Programm spielzeit'europa 07 - Berliner Festspiele
Programm spielzeit'europa 07 - Berliner Festspiele
Programm spielzeit'europa 07 - Berliner Festspiele
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OKTOBER 2007 – JANUAR 2008
THEATERSAISON
IM HAUS DER
BERLINER FESTSPIELE
spielzeit ’ europa
Eine neongrüne Riesenblüte – Echinocereus fitchii – auf hauchzartem Bambus,
der diese kaum zu tragen vermag, leuchtend orange Mistelzweige, denen
Blüten des Weihnachtskaktus entspringen, ein Buschwindröschen in pink
– Anemone narcissiflora – windet sich auf fremdem Stiel dazwischen: das
Paradies, ein florales Kaleidoskop als halluzinogene Reise in das Unbewusste
und die Sehnsucht nach der unberührten Natur gleichermaßen?
spielzeit’europa setzt – nach dem großen Erfolg der Fotoinstallation ALLES
WIRD GUT von Monika Pormale – die Zusammenarbeit mit jungen bildenden
Künstlern fort, für das Saison-Motto und das Haus der Berliner Festspiele
eine Installation zu realisieren. Ein Spiel mit der Architektur des Theaterbaus
von Fritz Bornemann und der Schwerelosigkeit irisierender Farben – jedem
Blick ein Paradies im Hier und Jetzt.
With PARADISE NOW spielzeit’europa continues its collaboration in the coming season
with young visual artists, who have been commissioned to create an installation for the
season’s motto and the festival house. A play on the theatrical architecture of Fritz
Bornemann and the weightlessness of iridescent colours – every image a paradise here
and now.
PARADIES JETZT
Installation für das Haus der Berliner Festspiele von Rudolf Bekic und Bernhard Resch
Auftragsproduktion spielzeit’europa | Berliner Festspiele
Mit freundlicher Unterstützung der Firmen Napierala GmbH und Nüsslen GmbH
Eröffnung 9. NOVEMBER 19.30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
UMSCHLAGMOTIV BERNHARD RESCH
aus der Serie powerplants, 2006, Acryl auf Papier, 18 x 27 cm, Galerie layr:wuestenhagen contemporary, Wien
PARADIES
JETZT
OKTOBER
spielzeit’europa
THEATERSAISON
IM HAUS DER
BERLINER FESTSPIELE
PROGRAMM SEITE
5. – 13. Heiner Goebbels STIFTERS DINGE 6
NOVEMBER
Filme + Diskussion »Das Theater der Revolte« 9
9. – 13. Alvis Hermanis THE SOUND OF SILENCE [UA] 10
Vortrag »Viel Lärm im Urwald« 12
ab 17. CAROLE KING. QUEEN OF THE BEACH [UA] 15
23. – 25. Ballet Preljocaj LES 4 SAISONS… 16
DEZEMBER
6. – 8. DV8 Physical Theatre 18
TO BE STRAIGHT WITH YOU [UA]
DV8 Filme und Jean-Genet-Filmreihe 20
18. + 19. Frédéric Fisbach LES PARAVENTS von Jean Genet 22
JANUAR
10. – 12. Grzegorz Jarzyna MEDEA 24
29. + 30. Sylvie Guillem & Russell Maliphant PUSH 26
Karten + Informationen | Impressum 31
Veranstalter 32
spielzeit’europa
THEATERSAISON
IM HAUS DER
BERLINER FESTSPIELE
OKTOBER 2007 – JANUAR 2008
»Erst muß, bevor die Welt
sich ändern kann,
der Mensch sich ändern.«
»Before the world can change
man must first change.«
BERTOLT BRECHT, Die heilige Johanna der Schlachthöfe
GRUSSWORT
Berlin hat eine eigene große und traditionsreiche, eine oft spannende, vielseitige
Theater- und Tanzszene. Beim alljährlichen Theatertreffen der Berliner
Festspiele wird die Hauptstadt zum Schaufenster der bemerkenswertesten
Inszenierungen im deutschsprachigen Raum. Die spielzeit’europa – als weitere
Sektion der von der Bundesregierung finanzierten Berliner Festspiele –
weitet den Blick auf Entwicklungen und Leistungen im europäischen Theater.
Sie überrascht mit anderen ästhetischen Sichtweisen, führt zu Entdeckungen
von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Theater der Gegenwart.
Nicht zuletzt bringt die spielzeit’europa wunderbare europäische Künstler in
die Hauptstadt und ermöglicht Theaterereignisse, die im Alltag der Repertoiretheater
kaum mehr realisierbar und in der freien Szene nicht finanzierbar
sind. Es ist ein Theater der markanten Handschriften, das berühren und bewegen
will, das Grenzen zwischen den Genres aufbricht.
Ich bin überzeugt, dass auch die diesjährige spielzeit’europa die Lebendigkeit
und poetische Kraft des europäischen Theaters veranschaulichen wird. Und
um das Motto der Saison aufzugreifen – wo sonst als im Theater lässt sich
das Paradies als Ort unserer Sehnsüchte und unserer Erkenntnisse zugleich
erfahren? Möge es in diesem Sinne eine ertragreiche Spielzeit werden.
Bernd Neumann, MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin | Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Berlin has its own large theatre and dance scene, stimulating and varied, based on a
wealth of tradition. spielzeit’europa extends our view to include the latest developments
and achievements in European theatre. It surprises us with new aesthetic perspectives
and offers us the chance to discover similarities and differences in contemporary theatre.
I am convinced that this year’s spielzeit’europa will continue to demonstrate the vitality
and poetic power of European theatre. And – to quote the season’s motto – where else
but in the theatre can we experience paradise both as a place of our desires and of our
knowledge? With this in mind, may it be a truly fruitful season.
FOTO SEEKAMP, BREMEN. © BUNDESPRESSEAMT
PARADIES JETZT
»Paradise Now« – mit diesem Aufruf zur anarchisch-pazifistischen Weltveränderung
startete das legendäre Living Theatre aus dem Summer of Love in die
68er. Hippies, Haschisch, Happenings, Protest gegen den Vietnamkrieg,
Kommunen, freie Liebe … und die Einheit von »life, revolution and theatre«.
Was ist geblieben von diesen Gefühlen und den Utopien von einer besseren
Welt? Waren es die letzten Zuckungen vor den bleiernen 70er Jahren, vor der
»Agonie des Realen« [Jean Baudrillard], so vergänglich wie die Blumenkinder
selbst?
Heute, vierzig Jahre später, so scheint es, ist Schluss mit der kollektiven
Bewusstlosigkeit. Seit Klimawandel, Glaubenskriege und ökonomische Verteilungskämpfe
politische Sprengkraft erzeugen, hat sich die Bewegung neu
formiert. Ist Weltveränderung wieder möglich?
