Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios
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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
2008
Der alte Arzt spricht lateinisch,<br />
der junge Arzt englisch.<br />
Der gute Arzt spricht die Sprache<br />
des Patienten.<br />
– Ursula Lehr (*1930), Bundesministerin für Jugend, Frauen, Familie und Gesundheit a.D.<br />
Lesehilfe<br />
In diesem <strong>Bericht</strong> werden für die Darstellung der Ergeb-<br />
nisse bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläu-<br />
terung bedürfen.<br />
Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Typen von<br />
Graphiken und Tabellen verwendet. Auch sie werden zum<br />
besseren Verständnis erläutert.<br />
So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die Inter-<br />
pretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.<br />
Klappen Sie die vorderen und hinteren Umschlag-<br />
Innenseiten auf, um <strong>zur</strong> Lesehilfe zu gelangen.<br />
PDF-Hinweis:<br />
In diesem PDF-Dokument befindet sich die Lesehilfe auf<br />
den letzten beiden Seiten.
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
2008
Kontinuierliche und nachhaltige Entwicklungen<br />
sind die Grundlagen für Fortschritte in der Me-<br />
dizin. Sie sind auch die Basis einer stetig wach-<br />
senden qualitativ hochwertigen medizinischen<br />
Behandlung der uns anvertrauten Patienten.<br />
Seit jeher haben Qualität und Qualitätsmanage-<br />
ment bei <strong>Asklepios</strong> Tradition. Die <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />
niken entwickelten Mitte der 1990er Jahre ein<br />
integriertes Qualitätsmanagementsystem. Damit<br />
hat das Unternehmen deutschlandweit Maßstä-<br />
be gesetzt. Im Fokus stehen dabei die Prozess-<br />
und Strukturqualität, der Behandlungserfolg, die<br />
Einschätzung der Patienten- und Mitarbeiterzu-<br />
friedenheit, der kollegiale Umgang mit den nie-<br />
dergelassenen Kollegen sowie die Vermeidung<br />
und Verringerung möglicher Behandlungsri-<br />
siken. Es ist keine Binsenweisheit, dass dort, wo<br />
Menschen arbeiten, auch Fehler auftreten. Es ist<br />
jedoch eine besondere Art der Unternehmens-<br />
kultur, nicht zu urteilen, sondern kritisch und<br />
kollegial die Prozesse und Vorgänge zu analysie-<br />
ren, die zu Fehleinschätzungen geführt haben.<br />
Unterstützung erfahren die Kollegen vor Ort<br />
durch Expertengremien und zahlreiche kon-<br />
zerninterne und zwischenzeitlich standardisierte<br />
Maßnahmen <strong>zur</strong> Selbstkontrolle.<br />
Dazu gehören die engmaschige Dokumentation<br />
der Behandlungsverläufe und deren Ergebnisse.<br />
Diese Aufzeichnungen werden stichprobenartig<br />
von medizinischen Experten, die nicht in der be-<br />
treffenden Klinik arbeiten, überprüft. Außerdem<br />
werden die Daten <strong>zur</strong> medizinischen Ergebnis-<br />
qualität aller Kliniken im Laufe des Jahres mehr-<br />
fach ausgewertet. Klinikleitung und Chefärzte<br />
können zeitnah auf diese Auswertungen zu-<br />
greifen. Stärken und Schwächen der einzelnen<br />
Abteilungen können somit schnell erkannt und<br />
behoben werden. Diese Transparenz macht Ur-<br />
sachenforschung erst möglich. Sie fördert auch<br />
eine faire und interdisziplinäre Diskussion der<br />
unterschiedlichen Berufsgruppen eines Kran-<br />
kenhauses.<br />
Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen Sie als<br />
Mensch und als Patient. Ihr Wohlergehen und<br />
die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit sind un-<br />
ser Maßstab. Daher ist jede unserer Kliniken be-<br />
strebt, die Behandlungsergebnisse systematisch<br />
zu verbessern. Es geht dabei keineswegs nur um<br />
die Analyse von Behandlungsfehlern. Auch her-<br />
ausragende Ergebnisse werden hinterfragt: „Aus<br />
welchem Grund war die Behandlung so erfolg-<br />
reich?“, „Was wurde anders und besser gemacht<br />
als bisher?“. Und sie werden transportiert an<br />
alle ärztlichen Kollegen des Unternehmens. Ei-<br />
nerseits durch die Fachgremien des Konzerns,<br />
die Medical Boards, und andererseits durch ein<br />
einmaliges intranetgestütztes Wissensmanage-<br />
ment. Auf dieser konzerninternen IT-Plattform<br />
können ärztliche Mitarbeiter diagnosebezogene<br />
Expertenprofile einsehen, entsprechende Fach-<br />
kollegen aus anderen <strong>Asklepios</strong> Kliniken kon-<br />
taktieren und eine Zweitmeinung einholen.<br />
Diese außergewöhnlichen Maßnahmen sind<br />
nicht wirkungslos geblieben. Wir brauchen einen<br />
Vergleich mit den Vorjahren nicht zu scheuen. Im<br />
Gegenteil! Mit sachgerechten Indikationsstel-<br />
lungen, der Reduktion medizinischer Kompli-<br />
kationen und der Optimierung der Prozessorga-<br />
nisation haben wir auch in diesem Jahr unsere<br />
hochgesteckten Ziele erreicht. Danken möchte<br />
ich dafür allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />
tern des Unternehmens, ohne deren unermüd-<br />
liches Wirken ein solcher Erfolg nicht möglich<br />
gewesen wäre.<br />
Dr. jur. Bernard gr. Broermann,<br />
Gründer und Gesellschafter der<br />
ASKLEPIOS KLINIKEN<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Inhalt<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
ANSPRUCH UND VERFAHREN<br />
Qualität sichtbar machen 7<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Philosophie 8<br />
<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität 9<br />
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong> 12<br />
Das BQS-Verfahren 13<br />
DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE<br />
Fokus: Brustkrebs 17<br />
Brustzentren: Teamwork von Experten unter einem Dach 20<br />
Brustschwestern: die guten Engel 22<br />
Psychoonkologische Betreuung – Unterstützung in Krisensituationen 32<br />
Selbsthilfegruppen: Hilf dir selbst und lass dir helfen! 35<br />
Brustoperateure – zertifizierte Spezialisten 45<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem Brustzentrum 46<br />
Rehabilitationskliniken: ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess 52<br />
Weitere Therapien ergänzen die Operation 54<br />
Nachsorge: Betreuung über den Krankenhausaufenthalt hinaus 55<br />
Fokus: Geburtshilfe 59<br />
Fokus: Gelenkersatz 73<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes 74<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes 85<br />
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken 94
Im Überblick: weitere Leistungsbereiche 101<br />
Entfernung der Gallenblase 102<br />
Gynäkologische Operationen 110<br />
Herzschrittmacher-Implantation 118<br />
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße 126<br />
Operationen am Herzen 131<br />
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch 138<br />
Lungenentzündung 142<br />
Halsschlagaderoperation 148<br />
Vermeidung von Druckgeschwüren 154<br />
AUSBLICK<br />
Qualitätsverbesserung aktiv betreiben 157<br />
Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt 158<br />
Qualität ist der Schlüssel 160<br />
ANHANG<br />
Das Unternehmen 162<br />
Ergebnisverzeichnis 166<br />
Impressum & Danksagung 168<br />
Umfragebogen 169<br />
Nachfragen und Anregungen hintere Umschlagseite<br />
Lesehilfe Innenklappen der Umschlagseiten<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
„Teil eines Teams zu sein,<br />
das jeden Tag aufs Neue<br />
versucht, Menschen zu<br />
helfen, ist für mich die<br />
Basis für meinen Beruf.“<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
haben sich die konsequente<br />
Steigerung medizinischer<br />
<strong>Ergebnisqualität</strong> zum Ziel<br />
gemacht und vermitteln diesen<br />
Geist an alle Mitarbeiter.
Qualität sichtbar machen<br />
Die Qualität einer Krankenhausbehandlung ist von vielen Einzelfak-<br />
toren abhängig. Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken stellen die medizinischen Be-<br />
handlungsergebnisse in verständlicher Form dar. Dabei werden wissen-<br />
schaftliche Methoden genutzt und die Ergebnisse im Vergleich zu den<br />
anderen bundesdeutschen Krankenhäusern dargestellt.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Die <strong>Asklepios</strong> Philosophie<br />
Gemeinsam für Gesundheit<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Das Unternehmen <strong>Asklepios</strong> hat sich seit 1984<br />
zu einem der größten privatwirtschaftlich tätigen<br />
Klinikunternehmen in Deutschland entwickelt.<br />
Betrieben werden Kliniken aller Versorgungs-<br />
stufen, von Kliniken der Grund- und Regelver-<br />
sorgung bis zu Häusern der Maximalversorgung.<br />
Als Träger von Rehabilitationskliniken hat As-<br />
klepios die Möglichkeit, die gesamte stationäre<br />
Versorgung aus einer Hand zu leisten („thera-<br />
peutische Kette“). Die Versorgungspalette wird<br />
durch Pflegeeinrichtungen und andere komple-<br />
mentäre Sozialeinrichtungen ergänzt. Die zu As-<br />
klepios gehörenden Kliniken und Einrichtungen<br />
werden nach einer Philosophie geführt:<br />
Gemeinsam für Gesundheit<br />
Ziel ist es, die bestmögliche medizinische Ver-<br />
sorgung der uns anvertrauten Patienten sicher-<br />
zustellen. Damit steht das Wohl der Patienten im<br />
Mittelpunkt unseres Handelns. Durch die hohe<br />
Kompetenz unserer Mitarbeiter können wir eine<br />
hervorragende Qualität in Diagnostik und The-<br />
rapie anbieten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken und Einrichtungen<br />
kommen sowohl innovative medizinische Ver-<br />
fahren als auch langjährig bewährte Verfahren<br />
zum Einsatz. Angeboten werden Methoden,<br />
deren Anwendung wissenschaftlich abgesichert<br />
ist und die Vorteile für den Patienten aufweisen.<br />
Das Unternehmen verfolgt das Ziel der Entwick-<br />
lung, Weiterentwicklung und Durchführung von<br />
innovativen medizinischen Konzepten in jeder<br />
einzelnen Klinik und Abteilung. Im Mittelpunkt<br />
stehen der stetige Kompetenzzuwachs und eine<br />
von den Patienten und Ärzten anerkannte hohe<br />
medizinische Qualität der Leistungen in jeder<br />
einzelnen Klinik und Abteilung.<br />
Es ist sozialer Konsens, kranke Menschen – un-<br />
abhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage – mit<br />
den verfügbaren Mitteln der modernen Medizin<br />
zu behandeln. Hierfür leistet <strong>Asklepios</strong> durch<br />
Qualität und Produktivität einen entschei-<br />
denden Beitrag.<br />
Die Gesundheitsbranche ist in Bewegung. Der<br />
Fortschritt macht keine Pause. Der Anteil alter<br />
Menschen an der Bevölkerung wächst, der der<br />
jungen sinkt. Immer hartnäckiger wird die Frage<br />
nach einer gerechten Finanzierung und Organi-<br />
sation sozialer Sicherungssysteme gestellt. Unter<br />
diesen Umständen bleibt es für <strong>Asklepios</strong> essen-<br />
ziell, auch weiterhin den kranken Menschen als<br />
Mittelpunkt des Geschehens zu begreifen: Was<br />
dient dem Einzelnen, ohne die Gesellschaft zu<br />
überfordern?<br />
Die hier beschriebene Philosophie wird gelebt<br />
und gehört zu unserem Alltag. Dies wird an der<br />
Förderung innovativer Behandlungsmethoden<br />
ebenso deutlich wie an der kontinuierlichen<br />
Optimierung von Leistungsangeboten, der Stär-<br />
kung von Kompetenzen und der Optimierung<br />
der medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong>.
Alle Kliniken und Einrichtungen von <strong>Asklepios</strong><br />
arbeiten kontinuierlich an der Optimierung ih-<br />
res medizinischen Leistungsangebotes und ih-<br />
rer Abläufe. Ziel des internen Qualitätsmanage-<br />
ments ist die systematische Verbesserung der<br />
Behandlungsergebnisse unter optimaler Nut-<br />
zung der vorhandenen Ressourcen.<br />
Ob die Prozesse „stimmen“, spürt der Patient<br />
am eigenen Leib. Längere Wartezeiten oder ver-<br />
schobene Termine können ein Indiz für nicht<br />
optimal funktionierende Prozesse sein. Ob und<br />
was die Kliniken tun, um Prozesse zu optimie-<br />
ren, um Kommunikationsmängeln entgegenzu-<br />
wirken oder um unbeabsichtigte Zwischenfälle<br />
zu vermeiden, bemerkt der Patient in der Regel<br />
jedoch nicht.<br />
Die kontinuierliche Optimierung und Weiterent-<br />
wicklung von Prozess- und Strukturqualität ist<br />
Gegenstand von Qualitätsmanagementverfah-<br />
ren. Die Kliniken können ihr Qualitätsmanage-<br />
ment extern überprüfen und zertifizieren lassen.<br />
Der Mensch steht im Mittelpunkt aller Bemühungen.<br />
Gemeinsam sorgen wir in der <strong>Asklepios</strong><br />
Gruppe durch die stetige Sicherung und Steigerung<br />
der Behandlungsqualität für seine Gesundheit.<br />
<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />
Die zeitliche Befristung dieser Zertifikate soll da-<br />
für sorgen, dass es nicht bei einer „einmaligen<br />
Aktion“ bleibt, sondern ein kontinuierlicher Ver-<br />
besserungsprozess stattfindet. Um dies nachzu-<br />
weisen, müssen sich die Kliniken in gewissem<br />
zeitlichen Abstand <strong>zur</strong> Erstzertifizierung erneut<br />
überprüfen (rezertifizieren) lassen.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />
10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Zertifizierte Kliniken<br />
Akutkliniken<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik<br />
Lindenlohe<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting<br />
Collm Klinik Oschatz<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz<br />
<strong>Asklepios</strong> Schildautalklinik Seesen<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt<br />
Kreiskrankenhaus Simbach<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Rehakliniken<br />
<strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen<br />
<strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Zentrum<br />
für Rehabilitation<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling<br />
Fachkliniken für psychiatrische Erkrankungen<br />
SALUS Fachkrankenhaus Bernburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen<br />
SALUS Fachkrankenhaus Uchtspringe<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn<br />
Kliniken für Forensische Psychiatrie<br />
SALUS Landeskrankenhaus für<br />
Forensische Psychiatrie Bernburg<br />
KTQ ® -zertifiziert<br />
Zertifizierung nach KTQ ® geplant<br />
zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />
Committed to Excellence EFQM<br />
Eine so umfassende Zertifizierung von Kliniken und Einrichtungen<br />
hebt die <strong>Asklepios</strong> Gruppe in der deutschen Krankenhauslandschaft<br />
hervor.
Für die Prüfung des Qualitätsmanagements in<br />
den Krankenhäusern werden unterschiedliche<br />
Ansätze und Verfahren genutzt. Stichwortartig<br />
seien hier genannt:<br />
� Kooperation für Transparenz und Qualität im<br />
Gesundheitswesen (KTQ ® )<br />
� DIN-EN-ISO-Zertifizierungen<br />
� Joint Commission on Accreditation of Health-<br />
care Organizations (JCAHO)<br />
� European Foundation for Quality Manage-<br />
ment (EFQM)<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken haben sich für eine Zer-<br />
tifizierung nach dem krankenhausspezifischen<br />
Verfahren nach KTQ ® entschieden. Bei der Zerti-<br />
fizierung nach KTQ ® wird nicht nur die Quali-<br />
tät einzelner Fachabteilungen bewertet, sondern<br />
prozessorientiert die gesamte Leistung von der<br />
Vorbereitung des stationären Aufenthaltes eines<br />
Patienten bis zu den Entlassungsmodalitäten.<br />
Im Rahmen des KTQ ® -Verfahrens erhalten die<br />
Kliniken Hinweise auf ihre Stärken und Verbes-<br />
serungspotenziale und damit einen Anstoß für<br />
weitere interne Verbesserungen.<br />
Sowohl Akutkliniken wie auch psychiatrische<br />
Einrichtungen und Rehabilitations-Einrich-<br />
tungen sind zertifiziert oder bemühen sich aktu-<br />
ell um eine Zertifizierung bzw. Rezertifizierung.<br />
Das Zertifikat ist aber nicht nur ein Gütesiegel<br />
für ein internes Qualitätsmanagement, sondern<br />
hat auch Vorteile für den Patienten. Die Leistun-<br />
gen in den Einrichtungen des Gesundheitswe-<br />
sens werden transparent. Damit geben KTQ ® -<br />
Qualitätsberichte den Patienten Orientierung<br />
und können als Entscheidungshilfe bei der Wahl<br />
der Klinik dienen.<br />
Ziel ist es, alle Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe zu<br />
einer Zertifizierung nach KTQ ® zu führen. Bei<br />
dem überwiegenden Teil ist dies bereits gelun-<br />
gen; die Zertifizierung weiterer Kliniken ist gep-<br />
lant bzw. eingeleitet.<br />
Seit 2005 ist die Veröffentlichung von Qualitäts-<br />
berichten („Strukturierter Qualitätsbericht“)<br />
alle zwei Jahre Pflicht. Im Herbst 2007 erschie-<br />
nen in diesen <strong>Bericht</strong>en erstmalig auch – be-<br />
grenzte – Informationen <strong>zur</strong> medizinischen Er-<br />
gebnisqualität. Der hier vorgelegte <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong><br />
medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong> der <strong>Asklepios</strong><br />
Gruppe ergänzt die Qualitätsberichte auf Ebe-<br />
ne der einzelnen Kliniken um eine umfassende<br />
Darstellung der medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
in der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />
<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />
Als bundesweit erstes Gesundheitsunternehmen hat<br />
<strong>Asklepios</strong> 2002 die <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz <strong>zur</strong><br />
KTQ ® -Zertifizierung geführt.<br />
Auch bei der Zertifizierung einer psychiatrischen Einrichtung<br />
war <strong>Asklepios</strong> Vorreiter. Als eine der ersten drei<br />
psychiatrischen Kliniken bundesweit wurde das SALUS<br />
Fachkrankenhaus in Bernburg nach KTQ ® zertifiziert.<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik in Bad Wildungen wurde<br />
2006 nach KTQ ® zertifiziert; als bundesweit erste Rehabilitationseinrichtung.<br />
Die <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg wurde im Jahr 2008<br />
als erste Klinik bundesweit zum 3. Mal nach KTQ ® zertifiziert.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />
Zahlreiche Kliniken und Klinikverbände infor-<br />
mieren inzwischen über den Erfolg der von ih-<br />
nen durchgeführten Behandlungen. Und das ist<br />
gut so. Es entspricht dem Wunsch nach einer<br />
Entscheidungshilfe und nach Informationen.<br />
Die Verpflichtung im gesetzlichen Qualitätsbe-<br />
richt auch über Ergebnisse der medizinischen<br />
Behandlung zu berichten, unterstützt diesen<br />
Wunsch.<br />
Es gibt verschiedene Auffassungen darüber<br />
� was (Indikatoren),<br />
� aufgrund welchen Verfahrens (BQS-Verfahren,<br />
Abrechnungsdaten, Angaben <strong>zur</strong> Letalität),<br />
� zu welchem Zeitpunkt (Ergebnis des Vorjahres,<br />
weiter <strong>zur</strong>ückliegende Ergebnisse),<br />
� wie umfassend (alle oder ausgewählte Indika-<br />
toren),<br />
12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
� wie aufbereitet<br />
veröffentlicht werden soll. Um Ihnen die Ein-<br />
ordnung des hier vorliegenden <strong>Bericht</strong>es bzw.<br />
der berichteten Ergebnisse zu verdeutlichen, ist<br />
nachfolgend der von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
verfolgte Ansatz skizziert.<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken setzen auf das BQS-Verfahren<br />
Wir halten es für sinnvoll, auf ein bundesweit<br />
etabliertes Verfahren zu setzen, das von einer<br />
unabhängigen externen Institution durchgeführt<br />
wird. Deshalb haben wir uns für das Verfahren der<br />
externen Qualitätssicherung der BQS Bundesge-<br />
schäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) entschie-<br />
den. Deren Gesellschafter sind die Bundesärzte-<br />
kammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft,<br />
die Spitzenverbände der Krankenkassen und der<br />
Verband der Privaten Krankenversicherungen.<br />
Auch wenn dieses Verfahren noch einzelne<br />
Schwächen haben mag, so ist es doch das bes-<br />
te und objektivste, was derzeit in Deutschland<br />
<strong>zur</strong> Verfügung steht, wenn eine Aussage <strong>zur</strong> Be-<br />
handlungsqualität in den deutschen Kranken-<br />
häusern getroffen werden soll.<br />
� Die Dokumentation ist bundesweit einheit-<br />
lich, verpflichtend und schafft damit Transpa-<br />
renz und valide Referenzwerte.<br />
� Die Qualitätsindikatoren und Referenzbe-<br />
reiche (Was ist gute Behandlungsqualität?)<br />
werden von Fachexperten – quer durch die<br />
Bundesrepublik – entwickelt und kontinuier-<br />
lich an aktuelle Erkenntnisse angepasst.<br />
� Die Herleitung der Indikatoren ist eindeu-<br />
tig beschrieben und beinhaltet neben einer<br />
Beschreibung des Qualitätsziels auch eine
Das BQS-Verfahren<br />
Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung und ihr Verfahren<br />
Die Verfahrensgrundlage. Seit dem Jahr 2001 gibt<br />
es in Deutschland für die Qualitätsdarstellung<br />
der Krankenhäuser ein bundesweit einheitliches<br />
Verfahren. Es wurde von den Spitzenverbänden<br />
der Krankenkassen, dem Verband der privaten<br />
Krankenversicherung, der Deutschen Kranken-<br />
hausgesellschaft, der Bundesärztekammer und<br />
dem Deutschen Pflegerat auf der Grundlage<br />
eines gesetzlichen Auftrages vereinbart. Für die<br />
organisatorische Umsetzung und die Weiterent-<br />
wicklung des Verfahrens ist die BQS zuständig.<br />
Die oben genannten Verbände, wissenschaft-<br />
lichen Fachgesellschaften und Patientenvertreter<br />
benennen und entsenden praxiserfahrene Fach-<br />
experten für die externe Qualitätssicherung der<br />
Krankenhäuser aus Medizin und Pflege in Fach-<br />
gruppen der BQS und Arbeitsgruppen der Lan-<br />
desgeschäftsstellen Qualitätssicherung (LQS).<br />
Die Datenbasis. Die Daten für die externe Qua-<br />
litätssicherung werden bundesweit von den<br />
Krankenhäusern dokumentiert und der BQS <strong>zur</strong><br />
Verfügung gestellt. Diese prüft die Daten der sta-<br />
tionären Behandlung und wertet sie aus.<br />
Die Bewertung. Für die Einschätzung des Be-<br />
handlungserfolges, der medizinischen Ergeb-<br />
nisqualität, sind von den BQS-Fachgruppen für<br />
jeden Leistungsbereich (zum Beispiel Implanta-<br />
tion eines künstlichen Hüftgelenkes)<br />
� Qualitätsziele (Gute Qualität ist, wenn ...),<br />
� Qualitätsindikatoren (zum Beispiel Beweg-<br />
lichkeit nach der Operation) und<br />
� Referenzbereiche (Grenzen für unauffällige<br />
Ergebnisse)<br />
entwickelt worden. Ihre Herleitung wird darge-<br />
legt und begründet.<br />
Bewertet wird in der Regel der Grad der Zieler-<br />
reichung (zum Beispiel die Einhaltung des Refe-<br />
renzbereiches von 0 bis 8,5 Prozent).<br />
Das Bewertungsverfahren wird kontinuierlich<br />
weiterentwickelt.<br />
Die Ergebnisse. Für jeden Qualitätsindikator<br />
wird das Ergebnis aller Patienten in Deutschland<br />
(Bundesrate) im Vergleich zu den Ergebnissen<br />
der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dargestellt. So ist eine<br />
Aussage <strong>zur</strong> Qualität der Gesamtversorgung im<br />
stationären Bereich möglich. Betrachtet werden<br />
neben Indikatoren <strong>zur</strong> Indikationsqualität (Ent-<br />
scheidung für einen Eingriff entsprechend den<br />
Regeln der BQS) auch die Qualität der Prozesse<br />
sowie die <strong>Ergebnisqualität</strong> (Behandlungserfolg).<br />
Darüber hinaus kann jedes Krankenhaus prüfen,<br />
ob es die Behandlungsziele erreicht und sich und<br />
seine Ergebnisse in das Gesamtergebnis einord-<br />
nen.<br />
Der Umgang mit den Ergebnissen. Die bundes-<br />
weiten Auswertungen im Rahmen der externen<br />
Qualitätssicherung werden durch die BQS ver-<br />
öffentlicht. Angegeben werden Durchschnitts-<br />
werte. Eine Identifikation eines einzelnen<br />
Krankenhauses durch Dritte ist nicht möglich.<br />
Darüber hinaus erhalten die Krankenhäuser<br />
gesondert ihre Einzelergebnisse. 2007 mussten<br />
erstmals einzelne Qualitätsindikatoren veröf-<br />
fentlicht werden. Eine umfangreiche jährliche<br />
Darstellung der BQS-Ergebnisse wird allerdings<br />
nicht gefordert.<br />
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Erläuterung, warum das Erreichen des Quali-<br />
tätsziels als gute Gesundheitsversorgung ge-<br />
wertet werden kann. Die zugrunde liegenden<br />
Messmethoden und Rechenregeln werden<br />
dargestellt und hergeleitet.<br />
� Neben Indikatoren für die Prozess- und Er-<br />
gebnisqualität wird auch, anders als bei allen<br />
anderen Verfahren, die Indikationsstellung,<br />
der Grund für eine Maßnahme, betrachtet.<br />
� Es wird auf medizinisch-wissenschaftliche Li-<br />
teratur als Referenz verwiesen.<br />
� Die unterschiedliche Erkrankungsschwere der<br />
Patienten wird durch die sogenannte „Risiko-<br />
adjustierung“ berücksichtigt.<br />
In den nachfolgenden Kapiteln sind die Ergeb-<br />
nisse der medizinischen Behandlungsqualität für<br />
die <strong>Asklepios</strong> Kliniken dargestellt.<br />
� Der Ergebnisdarstellung für die Jahre 2007,<br />
2006, 2005 und 2004 liegen die Daten sowie<br />
das Aus- und Bewertungsverfahren der BQS<br />
zugrunde.<br />
� Es gelten die von der BQS definierten Begriff-<br />
lichkeiten und Rechenregeln.<br />
Hoher Stellenwert einer verständlichen Darstel-<br />
lung<br />
Besonderen Wert legen die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
auf eine verständliche Darstellung der Behand-<br />
lungsqualität.<br />
� Medizin muss verständlich sein! Deshalb wer-<br />
den Fachbegriffe „laienverständlich“ übersetzt<br />
und erläutert.<br />
� Die Beschreibungen der Krankheitsbilder und<br />
Therapieansätze sollen Ihnen eine Einord-
nung der Ergebnisse erleichtern und zum bes-<br />
seren Verständnis (was wird wann, in welcher<br />
Phase der Therapie, gemessen und bewertet)<br />
beitragen.<br />
� Die Indikatoren werden ebenso erläutert wie<br />
das Qualitätsziel und die dazugehörenden Er-<br />
gebnisse.<br />
Eine „Lesehilfe“ soll Ihnen das Verständnis der<br />
Indikatoren, Fachbegriffe, der Ergebnisdarstel-<br />
lung und insbesondere die Interpretation der<br />
<strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> erleichtern. Sie<br />
ist so gestaltet, dass Sie sie beim Lesen der Er-<br />
gebnisse <strong>zur</strong> Hand nehmen können.<br />
Umfassende Darstellung<br />
Eine umfassende Darstellung aller Leistungs-<br />
bereiche sprengt den Rahmen eines Jahresbe-<br />
richtes. Vor diesem Hintergrund haben sich die<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken für die vertiefte Darstellung<br />
eines Leistungsbereiches, eines sogenannten<br />
„Jahresthemas“, entschieden. Dieses Jahresthe-<br />
ma wechselt jährlich.<br />
„Behandlung von Brustkrebs“ ist das Schwer-<br />
punktthema des diesjährigen <strong>Bericht</strong>es. Die Er-<br />
gebnisse werden detailliert und umfassend be-<br />
schrieben.<br />
Die konsequente Dokumentation aller<br />
Behandlungsschritte macht medizinische Leistung<br />
nachvollziehbar.<br />
Auch für die Schwerpunktthemen der letzten<br />
<strong>Bericht</strong>e, Geburtshilfe 2007 und Gelenkersatz<br />
2006, werden die Ergebnisse aller Indikatoren<br />
wieder komplett offengelegt. So erfolgt sukzes-<br />
sive eine umfassende, übersichtliche und doch<br />
verständliche Darstellung möglichst vieler Be-<br />
handlungen in der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />
Daneben erfolgt eine zusammengefasste Prä-<br />
sentation für weitere von der BQS betrachtete<br />
Leistungsbereiche. Hier werden ausgewählte<br />
medizinische Ergebnisse <strong>zur</strong> Indikations-, Pro-<br />
zess- und <strong>Ergebnisqualität</strong> dargestellt.<br />
Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
„Grundlegend für meine<br />
Genesung empfinde<br />
ich eine fürsorgliche<br />
Behandlung und das<br />
Gefühl, mit meiner<br />
Krankheit nicht allein<br />
gelassen zu werden.“<br />
Bei der Diagnostik,<br />
Behandlung und Betreuung<br />
sowie der Nachsorge von<br />
Brustkrebserkrankungen<br />
bieten die Brustzentren und<br />
Rehabilitationskliniken der<br />
<strong>Asklepios</strong> Gruppe eine optimal<br />
abgestimmte Behandlung.
Fokus: Brustkrebs<br />
Bei Brustkrebserkrankungen ist es wichtig, dass die Patientinnen früh-<br />
zeitig von einem verständnisvollen Team, bestehend aus interdiszip-<br />
linären Spezialisten, beraten und behandelt werden. Im Vordergrund für<br />
eine individuelle Therapie steht hierbei eine mit der Patientin gemein-<br />
sam gefundene Entscheidung.<br />
Bei den <strong>Asklepios</strong> Kliniken fließen in die Behandlung die neuesten Er-<br />
kenntnisse der Medizin ein. Entsprechend den medizinischen Leitlinien<br />
wird auf qualitativ hohem Niveau behandelt. Dies zeigt sich auch in den<br />
Ergebnissen der externen Qualitätssicherung.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
An den 14.2.2007 wird sich Karen Müller (49 Jahre) noch lange erinnern. Er markiert einen<br />
Wendepunkt in ihrem Leben, die Erkrankung an Brustkrebs. Warum sie gerade an diesem Tag<br />
ihre Brust abtastet, weiß sie selber nicht so genau. Vielleicht, weil ihr ein Artikel in die Hände<br />
gefallen ist, in dem über die Früherkennung von Brustkrebs berichtet wurde, und sie sich selber<br />
überzeugen will, dass bei ihr alles in Ordnung ist. Mit Arbeit, zwei Kindern und Haushalt ist<br />
sie voll ausgelastet und nimmt sich nur selten Zeit für sich. Und dann spürt sie an der rechten<br />
Brust eine kleine Verhärtung. Ist diese Verhärtung schon länger da oder bildet sie sich die nur<br />
ein? Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung vor einem Jahr war noch alles in Ordnung.<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
An diesem Tag ist es zu spät, noch einen Ter-<br />
min bei ihrer Frauenärztin zu vereinbaren. Ka-<br />
ren Müller entscheidet sich, am anderen Morgen<br />
gleich in die Praxis zu gehen – auch ohne Termin.<br />
Diese Verhärtung in ihrer rechten Brust – ein<br />
Knoten – lässt ihr keine Ruhe und sie hat eine<br />
unruhige Nacht hinter sich, als sie am nächsten<br />
Tag im Wartezimmer Platz nimmt.<br />
Karen Müller erzählt ihrer Frauenärztin, Frau Dr.<br />
Becker, von ihrer Selbstuntersuchung und den<br />
Sorgen, die sie sich seitdem macht. Die Unter-<br />
suchung, die folgt, das ausführliche Abtasten der<br />
Brust, kennt Karen Müller bereits von den Vor-<br />
sorgeuntersuchungen.<br />
Auch ihre Frauenärztin stellt eine Verhärtung in<br />
ihrer rechten Brust fest. Diese Veränderung kann<br />
sich als harmlos herausstellen. Sie kann aber<br />
auch das erste Anzeichen für eine bösartige Er-<br />
krankung sein. So sind tastbare Knoten zwar ein<br />
Alarmsignal, aber keineswegs ein sicheres Zei-<br />
chen für Brustkrebs. Die meisten Knoten erwei-<br />
sen sich als gutartig. Das kann aber nur der Arzt<br />
nach sorgfältiger Untersuchung feststellen.<br />
Frau Dr. Becker bestätigt Karen Müller darin, dass<br />
es richtig war, sofort in die Praxis zu kommen<br />
und diese Veränderungen untersuchen zu lassen.<br />
Schon allein um sich Sorgen, die sich vielleicht<br />
später als unnötig herausstellen, zu ersparen. Je<br />
früher bösartige Veränderungen erkannt werden,<br />
desto besser sind die Heilungschancen. Rund<br />
50.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich
an Brustkrebs (Mammakarzinom). Das Risiko zu<br />
erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Aber<br />
auch jüngere Frauen sind zunehmend betrof-<br />
fen. Was zu einer Brustkrebserkrankung führt,<br />
ist noch weitgehend unbekannt. Möglichkeiten,<br />
dem Brustkrebs vorzubeugen oder sich effektiv<br />
zu schützen, gibt es (noch) nicht. Gerade weil<br />
keine Vorbeugung möglich ist, ist das frühe Er-<br />
kennen von Brustkrebs besonders wichtig.<br />
Ob es sich um eine gut- oder bösartige Verände-<br />
rung handelt, kann Frau Dr. Becker durch eine<br />
alleinige Tastuntersuchung nicht feststellen. Sie<br />
empfiehlt Frau Müller, diese Verhärtung umge-<br />
hend weiter abklären zu lassen. Die weiterfüh-<br />
renden Untersuchungen kann sie in ihrer Pra-<br />
xis jedoch nicht vornehmen. Sie organisiert für<br />
Karen Müller einen Termin für die weitere Dia-<br />
gnostik. Frau Dr. Becker empfiehlt ihr dafür das<br />
Brustzentrum der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in<br />
Wiesbaden, da dort die gebündelte Kompetenz<br />
für ihre Erkrankung vorhanden ist.<br />
1. Brusttumor/-knoten<br />
2. Brustwarze<br />
3. Milchgänge<br />
4. Brustdrüsen<br />
5. Brustmuskel<br />
6. Rippen<br />
7. Brustfettgewebe<br />
Zertifizierte Brustzentren, dazu gehört auch die<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in Wiesbaden, müssen<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
2<br />
hohe Voraussetzungen in Bezug auf die ärztliche<br />
Spezialisierung, die Ausstattung und die Abläu-<br />
fe erfüllen. Ob diese Voraussetzungen gegeben<br />
sind, wird von einer unabhängigen Kommission<br />
überprüft und durch ein Zertifikat bestätigt. Es<br />
gelten die Anforderungen der Deutschen Gesell-<br />
schaft für Senologie (Lehre von der weiblichen<br />
Brust) und der Deutschen Krebsgesellschaft.<br />
Eine der Besonderheiten von zertifizierten Brust-<br />
zentren ist es, dass Frauenärzte (Gynäkologen),<br />
Röntgenärzte (Radiologen), auf Gewebeunter-<br />
suchungen spezialisierte Ärzte (Pathologen),<br />
Krebsspezialisten (Onkologen), auf den Wieder-<br />
aufbau der Brust spezialisierte Brustoperateure<br />
(spezialisierte Gynäkologen und plastische Chir-<br />
urgen), Strahlentherapeuten, Brustschwestern<br />
und Spezialisten für die seelische Betreuung der<br />
Patientinnen (Psychoonkologen) eng zusammen<br />
arbeiteten. (s. „Brustzentren: Teamwork von Ex-<br />
perten unter einem Dach“, Seite 20)<br />
3<br />
7<br />
1<br />
4<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
5<br />
6<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
20 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Brustzentren: Teamwork von Experten unter einem Dach<br />
Die Diagnostik, die Behandlung und Betreuung sowie die Nachsorge von Brustkrebserkrankungen<br />
erfordern spezielles Wissen und viel Erfahrung, denn Auffälligkeiten sollen bei der Diagnose sicher<br />
erkannt werden. Spezialisten wie Radiologen, Frauenärzte, die auf die Operation von Brustkrebser-<br />
krankungen spezialisiert sind, Chemo- und Strahlentherapeuten, plastische Chirurgen, Psychologen<br />
und Psychoonkologen sollen interdisziplinär zusammenarbeiten, Diagnose und Therapie miteinan-<br />
der beraten und auf die individuelle Situation der Brustkrebspatientin abstimmen. Eine psychosoziale<br />
Betreuung soll die medizinische Behandlung ergänzen.<br />
Ohne lange Wartezeiten und mit einem abge-<br />
stimmten Therapiekonzept. Mit Fachexperten,<br />
die sich ein Gespür für die Sorgen und Ängste<br />
ihrer Patientinnen bewahrt haben. Mit Fachex-<br />
perten, die die Wünsche und Entscheidungen<br />
ihrer Patientinnen respektieren und sie aktiv in<br />
die Gestaltung der Behandlung einbinden.<br />
Vielfältige Anforderungen, die „alle unter einen<br />
Hut“ gebracht werden müssen, um den Patien-<br />
tinnen eine hohe Behandlungsqualität anbieten<br />
zu können und sicherzustellen, dass die Patien-<br />
tin von der Erstdiagnose bis hin <strong>zur</strong> Nachsorge<br />
kontinuierlich kompetent betreut wird.<br />
All dies sind Aufgaben von sog. „zertifizierten“<br />
Brustzentren, die bestimmte Anforderungen<br />
der medizinischen Fachgesellschaften erfüllen<br />
und sich von einer unabhängigen Kommission<br />
überprüfen (zertifizieren) lassen müssen. Derzeit<br />
können sich Brustzentren<br />
� entsprechend den fachlichen Anforderungen<br />
der Deutschen Krebsgesellschaft und der<br />
Deutschen Gesellschaft für Senologie (natio-<br />
nale Anforderungen) oder<br />
� gemäß den Anforderungen der Europäischen<br />
Gesellschaft für Brustkunde (EUSOMA – Eu-<br />
ropean Society of Mastology) zertifizieren las-<br />
sen.<br />
Eine Harmonisierung der Verfahren wird an-<br />
gestrebt.<br />
Und das sind einige der Standards, die ein zerti-<br />
fiziertes Brustzentrum u. a. erfüllen muss:<br />
� Die Behandlung der Patientinnen erfolgt ent-<br />
sprechend der aktuellen Leitlinien der Fach-<br />
gesellschaften.<br />
� Die Diagnose wird der betroffenen Patientin in<br />
einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Der<br />
behandelnde Arzt nimmt sich für dieses Ge-<br />
spräch Zeit. Es findet nicht „zwischen Tür und<br />
Angel“ statt, die Privatsphäre der Patientin<br />
wird gewahrt. An dem Gespräch nimmt eine<br />
sog. Brustschwester teil. Sie steht der Patien-<br />
tin nach der Diagnosestellung <strong>zur</strong> Seite und<br />
übernimmt die emotionale, informelle und<br />
praktische Unterstützung.<br />
� Behandelt werden müssen jährlich mindes-<br />
tens 150 Patientinnen; Patientinnen, bei de-
nen erstmalig Brustkrebs diagnostiziert wurde<br />
(Primärerkrankungen); Patientinnen jeden<br />
Alters und in unterschiedlichen Stadien der<br />
Brustkrebserkrankung.<br />
� Mindestens zwei auf Brusterkrankungen spe-<br />
zialisierte Frauenärzte müssen jährlich jeweils<br />
mindestens 50 Patientinnen mit neu diagnos-<br />
tiziertem Brustkrebs (Primärerkrankung) ope-<br />
rieren. So sollen bei den behandelnden Ärzten<br />
Fachkompetenz und Erfahrung gewährleistet<br />
werden.<br />
� Für die Diagnostik von Brusterkrankungen<br />
müssen mindestens zwei spezialisierte Rönt-<br />
genärzte (Radiologen) <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Je<br />
mehr Erfahrung ein Radiologe gesammelt hat,<br />
desto seltener unterlaufen ihm bei der Beur-<br />
teilung der Bilder Fehler. Er sollte mindestens<br />
2.000 Mammographien im Jahr beurteilen und<br />
sich an Früherkennungs- und Qualitätssiche-<br />
rungsprogrammen beteiligen. Ziel ist es, dass<br />
sämtliche Bilder von einem weiteren Radiolo-<br />
gen geprüft werden (Zweitmeinung).<br />
� Brustpathologen, die sich auf die feingeweb-<br />
liche Untersuchung von krankhaften Verände-<br />
rungen des Brustgewebes spezialisiert haben,<br />
gehören zum Behandlungsteam eines zertifi-<br />
zierten Brustzentrums. Sie können verdäch-<br />
tiges Brustgewebe sicher beurteilen und bei-<br />
spielsweise die Größe und Ausdehnung eines<br />
Krebses begutachten. 3.000 Gewebeproben<br />
jährlich, davon mindestens 200 Brustgewebe-<br />
proben sollte der Pathologe mindestens sehen<br />
und beurteilen.<br />
� Die Strahlen- und Chemotherapie wird auf<br />
die individuelle Krankheitssituation angepasst<br />
und von einem erfahrenen Strahlenthera-<br />
peuten geplant und durchgeführt.<br />
� Eine Chemotherapie kann auch ambulant<br />
durchgeführt werden. Erfahrungen mit min-<br />
destens 800 Chemotherapiezyklen müssen<br />
von den durchführenden Ärzten nachgewie-<br />
sen werden.<br />
� Diagnostik, Therapie und Nachsorge werden<br />
von den Fachexperten gemeinsam in wö-<br />
chentlichen Tumorkonferenzen beraten. Und<br />
dies jeweils individuell, ausgerichtet auf die<br />
Erkrankung und die Situation der Patientin.<br />
� Patientinnen werden ausdrücklich ermuntert,<br />
eine zweite Meinung einzuholen.<br />
� Im Brustzentrum werden die Patientinnen von<br />
Psychoonkologen (1 Psychoonkologe für 300<br />
Erkrankungen) und Brustschwestern betreut.<br />
� Zur Optimierung der Diagnose und Weiterent-<br />
wicklung der Behandlung von Brustkrebser-<br />
krankungen beteiligen sich die Brustzentren<br />
an Studien, indem sie mindestens 20 Prozent<br />
der Patientinnen in Studien einbeziehen.<br />
Die Ergebnisse der Behandlung werden doku-<br />
mentiert, ausgewertet und beständig kontrolliert.<br />
Dies sorgt für eine kontinuierliche Auseinander-<br />
setzung über die Qualität der Behandlung.<br />
Zertifizierte Brustzentren der <strong>Asklepios</strong> Gruppe, die die strengen Anforderungen der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie erfüllen,<br />
befinden sich in folgenden Kliniken:<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg<br />
als Partner im Brustzentrum Regio, Marburg<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden,<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
zugleich akkreditiert nach EUSOMA (European Society Of Mastology)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 21
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Birgit Schmelzer (48)<br />
Brustschwester in der <strong>Asklepios</strong><br />
Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Brustschwestern: die guten Engel<br />
Die kontinuierliche persönliche Unterstützung während des gesamten Behandlungsverlaufs gehört<br />
zu den Kernaufgaben der Brustschwester. Für die Patientin ist die Brustschwester eine verlässliche<br />
Ansprechpartnerin in der Klinik.<br />
Brustschwester Birgit Schmelzer aus der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden berichtet über Ihren<br />
verantwortungsvollen Job.<br />
Seit wann sind Sie in der APK Wiesbaden tätig?<br />
Ich bin seit 1986 in der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Kli-<br />
nik beschäftigt, zunächst auf internistischen und<br />
chirurgischen Stationen und seit 1991 auf der<br />
Gynäkologie.<br />
Welche Motivation hat Sie dazu geführt, sich als<br />
„Breast Nurse“ ausbilden zu lassen?<br />
An Brustkrebs zu erkranken, ist für Frauen eine<br />
ungeheure Bedrohung für die psychische und<br />
physische Integrität. Das Ausbildungskonzept<br />
hat mich überzeugt und darin bestärkt, mich in<br />
den Dienst der betroffenen Frauen zu stellen.<br />
Ich wollte Kompetenzen erwerben, um einen<br />
bedürfnisorientierten Behandlungsprozess ge-<br />
meinsam mit den Frauen gestalten zu können.<br />
In England besteht das Berufsbild der Breast<br />
Nurse schon seit 25 Jahren. In Deutschland steht<br />
es noch am Anfang, allerdings mit ganz starker<br />
Tendenz sich schnell zu etablieren. Besonders die<br />
Bedeutung der psychoonkologischen Betreuung<br />
wird immer mehr erkannt.<br />
Welche speziellen Kenntnisse benötigen Sie für<br />
Ihre Tätigkeit, welche Weiterbildungen haben Sie<br />
absolviert?<br />
22 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Schwerpunkt meiner Arbeit ist die konstante<br />
pflegerische und emotionale Betreuung der Pati-<br />
entin während ihres stationären Aufenthalts. Im<br />
Behandlungsprozess und dem damit verbunde-<br />
nen emotionalen Stress verlieren die Frauen oft<br />
den Gesamtüberblick.<br />
Durch meine Ausbildung konnte ich mir zusätz-<br />
liche Kompetenzen in pflegerischen, kommuni-<br />
kativen, organisatorischen und diagnostischen<br />
Bereichen erwerben und Vermittlerin zwischen<br />
allen am Behandlungsprozess Beteiligten sein.<br />
Wie unterstützen Sie betroffene Frauen?<br />
Ich stehe für Gespräche <strong>zur</strong> Verfügung, z.B.<br />
wenn nach einem ärztlichen Aufklärungsge-<br />
spräch noch Informationsbedarf besteht, koor-<br />
diniere Behandlungsabläufe und vermittle In-<br />
formationen und Kontakte zu Sozialdienst und<br />
Selbsthilfegruppen. Aber oftmals ist es für die<br />
Patientinnen ausreichend, zu wissen, dass sie in<br />
mir eine Ansprechpartnerin für „alle Nöte“ ha-<br />
ben. Einfach nur da sein, wenn das Bedürfnis<br />
besteht. Die Art und das Ausmaß der Unterstüt-<br />
zung werden von der Patientin selbst definiert.<br />
So gibt es in unserer Klinik derzeit eine Studie,<br />
die es allen Patientinnen ermöglicht, eine psy-<br />
choonkologische Kurzzeittherapie in Anspruch<br />
zu nehmen. Auch hier versuche ich, das Angebot<br />
an die Frauen heranzutragen.<br />
Welche Angebote bieten Sie Betroffenen?<br />
Auf Wunsch bin ich bei der Diagnosemitteilung<br />
bzw. Befundübermittlung anwesend, ebenso wie<br />
ich an der Tumorkonferenz teilnehme, um bei<br />
Unklarheiten von Seiten der Patientin als Mitt-<br />
ler zwischen den Berufsgruppen zu fungieren.<br />
Während des stationären Aufenthaltes stehe ich<br />
(fast) immer den Patientinnen <strong>zur</strong> Verfügung −<br />
in dem von der Patientin selbst definierten Um-
fang. Nach der Entlassung können mich die Pa-<br />
tientinnen unter einer bestimmten Telefonnum-<br />
mer kontaktieren, um eventuell weitere Termine<br />
mit mir zu vereinbaren. Feste Sprechzeiten ha-<br />
ben sich bisher als nicht praktikabel erwiesen<br />
und wurden von den Patientinnen nicht wahr-<br />
genommen. Das Berufsbild der Breast Nurse<br />
definiert sich fast täglich neu – und zwar durch<br />
die Patientin selbst. Während die eine Patientin<br />
meine Funktion darin sieht, einen erneuten Ge-<br />
sprächswunsch mit dem Arzt zu koordinieren,<br />
braucht mich die andere Patientin einfach nur<br />
zum Zuhören. Andere Frauen wünschen, dass<br />
ich den Angehörigen noch Unklarheiten näher<br />
erläutere.<br />
Sind Sie nur für den stationären Bereich zustän-<br />
dig?<br />
In der Regel ja. Allerdings lassen sich die beiden<br />
Bereiche – ambulant und stationär – nicht strikt<br />
voneinander trennen. Oftmals gibt es fließende<br />
Übergänge. Aber in unserem Haus gibt es das<br />
Organisationsbüro der Frauenklinik, so dass es<br />
zwischen den Schwestern dort und mir keine<br />
sogenannten Schnittstellenproblematiken gibt.<br />
Die Schwestern, Arzthelferinnen und ich pflegen<br />
einen intensiven Informationsaustausch. Damit<br />
ist gewährleistet, dass keine Patientin ohne Un-<br />
terstützung ihre Krankheit erleben muss.<br />
Mit welchen Berufsgruppen arbeiten Sie zusam-<br />
men?<br />
Ich arbeite mit allen am Behandlungsprozess<br />
beteiligten Fachgruppen wie Ärzten, Kranken-<br />
gymnasten, Sozialdienst, Psychoonkologen und<br />
Selbsthilfegruppen zusammen.<br />
Wie könnte aus Ihrer Sicht die Betreuung von<br />
Frauen mit Brustkrebs verbessert werden?<br />
Zurzeit erkranken in Deutschland ca. 50.000<br />
Frauen jährlich an Brustkrebs. Trotzdem er-<br />
scheint mir die Erkrankung immer noch zu sehr<br />
tabuisiert. Mein persönlicher Wunsch ist, dass<br />
die Erkrankung Brustkrebs nicht nur als eine Er-<br />
krankung aus medizinischer Sicht gesehen wird,<br />
sondern dass der Umgang der Gesellschaft mit<br />
der Erkrankung noch mehr in den Fokus der Öf-<br />
fentlichkeit gerückt wird.<br />
Bieten Sie auch Vorsorge an?<br />
Vorsorge im medizinischen Sinn sollte immer<br />
Aufgabe des betreuenden Frauenarztes sein. Ich<br />
stehe bei Fragen bezüglich der Vorsorge gerne<br />
<strong>zur</strong> Verfügung, um dann wiederum als Mittlerin<br />
zwischen Patientin und Frauenarzt tätig zu wer-<br />
den.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Karen Müller kann sich noch in der gleichen<br />
Woche im Brustzentrum vorstellen. Sie hat ei-<br />
nen Termin in der Brustsprechstunde bei Ober-<br />
arzt Dr. Hannig, der einer der im Zentrum ar-<br />
beitenden spezialisierten Brustoperateure ist.<br />
Auch er nimmt bei diesem Termin zunächst eine<br />
Tastuntersuchung vor. Sie ist der einfachste Weg,<br />
um Veränderungen im Brustgewebe festzustel-<br />
len. Die Früherkennung von Brustkrebs mittels<br />
Tastuntersuchung hat jedoch ihre Grenzen; klei-<br />
ne Tumore können in der Regel nicht ertastet<br />
werden und eine Aussage, ob es sich um einen<br />
gut- oder bösartigen Tumor handelt, ist nicht<br />
möglich.<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Herr Dr. Hannig bestätigt den Befund der Frau-<br />
enärztin. Auch er ertastet in der rechten Brust ei-<br />
nen Knoten und veranlasst daraufhin, dass bei<br />
Karen Müller noch am selben Tag eine Röntgen-<br />
untersuchung (Mammographie) und eine Ultra-<br />
schalluntersuchung (Mammasonographie) der<br />
Brust durchgeführt werden.<br />
Bereits in dieser frühen Phase der Diagnose-<br />
findung wird die Krankenschwester Barba-<br />
ra Schäfer mit eingebunden. Sie arbeitet in der<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik als Brustschwester<br />
(Breast Nurse) und steht Frau Müller in ihrer<br />
psychischen Ausnahmesituation <strong>zur</strong> Beantwor-<br />
tung weiterer Fragen und bei der Diagnosemit-<br />
teilung stützend <strong>zur</strong> Seite. Auch die Begleitung<br />
bei der weiteren Behandlung gehört zu ihren<br />
Aufgaben. (s. „Brustschwester: die guten Engel“,<br />
Seite 22)<br />
Den Vorteil eines Brustzentrums, in dem die<br />
Spezialisten „unter einem Dach“ zusammenar-<br />
beiten und die Behandlung aufeinander abstim-<br />
men, bekommt Karen Müller schnell positiv zu<br />
spüren.<br />
„Ich habe es als Erleichterung<br />
empfunden, nicht zu jedem<br />
Facharzt einzeln gehen zu<br />
müssen. Alle kannten die Ergebnisse<br />
der anderen Spezialisten.<br />
Ich hatte den Eindruck,<br />
dass sie die Untersuchungen<br />
und die Behandlung im Brustzentrum<br />
auf mich und meine<br />
Situation speziell abgestimmt<br />
haben.“
Die Befunde der Röntgen- und der Ultraschall-<br />
untersuchung liegen noch am gleichen Tag vor.<br />
Sie bestätigen das Ergebnis der Tastuntersu-<br />
chung und machen einen Knoten von rund 1 cm<br />
Größe in der rechten Brust sichtbar. Es besteht<br />
der Verdacht, dass es sich um einen bösartigen<br />
Knoten handelt. Um so schnell wie möglich zu<br />
wissen, ob der Knoten bösartig ist, wird für Ka-<br />
ren Müller umgehend einen Termin für eine Ge-<br />
webeuntersuchung (Biopsie) vereinbart.<br />
Herr Dr. Hannig erläutert ihr die verschiedenen<br />
Möglichkeiten für eine feingewebliche Untersu-<br />
chung. Diese ist heute mit sogenannten minimal<br />
invasiven Methoden ohne Operation möglich.<br />
Dabei gibt es zwei Verfahren, die einen Haut-<br />
schnitt nicht erforderlich machen:<br />
� Bei einer Stanzbiopsie wird unter Ultraschall-<br />
kontrolle eine Stanznadel mit hoher Ge-<br />
schwindigkeit durch den Tumor geführt. Dabei<br />
wird die Probe entnommen.<br />
� Alternativ kann eine Vakuumbiopsie durchge-<br />
führt werden. Dabei wird eine dickere Nadel<br />
in das auffällige Gewebe eingeführt und das<br />
Gewebe schrittweise abgesaugt.<br />
Ein Hautschnitt ist in der Regel nicht erforder-<br />
lich. Alternativ könnte das verdächtige Gewebe<br />
in einem kleinen chirurgischen Eingriff operativ<br />
entfernt werden (offene Biopsie).<br />
Herr Dr. Hannig erklärt Karen Müller, dass eine<br />
offene Biopsie aus medizinischen Gründen heu-<br />
te nur noch im Ausnahmefall durchgeführt wird.<br />
Zum Beispiel dann, wenn der Tumor nahe an der<br />
Brustwand liegt. Sie wird aber auch dann durch-<br />
geführt, wenn sich die Patientin ausdrücklich für<br />
diese Form der Gewebeentnahme entscheidet.<br />
„Dass sich alle um eine straffe Planung meiner Untersuchungen<br />
bemüht haben, hat mir sehr gefallen.“<br />
Die Nadelbiopsie des Knotens ging sehr schnell.<br />
Durch die örtliche Betäubung hat Karen Müller<br />
kaum bemerkt, wie über ein speziell entwickel-<br />
tes Nadelsystem etwas Gewebe aus dem Knoten<br />
entnommen wurde. Die Untersuchung wurde<br />
unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Die da-<br />
bei gewonnenen Gewebeproben werden noch<br />
am gleichen Tag feingeweblich (histologisch)<br />
von einem Spezialisten (Pathologen) untersucht.<br />
Die Frage „Gutartig oder bösartig?“ kann so in<br />
der Regel eindeutig geklärt werden. (s. Ergebnis<br />
1, Seite 26)<br />
Um allen Gedanken „Was wäre, wenn?“ aus<br />
dem Weg zu gehen, geht Karen Müller an die-<br />
sem Abend mit der ganzen Familie essen. Ihre<br />
beiden Kinder, Benjamin und Julia, lenken sie<br />
mit Erzählungen aus der Schule ab. Für den<br />
nächsten Tag hat sie einen weiteren Termin bei<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen<br />
(Ergebnis 1)<br />
Ist der Befund trotz Diagnostik durch Mammographie und Ultraschalluntersuchung der Brust wei-<br />
ter unklar, sollte eine Gewebeprobe entnommen werden. Diese Gewebeentnahme wird als Biopsie<br />
bezeichnet. Das Ergebnis der Biopsie ist Voraussetzung für die Planung der weiteren Behandlungs-<br />
schritte. Die gewonnenen Gewebeproben werden feingeweblich (histologisch) untersucht. Es stehen<br />
unterschiedliche Biopsieverfahren <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Entnahme von Gewebe aus dem Knoten (Stanz-/<br />
Vakuumbiopsie). Wenn der Knoten unter der Haut<br />
gut tastbar ist oder durch Ultraschall oder Röntgen<br />
darstellbar ist, können aus dem Knoten einige<br />
Zellen entnommen werden, die anschließend<br />
feingeweblich (histologisch) untersucht werden.<br />
Die Untersuchung wird unter örtlicher Betäubung<br />
durchgeführt. Ein Hautschnitt ist in der Regel nicht<br />
erforderlich:<br />
� Bei einer Stanzbiopsie wird eine Stanznadel mit<br />
hoher Geschwindigkeit durch den Tumor geführt.<br />
Dabei wird die Probe entnommen.<br />
� Alternativ kann eine Vakuumbiopsie durchgeführt<br />
werden. Dabei wird eine dickere Nadel in das<br />
auffällige Gewebe eingeführt und das Gewebe<br />
schrittweise abgesaugt.<br />
Anteil von Patientinnen mit entdeckten Malignomen bei offenen Biopsien<br />
Referenzbereich: Nicht definiert<br />
Qualitätsaussage: Angemessene Rate entdeckter bösartiger Tumoren bei offenen Biopsien<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
44,42% 33,60%<br />
Bundesrate 2007<br />
26 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Diese Verfahren sind für die Patientinnen mit geringen<br />
körperlichen und psychischen Belastungen verbunden.<br />
Der Eingriff kann ambulant und ohne Narkose<br />
durchgeführt werden. Da kein Hautschnitt<br />
erforderlich ist, bleiben kaum Narben <strong>zur</strong>ück.<br />
Operative Gewebeentfernung. Wenn ein auffälliger<br />
Befund durch eine Stanz- oder Vakuumbiopsie<br />
nicht eindeutig geklärt werden kann, wird eine sogenannte<br />
„offene Biopsie“ durchgeführt. Dabei wird<br />
das auffällige Gewebe, unter Vollnarkose, operativ<br />
entfernt. Eine offene Probenentnahme (Biopsie) ist<br />
ein aufwendiges Verfahren und sollte nur noch im<br />
Ausnahmefall durchgeführt werden. Sie wird beispielsweise<br />
bei Tumoren, die nahe an der Brustwand<br />
liegen oder auch auf ausdrücklichen Wunsch der<br />
Patientin, als sachgerecht angesehen.<br />
Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen.<br />
Bei offen durchgeführten Probenentnahmen sollte<br />
die Rate der entdeckten bösartigen Tumoren möglichst<br />
hoch sein. Das heißt, dass möglichst wenige<br />
Operationen bei Befunden durchgeführt werden, die<br />
sich als gutartig erweisen.<br />
Wenn eine offene Biopsie durchgeführt wird,<br />
werden bei 33,60 Prozent der Patientinnen<br />
bösartige Tumoren entdeckt. Ein Referenzbereich<br />
ist nicht definiert.
