NABEL ? Luftbelastung 2009 - BAFU - CH
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Zusammenfassung 49<br />
5 > Ozon<br />
5.1 Entstehung und Charakterisierung<br />
Ozon, ein farbloses Gas von etwas stechendem Geruch und geringer Löslichkeit in<br />
Wasser, ist eines der wichtigsten Spurengase in der Erdatmosphäre. In der Diskussion<br />
um die Umweltveränderungen durch den Menschen wird es im Zusammenhang mit<br />
drei verschiedenen Umweltproblemen erwähnt:<br />
> Unter dem Stichwort «Ozonloch» wird der Abbau der Ozonschicht in der Stratosphäre<br />
(10–50 km über der Erdoberfläche) diskutiert. Diese Ozonschicht schützt den<br />
Menschen und die Ökosysteme vor zu intensiver UV-Strahlung. Ihr Abbau wird<br />
durch die anthropogenen Emissionen von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen<br />
(FCKW) verursacht. Diese langlebigen Substanzen sind in der Troposphäre (bis ca.<br />
10 km Höhe) völlig unreaktiv und entfalten erst in der Stratosphäre ihre negative<br />
Wirkung.<br />
> Ein ganz anderes Problem sind die während des Sommers auftretenden übermässigen<br />
Konzentrationen von bodennahem Ozon. Das bodennahe Ozon ist unerwünscht,<br />
da es wegen seiner Aggressivität und Giftigkeit den Menschen und die Umwelt direkt<br />
schädigen kann. Die übermässigen Konzentrationen von bodennahem Ozon<br />
werden vor allem durch die anthropogenen Emissionen von Stickoxiden (NOx) und<br />
flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) verursacht.<br />
> Ozon absorbiert neben UV-Strahlung auch Infrarotstrahlung und wirkt deshalb in<br />
der Stratosphäre und in der Troposphäre als klimarelevantes Spurengas.<br />
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts lag die Ozonbelastung am Erdboden in der Grössenordnung<br />
von 15 ppb (30 µg/m³) und in 1–2 km Höhe über Boden im Bereich von<br />
20–30 ppb (35–52 µg/m³). Diese Werte ergeben sich aus alten Messdaten, die auf ihre<br />
Plausibilität überprüft wurden. Es wird angenommen, dass sie ungefähr der natürlichen<br />
Ozonbelastung entsprechen, die sich ohne menschliche Emissionen einstellen würde.<br />
Die hauptsächlichste Quelle für dieses natürliche Ozon ist der Transport von Ozon aus<br />
der Stratosphäre in die Troposphäre. Daneben kommt als weitere Quelle eine photochemische<br />
Bildung auf Grund der natürlichen Emissionen von Stickoxiden, flüchtigen<br />
organischen Verbindungen, Kohlenmonoxid und Methan in Frage. Die heute in der<br />
freien Troposphäre zu beobachtenden Ozonkonzentrationen, die oft als Ozon-<br />
Hintergrundbelastung bezeichnet werden, liegen um mindestens einen Faktor 2 über<br />
diesem Niveau. Diese Hintergrundbelastung darf nicht mit dem natürlichen Ozongehalt<br />
der Atmosphäre verwechselt werden.<br />
Das anthropogene Ozon in der Grundschicht der Atmosphäre entstammt nicht direkten<br />
Schadstoffquellen. Es wird erst in der Atmosphäre durch photochemische Reaktionen<br />
aus so genannten Vorläuferschadstoffen, dem Stickstoffdioxid (NO2) und den flüchti-<br />
Ozonloch<br />
Ozonsmog<br />
Treibhausgas<br />
Natürliche Ozonbelastung<br />
Ozon als sekundärer Schadstoff