der<br />

gewohnten<br />

Umgebung<br />

von Feldbuch<br />

und Stift in elektronischer Form<br />

wohlfühlen. Sollte die Freude beim Bedienen<br />

eines Tablet-PCs mit dem Stift beim<br />

Leser nicht aufkommen: Die Tastatur steht<br />

ja immer noch zur Verfügung und eine<br />

Maus ist schnell angeschlossen.<br />

Auf Stiftdruck erscheint der Soll-Ist-Vergleich<br />

Noch Fragen? www.mwm.de<br />

D er wesentliche Fokus des Begriffs<br />

„Marketing“ ist das Produkt und<br />

dessen Konditionierung auf dem Weg zum<br />

Markt. Dabei geht es insbesondere um<br />

die Frage, welche organisatorischen Voraussetzungen<br />

in einem Unternehmen zu<br />

schaffen sind, um Marketing als ganzheitliche<br />

Konzeption zur langfristigen Marktbindung<br />

eines Produkts zu verstehen.<br />

Nachhaltiges Marketing muß stets auch<br />

neue Anwendungsbereiche, Produktverbesserungen<br />

und Nutzenerweiterungen<br />

suchen, um den Produktalterungsprozeß<br />

positiv zu beeinflußen …<br />

Ziele des Cross-Marketing<br />

Wettbewerbsdruck, baurechtlich eingeführte<br />

Regeln sowie die Produkthaftung<br />

der Produzenten haben den notwendigen<br />

Produktstandard inzwischen weitgehend<br />

gesichert. Qualität und Image der Produkte,<br />

z.B. im PVC-Profilsystemgeber-Bereich,<br />

haben im Markt außerordentlich hohe Akzeptanz<br />

und einzelne, herstellerspezifische<br />

Produktvorteile schwinden immer mehr.<br />

Deshalb muß das wirtschaftliche Interesse<br />

der Hersteller darauf gerichtet sein, die<br />

eigenen Produktionskapazitäten besser<br />

auszulasten, die Opportunitätskosten zu<br />

senken und die Vertriebskanäle zu optimieren.<br />

Auch die Produktionsumgebung<br />

und steigende Investitionskosten für die<br />

Verarbeitung mehrerer Rahmenwerkstoffe<br />

unterliegen stetigem Anpassungsdruck. Dies<br />

führt zwangsläufig zu neuen Vermarktungsstrategien.<br />

Hierbei stehen kleinere Fensterbauer<br />

und Bautischlereien, die inzwischen<br />

die Eigenproduktion aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aufgegeben haben, im Fokus. Stets<br />

gut ausgebildet, qualitätsbewußt und mit<br />

den Anforderungen des jeweiligen Produkts<br />

und der Montage bestens vertraut, sind sie<br />

die idealen Kooperationspartner der großen<br />

Hersteller. Ziel ist es also, die Marktaktivitäten<br />

der Partner unmittelbar so zu unterstützen,<br />

daß das eigene Unternehmensziel „Kapazitätsauslastung“<br />

durch die Auftragslage<br />

der Partner optimal erreicht wird. Darüber<br />

hinaus gilt die langfristige Partnerbindung<br />

als herausragende Unternehmensaufgabe.<br />

Aus den vorgenannten Gründen muß das<br />

reine Produkt-Marketing durch organisatorisch<br />

übergreifende Vermarktungsstrategien<br />

ergänzt werden! Genau diese marktübergreifende<br />

Organisations-Plattform bietet<br />

das - nennen wir es - Cross-Marketing mit<br />

dem fenwin ® -smart.


Veränderungen in der<br />

Nachfrage-Struktur<br />

Der Fenstermarkt hat sich – nicht zuletzt<br />

durch die ENEV (Energieeinsparverordnung)<br />

oder ökologisch geprägte Überlegungen<br />

bei der Fenstersanierung – von einem<br />

Angebotsmarkt zu einem Nachfragemarkt<br />

entwickelt. Der Kunde von heute ist folgekostenorientiert,<br />

ökologisch hochsensibel<br />

und über das Internet durch Preisvergleiche,<br />

Produktinformationen und regionale<br />

Anbieter auf hohem Informationsstand. Er<br />

Angebotserfassung<br />

bestimmt die Nachfrage. Auch die sog. „weichen“<br />

Faktoren wie Farben oder „gefühlte“<br />

Oberfläche wirken kaufentscheidend.<br />

Kooperation und<br />

Kommunikation via Internet<br />

Kooperation setzt leistungsstarke Kommunikationssysteme<br />

und zukunftsorientierte<br />

Software voraus – schnell, sicher, papierlos,<br />

leicht erlernbar und ohne pflegeaufwendige<br />

Schnittstellen! Das fenwin ® -smart schafft<br />

hierzu die nötige Plattform und intensiviert<br />

den Unternehmenserfolg. Der Hersteller<br />

und seine Partner sind über einen schnellen<br />

WebServer via Internet miteinander<br />

Anzeige<br />

?!<br />

verbunden und tauschen über diesen ihre<br />

Angebote, Aufträge, Programm-Updates<br />

und sonstige Informationen aus. Die zur<br />

Auftragsbearbeitung notwendigen Daten<br />

werden autonom vom Hersteller gepflegt<br />

und bei jedem Eintritt eines Partners in<br />

den Kommunikationsprozeß abgeprüft und<br />

nach Bedarf sofort aktualisiert. Dies hat den<br />

ernormen Vorteil, daß die Partner selbst von<br />

sämtlichen Aufgaben der Dateneingabe und<br />

der Datenpflege befreit sind und die Software<br />

somit sehr „schlank“ gehalten werden<br />

Vermarktung von Fenstern und Türen:<br />

Cross-Marketing mit fenwin ® -smart<br />

Konstruktionsdetail<br />

Marktübersicht Branchen-Software<br />

www.handwerke.de plus Button „Bestellservice“<br />

oder direkt unter www.branchensoftware.de<br />

Software-Details im Vergleich für nur 25,– E.<br />

30 Jahre<br />

Computern im H@ndwerk<br />

kann. Auf der Partnerseite liegt die Software<br />

auf einem USB-Stick, sodaß die Installation<br />

auf dem PC-Datenträger (Platte) entfällt.<br />

Der Partner platziert den USB-Stick dort,<br />

wo er will; auf dem eigenen, internen PC<br />

oder auf seinem Laptop für die Arbeit<br />

außerhalb des Betriebs. Selbstverständlich<br />

läuft der Stick auch auf einem PC oder<br />

Laptop direkt beim Außendienst.<br />

Automatische Übertragung<br />

des Auftrags<br />

Das Marketing-Erfolgsmodell fenwin ® -<br />

smart hat seine Vorteile in der enormen<br />

Zeitersparnis, dem entfallenden Abklä-<br />

Software. Und mehr<br />

Werkzeuge für flexible Kundendienst-Organisation.<br />

Und Service rundum. SHK Essen Halle 1.0 Stand 341<br />

co m p utern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

S oftware<br />

1-2/12 co m p utern<br />

rungsaufwand zwischen i m H @ Hersteller n d w e r k und<br />

Partnern sowie der sofortigen S oftware Online-<br />

Verfügbarkeit der Daten beim Hersteller.<br />

Die Auftragsbearbeitung kann auch im<br />

Offline-Modus (z.B. bei Netzausfall)<br />

erfolgen. Beim nächsten Internet-Zutritt<br />

werden die Aufträge automatisch auf den<br />

WebServer übertragen. Herkömmliche<br />

Datenübergaben über teure, pflegeintensive<br />

Schnittstellen sind Relikte der Vergangenheit.<br />

Sehr geringe Schulungskosten (max.<br />

3 Stunden), niedrige Wartungskosten und<br />

schnellerer Kapitalumschlag durch kürzere<br />

Lieferzeiten beeinflußen den betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolg der Partner positiv.<br />

