090529 Der Fondsbrief Nr 90 - Der Immobilienbrief
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090529 Der Fondsbrief Nr 90 - Der Immobilienbrief
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Meiner Meinung nach…<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 1<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong> 22. KW/ 29.05.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 1<br />
Fonds-Check: Fairer<br />
Schiffsfonds von Oltmann<br />
Macquarie: Schafe<br />
scheren in Australien<br />
IVG: KPMG mietet 15<br />
Jahre Neubau in Holland<br />
Fonds-Check: ZBI hofft<br />
auf Ergebnisse wie früher<br />
ILG: Handels-Spezialist<br />
bringt Pflegeheim-Fonds<br />
Fonds-Check: Prosperity:<br />
Boomt die Finanzbranche?<br />
KGAL: EK-Fonds in<br />
London schnell platziert<br />
Steuern: Urteile zu<br />
Schiffen und Windanlagen<br />
Leistungsbilanz: Sachsenfonds<br />
lockt Mehrfachtäter<br />
Auf ein Wort: Stefan<br />
Wiegand will Euro-Fonds<br />
Zweitmarkt: Umsätze steigen<br />
trotz Feiertag<br />
2<br />
2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
14<br />
16<br />
16<br />
Personalia 17<br />
Recht einfach 19<br />
Impressum 19<br />
Noch das Pokal-Finale am kommenden Samstag, und dann ist die Fußball-Saison<br />
wieder vorbei. Und? Alles zur Zufriedenheit gelaufen? Nicht für alle. Die Hamburger<br />
Fraktion vor allem der Schiffsfonds-Initiatoren wird nicht glücklich sein. Sie hat am<br />
Rande der Wanschka-Veranstaltung auf Mallorca miterleben müssen, wie der HSV<br />
gegen den Erzrivalen Werder Bremen das erste von zwei Halbfinals vergeigt hat. Danach<br />
ging nichts mehr. Aus auch im UEFA-Pokal-Halbfinale, und aus den Meisterträumen<br />
sind die Hamburger ebenfalls mit dickem Kopf aufgewacht.<br />
Und die Anbieter aus München? Die Bayern-Fans unter ihnen haben den Schuldigen<br />
schnell gefunden. <strong>Der</strong> Trainer war´s! Vom ersten Spieltag an haben sie über Grinsi-<br />
Klinsi geschimpft. Wohl nicht zu unrecht. Nicht ein einziges Mal Tabellenführer! Wann<br />
gab es das zum letzten Mal?<br />
Wo haben wir sonst noch Fondsinitiatoren? In Köln zum Beispiel. Hier gab es keine<br />
Überraschungen. Zwar haben die FC-Fans zwischenzeitlich vom UEFA-Pokal<br />
geträumt, doch am Ende kickte Köln im Niemandsland der Tabelle.<br />
Da ist letztlich auch Dortmund gelandet. Am letzten Spieltag haben die Borussen das<br />
internationale Geschäft verpasst. So bleibt nur die Freude darüber, vor Schalke 04 in<br />
der Abschlusstabelle zu stehen. <strong>Der</strong>en Saison war eine einzige Katastrophe. Positiv<br />
in Erinnerung bleibt einzig der Auswärtssieg gegen Bayern. Aber Meistermacher<br />
Felix Magath wird die Schale in der nächsten Saison für den S04 holen. So sicher<br />
wie in den vergangenen 51 Jahren ohne Meisterschaft. (Aus Gelsenkirchen<br />
kommen zwar keine Fondsanbieter, aber Fonds-Journalisten.)<br />
Magath, Meister? Genau! Wolfsburg. Dieses Team hatte wohl niemand auf der Rechnung.<br />
Wer weiß, vielleicht ist das ja der Beginn der Wachablösung. Die Parallelen zur<br />
Fondsbranche sind nicht zu übersehen. Die drei großen, Börsen notierten Emissionshäuser<br />
haben schwer zu kämpfen. Bei Eigenkapital-Umsätzen zwischen 7,5<br />
Millionen Euro (Lloyd Fonds) und 30 Millionen Euro (HCI) im ersten Quartal wird die<br />
Lage bedrohlich. MPC mit elf Millionen Euro kann ebenfalls nicht zufrieden sein.<br />
Sie und andere müssen auf die neue Saison hoffen. Nach der Sommerpause wird es<br />
ernst. Dann zeigt sich, ob geschlossene Fonds im Jahr 2009 nur ein Nischendasein<br />
fristen oder doch die Wende zum Massengeschäft für vermögende Kunden schaffen.<br />
Die Entscheider in der Deutschen Bank immerhin glauben daran und arbeiten sogar<br />
an einem eigenen Fonds. Bislang haben die Banker aus Frankfurt zwar ordentlich<br />
Fonds anderer Anbieter umgesetzt, spielten aber als Initiator keine große Rolle mehr.<br />
Ähnlich wie die Kicker der Eintracht in der Bundesliga.<br />
Lassen Sie sich die Fußball freie Zeit nicht zu lang werden.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Markus Gotzi<br />
Chefredakteur<br />
<strong>Der</strong> <strong>Fondsbrief</strong>
Macquarie<br />
Farmer in Australien<br />
Mit dem Fonds „Macquarie<br />
9: Agrar Direktinvest“ beteiligen<br />
sich Anleger ab 20.000<br />
australische Dollar oder<br />
10.000 Euro plus fünf Prozent<br />
Agio als Farmer in<br />
Australien: <strong>Der</strong> Fonds erwirbt<br />
Grund und Boden,<br />
komplette Betriebe und Wasserrechte.<br />
In Frage kommen<br />
Getreide- und Milchfarmen,<br />
Mandelplantagen und Weinanbaubetriebe.<br />
Macquarie<br />
rechnet bei einer Laufzeit<br />
von zehn Jahren mit Gesamtausschüttungen<br />
von rund 200<br />
Prozent.<br />
Schafe in Australien. Down Under<br />
züchten Farmer rund jedes vierte<br />
Schaf weltweit.<br />
Hamburg Trust<br />
Fonds abgewickelt<br />
Wie jetzt bekannt wurde, hat<br />
Hamburg Trust seinen US-<br />
Fonds „Domicilim 2“ rückabgewickelt.<br />
Die Vorbehalte<br />
waren zu groß, nachdem<br />
HGA Capital bei seinem<br />
ähnlich gestrickten Fonds<br />
über Probleme mit dem selben<br />
US-Partner Alliance<br />
berichtet hatte. Anleger erhielten<br />
ihren Einsatz plus<br />
Agio zurück und zusätzlich<br />
eine jährliche Verzinsung<br />
von sieben Prozent anteilig<br />
für die Zeit ihres Beitritts.<br />
Fonds-Check<br />
Schnäppchenjäger mit Erfahrung<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 2<br />
Oltmann-Gruppe hat erstes Schiff bereits weit unter Baupreis eingekauft<br />
Krise als Chance, die besonderen Marktmöglichkeiten nutzen. Manche Initiatoren<br />
wirken einfach nur hilflos bei dem Versuch, gerade jetzt mit Chancenfonds Anlegerkapital<br />
einzusammeln. Auch über den Begriff „Schnäppchenfonds I 2009“ des Schiffsfonds-Anbieters<br />
Oltmann lässt sich diskutieren. Anders als andere Initiatoren hat die<br />
Oltmann-Gruppe seit 2000 bereits fünf mal bestätigt, dass sie Schiffe günstig<br />
einkaufen und wenig später mit Gewinn wieder veräußern kann.<br />
Konzept: Auf- und Abschwünge sind in der Schifffahrt nichts außergewöhnliches –<br />
auch wenn die aktuelle Entwicklung zweifellos eine Sondersituation darstellt. Die<br />
Preise sind teilweise stark gefallen, ebenso wie die Betriebskosten. Die Zeiten, in denen<br />
Offiziere und Mannschaften sich beim Poker um die Heuer den Höchstbietenden<br />
aussuchen konnten, sind vorbei. Diese Lage will die Oltmann-Gruppe ausnutzen<br />
und mit ihrem Blind-Pool Secondhand-Schiffe, Neubauten und Resales günstig erwerben.<br />
Das sind Schiffe, die kurz vor der Ablieferung stehen, die der Besteller aber<br />
auf Grund von Zahlungsschwierigkeiten nicht abnehmen kann.<br />
Objekte: Solch eine Resale-Transaktion hat der Fonds vor wenigen Tagen getätigt<br />
