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Personal- und Sozialbericht 2007 - Arcelormittal Eisenhüttenstadt ...

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ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

<strong>Personal</strong>-<br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Sozialbericht</strong><br />

<strong>2007</strong>


ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

<strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> <strong>Sozialbericht</strong><br />

<strong>2007</strong>


Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

im Mai <strong>2007</strong> präsentierte ArcelorMittal seine neue Marke mit dem Motto<br />

„transforming tomorrow“. Diese neue Marke steht für die Ziele, Werte<br />

<strong>und</strong> Visionen, mit der ArcelorMittal als Marktführer die Zukunft des<br />

Konzerns <strong>und</strong> der Stahlindustrie verantwortungsbewusst gestalten will.<br />

Die Absicherung eines nachhaltigen Wachstums sowie des Wirtschaftserfolges<br />

des Konzerns schließen die gesellschaftliche Verantwortung<br />

für die Unternehmensstandorte ein <strong>und</strong> berücksichtigen damit auch<br />

die Bedürfnisse künftiger Generationen. Dafür stehen die Werte: Sustainability,<br />

Quality and Leadership (Qualität, Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Führerschaft).<br />

Was heißt das nun für unseren Standort <strong>Eisenhüttenstadt</strong>?<br />

Es heißt, dass wir auf der Basis dessen, was wir in den letzten Jahren<br />

erreicht haben, unsere Position als geschätzter Lieferant für qualitativ<br />

hochwertige Flachstähle weiter ausbauen. Die Ausgangsbedingungen<br />

für unseren Standort waren noch nie so günstig wie heute. Kapazitätserweiterungen,<br />

wie der Bau der dritten Verzinkung, <strong>und</strong> umfangreiche<br />

Optimierungsmaßnahmen werden uns in die Lage versetzen, unsere<br />

Stellung insbesondere auf den stark wachsenden Märkten in Mittel<strong>und</strong><br />

Osteuropa auszubauen. Das ist unsere große Chance, die wir<br />

konsequent nutzen wollen. Visionen <strong>und</strong> Strategien brauchen jedoch<br />

zu ihrer Umsetzung kreative <strong>und</strong> engagierte Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Der Motivation der Belegschaft, dem Transfer des Erfahrungswissens<br />

von Alt auf Jung sowie der gezielten Nachwuchsförderung gilt<br />

deshalb unser besonderes Augenmerk. Investitionen in Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

sind unter der Rahmensetzung des demographischen Wandels<br />

proaktive Zukunftssicherung. Die Orientierung von jungen Frauen<br />

auf eine Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen ist dabei ein<br />

besonderer Schwerpunkt.<br />

Durch unsere drei Gr<strong>und</strong>werte beschreiben wir, wie wir bei ArcelorMittal<br />

die Zukunft gestalten wollen. Die Einstellungen, mit der wir diese Herausforderungen<br />

verwirklichen werden, sind das Vertrauen in die eigene<br />

Kompetenz, der Mut auch neue Wege zu gehen <strong>und</strong> die Kühnheit,<br />

die Zukunft zu denken <strong>und</strong> zu gestalten. Boldness changes everything –<br />

Kühnheit kann alles verändern, ist deshalb auch Motto der Werbekampagne<br />

unseres Konzerns. Dabei wirbt ArcelorMittal nicht – wie sonst üblich<br />

– mit seiner Größe oder seinen Produkten, sondern mit charakteristischen<br />

Merkmalen der Gruppe. Kühnheit eröffnet Chancen, der Qualität<br />

ein neues Gesicht zu geben, Branchenführer zu sein <strong>und</strong> die Zukunft zu<br />

gestalten.<br />

Die vorgenannten Tugenden sind dabei für uns in <strong>Eisenhüttenstadt</strong> keine<br />

Fremdwörter. Als vor über fünf Jahrzehnten unsere Aufbaugeneration<br />

hier im märkischen Sand auf oft abenteuerliche Weise Hochöfen errichtete<br />

<strong>und</strong> in Gang setzte, waren Kühnheit <strong>und</strong> Gestaltungswillen alltägliche<br />

Wegbegleiter. Kühnheit ist auch ein wesentlicher Bestandteil unseres<br />

Erfolges <strong>und</strong> unserer Identität. Unser Unternehmen hat sich in<br />

zahlreichen Veränderungen stets weiterentwickelt. Wir sind es gewohnt,<br />

mutige Schritte zu gehen <strong>und</strong> deshalb werden wir auch die neuen Herausforderungen<br />

meistern.<br />

Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal: „Was immer du tun kannst<br />

oder wovon du träumst – fange es an. In der Kühnheit liegt Genie,<br />

Macht <strong>und</strong> Magie.“ In diesem Sinne – boldness changes everything.<br />

Glück auf!<br />

Rainer Barcikowski<br />

Geschäftsführer <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

Arbeitsdirektor<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong>, April 2008<br />

Vorbemerkung<br />

3


Kennziffern<br />

Key indicators<br />

<strong>Personal</strong>bestand Staff level<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Mitarbeiter* Employees 3.183 3.139 3.039 3.001 2.996<br />

davon Gehaltsempfänger Thereof white collar 893 872 863 848 865<br />

davon Lohnempfänger Thereof blue collar 2.100 2.081 1.992 1.963 1.940<br />

davon Auszubildende Thereof apprentices 190 186 184 190 191<br />

davon Trainees Thereof trainees 15 9 8 12 32<br />

Frauenanteil (in %) Share of women 24,1 23,7 23,7 23,6 23,7<br />

Ø Lebensalter Average age 42,9 43,5 43,5 44,4 44,6<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit Health and safety<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrate (in %) Health rate 93,69 95,37 95,54 95,96 95,57<br />

Unfälle mit Ausfall<br />

Lost time injuries<br />

15 7 7 5 5<br />

Unfallhäufigkeit (je 1 Mio. Arbeitsst<strong>und</strong>en)<br />

Accident frequency (per 1 million hours)<br />

3,2 1,4 1,6 1,2 1,1<br />

Durchschnittlicher Schweregrad Degree of severity (avarage) 0,16 0,04 0,10 0,09 0,09<br />

<strong>Personal</strong>entwicklung Personnel development<br />

Weiterbildung (Teilnahmen)<br />

Further occupational training (participations)<br />

4.035 2.836 2.709 2.961 3.397<br />

Ideenmanagement Management of ideas<br />

Anzahl Vorschläge Number of suggestions 540 588 560 956 1.108<br />

Anzahl Einreicher Number of proposers 502 472 419 624 676<br />

* Zur besseren Verständlichkeit des Textes ist von Mitarbeitern die Rede,<br />

obwohl selbstverständlich auch unsere Mitarbeiterinnen gemeint sind.<br />

4


Inhaltsverzeichnis<br />

Content<br />

1 Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit Health and safety 6<br />

Arbeitssicherheit Occupational safety ________________________________________________________________________________ 7<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung Health care _______________________________________________________ __________________________ 8<br />

Sicherheitsmanagement Security management ________________________________________________________________________ 10<br />

2 Ausgewählte <strong>Personal</strong>daten <strong>und</strong> Fakten Selected personal data and facts 11<br />

Belegschaft Head count ___________________________________________________________________________________________ 11<br />

<strong>Personal</strong>bewegung Personnel posting _______________________________________________________________________________ 12<br />

Altersteilzeit Partial retirement _________________________________________________________________ _____________________ 13<br />

Schwerbehinderte Beschäftigte Employees with disabilities ________________________________________________________________ 13<br />

Bereich Technisch-Kaufmännische Dienste Department of technical-commercial services – talent pool ______________________________ 14<br />

Geschlechterverteilung Gender ratio ________________________________________________________________________________ 15<br />

Altersstruktur Age structure ___________________________________________________________________________________________________ 16<br />

Betriebszugehörigkeit Job tenure _____________________________________________________________________________________________ 18<br />

Nationalitäten der Belegschaft Nationalities of total staff __________________________________________________________________________ 18<br />

Arbeitszeit Working time ______________________________________________________________________________________________________ 19<br />

<strong>Personal</strong>aufwand Total staff costs ___________________________________________________________________________________ 20<br />

3 Betriebliche Sozialleistungen Internal social benefits 21<br />

Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie Reconciling work and family life _______________________________________________________________ 21<br />

Betriebliche Altersvorsorge Employee pension scheme ___________________________________________________________________________ 22<br />

4 Ausbildung <strong>und</strong> <strong>Personal</strong>entwicklung Initial vocational training and personnel development 23<br />

Führungskräfteentwicklung Executive personnel development _____________________________________________________________________ 23<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Weiterbildung Vocational qualification and further occupational training _______________________________ _____________ 24<br />

Ideenmanagement (Betriebliches Vorschlagswesen) Management of ideas (employee suggestion scheme) _____________________________ 26<br />

Nachwuchsförderung Promotion of young professionals __________________________________________________________________________ 28<br />

Berufliche Erstausbildung Initial vocational training ______________________________________________________________________________ 30<br />

QualifizierungsCentrum der Wirtschaft GmbH _________________________________________________________________________ 32<br />

5 Kommunikation <strong>und</strong> Information Communication and information 33<br />

Interne Kommunikation Internal Communication _________________________________________________________________________________ 33<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Betriebsbesichtigungen Events and plant tours ______________________________________________________________ 34<br />

6 Verantwortung für die Gesellschaft Corporate Social Responsibility 35<br />

Bürgerschaftliches Engagement Corporate Citizenship ___________________________________________________________________________ 36<br />

Politik der Vielfalt Diversity policy ______________________________________________________________________________________________ 37<br />

7 Betriebliche Mitbestimmung Co-determination 39<br />

Wichtige Ereignisse im Jahr <strong>2007</strong> Main events in <strong>2007</strong> ___________________________________________________________________________ 40<br />

5


1 Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Health and safety<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit haben in der ArcelorMittal Gruppe oberste betriebliche Priorität. Das<br />

Engagement für die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit aller Mitarbeiter in <strong>und</strong> außerhalb der Arbeitszeit<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie „transforming tomorrow“.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> verabschiedete der Konzern<br />

neue Richtlinien für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

Sie legen einheitliche Standards für alle Standorte<br />

fest. Ziel ist es, die Häufigkeit <strong>und</strong> Schwere<br />

von Arbeitsunfällen zu reduzieren <strong>und</strong> die<br />

Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter in der gesamten<br />

Gruppe zu verbessern. Das Gr<strong>und</strong>prinzip unserer<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik besagt,<br />

dass es immer Möglichkeiten der Unfallvermeidung<br />

gibt. Jeder Mitarbeiter spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle. Unser Ziel sind dabei<br />

„Null“ Unfälle, dafür gilt es:<br />

Health and Safety Day <strong>2007</strong><br />

Am 6. März <strong>2007</strong> fand der erste weltweite Tag<br />

der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit von ArcelorMittal<br />

statt. Es war die erste gemeinsame Aktion<br />

auf Konzernebene – ein klares Zeichen für die<br />

Bedeutung der stetigen Verbesserung von Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Sicherheit. Dieser Tag war auch<br />

der Startschuss der neuen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sicherheitspolitik, welche gemeinsam mit Arbeitnehmervertretern,<br />

Ärzten <strong>und</strong> Sicherheitsexperten<br />

erarbeitet wurde.<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> beteiligte sich<br />

wie alle Standorte weltweit mit vielfältigen Aktivitäten<br />

an diesem Aktionstag. Begehungen,<br />

Unterweisungen, Schulungen <strong>und</strong> Antihavarieübungen<br />

in den Produktionsbereichen trugen<br />

dazu bei, die Sicherheit noch mehr ins<br />

Bewusstsein unserer Belegschaft zu rücken<br />

• Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sicherheitsrisiken zu identifizieren,<br />

auszuwerten <strong>und</strong> zu beseitigen,<br />

um sicherzustellen, dass Risiken beherrscht<br />

werden;<br />

• einen wirksamen Prozess zur Vermeidung<br />

von Verletzungen <strong>und</strong> arbeitsbedingten Erkrankungen<br />

einzuführen;<br />

• eine Unternehmenskultur zu entwickeln, die<br />

sichtbare Führung mit eindeutiger Verantwortlichkeit<br />

verbindet;<br />

• jeden wirksam zu schulen, so dass wir alle<br />

sicher arbeiten können;<br />

<strong>und</strong> neue Ideen auf diesem Gebiet zu entwickeln.<br />

Zahlreiche Mitarbeiter beteiligten sich<br />

an Aktivitäten, wie Sicherheits-Checks für<br />

Fahrräder, Fitnesstests zur Überprüfung der<br />

eigenen Kondition, Feuerlöschübungen sowie<br />

Nichtraucherkursen.<br />

Mit der Aktion „10 Top-Gefährdungen“ wurden<br />

alle Teams unseres Unternehmens aufgefordert,<br />

jene Gefährdungen in ihrem unmittelbaren<br />

Arbeitsumfeld zu erkennen <strong>und</strong> zu erfassen,<br />

von denen die größte Gefahr für ihre<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> ihr Leben ausgehen kann.<br />

Ziel dieser Aktion war es, den TPM-Gedanken<br />

von der autonomen Arbeit der Teams auch<br />

auf das Gebiet der Arbeitssicherheit anzuwenden.<br />

Die Zahl 10 diente dabei lediglich als<br />

Richtwert. Entscheidend war, solche Gefahren<br />

zu erfassen, die Ursachen für schwere oder<br />

gar tödliche Verletzungen sein können.<br />

• alle Vorkommnisse zu untersuchen, um ein<br />

erneutes Auftreten zu verhindern;<br />

• eine Unternehmenskultur zu schaffen, bei<br />

der die Arbeit eingestellt wird, wenn sie unsicher<br />

ist;<br />

• messbare Ziele zu setzen, um den Fortschritt<br />

durch regelmäßige Audits <strong>und</strong> Reporting<br />

zu überwachen;<br />

• alle gesetzlichen Anforderungen einzuhalten<br />

<strong>und</strong> zu übertreffen, unabhängig davon,<br />

wo wir in der Welt arbeiten;<br />

• Notfallpläne zu aktualisieren <strong>und</strong> zu prüfen.<br />

Die Erhaltung der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

unserer Mitarbeiter sind auch am Standort<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> strategische Elemente der<br />

Unternehmenspolitik, die in Leitbild <strong>und</strong> Kultur<br />

sowie Struktur <strong>und</strong> Prozessen unseres<br />

Unternehmens fest verankert sind.<br />

Mit viel Engagement <strong>und</strong> Umsicht gingen die<br />

Teams in den nächsten Wochen <strong>und</strong> Monaten<br />

daran, die wichtigsten Gefährdungen zu identifizieren.<br />

Auf diese Weise entstanden mehr<br />

als 60 Präsentationen. Ende <strong>2007</strong> stellten die<br />

Meister die Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />

der Geschäftsführung vor. In vielen Fällen<br />

konnten dabei zu den angesprochenen Problemen<br />

bereits Lösungsvorschläge zur Abwendung<br />

der Gefährdungen dargestellt werden.<br />

Die Aktion, die fortgesetzt wird, trug wesentlich<br />

dazu bei, Problembewusstsein <strong>und</strong><br />

Wissen unserer Mitarbeiter über die unmittelbaren<br />

Gefahren an ihrem Arbeitsplatz zu entwickeln.<br />

Zugleich entstand ein praxisbezogenes<br />

Material für die Unterweisung unserer<br />

Mitarbeiter auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit.<br />

6


Arbeitssicherheit<br />

Occupational safety<br />

Entwicklung Unfallgeschehen Development accidental events<br />

Auf unserem Weg zum unfallfreien Unternehmen<br />

war das Jahr <strong>2007</strong> erneut sehr erfolgreich.<br />

So konnten wir vor allem große<br />

Fortschritte bei der Vermeidung von Unfällen<br />

machen. Die Gesamtzahl aller Unfallverletzungen<br />

war um 18 Prozent geringer als im<br />

Jahr davor. Erstmals wurde auch die Zahl<br />

der Unfälle, die zu Ausfall oder Schonarbeit<br />

führten, gesenkt. Wie 2006 registrierten wir<br />

fünf Unfälle mit Arbeitsausfall. Die Unfallhäufigkeit<br />

sank auf 1,1 Prozent. Beim Schweregrad<br />

erreichten wir jedoch keine Verbesserung.<br />

Langwierige Verletzungen führten<br />

dazu, dass die Gesamtzahl der Ausfallzeiten<br />

auf mehr als 400 Kalendertage anstieg.<br />

Die Analyse aller Unfallereignisse im Jahr <strong>2007</strong><br />

offenbarte entscheidende Veränderungen. Unfälle<br />

beim Gehen waren in der Vergangenheit<br />

immer Schwerpunkt Nummer eins. In den letzten<br />

Jahre hat sich allerdings die Zahl dieser<br />

Unfallereignisse deutlich verringert. Im Jahr<br />

2004 machten diese Unfälle noch fast 40 Prozent<br />

aller Verletzungen aus, im vergangenen<br />

Jahr geschah nicht einmal jeder fünfte Unfall<br />

beim Gehen (17%). Unfallschwerpunkt waren<br />

diesmal Handverletzungen.<br />

Im Berichtsjahr kam es zu 35 Unfällen auf<br />

dem Weg zwischen Arbeit <strong>und</strong> Wohnung. Gegenüber<br />

2006 sank damit die Zahl der Wegeunfälle<br />

um 27 Prozent. Die Zahl der Wegeunfälle<br />

mit Ausfall reduzierte sich sogar um<br />

60 Prozent. Insbesondere die Unfälle mit Fahrrädern<br />

gingen deutlich zurück – Ergebnis einer<br />

gezielten Kommunikationskampagne zum<br />

Thema Fahrrad.<br />

2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Unfälle insgesamt Accidents total 257 254 221<br />

davon Unfälle mit Ausfall Thereof accidents with absence 7 5 5<br />

davon schwere Unfälle (> 60 Tage) Thereof bad accidents 4 2 3<br />

Durchschnittlicher Schweregrad Degree of severity 0,10 0,09 0,09<br />

Anzahl der Ausfalltage aus Arbeitsunfällen je 1.000 Arbeitsst<strong>und</strong>en Hours not worked per 1.000 working hours<br />