Künftige<br />

Entwicklungstendenzen<br />

Intensive Kommunikation zwischen Herstellern<br />

und Partnern fördert nicht nur die<br />

organisatorische Integration. Aus Gründen<br />

der Wirtschaftlichkeit werden sich bei den<br />

WebService-Anbietern künftig weitere<br />

Kommunikations-Strukturen entwickeln.<br />

Die Wertschöpfungskette Hersteller -<br />

Partner wird zu einem Leistungspool<br />

„zusammenwachsen“. Auch der Aus- und<br />

Weiterbildungsbereich wird künftig solche<br />

oder ähnliche Systeme entwickeln müssen,<br />

um den wachsenden Ansprüchen seiner<br />

Nutzer nachkommen zu können. fenwin ® -<br />

smart wird von fendata ® Schweiz GmbH<br />

angeboten und geschult. Die Nutzungskonditionen<br />

unterliegen den unterschiedlichen<br />

Vereinbarungen zwischen den Herstellern<br />

und ihrer Partnern.<br />

Noch Fragen?<br />

www.fendata.com<br />

� Syka-Soft GmbH & Co. KG . Gattingerstraße 11 . 97076 Würzburg . Tel. 0931 - 2 99 14-0 . Fax: 0931 - 2 99 14-30 . E-Mail: info@sykasoft.de . www.sykasoft.de<br />

25<br />

25


26<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

Wer braucht Digital-Tachos, nicht die Haupttätigkeit darstellt. Weiterer<br />

1-2/12 <strong>computern</strong><br />

Wer i m H @ n d w e r k<br />

braucht sie? Wer kann darauf<br />

verzichten? Was kostet eine Nach-<br />

wer nicht?<br />

1<br />

Digitale Tachographen müssen seit dem<br />

Pferdefuß: wird ein Fahrzeug nicht mit dem<br />

digitalen Tachographen ausgerüstet, darf es<br />

immer nur innerhalb dieses Aktionsradius<br />

rüstung? Welche Systeme gibt es und 1. Mai 2006 bei allen Fahrzeugen für den für gewerbliche Fahrten genutzt werden.<br />

worin unterscheiden sie sich? Digitale gewerblichen Güterverkehr mit einem Wird es ohne Digital-Tacho in einer<br />

Tachographen werfen noch immer viele zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t (ein- größeren Entfernung kontrolliert – seien<br />

Fragen auf ...<br />

schl. Anhänger) sowie Bussen mit mehr als es auch nur 10 km – stellt dies eine Ord-<br />

von Marian Behaneck<br />

neun Sitzplätzen (inkl. Fahrer) werkseitig nungswidrigkeit dar, die mit rund 1.500<br />

eingebaut werden. Dazu gehö- € Bußgeld geahndet wird. Das entspricht<br />

ren alle Kipper, Betonmischer in etwa den Kosten für eine Nachrüstung<br />

oder Baustoffzüge, aber auch die inklusive Einbau, zuzüglich der Kosten für<br />

bei Schreinern, Stahl-/Metall- das Auslesegerät und die Auswertungs-/<br />

bauern, Glas-/Fassadenbauern, Archivierungssoftware. Außerdem ist der<br />

Zimmerern, Dachdeckern oder Wiederverkaufswert bei Fahrzeugen ohne<br />

Digitale Tachographen:<br />

Gerüstbauern<br />

beliebten<br />

Digital-Tacho geringer. Deswegen wird<br />

beim Neukauf empfohlen, trotz möglicher<br />

Hard- und Software im Vergleich Kleintransporter,<br />

Pritschen- Pritschen-<br />

Ausnahmen, einen digitalen Tachographen<br />

einbauen zu lassen. Ein Tachograph<br />

und Kasten- Kasten- ab Werk kommt zudem billiger als eine<br />

wagen. Die Ausnahmen sind Nachrüstung. Ältere, vor dem 1. Mai 2006<br />

es, die das Ganze kompliziert zugelassene Fahrzeuge müssen nicht nach-<br />

machen. Sie sind in der VO gerüstet werden. Muß der vorhandene Fahr-<br />

(EWG) Nr. 3821/85 geregelt tenschreiber jedoch ausgetauscht werden,<br />

und besagen, daß unter anderem gelten besondere Regeln für Fahrzeuge, die<br />

Scheibe raus, Karte rein: Der Arbeitsplatz von Fahrern wurde mit<br />

Einführung digitaler Tachographen ein Stück mehr digitalisiert<br />

(Fleetboard)<br />

Linienbusse mit einer Linienlänge<br />

unter 50 km oder selbstfahrende Arbeitsmaschinen<br />

davon befreit sind. Gleiches<br />

nach dem 01.01.1996 erstmalig zugelassen<br />

wurden. Bei Fahrzeugen ab 7,5 t zulässigen<br />

Gesamtgewichts sind Digital-Tachos<br />

Es ist schon einige Jahre her, daß mit Ein- gilt für Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 t: sowieso Pflicht.<br />

führung der EU-Verordnung VO (EG) Nr. Sie müssen im Umkreis von 50 km vom<br />

561/2006 die vertraute runde Tachoscheibe Standort des Fahrzeuges (der Betrieb, auf Was gehört alles dazu?<br />

im Fahrerhaus von Neufahrzeugen end- den das Fahrzeug angemeldet ist) zur Be-<br />

2<br />

gültig ausgedient hat. Dennoch herrscht förderung von Material und Ausrüstung Zentrales Bauteil bei der digitalen Erfas-<br />

insbesondere im Bauhandwerk noch immer verwendet werden, die der Fahrer zur sung von Fahrzeug- und Fahrerdaten ist<br />

Unsicherheit in Bezug auf Vorschriften, Ausübung seines Berufes benötigt. Diese das digitale Kontrollgerät. Es speichert<br />

Geltungsbereiche, Ausnahmeregelungen für Bau- und Handwerksbetriebe relevante Herstellerdaten von Tachograph und Sen-<br />

oder die Anwendung. Eigentlich ist es ganz 50 km-Ausnahmeregelung gilt nur, wenn sor, die Fahrzeug-ID- und Registrierungs-<br />

einfach …<br />

für den Fahrer das Führen des Fahrzeugs nummer, Fehlfunktionen, die Identität<br />

