6H@A:E>DH - Asklepios
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Orthopädie zum Anfassen<br />
Grundschüler zu Gast im Klinikum Bad Abbach<br />
fröhliche gesichter trotz dicker gipsverbände?<br />
– an diesem tag dürfte so<br />
mancher Patient des Klinikums Bad abbach<br />
seinen augen nicht getraut haben.<br />
rund 30 zweitklässler sprangen am<br />
9.5.2007 quietschfidel mit eingegipsten<br />
armen durch die gänge der Klinik für<br />
rehabilitation.<br />
Wir wollen den Kindern die Angst<br />
vor dem Krankenhaus nehmen,<br />
indem wir uns und unsere Arbeit<br />
in einer entspannten Atmosphäre vorstellen«,<br />
erklärt Chefarzt Dr. Siegfried Marr.<br />
Der Besuch der Klasse 2 e der Grundschule<br />
Bad Abbach kam über persönliche Kontakte<br />
zwischen Klassenelternsprechern<br />
und dem Klinikum zustande. »In Zukunft<br />
möchten wir solche Aktionen öfter durchführen«,<br />
betont Dr. Marr. Ihm und seinem<br />
Team hat dieser Vormittag großen Spaß<br />
gemacht.<br />
Zunächst ging’s in den Gymnastikraum<br />
zur Rückenschule. »Haltungsschwächen,<br />
die durch Bewegungsmangel und falsche<br />
Belastung verursacht werden, sind heute<br />
auch bei Kindern keine Seltenheit mehr«,<br />
erläutert der Chefarzt. Abhilfe versprechen<br />
gezielte Übungen, die zu Hause oder<br />
im Sportunterricht leicht nachzumachen<br />
sind. Diplom-Sportlehrerin Margot Marschall<br />
hat unter dem Motto »Eine Reise<br />
nach Australien« ein spielerisches Programm<br />
zusammengestellt. Die Kinder sind<br />
mit Feuereifer bei der Sache, als es darum<br />
geht, wie ein Flugzeug durch den Raum<br />
zu »fliegen« oder im Krebsgang über den<br />
Boden zu kriechen.<br />
Nach dieser besonderen Turnstunde<br />
steht Elektrotherapie auf dem Programm.<br />
Dabei werden mit einem leichten Stromfluss<br />
die Muskeln angeregt bzw. entspannt.<br />
Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass<br />
der Strom, der hier durch den Apparat<br />
fließt, nicht mit dem zu vergleichen ist, der<br />
zu Hause aus der Steckdose kommt. »Es<br />
hat ein bisschen gekribbelt, aber nicht weh<br />
getan«, so die einhellige Meinung der jungen<br />
Probanden. Das flaue Gefühl, das der<br />
Management<br />
Einmal gipsen, bitte! Oberarzt Dr. Christoph Kern mit einer kleinen »Patientin«<br />
ein oder andere beim Anlegen der Elektroden<br />
verspürt, erweist sich als völlig unbegründet.<br />
Auf die Frage, wer sich einen<br />
Arm eingipsen lassen möchte, schießen<br />
sofort alle Finger in die Höhe. Dr. Marr<br />
und Oberarzt Dr. Christoph Kern gipsen<br />
im Akkord, bis das letzte Kind versorgt<br />
ist. »Jetzt können wir keine Hausaufgaben<br />
machen!«, »Da werden meine Eltern aber<br />
staunen!«, »Ich erzähl’ zu Hause, ich wär’<br />
mit dem Skateboard gestürzt!« – bei den<br />
kleinen »Patienten« könnte die Stimmung<br />
nicht besser sein.<br />
Zum Abschluss gibt es noch ein Eis<br />
für jeden – in die linke Hand versteht sich,<br />
denn die rechte liegt ja im Gipsverband.<br />
Danach verabschiedet sich die Klasse mit<br />
der sicheren Erkenntnis, dass man sich vor<br />
weißen Arztkitteln und den Männern und<br />
Frauen, die darin stecken, nicht zu fürchten<br />
braucht.<br />
Bestens gelaunt trotz eingegipster Arme: die Klasse 2 e mit Chefarzt Dr. Siegfried Marr (re.)<br />
ASKLEPIOS intern 33/2007