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tag der architektur<br />
14<br />
Bezug zur Nachbarschaft<br />
Neubau eines Ärzte<strong>haus</strong>es in einer Villengegend von Bad Segeberg<br />
Das Ärzte<strong>haus</strong> befindet sich in einer von Villen geprägten Straße<br />
in Bad Segeberg. Das unterkellerte Gebäude ist bestimmt<br />
durch zwei mit hellen Ziegeln verblendete Vollgeschosse und ein<br />
dunkel abgesetztes Staffelgeschoss mit großer nach Westen<br />
ausgerichteter Dachterrasse.<br />
Der teilweise versetzt gemauerte<br />
Verblendstein nimmt die helle<br />
Farbgebung und Gliederung der umliegenden<br />
Villenfassaden auf. Eine<br />
Rauten-Dachverkleidung stellt den<br />
Bezug zu traditionellen Schiefer-Eindeckungen<br />
her.<br />
Die nach innen abgewinkelte Wandfläche<br />
im Erdgeschoß führt zum Eingang<br />
hin. Sie weitet den Eingangsbereich<br />
auf und bildet zugleich eine<br />
Überdachung. „Die barrierefreie<br />
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Erschließung der Geschosse erfolgt<br />
über ein Treppen<strong>haus</strong> mit Aufzug,<br />
<strong>das</strong> auf jeder Ebene natürlich belichtet<br />
wird“, sagt Dipl.-Ing. Architekt<br />
Helge Riecken (die bauwesen).<br />
Eine Loggia im ersten Obergeschoss<br />
erweitert den Wartebereich der dort<br />
befindlichen Arztpraxis. Der Personenaufzug<br />
hält in allen Ebenen,<br />
im Kellergeschoß gibt es ein Behinderten-WC,<br />
<strong>das</strong> von allen Praxen<br />
genutzt wird.<br />
Fotos: Christoph Edelhoff<br />
Die Gebäudeklimatisierung wird<br />
über eine Geothermie-Anlage betrieben,<br />
die die Lüftung im Winter<br />
mit Wärme und im Sommer im umgekehrten<br />
Verfahren durch Kühlung<br />
unterstützt.<br />
Die Gebäudehülle einschließlich der<br />
Fenster ist hochwärmegedämmt.<br />
Eine Verschattungsanlage sorgt für<br />
ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz.<br />
Im Außenbereich wurde Wert auf<br />
eine hochwertige Beleuchtung gelegt.<br />
Dazu zählen die Ausleuchtung<br />
von Wegen, Parkplatz und Eingangsbereich<br />
sowie zusätzliche Lichtakzente<br />
auf der Fassadenfläche, die<br />
dem Gebäude auch bei Dunkelheit<br />
Bedeutung geben.<br />
Mit einfachen gestalterischen Mitteln<br />
Ehemalige Lohmühle in Bad Segeberg wird zum Jüdischen Gemeindezentrum<br />
In dem frühindustriellen Gewerbebau der ehemaligen Lohmühle<br />
entstanden eine interreligiöse Kita, unterschiedliche Nutzungen<br />
für die Gemeinde (wie Jugendraum und Bibliothek) sowie<br />
die Synagoge mit Galerieebene. Sie ist auf Gottesdienste für<br />
die ca. 150 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde<br />
Bad Segeberg ausgerichtet.<br />
Aufgrund ihrer überregionalen<br />
Bedeutung <strong>als</strong> erster Neubau<br />
einer Synagoge in Schleswig-Holstein<br />
nach dem 2. Weltkrieg ist sie<br />
jedoch <strong>als</strong> neues religiöses Zentrum<br />
Die äußere Gestaltung des Gewerbebaus<br />
ist erhalten geblieben und durch<br />
Vordächer ergänzt worden<br />
in Schleswig-Holstein für die insgesamt<br />
340 Mitglieder umfassende<br />
Landesgemeinde zu sehen. Sie bietet<br />
im ersten Obergeschoss Platz für<br />
ca. 120 Personen. Auf den Galerien<br />
können weitere 80 Personen platziert<br />
werden.<br />
Im Gebäude sind neben der Synagoge<br />
auch eine Bibliothek, Jugendräume,<br />
Räume zur Mehrzwecknutzung,<br />
Büroräume, eine Küche zur Zubereitung<br />
von koscheren Speisen, eine<br />
Wohnung im Dachgeschoß, eine<br />
interkonfessionelle Kindertagesstätte<br />
sowie ein rituelles Bad, die Mikwe,<br />
entstanden.<br />
„Mit einfachen gestalterischen Mitteln<br />
und einfachsten Materialien<br />
haben wir auf ca. 1.100 m² Nutzfläche<br />
versucht, die Wünsche der<br />
Jüdischen Gemeinde zu erfüllen und<br />
den rituellen Anforderungen zu genügen“,<br />
sagt Klaus Eggers von BAS<br />
Architekten.<br />
Die äußere Gestaltung der ehemaligen<br />
Lohmühle <strong>als</strong> frühindustrieller<br />
Gewerbebau ist unverändert erhalten<br />
geblieben und durch Fluchttreppen<br />
und Vordächer <strong>als</strong> Stahlkonstruktion<br />
ergänzt worden. Nur<br />
die Ostwand erhielt in der Höhe der<br />
Galerie ein rundes Fenster, dessen<br />
Verglasung in Form eines Davidsternes<br />
geteilt wird. Dieses Fenster ist in<br />
der Fassadengestaltung <strong>das</strong> einzige<br />
Element, <strong>das</strong> auf die neue Nutzung<br />
hinweist.<br />
Das Speichergebäude ist genau in<br />
Ost-West-Richtung angelegt und<br />
bietet damit die optimale Ausrichtung<br />
für einen Synagogenraum.<br />
Der obere Abschluss des Synagogenraumes<br />
folgt in Form einer<br />
Bogendecke den idealen Gestal-<br />
Wir führten bei<br />
diesem Objekt die<br />
Holzbauarbeiten aus<br />
Fotos: BAS<br />
Das Rundfenster an der Ostfassade<br />
ist <strong>das</strong> einzige Element, <strong>das</strong> auf die neue<br />
Nutzung <strong>als</strong> Synagoge hinweist<br />
tungsvorstellungen. Dunkelblau<br />
gestrichen korrespondiert sie mit<br />
wüstensandfarbenen Wand- und<br />
Fußbodenflächen.<br />
Die Konstruktion des alten Lohmühlengebäudes<br />
war im vorderen Teil<br />
in Folge eines Brandes stark geschädigt.<br />
Tragende Holzelemente<br />
im Kellergeschoss wurden durch<br />
gemauerte Pfeiler bzw. Stahlbetonstützen<br />
ersetzt.<br />
Teilweise wird die Konstruktion<br />
durch Stahlstützen und Stahlunterzüge<br />
ersetzt und neue Holzbalkendecken<br />
eingeschoben, teilweise<br />
bleiben die ursprünglichen Holzbalkendecken<br />
sichtbar erhalten. Im<br />
Dachgeschoss fängt eine Stahlrahmenkonstruktion<br />
<strong>das</strong> vorhandene<br />
Sparrendach ab und steift <strong>das</strong> Gebäude<br />
ab.<br />
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