und ergänzt den Verkaufsprospekt mit einem Nachtrag. Mit 500.000 Euro beteiligt<br />
sich der „Schnäppchenfonds I“ an der „BBC Dansk“. Ein Neubau, der für einen russischen<br />
Reeder gedacht war und nach Angaben des Initiators nur rund 70 Prozent des<br />
ursprünglichen Baupreises kostete. Den Rest der Summe von 12,9 Millionen Euro<br />
finanziert Oltmann mit drei weiteren Fonds und einer Hypothek. Die Dansk ist ein<br />
Multipurpose Schiff mit einer Tragfähigkeit von 7.500 Tonnen. <strong>Der</strong> Charterer BBC<br />
Chartering & Logistic zahlt ein Jahr lang 6.<strong>90</strong>0 Euro täglich und nutzt das Schiff<br />
unter anderem, um sperrige Güter wie Teile für Windkraftanlagen zu transportieren.<br />
Konzept: Mit Eigenkapital zwischen 20 Millionen Euro und 50 Millionen Euro will Oltmanns<br />
ähnliche Schnäppchen jagen. In Frage kommen vor allem kleinere Schiffe:<br />
Minibulker, kleine Mehrzweckfrachter und Containerschiffe, die eher zwischen europäischen<br />
Häfen reisen und weniger auf den Rennstrecken Richtung Asien. Besondere<br />
Chancen sieht der Anbieter im Markt der Handy-Size-Bulker. Hier sind zahlreiche<br />
Aufträge storniert worden,<br />
viele der teils über 25 Jahre<br />
alten Schiffe stehen vor der<br />
Verschrottung. So wurden<br />
etwa im November 2008<br />
und im Januar dieses Jahres<br />
jeweils bis zu sechs<br />
mal so viel Tonnage<br />
verschrottet als in manchen<br />
Monaten zuvor.<br />
<strong>Der</strong> Fonds sammelt ausschließlich<br />
Eigenkapital ein.<br />
Die jeweiligen Schiffe<br />
des Blind-Pools werden<br />
allerdings teilweise<br />
über Schiffshypotheken Mehrzweckfrachter. Ein ähnliches Schiff hat der Fonds gekauft.<br />
finanziert.<br />
Kalkulation: Ziel ist es, ab 2011 Ausschüttungen zu leisten und innerhalb der geplanten<br />
Laufzeit bis 2020 Überschüsse aus Verkaufsgewinnen zu erwirtschaften. Viel<br />
mehr werden Leser des Verkaufsprospekts zu diesem Punkt nicht viel finden – ein<br />
Blind-Pool eben, bei dem sich die Anleger auf die Fähigkeiten aller Beteiligten verlassen<br />
müssen. Ohne viel Geschwafel kommt der Prospekt daher auch mit 48 Seiten
IVG Immobilien AG<br />
ISIN DE0006205701<br />
Fokussiert<br />
Büroimmobilien und Kavernen<br />
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22,4 Mrd. verwaltetes Vermögen<br />
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IVG<br />
KPMG in Amstelveen<br />
IVG hat den Vertrieb seines<br />
Fonds „EuroSelect 17 Office<br />
Center Amstelveen“ gestartet.<br />
KPMG hat den Neubau<br />
mit einer Fläche von rund<br />
37.500 Quadratmetern 15<br />
Jahre lang angemietet. Er<br />
liegt direkt an der Autobahn<br />
A9 zwischen Amsterdam und<br />
dem Flughafen Schiphol.<br />
Zeichner sind ab 10.000 Euro<br />
plus fünf Prozent Agio dabei<br />
und sollen Ausschüttungen<br />
von im Schnitt 5,15 Prozent<br />
nach Steuern erhalten. Geplante<br />
Laufzeit: 12 Jahre.<br />
Nordcapital Offshore Fonds 4<br />
9 % p.a. und Meer.<br />
Große Decksfläche (1.000 m 2 )<br />
Zwei Pod-Antriebe<br />
vom Typ Aquamaster<br />
Azipull CP 120<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 4<br />
aus. Eine wohltuende Ausnahme bei manchmal Telefonbuch dicken Unterlagen. Potenzielle<br />
Investoren können sich an den Ergebnissen der Vergangenheit orientieren,<br />
ohne Gewähr auf künftige Resultate. Alles geht an die Fondszeichner, auch der Verkaufserlös.<br />
Weil Oltmann zudem sparsam mit der Verwaltungsgebühr umgeht, hat<br />
der Initiator kein Interesse daran, gute Verkaufsgelegenheiten auszuschlagen. Im<br />
Gegenteil. Er verdient erst wieder an der Platzierung von Nachfolgefonds.<br />
Weiche Kosten: Es gibt sie tatsächlich: Schiffsfonds, die außerordentlich schlank<br />
und sparsam konzipiert sind. Anleger sind ab 15.000 Euro dabei und zahlen kein<br />
Agio. Dennoch kommt der Fonds mit einer Kostenquote von nur 14 Prozent des<br />
Eigenkapitals aus. Das ist sehr günstig.<br />
Anbieter: Oltmann hat bis Ende des vorigen Jahres 137 von 215 platzierte Fonds<br />
wieder aufgelöst. Die durchschnittliche Laufzeit dabei betrug 5,6 Jahre. Anleger erzielten<br />
eine Rendite von im Schnitt knapp 27 Prozent per anno. Die lineare Rendite,<br />
die zwischenzeitliche Kapitalflüsse etwa aus Ausschüttungen und Steuerbelastungen<br />
nicht berücksichtigt, kommt über die Laufzeit auf einen Wert von 43 Prozent.<br />
Steuern: Auch dieser Fonds erfüllt die Voraussetzungen der Tonnagesteuer.<br />
Meiner Meinung nach... Wer jetzt günstig einkaufen kann, ist im Vorteil. Dass die<br />
Oltmann-Gruppe solch ein Geschäft versteht, hat sie mehrfach bewiesen. Die im<br />
Durchschnitt erzielten Vermögenszuwächse sind bemerkenswert. Eine erste Investition<br />
rund 30 Prozent unter dem Baupreis belegt, dass beim „Schnäppchenfonds I“<br />
mehr dahinter steckt als heiße Luft. Auch die niedrigen weichen Kosten sprechen für<br />
den Fonds. Ein sehr faires Angebot, hier verdienen tatsächlich die Zeichner, auch<br />
beim Verkauf der Schiffe. Geeignet für Anleger, die weiterhin auf die Schifffahrt<br />
setzen, und kein Problem damit haben, einem Initiatoren blind vertrauen zu müssen.<br />
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Wölbern Invest<br />
Tom Tailor als Mieter<br />
<strong>Der</strong> Gewerbeimmobilienfonds<br />
Deutschland 03“ von<br />
Wölbern Invest finanziert<br />
ein Bürogebäude in Hamburg.<br />
Mieter ist der Bekleidungshersteller<br />
Tom Tailor.<br />
<strong>Der</strong> Mietvertrag läuft 15 Jahre.<br />
Besonderheit: <strong>Der</strong> Mieter<br />
trägt alle Kosten für Instandhaltung<br />
und Wartung, so<br />
lange sie zehn Prozent der<br />
Nettokaltmiete nicht übersteigen.<br />
Wölbern nennt eine<br />
jährliche Nachsteuerrendite<br />
für Anleger mit Spitzensteuersatz<br />
von 6,6 Prozent bei<br />
einer Laufzeit von elf Jahren.<br />
Fonds-Check<br />
Spezialist für Wohnungsfonds<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 5<br />
Zentral Boden Immobilien kauft Objekte zu höchstens elf Jahresmieten ein<br />
Wohnungen entwickeln sich zu gefragten Investitionsobjekten. Die Vorteile liegen auf<br />
der Hand: Wohnen müssen wir alle, und obwohl Deutschland seit Jahren einen<br />
Bevölkerungsrückgang beklagt, wächst die Zahl der Haushalte. Zentral Boden<br />
Immobilien ZBI hat sich vor Jahren auf geschlossene Fonds mit Wohnobjekten spezialisiert.<br />
Zeichner des Fonds Nummer fünf setzen darauf, dass ZBI Wohnungen<br />
günstig einkaufen, erfolgreich vermieten und mit Gewinn wieder veräußern kann.<br />
Objekte: <strong>Der</strong> aktuelle Fonds folgt dem Konzept seiner Vorgänger. Im Prospekt listet<br />
ZBI beispielhaft frühere Investitionen auf. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen<br />