Die kommende spielzeit’europa 07|08 stellt sich unter dem Motto PARADIES
JETZT einem Zeitgefühl, das die Erinnerung und Fiktion der 68er gleichermaßen
hinterfragt wie die Sehnsüchte und Utopien heute. Im Theater und in der
bildenden Kunst finden bereits Paradigmenwechsel statt, die aus der Abstraktion
zum konkreten Geschichtenerzählen führen, die mit Verlangsamung
und Entschleunigung spielen und den Mut zu Emotionen wagen. In der
spielzeit’europa, die in diesem Jahr zum vierten Mal im Haus der Berliner Festspiele
als ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges permanentes Festival
präsentiert wird, spüren wir diesen Phänomenen nach: eine Paradiessuche im
Theater der Gegenwart.
spielzeit’europa eröffnet mit einem von Adalbert Stifters Naturbeschreibungen
inspirierten Bild- und Klangraum, Stifters Dinge, dem neuen Stück von
Heiner Goebbels; präsentiert die Uraufführungen von Alvis Hermanis’ The
Sound of Silence und DV8s To Be Straight With You, beide auf der Suche
nach ideologischer und religiöser Freiheit; rockt in Carole King. Queen of the
Beach in der Bornemann-Bar; lässt in der Choreografie von Angelin Preljocaj
Vivaldis Vier Jahreszeiten als pure Lebensfreude tanzen; spielt Theater als ein
verrücktes Fest der Lebenden und der Toten – in Les Paravents – und als großes
Gefühlskino – in der Medea von Grzegorz Jarzyna. Mit einem traumhaft
schönen Duo, einer einzigartigen Begegnung ohne Worte beschließen Sylvie
Guillem und Russell Maliphant in PUSH diese europäische Theatersaison.
Unser Dank gilt Bernd Neumann, dem Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien, sowie dem Kurator des Hauptstadtkulturfonds Elmar
Weingarten für die großzügige Unterstützung – und Ihnen, wertgeschätztes
Publikum, das wir wieder für unser Programm begeistern möchten.
PARADIES JETZT – eine Behauptung, so wunderbar wie sie nur das
Theater erfinden kann. Wir laden Sie herzlich ein, spielzeit’europa bei der
diesjährigen Paradiessuche zu begleiten.
Brigitte Fürle Joachim Sartorius
Künstlerische Leiterin spielzeit’europa Intendant Berliner Festspiele
»Paradise Now« – this was the anarchist/pacifist call to change the world with which the
legendary Living Theatre moved beyond the Summer of Love and into the late Sixties as
we now remember them. Hippies, hash, happenings, protest against the Vietnam war,
communes, free love and the unity of »life, revolution and theatre«. What remains of those
emotions and utopias of a better world? Were these the last flickers of life before the
leaden Seventies, before the »agony of the real« [Jean Baudrillard], as transient as the
flower children themselves?
Now, forty years on, our collective lack of consciousness seems finally to have come to an
end. In a time when climate change, wars of faith and economic defence strategies have
created political dynamite, the movement has reformed. Is it possible to change the world
again?
Under the title PARADISE NOW the upcoming spielzeit’europa recognizes a spirit of
the times equally appropriate to the memories and fictions of the Sixties generation and
to the desires and utopias of today. It will open with Stifters Dinge, the new creation by
Heiner Goebbels, an audio space inspired by the natural descriptions in the writings of
Adalbert Stifter; will present the World Premieres of Alvis Hermanis’ The Sound of
Silence and DV8’s To Be Straight With You, both searches for ideological and religious
freedom, and will rock with Carole King. Queen of the Beach in the Bornemann Bar; will
turn Vivaldi’s Four Seasons into a dance of pure joy choreographed by Angelin Preljocaj,
and will show theatre as a mad celebration of the living and the dead – in Les Paravents
– and as sweeping emotional cinema – in Grzegorz Jarzyna’s Medea. The season will be
completed by an enchantingly beautiful duo, a remarkable wordless encounter between
Sylvie Guillem and Russell Maliphant in PUSH.
PARADISE NOW – a prospect so wonderful it can only be created in the theatre. We
invite you most warmly to accompany spielzeit’europa on this year’s search for paradise.
FOTOS ALEXANDER PAUL ENGLERT [Brigitte Fürle] | KAI BIENERT [Joachim Sartorius]
5. + 6. OKT. 20 UHR | 7. OKT. 19 + 22 UHR | 9. – 11. OKT. 20 UHR
12. OKT. 20 + 23 UHR | 13. OKT. 19 UHR
DEUTSCHLANDPREMIERE
Haus der Berliner Festspiele [Einlass Seitenbühne]
STIFTERS DINGE
EINE PERFORMATIVE INSTALLATION
VON HEINER GOEBBELS
Bühne, Licht und Video Klaus Grünberg
Mitarbeit Musik, Programming Hubert Machnik
Sounddesign Willi Bopp | Assistenz Matthias Mohr
Eine Produktion von Théâtre Vidy-Lausanne E.T.E.
In Koproduktion mit spielzeit’europa I Berliner Festspiele, Grand Théâtre de la Ville
de Luxembourg, schauspielfrankfurt, T&M-Théâtre de Gennevilliers/CDN,
Migros Kulturprozent und Teatro Stabile di Torino | Korealisation Artangel London
Unterstützt vom Hauptstadtkulturfonds
Uraufführung 13. September 2007 im Théâtre Vidy-Lausanne
Dauer ca. 1h10 | Karten 25,– | erm. 15,– [freie Platzwahl]
Heiner Goebbels’ neueste Arbeit ist ein Klavierstück ohne Pianisten, ein Theaterstück
ohne Schauspieler, eine Performance ohne Performer: eine Einladung an die Zuschauer
in einen faszinierenden Raum voller Töne und Bilder. Dinge, die im Theater oft nur als
Dekor oder Requisit erscheinen, werden hier zu Protagonisten: Licht, Bilder,
Geräusche, Töne, Stimmen, Wind und Nebel, Wasser und Eis. Inspirationsquelle sind
die Erzählungen Adalbert Stifters, in denen die Handlung aus Respekt gegenüber der
Natur und den Dingen zurücktritt. In ihrer radikalen Entschleunigung und ihren ritualisierten
Wiederholungen lassen sie den Romantiker Stifter überraschend heutig erscheinen.