Produktvergleich Digitale Tachographen<br />

Produktvergleich Auswertungs-Software<br />

Produktname/Modell<br />

DTCO<br />

EFAS<br />

SE5000<br />

Produktname/Modell<br />

4mobile Tacho<br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

Hersteller / Anbieter<br />

Bedienung: Karteneinzug motorisch / manuell / Tastenbeleuchtung<br />

/ Anz. Tasten / Sonst.<br />

Anzeige: LCD-Größe / Displayfarben wählbar / Display<br />

dimmbar / Klartextmenü<br />

Aufzeichnung: Lenk- / Ruhe- / Arbeits- / Bereitschaftszeiten<br />

/ Geschwindigkeit / Drehzahl / Sonst.<br />

Ausdruck: Fahrzeug- / Fahrerdaten / Text- / Diagramm<br />

Continental Automotive<br />

www.dtco.com<br />

■ ■ ■ ■ / 6 / einfacher<br />

Papierrollentausch<br />

77x 20 mm / ■ ■ ■<br />

29 Sprachen<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ Geschwindigkeitsprofile,<br />

Sondersignale<br />

■ ■ ■ ■<br />

Auswertung per: Download-Key / Card Reader stationär / ■ ■ ■ ■ ■<br />

mobil / Download-Terminal / Funk<br />

Schnittstellen: Datendownload / Kalibrierung / CAN /<br />

Telematik / Fuhrparkmanagement / Sonst.<br />

Gehäuse: DIN-Radiofachform. / Gewicht / Schutzkl. Front<br />

Stromversorgung (wahlweise): 12V / 24V<br />

Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />

Unverb. Preisempfehlung (in €, zzgl. MwSt.)<br />

■* ■* ■ ■ ■ * frontseitig,<br />

FMS-Schnittst., Funk-Downl.<br />

■ 1350 g / IP54<br />

■ ■* ADR/ADR (GGVS)<br />

Marktführer<br />

a.A.<br />

Intellic GmbH<br />

www.intellic.com<br />

■ ■ ■ 6 / einfacher<br />

Papierrollentausch<br />

128 x 24 Pixel ■ ■ ■ 27<br />

Spr., weitere nachladbar<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ zusätzlich<br />

zwei Statuseingänge<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ verschl.<br />

Rem.-Download (BSI zert.)<br />

■ 1.075 g / IP 54<br />

■ ■ ■<br />

Einf. Bedienung, schneller<br />

Downl-, Druckertausch<br />

ohne Kalibr.<br />

600,- bis 700,-<br />

Stoneridge Electronics<br />

www.se5000.com<br />

■ ■ ■ 4 / einfacher<br />

Papierrollentausch<br />

96 x 19 Pixel ■* ■ ■<br />

* abh. v. Nfz-hersteller<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ div. Optionen,<br />

anschließb. ü. Pin D1 oder D2<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ CAN-fähig, Telematikdaten<br />

ü. CAN o. Pin D8<br />

■ 700 g / IP54<br />

■* ■* Rev 7.3 (Exakt), ADR<br />

nur 24V<br />

Kurzer Downl., einf. manuelle<br />

Nachträge (z.B. Ruhezeit)<br />

a.A.<br />

Hersteller / Anbieter<br />

Erläuterungen: ■ vorhanden, ■ nicht vorhanden, a.A.: auf Anfrage, k.A.: keine Angabe.<br />

Alle Angaben beruhen auf Herstellerinformationen, Stand: Dezember 2011<br />

Konzept: Einzelplatz- / Netzwerk / Weblösung<br />

Einsatzbereiche: Visualisierung / Auswertung /<br />

Archivierung / Datensicherung / Sonst.<br />

Daten auslesen: Dig. Tachograph / Fahrerkarte /<br />

Auslesen online / Anzahl Fahrzeuge / Fahrer<br />

Auswertung: Lenk- / Ruhezeiten / Geschwindigkeit /<br />

Verstöße / Fehler / Ereignisse / Kontrollen / Sonst.<br />

Termine: Karten /Fahrz. /Kalibr. /Erinnerung /Kalender<br />

Output: Fahrer- / Fahrzeugberichte / Listen /<br />

Diagramme / Bescheinig. fahrtfreie Tage / Sonst.<br />

Archivierung: Archivierung / Daten-Wiederherstellung<br />

/ Datenlöschung<br />

Schnittstelle: TXT / DOC / XLS / CSV / PDF / Sonst.<br />

Support: Tel./Fax/E-Mail/Fernwart./Onl.-Forum/Sonst.<br />

Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />

Preis Software (in €, zzgl. MwSt.)<br />

ICS International AG<br />

www.ics-ident.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ unbegrenzt /<br />

unbegrenzt<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Auftragsabwicklung opt.,<br />

Track & Trace opt.<br />

ab 9,50 / Fahrz. + Monat


des Fahrers bei eingesteckter<br />

Fahrerkarte, fahrzeugbezogene<br />

Aktivitäten (Arbeits-, Lenk- und<br />

Ruhezeiten), Geschwindigkeit,<br />

Kilometerstand (Wegstrecke),<br />

Aktivierungs- und Werkstatt-<br />

daten sowie Kontrollaktivitäten. Das soll<br />

Manipulationen vorbeugen, die Verkehrssicherheit<br />

erhöhen und Kontrollen erleichtern.<br />

Zum kompletten System zählen eine<br />

Bedieneinheit in der Größe eines Autoradios<br />

mit zwei Chip-Kartenlesern für Fahrer<br />

und Beifahrer, einem Display und einem<br />

integrierten Drucker, ferner einem Geschwindigkeitssensor,<br />

der per Kabel an den<br />

Digital-Tacho angeschlossen ist und mindestens<br />

eine Chipkarte. Die Chipkarte<br />

gibt es als Fahrer-, Unternehmens-,<br />

Werkstatt- und Kontrollkarte. Damit<br />

sind vier Betriebsarten möglich: Die<br />

Fahrerkarte enthält die Identitätsdaten<br />

des Fahrers und speichert Lenk- und<br />

Ruhezeiten. Sie speichert ferner die<br />

Gültigkeitsdauer (5 Jahre) und das<br />

Datum der Ausstellung, Fahrzeugdaten,<br />

Ereignisse, Fehler und Kontrollen.<br />

Die Unternehmenskarte ermöglicht<br />

das Anzeigen, Ausdrucken und Herunterladen<br />

der gespeicherten Daten und<br />

zeichnet Download-Tätigkeiten auf. Die<br />

Werkstattkarte dient der Prüfung, Reparatur,<br />

Kalibrierung und dem Herunterladen<br />

der Tachographendaten. Die Kontrollkarte<br />

weist Kontrollbehörden aus und ermöglicht<br />

das Lesen, Ausdrucken und/oder Herunterladen<br />

der im Gerät oder auf Fahrerkarten<br />

gespeicherten Daten. Sowohl die Daten<br />

der Fahrerkarte, als auch des Tachographen<br />

müssen vom Fahrzeugbetreiber in gesetzlich<br />

DKV Tachomanager<br />

E.Novation BTC GmbH<br />

www.enovation-btc.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ unbegrenzt /<br />

unbegrenzt<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Kostengünst. Weblösung,<br />

nur für DKV-Kunden<br />

ab 3,- / Fahrz. + Monat<br />

EFAS RDD<br />

intellic GmbH<br />

www.intellic.com<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ GPS Tracking,<br />

