arbeitsrechtliche compliance – compliance im Arbeitsrecht - Deutsch ...
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<strong>arbeitsrechtliche</strong> <strong>compliance</strong> <strong>–</strong> <strong>compliance</strong> <strong>im</strong> <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
- Kurzdarstellung -<br />
Vortrag vor der <strong>Deutsch</strong>-Nordischen Juristenvereinigung e. V.<br />
am 01./02.10.2010 in Augsburg<br />
M ax J. Aschenbrenner<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für <strong>Arbeitsrecht</strong><br />
W irtschaftsmediator (cvm )<br />
N .P | Alle Rechte vorbehalten | München, 27.04.04 | DBBF_TemplateSNP.ppt Seite 1
Seite 2<br />
Begriffsbest<strong>im</strong>mung<br />
• je nach G eschäftsbereich des Unternehm ens unterschiedliche Schwerpunkte in der <strong>compliance</strong> („Fachcom pliance-Bereiche“)<br />
• regelm äßig <strong>im</strong> mer dabei:<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> i. e. S. Dienstvertragsrecht der<br />
abhängigen Beschäftigten<br />
•Jedes Unternehm en hat<br />
Arbeitnehmer/“Beschäftigte“ (i. w. S.)<br />
• <strong>Arbeitsrecht</strong>: unübersichtliche<br />
Rechtsmaterie/G esetzeszersplitterung/Rechtsprechung<br />
usw.)<br />
Einhaltung des <strong>arbeitsrechtliche</strong>n<br />
Norm bestandes<br />
<strong>arbeitsrechtliche</strong> (Fach)Com pliance)<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong><br />
„<strong>Arbeitsrecht</strong>“ in funktioneller Sicht: auch (Dienst) Vertragsrecht<br />
anderer Art, z. B.<br />
• Handelsvertreter<br />
• freie M itarbeit<br />
• Dienstvertragsrecht der G esellschafts- und Aufsichtsorgane<br />
• Rechtsverstöße auch in anderen (Fach)<strong>compliance</strong>-Bereichen<br />
regelm äßig arbeits-/dienstrechtliche Pflichtenverstöße<br />
Einhaltung einschlägiger Norm en bei<br />
Prävention/Kontrolle/Sanktion:<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance
Seite 3<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
Gang der weiteren Darstellung<br />
II. Risikoidentifikation als Basis und Ausgangspunkt weiterer Überlegungen/system atische<br />
Analyse<br />
III. Stellung Aufgaben der Personalabteilung in der Com pliance-Organisation/Aufbau einer<br />
<strong>arbeitsrechtliche</strong>n Com pliance-Organisation<br />
IV. <strong>Arbeitsrecht</strong>liche com pliance <strong>–</strong> com pliance-relevante <strong>Arbeitsrecht</strong>sm aterien<br />
V. <strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance - rechtliche Grenzen bei Kontrolle und Sanktion
Seite 4<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
Schlagwortartig:<br />
„com pliance ist Rechtstreueverantwortung m ittels entsprechender O rganisation.“<br />
Definition:<br />
Die Com pliance um fasst die Gesam theit aller M aßnahm en (3) m it dem Ziel, das rechtm äßige<br />
Verhalten des Unternehm ens, der Organm itglieder und der Arbeitnehm er, also die<br />
Einhaltung von Norm en (1 ) (insbesondere, aber nicht nur gesetzliche Gebote und Verbote)<br />
zu gewährleisten um Nachteile (2) für Unternehm en (Risiken) zu verm eiden/verm indern (4).