»Das Rauschen, welches wir früher in den Lüften gehört hatten, war uns jetzt bekannt;
es war nicht in den Lüften, jetzt war es bei uns. In der ganzen Tiefe des Waldes
herrschte es ununterbrochen fort, und entstand, wie die Äste und Zweige krachten
und zur Erde fielen. Es war um so fürchterlicher, da alles Andere unbeweglich stand
… Wir harreten, und schauten hin, ich weiß nicht, war es Bewunderung oder Furcht,
in das Ding hinein zu fahren.« ADALBERT STIFTER, Die Mappe meines Urgroßvaters
Stifter’s Things is a piano piece without a pianist, a piece of theatre without an actor, a performance
without performers: it invites the audience into a fascinating space full of sounds and images. Things
that in theatre often appear to be no more than props or decoration become protagonists here: lighting,
images, noises, sounds, voices, wind and fog, water and ice. Goebbels’ source of inspiration are
the writings of Adalbert Stifter, with their radically slow tempo and ritualized repetitions.
6. OKTOBER [im Anschluss an die Vorstellung] Publikumsgespräch
– 7 – FOTO KLAUS GRÜNBERG [Probenfoto]
LECTURE HEINER GOEBBELS | SYMPOSIUM
SAMSTAG 6. OKTOBER 18 UHR
Haus der Berliner Festspiele | Kassenhalle
IM NAMEN DER DINGE
LECTURE VON HEINER GOEBBELS
Dauer 60 min | Eintritt frei
Der Komponist und Regisseur Heiner Goebbels, einer der vielseitigsten Grenzgänger
der zeitgenössischen Musik- und Theaterszene, spricht über seine neueste Kreation
Stifters Dinge und über die Trennung der Elemente in seinen Musiktheaterproduktionen.
In Stücken wie Schwarz auf Weiß, Max Black, Eislermaterial, Hashirigaki, Landschaft
mit entfernten Verwandten, Eraritjaritjaka, die er selbst auch inszenierte, fand er
in den letzten Jahren zu ganz eigenen, Sprech- und Musiktheater verbindenden Formen.
Diese Arbeiten wurden mit großem Erfolg auf internationalen Theater- und Musikfestivals
gezeigt.
Composer and director Heiner Goebbels, one of the most talented innovators of the contemporary
music and theatre scene, talks about his latest creation Stifter’s Things and about the separation of
the elements in his music theatre productions.
KOLLEKTIVE KREATIVITÄT
SONNTAG 7. OKTOBER 14 –18 UHR
Haus der Berliner Festspiele | Kassenhalle
SYMPOSIUM ZUR ZUSAMMENARBEIT UND AUTORSCHAFT
IM NEUEN MUSIKTHEATER
Mit Heiner Goebbels, Ruedi Häusermann, Manos Tsangaris u. a.
Moderation David Roesner | Eintritt frei
Im Gespräch mit Künstlerinnen und Künstlern, die sich international einen Ruf als
Grenzgänger zwischen den Disziplinen erworben haben, möchte das Symposium
den Möglichkeiten und Schwierigkeiten der künstlerischen Zusammenarbeit im
Neuen Musiktheater nachgehen. Wie begegnet man den Fragen nach Autorschaft
und künstlerischer sowie urheberrechtlicher Verantwortung? Wie gelingt die
Verständigung über ästhetische Kriterien und Werte in einem heterogenen Team?
Wie wird über Kompetenzen entschieden? Und: Welche Anforderungen für die
Ausbildung von KomponistInnen, RegisseurInnen, BühnenbilderInnen, Musiker-
Innen und SängerInnen resultieren aus diesen Entwicklungen im zeitgenössischen
Musiktheater?
Eine Veranstaltung von KLANGZEITORT, dem gemeinsamen
Institut für Neue Musik der Universität der
Künste Berlin und Hochschule für Musik »Hanns Eisler«
[www.klangzeitort.de]
Mit freundlicher Unterstützung von
spielzeit’europa | Berliner Festspiele
– 8 –
FILME + DISKUSSION »DAS THEATER DER REVOLTE«
FREITAG 9. NOVEMBER 17 UHR
Haus der Berliner Festspiele | Oberes Foyer
DIE KINDER VON MARX UND COCA COLA
DAS THEATER DER REVOLTE [1963 – 1976]
Dokumentarfilm aus der Reihe »Das Jahrhundert des Theaters«
Produktion ZDF Theaterkanal / 3sat, 2002
Buch Peter von Becker | Regie C. Rainer Ecke
Dauer 60 min | Eintritt frei
Die Kuba-Krise, der Vietnam-Krieg, die Revolten in Paris und in Prag bewirken ein
neues politisches Bewusstsein. Performancegruppen wie das Living Theatre öffnen
dem Theater neue Räume – unter anderem die Straße. In Paris bringt das Théâtre du
Soleil die Revolution auf die Bühne, für die Erneuerung des politischen Volkstheaters
steht Dario Fo. In Deutschland machen Peter Zadek, Peter Stein und Klaus Michael
Grüber die Klassiker zu Zeitgenossen. Peter Weiss verkündet in seinem Marat/Sade-
Stück »Keine Revolution ohne allgemeine Kopulation«. Mit der Gründung der Schaubühne
in Berlin übernehmen die »Revolteure« dann die Macht im Theater.
The Cuban missile crisis, the Vietnam War, the revolts in Paris and Prague bring about a new political
consciousness. In Germany Peter Zadek, Peter Stein and Klaus Michael Grüber turn classics into contemporaries.
Peter Weiss declares »no revolution without general copulation« in his play Marat/Sade.
With the founding of the Schaubühne in Berlin the »revolutionaries« take over power in the theatre.
[im Anschluss] 18 UHR
PODIUMSDISKUSSION
Mit Jürgen Flimm, Alvis Hermanis und Peter Schneider
Leitung Peter von Becker
SONNTAG 11. NOVEMBER ca. 22.30 UHR
Haus der Berliner Festspiele
RESIST!
DIE KUNST DES WIDERSTANDS – LIVING THEATRE
Kino-Dokumentarfilm | Regie Dirk Szuszies | Co-Regie Karin Kaper
Dauer 90 min | Belgien 2003 | OF mit dt. Untertiteln | Eintritt frei
Preisgekrönter, international gefeierter Dokumentarfilm über Judith Malina und ihr
legendäres Living Theatre aus New York. Neben historischen Aufnahmen und Interviews
begleitet der Film die Gruppe zu zentralen Konfliktschauplätzen dieser Welt: zum
G8-Gipfel in Genua, auf die Straßen von New York nach den Anschlägen vom
11. September und nach Khiam, dem berüchtigten ehemaligen Strafgefangenenlager
der israelischen Armee im Südlibanon.
Resist! is a poetic and political homage to Judith Malina and the Living Theatre. The film follows the
company to the heart of the burning questions of contemporary society.