630 und 960 Euro. An ähnlichen Wohngebäuden sollen sich Zeichner des fünften<br />
Fonds beteiligen. Die Häuser dürfen dabei beispielsweise grundsätzlich nicht teurer<br />
sein als elf Jahresmieten, was eine Objektrendite von neun Prozent bedeutet.<br />
Markt: Die Zahl der Haushalte steigt. Die Prognose des Statistischen Bundesamtes<br />
geht von 40,5 Millionen Haushalten im Jahr 2025 aus – ein Plus von drei Prozent<br />
gegenüber heute. Die Zeit für Gelegenheitskäufe ist zudem günstig. In den vergangenen<br />
Jahren haben etliche Investoren Wohnungen mit hohem Fremdkapital-Hebel<br />
erworben und stehen nun vor dem Problem, die Darlehen zu verlängern.<br />
Konzeption: Anleger wählen zwischen zwei Varianten aus. Entweder erhalten sie<br />
laufende Ausschüttungen von 7,5 Prozent, oder sie thesaurieren ihre Einkünfte. <strong>Der</strong><br />
ASSETKLASSE: Immobilienhandel Deutschland<br />
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ILG<br />
Pflege-Premiere<br />
Mit Seniorenheimen will<br />
Initiator ILG aus München<br />
ein zweites Standbein aufbauen.<br />
Bislang hat sich das<br />
Unternehmen auf Fonds mit<br />
Einzelhandelsimmobilien<br />
spezialisiert und damit rund<br />
150 Millionen Euro ausgeschüttet.<br />
<strong>Der</strong> „ILG Fonds 34“<br />
investiert in ein Pflegeheim<br />
in Geretsried bei München.<br />
Das Objekt ist 20 Jahre lang<br />
an Compassio verpachtet,<br />
einen mittelständischen<br />
Betreiber. <strong>Der</strong> Fonds schüttet<br />
sechs Prozent aus, sieben<br />
Jahre lang wird das steuerliche<br />
Ergebnis bei null liegen.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 6<br />
Fonds berücksichtigt bei den Einnahmen eine Instandhaltungsquote von zehn Prozent<br />
der Mieten – das ist konservativ angesetzt. Beim Verkauf rechnet ZBI mit einem<br />
Faktor von 14 Jahresmieten. Daran müssen Anleger glauben.<br />
Kalkulation: <strong>Der</strong> Fonds will 40 Millionen Euro Eigenkapital einsammeln. Hinzu kommen<br />
bis zu 70 Millionen Euro Bankdarlehen. Zeichner sind ab 25.000 Euro plus Agio<br />
dabei und sollen je nach Konzept innerhalb von elf Jahren ein Plus zwischen 73 Prozent<br />
und 98 Prozent nach Steuern machen – bei höchster Progression. Überschüssige<br />
Gewinne werden Fifty/Fifty zwischen Anlegern und Anbieter geteilt.<br />
Weiche Kosten: Die Vergütungen summieren sich auf rund 26 Prozent des Eigenkapitals.<br />
Das ist viel im Vergleich herkömmlicher Immobilienfonds. Allerdings ist der<br />
Verwaltungsaufwand erheblich höher.<br />
Steuern: <strong>Der</strong> Fonds ist gewerblich konzipiert. Die Ausschüttungen werden mit den<br />
Anfangsverlusten verrechnet und sind daher Steuer frei. Verkaufsgewinne dagegen<br />
müssen mit dem Finanzamt geteilt werden.<br />
Anbieter: Die Geschäftsführung um Dieter Lahner und Peter Groner hat langjährige<br />
Erfahrung in der Immobilienbranche gesammelt. Die Vorgängerfonds laufen weitgehend<br />
wie geplant.<br />
Meiner Meinung nach... Investitionen in Wohnungen haben Potenzial. ZBI hat in den<br />
vergangenen Jahren Erfahrungen mit Wohnimmobilien gesammelt. Bei sorgfältiger<br />
Auswahl sind größere Wertverluste nicht sehr wahrscheinlich. Ob die kalkulierten<br />
Verkaufspreise erzielt werden können, ist die entscheidende Frage. Bislang ist es<br />
ZBI mehrfach gelungen, sogar besser zu verkaufen als prognostiziert.<br />
Die weichen Kosten sind nicht ohne.<br />
Unsere Kompetenz<br />
Es ist ganz einfach, innovative Immobilienanlagekonzepte zu entwickeln, die zugleich ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und hervorragende Erträge bieten: Man braucht lediglich<br />
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Seehandlung<br />
Flusskreuzer <strong>Nr</strong>. 9<br />
Die neuen Schiffe MS<br />
„Mosel“ und MS „Saar“<br />
fahren im Schiffsfonds<br />
„Flussfahrt 09“ der<br />
Hamburgischen Seehandlung.<br />
Beide Passagierschiffe<br />
im Vier-Sterne-Plus-Segment<br />
reisen rund sechs Jahre im<br />
Auftrag der Globus-Gruppe,<br />
einem der größten Veranstalter.<br />
<strong>Der</strong> Mietvertrag dabei<br />
ähnelt einer Bareboat-<br />
Charter: <strong>Der</strong> Schiffsmanager<br />
trägt überwiegend die laufenden<br />
Kosten. Zeichner schippern<br />
ab 20.000 Euro plus drei<br />
Prozent Agio mit und sollen<br />
Überschüsse von jährlich<br />
neun Prozent erwirtschaften.<br />
Fonds-Check<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 7<br />
Boombranche Finanzdienstleister??????????<br />
Prosperity-Private-Equity-Blind-Pool beschränkt sich auf eine Branche<br />
Private Equity hat es bei deutschen Privatanlegern schwer. Nach den Boomjahren<br />
2006 und 2007 halten sich Initiatoren und Vertriebe derzeit eher zurück. Horrorstories<br />
über Heuschrecken, die traditionsreiche Unternehmen wie Hertie und Märklin in die<br />
Pleite treiben, belasten unabhängig von ihrem Realitätsgehalt das fragile Verhältnis<br />
des Otto Normalanlegers zur Unternehmensbeteiligung. <strong>Der</strong> hohe Beratungsaufwand,<br />
den der Vertrieb der überwiegend als Dachfondskonstrukte mit Blind Pool-<br />
Charakter aufgelegten Produkte verursacht, lässt viele Anbieter auf „gängigere“ Assets<br />
ausweichen. Dennoch (oder gerade deswegen?) finden sich am Markt bisweilen<br />
Angebote, die derlei Bedenken Lügen zu strafen scheinen. So ein unbekümmerter<br />
Vertreter ist der „Prosperity Finance Select I“, der zweite geschlossene Fonds der<br />
Prosperity Investment Beteiligungs GmbH aus Bad Homburg.<br />
Investitionsobjekt: Dem klassischen Muster eines direktinvestierenden Private Equity-Fonds<br />
entsprechend, plant die Fondsgesellschaft Beteiligungen an 15 bis 20 deutschen<br />
Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft aus den Bereichen<br />
Finanzdienstleistung und Finanzdienstleistungsvertrieb. Vorgesehen sind Wachstumsfinanzierungen<br />
und die aktive unternehmerische Begleitung von Unternehmen,<br />
die über eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung verfügen müssen. Alle weiteren<br />
Investitionskriterien sind lediglich qualitativer Art. Während der Laufzeit von<br />
zehn bis elf Jahren sollen die Unternehmen durch Kapitalspritzen und unternehmerische<br />
Unterstützung im Wert steigen und an institutionelle oder private Investoren,<br />
Wettbewerber oder über die Börse verkauft werden.<br />
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Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. <strong>Der</strong> Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hesse-newman.de
KGAL<br />
London platziert<br />
Anfang März aufgelegt, jetzt<br />
bereits platziert. Das reine<br />
Eigenkapital-Konzept des<br />
London-Fonds von KGAL<br />
ging offenbar auf. Anleger<br />
investierten insgesamt 24,75<br />
Millionen Pfund in das<br />
