14.08.2013 Aufrufe

Deutsche Zukunft statt Volkstod - NPD-Fraktion im Sächsischen ...

Deutsche Zukunft statt Volkstod - NPD-Fraktion im Sächsischen ...

Deutsche Zukunft statt Volkstod - NPD-Fraktion im Sächsischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hohen sogenannten Remanenzkosten<br />

führen kann.<br />

Allerdings ist die hierfür ursächliche demographische<br />

Entwicklung in erster Linie<br />

eine Folge von politischen Fehlentscheidungen,<br />

nicht von ureigenen Strukturmerkmalen<br />

der betroffenen Gebiete. Der<br />

starke Abfall der Geburtenraten Anfang<br />

der neunziger Jahre war z.B. nicht zuletzt<br />

eine Folge des plötzlichen Wegfalls einer<br />

Reihe von in der DDR gewährten Begünstigungen<br />

für Mütter (Babyjahr bei vollen<br />

Bezügen, anschließend garantierter Krippenplatz,<br />

ein Hausarbeitstag <strong>im</strong> Monat<br />

für berufstätige Mütter etc.). Als die dramatischen<br />

Folgen des Wegfalls dieser Vergünstigungen<br />

sichtbar wurden, war die<br />

Politik nicht bereit, mit einer offensiven<br />

Bevölkerungspolitik zu reagieren, obwohl<br />

kein verantwortlicher Politiker übersehen<br />

konnte, daß in extremem Maße Handlungsbedarf<br />

bestand. Die neuen Bundesländer<br />

folgten einfach einer jahrzehntelangen<br />

BRD-Tradition der Tabuisierung<br />

bevölkerungspolitischer Maßnahmen.<br />

Diese waren einfach politisch nicht opportun<br />

– wie sie es heute ebenfalls nicht sind<br />

– und wurden deswegen stillschweigend<br />

unterlassen.<br />

Ein besonders krasser Ausdruck dieses<br />

Versäumnisses, der heute zu erheblichen<br />

Instandhaltungslasten <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit den Schulschließungen führt, war die<br />