– 9 –
9. + 10. NOVEMBER 20 UHR | 11. NOVEMBER 19 UHR
12. + 13. NOVEMBER 20 UHR
Haus der Berliner Festspiele
URAUFFÜHRUNG
THE SOUND OF SILENCE
EIN KONZERT VON SIMON & GARFUNKEL 1968 IN RIGA,
DAS NIE STATTGEFUNDEN HAT
Regie Alvis Hermanis
Bühne und Kostüme Monika Pormale | Fotos Ma- ra Brasˇmane
Sound Gatis Builis | Lichtdesign Krisˇja- nis Strazdits Mit Guna Zar a, Sandra Zv gule, Inga Als a, Liena Sˇmukste, Iveta Pole,
Reg na Razuma, Krist ne Kru i
-ze, Gatis Ga- ga, Kaspars Znot sˇ, Edgars Sam tis,
Ivars Krasts, Varis P is, irts Kru- çin
i
çin
i-i-
çin
-
ink çç çG mçinsˇ, Andris Keisˇs
Eine Produktion von spielzeit’europa I Berliner Festspiele und Jaunais R gasTea- i- tris
Dauer ca. 3h, eine Pause | Karten 25,– | erm. 15,– [freie Platzwahl]
»People talking without speaking,
People hearing without listening,
People writing songs that voices never share
And no one dare
Disturb the sound of silence.«
PAUL SIMON, The Sound of Silence
Die Utopien der 68er – Woodstock, Simon & Garfunkel, Träume von Frieden, Liebe und
einer besseren Welt … Alvis Hermanis, wundersamer Regiekünstler aus Riga, und
Monika Pormale, Erfinderin ebensolcher Bühnenräume, sowie das außergewöhnliche
Schauspieler-Ensemble des Neuen Rigaer Theaters, das Hermanis seit 1997 leitet, drehen
die Zeit um vierzig Jahre zurück und zeigen die Alten aus dem weltweit gefeierten
Erfolgsstück Langes Leben, als sie jung waren und im Lettland der Sowjet-Ära in ihren
Kommunalwohnungen die Wohngemeinschaften des Ostens lebten. Ein Stück ohne
Worte mit Musik von Simon & Garfunkel, das in Berlin bei spielzeit’europa zur Uraufführung
gelangt.
The utopias of the 68ers – Woodstock, Simon & Garfunkel, dreams of love and peace and making the
world a better place … Director Alvis Hermanis, designer Monika Pormale and the outstanding
ensemble from the New Riga Theatre turn the clock back 40 years and show the old people from their
hit show Long Life when they were young, living in the Eastern version of communes in the collective
flats of Soviet-era Latvia. A play without language, using only the music of Simon & Garfunkel, which
premieres in Berlin at spielzeit’europa.
9. NOVEMBER Premierenparty mit DJane Clärchen »And The Beat Goes On…«
10. NOVEMBER [im Anschluss an die Vorstellung] Publikumsgespräch
– 11 – Situation, RIGA1966. FOTO MA - RA BRASˇ MANE
MULTIMEDIALER VORTRAG
SAMSTAG 17. NOVEMBER 20 UHR
Haus der Berliner Festspiele
VIEL LÄRM IM URWALD
EIN GREENPEACE-VORTRAG
ÜBER DIE LETZTEN PARADIESE UNSERER ERDE
Multimedialer Vortrag von Denise Völker, Greenpeace-Waldexpertin
Animation: Grit Lindau, VJ
Konzeption: Greenpeace Berlin
Eine Kooperation von spielzeit’europa und Greenpeace Berlin
Dauer 1h 30 | Eintritt frei
Die Sehnsucht nach der unberührten Natur nimmt in gleicher Weise zu wie das
rasende Wachstum der Megastädte. Apokalyptisch anmutende Debatten um den
Klimawandel stehen heute auf den Tagesplänen der Weltpolitik. Das »Paradies im
Hier und Jetzt« scheint in weite Ferne gerückt, wenn nicht bald die Notbremse gezogen
wird.
Einige der abgelegensten Regionen und empfindlichsten Biotope unserer Erde –
die Urwälder in Papua-Neuguinea, Zentralafrika, Sibirien, Skandinavien und
Patagonien – stehen im Mittelpunkt dieses multimedialen Vortrags, der die
unglaubliche Vielfalt und Schönheit dieser Lebensräume dokumentiert. Mit brillanten
Fotografien, lebendigen Stimmen und Tönen und live erzählten Geschichten
nimmt der Abend den Zuschauer mit in eine Realität, die weit entfernt ist von
unserem Alltag und für deren Erhalt Greenpeace in einer weltweiten Kampagne
kämpft.
Our desire for unspoilt nature increases just as fast as the explosive growth of mega-cities.
Apocalyptic-sounding debates about climate change are a daily feature of the current political
agenda. Some of the world’s most distant regions and most delicate eco-systems – the rainforests
in Papua New Guinea, central Africa, Siberia, Scandinavia and Patagonia – are the focus
of this multimedia lecture, which documents the incredible diversity and beauty of these habitats.
[Im Anschluss] Diskussion
Regenwald in Papua-Neuguinea FOTO MARKUS MANTHE / GREENPEACE – 12 –
BORNEMANN-BAR
Die Bornemann-Bar, benannt nach dem vor kurzem verstorbenen Erbauer des Theaters
an der Schaperstraße Fritz Bornemann, wurde im vergangenen Jahr noch in der
Anwesenheit des bedeutenden Berliner Architekten eröffnet. Zum Saisonstart von
spielzeit’europa 06|07 rockte und sang hier der unvergessliche Young@Heart Chorus
und die Fotoinstallation Alles wird gut von Monika Pormale rückte die Theater-Bar ins
Zentrum der Aufmerksamkeit.
Während der spielzeit’europa-Saison 07|08 wird die Bornemann-Bar wieder zum
Schauplatz eines vielfältigen Rahmenprogramms, vom Rock’n’Roll-Liederabend bis zu
Filmreihen und Lectures – und nicht zuletzt zum Ort, wo sich das Publikum vor und
nach den Vorstellungen zu angeregten Gesprächen und Debatten trifft, vielleicht bei
einem Glas vom diesjährigen spielzeit’europa-Wein …?
The Bornemann-Bar, named after the late Fritz Bornemann, who designed the theatre on the
Schaperstraße, was opened last year in the presence of the architect himself. The unforgettable
Young@Heart Chorus sang here to open spielzeit’europa’s 06|07 season. Monika Pormale’s photo
installation Everything Is Going to Be All Right made the bar a centre of attention.
Once again in this year’s spielzeit’europa, the Bornemann Bar will host a broad programme of fringe
events, from rock nights to film screenings and lectures and above all it will provide a place for audiences
to meet before and after performances for stimulating discussions and conversations, perhaps
over a glass of spielzeit’europa’s specially selected wine …?