SMS-Versand, Geofencing<br />

■ ■ ■ unbegrenzt /<br />

unbegrenzt<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Dispositions-Zeiten<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ XML<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Remote Downl., umfangr.<br />

GPS-Paket, online Dispos.<br />

17,99 / Fahrz. + Monat,<br />

inkl. Remote-Download<br />

Zentrales Bauteil bei der digitalen<br />

Erfassung von Fahrzeug- und<br />

Fahrerdaten ist das Kontrollgerät<br />

im kompakten Autoradioformat<br />

(Intellic)<br />

Motodrive<br />

Motometer GmbH<br />

www.motometer.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

keine Lizenzgeb., autom.<br />

Stammdatenerf., kostenl.<br />

Updates 1. Jahr<br />

358,-<br />

geregelten Intervallen heruntergeladen<br />

werden, um eine<br />

lückenlose Dokumentation<br />

von Lenk- und Ruhezeiten<br />

zu gewährleisten. Der Unternehmer<br />

muß spätestens alle<br />

28 bzw. 92 Tage die Daten von der Fahrerkarte<br />

bzw. aus dem Massenspeicher des<br />

digitalen Tachographen auf den Büro-PC<br />

kopieren und zusätzlich eine Sicherheitskopie<br />

ein Jahr lang aufbewahren. Das alles setzt<br />

weitere Hard- und Software (Download-<br />

Key, PC mit Auswerteprogramm, Archivierungsmedium)<br />

oder die Unterstützung<br />

externer Dienstleister voraus. Tachographen<br />

der aktuellen Generation ermöglichen, mit<br />

Optac<br />

Digitaltacho 2.0<br />

Stoneridge Electr. Ltd.<br />

www.optac.info/de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

28 Berichte<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ TIF, Web<br />

Archive<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Einf. Handh., übersichtl.<br />

Arbeiten, kostengünstig<br />

ab 85,-<br />

rediTAC TachoOffice<br />

Jes Christophersen e.K.<br />

fahrtschreiberdienst.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ optional /<br />

optional<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ HTML<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Kalenderdarst., Verstoßmodul,<br />

kompat. zu allen<br />

DKG<br />

ab 169,-<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

kommen Kosten für Chipkarten (Unternehmenskarte<br />

und mehrere Fahrerkarten<br />

je 30-40 €), Download-Key (ab 250 €),<br />

Auswertesoftware<br />

(ca. 300<br />

€), ein optionalesKartenlesegerät<br />

(50-1.000<br />

€) oder Funk-<br />

Downloadmo-<br />

dul (ca. 500 €).<br />

Hinzu kommen<br />

einmalige Ausstellungsgebüh<br />

TACHOfresh<br />

E.Novation BTC GmbH<br />

www.enovation-btc.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ Online<br />

Lenkzeiten<br />

■ ■ ■ unbegrenzt /<br />

unbegrenzt<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Onl. Lenkzeit, remote<br />

Downl., TomTom<br />

Webfleet Interface<br />

ab 4,- / Fahrz. + Monat<br />

Der digitale Tachograph wacht über<br />

Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- und Ruhezeiten,<br />

Kilometer und Geschwindigkeiten<br />

(Siemens VDO)<br />

ren, aber auch laufende Kosten (z.B.<br />

für Papierrollen).<br />

Nicht zuletzt aufgrund einiger Unzulänglichkeiten, wie unzureichenden<br />

manuellen Eingabemöglichkeiten, langen Downloadzeiten<br />

und mangelnder Manipulationssicherheit hat die<br />

europäische Kommission mit der VO (EG) Nr. 1266/2009 eine<br />

Verbesserung der Technik digitaler Tachographen beschlossen.<br />

Im ersten Schritt wurde kürzlich zum 1.10.11 insbesondere<br />

… und wie funktioniert es?<br />

3<br />

Mit dem Einstecken der Fahrerkarte<br />

beginnt der Arbeitstag des Fahrers.<br />

die Lenkzeitenaufzeichnung verbessert. Im zweiten Schritt Dabei liest der digitale Tachograph<br />

wird in diesem Jahr zur Verbesserung der Manipulationssicherheit<br />

ein zweites Geschwindigkeitssignal vom Kontrollgerät<br />

ausgewertet. Neufahrzeuge dürfen nur mit Geräten der<br />

zweiten Generation ausgestattet werden.<br />

automatisch die Informationen von der<br />

Fahrerkarte. Der Fahrer meldet sich an<br />

und gibt das Land am Beginn und am<br />

Ende der Fahrt ein. Fährt er nicht gleich<br />

Hilfe zusätzlicher Hard- und Softwarewa- los, muß er gegebenenfalls seine aktuellen<br />

rekomponenten, einen Datendownload per Aktivitäten (z.B. Fahrzeug beladen, Arbeits-<br />

WLAN oder dem Widerange-Mobilfunk unterbrechungen, Ruhezeiten etc.) manuell<br />

DLD. Letzteres ist allerdings nur für eintragen. Zwingend erforderlich sind<br />

Fahrzeuge interessant, die im Fernverkehr manuelle Nachträge für alle Aktivitäten seit<br />

unterwegs und nicht oder nur selten am dem Ende der letzten Wochenruhezeit, bei<br />

Unternehmensstandort sind. Moderne Ta- denen die Fahrerkarte nicht im Tachograph<br />

chographentechnik ist nicht billig, und die eingesteckt war, da die Dokumentation lük-<br />

Kosten sind deutlich höher als beim analokenlos sein muß. Bei Fahrtbeginn schaltet<br />

gen Kontrollgerät. Der digitale Tachograph das Gerät automatisch auf „Lenkzeit“ und<br />

schlägt mit knapp 1.000 € zu Buche, hinzu für den Beifahrer auf „Bereitschaft“ um. Alle<br />

Tachonova T3<br />

Tachonova GmbH<br />

www.tachonova.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■* unbegr. /<br />

unbegr. (*zusätzliche<br />

Hardware nötig)<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Signaturprüfung<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ Downloadüberwachung<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ Aut.<br />

Update-Benachr., klare<br />

Bedien., Behördenexport<br />

CD, keine jährl. Lizenzgeb.<br />

159,-<br />

Tachonova T8<br />

Tachonova GmbH<br />

www.tachonova.de<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ Terminplanung<br />