Seite 5<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
2. „Nachteile“<br />
1 . Bußgelder gegen Unternehm en/Verfall (§ 30 IV O W iG)<br />
2. Vergaberechtliche Konsequenzen<br />
3. Haftung der Unternehm ensleitung<br />
- strafrechtliche Verantwortung (z. B. Untreue)<br />
- Bußgelder (§ 1 30 O W iG )<br />
- zivilrechtliche Haftung (§§ 93 II AktG , 32 II G mbHG )<br />
4. Haftung des Aufsichtsrates (§ 1 1 1 AktG )<br />
5. finanzielle Schäden des Unternehm ens<br />
Exkurs: M anagerkr<strong>im</strong>inalität (insb. Straftaten gem . § 74 c Abs. 1 Ziffer 1 -6 G VG )<br />
- Unterschlagung - Falschbilanzierung<br />
- Betrug - G eldwäsche<br />
- Produktpiraterie - Insiderhandel<br />
- Korruption<br />
Polizeiliche Kr<strong>im</strong>inalitätsstatistik (Zahlen aus 2006):<br />
Schäden aus W irtschaftskr<strong>im</strong> inalität 4,3 M rd. EUR (ca. 2 % vom Bruttosozialprodukt)<br />
zum Vergleich:<br />
Schäden durch Bankräuber: 1 1 ,3 M io. EUR<br />
hohe Dunkelziffer<br />
PwC Studie: die Hälfte der Täter sind Mitarbeiter z.T. aus dem Topp M anagem ent<br />
6. Reputationsschaden
Seite 6<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
3. com pliance-O rganisation<br />
Organisatorische (Vorsichts)maßnahmen<br />
ohne <strong>compliance</strong> mit <strong>compliance</strong><br />
1. Motivation fehlt Unternehmenskultur/Problembewusstsein fördern<br />
2. Fortbildung fehlt Information/Schulungen<br />
3. Kontrolle oft lückenhaft/Zufallsfunde systematisch/effizient/fortlaufend z.B.<br />
Revision/Geschäftsablaufopt<strong>im</strong>ierung/whistle-blower-Systeme<br />
4. Sanktion situativ, oft willkürlich (dazu epochal,<br />
neu ARAG Gramenbeck BGHZ 135,<br />
244)<br />
vorab geplant/vorhersehbar, angemessen/konsequent<br />
passiv/bloßes Reagieren aktiv/agieren<br />
auch durch<br />
- Festlegung der Verantwortlichkeiten<br />
für com pliance: (Chefsache!)<br />
- Aufbau und stetige Fortentwicklung<br />
einer com pliance O rganisation<br />
- kann auch die Schaffung weiterer<br />
unternehm ensinterner (inhaltlicher Art/<br />
Verfahrensregeln) Regelungen (Normen)<br />
erforderlich machen (z.B. Ethikregeln,<br />
Konfliktmanagem entregelungen usw.)
Seite 7<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
4. Nachteilsverm eidung - Risikom anagem ent<br />
com pliance ist (um fassendes) Risikomanagement (RM) <strong>im</strong> Bereich der sog. "Kontrahentenrisiken" (s. u.)<br />
- aber nicht nur!<br />
RM<br />
Verm eidung von (sog.<br />
„Kontrahenten“) Risiken<br />
Vorteile der <strong>compliance</strong><br />
• Risikom anagement schafft Transparenz/<br />
bessere Kalkulierbarkeit<br />
• Förderung des Vertrauens in Ö ffentlichkeit/<br />
M arkt/Mitarbeitern<br />
• positive Auswirkung auf Rating bei Banken<br />
• Voraussetzung bei Ausschreibungen
Seite 8<br />
I. Überblick über die com pliance<br />
Risikom anagem ent (i.e.S.)<br />
1 . nach Art und Um fang unternehmens- und situationsabhängig auszugestalten. Rahmenstruktur nach § 91 Abs. 2 AktG :<br />
"Der Vorstand hat geeignete M aßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, dam it für den<br />
Fortbestand der G esellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden.“<br />
2. 3 + 2 Stufen:<br />
1 . Stufe: Risikoidentifikation (Risikoportfolio)<br />
2. Stufe: Risikobewertung<br />
3. Stufe: Risikosteuerung durch<br />
- Akzeptieren oder<br />
- Begrenzung (z. B. Haftungsbegrenzung)<br />
- Verlagerung (z. B. Versicherung)<br />
- verm eiden<br />
4. Stufe: Risikokontrolle<br />
5. Stufe: Risikokommunikation und <strong>–</strong>berichtswesen/<br />
Abst<strong>im</strong> mung zwischen Risikoübernahm e/-tragfähigkeit des Unternehm ens und seiner<br />
Risikobereitschaft<br />
3. G enerelle Anforderungen an das RM<br />
- Rechtzeitigkeit<br />
- Vollständigkeit<br />
- W irtschaftlichkeit<br />
- Kom m unikationsbereitschaft<br />
- Q uantifizierung<br />
- Balance zwischen Risikoübernahm e und Risikotragfähigkeit<br />
- O bjektivität<br />
- Flexibilität
Seite 9<br />
II. Risikoidentifikation/system atische Analyse<br />
II. Risikoidentifikation als Basis und Ausgangspunkt weiterer Überlegungen<br />
(systematische Analyse)<br />
1 . Auswertung von Erfahrungen („lessons learnt“)<br />
2. Risikoarten<br />
- Marktrisiken<br />
- politische und länderspezifische Risiken<br />
- technisch-organisatorische Risiken<br />
- Kontrahentenrisiken<br />
(= Risiken, die aus vertraglichen und/oder gesetzlichen Schuldverhältnissen herrühren):<br />
diese sind unmittelbar <strong>compliance</strong>relevant!