FOTO BURKHARD PETER
URAUFFÜHRUNG
17. + 24. NOVEMBER 22 UHR | 25. NOVEMBER 21 UHR
8. + 15. DEZEMBER 22 UHR
Haus der Berliner Festspiele | Bornemann-Bar
CAROLE KING. QUEEN OF THE BEACH
EIN ROCK’N’ROLL-LIEDERABEND IN DER BORNEMANN-BAR
Konzeption, Gesang, Keyboard Katharina Linder und Michael Sideris
Musikalische Leitung, Klavier Christian von der Goltz
Bass Leon Schurz | Schlagzeug Kay Lübke
Auftragsproduktion spielzeit’europa | Berliner Festspiele
Karten 10,– | erm. 7,–
Die Schauspieler Katharina Linder und Michael Sideris laden ein zum Late Night
Rock’n’Roll-Liederabend: eine Hommage an Carole King, amerikanische Sängerin und
engagierte Friedensaktivistin – und eine der erfolgreichsten Hit-Schreiberinnen der
Rock’n’Roll-Ära! Nach ersten Aufnahmen zu Collegezeiten, u.a. mit ihrem Jugendfreund
Paul Simon, bildete King mit ihrem damaligen Ehemann Gerry Goffin ein bedeutendes
Songwriter-Duo. Titel wie »Will You Love Me Tomorrow«, »The Loco-Motion«, »One Fine
Day«, »[You Make Me Feel Like] A Natural Woman«, geschrieben für The Drifters, The
Animals, The Monkees, The Byrds, Aretha Franklin, The Beatles und viele andere Bands
und Interpreten der 60er Jahre, prägten die Popkultur und sind in unzähligen
Coverversionen bis heute aktuell. Anfang der 70er Jahre feierte Carole King dann mit
ihrem Album »Tapestry« ihren ersten Riesenerfolg als Solokünstlerin und ist bis heute
als Granddame der Singer-Songwriter-Generation Vorbild für zahlreiche nachfolgende
Sängerinnen – von Carly Simon und Tracy Chapman bis Mariah Carey, Céline Dion
oder Norah Jones.
»…but, won’t you make the night a little longer for me?«
CAROLE KING / GERRY GOFFIN
The actors Katharina Linder and Michael Sideris invite you to join them for a late night rock and roll
session – a homage to Carole King, the American singer and peace activist and one of the most successful
songwriters of the Rock’n’Roll era. Songs like »Will You Love Me Tomorrow«, »The Loco-
Motion«, »One Fine Day« and »[You Make Me Feel Like] A Natural Woman«, written with her then husband
Gerry Goffin for The Drifters, The Animals, The Monkees, The Byrds, Aretha Franklin, The
Beatles and lots of other Sixties bands and singers helped to form pop culture and still remain current
today.
– 15 –
23. + 24. NOVEMBER 20 UHR
25. NOVEMBER 19 UHR
Haus der Berliner Festspiele
BALLET PRELJOCAJ
LES 4 SAISONS…
Choreografie Angelin Preljocaj | Chaosgrafie Fabrice Hyber
Musik von Antonio Vivaldi | Licht Patrick Riou, Angelin Preljocaj
Kostüme POFs [Prototypes d’Objets en Fonctionnement] Fabrice Hyber
Kostüme Angelin Preljocaj
Koproduktion Festival Montpellier Danse ’05, Théâtre de la Ville – Paris
Dauer 1h25 | Karten 33,– | 25,– | erm. 15,–
»Was vermag der Körper?« – Am Anfang einer neuen Kreation kommt mir jedes Mal
diese wiederkehrende Frage aus Spinozas Ethik in den Sinn. Jedes Mal werde ich von
Zweifeln bestürmt, und dieses Mal bei Vivaldis Konzerten op. 8 Die vier Jahreszeiten
mehr denn je. Ein Paradox? Kann uns denn diese Musik, so bekannt, so gewohnt, so
abgespielt, tatsächlich noch überraschen und unbekannte, geheimnisvolle Zonen
liefern? Lässt sich das [vor allem in den letzten Jahrzehnten] abgenutzte Image dieser
Musik, die letztendlich so sinnlich ist in ihrer Wetterbeobachtung, auslöschen? Und
wie? Zunächst, indem man immer wieder, ohne diesen Punkt je loszulassen, auf die
Bewegungssprache zurückkommt und dementsprechend einen vitalen Tanz zu Grunde
legt … und dann indem man über die vier Achsen der Arbeit nachdenkt: Ausbruch,
Exaltation, Innehalten, Vibration. Hiermit anfangen – und ganz woanders ankommen;
sich verirren und nicht mehr an die vier Parameter erinnern…
Hinsichtlich der Beteiligung an den Störungen im Ablauf und der Aussendung von
Interferenzen dachte ich an den Künstler Fabrice Hyber, dessen Arbeiten ich seit Jahren
mit Vergnügen und großem Interesse verfolge. Er erschien mir als der am wenigsten
einleuchtende Künstler für dieses Projekt – also folglich der notwendigste.
ANGELIN PRELJOCAJ
»Ich dachte mir, so wie Regen, Sonnenbrand, Gewitter und Sturm könnte ich das
Unerwartete sein. Eine künstlerische Schrift über der Choreografie. Die Erschaffung
eines Wetters, das man entweder macht oder erduldet. Wetter nach Maß – eine
Chaosgrafie.« FABRICE HYBER
»What is the body capable of?« At the beginning of each creation, this recurring question from
Spinoza’s Ethics comes back to me. Each time I am assailed by doubt. And this time even more so,
faced with Antonio Vivaldi’s The Four Seasons, op. 8. A paradox? Can the music – so well known, so
conventional, so gone astray – can it indeed still deliver more surprises, more gray zones, more
secrets? Can we erase the tainted image of this music, especially these last decades, that in fine is so
sensually meteorological?
– 17 – Les 4 Saisons… [Gaëlle Chappaz, Sergio Diaz, Yan Giraldou] FOTO JC CARBONNE
URAUFFÜHRUNG
6. – 8. DEZEMBER 20 UHR
Haus der Berliner Festspiele
DV8 PHYSICAL THEATRE
TO BE STRAIGHT WITH YOU
Kreation und Regie Lloyd Newson
Koproduktion spielzeit’europa I Berliner Festspiele und National Theatre, London
Ein Artsadmin associated project, unterstützt von Arts Council England
Mit freundlicher Unterstützung des British Council Berlin
Dauer ca. 60min | Karten 33,– | 25,– | erm. 15,–
Lloyd Newson, der künstlerische Leiter von DV8, erarbeitet mit einem herausragenden
multi-ethnischen Ensemble ein neues Stück: To Be Straight With You – eine ebenso
poetische und humorvolle wie gänzlich unerschrockene Erforschung der Grenzen von
Toleranz, Religion und Sexualität. Das neue Stück basiert auf unzähligen Interviewstunden
mit Personen, deren Sexualität in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Glaubensoder
Kulturzugehörigkeit tabuisiert ist. Erstmals wird DV8, Großbritanniens einzigartige
Tanzkompanie – zuletzt mit Just For Show bei spielzeit’europa 05|06 zu Gast –, mit
einer Uraufführung in Deutschland zu erleben sein. Ein Tanztheaterereignis, das man mit
Hochspannung erwarten darf. Darüber hinaus präsentiert spielzeit’europa das vielfach
preisgekrönte Filmschaffen von DV8 in einer umfassenden Filmreihe.