„Francis House“ im Stadtteil<br />
West End. Entscheidend war<br />
offenbar auch der Mieter.<br />
<strong>Der</strong> Vertrag mit dem staatlichen<br />
Fernsehsender Channel<br />
4 läuft bis zum Jahr 2020.<br />
KGAL sieht weiterhin Chancen<br />
in London und prüft derzeit<br />
neue Investments.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 8<br />
Markt: <strong>Der</strong> Mittelstand in Deutschland ist sozusagen prädestiniert als gefundenes<br />
Fressen für Finanzinvestoren. Traditionell niedrige Eigenkapitalquoten führen mit der<br />
im Zuge der Finanzkrise erschwerten althergebrachten Finanzierung über die vertraute<br />
Hausbank zu einem Kapitalbedarf, dessen Deckung ins Geschäft von Private<br />
Equity-Investoren passt. Sie könnten im Idealfall zusätzlich die häufigen Nachfolge-<br />
und Expansionsprobleme der Unternehmen zu lösen helfen. Ob Finanzvertriebe allerdings<br />
angesichts anschwellender Diskussionen über Offenlegung von Gebühren und<br />
Provisionen in den nächsten Jahren tatsächlich zur Boombranche werden, darf<br />
dennoch bezweifelt werden. Wer die in Frage kommenden Portfoliounternehmen<br />
beurteilt und während der Haltedauer die für die Wertsteigerung erforderlichen<br />
Optimierungsmaßnahmen begleitet, bleibt offen – der Prospekt spricht vage<br />
von einem „Expertenkreis“.<br />
Kalkulation: Prosperity-Geschäftsführer Slobodan Cvetkovic plant ein Emissionsvolumen<br />
von fünf bis 50 Millionen Euro, darunter droht Frühzeichnern eine Rückabwicklung<br />
mit Kostenrisiko. Mit 5.000 Euro sind sie dabei, ein Agio wird nicht erhoben.<br />
Die Investitionsquote liegt bei knapp <strong>90</strong> Prozent des Fondsvolumens. Ehrgeizig allerdings<br />
die Zielrendite: Mindestens zwölf Prozent p.a. prognostiziert der Prospekt und<br />
fügt hinzu: „Den Ertragschancen sind letztlich nach oben keine Grenzen gesetzt.“<br />
Dennoch ist Cvetkovic selbst nur mit mageren 1.000 Euro an dem Modell beteiligt.<br />
Kosten: Die laufenden Kosten für Haftungsvergütung, Fondsverwaltung, Geschäftsführung,<br />
Treuhänder, Mittelverwendung, Steuer- und Rechtsberatung summieren sich<br />
auf moderate 0,9 Prozent des Kommanditkapitals, hinzu kommt die Vergütung des<br />
vierköpfigen Anlageausschusses, die jährlich 100.000 Euro nicht übersteigen soll.<br />
Alle Aufwendungen und Auslagen werden dem Ausschuss, der erst nach Platzierung<br />
der ersten fünf Millionen Euro installiert wird, außerdem ersetzt.
Märklin<br />
Nordcapital<br />
Fonds nur für Fans<br />
Nachträglich Mit einem geschlossenen besser<br />
Nordcapital Fonds will die MLT Modelleisenbahnen-Beteiligungsgesellschaft<br />
um Norbert<br />
Scholz und Stefan Göttlich<br />
den Modelleisenbahn-Bauer<br />
Märklin retten. Vor allem<br />
Händler und Kunden sollen<br />
sich ab 2.500 beteiligen und<br />
insgesamt 100 Millionen<br />
Euro aufbringen. Gibt es<br />
etwas zu verteilen, sollen<br />
Anleger einen bevorrechtigten<br />
Gewinn von vier Prozent<br />
ihrer Einlage erhalten. Vom<br />
Gewinn bekommen sie die<br />
Hälfte. Ein Fonds nur für<br />
Märklin-Fans.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 9<br />
Anbieter: Im Jahr 2007 hat die Prosperity ihren ersten geschlossenen Fonds, den<br />
Renditefonds USA aufgelegt – er sollte zu 50 Prozent in amerikanische Zerobonds<br />
und zur anderen Hälfte in Unternehmen aus dem Dunstkreis der Firma des USamerikanischen<br />
Ex-Footballspielers Reginald Fowler investieren. Hinsichtlich der<br />
Prospektierung ist Prosperity seitdem auf der Lernkurve fortgeschritten, seinerzeit<br />
mussten Ungenauigkeiten in der Nomenklatur und einige andere Fehler in zwei<br />
Nachträgen ausgemerzt werden. <strong>Der</strong> interessierte Leser erfährt allerdings weder zum<br />
Platzierungsvolumen noch zum Geschäftsgang des Vorgängerfonds irgendetwas aus<br />
dem Prospekt. Erwähnt wird lediglich, dass die Anbieterin keinerlei Erfahrungen mit<br />
direkten Private Equity-Investments hat. Auch auf Nachfragen gibt Cvetkovic das<br />
Platzierungsvolumen nicht preis, die Platzierung des Fonds bei Privatanlegern wurde<br />
ihm zufolge zugunsten institutioneller Investoren gestoppt.<br />
Meiner Meinung nach… Für ihren neuen Fonds prägt die Prosperity die Bezeichnung<br />
„Determinate Blind Pool“, doch handelt es sich ganz banal um einen Private<br />
Equity-Fonds mit dezidiertem Branchenfokus. Damit steigt das Risiko gegenüber breit<br />
diversifizierten Angeboten deutlich. Insbesondere zunehmende Regulierungsbestrebungen<br />
für Finanzvertriebe, Haftungsauflagen und der steigende Druck auf die Höhe<br />
der Vergütungen und Provisionen würden ungefiltert auf den Wert des Portfolios<br />
durchschlagen. Ein derart spezialisiertes Investment mit einem Anbieter ohne nachgewiesene<br />
Kompetenz einzugehen, ist leichtsinnig – und nur durch blindes Vertrauen<br />
in den einzig bekannten Verantwortlichen, Slobodan Cvetkovic, zu rechtfertigen. Seine<br />
Qualifikation bleibt allerdings im Dunkeln, ein Lebenslauf und Hinweise zu seinem<br />
beruflichen Werdegang fehlen im Prospekt ebenfalls. Die fehlende Gewinnbeteiligung<br />
des Fondsmanagements widerspricht allen Marktusancen und dürfte wenig<br />
zur Motivation beitragen.<br />
Stephanie von Keudell, Wirtschaftsjournalistin<br />
IMMOBILIENFONDS I HGA/COLONIA CareConcept I<br />
MIT WEITBLICK INVESTIEREN<br />
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*Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. <strong>Der</strong> Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hga-capital.de
Alpha Patentfonds<br />
Krisengewinner?<br />
Als Krisengewinner sieht die<br />
Alpha Patentfonds Management<br />
GmbH ihren Fonds<br />
Nummer drei. Zeichner finanzieren<br />
mit ihrem Einsatz<br />
die Beschaffung, Bewertung,<br />
Auswahl und Verwertung<br />
von Patenten deutscher Inhaber.<br />
Das Fondsvolumen beträgt<br />
mindestens 50 Millionen.<br />
Bei einer Laufzeit von<br />
geplanten fünf Jahren kalkuliert<br />
der Anbieter einen jährlichen<br />
Wertzuwachs von<br />
stattlichen 14,4 Prozent<br />
nach Steuern.<br />
ARGUMENTE FÜR<br />
GHF GLOBAL BULKER IV<br />
• Attraktive Auszahlung schon für 2009 vorgesehen:<br />
7 % p. a. (anteilig). Steigend bis<br />
auf 22 % p. a. (Gesamt rd. 277 %)<br />
• Durch Tonnagesteuer-Konzept geringe<br />
laufende Besteuerung und steuerfreie<br />
Veräußerungserlöse<br />
• Hohe Substanzquote von über 92 % (Kaufpreise<br />
und Anschaffungsnebenkosten bezogen<br />
auf Gesamtinvestment ohne Berücksichtigung<br />
von Agio)<br />
• Einsatz in der „Freien Fahrt“ im erfolgreichen<br />
GHF GLOBAL BULKER-Erlöspool<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 10<br />
Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist<br />
Bei alten Schiffsfonds verpufft das Anfangsminus<br />