Häufigkeit Unfälle mit Ausfall (je 1 Mio. Arbeitsst<strong>und</strong>en) Accident frequency (every 1 million hours) 1,6 1,2 1,1<br />

Wegeunfälle insgesamt Travel accidents total 47 42 35<br />

davon mit Ausfall Thereof with absence 19 19 8<br />

Entwicklung Unfallhäufigkeit Accident frequency<br />

24,7<br />

17,7<br />

15,6<br />

6,8<br />

3,2<br />

1999 2000 2001 2002 2003<br />

1,4 1,6<br />

2004 2005<br />

1,2<br />

2006<br />

1,1<br />

<strong>2007</strong><br />

7


Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Health care<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />

sind für ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> wesentliche<br />

Bestandteile der Unternehmensphilosophie.<br />

Der betriebsmedizinische Dienst<br />

leistet hierbei in bewährter Zusammenarbeit<br />

mit allen betrieblichen Akteuren <strong>und</strong> externen<br />

Partnern einen wesentlichen Beitrag.<br />

Gr<strong>und</strong>lage unseres betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />

sind die arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorgeuntersuchungen. Gemäß den Tätigkeitsfeldern<br />

in der Stahlindustrie betrifft dies insbesondere<br />

Untersuchungen zu Fahr- <strong>und</strong> Steuertätigkeiten,<br />

Bildschirmarbeitsplätzen, Arbeiten<br />

mit Absturzgefahr, Tätigkeiten unter Lärm, Hitze<br />

<strong>und</strong> Atemschutz, Schweißarbeiten sowie Untersuchungen<br />

zum Umgang mit ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden<br />

Arbeitsstoffen. Insgesamt wurden<br />

im vergangenen Jahr 3.474 Einzeluntersuchungen<br />

durchgeführt. Während dieser Untersuchungen<br />

werden unsere Mitarbeiter zu ihrem<br />

persönlichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagement aufgeklärt<br />

<strong>und</strong> beraten.<br />

Entwicklung Ges<strong>und</strong>heitsrate* (in %) Development health rate<br />

Erste Hilfeleistungen waren im Berichtszeitraum<br />

in 134 Fällen notwendig. Hier wurden<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstörungen <strong>und</strong> Verletzungen behandelt,<br />

einer weiteren Versorgung zugeführt<br />

oder nach erfolgter krankenhäuslicher Behandlung<br />

weiter betreut. Ärztliche Konsultationen<br />

zu Fragen der Ges<strong>und</strong>heit, Einstellungs<strong>und</strong><br />

Jugendarbeitsschutzuntersuchungen waren<br />

ebenso ein wichtiger Baustein unseres<br />

betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements.<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

LE Blue collar 92,86 94,76 95,25 95,41 95,27<br />

GE White collar 95,77 96,91 96,28 97,51 96,35<br />

Gesamt Total 93,69 95,37 95,54 95,96 95,57<br />

* ohne Arbeitsunfall (bez./unbez.) + ohne Kur<br />

Excl. industrial accidents (paid/unpaid) + excl. health cure<br />

Als primäre Maßnahmen der Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />

setzten wir im Jahr <strong>2007</strong> die Aktion<br />

„Bleib fit – Schwimm mit“ fort. Mit der kostenlosen<br />

Nutzung von Schwimmbad <strong>und</strong> Sauna<br />

wollen wir unsere Mitarbeiter motivieren, für<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heit selbst aktiv zu werden. Eigenmotivation<br />

ist die beste Garantie für nachhaltige<br />

Erfolge in der Ges<strong>und</strong>heitsförderung. So<br />

nahmen auch im Vorjahr zahlreiche Mitarbeiter<br />

unseres Unternehmens am „Grand Prix mit<br />

Energie“ <strong>und</strong> am ersten Schlaubetal-Marathon<br />

teil. Wir waren bemüht, unseren Mitarbeitern<br />

verschiedene Maßnahmen zur Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

anzubieten. Unter anderem wurde<br />

für alle Mitarbeiter, die nicht in einer Vorsorgeuntersuchung<br />

zu Belastungen der Haut er-<br />

fasst sind, eine freiwillige Hautuntersuchung<br />

bei einer niedergelassenen Dermatologin organisiert.<br />

Ebenso wurden Grippeschutzimpfungen<br />

<strong>und</strong> Impfungen für berufliche Fernreisen<br />

vom betriebsmedizinischen Dienst durchgeführt.<br />

Seit Jahren pflegen wir eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den örtlichen Krankenkassen, insbesondere<br />

mit der Brandenburgischen Betriebskrankenkasse,<br />

bei der etwa zwei Drittel unserer<br />

Beschäftigten versichert sind. Gemeinsam<br />

entwickelten wir im Jahr <strong>2007</strong> zahlreiche Aktivitäten,<br />

um vor allem die individuelle Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge<br />

unserer Mitarbeiter zu unterstützen.<br />

Mit der Einführung eines entsprechenden<br />

Sicherheitsr<strong>und</strong>gänge <strong>und</strong> Arbeitsplatzbegehungen,<br />

Gefahrstoffbewertungen <strong>und</strong> Arbeitsplatzanalysen<br />

gehörten auch im vergangenen<br />

Jahr zu weiteren Aufgaben des betriebsmedizinischen<br />

Dienstes. Insbesondere bei den regelmäßigen<br />

Arbeitsplatzbesichtigungen <strong>und</strong><br />

Sicherheitsr<strong>und</strong>gängen beriet der Betriebsarzt<br />

vor Ort zu Fragen der ergonomischen Gestaltung,<br />

Arbeitshygiene <strong>und</strong> prozessorientiertem<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz.<br />

Trotz umfangreicher Ges<strong>und</strong>heitsangebote für<br />

unsere Mitarbeiter <strong>und</strong> starker Beteiligung an<br />

Vorsorgemaßnahmen nahm die krankheitsbedingte<br />

Abwesenheit im vergangenen Jahr<br />

erneut zu.<br />

Bonussystems fördert die BKK vor allem<br />

die Eigeninitiative zur Verbesserung des<br />

persönlichen Ges<strong>und</strong>heitszustandes. Die<br />

im Kooperationsvertrag zwischen unserem<br />

Unternehmen <strong>und</strong> der BKK angebotenen<br />

Leistungen erfreuten sich auch <strong>2007</strong> steigendem<br />

Interesse in unserer Belegschaft.<br />

Das betraf insbesondere Massagen, Gymnastikkurse,<br />

Rückenschulen <strong>und</strong> andere<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfördermaßnahmen. Seit mehreren<br />

Jahren bieten wir gemeinsam mit<br />

der Krankenkasse unseren Auszubildenden<br />

einen Fitness-Check im Sportzentrum<br />

Frankfurt/Oder an.<br />

8


Der Nichtraucherschutz ist in unserem Unternehmen<br />

integraler Bestandteil des betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements. Mit der im<br />

vergangenen Jahr verabschiedeten Betriebsvereinbarung<br />

beschlossen die Betriebsparteien<br />

eindeutige <strong>und</strong> verbindliche Regelungen zur<br />

Durchsetzung des gesetzlich geforderten Nichtraucherschutzes.<br />

Demnach gilt in allen geschlossenen<br />

Gebäuden, Hallen, geschlossenen<br />

Räumen <strong>und</strong> Betriebseinrichtungen ein<br />

allgemeines Rauchverbot. Nichtraucherschutz<br />

beschränkt sich aber nicht nur auf Verbotsregeln.<br />

Wir versuchen, Raucher durch umfassende<br />

Aufklärungs- <strong>und</strong> Schulungsmaßnahmen<br />

sowie gezielte Hilfsangebote zur Abkehr vom<br />

ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden Tabakgenuss zu bewegen.<br />

Im vorigen Jahr führten wir dazu wiederum<br />

kostenlose Raucherentwöhnungskurse<br />

durch, an denen 24 Mitarbeiter unseres Unternehmens<br />

teilnahmen.<br />

Preisträger des Schülerwettbewerbs „Knick die<br />

Kippe – sag nein zu Drogen“<br />

Award winners of the projects with pupils "Stop smoking –<br />

no drugs"<br />

Zum Tag der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit startete<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> einen Kreativwettbewerb<br />

mit Schulen der Stadt. Unter dem<br />

Motto „Knick die Kippe – sag Nein zu Drogen“<br />

waren Schüler aller Klassenstufen aufgerufen,<br />

Ideen <strong>und</strong> Projekte zum Thema Rauchen <strong>und</strong><br />

Drogenmissbrauch einzureichen. Bis zum 31.<br />

Mai <strong>2007</strong> gingen 58 Beiträge ein, an denen<br />

sich insgesamt 150 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

beteiligten. Die Formensprache der eingereichten<br />

Arbeiten war sehr vielfältig. Sie reichte von<br />

kunstvollen Collagen, beeindruckenden Postern<br />

<strong>und</strong> außergewöhnlich gestalteten Objekten<br />

bis hin zu Gedichten, Kurzgeschichten <strong>und</strong><br />

Songtexten. Im Rahmen des Stadtfestes wurden<br />

die besten Arbeiten prämiert, alle Beiträge<br />

danach in einer Ausstellung im Eisenhüttenstädter<br />

City-Center der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

9


Sicherheitsmanagement<br />

Security management<br />

Die Sicherheit <strong>und</strong> der Schutz unserer Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Anlagen erreichten im vergangenen<br />

Jahr eine neue Qualität. Mit der Einführung<br />

eines Sicherheitsmanagements bei<br />

ArcelorMittal Ende 2006 wurden einheitliche<br />

Standards für alle Unternehmen des Konzerns<br />

festgelegt. Die Aufgabe des Sicherheitsmanagements<br />

ist es, unsere Mitarbeiter, Daten <strong>und</strong><br />

Anlagen vor böswilligen Handlungen jedweder<br />

Art zu schützen, wie z.B. vor Gewalt, Ver-<br />

Werkfeuerwehr<br />

Company fire department<br />

letzung der Privatsphäre, Diebstahl, Vandalismus,<br />

Brandstiftung, Sabotage, Betrug usw.<br />

Um unser Unternehmen <strong>und</strong> die darin tätigen<br />

Personen zu schützen, haben wir in der Vergangenheit<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

realisiert. Dazu gehörte u.a. die Einführung<br />

des automatisierten Zugangssystems mit berührungslosen<br />

elektronischen Werkausweisen.<br />

Mit diesem elektronischen System kann<br />

Brandeinsätze Fire cases<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Brände gesamt Fires total 41 31 28 48 45<br />

davon Kleinbrände Thereof small fires 38 28 26 44 44<br />

Dienstleistungseinsätze Services<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Serviceleistungen Direct service cases 2.295 2.555 2.398 2.659 2.557<br />

Technische Hilfsleistungen Technical services cases 881 941 1.211 1.292 1.381<br />

Die Zahl der Brände war im vergangenen Jahr<br />

nur unwesentlich geringer als 2006. Jedoch<br />

lag dabei der Anteil der Kleinbrände, die<br />

kaum Schaden verursachten <strong>und</strong> in der Regel<br />

sofort in der Entstehungsphase bekämpft werden<br />

konnten, bei über 90 Prozent. Das ist ein<br />

deutliches Zeichen für ein hohes Sicherheitsbewusstsein<br />

unserer Mitarbeiter.<br />

Die Hauptaktivitäten unserer Werkfeuerwehr<br />

bestanden auch im vergangenen Jahr vornehmlich<br />

in der Brandprävention sowie in Service-<br />

<strong>und</strong> technischen Hilfsleistungen. Beispielsweise<br />

erhöhten sich die Einsätze des Hubsteigers<br />

TM 32 der Werkfeuerwehr deutlich.<br />

nun festgestellt werden, wer <strong>und</strong> wie viele<br />

Personen sich auf unserem Werkgelände befinden,<br />

was im Fall von Havarien von großer<br />

Bedeutung ist.<br />

10<br />

Zur besseren Umsetzung der neuen Anforderungen<br />

des Sicherheitsmanagements wurde<br />

im vergangenen Jahr durch die Zusammenlegung<br />

von Werkschutz <strong>und</strong> Werkfeuerwehr die<br />

Struktureinheit Werksicherheit gebildet.<br />

Die im Vorjahr verstärkte Kontrolltätigkeit bei<br />

Schweiß- <strong>und</strong> Brennarbeiten trug maßgeblich<br />

zur Sensibilisierung unserer Mitarbeiter für<br />

diese gefährlichen Tätigkeiten bei. Lediglich<br />

fünf Brände – fünf weniger als 2006 – wurden<br />

dabei registriert, die auch sofort durch bereitstehende<br />

Brandposten gelöscht werden konnten.


2 Ausgewählte <strong>Personal</strong>daten <strong>und</strong> Fakten<br />

Selected personal data and facts<br />

Zum 31. Dezember <strong>2007</strong> waren in unserem<br />

Unternehmen 2.805 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Damit verringerte sich die Belegschaft gegenüber<br />

dem gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />

um sechs MItarbeiter, was einer Reduzierung<br />

um 0,2 % entspricht.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> erfolgten 111 Zugänge, darunter<br />

befanden sich zwanzig ehemalige Auszubildende<br />

unseres Unternehmens, die bisher<br />

bei der Eisenhüttenstädter Dienstleistungsgesellschaft<br />

mbH beschäftigt waren. Außerdem<br />

wurden sechzehn Absolventen von<br />

Hoch- <strong>und</strong> Fachhochschulen im Rahmen unseres<br />

Trainee-Programms sowie vier Werkstudenten<br />

eingestellt. Dreizehn Jungfacharbeiter,<br />

die im vergangenen Jahr ihre Ausbildung<br />

erfolgreich absolvierten, erhielten einen<br />

Arbeitsvertrag.<br />

Insgesamt verließen im vergangenen Jahr<br />

116 Mitarbeiter unser Unternehmen. In acht<br />

Fällen wurden vom Arbeitnehmer bzw. vom<br />

Arbeitgeber Kündigungen ausgesprochen,<br />

drei befristete Arbeitsverhältnisse endeten<br />

<strong>und</strong> 42 traten nach der Freizeitphase in der<br />

Altersteilzeit in den Ruhestand. Aus sonstigen<br />

Gründen schieden 63 Mitarbeiter aus.<br />

Die Fluktuationsrate lag im Jahr <strong>2007</strong> bei 0,7<br />

Prozent.<br />

Um einen flexiblen <strong>Personal</strong>einsatz zu gewährleisten,<br />

erfolgten Einstellungen, Einsätze<br />

von Mitarbeitern der Eisenhüttenstädter<br />

Dienstleistungsgesellschaft mbH in unserem<br />

Unternehmen, innerbetriebliche Versetzungen,<br />

Veränderungen des Arbeitszeitregimes<br />

<strong>und</strong> des Entgelts. Dazu wurden im Jahr <strong>2007</strong><br />

insgesamt 1.254 personelle Einzelmaßnahmen<br />

durchgeführt.<br />

Belegschaft* Headcounts<br />

31.12.03 31.12.04 31.12.05 31.12.06 31.12.07<br />

Geschäftsführung Management board 4 5** 4 4 4<br />

LA Executives 11 12 13 12 13<br />

AT Exempt employees 144 144 133 138 139<br />

GF + AT gesamt Management board, executives +<br />

exempt employees, total<br />

159 161 150 154 156<br />

GE technisch White collar technical 349 345 336 338 302<br />

GE kaufmännisch White collar commercial 325 310 306 275 299<br />

Meister Foremen 27 34 37 41 51<br />

Trainees Postgraduate trainees 15 9 8 12 32<br />

Ruhende Arbeitsverhältnisse Dormant employment 18 13 26 28 25<br />

GE gesamt White collar total 893 872 863 848 865<br />

davon befristet Thereof fixed-term employment 26 19 10 13 42<br />

LE Blue collar 2.079 2.062 1.989 1.958 1.936<br />

Ruhende Arbeitsverhältnisse Dormant employment 21 19 3 5 4<br />

LE gesamt Blue collar total 2.100 2.081 1.992 1.963 1.940<br />

davon befristet Thereof fixed-term employment 12 4 0 1 174<br />

GE + LE gesamt White and blue collar total 2.993 2.953 2.855 2.811 2.805<br />

Auszubildende Apprentices 190 186 184 190 191<br />

Gesamt Total 3.183 3.139 3.039 3.001 2.996<br />

* Daten inkl. Mitarbeiter in ATZ-Freizeitphase, ohne Zeitarbeiter<br />

Data incl. employees in partial retirements, without interims<br />

** Aufgr<strong>und</strong> des Wechsels eines Geschäftsführers bestand am 31.12.2004 eine Doppelbesetzung.<br />

Double positioning because of change of board members on 31 Dec. 2004.<br />

Mitarbeiter per 31. 12. <strong>2007</strong> in Prozent<br />

Employees per <strong>2007</strong>/12/31<br />

64,8<br />

6,4<br />

5,2<br />

28,9<br />

GF/AT Management board/<br />

exempt employees<br />

Lohnempfänger Blue collar<br />

Gehaltsempfänger White collar<br />

Auszubildende Apprentices<br />

11


<strong>Personal</strong>bewegung<br />

Personnel posting<br />

<strong>Personal</strong>bewegung Personnel posting<br />

Abgänge Personnel leavings 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Arbeitgeberseitige Kündigungen Layoff by employer 3 2 4<br />