»The persecution of people because of their sexual orientation is every bit as unjust as
that crime against humanity, apartheid. We must all be allowed to love with honour.«
DESMOND TUTU, Weltsozialgipfel 2006 in Nairobi, Kenia
DV8’s Artistic Director Lloyd Newson leads an exceptionally strong multi-ethnic cast in a poetic but
unflinching exploration of tolerance, intolerance, religion and sexuality. To Be Straight With You is
based on hundreds of hours of audio interviews collected throughout the UK with people directly
affected by these issues. It is the first time that the highly original British dance company DV8 – seen
most recently in spielzeit’europa 05|06 with Just For Show – will premiere a work in Germany. An
eagerly awaited event in dance theatre. Alongside the performances spielzeit’europa will also be presenting
a comprehensive series of screenings of DV8’s award-winning film works.
6. DEZEMBER Premierenparty mit DJane Clärchen
– 19 – FOTO LISA FFRENCH
Dauer 50 min | LWT 1990
DV8 FILME
Haus der Berliner Festspiele | Oberes Foyer
DONNERSTAG 6. DEZEMBER 18.30 UHR
DEAD DREAMS OF MONOCHROME MEN
Regie David Hinton in Zusammenarbeit mit Lloyd Newson
Mit Lloyd Newson, Nigel Charnock, Russell Maliphant, Douglas Wright
Lloyd Newson greift zu waghalsigen Bewegungsaktionen und reduzierten, aber drastischen
Bildern, um die Geschichte des Londoner Serienmörders Dennis Nilsen zu erzählen.
DV8s erste Filmadaption eines Bühnenstückes.
Dead Dreams of Monochrome Men – loosely based on the story of serial killer Dennis Nilsen – was
DV8’s first stage show to be professionally adapted for film.
FREITAG 7. DEZEMBER 18.30 UHR
ENTER ACHILLES
Dauer 45 min | BBC 1996
Regie Clara van Gool / Lloyd Newson
Mit Gabriel Castillo, Jordi Cortes Molina, David Emanuel, Ross Hounslow, Jeremy James,
Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Liam Steel. Robert Tannion
Ein komische, zugleich erbarmungslose Studie der männlichen Psyche. Acht Männer in
einem typischen britischen Pub, lässig in Sakko und Schlips, Biergläser in der Hand,
Popsongs aus der Jukebox, Fußball in der Glotze, Dartspiel …
A typical British pub. Pop songs tumble out of the jukebox, there is football on the TV, and the eight
men lark around, pint glasses in hand.
[im Anschluss an die Vorstellung] ca. 21.30 UHR
Dauer 50 min | BBC 1992
STRANGE FISH
Regie David Hinton / Lloyd Newson
Mit Kate Champion, Nigel Charnock, Jordi Cortes Molina, Wendy Houstoun,
Diana Payne-Myers, Melanie Pappenheim [Stimme], Lauren Potter, Dale Tanner
Strange Fish handelt von unserer Sehnsucht, jemanden zu lieben und jemandem zu
vertrauen. Von der Tyrannei von Gruppen und Paaren, der Qual, nicht dazuzugehören,
und der Angst davor, alleine zu sein.
Strange Fish looks at our quest for someone to love and something, or someone, to believe in, the
tyranny of couples and groups, the pain of not belonging and the fear of being alone.
ca. 22.30 UHR
THE COST OF LIVING
Dauer 35 min | DV8 Films Ltd 2004
Regie Lloyd Newson
Mit Jose Maria Alves, Gabriel Castillo, Robin Dingemans, Tom Hodgson, Eddie Kay,
Tanja Liedtke, Eddie Nixon, Kareena Oates, Rowan Thorpe, David Toole, Vivien Wood
Zwei desillusionierte Straßenkünstler am Ende der Sommersaison: Eddie ist tough und
provokant, David ist ein Tänzer ohne Beine [auch im realen Leben!], der leise, aber
bestimmt versucht, sich nicht durch seine Behinderung oder gesellschaftliche Vorurteile
aus der Ruhe bringen zu lassen. Der Film wurde bereits mit 12 Preisen ausgezeichnet!
The summer season has petered to an end. Eddie and David are disillusioned street performers. Eddie
is tough, confrontational. David is a dancer who has no legs [as he is in real life], quietly determined
not to let his disabilities or society's prejudices get in his way.
Karten 5,– bzw. Eintritt frei gegen Vorlage einer Theaterkarte zu DV8
– 20 –
JEAN-GENET-FILMREIHE
Haus der Berliner Festspiele | Oberes Foyer
Als Einstimmung auf Frédéric Fisbachs Inszenierung von Jean Genets Les Paravents
[Die Wände] zeigt spielzeit’europa vier Filme von und über den Skandalautor der französischen
Literatur.
As a prelude to Frédéric Fisbach’s production of Jean Genet’s Les Paravents [The Screens],
spielzeit’europa presents four films by and about this controversial figure of the French literary scene.
»Mai 1968. Ich war in dem Theater, das die Studenten besetzt hatten, nicht in irgendeinem
Theater, sondern dort, wo Die Wände uraufgeführt worden waren. Wären sie
echte Revolutionäre gewesen, sie hätten nicht das Nationaltheater besetzt, sondern
den Justizpalast, die Gefängnisse, die Radiosender.« JEAN GENET
Dauer 2h 40 | F 1992 | franzOmU
SAMSTAG 15. DEZEMBER 18 UHR
JEAN GENET, LE VAGABOND UND
JEAN GENET, L’ECRIVAIN
Regie Michel Dumoulin | Drehbuch Michel Dumoulin und Albert Dichy
Mit Michel Bouquet, Pierre Boulez, María Casares, Angela Davis, Jacques Derrida u.a.
Der zweiteilige Dokumentarfilm zeichnet anhand von Aussagen von Freunden und
Zeitzeugen sowie biografischem Material das Porträt des Schriftstellers vom jugendlichen
Vagabunden und Zuchthäusler bis zum Autor von Weltruhm.
