Nr. 5 / Oktober 2009 - Erlebnisbank.ch
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Raiffeisen<br />
alte Hasen sorgen<br />
für fris<strong>ch</strong>en Wind<br />
au<strong>ch</strong> ältere Mens<strong>ch</strong>en brau<strong>ch</strong>en das Gefühl, gebrau<strong>ch</strong>t zu werden.<br />
seniorinnen und senioren geben ni<strong>ch</strong>t nur Rats<strong>ch</strong>läge, sie<br />
benötigen sie man<strong>ch</strong>mal selber. Der «Klub der alten Hasen» am<br />
Bodensee bringt beides zusammen: ehemalige Bankmitarbeitende<br />
und Verwaltungsräte beraten ältere Kunds<strong>ch</strong>aft.<br />
Alte Hasen statt altes Eisen: Wer Jahrzehnte<br />
im Beruf verbra<strong>ch</strong>t, in Vereinen und<br />
Verwaltungsräten wi<strong>ch</strong>tige Ents<strong>ch</strong>eidungen<br />
getroffen hat, der hat au<strong>ch</strong> einen wertvollen<br />
Erfahrungss<strong>ch</strong>atz angesammelt. Wenn sie oder<br />
er pensioniert wird, dann vers<strong>ch</strong>winden diese<br />
Erfahrungen ni<strong>ch</strong>t. Im Gegenteil: Dann hat man<br />
Zeit, sie zu nutzen.<br />
Die Idee ist einfa<strong>ch</strong> und verlockend. Do<strong>ch</strong><br />
Bruno Fattorelli wollte sie au<strong>ch</strong> umsetzen und hat<br />
dafür Glei<strong>ch</strong>gesinnte gefunden. Der Leiter der<br />
Raiffeisenbank Regio Altnau regte einen «Klub<br />
der alten Hasen» an. Diese könnten vor allem<br />
älteren Kunden im finanziellen Teil des Alltags mit<br />
Rat und Tat zur Seite stehen und glei<strong>ch</strong>zeitig das<br />
grosse Ohr der Bank bei den Leuten sein. «Das<br />
Bankges<strong>ch</strong>äft ist ein Beziehungsges<strong>ch</strong>äft», sagt<br />
Fattorelli. Und diese Beziehungen müsse man<br />
pflegen.<br />
Bedürfnis vorhanden<br />
Die Idee hat einges<strong>ch</strong>lagen wie ein Hammer,<br />
erinnert si<strong>ch</strong> Fattorelli. Aber er hatte au<strong>ch</strong> das<br />
Glück, in seiner Bank auf die ri<strong>ch</strong>tigen Leute zu<br />
treffen: Walter Meister war seit einem einem Vierteljahrhundert<br />
Verwaltungsrat der Bank. Zuglei<strong>ch</strong><br />
arbeitete arbeitete er bei Raiffeisen S<strong>ch</strong>weiz S<strong>ch</strong>weiz in St. Gallen<br />
und ging langsam auf seine Pensionierung zu.<br />
Raiffeisen ermögli<strong>ch</strong>te Meister, seine Arbeit in St.<br />
Gallen zu reduzieren, um den Klub der alten<br />
Hasen aufzubauen. Seit seiner Pensionierung<br />
betreut er den Klub mit einem 20-Prozent-Pensum.<br />
Jeden Dienstag ist er in der Filiale Lands<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t<br />
anzutreffen, einer der fünf Filialen neben<br />
dem Hauptsitz der Bank in Altnau.<br />
Do<strong>ch</strong> er geht au<strong>ch</strong> selbst viel unter die Mens<strong>ch</strong>en.<br />
«Wir müssen spüren, was die Leute wollen»,<br />
sagt er. Au<strong>ch</strong> Senioren wollten informiert<br />
sein. Aber mit ihren Fragen gingen sie oft ni<strong>ch</strong>t<br />
zur Bank. Die Hürde, si<strong>ch</strong> an deutli<strong>ch</strong> jüngere<br />
Leute zu wenden, sei oft ho<strong>ch</strong>. Und ni<strong>ch</strong>t jede<br />
Frage, die den Kunden unter den Nägeln brennen,<br />
würden au<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> am S<strong>ch</strong>alter gestellt.<br />
Wenn si<strong>ch</strong> jemand frage, ob er die Hypothek<br />
abzahlen solle, gehe er dafür ni<strong>ch</strong>t zur Bank.<br />
Aber im Sportverein oder an einer Kulturveranstaltung<br />
werde er auf sol<strong>ch</strong>e Fragen immer wieder<br />
angespro<strong>ch</strong>en, sagt Meister.<br />
Lands<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t TG<br />
Sie wissen,<br />
wie der Hase läuft<br />
Wenn es um Geldangelegenheiten geht,<br />
wenden si<strong>ch</strong> Senioren lieber an Glei<strong>ch</strong>altrige.<br />
Ehemalige Bankfa<strong>ch</strong>leute haben deshalb<br />
den «Club der alten Hasen» gegründet.<br />
Der ehemalige Bankleiter Hansruedi<br />
Kuhn ist heute pensioniert und Mitglied im<br />
«Club der alten Hasen» der Raiffeisenbank<br />
Regio Altnau. Se<strong>ch</strong>s ehemalige Behördenmitglieder<br />
und Bankmitarbeiter haben si<strong>ch</strong><br />
vor einem Jahr zusammengetan, um Kontakte<br />
zu knüpfen und zu pflegen. «Logis<strong>ch</strong>erweise<br />
wenden si<strong>ch</strong> vor allem Senioren<br />
an uns», sagt Walter Meister, Leiter des<br />
Clubs. Die meisten hätten Fragen zum Umgang<br />
mit Bankges<strong>ch</strong>äften, Behörden und<br />
Amtsstellen. Meister kümmert si<strong>ch</strong> einen<br />
Tag pro Wo<strong>ch</strong>e um die Organisation und<br />
Koordination der Clubaktivitäten.<br />
So werden zum Beispiel Workshops<br />
dur<strong>ch</strong>geführt oder Tanzkurse organisiert.<br />
Bei den Themen handle es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur<br />
um Bankangelegenheiten, erklärt Meister<br />
und erzählt von einer älteren Frau, die ins<br />
Altersheim gezogen ist und mithilfe der<br />
Hasen ihre Liegens<strong>ch</strong>aft verkauft hat. Die<br />
Hasen seien aber ni<strong>ch</strong>t eigentli<strong>ch</strong>e Berater,<br />
sondern vielmehr Vermittler: «Unsere Aufgabe<br />
ist es, Kontakte herzustellen zu den<br />
entspre<strong>ch</strong>enden Fa<strong>ch</strong>spezialisten». Betreut<br />
werden ni<strong>ch</strong>t nur Raiffeisen-Kunden.<br />
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