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Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios

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<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

2008


Der alte Arzt spricht lateinisch,<br />

der junge Arzt englisch.<br />

Der gute Arzt spricht die Sprache<br />

des Patienten.<br />

– Ursula Lehr (*1930), Bundesministerin für Jugend, Frauen, Familie und Gesundheit a.D.<br />

Lesehilfe<br />

In diesem <strong>Bericht</strong> werden für die Darstellung der Ergeb-<br />

nisse bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläu-<br />

terung bedürfen.<br />

Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Typen von<br />

Graphiken und Tabellen verwendet. Auch sie werden zum<br />

besseren Verständnis erläutert.<br />

So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die Inter-<br />

pretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.<br />

Klappen Sie die vorderen und hinteren Umschlag-<br />

Innenseiten auf, um <strong>zur</strong> Lesehilfe zu gelangen.<br />

PDF-Hinweis:<br />

In diesem PDF-Dokument befindet sich die Lesehilfe auf<br />

den letzten beiden Seiten.


<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

2008


Kontinuierliche und nachhaltige Entwicklungen<br />

sind die Grundlagen für Fortschritte in der Me-<br />

dizin. Sie sind auch die Basis einer stetig wach-<br />

senden qualitativ hochwertigen medizinischen<br />

Behandlung der uns anvertrauten Patienten.<br />

Seit jeher haben Qualität und Qualitätsmanage-<br />

ment bei <strong>Asklepios</strong> Tradition. Die <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />

niken entwickelten Mitte der 1990er Jahre ein<br />

integriertes Qualitätsmanagementsystem. Damit<br />

hat das Unternehmen deutschlandweit Maßstä-<br />

be gesetzt. Im Fokus stehen dabei die Prozess-<br />

und Strukturqualität, der Behandlungserfolg, die<br />

Einschätzung der Patienten- und Mitarbeiterzu-<br />

friedenheit, der kollegiale Umgang mit den nie-<br />

dergelassenen Kollegen sowie die Vermeidung<br />

und Verringerung möglicher Behandlungsri-<br />

siken. Es ist keine Binsenweisheit, dass dort, wo<br />

Menschen arbeiten, auch Fehler auftreten. Es ist<br />

jedoch eine besondere Art der Unternehmens-<br />

kultur, nicht zu urteilen, sondern kritisch und<br />

kollegial die Prozesse und Vorgänge zu analysie-<br />

ren, die zu Fehleinschätzungen geführt haben.<br />

Unterstützung erfahren die Kollegen vor Ort<br />

durch Expertengremien und zahlreiche kon-<br />

zerninterne und zwischenzeitlich standardisierte<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Selbstkontrolle.<br />

Dazu gehören die engmaschige Dokumentation<br />

der Behandlungsverläufe und deren Ergebnisse.<br />

Diese Aufzeichnungen werden stichprobenartig<br />

von medizinischen Experten, die nicht in der be-<br />

treffenden Klinik arbeiten, überprüft. Außerdem<br />

werden die Daten <strong>zur</strong> medizinischen Ergebnis-<br />

qualität aller Kliniken im Laufe des Jahres mehr-<br />

fach ausgewertet. Klinikleitung und Chefärzte<br />

können zeitnah auf diese Auswertungen zu-<br />

greifen. Stärken und Schwächen der einzelnen<br />

Abteilungen können somit schnell erkannt und<br />

behoben werden. Diese Transparenz macht Ur-<br />

sachenforschung erst möglich. Sie fördert auch<br />

eine faire und interdisziplinäre Diskussion der<br />

unterschiedlichen Berufsgruppen eines Kran-<br />

kenhauses.<br />

Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen Sie als<br />

Mensch und als Patient. Ihr Wohlergehen und<br />

die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit sind un-<br />

ser Maßstab. Daher ist jede unserer Kliniken be-<br />

strebt, die Behandlungsergebnisse systematisch<br />

zu verbessern. Es geht dabei keineswegs nur um<br />

die Analyse von Behandlungsfehlern. Auch her-<br />

ausragende Ergebnisse werden hinterfragt: „Aus<br />

welchem Grund war die Behandlung so erfolg-<br />

reich?“, „Was wurde anders und besser gemacht<br />

als bisher?“. Und sie werden transportiert an<br />

alle ärztlichen Kollegen des Unternehmens. Ei-<br />

nerseits durch die Fachgremien des Konzerns,<br />

die Medical Boards, und andererseits durch ein<br />

einmaliges intranetgestütztes Wissensmanage-<br />

ment. Auf dieser konzerninternen IT-Plattform<br />

können ärztliche Mitarbeiter diagnosebezogene<br />

Expertenprofile einsehen, entsprechende Fach-<br />

kollegen aus anderen <strong>Asklepios</strong> Kliniken kon-<br />

taktieren und eine Zweitmeinung einholen.<br />

Diese außergewöhnlichen Maßnahmen sind<br />

nicht wirkungslos geblieben. Wir brauchen einen<br />

Vergleich mit den Vorjahren nicht zu scheuen. Im<br />

Gegenteil! Mit sachgerechten Indikationsstel-<br />

lungen, der Reduktion medizinischer Kompli-<br />

kationen und der Optimierung der Prozessorga-<br />

nisation haben wir auch in diesem Jahr unsere<br />

hochgesteckten Ziele erreicht. Danken möchte<br />

ich dafür allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />

tern des Unternehmens, ohne deren unermüd-<br />

liches Wirken ein solcher Erfolg nicht möglich<br />

gewesen wäre.<br />

Dr. jur. Bernard gr. Broermann,<br />

Gründer und Gesellschafter der<br />

ASKLEPIOS KLINIKEN<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Inhalt<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

ANSPRUCH UND VERFAHREN<br />

Qualität sichtbar machen 7<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Philosophie 8<br />

<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität 9<br />

Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong> 12<br />

Das BQS-Verfahren 13<br />

DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE<br />

Fokus: Brustkrebs 17<br />

Brustzentren: Teamwork von Experten unter einem Dach 20<br />

Brustschwestern: die guten Engel 22<br />

Psychoonkologische Betreuung – Unterstützung in Krisensituationen 32<br />

Selbsthilfegruppen: Hilf dir selbst und lass dir helfen! 35<br />

Brustoperateure – zertifizierte Spezialisten 45<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem Brustzentrum 46<br />

Rehabilitationskliniken: ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess 52<br />

Weitere Therapien ergänzen die Operation 54<br />

Nachsorge: Betreuung über den Krankenhausaufenthalt hinaus 55<br />

Fokus: Geburtshilfe 59<br />

Fokus: Gelenkersatz 73<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes 74<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes 85<br />

Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken 94


Im Überblick: weitere Leistungsbereiche 101<br />

Entfernung der Gallenblase 102<br />

Gynäkologische Operationen 110<br />

Herzschrittmacher-Implantation 118<br />

Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße 126<br />

Operationen am Herzen 131<br />

Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch 138<br />

Lungenentzündung 142<br />

Halsschlagaderoperation 148<br />

Vermeidung von Druckgeschwüren 154<br />

AUSBLICK<br />

Qualitätsverbesserung aktiv betreiben 157<br />

Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt 158<br />

Qualität ist der Schlüssel 160<br />

ANHANG<br />

Das Unternehmen 162<br />

Ergebnisverzeichnis 166<br />

Impressum & Danksagung 168<br />

Umfragebogen 169<br />

Nachfragen und Anregungen hintere Umschlagseite<br />

Lesehilfe Innenklappen der Umschlagseiten<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


„Teil eines Teams zu sein,<br />

das jeden Tag aufs Neue<br />

versucht, Menschen zu<br />

helfen, ist für mich die<br />

Basis für meinen Beruf.“<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

haben sich die konsequente<br />

Steigerung medizinischer<br />

<strong>Ergebnisqualität</strong> zum Ziel<br />

gemacht und vermitteln diesen<br />

Geist an alle Mitarbeiter.


Qualität sichtbar machen<br />

Die Qualität einer Krankenhausbehandlung ist von vielen Einzelfak-<br />

toren abhängig. Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken stellen die medizinischen Be-<br />

handlungsergebnisse in verständlicher Form dar. Dabei werden wissen-<br />

schaftliche Methoden genutzt und die Ergebnisse im Vergleich zu den<br />

anderen bundesdeutschen Krankenhäusern dargestellt.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Die <strong>Asklepios</strong> Philosophie<br />

Gemeinsam für Gesundheit<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Das Unternehmen <strong>Asklepios</strong> hat sich seit 1984<br />

zu einem der größten privatwirtschaftlich tätigen<br />

Klinikunternehmen in Deutschland entwickelt.<br />

Betrieben werden Kliniken aller Versorgungs-<br />

stufen, von Kliniken der Grund- und Regelver-<br />

sorgung bis zu Häusern der Maximalversorgung.<br />

Als Träger von Rehabilitationskliniken hat As-<br />

klepios die Möglichkeit, die gesamte stationäre<br />

Versorgung aus einer Hand zu leisten („thera-<br />

peutische Kette“). Die Versorgungspalette wird<br />

durch Pflegeeinrichtungen und andere komple-<br />

mentäre Sozialeinrichtungen ergänzt. Die zu As-<br />

klepios gehörenden Kliniken und Einrichtungen<br />

werden nach einer Philosophie geführt:<br />

Gemeinsam für Gesundheit<br />

Ziel ist es, die bestmögliche medizinische Ver-<br />

sorgung der uns anvertrauten Patienten sicher-<br />

zustellen. Damit steht das Wohl der Patienten im<br />

Mittelpunkt unseres Handelns. Durch die hohe<br />

Kompetenz unserer Mitarbeiter können wir eine<br />

hervorragende Qualität in Diagnostik und The-<br />

rapie anbieten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken und Einrichtungen<br />

kommen sowohl innovative medizinische Ver-<br />

fahren als auch langjährig bewährte Verfahren<br />

zum Einsatz. Angeboten werden Methoden,<br />

deren Anwendung wissenschaftlich abgesichert<br />

ist und die Vorteile für den Patienten aufweisen.<br />

Das Unternehmen verfolgt das Ziel der Entwick-<br />

lung, Weiterentwicklung und Durchführung von<br />

innovativen medizinischen Konzepten in jeder<br />

einzelnen Klinik und Abteilung. Im Mittelpunkt<br />

stehen der stetige Kompetenzzuwachs und eine<br />

von den Patienten und Ärzten anerkannte hohe<br />

medizinische Qualität der Leistungen in jeder<br />

einzelnen Klinik und Abteilung.<br />

Es ist sozialer Konsens, kranke Menschen – un-<br />

abhängig von ihrer wirtschaftlichen Lage – mit<br />

den verfügbaren Mitteln der modernen Medizin<br />

zu behandeln. Hierfür leistet <strong>Asklepios</strong> durch<br />

Qualität und Produktivität einen entschei-<br />

denden Beitrag.<br />

Die Gesundheitsbranche ist in Bewegung. Der<br />

Fortschritt macht keine Pause. Der Anteil alter<br />

Menschen an der Bevölkerung wächst, der der<br />

jungen sinkt. Immer hartnäckiger wird die Frage<br />

nach einer gerechten Finanzierung und Organi-<br />

sation sozialer Sicherungssysteme gestellt. Unter<br />

diesen Umständen bleibt es für <strong>Asklepios</strong> essen-<br />

ziell, auch weiterhin den kranken Menschen als<br />

Mittelpunkt des Geschehens zu begreifen: Was<br />

dient dem Einzelnen, ohne die Gesellschaft zu<br />

überfordern?<br />

Die hier beschriebene Philosophie wird gelebt<br />

und gehört zu unserem Alltag. Dies wird an der<br />

Förderung innovativer Behandlungsmethoden<br />

ebenso deutlich wie an der kontinuierlichen<br />

Optimierung von Leistungsangeboten, der Stär-<br />

kung von Kompetenzen und der Optimierung<br />

der medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong>.


Alle Kliniken und Einrichtungen von <strong>Asklepios</strong><br />

arbeiten kontinuierlich an der Optimierung ih-<br />

res medizinischen Leistungsangebotes und ih-<br />

rer Abläufe. Ziel des internen Qualitätsmanage-<br />

ments ist die systematische Verbesserung der<br />

Behandlungsergebnisse unter optimaler Nut-<br />

zung der vorhandenen Ressourcen.<br />

Ob die Prozesse „stimmen“, spürt der Patient<br />

am eigenen Leib. Längere Wartezeiten oder ver-<br />

schobene Termine können ein Indiz für nicht<br />

optimal funktionierende Prozesse sein. Ob und<br />

was die Kliniken tun, um Prozesse zu optimie-<br />

ren, um Kommunikationsmängeln entgegenzu-<br />

wirken oder um unbeabsichtigte Zwischenfälle<br />

zu vermeiden, bemerkt der Patient in der Regel<br />

jedoch nicht.<br />

Die kontinuierliche Optimierung und Weiterent-<br />

wicklung von Prozess- und Strukturqualität ist<br />

Gegenstand von Qualitätsmanagementverfah-<br />

ren. Die Kliniken können ihr Qualitätsmanage-<br />

ment extern überprüfen und zertifizieren lassen.<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt aller Bemühungen.<br />

Gemeinsam sorgen wir in der <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe durch die stetige Sicherung und Steigerung<br />

der Behandlungsqualität für seine Gesundheit.<br />

<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />

Die zeitliche Befristung dieser Zertifikate soll da-<br />

für sorgen, dass es nicht bei einer „einmaligen<br />

Aktion“ bleibt, sondern ein kontinuierlicher Ver-<br />

besserungsprozess stattfindet. Um dies nachzu-<br />

weisen, müssen sich die Kliniken in gewissem<br />

zeitlichen Abstand <strong>zur</strong> Erstzertifizierung erneut<br />

überprüfen (rezertifizieren) lassen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />

10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Zertifizierte Kliniken<br />

Akutkliniken<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik<br />

Lindenlohe<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting<br />

Collm Klinik Oschatz<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz<br />

<strong>Asklepios</strong> Schildautalklinik Seesen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt<br />

Kreiskrankenhaus Simbach<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden<br />

Rehakliniken<br />

<strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Zentrum<br />

für Rehabilitation<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling<br />

Fachkliniken für psychiatrische Erkrankungen<br />

SALUS Fachkrankenhaus Bernburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen<br />

SALUS Fachkrankenhaus Uchtspringe<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn<br />

Kliniken für Forensische Psychiatrie<br />

SALUS Landeskrankenhaus für<br />

Forensische Psychiatrie Bernburg<br />

KTQ ® -zertifiziert<br />

Zertifizierung nach KTQ ® geplant<br />

zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />

Committed to Excellence EFQM<br />

Eine so umfassende Zertifizierung von Kliniken und Einrichtungen<br />

hebt die <strong>Asklepios</strong> Gruppe in der deutschen Krankenhauslandschaft<br />

hervor.


Für die Prüfung des Qualitätsmanagements in<br />

den Krankenhäusern werden unterschiedliche<br />

Ansätze und Verfahren genutzt. Stichwortartig<br />

seien hier genannt:<br />

� Kooperation für Transparenz und Qualität im<br />

Gesundheitswesen (KTQ ® )<br />

� DIN-EN-ISO-Zertifizierungen<br />

� Joint Commission on Accreditation of Health-<br />

care Organizations (JCAHO)<br />

� European Foundation for Quality Manage-<br />

ment (EFQM)<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken haben sich für eine Zer-<br />

tifizierung nach dem krankenhausspezifischen<br />

Verfahren nach KTQ ® entschieden. Bei der Zerti-<br />

fizierung nach KTQ ® wird nicht nur die Quali-<br />

tät einzelner Fachabteilungen bewertet, sondern<br />

prozessorientiert die gesamte Leistung von der<br />

Vorbereitung des stationären Aufenthaltes eines<br />

Patienten bis zu den Entlassungsmodalitäten.<br />

Im Rahmen des KTQ ® -Verfahrens erhalten die<br />

Kliniken Hinweise auf ihre Stärken und Verbes-<br />

serungspotenziale und damit einen Anstoß für<br />

weitere interne Verbesserungen.<br />

Sowohl Akutkliniken wie auch psychiatrische<br />

Einrichtungen und Rehabilitations-Einrich-<br />

tungen sind zertifiziert oder bemühen sich aktu-<br />

ell um eine Zertifizierung bzw. Rezertifizierung.<br />

Das Zertifikat ist aber nicht nur ein Gütesiegel<br />

für ein internes Qualitätsmanagement, sondern<br />

hat auch Vorteile für den Patienten. Die Leistun-<br />

gen in den Einrichtungen des Gesundheitswe-<br />

sens werden transparent. Damit geben KTQ ® -<br />

Qualitätsberichte den Patienten Orientierung<br />

und können als Entscheidungshilfe bei der Wahl<br />

der Klinik dienen.<br />

Ziel ist es, alle Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe zu<br />

einer Zertifizierung nach KTQ ® zu führen. Bei<br />

dem überwiegenden Teil ist dies bereits gelun-<br />

gen; die Zertifizierung weiterer Kliniken ist gep-<br />

lant bzw. eingeleitet.<br />

Seit 2005 ist die Veröffentlichung von Qualitäts-<br />

berichten („Strukturierter Qualitätsbericht“)<br />

alle zwei Jahre Pflicht. Im Herbst 2007 erschie-<br />

nen in diesen <strong>Bericht</strong>en erstmalig auch – be-<br />

grenzte – Informationen <strong>zur</strong> medizinischen Er-<br />

gebnisqualität. Der hier vorgelegte <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong><br />

medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong> der <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe ergänzt die Qualitätsberichte auf Ebe-<br />

ne der einzelnen Kliniken um eine umfassende<br />

Darstellung der medizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

in der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />

<strong>Asklepios</strong> steht für Qualität<br />

Als bundesweit erstes Gesundheitsunternehmen hat<br />

<strong>Asklepios</strong> 2002 die <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz <strong>zur</strong><br />

KTQ ® -Zertifizierung geführt.<br />

Auch bei der Zertifizierung einer psychiatrischen Einrichtung<br />

war <strong>Asklepios</strong> Vorreiter. Als eine der ersten drei<br />

psychiatrischen Kliniken bundesweit wurde das SALUS<br />

Fachkrankenhaus in Bernburg nach KTQ ® zertifiziert.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik in Bad Wildungen wurde<br />

2006 nach KTQ ® zertifiziert; als bundesweit erste Rehabilitationseinrichtung.<br />

Die <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg wurde im Jahr 2008<br />

als erste Klinik bundesweit zum 3. Mal nach KTQ ® zertifiziert.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11


Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />

Zahlreiche Kliniken und Klinikverbände infor-<br />

mieren inzwischen über den Erfolg der von ih-<br />

nen durchgeführten Behandlungen. Und das ist<br />

gut so. Es entspricht dem Wunsch nach einer<br />

Entscheidungshilfe und nach Informationen.<br />

Die Verpflichtung im gesetzlichen Qualitätsbe-<br />

richt auch über Ergebnisse der medizinischen<br />

Behandlung zu berichten, unterstützt diesen<br />

Wunsch.<br />

Es gibt verschiedene Auffassungen darüber<br />

� was (Indikatoren),<br />

� aufgrund welchen Verfahrens (BQS-Verfahren,<br />

Abrechnungsdaten, Angaben <strong>zur</strong> Letalität),<br />

� zu welchem Zeitpunkt (Ergebnis des Vorjahres,<br />

weiter <strong>zur</strong>ückliegende Ergebnisse),<br />

� wie umfassend (alle oder ausgewählte Indika-<br />

toren),<br />

12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

� wie aufbereitet<br />

veröffentlicht werden soll. Um Ihnen die Ein-<br />

ordnung des hier vorliegenden <strong>Bericht</strong>es bzw.<br />

der berichteten Ergebnisse zu verdeutlichen, ist<br />

nachfolgend der von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

verfolgte Ansatz skizziert.<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken setzen auf das BQS-Verfahren<br />