Aktuelle Urteile zu Kombi-Modellen und Fonds mit Windanlagen<br />
Die Finanzgerichte (FG) beschäftigen sich derzeit erstaunlich oft mit dem Treiben der<br />
Fondsgesellschaften. Nachdem ich in der vergangenen Ausgabe vor zwei Wochen<br />
Urteile zu geschlossenen Immobilienfonds und ihren Problemen mit dem gewerblichen<br />
Grundstückshandel vorgestellt habe, geht es diesmal um Schiffe und Windanlagen.<br />
Bei Tankern und Bulkern dreht es sich vor allem um die Kombi-Modelle, die ihren<br />
Besitzern in der Startphase noch Verlustzuweisungen bescheren durften. Hinzu<br />
kommen aus meiner Sicht interessante Entscheidungen zur Windenergie.<br />
Keine Verlustverrechnung beim Kombi-Modell (Az. 5 K 242/05)<br />
Bei den vor 2006 aufgelegten Kombimodellen konnten Schiffsfonds ihren Anlegern zu<br />
Beginn noch Verluste zuweisen. Beim Übergang auf die Tonnage mussten die Fonds<br />
für die vorhandenen stillen Reserven des Schiffs eine Rücklage bilden, die dann<br />
später beim Verkauf des Schiffs oder der Anteile steuerpflichtig aufgelöst wird.<br />
Anleger können Verluste aus solchen alten Schiffsfonds nicht mit späteren Gewinnen<br />
verrechnen, die der Fonds im Rahmen der Tonnagebesteuerung erzielt. Nach dem<br />
Urteil des FG Schleswig-Holstein ist das Minus aus der Investitionsphase nämlich<br />
stur von den Bilanzgewinnen der Gesellschaft abzuziehen. Das klingt gut, ist es<br />
aber nicht. Denn das Plus laut der Buchführung spielt für den Fiskus keine Rolle,<br />
weil die moderate Tonnagesteuer pauschal und unabhängig vom tat-<br />
sächlichen Jahresergebnis berechnet wird. Somit verpufft das Anfangsminus<br />
ohne jegliche Auswirkung.<br />
GHF GLOBAL BULKER IV<br />
MS „GLOBAL HEKATE“ + MS „GLOBAL HELENA“<br />
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Das Emissionshaus GHF aus<br />
Leer investiert u. a. in New-<br />
Energy-Fonds, setzt den Umweltschutz-Gedanken<br />
aber<br />
auch im Geschäftsalltag um.<br />
Seit November 2008 verschickt<br />
es die Post mit dem<br />
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der Deutschen Post. Bei<br />
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Post, wie viel vom Treibhausgas<br />
Kohlendioxid durch<br />
den Versand ausgestoßen<br />
wird und neutralisiert<br />
die Emissionen nach den<br />
Grundsätzen des Kyoto-<br />
Protokolls.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 11<br />
Folge: Den realisierten Buchgewinn aus dem ehemaligen Umstieg auf die Tonnage<br />
müssen Fondssparer versteuern, während sich der Anfangsverlust bis dahin vollständig<br />
in Luft aufgelöst hat. Denn das verrechenbare Minus wurde bis dahin längst von<br />
den im Wege einer Schattenrechnung ermittelten Steuerbilanzgewinnen abgezogen.<br />
Kein Gewerbesteuerabzug bei Tonnagefonds (Az. IV C 6 - S 2296-a/08/10002)<br />
Die von der Fondsgesellschaft an die Kommunen bezahlte Gewerbesteuer lässt sich<br />
beim Anleger grundsätzlich von der persönlichen Einkommensteuerschuld abziehen,<br />
so dass die Gemeindeabgabe keine wirkliche Belastung darstellt. Anleger in geschlossene<br />
Schiffsfonds können diesen Vorteil allerdings nicht nutzen. Nach einem<br />
Erlass des Bundesfinanzministeriums entfällt diese Entlastung bei der Tonnagebesteuerung,<br />
welche von den seit 2006 aufgelegten Schiffsfonds regelmäßig angewendet<br />
wird. Somit belastet die von den Fonds gezahlte Gewerbesteuer endgültig die<br />
Rendite. Dies lässt sich aber wohl noch verschmerzen. Da der pauschal ermittelte<br />
Steuergewinn unabhängig vom tatsächlichen erzielten Jahresertrag nur äußerst moderat<br />
ausfällt, erhalten die Gemeinden nur geringe Einnahmen aus den Schiffsfonds.<br />
Allerdings tröpfelt die Steuer auch in Verlustjahren, während die Kommunen hier bei<br />
normalen Unternehmen leer ausgehen.<br />
Zügige Abschreibung von Windanlagen (Az. 10 K 333/07)<br />
Ein geschlossener Windenergiefonds kann seine Anlagen über 16 Jahre hinweg abschreiben,<br />
jährlich also mit 6,25 Prozent oder alternativ degressiv mit 15,63 Prozent.<br />
Nach dem Urteil des Finanzgerichts Niedersachen darf der Fiskus nicht einfach einen<br />
deutlich längeren Zeitraum ansetzen, nur weil der Fonds nach seinem eigenen Betriebskonzept<br />
von einer erheblich längeren Nutzungsdauer im Praxiseinsatz ausgeht.<br />
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DCM<br />
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Franz-Joseph Busse. Er<br />
leitet einen Beirat, der beim<br />
DCM-Fonds „Vorsorge-<br />
Portfolio 2“ auswählt, in welche<br />
Zielfonds das Anlegerkapital<br />
fließt. Zur Auswahl<br />
stehen Angebote aus den<br />
Bereichen Immobilien,<br />
Schiffe, Flugzeuge, Solar<br />
und Container. In Frage<br />
kommen 20 bis 30 Fonds von<br />
Mitgliedern des Verbands<br />
Geschlossene Fonds (VGF).<br />
Einmalzahler und Ratensparer<br />
sind willkommen.<br />
Wir bedanken uns bei allen Investoren und Geschäftspartnern für das in uns gesetzte<br />
Vertrauen und die aktuell guten Platzierungsergebnisse. Wir sind stolz darauf, dass<br />
alle TSO-DNL Fonds auch in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten wie prognostiziert<br />
vierteljährlich 2% (8% p.a.) aus unseren Ertrag bringenden Gewerbeimmobilien<br />
ausschütten.<br />
Mehr als 20 Jahre Erfahrung im wachstumsstarken Südosten der USA und die einzigartige<br />
Investmentstrategie der TSO, bilden ein solides Fundament für Kapitalanlagen<br />
mit größtmöglichem Sicherheitspotenzial und überdurchschnittlichen Ertragschancen.<br />
Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug seit 1988 mehr als USD 2 Milliarden. TSO und<br />
die Anleger haben bei keinem dieser Investments Geld verloren! TSO investiert immer<br />
eigenes Geld zusammen mit den Anlegern - für uns eine Selbstverständlichkeit!<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 12<br />
Maßgebend ist die amtliche Abschreibungstabelle der Finanzverwaltung und nicht<br />
der Wunsch von Finanzbeamten.<br />
Nett klingt die Argumentation der Richter aus Hannover: <strong>Der</strong> Versuch des Finanzamts,<br />
die aus energiepolitischen Gründen vom Gesetzgeber gewährten Ertragsvorteile<br />
durch die Verlängerung des Abschreibungszeitraums hinterrücks teilweise wieder<br />
abzuschöpfen, findet nach geltendem Recht keine Grundlage. Deshalb darf der<br />
Fonds die Anschaffungskosten für seine Windkraftanlagen schneller von der Steuer<br />
absetzen und muss den Anlegern weniger steuerpflichtigen Gewinn zuweisen.<br />
Steuerfreier Verkauf der Windanlage (Az. 8 K 2247/07)<br />
Generell ist ein Verkaufserlös bei gewerblichen Fonds unabhängig von der Haltedauer<br />
steuerpflichtig, da es für Unternehmen keine Spekulationsfrist gibt. Eine Ausnahme<br />
gilt nur bei Betriebsaufgabe. Dann gibt es bei der Einkommensteuer Tarifentlastungen,<br />
