Nachrichten 05-2013 - Espelkamper Nachrichten
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60 Jahre Gymnasium: Festakt in der Aula / Altpräses Buß über Söderblom<br />
Würdigung des Namenspatrons<br />
Foto-Termin an der Söderblom-Büste (v.l.): Schulpflegschaftsvorsitzende<br />
Isabel Bartling, Altpräses Alfred Buß, Oberlandeskirchenrat<br />
i.R. Harald Bretschneider, Schulleiterin Christiane Seibel, Schuldezernent<br />
Dr. Wolfram von Moritz, Schülersprecherin Alicia Guderian,<br />
Superintendent Dr. Rolf Becker, Bürgermeister Heinrich Vieker und<br />
Barbara Müller (Vorsitzende im Verein der Freunde und Förderer des<br />
Söderblom-Gymnasiums).<br />
60 Jahre machen einen runden<br />
Geburtstag aus. Das ist kein großes<br />
Jubiläum, wie es die „Söderblomer“<br />
1973 und 2003 gefeiert<br />
haben. Daher sind jetzt – <strong>2013</strong><br />
– die Feierlichkeiten etwas weniger<br />
umfangreich, gleichwohl<br />
war der Festakt am Abend des 9.<br />
April in der Aula des Söderblom-<br />
Gymnasiums zum „Sechzigsten“<br />
ein Abend in Würde gegenüber<br />
dem Namenspatron, in Freude<br />
und Dankbarkeit über das Erreichte.<br />
Im Mittelpunkt stand ein recht<br />
langes, aber äußerst kurzweiliges<br />
Referat von Altpräses Alfred<br />
Buß über Nathan Söderblom,<br />
der sich dem 1866 in Schweden<br />
geborenen protestantischen Religionswissenschaftler<br />
und vor-<br />
derstem Mitstreiter in Sachen<br />
Ökumene und Friedensnobelpreisträger<br />
auf verschiedenen<br />
Wegen näherte. Manches an<br />
Söderblom sei ihm erst bei der<br />
Vorbereitung dieses Vortrages<br />
erstmals so richtig deutlich geworden,<br />
teilte Buß ganz offen<br />
mit.<br />
Alfred Buß, selbst ein Absolvent<br />
des <strong>Espelkamper</strong> Gymnasiums<br />
(Abi-Jahrgang 1967), gelang es<br />
sehr gut, neben der Nennung<br />
einiger wichtiger Lebensdaten<br />
und der Erinnerung an besondere,<br />
vor allem vom Geist der Ökumene<br />
bestimmter Aktivitäten<br />
und Initiativen des Erzbischofs<br />
von Uppsala und Oberhaupts<br />
der Schwedischen Staatskirche<br />
auch den Menschen Söderblom<br />
25. <strong>Espelkamper</strong> City-Lauf am 4. Mai / Idee der Lions wird umgesetzt:<br />
„Laufen und dabei Gutes tun!“<br />
Jeder gelaufene Kilometer ist<br />
bei der 25. Neuauflage des <strong>Espelkamper</strong><br />
Citylaufes nicht nur<br />
eine Wohltat für die eigene<br />
Gesundheit, sondern diesmal<br />
auch bares Geld für einen guten<br />
Zweck! Sponsoren bezahlen<br />
für alle absolvierten 1000 Meter<br />
je einen Euro, der dem Ambulanten<br />
Kinderhospizdienst im<br />
Kreis Minden-Lübbecke zugutekommt.<br />
Ideengeber für die<br />
lobenswerte Aktion ist der Lions<br />
Club Rahden-Espelkamp.<br />
Im Rahmen eines Pressegesprächs<br />
im ATSV-Heim am Albert-Pürsten-Stadion<br />
wurde<br />
die Idee jetzt vorgestellt und<br />
erläutert. Ehrenamtliche des<br />
Hospizdienstes begleiten und<br />
unterstützen lebensverkürzend<br />
erkrankte Kinder und deren Familien.<br />
Darüber berichtete bei<br />
der Pressekonferenz Brigitte<br />
Stöver, die Regionale Ansprech-<br />
beeindruckend zu skizzieren.<br />
Der habe zum Beispiel die Fähigkeit<br />
besessen, „auch drei Dinge<br />
gleichzeitig zu tun“. So habe<br />
der Kirchenmann anscheinend<br />
desinteressiert Blätter sortiert,<br />
dabei aber genau zu hören können.<br />
Beweis dafür sei seine anschließende<br />
Zusammenfassung<br />
gewesen, über das, was da zuletzt<br />
angesprochen worden war.<br />
Schon als Kind und Jugendlicher<br />
habe Söderblom „interessiert<br />
Erwachsenen zugehört“.<br />
Über Söderbloms Vornamen<br />
spannte Alfred Buß auch den<br />
Bogen zu Lessings „Nathan der<br />
Weise“. Hier beleuchtete der<br />
Redner besonders die Ringparabel,<br />
die laut Wikipedia „als ein<br />