II. Risikoidentifikation/system atische Analyse<br />
Führungsebene<br />
„assets “<br />
Tätigkeiten<br />
3. Risikoportfolio nach Unternehm ensstruktur (Basism odell)<br />
Kontrahenten<br />
Sachen/Rechte<br />
Güter<br />
Schutzrechte)<br />
<strong>im</strong> m aterielle<br />
(z.B. gewerbliche<br />
Im m obilien sächliche M ittel<br />
Staat(en)<br />
Fiskus Ö R StrafR/O W iR<br />
Aufsichtsorgan<br />
Geschäftsleitung<br />
Personal<br />
Individual- weitere<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> Beschäftigte<br />
Kollektiv-<br />
arbeitsrecht<br />
M itarbeiter- Tarifvertragsvertretung<br />
parteien<br />
Produktion Entwicklung Dienstleistung<br />
Risikoabschottung<br />
Kapital<br />
M arkt<br />
G esellschafter (privater<br />
Rechts- und<br />
Lebensbereich)<br />
W ettbewerber Vertragspartner Berater, Bank, Börse<br />
Lieferanten Kunden
Seite 11<br />
II. Risikoidentifikation/system atische Analyse<br />
Aus Grundstruktur ableitbare typische Com pliance-Felder (nicht abschließend)<br />
strafrechte Com pliance (Korruption/W irtschaftskr<strong>im</strong> inalität/G eldwäsche)<br />
steuerrechte Com pliance<br />
W ettbewerbsR/KartellR<br />
Um weltR<br />
Pflichten aus W pHG<br />
Datenschutz<br />
Vertragsm anagem ent<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong><br />
Beachte:<br />
Com pliance-Felder können sich überschneiden (z. B. strafrechtliches Handlungsfeld und steuerrechtliche Com pliance)<br />
<strong>im</strong> m er überschneiden sich bei dem regelm äßig gegebenen Handeln von M itarbeitern/Beschäftigten die Fach-Com pliance und die<br />
<strong>arbeitsrechtliche</strong> com pliance.<br />
Doppelnatur<br />
„<strong>arbeitsrechtliche</strong> com pliance“ „<strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance“<br />
<strong>Arbeitsrecht</strong> als „Fachcom pliance“<br />
= Einhaltung <strong>arbeitsrechtliche</strong>r G ebote und Verbote<br />
Beachtung <strong>arbeitsrechtliche</strong>r Regelungen<br />
bei Prävention sowie Kontrolle und Sanktion<br />
von Com pliance-Verstößen
Seite 12<br />
III. Stellung und Aufgaben der Personalabteilung<br />
III. Stellung und Aufgaben der Personalabteilung in der Compliance-Organisation<br />
1 . Allgem eine Aspekte<br />
1 .1 . § 993 Abs. 1 AktG ("Legalitätsprinzip"), Ziff. 4.1 .3 D CGK; § 1 30 OW iG<br />
- Trennung von Rechts- und Personalbereich (em pfohlen)<br />
1 .2. Einrichtung einer Beschwerdestelle gem . § 1 3 Abs. 1 AGG, (s.u. S. 1 5)<br />
- M itbest<strong>im</strong> m ung des BR (BAG v. 21 .7.2009 - 1 ABR 42/08)<br />
∙ Einführung und Ausgestaltung des Verfahrens vor der Beschwerdestelle (+)<br />
∙ personelle Besetzung der Beschwerdestelle (-)<br />
∙<br />
Verortung der Beschwerdestelle (-)
Seite 13<br />
III. Stellung und Aufgaben der Personalabteilung<br />
2. Aufgrund der Doppelnatur des <strong>Arbeitsrecht</strong>s in der Com pliance-O rganisation hat die Personalabteilung selbst und/oder in<br />
Abst<strong>im</strong>mung m it Unternehm ensleitung/Com pliance-Abteilung:<br />
2.1 . übergreifende, sowohl die "com pliance <strong>im</strong> <strong>Arbeitsrecht</strong>" als auch die "<strong>arbeitsrechtliche</strong> <strong>compliance</strong>" betreffende Aufgaben<br />
sind insbesondere<br />
• die wirksame Einbeziehung von com pliance Regelungen (z.B. com pliance-Richtlinien Ethik-Codes, Verhaltens-<br />
Kodizes etc.) in die arbeitsvertragliche Beziehung durch<br />
+ W eisung<br />
+ Arbeitsvertrag<br />
+ Betriebsvereinbarung zu gewährleisten<br />
• sicherzustellen, dass com pliancerelevante und/oder übergreifende Schulungen und Fortbildungen durchgeführt<br />
werden (z. B. <strong>compliance</strong>-awareness/unternehm ensinterne AG G -Schulungen etc.)<br />
• ein innerbetriebliches Konfliktm anagem ent einzurichten und zu unterhalten ("Konflikte" als Risiko- und<br />
Schadenspotential)<br />
• an der G estaltung abstrakt-genereller Richtlinien mitzuwirken, die den Um gang m it Kontrolle und Sanktion von<br />
com plianceverstößen regeln.<br />
• mit der M itarbeitervertretung kollektivrechtliche Vereinbarungen dazu zu verhandeln und abzuschließen<br />
(Betriebsvereinbarungen)<br />
• Complianceverstöße (die zugleich regelmäßig arbeitsvertragliche Pflichtverletzungen sind) nach M aßgabe<br />
entsprechender<br />
Regelungen gesetzeskonform aufzuklären, zu dokum entieren und in gebotener W eise zu sanktionieren. (z.B. Abm ahnung,<br />
Kündigung etc.)