und bei der Gewerbesteuer fällt die Abgabe ganz aus. Denn die Kommunalabgabe<br />
greift nur auf laufende Gewinne zu.<br />
Vor diesem Hintergrund kann ein geschlossener Fonds seine Windkraftanlage ohne<br />
Belastung mit Gewerbesteuer verkaufen, selbst wenn er weiterhin andere Windräder<br />
betreibt. Nach dem Urteil des Hessischen Finanzgerichts handelt es sich um die Aufgabe<br />
eines Teilbetriebs, dessen separate Veräußerung nicht der Kommunalabgabe<br />
unterliegt. Das Finanzamt hatte argumentiert, eines von mehreren Energieanlagen<br />
sei nur ein unselbstständiger Betriebsteil vom Ganzen und wäre nicht privilegiert. Die<br />
Richter wiesen die übereifrigen Beamten allerdings in ihre Schranken. Die Steuerbegünstigung<br />
können die Fondsgesellschaften nämlich unter vier in der Praxis<br />
erfüllbaren Bedingungen verwenden:<br />
TSO-DNL FUND III L.P. USA<br />
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will die „sich im aktuellen<br />
Marktumfeld der Containerschifffahrt<br />
abzeichnenden<br />
Opportunitäten“ nutzen, wie<br />
es in einer Pressemeldung<br />
heißt. Geplant sind Angebote<br />
auch für institutionelle Großinvestoren<br />
und Private Placements.<br />
Zuständig dafür ist<br />
Christina Bülow, seit Mitte<br />
Mai in der Geschäftsführung<br />
des Initiators. Neu im Unternehmen<br />
ist auch Carsten<br />
Herzog. Eik Schuppan<br />
dagegen scheidet auf<br />
eigenen Wunsch aus der<br />
Geschäftsführung aus.<br />
<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 13<br />
1. Es wurden getrennte Wartungsverträge für die einzelnen Anlagen geschlossen<br />
2. Zwischen den einzelnen Windkraftanlagen besteht keine technische Verbindung<br />
3. Die Räder stehen auf verschiedenen Grundstücken und nicht im Verbund<br />
4. Jede Anlage besitzt eigene Transformatoren<br />
Das Urteil kommt übrigens gerade ideal. Denn seit diesem Jahr müssen die Windfonds<br />
auch an die Kommune Gewerbesteuer zahlen, in der die Anlage steht. Zuvor<br />
konnten sie sich der Belastung noch dadurch entziehen, dass sie ihren Verwaltungssitz<br />
in einer Gemeinde mit einem geringen Hebesatz wählten. Jetzt halten sowohl die<br />
Kommune am Verwaltungssitz des Fonds als auch der Stadtkämmerer die Hand auf,<br />
in dessen Gemeinde die Anlage steht.<br />
Steuer-Keule trifft Medienfonds-Zeichner hart<br />
Die Betriebsprüfung des KGAL-Fonds 131 ist abgeschlossen und wird bei Anlegern<br />
des leasingähnlichen Medienfonds für ruhelose Nächte sorgen. Ergebnis der Prüfer:<br />
Die anfänglichen Verlustzuweisungen für das Jahr 2001 reduzieren sich von 100 Prozent<br />
auf 13 Prozent. Das bedeutet für die Zeichner hohe Einkommensteuernachzahlungen<br />
und Zinsen darauf. <strong>Der</strong> Fonds kann beantragen, die Vollziehung der Steuerbescheide<br />
zunächst auszusetzen. KGAL schlägt außerdem vor, Klage gegen die geänderten<br />
Steuerbescheide einzureichen. Im schriftlichen Umlaufverfahren sollen die<br />
betroffenen Anleger bis zum 23. Juni über diese Punkte abstimmen. Ähnlich strukturierte<br />
Fonds hatten seinerzeit auch LHI und Hannover Leasing platziert (siehe auch<br />
<strong>Fondsbrief</strong> <strong>Nr</strong>. 86, Seite 18: „Horror für Zeichner von Leasing-Medienfonds“).<br />
Meiner Meinung nach… Völlig falsches Steuer-Signal für den Investitionsstandort<br />
Deutschland.<br />
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wo Aussichten begeistern.<br />
Große Investitionserfolge setzen voraus, dass man Metier<br />
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<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 14<br />
Leistungsbilanz-Check<br />
Bei Mehrfachtätern beliebt<br />
Sachsenfonds überzeugt mit Transparenz<br />
Erfahrenes Unternehmen. Das Münchner Emissionshaus<br />
Sachsenfonds wurde 1998 gegründet,<br />
gehörte ursprünglich zur SachsenLB und<br />
beschäftigt etwa 120 Mitarbeiter. Seit dem Ausstieg<br />
der Sächsischen Landesbank im Jahr 2007<br />
ist der ebenfalls in München ansässige Fondsanbieter<br />
KanAm mehrheitlich an Sachsenfonds beteiligt.<br />
Geschäftsführer sind Jürgen Göbel,<br />
Klaus Schmidt und Thomas Schober. Bis zum<br />
Stichtag 31. Dezember 2007 hat Sachsenfonds<br />
49 eigene Beteiligungsangebote aufgelegt. Am<br />
Gesamtinvestitionsvolumen von rund 3,4 Milliarden<br />
Euro beteiligten sich etwa 28.000 Anleger.<br />
Viele davon vertrauten den Münchnern ihr Geld<br />
als Mehrfachzeichner an. <strong>Der</strong> Eigenkapitalanteil<br />
beträgt ungefähr 1,8 Milliarden Euro. Weitere<br />
Fonds wurden mit Partnern konzipiert, sie sind<br />
aber nicht Gegenstand der Sachsenfonds-<br />
Leistungsbilanz.<br />
Immobilienfonds. Zehn der zwölf klassischen<br />
Immobilienbeteiligungen investieren in Europa.<br />
Insgesamt hat sich die Immobiliensparte bislang<br />
gut entwickelt, wenngleich die noch recht kurze<br />
Laufzeit zu berücksichtigen ist. Bei kumulierter<br />
Betrachtung wurden die Überschüsse vor Tilgung<br />
zu rund 91 Prozent erreicht. Fünf Fonds lagen<br />
unter, sechs im und einer über Plan. Bei den Ausschüttungen<br />
unterliefen drei Beteiligungen die<br />
Prognose, neun konnten sie erfüllen. Die Zielerreichung<br />
beläuft sich auf gut 93 Prozent. In puncto<br />
Rücklagen wurden die Prospektwerte mit insgesamt<br />
gut sieben Prozent übertroffen, bei den<br />
Restdarlehen haben die Immobilien in Summe<br />
eine Punktlandung hingelegt. Eine Beteiligung in<br />
Tschechien ist nach dem Verkauf von drei der<br />
vier Immobilien nicht mehr vergleichbar.<br />
Die Entwicklung verlief bis zum Stichtag<br />
allerdings einwandfrei.<br />
Erneuerbare Energien. Vier von fünf vergleichbaren<br />
Windkraftfonds entwickelten sich branchenüblich<br />
schlecht. Immerhin sind aber leichte<br />
Verbesserungen auszumachen. Bei den kumulierten<br />
Überschüssen vor Tilgung beträgt die Zielerreichung<br />
knapp 75 Prozent, bei den Ausschüttungen<br />
nur 30 Prozent. Nahezu planmäßig wurde<br />
der Schuldendienst geleistet, die kumulierten<br />
Verlustzuweisungen wurden meist deutlich<br />
übertroffen. Im Jahr 2008 wurde ein Solarfonds<br />
voll platziert.<br />
Flugzeuge. Die zehn als Leasingmodell aufgelegten<br />
Gesellschaften weisen, wie für diese
Real I.S.<br />
Besser als gedacht<br />
Die Zeichner der BestAviation-Flugzeugfonds<br />
von Real<br />
I. S. erhalten für das Geschäftsjahr<br />
2008 mit 8,25<br />
Prozent höhere Ausschüttungen<br />
als kalkuliert. Geplant<br />
waren acht Prozent. Für das<br />
laufende Jahr werden ihnen<br />
sogar neun Prozent in Aussicht<br />
gestellt. Mieter der Airbus-Maschinen<br />
vom Typ A-<br />
320 ist die italienische Fluggesellschaft<br />
AirOne. Insgesamt<br />
schüttet Real I. S. zum<br />
30. Juni knapp 67 Millionen<br />