Arbeitnehmerseitige Kündigungen Layoff by employee 3 4 4<br />

Aufhebungsverträge Cancellation agreements 14 12 3<br />

Ende befristeter Arbeitsverhältnisse Termination of temporary work 7 2 3<br />

Ende Freizeitphase ATZ Termination of partial retirement 71 51 42<br />

Ende der Ausbildung Termination of initial vocational training 48 43 48<br />

Übergang zum Konzern/Töchter Passage to corporate/group/subsidiary 7 28 2<br />

Sonstige Abgänge (Tod, EU-Rente, Altersrente) Other leavings (death, employment disability, retirement) 21 13 10<br />

Gesamt Total<br />

Zugänge Entries<br />

174 155 116<br />

Befristete Einstellungen Temporary entries 1 1 3<br />

Unbefristete Einstellungen Permanent contracts 3 3 23<br />

Übernahme Auslerner Entries former apprentices 12 11 13<br />

Trainee Graduated trainees 6 8 16<br />

Einstellung aus Konzern/Töchter Entries from corporation/group/subsidiary 0 43 1<br />

Externe Werkstudenten External students 2 0 4<br />

Auszubildende Apprentices 50 51 51<br />

Gesamt Total 74 117 111<br />

Anzahl der Bewerber gesamt Number of candidates, total 784 1.592 1.566<br />

davon gewerbliche Arbeitnehmer Thereof industrial employees 65 50 169<br />

davon Angestellte Thereof salaried employees 48 450 212<br />

davon Auszubildende Thereof apprentices 534 777 635<br />

davon Initiativbewerber Thereof initiative candidates 137 315 550<br />

Zeitarbeit als Talent Pool<br />

Interim work as talent pool<br />

Zeitarbeit steht derzeit stark in der gesellschaftlichen,<br />

insbesondere der gewerkschaftlichen<br />

Kritik. Bemängelt werden, <strong>und</strong> das durchaus zu<br />

Recht, die deutlich schlechteren Entlohnungs<strong>und</strong><br />

sonstigen Vertragsbedingungen für Leiharbeitnehmer.<br />

In der vom Unternehmen initiierten Gründung<br />

der Eisenhüttenstädter Dienstleistungsgesellschaft<br />

wird ein anderer Weg beschritten. Zwar<br />

wird über EDL auch befristet <strong>Personal</strong>bedarf<br />

über Zeitarbeit realisiert, aber auf der Basis<br />

der Stahltarife. Insbesondere dient EDL als<br />

personalpolitisches Instrument im Sinne eines<br />

„Talent Pool“ <strong>und</strong> zur nachhaltigen Fachkräftesicherung<br />

im demographischen Wandel. Auszubildende,<br />

die nicht direkt nach ihrer Ausbildung<br />

übernommen werden, erhalten im Re-<br />

gelfall einen auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag<br />

mit dem Ziel einer zukünftigen<br />

Übernahme. Eine Abwanderung wird dadurch<br />

vermieden.<br />

2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Anzahl der EDL-Mitarbeiter in der 52 137 202<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH (davon Frauen / thereof women 34<br />

Number of interims Durchschnittsalter: 33,4 Jahre)<br />

davon gewerbliche Arbeitnehmer<br />

Thereof blue collars<br />

44 119 187<br />

davon Angestellte<br />

Thereof white collars<br />

8 18 15<br />

Stand 31.12.<strong>2007</strong> / as is <strong>2007</strong>/12/31<br />

12<br />

Derzeit sind 202 EDL-Mitarbeiter bei uns tätig,<br />

davon 187 Arbeiter <strong>und</strong> 15 Angestellte. Die ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH beschäftigt<br />

vor allem gewerblich-technische Zeitarbeiter.


Altersteilzeit<br />

Partial retirement<br />

Die gesetzlichen Regelungen zur Altersteilzeit<br />

sind seit Jahren ein bewährtes Instrument unserer<br />

<strong>Personal</strong>politik. Auf der Gr<strong>und</strong>lage betrieblicher<br />

Vereinbarungen werden die Altersteilzeitregelungen<br />

dazu genutzt, eine planerische<br />

Perspektive zur Neubesetzung der Stellen<br />

zu erhalten <strong>und</strong> den notwendigen Verjün-<br />

Mitarbeiter in Altersteilzeit Employees in partial retirement<br />

Jahrgang Age-group 1942 <strong>und</strong> älter 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 Summe<br />

Anzahl der berechtigten Personen<br />

Number of persons entitled<br />

157 63 61 63 43 55 70 78 77 97 764<br />

Anzahl der ATZ-Verträge zum 0 5 6 12 5 30 58 69 64 71 320<br />

31.12.<strong>2007</strong> Partial retirement contracts<br />

Mitarbeiter in Freizeitphase zum 0 5 5 11 3 28 28 54 21 0 155<br />

31.12.<strong>2007</strong> Employees in time off<br />

Altersrente zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Retirement annuity<br />

125 50 43 34 29 15 0 0 0 0 296<br />

Schwerbehinderte Beschäftigte<br />

Employees with disabilities<br />

Unser Unternehmen bietet auch Menschen<br />

mit Behinderungen Möglichkeiten, sich produktiv<br />

an den Geschäftsprozessen zu beteiligen<br />

<strong>und</strong> aktiv zum Unternehmenserfolg beizutragen.<br />

Gemeinsam mit dem zuständigen<br />

Integrationsamt <strong>und</strong> der Berufsgenossenschaft<br />

nutzen wir das zur Verfügung stehende<br />

gesetzliche Instrumentarium, um unsere Mitarbeiter<br />

mit Behinderungen in den Arbeitsprozess<br />

zu integrieren.<br />

Schwerbehindertenquote (in %) Disabled quota<br />

gungsprozess unserer Belegschaft voranzutreiben.<br />

Für die Betroffenen bietet diese Lösung<br />

ein Stück Lebensqualität, die ihnen einen gleitenden<br />

Übergang vom Erwerbsleben in den<br />

Ruhestand gestattet.<br />

Seit der Einführung der Altersteilzeitregelung<br />

nahmen mehr als drei Viertel der berechtigten<br />

Im vergangenen Jahr beschäftigte unser Unternehmen<br />

200 anerkannt schwer behinderte<br />

<strong>und</strong> gleichgestellte Mitarbeiter. Das entsprach<br />

einer Quote von 7,2 Prozent der Belegschaft,<br />

womit die gesetzlich geforderte Beschäftigungsquote<br />

von Mitarbeitern mit Behinderungen<br />

von 5 Prozent deutlich übertroffen wurde.<br />

31.12.03 31.12.04 31.12.05 31.12.06 31.12.07<br />

Gehaltsempfänger White collar 5,4 5,8 5,9 5,9 6,7<br />

Lohnempfänger Blue collar 5,9 6,9 7,1 7,7 8,1<br />

Gesamt Total 5,6 6,6 6,7 7,2 7,2<br />

13<br />

Mitarbeiter unseres Unternehmens das Angebot<br />

in Anspruch. Allein im vergangenen Jahr<br />

verabschiedeten Geschäftsführung <strong>und</strong> Betriebsrat<br />

135 verdienstvolle Mitarbeiter unseres<br />

Unternehmens im Rahmen einer Feierst<strong>und</strong>e<br />

in Altersteilzeit bzw. in den wohlverdienten Ruhestand.


Bereich Technisch-Kaufmännische Dienste<br />

Department of technical-commercial services – talent pool<br />

Mit dem Service-Team des Bereiches Technisch-Kaufmännische<br />

Dienste (TKD) verfügt<br />

unser Unternehmen über ein bewährtes Instrument,<br />

den innerbetrieblichen <strong>Personal</strong>einsatz<br />

flexibel zu gestalten. Dazu gehört auch<br />

Arbeitskräftepool Bereich TKD <strong>2007</strong> Labor pool department of technical-commercial services – talent pool<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Stand 1.1. Situation 1/1/ 57 46 40 28 31<br />

Zugänge Entries 65 42 14 11 11<br />

davon Rationalisierung Thereof rationalisation 6 2 5 3 –<br />

davon Beendigung Berufsausbildung Thereof termination of vocational training 48 35 3 1 3<br />

davon ges<strong>und</strong>heitliche Gründe Thereof health reasons 11 5 6 7 8<br />

Abgänge Personnel leavings 76 48 26 8 21<br />

davon Beendigung Arbeitsverhältnis Thereof termination of employment 33 10 14 4 15<br />

davon Versetzung auf unbefristete Stellen Thereof transfer to established post 43 38 12 4 6<br />

Stand 31.12. Situation 12/31/ 46 40 28 31 21<br />

davon Arbeiter Thereof blue collar 35 34 21 24 15<br />

davon Angestellte Thereof white collar 11 6 7 7 6<br />

Dienstleistungen vom Bereich TKD in 1.000 St<strong>und</strong>en<br />

Services of technical-commercial services in Khrs.<br />

die sozial abgefederte Weiterbeschäftigung<br />

von Mitarbeitern, die aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Gründen bzw. nach Rationalisierungsmaßnahmen<br />

nicht mehr auf ihrem bisherigen Arbeitsplatz<br />

einsetzbar sind. Neben betriebli-<br />

chen Dienstleistungen des Service-Teams erlaubt<br />

der Arbeitskräftepool des Bereiches die<br />

zeitweise Kompensation von <strong>Personal</strong>ausfällen<br />

<strong>und</strong> -engpässen.<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Reinigung <strong>und</strong> Reparatur von Arbeitsschutzbekleidung<br />

in Kooperation mit Behindertenwerkstatt<br />

Textile repair and clothing centre in co-operation with<br />

a workshop for persons with disabilities<br />

7,8 7,1 5,2 4,6 5,2<br />

Elektroüberprüfungen Electrical checks 0,8 1,1 0,7 0,7 0,7<br />

Gebäudegr<strong>und</strong>reinigung Industrial cleaning 6,8 8,1 3,3 3,7 4,3<br />

Entsorgungsleistungen Waste management 2,7 1,7 2,7 1,1 1,3<br />

Versorgung mit Hitzeschutzgetränken, Sanitärlager Sanitary store 0,5 0,5 0,6 0,4 0,4<br />

Andere Dienstleistungen Other services 0,8 1,1 0,4 1,2 1,4<br />

Gesamt Total 19,4 19,6 12,9 11,7 13,3<br />

14


Geschlechterverteilung<br />

Gender ratio<br />

Der Anteil der Frauen an unserer Gesamtbelegschaft<br />

erhöhte sich gegenüber 2006 geringfügig<br />

auf 23,7 Prozent. Im Vergleich zu anderen<br />

Unternehmen der Stahlindustrie stellt<br />

dies eine überdurchschnittlich hohe Frauenquote<br />

dar.<br />

Mit verschiedenen Maßnahmen <strong>und</strong> gezielten<br />

Initiativen, beispielsweise in der Berufsausbildung<br />

sowie bei der Frage der Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie, versucht unser Unternehmen,<br />

diesen hohen Frauenanteil zu erhalten<br />

bzw. auszubauen.<br />

Frauen Männer Gesamt Frauenanteil<br />

Women Men Total Share of women<br />

in % in %<br />

GF + AT gesamt Business management +<br />

exempt employees, total<br />

24 132 156 18 15,4<br />

Meister Foreman 1 50 51 5,9 2,0<br />

Obere TG Upper salary groups 49 148 197 22,8 24,9<br />

Mittlere TG Middle salary groups 246 131 377 43,6 65,3<br />

Untere TG Lower salary groups 22 4 26 3,0 84,6<br />

Trainees Postgraduate trainees 4 28 32 3,7 12,5<br />

Ruhende Arbeitsverhältnisse Dormant employment 11 14 25 2,9 44,0<br />

TKD Technical commercial service 1 0 1 0,1 100,0<br />

GE gesamt White collar total 358 507 865 100,0 41,4<br />

Spitzen-LG Top wage groups 2 141 143 7,4 1,4<br />

Facharbeiter-LG Skilled workers wage groups 173 1.276 1.449 74,7 11,9<br />

Anlern-LG Semi-skilled workers wage groups 133 182 315 16,2 42,2<br />

Untere LG Lower wage groups 11 4 15 0,8 73,3<br />

Ruhende Arbeitsverhältnisse Dormant employment 1 3 4 0,2 25,0<br />

TKD Technical-commercial service 8 6 14 0,7 57,1<br />

LE gesamt Blue collar total 328 1.612 1.940 100,0 16,9<br />

GE + LE gesamt White + blue collar total 686 2.119 2.805 24,5<br />

Auszubildende Apprentices 23 168 191 12,0<br />

Gesamt Total 709 2.287 2.996 23,7<br />

15


Altersstruktur<br />

Age structure<br />

Die Altersstruktur unserer Belegschaft spiegelt<br />

die aktuelle demografische Situation im Osten<br />

Deutschlands <strong>und</strong> der deutschen Stahlindustrie<br />

wider. Seit über einem Jahrzehnt verzeichnet<br />

man in Deutschland einen allgemeinen<br />

Anstieg des Durchschnittsalters der Erwerbstätigen.<br />

Der Altersdurchschnitt unserer Belegschaft<br />

betrug 1996 noch 40,2 Jahre, im vergangenen<br />

Jahr lag er bei 44,8 Jahren.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer sich verändernden Arbeitswelt<br />

<strong>und</strong> der demografischen Entwicklungen werden<br />

wir auch in den nächsten Jahren die Folgen<br />

der nahezu unmerklich fortschreitenden<br />

Veränderung der Altersstruktur zu spüren bekommen.<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

der kommenden Jahre wird daher für unser<br />

Unternehmen darin bestehen, mit wirksamen<br />

personalwirtschaftlichen Konzepten<br />

darauf zu reagieren.<br />

703<br />

350<br />

247<br />

359<br />

246<br />

68<br />

35<br />

121 70 119 275 194 148 61<br />

bis 19 20-29 30-39 40-49 50-54 55-59 60 <strong>und</strong><br />

mehr Jahre<br />

Entwicklung der Altersstruktur Age structure<br />

Alter Age 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Bis 19 Jahre 130 116 117 114 121<br />

20–29 434 449 423 393 315<br />

30–39 680 616 535 494 478<br />

40–49 1.085 1.040 1.045 1.008 978<br />

50–54 451 476 487 520 544<br />

55–59 283 297 312 369 394<br />

60 <strong>und</strong> mehr 120 145 120 103 96<br />

Gesamt Total 3.230 3.183 3.139 3.039 2.996<br />

Durchschnittliches Lebensalter (in Jahren) Average age (in years)<br />

Altersstruktur per 31.12.<strong>2007</strong><br />

Age structur as of <strong>2007</strong>/12/31<br />

Lohnempfänger Blue collar<br />

Angestellte White collar<br />

Auszubildende Apprentices<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

GF + AT Management board + exempt employees 48,5 50,1 50,6 51,0 51,2<br />

GE White collar 45,2 45,7 45,5 46,0 45,9<br />

LE Blue collar 41,7 42,2 42,8 43,4 43,6<br />

Gesamt (ohne Azubi, TKD, Trainees) Total (without apprentices, TKD, trainees) 43,0 43,5 43,5 44,4 44,6<br />