Schulnetzplanung, die vor allem die Planung<br />

und Erneuerung bzw. den Neubau<br />

von Schulen ermöglichen sollte. Statt<br />

die katastrophale Geburtenentwicklung<br />

rechtzeitig nüchtern zur Kenntnis zu nehmen<br />

– und dabei allerdings eventuell den<br />

Ruf nach Gegenmaßnahmen zu provozieren<br />

– wurde die Schulnetzplanung letztlich<br />

auf die unterste Ebene der Gemeinden<br />

verschoben, mit der Folge, daß die<br />

Geburtenentwicklung kaschiert wurde,<br />

und viele Schulbauten geplant und erstellt<br />

wurden, die heute, nachdem die Schülerzahlen<br />

um die Hälfte abgenommen haben, leer stehen<br />

und Kosten verursachen.<br />

So mogelte man sich in der Zeit, als eine Gegensteuerung<br />

noch verhältnismäßig einfach<br />

gewesen wäre, um die unangenehme Pflicht<br />

herum, die Geburtenentwicklung und die späteren<br />

unabwendbaren Folgen für die Gemeinden<br />

offiziell zur Kenntnis zu nehmen. Heute<br />

werden für die sogenannten Entleerungsgebiete,<br />

in denen diese Entwicklung durch mangelnde<br />

wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

und massive Abwanderung besonders kräftig<br />

verstärkt wurde, sogar Pläne für eine allmähliche<br />

Abwicklung der betroffenen Regionen<br />

selbst entworfen.<br />

Nicht nur die Geburtenentwicklung, sondern<br />

auch die schleppende wirtschaftliche Entwicklung<br />

in den neuen Bundesländern, insbesondere<br />

das Wegbrechen der sozioökonomischen<br />

Grundlagen in den Entleerungsgebieten und<br />

damit die massive Abwanderung der Bevölkerung<br />

ist eine direkte Folge einer grundfalschen<br />

politischen Entscheidung, und zwar der Entscheidung,<br />

die Globalisierung der deutschen<br />

Wirtschaft (Kapitalfreiheit, EU-Integration<br />

u.s.w.) der innerdeutschen Konsolidierung<br />

nach der Wiedervereinigung vorzuziehen. Daß<br />

alte Industrieregionen wie z.B. das Gebiet um<br />

Schwarzenberg <strong>im</strong> Erzgebirge oder der Landkreis<br />

Löbau-Zittau in der Oberlausitz heute<br />

verwahrlosen, liegt nicht an den dort lebenden<br />

Menschen oder an einem etwaigen Mangel an<br />

wirtschaftlichen Traditionen, sondern einzig<br />

und allein daran, daß die Politik nach der Wende<br />

die Weichen in einer Art und Weise stellte,<br />

die nur zum Niedergang führen konnte.<br />

An dieser Feststellung ändert sich auch nichts<br />

durch die Ansätze eines Wiederanknüpfens<br />

an die industrielle Vorkriegsbedeutung Sachsens<br />

in best<strong>im</strong>mten Schwerpunktregionen, vor<br />

allem in den Ballungszentren Dresden, Leipzig<br />

und Chemnitz. Der Unterschied der heutigen<br />

Entwicklung gegenüber der industriellen Blütezeit<br />

Sachsens <strong>im</strong> 19. und 20. Jahrhundert (bis<br />

1945) liegt einmal in der relativen Bedeutung<br />

gegenüber anderen Teilen Deutschlands. Mitteldeutschland<br />

war vor 1945 das ökonomische<br />

Kraftzentrum des Reiches mit einer deutlich<br />

größeren Industrieproduktion je Einwohner als<br />

<strong>im</strong> Westen. Heute ist es umgekehrt. Im raumordnungspolitischen<br />

Zusammenhang wichtiger<br />

ist aber die Tatsache, daß die sächsische<br />

Vorkriegsindustrie ihre Planungs- und Leitstellen<br />

– also ihre „Köpfe“ – in den sächsischen<br />

Metropolen, gleichzeitig aber ein weites Netz<br />

von „verlängerten Werkbänken“ in den sächsischen<br />

Provinzen hatte. Heute sind die sächsischen<br />

Metropolen „verlängerte Werkbänke“<br />

auswärtiger – zum Teil auch ausländischer<br />

– Konzernzentralen, und in der Zulieferlogistik<br />

dieser Mutterkonzerne spielt Sachsen keine<br />

nennenswerte Rolle, was auch mit dem allgemeinen<br />

Trend zur Globalisierung der Warenströme,<br />

nicht zuletzt bei Komponenten und<br />

Halbzeugen, zusammenhängt.<br />

Diese Situation ist für die Provinzen außer-<br />

halb der Metropolen und ihrer Einzugsgebiete<br />

insofern mißlich, als daß das<br />

Geldverdienen zunehmend von letzteren<br />

„monopolisiert“ wird. Die (aus der Sicht<br />

der Metropolen) peripheren Provinzen<br />

werden dadurch <strong>im</strong>mer deutlicher vom<br />

sozioökonomischen Mainstream abgehängt,<br />

ihre eigene Sozioökonomie trocknet<br />

regelrecht aus.<br />

In dieser Situation ist es durchaus naheliegend,<br />

daß eine politische Führung,<br />

deren Ziel nicht die Erhaltung des Landes,<br />

sondern der möglichst schnelle geschäftliche<br />

Erfolg ist, und der vor allem am<br />

„Schönen“ der Bilanzen gelegen ist, eine<br />

Politik der beschleunigten Trockenlegung<br />

der Provinzen und der damit einhergehenden<br />

Bevölkerungstransfers von der Peripherie<br />

zu den Zentren betreiben möchte.<br />

Es gibt deutliche Anzeichen dafür, daß die<br />

Sächsische Staatsregierung eine derartige<br />

Strategie verfolgt. Das Motiv ist jedenfalls<br />

Ein treffendes Sinnbild für die Wirkung des Globalismus ist die Heuschrecke:<br />

Der Heuschreckenschwarm fällt über ganze Regionen her, frißt alles<br />

ratzekahl leer, um dann über die nächste Region herzufallen und dort sein<br />

Zerstörungswerk fortzusetzen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!