■ ■ ■* unb. / unb.<br />

(*zusätzl. Hardware)<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Signaturprüfung<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ Erw.<br />

Berichte, Schnellübers.,<br />

Downloadüberw.<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ div.<br />

■ ■ ■ ■ ■ Aut.<br />

Update-Ben., Behördenexport<br />

CD, Multikalender,<br />

Rückgabeliste f. Beschein.<br />

429,- (Lizenz für 2 PCs)<br />

27


28<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

Digitale Tachographen:<br />

1-2/12<br />

Hard- und Software im<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Vergleich<br />

<strong>computern</strong><br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

Aktivitäten lassen sich entweder am Tacho-<br />

Display, auf einem Ausdruck oder durch<br />

Herunterladen der Daten von der Fahrerkarte<br />

einsehen. Alle Informationen (Fahreraktivitäten,<br />

Fahrzeugdaten, Kilometerstand<br />

etc.) werden automatisch aufgezeichnet.<br />

Dazu gehören insbesondere die gefahrenen<br />

Geschwindigkeiten. Sie werden über<br />

einen Zeitraum von 24 Lenkzeitstunden<br />

sekundengenau aufgezeichnet und können<br />

bei Kontrollen<br />

jederzeit ausgelesen<br />

werden.<br />

Das Gerät<br />

warnt rechtzei-<br />

choscheibe, chronologisch alle Fahrer- und<br />

Fahrzeugdaten auf (Datum, Uhrzeit und<br />

Art des Ausdrucks, Beginn, Ende und Dauer<br />

von Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- und<br />

Ruhezeiten, Gesamt- und Tageskilometer<br />

etc.). Die Thermopapier-Ausdrucke sollten<br />

lichtgeschützt aufbewahrt werden.<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Laufzeit unb., FTP-Archiv/<br />

Abgleich, int. Führerscheinkontrolle<br />

66,39/ab 219,-/ab 439,-<br />

(Fahr./ Fuhrp. komp./<br />

Fuhrp.)<br />

wobei vier ausreichen: zwei Pfeiltasten<br />

für „Funktionsauswahl“, respektive „Blättern“,<br />

eine OK-Taste fürs Bestätigen sowie<br />

eine „Zurück“-Taste für das schrittweise<br />

Verlassen der Menüs. Wichtig ist, daß die<br />

Bedienanweisungen im Display verständlich<br />

per Klartext erfolgen, unterstützt durch gut<br />

erkennbare Bildsymbole. Da der Umfang<br />

der Aufzeichnung und der Ausdrucke gesetzlich<br />

vorgeschrieben ist, gibt es hier kaum<br />

Unterschiede. Der Datendownload sollte<br />

wahlweise mobil (Download-Key, Card-<br />

Reader), stationär (Download-Terminal,<br />

Card Reader), per WLAN oder Mobilfunk<br />

möglich sein. Eine Schnittstelle zu Telematik-/Fuhrparkmanagement-Systemen<br />

eröffnet weitere Rationalisierungspotentiale.<br />

Sie ermöglicht z.B. die Übermittlung<br />

von Fahrerkarten- und/oder Massenspeicherdaten<br />

per Mobilfunk. So kann der<br />

Disponent seine Fahrer optimal einsetzen.<br />

Allerdings erfordert dies einen zusätzlichen<br />

technischen Aufwand (Hardware, Datenverschlüsselung<br />

etc.). Bei Preisangaben<br />

halten sich alle Hersteller bedeckt, mit dem<br />

Hinweis, daß der Preis von verschiedenen<br />

Randbedingungen abhängig ist und letztlich<br />

vom jeweiligen KFZ-Händler in den<br />

Fahrzeugpreis eingerechnet wird.<br />

Zu den weiteren Systemkomponenten<br />

gehören ein Download-Key für den<br />

Datendownload … (Continental Auto-<br />

Worauf sollte man noch achten?<br />

4<br />

Drei Hersteller bieten derzeit digitale Tachographen<br />

an: Continental Automotive<br />

(VDO), Intellic und Stoneridge. I+ME<br />

Actia bietet derzeit keine aktuellen Geräte<br />

für Neufahrzeuge an. Das Angebot ist<br />

also überschaubar – ganz im Gegensatz<br />

zur Auswerte- und Archivierungssoftware.<br />

Hinzu kommt, daß Nutzfahrzeug-Händler<br />

keine oder eine Wahlmöglichkeit zwischen<br />

maximal zwei Modellen bieten.<br />

Gesetzliche Vorgaben haben zur<br />

Folge, daß die Geräte praktisch<br />

über die gleichen Ausstattungsund<br />

Leistungsmerkmale vermotive/VDO)fügen.<br />

Kleine, aber feine Un-<br />

tig optisch und teils auch<br />

terschiede gibt es dennoch: So<br />

akustisch vor einer Über-<br />

verfügen nicht alle Geräte über<br />

schreitung der maximal<br />

zulässigen Lenkzeit. Am<br />

… sowie ein Auswerteprogramm<br />

einen Karteneinzug. Stoneridge<br />

setzt auf manuell bedienbare<br />

Ende des Arbeitstages<br />

(Tachonova) Schubladen, die weniger de-<br />

stellt der Fahrer auf Pause/Ruhezeit um und fektanfällig sein sollen. Auch ein grafischer Tachographendaten auswerten<br />

läßt die Fahrerkarte vom Gerät auswerfen, Kontrollausdruck ist nicht bei allen Geräten<br />

und archivieren<br />

um diese mitzunehmen. Zuvor werden möglich. Der Papierrollentausch ist ähnlich,<br />

5<br />

seine Aktivitäten auf die Karte kopiert. allerdings läßt sich das Druckermodul nicht Die Tachographen- und Fahrerkartendaten<br />

Ein Tagesausdruck ist nur bei Kontrollen, immer im Einbauzustand und ohne Neuka- müssen wie erwähnt spätestens alle drei Mo-<br />

Verlust oder Defekt der Fahrerkarte sowie librierung austauschen. Auch die Auflösung nate, respektive 28 Tage auf den Büro-PC<br />

bei Inanspruchnahme der Notstandsklau- des Displays ist unterschiedlich und damit überspielt und ausgewertet werden. Dabei<br />

sel (Gefahr, höhere Gewalt, Panne etc.) auch nicht gleich gut lesbar. Bedient wer- prüft der Unternehmer, ob Lenk- und Ru-<br />

erforderlich. Er listet, ähnlich wie die Taden die Geräte über vier oder sechs Tasten, hezeiten eingehalten wurden. Bei Verstößen<br />

Produktname/Modell<br />

TachoOffice TachWare TIS-Office TIS-Web<br />

Xtacho<br />

muß er seine Fahrer<br />

darauf hinweisen<br />

Hersteller / Anbieter<br />

Nordsys GmbH Jumbo-Fischer GmbH Continental Automotive Continental Automotive Xmatik AG<br />

und ermahnen. Von<br />

www.nordsys.de www.jumbo-tech.de www.vdo.com www.vdo.com www.xmatik.ch den Fahrzeug- und<br />