16


Altersstruktur inkl. Zeitarbeit<br />

per 31.12.<strong>2007</strong><br />

Age structur incl. temporary<br />

agency work as of <strong>2007</strong>/12/31<br />

Zeitarbeiter Interims<br />

Frauen Männer<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

40 20 20 40 60 80<br />

100<br />

17


Betriebszugehörigkeit<br />

Job tenure<br />

Der Prozess zunehmender Alterung unserer<br />

Belegschaft erhöht gleichzeitig die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit unserer Beschäftigten.<br />

Im vergangenen Jahr betrug sie<br />

22,1 Jahre. Eine hohe Zahl an langjährigen<br />

Betriebsjubilaren sind aber durchaus auch ein<br />

positives Markenzeichen für unser Unternehmen.<br />

Sie zeugen von einer hohen Identifikati-<br />

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren)<br />

Average job tenure (in years)<br />

Nationalitäten der Belegschaft<br />

Nationalities of workforce<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

GE White collar 21,2 22,8 22,9 23,5 21,4<br />

LE Blue collar 18,9 19,8 20,3 21,0 23,8<br />

Frauen Women 20,8 22,1 22,7 23,5 24,1<br />

Männer Men 19,1 20,2 20,5 21,1 21,5<br />

Gesamt (ohne Azubi, Trainee) 19,6 20,7 21,1 21,7 22,1<br />

Total (without apprentices,<br />

postgraduate trainees)<br />

Nationalitäten der Belegschaft Nationalities of workforce<br />

on <strong>und</strong> Treue der Mitarbeiter zum Unternehmen.<br />

Diese Treue wird am Ende eines jeden<br />

Jahres von Geschäftsführung <strong>und</strong> Betriebsrat<br />

im feierlichen Rahmen gewürdigt. Im Jahr<br />

<strong>2007</strong> konnten 145 Mitarbeiter auf eine 25-, 35bzw.<br />

45-jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken.<br />

Fünf von ihnen wurden für ihr 45-jähriges<br />

Jubiläum geehrt.<br />

Nationalität Nationalities LE GE Gesamt<br />

Blue collar White collar Total<br />

Deutschland Germany 2.108 870 2.978<br />

Polen Poland 2 3 5<br />

Russland Russia 0 5 5<br />

Frankreich France 0 1 1<br />

Vietnam Vietnam 2 0 2<br />

Ukraine Ukraine 0 1 1<br />

Ungarn Hungary 3 0 3<br />

Brasilien Brasil 0 1 1<br />

Gesamt Total 2.115 881 2.996<br />

18


Arbeitszeit<br />

Working time<br />

Der durchgehende Mehrschichtbetrieb war<br />

auch <strong>2007</strong> das vorherrschende Arbeitszeitmodell<br />

in unserem Unternehmen. Um eine effiziente<br />

Auslastung unserer modernen Produk-<br />

Geleistete Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />

Performed working hours<br />

Geleistete Arbeitsst<strong>und</strong>en Performed working hours 4.376.235 4.172.662 4.238.894<br />

davon Mehrarbeitsst<strong>und</strong>en Thereof hours of overtime 2.957 1.938 5.324<br />

Ausfallst<strong>und</strong>en Deficiency hours 1.001.488 933.963 1.002.665<br />

davon Urlaub Thereof holiday 680.900 641.279 673.561<br />

davon Entgeltfortzahlung Thereof continued remuneration 205.371 177.668 202.583<br />

davon Arbeitsunfall bezahlt Thereof occupational accidents paid 6.933 6.598 5.661<br />

davon Qualifizierung Thereof vocational qualification 14.878 14.135 13.203<br />

davon sonstige bezahlte Freistellung Thereof other paid company leave 78.732 82.989 94.255<br />

davon Ausfallst<strong>und</strong>en, unbezahlt Thereof definiency hours, unpaid 14.674 11.294 13.402<br />

Arbeitszeitsysteme<br />

Working hour schemes<br />

Krankenrate (in%)<br />

Illness rates<br />

tionsanlagen zu gewährleisten, arbeiten über 62<br />

Prozent unserer Belegschaft im durchgehenden<br />

Dreischichtsystem. Fast 18 Prozent der in diesem<br />

Schichtsystem Beschäftigten sind Frauen.<br />

Schichtgruppe per 31.12.<strong>2007</strong> Shift group as of <strong>2007</strong>/12/31 Männlich Weiblich Gesamt Ø Lebensalter<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

LE Blue collar 7,14 5,24 4,75 4,59 4,73<br />

GE White collar 4,23 3,09 3,72 2,49 3,65<br />

Gesamt Total 6,31 4,63 4,46 4,04 4,43<br />

Male Female Total Average age<br />

Teilzeit Part-time work 1 5 6 38,7<br />

Normalarbeitszeit Normal working time 395 289 684 46,2<br />

Einschichtig One shift Durchgehend Continous 11 14 25 47,0<br />

Unterbrochen Discontinous 187 17 204 44,9<br />

Summe Sub-total 198 31 229 45,1<br />

Zweischichtig Two shifts Durchgehend Continous 19 7 26 44,1<br />

Unterbrochen Discontinous 17 3 20 38,2<br />

Summe Sub-total 36 10 46 41,5<br />

Dreischichtig Three shifts Durchgehend Continous 1.341 286 1.627 43,0<br />

Gesamt (ohne Azubis, Trainees, ruhende Arbeitsverhältnisse) 1.971 621 2.592 44,0<br />

Total (without apprentices, postgraduate trainees, dormant employment)<br />

19


<strong>Personal</strong>aufwand<br />

Total staff costs<br />

<strong>Personal</strong>aufwand (in 1.000 €)<br />

Total staff costs (in K€)<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Lohn- <strong>und</strong> Gehaltssumme Total wages and salaries 108.318 109.315 106.057 107.381 108.149<br />

Soziale Abgaben ohne Rückstellungen<br />

Social security contributions without provisions<br />

25.505 26.140 28.934 26.401 26.861<br />

<strong>Personal</strong>aufwand ohne Rückstellungen Staff costs without provisions 133.823 135.455 134.991 133.782 135.010<br />

Rückstellungen Provisions 14.671 4.466 3.053 3.961<br />

<strong>Personal</strong>aufwand je Mitarbeiter Total staff costs per employee 43,4 45,0 44,8 46,9 48,6<br />

Umsatz je Mitarbeiter Turnover per employee 318,0 353,9 366,8 446,2 456,5<br />

<strong>Personal</strong>aufwand zur Umsatzleistung (in %) Total staff costs vs. turnover 13,7 12,7 12,2 10,5 10,6<br />

<strong>Personal</strong>aufwand/Tonne Halbzeug, Warmband, Flachstahl (in €/t) 26,2 25,8 27,7 24,3 26,0<br />

Total staff costs per ton of semis, hot rolled coils, flat steels<br />

<strong>Personal</strong>kostenanteil an den Primärkosten (in %) 17,37 14,75 15,07 12,78 12,83<br />

Share of total staff costs in total costs<br />

Veränderung bei den Lohngruppen<br />

Modification of wage groups<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Lohngruppenkoeffizient Wage group coefficient 6,57 6,59 6,62 6,67 6,71<br />

Durchschnittspunkte Tarifzulage Average points of performance<br />

allowance according to collective agreement<br />

15,11 15,07 15,16 15,22 15,36<br />

Veränderung bei den Gehaltsgruppen<br />

Modification of salary groups<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Durchschnittsgehaltsgruppe Average salary group 4,90 4,93 4,91 4,92 4,91<br />

Durchschnittsgruppenzulage Average group allowance 1,32 1,33 1,33 1,10 1,05<br />

Durchschnittliche Lohngruppe Meister Average foreman wage group 2,42 2,50 2,46 2,59 2,63<br />

20


3 Betriebliche Sozialleistungen<br />

Internal social benefits<br />

Eine erfolgreiche <strong>und</strong> mitarbeiterorientierte Unternehmenspolitik schließt auch die Beachtung<br />

der sozialen Bedürfnisse seiner Mitarbeiter ein. Schwerpunkte sind dabei zum einen<br />

die weitere Ausgestaltung unserer familienfre<strong>und</strong>lichen Unternehmenspolitik <strong>und</strong> zum anderen<br />

unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der betrieblichen Altersvorsorge.<br />

Vereinbarkeit von<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

Reconciling work and family life<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie ist<br />

heute für viele Beschäftigte unseres Unternehmens<br />

ein wichtiges Thema. Dies betrifft sowohl<br />

Mitarbeiter mit Kindern, aber auch Belegschaftsmitglieder,<br />

die einen pflegebedürftigen<br />

Angehörigen betreuen. Unser Unternehmen<br />

hat sich das Ziel gesetzt, die Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie mit einem innovativen<br />

Modell zu fördern. Deshalb wurde entschieden,<br />

sich einem externen Zertifizierungsverfahren<br />

zur Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

zu unterziehen. Im November 2006 erhielt<br />

die ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH<br />

als erstes Industrieunternehmen im Land Brandenburg<br />

das Gr<strong>und</strong>zertifikat audit beruf<strong>und</strong>familie<br />

® der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Gr<strong>und</strong>zertifikats ist eine Zielvereinbarung<br />

über Einzelmaßnahmen des Unternehmens<br />

in den nächsten drei Jahren. Darin<br />

verpflichten wir uns, neben bereits bestehenden<br />

Maßnahmen, zusätzliche familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Regelungen zu prüfen bzw. einzuführen.<br />

Im ersten Jahr stand die Umsetzung eines<br />

umfassenden Maßnahmepaketes auf dem<br />

Plan, das von Arbeitszeit <strong>und</strong> Arbeitsorganisation,<br />

<strong>Personal</strong>entwicklung <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

über Kommunikation <strong>und</strong> Information bis zur<br />

Schaffung von Serviceangeboten für Belegschaftsmitglieder<br />

mit Betreuungsaufgaben<br />

reichte. Im Januar <strong>2007</strong> verabschiedeten Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung<br />

über Zuschüsse bei familiären<br />

Ereignissen <strong>und</strong> zu Kinderbetreuungskosten.<br />

Damit wurden die betrieblichen Leistungen für<br />

Familien bzw. eingetragene Lebenspartnerschaften<br />

beispielsweise bei der Geburt von Kindern<br />

erheblich angehoben. Darüber hinaus<br />

wurde ein Zuschuss von monatlich 50 Euro für<br />

die Kinderbetreuung eingeführt.<br />

Im April <strong>2007</strong> eröffnete die betriebliche Kontakt<strong>und</strong><br />

Beratungsstelle. Interessierte Mitarbeiter<br />

haben hier die Möglichkeit, nützliche Informationen<br />

zu gesetzlichen Regelungen, wie z. B.<br />

zum Mutterschutz, zum Elterngeld, zu Mutter-<br />

Kind-Kuren oder zur Angehörigenpflege zu erhalten.<br />

Außerdem bietet die Kontakt- <strong>und</strong> Beratungsstelle<br />

individuelle Hilfestellung bei der<br />

Beantragung des betrieblichen Kinderbetreuungszuschusses<br />

sowie bei Fragen zur Teilzeitarbeit<br />

<strong>und</strong> unterstützt bei der Vermittlung weiterer<br />

familienorientierter Angebote der Region.<br />

Eines dieser Angebote ist das Kinderhotel der<br />

Arbeiterwohlfahrt in <strong>Eisenhüttenstadt</strong>. Die dortige<br />

individuelle Ganztagskinderbetreuung wendet<br />

sich vor allem an Eltern im Schichtbetrieb.<br />

Aber auch eine st<strong>und</strong>enweise Betreuung der<br />

Kinder oder das Babysitting im Haushalt der<br />

Familie ist möglich. ArcelorMittal Eisenhütten-<br />

stadt unterstützt seit 2005 diese bemerkenswerte<br />

Initiative auch materiell, trifft sie doch<br />

insbesondere die Erfordernisse der bei uns<br />

im Schichtbetrieb tätigen Eltern.<br />

Um optimale Lösungen zur Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie entwickeln zu können,<br />

war es uns wichtig, mehr über die tatsächliche<br />

Situation <strong>und</strong> Bedürfnisse der Betroffenen<br />

in unserem Unternehmen zu erfahren.<br />

Die Ergebnisse einer unternehmensinternen<br />

Umfrage, die wir im September <strong>2007</strong> durchführten,<br />

brachten uns neue Erkenntnisse auf<br />

diesem Gebiet <strong>und</strong> waren Gr<strong>und</strong>lage für<br />

weitere Maßnahmen.<br />

Auf dem Stadtfest <strong>2007</strong> präsentierten wir uns<br />

als ein familienfre<strong>und</strong>liches Unternehmen.<br />

Unser traditioneller Familienwettbewerb fand<br />

eine erfreuliche Resonanz. 151 Familien nahmen<br />

daran teil. Für unsere kleinen Gäste<br />

stand auch diesmal der Familienexpress bereit,<br />

durch unser Werk zu fahren <strong>und</strong> interessante<br />

Produktionsanlagen zu besichtigen.<br />

21<br />

Am 19. Juni <strong>2007</strong> übergibt B<strong>und</strong>esfamilienministerin<br />

Ursula von der Leyen Arbeitsdirektor Rainer Barcikowski<br />

das Gr<strong>und</strong>zertifikat für ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.


Betriebliche Altersvorsorge<br />

Employee pension scheme<br />

In Anbetracht der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

stößt die finanzielle Absicherung<br />

unserer Beschäftigten nach ihrem Berufsleben<br />

über die gesetzliche Altersversorgung<br />

hinaus auf wachsendes Interesse. Deshalb<br />

hat ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> gemeinsam<br />

mit der IG Metall <strong>und</strong> der betrieblichen<br />

Interessensvertretung verschiedene<br />

Modelle der Altersvorsorge entwickelt <strong>und</strong><br />

eingeführt. Auf der Basis betrieblicher Vereinbarungen<br />

existieren folgende Möglichkeiten<br />

der Direktversicherung:<br />

• arbeitgeberfinanzierte Direktversicherung<br />

über einen jährlichen Zuschuss von 260<br />

Euro;<br />

• arbeitgeberfinanzierte Direktversicherung<br />

über die Verwendung vermögenswirksamer<br />

Leistungen in Höhe von 330 Euro;<br />

• Angebot, die zusätzlichen Beiträge zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung in Höhe von<br />

5 % in die Direktversicherung umzuwandeln<br />

(nur für ATZ-Berechtigte);<br />

• arbeitnehmerfinanzierte Direktversicherung<br />

aus dem Bruttoentgelt, z.B. Urlaubs- <strong>und</strong><br />

Weihnachtsgeld.<br />

Das Modell der „MetallRente“ ergänzt seit<br />

mehreren Jahren die Maßnahmen der betrieblichen<br />

Altersvorsorge. Hierbei wurde die<br />

Möglichkeit geschaffen, die staatliche Altersvorsorge<br />

durch ein gefördertes privates bzw.<br />

betriebliches Engagement zu ergänzen. Unseren<br />

Mitarbeitern stehen verschiedene Wege<br />

zur Verfügung, wie die Nettoentgeltumwandlung<br />

in eine Direktversicherung oder Pensionskasse<br />

bzw. eine Bruttoentgeltumwandlung<br />

in eine Direktversicherung oder Pensionskasse.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurde die Nettoentgeltum-<br />

Teilnehmer an der arbeitnehmerfinanzierten Direktversicherung <strong>2007</strong><br />

Participants in direct insurance financed by employees in <strong>2007</strong><br />

Anteil an Belegschaftsgruppe<br />

in %<br />

Percentage of staff group<br />

LE Blue collar 292 15,1<br />

GE White collar 264 31,1<br />

Gesamt Total 556 19,9<br />

Teilnehmer an der arbeitgeberfinanzierten Altersvorsorge <strong>2007</strong><br />

Participants in old-age provision system financed by the employer in <strong>2007</strong><br />

Zuschuss von Verwendung Renten-<br />

260 € vermögenswirksamer versicherung<br />

Leistungen in Höhe in Höhe<br />

von 330 € von 5%<br />

LE Blue collar 1.955 930 95<br />

GE White collar 779 568 76<br />

Gesamt (ohne GF, LA) Total<br />

(without management board,<br />

executives)<br />

2.734 1.498 171<br />

Teilnehmer an der MetallRente <strong>2007</strong><br />

Participants in MetallRente in <strong>2007</strong><br />

Direkt- Bruttoentgeltumwandlung<br />

versicherung Pensionskasse/Direktversicherung<br />

Direct insurance Pension f<strong>und</strong> / Direct insurance<br />

arbeitnehmer- arbeitgeberfinanziert<br />

finanziert 330 Euro<br />

LE Blue collar 65 193 73<br />

GE White collar 71 167 63<br />

Gesamt Total 136 360 136<br />

22<br />

wandlung (Riester-Rente) für die Arbeitnehmer<br />

der ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH bei<br />

der MetallRente angeboten <strong>und</strong> in bisher geringem<br />

Umfang genutzt.<br />

Die Bruttoentgeltumwandlung kann in die<br />

Pensionskasse <strong>und</strong>/oder die Direktversicherung<br />

erfolgen. Arbeitgeberfinanzierte Neuverträge<br />

über die Verwendung vermögenswirksamer<br />

Leistungen in Höhe von 330 Euro<br />

werden bei der MetallRente abgeschlossen.