Wir halten es für sinnvoll, auf ein bundesweit<br />

etabliertes Verfahren zu setzen, das von einer<br />

unabhängigen externen Institution durchgeführt<br />

wird. Deshalb haben wir uns für das Verfahren der<br />

externen Qualitätssicherung der BQS Bundesge-<br />

schäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) entschie-<br />

den. Deren Gesellschafter sind die Bundesärzte-<br />

kammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft,<br />

die Spitzenverbände der Krankenkassen und der<br />

Verband der Privaten Krankenversicherungen.<br />

Auch wenn dieses Verfahren noch einzelne<br />

Schwächen haben mag, so ist es doch das bes-<br />

te und objektivste, was derzeit in Deutschland<br />

<strong>zur</strong> Verfügung steht, wenn eine Aussage <strong>zur</strong> Be-<br />

handlungsqualität in den deutschen Kranken-<br />

häusern getroffen werden soll.<br />

� Die Dokumentation ist bundesweit einheit-<br />

lich, verpflichtend und schafft damit Transpa-<br />

renz und valide Referenzwerte.<br />

� Die Qualitätsindikatoren und Referenzbe-<br />

reiche (Was ist gute Behandlungsqualität?)<br />

werden von Fachexperten – quer durch die<br />

Bundesrepublik – entwickelt und kontinuier-<br />

lich an aktuelle Erkenntnisse angepasst.<br />

� Die Herleitung der Indikatoren ist eindeu-<br />

tig beschrieben und beinhaltet neben einer<br />

Beschreibung des Qualitätsziels auch eine


Das BQS-Verfahren<br />

Die BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung und ihr Verfahren<br />

Die Verfahrensgrundlage. Seit dem Jahr 2001 gibt<br />

es in Deutschland für die Qualitätsdarstellung<br />

der Krankenhäuser ein bundesweit einheitliches<br />

Verfahren. Es wurde von den Spitzenverbänden<br />

der Krankenkassen, dem Verband der privaten<br />

Krankenversicherung, der Deutschen Kranken-<br />

hausgesellschaft, der Bundesärztekammer und<br />

dem Deutschen Pflegerat auf der Grundlage<br />

eines gesetzlichen Auftrages vereinbart. Für die<br />

organisatorische Umsetzung und die Weiterent-<br />

wicklung des Verfahrens ist die BQS zuständig.<br />

Die oben genannten Verbände, wissenschaft-<br />

lichen Fachgesellschaften und Patientenvertreter<br />

benennen und entsenden praxiserfahrene Fach-<br />

experten für die externe Qualitätssicherung der<br />

Krankenhäuser aus Medizin und Pflege in Fach-<br />

gruppen der BQS und Arbeitsgruppen der Lan-<br />

desgeschäftsstellen Qualitätssicherung (LQS).<br />

Die Datenbasis. Die Daten für die externe Qua-<br />

litätssicherung werden bundesweit von den<br />

Krankenhäusern dokumentiert und der BQS <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt. Diese prüft die Daten der sta-<br />

tionären Behandlung und wertet sie aus.<br />

Die Bewertung. Für die Einschätzung des Be-<br />

handlungserfolges, der medizinischen Ergeb-<br />

nisqualität, sind von den BQS-Fachgruppen für<br />

jeden Leistungsbereich (zum Beispiel Implanta-<br />

tion eines künstlichen Hüftgelenkes)<br />

� Qualitätsziele (Gute Qualität ist, wenn ...),<br />

� Qualitätsindikatoren (zum Beispiel Beweg-<br />

lichkeit nach der Operation) und<br />

� Referenzbereiche (Grenzen für unauffällige<br />

Ergebnisse)<br />

entwickelt worden. Ihre Herleitung wird darge-<br />

legt und begründet.<br />

Bewertet wird in der Regel der Grad der Zieler-<br />

reichung (zum Beispiel die Einhaltung des Refe-<br />

renzbereiches von 0 bis 8,5 Prozent).<br />

Das Bewertungsverfahren wird kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Die Ergebnisse. Für jeden Qualitätsindikator<br />

wird das Ergebnis aller Patienten in Deutschland<br />

(Bundesrate) im Vergleich zu den Ergebnissen<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dargestellt. So ist eine<br />

Aussage <strong>zur</strong> Qualität der Gesamtversorgung im<br />

stationären Bereich möglich. Betrachtet werden<br />

neben Indikatoren <strong>zur</strong> Indikationsqualität (Ent-<br />

scheidung für einen Eingriff entsprechend den<br />

Regeln der BQS) auch die Qualität der Prozesse<br />

sowie die <strong>Ergebnisqualität</strong> (Behandlungserfolg).<br />

Darüber hinaus kann jedes Krankenhaus prüfen,<br />

ob es die Behandlungsziele erreicht und sich und<br />

seine Ergebnisse in das Gesamtergebnis einord-<br />

nen.<br />

Der Umgang mit den Ergebnissen. Die bundes-<br />

weiten Auswertungen im Rahmen der externen<br />

Qualitätssicherung werden durch die BQS ver-<br />

öffentlicht. Angegeben werden Durchschnitts-<br />

werte. Eine Identifikation eines einzelnen<br />

Krankenhauses durch Dritte ist nicht möglich.<br />

Darüber hinaus erhalten die Krankenhäuser<br />

gesondert ihre Einzelergebnisse. 2007 mussten<br />

erstmals einzelne Qualitätsindikatoren veröf-<br />

fentlicht werden. Eine umfangreiche jährliche<br />

Darstellung der BQS-Ergebnisse wird allerdings<br />

nicht gefordert.<br />

Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Erläuterung, warum das Erreichen des Quali-<br />

tätsziels als gute Gesundheitsversorgung ge-<br />

wertet werden kann. Die zugrunde liegenden<br />

Messmethoden und Rechenregeln werden<br />

dargestellt und hergeleitet.<br />

� Neben Indikatoren für die Prozess- und Er-<br />

gebnisqualität wird auch, anders als bei allen<br />

anderen Verfahren, die Indikationsstellung,<br />

der Grund für eine Maßnahme, betrachtet.<br />

� Es wird auf medizinisch-wissenschaftliche Li-<br />

teratur als Referenz verwiesen.<br />

� Die unterschiedliche Erkrankungsschwere der<br />

Patienten wird durch die sogenannte „Risiko-<br />

adjustierung“ berücksichtigt.<br />

In den nachfolgenden Kapiteln sind die Ergeb-<br />

nisse der medizinischen Behandlungsqualität für<br />

die <strong>Asklepios</strong> Kliniken dargestellt.<br />

� Der Ergebnisdarstellung für die Jahre 2007,<br />

2006, 2005 und 2004 liegen die Daten sowie<br />

das Aus- und Bewertungsverfahren der BQS<br />

zugrunde.<br />

� Es gelten die von der BQS definierten Begriff-<br />

lichkeiten und Rechenregeln.<br />

Hoher Stellenwert einer verständlichen Darstel-<br />

lung<br />

Besonderen Wert legen die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

auf eine verständliche Darstellung der Behand-<br />

lungsqualität.<br />

� Medizin muss verständlich sein! Deshalb wer-<br />

den Fachbegriffe „laienverständlich“ übersetzt<br />

und erläutert.<br />

� Die Beschreibungen der Krankheitsbilder und<br />

Therapieansätze sollen Ihnen eine Einord-


nung der Ergebnisse erleichtern und zum bes-<br />

seren Verständnis (was wird wann, in welcher<br />

Phase der Therapie, gemessen und bewertet)<br />

beitragen.<br />

� Die Indikatoren werden ebenso erläutert wie<br />

das Qualitätsziel und die dazugehörenden Er-<br />

gebnisse.<br />

Eine „Lesehilfe“ soll Ihnen das Verständnis der<br />

Indikatoren, Fachbegriffe, der Ergebnisdarstel-<br />

lung und insbesondere die Interpretation der<br />

<strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> erleichtern. Sie<br />

ist so gestaltet, dass Sie sie beim Lesen der Er-<br />

gebnisse <strong>zur</strong> Hand nehmen können.<br />

Umfassende Darstellung<br />

Eine umfassende Darstellung aller Leistungs-<br />

bereiche sprengt den Rahmen eines Jahresbe-<br />

richtes. Vor diesem Hintergrund haben sich die<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken für die vertiefte Darstellung<br />

eines Leistungsbereiches, eines sogenannten<br />

„Jahresthemas“, entschieden. Dieses Jahresthe-<br />

ma wechselt jährlich.<br />

„Behandlung von Brustkrebs“ ist das Schwer-<br />

punktthema des diesjährigen <strong>Bericht</strong>es. Die Er-<br />

gebnisse werden detailliert und umfassend be-<br />

schrieben.<br />

Die konsequente Dokumentation aller<br />

Behandlungsschritte macht medizinische Leistung<br />

nachvollziehbar.<br />

Auch für die Schwerpunktthemen der letzten<br />

<strong>Bericht</strong>e, Geburtshilfe 2007 und Gelenkersatz<br />

2006, werden die Ergebnisse aller Indikatoren<br />

wieder komplett offengelegt. So erfolgt sukzes-<br />

sive eine umfassende, übersichtliche und doch<br />

verständliche Darstellung möglichst vieler Be-<br />

handlungen in der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />

Daneben erfolgt eine zusammengefasste Prä-<br />

sentation für weitere von der BQS betrachtete<br />

Leistungsbereiche. Hier werden ausgewählte<br />

medizinische Ergebnisse <strong>zur</strong> Indikations-, Pro-<br />

zess- und <strong>Ergebnisqualität</strong> dargestellt.<br />

Das Verfahren der Qualitätsbewertung bei <strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


„Grundlegend für meine<br />

Genesung empfinde<br />

ich eine fürsorgliche<br />

Behandlung und das<br />

Gefühl, mit meiner<br />

Krankheit nicht allein<br />

gelassen zu werden.“<br />

Bei der Diagnostik,<br />

Behandlung und Betreuung<br />

sowie der Nachsorge von<br />

Brustkrebserkrankungen<br />

bieten die Brustzentren und<br />

Rehabilitationskliniken der<br />

<strong>Asklepios</strong> Gruppe eine optimal<br />

abgestimmte Behandlung.


Fokus: Brustkrebs<br />

Bei Brustkrebserkrankungen ist es wichtig, dass die Patientinnen früh-<br />

zeitig von einem verständnisvollen Team, bestehend aus interdiszip-<br />

linären Spezialisten, beraten und behandelt werden. Im Vordergrund für<br />

eine individuelle Therapie steht hierbei eine mit der Patientin gemein-<br />

sam gefundene Entscheidung.<br />

Bei den <strong>Asklepios</strong> Kliniken fließen in die Behandlung die neuesten Er-<br />

kenntnisse der Medizin ein. Entsprechend den medizinischen Leitlinien<br />

wird auf qualitativ hohem Niveau behandelt. Dies zeigt sich auch in den<br />

Ergebnissen der externen Qualitätssicherung.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

An den 14.2.2007 wird sich Karen Müller (49 Jahre) noch lange erinnern. Er markiert einen<br />

Wendepunkt in ihrem Leben, die Erkrankung an Brustkrebs. Warum sie gerade an diesem Tag<br />

ihre Brust abtastet, weiß sie selber nicht so genau. Vielleicht, weil ihr ein Artikel in die Hände<br />

gefallen ist, in dem über die Früherkennung von Brustkrebs berichtet wurde, und sie sich selber<br />

überzeugen will, dass bei ihr alles in Ordnung ist. Mit Arbeit, zwei Kindern und Haushalt ist<br />

sie voll ausgelastet und nimmt sich nur selten Zeit für sich. Und dann spürt sie an der rechten<br />

Brust eine kleine Verhärtung. Ist diese Verhärtung schon länger da oder bildet sie sich die nur<br />

ein? Bei der letzten Vorsorgeuntersuchung vor einem Jahr war noch alles in Ordnung.<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

An diesem Tag ist es zu spät, noch einen Ter-<br />

min bei ihrer Frauenärztin zu vereinbaren. Ka-<br />

ren Müller entscheidet sich, am anderen Morgen<br />

gleich in die Praxis zu gehen – auch ohne Termin.<br />

Diese Verhärtung in ihrer rechten Brust – ein<br />

Knoten – lässt ihr keine Ruhe und sie hat eine<br />

unruhige Nacht hinter sich, als sie am nächsten<br />

Tag im Wartezimmer Platz nimmt.<br />

Karen Müller erzählt ihrer Frauenärztin, Frau Dr.<br />

Becker, von ihrer Selbstuntersuchung und den<br />

Sorgen, die sie sich seitdem macht. Die Unter-<br />

suchung, die folgt, das ausführliche Abtasten der<br />

Brust, kennt Karen Müller bereits von den Vor-<br />

sorgeuntersuchungen.<br />

Auch ihre Frauenärztin stellt eine Verhärtung in<br />

ihrer rechten Brust fest. Diese Veränderung kann<br />

sich als harmlos herausstellen. Sie kann aber<br />

auch das erste Anzeichen für eine bösartige Er-<br />

krankung sein. So sind tastbare Knoten zwar ein<br />

Alarmsignal, aber keineswegs ein sicheres Zei-<br />

chen für Brustkrebs. Die meisten Knoten erwei-<br />

sen sich als gutartig. Das kann aber nur der Arzt<br />

nach sorgfältiger Untersuchung feststellen.<br />

Frau Dr. Becker bestätigt Karen Müller darin, dass<br />

es richtig war, sofort in die Praxis zu kommen<br />

und diese Veränderungen untersuchen zu lassen.<br />

Schon allein um sich Sorgen, die sich vielleicht<br />

später als unnötig herausstellen, zu ersparen. Je<br />

früher bösartige Veränderungen erkannt werden,<br />

desto besser sind die Heilungschancen. Rund<br />

50.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich


an Brustkrebs (Mammakarzinom). Das Risiko zu<br />

erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Aber<br />

auch jüngere Frauen sind zunehmend betrof-<br />

fen. Was zu einer Brustkrebserkrankung führt,<br />

ist noch weitgehend unbekannt. Möglichkeiten,<br />

dem Brustkrebs vorzubeugen oder sich effektiv<br />

zu schützen, gibt es (noch) nicht. Gerade weil<br />

keine Vorbeugung möglich ist, ist das frühe Er-<br />

kennen von Brustkrebs besonders wichtig.<br />

Ob es sich um eine gut- oder bösartige Verände-<br />

rung handelt, kann Frau Dr. Becker durch eine<br />

alleinige Tastuntersuchung nicht feststellen. Sie<br />

empfiehlt Frau Müller, diese Verhärtung umge-<br />

hend weiter abklären zu lassen. Die weiterfüh-<br />

renden Untersuchungen kann sie in ihrer Pra-<br />

xis jedoch nicht vornehmen. Sie organisiert für<br />

Karen Müller einen Termin für die weitere Dia-<br />

gnostik. Frau Dr. Becker empfiehlt ihr dafür das<br />

Brustzentrum der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in<br />

Wiesbaden, da dort die gebündelte Kompetenz<br />

für ihre Erkrankung vorhanden ist.<br />

1. Brusttumor/-knoten<br />

2. Brustwarze<br />

3. Milchgänge<br />

4. Brustdrüsen<br />

5. Brustmuskel<br />

6. Rippen<br />

7. Brustfettgewebe<br />

Zertifizierte Brustzentren, dazu gehört auch die<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in Wiesbaden, müssen<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

2<br />

hohe Voraussetzungen in Bezug auf die ärztliche<br />

Spezialisierung, die Ausstattung und die Abläu-<br />

fe erfüllen. Ob diese Voraussetzungen gegeben<br />

sind, wird von einer unabhängigen Kommission<br />

überprüft und durch ein Zertifikat bestätigt. Es<br />

gelten die Anforderungen der Deutschen Gesell-<br />

schaft für Senologie (Lehre von der weiblichen<br />

Brust) und der Deutschen Krebsgesellschaft.<br />

Eine der Besonderheiten von zertifizierten Brust-<br />

zentren ist es, dass Frauenärzte (Gynäkologen),<br />

Röntgenärzte (Radiologen), auf Gewebeunter-<br />

suchungen spezialisierte Ärzte (Pathologen),<br />

Krebsspezialisten (Onkologen), auf den Wieder-<br />

aufbau der Brust spezialisierte Brustoperateure<br />

(spezialisierte Gynäkologen und plastische Chir-<br />

urgen), Strahlentherapeuten, Brustschwestern<br />

und Spezialisten für die seelische Betreuung der<br />

Patientinnen (Psychoonkologen) eng zusammen<br />

arbeiteten. (s. „Brustzentren: Teamwork von Ex-<br />

perten unter einem Dach“, Seite 20)<br />

3<br />

7<br />

1<br />

4<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

5<br />

6<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

20 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Brustzentren: Teamwork von Experten unter einem Dach<br />

Die Diagnostik, die Behandlung und Betreuung sowie die Nachsorge von Brustkrebserkrankungen<br />

erfordern spezielles Wissen und viel Erfahrung, denn Auffälligkeiten sollen bei der Diagnose sicher<br />

erkannt werden. Spezialisten wie Radiologen, Frauenärzte, die auf die Operation von Brustkrebser-<br />

krankungen spezialisiert sind, Chemo- und Strahlentherapeuten, plastische Chirurgen, Psychologen<br />

und Psychoonkologen sollen interdisziplinär zusammenarbeiten, Diagnose und Therapie miteinan-<br />

der beraten und auf die individuelle Situation der Brustkrebspatientin abstimmen. Eine psychosoziale<br />

Betreuung soll die medizinische Behandlung ergänzen.<br />

Ohne lange Wartezeiten und mit einem abge-<br />

stimmten Therapiekonzept. Mit Fachexperten,<br />

die sich ein Gespür für die Sorgen und Ängste<br />

ihrer Patientinnen bewahrt haben. Mit Fachex-<br />

perten, die die Wünsche und Entscheidungen<br />

ihrer Patientinnen respektieren und sie aktiv in<br />

die Gestaltung der Behandlung einbinden.<br />

Vielfältige Anforderungen, die „alle unter einen<br />

Hut“ gebracht werden müssen, um den Patien-<br />

tinnen eine hohe Behandlungsqualität anbieten<br />

zu können und sicherzustellen, dass die Patien-<br />

tin von der Erstdiagnose bis hin <strong>zur</strong> Nachsorge<br />

kontinuierlich kompetent betreut wird.<br />

All dies sind Aufgaben von sog. „zertifizierten“<br />

Brustzentren, die bestimmte Anforderungen<br />

der medizinischen Fachgesellschaften erfüllen<br />

und sich von einer unabhängigen Kommission<br />

überprüfen (zertifizieren) lassen müssen. Derzeit<br />

können sich Brustzentren<br />

� entsprechend den fachlichen Anforderungen<br />

der Deutschen Krebsgesellschaft und der<br />

Deutschen Gesellschaft für Senologie (natio-<br />

nale Anforderungen) oder<br />

� gemäß den Anforderungen der Europäischen<br />

Gesellschaft für Brustkunde (EUSOMA – Eu-<br />

ropean Society of Mastology) zertifizieren las-<br />

sen.<br />

Eine Harmonisierung der Verfahren wird an-<br />

gestrebt.<br />

Und das sind einige der Standards, die ein zerti-<br />

fiziertes Brustzentrum u. a. erfüllen muss:<br />

� Die Behandlung der Patientinnen erfolgt ent-<br />

sprechend der aktuellen Leitlinien der Fach-<br />

gesellschaften.<br />

� Die Diagnose wird der betroffenen Patientin in<br />

einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Der<br />

behandelnde Arzt nimmt sich für dieses Ge-<br />

spräch Zeit. Es findet nicht „zwischen Tür und<br />

Angel“ statt, die Privatsphäre der Patientin<br />

wird gewahrt. An dem Gespräch nimmt eine<br />

sog. Brustschwester teil. Sie steht der Patien-<br />

tin nach der Diagnosestellung <strong>zur</strong> Seite und<br />

übernimmt die emotionale, informelle und<br />

praktische Unterstützung.<br />

� Behandelt werden müssen jährlich mindes-<br />

tens 150 Patientinnen; Patientinnen, bei de-


nen erstmalig Brustkrebs diagnostiziert wurde<br />

(Primärerkrankungen); Patientinnen jeden<br />

Alters und in unterschiedlichen Stadien der<br />

Brustkrebserkrankung.<br />

� Mindestens zwei auf Brusterkrankungen spe-<br />

zialisierte Frauenärzte müssen jährlich jeweils<br />

mindestens 50 Patientinnen mit neu diagnos-<br />

tiziertem Brustkrebs (Primärerkrankung) ope-<br />

rieren. So sollen bei den behandelnden Ärzten<br />

Fachkompetenz und Erfahrung gewährleistet<br />

werden.<br />

� Für die Diagnostik von Brusterkrankungen<br />

müssen mindestens zwei spezialisierte Rönt-<br />

genärzte (Radiologen) <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Je<br />

mehr Erfahrung ein Radiologe gesammelt hat,<br />

desto seltener unterlaufen ihm bei der Beur-<br />

teilung der Bilder Fehler. Er sollte mindestens<br />

2.000 Mammographien im Jahr beurteilen und<br />

sich an Früherkennungs- und Qualitätssiche-<br />

rungsprogrammen beteiligen. Ziel ist es, dass<br />

sämtliche Bilder von einem weiteren Radiolo-<br />

gen geprüft werden (Zweitmeinung).<br />

� Brustpathologen, die sich auf die feingeweb-<br />

liche Untersuchung von krankhaften Verände-<br />

rungen des Brustgewebes spezialisiert haben,<br />

gehören zum Behandlungsteam eines zertifi-<br />

zierten Brustzentrums. Sie können verdäch-<br />

tiges Brustgewebe sicher beurteilen und bei-<br />

spielsweise die Größe und Ausdehnung eines<br />

Krebses begutachten. 3.000 Gewebeproben<br />

jährlich, davon mindestens 200 Brustgewebe-<br />

proben sollte der Pathologe mindestens sehen<br />

und beurteilen.<br />

� Die Strahlen- und Chemotherapie wird auf<br />

die individuelle Krankheitssituation angepasst<br />

und von einem erfahrenen Strahlenthera-<br />

peuten geplant und durchgeführt.<br />

� Eine Chemotherapie kann auch ambulant<br />

durchgeführt werden. Erfahrungen mit min-<br />

destens 800 Chemotherapiezyklen müssen<br />

von den durchführenden Ärzten nachgewie-<br />

sen werden.<br />

� Diagnostik, Therapie und Nachsorge werden<br />

von den Fachexperten gemeinsam in wö-<br />

chentlichen Tumorkonferenzen beraten. Und<br />

dies jeweils individuell, ausgerichtet auf die<br />

Erkrankung und die Situation der Patientin.<br />

� Patientinnen werden ausdrücklich ermuntert,<br />

eine zweite Meinung einzuholen.<br />

� Im Brustzentrum werden die Patientinnen von<br />

Psychoonkologen (1 Psychoonkologe für 300<br />

Erkrankungen) und Brustschwestern betreut.<br />

� Zur Optimierung der Diagnose und Weiterent-<br />

wicklung der Behandlung von Brustkrebser-<br />

krankungen beteiligen sich die Brustzentren<br />

an Studien, indem sie mindestens 20 Prozent<br />

der Patientinnen in Studien einbeziehen.<br />

Die Ergebnisse der Behandlung werden doku-<br />

mentiert, ausgewertet und beständig kontrolliert.<br />

Dies sorgt für eine kontinuierliche Auseinander-<br />

setzung über die Qualität der Behandlung.<br />

Zertifizierte Brustzentren der <strong>Asklepios</strong> Gruppe, die die strengen Anforderungen der<br />

Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie erfüllen,<br />

befinden sich in folgenden Kliniken:<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg<br />

als Partner im Brustzentrum Regio, Marburg<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden,<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

zugleich akkreditiert nach EUSOMA (European Society Of Mastology)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 21


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Birgit Schmelzer (48)<br />

Brustschwester in der <strong>Asklepios</strong><br />

Paulinen Klinik Wiesbaden<br />

Brustschwestern: die guten Engel<br />

Die kontinuierliche persönliche Unterstützung während des gesamten Behandlungsverlaufs gehört<br />

zu den Kernaufgaben der Brustschwester. Für die Patientin ist die Brustschwester eine verlässliche<br />

Ansprechpartnerin in der Klinik.<br />

Brustschwester Birgit Schmelzer aus der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden berichtet über Ihren<br />

verantwortungsvollen Job.<br />

Seit wann sind Sie in der APK Wiesbaden tätig?<br />

Ich bin seit 1986 in der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Kli-<br />

nik beschäftigt, zunächst auf internistischen und<br />

chirurgischen Stationen und seit 1991 auf der<br />

Gynäkologie.<br />

Welche Motivation hat Sie dazu geführt, sich als<br />

„Breast Nurse“ ausbilden zu lassen?<br />

An Brustkrebs zu erkranken, ist für Frauen eine<br />

ungeheure Bedrohung für die psychische und<br />

physische Integrität. Das Ausbildungskonzept<br />

hat mich überzeugt und darin bestärkt, mich in<br />

den Dienst der betroffenen Frauen zu stellen.<br />

Ich wollte Kompetenzen erwerben, um einen<br />

bedürfnisorientierten Behandlungsprozess ge-<br />

meinsam mit den Frauen gestalten zu können.<br />

In England besteht das Berufsbild der Breast<br />

Nurse schon seit 25 Jahren. In Deutschland steht<br />

es noch am Anfang, allerdings mit ganz starker<br />

Tendenz sich schnell zu etablieren. Besonders die<br />

Bedeutung der psychoonkologischen Betreuung<br />

wird immer mehr erkannt.<br />

Welche speziellen Kenntnisse benötigen Sie für<br />

Ihre Tätigkeit, welche Weiterbildungen haben Sie<br />

absolviert?<br />

22 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Schwerpunkt meiner Arbeit ist die konstante<br />

pflegerische und emotionale Betreuung der Pati-<br />

entin während ihres stationären Aufenthalts. Im<br />

Behandlungsprozess und dem damit verbunde-<br />

nen emotionalen Stress verlieren die Frauen oft<br />

den Gesamtüberblick.<br />

Durch meine Ausbildung konnte ich mir zusätz-<br />

liche Kompetenzen in pflegerischen, kommuni-<br />

kativen, organisatorischen und diagnostischen<br />

Bereichen erwerben und Vermittlerin zwischen<br />

allen am Behandlungsprozess Beteiligten sein.<br />

Wie unterstützen Sie betroffene Frauen?<br />

Ich stehe für Gespräche <strong>zur</strong> Verfügung, z.B.<br />

wenn nach einem ärztlichen Aufklärungsge-<br />

spräch noch Informationsbedarf besteht, koor-<br />

diniere Behandlungsabläufe und vermittle In-<br />

formationen und Kontakte zu Sozialdienst und<br />

Selbsthilfegruppen. Aber oftmals ist es für die<br />

Patientinnen ausreichend, zu wissen, dass sie in<br />

mir eine Ansprechpartnerin für „alle Nöte“ ha-<br />

ben. Einfach nur da sein, wenn das Bedürfnis<br />

besteht. Die Art und das Ausmaß der Unterstüt-<br />

zung werden von der Patientin selbst definiert.<br />

So gibt es in unserer Klinik derzeit eine Studie,<br />

die es allen Patientinnen ermöglicht, eine psy-<br />

choonkologische Kurzzeittherapie in Anspruch<br />

zu nehmen. Auch hier versuche ich, das Angebot<br />

an die Frauen heranzutragen.<br />

Welche Angebote bieten Sie Betroffenen?<br />

Auf Wunsch bin ich bei der Diagnosemitteilung<br />

bzw. Befundübermittlung anwesend, ebenso wie<br />

ich an der Tumorkonferenz teilnehme, um bei<br />

Unklarheiten von Seiten der Patientin als Mitt-<br />

ler zwischen den Berufsgruppen zu fungieren.<br />

Während des stationären Aufenthaltes stehe ich<br />

(fast) immer den Patientinnen <strong>zur</strong> Verfügung −<br />

in dem von der Patientin selbst definierten Um-


fang. Nach der Entlassung können mich die Pa-<br />

tientinnen unter einer bestimmten Telefonnum-<br />

mer kontaktieren, um eventuell weitere Termine<br />

mit mir zu vereinbaren. Feste Sprechzeiten ha-<br />

ben sich bisher als nicht praktikabel erwiesen<br />

und wurden von den Patientinnen nicht wahr-<br />

genommen. Das Berufsbild der Breast Nurse<br />

definiert sich fast täglich neu – und zwar durch<br />

die Patientin selbst. Während die eine Patientin<br />

meine Funktion darin sieht, einen erneuten Ge-<br />

sprächswunsch mit dem Arzt zu koordinieren,<br />

braucht mich die andere Patientin einfach nur<br />

zum Zuhören. Andere Frauen wünschen, dass<br />

ich den Angehörigen noch Unklarheiten näher<br />

erläutere.<br />

Sind Sie nur für den stationären Bereich zustän-<br />

dig?<br />

In der Regel ja. Allerdings lassen sich die beiden<br />

Bereiche – ambulant und stationär – nicht strikt<br />

voneinander trennen. Oftmals gibt es fließende<br />

Übergänge. Aber in unserem Haus gibt es das<br />

Organisationsbüro der Frauenklinik, so dass es<br />

zwischen den Schwestern dort und mir keine<br />

sogenannten Schnittstellenproblematiken gibt.<br />

Die Schwestern, Arzthelferinnen und ich pflegen<br />

einen intensiven Informationsaustausch. Damit<br />

ist gewährleistet, dass keine Patientin ohne Un-<br />

terstützung ihre Krankheit erleben muss.<br />

Mit welchen Berufsgruppen arbeiten Sie zusam-<br />

men?<br />

Ich arbeite mit allen am Behandlungsprozess<br />

beteiligten Fachgruppen wie Ärzten, Kranken-<br />

gymnasten, Sozialdienst, Psychoonkologen und<br />

Selbsthilfegruppen zusammen.<br />

Wie könnte aus Ihrer Sicht die Betreuung von<br />

Frauen mit Brustkrebs verbessert werden?<br />

Zurzeit erkranken in Deutschland ca. 50.000<br />

Frauen jährlich an Brustkrebs. Trotzdem er-<br />

scheint mir die Erkrankung immer noch zu sehr<br />

tabuisiert. Mein persönlicher Wunsch ist, dass<br />

die Erkrankung Brustkrebs nicht nur als eine Er-<br />

krankung aus medizinischer Sicht gesehen wird,<br />

sondern dass der Umgang der Gesellschaft mit<br />

der Erkrankung noch mehr in den Fokus der Öf-<br />

fentlichkeit gerückt wird.<br />

Bieten Sie auch Vorsorge an?<br />

Vorsorge im medizinischen Sinn sollte immer<br />

Aufgabe des betreuenden Frauenarztes sein. Ich<br />

stehe bei Fragen bezüglich der Vorsorge gerne<br />

<strong>zur</strong> Verfügung, um dann wiederum als Mittlerin<br />

zwischen Patientin und Frauenarzt tätig zu wer-<br />

den.<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Karen Müller kann sich noch in der gleichen<br />

Woche im Brustzentrum vorstellen. Sie hat ei-<br />

nen Termin in der Brustsprechstunde bei Ober-<br />

arzt Dr. Hannig, der einer der im Zentrum ar-<br />

beitenden spezialisierten Brustoperateure ist.<br />

Auch er nimmt bei diesem Termin zunächst eine<br />

Tastuntersuchung vor. Sie ist der einfachste Weg,<br />

um Veränderungen im Brustgewebe festzustel-<br />

len. Die Früherkennung von Brustkrebs mittels<br />

Tastuntersuchung hat jedoch ihre Grenzen; klei-<br />

ne Tumore können in der Regel nicht ertastet<br />

werden und eine Aussage, ob es sich um einen<br />

gut- oder bösartigen Tumor handelt, ist nicht<br />

möglich.<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Herr Dr. Hannig bestätigt den Befund der Frau-<br />

enärztin. Auch er ertastet in der rechten Brust ei-<br />

nen Knoten und veranlasst daraufhin, dass bei<br />

Karen Müller noch am selben Tag eine Röntgen-<br />

untersuchung (Mammographie) und eine Ultra-<br />

schalluntersuchung (Mammasonographie) der<br />

Brust durchgeführt werden.<br />

Bereits in dieser frühen Phase der Diagnose-<br />

findung wird die Krankenschwester Barba-<br />

ra Schäfer mit eingebunden. Sie arbeitet in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik als Brustschwester<br />

(Breast Nurse) und steht Frau Müller in ihrer<br />

psychischen Ausnahmesituation <strong>zur</strong> Beantwor-<br />

tung weiterer Fragen und bei der Diagnosemit-<br />

teilung stützend <strong>zur</strong> Seite. Auch die Begleitung<br />

bei der weiteren Behandlung gehört zu ihren<br />

Aufgaben. (s. „Brustschwester: die guten Engel“,<br />

Seite 22)<br />

Den Vorteil eines Brustzentrums, in dem die<br />

Spezialisten „unter einem Dach“ zusammenar-<br />

beiten und die Behandlung aufeinander abstim-<br />

men, bekommt Karen Müller schnell positiv zu<br />

spüren.<br />

„Ich habe es als Erleichterung<br />

empfunden, nicht zu jedem<br />

Facharzt einzeln gehen zu<br />

müssen. Alle kannten die Ergebnisse<br />

der anderen Spezialisten.<br />

Ich hatte den Eindruck,<br />

dass sie die Untersuchungen<br />

und die Behandlung im Brustzentrum<br />

auf mich und meine<br />

Situation speziell abgestimmt<br />

haben.“


Die Befunde der Röntgen- und der Ultraschall-<br />

untersuchung liegen noch am gleichen Tag vor.<br />

Sie bestätigen das Ergebnis der Tastuntersu-<br />

chung und machen einen Knoten von rund 1 cm<br />

Größe in der rechten Brust sichtbar. Es besteht<br />

der Verdacht, dass es sich um einen bösartigen<br />

Knoten handelt. Um so schnell wie möglich zu<br />

wissen, ob der Knoten bösartig ist, wird für Ka-<br />

ren Müller umgehend einen Termin für eine Ge-<br />

webeuntersuchung (Biopsie) vereinbart.<br />

Herr Dr. Hannig erläutert ihr die verschiedenen<br />

Möglichkeiten für eine feingewebliche Untersu-<br />

chung. Diese ist heute mit sogenannten minimal<br />

invasiven Methoden ohne Operation möglich.<br />

Dabei gibt es zwei Verfahren, die einen Haut-<br />

schnitt nicht erforderlich machen:<br />

� Bei einer Stanzbiopsie wird unter Ultraschall-<br />

kontrolle eine Stanznadel mit hoher Ge-<br />

schwindigkeit durch den Tumor geführt. Dabei<br />

wird die Probe entnommen.<br />

� Alternativ kann eine Vakuumbiopsie durchge-<br />

führt werden. Dabei wird eine dickere Nadel<br />

in das auffällige Gewebe eingeführt und das<br />

Gewebe schrittweise abgesaugt.<br />

Ein Hautschnitt ist in der Regel nicht erforder-<br />

lich. Alternativ könnte das verdächtige Gewebe<br />

in einem kleinen chirurgischen Eingriff operativ<br />

entfernt werden (offene Biopsie).<br />

Herr Dr. Hannig erklärt Karen Müller, dass eine<br />

offene Biopsie aus medizinischen Gründen heu-<br />

te nur noch im Ausnahmefall durchgeführt wird.<br />

Zum Beispiel dann, wenn der Tumor nahe an der<br />

Brustwand liegt. Sie wird aber auch dann durch-<br />

geführt, wenn sich die Patientin ausdrücklich für<br />

diese Form der Gewebeentnahme entscheidet.<br />

„Dass sich alle um eine straffe Planung meiner Untersuchungen<br />

bemüht haben, hat mir sehr gefallen.“<br />

Die Nadelbiopsie des Knotens ging sehr schnell.<br />

Durch die örtliche Betäubung hat Karen Müller<br />

kaum bemerkt, wie über ein speziell entwickel-<br />

tes Nadelsystem etwas Gewebe aus dem Knoten<br />

entnommen wurde. Die Untersuchung wurde<br />

unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Die da-<br />

bei gewonnenen Gewebeproben werden noch<br />

am gleichen Tag feingeweblich (histologisch)<br />

von einem Spezialisten (Pathologen) untersucht.<br />

Die Frage „Gutartig oder bösartig?“ kann so in<br />

der Regel eindeutig geklärt werden. (s. Ergebnis<br />

1, Seite 26)<br />

Um allen Gedanken „Was wäre, wenn?“ aus<br />

dem Weg zu gehen, geht Karen Müller an die-<br />

sem Abend mit der ganzen Familie essen. Ihre<br />

beiden Kinder, Benjamin und Julia, lenken sie<br />

mit Erzählungen aus der Schule ab. Für den<br />

nächsten Tag hat sie einen weiteren Termin bei<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen<br />

(Ergebnis 1)<br />

Ist der Befund trotz Diagnostik durch Mammographie und Ultraschalluntersuchung der Brust wei-<br />

ter unklar, sollte eine Gewebeprobe entnommen werden. Diese Gewebeentnahme wird als Biopsie<br />

bezeichnet. Das Ergebnis der Biopsie ist Voraussetzung für die Planung der weiteren Behandlungs-<br />

schritte. Die gewonnenen Gewebeproben werden feingeweblich (histologisch) untersucht. Es stehen<br />

unterschiedliche Biopsieverfahren <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Entnahme von Gewebe aus dem Knoten (Stanz-/<br />

Vakuumbiopsie). Wenn der Knoten unter der Haut<br />

gut tastbar ist oder durch Ultraschall oder Röntgen<br />

darstellbar ist, können aus dem Knoten einige<br />

Zellen entnommen werden, die anschließend<br />

feingeweblich (histologisch) untersucht werden.<br />

Die Untersuchung wird unter örtlicher Betäubung<br />

durchgeführt. Ein Hautschnitt ist in der Regel nicht<br />

erforderlich:<br />

� Bei einer Stanzbiopsie wird eine Stanznadel mit<br />

hoher Geschwindigkeit durch den Tumor geführt.<br />

Dabei wird die Probe entnommen.<br />

� Alternativ kann eine Vakuumbiopsie durchgeführt<br />

werden. Dabei wird eine dickere Nadel in das<br />

auffällige Gewebe eingeführt und das Gewebe<br />

schrittweise abgesaugt.<br />

Anteil von Patientinnen mit entdeckten Malignomen bei offenen Biopsien<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

Qualitätsaussage: Angemessene Rate entdeckter bösartiger Tumoren bei offenen Biopsien<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

44,42% 33,60%<br />

Bundesrate 2007<br />

26 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Diese Verfahren sind für die Patientinnen mit geringen<br />

körperlichen und psychischen Belastungen verbunden.<br />

Der Eingriff kann ambulant und ohne Narkose<br />

durchgeführt werden. Da kein Hautschnitt<br />

erforderlich ist, bleiben kaum Narben <strong>zur</strong>ück.<br />

Operative Gewebeentfernung. Wenn ein auffälliger<br />

Befund durch eine Stanz- oder Vakuumbiopsie<br />

nicht eindeutig geklärt werden kann, wird eine sogenannte<br />

„offene Biopsie“ durchgeführt. Dabei wird<br />

das auffällige Gewebe, unter Vollnarkose, operativ<br />

entfernt. Eine offene Probenentnahme (Biopsie) ist<br />

ein aufwendiges Verfahren und sollte nur noch im<br />

Ausnahmefall durchgeführt werden. Sie wird beispielsweise<br />

bei Tumoren, die nahe an der Brustwand<br />

liegen oder auch auf ausdrücklichen Wunsch der<br />

Patientin, als sachgerecht angesehen.<br />

Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen.<br />

Bei offen durchgeführten Probenentnahmen sollte<br />

die Rate der entdeckten bösartigen Tumoren möglichst<br />

hoch sein. Das heißt, dass möglichst wenige<br />

Operationen bei Befunden durchgeführt werden, die<br />

sich als gutartig erweisen.<br />

Wenn eine offene Biopsie durchgeführt wird,<br />

werden bei 33,60 Prozent der Patientinnen<br />

bösartige Tumoren entdeckt. Ein Referenzbereich<br />

ist nicht definiert.