Dauer 25 min | sw | F 1950
UN CHANT D’AMOUR
Regie und Drehbuch Jean Genet | Mit Lucien Sénemaud, André Reybaz u. a.
Der Film Ein Liebesgesang über die Kontaktsuche zweier isolierter Gefangener war
aufgrund seiner expliziten Homoerotik in Frankreich 25 Jahre lang verboten. Der einzige
Film von Jean Genet gilt bis heute als Vorreiter des Undergroundfilms.
Dauer 30 min | BRD 1984
SONNTAG 16. DEZEMBER 18 UHR
AM ANFANG WAR DER DIEB
Regie Jean Genet, François Bondy, Hans Neuenfels
Auf der Suche nach dem Mythos Genet: François Bondy und Hans Neuenfels im
Gespräch mit dem 74-jährigen Jean Genet.
Dauer 1h 40 | sw | GB/F 1965/66 | franzOmU
MADEMOISELLE
Regie Tony Richardson | Drehbuch Jean Genet und Marguerite Duras
Mit Jeanne Moreau, Ettore Manni, Keith Skinner, Umberto Orsini, Jane Beretta u.a.
Tony Richardsons Meisterwerk von 1965 mit einer faszinierend abgründigen Jeanne
Moreau als einsamer, frustrierter Dorfschullehrerin, die einen jungen Fremden in den
Tod treibt.
– 21 –
Eintritt frei
DEUTSCHLANDPREMIERE
18. + 19. DEZEMBER 19 UHR
Haus der Berliner Festspiele
LES PARAVENTS
[DIE WÄNDE]
VON JEAN GENET
Regie Frédéric Fisbach
Bühne Emmanuel Clolus | Licht und Video Daniel Lévy
Musik und Sounddesign Thierry Fournier | Kostüme Olga Karpinsky
Mit Valérie Blanchon, Christophe Brault, Laurence Mayor,
Giuseppe Molino, Benoît Résillot und dem
Marionettentheater Youkiza, Tokio [Magosaburo Youki, Ikuko Youki,
Chie Youki, Setsuko Arakawa, Junko Hashimoto, Koh Hirai]
Koproduktion Le Quartz – Scène Nationale de Brest, Ensemble Atopique,
Studio-théâtre de Vitry, Le Théâtre National de la Colline, Setagaya Public Theatre Tokio,
Marionettentheater Youkiza, Festival d’Avignon
Unterstützt durch das Ministère de la Culture – DRAC Île-de-France, Département
Val-de-Marne und Stadt Vitry-sur-Seine, DRAC Limousin und Région Limousin
In französischer Sprache mit deutscher Übersetzung
Dauer ca. 3h 45, eine Pause | Karten 25,– | erm. 15,– [freie Platzwahl]
Les Paravents ist ein monströses Stück mit 96 Figuren, der Simultaneität einzelner
Szenen, dem Überfliegen eines Kriegsgebiets und Dialogen zwischen dem Reich der
Toten und dem Reich der Lebenden. Darin allein liegt schon die Unmöglichkeit seiner
Aufführung. Aber diese Unmöglichkeit hat sich möglicherweise mit meiner Erfahrung als
Zuschauer des Bunraku aufgelöst. Ich inszeniere Les Paravents mit einer stark verkleinerten
Besetzung: Nur die drei Hauptrollen werden von Schaupielern gespielt, alle
anderen Rollen übernehmen die vier Puppenspielmeister der Compagnie Youkiza sowie
zwei französische Erzähler. Für Genet sind Les Paravents der Traum oder eine Vision
von Theater. »Ein Fest, gewidmet den Lebenden wie den Toten.« Es ist aber auch eine
Komödie. FRÉDÉRIC FISBACH
»Said … Wo ist er denn? In einem Lied?«
JEAN GENET, Les Paravents
I direct The Screens with a strongly reduced ensemble: three actors will play the main characters and
four master puppeteers from the Youkiza company will perform all the other parts with the aid of two
French narrators. For Genet, Les Paravents is a dream or a vision of the theatre. »A festival for the living
as well as the dead.« FRÉDÉRIC FISBACH
18. + 19. DEZEMBER 18.15 UHR | Eintritt frei
Einführungen von Brigitte Fürle
– 23 – FOTO HERVÉ BELLAMY
10. – 12. JANUAR 20 UHR
Haus der Berliner Festspiele
MEDEA
EIN PROJEKT VON GRZEGORZ JARZYNA
Mitarbeit Michal Walczak | Deutsch von Olaf Kühl
Regie Grzegorz Jarzyna
Ausstattung Magda Maciejewska | Licht Jacqueline Sobiszewski
Musik Jacek Grudzień | Mitarbeit Piotr Domiński
Video Bartek Macias | Dramaturgie Andreas Beck, Rita Czapka
Mit Sylvie Rohrer, Roland Koch, Mareike Sedl, Wolfgang Michael,
Barbara Petritsch, Michael Gempart, Ronald Hein u. a.
Produktion Burgtheater im Kasino, Wien
Dauer 2h, keine Pause | Karten 33,– | 25,– | erm. 15,–
Medea, eine Aristokratin aus Georgien, und ihr Mann Jason, ein karrierebewusster
Manager aus der Energiewirtschaft, kommen mit ihren beiden Kindern nach Wien, wo
sie nach längerem Auslandsaufenthalt ein neues Zuhause erhoffen. Eine repräsentative
Wohnung wurde soeben gekauft, dem Leben im Wohlstandsparadies eines reichen
westeuropäischen Landes scheint nichts mehr im Wege zu stehen, … es kommt zur
Scheidung, eine Tragödie beginnt. Medea, die Fremde aus dem Osten, einsam und verletzlich,
ein Mythos heute erzählt und inszeniert von Grzegorz Jarzyna, einem der wichtigsten
jungen Theaterregisseure Polens, der 1999 mit Doktor Faustus bei den damaligen
Berliner Festwochen als Entdeckung gefeiert wurde. Seine Medea ist »großes
Gefühlskino … und gleichzeitig rätselhafter Psychothriller mit Anleihen bei Hitchcock
und Polanski« [Süddeutsche Zeitung], gespielt von einem hochkarätigen Burgtheater-
Ensemble, das souverän mit einer im deutschen Theater ungewohnten Emotionalität
und der Melancholie georgischer Musik den antiken Mythos als eine tödliche
Familienkatastrophe und als ein Ost-West-Drama gleichermaßen erzählt.
»Hier ist das Land, in dem unsere Reise endet.