4 Ausbildung <strong>und</strong> <strong>Personal</strong>entwicklung<br />

Initial vocational training and personnel development<br />

Die tragenden Säulen unseres Unternehmens sind hoch qualifizierte Frauen <strong>und</strong> Männer in<br />

interessanten <strong>und</strong> verantwortungsvollen Berufen. Über Weiterbildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen<br />

werden unsere Mitarbeiter fit gemacht für die Anforderungen im Wettbewerb.<br />

Unsere „Experten für Stahl” sichern den Standort <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

Da die Anforderungen der K<strong>und</strong>en an die<br />

Produkte <strong>und</strong> damit auch an die Mitarbeiter<br />

im Unternehmen ständig steigen <strong>und</strong> der<br />

Wettbewerb sich verschärft, steht die Arbeit<br />

an Prozess-, Werkstoff- <strong>und</strong> Produktinnovationen<br />

ganz oben auf der Tagesordnung. Um<br />

neue Ideen zu entwickeln, muss über den<br />

Tellerrand hinausgeschaut werden. Die Halbwertzeit<br />

von Wissen wird immer kürzer.<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

Executive personnel development<br />

Ein weiterer Schwerpunkt unserer <strong>Personal</strong>entwicklung<br />

war im zurückliegenden Jahr die<br />

weitere Ausgestaltung einer leistungsstarken<br />

Führungskultur. Sie hat für unser Unternehmen<br />

einen besonderen Stellenwert, um die<br />

zukünftigen Herausforderungen der Produktion<br />

aber auch von Wissensmanagement, Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

zu meistern. Nur wenn Führungskräfte, Meister<br />

<strong>und</strong> jeder Vorgesetzte die zunehmenden<br />

Gleichzeitig werden unsere Beschäftigten immer<br />

älter. Zukünftig wird es also immer mehr<br />

darauf ankommen, mit einer immer älter werdenden<br />

Stammbelegschaft Produktivität <strong>und</strong> Innovation<br />

zu sichern. Deshalb setzen wir in unserer<br />

<strong>Personal</strong>entwicklung auf eine f<strong>und</strong>ierte<br />

Wissensvermittlung, fördern fachliche <strong>und</strong> soziale<br />

Kompetenz <strong>und</strong> unterstützen die Kreativität<br />

aller unserer Mitarbeiter, egal welchen Alters.<br />

Anforderungen aktiv mitgestalten <strong>und</strong> als Vorbild<br />

auftreten, werden diese Handlungs- <strong>und</strong><br />

Denkmaxime bei jedem Mitarbeiter ankommen.<br />

Dementsprechend fokussiert eine Reihe<br />

von Maßnahmen auf die Erweiterung der<br />

Kompetenz von Führungskräften, Meistern,<br />

Experten, Talents <strong>und</strong> Trainees. Wir unterstützten<br />

sie mit zielgruppenspezifischen Seminaren<br />

zur Führungs- <strong>und</strong> Methodenkompetenz.<br />

Hierbei geht es darum, zusätzliche Kenntnisse<br />

23<br />

In unserer <strong>Personal</strong>entwicklung berücksichtigen<br />

wir auch die zunehmende Vielfalt unserer Gesellschaft.<br />

Entsprechend unserer Verpflichtung<br />

aus dem Beitritt zur „Charta der Vielfalt“ sowie<br />

des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) ergreifen wir Maßnahmen zur Schaffung<br />

eines diskiminierungsfreien Arbeitsumfeldes in<br />

unserem Unternehmen.<br />

im Bereich der so genannten „Soft skills“ zu<br />

vermitteln bzw. weiter auszubauen. Außerdem<br />

befördern wir auf diese Weise den Dialog<br />

zwischen den Führungskräften <strong>und</strong> vor allem<br />

mit der Unternehmensführung. So fanden<br />

begleitend zu den Seminaren Gesprächsabende<br />

mit Vertretern unserer Geschäftsführung<br />

statt, die von allen Seiten als sehr konstruktiv<br />

<strong>und</strong> informativ bewertet wurden.


Qualifizierung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Vocational qualification and further occupational training<br />

Die Stahlindustrie ist eine Hightech-Branche.<br />

Hier zu arbeiten heißt, immer mit dem neuesten<br />

Stand der Technik konfrontiert zu sein <strong>und</strong><br />

sich stets wechselnden Anforderungen zu<br />

stellen. Dies verlangt die Bereitschaft zum lebenslangen<br />

Lernen. Um auch zukünftig eine<br />

bedarfsgerechte Qualifizierung zu garantieren,<br />

werden für jeden Beschäftigten unseres<br />

Unternehmens systematisch Qualifikationsanforderungen<br />

ermittelt <strong>und</strong> eine gezielte Qualifizierungsplanung<br />

aufgestellt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer stetig älter werdenden Belegschaft<br />

in unserem Unternehmen <strong>und</strong> der Forderung<br />

nach lebenslangem Lernen gibt es bei<br />

Qualifizierungsmaßnahmen keine Altersbegrenzungen.<br />

Teilnehmer an der Weiterbildung Participants at further occupational trainings<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Teilnahmen gesamt Total number of participations 4.035 2.836 2.709 2.961 3.397<br />

davon interne Weiterbildung Thereof internal advanced<br />

occupation training<br />

3.866 2.550 2.467 2.698 3.076<br />

davon externe Weiterbildung Thereof external advanced<br />

occupational training<br />

169 286 242 263 321<br />

Aufwand (in 1.000 €) Expenditure (in K€) 680,2 595 644,2 571,8 726,2<br />

Ausgewählte Weiterbildungsmaßnahmen <strong>2007</strong> Selected measures of further occupational training in <strong>2007</strong><br />

Anzahl der Teilnehmer Teilnahmen<br />

Number of participants Participations<br />

Schlüsselqualifikationen Key qualifications 187 200<br />

Schulung Managementsysteme Management systems 48 61<br />

Schulung TPM Training TPM 33 34<br />

Schulung Arbeitssicherheit Training occupational safety 332 375<br />

Produktionstechnische Schulung Training relating to production engineering 482 705<br />

Schulung Fachwissen Expert knowledge training 1.154 1.414<br />

Fremdsprachenausbildung Foreign language training 394 642<br />

Gesetzlich notwendige Qualifizierung Statutory qualifications 349 304<br />

24


Teilnahmen <strong>und</strong> Teilnehmer an Weiterbildungen nach Altersgruppen <strong>2007</strong><br />

Participations and participants in further occupational training in <strong>2007</strong><br />

Alter Mitarbeiter<br />

< 20<br />

21-25<br />

26-30<br />

31-35<br />

36-40<br />

41-45<br />

46-50<br />

51-55<br />

56-60<br />

> 60<br />

156<br />

170<br />

235<br />

172<br />

326<br />

480<br />

530<br />

517<br />

350<br />

60<br />

35 (2)<br />

24 (2)<br />

113 (6)<br />

28 (16)<br />

115 (16)<br />

170 (42)<br />

157 (25)<br />

149 (21)<br />

206 (7)<br />

223 (18)<br />

212 (24)<br />

269 (20)<br />

253 (50)<br />

305 (30)<br />

333 (46)<br />

324 (62)<br />

333 (66)<br />

Mitarbeiter Employees<br />

Teilnahmen Participations<br />

516 (56)<br />

629 (75)<br />

25<br />

(davon gesetzlich notwendige Qualifizierungen)<br />

Thereof statutory qualifications<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

Number of participants<br />

(davon gesetzlich notwendige Qualifizierungen)<br />

Thereof statutory qualifications<br />

669 (71)


Ideenmanagement (Betriebliches Vorschlagswesen)<br />

Management of ideas (employee suggestion scheme)<br />

Betriebliches Vorschlagswesen Employee suggestion scheme<br />

Auf dem Gebiet des Ideenmanagements war<br />

das zurückliegende Jahr das erfolgreichste in<br />

der Geschichte unseres Unternehmens. Damit<br />

knüpften wir an 2006 an, in dem wir in der<br />

Branchenauswertung des Deutschen Instituts<br />

für Betriebswirtschaft in der Kategorie „Grad<br />

der Realisierung“ den zweiten Platz errangen.<br />

Mit 1.108 eingereichten Vorschlägen erzielte<br />

unsere Belegschaft im vergangenen Jahr das<br />

bisher beste Resultat im Ideenmanagement.<br />

Das bereits gute Vorjahresergebnis wurde<br />

noch einmal um 152 Vorschlägen überboten.<br />

Eine Beteiligungsquote von 22,5 Prozent bedeutet<br />

gegenüber dem Vorjahr eine deutliche<br />

Steigerung <strong>und</strong> zeigt gleichzeitig die Potentiale<br />

auf.<br />

Die Zeiten für Begutachtung, Bewertung <strong>und</strong><br />

anschließender Realisierung der Vorschläge<br />

konnten im vergangenen Jahr weiter reduziert<br />

werden. So wurden insgesamt 1.046 Verbesserungsvorschläge<br />

abgeschlossen, das heißt,<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Zahl der Einreicher Number of proposers 502 472 419 624 676<br />

davon LE Thereof blue collar 432 405 360 558 585<br />

davon GE Thereof white collar 70 67 59 89 110<br />

Einreicher mit 1 Verbesserungsvorschlag (VV) Proposer of 1 suggestion 259 89 222 275 306<br />

Mehrfacheinreicher Proposer of multiple suggestions 243 224 197 349 370<br />

Ersteinreicher First suggestion 120 248 75 111 130<br />

VV gesamt Suggestions total 540 588 560 956 1.108<br />

Prämierte VV Awarded suggestions 370 465 401 482 639<br />

davon berechenbare VV Thereof calculable suggestions 38 71 79 44 61<br />

davon nicht berechenbare VV Thereof not calculable suggestions 332 394 322 438 578<br />

Arbeitsschutz-VV Suggestions on job safety 173 175 171 264 312<br />

VV mit Prämie über 500 € Awarded suggestions beyond 500 € 60 75 64 41 44<br />

Geldprämie (in €) Reward 192.559 260.567 246.431 149.751 164.685<br />

Gesamtnutzen (in €) Benefit total (in €) 1.790.254 2.083.510 2.003.778 1.157.084 1.045.527<br />

26<br />

dass auch eine große Anzahl an Vorschlägen<br />

mit längeren Bearbeitungszeiten zum Abschluss<br />

gebracht werden konnten.<br />

Die erneute Steigerung des Anteils von Verbesserungsvorschlägen<br />

auf dem Gebiet des<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Arbeitsschutzes zeigt, mit<br />

welcher Aufmerksamkeit unsere Mitarbeiter<br />

ihr Arbeitsumfeld betrachten, Gefahrenquellen<br />

erkennen <strong>und</strong> zu ihrer Beseitigung beitragen.<br />

312 Vorschläge, das entspricht 28,2 Prozent,<br />

wurden im Jahr <strong>2007</strong> zu diesem Thema eingereicht.


Das WCM-Modell (World Class Manufacturing),<br />

eine weiterentwickelte Form von TPM<br />

(Total Productive Management), wurde nach<br />

erfolgreicher Beendigung unseres Restrukturierungsprogramms<br />

ZUG zum bestimmenden<br />

Werkzeug des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

in unserem Unternehmen.<br />

Die Umsetzung dieses Modells beinhaltet<br />

zahlreiche Methoden zur Verbesserung<br />

verschiedener Kennzahlen, von denen<br />

Qualität, Kosten <strong>und</strong> Lieferzeiten den höchsten<br />

Stellenwert einnehmen. Um Verbesserungspotentiale<br />

zu erkennen, ist die engagierte<br />

<strong>und</strong> schöpferische Mitarbeit unserer<br />

Beschäftigten unerlässlich. Ihre Ideen <strong>und</strong><br />

Verbesserungsvorschläge sind wesentliche<br />

Schritte für die erfolgreiche Umsetzung des<br />

WCM-Modells.<br />

Entwicklung Ideenmanagement<br />

Development employee<br />

suggestion scheme<br />

956<br />

340<br />

540<br />

2003<br />

465<br />

588<br />

2004<br />

401<br />

560<br />

2005<br />

482<br />

2006<br />

639<br />

1.108<br />

<strong>2007</strong><br />

Verbesserungsvorschläge Suggestions<br />

Zahl der Einreicher Number of proposers<br />

27


Nachwuchsförderung<br />

Promotion of young professionals<br />

Der Fachkräftemangel entwickelt sich mittlerweile<br />

zum größten Innovationshemmnis in<br />

der Stahlindustrie. Der Wettbewerb um die<br />

besten Talente hat längst begonnen. Eine Säule<br />

unserer <strong>Personal</strong>politik ist deshalb die umfassende<br />

<strong>und</strong> gezielte Förderung von jungen<br />

Hoch- <strong>und</strong> Fachschulabsolventen – mit dem<br />

Ziel, die Spitzenkräfte von morgen bereits in<br />

ihrer Ausbildung an unser Unternehmen zu<br />

binden. Ab der Mitte des nächsten Jahrzehnts<br />

steht auch bei uns ein Wechsel der Ingenieursgeneration<br />

an. Die Ingenieure der Zukunft<br />

starten somit heute ihre Ausbildung in<br />

den Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen. Deshalb<br />

intensivierten wir im vergangenen Jahr<br />

unsere traditionellen Kontakte zur Brandenburgischen<br />

Technischen Universität Cottbus,<br />

zur Technischen Universität Bergakademie<br />

Freiberg, zur Fachhochschule Lausitz Senftenberg,<br />

zur Europa-Universität Viadrina in Frankfurt<br />

(Oder) <strong>und</strong> zur Technischen Fachhochschule<br />

Wildau. Gr<strong>und</strong>lage dafür ist das Studienförderprogramm<br />

von ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

Auf dieser Basis werden Talente<br />

für eine Tätigkeit in unserem Unternehmen<br />

geb<strong>und</strong>en. Jährlich fördern wir sechs bis zehn<br />

Studenten. Mit der Bergakademie Freiberg fixierten<br />

wir einen Kooperationsvertrag. Dieser<br />

beinhaltet auch die praktische Unterstützung<br />

von jährlich vier Absolventen des Moskauer<br />

Stahlinstituts (MISIS), die in Freiberg ein Doppeldiplom<br />

abschließen. Außerdem führten wir im<br />

vergangenen Jahr das Förderprogramm mit<br />

der Europa-Universität Viadrina zur Unterstüt-<br />

zung von zwei osteuropäischen Studenten fort.<br />

Dieses Stipendienprogramm sieht vor, Studenten<br />

der Betriebswirtschaft bereits nach dem<br />

Gr<strong>und</strong>studium für die Bedürfnisse der Stahlindustrie<br />

zu interessieren. Wichtigste Voraussetzung<br />

für diese Stipendien sind sehr gute Leistungen<br />

im Studium, Mehrsprachigkeit <strong>und</strong><br />

Erfahrungen in Osteuropa.<br />

Technikbegeisterung zu wecken <strong>und</strong> junge<br />

Menschen schon frühzeitig an die Technik heranzuführen,<br />

war auch das Ziel für die Ausweitung<br />

der Zusammenarbeit von ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> mit sieben Schulen <strong>und</strong><br />

Praktikanten/Diplomanden/Werkstudenten Trainees/graduands/students<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Schülerpraktikanten Internships (pupils) 96 82 93 51 42<br />

Überbetriebliche Erstausbildung Intercompany initial training 15 44 23 6 19<br />

Umschulung/Fortbildung Retraining/further education 7 4 3 7 5<br />

Studenten Students 29 35 44 37 51<br />

davon Russland Thereof from Russia 4 3 6 3 11<br />

davon Polen Thereof from Poland 0 0 1 2 5<br />

Diplomanden Students about to take their diploma 7 5 6 6 11<br />

davon Russland Thereof from Russia 1 2 2 0 2<br />

Gesamt Total 154 170 169 107 128<br />

28<br />

Gymnasien der Region. Hierin sehen wir eine<br />

erste Voraussetzung, um auch perspektivisch<br />

unseren ingenieurtechnischen Bedarf zu decken.<br />

Dafür luden wir im Oktober vergangenen<br />

Jahres 167 Schüler der Region zu einem<br />

Besuch der IdeenExpo <strong>2007</strong> nach Hannover<br />

ein. ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> war dort<br />

neben anderen deutschen Stahlunternehmen<br />

mit einem Stand auf dem Stahlcampus vertreten.<br />

Hier hatten die Jugendlichen die Möglichkeit,<br />

mehr über den Werkstoff Stahl, seine Erzeugung<br />

<strong>und</strong> Verarbeitung sowie seine vielseitige<br />

Verwendbarkeit kennen zu lernen.