Herrn Dr. Hannig. Das Ergebnis der Biopsie, der<br />

Befund, soll besprochen werden. Ihr Mann wird<br />

sie begleiten.<br />

Als Frau Müller mit ihrem Mann Jens am späten<br />

Nachmittag des nächsten Tages <strong>zur</strong> Besprechung<br />

zu Herrn Dr. Hannig kommt, ist sie voller Un-<br />

ruhe. Leider bestätigen sich ihre Ängste: Herr<br />

Dr. Hannig teilt ihr in Anwesenheit der Brust-<br />

schwester mit, dass das Ergebnis der Untersu-<br />

chung nicht gut ausgefallen ist. Der Tumor ist<br />

bösartig.<br />

Schock, Wut, Angst, Unglaube – all diese Reak-<br />

tionen sind völlig normal und den Mitarbeitern<br />

im Brustzentrum nur zu gut bekannt. Um den<br />

Patientinnen professionelle psychologische Hil-<br />

fe anbieten zu können, gehören zum Behand-<br />

lungsteam auch Psychoonkologen, die bei der<br />

Bewältigung der Diagnose und Erkrankung hel-<br />

fen. Herr Dr. Hannig rät Karen Müller, diese Hil-<br />

fe in Anspruch zu nehmen. (s. „Psychoonkolo-<br />

gische Betreuung – professionelle Unterstützung<br />

in Krisensituationen“, Seite 32)<br />

Da der Knoten in ihrer Brust noch relativ klein<br />

sei und sich keine weiteren Knoten in der Brust<br />

fänden, würde er ihr zu einer brusterhaltenden<br />

Therapie raten. Dabei wird nur der vom Tumor<br />

befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsab-<br />

stand zu dem gesunden Gewebe, entfernt. Der<br />

„Rest“ der Brust bleibt erhalten. Diese Operati-<br />

onsmethode wird als brusterhaltende Therapie<br />

(BET) bezeichnet. Nach der Operation muss die<br />

Brust bestrahlt werden, um ein Wiederauftreten<br />

in der gleichen Brust zu verhindern. (s. Ergebnis<br />

2, Seite 28)<br />

„Die Diagnose, auch wenn sie einfühlsam übermittelt<br />

wurde, war ein Schock für mich! Unzählige Gedanken<br />

schossen mir durch den Kopf: ‚Das kann nicht sein!‘<br />

‚Wieso ich?‘ ‚Was jetzt?‘ In diesem Zustand hat es<br />

mir sehr geholfen, dass ich nicht nach 5 Minuten mit<br />

dieser Diagnose alleine gelassen wurde.“<br />

Herr Dr. Hannig erklärt, dass die gesamte Ent-<br />

fernung der Brustdrüse (Mastektomie) in ihrem<br />

Fall nicht erforderlich sei. Dies sei aus medizi-<br />

nischer Sicht nur erforderlich, wenn der Knoten<br />

eine bestimmte Größe überschritten habe oder<br />

sich in der gleichen Brust mehrere Tochterkno-<br />

ten nachweisen lassen. Aus medizinischer Sicht<br />

sei eine Entfernung der rechten Brust nicht not-<br />

wendig. Daher würde er eine Brustentfernung<br />

nur dann durchführen, wenn sie es ausdrücklich<br />

wünschen würde.<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Indikation <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie (Ergebnis 2)<br />

Die Diagnose Brustkrebs bedeutet heute nicht mehr zwangsläufig den Verlust der Brust. Eine Ent-<br />

fernung der Brust (Mastektomie) ist beispielsweise nur dann erforderlich, wenn der Knoten eine be-<br />

stimmte Größe überschritten hat oder an mehreren Stellen in der gleichen Brust auftritt. Wann immer<br />

möglich und von der Patientin gewünscht, wird so operiert, dass die Brust erhalten bleiben kann<br />

(brusterhaltende Therapie).<br />

Die Eigenschaften des Tumors sind durch die vorangegangenen<br />

Untersuchungen in der Regel genau bekannt.<br />

Dies ermöglicht eine umfassende Beratung<br />

für oder gegen eine brusterhaltende Therapie oder<br />

die Entfernung der betroffenen Brust.<br />

Welche Operationsmethode gewählt werden soll,<br />

eine Brustentfernung oder eine brusterhaltende Therapie,<br />

soll die Patientin gemeinsam mit dem behandelnden<br />

Arzt abwägen. Voraussetzung hierfür ist<br />

eine umfassende Information der Patientin, die diese<br />

in die Lage versetzt, zwischen den beiden Alternativen<br />

zu wählen. Die Akzeptanz des gewählten Verfahrens<br />

gilt als eine wesentliche Voraussetzung für<br />

die Lebensqualität nach dem Eingriff.<br />

Studien haben gezeigt, dass sich bei kleinen Tumoren<br />

die Überlebensraten zwischen Frauen mit Mastektomie<br />

und Frauen mit brusterhaltender Therapie<br />

(BET) nicht unterscheiden. Voraussetzung ist allerdings<br />

eine Nachbestrahlung der Restbrust.<br />

Anteil von Patientinnen mit brusterhaltender Therapie an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />

und invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und abgeschlossener operativer<br />

Therapie<br />

Referenzbereich: 60 bis 85%<br />

Qualitätsaussage: Angemessene Rate<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

80,28% 78,78%<br />

Bundesrate 2007<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Als kleine Tumoren gelten Tumoren im Stadium T1,<br />

T2. Diese Angaben dienen <strong>zur</strong> Klassifikation von<br />

Krebserkrankungen. Die dahinter stehende TNM-<br />

Klassifikation bzw. Stadieneinteilung gibt Auskunft<br />

über den Schweregrad der Erkrankung. Dabei steht<br />

das T für Tumor. Die Zahlen hinter dem T beschreiben<br />

die Ausdehnung des Tumors:<br />

� T1-Tumor ist bis zu 2 cm groß<br />

� T2-Tumor ist von 2,1 bis 5 cm groß<br />

Wenn die Größe des Tumors und das Stadium des<br />

Brustkrebses es zulassen, wird nur der vom Tumor<br />

befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsabstand,<br />

entfernt. Der Rest der Brust bleibt erhalten.<br />

Dies wird als brusterhaltende Therapie (BET)<br />

bezeichnet. Eine brusterhaltende Therapie ist beispielsweise<br />

dann möglich und sinnvoll, wenn nach<br />

Entfernung des Knotens noch ausreichend gesundes<br />

Drüsengewebe erhalten bleibt, um eine wohlgeformte,<br />

ausreichend große Brust zu modellieren.<br />

Nach der Operation muss die Brust bestrahlt werden,<br />

um ein Wiederauftreten in der gleichen Brust<br />

zu verhindern.<br />

Neben medizinischen Gründen spielt der Wunsch<br />

der Patientin eine entscheidende Rolle für das Vorgehen.<br />

Die Indikationsrate <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie<br />

ist daher auch ein Maß für die Einbeziehung<br />

des Patientenwunsches in die Behandlungsplanung.<br />

Für eine umfassende Entscheidungsfindung sprechen<br />

in diesem Fall weder sehr niedrige noch sehr<br />

hohe Indikationsraten.<br />

In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe wird<br />

der Wunsch der Patientinnen nach einer brusterhaltenden<br />

Therapie – wo immer möglich<br />

– berücksichtigt. Die sachgerechte Indikationsstellung<br />

lässt sich am Ergebnis von 78,78<br />

Prozent ablesen. Es liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />

von 60 bis 85 Prozent.


„Entscheidungen! Ich sollte eine Entscheidung treffen über ‚Dinge‘,<br />

von denen ich vor wenigen Tagen noch nichts geahnt habe und bei<br />

denen ich den Eindruck hatte, ich kann sie nicht überblicken. Und<br />

zugleich hatte ich nach dieser Diagnose das Gefühl ‚ich habe keine<br />

Zeit mehr‘, ich muss mich schnell entscheiden.“<br />

„Wenn es denn sein muss“, will Karen Müller<br />

die Operation „so schnell wie möglich hinter<br />

sich bringen“. Am liebsten schon morgen. Herr<br />

Dr. Hannig erläutert ihr und ihrem Mann, dass<br />

für sie kein Zeitdruck besteht. Ein paar Tage Ab-<br />

stand zwischen der Diagnose und einer Operati-<br />

on spielen medizinisch keine Rolle. Sie hat genü-<br />

gend Zeit, die „Nachricht sacken zu lassen“ und<br />

sich mit ihrem Mann und Freunden zu beraten.<br />

Neben dem Angebot der psychoonkologischen<br />

Unterstützung im Brustzentrum hat Karen Mül-<br />

ler auch die Möglichkeit, bei ihrer Frauenärztin<br />

mit den Befunden der Klinik eine weitere Mei-<br />

nung einzuholen. (s. Ergebnis 3, Seite 30)<br />

Bevor Karen Müller weitere Termine macht, setzt<br />

sie sich an ihren Rechner und surft im Internet.<br />

Eine Fülle von Informationen stehen ihr hier <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Mehr als sie verarbeiten kann. Eine<br />

Freundin gibt ihr den Tipp sich an eine Selbsthil-<br />

fegruppe zu wenden und sich dort beraten und<br />

informieren zu lassen. (s. „Selbsthilfegruppe:<br />

Hilf dir selbst und lass dir helfen“, Seite 35) Zu-<br />

nächst holt sie sich jedoch bei ihrer Frauenärztin,<br />

bei der sie schon lange in Behandlung ist und<br />

der sie vertraut, Rat ein.<br />

Und dann ist es so weit: 7 Tage nach der Dia-<br />

gnose, nach vielen Gesprächen mit ihrer Familie,<br />

Momenten der Angst und Verzweiflung und ei-<br />

ner Reihe von unruhigen Nächten, in denen sie<br />

das Für und Wider einer Operation abgewogen<br />

hat, findet sich Karen Müller wieder im Brust-<br />

zentrum der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesba-<br />

den ein. In der Zwischenzeit hatte sie auch noch<br />

ein ausführliches Gespräch mit der Psychoonko-<br />

login der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden.<br />

Karen Müller hat sich für eine brusterhaltende<br />

Therapie entschieden.<br />

Karen Müller hat ein schönes Zweibettzimmer<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden<br />

bekommen. Ihre Zimmernachbarin, Susan-<br />

ne Dierks, ist Leidensgenossin. Bei ihr besteht<br />

der Verdacht auf einen Brustkrebs in der linken<br />

Brust. Allerdings ist der Bezirk nur in der Mam-<br />

mographie zu sehen und nicht tastbar. Um si-<br />

cherzustellen, dass das auffällige Gewebe voll-<br />

ständig entfernt ist, wird bei ihr das Gewebe vor<br />

der Operation durch den Röntgenarzt markiert<br />

werden. Während der Operation (intraoperativ)<br />

wird durch eine weitere Röntgennahme über-<br />

prüft, ob der auffällige Bezirk auch vollständig<br />

entfernt wurde. (s. Ergebnis 4, Seite 31)<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

„Es hat mir sehr geholfen, dass ich in die Entscheidung,<br />

welche die richtige Therapie für mich ist, eingebunden<br />

war und nicht über meinen Kopf entschieden<br />

wurde. Und ich bin froh, dass ich mir die Zeit genommen<br />

habe, mich umfassend zu informieren und vor<br />

der Operation Dinge, die mir wichtig sind, zu klären.“<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und<br />

Operationsdatum (Ergebnis 3)<br />

Die Diagnose Brustkrebs ist sowohl für die Betroffenen wie auch ihre Angehörigen sehr belastend. Sie<br />

wird häufig als lebensbedrohend empfunden. Viele Patientinnen befürchten, dass ein Warten auf den<br />

Beginn der Therapie ihre Heilungschancen vermindert. Vor dem Hintergrund dieser psychisch sehr<br />

belastenden Situation wünschen viele Frauen einen möglichst frühzeitigen Operationstermin.<br />

Zugleich sollte für die Frau die Möglichkeit bestehen,<br />

sich umfassend über ihre Erkrankung und die<br />

unterschiedlichen Behandlungsverfahren sowie deren<br />

Vor- und Nachteile auseinanderzusetzen. Es sollte<br />

Gelegenheit bestehen, sich – ohne Zeitdruck – mit<br />

Freunden und Angehörigen zu beraten, ggf. auch<br />

die Meinung eines weiteren Arztes (Zweitmeinung)<br />

einzuholen und gemeinsam mit den behandelnden<br />

Ärzten festzulegen, wie es weitergehen soll.<br />

Medizinisch spielen dabei einige Tage Abstand zwischen<br />

der Diagnose und der Operation keine wesentliche<br />

Rolle.<br />

Anteil von Patientinnen mit angemessenem zeitlichen Abstand zwischen prätherapeutischer<br />

Diagnose und OP-Datum (Median in Tagen)<br />

Referenzbereich: 6 bis 18 Tage<br />

Qualitätsaussage: Angemessener Zeitraum<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

10 10<br />

Der zeitliche Abstand zwischen der Diagnosestellung<br />

und dem Operationsdatum sollte möglichst angemessen<br />

sein. Als Ursache einer zeitlichen Verzögerung<br />

gelten insbesondere die<br />

� individuell benötigte Zeit für den Beratungs- und<br />

Entscheidungsprozess sowie<br />

� eine gute Verzahnung des Behandlungsprozesses<br />

zwischen dem niedergelassenen Frauenarzt und<br />

dem Krankenhaus (zeitliche Abfolge der Diagnoseschritte,<br />

Vergabe des Operationstermins).<br />

Als angemessen gilt ein Zeitrahmen von 6 bis 18<br />

Tagen.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken vergehen zwischen<br />

der Diagnose und der Operation durchschnittlich<br />

10 Tage. Damit wird den unterschiedlichen<br />

Ansprüchen – möglichst schnelle<br />

Operation, um die psychische Belastung zu<br />

reduzieren, aber ausreichend Zeit, sich mit Familie<br />

und Freunden zu beraten sowie ggf. eine<br />

zweite Meinung einzuholen – Rechnung getragen.<br />

Das Ergebnis liegt im Referenzbereich<br />

von 6 bis 18 Tagen.


Mammachirurgie / Intraoperatives Präparatröntgen (Ergebnis 4)<br />

Unklare Veränderungen der Brust, die nur durch eine Röntgenuntersuchung entdeckt wurden und die<br />

nicht tastbar sind, werden kurz vor einer Operation durch den Röntgenarzt markiert. Anhand dieser<br />

Markierungen, in der Regel kleine Metalldrähte, weiß der Operateur, welches Gewebe er entfernen<br />

muss.<br />

Um Gewissheit zu bekommen, dass der auffällige<br />

Bezirk auch vollständig entfernt wurde, wird während<br />

der Operation das entfernte Gewebe erneut<br />

geröntgt. Beide Aufnahmen werden miteinander<br />

verglichen. Die Rate für dieses „intraoperative Präparatröntgen“<br />

sollte möglichst hoch liegen.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt die Rate mit<br />

96,85 Prozent im Referenzbereich. Bundesweit<br />

wird mit 91,23 Prozent der Referenzbereich<br />

nicht erreicht.<br />

Das intraoperative Präparatröntgen gehört in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zum Standard. Besonders<br />

hohe Raten weisen die unten stehenden<br />

Kliniken auf.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100% 100%<br />

Eggenfelden<br />

Goslar<br />

100%<br />

Langen<br />

Anteil von Operationen mit intraoperativem Präparatröntgen nach präoperativer Drahtmarkierung<br />

gesteuert durch Mammographie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

91,23% 96,85%<br />

Bundesrate 2007<br />

100%<br />

Lich<br />

100%<br />

Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

100%<br />

Wiesbaden<br />

97,22%<br />

Hamburg-<br />

Barmbek<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Psychoonkologische Betreuung – professionelle Unterstützung in<br />

Krisensituationen<br />

Jede Frau kennt die Vorsorgeuntersuchungen bei ihrem Frauenarzt und die Sorge, es könnten sich bei<br />

der Untersuchung auffällige Befunde ergeben. Bereits das Warten auf die Untersuchungsergebnisse<br />

ist mit Unruhe, Sorgen und Ängsten „Was ist, wenn …?“ verbunden.<br />

Bestätigt sich die Diagnose „Krebs“ ist weit mehr<br />

notwendig als die weitere Abklärung von Befun-<br />

den oder die Einleitung einer Behandlung. Diese<br />

Diagnose bedeutet einen tiefen Einschnitt in das<br />

bisherige Leben.<br />

Erforderlich sind<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

� eine einfühlsame Übermittlung der Diagnose,<br />

das Treffen „des richtigen Tones“.<br />

� die Bereitschaft des behandelnden Arztes mit<br />

der betroffenen Patientin „darüber zu reden“<br />

und ihr zu helfen, mit ihrem Schock und ihrer<br />

Angst <strong>zur</strong>echtzukommen.<br />

� mehrere eingehende therapeutische Ge-<br />

spräche mit dem Psychoonkologen.<br />

� eine umfassende Information <strong>zur</strong> Erkrankung,<br />

zu den unterschiedlichen Behandlungsmög-<br />

lichkeiten.<br />

� Erklärungen, was bei den einzelnen Behand-<br />

lungen passiert und mit welchen Nebenwir-<br />

kungen diese Behandlungen möglicherweise<br />

verbunden sind. Dazu gehören auch Hinweise,<br />

wo Patientinnen kompetente psychologische<br />

Beratung erhalten können.<br />

� eine Beratung, gemeinsam mit der betroffenen<br />

Patientin, was in ihrer Situation das Richtige<br />

sein könnte. Nicht nur unter medizinischen<br />

Gesichtspunkten, sondern auch unter Einbe-<br />

ziehung ihrer Ängste und Sorgen und ihrer<br />

persönlichen Lebensumstände.<br />

Für alle an der Behandlung Beteiligten gilt es,<br />

sich „einen Blick für ihre Patientinnen zu be-<br />

wahren“.<br />

Wenn die Angst, „was wird“, groß ist, Gefühle<br />

wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über-<br />

hand nehmen, jemand zum Reden fehlt, hilft<br />

professionelle Unterstützung, die Krankheit zu<br />

verarbeiten. Dies ist die Aufgabe u.a. von Psy-<br />

choonkologen.<br />

Frau Dr. Doris Schulze gibt im nachfolgenden<br />

Interview Auskunft über die Aufgaben von Psy-<br />

choonkologen.


Welche emotionalen Probleme können mit der<br />

Diagnose Brustkrebs verbunden sein?<br />

Ich erlebe bei den Patientinnen oft eine Art<br />

Diagnoseschock, der Ängste, Verzweiflung und<br />

Hoffnungslosigkeit auslöst. Viele Frauen verlieren<br />

ihr bis dahin positives Körperbild und können<br />

in eine Selbstwertkrise geraten. Manche<br />

befürchten durch die Erkrankung einen starken<br />

Attraktivitätsverlust und befürchten so Probleme<br />

in der Partnerschaft. „Krebs und Sexualität“ ist<br />

daher ein wichtiges Thema in den vertrauensvollen<br />

Gesprächen.<br />

Durch die Folgen der Erkrankung erleben die<br />

Frauen auch, dass ihre psychische und physische<br />

Leistungsfähigkeit sehr beeinträchtigt sein kann,<br />

vor allem im Berufsleben. Während der gesamten<br />

Zeit der Nachsorge müssen die Frauen auch<br />

lernen, mit ihren neuen Leistungsgrenzen umzugehen,<br />

dies fällt nicht allen leicht. Einige befürchten<br />

dann den Verlust ihres Arbeitsplatzes,<br />

weil sie für eine gewisse Zeit nicht mehr so belastbar<br />

sind, wie sie es bis dahin gewohnt waren.<br />

Ich beobachte zudem, insbesondere während<br />

der Zeit der Chemo- und Strahlentherapie, einen<br />

Rückzug der Patientinnen aus ihrem sozialen<br />

Leben. Sie igeln sich sprichwörtlich ein.<br />

Durch diese Isolation entwickeln sich bei einigen<br />

Frauen Depressionen, sie geraten ins Grübeln<br />

und fühlen sich der Krankheit dann hilflos<br />

ausgeliefert.<br />

Die durch die Diagnose „Brustkrebs“ ausgelöste<br />

Stressbelastung bewältigen viele Frauen mit<br />

Hilfe ihrer Ärzte, Angehörigen, Freunden und<br />

Kollegen gut, ca. ein Drittel der Patientinnen<br />

entwickelt eine psychische Störung im Sinne einer<br />

akuten Belastungsreaktion oder einer reaktiv<br />

ausgelösten Depression.<br />

Welche Aufgaben haben Psychoonkologen?<br />

Unsere Aufgabe ist es, die Patienten und ihre Angehörigen<br />

bei seelischen und sozialen Belastun-<br />

gen, die eine Krebserkrankung mit sich bringt,<br />

zu begleiten, zu beraten und zu behandeln. Dazu<br />

gehören die Stärkung des Selbstwertgefühls, die<br />

Reduktion von Ängsten, die Stärkung und Förderung<br />

ihres Selbstmanagements und ihrer sozialen<br />

Kompetenzen.<br />

Die Diagnose Krebs löst einen enormen Stress<br />

aus. Wir können die Patientinnen bei der Bewältigung<br />

dieser enormen Beanspruchung unterstützen.<br />

Neben der allgemeinen Krankheitsbewältigung<br />

stehen wir insbesondere dann <strong>zur</strong><br />

Verfügung, wenn aufgrund der Erkrankung<br />

depressive Reaktionen auftreten, die die Patientinnen<br />

allein nicht bewältigen können. In<br />

solchen Fällen führen wir vertrauensvolle Gespräche<br />

durch, das heißt, wir erarbeiten die sie<br />

aktuell beeinträchtigenden psychosozialen Zusammenhänge,<br />

suchen nach Veränderungsmöglichkeiten<br />

in ihrer Einstellung und in ihrem Verhalten<br />

und schulen die Patientinnen im Umgang<br />

mit ihren Gefühlen und Ängsten.<br />

Wann werden Sie in die Behandlung einbezogen?<br />

Wir stehen in verschiedenen Krankheitsphasen<br />

<strong>zur</strong> Verfügung. Im Rahmen der Akutversorgung<br />

führen wir mehrere Gespräche mit den Frauen<br />

bereits in der Klinik durch, die Nachsorge erfolgt<br />

dann meist ambulant in unseren Praxen. Selbstverständlich<br />

sind die psychoonkologischen Behandlungen<br />

auch Teil der Rehabilitation.<br />

Wie sieht Ihre praktische Arbeit in der Sächsischen<br />

Schweiz Klinik Sebnitz aus?<br />

Die Behandlung und Therapie von Patientinnen<br />

mit Brustkrebs ist aus psychotherapeutischer<br />

Sicht nur in Teamwork (Ärzte, Schwestern, Sozialer<br />

Dienst, Physiotherapie etc.) möglich.<br />

Einmal wöchentlich nehme ich an den Chefarztvisiten<br />

teil. Ich bespreche mich regelmäßig mit<br />

dem Pflegeteam und den Stationsärzten. Bereits<br />

beim ersten stationären Aufenthalt wird mit den<br />

Patientinnen ein psychoonkologisches Erstgespräch<br />

durchgeführt. Darüber hinaus biete ich<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Dr. phil. Dipl.-Psych.<br />