Euro an seine Investoren aus.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 15<br />
Konstruktion üblich, so gut wie keine Abweichungen auf. Die Performance ist damit<br />
plangemäß. Vier der Beteiligungen haben Lehman-Unternehmen als Partner. Ob<br />
sich bei der Fondsauflösung daraus Probleme ergeben werden, ist laut<br />
Leistungsbilanz derzeit noch offen.<br />
Sonstige Fonds. Von zwei rein mit Eigenkapital finanzierten unternehmerischen<br />
Filmbeteiligungen läuft eine über Plan, die andere jedoch nachhaltig schlecht. Zu den<br />
beiden Private Equity Fonds sind Aussagen bislang noch kaum sinnvoll. Eine erste<br />
Ausschüttung ist bereits geflossen. 2007 wurde zudem ein Angebot emittiert, das in<br />
die Vergabe von Mikrokrediten investiert.<br />
Auflösungen. Vier Fonds wurden bislang vollständig aufgelöst. Die durchweg<br />
deutlich zweistelligen Ergebnisse lesen sich für die Anleger sehr überzeugend. In der<br />
Leistungsbilanz werden jährliche Durchschnittsverzinsungen vor Steuer von rund 12<br />
bis 32 Prozent angegeben. Zwei Rückabwicklungen gingen zu fairen Konditionen für<br />
die Anleger vonstatten.<br />
Leistungsbilanz. Sachsenfonds geht auch dieses Mal wieder mit seinem testierten<br />
Zahlenwerk deutlich über das hinaus, was die VGF-Leistungsbilanzleitlinien als Minimum<br />
fordern. Abweichungen werden transparent kommentiert und unerfreuliche Entwicklungen<br />
auch über den Stichtag hinaus offen und ungeschönt angesprochen.<br />
Meiner Meinung nach… Die Münchner überzeugen bisher mit einer vorbildlichen<br />
Transparenz und einer insgesamt guten Performance. Das, in Verbindung mit der<br />
Fairness bei den beiden rückabgewickelten Fonds, dürfte auch die ansehnliche<br />
Quote an Mehrfachzeichnern erklären.<br />
Hannes Nickl, Wirtschaftsjournalist<br />
GUTE NACHRICHTEN AUS UNSEREN FONDS.<br />
SEACLASS 11: Chartereinnahmen mit Charterausfallversicherung abgesichert ++ 5% höhere<br />
Ausschüttungen prognostiziert +++ SKYCLASS 52: Leasing nehmer Flybe 2008 mit<br />
Umsatzwachstum und Gewinn ++ Flybe gewählt zur „Regional Airline of the Year 2009“<br />
+++ TIMBERCLASS 1: 9,52% Plus für Timberland Index NCREIF im Krisenjahr 2008 ++ Zusätz<br />
liche Einnahmequellen für Waldportfolio des Fonds +++ PROPERTYCLASS ENGLAND 1:<br />
Eigenkapitalfonds mit London-Immobilie in kürzester Zeit platziert +++ SKYCLASS 51:<br />
Bombardier, Hersteller der Fonds flugzeuge, 2008 mit deutlichem Umsatzplus und verdreifachtem<br />
Jahresgewinn ++ Grund (u.a.): starke Nachfrage nach effizienten Regionalflugzeugen<br />
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Zweitmarkt<br />
Umsatz steigt<br />
Trotz Feiertag Christi Himmelfahrt<br />
setzte die Fondsbörse<br />
Deutschland in der<br />
verkürzten Woche Fonds im<br />
Einlagevolumen von 1,1 Millionen<br />
Euro um. Den<br />
Schwerpunkt bildeten Immobilienfonds.<br />
Gefragt waren<br />
die Mitteleuropa-Fonds I bis<br />
III von HGA Capital. Verkäufer<br />
erzielten zwischen<br />
106,5 Prozent und 115 Prozent.<br />
<strong>Der</strong> Policenfonds<br />
BVT Life Dynamic wurde<br />
zum Kurs von 60 Prozent<br />
verkauft.<br />
Nachgefragt<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 16<br />
“Konservativ konzipiert ohne Währungsrisiko“<br />
Stefan Wiegand wählt Angebote für Fondsvertrieb der Deutschen Bank aus<br />
Stefan Wiegand ist bei Initiatoren geschlossener Fonds ein begehrter Mann. Er entscheidet,<br />
welche Angebote die Deutsche Bank über ihren Schalter vertreibt. In den<br />
ersten Monaten des Jahres zählte die Bank zu den umsatzstärksten Fonds-<br />
Vertrieben. Vor allem ein Australien-Fonds von Real I. S. kam gut bei Bankberatern<br />
und ihren Kunden an.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Fondsbrief</strong>: Herr Wiegand, wie sieht Ihrer Ansicht nach der ideale geschlossene<br />
Fonds aus?<br />
Stefan Wiegand: <strong>Der</strong> ideale Fonds ist konservativ in seiner Prognose, kann mindestens<br />
zehn Jahre lang sicher ausschütten und umgeht Währungsrisiken.<br />
FB: Das heißt, Sie stehen vor allem auf Angebote, die im Euro-Raum investieren.<br />
Wiegand: Das ist so, auch wenn wir natürlich wissen, dass wir nicht in einer idealen<br />
Welt leben. Daher bieten wir jetzt und künftig nicht zwingend nur Euro-Fonds an. Bis<br />
Ende des Jahres stehen solche Produkte allerdings auf unserer Prioritätenliste.<br />
FB: Den bislang überwiegenden Umsatz in diesem Jahr haben Sie mit einem<br />
Australien-Fonds gemacht.<br />
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ist: Denn die Plattform wurde bereits langfristig vom halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras<br />
gechartert. Sie sehen: Es kann sehr attraktiv sein, sein Geld 2.400 Meter unter dem Meer anzulegen.<br />
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Schiffsinitiator MCE Unternehmensgruppe<br />
will mit<br />
einer neuen Vertriebsgesellschaft<br />
seine Aktivitäten professionalisieren.Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
wird Siegfried de Witt (40),<br />
bislang Leiter Vertrieb beim<br />
Emissionshaus Ownership.<br />
Christoph Husmann (43) ist<br />
Geschäftsführer der Hochtief<br />
Projektentwicklungs<br />
GmbH. Er übernimmt die<br />
Verantwortlichkeit von Matthias<br />
Steinhauer, der für<br />
internationale Aufgaben innerhalb<br />
des Konzerns<br />
zuständig sein wird.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 17<br />
Wiegand: Sie haben Recht. Und wir haben auch in diesem Fall ausgiebig über das<br />
Thema Währung diskutiert, sahen und sehen hier aber mehr die Chancen als die Risiken.<br />
Außerdem haben wir die Auslandswährung nur in Kombination mit anderen<br />
Parametern akzeptiert. So ist etwa der Staat Australien 15 Jahre lang Mieter im<br />
Fondsobjekt, was die Einnahmen des Fonds stabilisiert.<br />
FB: Also hat vor allem der Mieter gezogen und weniger der Standort Australien?<br />
Wiegand: <strong>Der</strong> Mieter war ganz wichtig, das stimmt. Aber auch die Lage im Regierungsviertel<br />
der Hauptstadt Canberra hat uns überzeugt. Und Australien ist grundsätzlich<br />
positiv besetzt, das verbindet niemand mit negativen Assoziationen. <strong>Der</strong><br />
Standort Australien hat den Vertrieb daher keinesfalls erschwert.<br />
FB: Nach welchen Kriterien wählen sie die Fonds aus. Wie bedeutend ist dabei das<br />
aktive Anlegerinteresse?<br />
Wiegand: Über unsere Berater erreicht mich das Feedback unserer Kunden. Bei ihnen<br />
steht eines ganz klar im Vordergrund: Die Sicherheit. „Bietet mir einen Fonds, mit<br />
dem ich mich sicher fühlen kann!“ Die Auswahl solcher Angebote war und ist sehr<br />
begrenzt, weil die finanzierenden Banken sich weiterhin sehr zurückhalten. Aber im<br />
dritten und vierten Quartal erwarte ich eine steigende Auswahl geeigneter Fonds.<br />