III. Stellung und Aufgaben der Personalabteilung<br />
2.2 <strong>im</strong> Bereich "<strong>compliance</strong> <strong>im</strong> <strong>Arbeitsrecht</strong>„<br />
• an der Prävention m itzuwirken, insbesondere sicherzustellen und zu dokum entieren, dass in den<br />
relevanten Fachcom pliancefelder die davon tangierten M itarbeiter ausreichend und regelm äßig geschult werden<br />
(z.B. W ettbewerbs- und Kartell-<strong>compliance</strong> für Mitarbeiter <strong>im</strong> Vertrieb etc.)<br />
• die inhaltliche Konzeption solcher Schulung erfolgt durch die entsprechende Abteilung, regelm äßig mit<br />
externer Unterstützung (Rechtsanwälte)<br />
2.3 <strong>im</strong> Bereich "<strong>arbeitsrechtliche</strong>n <strong>compliance</strong> (Fach<strong>compliance</strong>)" sind bei<br />
- Bewerberauswahl<br />
- Arbeitsvertragsabschluss<br />
- in laufenden Arbeitsverhältnis<br />
- bei Vertragsbeendigung<br />
+ vertraglichen<br />
+ kollektivrechtlichen (betriebliche Mitbest<strong>im</strong> mung/tarifrechtlichen) sowie<br />
+ gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen.
IV. <strong>Arbeitsrecht</strong>liche com pliance<br />
IV. <strong>compliance</strong>-relevante <strong>Arbeitsrecht</strong>smaterien<br />
Die nachfolgende Reihenfolge orientiert sich nur annähernd an chronologischen Ablauf eines<br />
Arbeitsverhältnisses, weil einzelne Bereiche wie z.B. AGG (Diskr<strong>im</strong> inierungsschutz) alle oder m ehrere Phasen<br />
der <strong>arbeitsrechtliche</strong>n Beziehung vom Anbahnungsverhältnis bis zu seine Beendigung tangiert.<br />
1. Persönlichkeitsschutz<br />
1 .1 Schutz vor Diskr<strong>im</strong> inierung - Allgem eines GleichsstellungsG (AGG)<br />
1 .1 .1 Bewerberauswahl / Einstellung<br />
1 .1 .2 M aßnahm en nach § 1 2 AGG<br />
- Schulungen<br />
- Ethikrichtlinien<br />
1 .1 .3 Haftung nach AGG<br />
- Pflichtverletzung nach § 1 2 I AGG<br />
- Schadensersatz / Entscheidungen nach § 1 5 AGG<br />
Einrichtung einer Beschwerdestelle nach § 1 3 AGG<br />
1 .2 Schutz vor M obbing<br />
Haftung nach § 280 I, 823 I BGB<br />
1 .3 Haftung des Arbeitgebers bei Urheberrechtsverletzungen durch Arbeitnehm er
IV. <strong>Arbeitsrecht</strong>liche com pliance<br />
2. Datenschutz und Telekommunikationssicherheit am Arbeitsplatz<br />
2.1 Betrieblicher Datenschutz / Verpflichtung auf Datenschutz<br />
2.2 Personalaktenführung<br />
2.3 Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten/Erlaubnistatbestände<br />
2.4 Telekom m unikationsüberwachung<br />
2.4.1 Dienst- und Privatgespräche<br />
2.4.2 Überwachung der E-mail- und Internetkom m unikation<br />
2.5 Videoüberwachung am Arbeitsplatz<br />
3. Kontrollmaßnahmen<br />
3.1 Implem entierung von W histelblower-System en<br />
3.2 M itbest<strong>im</strong> m ung bei Kontrolle<br />
4. Sozial- und Lohnsteuerrecht - Scheinselbstständigkeit<br />
5. Arbeitssicherheit/ArbeitsschutzR<br />
6. Arbeitnehmerüberlassung/Leiharbeit<br />
7. Arbeitnehmerhaftung<br />
8. Ausländerbeschäftigung<br />
9. <strong>arbeitsrechtliche</strong> Maßnahmen/internal investigations<br />
10. interne Amnestieprogramme<br />
11. <strong>compliance</strong> und (betriebliche) Mitbest<strong>im</strong>mung
