4 Doppelstunde 3 - sportfachbuch.de

Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Vorwort von Ottmar Hitzfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
I Fußball unterrichten
1. Das Sportspiel Fußball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2. Ein aufgabenorientiertes Vermittlungskonzept
für die Sportart Fußball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
3. Hallen, Außenplätze, Geräte und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
4. Aufbau der Doppelstunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
II Sechs Doppelstunden für die Klassen 5 und 6
(10- bis 12-Jährige)
1. Das Zielspiel Fußball 4–4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2. Doppelstunde 1: Ballgewöhnung und Dribbling . . . . . . . . . . . . . 30
3. Doppelstunde 2: Fintieren (1): Ausfallschritt (Körpertäuschung),
Übersteiger und Tip-Tap. . . . . . . . . . 36
4. Doppelstunde 3: Der Torschuss (Vollspannstoß) . . . . . . . . . . . . . 42
5. Doppelstunde 4: Innenseitstoß, Annahme und
Mitnahme von flachen Bällen . . . . . . . . . . . . . 49
6. Doppelstunde 5: Spiel 4–4 mit Schwerpunkt Freilaufen . . . . . 55
7. Doppelstunde 6: Spiel 4–4 mit Schwerpunkt Doppelpass . . . 59
III Sechs Doppelstunden für die Klassen 7 bis 9
(13- bis 15-Jährige)
1. Vom Spiel 4–4 zum Spiel 7–7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
2. Doppelstunde 7: Fintieren (2): Rivelino, Innenschere
und Schusstäuschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Inhaltsverzeichnis
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6
3. Doppelstunde 8: Schwierige Torschüsse (Volley, Dropkick) . . 77
4. Doppelstunde 9: Kopfbälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
5. Doppelstunde 10: Spiel 7–7 mit Schwerpunkt
Spielaufbau (Vertikalspiel). . . . . . . . . . . . . . . . 88
6. Doppelstunde 11: Spiel 7–7 mit Schwerpunkt
Angriffskombinationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
7. Doppelstunde 12: Spiel 7–7 mit Schwerpunkt
ballorientiertes Verschieben . . . . . . . . . . . . . . 99
IV Sechs Doppelstunden für die Klassen 10 bis 12
(16- bis 19-Jährige)
1. Vom Spiel 7–7 zum Spiel 11–11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
2. Doppelstunde 13: Fintieren (3): Ronaldo, Scholl
und Matthews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
3. Doppelstunde 14: Schwierige Torschüsse
(Hüftdrehstoß/Fallrückzieher) . . . . . . . . . . . . 116
4. Doppelstunde 15: Innenspannstoß, Annahme und
Mitnahme von hohen Bällen. . . . . . . . . . . . . . 122
5. Doppelstunde 16: Spiel 11–11 mit Schwerpunkt Flügelspiel . . 130
6. Doppelstunde 17: Spiel 11–11 mit Schwerpunkt
Pressing und Absicherung . . . . . . . . . . . . . . . . 135
7. Doppelstunde 18: Konterspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Anhang
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
Legende. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Inhaltsverzeichnis

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4 Doppelstunde 3:
Der Torschuss
(Vollspannstoß)
Das Wichtigste im Fußball ist das Toreschießen. Aus diesem Grund
muss die Technik des Vollspannschusses als effektivstes Mittel zum
Torabschluss frühzeitig thematisiert werden. Obwohl diese Technik
in ihrer Gesamtheit nicht einfach ist, kann sie bereits in diesem Alter
in der Grobform gelernt werden. Gleichwohl ist es sinnvoll, Kinder
wegen der noch mangelnden Schusskraft zunächst mit weichen
Bällen agieren zu lassen. Damit wird einer möglichen Furcht vorgebeugt,
den Ball mit dem Spann zu spielen. Zunächst ist mit
ruhenden Bällen zu üben, später kann versucht werden, einen
rollenden Ball zu treffen. Den Schülern ist verständlich zu machen,
dass der Vollspannschuss Mittel zum Zweck ist, nämlich in der Regel
ein Tor zu erzielen. Somit muss bereits frühzeitig ein Tor in den
Übungsprozess integriert werden. Dieses sollte eher zu groß als zu
klein sein, damit ein hoher Spaß- und Motivationsfaktor sichergestellt
wird. Ein Wettkampf oder ein Spiel sollte eher 20 zu 20 als
2 zu 2 ausgehen.