Dorit Schulze<br />

Psychoonkologin in Sebnitz<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

auch eine weitere Begleitung und psychoonko-<br />

logische Konsile im stationären Umfeld an.<br />

Mein weiterführendes Behandlungsangebot<br />

richtet sich im Speziellen an Patientinnen und<br />

deren Angehörige, die durch die Krebserkran-<br />

kung in eine psychosoziale Notlage geraten. Ich<br />

kläre gemeinsam mit ihnen die persönliche, fa-<br />

miliäre und berufliche Situation und suche nach<br />

angemessenen Lösungen, auch in Absprache<br />

mit dem Behandlungsteam.<br />

Das Ziel meiner Beratungsgespräche ist es, die<br />

Frauen seelisch zu stabilisieren. Gestaltet sich<br />

der Umgang mit der Krankheit als besonders<br />

schwierig, führe ich zusätzlich Kriseninterven-<br />

tionen durch. Die gezielten Interventionen sind<br />

sehr individuell geprägt. Sie dienen einerseits<br />

<strong>zur</strong> Entlastung der betroffenen Frau, gleichzei-<br />

tig sollen sie auch eine gezielte Unterstützung<br />

im Umgang mit der Krankheit sein und die Le-<br />

bensqualität der Frauen – auch ihrer Angehöri-<br />

gen – verbessern. Die Patientinnen erhalten er-<br />

gänzend von mir Informationen und Beratungen<br />

zu ambulanten Hilfsangeboten und Selbsthilfe-<br />

gruppen. Auf Wunsch stelle ich Kontakte her<br />

oder begleite die Frauen in für sie schwierigen<br />

Situationen. Ich unterstütze sie bei der medi-<br />

zinischen, beruflichen und psychosozialen Re-<br />

habilitation. Durch meine enge Kooperation<br />

in einem regionalen Netzwerk aus niederge-<br />

lassenen Onkologen, Haus- und Fachärzten,<br />

Ergo- und Physiotherapeuten, Pflege- und So-<br />

zialdiensten sowie Reha-Einrichtungen kann ich<br />

meine Patientinnen in ihrer Wahl der Mit- und<br />

Weiterbehandlungen unterstützen.<br />

Meine Fort- und Weiterbildungsangebote in der<br />

Sächsischen Schweiz Klinik richten sich an die<br />

Ärzte und das Pflegepersonal auf den Stationen.<br />

Diese Klinikmitarbeiter haben in der akuten<br />

Phase der Erkrankung einen naturgemäß en-<br />

gen Kontakt mit den Frauen und sind sehr stark<br />

mit deren psychosozialen Belastungssituationen<br />

konfrontiert. Mein Ziel ist es, mehr Verständnis<br />

im Umgang mit diesen Patientinnen zu wecken,<br />

aber auch die eigenen psychophysischen Res-<br />

sourcen der „Helfer“ zu erhalten und zu stär-<br />

ken.<br />

Können die Patientinnen auch nach dem statio-<br />

nären Aufenthalt mit Ihnen rechnen?<br />

Jede Patientin, die den Wunsch nach einer am-<br />

bulanten Weiterbehandlung in meiner Praxis<br />

äußert, erhält in der Regel innerhalb von 14 Ta-<br />

gen einen ersten Termin in der psychotherapeu-<br />

tischen Praxis. Die in der Klinik begonnene Be-<br />

handlung setze ich dann „nahtlos“ fort. Auch im<br />

ambulanten Setting beziehe ich die Angehörigen<br />

in den verschiedenen Therapiephasen mit ein.<br />

Wichtig ist mir dabei die Wiederherstellung und<br />

Stärkung der emotionalen Stabilität der Frauen.<br />

Sie sollen wieder handlungsfähig werden und<br />

ihre inneren und sozialen Ressourcen nutzen.<br />

Dabei helfen neben den beschriebenen Inter-<br />

ventionen auch verschiedene Entspannungsthe-<br />

rapien, die die Frauen erlernen können.


Selbsthilfegruppen: Hilf dir selbst und lass dir helfen!<br />

„Alles ist überstanden!“ So scheint es. Die Patientinnen und ihre Angehörigen erwarten, dass sich<br />

„jetzt alles normalisiert“, sie „wie früher funktionieren“ und der Alltag wieder einkehrt. Und dann<br />

fallen einige der Patientinnen in ein seelisches Tief, das sich durch Schlafstörungen, Erschöpfungszu-<br />

stände, Verstimmungen bemerkbar machen kann und auf den ersten Blick nicht mit der Brustkrebser-<br />

krankung in Verbindung zu stehen scheint. Das kann ein Signal dafür sein, dass das Thema Brustkrebs<br />

<strong>zur</strong> Seite geschoben und verdrängt wurde.<br />

In dieser Situation stehen den Betroffenen ne-<br />

ben ambulanten psychosozialen Betreuungsan-<br />

geboten auch Selbsthilfegruppen hilfreich <strong>zur</strong><br />

Seite. Hier können sie sich mit Menschen aus-<br />

tauschen, die Ähnliches erlebt haben bzw. erle-<br />

ben, die ihre Ängste, Sorgen und Nöte „am ei-<br />

genen Leib“ kennengelernt haben und ebenfalls<br />

einen Weg suchen, die Krankheit zu bewältigen.<br />

Hier können sie aber auch Informationen erhal-<br />

ten: zu ihrer Erkrankung und den Möglichkeiten<br />

der Behandlung und Therapie oder zu Unter-<br />

stützungsangeboten.<br />

Frau Christa Hentschel von der „Frauenselbst-<br />

hilfe nach Krebs“ gibt Auskunft über die Mög-<br />

lichkeiten der Selbsthilfegruppen.<br />

Welche Selbsthilfegruppen für Patientinnen mit<br />

Brustkrebs gibt es?<br />

In Hamburg gibt es 15 Selbsthilfegruppen, davon<br />

12 Gruppen der Frauenselbsthilfe nach Krebs.<br />

Bundesweit hat unser Verband 430 Gruppen. In<br />

den Gruppen sind alle Krebspatienten willkom-<br />

men, Frauen mit Brustkrebs sind mit circa 70<br />

Prozent am häufigsten bei uns vertreten.<br />

Was sind die häufigsten Fragen?<br />

Die häufigste Frage lautet: „Wo finde ich eine<br />

gute Klinik für die Brustoperation?“ In unseren<br />

Beratungsgesprächen empfehlen wir den be-<br />

troffenen Frauen grundsätzlich nur zertifizierte<br />

Brustzentren. Weiterhin werden Fragen <strong>zur</strong> Be-<br />

handlung und den Nebenwirkungen der Be-<br />

handlung gestellt. „Was erwartet mich bei der<br />

Bestrahlung?“ Fragen <strong>zur</strong> Schwerbehinderung,<br />

zu Rehakliniken, Krankenkassenleistungen,<br />

Ernährung, Sportangebote und „Wo gibt es in<br />

meinem Stadtteil eine Selbsthilfegruppe?“ er-<br />

gänzen das Spektrum der Fragen.<br />

Wie können Selbsthilfegruppen helfen?<br />

Das Motto der Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />

„auffangen – informieren – begleiten“ ist die<br />

Grundlage unserer Arbeit.<br />

Wir fangen die Frauen auf nach dem Schock der<br />

Diagnose, wir informieren über Hilfen <strong>zur</strong> Krank-<br />

heitsbewältigung und begleiten in ein Leben mit<br />

oder nach Krebs. Der Erfahrungsaustausch in<br />

den Selbsthilfegruppen und die Gespräche mit<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Christa Hentschel<br />

Frauenselbsthilfe nach Krebs,<br />

Landesverband Hamburg-Schleswig-Holstein<br />

e.V.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

anderen Frauen, die alles schon erlebt und über-<br />

lebt haben, machen Mut und geben Zuversicht.<br />

Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind Exper-<br />

ten im Umgang mit Hilfsmitteln und in Fragen<br />

der Alltags- und Lebensgestaltung. Wir können<br />

viele Fragen beantworten; dort wo wir an unse-<br />

re Grenzen stoßen, laden wir Experten aus dem<br />

Gesundheitswesen zu einem Gruppentreffen<br />

ein, die uns über Therapien, Nebenwirkungen<br />

oder auch neue Behandlungen berichten.<br />

Was wollen Frauen wissen?<br />

Es interessiert besonders, ob und welche Be-<br />

schwerden während der Therapie bei anderen<br />

Frauen auftreten und was man <strong>zur</strong> Linderung<br />

tun kann. Sie wollen in patientenverständlicher<br />

Form übersetzt bekommen, wie die unterschied-<br />

lichen Therapien, z.B. die Hormontherapie, wir-<br />

ken. Sie möchten wissen, ob eine Ernährungs-<br />

Umstellung sinnvoll ist, wie die Versorgung z.B.<br />

mit BH, Badeanzügen, Perücken, Brustprothesen<br />

geregelt ist, was ein Lymphödem ist, wie man es<br />

vermeiden kann und wie es behandelt wird.<br />

Wie wichtig ist die psychosoziale Betreuung der<br />

Patientinnen?<br />

Die Konfrontation mit der Diagnose Brustkrebs<br />

hinterlässt Spuren im physischen, psychischen<br />

und sozialen Bereich. Angst, Hilflosigkeit und<br />

Verzweiflung, Gedanken um die Endlichkeit des<br />

Lebens, um das Symbol der Weiblichkeit, die<br />

körperliche Entstellung, aber auch existenzielle<br />

Fragen belasten in der Situation die Frauen. Um<br />

das alles zu verarbeiten, braucht es die psycho-<br />

soziale Betreuung. In vielen Fällen kann auch die<br />

Selbsthilfe <strong>zur</strong> Bewältigung beitragen, aber im-<br />

mer dann, wenn wir an unsere Grenzen stoßen,<br />

haben wir ein Netz von professionellen Hilfsan-<br />

geboten, auf die wir verweisen können.<br />

Welche Bedeutung hat die Tumorkonferenz für<br />

die Therapieplanung?<br />

Das Wissen, dass nicht nur ein Arzt über die The-<br />

rapie entscheidet, sondern ein Expertenteam,<br />

schafft Vertrauen in die Behandlung.<br />

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Kliniken/<br />

niedergelassenen Gynäkologen?<br />

In Hamburg besteht seit 2001 eine Zusammen-<br />

arbeit der Frauenselbsthilfe nach Krebs mit der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek. Wir haben seit 2004<br />

eine Kooperation mit dem Brustzentrum und in<br />

der Klinik selbst eine eigene Beratungsstelle für<br />

Krebspatienten. Außerdem trifft sich die Selbst-<br />

hilfegruppe regelmäßig in der Klinik. Es gibt<br />

noch weitere Kooperationsverträge der Frau-<br />

enselbsthilfe nach Krebs mit Brustzentren in<br />

Hamburg, aber auch bundesweit.<br />

Gemeinsame Veranstaltungen der Kliniken mit<br />

der Selbsthilfe sind schon Tradition.<br />

Auch die niedergelassenen Ärzte unterstützen<br />

die Selbsthilfegruppen. Es ist kein Problem, ei-<br />

nen Arzt zu einem Gruppentreffen oder als Re-<br />

ferenten für eine Veranstaltung einzuladen.


Am nächsten Morgen ist es dann so weit. Wäh-<br />

rend Susanne Dierks <strong>zur</strong> Markierung in die<br />

Röntgenabteilung gefahren wird, wird Karen<br />

Müller in den OP geschoben. Der Eingriff wird in<br />

Vollnarkose vorgenommen. Während der Ope-<br />

ration wird in Karen Müllers rechter Brust nicht<br />

nur der Tumor entfernt, sondern auch etwas von<br />

dem umliegenden Gewebe (Sicherheitsabstand).<br />

Dieses Gewebe wird vom Pathologen untersucht.<br />

Es soll gerade so viel umliegendes Gewebe ent-<br />

fernt werden, dass bei der feingeweblichen Un-<br />

tersuchung der Schnittränder keine Tumorzellen<br />

mehr zu finden sind. Dieser Sicherheitsabstand<br />

müsste auch bei einer Entfernung der Brust ein-<br />

gehalten werden. (s. Ergebnis 5, Seite 38)<br />

Tumoren wachsen zunächst in der Brust und kön-<br />

nen zusätzlich die Lymphknoten befallen. Meist<br />

die Lymphknoten, die dem Geschwür am nächs-<br />

ten liegen, wie zum Beispiel die Lymphknoten in<br />

der Achselhöhle (Axilla). In der Regel sind die<br />

Lymphknoten nicht tastbar. Bei entzündlichen<br />

Veränderungen oder bösartigen Erkrankungen<br />

schwellen sie an, werden druckempfindlich und<br />

können schmerzen.<br />

Um festzustellen, ob bei Karen Müller bereits die<br />

Lymphknoten befallen sind, wird der sogenann-<br />

te Wächterlymphknoten aus der Achselhöhle<br />

entfernt. Dieser Lymphknoten liegt dem Tumor<br />

in der Brust sehr nahe und wurde in einem spe-<br />

ziellen Verfahren für den Operateur markiert.<br />

Dieser Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymph-<br />

knoten) wird noch während der Operation<br />

feingeweblich untersucht. Sollte sich bei dieser<br />

Untersuchung herausstellen, dass der Wächter-<br />

lymphknoten befallen ist, müssen auch die wei-<br />

teren Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt<br />

werden. Im Falle von Frau Müller muss lediglich<br />

der Wächterlymphknoten (Sentinel node) ent-<br />

fernt werden. (s. Ergebnis 6, Seite 40)<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Angabe Sicherheitsabstand (Ergebnis 5)<br />

Unabhängig davon, ob eine brusterhaltende Therapie (BET) durchgeführt oder die betroffene Brust<br />

vollständig entfernt wird (Mastektomie), ist bei der Operation ein ausreichender Sicherheitsabstand<br />

zum gesunden Gewebe einzuhalten. Die Angabe des Sicherheitsabstandes ist ein Indiz für eine sach-<br />

gemäß durchgeführte Brustkrebsoperation.<br />

Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an Patientinnen<br />

mit Primärerkrankung und Histologie „Invasives Mammakarzinom (Primärtumor) oder DCIS“<br />

und brusterhaltender Therapie und abgeschlossener operativer Therapie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

92,86% 97,73%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 98,73%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 98,72%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 98,08%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 97,78%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,92%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,88%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

96,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 96,30%<br />

Sicherheitsabstand bei brusterhaltender Therapie<br />

Bei einer brusterhaltenden Operation wird ausschließlich<br />

der betroffene Bereich, mit einem Sicherheitsabstand<br />

zum gesunden Gewebe, entfernt.<br />

Dieser Sicherheitsabstand sollte mindestens 5 mm<br />

betragen.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird bei brusterhaltenden<br />

Operationen der Sicherheitsabstand<br />

zum gesunden Gewebe umfassend angegeben.<br />

Das zeigen sowohl die <strong>Asklepios</strong><br />

Bundesrate, die mit 97,73 Prozent im Referenzbereich<br />

liegt, während bundesweit mit<br />

92,86 Prozent der Referenzbereich nicht erreicht<br />

wird.<br />

Die Einzelergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in der linken Tabelle belegen den erreichten<br />

hohen Standard.


Sicherheitsabstand bei Mastektomie<br />

Auch bei der Entfernung der Brust (Mastektomie)<br />

ist die Angabe des Sicherheitsabstandes zum gesunden<br />

Gewebe wichtig.<br />

Der Referenzbereich wird von den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken eingehalten. Auf Bundesebene wird<br />

der Referenzbereich mit lediglich 88,08 Prozent<br />

verfehlt.<br />

Die rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken geben<br />

den Sicherheitsabstand standardmäßig<br />

an.<br />

Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen zum Sicherheitsabstand an Patientinnen<br />

mit Primärerkrankung und Histologie „Invasives Mammakarzinom (Primärtumor) oder DCIS“<br />

und Mastektomie und abgeschlossener operativer Therapie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

88,08% 95,01%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 97,73%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,14%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 96,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

95,83%<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Entfernung von Lymphknoten (Ergebnis 6)<br />

Tumoren wachsen zunächst in der Brust und können dann in den ableitenden Lymphknoten, die<br />

dem Knoten am nächsten liegen, Absiedelungen bilden. Dies sind zumeist die Lymphknoten in der<br />

Achselhöhle (Axilla). Bei Gesunden sind die Lymphknoten nicht tastbar. Bei entzündlichen Verände-<br />

rungen oder bösartigen Erkrankungen schwellen sie an, sie werden druckempfindlich und können<br />

schmerzen.<br />

Wenn der Brustkrebs nicht mehr auf die Brust allein begrenzt ist, finden sich Tumorzellen in den<br />

Lymphknoten. Um festzustellen, ob die Lymphknoten von Tumorzellen befallen sind, werden zusätz-<br />

lich <strong>zur</strong> Brustentfernung Lymphknoten aus der Achselhöhle entnommen und untersucht.<br />

Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung ohne Markierung an allen Patientinnen<br />

mit DCIS oder operativer Therapie bei Primärerkrankung<br />

Referenzbereich: 0 bis 5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

12%<br />

9%<br />

6%<br />

3%<br />

0%<br />

10,22% 5,17%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />

in frühen Stadien des Brustkrebses<br />

In frühen Stadien eines Brustkrebses (z.B. DCIS)<br />

kann auf die Entfernung der Lymphknoten (Axilladissektion)<br />

verzichtet werden, da in diesen Fällen<br />

der Befall der Lymphknoten sehr unwahrscheinlich<br />

ist. Eine Entfernung der Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />

würde für die Patientin Nachteile, wie beispielsweise<br />

Wasseransammlungen im Arm (Ödeme)<br />

oder Bewegungseinschränkungen, mit sich bringen.<br />

Bei einer frühen Form des Brustkrebses (DCIS) ist<br />

eine möglichst geringe Rate von Lymphknotenentfernungen<br />

anzustreben.<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken (5,17<br />

Prozent) liegt knapp außerhalb des Referenzbereiches<br />

(0 bis 5 Prozent). Die Bundesrate<br />

liegt mit 10,22 Prozent deutlich außerhalb des<br />

Referenzbereichs, ein Teil der Operationen in<br />

der Achselhöhle wäre vermeidbar.


Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />

Wenn der Tumor in der Brust bösartig ist, müssen<br />

zum Ausschluss einer Beteiligung die Lymphknoten<br />

in der Achselhöhle entfernt werden (Axilladissektion).<br />

Bei sehr kranken Patientinnen kann nach Abwägen<br />

aller Vor- und Nachteile auf die Entfernung<br />

der Lymphknoten verzichtet werden.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden bei 97,13<br />

Prozent der Patientinnen, bei denen nach den<br />

Regelungen der BQS eine Lymphknotenentfernung<br />

erforderlich ist, die Lymphknoten aus<br />

der Achselhöhle entfernt. Der Referenzbereich<br />

reicht von 95 bis 100 Prozent.<br />

Rechts sehen Sie Ergebnisse einzelner <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung ohne Markierung oder SLNB an<br />

allen Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom und Primärerkrankung, unter Ausschluss<br />

von Patientinnen mit Fernmetastasen<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

95,83% 97,13%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 100,00%<br />

Collm Klinik Oschatz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,22%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,95%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,53%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 98,48%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 97,73%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,65%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

96,15%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,80%<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Anzahl Lymphknoten<br />

Die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />

ist für die Stadieneinteilung des Brustkrebses<br />

und die Beurteilung der erforderlichen Nachbehandlung<br />

von großer Bedeutung. Eine relativ sichere<br />

Aussage ist jedoch nur möglich, wenn eine bestimmte<br />

Anzahl von Lymphknoten entfernt und feingeweblich<br />

untersucht werden. Die Anzahl der aus der<br />

Achselhöhle entfernten Lymphknoten ist ein Qualitätskriterium<br />

für die Operation des Brustkrebses.<br />

Um aussagekräftig zu sein, sollte die Anzahl der aus<br />

der Achselhöhle entfernten Lymphknoten bei 10 und<br />

mehr Lymphknoten liegen, sofern keine Entfernung<br />

des Wächterlymphknotens erfolgt.<br />

Anteil von Patientinnen mit Entfernung >= 10 Lymphknoten an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />

und invasivem Mammakarzinom mit Axilladissektion und abgeschlossener<br />

operativer Therapie, ohne präoperative tumorspezifische Therapie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Sebnitz<br />

84,87% 89,60%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

100% 100% 100% 98,28% 96,88% 96,15%<br />

Eggenfelden Bad Oldesloe Lich Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Hamburg-<br />

Nord<br />

Hier erreichen noch nicht alle <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

den Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

liegt mit 89,60 Prozent jedoch deutlich oberhalb<br />

der Bundesrate mit 84,87 Prozent. Über<br />

das Medical Board (Expertengremium der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken) werden derzeit in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken geeignete Maßnahmen <strong>zur</strong><br />

Optimierung der Lymphknotengewinnung<br />

eingeleitet.<br />

Die Ergebnisse der links aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen bereits heute innerhalb<br />

des Bereiches für eine gute Behandlungsqualität.


Indikation <strong>zur</strong> Entfernung des<br />

Wächterlymphknotens<br />

In einem frühen Stadium der Brustkrebserkrankung<br />

kann auf die Entfernung aller Lymphknoten aus<br />

der Achselhöhle verzichtet werden, wenn der sogenannte<br />

Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten)<br />

aus der Achselhöhle entnommen wird. Dieser<br />

Wächterlymphknoten, der durch ein Spezialverfahren<br />

markiert wird, steht dann repräsentativ für die<br />

anderen Lymphknoten der Achselhöhle.<br />

Durch dieses Verfahren lassen sich Nebenwirkungen<br />

der ausgedehnten Lymphknotenentfernung weitgehend<br />

vermeiden. Unter anderem wird dadurch die<br />

Ansammlung von Gewebsflüssigkeit im Arm der<br />

operierten Seite verhindert.<br />

Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten<br />

im Lymphabfluss eines Tumors. Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sie als Erste von Tumorzellen befallen<br />

werden, ist hoch. Ergibt die Untersuchung, dass<br />

diese tumorfrei sind, kann mit großer Sicherheit davon<br />

ausgegangen werden, dass auch die weiteren<br />

Lymphknoten tumorfrei sind. Sollte der Wächterlymphnoten<br />

allerdings befallen sein, müssen anschließend<br />

alle Lymphknoten aus der Achselhöhle<br />

entfernt werden.<br />

Bei dem Verfahren der Entfernung eines Wächterlymphknotens<br />

wird ein besonders markierter<br />

Lymphknoten repräsentativ für die gesamten<br />

Lymphknoten der Achselhöhle entfernt (Sentinel-<br />

Lymphknoten-Biopsie – SLNB). Bei möglichst vielen<br />

Patientinnen, bei denen sich keine Tumorzellen in<br />

den Lymphknoten finden, sollte eine Entfernung des<br />

Wächterlymphkotens durchgeführt werden.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

96,55% 96,10%<br />

Bad Oldesloe<br />

Wiesbaden<br />

91,30%<br />

Hamburg-<br />

Nord<br />

Bei 75,42 Prozent der Patientinnen, bei denen<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine Entfernung<br />

des Wächterlymphknotens durchführbar war,<br />

wurde diese Technik auch durchgeführt. Das<br />

Ergebnis liegt deutlich im Referenzbereich<br />

(41,2 bis 100 Prozent) und steht damit für eine<br />

sachgerechte Entscheidung <strong>zur</strong> Entfernung des<br />

Wächterlymphknotens.<br />

Besonders hohe Raten erreichen die <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken in der unteren Grafik.<br />

Anteil von Patientinnen mit alleiniger SLNB an Patientinnen mit Primärerkrankung und<br />

invasivem Mammakarzinom im Stadium pT1 und negativem pN-Staging und ohne präoperative<br />

tumorspezifische Therapie (primär-operative Therapie abgeschlossen)<br />

Referenzbereich: 41,2 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,74%<br />

Langen<br />

71,16% 75,24%<br />

Bundesrate 2007<br />

87,10%<br />

Lich<br />

86,15%<br />

Eggenfelden<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

80,70%<br />

Goslar<br />

75,00%<br />

Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Gegen Mittag ist Karen Müller wieder auf ihrem<br />

Zimmer. Ein wenig müde noch, da sie gegen die<br />

Schmerzen entsprechende Mittel bekommen<br />

hat. Ihre rechte Brust ist durch einen Verband<br />

abgedeckt.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Nachmittags kommt der Operateur zu Karen<br />

Müller. Er erläutert ihr, dass die Operation gut<br />

verlaufen ist. Er konnte so operieren, dass die<br />

Form der Brust nicht beeinträchtigt wurde. Da-<br />

her ist weder ein Brustaufbau noch der Einsatz<br />

einer Prothese erforderlich. (s. „Brustoperateure<br />

− zertifizierte Spezialisten“, Seite 45)<br />

Auch während der folgenden Tage ihres Kran-<br />

kenhausaufenthaltes fühlt sich Karen Müller gut<br />

betreut. Neben der Visite kommt jetzt täglich die<br />

Krankengymnastin, damit der rechte Arm nach<br />

der Operation die volle Beweglichkeit behält.<br />

Die zusätzlichen Gespräche mit dem Psychoon-<br />

kologen und der Breast Nurse helfen Karen Mül-<br />

ler bei der Bewältigung ihrer Erkrankung.<br />

Während der Visite löchert Karen Müller den<br />

Stationsarzt. Sie möchte wissen, wie es weiter-<br />

geht. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt,<br />

ist die Entscheidung nicht zu treffen. Erst müs-<br />

sen alle Befunde vorliegen und anschließend in<br />

der sogenannten Tumorkonferenz mit allen Be-<br />

teiligten gemeinsam beratschlagt werden. Re-<br />

gelmäßig treffen sich die an der Diagnostik und<br />

Therapie beteiligten Ärzte, die für die Versorgung<br />

von Brustkrebspatientinnen ausgebildeten Pfle-<br />

gekräfte (Breast Nurse) und die Psychoonkologin<br />

zu einer Tumorkonferenz. Hier werden, indivi-<br />

duell für jede Patientin, die weiteren Untersu-<br />

chungen und Behandlungen abgestimmt. Zu der<br />

Tumorkonferenz werden auch die einweisenden<br />

Ärzte der jeweiligen Patientinnen eingeladen.<br />

(s. „Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem<br />

Brustzentrum“, Seite 46)<br />

Das während der Operation entnommene Ge-<br />

webe wird vor der Beratung in der Tumorkonfe-<br />

renz vom Pathologen feingeweblich untersucht.<br />

Es wird dabei zusätzlich zu der Untersuchung,<br />

ob es eine gut- oder bösartige Erkrankung ist,<br />

eine Hormonrezeptoranalyse durchgeführt, bei<br />

der die Hormonempfindlichkeit der Tumorzellen<br />

untersucht wird. Diese Hormonempfindlichkeit<br />

ist für die Planung der weiteren Nachbehand-<br />

lung von großer Bedeutung. (s. Ergebnis 7, Seite<br />

48)<br />

Für die Tumorkonferenz trägt Dr. Hannig alle<br />

Befunde von Frau Müller zusammen. Die end-<br />

gültige Untersuchung des während der Operati-<br />

on entnommenen Wächterlymphknotens zeigt,<br />

dass dieser nicht befallen ist, der Tumor bisher<br />

nicht gestreut hat. Die Tumorzellen der Brust<br />

sprechen, auch das zeigen die Untersuchungs-<br />

ergebnisse, auf Hormone an. Das bedeutet, dass<br />

die Tumorzellen unter dem Einfluss von Hor-<br />

monen zum Wachstum angeregt werden.


Brustoperateure – zertifizierte Spezialisten<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in<br />

der Gynäkologie (AWOGyn) hat Standards für die Zertifizierung von Brustoperateuren festgelegt.<br />

Diese garantieren eine hohe Erfahrung und Spezialisierung der Operateure.<br />

Dr. Dieter Lampe, Leiter des Brustzentrums Weißenfels und zertifizierter Brustoperateur nach AWO-<br />

Gyn, gibt uns einen Einblick in seine Tätigkeit.<br />

Bundesweit gibt es bisher nur rund 80 zertifi-<br />

zierte Brustoperateure nach AWOGyn. Welchen<br />

Vorteil haben Patientinnen, wenn sie sich bei ei-<br />

ner Brustkrebserkrankung in einem Brustzentrum<br />

mit spezialisierten Brustoperateuren behandeln<br />

lassen?<br />

Durch eine optimale Zusammenarbeit der un-<br />

terschiedlichen Fachdisziplinen, die an der Ent-<br />

deckung und Behandlung von Brustkrebser-<br />

krankungen beteiligt sind, werden lange Wege<br />

und unnötige Zeitverluste vermieden. Zu der<br />

Standardtherapie der Brustkrebserkrankung<br />

gehört die Operation. In der Zwischenzeit wird<br />

ein Großteil der Brustkrebsoperationen brusterhaltend<br />

durchgeführt. Doch auch bei diesen<br />

Eingriffen kommt es erheblich auf die Erfahrung<br />

des Operateurs an, um anschließend ein gutes<br />

kosmetisches Ergebnis zu erhalten.<br />

Von der AWOGyn anerkannte Brustoperateure<br />

müssen Erfahrungen und Kenntnisse der operativen<br />

Behandlung von Brusterkrankungen<br />

nachweisen. Neben der Erstbehandlung der<br />

Brustkrebserkrankung gehören auch wiederherstellende<br />

Operationen der Brust zum Spektrum,<br />

das die Brustoperateure beherrschen müssen.<br />

Als Nachweis dient ein Logbuch, mit dem die<br />

absolvierten Fortbildungen nachgewiesen werden<br />

müssen. Die Überprüfung der Qualifikation<br />

des Operateurs erfolgt anschließend durch ein<br />

Auditverfahren der AWOGyn.<br />

Die Entfernung der gesamten Brustdrüse wegen<br />

einer Brustkrebserkrankung wird in den letzten<br />

Jahren deutlich seltener durchgeführt. Trotzdem<br />

erfolgt sie in circa 20 bis 30 Prozent der Fälle.<br />

Welche Hilfe können Sie den betroffenen Frauen<br />

anbieten?<br />

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Methoden,<br />

um die Brust wiederherzustellen: Die<br />

Brust kann mit körpereigenem Gewebe, mit<br />

einem Implantat oder einer Kombination beider<br />

Methoden wieder aufgebaut werden. Implantate<br />

bestehen überwiegend aus Silikonkissen,<br />

die es in unterschiedlichen Größen gibt. Operativ<br />

komplizierter ist der Brustaufbau mit Eigengewebe.<br />

Bei dieser Operationstechnik wird das<br />

eigene Gewebe aus dem Unterbauch- oder Rückenbereich<br />

genutzt, um die Brust neu zu erstellen.<br />

Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.<br />

Bei einem anerkannten Brustoperateur haben<br />

die Patienten die Sicherheit, dass sie umfassend<br />

beraten werden und dass der Operateur auch<br />

die Erfahrung besitzt, diese Operationen durchzuführen.<br />

Dr. Dieter Lampe<br />

Leiter des Brustzentrums Weißenfels,<br />

zertifizierter Brustoperateur<br />

nach den Regelungen der<br />

„Arbeitsgemeinschaft für ästhetische,<br />

plastische und wiederherstellende<br />

Operationsverfahren in<br />

der Gynäkologie e.V.“ (AWOGyn)<br />

Leiter von Brustzentren, die nach den Regelungen der AWOGyn als Brustoperateur zertifiziert<br />

wurden, sind u.a. in folgenden <strong>Asklepios</strong> Kliniken tätig:<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden, Dr. Jürgen Terhaag<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar, Dr. Hanno Klingemann<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg, Prof. Dr. Andree Faridi<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels, Dr. Dieter Lampe<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden, Dr. Volker Heyl<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem Brustzentrum<br />

Die interdisziplinäre Tumorkonferenz stellt das geballte Expertenwissen in einem Brustzentrum dar.<br />

Dementsprechend hoch sind die Anforderungen, die im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens an<br />

diese Tumorkonferenz gestellt werden.<br />

Es ist genau festgelegt, dass die interdisziplinäre<br />

Tumorkonferenz mindestens einmal pro Woche<br />

zusammentreffen muss. Dadurch wird sicher-<br />

gestellt, dass jeder Patient auch zeitnah zu einer<br />

Empfehlung der Tumorkonferenz kommt.<br />

Auch für die Zusammensetzung der Tumor-<br />

konferenz bestehen eindeutige Vorgaben: Min-<br />

destens ein Brustoperateur, ein Röntgenarzt,<br />

ein Pathologe (feingewebliche Beurteilung), ein<br />

Strahlentherapeut sowie ein internistischer bzw.<br />

gynäkologischer Onkologe (Krebsarzt) müssen<br />

anwesend sein. Dazu sind weitere Fachexperten<br />

(z.B. Psychoonkologe, Pflege) bedarfsgerecht in<br />

die Tumorkonferenz einzubeziehen. Die Anwe-<br />

senheit der Experten muss nachgewiesen wer-<br />

den.<br />

Darüber hinaus sind verbindliche Regelungen<br />

zum Ablauf der Tumorkonferenz bis in das De-<br />

tail festgelegt. So gibt es Vereinbarungen, in wel-<br />

cher Form die Konferenz vorzubereiten ist, wie<br />

die Konferenz dokumentiert wird, wie Therapie-<br />

empfehlungen gefällt werde, wie die niederge-<br />

lassenen Ärzte einzubeziehen sind und so wei-<br />

ter.<br />

Und wozu so viel „bürokratischer Aufwand“?<br />

Ziel dieser Tumorkonferenzen ist eine indivi-<br />

duelle Therapieempfehlung auf höchstem me-<br />

dizinischen Niveau für jeden Patienten. Da alle<br />

entsprechenden Fachrichtungen frühzeitig in die<br />

Therapieplanung einbezogen werden, die Ent-<br />

scheidung auf Basis der aktuellen Leitlinien ge-<br />

troffen und zeitnah dokumentiert werden, gibt<br />

es für den Patienten ein Behandlungskonzept<br />

aus einem Guss.<br />

Dieses Behandlungskonzept hat seine Gültig-<br />

keit, egal ob die nachfolgende Behandlung im<br />

Krankenhaus oder im ambulanten Bereich beim<br />

niedergelassenen Arzt durchgeführt wird.<br />

Das Konzept ist allen Beteiligten bekannt und<br />

wird von allen getragen. Jeder Therapeut weiß,<br />

welches sein Anteil an der Behandlung ist, egal<br />

ob er Strahlentherapeut oder Psychoonkologe<br />

ist.


Alle Untersuchungsergebnisse und der Opera-<br />

tionsbericht werden in der Tumorkonferenz von<br />

allen an der Behandlung Beteiligten erörtert. Da-<br />

bei werden auch die möglichen Therapiemög-<br />

lichkeiten (s. „Weitere Therapien ergänzen die<br />

Operation“, Seite 54) diskutiert und eine Emp-<br />

fehlung, speziell für Karen Müller, erarbeitet.<br />

Die Mitglieder der Tumorkonferenz empfehlen<br />

die Durchführung einer Strahlentherapie. Diese<br />

gehört zum Behandlungskonzept einer bruster-<br />

haltenden Therapie. Weitere Therapien, wie bei-<br />

spielsweise eine Chemotherapie, halten die Spe-<br />

zialisten bei Karen Müller für nicht notwendig.<br />

Da die Tumorzellen positiv auf Hormone reagie-<br />

ren, empfiehlt die Tumorkonferenz die Strahlen-<br />

therapie mit einer Antihormontherapie zu er-<br />

gänzen. Für Karen Müller bedeutet dies, täglich<br />

eine Tablette einzunehmen.<br />

Herr Dr. Hannig erklärt Karen Müller bei der<br />

nächsten Visite, welche unterschiedlichen Mög-<br />

lichkeiten es gibt, den Brustkrebs zu behandeln.<br />

Neben der Operation kommen die Strahlen- oder<br />

Chemotherapie oder auch eine Antihormonthe-<br />

rapie <strong>zur</strong> Anwendung. Welche Behandlungsme-<br />

thode geeignet ist, hängt von der Art des Tumors<br />

und dem Stadium der Erkrankung ab. Auch der<br />

Grad der Ausbreitung, beispielsweise wenn die<br />

Lymphknoten der Achsel befallen sind, spielt<br />

bei der Entscheidung über die Behandlungsme-<br />

thode eine Rolle. Er erläutert ihr außerdem aus-<br />

führlich, warum ihr die Tumorkonferenz zu einer<br />

Strahlenbehandlung – kombiniert mit einer An-<br />

tihormontherapie – rät.<br />

Rund eine Woche nach ihrer Aufnahme kann<br />

Karen Müller die Klinik verlassen. Im Abschluss-<br />

gespräch, verbunden mit einer abschließenden<br />

Untersuchung, erhält Karen Müller neben dem<br />

Arztbrief auch einen sogenannten Nachsor-<br />

geordner. (s. „Nachsorge: Betreuung über den<br />

Krankenhausaufenthalt hinaus“, Seite 55) Hier<br />

sind für die nächsten Jahre die Anzahl, Art und<br />

Häufigkeit von Untersuchungen, wie beispiels-<br />

weise der Mammographie, benannt. Außerdem<br />

sind dort alle Untersuchungsbefunde, Unterla-<br />

gen wie histologische Befunde und der Operati-<br />

onsbericht, gebündelt enthalten. Die Nachsorge<br />

der behandelten Patientinnen dauert in der Re-<br />

gel 10 Jahre und wird durch den niedergelas-<br />

senen Frauenarzt durchgeführt und koordiniert.<br />

Beim Abschlussgespräch fragt Herr Dr. Hannig<br />

Karen Müller, ob er ihre Daten an das Krebs-<br />

register weiterleiten darf. Deren Aufgabe sei es<br />

Ursachenforschung zu betreiben und mögliche<br />

Gründe für das Entstehen und die Ausbreitung<br />

von Krebserkrankungen zu ermitteln. Diese Auf-<br />

gabe können sie jedoch nur wahrnehmen, wenn<br />

sie über auftretende Krebserkrankungen infor-<br />

miert werden. Karen Müller stimmt einer Mel-<br />

dung zu. (s. Ergebnis 8, Seite 50)<br />

Bis zu 6 Wochen wird es dauern, bis die Wunde<br />

vollständig verheilt ist. Erst dann wird bei Karen<br />

Müller die Strahlentherapie beginnen. Ihr Mann<br />

Jens und ihre beiden Kinder Benjamin und Julia<br />

freuen sich, ihre Ehefrau und Mamma wieder zu<br />

Hause zu haben. Sie haben verabredet, sie in den<br />

nächsten Wochen bei der Hausarbeit zu unter-<br />

stützen. Jeder hat ein paar Pflichten übernom-<br />

men. Auch ihre Freunde kommen und fassen<br />

mit an.<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

„Ich habe zunächst gedacht, die nehmen mir den Knoten<br />

heraus und das war‘s dann. Erst nachdem ich<br />

etwas <strong>zur</strong> Ruhe gekommen bin, habe ich gemerkt, wie<br />

sehr mich ‚die Sache‘ beschäftigt. Und dann das Gefühl,<br />

‚ich muss mich zusammenreißen‘, meiner Familie<br />

und meinen Freunden das Gefühl vermitteln, dass<br />

‚schon wieder alles gut wird‘.“<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Hormonrezeptoranalyse und HER-2/neu-Analyse (Ergebnis 7)<br />