Schlüsseltext der Aufklärung<br />
und pointierte Formulierung<br />
der Toleranzidee“ gelten darf.<br />
Altpräses Buß erinnerte daran,<br />
dass es Nathan Söderblom sehr<br />
darum gegangen sei, „Gemeinsames<br />
der christlichen Konfessionen<br />
wie auch der drei Weltreligionen<br />
herauszuarbeiten“.<br />
Im Rahmen des Festaktes erklangen<br />
am renovierten Steinwayflügel<br />
Klavierstücke von<br />
Bach, Mozart und Debussy. Im<br />
Anschluss war bei Getränken<br />
und einem kleinen Imbiss Gelegenheit,<br />
Kontakte zu knüpfen<br />
oder zu vertiefen und sich über<br />
das Gehörte angeregt auszutauschen.<br />
Vorfreude auf den 25. <strong>Espelkamper</strong> City-Lauf bei den ATSV-Organisatoren,<br />
Lions und dem Kinderhospizdienst (v.l.): Horst Riesmeier, Dr.<br />
Oliver Speyer, Manfred Surmeier, Brigitte Stöver, Willy Hübert, Ulrich<br />
Stockmann und Beate Büttemeier.<br />
partnerin des Dienstes.<br />
Der City-Lauf findet am Samstag,<br />
4. Mai, statt. Los geht es um<br />
16.30 Uhr auf der Breslauer Straße,<br />
der 10-km-Hauptlauf startet<br />
um 18.15 Uhr. Voranmeldungen<br />
bis zum 28.4. sind ausschließlich<br />
im Internet möglich: www.atsvespelkamp.de.<br />
Hier gibt es auch<br />
weitere Infos zum Lauf.<br />
Veranstalter ist der ATSV Espelkamp<br />
- mit Unterstützung von<br />
Stadt und Stadtmarketingverein<br />
Espelkamp.<br />
NOTIERT<br />
IN ESPELKAMP<br />
3<br />
Vor kurzem hat ein Offizier der<br />
ehemaligen UdSSR in der Semperoper<br />
den mit 25.000 Euro dotierten<br />
„Dresden-Preis“ in Empfang<br />
genommen. Preise gibt es viele,<br />
Galas, auf denen diese übergeben<br />
werden auch - und man klatscht<br />
artig Beifall. Tausendmal gelesen,<br />
tausend Mal gesehen. Weiter geblättert<br />
in der Zeitung, weiter gezappt<br />
am TV-Gerät - nächste Seite,<br />
nächstes Programm.<br />
Doch halt - diesmal war doch einiges<br />
anders. Ich las den kleinen<br />
Zeitungsartikel genauer weiter:<br />
Der frühere Sowjet-Offizier<br />
namens Stanislaw Petrow hat<br />
seine Auszeichnung nun wirklich<br />
für eine große Tat bekommen.<br />
Der heute 73-Jährige hat in einer<br />
Nacht im September 1983 Großartiges<br />
geleistet, weil er - auf einem<br />
brisanten Posten sitzend, in einem<br />
entscheidenden Moment Verantwortung<br />
tragend, ruhig und<br />
besonnen blieb - und absolut richtig<br />
reagiert hat.<br />
Was war passiert? Im Raketenabwehrzentrum<br />
in der Nähe von<br />
Moskau hatten die Computer<br />
einen Raketenangriff der USA auf<br />
die UdSSR angezeigt. Aus dem<br />
Kalten Krieg drohte ein ganz heißer,<br />
der Atomkrieg zwischen den<br />
beiden Supermächten zu werden.<br />
Doch der studierte Systemanalytiker<br />
erkannte den Fehlalarm und<br />
verhinderte so eine äußerst verhängnisvolleKettenreaktion.<br />
Ein zweites Mal<br />
zum Helden wird<br />
Stanislaw Petrow<br />
dank seiner wohltuendenBescheidenheit,<br />
mit der<br />
er auf die Auszeichnung jetzt in<br />
Dresden reagiert hat.<br />
Dieser so guten Tat habe er „nie<br />
besondere Bedeutung beigemessen“.<br />
Wissen und Intuititon hätten<br />
es ihm ermöglicht, „die richtige<br />
Entscheidung zu treffen“. Er<br />
habe nun mal an der Entwicklung<br />
dieses Abwehrsystems mitgearbeitet,<br />
es daher „in- und auswendig<br />
gekannt“. Mut und Zivilcourage<br />
attestierten Redner bei der<br />
Verleihung des Preises dem Geehrten,<br />
der eigentlich die Machthaber<br />
im Kreml hätte entscheiden<br />
lassen müssen... „Die Welt war bei<br />
Stanislaw Petrow in besseren Händen“,<br />
fasste TV-Mann und Laudator<br />
Claus Kleber zusammen.<br />
Das Publikum erhob sich von den<br />
Sitzen. Wir sollten das nachträglich<br />
auch tun und erkennen, wer<br />
die wahren Helden sind.<br />
Ihr Andreas Brinkmann