Aus methodischer Sicht bietet es sich in dieser Doppelstunde an,
die Rolle des Torhüters zu thematisieren. Um einer Spezialisierung
vorzubeugen, müssen alle Schüler den Platz des Torhüters einmal
einnehmen. Dies geschieht nicht alleine wegen des Erlernens von
torwartspezifischen Techniken, sondern vielmehr aus Fairnessgründen.
Nur wer am eigenen Körper einen harten Schuss aus nächster
Distanz erlebt hat, wird als Schütze in einer ähnlichen Situation den
Fuß zurückziehen. Der Torwart sollte aber nur bei Torschussübungen
eingesetzt werden, weniger beim Spiel 2–2 oder 4–4. Auf folgende
Merkmale ist in Anlehnung an Kollath (1998) Wert zu legen:
Technikleitbild Vollspannschuss
● Anlauf ist geradlinig in Richtung Ziel.
● Standbein ist im Sprung-, Knie- und Hüftgelenk federnd gebeugt
(vgl. Bild 9).
Doppelstunde Fußball

● Standfuß steht etwa eine Fußbreite neben dem Ball, die Fußspitze
zeigt in Schussrichtung.
● Spielbein schwingt in der Auftaktphase zuerst im Hüftgelenk,
dann im Kniegelenk rückwärts und in der Hauptphase vorwärts
gegen den Ball; dabei peitschenartiges Beschleunigen des Unterschenkels
nach vorwärts-aufwärts.
● Spielfuß ist im Sprunggelenk gestreckt und durch Kontraktion der
Muskeln fixiert, d. h. Fußspitze unten. Er schwingt nach.
● Trefffläche ist der Fußrist (dort, wo man den Schuh bindet).
● Oberkörper ist nach vorne gebeugt (über dem Standbein und dem
Ball ).
Typische Fehler beim Vollspannschuss
● Anlauf erfolgt nicht geradlinig zum Ziel.
● Standbein ist zu weit vom Ball entfernt.
● Fußgelenk ist gebeugt.
● Fußgelenk ist nicht fixiert.
● Trefffläche ist nicht im Zentrum.
● Spitzkick!
● Rücklage!
Der Vollspannschuss wird meistens bei scharfen Torschüssen aus größeren
Distanzen benutzt, aber auch bei langen flachen Pässen. Sein
Nachteil ist, dass er nicht so präzise gespielt werden kann wie bspw.
der Innenseitstoß. Sein großer Vorteil besteht in seinem
enormen Beschleunigungs potenzial, das ihn zum klassischen
Torschuss macht. Welche Möglichkeiten hat jetzt der Torwart, um
solche Torschüsse zu parieren (vgl. Bauer, 2001)?
Klassen 5 und 6
Bild 9:
TechnikleitbildVollspannschuss
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10
Bild 10:
Technik leitbild
Fangen
des Torwarts
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Technikleitbild Fangen von flachen Bällen als Torwart
● Der Torwart muss, wenn möglich, immer dem Ball entgegengehen.
Um die Geschwindigkeit des Balles abzubremsen, wird der
Ball entfernt vom Körper zuerst mit den Fingern, dann mit den
Handflächen berührt. Der flache Ball wird durch Beugen der Arm -
gelenke abgebremst und schließlich am Körper gesichert
(vgl. Bild 10/1 und 10/2).