Herrn Dr. Hannig. Das Ergebnis der Biopsie, der<br />
Befund, soll besprochen werden. Ihr Mann wird<br />
sie begleiten.<br />
Als Frau Müller mit ihrem Mann Jens am späten<br />
Nachmittag des nächsten Tages <strong>zur</strong> Besprechung<br />
zu Herrn Dr. Hannig kommt, ist sie voller Un-<br />
ruhe. Leider bestätigen sich ihre Ängste: Herr<br />
Dr. Hannig teilt ihr in Anwesenheit der Brust-<br />
schwester mit, dass das Ergebnis der Untersu-<br />
chung nicht gut ausgefallen ist. Der Tumor ist<br />
bösartig.<br />
Schock, Wut, Angst, Unglaube – all diese Reak-<br />
tionen sind völlig normal und den Mitarbeitern<br />
im Brustzentrum nur zu gut bekannt. Um den<br />
Patientinnen professionelle psychologische Hil-<br />
fe anbieten zu können, gehören zum Behand-<br />
lungsteam auch Psychoonkologen, die bei der<br />
Bewältigung der Diagnose und Erkrankung hel-<br />
fen. Herr Dr. Hannig rät Karen Müller, diese Hil-<br />
fe in Anspruch zu nehmen. (s. „Psychoonkolo-<br />
gische Betreuung – professionelle Unterstützung<br />
in Krisensituationen“, Seite 32)<br />
Da der Knoten in ihrer Brust noch relativ klein<br />
sei und sich keine weiteren Knoten in der Brust<br />
fänden, würde er ihr zu einer brusterhaltenden<br />
Therapie raten. Dabei wird nur der vom Tumor<br />
befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsab-<br />
stand zu dem gesunden Gewebe, entfernt. Der<br />
„Rest“ der Brust bleibt erhalten. Diese Operati-<br />
onsmethode wird als brusterhaltende Therapie<br />
(BET) bezeichnet. Nach der Operation muss die<br />
Brust bestrahlt werden, um ein Wiederauftreten<br />
in der gleichen Brust zu verhindern. (s. Ergebnis<br />
2, Seite 28)<br />
„Die Diagnose, auch wenn sie einfühlsam übermittelt<br />
wurde, war ein Schock für mich! Unzählige Gedanken<br />
schossen mir durch den Kopf: ‚Das kann nicht sein!‘<br />
‚Wieso ich?‘ ‚Was jetzt?‘ In diesem Zustand hat es<br />
mir sehr geholfen, dass ich nicht nach 5 Minuten mit<br />
dieser Diagnose alleine gelassen wurde.“<br />
Herr Dr. Hannig erklärt, dass die gesamte Ent-<br />
fernung der Brustdrüse (Mastektomie) in ihrem<br />
Fall nicht erforderlich sei. Dies sei aus medizi-<br />
nischer Sicht nur erforderlich, wenn der Knoten<br />
eine bestimmte Größe überschritten habe oder<br />
sich in der gleichen Brust mehrere Tochterkno-<br />
ten nachweisen lassen. Aus medizinischer Sicht<br />
sei eine Entfernung der rechten Brust nicht not-<br />
wendig. Daher würde er eine Brustentfernung<br />
nur dann durchführen, wenn sie es ausdrücklich<br />
wünschen würde.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Indikation <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie (Ergebnis 2)<br />
Die Diagnose Brustkrebs bedeutet heute nicht mehr zwangsläufig den Verlust der Brust. Eine Ent-<br />
fernung der Brust (Mastektomie) ist beispielsweise nur dann erforderlich, wenn der Knoten eine be-<br />
stimmte Größe überschritten hat oder an mehreren Stellen in der gleichen Brust auftritt. Wann immer<br />
möglich und von der Patientin gewünscht, wird so operiert, dass die Brust erhalten bleiben kann<br />
(brusterhaltende Therapie).<br />
Die Eigenschaften des Tumors sind durch die vorangegangenen<br />
Untersuchungen in der Regel genau bekannt.<br />
Dies ermöglicht eine umfassende Beratung<br />
für oder gegen eine brusterhaltende Therapie oder<br />
die Entfernung der betroffenen Brust.<br />
Welche Operationsmethode gewählt werden soll,<br />
eine Brustentfernung oder eine brusterhaltende Therapie,<br />
soll die Patientin gemeinsam mit dem behandelnden<br />
Arzt abwägen. Voraussetzung hierfür ist<br />
eine umfassende Information der Patientin, die diese<br />
in die Lage versetzt, zwischen den beiden Alternativen<br />
zu wählen. Die Akzeptanz des gewählten Verfahrens<br />
gilt als eine wesentliche Voraussetzung für<br />
die Lebensqualität nach dem Eingriff.<br />
Studien haben gezeigt, dass sich bei kleinen Tumoren<br />
die Überlebensraten zwischen Frauen mit Mastektomie<br />
und Frauen mit brusterhaltender Therapie<br />
(BET) nicht unterscheiden. Voraussetzung ist allerdings<br />
eine Nachbestrahlung der Restbrust.<br />
Anteil von Patientinnen mit brusterhaltender Therapie an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />
und invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und abgeschlossener operativer<br />
Therapie<br />
Referenzbereich: 60 bis 85%<br />
Qualitätsaussage: Angemessene Rate<br />
100%<br />
95%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
55%<br />
50%<br />
80,28% 78,78%<br />
Bundesrate 2007<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Als kleine Tumoren gelten Tumoren im Stadium T1,<br />
T2. Diese Angaben dienen <strong>zur</strong> Klassifikation von<br />
Krebserkrankungen. Die dahinter stehende TNM-<br />
Klassifikation bzw. Stadieneinteilung gibt Auskunft<br />
über den Schweregrad der Erkrankung. Dabei steht<br />
das T für Tumor. Die Zahlen hinter dem T beschreiben<br />
die Ausdehnung des Tumors:<br />
� T1-Tumor ist bis zu 2 cm groß<br />
� T2-Tumor ist von 2,1 bis 5 cm groß<br />
Wenn die Größe des Tumors und das Stadium des<br />
Brustkrebses es zulassen, wird nur der vom Tumor<br />
befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsabstand,<br />
entfernt. Der Rest der Brust bleibt erhalten.<br />
Dies wird als brusterhaltende Therapie (BET)<br />
bezeichnet. Eine brusterhaltende Therapie ist beispielsweise<br />
dann möglich und sinnvoll, wenn nach<br />
Entfernung des Knotens noch ausreichend gesundes<br />
Drüsengewebe erhalten bleibt, um eine wohlgeformte,<br />
ausreichend große Brust zu modellieren.<br />
Nach der Operation muss die Brust bestrahlt werden,<br />
um ein Wiederauftreten in der gleichen Brust<br />
zu verhindern.<br />
Neben medizinischen Gründen spielt der Wunsch<br />
der Patientin eine entscheidende Rolle für das Vorgehen.<br />
Die Indikationsrate <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie<br />
ist daher auch ein Maß für die Einbeziehung<br />
des Patientenwunsches in die Behandlungsplanung.<br />
Für eine umfassende Entscheidungsfindung sprechen<br />
in diesem Fall weder sehr niedrige noch sehr<br />
hohe Indikationsraten.<br />
In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe wird<br />
der Wunsch der Patientinnen nach einer brusterhaltenden<br />
Therapie – wo immer möglich<br />
– berücksichtigt. Die sachgerechte Indikationsstellung<br />
lässt sich am Ergebnis von 78,78<br />
Prozent ablesen. Es liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />
von 60 bis 85 Prozent.
„Entscheidungen! Ich sollte eine Entscheidung treffen über ‚Dinge‘,<br />
von denen ich vor wenigen Tagen noch nichts geahnt habe und bei<br />
denen ich den Eindruck hatte, ich kann sie nicht überblicken. Und<br />
zugleich hatte ich nach dieser Diagnose das Gefühl ‚ich habe keine<br />
Zeit mehr‘, ich muss mich schnell entscheiden.“<br />
„Wenn es denn sein muss“, will Karen Müller<br />
die Operation „so schnell wie möglich hinter<br />
sich bringen“. Am liebsten schon morgen. Herr<br />
Dr. Hannig erläutert ihr und ihrem Mann, dass<br />
für sie kein Zeitdruck besteht. Ein paar Tage Ab-<br />
stand zwischen der Diagnose und einer Operati-<br />
on spielen medizinisch keine Rolle. Sie hat genü-<br />
gend Zeit, die „Nachricht sacken zu lassen“ und<br />
sich mit ihrem Mann und Freunden zu beraten.<br />
Neben dem Angebot der psychoonkologischen<br />
Unterstützung im Brustzentrum hat Karen Mül-<br />
ler auch die Möglichkeit, bei ihrer Frauenärztin<br />
mit den Befunden der Klinik eine weitere Mei-<br />
nung einzuholen. (s. Ergebnis 3, Seite 30)<br />
Bevor Karen Müller weitere Termine macht, setzt<br />
sie sich an ihren Rechner und surft im Internet.<br />
Eine Fülle von Informationen stehen ihr hier <strong>zur</strong><br />
Verfügung. Mehr als sie verarbeiten kann. Eine<br />
Freundin gibt ihr den Tipp sich an eine Selbsthil-<br />
fegruppe zu wenden und sich dort beraten und<br />
informieren zu lassen. (s. „Selbsthilfegruppe:<br />
Hilf dir selbst und lass dir helfen“, Seite 35) Zu-<br />
nächst holt sie sich jedoch bei ihrer Frauenärztin,<br />
bei der sie schon lange in Behandlung ist und<br />
der sie vertraut, Rat ein.<br />
Und dann ist es so weit: 7 Tage nach der Dia-<br />
gnose, nach vielen Gesprächen mit ihrer Familie,<br />
Momenten der Angst und Verzweiflung und ei-<br />
ner Reihe von unruhigen Nächten, in denen sie<br />
das Für und Wider einer Operation abgewogen<br />
hat, findet sich Karen Müller wieder im Brust-<br />
zentrum der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesba-<br />
den ein. In der Zwischenzeit hatte sie auch noch<br />
ein ausführliches Gespräch mit der Psychoonko-<br />
login der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden.<br />
Karen Müller hat sich für eine brusterhaltende<br />
Therapie entschieden.<br />
Karen Müller hat ein schönes Zweibettzimmer<br />
in der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
bekommen. Ihre Zimmernachbarin, Susan-<br />
ne Dierks, ist Leidensgenossin. Bei ihr besteht<br />
der Verdacht auf einen Brustkrebs in der linken<br />
Brust. Allerdings ist der Bezirk nur in der Mam-<br />
mographie zu sehen und nicht tastbar. Um si-<br />
cherzustellen, dass das auffällige Gewebe voll-<br />
ständig entfernt ist, wird bei ihr das Gewebe vor<br />
der Operation durch den Röntgenarzt markiert<br />
werden. Während der Operation (intraoperativ)<br />
wird durch eine weitere Röntgennahme über-<br />
prüft, ob der auffällige Bezirk auch vollständig<br />
entfernt wurde. (s. Ergebnis 4, Seite 31)<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
„Es hat mir sehr geholfen, dass ich in die Entscheidung,<br />
welche die richtige Therapie für mich ist, eingebunden<br />
war und nicht über meinen Kopf entschieden<br />
wurde. Und ich bin froh, dass ich mir die Zeit genommen<br />
habe, mich umfassend zu informieren und vor<br />
der Operation Dinge, die mir wichtig sind, zu klären.“<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und<br />
Operationsdatum (Ergebnis 3)<br />
Die Diagnose Brustkrebs ist sowohl für die Betroffenen wie auch ihre Angehörigen sehr belastend. Sie<br />
wird häufig als lebensbedrohend empfunden. Viele Patientinnen befürchten, dass ein Warten auf den<br />
Beginn der Therapie ihre Heilungschancen vermindert. Vor dem Hintergrund dieser psychisch sehr<br />
belastenden Situation wünschen viele Frauen einen möglichst frühzeitigen Operationstermin.<br />
Zugleich sollte für die Frau die Möglichkeit bestehen,<br />
sich umfassend über ihre Erkrankung und die<br />
unterschiedlichen Behandlungsverfahren sowie deren<br />
Vor- und Nachteile auseinanderzusetzen. Es sollte<br />
Gelegenheit bestehen, sich – ohne Zeitdruck – mit<br />
Freunden und Angehörigen zu beraten, ggf. auch<br />
die Meinung eines weiteren Arztes (Zweitmeinung)<br />
einzuholen und gemeinsam mit den behandelnden<br />
Ärzten festzulegen, wie es weitergehen soll.<br />
Medizinisch spielen dabei einige Tage Abstand zwischen<br />
der Diagnose und der Operation keine wesentliche<br />
Rolle.<br />
Anteil von Patientinnen mit angemessenem zeitlichen Abstand zwischen prätherapeutischer<br />
Diagnose und OP-Datum (Median in Tagen)<br />
Referenzbereich: 6 bis 18 Tage<br />
Qualitätsaussage: Angemessener Zeitraum<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
10 10<br />
Der zeitliche Abstand zwischen der Diagnosestellung<br />
und dem Operationsdatum sollte möglichst angemessen<br />
sein. Als Ursache einer zeitlichen Verzögerung<br />
gelten insbesondere die<br />
� individuell benötigte Zeit für den Beratungs- und<br />
Entscheidungsprozess sowie<br />
� eine gute Verzahnung des Behandlungsprozesses<br />
zwischen dem niedergelassenen Frauenarzt und<br />
dem Krankenhaus (zeitliche Abfolge der Diagnoseschritte,<br />
Vergabe des Operationstermins).<br />
Als angemessen gilt ein Zeitrahmen von 6 bis 18<br />
Tagen.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken vergehen zwischen<br />
der Diagnose und der Operation durchschnittlich<br />
10 Tage. Damit wird den unterschiedlichen<br />
Ansprüchen – möglichst schnelle<br />
Operation, um die psychische Belastung zu<br />
reduzieren, aber ausreichend Zeit, sich mit Familie<br />
und Freunden zu beraten sowie ggf. eine<br />
zweite Meinung einzuholen – Rechnung getragen.<br />
Das Ergebnis liegt im Referenzbereich<br />
von 6 bis 18 Tagen.
Mammachirurgie / Intraoperatives Präparatröntgen (Ergebnis 4)<br />
Unklare Veränderungen der Brust, die nur durch eine Röntgenuntersuchung entdeckt wurden und die<br />
nicht tastbar sind, werden kurz vor einer Operation durch den Röntgenarzt markiert. Anhand dieser<br />
Markierungen, in der Regel kleine Metalldrähte, weiß der Operateur, welches Gewebe er entfernen<br />
muss.<br />
Um Gewissheit zu bekommen, dass der auffällige<br />
Bezirk auch vollständig entfernt wurde, wird während<br />
der Operation das entfernte Gewebe erneut<br />
geröntgt. Beide Aufnahmen werden miteinander<br />
verglichen. Die Rate für dieses „intraoperative Präparatröntgen“<br />
sollte möglichst hoch liegen.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt die Rate mit<br />
96,85 Prozent im Referenzbereich. Bundesweit<br />
wird mit 91,23 Prozent der Referenzbereich<br />
nicht erreicht.<br />
Das intraoperative Präparatröntgen gehört in<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zum Standard. Besonders<br />
hohe Raten weisen die unten stehenden<br />
Kliniken auf.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100% 100%<br />
Eggenfelden<br />
Goslar<br />
100%<br />
Langen<br />
Anteil von Operationen mit intraoperativem Präparatröntgen nach präoperativer Drahtmarkierung<br />
gesteuert durch Mammographie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
91,23% 96,85%<br />
Bundesrate 2007<br />
100%<br />
Lich<br />
100%<br />
Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
100%<br />
Wiesbaden<br />
97,22%<br />
Hamburg-<br />
Barmbek<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Psychoonkologische Betreuung – professionelle Unterstützung in<br />
Krisensituationen<br />
Jede Frau kennt die Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt und die Sorge, es könnten sich bei<br />
der Untersuchung auffällige Befunde ergeben. Bereits das Warten auf die Untersuchungsergebnisse<br />
ist mit Unruhe, Sorgen und Ängsten „Was ist, wenn …?“ verbunden.<br />
Bestätigt sich die Diagnose „Krebs“ ist weit mehr<br />
notwendig als die weitere Abklärung von Befun-<br />
den oder die Einleitung einer Behandlung. Diese<br />
Diagnose bedeutet einen tiefen Einschnitt in das<br />
bisherige Leben.<br />
Erforderlich sind<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
� eine einfühlsame Übermittlung der Diagnose,<br />
das Treffen „des richtigen Tones“.<br />
� die Bereitschaft des behandelnden Arztes mit<br />
der betroffenen Patientin „darüber zu reden“<br />
und ihr zu helfen, mit ihrem Schock und ihrer<br />
Angst <strong>zur</strong>echtzukommen.<br />
� mehrere eingehende therapeutische Ge-<br />
spräche mit dem Psychoonkologen.<br />
� eine umfassende Information <strong>zur</strong> Erkrankung,<br />
zu den unterschiedlichen Behandlungsmög-<br />
lichkeiten.<br />
� Erklärungen, was bei den einzelnen Behand-<br />
lungen passiert und mit welchen Nebenwir-<br />
kungen diese Behandlungen möglicherweise<br />
verbunden sind. Dazu gehören auch Hinweise,<br />
wo Patientinnen kompetente psychologische<br />
Beratung erhalten können.<br />
� eine Beratung, gemeinsam mit der betroffenen<br />
Patientin, was in ihrer Situation das Richtige<br />
sein könnte. Nicht nur unter medizinischen<br />
Gesichtspunkten, sondern auch unter Einbe-<br />
ziehung ihrer Ängste und Sorgen und ihrer<br />
persönlichen Lebensumstände.<br />
Für alle an der Behandlung Beteiligten gilt es,<br />
sich „einen Blick für ihre Patientinnen zu be-<br />
wahren“.<br />
Wenn die Angst, „was wird“, groß ist, Gefühle<br />
wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über-<br />
hand nehmen, jemand zum Reden fehlt, hilft<br />
professionelle Unterstützung, die Krankheit zu<br />
verarbeiten. Dies ist die Aufgabe u.a. von Psy-<br />
choonkologen.<br />
Frau Dr. Doris Schulze gibt im nachfolgenden<br />
Interview Auskunft über die Aufgaben von Psy-<br />
choonkologen.
Welche emotionalen Probleme können mit der<br />
Diagnose Brustkrebs verbunden sein?<br />
Ich erlebe bei den Patientinnen oft eine Art<br />
Diagnoseschock, der Ängste, Verzweiflung und<br />
Hoffnungslosigkeit auslöst. Viele Frauen verlieren<br />
ihr bis dahin positives Körperbild und können<br />
in eine Selbstwertkrise geraten. Manche<br />
befürchten durch die Erkrankung einen starken<br />
Attraktivitätsverlust und befürchten so Probleme<br />
in der Partnerschaft. „Krebs und Sexualität“ ist<br />
daher ein wichtiges Thema in den vertrauensvollen<br />
Gesprächen.<br />
Durch die Folgen der Erkrankung erleben die<br />
Frauen auch, dass ihre psychische und physische<br />
Leistungsfähigkeit sehr beeinträchtigt sein kann,<br />
vor allem im Berufsleben. Während der gesamten<br />
Zeit der Nachsorge müssen die Frauen auch<br />
lernen, mit ihren neuen Leistungsgrenzen umzugehen,<br />
dies fällt nicht allen leicht. Einige befürchten<br />
dann den Verlust ihres Arbeitsplatzes,<br />
weil sie für eine gewisse Zeit nicht mehr so belastbar<br />
sind, wie sie es bis dahin gewohnt waren.<br />
Ich beobachte zudem, insbesondere während<br />
der Zeit der Chemo- und Strahlentherapie, einen<br />
Rückzug der Patientinnen aus ihrem sozialen<br />
Leben. Sie igeln sich sprichwörtlich ein.<br />
Durch diese Isolation entwickeln sich bei einigen<br />
Frauen Depressionen, sie geraten ins Grübeln<br />
und fühlen sich der Krankheit dann hilflos<br />
ausgeliefert.<br />
Die durch die Diagnose „Brustkrebs“ ausgelöste<br />
Stressbelastung bewältigen viele Frauen mit<br />
Hilfe ihrer Ärzte, Angehörigen, Freunden und<br />
Kollegen gut, ca. ein Drittel der Patientinnen<br />
entwickelt eine psychische Störung im Sinne einer<br />
akuten Belastungsreaktion oder einer reaktiv<br />
ausgelösten Depression.<br />
Welche Aufgaben haben Psychoonkologen?<br />
Unsere Aufgabe ist es, die Patienten und ihre Angehörigen<br />
bei seelischen und sozialen Belastun-<br />
gen, die eine Krebserkrankung mit sich bringt,<br />
zu begleiten, zu beraten und zu behandeln. Dazu<br />
gehören die Stärkung des Selbstwertgefühls, die<br />
Reduktion von Ängsten, die Stärkung und Förderung<br />
ihres Selbstmanagements und ihrer sozialen<br />
Kompetenzen.<br />
Die Diagnose Krebs löst einen enormen Stress<br />
aus. Wir können die Patientinnen bei der Bewältigung<br />
dieser enormen Beanspruchung unterstützen.<br />
Neben der allgemeinen Krankheitsbewältigung<br />
stehen wir insbesondere dann <strong>zur</strong><br />
Verfügung, wenn aufgrund der Erkrankung<br />
depressive Reaktionen auftreten, die die Patientinnen<br />
allein nicht bewältigen können. In<br />
solchen Fällen führen wir vertrauensvolle Gespräche<br />
durch, das heißt, wir erarbeiten die sie<br />
aktuell beeinträchtigenden psychosozialen Zusammenhänge,<br />
suchen nach Veränderungsmöglichkeiten<br />
in ihrer Einstellung und in ihrem Verhalten<br />
und schulen die Patientinnen im Umgang<br />
mit ihren Gefühlen und Ängsten.<br />
Wann werden Sie in die Behandlung einbezogen?<br />
Wir stehen in verschiedenen Krankheitsphasen<br />
<strong>zur</strong> Verfügung. Im Rahmen der Akutversorgung<br />
führen wir mehrere Gespräche mit den Frauen<br />
bereits in der Klinik durch, die Nachsorge erfolgt<br />
dann meist ambulant in unseren Praxen. Selbstverständlich<br />
sind die psychoonkologischen Behandlungen<br />
auch Teil der Rehabilitation.<br />
Wie sieht Ihre praktische Arbeit in der Sächsischen<br />
Schweiz Klinik Sebnitz aus?<br />
Die Behandlung und Therapie von Patientinnen<br />
mit Brustkrebs ist aus psychotherapeutischer<br />
Sicht nur in Teamwork (Ärzte, Schwestern, Sozialer<br />
Dienst, Physiotherapie etc.) möglich.<br />
Einmal wöchentlich nehme ich an den Chefarztvisiten<br />
teil. Ich bespreche mich regelmäßig mit<br />
dem Pflegeteam und den Stationsärzten. Bereits<br />
beim ersten stationären Aufenthalt wird mit den<br />
Patientinnen ein psychoonkologisches Erstgespräch<br />
durchgeführt. Darüber hinaus biete ich<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Dr. phil. Dipl.-Psych.<br />
Dorit Schulze<br />
Psychoonkologin in Sebnitz<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
auch eine weitere Begleitung und psychoonko-<br />
logische Konsile im stationären Umfeld an.<br />
Mein weiterführendes Behandlungsangebot<br />
richtet sich im Speziellen an Patientinnen und<br />
deren Angehörige, die durch die Krebserkran-<br />
kung in eine psychosoziale Notlage geraten. Ich<br />
kläre gemeinsam mit ihnen die persönliche, fa-<br />
miliäre und berufliche Situation und suche nach<br />
angemessenen Lösungen, auch in Absprache<br />
mit dem Behandlungsteam.<br />
Das Ziel meiner Beratungsgespräche ist es, die<br />
Frauen seelisch zu stabilisieren. Gestaltet sich<br />
der Umgang mit der Krankheit als besonders<br />
schwierig, führe ich zusätzlich Kriseninterven-<br />
tionen durch. Die gezielten Interventionen sind<br />
sehr individuell geprägt. Sie dienen einerseits<br />
<strong>zur</strong> Entlastung der betroffenen Frau, gleichzei-<br />
tig sollen sie auch eine gezielte Unterstützung<br />
im Umgang mit der Krankheit sein und die Le-<br />
bensqualität der Frauen – auch ihrer Angehöri-<br />
gen – verbessern. Die Patientinnen erhalten er-<br />
gänzend von mir Informationen und Beratungen<br />
zu ambulanten Hilfsangeboten und Selbsthilfe-<br />
gruppen. Auf Wunsch stelle ich Kontakte her<br />
oder begleite die Frauen in für sie schwierigen<br />
Situationen. Ich unterstütze sie bei der medi-<br />
zinischen, beruflichen und psychosozialen Re-<br />
habilitation. Durch meine enge Kooperation<br />
in einem regionalen Netzwerk aus niederge-<br />
lassenen Onkologen, Haus- und Fachärzten,<br />
Ergo- und Physiotherapeuten, Pflege- und So-<br />
zialdiensten sowie Reha-Einrichtungen kann ich<br />
meine Patientinnen in ihrer Wahl der Mit- und<br />
Weiterbehandlungen unterstützen.<br />
Meine Fort- und Weiterbildungsangebote in der<br />
Sächsischen Schweiz Klinik richten sich an die<br />
Ärzte und das Pflegepersonal auf den Stationen.<br />
Diese Klinikmitarbeiter haben in der akuten<br />
Phase der Erkrankung einen naturgemäß en-<br />
gen Kontakt mit den Frauen und sind sehr stark<br />
mit deren psychosozialen Belastungssituationen<br />
konfrontiert. Mein Ziel ist es, mehr Verständnis<br />
im Umgang mit diesen Patientinnen zu wecken,<br />
aber auch die eigenen psychophysischen Res-<br />
sourcen der „Helfer“ zu erhalten und zu stär-<br />
ken.<br />
Können die Patientinnen auch nach dem statio-<br />
nären Aufenthalt mit Ihnen rechnen?<br />
Jede Patientin, die den Wunsch nach einer am-<br />
bulanten Weiterbehandlung in meiner Praxis<br />
äußert, erhält in der Regel innerhalb von 14 Ta-<br />
gen einen ersten Termin in der psychotherapeu-<br />
tischen Praxis. Die in der Klinik begonnene Be-<br />
handlung setze ich dann „nahtlos“ fort. Auch im<br />
ambulanten Setting beziehe ich die Angehörigen<br />
in den verschiedenen Therapiephasen mit ein.<br />
Wichtig ist mir dabei die Wiederherstellung und<br />
Stärkung der emotionalen Stabilität der Frauen.<br />
Sie sollen wieder handlungsfähig werden und<br />
ihre inneren und sozialen Ressourcen nutzen.<br />
Dabei helfen neben den beschriebenen Inter-<br />
ventionen auch verschiedene Entspannungsthe-<br />
rapien, die die Frauen erlernen können.
Selbsthilfegruppen: Hilf dir selbst und lass dir helfen!<br />
„Alles ist überstanden!“ So scheint es. Die Patientinnen und ihre Angehörigen erwarten, dass sich<br />
„jetzt alles normalisiert“, sie „wie früher funktionieren“ und der Alltag wieder einkehrt. Und dann<br />
fallen einige der Patientinnen in ein seelisches Tief, das sich durch Schlafstörungen, Erschöpfungszu-<br />
stände, Verstimmungen bemerkbar machen kann und auf den ersten Blick nicht mit der Brustkrebser-<br />
krankung in Verbindung zu stehen scheint. Das kann ein Signal dafür sein, dass das Thema Brustkrebs<br />
<strong>zur</strong> Seite geschoben und verdrängt wurde.<br />
In dieser Situation stehen den Betroffenen ne-<br />
ben ambulanten psychosozialen Betreuungsan-<br />
geboten auch Selbsthilfegruppen hilfreich <strong>zur</strong><br />
Seite. Hier können sie sich mit Menschen aus-<br />
tauschen, die Ähnliches erlebt haben bzw. erle-<br />
ben, die ihre Ängste, Sorgen und Nöte „am ei-<br />
genen Leib“ kennengelernt haben und ebenfalls<br />
einen Weg suchen, die Krankheit zu bewältigen.<br />
Hier können sie aber auch Informationen erhal-<br />
ten: zu ihrer Erkrankung und den Möglichkeiten<br />
der Behandlung und Therapie oder zu Unter-<br />
stützungsangeboten.<br />
Frau Christa Hentschel von der „Frauenselbst-<br />
hilfe nach Krebs“ gibt Auskunft über die Mög-<br />
lichkeiten der Selbsthilfegruppen.<br />
Welche Selbsthilfegruppen für Patientinnen mit<br />
Brustkrebs gibt es?<br />
In Hamburg gibt es 15 Selbsthilfegruppen, davon<br />
12 Gruppen der Frauenselbsthilfe nach Krebs.<br />
Bundesweit hat unser Verband 430 Gruppen. In<br />
den Gruppen sind alle Krebspatienten willkom-<br />
men, Frauen mit Brustkrebs sind mit circa 70<br />
Prozent am häufigsten bei uns vertreten.<br />
Was sind die häufigsten Fragen?<br />
Die häufigste Frage lautet: „Wo finde ich eine<br />
gute Klinik für die Brustoperation?“ In unseren<br />
Beratungsgesprächen empfehlen wir den be-<br />
troffenen Frauen grundsätzlich nur zertifizierte<br />
Brustzentren. Weiterhin werden Fragen <strong>zur</strong> Be-<br />
handlung und den Nebenwirkungen der Be-<br />
handlung gestellt. „Was erwartet mich bei der<br />
Bestrahlung?“ Fragen <strong>zur</strong> Schwerbehinderung,<br />
zu Rehakliniken, Krankenkassenleistungen,<br />
Ernährung, Sportangebote und „Wo gibt es in<br />
meinem Stadtteil eine Selbsthilfegruppe?“ er-<br />
gänzen das Spektrum der Fragen.<br />
Wie können Selbsthilfegruppen helfen?<br />
Das Motto der Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />
„auffangen – informieren – begleiten“ ist die<br />
Grundlage unserer Arbeit.<br />
Wir fangen die Frauen auf nach dem Schock der<br />
Diagnose, wir informieren über Hilfen <strong>zur</strong> Krank-<br />
heitsbewältigung und begleiten in ein Leben mit<br />
oder nach Krebs. Der Erfahrungsaustausch in<br />
den Selbsthilfegruppen und die Gespräche mit<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Christa Hentschel<br />
Frauenselbsthilfe nach Krebs,<br />
Landesverband Hamburg-Schleswig-Holstein<br />
e.V.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
anderen Frauen, die alles schon erlebt und über-<br />
lebt haben, machen Mut und geben Zuversicht.<br />
Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind Exper-<br />
ten im Umgang mit Hilfsmitteln und in Fragen<br />
der Alltags- und Lebensgestaltung. Wir können<br />
viele Fragen beantworten; dort wo wir an unse-<br />
re Grenzen stoßen, laden wir Experten aus dem<br />
Gesundheitswesen zu einem Gruppentreffen<br />
ein, die uns über Therapien, Nebenwirkungen<br />
oder auch neue Behandlungen berichten.<br />
Was wollen Frauen wissen?<br />
Es interessiert besonders, ob und welche Be-<br />
schwerden während der Therapie bei anderen<br />
Frauen auftreten und was man <strong>zur</strong> Linderung<br />
tun kann. Sie wollen in patientenverständlicher<br />
Form übersetzt bekommen, wie die unterschied-<br />
lichen Therapien, z.B. die Hormontherapie, wir-<br />
ken. Sie möchten wissen, ob eine Ernährungs-<br />
Umstellung sinnvoll ist, wie die Versorgung z.B.<br />
mit BH, Badeanzügen, Perücken, Brustprothesen<br />
geregelt ist, was ein Lymphödem ist, wie man es<br />
vermeiden kann und wie es behandelt wird.<br />
Wie wichtig ist die psychosoziale Betreuung der<br />
Patientinnen?<br />
Die Konfrontation mit der Diagnose Brustkrebs<br />
hinterlässt Spuren im physischen, psychischen<br />
und sozialen Bereich. Angst, Hilflosigkeit und<br />
Verzweiflung, Gedanken um die Endlichkeit des<br />
Lebens, um das Symbol der Weiblichkeit, die<br />
körperliche Entstellung, aber auch existenzielle<br />
Fragen belasten in der Situation die Frauen. Um<br />
das alles zu verarbeiten, braucht es die psycho-<br />
soziale Betreuung. In vielen Fällen kann auch die<br />
Selbsthilfe <strong>zur</strong> Bewältigung beitragen, aber im-<br />
mer dann, wenn wir an unsere Grenzen stoßen,<br />
haben wir ein Netz von professionellen Hilfsan-<br />
geboten, auf die wir verweisen können.<br />
Welche Bedeutung hat die Tumorkonferenz für<br />
die Therapieplanung?<br />
Das Wissen, dass nicht nur ein Arzt über die The-<br />
rapie entscheidet, sondern ein Expertenteam,<br />
schafft Vertrauen in die Behandlung.<br />
Wie ist die Zusammenarbeit mit den Kliniken/<br />
niedergelassenen Gynäkologen?<br />
In Hamburg besteht seit 2001 eine Zusammen-<br />
arbeit der Frauenselbsthilfe nach Krebs mit der<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek. Wir haben seit 2004<br />
eine Kooperation mit dem Brustzentrum und in<br />
der Klinik selbst eine eigene Beratungsstelle für<br />
Krebspatienten. Außerdem trifft sich die Selbst-<br />
hilfegruppe regelmäßig in der Klinik. Es gibt<br />
noch weitere Kooperationsverträge der Frau-<br />
enselbsthilfe nach Krebs mit Brustzentren in<br />
Hamburg, aber auch bundesweit.<br />
Gemeinsame Veranstaltungen der Kliniken mit<br />
der Selbsthilfe sind schon Tradition.<br />
Auch die niedergelassenen Ärzte unterstützen<br />
die Selbsthilfegruppen. Es ist kein Problem, ei-<br />
nen Arzt zu einem Gruppentreffen oder als Re-<br />
ferenten für eine Veranstaltung einzuladen.
Am nächsten Morgen ist es dann so weit. Wäh-<br />
rend Susanne Dierks <strong>zur</strong> Markierung in die<br />
Röntgenabteilung gefahren wird, wird Karen<br />
Müller in den OP geschoben. Der Eingriff wird in<br />
Vollnarkose vorgenommen. Während der Ope-<br />
ration wird in Karen Müllers rechter Brust nicht<br />
nur der Tumor entfernt, sondern auch etwas von<br />
dem umliegenden Gewebe (Sicherheitsabstand).<br />
Dieses Gewebe wird vom Pathologen untersucht.<br />
Es soll gerade so viel umliegendes Gewebe ent-<br />
fernt werden, dass bei der feingeweblichen Un-<br />
tersuchung der Schnittränder keine Tumorzellen<br />
mehr zu finden sind. Dieser Sicherheitsabstand<br />
müsste auch bei einer Entfernung der Brust ein-<br />
gehalten werden. (s. Ergebnis 5, Seite 38)<br />
Tumoren wachsen zunächst in der Brust und kön-<br />
nen zusätzlich die Lymphknoten befallen. Meist<br />
die Lymphknoten, die dem Geschwür am nächs-<br />
ten liegen, wie zum Beispiel die Lymphknoten in<br />
der Achselhöhle (Axilla). In der Regel sind die<br />
Lymphknoten nicht tastbar. Bei entzündlichen<br />
Veränderungen oder bösartigen Erkrankungen<br />
schwellen sie an, werden druckempfindlich und<br />
können schmerzen.<br />
Um festzustellen, ob bei Karen Müller bereits die<br />
Lymphknoten befallen sind, wird der sogenann-<br />
te Wächterlymphknoten aus der Achselhöhle<br />
entfernt. Dieser Lymphknoten liegt dem Tumor<br />
in der Brust sehr nahe und wurde in einem spe-<br />
ziellen Verfahren für den Operateur markiert.<br />
Dieser Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymph-<br />
knoten) wird noch während der Operation<br />
feingeweblich untersucht. Sollte sich bei dieser<br />
Untersuchung herausstellen, dass der Wächter-<br />
lymphknoten befallen ist, müssen auch die wei-<br />
teren Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt<br />
werden. Im Falle von Frau Müller muss lediglich<br />
der Wächterlymphknoten (Sentinel node) ent-<br />
fernt werden. (s. Ergebnis 6, Seite 40)<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Angabe Sicherheitsabstand (Ergebnis 5)<br />
Unabhängig davon, ob eine brusterhaltende Therapie (BET) durchgeführt oder die betroffene Brust<br />
vollständig entfernt wird (Mastektomie), ist bei der Operation ein ausreichender Sicherheitsabstand<br />
zum gesunden Gewebe einzuhalten. Die Angabe des Sicherheitsabstandes ist ein Indiz für eine sach-<br />
gemäß durchgeführte Brustkrebsoperation.<br />
Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an Patientinnen<br />
mit Primärerkrankung und Histologie „Invasives Mammakarzinom (Primärtumor) oder DCIS“<br />
und brusterhaltender Therapie und abgeschlossener operativer Therapie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
92,86% 97,73%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 98,73%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 98,72%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 98,08%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 97,78%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,92%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,88%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
96,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 96,30%<br />
Sicherheitsabstand bei brusterhaltender Therapie<br />
Bei einer brusterhaltenden Operation wird ausschließlich<br />
der betroffene Bereich, mit einem Sicherheitsabstand<br />
zum gesunden Gewebe, entfernt.<br />
Dieser Sicherheitsabstand sollte mindestens 5 mm<br />
betragen.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird bei brusterhaltenden<br />
Operationen der Sicherheitsabstand<br />
zum gesunden Gewebe umfassend angegeben.<br />
Das zeigen sowohl die <strong>Asklepios</strong><br />
Bundesrate, die mit 97,73 Prozent im Referenzbereich<br />
liegt, während bundesweit mit<br />
92,86 Prozent der Referenzbereich nicht erreicht<br />
wird.<br />
Die Einzelergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
in der linken Tabelle belegen den erreichten<br />
hohen Standard.