Aus dem Brusttumor wird im Rahmen der feingeweblichen Untersuchung die Hormonempfindlich-<br />

keit der Krebszellen bestimmt; es wird eine Hormonrezeptoranalyse durchgeführt. Das Ergebnis des<br />

Hormonrezeptorstatus ist für die weitere Behandlung und die Nachkontrollen nach einer Brustkrebs-<br />

operation von entscheidender Bedeutung.<br />

Hormone sind Stoffe, die beispielsweise den Stoffwechsel<br />

und das Wachstum im Körper regulieren.<br />

Bösartige Brusttumoren können über „Empfangsstationen“,<br />

sogenannte Hormonrezeptoren, verfügen.<br />

Diese Tumorzellen werden dann unter dem Einfluss<br />

von Hormonen zum Wachstum angeregt.<br />

Anteil von Patientinnen mit immunhistologischer Hormonrezeptoranalyse an allen Patientinnen<br />

mit invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener Therapie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

98,64% 99,44%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,34%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,30%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 99,06%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 99,05%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

98,33%<br />

Collm Klinik Oschatz 97,37%<br />

Mit Hilfe einer Hormonrezeptoranalyse wird geprüft,<br />

ob in den Tumorzellen „Empfangsstationen“<br />

zu finden sind, die auf weibliche Geschlechtshormone<br />

(Östrogen oder Progesteron) reagieren.<br />

Die Anwesenheit dieser Rezeptoren bzw. deren Ausprägungsgrad<br />

gibt Hinweise auf die Empfindlichkeit<br />

der Tumorzellen.<br />

Als zusätzlicher neuer Indikator für die Prognose<br />

beim Brustkrebs gilt der HER-2/neu-Status.<br />

Der HER-2/neu-Rezeptor ist ein Rezeptor, an den<br />

Wachstumsfaktoren andocken können, wodurch<br />

eine aggressive Tumorzellvermehrung ausgelöst<br />

wird. Neue, gentechnologisch hergestellte, zielgerichtet<br />

wirkende Medikamente haben eine Halbierung<br />

des Rückfallrisikos bewirkt, indem sie diese Rezeptoren<br />

gezielt blockieren. Hierdurch konnte eine gänzlich<br />

neue, bahnbrechende Entwicklung in der Brustkrebstherapie<br />

eingeleitet werden. Derzeit werden<br />

in klinischen Studien eine ganze Reihe zusätzlicher<br />

Antikörper getestet, einige stehen kurz vor der Zulassung.<br />

Wenn festgestellt wird, dass der Tumor unter Hormoneinfluss<br />

zum Wachstum angeregt wird, kann<br />

durch eine „antihormonelle Therapie“ dieses Wachstum<br />

verringert bzw. behindert werden. Die Gabe<br />

von Antihormonen gegen die weiblichen Geschlechtshormone<br />

erfolgt dabei in der Regel in Form<br />

einer Tablette, die täglich eingenommen werden<br />

muss.<br />

Hormonrezeptoranalyse<br />

Eine Hormonrezeptorbestimmung sollte möglichst<br />

bei allen Patientinnen durchgeführt werden.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gehört die Hormonrezeptoranalyse<br />

zum Standard; sie wird<br />

in 99,44 Prozent aller Behandlungen durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse der links genannten Kliniken<br />

liegen mit mehr als 97 Prozent deutlich im<br />

Referenzbereich (95 bis 100 Prozent).


HER-2/neu-Status<br />

Die Entscheidung zu einer gezielten Antikörpertherapie<br />

ist nur sachgerecht anzuwenden, wenn der Rezeptor<br />

auch aus dem Brusttumorgewebe bestimmt<br />

wurde. Deshalb sollte immer der HER-2/neu-Status<br />

bestimmt werden, um in Abstimmung mit der betroffenen<br />

Patientin die bestmögliche Therapie ableiten<br />

zu können.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird der HER­2/<br />

neu­Status nahezu durchgängig bestimmt.<br />

Das Ergebnis liegt mit 99,21 Prozent deutlich<br />

im Referenzbereich und oberhalb der Bundesrate.<br />

Den hohen Standard belegen auch die Einzelergebnisse<br />

der rechts genannten <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken.<br />

Anteil von Patientinnen mit HER-2/neu-Analyse an allen Patientinnen mit abgeschlossener<br />

operativer Therapie bei Primärerkrankung<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

97,21% 99,21%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,24%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,13%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 99,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 98,63%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,61%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel/<br />

Germersheim<br />

98,15%<br />

Collm Klinik Oschatz 97,14%<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Mammachirurgie / Meldung an ein Krebsregister (Ergebnis 8)<br />

Für eine weitere Optimierung der Behandlung, aber auch für eine Ursachenforschung ist es wichtig,<br />

über den Einzelfall hinausgehende Grundlagen <strong>zur</strong> Entstehung und Ausbreitung von Krebserkran-<br />

kungen zu recherchieren und auszuwerten. Diese Aufgaben, wie die Erhebung, Analyse und Inter-<br />

pretation von Daten, die Auskunft über das Auftreten und die Häufigkeit von Krebserkrankungen<br />

geben, nehmen Krebsregister wahr. Jedes Bundesland verfügt inzwischen über ein Krebsregister; sie<br />

unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihres Meldemodus oder in der Flächendeckung.<br />

Anteil von Patientinnen mit Meldung an ein epidemiologisches Landeskrebsregister/klinisches<br />

Krebsregister an allen Patientinnen mit maligner Neoplasie und abgeschlossener operativer<br />

Therapie<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

87,90% 97,98%<br />

Bundesrate 2007<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Krankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />

Collm Klinik Oschatz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,42%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 98,31%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 97,92%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 97,32%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

96,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,52%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 96,20%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 95,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 95,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 94,57%<br />

Voraussetzung für die Arbeit der Krebsregister ist<br />

eine solide Datenbasis. Diese ist ausschließlich<br />

durch eine hohe Melderate zu erreichen.<br />

Den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist die große Bedeutung<br />

der Krebsregister bewusst. Dementsprechend<br />

hoch sind die Melderate, die sich mit<br />

97,98 Prozent deutlich von der Bundesrate abhebt.<br />

Das gute Ergebnis belegen auch die Einzelergebnisse<br />

der links genannten <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken.


Wenige Wochen später beginnt Karen Müller mit<br />

der Strahlentherapie. Dazu muss sie nicht in die<br />

Klinik. Sie hat sich eine Strahlentherapiepraxis<br />

in ihrer Nähe gesucht. Schließlich muss sie jetzt<br />

mehrmals pro Woche <strong>zur</strong> Bestrahlung. Der Pra-<br />

xisinhaber kennt Frau Müller bereits von der Tu-<br />

morkonferenz.<br />

„Die Reha hat mir gutgetan.<br />

Nicht nur körperlich. Mich<br />

mit anderen Frauen auszutauschen,<br />

das hat mir sehr geholfen.“<br />

Es ist bereits Sommer, als alle Behandlungen<br />

hinter ihr liegen. Zu ihrer großen Freude hat sie<br />

einen Termin für die Rehabilitation erhalten, der<br />

sich zumindest teilweise mit den Ferien ihrer<br />

Kinder deckt. So kann ihre Familie sie während<br />

ihres Aufenthaltes in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg<br />

besuchen kommen. (s. „Rehabilitationskliniken:<br />

ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess“,<br />

Seite 52)<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Dr. Urte Skorzinski<br />

Fachärztin für Gynäkologie an<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg,<br />

Fachklinik für Hämato-Onkologie,<br />

Anschlussheilbehandlung und<br />

Rehabilitation<br />

Rehabilitationskliniken: ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess<br />

Auch nach Abschluss der Behandlung im Krankenhaus bleibt eine psychische Betreuung wichtig, um<br />

die Krankheit zu verarbeiten.<br />

Oft ist die Rehaklinik der erste Ort, wo die Patientin „mal wieder zu sich kommt“, durchatmen kann<br />

und Zeit zum Nachdenken hat. „Wo stehe ich?“, „Wie geht es weiter?“ sind Fragen, die jetzt in den<br />

Mittelpunkt rücken. Da bietet eine Rehabilitationsmaßnahme ein wenig Zeit, um die Krankheit, all<br />

das, was in vorangegangenen Wochen und Monaten passiert ist, „zu verdauen“ und neue Perspekti-<br />

ven zu entwickeln. Zeit, den Körper zu stärken. Zeit, sich mit Patientinnen in gleicher oder ähnlicher<br />

Situation auszutauschen. Zeit, damit zu beginnen, die Krankheit mit professioneller Hilfe „zu bewäl-<br />

tigen“.<br />

Frau Dr. Urte Skorzinski aus der <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg berichtet über ihre Arbeit in der Rehabilita-<br />

tionsklinik.<br />

Mit welchen Fragen und Sorgen kommen die<br />

Frauen in die Reha?<br />

Vordergründig möchte die Patientin wieder kör-<br />

perlich fit werden. Dahinter stehen Unsicherheit<br />

und Ängstlichkeit: Kann ich mich auf meinen<br />

Körper wieder verlassen wie früher? Ist er wie-<br />

der so leistungsfähig? Werde ich meine Berufstä-<br />

tigkeit wieder voll ausüben können?<br />

Und dann kommen die noch weiter nach hin-<br />

ten geschobenen Fragen: Wie geht es in meiner<br />

Partnerschaft weiter? Die Krise in der Akutthera-<br />

pie haben wir vielleicht gemeinsam gut gemeis-<br />

tert. Aber aufgrund meiner Müdigkeit und Ab-<br />

geschlagenheit ist sonst nicht viel gelaufen. Bin<br />

ich für meinen Mann als Frau überhaupt noch<br />

attraktiv nach der Brustoperation? Wie lange<br />

hält die sexuelle Lustlosigkeit bei mir noch an?<br />

Wie gehe ich damit um? Liegt das an der anti-<br />

hormonellen Therapie? Und dann die Trocken-<br />

heit im Genitalbereich, die Schmerzen beim<br />

Geschlechtsverkehr macht, kann man da etwas<br />

machen?<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Zusätzlich leiden nicht wenige Frauen unter<br />

starken Wechseljahresbeschwerden nach der<br />

Chemotherapie bzw. unter antihormoneller The-<br />

rapie. Nicht wenige sind besonders nachts durch<br />

Hitzewallungen und Schweißausbrüche gestört<br />

und finden keinen erholsamen Schlaf. Zusätzlich<br />

leiden sie sehr unter Stimmungsschwankungen.<br />

Beides ist zusätzlich <strong>zur</strong> psychischen und phy-<br />

sischen Krankheitsbewältigung sehr belastend.<br />

Was kann die Reha konkret bieten, um die Er-<br />

krankung zu bewältigen?<br />

Durch das physiotherapeutische Programm<br />

kann die Patientin ihre Fitness wieder aufbauen,<br />

was das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein<br />

stärkt. In den Vorträgen und im Austausch mit<br />

anderen Patientinnen erfahren sie, dass es an-<br />

deren ähnlich geht. Dies wirkt sehr entlastend.<br />

„Ich bin nicht allein mit meinem Problem.“ Zu-<br />

sätzlich erhalten sie in den Vorträgen konkrete<br />

Hilfestellung: Was kann ich tun, bei trockenen<br />

Schleimhäuten im Genitalbereich? Wie kann ich<br />

mit Lustlosigkeit umgehen? Welche neuen Wege<br />

gibt es in der Körpersprache der Lust (Sexua-<br />

lität) zu entdecken, z.B. auch jenseits vom Ge-<br />

schlechtsverkehr?<br />

Wie kann ich Wechseljahresbeschwerden lindern<br />

und anders mit ihnen umgehen? Darüber hinaus<br />

stehen Psychologinnen für Einzelberatungen <strong>zur</strong><br />

Verfügung und auch gynäkologische Einzelbera-<br />

tungen, inklusive Sexualberatung, sind möglich.<br />

Zusätzlich werden in speziellen Gruppen z.B.<br />

Strategien für einen anderen Umgang mit Stress<br />

entwickelt (Stressbewältigungsgruppe). Und


ebenso ist die berufliche Beratung sehr wichtig,<br />

z.B. über das Angebot der stufenweise beruf-<br />

lichen Wiedereingliederung. Die Patientinnen<br />

erfahren so in den verschiedenen Lebensberei-<br />

chen Unterstützung in der Neuorientierung.<br />

Nehmen die Frauen die Angebote an?<br />

Ja! Immer wieder erzählen Frauen im Abschluss-<br />

gespräch: „Eigentlich wollte ich gar nicht in die<br />

Reha. Ich hielt das für mich für überflüssig. An-<br />

dere haben mich dazu überredet, mir doch mal<br />

eine Erholung zu gönnen. Reine Erholung war<br />

das hier nicht. Das Tagesprogramm ist sehr ge-<br />

füllt. Aber ich fühle mich nun körperlich, geis-<br />

tig und seelisch gestärkt. Ich hätte nie gedacht,<br />

dass ich so viel mitbekommen und so sehr von<br />

diesem Aufenthalt profitieren würde.“ Und nicht<br />

wenige sagen auch zum Abschluss: „Ich gehe<br />

mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein als<br />

Frau nach Hause! Schade, dass ich diese Vorträ-<br />

ge über Frausein und Sexualität nicht schon vor<br />

20 Jahren gehört habe.“<br />

Was geben Sie ihnen bei ihrer Entlassung nach<br />

Hause mit?<br />

Die konkrete Planung des beruflichen Wieder-<br />

einstieges, ein körperliches Fitnessprogramm für<br />

zu Hause, erlernte Entspannungstechniken, In-<br />

formationen über die Bedeutung der Ernährung<br />

bei Brustkrebs und viele Anregungen und Ideen<br />

für die Neuorientierung in den unterschiedlichs-<br />

ten Lebensbereichen.<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Weitere Therapien ergänzen die Operation<br />

Vor oder nach einer Brustkrebsoperation können<br />

ergänzende Therapien notwendig sein.<br />

Dabei wird zwischen folgenden Therapieopti-<br />

onen unterschieden:<br />

� Strahlentherapie<br />

� Hormontherapie<br />

� Chemotherapie<br />

Welche Therapie zu welchem Zeitpunkt der Be-<br />

handlung angewandt werden soll, wird in der<br />

Tumorkonferenz individuell für jede Patientin<br />

abgestimmt. Häufig werden verschiedene The-<br />

rapiekonzepte in Kombination miteinander ein-<br />

gesetzt.<br />

Strahlentherapie<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Eine Strahlentherapie gehört zum Behandlungs-<br />

konzept bei einer brusterhaltenden Operation.<br />

Mit der Strahlentherapie wird begonnen, wenn<br />

die Operationswunde verheilt ist. Sie dauert<br />

rund sechs Wochen und kann sowohl ambulant<br />

wie auch in einer Klinik durchgeführt werden. In<br />

dieser Zeit wird die betroffene Brust mehrmals in<br />

der Woche mit einer bestimmten Strahlendosis<br />

bestrahlt.<br />

Strahlen können Tumoren in ihrem Wachstum<br />

bremsen oder zerstören. Sie sollen die nach ei-<br />

ner brusterhaltenden Therapie möglicherweise<br />

noch verbliebenen Krebszellen zerstören und<br />

das Risiko, dass der Tumor an gleicher Stelle er-<br />

neut auftritt, minimieren.<br />

Nebenwirkungen einer Strahlentherapie lassen<br />

sich nicht ausschließen. Im Rahmen der Thera-<br />

pieplanung wird versucht, die unerwünschten<br />

Nebenwirkungen so gering wie möglich zu<br />

halten. Im bestrahlten Bereich der Brust kann<br />

es vorübergehend zu schmerzhaften Rötungen<br />

kommen. Möglich sind auch Flüssigkeitsan-<br />

sammlungen im Lymphsystem der Brust oder<br />

der Achsel (Lymphödem).<br />

Hormontherapie<br />

Die weiblichen Geschlechtshormone (Östro-<br />

gene und Gestagene) halten bei normaler Hor-<br />

monkonzentration die Funktion der Brust auf-<br />

recht. Da die bösartigen Zellen von normalen<br />

Brustdrüsenzellen abstammen, können sie sen-<br />

sibel auf Östrogene reagieren. Durch den Ein-<br />

fluss der Östrogene kann es zu einem Wachs-<br />

tum der Tumoren kommen. Ob die Zellen über<br />

Empfangsstationen für Hormone verfügen und<br />

daher durch Hormone beeinflusst werden kön-<br />

nen, lässt sich am sogenannten Hormonrezep-<br />

torstatus erkennen.<br />

Ist ein Brusttumor bei den Hormonrezeptoren<br />

positiv, kann er durch Gabe von entsprechenden<br />

Antihormonen beeinflusst werden.<br />

Auch eine Anti-Hormontherapie kann mit Ne-<br />

benwirkungen verbunden sein. Art und Inten-<br />

sität der Nebenwirkungen sind in den meisten


Fällen gering. Mögliche Beschwerden ähneln<br />

denen der Wechseljahre. Nachdem die Behand-<br />

lung beendet ist, verschwinden die Beschwerden<br />

häufig wieder.<br />

Chemotherapie<br />

Die Brustoperation kann außerdem durch eine<br />

Chemotherapie ergänzt werden. Auch sie soll<br />

das Risiko, dass die Erkrankung erneut auftritt<br />

und es zu einem Rückfall kommt, verringern, in<br />

dem sie möglichst alle im Körper noch vorhan-<br />

denen Rest-Tumorzellen angreift.<br />

Im Rahmen einer Chemotherapie werden Me-<br />

dikamente, sogenannte Zytostatika, eingesetzt.<br />

Sie werden in Form von Tabletten verabreicht,<br />

können aber auch gespritzt (Injektion) oder als<br />

Infusionen verabreicht werden. Die Zytostatika<br />

verteilen sich im gesamten Körper und hemmen<br />

die Teilung der bösartigen Zellen. Sie können<br />

daher auch Ansammlungen bösartiger Zellen<br />

erreichen, die noch nicht erkannt wurden.<br />

Bei einer Chemotherapie ist die Wirkung – an-<br />

ders als bei einer Strahlentherapie – nicht auf<br />

den Tumor und die betroffene Brust (lokal) be-<br />

schränkt. Die eingesetzten Medikamente wirken<br />

im ganzen Körper und schädigen auch gesunde<br />

Zellen. Dies gilt besonders für Zellen, die sich<br />

schnell vermehren. Dazu gehören beispielsweise<br />

die blutbildenden Zellen des Knochenmarks, die<br />

Schleimhautzellen in Magen und Darm oder die<br />

Haarwurzelzellen. Eine Chemotherapie geht da-<br />

her häufig mit Haarausfall einher. Auch Übelkeit<br />

und Erbrechen unmittelbar im Anschluss an die<br />

Behandlung sind eine mögliche Begleiterschei-<br />

nung der Chemotherapie. Veränderungen des<br />

Blutbildes können sich für die betroffene Patien-<br />

tin in Symptomen wie Schwäche und Erschöp-<br />

fung oder einer erhöhten Neigung zu Infektionen<br />

bemerkbar machen. Nach Ende der Therapie bil-<br />

den sich die Nebenwirkungen <strong>zur</strong>ück.<br />

Nachsorge: Betreuung über den Krankenhausaufenthalt hinaus<br />

Nach der Therapie und nach der Rehabilitation<br />

ist das Thema „Brustkrebs“ nicht abgeschlossen.<br />

Es bleibt die Gefahr eines erneuten Auftretens<br />

der Krankheit. Deshalb schließt sich an die Be-<br />

handlung und Rehabilitation das Angebot einer<br />

Nachsorge an. In einer festgelegten Terminfolge<br />

werden der Patientin Nachuntersuchungen an-<br />

geboten.<br />

Zunächst wird die betroffene Patientin zum Ab-<br />

schluss der Behandlung in einem ausführlichen<br />

Gespräch umfassend über den Sinn und die<br />

Notwendigkeit einer Nachsorge informiert. Ein<br />

Wiederauftreten der Krankheit soll frühzeitig er-<br />

kannt werden.<br />

Zugleich geht es in dem Gespräch darum, ihr<br />

konkret, auf ihre spezielle Situation bezogen,<br />

darzustellen, „wie es weitergeht“ und welche<br />

Untersuchungen, in welchem zeitlichen Abstand<br />

durchgeführt werden sollen.<br />

In der <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden er-<br />

halten daher alle Patientinnen zum Abschluss<br />

ihrer klinischen Behandlung einen sogenannten<br />

Nachsorgeordner. Der Ordner enthält <strong>zur</strong> Infor-<br />

mation des behandelnden Frauenarztes neben<br />

dem Beratungsergebnis der Tumorkonferenz,<br />

den Operationsbericht sowie weitere Untersu-<br />

chungsergebnisse.<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Im Nachsorgeordner der <strong>Asklepios</strong> Klinik Wies-<br />

baden sind für die nächsten 10 Jahre die Nach-<br />

sorgetermine beim Frauenarzt der Patientin be-<br />

nannt:<br />

� In den ersten 3 Jahren soll alle 3 Monate eine<br />

körperliche Untersuchung stattfinden. Ab dem<br />

4. Jahr ist diese Untersuchung nur noch alle 6<br />

Monate, ab dem 7 Jahr einmal jährlich vorge-<br />

sehen.<br />

� Bei der operierten Brust soll alle 6, bei der ge-<br />

sunden Brust alle 12 Monate eine Mammogra-<br />

phie durchgeführt werden.<br />

� Die Untersuchungen sollen von einer Selbst-<br />

untersuchung der Brust, einmal monatlich, er-<br />

gänzt werden.<br />

Weitere Untersuchungen sind nur bei einem Ver-<br />

dacht auf ein Wiederauftreten der Erkrankung<br />

erforderlich.<br />

Dieser Nachsorgeordner bietet die Möglichkeit,<br />

alle Untersuchungsergebnisse zu sammeln und<br />

zu bündeln. So kann der Genesungsprozess je-<br />

derzeit nachvollzogen, Veränderungen, die auf<br />

ein Wiederauftreten der Erkrankung deuten,<br />

schnell erkannt werden. Dazu bedarf es der Mit-<br />

wirkung der Patientin, in dem sie die Nachsorge-<br />

angebote wahrnimmt.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik in Wiesbaden bit-<br />

tet ihre Patientinnen, die Untersuchungsergeb-<br />

nisse nach jeder Untersuchung an die Klinik<br />

weiterzuleiten. Die Sammlung und Zusammen-<br />

führung dieser Nachsorgedaten soll es der Klinik<br />

ermöglichen, die Effektivität der Behandlung zu<br />

überprüfen und im Bedarfsfall weitere Therapie-<br />

schritte einzuleiten.