Technikleitbild Fangen von halbhohen Bällen als Torwart
● Beim Fangen von halbhohen Bällen werden die Hände dem Ball
entgegengestreckt. Der Ballkontakt erfolgt zuerst mit den Fingerspitzen
und dann mit den Handinnenflächen (Aufnehmen
des Balles). Schließlich wird der Ball am Körper auf Brusthöhe
gesichert (vgl. Bild 10/2).
● Die Daumen und die Zeigefinger zeigen hinter dem Ball zuein ander.
Ansonsten besteht „Durchrutschgefahr“ des Balles.
Technikleitbild Fangen von hohen Bällen als Torwart
● Beim Fangen von hohen Bällen werden die Finger gespreizt.
Der Daumen und der Zeigefinger zeigen zueinander (vgl. Bild 10/4).
Die Fingerspitzen berühren den Ball wieder zuerst, dann umschließen
die Handflächen den Ball. Daraufhin wird der Ball an
die Brust gezogen .
● Der Ball muss immer vor dem Kopf gefangen werden. Der zeitlichörtliche
Ablauf des Fangens von hohen Bällen nach einem einbeinigen
Absprung, beginnt normalerweise mit dem Abdruck des
ballnahen Beines. Das zweite Bein dient als impulsgebendes
Schwungbein, indem das Knie nach oben geführt wird. Zudem hat
es eine Schutzfunktion für den Torwart.
Doppelstunde Fußball

Typische Fehler beim Fangen von Bällen:
● Ball wird beim Fangen nicht abgebremst.
● Ball prallt von der Brust wieder ab.
● Ball wird nicht am höchsten Punkt gefangen.
● Ball wird in der Luft nicht vor dem Kopf, sondern hinter dem
Körper gefangen.
Technikleitbild Fausten von harten Bällen
● Aus einem sicheren Stand werden die Hände vor der Brust
zusammengeführt und zu Fäusten geballt. Dabei drücken die
Fingerknöchel gegeneinander (vgl. Bild 11).
● Der Ball wird mit beiden Fäusten gleichzeitig gespielt, wobei die
Arme gestreckt sind und den Ball leicht unterhalb der Mitte treffen.
Die Arme folgen ausgestreckt dem Flug des Balles.
● Der Ball wird in der Regel immer in Richtung Außenlinie gefaustet
und wenn möglich nicht in Richtung der Mittellinie.
Typische Fehler beim Fausten von harten Bällen:
● Falscher Zeitpunkt des Absprungs!
● Arme sind beim Treffen des Balles nicht gestreckt.
● Fehlende Bogenspannung!
● Falsche Trefffläche der Faust.
Klassen 5 und 6
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Bild 11:
Technikleitbild
Fausten des
Torwarts
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Doppelstunde Fußball
Stundenverlauf Doppelstunde 3: Der Torschuss (Vollspannstoß)
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
Farbentäuschung
Eine Hälfte der Schüler erhält Mannschaftsbänder (3 unterschied liche
Farben) und steht frei verteilt in der Halle. Die andere Hälfte dribbelt
und führt vor den stehenden Schülern entsprechend der Farbe eine
Finte aus:
Blau: Tip-Tap
Rot: Übersteiger
Gelb: Ausfallschritt
Wichtig: Ausführung mit links und rechts
Fintenkür
Je zwei Schüler fassen sich an den Händen, dribbeln als Paar und
versuchen die Finten Tip-Tap, Ausfallschritt und Übersteiger synchron
auszuführen. Welches Paar schafft die schönste „Fintenkür“?
Variante 1: Die Schüler dribbeln nebeneinander, ohne sich an den
Händen zu fassen, und stellen eine Kür mit eigenen Finten zusammen.
Variante 2: Wie Variante 1, allerdings werden auf Zuruf des Lehrers
sofort neue Zweiergruppen gebildet.
Einführung der Vollspanntechnik
a) Die Schüler werfen sich den Ball selbst an und spielen ihn mit dem
Vollspann hoch, so dass sie ihn wieder fangen können.