FB: Wir haben bislang ausschließlich über Immobilien gesprochen. Erfüllen auch<br />
andere Fonds Ihre Kriterien?<br />
Wiegand: Solarfonds zum Beispiel. Auch sie bieten eine hohe Stabilität durch regelmäßigen<br />
Cash-Flow. Mit Abstrichen sehe ich auch Chancen beim Umsatz von Flugzeugfonds.<br />
Allerdings sind die Anleger hier zurückhaltend, weil die Medien derzeit<br />
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18,4 Millionen Passagiere<br />
14 Länder<br />
110 Flugrouten<br />
Unser Leasingnehmer für den<br />
Airbus A320-200
Hochtief<br />
Begehrter Partner<br />
Das Essener Unternehmen<br />
Hochtief Projektentwicklung<br />
(HTP) steht im Fokus<br />
zahlreicher Fondsinitiatoren.<br />
Sie interessieren sich für eine<br />
Kooperation in Sachen Projektentwicklungsfonds.<br />
Das<br />
berichtete HTP-Chef Rainer<br />
Eichholz am Rande einer<br />
Presseveranstaltung in Wien.<br />
In der österreichischen<br />
Hauptstadt errichtet Hochtief<br />
derzeit ein großes Büro-<br />
Center, das bereits das<br />
Fondshaus Hamburg<br />
erworben hat.<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 18<br />
verstärkt über sinkende Fracht- und Passagierzahlen berichten. Die Vorteile eines<br />
Leasingvertrages mit zehnjähriger Laufzeit dringen oft nicht bis zum Kunden durch.<br />
FB: Ihre Meinung zu Schiffsfonds?<br />
Wiegand: Das Thema halte ich mindestens bis Ende des Jahres für sehr schwierig.<br />
Die Meldungen über sinkende Charterraten sind zu negativ.<br />
FB: Wie stark hat die Bedeutung geschlossener Fonds als Asset-Klasse gelitten?<br />
Wiegand: Die Bedeutung bleibt weiterhin groß. Wir empfehlen jedem Private-<br />
Banking-Kunden mit entsprechendem Vermögen, in strukturierte Beteiligungen, wie<br />
wir das nennen, zu investieren. Bei der richtigen Zielgruppe behalten geschlossene<br />
Fonds in der Deutschen Bank ihren Stellenwert. Wir arbeiten sogar an einem Produkt,<br />
mit dem diese Kunden in diese Anlageklasse einsteigen können.<br />
FB: Was wird das sein?<br />
Wiegand: Ein Fonds aus unserem eigenen Hause, den wir selbst strukturieren. Eine<br />
Art Hybrid-Fonds, eine Mischung aus vordefinierten Direktinvestitionen und Fondsbeteiligungen.<br />
Es wird ganz sicher kein Dachfonds mit Blind-Pool-Struktur sein. Meiner<br />
Kenntnis nach gibt es solch ein Produkt noch nicht am deutschen Anlagemarkt.<br />
FB: Wann kommen Sie damit auf den Markt?<br />
Wiegand: Wir benötigen noch etwas Zeit für den Feinschliff. <strong>Der</strong> Fonds kommt im<br />
vierten Quartal.<br />
Dünne<br />
Luft?<br />
Einsame Gipfel sind reizvoll – wenn die Puste reicht. Gute Beratung sorgt für längeren Atem.<br />
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<strong>Nr</strong>. <strong>90</strong>, 22. KW, 29.05.2009, Seite 19<br />
Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt<br />
Recht einfach: Was verbirgt sich hinter einem<br />
Vertrag mit Schutzwirkung zu Gunsten Dritter?<br />
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) kennt den Vertrag zugunsten Dritter. Bei einer<br />
solchen Vertragskonstellation vereinbaren zwei Vertragsparteien, dass der Schuldner<br />
die Leistung an einen vom Gläubiger verschiedenen Dritten zu erbringen hat.<br />
Die Rechtsprechung hat als besondere Art der Drittberechtigung den Vertrag mit<br />
Schutzwirkung zu Gunsten Dritter herausgebildet. Liegt ein solches Verhältnis vor, ist<br />
der Dritte in der Weise in die vertraglichen Sorgfalts- und Obhutspflichten einbezogen,<br />
dass er bei deren Verletzung selbst vertragliche Schadenersatzansprüche geltend<br />
machen kann. Da sich hierdurch Ersatzansprüche sehr schnell potenzieren<br />
können, ist diese Rechtsfigur äußerst restriktiv anzuwenden.<br />
Wird ein Steuerberater von einer Kapitalgesellschaft beauftragt, um die Gesellschafter<br />
vor den steuerlich nachteiligen Folgen einer verdeckten Gewinnausschüttung<br />
zu bewahren, liegt ein Fall vor, in dem der Gesellschafter in den Schutz-<br />
bereich des Steuerberatungsvertrages mit einbezogen ist (vgl. BGH, Urt. v.<br />
29.09.1983, IVa ZR 309/80).<br />
Im Rahmen der Abschlussprüferhaftung kann regelmäßig nicht angenommen<br />
werden, dass der Abschlussprüfer ein so weites Haftungsrisiko übernehmen will, wie<br />
es sich aus der Einbeziehung einer unbekannten Vielzahl von Gläubigern,<br />
Gesellschaftern oder Anteilserwerbern in den Schutzbereich ergäbe (BGH, Urt. v.<br />
15.12.2005, III ZR 424/04).<br />
In einem vor kurzem vom OLG Köln entschiedenen Fall ging es ebenfalls um die<br />
Frage, ob ein Steuerberatungsvertrag mit einer Kommanditgesellschaft Schutzwirkungen<br />
zugunsten der Kommanditisten entfaltet. <strong>Der</strong> Kläger, einer von mehr als 100<br />
Kommanditisten einer als Steuersparmodell konzipierten Kommanditgesellschaft,<br />
nahm die Steuerberatungsgesellschaft aus eigenem sowie aus abgetretenem Recht<br />
der Gesellschaft auf Schadenersatz in Anspruch. Er begehrte die Erstattung von<br />
Nachzahlungszinsen im Zusammenhang mit Einkommensteuerfestsetzungen aus<br />
seiner persönlichen Steuererklärung.<br />
Auch wenn die Steuerberatungsgesellschaft in diesem Fall nur von der Kommanditgesellschaft<br />
mandatiert war und für diese Steuererklärungen abzugeben hatte, bejahte<br />
das Gericht sowohl die Vertragsnähe (sie ist gegeben, wenn der Dritte typischerweise<br />
mit der geschuldeten Leistung in Berührung kommt) als auch die Gläubigernähe<br />
(das Interesse am Schutz des Dritten). Eine Haftung des Steuerberaters nach<br />
der Rechtsfigur des Vertrages mit Schutzwirkung zu Gunsten des Dritten wurde deshalb<br />
bejaht (OLG Köln, Urt. v. 13.11.2008, 8 U 26/08).<br />
Auch im Falle der Auskunftserteilung, die eine Bank abgibt, kann ein Dritter in den<br />
Schutzbereich einbezogen sein, wenn die Bank wusste, dass die Auskunft für den<br />
Dritten bestimmt war und dieser die Auskunft zur Grundlage wesentlicher Vermögensdispositionen<br />
machen will (BGH, Beschl. v. 18.06.1991, XI ZR 282/<strong>90</strong>). Auch<br />
der Lieferant eines Kontoinhabers fällt in den Schutzbereich, wenn sich die Bank diesem<br />
oder einem Dritten gegenüber zur Überweisung bestimmter eingehender Beträge<br />
an den Lieferanten verpflichtet hat (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 16.11.2007, I-17<br />
U 3/07). Dagegen fällt ein einem Versicherungsnehmer zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses<br />
noch nicht nahestehender Dritter nicht in den Schutzbereich eines<br />
vom Versicherungsnehmer abgeschlossenen Lebensversicherungsvertrages<br />
(LG München I, Urt. v. 13.02.2004, 25 O 15565/03).<br />
Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Newsletter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
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