Sicherheitsabstand bei Mastektomie<br />
Auch bei der Entfernung der Brust (Mastektomie)<br />
ist die Angabe des Sicherheitsabstandes zum gesunden<br />
Gewebe wichtig.<br />
Der Referenzbereich wird von den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken eingehalten. Auf Bundesebene wird<br />
der Referenzbereich mit lediglich 88,08 Prozent<br />
verfehlt.<br />
Die rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken geben<br />
den Sicherheitsabstand standardmäßig<br />
an.<br />
Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an Patientinnen<br />
mit Primärerkrankung und Histologie „Invasives Mammakarzinom (Primärtumor) oder DCIS“<br />
und Mastektomie und abgeschlossener operativer Therapie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
88,08% 95,01%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 97,73%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,14%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 96,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
95,83%<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Entfernung von Lymphknoten (Ergebnis 6)<br />
Tumoren wachsen zunächst in der Brust und können dann in den ableitenden Lymphknoten, die<br />
dem Knoten am nächsten liegen, Absiedelungen bilden. Dies sind zumeist die Lymphknoten in der<br />
Achselhöhle (Axilla). Bei Gesunden sind die Lymphknoten nicht tastbar. Bei entzündlichen Verände-<br />
rungen oder bösartigen Erkrankungen schwellen sie an, sie werden druckempfindlich und können<br />
schmerzen.<br />
Wenn der Brustkrebs nicht mehr auf die Brust allein begrenzt ist, finden sich Tumorzellen in den<br />
Lymphknoten. Um festzustellen, ob die Lymphknoten von Tumorzellen befallen sind, werden zusätz-<br />
lich <strong>zur</strong> Brustentfernung Lymphknoten aus der Achselhöhle entnommen und untersucht.<br />
Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung ohne Markierung an allen Patientinnen<br />
mit DCIS oder operativer Therapie bei Primärerkrankung<br />
Referenzbereich: 0 bis 5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
12%<br />
9%<br />
6%<br />
3%<br />
0%<br />
10,22% 5,17%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />
in frühen Stadien des Brustkrebses<br />
In frühen Stadien eines Brustkrebses (z.B. DCIS)<br />
kann auf die Entfernung der Lymphknoten (Axilladissektion)<br />
verzichtet werden, da in diesen Fällen<br />
der Befall der Lymphknoten sehr unwahrscheinlich<br />
ist. Eine Entfernung der Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />
würde für die Patientin Nachteile, wie beispielsweise<br />
Wasseransammlungen im Arm (Ödeme)<br />
oder Bewegungseinschränkungen, mit sich bringen.<br />
Bei einer frühen Form des Brustkrebses (DCIS) ist<br />
eine möglichst geringe Rate von Lymphknotenentfernungen<br />
anzustreben.<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken (5,17<br />
Prozent) liegt knapp außerhalb des Referenzbereiches<br />
(0 bis 5 Prozent). Die Bundesrate<br />
liegt mit 10,22 Prozent deutlich außerhalb des<br />
Referenzbereichs, ein Teil der Operationen in<br />
der Achselhöhle wäre vermeidbar.
Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />
Wenn der Tumor in der Brust bösartig ist, müssen<br />
zum Ausschluss einer Beteiligung die Lymphknoten<br />
in der Achselhöhle entfernt werden (Axilladissektion).<br />
Bei sehr kranken Patientinnen kann nach Abwägen<br />
aller Vor- und Nachteile auf die Entfernung<br />
der Lymphknoten verzichtet werden.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden bei 97,13<br />
Prozent der Patientinnen, bei denen nach den<br />
Regelungen der BQS eine Lymphknotenentfernung<br />
erforderlich ist, die Lymphknoten aus<br />
der Achselhöhle entfernt. Der Referenzbereich<br />
reicht von 95 bis 100 Prozent.<br />
Rechts sehen Sie Ergebnisse einzelner <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung ohne Markierung oder SLNB an<br />
allen Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom und Primärerkrankung, unter Ausschluss<br />
von Patientinnen mit Fernmetastasen<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
95,83% 97,13%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 100,00%<br />
Collm Klinik Oschatz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,22%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,95%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,53%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 98,48%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 97,73%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,65%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
96,15%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,80%<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Anzahl Lymphknoten<br />
Die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />
ist für die Stadieneinteilung des Brustkrebses<br />
und die Beurteilung der erforderlichen Nachbehandlung<br />
von großer Bedeutung. Eine relativ sichere<br />
Aussage ist jedoch nur möglich, wenn eine bestimmte<br />
Anzahl von Lymphknoten entfernt und feingeweblich<br />
untersucht werden. Die Anzahl der aus der<br />
Achselhöhle entfernten Lymphknoten ist ein Qualitätskriterium<br />
für die Operation des Brustkrebses.<br />
Um aussagekräftig zu sein, sollte die Anzahl der aus<br />
der Achselhöhle entfernten Lymphknoten bei 10 und<br />
mehr Lymphknoten liegen, sofern keine Entfernung<br />
des Wächterlymphknotens erfolgt.<br />
Anteil von Patientinnen mit Entfernung >= 10 Lymphknoten an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />
und invasivem Mammakarzinom mit Axilladissektion und abgeschlossener<br />
operativer Therapie, ohne präoperative tumorspezifische Therapie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Sebnitz<br />
84,87% 89,60%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
100% 100% 100% 98,28% 96,88% 96,15%<br />
Eggenfelden Bad Oldesloe Lich Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Hamburg-<br />
Nord<br />
Hier erreichen noch nicht alle <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
den Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
liegt mit 89,60 Prozent jedoch deutlich oberhalb<br />
der Bundesrate mit 84,87 Prozent. Über<br />
das Medical Board (Expertengremium der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken) werden derzeit in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken geeignete Maßnahmen <strong>zur</strong><br />
Optimierung der Lymphknotengewinnung<br />
eingeleitet.<br />
Die Ergebnisse der links aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen bereits heute innerhalb<br />
des Bereiches für eine gute Behandlungsqualität.
Indikation <strong>zur</strong> Entfernung des<br />
Wächterlymphknotens<br />
In einem frühen Stadium der Brustkrebserkrankung<br />
kann auf die Entfernung aller Lymphknoten aus<br />
der Achselhöhle verzichtet werden, wenn der sogenannte<br />
Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten)<br />
aus der Achselhöhle entnommen wird. Dieser<br />
Wächterlymphknoten, der durch ein Spezialverfahren<br />
markiert wird, steht dann repräsentativ für die<br />
anderen Lymphknoten der Achselhöhle.<br />
Durch dieses Verfahren lassen sich Nebenwirkungen<br />
der ausgedehnten Lymphknotenentfernung weitgehend<br />
vermeiden. Unter anderem wird dadurch die<br />
Ansammlung von Gewebsflüssigkeit im Arm der<br />
operierten Seite verhindert.<br />
Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten<br />
im Lymphabfluss eines Tumors. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass sie als Erste von Tumorzellen befallen<br />
werden, ist hoch. Ergibt die Untersuchung, dass<br />
diese tumorfrei sind, kann mit großer Sicherheit davon<br />
ausgegangen werden, dass auch die weiteren<br />
Lymphknoten tumorfrei sind. Sollte der Wächterlymphnoten<br />
allerdings befallen sein, müssen anschließend<br />
alle Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />
entfernt werden.<br />
Bei dem Verfahren der Entfernung eines Wächterlymphknotens<br />
wird ein besonders markierter<br />
Lymphknoten repräsentativ für die gesamten<br />
Lymphknoten der Achselhöhle entfernt (Sentinel-<br />
Lymphknoten-Biopsie – SLNB). Bei möglichst vielen<br />
Patientinnen, bei denen sich keine Tumorzellen in<br />
den Lymphknoten finden, sollte eine Entfernung des<br />
Wächterlymphkotens durchgeführt werden.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
96,55% 96,10%<br />
Bad Oldesloe<br />
Wiesbaden<br />
91,30%<br />
Hamburg-<br />
Nord<br />
Bei 75,42 Prozent der Patientinnen, bei denen<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine Entfernung<br />
des Wächterlymphknotens durchführbar war,<br />
wurde diese Technik auch durchgeführt. Das<br />
Ergebnis liegt deutlich im Referenzbereich<br />
(41,2 bis 100 Prozent) und steht damit für eine<br />
sachgerechte Entscheidung <strong>zur</strong> Entfernung des<br />
Wächterlymphknotens.<br />
Besonders hohe Raten erreichen die <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken in der unteren Grafik.<br />
Anteil von Patientinnen mit alleiniger SLNB an Patientinnen mit Primärerkrankung und<br />
invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und negativem pN-Staging und ohne präoperative<br />
tumorspezifische Therapie (primär-operative Therapie abgeschlossen)<br />
Referenzbereich: 41,2 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,74%<br />
Langen<br />
71,16% 75,24%<br />
Bundesrate 2007<br />
87,10%<br />
Lich<br />
86,15%<br />
Eggenfelden<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
80,70%<br />
Goslar<br />
75,00%<br />
Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Gegen Mittag ist Karen Müller wieder auf ihrem<br />
Zimmer. Ein wenig müde noch, da sie gegen die<br />
Schmerzen entsprechende Mittel bekommen<br />
hat. Ihre rechte Brust ist durch einen Verband<br />
abgedeckt.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Nachmittags kommt der Operateur zu Karen<br />
Müller. Er erläutert ihr, dass die Operation gut<br />
verlaufen ist. Er konnte so operieren, dass die<br />
Form der Brust nicht beeinträchtigt wurde. Da-<br />
her ist weder ein Brustaufbau noch der Einsatz<br />
einer Prothese erforderlich. (s. „Brustoperateure<br />
− zertifizierte Spezialisten“, Seite 45)<br />
Auch während der folgenden Tage ihres Kran-<br />
kenhausaufenthaltes fühlt sich Karen Müller gut<br />
betreut. Neben der Visite kommt jetzt täglich die<br />
Krankengymnastin, damit der rechte Arm nach<br />
der Operation die volle Beweglichkeit behält.<br />
Die zusätzlichen Gespräche mit dem Psychoon-<br />
kologen und der Breast Nurse helfen Karen Mül-<br />
ler bei der Bewältigung ihrer Erkrankung.<br />
Während der Visite löchert Karen Müller den<br />
Stationsarzt. Sie möchte wissen, wie es weiter-<br />
geht. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt,<br />
ist die Entscheidung nicht zu treffen. Erst müs-<br />
sen alle Befunde vorliegen und anschließend in<br />
der sogenannten Tumorkonferenz mit allen Be-<br />
teiligten gemeinsam beratschlagt werden. Re-<br />
gelmäßig treffen sich die an der Diagnostik und<br />
Therapie beteiligten Ärzte, die für die Versorgung<br />
von Brustkrebspatientinnen ausgebildeten Pfle-<br />
gekräfte (Breast Nurse) und die Psychoonkologin<br />
zu einer Tumorkonferenz. Hier werden, indivi-<br />
duell für jede Patientin, die weiteren Untersu-<br />
chungen und Behandlungen abgestimmt. Zu der<br />
Tumorkonferenz werden auch die einweisenden<br />
Ärzte der jeweiligen Patientinnen eingeladen.<br />
(s. „Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem<br />
Brustzentrum“, Seite 46)<br />
Das während der Operation entnommene Ge-<br />
webe wird vor der Beratung in der Tumorkonfe-<br />
renz vom Pathologen feingeweblich untersucht.<br />
Es wird dabei zusätzlich zu der Untersuchung,<br />
ob es eine gut- oder bösartige Erkrankung ist,<br />
eine Hormonrezeptoranalyse durchgeführt, bei<br />
der die Hormonempfindlichkeit der Tumorzellen<br />
untersucht wird. Diese Hormonempfindlichkeit<br />
ist für die Planung der weiteren Nachbehand-<br />
lung von großer Bedeutung. (s. Ergebnis 7, Seite<br />
48)<br />
Für die Tumorkonferenz trägt Dr. Hannig alle<br />
Befunde von Frau Müller zusammen. Die end-<br />
gültige Untersuchung des während der Operati-<br />
on entnommenen Wächterlymphknotens zeigt,<br />
dass dieser nicht befallen ist, der Tumor bisher<br />
nicht gestreut hat. Die Tumorzellen der Brust<br />
sprechen, auch das zeigen die Untersuchungs-<br />
ergebnisse, auf Hormone an. Das bedeutet, dass<br />
die Tumorzellen unter dem Einfluss von Hor-<br />
monen zum Wachstum angeregt werden.
Brustoperateure – zertifizierte Spezialisten<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in<br />
der Gynäkologie (AWOGyn) hat Standards für die Zertifizierung von Brustoperateuren festgelegt.<br />
Diese garantieren eine hohe Erfahrung und Spezialisierung der Operateure.<br />
Dr. Dieter Lampe, Leiter des Brustzentrums Weißenfels und zertifizierter Brustoperateur nach AWO-<br />
Gyn, gibt uns einen Einblick in seine Tätigkeit.<br />
Bundesweit gibt es bisher nur rund 80 zertifi-<br />
zierte Brustoperateure nach AWOGyn. Welchen<br />
Vorteil haben Patientinnen, wenn sie sich bei ei-<br />
ner Brustkrebserkrankung in einem Brustzentrum<br />
mit spezialisierten Brustoperateuren behandeln<br />
lassen?<br />
Durch eine optimale Zusammenarbeit der un-<br />
terschiedlichen Fachdisziplinen, die an der Ent-<br />
deckung und Behandlung von Brustkrebser-<br />
krankungen beteiligt sind, werden lange Wege<br />
und unnötige Zeitverluste vermieden. Zu der<br />
Standardtherapie der Brustkrebserkrankung<br />
gehört die Operation. In der Zwischenzeit wird<br />
ein Großteil der Brustkrebsoperationen brusterhaltend<br />
durchgeführt. Doch auch bei diesen<br />
Eingriffen kommt es erheblich auf die Erfahrung<br />
des Operateurs an, um anschließend ein gutes<br />
kosmetisches Ergebnis zu erhalten.<br />
Von der AWOGyn anerkannte Brustoperateure<br />
müssen Erfahrungen und Kenntnisse der operativen<br />
Behandlung von Brusterkrankungen<br />
nachweisen. Neben der Erstbehandlung der<br />
Brustkrebserkrankung gehören auch wiederherstellende<br />
Operationen der Brust zum Spektrum,<br />
das die Brustoperateure beherrschen müssen.<br />
Als Nachweis dient ein Logbuch, mit dem die<br />
absolvierten Fortbildungen nachgewiesen werden<br />
müssen. Die Überprüfung der Qualifikation<br />
des Operateurs erfolgt anschließend durch ein<br />
Auditverfahren der AWOGyn.<br />
Die Entfernung der gesamten Brustdrüse wegen<br />
einer Brustkrebserkrankung wird in den letzten<br />
Jahren deutlich seltener durchgeführt. Trotzdem<br />
erfolgt sie in circa 20 bis 30 Prozent der Fälle.<br />
Welche Hilfe können Sie den betroffenen Frauen<br />
anbieten?<br />
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Methoden,<br />
um die Brust wiederherzustellen: Die<br />
Brust kann mit körpereigenem Gewebe, mit<br />
einem Implantat oder einer Kombination beider<br />
Methoden wieder aufgebaut werden. Implantate<br />
bestehen überwiegend aus Silikonkissen,<br />
die es in unterschiedlichen Größen gibt. Operativ<br />
komplizierter ist der Brustaufbau mit Eigengewebe.<br />
Bei dieser Operationstechnik wird das<br />
eigene Gewebe aus dem Unterbauch- oder Rückenbereich<br />
genutzt, um die Brust neu zu erstellen.<br />
Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.<br />
Bei einem anerkannten Brustoperateur haben<br />
die Patienten die Sicherheit, dass sie umfassend<br />
beraten werden und dass der Operateur auch<br />
die Erfahrung besitzt, diese Operationen durchzuführen.<br />
Dr. Dieter Lampe<br />
Leiter des Brustzentrums Weißenfels,<br />
zertifizierter Brustoperateur<br />
nach den Regelungen der<br />
„Arbeitsgemeinschaft für ästhetische,<br />
plastische und wiederherstellende<br />
Operationsverfahren in<br />
der Gynäkologie e.V.“ (AWOGyn)<br />
Leiter von Brustzentren, die nach den Regelungen der AWOGyn als Brustoperateur zertifiziert<br />
wurden, sind u.a. in folgenden <strong>Asklepios</strong> Kliniken tätig:<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden, Dr. Jürgen Terhaag<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar, Dr. Hanno Klingemann<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg, Prof. Dr. Andree Faridi<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels, Dr. Dieter Lampe<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden, Dr. Volker Heyl<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem Brustzentrum<br />
Die interdisziplinäre Tumorkonferenz stellt das geballte Expertenwissen in einem Brustzentrum dar.<br />
Dementsprechend hoch sind die Anforderungen, die im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens an<br />
diese Tumorkonferenz gestellt werden.<br />
Es ist genau festgelegt, dass die interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz mindestens einmal pro Woche<br />
zusammentreffen muss. Dadurch wird sicher-<br />
gestellt, dass jeder Patient auch zeitnah zu einer<br />
Empfehlung der Tumorkonferenz kommt.<br />
Auch für die Zusammensetzung der Tumor-<br />
konferenz bestehen eindeutige Vorgaben: Min-<br />
destens ein Brustoperateur, ein Röntgenarzt,<br />
ein Pathologe (feingewebliche Beurteilung), ein<br />
Strahlentherapeut sowie ein internistischer bzw.<br />
gynäkologischer Onkologe (Krebsarzt) müssen<br />
anwesend sein. Dazu sind weitere Fachexperten<br />
(z.B. Psychoonkologe, Pflege) bedarfsgerecht in<br />
die Tumorkonferenz einzubeziehen. Die Anwe-<br />
senheit der Experten muss nachgewiesen wer-<br />
den.<br />
Darüber hinaus sind verbindliche Regelungen<br />
zum Ablauf der Tumorkonferenz bis in das De-<br />
tail festgelegt. So gibt es Vereinbarungen, in wel-<br />
cher Form die Konferenz vorzubereiten ist, wie<br />
die Konferenz dokumentiert wird, wie Therapie-<br />
empfehlungen gefällt werde, wie die niederge-<br />
lassenen Ärzte einzubeziehen sind und so wei-<br />
ter.<br />
Und wozu so viel „bürokratischer Aufwand“?<br />
Ziel dieser Tumorkonferenzen ist eine indivi-<br />
duelle Therapieempfehlung auf höchstem me-<br />
dizinischen Niveau für jeden Patienten. Da alle<br />
entsprechenden Fachrichtungen frühzeitig in die<br />
Therapieplanung einbezogen werden, die Ent-<br />
scheidung auf Basis der aktuellen Leitlinien ge-<br />
troffen und zeitnah dokumentiert werden, gibt<br />
es für den Patienten ein Behandlungskonzept<br />
aus einem Guss.<br />
Dieses Behandlungskonzept hat seine Gültig-<br />
keit, egal ob die nachfolgende Behandlung im<br />
Krankenhaus oder im ambulanten Bereich beim<br />
niedergelassenen Arzt durchgeführt wird.<br />
Das Konzept ist allen Beteiligten bekannt und<br />
wird von allen getragen. Jeder Therapeut weiß,<br />
welches sein Anteil an der Behandlung ist, egal<br />
ob er Strahlentherapeut oder Psychoonkologe<br />
ist.
Alle Untersuchungsergebnisse und der Opera-<br />
tionsbericht werden in der Tumorkonferenz von<br />
allen an der Behandlung Beteiligten erörtert. Da-<br />
bei werden auch die möglichen Therapiemög-<br />
lichkeiten (s. „Weitere Therapien ergänzen die<br />
Operation“, Seite 54) diskutiert und eine Emp-<br />
fehlung, speziell für Karen Müller, erarbeitet.<br />
Die Mitglieder der Tumorkonferenz empfehlen<br />
die Durchführung einer Strahlentherapie. Diese<br />
gehört zum Behandlungskonzept einer bruster-<br />
haltenden Therapie. Weitere Therapien, wie bei-<br />
spielsweise eine Chemotherapie, halten die Spe-<br />
zialisten bei Karen Müller für nicht notwendig.<br />
Da die Tumorzellen positiv auf Hormone reagie-<br />
ren, empfiehlt die Tumorkonferenz die Strahlen-<br />
therapie mit einer Antihormontherapie zu er-<br />
gänzen. Für Karen Müller bedeutet dies, täglich<br />
eine Tablette einzunehmen.<br />
Herr Dr. Hannig erklärt Karen Müller bei der<br />
nächsten Visite, welche unterschiedlichen Mög-<br />
lichkeiten es gibt, den Brustkrebs zu behandeln.<br />
Neben der Operation kommen die Strahlen- oder<br />
Chemotherapie oder auch eine Antihormonthe-<br />
rapie <strong>zur</strong> Anwendung. Welche Behandlungsme-<br />
thode geeignet ist, hängt von der Art des Tumors<br />
und dem Stadium der Erkrankung ab. Auch der<br />
Grad der Ausbreitung, beispielsweise wenn die<br />
Lymphknoten der Achsel befallen sind, spielt<br />
bei der Entscheidung über die Behandlungsme-<br />
thode eine Rolle. Er erläutert ihr außerdem aus-<br />
führlich, warum ihr die Tumorkonferenz zu einer<br />
Strahlenbehandlung – kombiniert mit einer An-<br />
tihormontherapie – rät.<br />
Rund eine Woche nach ihrer Aufnahme kann<br />
Karen Müller die Klinik verlassen. Im Abschluss-<br />
gespräch, verbunden mit einer abschließenden<br />
Untersuchung, erhält Karen Müller neben dem<br />
Arztbrief auch einen sogenannten Nachsor-<br />
geordner. (s. „Nachsorge: Betreuung über den<br />
Krankenhausaufenthalt hinaus“, Seite 55) Hier<br />
sind für die nächsten Jahre die Anzahl, Art und<br />
Häufigkeit von Untersuchungen, wie beispiels-<br />
weise der Mammographie, benannt. Außerdem<br />
sind dort alle Untersuchungsbefunde, Unterla-<br />
gen wie histologische Befunde und der Operati-<br />
onsbericht, gebündelt enthalten. Die Nachsorge<br />
der behandelten Patientinnen dauert in der Re-<br />
gel 10 Jahre und wird durch den niedergelas-<br />
senen Frauenarzt durchgeführt und koordiniert.<br />
Beim Abschlussgespräch fragt Herr Dr. Hannig<br />
Karen Müller, ob er ihre Daten an das Krebs-<br />
register weiterleiten darf. Deren Aufgabe sei es<br />
Ursachenforschung zu betreiben und mögliche<br />
Gründe für das Entstehen und die Ausbreitung<br />
von Krebserkrankungen zu ermitteln. Diese Auf-<br />
gabe können sie jedoch nur wahrnehmen, wenn<br />
sie über auftretende Krebserkrankungen infor-<br />
miert werden. Karen Müller stimmt einer Mel-<br />
dung zu. (s. Ergebnis 8, Seite 50)<br />
Bis zu 6 Wochen wird es dauern, bis die Wunde<br />
vollständig verheilt ist. Erst dann wird bei Karen<br />
Müller die Strahlentherapie beginnen. Ihr Mann<br />
Jens und ihre beiden Kinder Benjamin und Julia<br />
freuen sich, ihre Ehefrau und Mamma wieder zu<br />
Hause zu haben. Sie haben verabredet, sie in den<br />
nächsten Wochen bei der Hausarbeit zu unter-<br />
stützen. Jeder hat ein paar Pflichten übernom-<br />
men. Auch ihre Freunde kommen und fassen<br />
mit an.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
„Ich habe zunächst gedacht, die nehmen mir den Knoten<br />
heraus und das war‘s dann. Erst nachdem ich<br />
etwas <strong>zur</strong> Ruhe gekommen bin, habe ich gemerkt, wie<br />
sehr mich ‚die Sache‘ beschäftigt. Und dann das Gefühl,<br />
‚ich muss mich zusammenreißen‘, meiner Familie<br />
und meinen Freunden das Gefühl vermitteln, dass<br />
‚schon wieder alles gut wird‘.“<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Hormonrezeptoranalyse und HER-2/neu-Analyse (Ergebnis 7)<br />
Aus dem Brusttumor wird im Rahmen der feingeweblichen Untersuchung die Hormonempfindlich-<br />
keit der Krebszellen bestimmt; es wird eine Hormonrezeptoranalyse durchgeführt. Das Ergebnis des<br />
Hormonrezeptorstatus ist für die weitere Behandlung und die Nachkontrollen nach einer Brustkrebs-<br />
operation von entscheidender Bedeutung.<br />
Hormone sind Stoffe, die beispielsweise den Stoffwechsel<br />
und das Wachstum im Körper regulieren.<br />
Bösartige Brusttumoren können über „Empfangsstationen“,<br />
sogenannte Hormonrezeptoren, verfügen.<br />
Diese Tumorzellen werden dann unter dem Einfluss<br />
von Hormonen zum Wachstum angeregt.<br />
Anteil von Patientinnen mit immunhistologischer Hormonrezeptoranalyse an allen Patientinnen<br />
mit invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener Therapie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
98,64% 99,44%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,34%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,30%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 99,06%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 99,05%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
98,33%<br />
Collm Klinik Oschatz 97,37%<br />
Mit Hilfe einer Hormonrezeptoranalyse wird geprüft,<br />
ob in den Tumorzellen „Empfangsstationen“<br />
zu finden sind, die auf weibliche Geschlechtshormone<br />
(Östrogen oder Progesteron) reagieren.<br />
Die Anwesenheit dieser Rezeptoren bzw. deren Ausprägungsgrad<br />
gibt Hinweise auf die Empfindlichkeit<br />
der Tumorzellen.<br />
Als zusätzlicher neuer Indikator für die Prognose<br />
beim Brustkrebs gilt der HER-2/neu-Status.<br />
Der HER-2/neu-Rezeptor ist ein Rezeptor, an den<br />
Wachstumsfaktoren andocken können, wodurch<br />
eine aggressive Tumorzellvermehrung ausgelöst<br />
wird. Neue, gentechnologisch hergestellte, zielgerichtet<br />
wirkende Medikamente haben eine Halbierung<br />
des Rückfallrisikos bewirkt, indem sie diese Rezeptoren<br />
gezielt blockieren. Hierdurch konnte eine gänzlich<br />
neue, bahnbrechende Entwicklung in der Brustkrebstherapie<br />
eingeleitet werden. Derzeit werden<br />
in klinischen Studien eine ganze Reihe zusätzlicher<br />
Antikörper getestet, einige stehen kurz vor der Zulassung.<br />
Wenn festgestellt wird, dass der Tumor unter Hormoneinfluss<br />
zum Wachstum angeregt wird, kann<br />
durch eine „antihormonelle Therapie“ dieses Wachstum<br />
verringert bzw. behindert werden. Die Gabe<br />
von Antihormonen gegen die weiblichen Geschlechtshormone<br />
erfolgt dabei in der Regel in Form<br />
einer Tablette, die täglich eingenommen werden<br />
muss.<br />
Hormonrezeptoranalyse<br />
Eine Hormonrezeptorbestimmung sollte möglichst<br />
bei allen Patientinnen durchgeführt werden.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gehört die Hormonrezeptoranalyse<br />
zum Standard; sie wird<br />
in 99,44 Prozent aller Behandlungen durchgeführt.<br />
Die Ergebnisse der links genannten Kliniken<br />
liegen mit mehr als 97 Prozent deutlich im<br />
Referenzbereich (95 bis 100 Prozent).
HER-2/neu-Status<br />
Die Entscheidung zu einer gezielten Antikörpertherapie<br />
ist nur sachgerecht anzuwenden, wenn der Rezeptor<br />
auch aus dem Brusttumorgewebe bestimmt<br />
wurde. Deshalb sollte immer der HER-2/neu-Status<br />
bestimmt werden, um in Abstimmung mit der betroffenen<br />
Patientin die bestmögliche Therapie ableiten<br />
zu können.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird der HER2/<br />
neuStatus nahezu durchgängig bestimmt.<br />
Das Ergebnis liegt mit 99,21 Prozent deutlich<br />
im Referenzbereich und oberhalb der Bundesrate.<br />
Den hohen Standard belegen auch die Einzelergebnisse<br />
der rechts genannten <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken.<br />
Anteil von Patientinnen mit HER-2/neu-Analyse an allen Patientinnen mit abgeschlossener<br />
operativer Therapie bei Primärerkrankung<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
97,21% 99,21%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,24%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,13%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 99,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 98,63%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,61%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel/<br />
Germersheim<br />
98,15%<br />
Collm Klinik Oschatz 97,14%<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Mammachirurgie / Meldung an ein Krebsregister (Ergebnis 8)<br />
Für eine weitere Optimierung der Behandlung, aber auch für eine Ursachenforschung ist es wichtig,<br />
über den Einzelfall hinausgehende Grundlagen <strong>zur</strong> Entstehung und Ausbreitung von Krebserkran-<br />
kungen zu recherchieren und auszuwerten. Diese Aufgaben, wie die Erhebung, Analyse und Inter-<br />
pretation von Daten, die Auskunft über das Auftreten und die Häufigkeit von Krebserkrankungen<br />
geben, nehmen Krebsregister wahr. Jedes Bundesland verfügt inzwischen über ein Krebsregister; sie<br />
unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihres Meldemodus oder in der Flächendeckung.<br />
Anteil von Patientinnen mit Meldung an ein epidemiologisches Landeskrebsregister/klinisches<br />
Krebsregister an allen Patientinnen mit maligner Neoplasie und abgeschlossener operativer<br />
Therapie<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
87,90% 97,98%<br />
Bundesrate 2007<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Krankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />
Collm Klinik Oschatz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,42%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 98,31%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 97,92%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 97,32%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
96,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,52%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 96,20%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 95,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 95,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 94,57%<br />
Voraussetzung für die Arbeit der Krebsregister ist<br />
eine solide Datenbasis. Diese ist ausschließlich<br />
durch eine hohe Melderate zu erreichen.<br />
Den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist die große Bedeutung<br />
der Krebsregister bewusst. Dementsprechend<br />
hoch sind die Melderate, die sich mit<br />
97,98 Prozent deutlich von der Bundesrate abhebt.<br />
Das gute Ergebnis belegen auch die Einzelergebnisse<br />
der links genannten <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken.
Wenige Wochen später beginnt Karen Müller mit<br />
der Strahlentherapie. Dazu muss sie nicht in die<br />
Klinik. Sie hat sich eine Strahlentherapiepraxis<br />
in ihrer Nähe gesucht. Schließlich muss sie jetzt<br />
mehrmals pro Woche <strong>zur</strong> Bestrahlung. Der Pra-<br />
xisinhaber kennt Frau Müller bereits von der Tu-<br />
morkonferenz.<br />
„Die Reha hat mir gutgetan.<br />
Nicht nur körperlich. Mich<br />
mit anderen Frauen auszutauschen,<br />
das hat mir sehr geholfen.“<br />
Es ist bereits Sommer, als alle Behandlungen<br />
hinter ihr liegen. Zu ihrer großen Freude hat sie<br />
einen Termin für die Rehabilitation erhalten, der<br />
sich zumindest teilweise mit den Ferien ihrer<br />
Kinder deckt. So kann ihre Familie sie während<br />
ihres Aufenthaltes in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg<br />
besuchen kommen. (s. „Rehabilitationskliniken:<br />
ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess“,<br />
Seite 52)<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Dr. Urte Skorzinski<br />
Fachärztin für Gynäkologie an<br />
der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg,<br />
Fachklinik für Hämato-Onkologie,<br />
Anschlussheilbehandlung und<br />
Rehabilitation<br />
Rehabilitationskliniken: ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess<br />
Auch nach Abschluss der Behandlung im Krankenhaus bleibt eine psychische Betreuung wichtig, um<br />
die Krankheit zu verarbeiten.<br />
Oft ist die Rehaklinik der erste Ort, wo die Patientin „mal wieder zu sich kommt“, durchatmen kann<br />
und Zeit zum Nachdenken hat. „Wo stehe ich?“, „Wie geht es weiter?“ sind Fragen, die jetzt in den<br />
Mittelpunkt rücken. Da bietet eine Rehabilitationsmaßnahme ein wenig Zeit, um die Krankheit, all<br />
das, was in vorangegangenen Wochen und Monaten passiert ist, „zu verdauen“ und neue Perspekti-<br />
ven zu entwickeln. Zeit, den Körper zu stärken. Zeit, sich mit Patientinnen in gleicher oder ähnlicher<br />
Situation auszutauschen. Zeit, damit zu beginnen, die Krankheit mit professioneller Hilfe „zu bewäl-<br />
tigen“.<br />
Frau Dr. Urte Skorzinski aus der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg berichtet über ihre Arbeit in der Rehabilita-<br />
tionsklinik.<br />
Mit welchen Fragen und Sorgen kommen die<br />
Frauen in die Reha?<br />
Vordergründig möchte die Patientin wieder kör-<br />
perlich fit werden. Dahinter stehen Unsicherheit<br />
und Ängstlichkeit: Kann ich mich auf meinen<br />
Körper wieder verlassen wie früher? Ist er wie-<br />
der so leistungsfähig? Werde ich meine Berufstä-<br />
tigkeit wieder voll ausüben können?<br />
Und dann kommen die noch weiter nach hin-<br />
ten geschobenen Fragen: Wie geht es in meiner<br />
Partnerschaft weiter? Die Krise in der Akutthera-<br />
pie haben wir vielleicht gemeinsam gut gemeis-<br />
tert. Aber aufgrund meiner Müdigkeit und Ab-<br />
geschlagenheit ist sonst nicht viel gelaufen. Bin<br />
ich für meinen Mann als Frau überhaupt noch<br />
attraktiv nach der Brustoperation? Wie lange<br />
hält die sexuelle Lustlosigkeit bei mir noch an?<br />
Wie gehe ich damit um? Liegt das an der anti-<br />
hormonellen Therapie? Und dann die Trocken-<br />
heit im Genitalbereich, die Schmerzen beim<br />
Geschlechtsverkehr macht, kann man da etwas<br />
machen?<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Zusätzlich leiden nicht wenige Frauen unter<br />
starken Wechseljahresbeschwerden nach der<br />
Chemotherapie bzw. unter antihormoneller The-<br />
rapie. Nicht wenige sind besonders nachts durch<br />
Hitzewallungen und Schweißausbrüche gestört<br />
und finden keinen erholsamen Schlaf. Zusätzlich<br />
leiden sie sehr unter Stimmungsschwankungen.<br />
Beides ist zusätzlich <strong>zur</strong> psychischen und phy-<br />
sischen Krankheitsbewältigung sehr belastend.<br />
Was kann die Reha konkret bieten, um die Er-<br />
krankung zu bewältigen?<br />
Durch das physiotherapeutische Programm<br />
kann die Patientin ihre Fitness wieder aufbauen,<br />
was das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein<br />
stärkt. In den Vorträgen und im Austausch mit<br />
anderen Patientinnen erfahren sie, dass es an-<br />
deren ähnlich geht. Dies wirkt sehr entlastend.<br />
„Ich bin nicht allein mit meinem Problem.“ Zu-<br />
sätzlich erhalten sie in den Vorträgen konkrete<br />
Hilfestellung: Was kann ich tun, bei trockenen<br />
Schleimhäuten im Genitalbereich? Wie kann ich<br />
mit Lustlosigkeit umgehen? Welche neuen Wege<br />
gibt es in der Körpersprache der Lust (Sexua-<br />
lität) zu entdecken, z.B. auch jenseits vom Ge-<br />
schlechtsverkehr?<br />
Wie kann ich Wechseljahresbeschwerden lindern<br />
und anders mit ihnen umgehen? Darüber hinaus<br />
stehen Psychologinnen für Einzelberatungen <strong>zur</strong><br />
Verfügung und auch gynäkologische Einzelbera-<br />
tungen, inklusive Sexualberatung, sind möglich.<br />
Zusätzlich werden in speziellen Gruppen z.B.<br />
Strategien für einen anderen Umgang mit Stress<br />
entwickelt (Stressbewältigungsgruppe). Und
ebenso ist die berufliche Beratung sehr wichtig,<br />
z.B. über das Angebot der stufenweise beruf-<br />
lichen Wiedereingliederung. Die Patientinnen<br />
erfahren so in den verschiedenen Lebensberei-<br />
chen Unterstützung in der Neuorientierung.<br />
Nehmen die Frauen die Angebote an?<br />
Ja! Immer wieder erzählen Frauen im Abschluss-<br />
gespräch: „Eigentlich wollte ich gar nicht in die<br />
Reha. Ich hielt das für mich für überflüssig. An-<br />
dere haben mich dazu überredet, mir doch mal<br />
eine Erholung zu gönnen. Reine Erholung war<br />
das hier nicht. Das Tagesprogramm ist sehr ge-<br />
füllt. Aber ich fühle mich nun körperlich, geis-<br />
tig und seelisch gestärkt. Ich hätte nie gedacht,<br />
dass ich so viel mitbekommen und so sehr von<br />
diesem Aufenthalt profitieren würde.“ Und nicht<br />
wenige sagen auch zum Abschluss: „Ich gehe<br />
mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein als<br />
Frau nach Hause! Schade, dass ich diese Vorträ-<br />
ge über Frausein und Sexualität nicht schon vor<br />
20 Jahren gehört habe.“<br />
Was geben Sie ihnen bei ihrer Entlassung nach<br />
Hause mit?<br />
Die konkrete Planung des beruflichen Wieder-<br />
einstieges, ein körperliches Fitnessprogramm für<br />
zu Hause, erlernte Entspannungstechniken, In-<br />
formationen über die Bedeutung der Ernährung<br />
bei Brustkrebs und viele Anregungen und Ideen<br />
für die Neuorientierung in den unterschiedlichs-<br />
ten Lebensbereichen.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Weitere Therapien ergänzen die Operation<br />
Vor oder nach einer Brustkrebsoperation können<br />
ergänzende Therapien notwendig sein.<br />
Dabei wird zwischen folgenden Therapieopti-<br />
onen unterschieden:<br />
� Strahlentherapie<br />
� Hormontherapie<br />
� Chemotherapie<br />
Welche Therapie zu welchem Zeitpunkt der Be-<br />
handlung angewandt werden soll, wird in der<br />
Tumorkonferenz individuell für jede Patientin<br />
abgestimmt. Häufig werden verschiedene The-<br />
rapiekonzepte in Kombination miteinander ein-<br />
gesetzt.<br />
Strahlentherapie<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Eine Strahlentherapie gehört zum Behandlungs-<br />
konzept bei einer brusterhaltenden Operation.<br />
Mit der Strahlentherapie wird begonnen, wenn<br />
die Operationswunde verheilt ist. Sie dauert<br />
rund sechs Wochen und kann sowohl ambulant<br />
wie auch in einer Klinik durchgeführt werden. In<br />
dieser Zeit wird die betroffene Brust mehrmals in<br />
der Woche mit einer bestimmten Strahlendosis<br />
bestrahlt.<br />
Strahlen können Tumoren in ihrem Wachstum<br />
bremsen oder zerstören. Sie sollen die nach ei-<br />
ner brusterhaltenden Therapie möglicherweise<br />
noch verbliebenen Krebszellen zerstören und<br />
das Risiko, dass der Tumor an gleicher Stelle er-<br />
neut auftritt, minimieren.<br />
Nebenwirkungen einer Strahlentherapie lassen<br />
sich nicht ausschließen. Im Rahmen der Thera-<br />
pieplanung wird versucht, die unerwünschten<br />
Nebenwirkungen so gering wie möglich zu<br />
halten. Im bestrahlten Bereich der Brust kann<br />
es vorübergehend zu schmerzhaften Rötungen<br />
kommen. Möglich sind auch Flüssigkeitsan-<br />
sammlungen im Lymphsystem der Brust oder<br />
der Achsel (Lymphödem).<br />
Hormontherapie<br />
Die weiblichen Geschlechtshormone (Östro-<br />
gene und Gestagene) halten bei normaler Hor-<br />
monkonzentration die Funktion der Brust auf-<br />
recht. Da die bösartigen Zellen von normalen<br />
Brustdrüsenzellen abstammen, können sie sen-<br />
sibel auf Östrogene reagieren. Durch den Ein-<br />
fluss der Östrogene kann es zu einem Wachs-<br />
tum der Tumoren kommen. Ob die Zellen über<br />
Empfangsstationen für Hormone verfügen und<br />
daher durch Hormone beeinflusst werden kön-<br />
nen, lässt sich am sogenannten Hormonrezep-<br />
torstatus erkennen.<br />
Ist ein Brusttumor bei den Hormonrezeptoren<br />
positiv, kann er durch Gabe von entsprechenden<br />
Antihormonen beeinflusst werden.<br />
Auch eine Anti-Hormontherapie kann mit Ne-<br />
benwirkungen verbunden sein. Art und Inten-<br />
sität der Nebenwirkungen sind in den meisten
Fällen gering. Mögliche Beschwerden ähneln<br />
denen der Wechseljahre. Nachdem die Behand-<br />
lung beendet ist, verschwinden die Beschwerden<br />
häufig wieder.<br />
Chemotherapie<br />
Die Brustoperation kann außerdem durch eine<br />
Chemotherapie ergänzt werden. Auch sie soll<br />
das Risiko, dass die Erkrankung erneut auftritt<br />
und es zu einem Rückfall kommt, verringern, in<br />
dem sie möglichst alle im Körper noch vorhan-<br />
denen Rest-Tumorzellen angreift.<br />
Im Rahmen einer Chemotherapie werden Me-<br />
dikamente, sogenannte Zytostatika, eingesetzt.<br />
Sie werden in Form von Tabletten verabreicht,<br />
können aber auch gespritzt (Injektion) oder als<br />
Infusionen verabreicht werden. Die Zytostatika<br />
verteilen sich im gesamten Körper und hemmen<br />
die Teilung der bösartigen Zellen. Sie können<br />
daher auch Ansammlungen bösartiger Zellen<br />
erreichen, die noch nicht erkannt wurden.<br />
Bei einer Chemotherapie ist die Wirkung – an-<br />
ders als bei einer Strahlentherapie – nicht auf<br />
den Tumor und die betroffene Brust (lokal) be-<br />
schränkt. Die eingesetzten Medikamente wirken<br />
im ganzen Körper und schädigen auch gesunde<br />
Zellen. Dies gilt besonders für Zellen, die sich<br />
schnell vermehren. Dazu gehören beispielsweise<br />
die blutbildenden Zellen des Knochenmarks, die<br />
Schleimhautzellen in Magen und Darm oder die<br />
Haarwurzelzellen. Eine Chemotherapie geht da-<br />
her häufig mit Haarausfall einher. Auch Übelkeit<br />
und Erbrechen unmittelbar im Anschluss an die<br />
Behandlung sind eine mögliche Begleiterschei-<br />
nung der Chemotherapie. Veränderungen des<br />
Blutbildes können sich für die betroffene Patien-<br />
tin in Symptomen wie Schwäche und Erschöp-<br />
fung oder einer erhöhten Neigung zu Infektionen<br />
bemerkbar machen. Nach Ende der Therapie bil-<br />
den sich die Nebenwirkungen <strong>zur</strong>ück.<br />
Nachsorge: Betreuung über den Krankenhausaufenthalt hinaus<br />
Nach der Therapie und nach der Rehabilitation<br />
ist das Thema „Brustkrebs“ nicht abgeschlossen.<br />
Es bleibt die Gefahr eines erneuten Auftretens<br />
der Krankheit. Deshalb schließt sich an die Be-<br />
handlung und Rehabilitation das Angebot einer<br />
Nachsorge an. In einer festgelegten Terminfolge<br />
werden der Patientin Nachuntersuchungen an-<br />
geboten.<br />
Zunächst wird die betroffene Patientin zum Ab-<br />
schluss der Behandlung in einem ausführlichen<br />
Gespräch umfassend über den Sinn und die<br />
Notwendigkeit einer Nachsorge informiert. Ein<br />
Wiederauftreten der Krankheit soll frühzeitig er-<br />
kannt werden.<br />
Zugleich geht es in dem Gespräch darum, ihr<br />
konkret, auf ihre spezielle Situation bezogen,<br />
darzustellen, „wie es weitergeht“ und welche<br />
Untersuchungen, in welchem zeitlichen Abstand<br />
durchgeführt werden sollen.<br />
In der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden er-<br />
halten daher alle Patientinnen zum Abschluss<br />
ihrer klinischen Behandlung einen sogenannten<br />
Nachsorgeordner. Der Ordner enthält <strong>zur</strong> Infor-<br />
mation des behandelnden Frauenarztes neben<br />
dem Beratungsergebnis der Tumorkonferenz,<br />
den Operationsbericht sowie weitere Untersu-<br />
chungsergebnisse.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Im Nachsorgeordner der <strong>Asklepios</strong> Klinik Wies-<br />
baden sind für die nächsten 10 Jahre die Nach-<br />
sorgetermine beim Frauenarzt der Patientin be-<br />
nannt:<br />
� In den ersten 3 Jahren soll alle 3 Monate eine<br />
körperliche Untersuchung stattfinden. Ab dem<br />
4. Jahr ist diese Untersuchung nur noch alle 6<br />
Monate, ab dem 7 Jahr einmal jährlich vorge-<br />
sehen.<br />
� Bei der operierten Brust soll alle 6, bei der ge-<br />
sunden Brust alle 12 Monate eine Mammogra-<br />
phie durchgeführt werden.<br />
� Die Untersuchungen sollen von einer Selbst-<br />
untersuchung der Brust, einmal monatlich, er-<br />
gänzt werden.<br />
Weitere Untersuchungen sind nur bei einem Ver-<br />
dacht auf ein Wiederauftreten der Erkrankung<br />
erforderlich.<br />
Dieser Nachsorgeordner bietet die Möglichkeit,<br />
alle Untersuchungsergebnisse zu sammeln und<br />
zu bündeln. So kann der Genesungsprozess je-<br />
derzeit nachvollzogen, Veränderungen, die auf<br />
ein Wiederauftreten der Erkrankung deuten,<br />
schnell erkannt werden. Dazu bedarf es der Mit-<br />
wirkung der Patientin, in dem sie die Nachsorge-<br />
angebote wahrnimmt.<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in Wiesbaden bit-<br />
tet ihre Patientinnen, die Untersuchungsergeb-<br />
nisse nach jeder Untersuchung an die Klinik<br />
weiterzuleiten. Die Sammlung und Zusammen-<br />
führung dieser Nachsorgedaten soll es der Klinik<br />
ermöglichen, die Effektivität der Behandlung zu<br />
überprüfen und im Bedarfsfall weitere Therapie-<br />
schritte einzuleiten.
Gesamtübersicht Mammachirurgie<br />
(Ergebnis 9)<br />
Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />
des Jahres bei der Behandlung von Brust-<br />
krebs zeigt die hohe Qualität der medizi-<br />
nischen Versorgung. Dies belegt auch die<br />
hohe Anzahl der zertifizierten Brustzentren<br />
und spezialisierten Operateure im <strong>Asklepios</strong><br />
Verbund.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird darüber hinaus<br />
ein besonderes Augenmerk auf die psychoon-<br />
kologische Begleitung der Patientinnen und die<br />
Nachsorge gelegt.<br />
Aufgrund geänderter Rechenregeln durch die<br />
BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />
ist eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen des<br />
Jahres 2006 nur eingeschränkt gegeben.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* Mit ,1 % wurde der Referenzbereich<br />
lediglich um 0,1 % verfehlt<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Anteil von Patientinnen mit entdeckten Malignomen<br />
bei offenen Biopsien<br />
Anteil von Operationen mit intraoperativem Präparatröntgen<br />
nach präoperativer Draht-Markierung gesteuert<br />
durch Mammographie<br />
Anteil von Patientinnen mit immunhistochemischer<br />
Hormonrezeptoranalyse an allen Patientinnen mit<br />
invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener<br />
operativer Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen<br />
zum Sicherheitsabstand an Patientinnen mit Primärerkrankung<br />
und Histologie „invasives Mammakarzinom<br />
(Primärtumor) oder DCIS“ und abgeschlossener operativer<br />
Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen<br />
zum Sicherheitsabstand an Patientinnen mit Primärerkrankung<br />
und Histologie „invasives Mammakarzinom<br />
(Primärtumor) oder DCIS“ und Mastektomie und<br />
abgeschlossener operativer Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung<br />
ohne Markierung an allen Patientinnen<br />
mit DCIS und abgeschlossener operativer Therapie bei<br />
Primärerkrankung<br />
Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung<br />
ohne Markierung oder SLNB an allen Patientinnen<br />
mit invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener<br />
operativer Therapie bei Primärerkrankung,<br />
unter Ausschluss von Patientinnen mit Fernmetastasen<br />
Anteil von Patientinnen mit Entfernung von >= 10<br />
Lymphknoten an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />
und invasivem Mammakarzinom mit Axilladissektion<br />
und abgeschlossener operativer Therapie, ohne<br />
präoperative tumorspezifische Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit alleiniger SLNB an Patientinnen<br />
mit Primärerkrankung und invasivem Mammakarzinom<br />
im Stadium pT1 und negativem pN-Staging<br />
und ohne präoperative tumorspezifische Therapie<br />
(primär-operative Therapie abgeschlossen)<br />
Anteil von Frauen mit brusterhaltender Therapie an<br />
allen Frauen mit Primärerkrankung und invasivem<br />
Mammakarzinom im Stadium pT1 und abgeschlossener<br />
operativer Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit Meldung an ein epidemiologisches<br />
Landeskrebsregister/klinisches Krebsregister<br />
an allen Patientinnen mit maligner Neoplasie und<br />
abgeschlossener operativer Therapie<br />
Anteil von Patientinnen mit angemessenem zeitlichen<br />
Abstand zwischen prätherapeutischer Diagnose und<br />
OP-Datum (Median in Tagen)<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
*<br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
„Ich baue darauf, dass<br />
sich Ärzte, Hebammen und<br />
Krankenschwestern gut<br />
um mich und mein Kind<br />
kümmern werden.“<br />
Die Kliniken der <strong>Asklepios</strong><br />
Gruppe betreuen Schwangere<br />
von der vorgeburtlichen<br />
Diagnostik und Therapie<br />
über die Geburt bis hin <strong>zur</strong><br />
Stillberatung.
