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Die Sprache des Parfums

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tung. <strong>Die</strong> relevanten Lexeme sind in der folgenden Version <strong>des</strong> Joop-<br />

Textes hervorgehoben; Variationen im Textumbruch von mir):<br />

(Satz 1) Ein aufregender Duft für den geradlinigen und leidenschaftlichen<br />

Mann.<br />

(Satz 2) Ein Duft von blumigen, holzigen und exotischen Nuancen in Harmonie<br />

mit herb-warmen Akzenten.<br />

(Satz 3) <strong>Die</strong> kühle Frische von Bergamotte vereinigt sich mit dem Feuer der<br />

Herz-Kopf-Note aus Zimt, Orangenblüten und Jasmin.<br />

(Satz 4) Der exotische Fond von Sandelholz, Vetyver und Patchouli und ein<br />

dezenter Hauch von Ambra, Tabak, Moschus und Honig verschmelzen har-<br />

monisch ineinander.<br />

(Satz 5) Der schmal geschnittene und klar gestaltete Flakon unterstreicht die<br />

Geradlinigkeit; seine warme und ungewöhnliche Farbgestaltung die Lei-<br />

denschaftlichkeit und aufregende Wirkung <strong>des</strong> Duftes.<br />

In Satz 1 <strong>des</strong> Joop-Textes tauchen die Adjektive aufregend, leiden-<br />

schaftlich, geradlinig als Attribute zu Substantiven auf, womit den Sub-<br />

stantiven die entsprechenden Eigenschaften zugeschrieben werden:<br />

aufregend Duft<br />

geradlinig, leidenschaftlich Mann<br />

Im semantischen Zentrum stehen in Satz 1 nicht spezifische olfaktori-<br />

sche Eigenschaften <strong>des</strong> <strong>Parfums</strong> selbst, sondern der Duft wird ganz all-<br />

gemein als aufregend beschrieben. Durch die kausale (respektive finale)<br />

Präposition für wird von Seiten <strong>des</strong> Duftes eine Beziehung zu dem Mann<br />

als potenziellem Benutzer aufgebaut; dieser wird als geradlinig und lei-<br />

denschaftlich charakterisiert (vgl. zu Präpositionalattributen Schierholz<br />

2001).<br />

In Satz 5 tauchen die Lexeme semantisch und teilweise morphologisch<br />

variiert auf. Dort werden folgende Attribuierungsrelationen etabliert:<br />

191

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