Maßnahmen der Nachwuchsförderung* Educational measures for young professionals<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Direktstudierende gesamt Students total 14 7 8 8 5<br />

davon ehemalige Auszubildende Thereof former apprentices 10 2 4 2 1<br />

davon Externe Thereof external 2 0 0 1 4<br />

Co-Finanzierung DAAD-Stipendium Matching F<strong>und</strong>s TU Freiberg für osteuropäische Studenten<br />

Co-financing DAAD Scholarships<br />

0 3 2 3 4<br />

Co-Finanzierung Viadrina-Stipendium für osteuropäische Studenten<br />

Co-financing to Viadrina scholarships<br />

2 2 2 2 2<br />

Berufsbegleitende Qualifizierung gesamt Extravocational training total 31 19 2 2 11<br />

davon Meister Thereof foremen 1 0 0 0 6<br />

davon Techniker Thereof technicians 0 0 0 0 4<br />

davon Master (MBA) 1 0 1 2 1<br />

Anzahl Förderverträge gesamt Number of training contracts total 45 28 11 10 16<br />

* Beginn der Fördermaßnahme Start of promotion<br />

Zur Sicherung des aktuellen <strong>und</strong> zukünftigen<br />

Ingenieurbedarfs gehört die Werbung von Absolventen<br />

als Trainees. Seit dem vergangenen<br />

Jahr wurde die Anzahl der Trainees in unserem<br />

Unternehmen erheblich erhöht. Im Rahmen<br />

eines speziellen Programms bieten wir<br />

talentierten Nachwuchskräften eine optimale<br />

Zukunftsperspektive am Standort <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

Während eines mehrwöchigen Betriebseinsatzes<br />

erhalten sie die Gelegenheit,<br />

verschiedene Prozessstufen <strong>und</strong> Unternehmensbereiche<br />

kennen zu lernen sowie sich in<br />

ihre zukünftige Tätigkeit auch praktisch einzuarbeiten.<br />

Weiterhin erhalten sie die Möglichkeit,<br />

innerhalb des Konzerns ein mehrwöchiges<br />

Praktikum in einem ausländischen Partnerunternehmen<br />

durchzuführen.<br />

Neueinstellung von Trainees New recruitments of postgraduate trainees<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Anzahl eingestellter Trainees<br />

Recruitment of postgraduate trainees<br />

11 5 6 8 25<br />

davon Polen Thereof from Poland 1 – – – 1<br />

Anzahl übernommener Trainees<br />

Transfer of postgraduate trainees to salary payroll on<br />

unlimited contract<br />

2 11 7 4 6<br />

29<br />

Marcus Thätner, Bronzemedaillengewinner<br />

der Ringereuropameisterschaften<br />

<strong>2007</strong>, studiert an der BTU<br />

Cottbus Elektrotechnik <strong>und</strong> erhält eine<br />

Studienförderung von ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong>.


Berufliche Erstausbildung<br />

Initial vocational training<br />

Entwicklung der Auszubildendenzahlen (Stand 31.12.)<br />

Development number of apprentices (Situation: 12/31)<br />

Seit einigen Jahren befinden sich konstant etwa<br />

zweih<strong>und</strong>ert junge Menschen in den Berufen<br />

Elektroniker/-in, Industriemechaniker/-in<br />

<strong>und</strong> Industriekaufmann/-frau in einer Ausbildung<br />

in unserem Berufsbildungszentrum. Im<br />

vergangenen Jahr wurden 51 Auszubildende<br />

neu eingestellt, nachdem ihre Vorgänger unser<br />

Berufsbildungszentrum im Februar als erfolgreiche<br />

Auslerner verlassen hatten. Die<br />

zehn Besten von ihnen wurden direkt in ein<br />

unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen,<br />

den anderen wurde ein befristeter Arbeitsvertrag<br />

bei der Eisenhüttenstädter Dienstleistungsgesellschaft<br />

angeboten.<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Gewerbliche Blue collar 174 174 171 178 177<br />

Kaufmännische White collar 16 12 12 12 14<br />

Auszubildende gesamt Apprentices, total 190 186 183 190 191<br />

Ausbildungsquote Vocational training quota 6,0 5,9 6,1 6,3 6,4<br />

30<br />

Zu den Höhepunkten der Berufsausbildung<br />

zählten im zurückliegenden Jahr:<br />

• die Einführungswoche für die neuen Auszubildenden,<br />

bei der Informationen über unser<br />

Unternehmen vermittelt werden, die Jugendlichen<br />

sich kennenlernen <strong>und</strong> ein<br />

Gruppengefühl entwickeln können;<br />

• der Austausch deutsch-polnischer Auszubildender,<br />

die Kooperation mit der Europaschule<br />

in Sulecin hat die Wende überdauert<br />

<strong>und</strong> geht jetzt ins zwanzigste Jahr;<br />

• in Kooperation mit Künstlern wurden Kreativprojekte<br />

durchgeführt, u.a. auch im Rahmen<br />

des deutsch-polnischen Austausches;<br />

• Auszubildende von ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

zeigten Flagge für Demokratie <strong>und</strong><br />

Toleranz – gegen Rechtsradikalismus <strong>und</strong><br />

Gewalt, u.a. auf Veranstaltungen in Berlin<br />

<strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong>;<br />

• die verfahrenstechnische Qualifizierung der<br />

gewerblich-technischen Auszubildenden,<br />

die zu einer Vertiefung stahltypischer Kenntnisse<br />

führte;<br />

• Auszubildende unseres Unternehmens absolvierten<br />

einen einmonatigen Sprachaufenthalt<br />

in Bournemouth (England).<br />

Erstmals reisten im vergangenen Jahr die<br />

Auszubildenden des zweiten Lehrjahres nach<br />

Berlin <strong>und</strong> Zwickau. Hier nahmen sie zunächst<br />

an einer Führung in der Holocaust-Gedenkstätte<br />

teil <strong>und</strong> besuchten danach den B<strong>und</strong>estag.<br />

Am nächsten Tag besichtigten die Jugendlichen<br />

das Volkswagen-Werk Mosel in Zwickau.<br />

Anfang Dezember <strong>2007</strong> beteiligten sich Auszubildende<br />

<strong>und</strong> Ausbilder aus unserem Unternehmen<br />

an einer Jugendkonferenz in Dortm<strong>und</strong>.<br />

Gemeinsam mit der Stadt Dortm<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> dem „Bündnis für Demokratie <strong>und</strong> Toleranz<br />

– gegen Extremismus <strong>und</strong> Gewalt“ veranstaltete<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> diese<br />

Tagung zum Thema „Vielfalt <strong>und</strong> Toleranz –<br />

Praxisorientierte Formen interkulturellen Lernens<br />

für Auszubildende, Ausbilder <strong>und</strong> Bildungsprojekte“.<br />

An zwei Tagen erarbeiteten<br />

über 130 Jugendliche aus dem gesamten<br />

B<strong>und</strong>esgebiet in sieben interaktiven Workshops<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> eigener Erfahrungen<br />

Bausteine für interkulturelles Lernen. Für<br />

die nächsten Jahre sind weitere Projekte zur<br />

Förderung sozialkommunikativer Kompetenzen<br />

unserer Auszubildenden geplant.


Unser Unternehmen leistet mit seiner Berufsausbildung<br />

einen wesentlichen Beitrag zur regionalen<br />

Entwicklung. Der Rückgang von<br />

Schulabsolventen einerseits <strong>und</strong> die erfreuliche<br />

wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens<br />

andererseits machen die Ressource<br />

„Nachwuchs“ schon heute zu einem knappen<br />

Gut. Die Entwicklung wird anhalten. Wir haben<br />

deshalb für die nächsten Jahre entsprechende<br />

Maßnahmen eingeleitet. So wurden ausbildungsbegleitende<br />

Hilfsangebote für leistungsschwächere<br />

Auszubildende eingeführt,<br />

um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Hürden<br />

der Berufsausbildung zu nehmen, ohne<br />

unsere hohen Anforderungen zu reduzieren.<br />

Mit einer besonderen Informationsoffensive<br />

verfolgten wir im Jahr <strong>2007</strong> das Ziel, Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler, Pädagogen <strong>und</strong> Multiplikatoren<br />

in Ostbrandenburg auf unsere Ausbildung<br />

<strong>und</strong> die guten beruflichen Perspektiven für junge<br />

Menschen in unserem Unternehmen aufmerksam<br />

zu machen. Leistungsstarken Schulabgängern<br />

bieten wir eine Berufsausbildung<br />

mit anschließender Studienförderung. Jungen<br />

Frauen zeigen wir am Beispiel unseres Unter-<br />

nehmens, dass Arbeitsplätze in der Stahlindustrie<br />

keineswegs nur Männersache sind.<br />

Auch im zurückliegenden Jahr war diese Offensive<br />

erfolgreich: Trotz zurückgehender<br />

Schulabgängerzahlen konnten wir unsere<br />

Ausbildungsplätze qualifiziert besetzen.<br />

Struktur der Ausbildungsberufe (Stand: 31.12.<strong>2007</strong>)<br />

Number of apprentices (Situation: <strong>2007</strong>/12/31)<br />

12<br />

129<br />

46<br />

2<br />

Während des Stadtfestes <strong>2007</strong> werden die zehn<br />

besten Auszubildenden des Jahrganges geehrt<br />

<strong>und</strong> erhalten einen unbesfristeten Arbeitsvertrag<br />

bei ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

Industriemechaniker/in Industrial mechanician<br />

Werkstoffprüfer Materials tester<br />

Elektroniker/in Energy electronics fitter<br />

Industriekaufmann/-frau Industrial clerk<br />

31


QualifizierungsCentrum der Wirtschaft GmbH<br />

Die QCW QualifizierungsCentrum der Wirtschaft<br />

GmbH, hat sich als ISO-zertifizierter Bildungsdienstleister<br />

in der Region etabliert. Die<br />

Angebotspalette dieser 100-prozentigen Tochtergesellschaft<br />

von ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

reicht von einer praxisnahen Berufsorientierung<br />

in acht Berufsfeldern für alle Schulformen<br />

der Region, über die berufliche Erstausbildung<br />

bis hin zu Umschulung, Anpassungsqualifizierung<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung in einem<br />

breiten Branchenspektrum. In den einzelnen<br />

Geschäftsfeldern arbeiten 51 Ausbilder,<br />

Sozialpädagogen <strong>und</strong> Dozenten sowie ein<br />

Dienstleistungsteam von fünf Mitarbeitern.<br />

Entwicklung der Teilnehmerzahlen (Eintritte je Jahr)<br />

Numbers of participants (Accessions per year)<br />

Im vergangenen Jahr absolvierten insgesamt<br />

389 Auszubildende eine berufliche Erstausbildung<br />

im QCW. Die Verb<strong>und</strong>ausbildung wird<br />

dabei seit vielen Jahren als Bildungsdienstleistung<br />

gegenüber kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />

der Region angeboten. Hier erhielten<br />

im vergangenen Jahr 92 Auszubildende aus<br />

23 Unternehmen modulare Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Fachausbildungen.<br />

Seit September <strong>2007</strong> absolvierten<br />

42 benachteiligte Jugendliche ihr erstes<br />

Lehrjahr in fünf verschiedenen Berufen. Diesen<br />

Bildungsauftrag erlangte das QCW nach erfolgreich<br />

verlaufenden Ausschreibungen beim<br />

Regionalen Einkaufszentrum Berlin-Brandenburg.<br />

Zum 1. Oktober <strong>2007</strong> begannen zwanzig<br />

Jugendliche im Rahmen des Kooperativen<br />

Modells eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- <strong>und</strong> Klimatechnik.<br />

Im Altenpflegefachseminar nahmen<br />

21 Jugendliche eine Erstausbildung <strong>und</strong> drei<br />

Teilnehmer eine Umschulung auf. 16 Teilnehmer<br />

waren in einer 18-monatigen Weiterbildung<br />

zur Fachkraft für die gerontopsychiatrische<br />

Betreuung <strong>und</strong> Pflege integriert.<br />

Im Rahmen der Ausbildungsinitiative „TeamArbeit<br />

für Deutschland“ konnten im vergangenen<br />

Jahr sechs zusätzliche Ausbildungsplätze<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Teilnehmer berufliche Erstausbildung<br />

Participants in initial vocational training<br />

482 458 446 403 389<br />

davon kaufmännische Ausbildung<br />

Thereof white collar training<br />

86 40 51 37 36<br />

davon gewerblich/technische Ausbildung<br />

Thereof blue collar/technical training<br />

396 418 395 320 353<br />

Berufsvorbereitende Lehrgänge benachteiligter 108 46 42 38 41<br />

Jugendlicher Preparatory professional training<br />

courses for <strong>und</strong>erprivileged young people<br />

In der Berufsvorbereitung wurden im Jahr<br />

<strong>2007</strong> am QCW 41 Jugendliche in drei Berufsfeldern<br />

für den Berufsausbildungseinstieg fit<br />

gemacht.<br />

32<br />

Im Berichtsjahr wurden mehrere Projekte auf<br />

Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene sowie im europäischen<br />

Maßstab initiiert <strong>und</strong> durchgeführt. Bis<br />

<strong>2007</strong> wurden im Rahmen eines INTERREG IIIA<br />

Projektes dreißig arbeitslose Jugendliche zu<br />

EU-Assistenten <strong>und</strong> EU-Servicetechnikern qualifiziert.<br />

26, also 86 Prozent der Teilnehmer,<br />

konnten damit auf dem 1. Arbeitsmarkt integriert<br />

werden. Seit <strong>2007</strong> setzt das QCW gemeinsam<br />

mit dem IMU-Institut Berlin im Rahmen<br />

des Innopunkt-Projektes „zukunft.metall“<br />

eine praxisnahe Arbeits- <strong>und</strong> Berufsweltorientierung<br />

für Schüler im Branchenkompetenzfeld<br />

Metall um.<br />

Das LASA Projekt „Aktiv für Arbeit“ für Langzeitarbeitslose<br />

<strong>und</strong> Nichtleistungsbezieher wurde<br />

erfolgreich fortgesetzt. Ziele sind der Erhalt<br />

<strong>und</strong> die Verbesserung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit<br />

sowie die Erhöhung der<br />

Chancen der Teilnehmer auf Integration in reguläre<br />

Beschäftigung. Von 258 Projektteilnehmern<br />

konnte jeder fünfte eine sozialversicherungspflichtige<br />

Tätigkeit aufnehmen.<br />

Im vergangenen Jahr erhielt das QCW den<br />

Zuschlag für das Projekt „JUFAR – Junge Facharbeiter<br />

der Region in den Arbeitsmarkt integrieren“.<br />

Durch individuelles Coaching, gepaart<br />

mit fachlicher Qualifizierung <strong>und</strong> einer<br />

Steigerung der Medien- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

konnten im Projektzeitraum August bis Dezember<br />

<strong>2007</strong> bereits vierzehn junge Facharbeiter<br />

aus unserem Landkreis in den Arbeitsmarkt<br />

integriert werden. In einem weiteren<br />

Projekt „JUEL – Junge Eltern fit für die Berufsausbildung“<br />

wurden zwanzig junge Mütter<br />

bzw. Väter im Alter von 19 bis 31 Jahre für eine<br />

kaufmännische Berufsausbildung oder in einem<br />

gewerblich-technischen Beruf vorbereitet.