Konzept: Einzelplatz- / Netzwerk / Weblösung<br />

Einsatzbereiche: Visualisierung / Auswertung /<br />

Archivierung / Datensicherung / Sonst.<br />

Daten auslesen: Dig. Tachograph / Fahrerkarte /<br />

Auslesen online / Anzahl Fahrzeuge / Fahrer<br />

■ ■ ■ netzwerkfähig<br />

■ ■ ■ ■ Dokumentenkontrolle<br />

■ ■ ■ unb.* / unb.*<br />

(* versionsabh.)<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ unbegrenzt /<br />

unbegrenzt<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ Track& Trace, ■ ■ ■ ■ Track& Trace, ■ ■ ■ ■<br />

Rem. Downl., analoge Rem. Downl., analoge<br />

Diagrammscheiben Diagrammscheiben ■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />

■ ■ ■ unb. / unb. ■ ■ ■ unb. / unb. (Unternehmerkarte)<br />

Fahrerdaten muß<br />

regelmäßig eine Sicherungskopieerstellt<br />

und archiviert<br />

Auswertung: Lenk- / Ruhezeiten / Geschwindigkeit / ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ werden. Sie muß ein<br />

Verstöße / Fehler / Ereignisse / Kontrollen / Sonst.<br />

Termine: Karten /Fahrz. /Kalibr. /Erinnerung /Kalender<br />

Output: Fahrer- / Fahrzeugberichte / Listen /<br />

Diagramme / Bescheinig. fahrtfreie Tage / Sonst.<br />

Archivierung: Archivierung / Daten-Wiederher-<br />

Auswertungen, Berichte Führersch., div. Berichte<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ E-Mail ■ ■ ■ ■ ■<br />

Versand, Behördenexport<br />

■ ■ ■ Vollautom. ■ ■ ■<br />

Fahrer-/Fahrz.berichte<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

22 Fahrer-/15 Fahrz.ber.<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ autom.<br />

E-Mailversand Berichte<br />

■ ■ ■<br />

Stundenausw. + Übertretungsmeldung<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■<br />

Jahr lang aufbewahrt<br />

und ggf. den Behörden<br />

zu Kontrollzwecken<br />

zugänglich<br />

stellung / Datenlöschung<br />

Datenarchivierung<br />

gemacht werden.<br />

Schnittstelle: TXT / DOC / XLS / CSV / PDF / Sonst.<br />

Support: Tel./Fax/E-Mail/Fernwart./Onl.-Forum/Sonst.<br />

Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />

Preis Software (in €, zzgl. MwSt.)<br />

■ ■ ■ ■ ■ ODT, HTML<br />

■ ■ ■ ■ ■ Onl. Supp.<br />

Datenb., FAQ, Geschw.,<br />

skalierbare Zeitstrahlen<br />

ab 499,- (je nach Version)<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ FAQ‘s<br />

Autom. Downl., Europalösung<br />

in 22 Sprachen<br />

a.A.<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■ FAQ‘s ■ ■ ■ ■ ■<br />