Wichtig: Die Schüler sollen abwechselnd mit links und rechts üben. Auf
korrekte Fußhaltung achten: Der Fuß ist gestreckt, die Fußspitze zeigt
zum Boden und wird nicht angehoben – kein Schaufeln. Die Schüler
sollen den gespielten Ball beobachten – keine Rückwärtsrotation.
Aufwärmphase
Übungsphase
Die Schüler erhalten Mannschaftsbänder (Hemden) in drei unterschiedlichen
Farben (blau, rot, gelb). Die Hälfte aller Schüler hat 1 Ball.
Wechsel nach 3 Minuten.
Jeder Schüler hat einen Ball, 2 Schüler gehen zusammen. Einige Paare
demonstrieren ihre „Fintenkür“.
Einsatz von visuellen Hilfsmitteln: Bild, Video, CD, Demonstration.
Jeder Schüler hat 1 Ball. Der Lehrer erklärt,
demonstriert und korrigiert.
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Klassen 5 und 6
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
b) Die Schüler werfen sich den Ball hoch und stoppen den Ball mit
dem Vollspann.
Torschuss mit Hütchentor
Je 3 bis 5 Schüler üben an einem Hütchentor. Drei Schüler stehen sich
im Abstand von ca. 14 Metern gegenüber, ein Schüler steht im Tor, das
sich in der Mitte befindet. Die Schüler schießen im Wechsel von beiden
Seiten. Nach 10 Schüssen wird der Torhüter gewechselt. Fußwechsel
nach jedem Schuss (vgl. Abb. 7).
a) Der Schuss erfolgt zunächst nach eigenem Anwurf aus der Hand.
b) Der Ball wird vom Boden auf das Tor geschossen.
Wichtig: Die Schüler sollen neben der Schusstechnik die grundlegenden
Torwarttechniken kennenlernen und üben.
Stationsbetrieb
Station 1: Torschuss nach Dribbling (ZIEL ANSTEUERN)
Die Schüler dribbeln um die Hütchen und schießen auf das Tor.
Der Schütze wechselt anschließend ins Tor. Der Torhüter nimmt den
Ball und stellt sich bei der Gruppe neben dem Tor an (vgl. Abb. 9).
Variation: eine Finte vor jedem Hütchen ausführen.
Station 2: Zonenschießen (ZIEL ANSTEUERN)
Die Schüler stehen mit je einem Ball an der ersten Schusslinie (7 Meter)
und versuchen abwechselnd von der Schusslinie in die markierten
Zonen des Tores zu schießen. Für jeden Treffer gibt es die entsprechende
Punktzahl. Beim zweiten Durchgang wird von der zweiten Linie
(11 Meter) geschossen. Welches Team schafft die meisten Punkte? Mehrere
Durchgänge, pro Durchgang jeweils mit links und rechts schießen.
2 Schusslinien in den Abständen 7 und 11 Meter markieren. Die Zonen
mit Kreide auf die Mattentore zeichnen. Jeweils 4 bis 6 Schüler pro
Team (vgl. Abb. 10).
Variante: aus der Hand anwerfen.
Je nach Klassen- und Hallengröße: mehrere Meter
breite Hütchentore in der Mitte der Halle aufstellen.
Der Lehrer erklärt und demonstriert
die Torschuss- und Torwarttechniken.
Die Halle wird in drei Felder eingeteilt, Bänke dazwischen dienen als
Abgrenzung. Die drei unterschiedlichen Stationen werden von allen
Schülern einmal durchlaufen. Wechsel nach Zeit (vgl. Abb. 8).
Torschuss
nach Dribbling
Abb. 9
Zonenschießen
Abb. 10
Hütchen
abschießen
Abb. 11
Abb. 8: Torschussstationen
(2)
(4)
(1)
(3)
(3)
(1)
(4)
Abb. 9: Torschuss
nach Dribbling
(2)
Abb. 7: Torschuss mit
Hütchentor
* Zone 2 2
1 0 1
2 2
*
Abb. 10: Zonenschießen
11
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48
Doppelstunde Fußball
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
Station 3: Hütchen abschießen (ZIEL ANSTEUERN)
Die Schüler beider Teams stehen hinter ihrer Schusslinie. In der Mitte
befindet sich eine Bank, auf der mehrere Hütchen aufgestellt sind. Die
Schüler versuchen, die Hütchen mit einem gezielten Vollspannstoß von
der Bank zu schießen. Es darf immer nur eine Mannschaft schießen. Die
andere sammelt die Bälle. Die Schüler einer Mannschaft schießen
nacheinander, nicht gleichzeitig. Mehrere Durchgänge.