5 Kommunikation <strong>und</strong> Information<br />

Communication and information<br />

Information <strong>und</strong> Kommunikation sind elementare Bestandteile einer modernen <strong>und</strong> erfolgreichen<br />

Unternehmenspolitik. Sie entwickeln sich dabei zunehmend zu strategischen Führungs-<br />

<strong>und</strong> Managementaufgaben, die das eigenverantwortliche <strong>und</strong> unternehmerische<br />

Handeln der Beschäftigten optimieren sollen.<br />

Insbesondere in Zeiten von strategischen Veränderungen<br />

im Unternehmen spielen die<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Information eine tragende<br />

Rolle. Mitarbeiter müssen ihr Unternehmen,<br />

seine Ziele, sein Leitbild <strong>und</strong> seine Kultur kennen,<br />

verstehen, akzeptieren <strong>und</strong> letztlich auch<br />

leben. In diesem Prozess übernimmt die interne<br />

Kommunikation die Rolle eines Koordinators<br />

<strong>und</strong> Mittlers von Informationen <strong>und</strong> Wissen.<br />

Dabei gilt es, das gesamte Spektrum von<br />

Wissensvermittlung <strong>und</strong> Informationstransfer,<br />

von persönlichen Kontakten <strong>und</strong> Gesprächen<br />

über die klassischen Formen wie die Mitarbeiterzeitung<br />

bis hin zu modernen elektronischen<br />

Medien effektiv <strong>und</strong> gezielt einzusetzen.<br />

<strong>2007</strong> war für unser Unternehmen ein äußerst<br />

ereignisreiches Jahr. Die Integration von ArcelorMittal,<br />

als weltweit größten Stahlproduzenten,<br />

wurde fortgesetzt, <strong>und</strong> die Unternehmenskommunikation<br />

hatte die Aufgabe, allen Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> auch der Öffentlichkeit die Herausforderung,<br />

denen unser Unternehmen<br />

während des Integrationsprozesses gegenüberstand,<br />

transparent darzulegen. Insbesondere<br />

die Einführung der neuen ArcelorMittal-<br />

Marke stellte neue Anforderungen. Das neue<br />

Markenimage musste unternehmensweit <strong>und</strong><br />

darüber hinaus kommuniziert werden. Dabei<br />

ging es nicht in erster Linie um ein neues Grafikdesign.<br />

Die neue Marke ist das, wofür ArcelorMittal<br />

steht, was der Konzern erreichen will.<br />

Sie definiert <strong>und</strong> veranschaulicht die Visionen,<br />

aber auch die Werte, an denen wir uns orientieren.<br />

Nachdem die neue Marke im Mai <strong>2007</strong> vorgestellt<br />

wurde, folgten zahlreiche lokale Initiativen,<br />

um die Mitarbeiter <strong>und</strong> die Öffentlichkeit<br />

mit der neuen Konzernstrategie vertraut zu<br />

machen. Höhepunkt der Aktivitäten am Standort<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> war die Multimediashow<br />

„Transformation“ während des Stadtfestes Ende<br />

August <strong>2007</strong>. In einer beeindruckenden<br />

Aufführung aus moderner Technik, Live-Musik,<br />

Artistik <strong>und</strong> Tanz konnten sich an drei Abenden<br />

H<strong>und</strong>erttausende Besucher von dem einzigartigen<br />

Profil, den Werten <strong>und</strong> Visionen von<br />

ArcelorMittal überzeugen. Nicht ohne Stolz erlebten<br />

auch unsere Mitarbeiter die Präsentation<br />

ihrer neuen Marke, die motivieren <strong>und</strong><br />

Identität schaffen soll. Mit Hilfe der neuen<br />

Kommunikationsmittel von ArcelorMittal, wie<br />

die Mitarbeiterzeitung „boldspirit“, die neuen<br />

Internet- <strong>und</strong> Intranetseiten sowie das Arcelor-<br />

Mittal Web TV, konnte dazu im vergangenen<br />

Jahr sehr viel erreicht werden. Eine interne<br />

33<br />

Umfrage erbrachte eine positive Resonanz in<br />

den Unternehmen von ArcelorMittal: Bei 94<br />

Prozent der Mitarbeiter wurde die neue Marke<br />

gut aufgenommen. „transforming tomorrow“<br />

erwies sich als absoluter Renner.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Anforderungen begannen<br />

wir im vergangenen Jahr damit unsere internen<br />

Medien neu zu gestalten. So wurde die<br />

äußere Gestaltung unserer Mitarbeiterzeitung<br />

<strong>und</strong> aller Printmedien entsprechend der Konzernvorgaben<br />

neu konzipiert.


Veranstaltungen <strong>und</strong> Betriebsbesichtigungen<br />

Events and plant tours<br />

Betriebsbesichtigungen erfreuten sich auch im<br />

vergangenen Jahr großer Beliebtheit. Insbesondere<br />

der großen Nachfrage bei Schülern<br />

<strong>und</strong> Studenten an Führungen durch unsere<br />

Produktionsbereiche kamen wir sehr gern<br />

nach. Wir erhoffen uns damit, bei dem einen<br />

oder anderen Jugendlichen den Wunsch für<br />

eine spätere Tätigkeit in unserem Unternehmen<br />

zu wecken.<br />

Betriebsbesichtigungen Plant tours<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Anzahl Führungen<br />

Number of tours<br />

493 512 415 475 404<br />

Anzahl Teilnehmer<br />

Number of participants<br />

7.341 7.447 6.244 7.060 6.739<br />

Teilnehmerzusammensetzung der Betriebsbesichtigungen <strong>2007</strong><br />

Composition of participants in <strong>2007</strong><br />

2.818<br />

358<br />

Am 12. Mai <strong>2007</strong> fand erstmals im Land Brandenburg<br />

ein „Tag des offenen Unternehmens“<br />

statt. Wie bei über 400 anderen Firmen hatten<br />

die Besucher auch bei ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

die Möglichkeit, das Unternehmen näher<br />

kennen zu lernen. Insbesondere Jugendliche<br />

<strong>und</strong> ihre Eltern informierten sich über die<br />

Ausbildungschancen <strong>und</strong> Berufsperspektiven.<br />

Das Stadtfest <strong>Eisenhüttenstadt</strong> war auch im<br />

Jahr <strong>2007</strong> ein Höhepunkt im Leben unserer<br />

48<br />

29<br />

411<br />

1.779<br />

562<br />

Gesamt Total 6.039<br />

Delegationen<br />

Schulen Schools 77<br />

Universitäten Universities 26<br />

Erwachsenenqualifizierung Adult qualification 3<br />

Öffentliche Medien Public media 10<br />

Fachgruppen Expert groups 54<br />

Senioren/Vereine Senior citizens/associations 14<br />

Sonstige Others 219<br />

34<br />

Region. Über 250.000 Gäste besuchten an<br />

diesen drei Tagen die verschiedenen Veranstaltungen.<br />

Die Präsentationen unseres Unternehmens<br />

auf dem Stadtfest <strong>2007</strong> standen<br />

ganz im Zeichen der neuen Marke von ArcelorMittal.<br />

Neben den traditionellen Busr<strong>und</strong>fahrten<br />

durch unser Unternehmen, die sehr<br />

schnell ausgebucht waren, hatten Familien<br />

mit Kleinkindern Gelegenheit, mit einem „Familienexpress“<br />

unser Werk kennenzulernen.


6 Verantwortung für die Gesellschaft<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Gesellschaftliche Verantwortung in allen Bereichen der Unternehmenstätigkeit <strong>und</strong> gemeinwohlorientierte<br />

Aktivitäten in der Region sind für ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> seit Jahren<br />

gelebte Realität. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, die den Menschen auch in Zukunft<br />

mehr Lebensqualität bietet. Neben der ethischen <strong>und</strong> moralischen Verpflichtung kommt der<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Pflege der Humanressourcen im globalisierten Wettbewerb eine entscheidende<br />

wirtschaftliche Bedeutung zu. Dabei setzen wir auf eine Politik der Vielfalt innerhalb<br />

<strong>und</strong> außerhalb unseres Unternehmens.<br />

UN Global Compact<br />

Ein zentraler Bestandteil der Geschäftsphilosophie<br />

von ArcelorMittal ist Nachhaltigkeit. Damit<br />

wird die Verpflichtung verb<strong>und</strong>en, bei all unseren<br />

Aktivitäten stets die Bedürfnisse zukünftiger<br />

Generationen vor Augen zu haben, um<br />

ihnen eine bestmögliche Zukunft zu sichern.<br />

Bei Arcelor Mittal erstreckt sich diese Verantwortung<br />

auf die Mitarbeiter, die wir fördern,<br />

auf die Orte <strong>und</strong> Gemeinden, die wir unterstützen<br />

<strong>und</strong> auf die gesamte Welt um uns herum.<br />

ArcelorMittal beteiligt sich seit seiner Fusion im<br />

Jahre 2006 aktiv an der Global Compact Initiative<br />

der Vereinten Nationen. Ziel des Global<br />

Compacts ist es, durch die Kraft gemeinsamen<br />

Handelns das gesellschaftliche Engagement<br />

von Unternehmen zu fördern. Dieses<br />

einmalige Projekt ist eine freiwillige Initiative,<br />

die Unternehmen aus allen Regionen der Welt,<br />

internationale Arbeitnehmerverbände <strong>und</strong> Organisationen<br />

der Zivilgesellschaft vereint.<br />

Der Global Compact verpflichtet die Unternehmen,<br />

innerhalb ihres Einflussbereiches einen<br />

Katalog von Gr<strong>und</strong>werten auf dem Gebiet der<br />

Menschenrechte, der Arbeitsnormen, des<br />

Umweltschutzes <strong>und</strong> der Korruptionsbekämpfung<br />

anzuerkennen, zu unterstützen <strong>und</strong> in<br />

die Praxis umzusetzen. Das Ziel: eine Weltwirtschaft<br />

gemäß dem Leitbild der Nachhaltigkeit.<br />

35


Bürgerliches Engagement<br />

Corporate Citizenship<br />

Unternehmerisches Handeln <strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />

sind keine Gegensätze. In unserem<br />

Selbstverständnis gehören Geschäftserfolg<br />

<strong>und</strong> das Wirken in der Gesellschaft zusammen.<br />

Als guter „Unternehmensbürger“<br />

(Corporate Citizens) wirken wir deshalb auf<br />

verschiedene Weise aktiv an der Lösung von<br />

gesellschaftlichen Problemen mit. Corporate<br />

Citizenship ist eine „Win-Win-Strategie“, die<br />

speziell auch die Visionen <strong>und</strong> Interessen der<br />

Jugend aufgreifen muss.<br />

„Wir engagieren uns für die Entwicklung der<br />

Attraktivität der Region durch Unterstützung<br />

von Wirtschaft, Bildung, Kultur <strong>und</strong> Sport.“,<br />

heißt es in unserem Unternehmensleitbild. Zur<br />

Verwirklichung dieses Anspruches hat unser<br />

Unternehmen in den letzten Jahren drei Stiftungen<br />

ins Leben gerufen. Die Bürgerstiftung<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> fördert eine Vielzahl von gemeinnützigen<br />

Vereinen <strong>und</strong> Aktivitäten in den<br />

Bereichen Jugend, Sport, Soziales, Kultur, Umwelt<br />

<strong>und</strong> Bildung in der Stadt <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

Die im Dezember 2004 gegründete Stahlstiftung<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> widmet sich vornehmlich<br />

der Förderung von Projekten aus Kunst<br />

<strong>und</strong> Kultur, Wissenschaft <strong>und</strong> Bildung in der<br />

Region. Seit 2005 vergibt die Stahlstiftung den<br />

Stahl-Literaturpreis an prominente Schriftsteller.<br />

Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.<br />

Empfänger des zweiten Stahl-Literaturpreises<br />

war der im Jahr <strong>2007</strong> verstorbene<br />

Schriftsteller Walter Kempowski. Gewürdigt<br />

wurde sowohl sein literarischer Blick auf die<br />

Dramatik des Lebens der einfachen Menschen<br />

als auch der humane Gr<strong>und</strong>ton seines<br />

gesamten Schaffens, sein Werben für Toleranz<br />

<strong>und</strong> Verständigung. Als Chronist, Sammler<br />

<strong>und</strong> Erzähler der jüngsten deutschen Vergangenheit<br />

hat Walter Kempowski dazu beigetragen,<br />

das Bewusstsein seiner Leser zu schärfen<br />

– gegen ideologische Verblendung,<br />

Gleichgültigkeit, Gewalt <strong>und</strong> Intoleranz. Parallel<br />

zur Verleihung des Stahl-Literaturpreises<br />

ruft die Stahlstiftung Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

zu einem Schreibwettbewerb auf. Mit diesem<br />

„Wettstreit der Worte“ verbinden die Initiatoren<br />

das Ziel, junge Schreibtalente der Region zu<br />

fördern sowie einen nachhaltigen Beitrag zur<br />

Pflege der deutschen Sprache zu leisten.<br />

Mit Mitteln der Kulturklubstiftung konnten im<br />

vergangenen Jahr umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />

im Club „Hans Marchwitza“ in<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> durchgeführt werden <strong>und</strong><br />

damit die Vielfalt des kulturellen Angebotes in<br />

der Stadt gesichert werden.<br />

Mit diesen Aktivitäten geht es im Kern darum,<br />

die so genannten weichen Standortfaktoren<br />

der Region zu fördern, die die „Hefe“ für ein<br />

tolerantes, demokratisches, kreatives <strong>und</strong> damit<br />

innovatives Milieu sind.<br />

Darüber hinaus ist unser Unternehmen an<br />

zahlreichen lokalen, regionalen <strong>und</strong> überregionalen<br />

Initiativen zur Vernetzung von Aktivitäten<br />

in der Bildungslandschaft, an R<strong>und</strong>en Tischen<br />

zur Intensivierung der Kooperation<br />

zwischen Schule <strong>und</strong> Wirtschaft sowie an Arbeitskreisen<br />

zur Verbesserung der Ausbildungssituation<br />

maßgeblich beteiligt.<br />

36<br />

Preisträger des 2. Schülerschreibwettbewerbes<br />

der Stahlstiftung <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> war 2003 Gründungsmitglied<br />

am R<strong>und</strong>en Tisch „Jugend <strong>und</strong><br />

Wirtschaft“ in Brandenburg, der von der B<strong>und</strong>esinitiative<br />

„Unternehmen: Partner der Jugend“<br />

(UPJ) koordiniert wird. Der „R<strong>und</strong>e Tisch“<br />

ist ein Praxisnetzwerk <strong>und</strong> eine Plattform engagierter<br />

Brandenburger Unternehmen, die<br />

mit eigenen exemplarischen Projekten in ihrem<br />

jeweiligen Umfeld Schritt für Schritt Brücken<br />

zwischen diesen Akteuren bauen, Impulse<br />

geben, neues Engagement motivieren <strong>und</strong><br />

Unternehmen <strong>und</strong> junge Menschen aktivieren,<br />

gemeinsam etwas für sich zu tun.


Politik der Vielfalt<br />

Diversity policy<br />

Unsere Gesellschaft ist von einer wachsenden<br />

Vielfalt an Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsformen<br />

gekennzeichnet. Mit der Globalisierung der<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> dem europäischen Integrationsprozess<br />

ist es zu einer starken Internationalisierung<br />

von Arbeits- <strong>und</strong> Absatzmärkten<br />

gekommen. Belegschaften, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Partner sowie unsere Gesellschaft sind vielfältiger<br />

<strong>und</strong> „bunter“ geworden.<br />

Vielfalt wird auf Dauer zu einem bleibenden<br />

<strong>und</strong> immer bedeutsameren Faktor unserer<br />

Gesellschaft, die auch die Wirtschaft vor<br />

neue Herausforderungen stellt. In unserer<br />

Unternehmenspolitik haben wir Vielfalt, Toleranz<br />

<strong>und</strong> Antidiskriminierung stets als eine<br />

Chance <strong>und</strong> einen Garanten unseres Erfolges<br />

gesehen. Unser Credo war: Ein Unternehmen,<br />

das wie ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>,<br />

vom Export lebt, mit internationalem<br />

Kapital arbeitet <strong>und</strong> seine Rohstoffe aus<br />

dem Ausland bezieht, kann sich Intoleranz,<br />

Diskriminierung <strong>und</strong> die Duldung von Gewalt<br />

gegen Fremde an seinem Standort <strong>und</strong><br />

in seinem Land nicht leisten. Wir fördern<br />

<strong>und</strong> befördern deshalb seit Jahren eine Kultur<br />

der Offenheit, Toleranz <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

gegenüber der Vielfalt in unserer Gesellschaft.<br />

Folgerichtig unterzeichnete unser Unternehmen<br />

im Mai <strong>2007</strong> die „Charta der Vielfalt“.<br />

Die Initiative „Diversity als Chance – die Charta<br />

der Vielfalt von Unternehmen in Deutschland“<br />

steht unter der Schirmherrschaft von B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

Angela Merkel. Initiatoren <strong>und</strong> Erstunterzeichner<br />

der Charta waren im Dezember<br />

2006 die Deutsche Bank, Daimler-Chrysler,<br />

Deutsche BP <strong>und</strong> Deutsche Telekom.<br />

Anliegen der Charta ist es, in den Unternehmen<br />

Deutschlands ein von Vorurteilen freies<br />

Arbeitsumfeld sowie ein Klima der Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen.<br />

Wirtschaftlicher Erfolg beruht heute mehr<br />

denn je auf der Anerkennung der Vielfalt unserer<br />

Gesellschaft innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Unternehmens sowie der Wertschätzung<br />

<strong>und</strong> Nutzung der darin liegenden Potentiale.<br />

„Die Vielfalt der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Auf einem Festakt im B<strong>und</strong>eskanzleramt am 15. Mai <strong>2007</strong> mit Staatsministerin Maria Böhmer <strong>und</strong> Michael<br />