V. <strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance<br />
V. <strong>Arbeitsrecht</strong> in der <strong>compliance</strong><br />
Rechtsverstöße der „Beschäftigten“ = com plianceverstöße = arbeits-/dienstvertragliche Pflichtverstöße<br />
Prävention = Kontrolle/Ermittlung<br />
besonders <strong>compliance</strong>relevant<br />
Sanktionierung/Ahndung<br />
Ermahnung<br />
Abmahnung<br />
ordentliche (verhaltensbedingte) Kündigung<br />
außerordentliche Kündigung aus wichtigem<br />
G rund<br />
folgt den allgemeinen (gesetzlichen)<br />
Regelungen
Kontrolle/Erm ittlung von com pliance-/Rechtsverstößen (Überblick)<br />
em a il-s c reening<br />
R a s terfa hndung<br />
O bers erva tion V ideoüberw a c hung<br />
E rm ittlung s m a ßna hm en<br />
M ita rbeiterbefra g ung<br />
ba c kg round-c hec ks<br />
Telefonüberw a c hung
V. <strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance<br />
Grenzen zulässiger Ermittlungsmaßnahmen insbesondere bei<br />
Telefon-/em ail- und Videoüberwachung<br />
(s. o. Seite 1 5: Datenschutz und Telekom m unikationssicherheit am Arbeitsplatz)<br />
O bservation und background-Checks (allgem eines Strafrecht/Schutz der Grundrechte)<br />
Rasterfahndung<br />
• Mitbest<strong>im</strong>mung des Betriebsrates gem. § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG?<br />
• Zulässigkeit gemäß § 32 Abs. 1 BDSG<br />
- zu dokumentierende tatsächliche Anhaltspunkte die den Verdacht begründen, dass der Betroffene die Straftat<br />
M itarbeiterbefragungen<br />
begangen hat (Praxistipp: -> Pseudonymisierung!)<br />
• Auskunftspflicht des Arbeitnehmers?<br />
• Kronzeugen-/Amnestieprogramme<br />
- kein Verstoß gegen § 612a BGB („Maßregelungsverbot“)<br />
- zulässiger Verzicht auf Schadensersatzansprüche?<br />
- vergaberechtliches „Selbstreinigungsangebot“<br />
• Beteiligungsrechte des Betriebsrates, §§ 80 Abs. 2, 94 Abs. 1 BetrVG<br />
• Recht auf Zuziehung von Betriebsratsmitgliedern, § 82 Abs. 2 BetrVG?
V. <strong>Arbeitsrecht</strong> in der com pliance<br />
Beweisverwertungsverbote<br />
• Grundsatz: Beweisverwertungsverbot nur, wenn Schutzweck der<br />
verletzten Norm dies zwingend gebietet (BVerfG v. 1 3.02.2007 <strong>–</strong> 1 AVR 421 /05)<br />
• Verletzung des Allgem einen Persönlichkeitsrechts<br />
- i. d. R. Beweisverwertungsverbot, wenn nicht ausnahm sweise rechtfertigende Um stände vorliegen<br />
(insbesondere „Beweisnotstand“)<br />
- gezieltes, he<strong>im</strong> liches M ithören von Telefonaten (+) (BAG v. 23.04.2009 <strong>–</strong> 6 AZR 1 89/08)<br />
- He<strong>im</strong> liche Videoüberwachung (ArbG Frankfurt a. M ain v. 25.06.2006 <strong>–</strong> 7 Ca 3342/05)<br />
• M itbest<strong>im</strong> m ungswidrig erlangte Inform ationen<br />
- bloße M itbest<strong>im</strong> m ungswidrigkeit als solche führt nicht zu Beweisverwertungsverbot<br />
- Betriebsvereinbarungswidrig durchgeführte Taschenkontrolle (-)<br />
(BAG v. 1 3.1 2.2007 <strong>–</strong> 2 AZR 537/06)
„if if you think <strong>compliance</strong> is expensive <strong>–</strong> try non-<strong>compliance</strong>“<br />
„Compliance Compliance is not negotiable“<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!