Variante: aus der Hand anwerfen
Spiel 2–2 mit Torhüter
Die Schüler spielen in jedem Drittel 2–2 plus Torhüter. Sobald sich die
Möglichkeit ergibt, sollen sie aufs Tor schießen. Tore, die aus einer Position
vor der Mittellinie erzielt werden, zählen doppelt. .
Variante: Nach jedem Treffer darf ein Spieler des Teams einen Torschuss
von der Mittellinie durchführen. Bei Erfolg wird der Treffer zum
Spielergebnis dazugezählt.
Spielphase
Abb. 11: Hütchen
abschießen
Bank
Je eine Schusslinie an jeder Seite markieren.
Eine Bank in der Mitte des Feldes aufstellen.
2 Teams mit jeweils 4 bis 6 Schülern
Drei Felder mit großen Toren (Matten), Bänke dazwischen als Abgrenzung.
Je nach Klassengröße werden mehrere Dreierteams eingeteilt.
6 Teams spielen, die anderen pausieren. Jeder Spieler sollte mindestens
einmal ins Tor. Alle Spiele dauern 3 Minuten (Start gleichzeitig).

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4 Doppelstunde 9:
Kopfbälle
In dieser Doppelstunde wird die Technik des Kopfballspiels vermittelt.
Insbesondere wenn im Freien auf einer größeren Fläche
gespielt wird, kommt diese fußballspezifische Fertigkeit öfter zum
Einsatz als in der Halle. Kopfbälle werden angewendet, wenn hohe
Bälle im Mittelfeld weitergespielt oder aus der Gefahrenzone vor
dem Tor befördert werden müssen. Natürlich sind Kopfbälle auch
eine äußerst erfolgreiche Möglichkeit, Bälle aus einer aussichts reichen
Position aufs oder in das Tor zu befördern. Bei Schülern ist diese
Technik beliebt, obwohl sie oftmals technische Probleme bei der
Ausführung haben. Dies kommt in der Regel daher, dass der Ball
nicht mit der Stirn, sondern eher mit dem oberen Teil des Kopfes
berührt wird. Als Einstieg sollte deshalb mit dem Zuwurf von weichen
Bällen begonnen werden. Dadurch kann der Kopfball mit einer
hohen Wiederholungszahl geübt werden. Aus methodischer Sicht
bietet es sich an, zunächst die Technik aus dem Stand, dann aus dem
beidbeinigen und zuletzt aus dem einbeinigen Absprung zu üben.
Auf folgende Merkmale ist in Anlehnung an Bauer (2001) zu achten:
Technikleitbild Kopfball
Aus dem Stand:
● Der Ball wird grundsätzlich mit der Stirnvorderseite getroffen.
Dabei muss die Halsmuskulatur angespannt werden.
● Der Oberkörper wird nach
hinten geneigt, um Schwung zu holen.
● Der Ball wird aus einer schnellen Bewegung heraus nach vorne
geköpft. Die Bewegung des ganzen Körpers ist wichtig.
Aus dem beidbeinigen Absprung (vgl. Bild 20):
● Die Arme holen Schwung und werden aktiv seitlich des Körpers
als stabilisierende Hilfe eingesetzt. Sie bieten darüber hinaus auch
Schutz vor Gegnereinwirkung. Sprung nach oben, der Ball wird
durch Vorschnellen aus der Bogenspannung geköpft.