Schmidt (Vorstandsmitglied der Deutschen BP AG) unterzeichnet Rainer Barcikowski für ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

die Charta der Vielfalt.<br />

Talenten eröffnet Chancen für innovative <strong>und</strong><br />

kreative Lösungen“, heißt es in der Charta.<br />

37<br />

Mit diesem Schritt bekräftigten wir die Gr<strong>und</strong>pfeiler<br />

unserer Unternehmenskultur, die von<br />

gegenseitigem Respekt <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

jedes Einzelnen geprägt ist <strong>und</strong> auf Vielfalt<br />

<strong>und</strong> Toleranz beruht. Wir sind der Meinung,<br />

dass eine im Unternehmen praktizierte Kultur<br />

des positiven Umgangs mit kulturell unterschiedlichen<br />

individuellen Fähigkeiten, Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnissen die Chancen für<br />

ein konfliktfreies Zusammenleben in unserer<br />

Gesellschaft verbessert. Die Wirtschaft hat dabei<br />

eine besondere Verantwortung.<br />

Mit zahlreichen Initiativen <strong>und</strong> Aktionen hat<br />

sich ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> seit Jahren<br />

zum Vorreiter für Vielfalt <strong>und</strong> Toleranz, gegen<br />

Gewalt <strong>und</strong> Diskriminierung im Land Brandenburg<br />

<strong>und</strong> darüber hinaus etabliert. Die Förderung<br />

der Gleichbehandlung basiert u.a. auf<br />

einer Betriebsvereinbarung über partnerschaftliches<br />

Verhalten, in der sich die Sozialpartner<br />

verpflichten, in <strong>und</strong> außerhalb unseres<br />

Unternehmens ein Klima gegenseitiger<br />

Achtung <strong>und</strong> des friedvollen Zusammenlebens<br />

aller Menschen zu fördern, gleich, woher<br />

sie kommen, wie sie aussehen, wie sie<br />

sprechen <strong>und</strong> für welche Lebenshaltung <strong>und</strong><br />

Weltanschauung sie eintreten.<br />

Als im Sommer <strong>2007</strong> die Meldungen über die<br />

fremdenfeindlichen Übergriffe in der sächsischen<br />

Kleinstadt Mügeln bekannt wurden,<br />

nahm unser Unternehmen dies zum Anlass,<br />

mit einem Appell für Toleranz <strong>und</strong> Achtung<br />

der Menschenwürde unseren Standpunkt erneut<br />

öffentlich zu machen. „Nichts, aber auch<br />

gar nichts in einer zivilen Gesellschaft rechtfertigt<br />

Menschenjagden, Gewalt gegen Ausländer<br />

<strong>und</strong> Gebrüll fremdenfeindlicher Parolen.<br />

Jeder Mensch in diesem Land <strong>und</strong> auf jedem<br />

Flecken dieser Erde hat ein Recht auf ein Leben<br />

ohne Angst, auf freie Ausübung eines<br />

existenzsichernden Gewerbes <strong>und</strong> auf Unverletzlichkeit<br />

seiner Person.“, heißt es im Aufruf,<br />

dem sich Unternehmen, Persönlichkeiten <strong>und</strong><br />

Bürger unserer Region anschlossen.


7 Betriebliche Mitbestimmung<br />

Co-determination<br />

Die offene <strong>und</strong> partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> der konstruktive Dialog zwischen Unternehmensführung<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmervertretung waren auch im zurückliegenden Jahr Garanten<br />

für den Erfolg unseres Unternehmens. Dabei haben sich der verantwortungsvolle Umgang<br />

<strong>und</strong> der regelmäßige Informationsaustausch zwischen den Sozialpartnern erneut bewährt.<br />

Im Rahmen der betrieblichen Mitbestimmung<br />

wurden im Berichtsjahr verschiedene Betriebsvereinbarungen<br />

abgeschlossen. Ein wichtiges<br />

Ergebnis dieser Verhandlungen zwischen Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Betriebsrat war die Verlängerung<br />

des 2003 vereinbarten Interessenausgleichs<br />

<strong>und</strong> Sozialplans bis zum 31. 12. 2009.<br />

Damit wurde insbesondere unsere unternehmerische<br />

Verantwortung für die Schaffung<br />

<strong>und</strong> Förderung regionaler Arbeitsplätze zeitlich<br />

<strong>und</strong> materiell ausgedehnt.<br />

Die Betriebsvereinbarung über Zuschüsse bei<br />

familiären Ereignissen <strong>und</strong> zu Kinderbetreuungskosten<br />

war Bestandteil des umfangrei-<br />

chen Maßnahmekatalogs zur familienfre<strong>und</strong>lichen<br />

Politik unseres Unternehmens. Eine im<br />

vergangenem Jahr vereinbarte Ergänzung zur<br />

betrieblichen Altersversorgung diente vornehmlich<br />

der Förderung von Familien sowie<br />

der Verbesserung der Altersversorgung von<br />

Arbeitnehmern, die Elternzeit in Anspruch<br />

nehmen. Danach wird die Beitragszahlung<br />

zur Altersversorgung auch bei Elternzeit nicht<br />

unterbrochen.<br />

Eine im Vorjahr getroffene Vereinbarung der Sozialpartner<br />

sieht die finanzielle Förderung von<br />

Initiativen, Projekten <strong>und</strong> Veranstaltungen ehemaliger<br />

Mitarbeiter unseres Unternehmens vor.<br />

39<br />

Mit der Vereinbarung über den Nichtraucherschutz<br />

wurden bereits bestehende betriebliche<br />

Regelungen ergänzt <strong>und</strong> die gesetzlich geforderten<br />

Bestimmungen durchgesetzt. Damit gilt<br />

in allen geschlossenen Räumen <strong>und</strong> Betriebseinrichtungen<br />

außerhalb gekennzeichneter<br />

Raucherzonen ein generelles Rauchverbot.<br />

Im Oktober <strong>2007</strong> fand in <strong>Eisenhüttenstadt</strong> eine<br />

Betriebsrätekonferenz der deutschen Standorte<br />

von ArcelorMittal statt. Die anwesenden Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Arbeitsdirektoren verabschiedeten<br />

eine gemeinsame Erklärung gegen<br />

Ausländerhass <strong>und</strong> Gewalt, für Menschlichkeit<br />

<strong>und</strong> Toleranz.


Wichtige Ereignisse im Jahr <strong>2007</strong><br />

Main events in <strong>2007</strong><br />

11. Januar<br />

63 Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen folgen der Einladung<br />

von ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>, um<br />

sich am Tag der offenen Tür der TU Bergakademie<br />

Freiberg über mögliche Berufs- <strong>und</strong><br />

Karrierewege zu informieren.<br />

11 January<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> invited 63 pupils<br />

on the occasion of the university Freiberg<br />

open house to inform about career chances.<br />

17. Januar<br />

Im Ergebnis der gemeinsamen Hilfsaktion von<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>, der Städte<br />

Frankfurt/Oder <strong>und</strong> Slubice mit dem Solidaritätsdienst-international<br />

e.V. (SODI) wird das<br />

Ökodorf Warakapitiya an fünfzig Familien<br />

übergeben, die 2005 Opfer des Tsunamis in<br />

Sri Lanka wurden.<br />

17 January<br />

The ecologic village of Warakapitiya is handed<br />

over to 50 families which have been violated<br />

by the tsunami in Sri Lanka in 2005. The village<br />

was built in co-operation of ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong>, the towns of Frankfurt/Oder<br />

(Germany) and Slubice (Poland) and the association<br />

of the Solidaritätsdienst-international<br />

e.V.<br />

19. März<br />

Eine chinesische Delegation unter Leitung des<br />

Vize-Vorsitzenden der staatlichen Kommission<br />

für Entwicklung <strong>und</strong> Reform der Volksrepublik<br />

China, Xie Zhenhua, besucht die ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH.<br />

19 March<br />

A Chinese delegation visits ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>,<br />

led by Xie Zhenhua, Vicechair<br />

of the National Development And Reform<br />

Commission in China.<br />

40<br />

12. Mai<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> beteiligt sich als<br />

eine von 412 brandenburgischen Firmen am<br />

„Tag des offenen Unternehmens“.<br />

12 May<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> takes part in the<br />

region-wide enterprises’ open house.


16. Juni<br />

Mit Unterstützung von ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

<strong>und</strong> weiteren regionalen Firmen wird<br />

die Freilichtbühne in nur drei Monaten wieder<br />

für eine öffentliche Nutzung hergerichtet. Zur<br />

feierlichen Einweihung spielt das Deutsche<br />

Filmorchester Babelsberg vor 2500 Besuchern.<br />

16 June<br />

The open air theatre of <strong>Eisenhüttenstadt</strong> is reopened<br />

due to the support for renovation by<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> and other regional<br />

firms with a concert of the Deutsches<br />

Filmorchester Babelsberg.<br />

19. Juni<br />

Arcelor <strong>Eisenhüttenstadt</strong> wird in ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> umbenannt.<br />

19 June<br />

Arcelor <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH is renamed to<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH.<br />

19. Juni<br />

B<strong>und</strong>esfamilienministerin Ursula von der Leyen<br />

überreicht ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> das<br />

Gr<strong>und</strong>zertifikat zum audit beruf<strong>und</strong>familie<br />

19 June<br />

The German Family Minister Ursula von der<br />

Leyen hands over the Certificat on the Audit<br />

‘Beruf <strong>und</strong> Familie’ (profession and family) to<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

®.<br />

18. Juli<br />

Die Stahlstiftung <strong>Eisenhüttenstadt</strong> verleiht dem<br />

Autor Walter Kempowski den Stahl-Literaturpreis<br />

<strong>2007</strong> für sein „herausragendes, zeitgenössisches,<br />

literarisches Schaffen“.<br />

18 July<br />

The ‘Stahlstiftung <strong>Eisenhüttenstadt</strong>’ (Steel Fo<strong>und</strong>ation<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong>) hands over the ‘Stahl-<br />

Literaturpreis <strong>2007</strong>’ (the Steel Literature Award<br />

<strong>2007</strong>) to the author Walter Kempowski in honor<br />

of his extraordinary contemporary literature<br />

oeuvre.<br />

24. August<br />

Aus Anlass des erfolgreichen Abschlusses der<br />

umfangreichen Modernisierung des Unternehmens<br />

im Jahr 1997 findet ein Festakt statt.<br />

Schwerpunkt der Modernisierung war damals<br />

die Inbetriebnahme des Hochofens 5A <strong>und</strong><br />

des Warmwalzwerkes.<br />

41<br />

24 August<br />

A ceremonial act commemorates the finishing<br />

of the successful modernisation in 1997. The<br />

focus of the modernisation had been the start<br />

of operation of the blast furnace 5A and the<br />

hot rolling mill.


24.–26. August<br />

Das achte Stadtfest lockt wieder H<strong>und</strong>erttausende<br />

Besucher nach <strong>Eisenhüttenstadt</strong>. Eindrucksvoller<br />

Höhepunkt ist die Multimediashow<br />

„Transformation“, mit der sich ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> als Unternehmen des weltgrößten<br />

Stahlerzeugers mit neuer Marke <strong>und</strong><br />

neuem Namen präsentiert. Am Familienwettbewerb<br />

des Unternehmens beteiligen sich<br />

während des Stadtfestes 151 Familien.<br />

24–26 August<br />

The highlight 8th town festival was the media<br />

show called ‘Transformation’ which presented<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> as a part of the<br />

largest steel producer world wide with a new<br />

brand and new name. 151 families took part<br />

in the family contest initiated by ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> at the town festival.<br />

5. September<br />

Die Progroup AG, mit Sitz in Offenbach, präsentiert<br />

der Öffentlichkeit ein Projekt zum Bau<br />

der größten Papierfabrik für Wellpappenrohpapier<br />

Deutschlands bis 2009 in <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

5 September<br />

The Progroup AG Offenbach presented a project<br />

of building the largest corrugated paper<br />

enterprise in Germany in <strong>Eisenhüttenstadt</strong> until<br />

2009.<br />

42<br />

29. <strong>und</strong> 30. September<br />

Die Einnahmen einer Verkaufsaktion der ArcelorMittal<br />

<strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH auf dem Stadtfest<br />

werden an die Kindertagesstätten „Entdeckerland“<br />

<strong>und</strong> „Brunnenring“ gespendet.<br />

29/30 September<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH donate<br />

its revenues of the town festival sales action to<br />

the kindergardens ‘Entdeckerland’ and ‘Brunnenring’.


6. bis 14. Oktober<br />

Im Rahmen der IdeenExpo <strong>2007</strong> in Hannover<br />

präsentiert ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> mit<br />

anderen deutschen Stahlunternehmen, Institutionen<br />

<strong>und</strong> Hochschulen den Stahlcampus.<br />

Über 160.000 zumeist jugendliche Besucher<br />

nutzen die Gelegenheit sich mit dem Werkstoff<br />

Stahl <strong>und</strong> Berufsmöglichkeiten in der Stahlindustrie<br />

bekannt zu machen.<br />

6 to 14 October<br />

Within the framework of the IdeenExpo <strong>2007</strong><br />

Hannover, ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> presents<br />

the steel campus in co-operation with<br />

other steel companies and universities. More<br />

than 160,000 visitors learn about the material<br />

of steel.<br />

10. Oktober<br />

Zum Abschluss der Jahreskonferenz des Internationalen<br />

Eisen- <strong>und</strong> Stahlinstituts in Berlin<br />

besuchen Manager von Stahlunternehmen<br />

aus der ganzen Welt ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

10 October<br />

Managers from steel companies across the<br />

world visit ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> after<br />

the Annual Conference of the International<br />

Iron and Steel Institute Berlin.<br />

5. November<br />

Mit großer Mehrheit stimmen die Hauptversammlungen<br />

für die Fusion von Arcelor <strong>und</strong><br />

Mittal Steel zu ArcelorMittal.<br />

5 November<br />

The merger of Arcelor and Mittal is approved<br />

by the general assemblies.<br />

43<br />

13. November<br />

Der Verwaltungsrat von ArcelorMittal in Luxemburg<br />

beschließt den Bau einer dritten Verzinkungsanlage<br />

am Standort <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

13 November<br />

The advisory board of ArcelorMittal in Luxembourg<br />

decide the construction of the third galvanising<br />

line at the plant of <strong>Eisenhüttenstadt</strong>.<br />

7./8. Dezember<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> veranstaltet gemeinsam<br />

mit dem „Bündnis für Demokratie<br />

<strong>und</strong> Toleranz – gegen Extremismus <strong>und</strong> Gewalt<br />

(BfDT)“ <strong>und</strong> der Stadt Dortm<strong>und</strong> eine Jugendkonferenz<br />

in der Dortm<strong>und</strong>er Westfalenhalle.<br />

Über 130 Auszubildende <strong>und</strong> Ausbilder<br />

aus dem gesamten B<strong>und</strong>esgebiet entwickeln<br />

in interaktiven Workshops Lösungsansätze<br />

zum Thema Vielfalt <strong>und</strong> Toleranz in der Ausbildung.<br />

7/8 December<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> and the ‘Bündnis<br />

für Demokratie <strong>und</strong> Toleranz – gegen Extremismus<br />

<strong>und</strong> Gewalt’ (Association for democracy<br />

and tolerance – against extremism and<br />

violation) hold a youth conference in Dortm<strong>und</strong>.<br />

More than 130 apprentices and trainers<br />

from all over Germany develop approaches<br />

on diversity and tolerance in the<br />

training.


Abkürzungsverzeichnis List of abbreviations<br />

GF Geschäftsführung<br />

Management board<br />

LA Leitende Angestellte<br />

Executives (neither covered by collective agreement<br />

nor by workers’ representation at plant level)<br />

AT Außertarifliche Angestellte<br />

Exempts (not covered by collective agreement)<br />

GE Gehaltsempfänger<br />

White collar worker<br />

LE Lohnempfänger<br />

Blue collar worker<br />

Konzept, Text<br />

Dr. Herbert Nicolaus,<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH<br />

TG Tarifgruppe<br />

Salary group<br />

LG Lohngruppe<br />

Wage group<br />

ATZ Altersteilzeit<br />

Partial retirement (German statutory pension scheme for elder workers,<br />

part-time work, available for age-groups up to 1951)<br />

TKD Technisch-Kaufmännische Dienste<br />

Technical commercial services – talent pool<br />

Fotos<br />

Ramona Behrend, Sven Hammel<br />

ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong> GmbH<br />

Bernd Geller, <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

Grafik<br />

Matthias Frach<br />

Druck<br />

Oktoberdruck AG, Berlin<br />

44


ArcelorMittal <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

Geschäftsführer <strong>Personal</strong>- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

15888 <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

Tel. 0 33 64 - 37 - 0<br />

Fax: 0 33 64 - 4 40 20<br />

info@arcelormittal-eisenhuettenstadt.com<br />

www.arcelormittal-eisenhuettenstadt.com

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