Gut. - Hessisches Landestheater Marburg
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Frisst Gier Zukunft?<br />
Könnten wir auch ohne Lügen überleben?<br />
Macht das Unglück uns zu besseren Menschen?<br />
Obwohl die meisten Dichter das Gewinnstreben verpönen, die Gier<br />
karikieren und den Geiz verurteilen, kommt der Mensch mit Mäßigung<br />
und Ehrlichkeit oft nicht weit. Aus diesem Widerspruch erwächst<br />
dem Theater aktuelle Bedeutung. Kaum ein anderer Ort vereint<br />
so intensiv Menschen auf der Suche nach<br />
Inhalt und Unterhaltung. Jeden Abend treffen<br />
sich hier Zuschauer voller Neugier und der Bereitschaft,<br />
die Normalität auszusetzen. Auf der<br />
Theaterbühne werden Ungerechtigkeiten, Abgründe,<br />
Hässlichkeiten, Skandale, Grenzüberschreitungen<br />
inszeniert – die Konfrontation mit<br />
dem Abseitigen und Unmoralischen provoziert<br />
zur Stellungnahme. Grenzen werden sichtbar, soziale Normen hinterfragt:<br />
Es entsteht somit eine Moral aus der Unmoral. Wir möchten<br />
Sie einladen, dieses Hinterfragen den eigenen Glücksutopien gegenüberzustellen<br />
und die 20 Premieren und sechs Gastproduktionen der<br />
Spielzeit 2011/2012 zu besuchen.<br />
In diesem Spielzeitheft stellen wir Inhalte, Konzepte und die Schauspieler<br />
des Ensembles vor und freuen uns, wenn wir den begonnenen<br />
Diskurs und das gegenseitige Kennenlernen vertiefen können. Da wir<br />
das Theater als einen Ort des Austausches und der kulturellen Bildung<br />
verstehen, wollen wir Ihnen auch die Arbeit<br />
des Theaterjugendclubs, des Theaterlabors, der<br />
Theaterpädagogen (Theater und Schule, Schulkooperationen,<br />
<strong>Marburg</strong> macht Theater) und die<br />
sozialen Projekte (Theaterpaten, Sozialfond, Kulturloge,<br />
ACTeasy) ans Herz legen.<br />
Ich freue mich auf die zweite Spielzeit, in der wir,<br />
nun in <strong>Marburg</strong> angekommen, die gemeinsame<br />
Suche nach dem <strong>Gut</strong>en, Wahren und Schönen leidenschaftlich fortsetzen<br />
werden.<br />
Matthias Faltz