Hier ist dein Platz, hier wird dein Zuhause sein.«
GRZEGORZ JARZYNA, Medea
Medea, a Georgian aristocrat, and her husband Jason, an ambitious manager in the energy industry,
arrive with their two children in Vienna. An impressive apartment has recently been bought, nothing
seems to stand in the way of them enjoying life in the economic paradise of a rich Western European
country… then comes divorce and a tragedy begins. Medea, the foreigner from the East, lonely and
vulnerable – a myth in contemporary terms told and staged by Grzegorz Jarzyna, one of Poland’s most
important young theatre directors. His Medea is a fatal family disaster and an East-West drama at the
same time.
11. JANUAR [im Anschluss an die Vorstellung] Publikumsgespräch
– 25 – Medea [Sylvie Rohrer] FOTO GEORG SOULEK, BURGTHEATER WIEN
29. + 30. JANUAR 20 UHR
Haus der Berliner Festspiele
SYLVIE GUILLEM
UND RUSSELL MALIPHANT
PUSH
Choreografie Russell Maliphant
Lichtdesign Michael Hulls
Solo mit Sylvie Guillem | Musik Carlos Montoya
Shift mit Russell Maliphant | Musik Shirley Thomson
Two mit Sylvie Guillem | Musik Andy Cowton
Push mit Sylvie Guillem und Russell Maliphant | Musik Andy Cowton
Produktion Sadler’s Wells
in Zusammenarbeit mit Russell Maliphant und Sylvie Guillem
Mit freundlicher Unterstützung des British Council Berlin und
des Hôtel Concorde Berlin
Dauer ca. 1h 30, eine Pause
Karten 53,– | 43,– | 35,– | 27,– | 19,– | 12,– | erm. 12,–
Für Sylvie Guillem, seltener Paradiesvogel von unverwechselbarer Schönheit und eine
der größten klassischen Tänzerinnen ihrer Generation, schufen Choreografen wie John
Neumeier, Mats Ek, Maurice Béjart und William Forsythe Soli. In dem Tänzer und
Choreografen Russell Maliphant, dem Star der boomenden britischen Tanzwelt, fand
sie einen kongenialen Partner. Im Zentrum des vierteiligen Abends, der mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet wurde (u. a. Laurence Olivier Award 2006 für Best New Dance),
steht das Duo Push, in dem Sylvie Guillem nun zum ersten Mal in Berlin gemeinsam mit
Russell Maliphant auf der Bühne zu erleben ist.
»You want to scare yourself a bit. You want this kind of moment when you don’t know
where you are, when you don’t know if you can do something. It’s always a risk. But
either you make your own choice, or you wait for someone to choose for you.«
SYLVIE GUILLEM, New York Times, 2005
In PUSH the legendary French dancer Sylvie Guillem – widely regarded as the most »brilliant ballerina
of her generation« (The Guardian) – is joined onstage by Russell Maliphant for the very first time. The
duet combines the abilities of this extraordinary partnership and follows the hugely successful collaboration
of the previous years. Since its debut, PUSH has received four major awards including the
Laurence Olivier Award 2006 for Best New Dance.
– 27 – PUSH [Sylvie Guillem, Russell Maliphant] FOTO JOHAN PERSSON
FREYER–THEATER
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Die erste umfassende Dokumentation
der Theaterarbeit von Achim Freyer
Achim Freyer
FREYER – THEATER
Herausgegeben von Sven Neumann
im Auftrag der Stiftung Archiv der
Akademie der Künste Berlin
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über 1200 großteils farbige Abbildungen
komplettes Werkverzeichnis
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5 Minuten Fußweg vom Haus der Berliner Festspiele
KARTEN UND INFORMATIONEN
Der Vorverkauf läuft! Bestellcoupon unter www.spielzeiteuropa.de.
Ab 6. Oktober 2007 Karten an der Kasse der Berliner Festspiele sowie online.
Kasse im Haus der Berliner Festspiele | Mo bis Sa 14 – 18 Uhr
Schaperstraße 24 | 10719 Berlin
Ein Kontingent ermäßigter Karten ist im Vorverkauf erhältlich. Bei Abholung der Karten
bzw. beim Einlass bitten wir um Vorlage der Ermäßigungsberechtigung.
Spielort
Haus der Berliner Festspiele | Schaperstraße 24 | 10719 Berlin
U3, U9 Spichernstraße | Bus 204, 249
Informationen
Tel. +49 (0)30 254 89-100 | Fax -230 | www.berlinerfestspiele.de
spielzeit’europa PARADIES JETZT
Künstlerische Leitung, Programm: Dr. Brigitte Fürle
Projektleitung: Edda von Gerlach
Planung und Controlling: Hanka Rörig
Technische Leitung: Georg Bugiel
Projektassistenz: Tania Zaman
Spielstättenbetreuung: Albrecht Grüß
Impressum
Herausgeber: Berliner Festspiele
Redaktion und Produktion: Giselind Rinn
Redaktionelle Mitarbeit: Juliane Kaul
in Zusammenarbeit mit dem Programmteam
Übersetzungen: David Tushingham
Konzept und Gestaltung: LMN | Günter Karl Bose
Druck: H. Heenemann, Berlin
Programmstand September 2007 | Änderungen vorbehalten | © Berliner Festspiele 2007
Wir danken
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen
des Bundes in Berlin GmbH
Intendant: Prof. Dr. Joachim Sartorius
Kaufmännischer Geschäftsführer: Dr. Thomas Köstlin
Marketing Leiterin: Kerstin Schilling | Presse: Jagoda Engelbrecht | Mitarbeit: Sara Franke
Tel. +49 (0)30 254 89-269 | presse@berlinerfestspiele.de
Kartenbüro: Michael Grimm
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Hotel/Protokoll: Heinz Bernd Kleinpaß | Redaktion Internet: Frank Giesker
Technik Leitung: Andreas Weidmann | Beleuchtung: Carsten Meyer | Ton: Manfred Tiesler
Gefördert durch
2007 | 2008
spielzeit’europa [Oktober 07 – Januar 08] | JazzFest Berlin [31. Oktober – 4. November 07] |
Berliner Lektionen [Herbst 07] | Treffen Junge Musik-Szene [8. – 12. November 07] | Treffen
Junger Autoren [22. – 26. November 07] | MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik [7. –16. März 08]
| Theatertreffen [2. – 18. Mai 08] | Theatertreffen der Jugend [23. – 31. Mai 08] | musikfest
berlin [4. – 21. September 08] | AUSSTELLUNGEN IM MARTIN-GROPIUS-BAU:
Eugène Atget – Fotografien [28. September 07 – 6. Januar 08] | Roswitha Hecke [5. Oktober 07
– 6. Januar 08] | Ursprünge der Seidenstraße [13. Oktober 07 – 14. Januar 08] | Vom Funken
zum Pixel [28. Oktober 07 – 14. Januar 08]
www.berlinerfestspiele.de | (030) 254 89 100
OKTOBER 2007 – JANUAR 2008
PARADIES
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