dt. Arbeitszeitgesetz, au- Kalk. Kompensationszeit<br />

tom. Downl., 22 Sprachen Daten-Mutation, Service-<br />

a.A.<br />

planung, Prüfungen<br />

Nach Ablauf der<br />

Aufbewahrungsfrist<br />

müssen die Daten<br />

gemäß Fahrerper-<br />

a.A.<br />

sonalverordnung


gelöscht werden. Werden die<br />

Daten zum Nachweis der Arbeitszeit<br />

verwendet, verlängert<br />

sich diese Aufbewahrungsfrist.<br />

Auswertungs- und Archivierungssoftware<br />

vereinfacht das<br />

Verfahren: An bestimmte Fälligkeitstermine<br />

wird optisch,<br />

akustisch, per E-Mail oder SMS<br />

erinnert. Tätigkeitsübersichten<br />

und Geschwindigkeitsdiagramme,<br />

fahrerspezifische Stunden-<br />

Weitere Infos/Quellen<br />

listen sowie fahrzeugspezifische<br />

Einsatzlisten unterstützen den<br />

Unternehmer nicht nur bei der<br />

Kostenanalyse, sondern auch<br />

bei der Arbeitszeitverwaltung<br />

und Abrechnung. Verstoßlisten,<br />

Übertretungsmeldungen sowie<br />

Übersichten über behördliche<br />

Kontrollen, Geschwindigkeitsübertretungen,<br />

aufgezeichnete<br />

Fehler und Ereignisse ermöglichen<br />

eine schnelle Kontrolle.<br />

Da sowohl die Bedürfnisse<br />

kleiner Handwerksbetriebe, als<br />

auch großer Speditionsunternehmen<br />

berücksichtigt werden<br />

müssen, ist der Funktionsumfang<br />

aus Handwerkersicht<br />

jedoch in der Regel zu umfangreich.<br />

Bei den Softwarekosten<br />

sollte man darauf achten, ob es<br />

die Software einmalig gekauft<br />

werden kann oder gemietet<br />

werden muß und welche Folgekosten<br />

auftreten. Auch sollte<br />

man die Supportleistungen der<br />

Anbieter vergleichen.<br />

Mehr Sicherheit, aber<br />

auch mehr Aufwand …<br />

6<br />

Digitale Tachographen sollen<br />

Manipulationen verhindern,<br />

die Verkehrssicherheit erhöhen<br />

und Kontrollen erleichtern.<br />

Fraglich ist nur, was im Vordergrund<br />

steht: die Kontrolle<br />

durch verantwortliche Personen<br />

in den Unternehmen, die fraglos<br />

einfacher und rationeller<br />

geworden ist, oder die von<br />

behördlichen Kontrollorganen.<br />

Nicht nur unter Fahrern ist<br />

jedenfalls häufig von Schikane<br />

und Abzocke die Rede. Vermehrte<br />

Kontrollen der von der<br />

Neuregelung betroffenen Fahrzeuge,<br />

strenge Bußgeldkataloge<br />

und die Möglichkeit, auch<br />

mehrere Tage zurückliegende<br />

Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />

schnell nachweisen und<br />

nachträglich<br />

ahnden zu<br />

können,<br />

scheinen<br />

dies zu bestätigen.<br />

Auch Fuhrparkbetreiber trauern<br />

der alten Tachoscheibe<br />

nach, denn der technische,<br />

finanzielle und administrative<br />

Aufwand ist erheblich größer<br />

geworden. Um Fahrer- und<br />

Fahrzeugdaten ordnungsgemäß<br />

digital aufzuzeichnen, auszuwerten<br />

und zu archivieren,<br />

müssen pro Fahrzeug rund<br />

1.500 € investiert werden.<br />

Der Betreiber trägt zudem die<br />

Verantwortung für die Einhaltung<br />

aller rechtlichen Vorgaben<br />

und muß einen erheblichen<br />

administrativen Aufwand und<br />

organisatorische Veränderungen<br />

in Kauf nehmen. Das gilt<br />

nicht nur für Betreiber großer<br />

Flotten, sondern auch für<br />

Kleinstunternehmen mit nur<br />

einem Transporter. Zu den weiteren<br />

Kritikpunkten zählt die<br />

50 km-Ausnahmeregelung. Sie<br />

entspricht nicht den heutigen<br />

Gegebenheiten. Handwerksbetriebe<br />

müssen mobil und auch<br />

für Kunden in 100 oder 200 km<br />

Entfernung und mehr da sein.<br />

Als ungerecht empfunden wird<br />

auch die Lastenverteilung: War<br />

bisher mit der alten Tachoscheibe<br />

der Aufwand für Fahrer und<br />

Fuhrparkleiter vergleichsweise<br />

gering, für Kontrollbehörden<br />

dagegen hoch, ist es jetzt genau<br />

umgekehrt. Die Zeche für die<br />

neue Technik zahlt der Unternehmer.<br />

www.bag.bund.de Bundesamt für Güterverkehr<br />

www.digitalertachograph.at Plattform „Digitaler Tachograph“<br />

www.wikipedia.de Suche: „Tachograph“ etc.<br />

www.youtube.com Suche: „Digitaler Tachograph“ etc.<br />

E s spukt wie ein Gespenst<br />

durch die Republik<br />

– das Gerücht, die Feuerwehr<br />

könne einen Hausbrand<br />

nicht bekämpfen, wenn sich<br />

auf dem Dach eine Photovoltaikanlage<br />

befindet. Im<br />

schlimmsten Fall behauptet<br />

man an Stammtischen:<br />

„Da lassen die dein Haus<br />

nur noch kontrolliert abbrennen.“<br />

Adolf Fleck von der Landesfeuerwehrschule<br />

Baden-<br />

Württemberg widerspricht<br />

da energisch: „Daß wir dann<br />

nicht löschen, das ist dummes<br />

Zeug!“<br />

Von Michaela Gabriel<br />

Auch Gerold Weber, Fachmann<br />

für Solaranlagen, kämpft gegen<br />

diese Vorurteile. Er hat das<br />

Führungspersonal der Feuerwehr<br />

im Ortenaukreis (Baden-<br />

Württemberg) über die Funktion<br />

von Solaranlagen aufgeklärt<br />

und sieht gar keinen Grund,<br />

warum Feuerwehrleute nicht<br />

in ein Haus vordringen sollten,<br />

auf dessen Dach Solarstrom<br />

gewonnen wird. Richtig sei,<br />

daß die Kabel vom Dach in den<br />

Keller eine gefährliche Gleichspannung<br />

führen und es derzeit<br />

keine technische Möglichkeit<br />

gibt, sie spannungsfrei zu schalten.<br />

„Die Kabel sind aber im<br />

Normalfall sauber und ordentlich<br />

nach VDE-Vorschriften in<br />

nicht brennbaren Kabelkanälen<br />

verlegt“, erklärt er. Es sei nicht<br />

realistisch, daß sie bei einem<br />

Brand blank von der Decke<br />

hängen und einem Feuerwehrmann<br />

einen elektrischen Schlag<br />

versetzen.<br />

co mputern<br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />

Vorsicht ist geboten<br />

Denkbar sei ein Stromschlag<br />

über den Löschwasserstrahl, so<br />

Gerold Weber. Doch diese Gefahr<br />

kennen Feuerleute genau.<br />

Sie halten generell einen Sicherheitsabstand<br />

zu Teilen, die unter<br />

Spannung stehen könnten.<br />

Setzen sie einen Sprühstrahl<br />

ein, genügt 1 m Abstand, beim<br />

Vollstrahl aus dem Strahlrohr<br />

sind 5 m vorgeschrieben. Daß<br />

Splitter von geborstenen Glas-<br />

Abdeckungen der Solarzellen<br />

vom Dach regnen, ist nach<br />

Photovoltaik auf dem Dach:<br />

Verhalten bei einem Brand<br />

Die Feuerwehr löscht Brände auch dann, wenn<br />

auf dem Dach eine Photovoltaikanlage sitzt, die<br />

sich nicht abschalten läßt.<br />

Auffassung des Experten eine<br />

wesentlich größere Gefahr.<br />

Sicherheitsabstände von der<br />

Dachkante einzuhalten sei<br />

daher besonders wichtig. „Das<br />

Tragen von Schutzbrillen ist<br />

sehr sinnvoll.“<br />

Notausschalter an der<br />

Anlage?<br />

„Das ist ein spannendes Thema“,<br />

erklärt Michael Wegel,<br />

Kommandant der Feuerwehr<br />

Achern (Ortenaukreis, Baden-<br />

Württemberg). In den vergangenen<br />

2 Jahren beschäftige man<br />

sich intensiv damit. Schon in<br />

der Grundausbildung, wenn es<br />

um die Gefahren der Elektrizität<br />

geht, werden die Gefahren<br />

29


30<br />

<strong>computern</strong><br />

1-2/12<br />