Fokus: Geburtshilfe<br />
Damit zuversichtlich in das Familienleben gestartet werden kann, sorgt<br />
ein gut eingespieltes Team aus Ärzten und Hebammen für eine schöne<br />
und sichere Geburt.<br />
Die Ergebnisse der externen Qualitätssicherung zeigen, dass durch ver-<br />
lässliche Umsetzung von Standards und kontinuierliche Verbesserung<br />
der Abläufe die <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine Geburtshilfe auf höchstem Ni-<br />
veau bieten.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Fokus: Geburtshilfe<br />
Claudia Rabe erwartet ihr viertes Kind. Mit ihren 36 Jahren ist sie eine erfahrene Mutter,<br />
die Haushalt und Familie gut organisiert hat. Gebhardt Rabe schüttelt verwirrt den Kopf als<br />
Claudia ihn fragt, ob sie sich mal gemeinsam die Kreißsäle in den umliegenden Kliniken ansehen<br />
wollen. „Wozu das denn? Die drei anderen Kinder sind doch alle gut in der Klinik in der<br />
Hospitalgasse <strong>zur</strong> Welt gekommen!“ Aber Claudia besteht darauf, „die letzte Entbindung ist<br />
vier Jahre her, da wird sich doch so einiges verändert haben.“ Wassergeburt, ambulante Entbindung,<br />
Hebammenkreißsaal ..., vielfältig sind die Möglichkeiten. Und Claudia will umfassend<br />
informiert entscheiden können, wo das vierte Kind <strong>zur</strong> Welt kommt.<br />
60 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
„Die Geburt eines Kindes ist der Prozess am<br />
Ende der Schwangerschaft, bei dem ein Fötus<br />
die Gebärmutter der Mutter verlässt.“ So sach-<br />
lich äußert sich die Online-Enzyklopädie Wiki-<br />
pedia <strong>zur</strong> Geburt.<br />
Doch wem gelingt es im wirklichen Leben<br />
schon, so nüchtern zu diesem Thema zu berich-<br />
ten. Schwangerschaft und Geburt haben immer<br />
etwas Mystisches an sich. Da entsteht fast aus<br />
dem Nichts neues Leben. Dieses kleine Wunder<br />
ereignet sich in Deutschland rund 680.000-mal<br />
pro Jahr. Und doch ist und bleibt es für alle Betei-<br />
ligten ein Ereignis von nachhaltiger Bedeutung.<br />
Auch für uns als großes Krankenhausunterneh-<br />
men ist und bleibt die Geburtshilfe etwas Beson-<br />
deres. Immerhin erblicken in unseren Kliniken<br />
jährlich über 18.000 neue Erdenbürger das Licht<br />
der Welt; 2.000 mehr als im Jahr 2006. In keinem<br />
Bereich sind die Vorstellungen der Beteiligten<br />
so unterschiedlich wie bei der Schwangerschaft<br />
und Entbindung. Sie reichen von der Alleinbe-<br />
treuung durch die Hebamme in häuslicher At-<br />
mosphäre über Unterwassergeburt und Aroma-<br />
therapie bis hin zum geplanten Kaiserschnitt. In<br />
kaum einem Bereich der Medizin wird so sehr<br />
auf die Wünsche der Patientinnen eingegangen<br />
wie in der Geburtshilfe.<br />
Die werdenden Eltern informieren sich frühzei-<br />
tig über die unterschiedlichen Angebote der Ge-
Fokus: Geburtshilfe<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 61
Fokus: Geburtshilfe<br />
Die aufgeführten Indikatoren der Qualitätssicherung in der Geburtshilfe haben<br />
einen eingeschränkten Blickwinkel auf Komplikationsraten. Es werden dabei Er<br />
eignisse betrachtet, die z.B. in 0,08 Prozent der Entbindungen auftreten. Diese<br />
Betrachtung ist wichtig und richtig, um auf dem Weg der kontinuierlichen Ver<br />
besserung weiter fortzuschreiten. Aber sie sollte nicht dazu führen, dass wir die<br />
Übersicht verlieren, was sich tagtäglich in den Kreißsälen der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
ereignet: Es erblicken gesunde Kinder das Licht der Welt und ihre Eltern sind froh<br />
und glücklich. Dass wir als Mitarbeiter der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dabei ein kleines<br />
Stück helfen konnten, macht uns stolz.<br />
62 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
burtskliniken. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt<br />
der Schwangerschaft werden die Kreißsäle be-<br />
sucht und erste Kontakte zu den Hebammen<br />
und Ärzten geknüpft. Bei allen Unterschieden<br />
in den Ansprüchen, eines setzen die werdenden<br />
Eltern voraus: In der Geburtsklinik wird alles ge-<br />
tan, damit Mutter und Kind gut versorgt werden<br />
und sich wohlfühlen.<br />
Die Sicherheit in der Geburtshilfe in Deutsch-<br />
land hat ein sehr hohes Niveau erreicht. So we-<br />
nig Technik wie möglich und so viel Medizin wie<br />
nötig ist die Devise in den Geburtskliniken der<br />
<strong>Asklepios</strong> Gruppe. Wir sind auf das Außerge-<br />
wöhnliche vorbereitet, ohne es unsere Patien-<br />
tinnen spüren zu lassen.<br />
Ultraschallbilder sind beliebte Erinnerungsstücke<br />
für das Fotoalbum.<br />
Ein Baby, ein Neugeborenes, kann auf unter-<br />
schiedliche Weise in das Leben treten. Die meis-<br />
ten Frauen wünschen sich eine natürliche, spon-<br />
tane Geburt. Dieser Wunsch lässt sich bei den<br />
meisten Geburten auch erfüllen. Verläuft die na-<br />
türliche Geburt aus unterschiedlichen Gründen<br />
nicht optimal, können als Hilfsmittel für eine<br />
schnellere Entbindung eine Saugglocke oder<br />
eine Geburtszange eingesetzt werden.<br />
Manchmal ist aus medizinischen Gründen ein<br />
Kaiserschnitt nicht zu vermeiden. Er wird durch-<br />
geführt, wenn z.B. das Kind nicht richtig liegt,<br />
sehr groß ist oder weil es während der Schwan-<br />
gerschaft oder bei der Geburt Probleme gab.<br />
Entbindung auf natürlichem Wege<br />
Während der Geburt wird das Wohlbefinden<br />
des Kindes mit dem Cardiotokographen (CTG)<br />
überwacht. Dabei werden die Herztöne des Kin-<br />
des und die Wehentätigkeit der Mutter über-<br />
wacht und aufgezeichnet.<br />
Eine auffällige Herztonkurve des Kindes im<br />
Bauch der Mutter (pathologisches CTG) kann<br />
auf eine Gefährdung des Kindes während der<br />
Geburt hinweisen.<br />
Allerdings sind die Aussagen der kindlichen<br />
Herztonkurve nicht immer eindeutig. Eine Me-<br />
thode, um zusätzliche Klarheit über den Gesund-<br />
heitszustand des Kindes zu bekommen, ist die<br />
Mikroblutuntersuchung. Dabei wird ein kleiner<br />
Blutstropfen von der Kopfhaut des Babys ent-<br />
nommen und daraus der Säuregehalt des Blutes<br />
(pH-Wert) ermittelt. Der ermittelte pH-Wert gibt<br />
Auskunft, ob das Baby im Bauch der Mutter aus-<br />
reichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Voraussetzung für die Durchführung einer Mi-<br />
kroblutuntersuchung ist die teilweise Eröffnung<br />
des Muttermunds und die Zugänglichkeit des<br />
kindlichen Kopfes von der Scheide aus. Diese<br />
Technik ist somit nicht immer anwendbar.<br />
Die BQS hat für die Mikroblutuntersuchung<br />
bei pathologischem CTG keinen Referenzbe<br />
reich definiert. Sowohl extrem niedrige als<br />
auch extrem hohe Werte sprechen für eine zu<br />
kritische bzw. zu unkritische Anwendung des<br />
Verfahrens. Die Rate der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
beträgt 31,18 Prozent; die Bundesrate beträgt<br />
23,65 Prozent.<br />
Bei einem auffälligen CTG gibt ein gutes Ergebnis<br />
in der Mikroblutuntersuchung den Geburtshel-<br />
fern die Möglichkeit, die Geburt auf natürlichem<br />
Weg voranschreiten zu lassen. Selbstverständ-<br />
lich unter weiterer Beobachtung.<br />
Entbindung per Kaiserschnitt<br />
Während der Geburt kann es unerwartet und<br />
unvorhersehbar zu kritischen Situationen für<br />
die werdende Mutter oder das Kind kommen.<br />
Dann wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Da-<br />
bei kommt das Baby nicht über den natürlichen<br />
Geburtsweg, die Scheide, <strong>zur</strong> Welt, sondern wird<br />
über einen Schnitt in der Bauchdecke aus der<br />
Gebärmutter geholt. Ein Kaiserschnitt kann in<br />
regionaler Betäubung oder in Vollnarkose durch-<br />
geführt werden.<br />
Wenn das Ergebnis der Mikroblutuntersuchung<br />
darauf hinweist, dass die Sauerstoffversorgung<br />
des Babys im Bauch der Mutter nicht mehr aus-<br />
reichend ist, muss zum Wohle des Kindes doch<br />
noch ein Kaiserschnitt (sekundäre Sectio) durch-<br />
geführt werden.<br />
Die BQS hat für die Mikroblutuntersuchung<br />
bei pathologischem CTG und einem sekundä<br />
ren Kaiserschnitt keinen Referenzbereich defi<br />
niert. Sowohl extrem niedrige als auch extrem<br />
hohe Werte sprechen für eine zu kritische bzw.<br />
zu unkritische Anwendung des Verfahrens. Das<br />
Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt bei 27,87<br />
Prozent, die Bundesrate lag bei 22,74 Prozent.<br />
Seltene, aber durchaus kritische Situationen<br />
können einen sofortigen Kaiserschnitt erfordern.<br />
Dann kommt es auf das gute Zusammenspiel<br />
von Hebammen, Geburtshelfern, Narkoseärzten<br />
und Narkosepflegern sowie Kinderärzten und<br />
Kinderkrankenschwestern an. Das ganze Team<br />
ist gefordert. Gut gestaltete und erprobte Abläufe<br />
sind wichtig, um diese kritischen Situationen be-<br />
stehen zu können. Die Zeit von dem Entschluss<br />
zum Kaiserschnitt bis <strong>zur</strong> Entwicklung/Entbin-<br />
dung des Kindes, die sogenannte EE-Zeit, sollte<br />
möglichst kurz sein. Sie sollte weniger als 20 Mi-<br />
nuten betragen. (s. Ergebnis 10, Seite 64)<br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6
Fokus: Geburtshilfe<br />
Geburtshilfe / EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt (Ergebnis 10)<br />
Anteil von Geburten mit EE-Zeit > 20 min an allen Geburten mit Notfallkaiserschnitt<br />
Referenzbereich: Sentinel Event<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2,79% 0,90%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Geburtshilfe / Nabelschnur-pH (Ergebnis 11)<br />
Anteil von Einlingen mit Bestimmung des Nabelarterien-pH-Wertes an allen lebend geborenen<br />
Einlingen<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
98,72% 98,99%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Diese Bestimmung des pH-Wertes aus der Nabelarterie<br />
sollte möglichst bei allen Neugeborenen<br />
durchgeführt werden. Der Referenzbereich beträgt<br />
95 bis 100 Prozent.<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken halten den Referenzbereich<br />
mit 98,99 Prozent eindeutig ein. Dies<br />
zeigen die Ergebnisse des Jahres einzelner Kliniken.<br />
Im Zeitvergleich wird deutlich, dass<br />
die Bestimmung des NabelpHWertes in den<br />
rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken zum<br />
Standard gehört.<br />
Kurze EE-Zeiten sprechen für ein gut funktionierendes<br />
Team und eingespielte Abläufe.<br />
Lediglich in den geburtshilflichen Abteilungen der<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Altona, Barmbek und Nord in<br />
Hamburg werden mehr als 20 Notfallkaiserschnitte<br />
im Jahr durchgeführt. Bei möglichst vielen dieser<br />
Notfallkaiserschnitte soll die EE-Zeit von 20 Minuten<br />
eingehalten oder unterschritten werden.<br />
In den drei genannten Kliniken liegt die Zeit<br />
zwischen der Entscheidung für einen Kaiserschnitt<br />
und seiner Durchführung immer unterhalb<br />
von 20 Minuten.<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />
Seligenstadt<br />
99,58% 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />
Bad Oldesloe<br />
98,52% 99,82%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord,<br />
Hamburg<br />
99,72% 99,79%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 96,79% 99,77%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,71% 99,74%<br />
Collm Klinik Oschatz 99,40% 99,74%<br />
Sächsische Schweiz Klinik<br />
Sebnitz<br />
99,68% 99,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,10% 99,66%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek,<br />
Hamburg<br />
98,61% 99,52%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik<br />
Wiesbaden<br />
98,57% 99,47%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken<br />
Goslar<br />
99,40% 99,40%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 99,72% 99,40%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />
Uckermark<br />
95,95% 99,30%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg,<br />
Hamburg<br />
98,81% 98,98%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />
Westerland/Sylt<br />
65,31% 98,94%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek,<br />
Hamburg<br />
99,16% 98,92%<br />
Kreiskrankenhaus<br />
Eggenfelden<br />
99,36% 98,92%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik<br />
Bad Tölz<br />
97,83% 98,89%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona,<br />
Hamburg<br />
98,68% 98,78%
Gesundheitszustand der Neugeborenen<br />
Nach der Geburt des Kindes und der Durchtren-<br />
nung der Nabelschnur wird aus einem Nabel-<br />
schnurgefäß, der sogenannten Nabelschnurarte-<br />
rie, etwas Blut entnommen. Noch im Kreißsaal<br />
wird aus dieser Blutprobe der Blutsäurewert, der<br />
sogenannte pH-Wert bestimmt. (s. Ergebnis 11,<br />
Seite 64)<br />
Die Höhe des pH-Wertes gibt Auskunft über die<br />
Sauerstoffversorgung des Kindes im Laufe der<br />
Geburt. Der pH-Wert ist normal, wenn er hö-<br />
her als 7,11 ist; darunter spricht man von einer<br />
Übersäuerung des Blutes, einer „Azidose“. Ein<br />
pH-Wert in der Nabelschnurarterie zwischen<br />
7,11 und 7,0 ist grenzwertig niedrig. Ein pH-<br />
Wert unter 7,0 ist kritisch und spricht für eine<br />
un<strong>zur</strong>eichende Sauerstoffversorgung des Kindes<br />
unter der Geburt. Er spricht damit nicht zwangs-<br />
läufig dafür, dass das Neugeborene einen blei-<br />
benden Schaden erlitten hat. Jedoch sollten die-<br />
se pH-Werte in den geburtshilflichen Kliniken<br />
die absolute Ausnahme darstellen. (s. Ergebnis<br />
12, Seite 66)<br />
Eine Minute, fünf und zehn Minuten nach der<br />
Entbindung werden die Lebensfrische-Wer-<br />
te bestimmt. Nach einem bestimmten Schema,<br />
dem Apgar-Schema, wird der Zustand des Neu-<br />
geborenen eingeschätzt. Untersucht wird bei-<br />
spielsweise, ob das Kind regelmäßig atmet und<br />
wie häufig der Puls schlägt.<br />
Von einem kritischen Gesundheitszustand (Out-<br />
come) des reifen Neugeborenen spricht man bei<br />
einem 5-Minuten-Apgar von unter 5 und einem<br />
Nabelschnurarterien-pH-Wert von unter 7,0.<br />
Die Anzahl der reifen Kinder (älter als 37<br />
Schwangerschaftswochen), die sich in einem<br />
kritischen Gesundheitszustand befinden, soll<br />
verständlicherweise möglichst gering sein. In<br />
den geburtshilflichen Abteilungen der Askle<br />
pios Kliniken kamen im Jahr 2007 bei 16.785<br />
Geburten reifer Kinder lediglich drei Kinder<br />
in einem kritischen Gesundheitszustand (ent<br />
sprechend der oben genannten Definition) <strong>zur</strong><br />
Welt. Die <strong>Asklepios</strong>rate lag bei 0,02 Prozent.<br />
Diese niedrige Rate an Kindern mit kritischem<br />
Outcome spricht insgesamt für die hohe Qua<br />
lität der Geburtshilfe in den <strong>Asklepios</strong> Kli<br />
niken. Die Bundesrate lag im Jahr 2007 bei 0,03<br />
Prozent.<br />
Zu früh geboren<br />
Frühgeborene müssen nach der Entbindung in-<br />
tensiver überwacht und betreut werden als reife<br />
Neugeborene. Neugeborene, die mehr als fünf<br />
Wochen zu früh das Licht der Welt erblicken,<br />
sollten unmittelbar nach der Geburt von einem<br />
Kinderarzt untersucht und versorgt werden. (s.<br />
Ergebnis 13, Seite 67)<br />
Eine große Gefährdung für Frühgeborene, die<br />
mehr als 6 Wochen vor dem errechneten Termin<br />
geboren werden (vor der 34. Schwangerschafts-<br />
woche), besteht in einer Atemnot, bedingt durch<br />
die Unreife der Lungen.<br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6
Fokus: Geburtshilfe<br />
Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit<br />
Nabelarterien-pH-Bestimmung (Ergebnis 12)<br />
Ein pH-Wert unter 7,0 ist kritisch und zeigt eine un<strong>zur</strong>eichende Sauerstoffversorgung des Kindes<br />
während der Geburt an. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das Neugeborene einen blei-<br />
benden Schaden erlitten hat. Ein pH-Wert unter 7,0 sollte jedoch die absolute Ausnahme darstellen.<br />
Anteil von Einlingen mit Azidose (pH
Geburtshilfe / Anwesenheit eines<br />
Pädiaters (Ergebnis 13)<br />
Damit der Start in das Leben auch für ein Früh-<br />
geborenes gut und sicher erfolgt, sollte der Kin-<br />
derarzt bereits <strong>zur</strong> Geburt im Kreißsaal anwesend<br />
sein. So wird gewährleistet, dass das Frühgebo-<br />
rene von Anfang an kompetent versorgt wird.<br />
Der Referenzbereich für die Anwesenheit des<br />
Kinderarztes bei einer Frühgeburt ist mit<br />
mehr als 90 Prozent angegeben. Lediglich in<br />
den geburtshilflichen Abteilungen der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken Altona, Barmbek und Nord in<br />
Hamburg kommen jährlich mehr als 20 Frühgeborene<br />
<strong>zur</strong> Welt. Hier ist in der Regel ein<br />
Pädiater bei den Geburten anwesend.<br />
Seit dem Jahr 2004 ist konzernweit eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Ergebnisse zu verzeichnen.<br />
Anteil von Frühgeborenen, bei denen ein Pädiater vor der Geburt eingetroffen ist, an allen<br />
lebend geborenen Frühgeborenen mit einem Schwangerschaftsalter von 24 + 0 bis unter<br />
35 + 0 Wochen<br />
Referenzbereich: 90 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
91,45% 93,74%<br />
Bundesrate 2007<br />
Hamburg-Nord<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
98,91% 98,01%<br />
94,92%<br />
Hamburg-Barmbek<br />
Entwicklung Anwesenheit eines Pädiaters / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
58,95%<br />
2004<br />
86,67%<br />
92,86%<br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
Hamburg-Altona<br />
93,74%<br />
2005 2006 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6
Fokus: Geburtshilfe<br />
Durch die Verabreichung von Kortisonspritzen<br />
an die Mutter kann bei drohender Frühgeburt<br />
die Reifung der Lungen bereits innerhalb des<br />
Mutterleibes beschleunigt werden. Für die Be-<br />
handlung der Lungenreife des Kindes im Mut-<br />
terleib erhält die Mutter innerhalb von 24 Stun-<br />
den zweimal eine Kortisonspritze verabreicht.<br />
Die Wirksamkeit der Behandlung ist nach ca. 48<br />
Stunden gegeben. Der Start in das Leben ist für<br />
die so vorbehandelten Frühgeborenen risikoär-<br />
mer als ohne diese Vorbehandlung (s. Ergebnis<br />
14, Seite 68)<br />
Nach der Geburt<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Während der Geburt schiebt sich der Kopf des<br />
Kindes durch den Scheidenausgang. Dabei wird<br />
das Gewebe zwischen Scheide (Vagina) und<br />
Darmausgang, der Damm, stark gedehnt. Es<br />
kann zu einem Dammriss kommen.<br />
Dammrisse werden je nach Ausdehnung in ver-<br />
schiedene Schweregrade eingeteilt:<br />
� I. Grad: Haut und Unterhautgewebe sind ver-<br />
letzt<br />
� II. Grad: Teile der Dammmuskulatur sind zu-<br />
sätzlich verletzt<br />
� III. und IV. Grad: Auch der Schließmuskel des<br />
Darms ist betroffen bzw. der Darm selber ist<br />
verletzt<br />
Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife (Ergebnis 14)<br />
Kleine Dammrisse müssen in der Regel nicht<br />
weiter behandelt werden, sie heilen von alleine.<br />
Dammrisse des III. und IV. Grades müssen fach-<br />
gerecht ärztlich versorgt werden. Diese Verlet-<br />
zungen können auch bei guter Versorgung später<br />
Der Anteil der Frühgeborenen unterhalb der 34. Schwangerschaftswoche, die über eine Kortison-<br />
therapie der Mutter eine vorgeburtliche Lungenreife-Behandlung erhalten haben, sollte möglichst<br />
hoch sein. Für die Betrachtung aller Schwangerschaften in der Zeit von der 24. bis <strong>zur</strong> 34. Schwan-<br />
gerschaftswoche – unabhängig von der Dauer des Krankenhausaufenthaltes bis <strong>zur</strong> Entbindung – ist<br />
derzeit kein Referenzbereich festgelegt.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wurde bei 66,20<br />
Prozent der lebend <strong>zur</strong> Welt gekommenen<br />
Frühgeburten – unabhängig von der Dauer des<br />
Krankenhausaufenthaltes – eine Kortisontherapie<br />
der Mutter durchgeführt. Ein Referenzbereich<br />
ist nicht definiert.<br />
Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei<br />
denen die Mutter 2 Tage vor der Entbindung in<br />
die Klinik aufgenommen wurde<br />
Betrachtet man das Ergebnis für die Lungenreife-<br />
Behandlung von lebenden Frühgeborenen, bei denen<br />
die Mutter mindestens zwei Tage vor der Entbindung<br />
aufgenommen wurde, so sollte diese Therapie<br />
in mehr als 95 Prozent der Fälle erfolgen.<br />
Bundesweit wird dieser Referenzbereich nicht<br />
erreicht, die Bundesrate liegt bei 89,59 Prozent.<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
liegt mit 69,28 Prozent ebenfalls außerhalb<br />
des Referenzbereiches. In der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />
Nord in Hamburg erhalten alle Mütter,<br />
die zwei Tage vor der Entbindung aufgenommen<br />
wurden, eine Kortisongabe. Das <strong>Asklepios</strong><br />
Gesamtergebnis wird durch zwei große<br />
Kliniken negativ beeinflusst. Bei der internen<br />
Überprüfung fanden sich jedoch keine Hinweise<br />
auf medizinische Behandlungsfehler,<br />
sondern softwarebedingte Dokumentationsprobleme.<br />
Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei<br />
denen die Mutter 1 Tag vor der Entbindung in die<br />
Klinik aufgenommen wurde<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wurde bei 69,31<br />
Prozent der lebend <strong>zur</strong> Welt gekommenen<br />
Frühgeburten, bei denen die Mutter einen Tag<br />
vor der Geburt aufgenommen wurde, eine<br />
Kortisontherapie der Mutter durchgeführt.<br />
Ein Referenzbereich ist nicht definiert.
Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt mit und ohne Dammschnitt (Ergebnis 15)<br />
Die Rate der Dammrisse Grad III und IV sollte, unabhängig<br />
davon, ob ein Dammschnitt durchgeführt<br />
wurde oder nicht, möglichst gering sein. Der Referenzbereich<br />
ist mit 0 bis 3 Prozent angegeben.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ereigneten sich nur<br />
bei 1,55 Prozent der Normalgeburten Dammrisse<br />
III. oder IV. Grades. Die Tabelle rechts<br />
unten zeigt, wie selten diese Dammrisse in<br />
einzelnen <strong>Asklepios</strong> Kliniken auftraten.<br />
Ob durch einen Dammschnitt ein Dammriss verhindert<br />
werden kann, ist medizinisch umstritten.<br />
Dammrissrate bei Geburten ohne Dammschnitt<br />
In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe wurde<br />
im Jahr 2007 bei 9.218 natürlichen Geburten<br />
auf einen Dammschnitt verzichtet. Hier ist<br />
es bei 1,08 Prozent der Geburten zu einem<br />
Dammriss III. oder IV. Grades gekommen, die<br />
Bundesrate liegt mit 0,96 Prozent knapp darunter.<br />
Dammrissrate bei Geburten mit Dammschnitt<br />
Bei den 1.977 Geburten, bei denen ein Dammschnitt<br />
durchgeführt wurde, ist es in 3,69 Prozent<br />
der Fälle zu einem Dammriss III. oder<br />
IV. Grades gekommen. Ein Referenzbereich<br />
ist hier nicht definiert. Die Bundesrate beträgt<br />
2,86 Prozent. Im <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />
zu Komplikationen bei der Stuhlgangentleerung<br />
(Stuhlinkontinenz) führen.<br />
Um die Gefahr eines Dammrisses zu verringern<br />
und um den Durchtritt des kindlichen Kopfes<br />
zu erleichtern und zu beschleunigen, kann der<br />
Damm während der Geburt eingeschnitten<br />
werden. Es wird ein sogenannter Dammschnitt<br />
(Episiotomie) durchgeführt. (s. Ergebnis 15, Seite<br />
69)<br />
Sowohl bei Entbindungen auf natürlichem Weg<br />
als auch bei einem Kaiserschnitt entstehen<br />
Wunden. Diese Wunden werden im Regelfall<br />
mit Nähten versorgt und heilen unkompliziert<br />
Anteil von Geburten mit Dammriss Grad III oder IV an allen spontanen Einlingsgeburten<br />
Referenzbereich: 0 bis 3%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,47% 1,55%<br />
Bundesrate 2007<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 0,30% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 1,56% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 2,41% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,66% 0,31%<br />
Collm Klinik Oschatz 0,45% 0,39%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,73% 0,40%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00% 0,44%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,66% 0,63%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,72% 0,75%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,32% 0,96%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 1,68% 1,08%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 1,23% 1,18%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 1,22% 1,36%<br />
Uckermark sowie den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Weißenfels/Hohenmölsen und Parchim ist<br />
es, nachdem ein Dammschnitt durchgeführt<br />
wurde, zu keinerlei Dammrissen III. oder IV.<br />
Grades gekommen.<br />
ab. Bei jeder Wunde kann es allerdings auch<br />
zu einer Wundheilungsstörung, z.B. durch eine<br />
Wundinfektion, kommen. Dann ist ggf. eine erneute<br />
operative Versorgung der Wunde, eine sogenannte<br />
Wundrevision, erforderlich. (s. Ergebnis<br />
16, Seite 70)<br />
Die Zangengeburt zählt neben der Saugglockenentbindung<br />
zu den vaginal-operativen Entbindungsoperationen.<br />
Beide Methoden kommen<br />
dann zum Einsatz, wenn eine normal begonnene<br />
Geburt aufgrund von Problemen schnell<br />
zum Ende gebracht werden muss und das Kind<br />
bereits kurz vor der Geburt steht.<br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6
Fokus: Geburtshilfe<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,00% 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,36% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 3,13% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />
1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Geburtshilfe / Wundheilungsstörungen bei Spontangeburt (Ergebnis 16)<br />
Auch nach einer Saugglocken oder Zangen<br />
geburt sollte die Rate der revisionsbedingten<br />
Wundheilungsstörungen gering ausfallen. Dies<br />
ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Ledig<br />
lich bei 0,08 Prozent der Mütter, bei denen die<br />
Geburt durch eine Zange oder Saugglocke un<br />
terstützt wurde, sind im Beobachtungszeit<br />
raum Wundheilungsstörungen aufgetreten.<br />
Eine von 1.198 Müttern war betroffen. Das Er<br />
gebnis fällt noch besser aus als das des Jah<br />
res 2006 (0,31 Prozent). Die Bundesrate für das<br />
Jahr 2007 beträgt 0,38 Prozent.<br />
Eine geringe Rate an Wundheilungsstörungen<br />
wird auch bei einem Kaiserschnitt gefordert. Ein<br />
Bereich für eine gute Behandlungsqualität (Refe-<br />
renzbereich) ist nicht definiert.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken lag die Rate der revisionsbedingten<br />
Wundheilungsstörungen bei<br />
einer normalen Entbindung im Jahr 2007 – wie<br />
im Jahr 2006 – bei 0,08 Prozent. Revisionseingriffe<br />
sind also nur sehr selten erforderlich.<br />
Ein Referenzbereich ist nicht definiert.<br />
In den links aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
sind in den Jahren 2006 und 2007 bei normalen<br />
Entbindungen keinerlei revisionsbedürftige<br />
Wundheilungsstörungen zu verzeichnen gewesen<br />
bzw. hat sich das Ergebnis gegenüber dem<br />
Vorjahr verbessert.<br />
Bei 0,08 Prozent der Mütter (5 von 6.147 Müt-<br />
tern), bei denen ein Kaiserschnitt durchgeführt<br />
wurde, sind revisionsbedürftige Wundheilungs-<br />
störungen aufgetreten. Das Ergebnis aller deut-<br />
schen Kliniken liegt für diesen Indikator mit 0,20<br />
Prozent höher.<br />
Trotz aller medizinischen Fortschritte können<br />
auch heute noch Frauen bei der Geburt sterben.<br />
Ein Teil dieser Fälle bleibt unvermeidbar und<br />
schicksalhaft.<br />
Im Jahr 2007 ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kei<br />
ne Mutter bei der Geburt verstorben.
Gesamtübersicht Geburtshilfe<br />
(Ergebnis 17)<br />
18.372 Entbindungen fanden im Jahr 2007 in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken statt, das sind rund 2.000 Ge-<br />
burten mehr als im Jahr 2006 (16.407 Geburten).<br />
Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />
der Geburtshilfe zeigt die hohe Qualität der<br />
medizinischen Versorgung. Es erblicken ge-<br />
sunde Kinder das Licht der Welt; Komplika-<br />
tionen treten nur selten auf.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event*<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* bereits ein einziger Fall führt zu<br />
einem auffälligen Ergebnis<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Mikroblutuntersuchung bei Einlingen mit<br />
pathologischem CTG<br />
Mikroblutuntersuchung bei Einlingen mit<br />
pathologischem CTG und sekundärer Sectio<br />
EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt<br />
Anwesenheit eines Pädiaters bei Frühgeborenen<br />
Bestimmung Nabelarterien-pH-Wert<br />
Azidose bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-<br />
pH-Wert<br />
Kritisches Outcome bei Reifgeborenen<br />
Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />
Einlingsgeburten<br />
Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />
Einlingsgeburten ohne Episiotomie<br />
Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />
Einlingsgeburten mit Episiotomie<br />
Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />
– bei Spontangeburt<br />
Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />
– bei vaginal-operativer Entbindung<br />
Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />
– bei Sectio caesarea<br />
Behandlung der Lungenunreife bei Frühgeborenen<br />
Lungenreifebehandlung bei Frühgeborenen, bei denen<br />
die Mutter 1 Tag vor der Entbindung in die Klinik aufgenommen<br />
wurde<br />
Lungenreifebehandlung bei Frühgeborenen, bei denen<br />
die Mutter 2 Tage vor der Entbindung in die Klinik<br />
aufgenommen wurde<br />
Mütterliche Todesfälle<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
„Es ist mir wichtig,<br />
nach dem Einsatz eines<br />
künstlichen Hüftgelenkes<br />
wieder voll funktionsfähig<br />
zu sein und weiter in<br />
gewohnter Weise meinen<br />
sportlichen Betätigungen<br />
nachgehen zu können.“<br />
In den orthopädischen<br />
Abteilungen der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken garantieren<br />
Spezialisten einen hohen<br />
Versorgungsstandard.
Fokus: Gelenkersatz<br />
Behandlung auf hohem Niveau<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Gruppe hat in den endoprothetischen Leistungen einen<br />
ihrer Behandlungsschwerpunkte. Dazu gehört neben dem Einsetzen,<br />
der Implantation, von künstlichen Hüft- und Kniegelenken auch der<br />
Wechsel von bereits eingesetzten Prothesen.<br />
Das Einsetzen und der Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelen-<br />
ken wird von zahlreichen <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit großer Erfahrung und<br />
in herausragender Qualität angeboten. Das bestätigen die Ergebnisse<br />
des Jahres 2007 erneut; die hervorragenden Ergebnisse konnten nicht<br />
nur bestätigt, sondern bei rund 11.000 Eingriffen auf höchstem Niveau<br />
weiter verbessert werden.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
Marianne Köhne, 79, kann sich an eine Zeit, in der ihr<br />
das Laufen keine Schwierigkeiten bereitete und nicht mit<br />
Schmerzen in der rechten Hüfte verbunden war, kaum<br />
noch erinnern. Auf eine Operation, den Einsatz eines<br />
künstlichen Hüftgelenkes, mochte sie sich jedoch nicht<br />
einlassen.<br />
In der vergangenen Woche hat sie ihre gleichaltrige<br />
Freundin Gisela in der Rehabilitationsklinik Bad Schwartau<br />
besucht, die von der bisherigen Therapie begeistert<br />
ist. Sie hatte sich ein künstliches Hüftgelenk einsetzen<br />
lassen, übt bereits fleißig das Gehen und freut sich darauf,<br />
dass sie bald wieder mehr unternehmen kann. Wieder zu<br />
Hause kommt Marianne Köhne ins Grübeln. Soll sie sich<br />
doch ein neues Hüftgelenk einsetzen lassen? Sie beschließt,<br />
einen Termin bei ihrem Orthopäden zu vereinbaren.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Das Hüftgelenk stellt die Verbindung zwischen<br />
Beinen und Rumpf her und sorgt für eine hohe<br />
Beweglichkeit. Am Ende des Oberschenkel-<br />
halses sitzt der kugelförmige Hüftkopf. Er liegt<br />
in der Hüftpfanne des Beckens. Beide, Hüftkopf<br />
und Gelenkkörper, sind mit einer dicken Knor-<br />
pelschicht ausgekleidet. Zwischen dem Knorpel<br />
des Oberschenkelkopfes und dem der Hüftpfan-<br />
ne befindet sich der Gelenkspalt. Dieser Gelenk-<br />
spalt wird mit der „Gelenkschmiere“ gleitfähig<br />
gehalten. Knorpel und Gelenkschmiere wirken<br />
wie ein Stoßdämpfer; sie schützen die Knochen<br />
vor Abrieb. Stabilisiert wird das gesamte Gelenk<br />
von der Gelenkkapsel, starken Bändern und der<br />
umgebenden „Muskelmanschette“.<br />
Belastung, Fehlstellungen und natürliche Alte-<br />
rungsprozesse lassen das Hüftgelenk auf Dauer<br />
abnutzen. Dabei wird der für die Gelenkfunktion<br />
wichtige Knorpel eines Gelenkes immer dünner.<br />
Diesen Verschleiß nennt man Arthrose.<br />
Vor der Operation<br />
Ist die Erkrankung fortgeschritten, reiben die<br />
Knochen aufeinander und es entsteht ein unmit-<br />
telbarer Kontakt zwischen Hüftkopf und Pfanne.<br />
Das führt häufig zu erheblichen Schmerzen. Die<br />
betroffenen Patienten können ihre Hüfte nur<br />
noch eingeschränkt bewegen. Irgendwann ist<br />
der Ersatz des Hüftgelenkes dann nicht mehr zu<br />
umgehen. Der Einsatz eines künstlichen Hüftge-<br />
lenkes, einer Hüft-Endoprothese, steht an.
Vor der Operation erfolgen die klinische Dia-<br />
gnostik und die Anamnese, das heißt die Er-<br />
hebung der medizinischen Vorgeschichte, der<br />
Entwicklung der Krankheit und des aktuellen<br />
Gesundheitszustandes des Patienten.<br />
Dabei werden u.a. eine Funktionsprüfung des<br />
Gelenkes und eine Einschätzung der Schmerzen<br />
vorgenommen. Ergänzt wird diese Einschätzung<br />
durch Röntgenbilder der betroffenen Gelenke.<br />
Ein künstliches Hüftgelenk sollte nur dann im-<br />
plantiert werden, wenn dies medizinisch not-<br />
wendig, indiziert, ist. Von der BQS müssen bei<br />
einer Entscheidung für einen künstlichen Ge-<br />
lenkersatz bestimmte Indikationskriterien, wie<br />
Schmerzen bei Belastung bzw. in Ruhe und/oder<br />
Einschränkungen der Beweglichkeit, sogenann-<br />
te „klinische Indikationskriterien“, erfüllt sein.<br />
Auch auf dem Röntgenbild sollte der Verschleiß<br />
des Hüftgelenkes sichtbar sein (radiologische<br />
Indikationskriterien). (s. Ergebnis 18, Seite 78)<br />
Ziel des Hüftgelenkersatzes ist es, dem Patienten<br />
Schmerzfreiheit und eine alltagstaugliche Hüft-<br />
gelenksbeweglichkeit und gerade bei jüngeren<br />
Patienten eine bedingte Sportfähigkeit zu er-<br />
möglichen. Dieser Zustand sollte möglichst lan-<br />
ge erhalten bleiben.<br />
Die Operation<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist das Einsetzen einer<br />
sogenannte Total-Endoprothese (TEP) bei einem<br />
künstlichen Hüftgelenk Standard: Jährlich wer-<br />
den in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken rund 4.400 künst-<br />
liche Hüftgelenke neu eingesetzt. Das sind rund<br />
2,9 % der im Jahr 2007 bundesweit implantierten<br />
Hüft-Endoprothesen.<br />
Beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
wird ein Teil des Oberschenkel- und des Hüft-<br />
knochens ersetzt. Die Hüft-TEP ist dem natür-<br />
lichen Hüftgelenk nachempfunden. Die Pfanne<br />
wird im Becken des Patienten am Ort der ur-<br />
sprünglichen Hüftpfanne eingesetzt. Der Hüft-<br />
kopf mit Prothesenstiel wird in die Markhöhle<br />
des Oberschenkels eingeführt.<br />
Beim Ersatz eines Hüftgelenkes (Implantation)<br />
handelt es sich nicht nur um eine Operation am<br />
Knochen, sondern auch um eine Operation des<br />
umliegenden Gewebes. Um ein optimales Ope-<br />
rationsergebnis zu erzielen, ist neben der Ver-<br />
wendung eines bewährten Implantates auch der<br />
schonende Umgang mit den Weichteilen (Mus-<br />
keln und Sehnen), die das Hüftgelenk umgeben,<br />
wichtig. Das künstliche Gelenk muss fest mit<br />
dem körpereigenen Knochen verbunden wer-<br />
den.<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Bei der operativen Entfernung (Resektion) der<br />
Gelenkkapsel können Gefäßverletzungen (Läsi-<br />
onen) oder Nervenschäden entstehen:<br />
� Mögliche Folgen einer Gefäßverletzung sind<br />
Blutungskomplikationen oder Durchblutungs-<br />
störungen (Ischämien), die den Patienten be-<br />
einträchtigen können.<br />
� Vorübergehende Nervenschäden nach der Erst-<br />
implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
sind zwar selten, sie sind für den Patienten je-<br />
doch mit Schmerzen oder Missempfindungen,<br />
wie zum Beispiel Kribbeln oder auch Läh-<br />
mungen, verbunden. Auch Bewegungsdefizi-<br />
te, die zu Gangunregelmäßigkeit oder <strong>zur</strong> Ab-<br />
hängigkeit von orthopädischen Hilfsmitteln<br />
führen, können die Folge sein.<br />
Gefäßläsionen und Nervenschäden sollten mög-<br />
lichst selten auftreten.<br />
Lediglich bei 0,36 Prozent der behandelten Pa<br />
tienten ist es im Jahr 2007 zu einer Gefäßlä<br />
sion oder einem Nervenschaden gekommen. In<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken tritt diese Komplika<br />
tion also nur sehr selten auf. Der Bereich für<br />
gute Behandlungsqualität reicht von 0 bis 2<br />
Prozent.<br />
Für die Funktionsfähigkeit des neuen Hüftge-<br />
lenks und den Erfolg des Eingriffes ist es wichtig,<br />
dass das Implantat während der Operation exakt<br />
platziert wird und die Achsen anatomisch kor-<br />
rekt ausgerichtet sind. (s. Ergebnis 19, Seite 78)<br />
Auch eine Luxation, das Ausrenken des Ge-<br />
lenkes gehört zu den schwerwiegenden Kom-<br />
plikationen nach einer Operation. Sie sollte ver-<br />
mieden werden.<br />
Eine Luxation nach Einsetzen eines künstli<br />
chen Hüftgelenks ereignete sich in den Askle<br />
pios Kliniken lediglich in 0,48 Prozent der Fäl<br />
le. Die Bundesrate beträgt 0,56 Prozent. Beide<br />
Ergebnisse liegen innerhalb des Referenzbe<br />
reiches von 0 bis 5 Prozent.<br />
Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
kann mit erheblichen Blutverlusten verbunden<br />
sein. Blutungskomplikationen können beispiels-<br />
weise durch eine Verletzung von Gefäßen oder<br />
eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung her-<br />
vorgerufen werden. (s. Ergebnis 20, Seite 79)<br />
Eine Gabe von Antibiotika während der Opera-<br />
tion senkt das Risiko einer Wundinfektion. Ge-<br />
mäß der Leitlinien der entsprechenden Fachge-<br />
sellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kliniken<br />
zum Standard gehören. (s. Ergebnis 21, Seite 80)<br />
Nach dem Einsetzen wird das künstliche Gelenk<br />
auf seine Beweglichkeit geprüft und anschlie-<br />
ßend wird die Wunde verschlossen.<br />
Nach der Operation<br />
Auch bei häufig durchgeführten Routineopera-<br />
tionen lassen sich Risiken nie ganz vermeiden.<br />
Risiken, die sich bei jeder Operation ereignen<br />
können, wird durch den Einsatz von erfahrenen<br />
Operateuren, einer guten Operationstechnik<br />
und leitliniengerechten Operieren begegnet.
Durch die Implantation von Fremdmaterialien,<br />
wie einer Hüft-TEP, erhöht sich das Risiko einer<br />
Wundinfektion. Durch die o.g. Antibiotikapro-<br />
phylaxe, durch aseptisches Operieren und diszi-<br />
pliniertes Verhalten im Operationssaal kann die-<br />
se Rate positiv beeinflusst werden. (s. Ergebnis<br />
22, Seite 81)<br />
Zu den allgemeinen postoperativen Kompli-<br />
kationen zählen beispielsweise die tiefen Bein-<br />
venenthrombosen, Blutgerinnsel, die die tiefer<br />
liegenden Venen des Beines verstopfen. Diese<br />
Blutgerinnsel können sich ablösen und durch<br />
das Herz in die Lunge gelangen und die Blutge-<br />
fäße in der Lunge verschließen (Lungenembo-<br />
lie). Diese Komplikationen dürfen nur sehr sel-<br />
ten auftreten. (s. Ergebnis 23, Seite 82)<br />
Auftretende Komplikationen machen ggf. eine<br />
erneute Operation, eine Reintervention, erfor-<br />
derlich. Da diese für die Patienten belastend ist,<br />
sollten die Folgeoperationen die absolute Aus-<br />
nahme darstellen. (s. Ergebnis 24, Seite 82)<br />
Patienten, die ein neues Hüftgelenk bekommen,<br />
haben häufig ein höheres Lebensalter und be-<br />
reits mehrere, oft schwere Nebenerkrankungen.<br />
Für diese stellt die Operation ein derart hohes<br />
Risiko dar, dass sie in seltenen Fällen auch daran<br />
sterben können.<br />
Im Jahr 2007 sind in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
0,36 Prozent der behandelten Patienten ver<br />
storben. Auch wenn der Patient nicht an oder<br />
während der Operation verstorben ist: Jedem<br />
einzelnen Fall wird nachgegangen.<br />
Nach der OP soll das Bein während der Behand-<br />
lung durch die Krankengymnastin möglichst frei<br />
und vollständig zu strecken und zu beugen sein.<br />
Die Streckung sollte vollständig mindestens 0<br />
Grad betragen; bei der Beugung des Gelenkes<br />
sollten 70 Grad erreicht werden. Bereits am Tag<br />
nach der OP beginnt die Krankengymnastik. Ab<br />
dem 2. Tag nach der OP erfolgt das Gehtraining<br />
mit Gehstützen. (s. Ergebnis 25, Seite 83; Ergeb-<br />
nis 26, Seite 84)<br />
Ziel des künstlichen Hüftgelenkersatzes ist, die<br />
Funktion der Hüfte wieder herzustellen. Die Pa-<br />
tienten sollen wieder sicher und ohne Schmerzen<br />
gehen können. Operationsbedingte Einschrän-<br />
kungen des Gehens, wie Gangauffälligkeiten<br />
und Schmerzen, sollten möglichst wenig auftre-<br />
ten. Ob dies gelingt, hängt neben der Operati-<br />
onstechnik auch vom Alter und der Verfassung<br />
der Patienten sowie der frühzeitigen Mobilisie-<br />
rung durch den Krankengymnasten ab.<br />
Nur bei Patienten, die bei der Entlassung, ggf.<br />
unter Schmerzmedikation und mit Unterstüt-<br />
zung von Gehhilfen, gehfähig sind, können wei-<br />
tere Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt<br />
werden.<br />
0,78 Prozent der Patienten weisen im Jahr<br />
2007 operationsbedingte Einschränkungen des<br />
Gehens auf. Eine Vergleichbarkeit mit den Vor<br />
jahreswerten ist bei diesem Indikator nicht<br />
gegeben. Der Referenzbereich beträgt 0 bis 3,4<br />
Prozent. Die Bundesrate beträgt 0,79 Prozent.<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einem Schmerzkriterium oder mindestens einem Bewegungseinschränkungskriterium<br />
und mindestens 5 Punkten im modifizierten Kellgren- und<br />
Lawrence-Score<br />
Referenzbereich: 90 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
81,43% 90,40%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Eine Indikation für die Implantation eines<br />
künstlichen Hüftgelenkes entsprechend der<br />
BQSDefinition besteht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
in 90,40 Prozent. Das Ergebnis konnte<br />
gegenüber dem Vorjahr (76,34 Prozent) deutlich<br />
verbessert werden. Die Bundesrate liegt<br />
mit 81,43 Prozent außerhalb des Referenzbereiches.<br />
Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur (Ergebnis 19)<br />
Anteil von Patienten mit Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur als behandlungsbedürftige<br />
intra- oder postoperative Komplikation an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 2%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,08% 0,93%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,00% 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 0,28% 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,56% 0,61%<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 0,40% 0,88%<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Hüft-TEP / Indikation (Ergebnis 18)<br />
Der Hüftgelenkersatz soll eine Verbesserung der Lebensqualität<br />
bewirken. Dies gelingt nur, wenn das<br />
Implantat richtig liegt, sich die Lage der Prothese<br />
auch nach der Operation nicht verändert (Dislokation).<br />
Auch ein Bruch (Fraktur) soll sowohl während<br />
als auch nach der OP nicht auftreten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kommt es sehr selten<br />
zu einer Fehllage oder Dislokation des Implantats.<br />
Auch Frakturen treten nur selten<br />
auf. Mit 0,93 Prozent liegt das Ergebnis der<br />
<strong>Asklepios</strong> Gruppe im Referenzbereich (0 bis<br />
2 Prozent). Die Bundesrate beträgt 1,08 Prozent.<br />
Das Ergebnis konnte gegenüber dem Jahr<br />
2006 (1,10 Prozent) leicht verbessert werden.<br />
In den links genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist<br />
es im Jahr 2007 selten oder nie zu einer Fehllage<br />
des Implantats, zu einer Verschiebung oder<br />
zu einer Fraktur gekommen.
Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 20)<br />
Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
kann mit erheblichen Blutverlusten verbunden sein.<br />
Blutungskomplikationen nach der Implantation<br />
eines künstlichen Hüftgelenkes bedeuten für den Patienten<br />
eine erhöhte Infektionsgefahr.<br />
Zu Wundhämatomen und Nachblutungen ist<br />
es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in 1,00 Prozent<br />
der Behandlungen gekommen, die Bundesrate<br />
beträgt 1,59 Prozent.<br />
Seit dem Jahr 2004 ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
eine kontinuierliche Verbesserung der<br />
Ergebnisse eingetreten.<br />
Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 8%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,59% 1,00%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2,21%<br />
2004<br />
1,86%<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
1,29%<br />
1,00%<br />
2005 2006 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe (Ergebnis 21)<br />
Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
99,32% 99,93%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung perioperative Antibiotikaprophylaxe Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
87,71%<br />
2004<br />
91,67%<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
99,57%<br />
99,93%<br />
2005 2006 2007<br />
Um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren,<br />
fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaft<br />
generell bei allen Implantationen eines<br />
künstlichen Hüftgelenkes eine Antibiotikaprophylaxe.<br />
Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen<br />
Gründe dagegen sprechen.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden die Leitlinien<br />
konsequent umgesetzt. Nahezu jeder Patient,<br />
der in den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe<br />
ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt<br />
bekommt, erhält während der Operation eine<br />
Antibiotikagabe (99,93 Prozent). Der Referenzbereich<br />
(95 bis 100 Prozent) wird durchgängig<br />
eingehalten.<br />
Die Ergebnisse von 2004 bis 2007 zeigen in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken eine kontinuierliche und<br />
nachhaltige Verbesserung:
Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 22)<br />
Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen,<br />
kann dies auf ein schwerwiegendes Hygieneproblem<br />
hinweisen.<br />
Postoperative Wundinfektionen ereignen sich<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehr selten. Die<br />
Rate konnte gegenüber den Vorjahren weiter<br />
reduziert werden; sie betrug im Jahr 2007 lediglich<br />
0,48 Prozent und liegt deutlich im Bereich<br />
für eine gute Behandlungsqualität.<br />
Von 2005 bis 2007 konnte die Rate in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken deutlich verbessert werden.<br />
Die rechts aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
konnten ihre niedrigen Raten halten bzw.<br />
weiter verbessern. Die Ergebnisse lagen in den<br />
Jahren 2006 und 2007 innerhalb des Referenzbereiches<br />
von 0 bis 3 Prozent.<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 3%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
0,71% 0,48%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung postoperative Wundinfektionen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,69%<br />
2005<br />
0,79%<br />
2006<br />
0,48%<br />
2007<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 0,0% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 0,4% 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,6% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,7% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,9% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 1,1% 0,00%<br />
Collm Klinik Oschatz 1,3% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 1,4% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 1,8% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 2,5% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,6% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach 0,0% 0,21%<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe 0,3% 0,39%<br />
1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen<br />
Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00% 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,56% 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 1,15% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 1,37% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 2,33% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 4,23% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt - 1 0,00%<br />
1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />
Anteil von Patienten mit erforderlicher Reintervention an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 9%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,39% 1,36%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
2,28% 1,46%<br />
Bundesrate 2007<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Hüft-TEP / Allgemeine postoperative<br />
Komplikationen (Ergebnis 23)<br />
Eine Häufung von allgemeinen postoperativen<br />
Komplikationen kann ein Hinweis auf ein Qualitätsproblem<br />
sein.<br />
Postoperative Komplikationen sind in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken selten aufgetreten (1,36<br />
Prozent).<br />
Besonders selten sind allgemeine postoperative<br />
Komplikationen in links stehenden<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken aufgetreten. Die Ergebnisse<br />
der genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />
sowohl im Jahr 2006 wie auch im Jahr 2007<br />
innerhalb der jeweiligen Referenzbereiche von<br />
0 bis 5,70 Prozent im Jahr 2006 bzw. 0 bis 5<br />
Prozent im Jahr 2007.<br />
Hüft-TEP / Reintervention (Ergebnis 24)<br />
Auftretende Komplikationen machen ggf. eine erneute<br />
Operation, eine Reintervention, erforderlich.<br />
Bei 1,46 Prozent der behandelten Patienten<br />
war ein erneuter Eingriff erforderlich. Der Bereich<br />
für gute Behandlungsqualität reicht von<br />
0 bis 9 Prozent. Das Ergebnis liegt unterhalb<br />
des Bundesdurchschnitts von 2,28 Prozent.
Die Ergebnisse aller Kliniken liegen in den<br />
Jahren 2006 und 2007 im Referenzbereich (0<br />
bis 9 Prozent); in den nachfolgend genannten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken waren erneute Operationen<br />
(Reinterventionen) nicht oder nur selten<br />
erforderlich.<br />
Hüft-TEP / Postoperative<br />
Beweglichkeit (Ergebnis 25)<br />
Eine hohe postoperative Beweglichkeit ist Grundvoraussetzung<br />
für die weitere aktive Übungstätigkeit<br />
des Patienten. Sie ist zugleich Indiz für eine gelungene<br />
Behandlung.<br />
Patienten, die in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ein<br />
neues Hüftgelenk implantiert bekamen, können<br />
aufgrund ihrer hohen Beweglichkeit (98,74<br />
Prozent) frühzeitig in eine Rehabilitationseinrichtung<br />
verlegt werden.<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken konnte<br />
gegenüber den Vorjahren erneut verbessert<br />
werden.<br />
2006 2007<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 0,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,43% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 1,10% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 1,37% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 1,72% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,63% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 4,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 4,65% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 5,00% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 7,41% 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach 1,17% 0,63%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder 3,24% 0,98%<br />
Collm Klinik Oschatz 0,50% 0,99%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 0,56% 1,06%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 1,67% 1,23%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 2,82% 1,33%<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0 Grad, Beugung<br />
mindestens 70 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter Beweglichkeit nach Neutral-Null-<br />
Methode<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
Entwicklung der postoperativen Beweglichkeit Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
76,16% 76,70% 96,42% 98,74%<br />
2004<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
96,33% 98,74%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
2005 2006 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
Anteil von Patienten mit nach der Neutral-Null-Methode dokumentierter postoperativer Beweglichkeit<br />
an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
84,44% 95,93%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Gesamtübersicht Erstimplantation<br />
von Hüft-Total-Endoprothesen<br />
(Ergebnis 27)<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Indikation<br />
Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />
Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/70<br />
Postoperative Beweglichkeit/nach der Neutral-Null-<br />
Methode dokumentiert<br />
Gehfähigkeit bei Entlassung<br />
Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />
Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />
Endoprothesenluxation<br />
Postoperative Wundinfektion<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Reinterventionen wegen Komplikation<br />
Letalität<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
Hüft-TEP / Dokumentation der<br />
postoperativen Beweglichkeit<br />
(Ergebnis 26)<br />
Um den Erfolg der Operation nachweisen zu können,<br />
muss die postoperative Beweglichkeit nach einer<br />
standardisierten Methode (Neutral-Null-Methode)<br />
gemessen werden.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die postoperative<br />
Beweglichkeit zu 95,93 Prozent dokumentiert.<br />
Die Dokumentationsrate konnte<br />
gegenüber dem Jahr 2006 (88,73 Prozent) deutlich<br />
gesteigert werden. Die Bundesrate verfehlt<br />
mit 84,44 Prozent den Referenzwert.<br />
Die Ergebnisse des Jahres 2007 zeigen es: Der<br />
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes wird von<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in hoher Qualität und mit<br />
sehr gutem Behandlungserfolg durchgeführt.<br />
Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit<br />
den Ergebnissen in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
führt dazu, dass auch im Jahresvergleich<br />
2006/2007 eine weitere Verbesserung der me-<br />
dizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong> zu verzeichnen<br />
ist.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event*<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* bereits ein einziger Fall führt zu<br />
einem auffälligen Ergebnis
Das Knie verbindet den Oberschenkel mit dem<br />
Unterschenkel. Es gibt den Beinen nicht nur Sta-<br />
bilität, sondern sorgt auch für seine Beweglich-<br />
keit wie Beugen und Strecken. Das Kniegelenk<br />
besteht aus drei Knochen, dem Oberschenkel-<br />
knochen (Femur), dem Schienbein (Tibia) und<br />
der Kniescheibe (Patella).<br />
Die Gelenkknochen sind mit einer Knorpel-<br />
schicht überzogen. Das macht sie gleitfähig. Zu-<br />
sätzlich ist der Gelenkspalt mit Gelenkflüssig-<br />
keit als „Gelenkschmiere“ gefüllt. Das gesamte<br />
Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel um-<br />
schlossen, die aus zwei Schichten besteht:<br />
� Die innere Schicht produziert die Gelenkflüs-<br />
sigkeit, die den Gelenkspalt ausfüllt.<br />
� Die äußere Schicht dient vor allem der Stabili-<br />
tät des Gelenkes.<br />
Das Kniegelenk wird von Bändern und Muskula-<br />
tur stabilisiert. Im Kniegelenk liegen die Menis-<br />
ken. Sie übernehmen die Funktion eines „Stoß-<br />
dämpfers“. Die Menisken haben außerdem eine<br />
stabilisierende Funktion und tragen dazu bei,<br />
dass die Gelenkflüssigkeit besser verteilt wird.<br />
Störungen in diesem komplexen Zusammen-<br />
spiel von Gelenk, Bändern, Muskeln reduzie-<br />
ren die Stabilität und können zu verschleißbe-<br />
dingten Veränderungen führen. Die Knie werden<br />
steif und dick. Jeder Schritt tut weh. Die zu be-<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
Für Susanne Martens, 75, ist jeder Schritt, den sie tut,<br />
mit Schmerzen verbunden. Und das jeden Tag. Und auch<br />
nachts kommt sie wegen der Schmerzen in ihrem rechten<br />
Kniegelenk häufig nicht <strong>zur</strong> Ruhe. Sie hat kaum noch Lust<br />
sich zu bewegen. Alle Aktivitäten, die ihr früher so viel<br />
Spaß gemacht haben, wie Wandern oder Fahrradfahren,<br />
hat sie inzwischen nahezu eingestellt. Die mangelnde Bewegung<br />
hat dazu geführt, dass sich das Kniegelenk immer<br />
schlechter bewegen ließ.<br />
Ihr Arzt hat bereits vor Jahren einen zunehmenden Verschleiß<br />
des Kniegelenkes diagnostiziert. Jetzt rät er Frau<br />
Martens dazu, sich ein künstliches Kniegelenk in der<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Hohwald einsetzen zu lassen.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
wältigende Gehstrecke wird immer kürzer und<br />
insbesondere das Treppensteigen ist äußerst<br />
schmerzhaft. Mit zunehmender Ausprägung<br />
führt die Erkrankung im Alltag zu erheblichen<br />
Einschränkungen der Beweglichkeit und Leis-<br />
tungsfähigkeit.<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Dieser Verschleiß des Kniegelenkes (Gonarthro-<br />
se) betrifft Frauen häufiger als Männer.<br />
Wenn sich das Gelenk abnutzt oder dauerhaft<br />
entzündet, hilft nur noch eine Operation. Das<br />
künstliche Kniegelenk sollte eingesetzt werden,<br />
wenn beispielsweise<br />
� heftige Schmerzen bestehen und die Gelenk-<br />
beweglichkeit eingeschränkt ist und<br />
� eindeutige Zeichen im Röntgenbild bestehen.<br />
Zusätzliche Kriterien für den Einsatz eines<br />
künstlichen Kniegelenkes sind das Lebensalter<br />
des Patienten (60 Jahre oder höher) und/oder<br />
eine erhebliche Fehlstellung des Kniegelenkes.<br />
Beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
besteht die Möglichkeit, entweder die beschä-<br />
digten Flächen in Form einer Teilprothese (so-<br />
genannte „Schlittenprothese“) zu ersetzen oder<br />
eine Total-Endoprothese (TEP) einzusetzen. Im<br />
Folgenden wird ausschließlich die Knie-Total-<br />
Endoprothese (Knie-TEP) betrachtet.<br />
Bundesweit wurden im Jahr 2007 rund 146.000<br />
künstliche Kniegelenke eingesetzt; davon rund<br />
5.000 in den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />
Entscheidung für eine Operation<br />
Ein künstliches Kniegelenk sollte selbstverständ-<br />
lich nur dann eingesetzt werden, wenn dies me-<br />
dizinisch notwendig ist. Dafür gibt es im BQS-<br />
Verfahren eindeutige Festlegungen. (s. Ergebnis<br />
28, Seite 89)<br />
Während der Operation<br />
Eine Gabe von Antibiotika während der Ope-<br />
ration senkt das Risiko einer Wundinfektion.<br />
Gemäß der Leitlinie der entsprechenden Fach-<br />
gesellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kli-<br />
niken zum Standard gehören und möglichst<br />
häufig erfolgen.<br />
Die Gabe von Antibiotika beim Einsatz einer<br />
KnieTEP gehört in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
zum Standard. Dies zeigt die <strong>Asklepios</strong>Gesamtrate<br />
von 99,87 Prozent. Die Bundesrate<br />
erreicht 99,36 Prozent. Beide Ergebnisse liegen<br />
im Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />
Bei der Operation am Kniegelenk kann es zu<br />
Verletzungen der Gefäße (Läsionen) oder auch<br />
zu Nervenschäden kommen. Diese Komplikationen<br />
sollten möglichst selten auftreten.<br />
Komplikationen in Form von Gefäßverletzungen<br />
oder Nervenschäden treten in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken äußerst selten auf (0,32
Prozent). Lediglich 15 von 4.678 behandelten<br />
Patienten waren betroffen. Die Ergebnisse al<br />
ler <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind unauffällig und<br />
halten den Referenzbereich für gute Behand<br />
lungsqualität (0 bis 2 Prozent) ein.<br />
Wenn bei der Operation Gefäße verletzt werden<br />
oder die Blutgerinnung beeinträchtigt ist, kön-<br />
nen Blutungskomplikationen, wie Wundhäma-<br />
tome und Nachblutungen, entstehen. (s. Ergeb-<br />
nis 30, Seite 90)<br />
Nach der Operation<br />
Wie bei der Implantation einer Hüft-TEP kann<br />
beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
auch ein Bruch, eine Fraktur, auftreten. Auch<br />
Frakturen, die durch einen Sturz nach der Ope-<br />
ration entstehen, werden hier mit berücksich-<br />
tigt.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist es im Jahr 2007<br />
in 0,11 Prozent der Fälle zu einer Fraktur ge<br />
kommen. In 4 der 28 <strong>Asklepios</strong> Kliniken, die<br />
künstliche Kniegelenke einsetzen, ist es in Ein<br />
zelfällen zu einer Fraktur gekommen. 5 von<br />
insgesamt 4.678 in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ope<br />
rierten Patienten waren betroffen. Die Bundes<br />
rate liegt bei 0,18 Prozent.<br />
Das Ergebnis aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt<br />
deutlich im Referenzbereich von 0 bis 2 Pro<br />
zent. Dies spricht für eine gute Behandlungs<br />
qualität.<br />
Nach jeder Operation kann sich die Wunde ent-<br />
zünden. Eine postoperative Wundinfektion stellt<br />
eine unerwünschte Komplikation dar und soll<br />
nur selten auftreten. Das Infektionsrisiko wird<br />
durch eine Antibiotikaprophylaxe während und<br />
um die Operation herum, aber auch durch asep-<br />
tisches Operieren und diszipliniertes Verhalten<br />
im Operationssaal minimiert. (s. Ergebnis 29,<br />
Seite 89)<br />
Neben spezifischen Komplikationen wie Wund-<br />
infektionen können nach der Operation weitere<br />
sogenannte allgemeine postoperative Kompli-<br />
kationen auftreten. Dazu gehören beispielswei-<br />
se Blutgerinnsel, die die Beinvenen verschlie-<br />
ßen können (tiefe Beinvenenthrombosen), eine<br />
Lungenembolie, aber auch Herz-Kreislauf-Pro-<br />
bleme. Sie sollten nur selten auftreten. (s. Ergeb-<br />
nis 31, Seite 91)<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
Schwere Komplikationen, wie beispielswei-<br />
se Wundinfektionen, Frakturen, aber auch Lä-<br />
sionen oder Nervenschäden können ggf. eine<br />
Zweitoperation, eine Reintervention, erforder-<br />
lich machen.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Reinterventionen bei Einsatz eines künstli<br />
chen Kniegelenkes sind insgesamt selten. Sie<br />
sind für den Patienten belastend und verzö<br />
gern den Heilungsverlauf. In 1,22 Prozent der<br />
Behandlungen war in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
eine erneute Operation erforderlich. Als unauf<br />
fällig gelten Ergebnisse im Bereich von 0 bis 6<br />
Prozent. Die Rate aller bundesdeutschen Kli<br />
niken beträgt 1,93 Prozent.<br />
Durch den Einsatz eines künstlichen Kniege-<br />
lenkes soll die Beweglichkeit des Kniegelenkes<br />
verbessert und die Schmerzen deutlich redu-<br />
ziert werden. Die Reduktion der Schmerzen, für<br />
den Patienten deutlich spürbar, lässt sich nur<br />
schwer objektiv einschätzen. Die Beweglichkeit<br />
des Kniegelenkes, die Möglichkeit, es zu beugen<br />
oder zu strecken, ist für alle Bewegungsabläufe<br />
des täglichen Lebens von großer Bedeutung. Der<br />
Grad der Beweglichkeit kann mit bestimmten<br />
Messmethoden sicher eingeschätzt werden. (s.<br />
Ergebnis 32, Seite 92; s. Ergebnis 33, Seite 93)<br />
Patienten können nur dann in die Rehabilitati-<br />
onseinrichtung entlassen werden, wenn sie in<br />
der Lage sind, sich selber zu versorgen. Dazu ge-<br />
hört auch, dass sie kleine Strecken unter Zuhilfe-<br />
nahme von Gehhilfen selbstständig bewältigen.<br />
Dies gelingt dann, wenn sie sich nach der Ope-<br />
ration möglichst uneingeschränkt und schmerz-<br />
frei bewegen können. Es sollen möglichst wenig<br />
operationsbedingte Einschränkungen auftreten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind bei 0,45 Prozent<br />
der behandelten Patienten operationsbedingte<br />
Einschränkungen des Gehens bei der Entlas<br />
sung vorhanden. Der Bereich für eine gute Be<br />
handlungsqualität, der Referenzbereich, liegt<br />
bei 0 bis 2,5 Prozent. Bundesweit bestehen in<br />
0,82 Prozent Einschränkungen des Gehens bei<br />
der Entlassung.<br />
Selbstverständlich soll die Sterblichkeitsrate<br />
bei der Implantation eines künstlichen Kniege-<br />
lenkes außerordentlich gering sein.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind 3 von 4.678<br />
Patienten, die ein künstliches Kniegelenk er<br />
halten haben, verstorben (0,06 Prozent). Auf<br />
grund der Diagnose „Knieverschleiß“ werden<br />
vorwiegend Patienten über 60 Jahre operiert.<br />
Diese haben durch ihre Begleiterkrankungen<br />
ein höheres Sterberisiko. Jeder einzelne Fall<br />
wurde überprüft. Die Bundesrate liegt bei 0,11<br />
Prozent.
Knie-TEP / Indikation (Ergebnis 28)<br />
Das Einsetzen einer Knie-Endoprothese benötigt einen<br />
eindeutigen Grund, eine Indikation, für die<br />
Operation.<br />
Eine Indikation für den Einsatz einer Knie<br />
Endoprothese entsprechend den Regeln der<br />
BQS besteht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu<br />
95,96 Prozent. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />
dem Jahr 2006 (91,72 Prozent) weiter verbessert<br />
werden und liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />
von 90 bis 100 Prozent. Dieser Wert<br />
zeigt, dass die Entscheidung, ob ein künstliches<br />
Kniegelenk eingesetzt werden soll, in<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sorgfältig abgewogen<br />
wird. Die Bundesrate verfehlt mit 89,40 Prozent<br />
knapp den Referenzbereich.<br />
Knie-TEP / Wundinfektion (Ergebnis 29)<br />
Nach jeder Operation kann sich die Wunde entzünden.<br />
Eine postoperative Wundinfektion stellt eine<br />
unerwünschte Komplikation dar und soll nur selten<br />
auftreten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind im Jahr 2007<br />
nach der Operation in 0,38 Prozent der Fälle<br />
Wundinfektionen aufgetreten. Das Ergebnis<br />
der <strong>Asklepios</strong> Kliniken spricht für eine sehr<br />
gute Behandlungsqualität. Die Bundesrate<br />
liegt mit 0,54 Prozent deutlich höher.<br />
Anteil von Patienten mit einem der genannten Schmerzkriterien und mindestens 4 Punkten im<br />
modifizierten Kellgren- und Lawrence-Score an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 90 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,40% 95,96%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 2%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
0,54% 0,38%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 8%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Bundesrate 2007<br />
Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 30)<br />
1,46% 0,98%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
5000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
2,65%<br />
2004<br />
2,55%<br />
1,26%<br />
0,98%<br />
2005 2006 2007<br />
Wundhämatome und Nachblutungen sind für den<br />
Patienten mit Schmerzen und einer erhöhten Infektionsgefahr<br />
verbunden.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist es im Jahr 2007<br />
bei 0,98 Prozent der Behandlungen zu Wundhämatomen<br />
oder Nachblutungen gekommen;<br />
die Bundesrate beträgt 1,46 Prozent.<br />
Wie bereits in den vergangenen Jahren konnte<br />
die <strong>Asklepios</strong> Bundesrate weiter reduziert<br />
werden.<br />
Um die Größenordnung dieser sehr geringen Auffälligkeiten<br />
zu verdeutlichen, ist unten dargestellt,<br />
wie viel Patienten von der Grundgesamtheit aller<br />
Patienten von Wundhämatomen und Nachblutungen<br />
betroffen sind.<br />
Entwicklung Patienten mit postoperativer Wundinfektion im Vergleich zu allen Patienten bei Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
alle Patienten Patienten mit postoperativer Wundinfektion<br />
4000<br />
3000<br />
3809 101 3923 100<br />
4202 53<br />
4678 46<br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 31)<br />
Als allgemeine postoperative Komplikationen können<br />
beispielsweise Lungenembolien oder Thrombosen<br />
auftreten. Sie dürfen nur sehr selten auftreten.<br />
Eine Häufung von postoperativen Komplikationen<br />
kann auf ein Qualitätsproblem hinweisen.<br />
Zu allgemeinen postoperativen Komplikationen<br />
ist es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in 1,54<br />
Prozent aller Behandlungen gekommen, bundesweit<br />
in 1,90 Prozent der Behandlungen.<br />
Dies Ergebnis liegt innerhalb des Bereiches,<br />
der eine gute Behandlungsqualität anzeigt<br />
(Referenzbereich: 0 bis 5,9 Prozent). Das Ergebnis<br />
hat sich auf einem niedrigen Niveau<br />
stabilisiert; betroffen waren in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken 18 von 4.679 Patienten.<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer postoperativen Komplikation an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 5,9%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,90% 1,54%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
6,75%<br />
2004<br />
8,06%<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
1,55%<br />
1,54%<br />
2005 2006 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit (Ergebnis 32)<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0 Grad, Beugung<br />
mindestens 90 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter postoperativer Beweglichkeit an<br />
allen Patienten<br />
Referenzbereich: 80 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
78,21% 84,99%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung postoperative Beweglichkeit Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
57,73%<br />
2004<br />
62,71%<br />
2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
76,55%<br />
84,99%<br />
2005 2006 2007<br />
Durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
soll die Beweglichkeit des Kniegelenkes wieder hergestellt<br />
und die Schmerzen reduziert werden.<br />
84,99 Prozent der behandelten Patienten sind<br />
nach der Operation in der Lage, ihr Knie entsprechend<br />
zu beugen und zu strecken. Das<br />
Ergebnis liegt im Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />
(80 bis 100 Prozent). Die<br />
Bundesrate liegt mit 78,21 Prozent außerhalb<br />
des Referenzbereiches.<br />
Im Zeitraum der Jahre 2004 bis 2007 konnte<br />
das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken deutlich<br />
verbessert werden.
In den rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
fällt die postoperative Beweglichkeit besonders<br />
positiv aus.<br />
Knie-TEP / Dokumentation der<br />
postoperativen Beweglichkeit<br />
(Ergebnis 33)<br />
2006 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 98,7% 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 90,0% 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 82,4% 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt - 1 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 87,8% 98,44%<br />
Collm Klinik Oschatz 90,9% 93,79%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 91,5% 93,33%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 61,8% 92,91%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 68,5% 92,59%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 78,2% 92,31%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 79,4% 91,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe 80,3% 90,51%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 72,4% 90,48%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 95,1% 90,11%<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 75,1% 87,09%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 81,7% 85,77%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 74,6% 85,56%<br />
1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />
Gesamtübersicht Erstimplantation von Knie-Total-Endoprothesen (Ergebnis 34)<br />
Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />
zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
zeigt die hohe Qualität der medizinischen<br />
Versorgung. Er macht auch sichtbar, dass der<br />
Behandlungserfolg über die Jahre kontinu-<br />
ierlich optimiert wurde.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event*<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* bereits ein einziger Fall führt zu<br />
einem auffälligen Ergebnis<br />
Die KnieBeweglichkeit wird in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken bei 97,26 Prozent der Behandlungen<br />
im Anschluss an die Operation entsprechend<br />
der Vorgabe des BQS dokumentiert. Die Bundesrate<br />
liegt lediglich bei 91,8 Prozent.<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Indikation<br />
Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />
Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/90<br />
Postoperative Beweglichkeit/nach der Neutral-Null-<br />
Methode dokumentiert<br />
Gehfähigkeit bei Entlassung<br />
Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />
Fraktur<br />
Postoperative Wundinfektion<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Reinterventionen wegen Komplikation<br />
Letalität<br />
Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Erstimplantation von künstlichen Hüft- oder<br />
Kniegelenken verbessert die Lebensqualität der<br />
Betroffenen deutlich. Die Haltbarkeit der künst-<br />
lichen Gelenke ist jedoch nicht unbegrenzt.<br />
Selbst die besten Prothesen lockern sich irgend-<br />
wann. Diese Implantatlockerung macht dann ei-<br />
nen Wechsel der Endoprothese erforderlich. Ein<br />
Wechsel ist außerdem notwendig, wenn Infek-<br />
tionen auftreten oder es zu erheblichen Funk-<br />
tionsstörungen, wie zum Beispiel der Luxation<br />
des Hüftgelenkes, kommt.<br />
Ein künstliches Gelenk lässt sich fast immer<br />
wechseln. Da in den letzten Jahrzehnten die Im-<br />
plantationen künstlicher Hüft- und Kniegelenke<br />
deutlich zugenommen hat, nehmen auch die<br />
Revisions- und Wechseloperationen zu.<br />
Auch mit dem Zweitgelenk ist nach Ausheilung<br />
und Rehabilitation wieder eine gute Gelenk-<br />
funktion möglich.<br />
Nicht alle Revisionseingriffe sind mit einem Pro-<br />
thesenwechsel verbunden.<br />
Revisionseingriffe ohne Prothesenwechsel<br />
Unkontrollierte, extreme Bewegungen oder Stür-<br />
ze beinhalten ein Risiko für die Luxation (Aus-<br />
renkung des Kopfes aus der Hüftpfanne). Diese<br />
spezifische Komplikation der Hüft-Endoprothe-<br />
tik lässt sich selbst bei optimaler Durchführung<br />
der Erstimplantation nicht immer verhindern.<br />
Diese Instabilität lässt sich operativ korrigieren.<br />
Nach einem Kniegelenkersatz können einige<br />
mechanische Probleme und auch manche Ge-<br />
lenkentzündungen durch arthroskopische Ein-<br />
griffe („Gelenkspiegelung“) ohne Ausbau der<br />
Komponenten behoben werden.
Bei Infektionen eines Gelenkes mit einliegender<br />
Prothese ist eine radikale Säuberung des Ge-<br />
lenkes notwendig. Geschieht die Revision recht-<br />
zeitig, kann ein Infekt häufig ohne Wechsel er-<br />
folgreich behandelt werden.<br />
Revisionseingriffe mit Prothesenwechsel<br />
Die Lockerung von Prothesen wird durch falsche<br />
Belastung, wie das Heben und Tragen schwerer<br />
Lasten oder starke Drehbewegungen bei sport-<br />
licher Belastung, gefördert. Eindeutig gelocker-<br />
te Kunstgelenke sollten umgehend gewechselt<br />
Hüft-TEP-Wechsel / Indikation (Ergebnis 35)<br />
Der Wechsel eines künstlichen Hüftgelenkes erfolgt<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken nur dann, wenn er medizinisch<br />
erforderlich ist.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die Indikation<br />
für den Wechsel eines künstlichen Hüftgelenkes<br />
in 95,69 Prozent der Behandlungen entsprechend<br />
den BQSRegeln dokumentiert.<br />
Die Ergebnisse der unten aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen deutlich im Referenzbereich<br />
und deutlich oberhalb der Bundesrate<br />
von 91,38 Prozent.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Hohwald<br />
werden. Ein zu langes Abwarten führt zu wei-<br />
teren Knochendefekten. Der stabile Wiederein-<br />
bau einer neuen Hüft- oder Knie-Endoprothese<br />
wird erschwert. Vor dem Prothesenwechsel wird<br />
geklärt, ob ein mechanisches Problem oder ob<br />
eine Infektion die Ursache der Lockerung ist.<br />
Wenn sich Infekte nicht beherrschen lassen, ist<br />
die Entfernung der Implantate erforderlich.<br />
Nachfolgend sind exemplarisch Ergebnisse <strong>zur</strong><br />
Behandlungsqualität beim Wechsel von künstli-<br />
chen Hüft- und Kniegelenken dargestellt.<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einem Schmerzkriterium und mindestens einem röntgenologischen<br />
oder Entzündungskriterium an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 75,5 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
91,38% 95,69%<br />
Bundesrate 2007<br />
100% 100% 100% 100% 98,36% 97,44%<br />
Bad Tölz Hamburg-<br />
Altona<br />
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
97,22% 96,43%<br />
Eggenfelden Birkenwerder Bad Harzburg Oschatz Schwalmstadt<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
Hüft-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe (Ergebnis 36)<br />
Entwicklung Antibiotikagabe Hüft-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
98,36%<br />
2004<br />
97,58%<br />
99,65%<br />
99,73%<br />
2005 2006 2007<br />
Mit der Gabe von Antibiotika während der Wechseloperation<br />
soll das Risiko einer Wundinfektion minimiert<br />
werden.<br />
In 99,73 Prozent der Behandlungen wird ein<br />
Antibiotikum verabreicht; die Antibiotikagabe<br />
gehört damit in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
zum Behandlungsstandard. Das sehr gute<br />
Vorjahresergebnis (99,65 Prozent) wurde bestätigt.<br />
Hüft-TEP-Wechsel / Wundhämatome/Nachblutungen (Ergebnis 37)<br />
Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Hüft-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
3,35%<br />
2004<br />
3,11%<br />
6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
2,30%<br />
2,29%<br />
2005 2006 2007<br />
Wie bei der Implantation eines Hüftgelenkes kann<br />
es auch bei einer Wechseloperation zu Blutungskomplikationen<br />
in Form von Wundhämatomen und<br />
Nachblutungen kommen.<br />
Der Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />
(Referenzbereich) reicht von 0 bis 13 Prozent.<br />
Blutungskomplikationen treten in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken selten auf. Das zeigt die<br />
Rate von 2,29 Prozent. Bundesweit lag diese<br />
Rate bei 3,30 Prozent (Bundesrate).
Hüft-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 38)<br />
Bei Wechseloperationen sollen – wie bei allen anderen<br />
Eingriffen auch – möglichst selten postoperative<br />
Komplikationen auftreten. Dazu zählen beispielsweise<br />
Thrombosen oder Lungenembolien.<br />
Der Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />
(Referenzbereich) liegt im Jahr 2007 bei 0<br />
bis 10 Prozent, die Bundesrate liegt bei 3,11<br />
Prozent.<br />
Mit 2,83 Prozent liegt das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken nicht nur deutlich im Referenzbereich;<br />
vielmehr konnte die Anzahl gegenüber<br />
dem Vorjahr weiter verbessert werden.<br />
Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen Hüft-TEP-Wechsel<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
8,42%<br />
2004<br />
Gesamtübersicht Wechsel von Hüft-Total-Endoprothesen (Ergebnis 39)<br />
Der Überblick über die Ergebnisse des Jah-<br />
res 2007 bestätigt die guten Ergebnisse des<br />
Vorjahres.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event*<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* bereits ein einziger Fall führt zu<br />
einem auffälligen Ergebnis<br />
8,29%<br />
3,54%<br />
2,83%<br />
2005 2006 2007<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Indikation<br />
Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />
Gehfähigkeit bei Entlassung<br />
Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />
Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />
Endoprothesenluxation<br />
Postoperative Wundinfektion<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Reinterventionen wegen Komplikation<br />
Letalität<br />
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
Knie-TEP-Wechsel / Indikation (Ergebnis 40)<br />
In 94,49 Prozent der Fälle ist der Wechsel – entsprechend der Regeln der BQS indiziert. Das Ergebnis<br />
konnte gegenüber dem Vorjahr (89,11 Prozent) deutlich verbessert werden. Die Ergebnisse<br />
aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken, die den Wechsel von KnieTotalEndoprothesen durchführen, liegen im<br />
Referenzbereich von 72,7 bis 100 Prozent. Das Ergebnis liegt deutlich über der Bundesrate von<br />
88,2 Prozent.<br />
Knie-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe (Ergebnis 41)<br />
Entwicklung Antibiotikagabe Knie-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
94,29%<br />
2004<br />
95,67%<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
99,60%<br />
99,63%<br />
2005 2006 2007<br />
Knie-TEP-Wechsel / Frakturen (Ergebnis 42)<br />
Bei nahezu jeder Operation, in 99,63 Prozent<br />
der Behandlungen, erfolgt in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken die Gabe von Antibiotika. Das gute<br />
Ergebnis des Vorjahres (99,65 Prozent) konnte<br />
bestätigt werden. Die Bundesrate beträgt<br />
99,46 Prozent.<br />
Frakturen kommen bei einem Wechsel der KnieEndoprothesen selten vor. Dies gilt auch für die<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken. Bei keinem der 272 behandelten Patienten ist es zu einer Fraktur gekommen.<br />
Das Ergebnis liegt sicher innerhalb des Referenzbereiches von 0 bis 4 Prozent.<br />
Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung (Ergebnis 43)<br />
Operationsbedingte Einschränkungen des Gehens bestehen bei den aus den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
entlassenen Patienten nicht (0 Prozent). Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken fällt besser aus<br />
als die Bundesrate von 1 Prozent. Beide Ergebnisse liegen im Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />
(0 bis 4,8 Prozent).
Knie-TEP-Wechsel / Postoperative Komplikationen (Ergebnis 44)<br />
Ob Wundhämatome, Nachblutungen, Wundinfektionen oder allgemeine postoperative Komplikationen:<br />
Beim Wechsel von KnieEndoprothesen ist es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehr selten zu<br />
Komplikationen gekommen. Alle Ergebnisse liegen deutlich in den entsprechenden Referenzbereichen.<br />
Entwicklung postoperativer Komplikationen Knie-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
12%<br />
8%<br />
4%<br />
0%<br />
6,69%<br />
2005<br />
2,42%<br />
2006<br />
1,84%<br />
2007<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
1,57%<br />
2005<br />
1,21%<br />
2006<br />
0,37%<br />
2007<br />
postoperative Wundinfektionen<br />
Gesamtübersicht Wechsel von Knie-Total-Endoprothesen (Ergebnis 45)<br />
Auch beim Wechsel der Knie-Endoprothesen<br />
gilt: In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind Sie gut<br />
aufgehoben. Die Behandlung erfolgt auf ho-<br />
hem Niveau.<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event*<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
* bereits ein einziger Fall führt zu<br />
einem auffälligen Ergebnis<br />
10,63%<br />
2005<br />
1,21%<br />
2006<br />
2,94%<br />
2007<br />
allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Indikation<br />
Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />
Gehfähigkeit bei Entlassung<br />
Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />
Fraktur<br />
Postoperative Wundinfektion<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Reinterventionen wegen Komplikation<br />
Letalität<br />
Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
„Ich finde es beruhigend,<br />
wenn ich vor einem<br />
Eingriff im Krankenhaus<br />
umfassend informiert<br />
werde.“<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
gehören ausführliche<br />
Aufklärungs- und<br />
Beratungsgespräche zum<br />
Standard einer guten<br />
Behandlung.
Im Überblick: die Ergebnisse<br />
weiterer Leistungsbereiche<br />
Durch die große Auswahl spezialisierter Fachabteilungen erhalten Sie in<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine umfassende Behandlung aus einer Hand.<br />
Motivierte und kompetente Teams sorgen gemeinsam für Ihre Gesund-<br />
heit und Ihr Wohlbefinden.<br />
Auf den folgenden Seiten stellen wir die Ergebnisse weiterer Behand-<br />
lungsbereiche der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dar.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 101
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
Christa Schnoor geht es heute richtig schlecht. Sie hat seit<br />
dem frühen Morgen krampfartige Schmerzen im Oberbauch.<br />
Und das am 1. Weihnachtsfeiertag, an dem sie<br />
die ganze Familie zum Essen eingeladen hat. Ob ihr das<br />
Festessen am Weihnachtsabend nicht bekommen ist?<br />
Als ihre Kinder eintreffen und sie ihnen erzählt, dass die<br />
Schmerzen einfach nicht vergehen wollen, überlegen diese<br />
nicht lange. Sie fahren sie in das <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />
Homberg. Nach der Untersuchung in der Notfallaufnahme<br />
teilt ihr der behandelnde Arzt mit, dass ihre Schmerzen<br />
durch mehrere Gallensteine und eine Entzündung der<br />
Gallenblase hervorgerufen werden. Weihnachten ist damit<br />
gelaufen, die Gallenblase muss entfernt werden.<br />
102 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Gallenblase befindet sich unterhalb der Leber<br />
im rechten Oberbauch. Die Gallenflüssigkeit<br />
wird in der Leber gebildet. Sie wird in der Gallenbase<br />
gesammelt und eingedickt. Wenn für die<br />
Verdauung, z. B. von fettem Essen, vermehrt Gallenflüssigkeit<br />
benötigt wird, zieht sich die Gallenblase<br />
zusammen und schüttet die Gallenflüssigkeit<br />
in den Zwölffingerdarm, der sich direkt<br />
dem Magen anschließt, aus. Hier mischen sich<br />
Gallenflüssigkeit und Speisebrei miteinander.<br />
Die Gallenblase dient als Speicher für die von<br />
der Leber gebildete Gallenflüssigkeit.<br />
Beim Eindicken der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase<br />
können Steine, sogenannte Gallenblasensteine,<br />
entstehen. Der genaue Mechanismus<br />
ist noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass die<br />
Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit (hoher<br />
Anteil an Cholesterin, verminderter Anteil an<br />
Gallensäuren) bei der Entstehung von Gallensteinen<br />
eine Rolle spielt. Die Gallenflüssigkeit<br />
besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser. Die in<br />
der Flüssigkeit enthaltenen Gallensäuren halten<br />
das an sich wasserunlösliche Cholesterin in Lösung.<br />
Wenn die Galle mehr Cholesterin enthält,<br />
als sie lösen kann, kristallisiert das Cholesterin.<br />
Diese Kristalle können verklumpen und es bilden<br />
sich Steine. Die Größe der Steine variiert;<br />
sie reicht von wenigen Millimetern bis zu großen<br />
Steinen. Durch die Steine kann der Abfluss<br />
der Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase behindert<br />
werden, was die kolikartigen Schmerzen im<br />
Oberbauch auslöst.
Durch Gallensteine verursachte Erkrankungen<br />
der Gallenblase gehören zu den häufigsten Er-<br />
krankungen in Europa. Frauen sind stärker<br />
betroffen als Männer, hierbei spielen die Ge-<br />
schlechtshormone eine wichtige Rolle. Überge-<br />
wicht stellt einen weiteren Risikofaktor für die<br />
Entstehung von Gallensteinen dar.<br />
Typische Beschwerden bei Gallenblasensteinen<br />
sind krampfhafte Schmerzen im rechten Ober-<br />
bauch (Gallenkoliken), die in den Rücken und<br />
die rechte Schulter ausstrahlen. Auch Schmerzen<br />
bei bzw. unmittelbar nach dem Essen oder eine<br />
Unverträglichkeit von bestimmten Nahrungs-<br />
mitteln wie fettem Essen und/oder Alkohol sind<br />
Hinweise für das Vorliegen von Gallensteinen.<br />
Häufig werden Gallensteine eher zufällig, bei<br />
einer Routineuntersuchung, entdeckt. Die Be-<br />
handlung richtet sich insbesondere danach,<br />
� ob die Gallensteine Beschwerden verursachen<br />
und wie stark diese Beschwerden sind und<br />
� wo die Steine liegen (Gallenblase oder Gal-<br />
lengang).<br />
Gallenblasensteine können mit der Gallenflüs-<br />
sigkeit in die Gallengänge gespült werden (Gal-<br />
lengangsteine) und die Gallengänge verstopfen.<br />
Eine Störung des Galleabflusses kann sich durch<br />
Gelbfärbung der Augen oder der Haut, durch<br />
eine Dunkelfärbung des Urins und eine Entfär-<br />
bung des Stuhls bemerkbar machen.<br />
1. Gallenblase<br />
2. Gallenblasensteine<br />
3. Leber<br />
4. Zwölffingerdarm<br />
5. Gallenwegstein<br />
6. Bauchspeicheldrüse<br />
Durch die Gallensteine und den Rückstau von<br />
Gallenflüssigkeit kann zusätzlich eine Entzün-<br />
dung der Gallenblase bzw. der Gallenwege ent-<br />
stehen.<br />
3<br />
Allein mit der Entfernung oder Auflösung der<br />
Steine ist in der Regel kein dauerhafter Behand-<br />
lungserfolg zu erreichen. Häufig bilden sich die<br />
Steine neu. Die Bildung von Gallensteinen kann<br />
nur verhindert werden, wenn die Gallenblase,<br />
das Organ, in dem die Steine entstehen, entfernt<br />
wird. Dies sollte aber nur geschehen, wenn die<br />
vorhandenen Steine zu Beschwerden oder Kom-<br />
plikationen führen. Bereiten die Gallensteine<br />
keine Beschwerden, so wiegt das Operationsrisi-<br />
ko die Wahrscheinlichkeit, durch die Gallenstei-<br />
ne Beschwerden zu bekommen, nicht auf.<br />
Die chirurgische Entfernung der Gallenblase<br />
wird als Cholecystektomie bezeichnet.<br />
Heutzutage werden ca. 90 Prozent der Gallen-<br />
blasen laparoskopisch, d.h. über eine Bauch-<br />
spiegelung entfernt. Bei der laparoskopischen<br />
Entfernung der Gallenblase wird über einen ca.<br />
2 cm langen Hautschnitt direkt unterhalb des<br />
Bauchnabels ein Zugang <strong>zur</strong> Bauchhöhle ge-<br />
schaffen. Daher die Bezeichnung „Schlüssel-<br />
lochchirurgie“.<br />
2<br />
1<br />
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
Über dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop,<br />
ein fingerdickes Instrument, mit dem der Bauch-<br />
raum betrachtet werden kann, in die Bauchhöhle<br />
eingeführt. An das Laparoskop wird eine Kame-<br />
ra angeschlossen. Damit haben alle an der OP<br />
beteiligten Ärzte und Schwestern einen Über-<br />
blick über den Stand der Operation.<br />
Anschließend werden zwei bis drei weitere Zu-<br />
gänge geschaffen, über die spezielle Greif- und<br />
Schneideinstrumente in die Bauchhöhle einge-<br />
bracht werden können. Nach dem Lösen der<br />
Gallenblase wird sie im Bauchraum in einen so-<br />
genannten Bergebeutel verbracht und über ei-<br />
nen der gelegten Zugänge entfernt.<br />
Die Entfernung der Gallenblase ist ein Routine-<br />
eingriff. Jährlich werden in Deutschland 166.361<br />
Gallenblasen entfernt. 4.407 Gallenblasenope-<br />
rationen, also rund 2,6 Prozent aller Gallenbla-<br />
senentfernungen, werden in <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
durchgeführt.<br />
10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Wie für jede Operation erforderlich, sollte auch<br />
bei der Gallenblasenentfernung eine eindeutige<br />
Indikation – ein eindeutiger Grund <strong>zur</strong> Opera-<br />
tion – bestehen. Das alleinige Vorhandensein<br />
von Gallenblasensteinen reicht als Operationsindikation<br />
nicht aus, es müssen zusätzlich Beschwerden<br />
und/oder Entzündungszeichen vorhanden<br />
sein. (s. Ergebnis 46, Seite 105)<br />
Während der Operation kann es zu Komplikationen,<br />
wie beispielsweise unbeabsichtigten Verletzungen<br />
der Gallengänge, kommen. (s. Ergebnis<br />
47, Seite 105)<br />
Die Gallenblase wird nach der Operation feingeweblich<br />
(histologisch) untersucht. Eine routinemäßige<br />
Erhebung des feingeweblichen Befundes<br />
erlaubt eine Überprüfung der Diagnose und Indikation<br />
sowie den Ausschluss einer seltenen<br />
bösartigen (malignen) Grunderkrankung. (s. Ergebnis<br />
48, Seite 106)<br />
Nach der Operation können Komplikationen<br />
auftreten. Dazu zählen neben Entzündungen<br />
der Wunde (s. Ergebnis 49, Seite 107) beispielsweise<br />
Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
Lungenentzündungen oder Harnwegsinfektionen.<br />
Diese Komplikationen werden als<br />
allgemeine postoperative Komplikationen bezeichnet.<br />
(s. Ergebnis 50, Seite 108) Sie können<br />
sowohl bei offen-chirurgisch als auch bei laparoskopisch<br />
begonnenen Operationen auftreten.<br />
(s. Ergebnis 51, Seite 108)<br />
Wenn Komplikationen auftreten, ist unter Umständen<br />
ein Zweiteingriff, eine Reintervention,<br />
erforderlich. Gründe für eine Reintervention<br />
sind beispielsweise belassene Gallengangsteine,<br />
Gallengangsverletzungen, Blutungen und Entzündungen.<br />
(s. Ergebnis 52, Seite 109)<br />
Risiken einer Operation lassen sich nie ganz<br />
ausschließen. Selbstverständlich sollte die Sterblichkeitsrate<br />
(Letalität) nach einer Gallenblasenentfernung<br />
sehr gering sein.<br />
Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Die<br />
Sterblichkeitsrate beträgt 0,23 Prozent. Die<br />
bundesweite Sterblichkeitsrate liegt bei 0,34<br />
Prozent.
Entfernung der Gallenblase / Indikation (Ergebnis 46)<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt durchgängig<br />
eine sachgerechte Indikationsstellung.<br />
Lediglich bei 0,66 Prozent der Behandlungen<br />
entsprach die Indikationsstellung nicht den<br />
BQSVorgaben; das Ergebnis hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr 2006 (1,26 Prozent) verbessert.<br />
Die Ergebnisse aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />
innerhalb des Referenzbereiches für gute Behandlungsqualität.<br />
Anteil von Patienten mit uncharakteristischen Schmerzen im rechten Oberbauch, ohne<br />
Cholestase, ohne sicheren Gallensteinnachweis und ohne akute Entzündungszeichen an allen<br />
Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen (Ergebnis 47)<br />
Eingriffsspezifische Komplikationen sollten so wenig<br />
wie möglich auftreten.<br />
Dieses Ziel, dass möglichst wenig eingriffsspezifische<br />
Komplikationen auftreten, wird<br />
von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erreicht (1,59 Prozent).<br />
Die Ergebnisse aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
liegen innerhalb des Referenzbereiches. Die<br />
<strong>Asklepios</strong>Rate fällt geringer aus als die Bundesrate<br />
von 2,55 Prozent.<br />
Das Ergebnis konnte wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren weiter verbessert werden.<br />
Wie selten eingriffsspezifische Komplikationen<br />
auftreten, zeigen die Ergebnisse einzelner<br />
Kliniken<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,36%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,93%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 0,95%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 1,07%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,42% 0,66%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer eingriffsspezifischen behandlungsbedürftigen intra-/<br />
postoperativen Komplikation an allen Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation<br />
Referenzbereich: 0 bis 6,4%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2,55% 1,59%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung eingriffsspezifischer Komplikationen bei der Entfernung der Gallenblase<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
3,98%<br />
2004<br />
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
3,85%<br />
2,32%<br />
1,59%<br />
2005 2006 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund (Ergebnis 48)<br />
Anteil von Patienten mit postoperativ erhobenem histologischen Befund der Gallenblase an<br />
allen Patienten.<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
99,11% 99,89%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung histologischer Befund bei der Entfernung der Gallenblase<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
98,62% 99,89%<br />
2006 2007<br />
106 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gehört die Erhebung<br />
des histologischen Befundes zum Standard.<br />
Die feingewebliche Untersuchung der während<br />
der Operation gewonnenen Gewebeproben<br />
wird in allen Kliniken routinemäßig<br />
durchgeführt (99,89 Prozent). Die Ergebnisse<br />
aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen innerhalb des<br />
Referenzbereiches von 95 bis 100 Prozent.<br />
Lediglich bei 5 der 4.407 operierten Patienten<br />
wurde keine feingewebliche Untersuchung<br />
nachgewiesen.<br />
Das Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr<br />
(2006) weiter verbessert werden.
Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 49)<br />
Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen,<br />
kann dies auf ein Qualitätsproblem hinweisen.<br />
Dass eine konsequente Antibiotikaprophylaxe,<br />
diszipliniertes Verhalten im Operationssaal und<br />
aseptisches Operieren das Risiko, eine Wundinfektion<br />
zu erleiden, verringert, zeigt die Entwicklung der<br />
Ergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken der letzten Jahre.<br />
Entwicklung postoperative Wundinfektionen bei der Entfernung der Gallenblase / Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Referenzbereich: Nicht definiert<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,71%<br />
Bund<br />
1,49% 1,53% 1,25%<br />
1,51% 1,33%<br />
1,41%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Bund<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Bund<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
Entwicklung Anzahl Patienten mit postoperativer Wundinfektion im Vergleich zu allen Patienten bei Entfernung der Gallenblase<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
alle Patienten Patienten mit postoperativer Wundinfektion<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Die Ergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />
jeweils unterhalb der Bundesrate.<br />
Wie selten es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu postoperativen Wundinfektionen kommt, zeigt die<br />
unten stehende Graphik. Im Jahr 2007 ist es lediglich bei 46 der 4.407 Patienten, denen die Gallenblase<br />
entfernt wurde, zu einer postoperativen Wundinfektion gekommen.<br />
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
4.167 62 4.394 55<br />
4.284 57<br />
4.407 46<br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
Bund<br />
1,04%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen<br />
Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 7,9%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2,93% 2,47%<br />
Bundesrate 2007<br />
10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
(Ergebnis 50)<br />
Bei allen operierten Patienten sollte die Rate an allgemeinen<br />
postoperativen Komplikationen so gering<br />
wie möglich ausfallen.<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entfernung der Gallenblase / Allgemeine<br />
postoperative Komplikationen<br />
bei laparoskopisch begonnenen<br />
Operationen (Ergebnis 51)<br />
Bei laparoskopisch begonnenen Operationen<br />
lag die Rate der allgemeinen postoperativen<br />
Komplikationen der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
bei 1,59 Prozent und damit innerhalb des Bereiches<br />
für eine gute Behandlungsqualität (0<br />
bis 6,30 Prozent). Die Bundesrate lag mit 2,15<br />
Prozent etwas höher.<br />
Besonders niedrige Komplikationsraten<br />
waren in den rechts genannten <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken zu verzeichnen.<br />
Postoperative Komplikationen sind in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken in 2,47 Prozent der Behandlungen<br />
aufgetreten. Der Referenzbereich<br />
reicht von 0 bis 7,90 Prozent.<br />
Besonders niedrige Komplikationsraten wiesen<br />
die nachfolgend genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
auf.<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,26%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,36%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,50%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 1,47%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 1,64%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 1,69%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 1,75%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 1,81%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 1,85%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 2,26%<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen<br />
postoperativen Komplikation an allen Patienten<br />
mit laparoskopisch begonnener Operation<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,47%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,53%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,85%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 1,02%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 1,07%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 1,57%
Die Rate an allgemeinen postoperativen Komplikationen – gesamt und bei laparoskopisch begonnenen<br />
Operationen – konnte in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken seit dem Jahr 2004 deutlich reduziert<br />
werden.<br />
Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen bei der Entfernung der Gallenblase gesamt und laparoskopisch / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
alle Patienten Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation<br />
6%<br />
3%<br />
0<br />
4,87% 3,23% 4,53% 3,46%<br />
2,85% 2,00%<br />
2,47% 1,59%<br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen (Ergebnis 52)<br />
Die Rate an Zweiteingriffen (Reinterventionen) ist<br />
eine Kennzahl für schwerwiegende Komplikationen.<br />
Sie sollte möglichst gering ausfallen.<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Radeberg 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,69%<br />
Zweiteingriffe, Reinterventionen, waren in<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken lediglich bei 0,76 Prozent<br />
der Behandlungen notwendig.<br />
Wie selten Folgeeingriffe erforderlich waren,<br />
zeigen die Ergebnisse der links aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken.<br />
Anteil von Patienten mit Reintervention wegen Komplikationen an Patienten mit laparoskopisch<br />
durchgeführter Operation der Risikoklassen ASA 1 bis 3 ohne akute Entzündungszeichen<br />
Referenzbereich: 0 bis 1,5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,04% 0,76%<br />
Bundesrate 2007<br />
Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10
Gynäkologische Operationen<br />
Franziska Eberling, 37 Jahre, hat heute einen Untersuchungstermin<br />
bei ihrer Frauenärztin. Die Regelblutung<br />
ist seit 10 Tagen überfällig. Einen Schwangerschaftstest<br />
hat Frau Eberling bereits gemacht, sie ist nicht schwanger.<br />
Bei der gynäkologischen Untersuchung, einer Abtastuntersuchung,<br />
fühlt ihre Ärztin die inneren Organe und vor<br />
allem die Gebärmutter und die Eierstöcke von außen über<br />
die Bauchdecke ab. Über die Scheide kontrolliert sie von<br />
innen Muttermund und Gebärmutterhals. Die Frauenärztin<br />
hat einen vergrößerten rechten Eierstock getastet. Der<br />
Eierstock wird noch mit einer Ultraschalluntersuchung<br />
von der Scheide aus weiter abgeklärt. Anschließend erklärt<br />
die Frauenärztin, dass sie am rechten Eierstock eine<br />
sogenannte Funktionszyste festgestellt habe. Dieser Befund<br />
sei harmlos und erkläre das Ausbleiben der Regel. Frau<br />
Eberling solle sich keine Sorgen machen. Die Regelblutung<br />
würde mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten<br />
Tagen einsetzen und gleichzeitig würde sich die Zyste<br />
<strong>zur</strong>ückbilden. Zur Sicherheit wird noch ein Kontrolltermin<br />
in zwei Wochen vereinbart.<br />
110 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Gebärmutter (Uterus) liegt im kleinen Be-<br />
cken. Sie wird durch elastische Bänder, die von<br />
allen Seiten der Gebärmutter <strong>zur</strong> Beckenwand<br />
ziehen, in ihrer Lage gehalten. Sie besteht aus<br />
dem Muttermund, dem Gebärmutterhals und<br />
dem Gebärmutterkörper. Die Gebärmutter ist<br />
von Blase und Darm umgeben. Die Harnleiter<br />
liegen in unmittelbarer Nähe.<br />
Die Eierstöcke (Ovarien) liegen zu beiden Seiten<br />
der Gebärmutter zwischen Harnblase und End-<br />
darm. Sie erfüllen vielfältige Aufgaben im Kör-<br />
per einer Frau:<br />
� Die monatliche Produktion von Eizellen ist für<br />
die Fortpflanzung von großer Bedeutung.<br />
� Die Eierstöcke sind wichtige Hormonpro-<br />
duzenten. In der ersten Zyklushälfte wird<br />
überwiegend das Hormon Östrogen gebildet.<br />
Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte bilden<br />
die Eierstöcke überwiegend das Gelbkörper-<br />
hormon.<br />
Gynäkologische Untersuchungen<br />
Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeunter-<br />
suchung erkundigt sich der behandelnde Frau-<br />
enarzt nicht nur nach möglichen Beschwerden<br />
seiner Patientin, sondern beispielsweise auch<br />
nach Vorerkrankungen in der Familie. Denn ge-<br />
rade bösartige Erkrankungen der Brust und der<br />
Eierstöcke zeigen eine familiäre Häufung.<br />
Neben einer Tastuntersuchung führt der Frau-<br />
enarzt einen routinemäßigen Vorsorgeabstrich<br />
durch. Dieser Abstrich trägt dazu bei, Verände-
1. Eierstock<br />
2. Eileiter<br />
3. Gebärmutterkörper<br />
4. Gebärmutterhals<br />
5. Gebärmuttermund<br />
6. Scheide<br />
7. Harnblase<br />
8. Harnleiter<br />
9. Darm<br />
10. Schambein<br />
rungen des Gebärmutterhalses bereits frühzeitig<br />
zu erkennen und zu beeinflussen. Die konse-<br />
quente Durchführung des Abstrichs im Rahmen<br />
der Vorsorgeuntersuchung hat dazu geführt,<br />
dass die Krebserkrankungen des Gebärmutter-<br />
halses in den letzten Jahren deutlich <strong>zur</strong>ückge-<br />
gangen sind.<br />
Häufig werden bei der Tastuntersuchung Verän-<br />
derung an der Gebärmutter festgestellt, die sich<br />
bei weiterer Untersuchung als gutartige (benig-<br />
ne) Tumoren herausstellen. Es sind sogenannte<br />
Myome, gutartige Muskelgeschwülste der Ge-<br />
bärmutter. In der Regel verursachen Myome kei-<br />
ne Beschwerden und müssen deshalb auch nicht<br />
behandelt werden. Sie werden mittels Ultra-<br />
schall beobachtet. Große Myome können durch<br />
den Einsatz von Medikamenten verkleinert wer-<br />
den. Erst wenn die Myome Beschwerden, wie<br />
Schmerzen oder verstärkte Regelblutungen,<br />
verursachen oder stark wachsen, sollte die Ent-<br />
fernung der Gebärmutter in Erwägung gezogen<br />
werden.<br />
Bei der Abtastuntersuchung erhält der Frauen-<br />
arzt auch Hinweise über die Größe der Eierstö-<br />
cke. Besteht ein Verdacht auf Veränderung wer-<br />
den weitere Untersuchungen wie zum Beispiel<br />
eine Ultraschalluntersuchung der inneren Ge-<br />
schlechtsorgane durchgeführt (transvaginale So-<br />
nographie). So kann festgestellt werden, ob die<br />
Eierstöcke vergrößert sind.<br />
Bei den Routineuntersuchungen werden häu-<br />
figer Eierstockzysten festgestellt. Zysten sind<br />
10<br />
flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Auch wenn sie<br />
möglicherweise recht groß sind, müssen sie nicht<br />
bösartig sein. Die Entstehung von Zysten im Zy-<br />
klus der Frau ist normal, sie verschwinden auch<br />
von alleine. Ein Großteil dieser Zysten (Funkti-<br />
onszysten) verursacht keine Beschwerden und<br />
ist daher nicht behandlungsbedürftig. Davon<br />
abzugrenzen sind Zysten und Veränderungen<br />
der Eierstöcke, die im Rahmen einer bösartigen<br />
Veränderung der Eierstöcke entstehen (Ovarial-<br />
karzinom).<br />
Die BQS betrachtet im Rahmen der externen<br />
Qualitätssicherung ausschließlich die operative<br />
Therapie gynäkologischer Erkrankungen. Zu<br />
den gynäkologischen Operationen, die betrach-<br />
tet werden, gehören Eingriffe an der Gebärmut-<br />
ter und an den Eierstöcken.<br />
7<br />
3<br />
6<br />
Gynäkologische Operationen<br />
2<br />
4<br />
1<br />
5<br />
9<br />
8<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 111
Gynäkologische Operationen<br />
112 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Gynäkologische Eingriffe<br />
Ein Großteil der gynäkologischen Operationen<br />
wird heute mit der sogenannten Schlüsselloch-<br />
chirurgie (laparoskopische Operation) durchge-<br />
führt. Die Schlüssellochchirurgie bietet viele Vor-<br />
teile, hat aber auch ihre besonderen Risiken. So<br />
kann es z.B. beim ersten Einstich in den Bauch-<br />
raum trotz aller Sicherheitsmaßnahmen zu einer<br />
Verletzung u.a. des Darms kommen.<br />
Organverletzungen bei laparoskopischen Ope-<br />
rationen können erhebliche Konsequenzen ha-<br />
ben. Die Rate an Organverletzung sollte gering<br />
ausfallen. (s. Ergebnis 53, Seite 114)<br />
Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)<br />
Die Entfernung der Gebärmutter erfordert – wie<br />
andere Eingriffe auch – immer eine medizinische<br />
Begründung, eine Indikation. Die Entscheidung<br />
für eine Gebärmutterentfernung muss immer<br />
ganz individuell, auf die Situation der betref-<br />
fenden Frau ausgerichtet, getroffen werden.<br />
Dazu gehört auch, die betroffenen Frauen über<br />
die Möglichkeiten der Behandlung und ihre Vor-<br />
und Nachteile aufzuklären und sie in die Ent-<br />
scheidungsfindung einzubeziehen.<br />
Die Entfernung der Gebärmutter wird von den<br />
Medizinern als Hysterektomie bezeichnet.<br />
Gründe für das Entfernen der Gebärmutter sind<br />
u.a.<br />
� große Muskelgeschwülste (Myome),<br />
� Krebserkrankungen der Gebärmutter,<br />
� Krebserkrankungen der Eierstöcke,<br />
� nicht therapierbare Blutungen aus der Gebär-<br />
mutter,<br />
� Entzündungen im Bereich der inneren Geni-<br />
talorgane.<br />
Auch bei Blutungsstörungen der Gebärmutter<br />
wie zu häufigen und/oder zu starken Regelblu-<br />
tungen sowie bei einer Absenkung der Gebär-<br />
mutter kann eine Entfernung gerechtfertigt sein.<br />
Dies gilt auch, wenn die Gebärmutter deutlich<br />
vergrößert ist oder Verwachsungen im Unter-<br />
bauch vorliegen.<br />
Bundesweit wurde im Jahr 2007 bei rund 141.000<br />
Frauen eine Entfernung der Gebärmutter durch-<br />
geführt; 3.820 dieser Eingriffe wurden in Askle-<br />
pios Kliniken vorgenommen.<br />
Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine<br />
Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die In-<br />
dikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung sollte bei<br />
Frauen unter 35 Jahren besonders streng gestellt,<br />
Alternativen sorgfältig abgewogen werden. (s.<br />
Ergebnis 54, Seite 114)<br />
Bei einer laparoskopischen Hysterektomie wird<br />
die Gebärmutter mittels Bauchspiegelung ent-<br />
fernt. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt<br />
ein Zugang <strong>zur</strong> Bauchhöhle geschaffen. Über<br />
dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop, ein<br />
Instrument, mit dem der Bauchraum betrachtet<br />
werden kann, in die Bauchhöhle eingeführt. An<br />
das Laparoskop wird eine Videokamera ange-<br />
schlossen. Damit haben alle an der OP beteilig-
ten Ärzte und Schwestern einen Überblick über<br />
den Stand der Operation. Anschließend werden<br />
zwei bis drei weitere Zugänge geschaffen, über<br />
die spezielle Greif- und Schneideinstrumen-<br />
te in die Bauchhöhle eingebracht werden kön-<br />
nen. Nach dem Lösen der Gebärmutter wird sie<br />
im Bauchraum in einen Bergebeutel verbracht<br />
und über einen der gelegten Zugänge entfernt.<br />
Dieses Verfahren eignet sich nur für Patientinnen,<br />
bei denen kein Gebärmutterkrebs vorliegt. Hier<br />
besteht sonst die Gefahr, dass Krebszellen ver-<br />
schleppt werden und sich in der Bauchhöhle<br />
ausbreiten.<br />
Bei der operativen Entfernung der Gebärmutter<br />
(Hysterektomie) kann es auch bei einem erfah-<br />
renen Operateur <strong>zur</strong> Verletzung der benachbar-<br />
ten Organe wie Harnblase, Darm oder Harnlei-<br />
ter kommen. (Ergebnis 55, Seite 115)<br />
Nach einer Entfernung der Gebärmutter (post-<br />
operativ) können Komplikationen wie Wundin-<br />
fektionen auftreten. Die Rate der Wundinfekti-<br />
onen lässt sich durch die Gabe von Antibiotika<br />
um den Operationszeitpunkt herum deutlich re-<br />
duzieren. (Ergebnis 56, Seite 116)<br />
Durch die Operation selbst und die Bettruhe<br />
nach der Operation wird die Entstehung von<br />
Blutgerinnseln in den Gefäßen, sogenannten<br />
Thrombosen, gefördert. Als Folge einer Throm-<br />
bose kann sich eine Lungenembolie ereignen.<br />
Dabei gelangt ein Blutgerinnsel z.B. aus den<br />
Venen eines Beines in die Lunge. Eine Lungen-<br />
embolie kann auch heute noch tödlich verlaufen.<br />
Die Bildung von Thrombosen stellt deshalb ein<br />
gefürchtetes Risiko nach Operationen dar.<br />
99,74 Prozent der Patienten erhalten in den As<br />
klepios Kliniken eine Thromboseprophylaxe.<br />
Auch die Bundesrate liegt mit 99,01 Prozent im<br />
Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />
Eingriffe an den Eierstöcken<br />
Ein Großteil der gynäkologischen Operationen<br />
wird über eine Bauchspiegelung durchgeführt.<br />
Auch bei diesem wenig belastenden Operati-<br />
onsverfahren sollte ein eindeutiger Operations-<br />
grund, eine eindeutige Indikation, <strong>zur</strong> Operation<br />
bestehen. Dieses setzt eine gründliche und ge-<br />
wissenhafte Diagnostik voraus. Bei Operationen<br />
an den Eierstöcken soll dementsprechend die<br />
Rate der feingeweblichen Normalbefunde bzw.<br />
der gutartigen Funktionszysten, die im Normal-<br />
fall von selbst verschwinden, möglichst gering<br />
sein. (Ergebnis 57, Seite 117)<br />
Gynäkologische Operationen<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11
Gynäkologische Operationen<br />
Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen an allen<br />
Patientinnen der Gruppe 1<br />
Referenzbereich: 0 bis 1,9%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
0,33% 0,11%<br />
Bundesrate 2007<br />
Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen<br />
(Ergebnis 53)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Anteil von Patientinnen unter 35 Jahren an Patientinnen mit Hysterektomie<br />
Referenzbereich: 0 bis 2,5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,83% 1,54%<br />
Bundesrate 2007<br />
11 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Auch Eingriffe mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie<br />
(laparoskopische Operationen/Bauchspiegelungen)<br />
sind nicht ohne Risiko. Eine schwerwiegende<br />
Komplikation ist die Verletzung von<br />
Bauchorganen, z.B. von Blase oder Darm. Diese<br />
Komplikationen sollten sich möglichst selten ereignen.<br />
Die Rate der Organverletzungen bei einer<br />
Bauchspiegelung ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
äußerst gering. 2 von 1.783 behandelten<br />
Frauen waren betroffen (0,11 Prozent), die<br />
Bundesrate liegt bei 0,33 Prozent. Das Ergebnis<br />
der <strong>Asklepios</strong> Kliniken hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr (0,42 Prozent) deutlich verbessert<br />
und steht für eine gute Behandlungsqualität.<br />
Der Referenzbereich reicht von 0 bis 1,90<br />
Prozent.<br />
Gynäkologische Operationen / Indikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung<br />
(Hysterektomie) (Ergebnis 54)<br />
Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine<br />
Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die Indikation<br />
<strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung sollte bei Frauen unter<br />
35 Jahren besonders streng gestellt werden, Alternativen<br />
sollten sorgfältig abgewogen werden.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die Indikation<br />
für eine Hysterektomie sorgfältig gestellt. Nur<br />
bei 1,54 Prozent der Gebärmutterentfernungen<br />
waren die Frauen jünger als 35 Jahre. Dieser<br />
Anteil liegt deutlich im Bereich für eine gute<br />
Behandlungsqualität (0 bis 2,5 Prozent). Die<br />
Bundesrate liegt bei 1,83 Prozent.<br />
Diese strenge Indikationsstellung <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung<br />
zeigt sich auch in den<br />
Einzelergebnissen der folgenden Kliniken.<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,56%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,80%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,81%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 0,93%<br />
Collm Klinik Oschatz 1,07%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 1,32%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 1,36%
Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung<br />
(Hysterektomie) (Ergebnis 55)<br />
Bei der operativen Entfernung der Gebärmutter<br />
(Hysterektomie) kann es auch bei einem erfahrenen<br />
Operateur <strong>zur</strong> Verletzung der benachbarten Organe<br />
wie Harnblase, Darm oder Harnleiter kommen.<br />
Die Rate der Organverletzungen bei Hysterektomien<br />
sollte möglichst gering sein.<br />
Dies gelingt in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken: Bei<br />
der Durchführung von Gebärmutterentfernungen<br />
kommt es sehr selten zu Organverletzungen.<br />
Das Ergebnis aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
liegt innerhalb des Referenzbereiches.<br />
In rechts stehenden <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind<br />
im Jahr 2007 keine oder besonders wenige Organverletzungen<br />
aufgetreten.<br />
Die Rate der Organverletzungen bei der Gebärmutterentfernung<br />
konnte in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken konsequent über die Jahre gesenkt<br />
werden.<br />
5%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
1,42%<br />
Bund<br />
Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 4%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,56% 1,13%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />
Kandel/Germersheim<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />
Collm Klinik Oschatz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,53%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,74%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 0,82%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,86%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,96%<br />
Entwicklung Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patienten / Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
1%<br />
1,45% 1,43% 1,33%<br />
1,40% 1,34%<br />
1,56%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Bund<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Bund<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
Gynäkologische Operationen<br />
Bund<br />
1,13%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11
Gynäkologische Operationen<br />
Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutterentfernung<br />
(Hysterektomie) (Ergebnis 56)<br />
Nach einer Entfernung der Gebärmutter (postoperativ)<br />
können Komplikationen wie Wundinfektionen<br />
auftreten. Die Rate der Wundinfektionen lässt sich<br />
durch die Gabe von Antibiotika um den Operationszeitpunkt<br />
herum deutlich reduzieren. Daher sollte<br />
bei einer Gebärmutterentfernung möglichst oft ein<br />
Anteil von Patientinnen mit Antibiotikaprophylaxe an allen Patientinnen mit Hysterektomie<br />
Referenzbereich: 90 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
92,71% 98,77%<br />
Bundesrate 2007<br />
116 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwedt 100,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 99,31%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 99,29%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 99,16%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,04%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Oschatz 98,97%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,63%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 97,86%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,56%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 97,37%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 96,30%<br />
Antibiotikum gegeben werden. Dabei sind der Zeitpunkt<br />
der Antibiotikagabe und die Auswahl des geeigneten<br />
Antibiotikums von großer Bedeutung. Die<br />
Rate der Antibiotikagabe sollte mindestens bei 90<br />
Prozent liegen.<br />
Mit 98,77 Prozent liegt das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken innerhalb des Bereiches, der<br />
eine gute Behandlungsqualität anzeigt. Das<br />
Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr (2006)<br />
mit 93,01 Prozent deutlich verbessert werden.<br />
Die Gabe von Antibiotika bei der Entfernung<br />
der Gebärmutter gehört in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken zum Standard. Dies wird auch an<br />
den einzelnen Ergebnissen der links genannten<br />
Kliniken deutlich.
Gynäkologische Operationen / Feingeweblicher Normalbefund der Eierstöcke<br />
(Ergebnis 57)<br />
Operationen sollten nur bei eindeutiger Indikation<br />
erfolgen. Dieser Grundsatz gilt auch für Operationen<br />
an den Eierstöcken. Allein das Vorhandensein<br />
von Funktionszysten der Eierstöcke (Follikel- und<br />
Corpus-luteum-Zysten) ist in der Regel kein Grund<br />
für eine Operation, da sie sich häufig von alleine<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit 13,91<br />
Prozent spricht für eine sehr sorgfältige Vordiagnostik<br />
und Indikationsstellung bei Operationen<br />
an den Eierstöcken. Der Referenzbereich<br />
für gute Behandlungsqualität reicht von<br />
0 bis 20 Prozent. Die Bundesrate hält diesen<br />
Referenzbereich mit 19,75 Prozent nur knapp<br />
ein.<br />
wieder <strong>zur</strong>ückbilden. Durch eine sorgfältige Vordiagnostik,<br />
unter anderem mit Ultraschall, lässt sich<br />
weitgehend vermeiden, dass bei einem feingeweblichen<br />
Normalbefund bzw. bei einer Funktionszyste<br />
eine Operation durchgeführt wird.<br />
Anteil von Patientinnen mit Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste oder Normalbefund als führender<br />
histologischer Befund an allen Patientinnen der Gruppe 2<br />
Referenzbereich: 0 bis 20%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
19,75% 13,91%<br />
Ergebnisse einzelner <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehen<br />
Sie in der rechts stehenden Tabelle. Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 4,17%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 8,06%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 8,43%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 8,70%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 13,04%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 15,25%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 16,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 19,23%<br />
Gynäkologische Operationen<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11
Herzschrittmacher-Implantation<br />
Kurt Dücker arbeitet als Abteilungsleiter in einer großen<br />
Raffinerie in Schwedt in der Uckermark. Mit seinen 58<br />
Jahren gehört er mittlerweile zum „alten Eisen“ in der Firma.<br />
Heute geht Herr Dücker früher nach Hause, er fühlt<br />
sich nicht gut. Zu Hause legt er sich erst mal auf sein Sofa<br />
und schaltet den Fernseher an. Aber so richtig besser fühlt<br />
er sich immer noch nicht. Als er aufsteht, um sich ein Glas<br />
Wasser aus der Küche zu holen, sacken ihm die Beine weg,<br />
ihm wird schwarz vor den Augen … und er fällt bewusstlos<br />
auf den Boden.<br />
Kurze Zeit später kommt seine Tochter Yasmin <strong>zur</strong> Tür<br />
herein und erschrickt, als sie den bewusstlosen Vater sieht.<br />
Sofort wählt sie die Nummer 112 des Rettungsdienstes.<br />
Mit Blaulicht und Martinshorn geht es in das <strong>Asklepios</strong><br />
Klinikum Uckermark in Schwedt.<br />
Die Ärzte in der Notaufnahme stellen schnell die Ursache<br />
des Ganzen fest. Das EKG zeigt, dass das Herz von Kurt<br />
Dücker viel zu langsam und dazu noch unregelmäßig<br />
schlägt. Herr Dücker braucht einen Herzschrittmacher.<br />
11 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Das Herz des Menschen ist ein Hohlmuskel,<br />
der aus vier Kammern besteht. Davon sind zwei<br />
die beiden Vorhofkammern (Atria), die weiteren<br />
zwei sind die Herzkammern (Ventrikel). Durch<br />
eine Wand ist das Herz in eine rechte und eine<br />
linke Seite unterteilt. Dadurch, dass sich der<br />
Herzmuskel regelmäßig anspannt und zusam-<br />
menzieht, pumpt er Blut durch den Körper. So<br />
wird eine ausreichende Versorgung des Gewebes<br />
und der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />
sichergestellt.<br />
Um das Blut zu sammeln und zu pumpen, muss<br />
das Herz durch sehr kleine elektrische Impulse<br />
„angetrieben“ werden. Dies geschieht bei einem<br />
gesunden Herzen durch den Sinusknoten. Er<br />
veranlasst das Zusammenziehen (Kontraktion)<br />
der Herzkammern und sorgt für einen regel-<br />
mäßigen und rhythmischen Herzschlag. Ein ge-<br />
sundes Herz schlägt in Ruhe 60- bis 80-mal pro<br />
Minute.<br />
Funktionsstörungen bei Erregung des Herzens<br />
führen häufig zu einem verlangsamten und un-<br />
regelmäßigen Herzschlag (Bradykardie/Brady-<br />
arrhythmie). Symptome wie Schwindelgefühl,<br />
Müdigkeit oder Schwächeanfälle sind die Folge.<br />
Wenn Medikamente <strong>zur</strong> Behandlung der Herz-<br />
rhythmusstörungen nicht mehr ausreichen, wird<br />
das Anlegen eines Herzschrittmachers (Implan-<br />
tation) in Betracht gezogen.
Ein Schrittmachersystem besteht im Wesent-<br />
lichen aus zwei Komponenten:<br />
� Elektronik (Aggregat) mit Batterie und<br />
� den Schrittmacherelektroden (Sonden).<br />
Das Aggregat registriert ständig die Herztätig-<br />
keit. Bei verlangsamter Herztätigkeit werden<br />
elektrische Impulse an das Herz abgegeben. Der<br />
Herzschrittmacher kann darüber hinaus wei-<br />
tere Funktionen übernehmen. Er kann z.B. die<br />
Schlagfolge des Herzens an die Körperaktivität<br />
anpassen oder Herzrhythmusstörungen auf-<br />
zeichnen.<br />
Wird der Schrittmacher angelegt, so wird in der<br />
Regel bei örtlicher Betäubung oder seltener in<br />
Narkose im Bereich des Brustmuskels eine Ta-<br />
sche gebildet.<br />
Diese Tasche nimmt das Aggregat mit der Batte-<br />
rie auf. Anschließend wird eine Elektrode unter<br />
Röntgenkontrolle über eine Vene unterhalb des<br />
Schlüsselbeins oder am Hals in das Herz vorge-<br />
schoben. Elektrode(n) und Schrittmacheraggre-<br />
gat werden anschließend miteinander verbun-<br />
den.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Herzschrittma-<br />
chern:<br />
� Beim Einkammerschrittmacher wird die Elek-<br />
trode in dem Teil des Herzmuskels (Vorhof<br />
oder Kammer) verankert, der stimuliert wer-<br />
den soll.<br />
� Beim Zweikammerschrittmacher, der seine<br />
Impulse an Vorhof und Kammer abgibt, wird<br />
zusätzlich eine zweite Elektrode platziert.<br />
Wann das Einsetzen, die Implantation, eines<br />
Herzschrittmachers medizinisch gerechtfertigt<br />
ist, wird in der Leitlinie der Deutschen Gesell-<br />
schaft für Kardiologie, Herz- und Kreislauf-For-<br />
schung beschrieben und festgelegt. Die BQS<br />
prüft, inwieweit die Empfehlungen der Leitlinie<br />
bezüglich der Indikationsstellung eingehalten<br />
werden und damit eine leitlinienkonforme In-<br />
dikationsstellung vorliegt. (s. Ergebnis 58, Seite<br />
122)<br />
Die Sonde bzw. die Sonden des Herzschrittma-<br />
chers werden in die Herzkammer und/oder den<br />
Vorhof geschoben. Die Lagekontrolle erfolgt<br />
Herzschrittmacher-Implantation<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11
Herzschrittmacher-Implantation<br />
durch eine Röntgenuntersuchung, die Durch-<br />
leuchtung. Die Durchleuchtungszeit kann je<br />
nach Schrittmachersystem zwischen 9 und 18<br />
Minuten liegen. Sie sollte möglichst kurz sein. Je<br />
kürzer die Durchleuchtungszeit ist, desto gerin-<br />
ger ist die Strahlenbelastung für den Patienten.<br />
(s. Ergebnis 59, Seite 123)<br />
Eine Herzschrittmacher-Implantation ist ein<br />
kleinerer chirurgischer Eingriff. Trotzdem kann<br />
es auch bei kleinen Eingriffen um die OP her-<br />
um zu Komplikationen kommen (perioperative<br />
Komplikationen). Neben allgemeinen chirur-<br />
gischen Komplikationen wie Infektionen oder<br />
Blutungen sind Fehlfunktionen der Sonden bzw.<br />
des Aggregats möglich. Eine während der Ope-<br />
ration richtig platzierte Sonde kann nachträglich<br />
verrutschen (Sondendislokation). (s. Ergebnis<br />
60, Seite 124)<br />
120 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Herzschrittmacher-Aggregatwechsel<br />
Nach der Implantation eines Herzschrittma-<br />
chers sind regelmäßige Nachkontrollen erfor-<br />
derlich. Dabei wird u.a. überprüft, ob die Batterie<br />
erschöpft ist und ein Austausch des Schrittma-<br />
cheraggregats notwendig wird. Hierbei handelt<br />
es sich um einen einfachen chirurgischen Ein-<br />
griff.<br />
Die Überlebensrate für Herzschrittmacherpati-<br />
enten ist in den letzten Jahrzehnten deutlich an-<br />
gestiegen. Mit steigender Lebenserwartung der<br />
Schrittmacherträger steigt auch die Anforderung<br />
an die Laufzeit (Funktionszeit) des Schrittma-<br />
cheraggregats.<br />
Die Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats<br />
ist abhängig von der nutzbaren Batteriekapazi-<br />
tät und von seinem Energieverbrauch. In der Re-<br />
gel ist ein Aggregatwechsel nach sieben bis acht<br />
Jahren nötig. (s. Ergebnis 61, Seite 124)<br />
Bei einer Schrittmacher-Aggregatwechselopera-<br />
tion wird die Tasche im Brustmuskel, in der der<br />
Schrittmacher platziert ist, geöffnet. Das Aggre-<br />
gat wird von den Sonden gelöst und durch ein<br />
neues Aggregat ersetzt. Bei diesem Wechsel soll-<br />
te die Eingriffsdauer <strong>zur</strong> Vermeidung von Kom-<br />
plikationen möglichst unter 60 Minuten liegen.<br />
(s. Ergebnis 62, Seite 125)<br />
Nach einem Wechsel des Aggregats können Blu-<br />
tungen/Hämatome und Wundinfektionen im<br />
Bereich der Tasche auftreten.<br />
Die Rate dieser perioperativen Komplikati<br />
onen liegt in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit 0,42<br />
Prozent deutlich im Bereich für gute Behand<br />
lungsqualität (Referenzbereich: 0 bis 1 Pro<br />
zent). Gegenüber dem Vorjahr (0,67 Prozent)<br />
konnte die Komplikationsrate weiter gesenkt<br />
werden.
Herzschrittmacher-Revision/-Explantation<br />
Eine Erneuerung des Herzschrittmacheraggre-<br />
gats zusammen mit der Sonde wird als Herz-<br />
schrittmacher-Revision bezeichnet. Unter einer<br />
Herzschrittmacher-Explantation versteht man<br />
die gemeinsame Entfernung von Aggregat und<br />
Sonden.<br />
Eine Revision oder eine Explantation kann er-<br />
forderlich werden, wenn beispielsweise ein<br />
Sondenbruch oder ein Verrutschen der Sonde<br />
(Dislokation) zu einer Fehlfunktion des Herz-<br />
schrittmachers führt. Aber auch Aggregatperfo-<br />
rationen und Infektionen können eine Erneu-<br />
erung des Aggregats oder den Austausch von<br />
Aggregat und Sonden erforderlich machen.<br />
Revisionseingriffe aufgrund von Infektionen<br />
sollten nur selten erforderlich sein.<br />
Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall.<br />
Aufgrund von Infektionen oder Aggregatperfo<br />
rationen ist bei lediglich 0,39 Prozent der Pati<br />
enten, die einen Herzschrittmacher implantiert<br />
bekamen, ein Zweiteingriff erforderlich. 9 von<br />
2.330 Patienten waren betroffen. Im Vorjahr<br />
betrug die Komplikationsrate 0,86 Prozent.<br />
Der Bereich, der eine gute Behandlungsqua<br />
lität anzeigt, reicht von 0 bis 1 Prozent. Die<br />
Bundesrate 2007 liegt bei 0,62 Prozent.<br />
Wie bei der Erstimplantation eines Herzschritt-<br />
machers sollten auch bei einem Revisionsein-<br />
griff wenige Komplikationen, insbesondere chir-<br />
urgische Komplikationen wie Nachblutungen,<br />
auftreten. (s. Ergebnis 63, Seite 125)<br />
Eine wichtige Aufgabe des Herzschrittmachers<br />
ist die Messung der elektrischen Eigenaktivität<br />
des Herzens (Herzfrequenz), um im Bedarfs-<br />
fall unterstützend einzugreifen. Die Wahrneh-<br />
mungsschwelle des Herzschrittmachers (Sig-<br />
nalamplitude) für die elektrische Eigenaktivität<br />
des Herzens soll möglichst hoch sein, damit<br />
Störsignale nicht fälschlicherweise als Eigenak-<br />
tivität des Herzens gedeutet werden.<br />
Bei zu niedriger Wahrnehmungsschwelle des<br />
Herzschrittmachers durch Störsignale unter<br />
bleibt die Stimulation des Herzens durch den<br />
Schrittmacher. Bei revidierten Sonden muss<br />
deshalb immer eine Bestimmung der Wahrneh<br />
mungsschwelle vorgenommen werden. Dies<br />
geschieht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sowohl<br />
bei den revidierten Vorhofsonden (100 Prozent)<br />
wie auch bei den revidierten Ventrikelsonden<br />
(100 Prozent). Die Bundesrate für die Schwel<br />
lenbestimmung bei Vorhofsonden beträgt le<br />
diglich 96,04 Prozent, bei Ventrikelsonden<br />
98,22 Prozent.<br />
Herzschrittmacher-Implantation<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 121
Herzschrittmacher-Implantation<br />
Herzschrittmacher-Implantation / Leitlinienkonforme Indikationsstellung<br />
(Ergebnis 58)<br />
Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Indikation <strong>zur</strong> Herzschrittmacher-Implantation an<br />
allen Patienten<br />
Referenzbereich: 90 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,92% 94,13%<br />
Bundesrate 2007<br />
122 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Für den Patienten ist es wichtig, dass die Indikation<br />
für das Einsetzen eines Herzschrittmachers richtig<br />
gestellt wird. Wann eine Implantation gerechtfertigt<br />
ist, wurde in einer Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaft<br />
festgelegt. Diese Leitlinie wird in den<br />
Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe angewandt.<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 99,27%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,85%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 97,22%<br />
Collm Klinik Oschatz 97,06%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 96,97%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 96,32%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
96,15%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,13%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 96,12%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 95,16%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 94,23%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 93,79%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
92,50%<br />
Kreiskrankenhaus Simbach 92,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 91,30%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 90,00%<br />
In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe erfolgt<br />
eine leitliniengerechte Indikationsstellung:<br />
Herzschrittmacher werden nur dann eingesetzt,<br />
wenn dies medizinisch notwendig ist.<br />
Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken fällt mit<br />
94,13 Prozent deutlich besser aus als die Bundesrate<br />
mit 89,92 Prozent. Der Referenzbereich,<br />
der Bereich, der eine gute Behandlungsqualität<br />
anzeigt (90 bis 100 Prozent), wird<br />
von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erreicht.<br />
Gegenüber dem Vorjahr (92,68 Prozent) konnte<br />
das Ergebnis deutlich gesteigert werden.<br />
Für die sachgerechte Indikationsstellung sprechen<br />
auch die Einzelergebnisse der links aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken.
Herzschrittmacher-Implantation / Durchleuchtungszeit<br />
(Ergebnis 59)<br />
Die Sonde bzw. die Sonden des Herzschrittmachers<br />
werden in die Herzkammer und/oder den Vorhof geschoben.<br />
Die Lagekontrolle erfolgt durch eine Röntgenuntersuchung,<br />
die Durchleuchtung. Die Durchleuchtungszeit<br />
kann je nach Schrittmachersystem<br />
zwischen 9 und 18 Minuten liegen. Unterschieden<br />
wird zwischen Einkammersystemen (VVI-System)<br />
und Mehrkammersystemen (DDD-System). Die<br />
Durchleuchtungszeit sollte möglichst kurz sein. Je<br />
kürzer die Durchleuchtungszeit ist, desto geringer ist<br />
die Strahlenbelastung für den Patienten.<br />
Entwicklung Anteil von Patienten mit Durchleuchtungszeit bis 9/18 Minuten an allen Patienten mit Angabe einer gültigen Durchleuchtungszeit und<br />
implantiertem VVI/DDD / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
Durchleuchtungszeit VVI Durchleuchtungszeit DDD<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird eine kurze<br />
Durchleuchtungszeit bei den unterschiedlichen<br />
Schrittmachertypen in 97,36 bzw. 98,81<br />
Prozent aller Schrittmacherimplantationen<br />
eingehalten. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />
den Vorjahren kontinuierlich weiter verbessert<br />
werden.<br />
Herzschrittmacher-Implantation<br />
92,95% 97,73% 91,51% 97,67%<br />
93,92% 97,50%<br />
97,36% 98,81%<br />
2004 2005<br />
2006<br />
2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12
Herzschrittmacher-Implantation<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
1,11%<br />
Bund<br />
2006<br />
0,92%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Herzschrittmacher-Implantation / Lageveränderungen der Ventrikelsonde<br />
(Ergebnis 60)<br />
Lageveränderungen der Herzschrittmacher-Sonden<br />
(Sondendislokationen) sind selten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kommt es sehr selten<br />
zu Sondendislokationen im Ventrikel (0,59<br />
Anteil von Patienten mit Sondendislokation einer Ventrikelsonde an allen Patienten mit implantierter<br />
Ventrikelsonde / Entwicklung Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Referenzbereich: 0 bis 3%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
3%<br />
1%<br />
1,20%<br />
Bund<br />
2007<br />
0,59%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats über 6 Jahre an allen<br />
Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe „AAI“ oder „VVI“ zum implantierten<br />
Herzschrittmacher-System<br />
Referenzbereich: 75 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
90,07% 90,06%<br />
Bundesrate 2007<br />
12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Prozent). Die Ergebnisse der Jahre 2006 und<br />
2007 liegen deutlich im Referenzbereich von<br />
jeweils 0 bis 3 Prozent. Das Ergebnis konnte<br />
gegenüber dem Vorjahr (0,92 Prozent) weiter<br />
verbessert werden.<br />
In unten aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist<br />
es im Jahr 2007 trotz hoher Fallzahlen zu keinerlei<br />
Lageveränderung der implantierten<br />
Sonden gekommen.<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 0,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
0,00%<br />
Collm Klinik Oschatz 0,00%<br />
Krankenhaus Pfarrkirchen 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
Herzschrittmacher-Aggregatwechsel /<br />
Laufzeit des Aggregats (Ergebnis 61)<br />
Um die Zahl der Wechseloperationen möglichst<br />
klein zu halten, sollte die Laufzeit des Aggregats<br />
möglichst lang sein.<br />
Bei 90,06 Prozent der Patienten, die in<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken einen Herzschrittmacher<br />
implantiert bekamen, betrug die Laufzeit des<br />
Aggregats mehr als 6 Jahre. Als unauffällig<br />
gelten Ergebnisse zwischen 75 und 100 Prozent.<br />
Das Ergebnis hat sich gegenüber dem<br />
Vorjahr (2006) weiter verbessert (87,07 Prozent).
Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Eingriffsdauer (Ergebnis 62)<br />
Um die Gefahr von Infektionen beim Aggregatwechsel<br />
zu minimieren, sollte die Eingriffsdauer<br />
möglichst kurz sein.<br />
Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall:<br />
Bei 98,12 Prozent der Behandlungen dauerte<br />
der Aggregatwechsel weniger als 1 Stunde. Im<br />
Jahr 2006 lag das Ergebnis bei 95,98 Prozent,<br />
es konnte weiter verbessert werden. Die Ergebnisse<br />
aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen deutlich<br />
im Referenzbereich von 80 bis 100 Prozent.<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 96,30%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />
Germersheim<br />
95,45%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 92,68%<br />
Herzschrittmacher-Revision / Chirurgische Komplikationen (Ergebnis 63)<br />
Auch bei der Revision eines Herzschrittmachers<br />
können sich chirurgische Komplikationen, wie z.B.<br />
Blutungen, ereignen. Die Rate dieser Komplikationen<br />
sollte möglichst gering sein.<br />
Auch hier spiegeln die Ergebnisse der<br />
<strong>Asklepios</strong> Gruppe eine hohe Behandlungsqualität<br />
wider: Lediglich bei 0,41 Prozent der<br />
Patienten, die einem Revisionseingriff unterzogen<br />
werden mussten, ist es zu einer chirurgischen<br />
Komplikation gekommen. Das Ergebnis<br />
liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />
von 0 bis 2 Prozent und konnte gegenüber den<br />
Vorjahren weiter gesenkt werden.<br />
Anteil von Patienten mit Eingriffsdauer
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße<br />
(Koronarangiographie & PCI)<br />
Gerd Luckner ist zu seiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung<br />
bei seinem Hausarzt. Die körperliche Untersuchung<br />
ist in Ordnung, der Hausarzt meint nur, er habe fünf bis<br />
zehn Kilo zu viel auf den Hüften. Der Blutdruck ist mit<br />
120 zu 80 im Normalbereich. Nach den Blutentnahmen<br />
wartet jetzt die Arzthelferin mit dem EKG, der Ableitung<br />
der Herzströme, auf Herrn Luckner.<br />
Im Anschluss wird noch ein sogenanntes Belastungs-EKG<br />
auf einem Fahrradergometer geschrieben. Bei höherer Belastung<br />
zeigen sich jetzt Veränderungen in den abgeleiteten<br />
Herzströmen, die auf eine Verengung der Herzkranzgefäße<br />
schließen lassen. Herr Luckner hat von diesen Veränderungen<br />
bisher nichts bemerkt.<br />
Nach der Untersuchung erklärt der Hausarzt die Befunde.<br />
Die Veränderungen im Belastungs-EKG können durch<br />
eine Verengung der Herzkranzgefäße bedingt sein, dies<br />
kann zu einem Herzinfarkt führen. Um die Befunde weiter<br />
abzuklären, ist es notwendig eine Koronarangiographie<br />
– eine Herzkatheteruntersuchung – durchzuführen. Der<br />
Hausarzt überweist Herrn Luckner in die Kardiologie der<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek in Hamburg.<br />
126 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Koronarangiographie ist eine Darstellung<br />
der Herzkranzgefäße mit einem Röntgenkontrastmittel.<br />
Über einen Herzkatheter, der von der<br />
Leiste aus bis in das Herz herangeschoben wird,<br />
werden die Herzkranzgefäße während der Untersuchung<br />
mit einem Kontrastmittel gefüllt. Diese<br />
Kontrastmittelfüllung wird mittels Röntgenstrahlen<br />
sichtbar gemacht. Das Kontrastmittel<br />
wird wieder ausgeschieden. Die Untersuchung<br />
wird an einem sogenannten Herzkathetermessplatz<br />
durchgeführt.<br />
Eine Herzkatheteruntersuchung ist nicht ohne<br />
Risiko für den Patienten, daher sollte für die<br />
Durchführung dieser Untersuchung eine eindeutige<br />
Notwendigkeit – eine eindeutige Indikation<br />
– bestehen.<br />
Als Gründe für die Durchführung der Herzkatheteruntersuchung,<br />
als Indikation für eine Koronarangiographie,<br />
gelten folgende Hinweiszeichen:<br />
� deutliche Beschwerden des Patienten im Herzbzw.<br />
Brustkorbbereich, die sogenannte Angina<br />
Pectoris als Zeichen der Durchblutungsstörung<br />
der Herzkranzgefäße (Ischämie) oder<br />
� Veränderungen, die bei der Durchführung<br />
eines Belastungs-EKGs auftreten, ebenfalls als<br />
Hinweis auf eine Durchblutungsstörung.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird eine Untersuchung<br />
der Herzkranzgefäße dann durchgeführt,<br />
wenn eindeutige Anzeichen für Durchblutungsstörungen<br />
der Herzkranzgefäße (Ischämien)<br />
vorliegen. Bei 91,58 Prozent der in den
<strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführten Herzka<br />
theteruntersuchungen bestanden diese eindeu<br />
tigen Zeichen. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />
dem Vorjahr (87,91 Prozent) weiter verbessert<br />
werden. Der Bereich für eine gute Behandlungs<br />
qualität reicht von 80 bis 100 Prozent.<br />
Ein verengtes oder verschlossenes Herzkranz-<br />
gefäß kann aufgedehnt (Katheterintervention,<br />
Ballondilatation) oder überbrückt (Stentimplan-<br />
tation) werden. Diese Eingriffe werden als per-<br />
kutane coronare Interventionen (PCI) bezeich-<br />
net. Voraussetzung für diese Eingriffe sollte eine<br />
zumindest eingeschränkte oder eine unterbro-<br />
chene Durchblutung in den Herzkranzgefäßen<br />
sein. Diese Verengung bzw. Unterbrechung des<br />
Herzkranzgefäßes kann dann im Rahmen der<br />
Ballondilatation erweitert werden, ggf. wird zu-<br />
sätzlich ein sogenannter Stent, eine „hohle“ Ge-<br />
fäßprothese, eingelegt. Ein Stent ist ein Implan-<br />
tat, das in das Gefäß eingebracht wird, um die<br />
Wand nach außen abzustützen bzw. von innen<br />
zu schienen.<br />
Die Intervention ist erfolgreich, wenn sie<br />
� ohne Komplikationen verläuft und bei der Ge-<br />
fäßdarstellung mit Röntgen zu einem guten<br />
Ergebnis führt oder<br />
� zu einem Verschwinden von Beschwerden<br />
oder Befunden der Durchblutungsstörung an<br />
den Herzkranzgefäßen führt.<br />
1. Obere Hohlvene<br />
2. Hauptschlagader/Aorta<br />
3. Lungenarterie<br />
4. Verengtes Herzkranzgefäß<br />
5. Herzkranzgefäß<br />
6. Untere Hohlvene<br />
Ziel der Aufdehnung der Herzkranzgefäße oder<br />
des Einsatzes einer Gefäßprothese ist es, die<br />
Durchblutungsstörungen in den Herzkranz-<br />
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
gefäßen zu beheben. Dies gilt im Besonderen,<br />
wenn der Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt<br />
besteht. (s. Ergebnis 64, Seite 129)<br />
6<br />
Für die Darstellung der Herzkranzgefäße ist<br />
die Gabe eines Kontrastmittels notwendig. Die<br />
Menge des zu verabreichenden Kontrastmittels<br />
sollte, da es zu einer Verschlechterung der Nie-<br />
renfunktion führen kann, möglichst gering sein.<br />
(s. Ergebnis 65, Seite 130)<br />
Auch Herzkathetereingriffe sind mit geringen,<br />
jedoch im Einzelfall gravierenden Risiken ver-<br />
bunden. Diese Risiken sind u.a. vom Alter des<br />
Patienten, den Begleiterkrankungen und dem<br />
Schweregrad der Erkrankung abhängig.<br />
1<br />
Zu der schwersten Komplikation zählt der Tod<br />
des Patienten. Für jeden Eingriff gibt es eine zu<br />
5<br />
2<br />
3<br />
4<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />
erwartende Komplikationsrate. So ist auch bei<br />
der Aufdehnung der Herzkranzgefäße eine zu<br />
erwartende Todesrate bei den Eingriffen in der<br />
Klinik zu berechnen. Davon abweichend kann<br />
die tatsächlich in den Kliniken beobachtete To-<br />
desrate sein.<br />
12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Idealerweise sollte das Verhältnis von beob<br />
achteter zu erwarteter Rate an Todesfällen ge<br />
ringer sein, also kleiner als 1. Dies ist in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Das Verhältnis<br />
der beobachteten Krankenhaustodesfälle zu<br />
den erwarteten Krankenhaustodesfällen liegt<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken bei 0,8. Die Bundes<br />
rate erreicht ein Verhältnis von 1,1.<br />
Um Krankenhäuser miteinander besser ver<br />
gleichen zu können, wird im BQSVerfahren<br />
die risikoadjustierte Krankenhaussterblich<br />
keit berechnet. Dieser Wert beschreibt die Rate<br />
an Todesfällen, die erreicht worden wäre, wenn<br />
alle Krankenhäuser bezüglich zusätzlicher Ri<br />
sikofaktoren dieselbe Patientenzusammen<br />
stellung gehabt hätten. Für die Aufdehnung der<br />
Herzkranzgefäße ergibt sich bei dieser Berech<br />
nung ein sehr positives Ergebnis. (s. Ergebnis<br />
66, Seite 130) Der Wert von 1,80 Prozent ge<br />
genüber 2,30 Prozent (Bundesrate) spricht für<br />
die hohe Qualität und Professionalität, mit<br />
der Eingriffe an den Herzkranzgefäßen in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführt werden. Hier<br />
sind Sie auch bei schwersten Erkrankungen gut<br />
aufgehoben.
Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels (Ergebnis 64)<br />
Ziel der Aufdehnung der Herzkranzgefäße oder des<br />
Einsatzes einer Gefäßprothese ist es, die Durchblutungsstörungen<br />
in den Herzkranzgefäßen zu beheben.<br />
Dies gilt im Besonderen, wenn der Verdacht auf<br />
einen akuten Herzinfarkt besteht.<br />
Das Ziel des Eingriffs an den Herzkranzgefäßen<br />
wird in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in hohem<br />
Maße erreicht. Die PCI erreicht bei diesen<br />
Patienten zu 95 Prozent das angestrebte Ziel.<br />
Die Bundesrate liegt bei 93,28 Prozent.<br />
Auch in den Einzelergebnissen der Kliniken spiegelt sich die hohe Erfolgsrate der Eingriffe wider.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100% 97,67%<br />
Schwalmstadt<br />
Hamburg-<br />
Altona<br />
97,49%<br />
Schwedt<br />
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />
97,01%<br />
Hamburg-<br />
Nord<br />
Anteil von PCI mit Erreichen des wesentlichen Interventionsziels an allen PCI bei akutem<br />
Koronarsyndrom mit ST-Hebung bis 24 Stunden nach Stellung der Diagnose<br />
Referenzbereich: 85 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
95%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
55%<br />
50%<br />
96,46%<br />
Langen<br />
93,28% 95,00%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
95,65%<br />
Hamburg-<br />
St. Georg<br />
94,57%<br />
Hamburg-<br />
Wandsbek<br />
91,94%<br />
Goslar<br />
91,47%<br />
Hamburg-<br />
Barmbek<br />
88,24%<br />
Hamburg-<br />
Harburg<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12
Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />
Kontrastmittelmenge-Median (ml) aller Koronarangiographien (ohne PCI)<br />
Referenzbereich: 0 bis 150 ml<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
160 ml<br />
150 ml<br />
140 ml<br />
130 ml<br />
120 ml<br />
110 ml<br />
100 ml<br />
90 ml<br />
80 ml<br />
70 ml<br />
60 ml<br />
Bundesrate 2007<br />
Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge (Ergebnis 65)<br />
100,00 ml 80,00 ml<br />
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität bei allen Patienten mit PCI<br />
Referenzbereich: 0 bis 5,1%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Koronarangiographie & PCI / Todesfälle (Ergebnis 66)<br />
2,30% 1,80%<br />
1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Bei einer Darstellung der Herzkranzgefäße sollten<br />
nicht mehr als 150 ml Kontrastmittel verabreicht<br />
werden (Referenzbereich).<br />
Dieser Empfehlung der Fachgesellschaft für<br />
Kardiologie, Herz und Kreislaufforschung<br />
wird in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gefolgt; im<br />
Mittel werden 80 ml Kontrastmittel verwendet.<br />
Der Wert von 1,80 Prozent gegenüber 2,30<br />
Prozent (Bundesrate) spricht für die hohe<br />
Qualität und die hohe Sicherheit für den Patienten,<br />
mit der Eingriffe an den Herzkranzgefäßen<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführt<br />
werden.
Die Aortenklappe ist eine der vier Herzklap-<br />
pen. Sie befindet sich am Ursprung der Haupt-<br />
schlagader (Aorta). Die Aorta ist ein großes Blut-<br />
gefäß, die das Blut aus der linken Herzkammer<br />
in die Gefäße des großen Blutkreislaufs leitet.<br />
In der Minute fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut aus<br />
der linken Herzkammer – durch die Aortenklap-<br />
pe – in die Hauptschlagader und folgend in den<br />
menschlichen Körper.<br />
Bei Erwachsenen stellen Erkrankungen der Aor-<br />
tenklappe die häufigste Herzklappenerkrankung<br />
dar.<br />
Ursachen für Erkrankungen der Aortenklappe<br />
sind durch Verschleiß bedingte (degenerative)<br />
oder entzündliche Veränderungen der Herzklap-<br />
pe. Diese Veränderungen können an der Herz-<br />
klappe<br />
� eine Einengung (Aortenstenose) oder<br />
� eine Aortenklappeninsuffizienz, d.h. einen<br />
mangelhaften Verschluss der Aortenklappe,<br />
oder<br />
� eine Kombination aus beidem<br />
hervorrufen. Eine Mehrbelastung für den Herz-<br />
muskel und Herzrhythmusstörungen sind die<br />
Folge.<br />
Operationen am Herzen<br />
Gerhard Scheurich (74 Jahre) hat schon viele Jahre Probleme<br />
mit seinem Herzen. Eine seiner Herzklappen, die<br />
Aortenklappe, die die linke Herzkammer mit der Hauptschlagader<br />
verbindet, funktioniert nicht mehr richtig. Dadurch<br />
steigt die Belastung für den Herzmuskel erheblich<br />
an. Die Herzklappe muss ersetzt werden.<br />
Zusätzlich leidet er noch an einer Verengung der Herzkranzgefäße.<br />
Die Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel<br />
selbst mit Blut. Die Verengung macht deutliche<br />
Beschwerden, ein Gefäßverschluss in diesem Bereich kann<br />
zum Herzinfarkt führen.<br />
Zusammen mit der Operation der Aortenklappe soll bei<br />
Herrn Scheurich ein Bypass, eine Gefäßumleitung, für die<br />
verengten Herzkrankgefäße, gelegt werden.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1
Operationen am Herzen<br />
Am Anfang kann das Herz diese Mehrbelastung<br />
noch selbst ausgleichen. Schafft der Herzmuskel<br />
es nicht mehr, unterstützen Medikamente die<br />
Pumpkraft des Herzens. In fortgeschrittenem<br />
Stadium lässt sich eine Operation meist nicht<br />
mehr umgehen. Sonst besteht die Gefahr, dass<br />
das Herz irreversibel, das heißt nicht „reparier-<br />
bar“, geschädigt wird oder akut versagt.<br />
Bei der Operation entfernt der Herzchirurg die<br />
erkrankte Klappe und ersetzt diese durch eine<br />
Klappenprothese.<br />
1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz<br />
selbst mit Blut und Nährstoffen. Verengungen<br />
der Herzkrankgefäße führen <strong>zur</strong> Brustenge, <strong>zur</strong><br />
Angina Pectoris, oder bei Verstopfung des Ge-<br />
fäßes zu einem Herzinfarkt.<br />
Eine Verengung der Herzkrankgefäße wird kon-<br />
servativ mit Medikamenten oder durch eine<br />
Sondenintervention am Herzkatheter-Mess-<br />
platz behandelt. Außerdem kann das verengte<br />
Herzkranzgefäß durch einen sogenannten By-<br />
pass (Gefäßumleitung) umgangen werden. Da-<br />
bei sollte die innere Brustwandarterie bevorzugt<br />
verwendet werden. (s. Ergebnis 70, Seite 135)<br />
Eingriffe an der Aortenklappe oder den Herz-<br />
kranzgefäßen können isoliert voneinander oder<br />
in Kombination miteinander durchgeführt wer-<br />
den. Die Indikatoren, mit denen sowohl bei den<br />
isolierten Eingriffen wie auch beim kombinierten<br />
Eingriff eingeschätzt wird, ob der Eingriff erfolg-<br />
reich verlaufen ist, sind nahezu identisch.<br />
� Herzchirurgische Operationen werden über-<br />
wiegend unter Verwendung der Herz-Lun-<br />
gen-Maschine durchgeführt. Die Pumpe der<br />
Herz-Lungen-Maschine übernimmt während<br />
der Operation die Arbeit des Herzens, ein<br />
„Sauerstoffversorger“ (Oxygenator) die Funk-<br />
tion der Lunge. Durch den Einsatz der Herz-<br />
Lungen-Maschine kann es zu einer Nieren-<br />
funktionsstörung kommen. Dadurch ist der<br />
Körper nicht in der Lage, bestimmte Schad-<br />
stoffe und Flüssigkeiten in ausreichendem<br />
Maße auszuscheiden; es kommt zu sogenann-<br />
ten Retentionsstörungen. (s. Ergebnis 67, Seite<br />
134; Ergebnis 71, Seite 135; Ergebnis 74, Seite<br />
136)
� Alle Brustorgane, mit Ausnahme der Lunge,<br />
sind in das Mittelfell (Mediastinum) eingebet-<br />
tet. Das Mittelfell kann sich nach Operationen<br />
des Brustkorbes entzünden (Entzündung des<br />
Mittelfells). Die postoperative Mediastinitis<br />
stellt eine schwere und lebensbedrohliche<br />
Komplikation dar. (s. Ergebnis 68, Seite 134;<br />
Ergebnis 72, Seite 135; Ergebnis 75, Seite 136)<br />
� Bei Operationen am Herzen lassen sich Kom-<br />
plikationen, die zum Tod des Patienten führen,<br />
auch bei sorgfältigem Vorgehen, nicht ganz<br />
ausschließen. Das Risiko zu versterben wird<br />
von dem individuellen Risikoprofil, das die Pa-<br />
tienten mitbringen, höheres Lebensalter oder<br />
Vorerkrankungen, beeinflusst. Die Sterblich-<br />
keitsrate (Letalität) sollte trotzdem möglichst<br />
gering ausfallen. Betrachtet wird die Sterblich-<br />
keitsrate während des Krankenhausaufent-<br />
haltes (In-Hospital-Letalität). (s. Ergebnis 69,<br />
Seite 134; Ergebnis 73, Seite 135; Ergebnis 76,<br />
Seite 137)<br />
Herz-Lungen-Maschinen stehen nur in weni-<br />
gen Krankenhäusern in Deutschland <strong>zur</strong> Verfü-<br />
gung. Innerhalb der <strong>Asklepios</strong> Gruppe werden<br />
Herzoperationen bei Erwachsenen im Hanseatischen<br />
Herzzentrum der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />
St. Georg, Hamburg durchgeführt.<br />
Die auf den folgenden Seiten dargestellten<br />
Ergebnisse des Hanseatischen Herzzentrums<br />
der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in Hamburg<br />
sprechen für die hohe Qualität und Professionalität,<br />
mit der diese komplizierten Operationen<br />
bei uns durchgeführt werden. Erst die<br />
gute Zusammenarbeit aller Beteiligten macht<br />
solche Spitzenergebnisse möglich.<br />
Operationen am Herzen<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Operationen am Herzen<br />
Eingriffe an den Herzklappen (Aortenklappenchirurgie, isoliert)<br />
Aortenklappenchirurgie / Postoperative Retentionsstörung (Ergebnis 67)<br />
Alle Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie, die in ihrer ersten Operation isoliert<br />
an der Aortenklappe operiert wurden<br />
Referenzbereich: 0 bis 7%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
4,16% 0,89%<br />
Bundesrate 2007<br />
Hamburg-St. Georg<br />
Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate (Ergebnis 69)<br />
Eine Nierenfunktionsstörung nach dem Ersatz einer<br />
Herzklappe sollte möglichst selten auftreten. Betrachtet<br />
werden bei diesem Indikator ausschließlich<br />
Patienten, die keine Notfallindikation <strong>zur</strong> Operation<br />
hatten und deren Nierenwerte vor der Operation<br />
unauffällig waren.<br />
In der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in Hamburg<br />
ist im Jahr 2007 bei 112 Eingriffen an der Aortenklappe<br />
lediglich eine Nierenfunktionsstörung<br />
aufgetreten. Das Ergebnis fällt deutlich<br />
besser als im Bundesdurchschnitt (4,16 Prozent)<br />
aus.<br />
Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis (Ergebnis 68)<br />
Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation<br />
ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax vor OP<br />
Referenzbereich: Nicht definiert<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
0,6%<br />
0,4%<br />
0,2%<br />
0%<br />
0,46% 0%<br />
Bundesrate 2007 Hamburg-St. Georg<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Eine Entzündung des Mittelfells wird unter anderem<br />
durch eine Infektion benachbarter Organe ausgelöst.<br />
Sie soll nach Herzklappenoperationen möglichst<br />
selten auftreten.<br />
Im Jahr 2007 ist es in keinem Fall (0 Prozent)<br />
zu einer Entzündung des Mittelfells gekommen.<br />
Das gute Ergebnis der Vorjahre konnte<br />
bestätigt werden.<br />
Betrachtet wird die Sterblichkeitsrate der Patienten, die während des gleichen Aufenthaltes im Krankenhaus<br />
versterben (In-Hospital-Letalität).<br />
Im Jahr 2007 verstarben in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg 3 von 120 Patienten (2,50 Prozent).<br />
Bundesweit verstarben 3,90 Prozent der an einer Aortenklappe operierten Patienten.
Eingriffe an den Herzkranzgefäßen (Koronarchirurgie, isoliert)<br />
Der isolierte Eingriff an den Herzkranzgefäßen, die isolierte Bypassoperation, gehört in der <strong>Asklepios</strong><br />
Klinik St. Georg, Hamburg zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen.<br />
Bei der Bypassoperation werden körpereigene Gefäße des Patienten entnommen und als Umgehung<br />
für das verstopfte Herzkranzgefäß eingesetzt. Für den Bypass werden hauptsächlich Gefäße aus den<br />
Beinvenen oder die innere Brustwandarterie (Arteria mammaria interna) verwendet. Bei der Verwen-<br />
dung der inneren Brustwandarterie zeigt sich eine deutlich geringere Rate an erneuten Herzinfarkten<br />
oder Angina-Pectoris-Anfällen.<br />
Koronarchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße (Ergebnis 70)<br />
Für die Verwendung der inneren Brustwandarterie ist von der BQS ein Referenzwert von 85 bis<br />
100 Prozent festgelegt worden. Dieser Wert wird in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg im Jahr 2007<br />
mit 89,30 Prozent voll erreicht.<br />
Koronarchirurgie / Postoperative Retentionsstörung (Ergebnis 71)<br />
Postoperative Retentionsstörungen nach Eingriffen an den Herzkranzgefäßen traten in 0,40 Prozent<br />
der Fälle in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg auf. Die Bundesrate liegt bei 2,00 Prozent, der<br />
Referenzbereich reicht von 0 bis 7 Prozent.<br />
Koronarchirurgie / Postoperative Mediastinitis (Ergebnis 72)<br />
Im Jahr 2007 sind Entzündungen des Mittelfells nach Eingriffen an den Herzkranzgefäßen in der<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg nicht aufgetreten. Die Bundesrate liegt bei 0,50 Prozent.<br />
Koronarchirurgie / Sterblichkeitsrate (Ergebnis 73)<br />
Operationen an den Herzkranzgefäßen haben als Eingriffe am Herzen ein relativ hohes Operationsrisiko.<br />
Dieses Risiko ist zusätzlich abhängig von den Vor- und Begleiterkrankungen der Patienten. Um hier einen<br />
fairen Vergleich zwischen den spezialisierten Zentren durchführen zu können, muss eine „Risikoadjustierung“<br />
durchgeführt werden. Durch dieses Verfahren lassen sich Komplikations- und Sterblichkeitsraten von<br />
Zentren mit einem hohen Anteil an Risikopatienten mit Zentren mit einem niedrigen Anteil an Risikopatienten<br />
vergleichen.<br />
Das Risiko, bei einer alleinigen Bypassoperation zu versterben, ist deutlich niedriger als bei<br />
Operationen, bei denen zusätzlich ein Eingriff an den Herzklappen erfolgt. Der Referenzwert für<br />
die risikoadjustierte Sterblichkeit für die Zeit des stationären Aufenthaltes liegt bei 0 bis 4,90<br />
Prozent. Die Bundesrate, das Ergebnis aller bundesdeutschen Krankenhäuser, liegt mit 2,80 Prozent<br />
im Referenzbereich. In der Abteilung für Herzchirurgie der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in<br />
Hamburg wurde diese Rate nochmals deutlich unterschritten. Das Sterblichkeitsrisiko in dieser<br />
Klinik liegt lediglich bei 2,00 Prozent.<br />
Operationen am Herzen<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Operationen am Herzen<br />
Kombinierter Eingriff an Herzklappen und Herzkranzgefäßen (Kombinierte<br />
Koronar- und Aortenklappenchirurgie)<br />
Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Retentionsstörung<br />
(Ergebnis 74)<br />
Alle Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie, die in ihrer ersten Operation koronarchirurgisch<br />
und an der Aortenklappe operiert wurden, und mit gültiger Angabe zum prä- und<br />
postoperativen Kreatininwert<br />
Referenzbereich: 0 bis 7%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
6,89% 1,27%<br />
Bundesrate 2007<br />
Hamburg-St. Georg<br />
Eine Nierenfunktionsstörung nach der Herzoperation<br />
sollte möglichst selten auftreten. Betrachtet werden<br />
bei diesem Indikator ausschließlich Patienten,<br />
die<br />
� keine Notfallindikation <strong>zur</strong> Operation hatten und<br />
� deren Nierenwerte vor der Operation unauffällig<br />
waren.<br />
Nierenfunktionsstörungen nach einer kombinierten<br />
OP der Herzkranzgefäße und der Aortenklappe<br />
sind in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />
selten aufgetreten (1,27 Prozent). Einer<br />
von 79 Patienten war betroffen. Das Ergebnis<br />
liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt<br />
von 6,89 Prozent.<br />
Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Postoperative<br />
Mediastinitis (Ergebnis 75)<br />
Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation<br />
ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax vor OP<br />
Referenzbereich: Nicht definiert<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
0,8%<br />
0,6%<br />
0,4%<br />
0,2%<br />
0%<br />
0,70% 0%<br />
Bundesrate 2007 Hamburg-St. Georg<br />
1 6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Neben einer koronaren Herzerkrankung und einer<br />
Erkrankung der Aortenklappe liegen häufig noch<br />
weitere Begleiterkrankungen vor. Deshalb stellen<br />
Patienten, die an den Herzklappen operiert werden<br />
und zugleich einen Bypass erhalten, eine besondere<br />
Risikogruppe dar.<br />
Eine der schweren und potenziell lebensbedrohlichen<br />
Komplikationen ist die Entzündung des Mittelfells.<br />
Sie wird u.a. durch eine Infektion angrenzender Organe<br />
ausgelöst und sollte nach Herzoperationen<br />
möglichst selten auftreten.<br />
Im Jahr 2007 trat – ebenso wie in den Jahren<br />
2005 und 2006 – keine Entzündung des Mittelfells<br />
auf. Bundesweit lag die Rate bei 0,7 Prozent.
Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate<br />
(Ergebnis 76)<br />
Das Risiko von Patienten, zu versterben, wenn<br />
sie sich einer Operation an der Aortenklappe mit<br />
gleichzeitiger Operation der Herzkranzgefäße unterziehen,<br />
ist gegenüber weniger komplexen Operationen<br />
deutlich erhöht. Selbstverständlich sollte die<br />
Sterblichkeitsrate trotzdem möglichst gering ausfallen.<br />
Betrachtet wird hier die Sterblichkeitsrate<br />
der Patienten, die während des gleichen stationären<br />
Aufenthaltes im Krankenhaus versterben.<br />
In der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg sind 2,40<br />
Prozent der kombiniert herzchirurgisch behandelten<br />
Patienten verstorben. Bundesweit<br />
war dies im Jahr 2007 in 6,60 Prozent der Behandlungen<br />
der Fall.<br />
In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation koronarchirurgisch und<br />
an der Aortenklappe operiert wurden<br />
Referenzbereich: Nicht definiert<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
6,60% 2,40%<br />
Bundesrate 2007<br />
Operationen am Herzen<br />
Hamburg-St. Georg<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch<br />
(Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />
Angelika Schlieker, 83 Jahre, hat es eilig. Wie jeden Mittwoch<br />
will sie auch heute <strong>zur</strong> Wassergymnastik und ist<br />
etwas spät dran. Sie ist noch rüstig, benötigt aber zum<br />
Gehen einen Rollator oder Gehstützen. Da ihr der Rollator<br />
beim Einsteigen in den Bus hinderlich ist, nimmt sie heute<br />
ihre Gehstützen.<br />
Als sie um die Straßenecke biegt, hinter der die Bushaltestelle<br />
liegt, sieht sie den Bus schon kommen, beschleunigt<br />
ihr Tempo und stürzt. Der Busfahrer ruft über Funk sofort<br />
einen Rettungswagen. In der Notfallaufnahme wird ein<br />
Oberschenkelhalsbruch diagnostiziert.<br />
6<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Der Oberschenkelknochen (Femur) ist über den<br />
Schenkelhals und den Hüftkopf mit der Hüft-<br />
pfanne verbunden.<br />
An sich ist der Oberschenkelhals ein sehr sta-<br />
biler Knochen. Mit zunehmendem Alter nimmt<br />
die Festigkeit allerdings ab (Knochenschwund,<br />
Osteoporose). Ursache eines Oberschenkelhals-<br />
bruches ist häufig ist ein Sturz. Dieser wird bei<br />
älteren Patienten durch einen unsicheren Gang<br />
und einen Verlust an Knochenmasse (Osteopo-<br />
rose) hervorgerufen. Im fortgeschrittenen Le-<br />
bensalter ist die Schenkelhalsfraktur eine der<br />
häufigsten Verletzungen überhaupt.<br />
Je nach Lage des Bruches wird zwischen ver-<br />
schiedenen Typen von „Oberschenkelbrüchen“<br />
unterschieden:<br />
� Bricht der Schenkelhals, die Verbindung zwi-<br />
schen dem Oberschenkelknochen und dem<br />
Hüftkopf, spricht man je nach Lage von einer<br />
medialen (hüftkopfnahen) oder von einer la-<br />
teralen (oberschenkelknochennahen) Schen-<br />
kelhalsfraktur.<br />
1. Beckenschaufel<br />
2. Hüftkopf<br />
3. Schenkelhalsbruch<br />
4. Pertrochantärer Bruch<br />
5. Oberschenkelschaft<br />
6. Schambein
� Tritt der Bruch, die Fraktur, unterhalb des<br />
Schenkelhalses zwischen den beiden Rollhü-<br />
geln (Trochanteren) auf, wird dieser als per-<br />
trochantärer Bruch bezeichnet.<br />
Das Einstellen und Stabilisieren der Bruchstücke<br />
erfordert eine Operation. Die mediale Schenkel-<br />
halsfraktur kann mit verschiedenen Operations-<br />
verfahren versorgt werden:<br />
� Entweder erfolgt eine endoprothetische Ver-<br />
sorgung, bei der das Gelenk oder Teile des Ge-<br />
lenkes ersetzt werden, oder<br />
� der Knochenbruch wird zum Beispiel mit<br />
Schrauben fixiert (osteosynthetische Versor-<br />
gung).<br />
Bei älteren Patienten mit einem hohen Schwere-<br />
grad der Fraktur ist ein Gelenkersatz angezeigt.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt die Versor<br />
gung von Patienten, die älter als 80 Jahre sind<br />
und einen Schenkelhalsbruch mit Verschiebung<br />
haben, zu 97,97 Prozent mit einem Gelenker<br />
satz, einer Endoprothese. Der Referenzbereich<br />
von 90 bis 100 Prozent wird damit eingehal<br />
ten.<br />
Alle weiteren Ergebnisse bilden die Behandlung<br />
der medialen und pertrochantären Fraktur ab.<br />
Eine operative Versorgung der hüftgelenknahen<br />
Oberschenkelfraktur sollte möglichst frühzei-<br />
tig erfolgen. In einigen Fällen sind die Patienten<br />
nach dem Oberschenkelbruch allerdings noch<br />
nicht operationsfähig und benötigen zunächst<br />
eine Vorbehandlung. Der Anteil der Patienten<br />
mit einer Operation nach mehr als 48 Stunden<br />
nach Aufnahme sollte möglichst gering sein. (s.<br />
Ergebnis 77, Seite 140)<br />
Die Gabe von Antibiotika soll die Gefahr einer<br />
Wundinfektion reduzieren.<br />
Die perioperative Antibiotikagabe erfolgt in<br />
98,63 Prozent der Fälle. Das Ergebnis liegt im<br />
Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent. Die<br />
Bundesrate beträgt 97,00 Prozent.<br />
Postoperative Wundinfektionen (s. Ergebnis<br />
78, Seite 140) sollen bei der Behandlung einer<br />
Schenkelhalsfraktur so selten wie möglich vor-<br />
kommen.<br />
Verletzungen der Gefäße während der Operati-<br />
on oder Beeinträchtigungen der Blutgerinnung<br />
können zu Blutungskomplikationen wie Wund-<br />
hämatomen (Blutergüssen) oder Nachblutungen<br />
führen.<br />
Wundhämatome oder Nachblutungen sind<br />
mit 1,47 Prozent ein seltenes Ereignis in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken. Die Bundesrate liegt mit<br />
2,47 Prozent höher, aber noch innerhalb des<br />
Referenzbereichs für gute Qualität von weni<br />
ger als 12 Prozent.<br />
Zweiteingriffe nach Versorgung eines Ober-<br />
schenkelbruches sind für die Patienten belastend<br />
und verzögern den Heilungsverlauf. Sie sollten<br />
möglichst selten vorkommen. (s. Ergebnis 79,<br />
Seite 141)<br />
Auch schwere allgemeine postoperative Kom-<br />
plikationen, wie beispielsweise eine tiefe Bein-<br />
venenthrombose oder eine Lungenembolie soll-<br />
ten sich möglichst selten ereignen. (s. Ergebnis<br />
80, Seite 141)<br />
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />
Unabhängig davon, wann Sie einen Schen-<br />
kelhalsbruch erleiden: In den <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />
niken werden Sie hervorragend versorgt.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Zeitpunkt der Operation (Ergebnis 77)<br />
Anteil von Patienten mit Operation nach mehr als 48 Stunden nach Aufnahme an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 15%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
16%<br />
12%<br />
8%<br />
4%<br />
0%<br />
12,86%<br />
10,61%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Bundesrate 2007<br />
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektion (Ergebnis 78)<br />
1,73% 1,13%<br />
1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Der Zeitraum zwischen Krankenhausaufnahme und<br />
Operation sollte möglichst kurz sein.<br />
Nur bei 10,61 Prozent der Patienten mit einer<br />
hüftgelenknahen Fraktur liegt in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken die Zeit zwischen Krankenhausaufnahme<br />
und Operation höher als 48<br />
Stunden. Dies spricht für gut funktionierende<br />
Prozesse, die eine zeitnahe Operation auch<br />
von älteren und zusätzlich erkrankten Patienten<br />
ermöglichen. Bundesweit wird die 48<br />
StundenGrenze in 12,86 Prozent überschritten.<br />
Wundinfektionen sind gefürchtete Komplikationen<br />
und sollen nur selten vorkommen. Sie sind für<br />
den Patienten mit Schmerzen und einer verzögerten<br />
Wundheilung verbunden.<br />
Bei der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen<br />
kommt es sehr selten zu postoperativen<br />
Wundinfektionen (1,13 Prozent). 33 von 2.930<br />
in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken behandelten Patienten<br />
waren im Jahr 2007 betroffen. Der Bereich<br />
für eine gute Behandlungsqualität reicht<br />
von 0 bis 5 Prozent. Die Bundesrate liegt bei<br />
1,73 Prozent.
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reintervention (Ergebnis 79)<br />
Zweiteingriffe (Reinterventionen) sind für die Patienten<br />
belastend und verlängern die Heilungsphase.<br />
Sie sollten die absolute Ausnahme darstellen.<br />
Reinterventionen nach einem hüftgelenknahen<br />
Oberschenkelbruch stellen mit 2,83 Prozent<br />
die absolute Ausnahme in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken dar. Die Bundesrate liegt mit 4,11<br />
Prozent zwar höher, aber auch noch im Referenzbereich<br />
von kleiner als 12 Prozent.<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen sollen nur<br />
selten vorkommen. Dazu zählen beispielsweise tiefe<br />
Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien.<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen,<br />
die den Heilungsverlauf erheblich beeinträchtigen<br />
können, kommen in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
selten vor.<br />
Anteil von Patienten mit erforderlicher Reintervention an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 12%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
16%<br />
12%<br />
8%<br />
4%<br />
0%<br />
4,11%<br />
Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
(Ergebnis 80)<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 2,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,06%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 2,70%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 2,94%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 4,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 4,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 4,08%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 4,26%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 4,72%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 4,72%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 4,76%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 4,96%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 5,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 5,56%<br />
2,83%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen Komplikation (außer sonstige Komplikationen)<br />
an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 16,5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />
7,28%<br />
5,67%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Das gute Ergebnis bestätigen auch die Einzelergebnisse<br />
der links aufgeführten <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
Die Herbsttage in Pasewalk sind dieses Jahr besonders<br />
unangenehm. Es ist nass und kalt, der böige Wind macht<br />
das Ganze noch unangenehmer. Helga Lorenz geht es seit<br />
Dienstag zunehmend schlechter, sie fühlt sich schlapp und<br />
krank. Eigentlich wollte sie heute ihr Enkelkind besuchen.<br />
Aber so, wie es ihr jetzt geht, ist daran nicht zu denken.<br />
Helga Lorenz bekommt Fieber, das Atmen fällt ihr zunehmend<br />
schwer. Der Hausarzt horcht die Lunge ab und stellt<br />
eine Lungenentzündung fest. Eine Behandlung im Krankenhaus<br />
ist erforderlich.<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
5<br />
2<br />
8<br />
1<br />
7<br />
3<br />
4<br />
6<br />
Luftholen ist etwas Selbstverständliches. 12 bis<br />
18 Atemzüge macht ein erwachsener Mensch<br />
pro Minute und atmet dabei pro Atemzug etwa<br />
einen halben Liter Luft ein und aus.<br />
Über Mund und Nase gelangt die Luft in den<br />
Rachen und die Luftröhre. Im Brustkorb teilt sich<br />
die Luftröhre in zwei Äste (Hauptbronchus). Bei-<br />
de Äste verzweigen sich in den Lungenflügeln<br />
in immer mehr kleine Äste, die Bronchien und<br />
Bronchiolen. Am Ende dieses Luftkanal-Systems<br />
befinden sich die Lungenbläschen (Alveolen).<br />
Bei jedem Atemzug füllen sich die Lungenbläs-<br />
chen mit Luft. Es findet ein Gasaustausch statt:<br />
Sauerstoff aus der Atemluft wird über feinste<br />
Blutgefäße (Kapillaren) abgegeben und gleich-<br />
zeitig Kohlendioxid aufgenommen.<br />
Wenn das Lungengewebe durch einen schädi-<br />
genden Einfluss angegriffen wird, kann sich die<br />
Lunge entzünden. Besonders häufig wird eine<br />
Lungenentzündung (Pneumonie) durch Bak-<br />
terien und Viren aus der Atemluft verursacht.<br />
Weltweit erkranken jedes Jahr Millionen von<br />
Menschen.<br />
1. Luftröhre<br />
2. Rechter Lungenflügel<br />
3. Linker Lungenflügel<br />
4. Hauptbronchus<br />
5. Rippenfell<br />
6. Bronchien<br />
7. Herz<br />
8. Zwerchfell
Wird die Lungenentzündung „zu Hause“ er-<br />
worben, spricht man von einer ambulant er-<br />
worbenen Pneumonie. Jedes Jahr erkranken in<br />
Deutschland etwa 350.000 bis 500.000 Personen<br />
an einer ambulant erworbenen Pneumonie.<br />
Eine ambulant erworbene Pneumonie kann sehr<br />
unterschiedlich verlaufen. Wie sie verläuft, hängt<br />
vom allgemeinen Gesundheitszustand, vom Er-<br />
reger und der angeordneten Behandlung ab.<br />
Bei Menschen, die gesund sind, heilt eine Lun-<br />
genentzündung meist folgenlos ab. Bei älteren<br />
Menschen, Kindern und Menschen mit einem<br />
geschwächten Immunsystem kann eine Lungen-<br />
entzündung jedoch auch tödlich enden. Bei einer<br />
Lungenentzündung, die große Teile der Lunge<br />
erfasst oder schwere Symptome ausgelöst hat,<br />
ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.<br />
Eine Störung des Gasaustausches in der Lunge<br />
kann zu einem Sauerstoffmangel führen. Bei der<br />
Aufnahme des Patienten im Krankenhaus sollte<br />
der Sauerstoffgehalt des Blutes ermittelt werden.<br />
Diese Information gibt dem behandelnden Arzt<br />
Hinweise darauf, ob eine Pneumonie vorliegt,<br />
wie ihr Schweregrad ist, wie die Therapiemög-<br />
lichkeiten und das Behandlungsrisiko aussehen.<br />
Eine Lungenentzündung wird fast immer mit<br />
Antibiotika behandelt. Mit dieser Therapie soll-<br />
te so schnell wie möglich begonnen werden. So<br />
kann das Risiko, an einer Lungenentzündung zu<br />
versterben, verringert werden. (s. Ergebnis 81,<br />
Seite 144)<br />
Wie stark die Entzündung der Lunge ist, lässt<br />
sich an dem Entzündungsparameter CRP (C-<br />
reaktives Protein) ablesen. Er steigt bei massiven<br />
Entzündungsprozessen stark an. Um zu prüfen,<br />
ob dieser Entzündungsparameter sinkt, wird der<br />
CRP-Wert im Verlauf der Behandlung kontrol-<br />
liert. Sinkt der CRP-Wert am 4. bzw. 5. Tag der<br />
Behandlung deutlich ab, ist dies ein Hinweis<br />
darauf, dass die Therapie greift. Sinkt der CRP-<br />
Wert nicht, so kann dies ein Hinweis auf ein Ver-<br />
sagen der Antibiotikatherapie oder auf Kompli-<br />
kationen sein. (s. Ergebnis 82, Seite 145)<br />
Bereits am ersten Tag des Krankenhausauf-<br />
enthaltes sollte mit speziellen Atemübungen<br />
(„Atemgymnastik“) und der Mobilisation der<br />
Patienten begonnen worden. (s. Ergebnis 83,<br />
Seite 146)<br />
Patienten mit Pneumonie sollten nur dann aus<br />
dem Krankenhaus entlassen werden, wenn ihr<br />
Gesundheitszustand stabil ist. Der Gesundheits-<br />
zustand der Patienten, die klinische Stabilität,<br />
wird anhand von mindestens sechs Kriterien,<br />
wie Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsätti-<br />
gung und Blutdruck, eingeschätzt. (s. Ergebnis<br />
84, Seite 146)<br />
Unsere Bemühungen gehen über die Messung<br />
der sechs Stabilitätskriterien hinaus. In den As-<br />
klepios Kliniken sollen die klinischen Stabilitäts-<br />
kriterien komplett bestimmt werden. (s. Ergeb-<br />
nis 85, Seite 147)<br />
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
Pneumonie / Antimikrobielle Therapie (Ergebnis 81)<br />
Anteil von Patienten mit antimikrobieller Therapie innerhalb der ersten 8 Stunden<br />
nach stationärer Aufnahme an allen Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus<br />
aufgenommen wurden<br />
Referenzbereich: 80,5 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
91,18% 93,99%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung antimikrobielle Therapie bei Pneumonie / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,79%<br />
2005<br />
92,58%<br />
2006<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
93,99%<br />
2007<br />
Innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das<br />
Krankenhaus sollte mit der Gabe von Antibiotika<br />
begonnen werden.<br />
Die Gabe von Antibiotika gehört in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken zum Standard. Dies zeigen<br />
auch die Ergebnisse der unten aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken.<br />
Das Ergebnis konnte gegenüber den Vorjahren<br />
weiter verbessert werden.<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 98,83%<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 98,77%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 98,38%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,19%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 97,12%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 96,67%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 96,55%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,47%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 96,28%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 95,63%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 95,57%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,43%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 95,35%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 95,33%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 95,10%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 95,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 94,21%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 93,59%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 92,98%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 92,38%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 92,25%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />
Kandel/Germersheim<br />
92,22%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 92,13%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 91,30%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
91,16%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 88,89%<br />
Kreiskrankenhaus Simbach 88,73%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 84,78%
Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP (Ergebnis 82)<br />
Während der Behandlung sollte eine Verlaufskontrolle<br />
des CRP-Wertes durchgeführt werden, um<br />
die Wirksamkeit der Therapie nachweisen zu können.<br />
Verlaufskontrollen des CRPWertes am 4.<br />
oder 5. Tag werden in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
in 93,05 Prozent der Behandlungen durchgeführt.<br />
Das Ergebnis konnte gegenüber den Vorjahren<br />
kontinuierlich verbessert werden.<br />
Die positiven Ergebnisse spiegeln sich auch<br />
in den Ergebnissen der unten aufgeführten<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken wider.<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,45%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,16%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 98,81%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 98,29%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,14%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 97,75%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 97,60%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 97,09%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 96,89%<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 96,55%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 95,97%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 95,80%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 95,78%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 95,77%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 95,69%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 95,51%<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,14%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 94,84%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 94,25%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 93,65%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 92,86%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 92,10%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />
Hohenmölsen<br />
90,91%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 90,22%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />
Kandel/Germersheim<br />
90,00%<br />
Kreiskrankenhaus Simbach 89,06%<br />
Collm Klinik Oschatz 87,37%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 86,02%<br />
Anteil von Patienten, bei denen das CRP bestimmt ist, an Patienten mit Verweildauer<br />
>= 4 Tage<br />
Referenzbereich: 79,2 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
95%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
55%<br />
50%<br />
Entwicklung CRP-Verlaufskontrolle / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
86,57%<br />
2005<br />
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
91,07% 93,05%<br />
88,29%<br />
2006<br />
93,05%<br />
2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
Entwicklung Frühmobilisation / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
89,99%<br />
2006<br />
94,10%<br />
2007<br />
Risikoklasse 1<br />
Pneumonie / Frühmobilisation (Ergebnis 83)<br />
80,79%<br />
2006<br />
85,78%<br />
2007<br />
Risikoklasse 2<br />
Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien (Ergebnis 84)<br />
Anteil von Patienten mit mindestens sechs erfüllten klinischen Kriterien bis <strong>zur</strong> Entlassung<br />
an Patienten mit den oben genannten Entlassungsgründen und vollständig gemessenen<br />
klinischen Stabilitätskriterien<br />
Referenzbereich: 95 bis 100%<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
99%<br />
98%<br />
97%<br />
96%<br />
95%<br />
94%<br />
93%<br />
92%<br />
91%<br />
90%<br />
97,43% 98,03%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
1 6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Eine frühe Mobilisation trägt zu einer besseren<br />
Durchblutung der Lunge und einer tieferen Atmung<br />
bei.<br />
Bei 94,10 Prozent der Patienten der Risikoklasse<br />
1 und 85,78 Prozent der Patienten der<br />
Risikoklasse 2 wird innerhalb von 24 Stunden<br />
mit der Frühmobilisation begonnen. Beide Ergebnisse<br />
liegen jeweils im Referenzbereich.<br />
Die Ergebnisse konnten gegenüber dem Vorjahr<br />
weiter verbessert werden.<br />
Eine gute Behandlung ist gegeben, wenn bei der<br />
Entlassung die klinischen Stabilitätskriterien erfüllt<br />
sind.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt der Anteil von<br />
Patienten, die bis <strong>zur</strong> Entlassung nach Haus<br />
mindestens sechs der klinischen Stabilitätskriterien<br />
erfüllen, bei 98,03 Prozent.
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden die Patienten<br />
erst entlassen, wenn sie gesundheitlich<br />
stabil sind. Das zeigen auch die Ergebnisse<br />
der einzelnen Kliniken bezüglich der Erfüllung<br />
der klinischen Stabilitätskriterien.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist seit dem Jahr<br />
2005 ein kontinuierlicher Anstieg bei der vollständigen<br />
Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien<br />
nachweisbar.<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />
Collm Kliinik Oschatz 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 100,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,31%<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 99,10%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 98,80%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 98,75%<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden 98,65%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 98,39%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 98,24%<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-<br />
Gauting<br />
97,85%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 96,84%<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />
Kandel/Germersheim<br />
96,30%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 95,24%<br />
Pneumonie / Vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien<br />
(Ergebnis 85)<br />
Entwicklung vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien / Bundesrate und<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
44,45%<br />
Bund<br />
2005<br />
41,02%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />
51,84%<br />
Bund<br />
2006<br />
51,75%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
64,38%<br />
Bund<br />
2007<br />
71,28%<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
Seit einiger Zeit leidet Paul Gerlach, 67, vorübergehend<br />
unter einem halbseitigen Taubheitsgefühl. Dazu kommen<br />
in unregelmäßigen Abständen Sehstörungen, bei denen<br />
sein Gesichtsfeld halbseitig eingeschränkt ist. Vor ein paar<br />
Tagen hatte er kurzzeitig das Gefühl, er könne nicht mehr<br />
richtig sprechen. Nach kurzer Zeit waren diese Symptome<br />
jedoch immer wieder verschwunden.<br />
Bei einer Routineuntersuchung spricht er seinen Hausarzt<br />
auf diese Symptome an. Zunächst hört sein Hausarzt die<br />
Halsschlagader mit einem Stethoskop ab. Auf diese Weise<br />
kann er Beschleunigungen und Verwirbelungen des Blutstroms,<br />
die <strong>zur</strong> Verengung der Halsschlagader beitragen,<br />
feststellen.<br />
Zur weiteren Absicherung hat ihm sein Hausarzt zu einer<br />
speziellen Ultraschalluntersuchung, der Dopplersonographie<br />
der Halsgefäße, geraten. Bei dieser Untersuchung<br />
kann die Durchblutung der Halsschlagader gemessen<br />
werden. Der Hausarzt vermutet, dass eine Verengung der<br />
Halsschlagader (Stenose) diese Beschwerden hervorgerufen<br />
hat. Zusätzlich soll eine Schichtaufnahme des Schädels,<br />
eine Computertomographie (CCT), durchgeführt<br />
werden, um andere Ursachen wie Blutungen oder einen<br />
Tumor auszuschließen.<br />
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen den Verdacht. Die<br />
rechte Halsschlagader ist deutlich verengt. Um dem Risiko<br />
eines Schlaganfalls vorzubeugen, soll die Verengung operativ<br />
entfernt werden.<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Die Karotis, die Halsschlagader, entspringt nah<br />
am Herzen aus der großen Körperschlagader.<br />
Auf jeder Halsseite verläuft eine Halsschlagader,<br />
die sich in eine innere und äußere Halsschlagader<br />
gabelt. Die innere Halsschlagader transportiert<br />
mit dem Blut Sauerstoff und Nährstoffe<br />
in das Gehirn. Die äußere Halsschlagader übernimmt<br />
die Versorgung des Kopfes sowie der oberen<br />
Halsorgane wie Schilddrüse oder Kehlkopf.<br />
Häufigste Erkrankung der Halsschlagader ist<br />
eine Verengung (Karotisstenose). Die Verengung<br />
wird durch Ablagerungen an der Arterienwand<br />
(Gefäßplaque) hervorgerufen. Wenn die Erkrankung<br />
weiter voranschreitet, wird die Halsschlagader<br />
zunehmend enger, der Stenosegrad steigt.<br />
Eine Verengung der Halsschlagader kann einseitig<br />
vorliegen. Es können jedoch auch beide<br />
Halsschlagadern betroffen sein (beidseitige bzw.<br />
kontralaterale Stenose).<br />
Die Verengung oder der komplette Verschluss<br />
der Halsschlagader führt zu einer verminderten<br />
Blutversorgung des Gehirns und kann einen<br />
Schlaganfall (Apoplex) auslösen. Durch die un<strong>zur</strong>eichende<br />
Blutzufuhr werden die Gehirnzellen<br />
nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />
versorgt und sterben ab.<br />
Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 200.000<br />
Menschen einen Schlaganfall. In rund 15 Prozent<br />
der Fälle wird der Schlaganfall von einer Verengung<br />
oder einem Verschluss der Halsschlagader<br />
ausgelöst.
1. Gefäßablagerungen/-verengungen<br />
Die Karotisstenose kann sich langsam entwi-<br />
ckeln und ohne Symptome bleiben (asymp-<br />
tomatische Stenose). Treten vorübergehende<br />
Ausfallerscheinungen, wie beispielsweise eine<br />
kurzzeitige Lähmung eines Armes oder Beines,<br />
Schwindelanfälle oder Sehstörungen auf, wird<br />
die Erkrankung als symptomatische Karotisste-<br />
nose, als „kleiner Schlaganfall“, bezeichnet.<br />
Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen,<br />
Benommenheit, Verwirrtheit oder halbseitige<br />
Lähmungserscheinungen im Gesicht, in einem<br />
Arm oder Bein sind Anzeichen für einen akuten,<br />
„frischen“ Schlaganfall. Nach einem Schlagan-<br />
fall (abgelaufener Schlaganfall) sind bleibende<br />
Schäden wie beispielsweise Sprachstörungen<br />
oder Lähmungen zu befürchten. Sie können un-<br />
terschiedlich stark ausgeprägt sein.<br />
2. Blutgerinnsel<br />
3. Halsschlagader<br />
4. Aortenbogen<br />
Das Risiko, einen gefäßbedingten Schlaganfall<br />
zu erleiden, ist vom Stenosegrad, dem Grad der<br />
Verengung der Halsschlagader abhängig.<br />
Dem Schlaganfall kann unter anderem durch<br />
die Beseitigung der Einengungen in der Hals-<br />
schlagader vorgebeugt werden. Dabei wird die<br />
verengte Halsschlagader geöffnet und das Ver-<br />
schlussmaterial entfernt. Diese Operation wird<br />
als Thrombendarteriektomie (TEA) bezeichnet.<br />
Im Rahmen der externen Qualitätssicherung<br />
durch die BQS werden Patienten betrachtet, die<br />
sich einer operativen Entfernung der Verengung<br />
an der Halsschlagader, der Karotis-Thrombend-<br />
arteriektomie unterzogen haben.<br />
Bei der Indikationsstellung <strong>zur</strong> Operation muss<br />
eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Risiko<br />
der Operation und dem Risiko eines möglichen<br />
Schlaganfalls ohne Operation erfolgen. Das Risi-<br />
ko für einen gefäßbedingten Schlaganfall ist vom<br />
Verengungsgrad des Gefäßes abhängig. In einer<br />
Leitlinie wurde durch die medizinische Fachge-<br />
sellschaft beschrieben, wann eine operative Be-<br />
handlung der Karotisstenose mittels der oben<br />
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
2<br />
3<br />
1<br />
4<br />
Abbildung: Focus/SPL<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
beschriebenen Thrombendarteriektomie (TEA)<br />
durchgeführt werden soll.<br />
Operiert werden sollten Patienten, wenn<br />
� eine Halsschlagader deutlich verengt ist (Ste-<br />
nosegrad von mehr als 60 Prozent), ohne dass<br />
der Patient über Beschwerden klagt, oder<br />
� eine Verengung der Halsschlagader (Steno-<br />
segrad von mehr als 50 Prozent) bereits zu<br />
kurzfristigen Durchblutungsstörungen des<br />
Gehirns (TIA) mit nachfolgenden Lähmungs-<br />
erscheinungen geführt hat.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden bei der Ent<br />
scheidung für eine Thrombendarteriektomie<br />
(TEA) die Chancen und Risiken des Eingriffs<br />
sorgfältig gegeneinander abgewogen. Bei der<br />
asymptomatischen Karotisstenose erfolgt in<br />
92,08 Prozent eine angemessene Indikations<br />
stellung entsprechend der BQSDefinition. Bei<br />
der symptomatischen Stenose erfolgt diese in<br />
95,49 Prozent der Fälle. Beide Ergebnisse liegen<br />
innerhalb des jeweiligen Referenzbereiches. Die<br />
guten Ergebnisse des Vorjahres (89,98 Prozent<br />
bzw. 93,07 Prozent) wurden weiter verbessert.<br />
Die Thrombendarteriektomie (TEA) ist ein vor-<br />
beugender Eingriff. Patienten, deren Halsschlag-<br />
aderverengung durch eine Operation beseitigt<br />
werden kann, erleiden in der Regel wesentlich<br />
seltener einen Schlaganfall als Patienten, die nur<br />
Medikamente <strong>zur</strong> Verbesserung der Durchblu-<br />
tung erhalten.<br />
Gerade bei einer asymptomatischen Karotis-<br />
stenose, bei der der Patient keine ernsten Be-<br />
schwerden hat, sollten sich Komplikationen wie<br />
ein Schlaganfall oder gar ein Todesfall, die im<br />
Zusammenhang mit der Operation stehen, nur<br />
äußerst selten ereignen. (s. Ergebnis 86, Seite<br />
152)<br />
Aber auch bei der operativen Behandlung aller<br />
Patienten – unabhängig davon, ob Beschwer-<br />
den vorhanden sind oder nicht und unabhängig<br />
vom Grad der Verengung einer oder an beiden<br />
Halsschlagadern – sollten Komplikationen wie<br />
schwere Schlaganfälle oder Tod selten auftreten.<br />
(s. Ergebnis 87, Seite 153)<br />
Das Risiko, während oder nach der Thrombend-<br />
arteriektomie (TEA) einen Schlaganfall zu er-<br />
leiden, wird u.a. durch die Qualität der durch-<br />
geführten Therapie beeinflusst. Darüber hinaus<br />
spielen patientenbezogene Risikofaktoren wie<br />
beispielsweise das Alter, der Stenosegrad oder
der körperliche Zustand der Patienten eine Rolle.<br />
Um die Ergebnisse bei unterschiedlichem Risi-<br />
ko der Patienten vergleichen zu können, werden<br />
sogenannte risikoadjustierte Raten ermittelt. (s.<br />
Ergebnis 88, Seite 153)<br />
Ein gutes Ergebnis spiegelt auch das Verhält<br />
nis der beobachteten Rate an schweren Schlag<br />
anfällen oder Todesfällen <strong>zur</strong> erwarteten Rate<br />
bei KarotisScore II wider: Die in den <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken beobachtete Rate an schweren<br />
Schlaganfällen oder Tod liegt mit 0,88 deutlich<br />
unter der <strong>zur</strong> erwartenden Rate. Das Ergebnis<br />
fällt besser aus als die Bundesrate von 0,96.<br />
Operationen an der Halsschlagader stellen hohe<br />
Anforderungen an die medizinische Versorgung.<br />
Erforderlich sind neben einer umfassenden Abwägung<br />
des Risikos und der Chancen dieses<br />
Eingriffes eine sorgfältige Durchführung der<br />
Operation und eine gründliche Überwachung<br />
der Patienten.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt nicht nur<br />
eine ausgewogene Indikationsstellung, sondern<br />
die geringe Rate der Komplikationen<br />
spricht auch für eine sehr hohe Behandlungsqualität.<br />
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />
Karotisstenose (Ergebnis 86)<br />
Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit asymptomatischer<br />
Karotisstenose >= 60% (NASCET) mit kontralateralem Verschluss oder kontralateraler<br />
Stenose >= 75% (NASCET) unter Ausschluss der Karotischirurgie unter besonderen<br />
Bedingungen<br />
Referenzbereich: 0 bis 5%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2,37% 0%<br />
Bundesrate 2007<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung der Rate von perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen bei asymptomatischer<br />
Karotisstenose / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
5,66%<br />
2005<br />
1,67%<br />
2006<br />
1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
0%<br />
2007<br />
Gerade bei der Behandlung von Patienten mit<br />
asymptomatischer Karotisstenose – also Patienten<br />
ohne Beschwerden – sollten ernste Komplikationen<br />
wie Schlaganfälle oder Tod sehr selten auftreten.<br />
Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall.<br />
Im Jahr 2007 sind diese schweren Komplikationen<br />
nicht vorgekommen. Der Bereich für gute<br />
Behandlungsqualität liegt im Jahr 2007 bei 0<br />
bis 5 Prozent.<br />
Das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres<br />
konnte weiter verbessert werden.
