medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios
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Medtropole | Ausgabe 13 | April 2008<br />
Abb. 5: Lagerung im OP. Der Kopf ist in einer Stütze fixiert, bei her<strong>aus</strong>genommenem<br />
Schulterteil und frei <strong>aus</strong>gelagertem Arm auf einer Armlehne ist eine Durchleuchtung<br />
mit dem C-Bogen in zwei Ebenen möglich.<br />
lation mit nie<strong>der</strong>molekularen Heparinen.<br />
Wir geben eine individuelle Empfehlung<br />
zur Nachbehandlung an den weiterbehandelnden<br />
Kollegen, orientiert an <strong>der</strong> Verletzung<br />
und Stabilität <strong>der</strong> Versorgung. Bei<br />
postoperativen Schwellungen kann<br />
Lymphdrainage verordnet werden. Das<br />
häufig <strong>aus</strong>gedehnte Hauthämatom, welches<br />
sich bis zum Ellbogen erstrecken<br />
kann, klingt im Verlauf vollständig ab.<br />
Komplexe Fraktur – Komplikationen<br />
Stößt bei <strong>der</strong> Rekonstruktion des<br />
Humeruskopfes die winkelstabile Platte<br />
bei komplexen 4-Fragment-Frakturen mit<br />
hohem Kopfnekroserisiko an ihre Grenzen,<br />
kann eine primäre Schulterendoprothese<br />
notwendig werden (Abb. 3). Gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> Material<strong>aus</strong>bruch, Kopfnekrose o<strong>der</strong><br />
sekundäre Dislokation (Abb. 8). Auch in<br />
diesem beson<strong>der</strong>en Fall zeigt sich <strong>der</strong> hohe<br />
Stellenwert <strong>der</strong> Röntgenverlaufskontrollen.<br />
Unsere Ergebnisse nach primärer o<strong>der</strong><br />
sekundärer Prothesenversorgung stimmen<br />
mit denen in <strong>der</strong> Literatur angegebenen<br />
überein. Die Patienten profitieren zwar von<br />
einer raschen Schmerzfreiheit, das funktionelle<br />
Ergebnis ist jedoch langfristig nicht<br />
immer befriedigend. Eine weitere Möglichkeit<br />
zur Korrektur von Material<strong>aus</strong>brüchen<br />
o<strong>der</strong> sekundären Dislokationen ist die Verbundosteosynthese<br />
(winkelstabile Platten -<br />
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osteosynthese mit Knochenzement). Damit<br />
erreichen wir eine stabile Frakturversorgungen<br />
und zufriedenstellende funktionelle<br />
Ergebnisse (Abb. 7).<br />
Ergebnisse und Diskussion<br />
Abb. 6: Winkelstabile Plattensysteme. Links Großfragmentplatten in Stahl<strong>aus</strong>führung<br />
<strong>der</strong> Fa. Oeka ® (Königsee Implantate), rechts Kleinfragmentplatten <strong>der</strong> Fa. Arthrex ® ,<br />
jeweils in unterschiedlichen Längen<strong>aus</strong>führungen.<br />
Nach <strong>der</strong> Ära <strong>der</strong> einfachen Plattensysteme<br />
haben die weiterentwickelten winkelstabilen<br />
Platten einen festen Platz in <strong>der</strong> Versorgung<br />
von prox. OA-Frakturen. Vorteile liegen<br />
in <strong>der</strong> festen Verbindung von Schraube<br />
und Platte, wodurch sich auch komplexere<br />
Frakturen des Humeruskopfes anatomisch<br />
rekonstruieren lassen. Zudem besteht bei<br />
einigen Systemen die Möglichkeit einer<br />
multidirektionalen Schraubenposition und<br />
zusätzlichen Fadenfixierung. Bei an<strong>der</strong>en<br />
sind Schraubenposition und Bohrrichtung<br />
fest vorgegeben, aber den anatomischen<br />
Verhältnissen des Humeruskopfes angepasst<br />
(Abb. 6). 2005 und 2006 versorgten<br />
wir 51 3- und 4-Fragment-Frakturen mit<br />
winkelstabilen Platten (AO 11-A2, A3, B1,<br />
B2, B3, C1, C2, C3), 37 Frauen und 14 Männer<br />
mit einem Durchschnittsalter von<br />
79,9 Jahren (26 – 86 J.).<br />
Wie alle an<strong>der</strong>en Verfahren ist auch die<br />
Osteosynthese mit winkelstabilen Implantaten<br />
nicht komplikationsfrei. Bei fehlen<strong>der</strong><br />
Knochensubstanz und Durchblutungsstörungen<br />
des Knochens (4- und Mehrfrag-<br />
ment-Frakturen und erheblicher Dislokation)<br />
ist das Ergebnis nicht an das Implantat<br />
gebunden, son<strong>der</strong>n an die Biologie. In<br />
Einzelfällen lassen sich Komplikationen<br />
wie Materialversagen mit sekundärer Dislokation<br />
durch Revision und Neuverplattung<br />
mit einer winkelstabilen Platte kompensieren<br />
(Abb. 7). Kopfnekrosen zwingen<br />
in einigen Fällen zu einer sekundären<br />
Schulterendoprothese (Abb. 8). Unsere<br />
Erfahrung zeigte beim Vergleich verschiedener<br />
winkelstabiler Systeme einen nicht<br />
signifikanten Vorteil von Großfragmentplatten<br />
(Schrauben im Kopf 6 mm, im<br />
Schaft 4,5 mm Durchmesser). Insgesamt<br />
werden in <strong>der</strong> Fachliteratur gute Ergebnisse<br />
mit winkelstabiler Versorgung proximaler<br />
Humeruskopffrakturen beschrieben.<br />
[4,5] Studien zeigen gute Ergebnisse.<br />
Bei den von Hessler et al. [4] nachuntersuchten<br />
Patienten fand sich ein Schulter-<br />
Score altersadaptiert von 78 Punkten,<br />
seiten adaptiert von 89 Punkten (maximal<br />
100). Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen<br />
auch Plecko et al. [5]<br />
Zweifellos ist die Nachbehandlung integraler<br />
Bestandteil des Gesamtkonzeptes mit<br />
wesentlichem Einfluss auf das Endresultat.<br />
Keinesfalls sollten die krankengymnastischen<br />
Übungen den Patienten o<strong>der</strong> das<br />
Implantat überfor<strong>der</strong>n.