Doppelstunde Fußball

Aus dem einbeinigen Absprung:
● Anlaufrichtung erfolgt geradlinig zum Ball, Absprung vom jeweils
situationsgünstigeren Bein (= Sprungbein).
● Sprungbein wird nach dem Absprung mit in die Bogenspannung
geführt, um den Kopfstoß zu stabilisieren.
● Schwungbein wird nach vorne oben angewinkelt und als zusätzlicher
Impuls genutzt.
Schräger Kopfball:
● Das Weiterköpfen des Balles in eine andere Richtung wird durch
Oberkörperrotation ausgeführt.
Typische Fehler beim Kopfball:
● Der Ball wird nicht mit der Stirnvorderseite getroffen.
● Unzureichendes Timing, d. h., es wird zu spät oder zu früh abgesprungen.
● Kein Druck hinter dem Ball → zu wenig Bogenspannung, Stirn
wird nur hingehalten.
Erfahrungsgemäß haben Anfänger Schwierigkeiten, genügend Druck
auf den Ball auszuüben. Deshalb sollten auch zu Beginn schon größere
Distanzen zwischen den Übenden bestehen, damit die Schüler
„gezwungen“ werden, von Anfang an auf die Bogenspannung zu
achten und dem Ball aktiv entgegenzugehen. An dieser Stelle wird
Klassen 7 bis 9
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Bild 20:
Technikleitbild
Kopfball
(Absprung,
Treffpunkt,
Vorschnellen)
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bereits auf das Technikleitbild des Flugkopfballs eingegangen.
Übungen dazu finden sich aber erst in der Doppelstunde „Schwierige
Torschüsse“.
Technikleitbild Flugkopfball
● Der Oberkörper wird abgesenkt.
● Der Absprung erfolgt nach vorne.
● Der Kopf ist im Nacken.
● Der Ball wird anvisiert und auf Hüft- oder Kniehöhe getroffen.
● Die Landung wird mit nach vorne gestreckten Armen abgefedert.
Typische Fehler beim Flugkopfball
● Flugphase erfolgt nach dem Kopfstoß.
● Absprung ist zu spät.
● Ball wird nicht in der waagrechten Position getroffen.
Doppelstunde Fußball

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Klassen 7 bis 9
Stundenverlauf Doppelstunde 9: Kopfbälle
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
Linienball mit Luftballons
2 Teams versuchen, einen Luftballon über die gegnerische Grundlinie
zu spielen. Der Luftballon darf nur mit einer Hand berührt und nicht
fest-gehalten werden.
Kopfball mit Luftballons
Die Schüler spielen sich abwechselnd den „Ball“ (Luftballons) nach
eigenem Anwurf zu.
● Kopfball aus dem Stand
● Kopfball aus dem beidbeinigen Absprung
● Kopfball aus dem einbeinigen Absprung nach Anlauf
Ziel: Erlernen des Bewegungsablaufs und des Timings unter erleichterten
Bedingungen
Dehnen und Kräftigen
Je zwei Übungen für Bauch und Rücken, je 8 Wiederholungen:
● Die Schüler stehen in Spreizstellung und rollen den Ball „in einer
Acht“ durch die Beine.
● Die Schüler führen Schiebewettkämpfe aus (Rücken an Rücken,
Schulter an Schulter).
● Die Schüler stehen auf einem Bein und halten den Ball in beiden
Händen. Durch Schieben mit dem Ball versuchen sie, sich gegen -
seitig aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Aufwärmphase
Je 2 Mannschaften spielen in 2 Feldern. Pro Feld zwei Grundlinien auf
jeder Seite markieren.
Je 2 Schüler haben einen Luftballon. Der Lehrer demonstriert und korrigiert.

86
Doppelstunde Fußball
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
Kopfball mit Hütchentor
a) gerader Kopfball (vgl. Abb. 34)
Je 3 bis 5 Schüler üben an einem Stangentor. Die Schüler stehen sich im
Abstand von ca. 8 Metern gegenüber, ein Schüler steht im Tor, das sich
in der Mitte befindet. Die Schüler köpfen im Wechsel von beiden Seiten
nach Anwurf durch den Torhüter aufs Tor. Nach 10 Kopfbällen wird der
Torhüter gewechselt.