Karotis-Rekonstruktion / Schwerer Schlaganfall oder Tod (Ergebnis 87)<br />
Die Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
nach einer Operation an der Halsschlagader<br />
sollte so niedrig wie möglich ausfallen.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt der Anteil von<br />
Patienten mit schwerem Schlaganfall oder<br />
Tod bei 1,27 Prozent und somit niedriger als<br />
die Bundesrate.<br />
Anteil von Patienten mit schwerem Schlaganfall (Rankin 4, 5, 6) oder Tod an allen Patienten.<br />
Referenzbereich: Nicht festgelegt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
2%<br />
1%<br />
1,51%<br />
Bundesrate 2007<br />
Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen<br />
oder Todesfällen (Karotis-Score II) (Ergebnis 88)<br />
Die Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
nach einer Operation an der Halsschlagader<br />
sollte so niedrig wie möglich ausfallen. Um die unterschiedliche<br />
Erkrankungsschwere der Patienten im<br />
Vergleich zu berücksichtigen, wird bei diesem Indikator<br />
eine Risikoadjustierung durchgeführt.<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken beträgt die Rate<br />
1,32 Prozent. Das Ergebnis liegt deutlich im<br />
Bereich für gute Behandlungsqualität (Referenzbereich)<br />
und unterhalb der Bundesrate<br />
von 1,40 Prozent.<br />
0%<br />
1,27%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen Patienten mit<br />
vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score II<br />
Referenzbereich: 0 bis 5,2%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
1,40%<br />
Bundesrate 2007<br />
Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />
1,32%<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Vermeidung von Druckgeschwüren<br />
(Dekubitusprophylaxe)<br />
Anneliese Hermaneck befindet sich seit mehreren Tagen im<br />
Krankenhaus. Sie hat das reife Alter von 85 Jahren erreicht.<br />
Nach dem Tod ihres Mannes Erich konnte sie sich<br />
nicht mehr alleine in ihrer Wohnung versorgen und zog<br />
in eine Seniorenwohnanlage. Ihr Aktionsradius und ihre<br />
Beweglichkeit waren in den letzten Monaten schon deutlich<br />
eingeschränkt, so dass sie viel Zeit im Bett oder im<br />
Rollstuhl verbrachte.<br />
Und dann kam auch noch dieser schreckliche Husten<br />
dazu. Als dieser immer schlimmer wurde und bei Anneliese<br />
Hermaneck auch noch Fieber hinzukam, wurde<br />
es der Ärztin in der Seniorenwohnanlage zu gefährlich.<br />
Frau Hermaneck wurde mit einem Rettungswagen in die<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen gefahren.<br />
Anneliese Hermaneck wird nun dort wegen einer<br />
schweren Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt.<br />
Trotzdem hat die Erkrankung sie sehr geschwächt, so dass<br />
das Aufstehen fast unmöglich wird.<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Durch das viele Liegen drohen zusätzliche Ge-<br />
fahren. Damit es nicht zu einem Druckgeschwür<br />
(Dekubitus) an der Haut kommt, haben die Pfle-<br />
gekräfte in ihrer Pflegeplanung mehrere gezielte<br />
Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung dieser Geschwüre<br />
vorgesehen. Frau Hermaneck wird mehrmals<br />
täglich auf die verschiedenen Körperseiten gela-<br />
gert. Dazu kommen noch besondere Hilfsmittel,<br />
die den Druck auf der Hautpartie entlasten sol-<br />
len. Besondere Bedeutung kommt natürlich der<br />
Haut- und Körperpflege zu. Nach dem gründ-<br />
lichen Waschen wird die Haut mit einer rückfet-<br />
tenden Hautcreme eingesalbt.<br />
Druckgeschwüre ereignen sich überwiegend bei<br />
älteren und bettlägerigen Menschen. Die Aus-<br />
prägung der Hautschädigung kann dabei sehr<br />
unterschiedlich sein und reicht von einer leich-<br />
ten Rötung bis zu einer Schädigung tiefer Ge-<br />
webeschichten.<br />
Bei einem Dekubitus Grad 1 ist lediglich eine<br />
scharf abgegrenzte Hautrötung festzustellen.<br />
Der Dekubitus Grad 2 ist durch zusätzliche<br />
Schädigung der oberflächlichen Hautschichten<br />
gekennzeichnet, Hautabschürfungen oder Bla-<br />
sen lassen sich jetzt nachweisen. Bei einem De-<br />
kubitus Grad 3 ist zusätzlich das Bindegewebe<br />
unter der Haut betroffen, bei einem Grad 4 sind<br />
auch darunterliegende Schichten wie Muskeln<br />
und Knochen von dem Geschwür betroffen.<br />
Da die Behandlung eines Dekubitus sehr lang-<br />
wierig und für die Betroffenen sehr belastend ist,<br />
sollten alle Maßnahmen der Vorsorge ergriffen
werden, damit sich die Druckgeschwüre gar nicht<br />
erst ereignen. Das Ziel ist, auch bei bettlägerigen<br />
Patienten, die längerfristig im Krankenhaus lie-<br />
gen, die Entstehung von Druckgeschwüren<br />
während des Krankenhausaufenthaltes zu ver-<br />
meiden.<br />
Die Rate der neu aufgetretenen Druckge<br />
schwüre Grad 1 bis 4 lag in den <strong>Asklepios</strong> Kli<br />
niken im Jahr 2007 lediglich bei 1,26 Prozent.<br />
Dieses gute Ergebnis ist der aufmerksamen<br />
Beobachtung und der guten Betreuung durch<br />
unsere Pflegekräfte zu verdanken. Die Bundes<br />
rate liegt bei 1,34 Prozent, ein Referenzbereich<br />
liegt für diesen Indikator nicht vor.<br />
Auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten<br />
von Druckgeschwüren lässt sich theoretisch<br />
berechnen. Das BQSVerfahren gibt das Verhältnis<br />
von der beobachteten (tatsächlichen)<br />
zu der berechneten (theoretischen) Rate von<br />
Druckgeschwüren wieder. Ein Ergebnis von<br />
1,0 entspricht dabei der zu erwartenden Wahrscheinlichkeit<br />
der Dekubitusentstehung. In den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt dieser Wert mit 0,94<br />
unter der Durchschnittsrate. Dies bedeutet,<br />
dass die Entstehungswahrscheinlichkeit eines<br />
Dekubitus in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken 6 Prozent<br />
geringer als im Bundesdurchschnitt ist.<br />
Die Entstehung von ausgeprägten Druckgeschwüren,<br />
bei denen auch die tiefen Gewebeschichten<br />
beteiligt sind (Dekubitus Grad 4) sollte<br />
auf alle Fälle vermieden werden.<br />
Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)<br />
In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist bundesweit im<br />
Jahr 2007 kein Dekubitus Grad 4 bei den Patienten<br />
aufgetreten, die ohne ein Druckgeschwür<br />
und ohne Risikofaktoren <strong>zur</strong> Aufnahme kamen.<br />
Für diesen Indikator wurden insgesamt<br />
rund 13.500 Fälle mit Patienten älter als 75<br />
Jahre ausgewertet. Die Bundesrate liegt für<br />
diesen Indikator bei 20 Fällen.<br />
Auch bei der Pflege unserer älteren Patienten<br />
zeigt sich der hohe Behandlungsstandard in<br />
den <strong>Asklepios</strong> Kliniken. Es werden umfangreiche<br />
Maßnahmen ergriffen, um die Entstehung<br />
von Dekubitusgeschwüren während<br />
der stationären Behandlung zu vermeiden.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
„Die guten Ergebnisse<br />
unserer medizinischen<br />
Leistungen sind nichts,<br />
worauf wir uns ausruhen<br />
dürfen.“<br />
Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
beschreiten auch in Zukunft<br />
geradlinig den Weg der<br />
Qualitätssicherung weiter, um<br />
jeden Tag wieder ein wenig<br />
besser zu werden.
Qualitätsverbesserung<br />
aktiv betreiben<br />
Dieser <strong>Bericht</strong> zeigt deutlich, dass die <strong>Asklepios</strong> Kliniken auf dem rich-<br />
tigen Kurs sind: In der <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> haben wir in den<br />
letzten Jahren unsere bereits guten Leistungen stetig verbessert. Dies<br />
macht uns stolz.<br />
Zum Wohle unserer Patienten und des wirtschaftlichen Erfolgs unseres<br />
Unternehmens sehen wir uns auch für die Zukunft bestärkt, den einge-<br />
schlagenen Weg der Qualitätssteigerung konsequent weiterzuverfolgen.<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt<br />
Qualitätsverbesserung ist ein kontinuierlicher<br />
Prozess. Denn Qualität wird nicht allein dadurch<br />
besser, dass man sie messen kann. Qualität er-<br />
reicht, wer hohe Ansprüche im eigenen Denken<br />
und Handeln nicht nur verinnerlicht, sondern<br />
auch täglich neu umsetzt.<br />
Zum dritten Mal veröffentlicht <strong>Asklepios</strong> seinen<br />
„<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“;<br />
deutlich wird: Das Thema ist so aktuell und prä-<br />
sent wie stets.<br />
1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Auch die Gesundheitspolitik lässt nicht locker.<br />
Seit einiger Zeit sind alle Krankenhäuser gesetz-<br />
lich verpflichtet, eine Reihe ausgewählter Qua-<br />
litätsparameter <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnis-<br />
qualität regelmäßig durch Qualitätsberichte der<br />
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />
Dieser Trend bestätigt den Weg, den <strong>Asklepios</strong><br />
gewählt hat: Wir setzen voll und ganz auf Quali-<br />
tät und umfassende Transparenz.<br />
Die Darstellung der Behandlungsqualität in den<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken ist jedoch nur ein Baustein<br />
unseres Engagements für eine flächendeckend<br />
hervorragende Behandlungsqualität. Hohe Qua-<br />
lität ist und bleibt das Ziel von <strong>Asklepios</strong> und sei-<br />
nen Mitarbeitern. Auch in Zeiten, in denen das<br />
Gesundheitswesen politisch ein wenig durch-<br />
geschüttelt wird, halten wir daran fest, denn es<br />
geht um das Wohl und die Gesundheit unserer<br />
Patienten. Für die Patienten, die sich unseren<br />
Kliniken anvertrauen, ist eine hohe Sicherheit<br />
der Abläufe und Prozesse unverzichtbar; es ist<br />
unsere Aufgabe, ihnen eine gleichbleibend hohe<br />
Qualität der medizinischen Versorgung anzubie-<br />
ten.<br />
Durch die Messung von Qualität und deren<br />
öffentliche Darstellung lässt sich zwar ein Be-<br />
wusstsein für das Thema schaffen, für eine nach-<br />
haltige Verbesserung müssen jedoch zusätzliche<br />
Maßnahmen ergriffen werden. <strong>Asklepios</strong> setzt<br />
dabei auf Offenheit und kontinuierliche Verbes-<br />
serung:<br />
� Neben dem jährlich erscheinenden „<strong>Bericht</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“, mit des-<br />
sen Hilfe die Ergebnisse aus dem BQS-Verfah-<br />
ren auch der Öffentlichkeit präsentiert werden<br />
sollen, erhalten die Kliniken ihre Ergebnisse<br />
<strong>zur</strong> medizinischen Behandlungsqualität dank<br />
eines konzernintern strukturierten Verfahrens<br />
regelmäßig, systematisch und offen darge-<br />
stellt. So können sie sich aktuell und zeitnah<br />
mit unerwünschten Ereignissen oder Entwick-<br />
lungen auseinandersetzen und im Bedarfsfall<br />
korrigierend eingreifen.<br />
� Zusätzlich werden in den Kliniken Schulungen<br />
zum BQS-Verfahren durchgeführt. Die kor-<br />
rekte Dokumentation der Qualitätsdaten wird<br />
durch sogenannte Peer Reviews, in denen die<br />
Behandlungsfälle einzeln betrachtet werden,<br />
überprüft.<br />
� In der Medizin gibt es häufig nicht nur ei-<br />
nen richtigen Weg. Gewohnte Verfahrens-<br />
weisen werden hinterfragt, um noch bessere
und schonendere Methoden <strong>zur</strong> Anwendung<br />
zu bringen. Diese Aufgaben nehmen in der<br />
<strong>Asklepios</strong> Gruppe die „Medical Boards“ wahr<br />
– Expertengruppen, die auf kollegialer Ebene<br />
den fachlichen Dialog mit ihren Kollegen auf<br />
Klinikebene suchen, fachliche Einschätzungen<br />
geben, Methoden hinterfragen, Ursachen er-<br />
mitteln und auf aktuelle medizinische Ent-<br />
wicklungen aufmerksam machen.<br />
� Unerwünschte Ergebnisse lassen sich trotz<br />
aller Anstrengungen nicht immer verhin-<br />
dern. Doch es gilt der Grundsatz: Jedes un-<br />
erwünschte Ereignis ist eines zu viel; jedem<br />
einzelnen Fall wird daher analytisch nachge-<br />
gangen und alles Erforderliche getan, um eine<br />
Wiederholung auszuschließen.<br />
Daher gilt: Um unseren Patienten immer ein<br />
Höchstmaß an Versorgungsqualität zu sichern,<br />
wird das Unternehmen seine Bemühungen für<br />
herausragende Qualität weiter verstärken. Hier-<br />
zu gehören unter anderem der Einsatz von Feh-<br />
lermeldesystemen und Methoden <strong>zur</strong> frühzei-<br />
tigen Erkennung und Abwendung von Risiken.<br />
Wie die Entwicklung der Ergebnisse in den letz-<br />
ten drei Jahren zeigt, ist es <strong>Asklepios</strong> gelungen,<br />
neue Werkzeuge <strong>zur</strong> Qualitätsmessung einzu-<br />
führen, um zu einem noch umfassenderen Bild<br />
der Behandlungsqualität in den <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />
niken zu kommen.<br />
Dr. rer. pol. Tobias Kaltenbach<br />
Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Dr. med. Dr. jur. Martin Siebert<br />
Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Dr. h.c. Peter Coy<br />
Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Stephan Leonhard<br />
Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Dr. rer. oec. Rolf J. Lucas<br />
Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1
Qualität ist der Schlüssel<br />
Ein Sprichwort lautet: „Aller guten Dinge sind<br />
drei“. Ihnen liegt jetzt der dritte „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong><br />
<strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“ der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken vor.<br />
Als wir im Jahr 2006 mit der Darstellung der<br />
Qualitätsergebnisse anhand der BQS-Daten<br />
begannen, betraten wir Neuland. Kein Kran-<br />
kenhauskonzern hatte damals seine BQS-Er-<br />
gebnisse so umfassend und in einer Form prä-<br />
sentiert, die auch ein Nichtmediziner verstehen<br />
konnte. Die hohe Akzeptanz zeigte uns, dass es<br />
richtig war, neue Wege einzuschlagen.<br />
In der Zwischenzeit hat sich das Verfahren etab-<br />
liert, alle Krankenhäuser müssen zumindest ei-<br />
nen Teil der Daten der externen Qualitätssiche-<br />
rung alle zwei Jahre veröffentlichen.<br />
Wir gehen darüber weit hinaus.<br />
Unser „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnisqua-<br />
lität“ der <strong>Asklepios</strong> Kliniken erscheint jährlich<br />
nicht nur in gebundener Form, er steht für je-<br />
den Interessierten auf unserer Homepage zum<br />
Download <strong>zur</strong> Verfügung. Von dieser Möglich-<br />
keit wird rege Gebrauch gemacht. So wurden<br />
rund 100.000 Downloads des <strong>Bericht</strong>s pro Jahr<br />
durchgeführt.<br />
160 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Um auch in Zukunft mit dem „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> Me-<br />
dizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong>“ erfolgreich sein zu<br />
können, möchten wir Sie um Ihre Mithilfe bit-<br />
ten. Zum ersten Mal enthält dieser <strong>Bericht</strong> einen<br />
Fragebogen (Seite 169), mit dem wir Sie um eine<br />
Rückmeldung zu den Inhalten und der Verständ-<br />
lichkeit des <strong>Bericht</strong>s bitten. Bitte nehmen Sie sich<br />
ein paar Minuten Zeit für die Beantwortung des<br />
Fragebogens und senden ihn anschließend per<br />
Post, Fax oder Mail an uns <strong>zur</strong>ück. Sie helfen uns<br />
damit, den <strong>Bericht</strong> so weiterzuentwickeln, dass<br />
er auch für Sie interessant bleibt.<br />
Der „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnisquali-<br />
tät“ stellt allerdings nur einen kleinen Ausschnitt<br />
unserer Bemühungen um Transparenz und Qua-<br />
lität in der Krankenhausbehandlung dar. Ein<br />
wichtiger Bestandteil unseres Gesamtkonzeptes<br />
ist die nachhaltige Arbeit an der Verbesserung<br />
der Behandlungsergebnisse in den Kliniken und<br />
an der Patientenzufriedenheit. In den letzten<br />
Jahren haben die <strong>Asklepios</strong> Kliniken ein um-<br />
fassendes System aufgebaut, das es ermöglicht,<br />
sich über Abteilungs- und Krankenhausgrenzen<br />
hinweg sachlich und offen mit unterschiedlichen<br />
Qualitätsindikaktoren, deren Aussagekraft und<br />
Bewertung auseinanderzusetzen.<br />
Nur so kann eine ständige Weiterentwicklung<br />
und Verbesserung sichergestellt werden. Diese<br />
Weiterentwicklung wird durch eine unterjäh-<br />
rige und zeitnahe Auswertung, die den Kliniken<br />
mehrfach jährlich <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird,<br />
ergänzt. Unsere Medical Boards, besetzt mit<br />
herausragenden Experten des entsprechenden<br />
Fachgebietes und für sieben Fachrichtungen<br />
etabliert, stellen eine optimale Plattform für in-<br />
haltliche und strukturelle Diskussionen dar.
(v.l.n.r.)<br />
Dr. Ulf Debacher,<br />
Heike Witt,<br />
Dr. Roland Dankwardt<br />
In Abstimmung mit den Chefärzten der Kliniken<br />
und den Medical Boards werden zusätzlich Peer-<br />
Review-Verfahren auf Abteilungsebene durch-<br />
geführt, um eine umfassende und fundierte Be-<br />
urteilung der <strong>Ergebnisqualität</strong> zu ermöglichen.<br />
Dieses System der Qualitätsverbesserung, das<br />
in den letzten Jahren in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt<br />
wurde, ist die Basis für die positive Entwicklung<br />
der Ergebnisse in unserem jetzt dritten „<strong>Bericht</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“. Wir sind<br />
nicht stehen geblieben, sondern haben uns kon-<br />
tinuierlich weiterentwickelt. In großen Teilen des<br />
<strong>Bericht</strong>s zeigt sich diese Verbesserung in den so-<br />
genannten Zeitreihen, also der Betrachtung der<br />
Ergebnisse über mehrere Jahre hinweg.<br />
Auf das bisher Erreichte können alle Mitarbeiter<br />
der <strong>Asklepios</strong> Kliniken stolz sein, denn nur ge-<br />
meinsam erreicht man solche Ergebnisse.<br />
Dr. Roland Dankwardt<br />
Medizinischer Direktor der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Bereichsleiter Konzernbereich DRG-, Medizin- und<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dr. Ulf Debacher<br />
Leiter Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />
Heike Witt<br />
Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />
Elke Zukunft<br />
Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />
Qualität ist der Schlüssel<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 161
Das Unternehmen<br />
Standorte der<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
in Deutschland**<br />
* Einrichtungen in Betriebsführung<br />
** sechs weitere Einrichtungen<br />
in den USA, acht weitere in<br />
Griechenland<br />
162 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Kliniken der Maximal- und Schwerpunktversorgung Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona Paul-Ehrlich-Str. 1, 22763 Hamburg 040 - 18 18-810<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek Rübenkamp 220, 22291 Hamburg 040 - 18 18-820<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg 040 - 18 18-860<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord<br />
Heidberg:<br />
Ochsenzoll:<br />
Tangstedter Landstraße 400, 22417 Hamburg<br />
Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg<br />
Anhang: Das Unternehmen<br />
040 - 18 18-870<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin Arnold-Janssen-Str. 29, 53757 Sankt Augustin 0 22 41 - 249-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg 040 - 18 18-850<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark Auguststraße 23, 16303 Schwedt 0 33 32 - 530-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek Alphonsstr. 14, 22043 Hamburg 040 - 18 18-830<br />
Kliniken der Grund- und Regelversorgung Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Schützenstraße 55, 23843 Bad Oldesloe 0 45 31 - 68-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Schützenstr. 15, 83646 Bad Tölz 0 80 41 - 507-01<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Brunnenallee 19, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 795-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld Windmühlenstr. 1, 38678 Clausthal-Zellerfeld 0 53 23 - 714-0<br />
Kreiskrankenhaus Eggenfelden Simonsöder Allee 20, 84307 Eggenfelden 0 87 21 - 983-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim An Fronte Karl 2, 76726 Germersheim 0 72 74 - 504-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar Kösliner Str. 12, 38642 Goslar 0 53 21 - 44-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Hohenmölsen Verlängerte Bahnhofstr. 6, 06679 Hohenmölsen 03 44 41 - 260<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg Melsunger Str. 11, 34576 Homberg 05681 - 989-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Luitpoldstr. 14, 76780 Kandel 0 72 75 - 71-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Röntgenstr. 20, 63225 Langen 0 61 03 - 912-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Goethestr. 4, 35423 Lich 0 64 04 - 81-0<br />
Krankenhaus Lindau Friedrichshafener Str. 82, 88131 Lindau (B) 08382 - 276 0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen Kasseler Str. 80, 34212 Melsungen 05661 - 777-0<br />
Collm Klinik Oschatz Parkstr. 1, 04758 Oschatz 0 34 35 - 94-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim John-Brinckman-Str. 8-10, 19370 Parchim 0 38 71 - 37-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Prenzlauer Chaussee 30, 17309 Pasewalk 0 39 73 - 23-0<br />
Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Am Griesberg 1, 84347 Pfarrkirchen 0 85 61 - 981-0<br />
<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Pulsnitzer Str. 60, 01454 Radeberg 0 35 28 - 459-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt Krankenhausstr. 27, 34613 Schwalmstadt 06691 - 799-0<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Dr.-Steudner-Str. 75 b, 01855 Sebnitz 03 59 71 - 60<br />
<strong>Asklepios</strong> Stadtkrankenhaus Seesen Lautenthaler Str. 99, 38723 Seesen 0 53 81 - 782-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Dudenhöfer Str. 9, 63500 Seligenstadt 0 61 82 - 83-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels Naumburger Str. 76, 06667 Weißenfels 0 34 43 - 40-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt 0 46 51 - 84-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Suurheid 20, 22559 Hamburg 040 - 81 91-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Geisenheimer Str. 10, 65197 Wiesbaden 0 611 - 847-0<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16
Anhang: Das Unternehmen<br />
Fach- und Spezialkliniken Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Kaiser-Karl-V.-Allee 3, 93077 Bad Abbach 0 94 05 - 18-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik/<br />
Hotel St. Wolfgang Bad Griesbach<br />
Ludwigpromenade 6, 94086 Bad Griesbach-Therme 0 85 32 - 98 08<br />
0 85 32 - 98 00<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg Ilsenburger Str. 95, 38667 Bad Harzburg 0 53 22 - 76-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Frankfurter Str. 33, 64732 Bad König 0 60 63 - 501-0<br />
Salus Fachkrankenhaus Bernburg Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg 0 34 71 - 34-3<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Hubertusstr. 12-22, 16547 Birkenwerder 0 33 03 - 522-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel 0 33 81 - 78-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen 05 51 - 402-0<br />
Cardioclinic Hamburg Moorkamp 2-8, 20357 Hamburg 040 - 468 59-0<br />
Fachklinik Helmsweg/Hamburg Helmsweg 39, 21073 Hamburg 040 - 766 220-0<br />
International Neuroscience Institute Hannover Rudolf-Pichlmayr-Str. 4, 30625 Hannover 05 11 - 270 92-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Hauptstr. 16, 01844 Hohwald 0 35 96 - 567-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Lindenlohe 18, 92421 Schwandorf 0 94 31 - 888-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Luckauer Str. 17, 15907 Lübben 0 35 46 - 29-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Robert-Koch-Allee 2, 82131 Gauting 089 - 857 91-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen 0 53 81 - 74-13 83<br />
Kreiskrankenhaus Simbach Plinganserstraße 10, 84359 Simbach 0 85 71 - 980-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda 03 64 28 - 56-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz 03 37 66 - 66-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn 37124 Rosdorf 05 51 - 50 05-0<br />
Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Kraepelinstr. 6, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Kirchberger Str. 2, 08134 Wildenfels 03 76 03 - 54-0<br />
Kliniken für Forensische Psychiatrie/Maßregelvollzug Telefon<br />
Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg 0 34 71 - 34 46 02<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel 0 33 81 - 78-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg, Ochsenzoll Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg 040 - 18 18-870<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda 03 64 28 - 56-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz 03 37 66 - 66-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe Schnöggersburger Weg 1, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 56 00<br />
<strong>Asklepios</strong> Akutkliniken International (Pacific Health Corp.) Telefon<br />
Anaheim General Hospital 3350 West Ball Road, Anaheim, CA 92804 001 - 714 - 827 67 00<br />
Buena Park Medical Center 5812 Beach Boulevard, Bld 1, Buena Park, CA 90621 001 - 714 - 512 69 29<br />
Bellflower Medical Center 9542 E. Artesia Boulevard, Bellflower, CA 90706 001 - 562 - 925 83 55<br />
Hawthorne Medical Center 13300 S. Hawthorne Boulevard,Hawthorne, CA 90250 001 - 310 - 679 33 21<br />
Los Angeles Metropolitan Medical Center 2231 S. Western Avenue, Los Angeles, CA 90018 001 - 323 - 730 73 00<br />
Tustin Hospital and Medical Center 14662 Newport Avenue, Tustin, CA 92 780 001 - 714 - 838 96 00<br />
<strong>Asklepios</strong> Akutkliniken International (Athen/Griechenland)<br />
Athens Medical Center Interbalkan European Medical Center<br />
Athens Pediatric Center P. Faliro Clinic<br />
Dafni Clinic Peristeri Clinic<br />
Iasis Piraeus Psycho Clinic Athen<br />
16 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Akutnahe Rehabilitationskliniken Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Stinkelbrunnstr. 10, 93077 Bad Abbach 0 94 05 - 18-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Am Hasensprung 6, 63667 Nidda 0 60 43 - 804-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein <strong>Asklepios</strong>weg 15, 61642 Königstein 0 61 74 - 90 60-00<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Hausstein 2, 94571 Schaufling 0 99 04 - 77-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen 0 53 81 - 74-13 83<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt 0 46 51 - 84-0<br />
Rehabilitationskliniken Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Lindenstr. 12, 64665 Alsbach-Hähnlein 0 62 57 - 501-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Am See, 36433 Bad Salzungen 0 36 95 - 65-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Am Kurpark 3, 23611 Bad Schwartau 04 51 - 20 04-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Korczakstr. 2, 5566 Bad Sobernheim 0 67 51 - 874-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Brunnenallee 39, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 704-03<br />
<strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Laustr. 35, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 85-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Grüne Mühle 90, 37671 Höxter 0 52 71 - 98-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Ludwigstr. 1/2, 78098 Triberg 0 77 22 - 95 50<br />
Soziale Einrichtungen Telefon<br />
<strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach Dr.-Alfons-Gamp-Str. 4-6, 5543 Bad Kreuznach 06 71 - 37 00-0<br />
<strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Ahrensburg Reeshoop 38, 22926 Ahrensburg 0 41 02 - 422 44<br />
<strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Reinfeld Kaliskaweg 2, 23858 Reinfeld 0 45 33 - 50 41<br />
Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg 03 91 - 73 93-6<br />
Salus Wohnheim St. Georgii II, Magdeburg Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg 03 91 - 625 10-0<br />
Salus Altenpflegeheim Uchtspringe Humboldtstr. 5, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 707 10-0<br />
Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch, Stendal Schlossbezirk 01, 06909 Stendal 03 49 26 - 563-0<br />
Salus Heim <strong>zur</strong> U-Haftvermeidung Torgau Eisenhammer 12, 06774 Torgau 03 42 43 - 250-14<br />
Salus Heim Gardelegen Stendaler Str. 10, 39638 Gardelegen 03907 - 779 08-0<br />
Salus Heim Uchtspringe Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 70-0<br />
Salus Ambulanter Pflege- und Hauswirtschaftsdienst Magdeburg Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg 03 91 - 739 37-19<br />
Salus Kinder- und Jugendheim Jugend-Landhof Woltersdorf Dorfstr. 3, 06895 Woltersdorf 03 49 24 - 804 39<br />
Soziotherapeutische Einrichtung Uchtspringe Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 70-0<br />
Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen Sandstr. 69, 39638 Gardelegen 0 39 07 - 77 90 80<br />
Drogenambulanz Hamburg-Altona Holstenstr. 115, 22767 Hamburg 040 - 432 92 50<br />
Drogenambulanz Hamburg-Wandsbek Walddörferstr. 337, 22047 Hamburg 040 - 668 36 37<br />
Drogenambulanz Hamburg-Harburg Schwarzenbergstr. 74, 21073 Hamburg 040 - 767 64 12<br />
Drogenambulanz Hamburg-Högerdamm Högerdamm 30, 20097 Hamburg 040 - 28 00 55-0<br />
Insgesamt zählen 110 Einrichtungen zum <strong>Asklepios</strong> Verbund, die ergänzt werden durch 37 Tageskliniken.<br />
Stand Juli 2008. Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.asklepios.com<br />
Anhang: Das Unternehmen<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16
Ergebnisverzeichnis<br />
Graphiken und Tabellen<br />
166 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
Ergebnis Titel Seite<br />
1 Mammachirurgie / Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen 26<br />
2 Mammachirurgie / Indikation <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie 28<br />
3 Mammachirurgie / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und Operationsdatum 30<br />
4 Mammachirurgie / Intraoperatives Präparatröntgen 31<br />
5 Mammachirurgie / Angabe Sicherheitsabstand 38<br />
6 Mammachirurgie / Entfernung von Lymphknoten 40<br />
7 Mammachirurgie / Hormonrezeptoranalyse und HER-2/neu-Analyse 48<br />
8 Mammachirurgie / Meldung an ein Krebsregister 50<br />
9 Gesamtübersicht Mammachirurgie 57<br />
10 Geburtshilfe / EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt 64<br />
11 Geburtshilfe / Nabelschnur-pH 64<br />
12 Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung 66<br />
13 Geburtshilfe / Anwesenheit eines Pädiaters 67<br />
14 Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife 68<br />
15 Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt mit und ohne Dammschnitt 69<br />
16 Geburtshilfe / Wundheilungsstörungen bei Spontangeburt 70<br />
17 Gesamtübersicht Geburtshilfe 71<br />
18 Hüft-TEP / Indikation 78<br />
19 Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur 78<br />
20 Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen 79<br />
21 Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe 80<br />
22 Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen 81<br />
23 Hüft-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen 82<br />
24 Hüft-TEP / Reintervention 82<br />
25 Hüft-TEP / Postoperative Beweglichkeit 83<br />
26 Hüft-TEP / Dokumentation der postoperativen Beweglichkeit 84<br />
27 Gesamtübersicht Erstimplantation von Hüft-Total-Endoprothesen 84<br />
28 Knie-TEP / Indikation 89<br />
29 Knie-TEP / Wundinfektion 89<br />
30 Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen 90<br />
31 Knie-TEP / Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen 91<br />
32 Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit 92<br />
33 Knie-TEP / Dokumentation der postoperativen Beweglichkeit 93<br />
34 Gesamtübersicht Erstimplantation von Knie-Total-Endoprothesen 93<br />
35 Hüft-TEP-Wechsel / Indikation 95<br />
36 Hüft-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe 96<br />
37 Hüft-TEP-Wechsel / Wundhämatome/Nachblutungen 96<br />
38 Hüft-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen 97<br />
39 Gesamtübersicht Wechsel von Hüft-Total-Endoprothesen 97<br />
40 Knie-TEP-Wechsel / Indikation 98<br />
41 Knie-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe 98<br />
42 Knie-TEP-Wechsel / Frakturen 98<br />
43 Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung 98<br />
44 Knie-TEP-Wechsel / Komplikationen 99<br />
45 Gesamtübersicht Wechsel von Knie-Total-Endoprothesen 99<br />
46 Entfernung der Gallenblase / Indikation 105
Ergebnis Titel Seite<br />
47 Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen 105<br />
48 Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund 106<br />
49 Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen 107<br />
50 Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen 108<br />
51 Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen bei laparoskopisch<br />
begonnenen Operationen<br />
52 Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen 109<br />
53 Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen 114<br />
54 Gynäkologische Operationen / Indikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 114<br />
55 Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 115<br />
56 Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 116<br />
57 Gynäkologische Operationen / Feingeweblicher Normalbefund der Eierstöcke 117<br />
58 Herzschrittmacher-Implantation / Leitlinienkonforme Indikationsstellung 122<br />
59 Herzschrittmacher-Implantation / Durchleuchtungszeit 123<br />
60 Herzschrittmacher-Implantation / Lageveränderungen der Ventrikelsonde 124<br />
61 Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Laufzeit des Aggregats 124<br />
62 Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Eingriffsdauer 125<br />
63 Herzschrittmacher-Revision / Chirurgische Komplikationen 125<br />
64 Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels 129<br />
65 Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge 130<br />
66 Koronarangiographie & PCI / Todesfälle 130<br />
67 Aortenklappenchirurgie / Postoperative Retentionsstörung 134<br />
68 Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis 134<br />
69 Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate 134<br />
70 Koronarchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße 135<br />
71 Koronarchirurgie / Postoperative Retentionsstörung 135<br />
72 Koronarchirurgie / Postoperative Mediastinitis 135<br />
73 Koronarchirurgie / Sterblichkeitsrate 135<br />
74 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Retentionsstörung 136<br />
75 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis 136<br />
76 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate 137<br />
77 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Zeitpunkt der Operation 140<br />
78 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektion 140<br />
79 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reintervention 141<br />
80 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen 141<br />
81 Pneumonie / Antimikrobielle Therapie 144<br />
82 Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP 145<br />
83 Pneumonie / Frühmobilisation 146<br />
84 Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien 146<br />
85 Pneumonie / Vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien 147<br />
86 Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />
Karotisstenose<br />
87 Karotis-Rekonstruktion / Schwerer Schlaganfall oder Tod 153<br />
88 Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
(Karotis-Score II)<br />
108<br />
152<br />
153<br />
Anhang: Ergebnisverzeichnis<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16
Impressum & Danksagung<br />
Herausgeber<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsges. mbH<br />
Managementzentrale Berlin<br />
Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder<br />
Redaktion, verantwortlich für den Inhalt<br />
Dr. Roland Dankwardt<br />
Medizinischer Direktor der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />
management, Goethestraße 2, 35423 Lich<br />
Autoren<br />
Dr. Roland Dankwardt, Dr. Ulf Debacher,<br />
Heike Witt, Elke Zukunft<br />
Design<br />
G73. Werbeagentur, Hannover, www.g73.de<br />
Fotos<br />
Peter Hamel, Hamburg, www.peterhamel.de<br />
Thomas Raupach, Hamburg,<br />
www.thomas-raupach.de<br />
Bertram Solcher, Hamburg<br />
iStockphoto.com<br />
Focus<br />
Druck<br />
16 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />
gutenberg beuys feindruckerei, Hannover,<br />
www.gutenberg-beuys.de<br />
© <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsges. mbH, 2008<br />
Die Autoren bedanken sich für die außerge-<br />
wöhnliche Unterstützung bei der Erstellung<br />
dieses <strong>Bericht</strong>es bei:<br />
Alexandra Budde<br />
Leiterin Abteilung Qualitätsmanagement<br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />
management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Martin Henkel<br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />
management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Dr. Jörg Sagasser<br />
Stellvertretender Bereichsleiter<br />
Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />
management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Mandy Wolf<br />
Konzernbereich Unternehmenskommunikation<br />
und Marketing <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
den Mitgliedern der Medical Boards der Askle-<br />
pios Kliniken, den Mitarbeitern unserer Brust-<br />
zentren sowie den Mitarbeitern der Sächsischen<br />
Schweiz Klinik Sebnitz
Bitte senden an:<br />
Wir möchten unseren „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> Medizi-<br />
nischen <strong>Ergebnisqualität</strong>“ ständig weiterent-<br />
wickeln und verbessern. Dazu sind wir auf<br />
Ihre Mithilfe angewiesen.<br />
Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und<br />
beantworten Sie die Fragen. Pro Frage sollten Sie<br />
bitte nur eine Antwort auswählen.<br />
Bitte per Post an obige Adresse oder per Fax oder<br />
Mail rücksenden an<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
– Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong> –<br />
Rübenkamp 226<br />
22307 Hamburg<br />
Fax: 040 181882 6559<br />
Mail: ergebnisqualitaet@asklepios.com<br />
Ihr Geschlecht [ ] männlich [ ]weiblich<br />
Ihr Alter in Jahren<br />
[ ] unter 25 [ ] 25-44 [ ] 45-59 [ ] 60-69<br />
[ ] 70-79 [ ] über 80<br />
Arbeiten Sie selber im Gesundheitswesen?<br />
[ ] ja [ ] nein<br />
Ihre Meinung zählt<br />
Waren Sie schon einmal als Patient oder Besucher in einer <strong>Asklepios</strong> Klinik?<br />
[ ] ja, als Besucher [ ] ja, als Patient<br />
[ ] nein, weder als Patient noch als Besucher<br />
Wodurch sind Sie auf den <strong>Asklepios</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> aufmerksam<br />
geworden?<br />
[ ] Auslage im Krankenhaus [ ] Auslage in Praxis<br />
[ ] Internet [ ] Sonstige: _____________________<br />
Ist der <strong>Bericht</strong> interessant gestaltet?<br />
[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />
Sind die Texte und medizinischen Begriffe verständlich?<br />
[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />
Sind die Graphiken im <strong>Bericht</strong> für Sie anschaulich?<br />
[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />
Umfrage<br />
Hat der <strong>Bericht</strong> Ihnen geholfen, sich ein Bild über die Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />
der <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu verschaffen?<br />
[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite »<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16
Anhang: Umfrage<br />
Wie wichtig sind Informationen <strong>zur</strong> Behandlungsqualität für Sie bei der Berücksichti-<br />
gung der Krankenhauswahl?<br />
[ ] sehr wichtig [ ] wichtig [ ] eher unwichtig [ ] unwichtig<br />
Würden Sie sich in Zukunft bei der Krankenhauswahl für eine <strong>Asklepios</strong> Klinik entscheiden,<br />
wenn diese gute medizinische Ergebnisse im <strong>Ergebnisqualität</strong>sbericht aufweist?<br />
[ ] ja [ ] weiß nicht [ ] nein<br />
Würden Sie den <strong>Asklepios</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> an Bekannte,<br />
Freunde und Verwandte weiterempfehlen?<br />
[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />
Auf welcher Basis würden Sie sich für ein Krankenhaus entscheiden?<br />
[ ] Empfehlung Hausarzt [ ] Empfehlung Freunde, Verwandte<br />
[ ] Empfehlung Krankenkasse [ ] Qualitätsberichte<br />
[ ] Internet [ ] Broschüren<br />
[ ] Sonstige: ___________________<br />
Was hat Ihnen an dem <strong>Bericht</strong> besonders gut gefallen?<br />
Wo sehen Sie Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verbesserung des <strong>Bericht</strong>es?<br />
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.<br />
1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008
Bei Nachfragen und Anregungen zum<br />
<strong>Bericht</strong> erreichen Sie uns unter:<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
– Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong> –<br />
Rübenkamp 226<br />
22307 Hamburg<br />
Mail: ergebnisqualitaet@asklepios.com<br />
Lesehilfe<br />
In diesem <strong>Bericht</strong> werden für die Darstellung der Ergeb-<br />
nisse bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläu-<br />
terung bedürfen.<br />
Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Typen von<br />
Graphiken und Tabellen verwendet. Auch sie werden zum<br />
besseren Verständnis erläutert.<br />
So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die Inter-<br />
pretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.<br />
Klappen Sie die vorderen und hinteren Umschlag-<br />
Innenseiten auf, um <strong>zur</strong> Lesehilfe zu gelangen.<br />
PDF-Hinweis:<br />
In diesem PDF-Dokument befindet sich die Lesehilfe auf<br />
den letzten beiden Seiten.
www.asklepios.com
Die Begriffe<br />
Qualitätsindikator<br />
beschreibt die Umset-<br />
zung von Qualitäts-<br />
zielen (zum Beispiel:<br />
möglichst wenige<br />
Wundinfektionen nach<br />
einer Operation) in<br />
messbare bzw. quanti-<br />
fizierbare Größen (zum<br />
Beispiel: prozentualer<br />
Anteil).<br />
Die Tabellen<br />
Ergebnisdarstellung Kliniken<br />
Bundesrate<br />
Mit dem Begriff Bun-<br />
desrate wird die Summe<br />
aller in der Bundes-<br />
republik erbrachten<br />
Leistungen zu einem<br />
Qualitätsindikator be-<br />
schrieben, zum Beispiel<br />
die Summe aller Ope-<br />
rationen, bei denen ein<br />
künstliches Hüftgelenk<br />
ersetzt wurde.<br />
Tabellarisch werden die Ergebnisse<br />
ausgewählter <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
dargestellt.<br />
Gesamtübersicht der Ergebnisse der<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Für die Einschätzung des Behandlungserfolges<br />
ist das Ergebnis eines<br />
einzelnen Qualitätsindikators<br />
wenig aussagekräftig. Erst durch die<br />
Ergebnisdarstellung aller Qualitätsindikatoren<br />
wird ein Qualitätstrend<br />
sichtbar. Für das Schwerpunktthema<br />
dieses sowie der vergangenen Jahre<br />
wird die Einzeldarstellung von Ergebnissen<br />
um einen Gesamtüberblick<br />
ergänzt.<br />
Dargestellt ist hier, inwieweit die Ergebnisse<br />
einzelner Qualitätsindikatoren<br />
im Referenzbereich liegen sowie<br />
die Entwicklung zum Vorjahr.<br />
Indikatoren, die im Referenzbereich<br />
liegen, sind grün markiert, solche<br />
außerhalb des Referenzbereiches rot.<br />
Ist kein Referenzbereich definiert, er-<br />
folgt eine schwarze Markierung. Die<br />
blaue Markierung bezeichnet einen<br />
Sentinel Event, bei dem bereits ein Fall<br />
zu einem auffälligen Ergebnis führt.<br />
Referenzbereich<br />
Gibt den Bereich eines<br />
Qualitätsindikators für<br />
gute Qualität an (sog.<br />
Unauffälligkeitsbe-<br />
reich). Referenzbereiche<br />
werden zum Beispiel aus<br />
Leitlinien oder wissen-<br />
schaftlicher Fachliteratur<br />
abgeleitet.<br />
Inhaltsbereiche<br />
Die Spezialisten<br />
Spezielle Bereiche<br />
und Spezialisten der<br />
Kliniken werden im<br />
<strong>Bericht</strong> besonders her-<br />
vorgehoben. Sie finden<br />
sich durchweg auf den<br />
Seiten mit einem blauen<br />
Hintergrund.<br />
<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />
Zellerfeld<br />
0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />
Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />
Qualitätsindikator Einhaltung<br />
Referenzbereich<br />
2007<br />
Indikation<br />
Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />
Gehfähigkeit bei Entlassung<br />
Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />
Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />
Endoprothesenluxation<br />
Postoperative Wundinfektion<br />
Wundhämatome/Nachblutungen<br />
Allgemeine postoperative Komplikationen<br />
Reinterventionen wegen Komplikation<br />
Letalität<br />
im Referenzbereich<br />
außerhalb des Referenzbereiches<br />
kein Referenzbereich definiert<br />
Sentinel Event<br />
keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />
Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />
Bund <strong>Asklepios</strong><br />
Die Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse der<br />
externen Qualitäts-<br />
sicherung werden<br />
im gesamten <strong>Bericht</strong><br />
farbig hervorgehoben.<br />
Ergebnisdarstellun-<br />
gen als Graphik oder<br />
Tabelle finden sich auf<br />
Seiten mit einem grünen<br />
Hintergrund. Ergebnis-<br />
darstellungen im Text<br />
werden <strong>zur</strong> besseren<br />
Kenntlichkeit ebenfalls<br />
grün hervorgehoben.<br />
Entwicklung<br />
<strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken
Die Graphiken<br />
Vergleich Gesamtergebnis in Deutsch-<br />
land mit dem Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />
Kliniken<br />
Die Bundesrate repräsentiert den<br />
Bundesdurchschnitt aller Kliniken.<br />
Er wird zum durchschnittlichen<br />
Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Gruppe in Beziehung<br />
gesetzt. Sofern ein Referenzbereich<br />
definiert ist, ist dieser in den<br />
Graphiken schraffiert gekennzeichnet.<br />
Mit grau ist die Bundesrate für<br />
Deutschland dargestellt, mit grün<br />
die Rate aller Kliniken der <strong>Asklepios</strong><br />
Gruppe.<br />
Darstellung der Ergebnisse einzelner<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />
Dargestellt sind Einzelergebnisse der<br />
<strong>Asklepios</strong> Kliniken, die mehr als 20<br />
dieser Behandlungen durchführen.<br />
Als Kurzform für die Klinikbezeich-<br />
nung dient der Standort der <strong>Asklepios</strong><br />
Klinik. Die vollständige Bezeichnung<br />
sowie einen Überblick über die Askle-<br />
pios Kliniken finden Sie im Anhang.<br />
Entwicklung der medizinischen Ergeb-<br />
nisqualität (Zeitreihe)<br />
Um die Wirkungsweise qualitätssichernder<br />
Maßnahmen zu verdeutlichen,<br />
ist für einzelne Indikatoren<br />
die Entwicklung im Vergleich zum<br />
Vorjahr bzw. zu den Vorjahren dargestellt.<br />
Dies erfolgt ausschließlich<br />
dort, wo die Ergebnisse über den<br />
Zeitverlauf – nach Einschätzung der<br />
BQS – direkt und unmittelbar miteinander<br />
vergleichbar waren (keine<br />
Veränderung des Indikators oder der<br />
Qualitätsaussage).<br />
Die Ergebnisse der Vorjahre werden<br />
hellgrün dargestellt, die des Jahres<br />
2007 grün.<br />
Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />
Referenzbereich: 0 bis 3%<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
0,71% 0,48%<br />
Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />
Entwicklung postoperative Wundinfektionen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />
Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
98,91% 98,01%<br />
94,92%<br />
Hamburg-Nord<br />
1,69%<br />
2005<br />
Hamburg-Barmbek<br />
0,79%<br />
2006<br />
Hamburg-Altona<br />
0,48%<br />
Für alle Graphiken gilt: Die Überschriften der Graphiken sind teilweise umgangssprachlich formuliert; sie entsprechen damit nicht immer den<br />
detaillierten Beschreibungen der BQS.<br />
2007