i m H @ n d w e r k<br />

Techniken & Handwerk<br />

Photovoltaik auf dem Dach:<br />

1-2/12<br />

Verhalten bei einem Brand<br />

i m H @ n d w e r k<br />

<strong>computern</strong><br />

Techniken & Handwerk<br />

des Gleichstroms bei Solarstromanlagen besprochen.<br />

Vier bis fünf Einsätze mit Beteiligung<br />

von Solaranlagen hatte er bereits. Unerfreulich<br />

sei es, wenn ein Einsatz bei Nacht<br />

beginne und zunächst niemand merke, daß<br />

sich auf dem Dach Module befinden. Michael<br />

Wegel wünscht sich da durchaus den<br />

Notschalter, mit dem sich<br />

der Strom abschalten läßt.<br />

Doch bisher sei er nicht<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

„Ich befürchte, das rüstet<br />

freiwillig keiner nach, weil<br />

das ja Geld kostet“, so<br />

der Kommandant. „Der<br />

Notaus-Schalter wird nicht<br />

kommen.“ Diese Voraussage<br />

wagt Solartechnik-<br />

Experte Gerold Weber.<br />

Wenn keine Fälle von Stromschlägen passieren,<br />

könne man darauf auch verzichten,<br />

meint er und erinnert an Überlegungen, die<br />

es vor Jahrzehnten in Zusammenhang mit<br />

Ölheizungen gab. Jede Ölheizung bekam<br />

eine Vorrichtung, um im Notfall den Zufluß<br />

zum Brenner unterbrechen zu können. Man<br />

stellte sich vor, den Hebel mittels Seil nach<br />

draußen zu führen, um im Brandfall von<br />

dort die Leitung schließen zu können. Eine<br />

Vorschrift sei daraus nie geworden. Den<br />

Gefahren durch Ölheizungen im Brandfall<br />

wisse man trotzdem zu begegnen. Dasselbe<br />

gelte für Solaranlagen.<br />

Vor-Information hilft<br />

Reinhard Kirr, Leiter des Amtes für Brand-<br />

und Katastrophenschutz im Ortenaukreis<br />

(Offenburg, Baden-Württemberg):<br />

Wie wirkt sich eine Photovoltaikanlage<br />

im Brandfall auf den Feuerwehreinsatz aus?<br />

Grundsätzlich birgt jeder Einsatz eine<br />

Reihe von Gefahren. Unsere Einsatzleiter<br />

werden darauf geschult,<br />

die Gefahren einer Einsatzstelle<br />

zu erkennen und<br />

ihre Mannschaft so einzusetzen,<br />

daß möglichst<br />

keine Unfälle passieren.<br />

Ein gewisses Risiko bleibt<br />

allerdings immer. Dies ist<br />

Solarmodule stürzen im Brandfall in der<br />

Regel nicht vom Dach. Glassplitter und<br />

Dämpfe aus geschmolzenen Kunststofffolien<br />

gefährden jedoch die Feuerwehrleute.<br />

allen Feuerwehrangehörigen bewußt. Die<br />

Einsatzkräfte werden also beim Brand einer<br />

Photovoltaikanlage nicht zurückhaltender,<br />

sondern lediglich vorsichtiger vorgehen.<br />

Bei manchen Einsätzen kann nur aus dem<br />

Inneren eines Gebäudes heraus gearbeitet<br />

werden, da die Photovoltaikanlage ein<br />

Erkennen und Löschen des Brandes von<br />

außen, z. B. über eine Drehleiter, fast unmöglich<br />

macht.<br />

Kann es für Eigentümer<br />

großer Anlagen sinnvoll sein,<br />

vorsorglich mit der Feuerwehr<br />

einen Einsatzplan zu<br />

erarbeiten?<br />

In Baden-Württemberg<br />

stellen größtenteils<br />

ehrenamtliche Kommandanten<br />

und Feuerwehrleute<br />

den flächendeckenden<br />

Brandschutz sicher. Nur in<br />

Großstädten gibt es Berufsfeuerwehren und<br />

in wenigen Städten einige hauptamtliche<br />

Feuerwehrkräfte. Eine Vorab-Begehung,<br />

so wünschenswert und sinnvoll sie wäre,<br />

ist deshalb alleine schon aus Zeitgründen<br />

nicht flächendeckend leistbar.<br />

Sind die Feuerwehren ausreichend informiert<br />

und geschult?<br />

Schon in der Grundausbildung werden<br />

die Gefahren der Elektrizität behandelt.<br />

Zur Information und Schulung gibt es inzwischen<br />

auch eine Feuerwehreinsatzkarte,<br />

in der die Gefahren und Handlungsmöglichkeiten<br />

beschrieben sind. Weiterhin gibt<br />

es zunehmend Hinweisschilder, die die<br />

Einsatzkräfte auf eine vorhandene Photovoltaikanlage<br />

aufmerksam machen. Sind<br />

bei größeren Gebäuden baurechtlich vorgeschriebene<br />

Feuerwehrpläne vorhanden,<br />

dann müssen die Photovoltaikanlagen hier<br />

eingezeichnet werden. Zahlenmäßig dürften<br />

allerdings die meisten Photovoltaikanlagen<br />

auf Privatgebäuden installiert sein. Hier<br />

gibt es keine Vorgaben, irgendwelche Pläne<br />

vorzuhalten. Es ist aber<br />

sicher im Interesse des<br />

Eigentümers, der Feuerwehr<br />

im Einsatzfall Informationen<br />

zur Verfügung<br />

stellen zu können. Eine<br />

schematische Skizze mit<br />

dem Verlauf der Leitun-<br />

An diesem Wechselrichter ist der DC-Freischalter an der Unterseite auffallend rot.<br />

Mit ihm läßt sich die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz unterbrechen. Der<br />

Gleichstrom von den Solarmodulen zum Wechselrichter steht aber weiterhin an.<br />

gen und Angaben zu Besonderheiten kann<br />

helfen. Ein gutes Muster einer Infokarte<br />

hat die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt<br />

entwickelt: www.feuerwehr-filderstadt.de.<br />

Gefahren im Brandfall auf<br />

einen Blick<br />

Die Gleichspannung von bis zu 1000 Volt<br />

an den Leitungen vom Dach zum Wechselrichter<br />

liegt immer an, wenn Licht auf die<br />

Photovolaikelemente fällt. Sie läßt sich in<br />

der Regel nicht ausschalten. Das Abdecken<br />

der Anlagen mit Planen oder mit Schaum<br />

ist nicht geeignet, die Spannung zu unterbrechen.<br />

An freiliegenden Kabeln droht<br />

ein Stromschlag. Wird ein gleichstromführendes<br />

Kabel getrennt, oder berühren<br />

sich die Leiter nach dem Durchschmelzen<br />

der Isolierung, entsteht ein Lichtbogen. Er<br />

bleibt anders als bei Wechselstrom längere<br />

Zeit stehen. Die Feuerwehr muß den Bereich<br />

eines Lichtbogens speziell absichern.<br />

Ist ein Dach großflächig mit Solarmodulen<br />

belegt, kann die Feuerwehr einen Brand im<br />

Dachstuhl möglicherweise nicht von außen<br />

löschen. Die unter Spannung stehenden<br />

Module versperren den Weg. Die Hitze<br />

eines Feuers kann die Kunststoff-Folie in<br />

den Solarmodulen zum Schmelzen und<br />

das Sicherheitsglas zum Bersten bringen.<br />

Giftige Dämpfe und scharfkantige Splitter<br />

gefährden die Einsatzkräfte.<br />

Was Hausbesitzer beachten<br />

sollten<br />

Eine Anlage zur Gewinnung von Strom aus<br />

Sonnenenergie sollte nur von Fachleuten<br />

installiert und nicht in Eigenarbeit aufgebaut<br />

werden. Wenn alle VDE-Vorschriften<br />

eingehalten werden, ist die Gefahr eines<br />

Stromschlags für die Einsatzkräfte gering.<br />

Wenn die Feuerwehr wegen eines Hausbrandes<br />

anrückt, sollte der Einsatzleiter über<br />

die Solaranlage auf dem Dach informiert<br />

und der Sitz des Wechselrichters gezeigt<br />

werden. Dort sollte eine Skizze hinterlegt<br />

sein, wo die Leitungen vom Dach zum<br />

Wechselrichter verlegt wurden. Von einer<br />

Solarthermie-Anlage zur Erzeugung von<br />

warmem Wasser gehen weniger Gefahren<br />

aus. Sie führen keinen Strom, sondern warmes<br />

bzw. heißes Wasser in Leitungen durch<br />

das Haus und behindern wegen ihrer meist<br />

geringeren Größe auch nicht die Löscharbeiten<br />

per Drehleiter von oben.


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