● Kopfball aus dem Stand
● Kopfball aus dem beidbeinigen Absprung
● Kopfball aus dem einbeinigen Absprung nach Anlauf
b) schräger Kopfball (vgl. Abb. 35)
Der Zuwurf erfolgt jetzt von einem Schüler, der seitlich neben dem Tor
steht. Wechsel nach 5 Kopfbällen.
Wichtig: Die Schüler sollen die grundlegenden Fangtechniken des
Torwarts wiederholen und üben.
c) Kopfballzweikampf 2–1 (vgl. Abb. 36)
3 Teams à 2 Schüler spielen auf ein Hütchentor. Team 1 stellt die
Angreifer, Team 2 stellt 1 Verteidiger und 1 Torhüter, Team 3 die
Zuwerfer. Die Schüler von Team 3 neben dem Tor werfen die Bälle zu
den Angreifern, die versuchen per Kopfball, ein Tor zu erzielen. Der
Verteidiger versucht, den Ball nach außen zu klären. Nach 10 Bällen
Aufgabenwechsel.
Übungsphase
Je nach Klassen- und Hallengröße:
1,5 Meter breite Hütchentore in
der Mitte des Feldes aufstellen.
Der Lehrer erklärt, demonstriert
und korrigiert die Kopfballtechniken.
37
Der Kopfballspieler verringert
seinen Abstand zum Tor.
Drei 2er-Gruppen gehen zusammen.
Die Zuwerfer stehen links
und rechts neben dem Tor.
(4) (3)
Abb. 34: Kopfball
mit Hütchentor
(1)
(1) (2)
(2)
Abb. 35: Schräger Kopfball
mit Hütchentor
(1)
(2)
(4)
(3)
Abb. 36: Kopfballzweikampf

87
Klassen 7 bis 9
Stundenabschnitte und Unterrichtsinhalte Organisatorische Hinweise
Spiel 1: Handballkopfball
2 Mannschaften spielen in einem Feld mit zwei Toren gegeneinander.
Regeln:
● Der Ball darf nur mit beiden Händen zugepasst werden.
● Der Ball darf nicht geprellt werden.
● Mit dem Ball darf nicht gelaufen werden (maximal 2 Schritte).
● Fällt der Ball auf den Boden, erhält die gegnerische Mannschaft den
Ball.
● Ballbesitzer dürfen nicht berührt werden.
● Der Ball darf maximal 3 Sekunden gehalten werden.
● Ein Tor kann nur mit dem Kopf erzielt werden.
Variante: Jeder 2. Ball muss geköpft werden.
Spiel 2: 7–7 mit Kopfballjoker
2 Mannschaften spielen in einem Feld mit zwei großen Toren 6 gegen
6 mit Torhüter. Nach jedem erzielten Tor darf die erfolgreiche Mannschaft
noch ein Kopfballtor erzielen. Dabei stellen sich 2 Schüler der
Mannschaft in den Strafraum und versuchen, einen Einwurf von der
Grundlinie ins Tor zu köpfen.
Variante: 2 Stürmer gegen 1 Verteidiger. Jeder Einwurf wird ebenfalls
so durchgeführt.
Spielphase
2 Spielstationen mit 4 Mannschaften (6er oder 7er) auf 2 Feldern.
Wechsel nach Zeit. Maximal 6 Feldspieler pro Mannschaft. Die restlichen
Schüler befinden sich als zusätzliche Anspielmöglichkeiten
neben dem Tor und werden fliegend eingewechselt.
Im Spielfeld die Strafräume markieren. Je ein Hütchen 3 Meter neben
dem Tor auf der Grundlinie aufstellen. Maximal 6 Feldspieler + Tor hüter
pro Mannschaft. Die restlichen Schüler fliegend einwechseln.