Gesamtübersicht Mammachirurgie<br />

(Ergebnis 9)<br />

Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />

des Jahres bei der Behandlung von Brust-<br />

krebs zeigt die hohe Qualität der medizi-<br />

nischen Versorgung. Dies belegt auch die<br />

hohe Anzahl der zertifizierten Brustzentren<br />

und spezialisierten Operateure im <strong>Asklepios</strong><br />

Verbund.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird darüber hinaus<br />

ein besonderes Augenmerk auf die psychoon-<br />

kologische Begleitung der Patientinnen und die<br />

Nachsorge gelegt.<br />

Aufgrund geänderter Rechenregeln durch die<br />

BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />

ist eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen des<br />

Jahres 2006 nur eingeschränkt gegeben.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* Mit ,1 % wurde der Referenzbereich<br />

lediglich um 0,1 % verfehlt<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Anteil von Patientinnen mit entdeckten Malignomen<br />

bei offenen Biopsien<br />

Anteil von Operationen mit intraoperativem Präparatröntgen<br />

nach präoperativer Draht-Markierung gesteuert<br />

durch Mammographie<br />

Anteil von Patientinnen mit immunhistochemischer<br />

Hormonrezeptoranalyse an allen Patientinnen mit<br />

invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener<br />

operativer Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen<br />

zum Sicherheitsabstand an Patientinnen mit Primärerkrankung<br />

und Histologie „invasives Mammakarzinom<br />

(Primärtumor) oder DCIS“ und abgeschlossener operativer<br />

Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit Angabe des Pathologen<br />

zum Sicherheitsabstand an Patientinnen mit Primärerkrankung<br />

und Histologie „invasives Mammakarzinom<br />

(Primärtumor) oder DCIS“ und Mastektomie und<br />

abgeschlossener operativer Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung<br />

ohne Markierung an allen Patientinnen<br />

mit DCIS und abgeschlossener operativer Therapie bei<br />

Primärerkrankung<br />

Anteil von Patientinnen mit axillärer Lymphknotenentfernung<br />

ohne Markierung oder SLNB an allen Patientinnen<br />

mit invasivem Mammakarzinom und abgeschlossener<br />

operativer Therapie bei Primärerkrankung,<br />

unter Ausschluss von Patientinnen mit Fernmetastasen<br />

Anteil von Patientinnen mit Entfernung von >= 10<br />

Lymphknoten an allen Patientinnen mit Primärerkrankung<br />

und invasivem Mammakarzinom mit Axilladissektion<br />

und abgeschlossener operativer Therapie, ohne<br />

präoperative tumorspezifische Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit alleiniger SLNB an Patientinnen<br />

mit Primärerkrankung und invasivem Mammakarzinom<br />

im Stadium pT1 und negativem pN-Staging<br />

und ohne präoperative tumorspezifische Therapie<br />

(primär-operative Therapie abgeschlossen)<br />

Anteil von Frauen mit brusterhaltender Therapie an<br />

allen Frauen mit Primärerkrankung und invasivem<br />

Mammakarzinom im Stadium pT1 und abgeschlossener<br />

operativer Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit Meldung an ein epidemiologisches<br />

Landeskrebsregister/klinisches Krebsregister<br />

an allen Patientinnen mit maligner Neoplasie und<br />

abgeschlossener operativer Therapie<br />

Anteil von Patientinnen mit angemessenem zeitlichen<br />

Abstand zwischen prätherapeutischer Diagnose und<br />

OP-Datum (Median in Tagen)<br />

Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

*<br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


„Ich baue darauf, dass<br />

sich Ärzte, Hebammen und<br />

Krankenschwestern gut<br />

um mich und mein Kind<br />

kümmern werden.“<br />

Die Kliniken der <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe betreuen Schwangere<br />

von der vorgeburtlichen<br />

Diagnostik und Therapie<br />

über die Geburt bis hin <strong>zur</strong><br />

Stillberatung.


Fokus: Geburtshilfe<br />

Damit zuversichtlich in das Familienleben gestartet werden kann, sorgt<br />

ein gut eingespieltes Team aus Ärzten und Hebammen für eine schöne<br />

und sichere Geburt.<br />

Die Ergebnisse der externen Qualitätssicherung zeigen, dass durch ver-<br />

lässliche Umsetzung von Standards und kontinuierliche Verbesserung<br />

der Abläufe die <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine Geburtshilfe auf höchstem Ni-<br />

veau bieten.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Fokus: Geburtshilfe<br />

Claudia Rabe erwartet ihr viertes Kind. Mit ihren 36 Jahren ist sie eine erfahrene Mutter,<br />

die Haushalt und Familie gut organisiert hat. Gebhardt Rabe schüttelt verwirrt den Kopf als<br />

Claudia ihn fragt, ob sie sich mal gemeinsam die Kreißsäle in den umliegenden Kliniken ansehen<br />

wollen. „Wozu das denn? Die drei anderen Kinder sind doch alle gut in der Klinik in der<br />

Hospitalgasse <strong>zur</strong> Welt gekommen!“ Aber Claudia besteht darauf, „die letzte Entbindung ist<br />

vier Jahre her, da wird sich doch so einiges verändert haben.“ Wassergeburt, ambulante Entbindung,<br />

Hebammenkreißsaal ..., vielfältig sind die Möglichkeiten. Und Claudia will umfassend<br />

informiert entscheiden können, wo das vierte Kind <strong>zur</strong> Welt kommt.<br />

60 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

„Die Geburt eines Kindes ist der Prozess am<br />

Ende der Schwangerschaft, bei dem ein Fötus<br />

die Gebärmutter der Mutter verlässt.“ So sach-<br />

lich äußert sich die Online-Enzyklopädie Wiki-<br />

pedia <strong>zur</strong> Geburt.<br />

Doch wem gelingt es im wirklichen Leben<br />

schon, so nüchtern zu diesem Thema zu berich-<br />

ten. Schwangerschaft und Geburt haben immer<br />

etwas Mystisches an sich. Da entsteht fast aus<br />

dem Nichts neues Leben. Dieses kleine Wunder<br />

ereignet sich in Deutschland rund 680.000-mal<br />

pro Jahr. Und doch ist und bleibt es für alle Betei-<br />

ligten ein Ereignis von nachhaltiger Bedeutung.<br />

Auch für uns als großes Krankenhausunterneh-<br />

men ist und bleibt die Geburtshilfe etwas Beson-<br />

deres. Immerhin erblicken in unseren Kliniken<br />

jährlich über 18.000 neue Erdenbürger das Licht<br />

der Welt; 2.000 mehr als im Jahr 2006. In keinem<br />

Bereich sind die Vorstellungen der Beteiligten<br />

so unterschiedlich wie bei der Schwangerschaft<br />

und Entbindung. Sie reichen von der Alleinbe-<br />

treuung durch die Hebamme in häuslicher At-<br />

mosphäre über Unterwassergeburt und Aroma-<br />

therapie bis hin zum geplanten Kaiserschnitt. In<br />

kaum einem Bereich der Medizin wird so sehr<br />

auf die Wünsche der Patientinnen eingegangen<br />

wie in der Geburtshilfe.<br />

Die werdenden Eltern informieren sich frühzei-<br />

tig über die unterschiedlichen Angebote der Ge-


Fokus: Geburtshilfe<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 61


Fokus: Geburtshilfe<br />

Die aufgeführten Indikatoren der Qualitätssicherung in der Geburtshilfe haben<br />

einen eingeschränkten Blickwinkel auf Komplikationsraten. Es werden dabei Er­<br />

eignisse betrachtet, die z.B. in 0,08 Prozent der Entbindungen auftreten. Diese<br />

Betrachtung ist wichtig und richtig, um auf dem Weg der kontinuierlichen Ver­<br />

besserung weiter fortzuschreiten. Aber sie sollte nicht dazu führen, dass wir die<br />

Übersicht verlieren, was sich tagtäglich in den Kreißsälen der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

ereignet: Es erblicken gesunde Kinder das Licht der Welt und ihre Eltern sind froh<br />

und glücklich. Dass wir als Mitarbeiter der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dabei ein kleines<br />

Stück helfen konnten, macht uns stolz.<br />

62 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

burtskliniken. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt<br />

der Schwangerschaft werden die Kreißsäle be-<br />

sucht und erste Kontakte zu den Hebammen<br />

und Ärzten geknüpft. Bei allen Unterschieden<br />

in den Ansprüchen, eines setzen die werdenden<br />

Eltern voraus: In der Geburtsklinik wird alles ge-<br />

tan, damit Mutter und Kind gut versorgt werden<br />

und sich wohlfühlen.<br />

Die Sicherheit in der Geburtshilfe in Deutsch-<br />

land hat ein sehr hohes Niveau erreicht. So we-<br />

nig Technik wie möglich und so viel Medizin wie<br />

nötig ist die Devise in den Geburtskliniken der<br />

<strong>Asklepios</strong> Gruppe. Wir sind auf das Außerge-<br />

wöhnliche vorbereitet, ohne es unsere Patien-<br />

tinnen spüren zu lassen.<br />

Ultraschallbilder sind beliebte Erinnerungsstücke<br />

für das Fotoalbum.<br />

Ein Baby, ein Neugeborenes, kann auf unter-<br />

schiedliche Weise in das Leben treten. Die meis-<br />

ten Frauen wünschen sich eine natürliche, spon-<br />

tane Geburt. Dieser Wunsch lässt sich bei den<br />

meisten Geburten auch erfüllen. Verläuft die na-<br />

türliche Geburt aus unterschiedlichen Gründen<br />

nicht optimal, können als Hilfsmittel für eine<br />

schnellere Entbindung eine Saugglocke oder<br />

eine Geburtszange eingesetzt werden.<br />

Manchmal ist aus medizinischen Gründen ein<br />

Kaiserschnitt nicht zu vermeiden. Er wird durch-<br />

geführt, wenn z.B. das Kind nicht richtig liegt,<br />

sehr groß ist oder weil es während der Schwan-<br />

gerschaft oder bei der Geburt Probleme gab.<br />

Entbindung auf natürlichem Wege<br />

Während der Geburt wird das Wohlbefinden<br />

des Kindes mit dem Cardiotokographen (CTG)<br />

überwacht. Dabei werden die Herztöne des Kin-<br />

des und die Wehentätigkeit der Mutter über-<br />

wacht und aufgezeichnet.<br />

Eine auffällige Herztonkurve des Kindes im<br />

Bauch der Mutter (pathologisches CTG) kann<br />

auf eine Gefährdung des Kindes während der<br />

Geburt hinweisen.<br />

Allerdings sind die Aussagen der kindlichen<br />

Herztonkurve nicht immer eindeutig. Eine Me-<br />

thode, um zusätzliche Klarheit über den Gesund-<br />

heitszustand des Kindes zu bekommen, ist die<br />

Mikroblutuntersuchung. Dabei wird ein kleiner<br />

Blutstropfen von der Kopfhaut des Babys ent-<br />

nommen und daraus der Säuregehalt des Blutes<br />

(pH-Wert) ermittelt. Der ermittelte pH-Wert gibt<br />

Auskunft, ob das Baby im Bauch der Mutter aus-<br />

reichend mit Sauerstoff versorgt wird.


Voraussetzung für die Durchführung einer Mi-<br />

kroblutuntersuchung ist die teilweise Eröffnung<br />

des Muttermunds und die Zugänglichkeit des<br />

kindlichen Kopfes von der Scheide aus. Diese<br />

Technik ist somit nicht immer anwendbar.<br />

Die BQS hat für die Mikroblutuntersuchung<br />

bei pathologischem CTG keinen Referenzbe­<br />

reich definiert. Sowohl extrem niedrige als<br />

auch extrem hohe Werte sprechen für eine zu<br />

kritische bzw. zu unkritische Anwendung des<br />

Verfahrens. Die Rate der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

beträgt 31,18 Prozent; die Bundesrate beträgt<br />

23,65 Prozent.<br />

Bei einem auffälligen CTG gibt ein gutes Ergebnis<br />

in der Mikroblutuntersuchung den Geburtshel-<br />

fern die Möglichkeit, die Geburt auf natürlichem<br />

Weg voranschreiten zu lassen. Selbstverständ-<br />

lich unter weiterer Beobachtung.<br />

Entbindung per Kaiserschnitt<br />

Während der Geburt kann es unerwartet und<br />

unvorhersehbar zu kritischen Situationen für<br />

die werdende Mutter oder das Kind kommen.<br />

Dann wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Da-<br />

bei kommt das Baby nicht über den natürlichen<br />

Geburtsweg, die Scheide, <strong>zur</strong> Welt, sondern wird<br />

über einen Schnitt in der Bauchdecke aus der<br />

Gebärmutter geholt. Ein Kaiserschnitt kann in<br />

regionaler Betäubung oder in Vollnarkose durch-<br />

geführt werden.<br />

Wenn das Ergebnis der Mikroblutuntersuchung<br />

darauf hinweist, dass die Sauerstoffversorgung<br />

des Babys im Bauch der Mutter nicht mehr aus-<br />

reichend ist, muss zum Wohle des Kindes doch<br />

noch ein Kaiserschnitt (sekundäre Sectio) durch-<br />

geführt werden.<br />

Die BQS hat für die Mikroblutuntersuchung<br />

bei pathologischem CTG und einem sekundä­<br />

ren Kaiserschnitt keinen Referenzbereich defi­<br />

niert. Sowohl extrem niedrige als auch extrem<br />

hohe Werte sprechen für eine zu kritische bzw.<br />

zu unkritische Anwendung des Verfahrens. Das<br />

Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt bei 27,87<br />

Prozent, die Bundesrate lag bei 22,74 Prozent.<br />

Seltene, aber durchaus kritische Situationen<br />

können einen sofortigen Kaiserschnitt erfordern.<br />

Dann kommt es auf das gute Zusammenspiel<br />

von Hebammen, Geburtshelfern, Narkoseärzten<br />

und Narkosepflegern sowie Kinderärzten und<br />

Kinderkrankenschwestern an. Das ganze Team<br />

ist gefordert. Gut gestaltete und erprobte Abläufe<br />

sind wichtig, um diese kritischen Situationen be-<br />

stehen zu können. Die Zeit von dem Entschluss<br />

zum Kaiserschnitt bis <strong>zur</strong> Entwicklung/Entbin-<br />

dung des Kindes, die sogenannte EE-Zeit, sollte<br />

möglichst kurz sein. Sie sollte weniger als 20 Mi-<br />

nuten betragen. (s. Ergebnis 10, Seite 64)<br />

Fokus: Geburtshilfe<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6


Fokus: Geburtshilfe<br />

Geburtshilfe / EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt (Ergebnis 10)<br />

Anteil von Geburten mit EE-Zeit > 20 min an allen Geburten mit Notfallkaiserschnitt<br />

Referenzbereich: Sentinel Event<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2,79% 0,90%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Geburtshilfe / Nabelschnur-pH (Ergebnis 11)<br />

Anteil von Einlingen mit Bestimmung des Nabelarterien-pH-Wertes an allen lebend geborenen<br />

Einlingen<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

98,72% 98,99%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Diese Bestimmung des pH-Wertes aus der Nabelarterie<br />

sollte möglichst bei allen Neugeborenen<br />

durchgeführt werden. Der Referenzbereich beträgt<br />

95 bis 100 Prozent.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken halten den Referenzbereich<br />

mit 98,99 Prozent eindeutig ein. Dies<br />

zeigen die Ergebnisse des Jahres einzelner Kliniken.<br />

Im Zeitvergleich wird deutlich, dass<br />

die Bestimmung des Nabel­pH­Wertes in den<br />

rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken zum<br />

Standard gehört.<br />

Kurze EE-Zeiten sprechen für ein gut funktionierendes<br />

Team und eingespielte Abläufe.<br />

Lediglich in den geburtshilflichen Abteilungen der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Altona, Barmbek und Nord in<br />

Hamburg werden mehr als 20 Notfallkaiserschnitte<br />

im Jahr durchgeführt. Bei möglichst vielen dieser<br />

Notfallkaiserschnitte soll die EE-Zeit von 20 Minuten<br />

eingehalten oder unterschritten werden.<br />

In den drei genannten Kliniken liegt die Zeit<br />

zwischen der Entscheidung für einen Kaiserschnitt<br />

und seiner Durchführung immer unterhalb<br />

von 20 Minuten.<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Seligenstadt<br />

99,58% 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Bad Oldesloe<br />

98,52% 99,82%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord,<br />

Hamburg<br />

99,72% 99,79%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 96,79% 99,77%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,71% 99,74%<br />

Collm Klinik Oschatz 99,40% 99,74%<br />

Sächsische Schweiz Klinik<br />

Sebnitz<br />

99,68% 99,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,10% 99,66%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek,<br />

Hamburg<br />

98,61% 99,52%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik<br />

Wiesbaden<br />

98,57% 99,47%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken<br />

Goslar<br />

99,40% 99,40%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 99,72% 99,40%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

Uckermark<br />

95,95% 99,30%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg,<br />

Hamburg<br />

98,81% 98,98%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Westerland/Sylt<br />

65,31% 98,94%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek,<br />

Hamburg<br />

99,16% 98,92%<br />

Kreiskrankenhaus<br />

Eggenfelden<br />

99,36% 98,92%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik<br />

Bad Tölz<br />

97,83% 98,89%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona,<br />

Hamburg<br />

98,68% 98,78%


Gesundheitszustand der Neugeborenen<br />

Nach der Geburt des Kindes und der Durchtren-<br />

nung der Nabelschnur wird aus einem Nabel-<br />

schnurgefäß, der sogenannten Nabelschnurarte-<br />

rie, etwas Blut entnommen. Noch im Kreißsaal<br />

wird aus dieser Blutprobe der Blutsäurewert, der<br />

sogenannte pH-Wert bestimmt. (s. Ergebnis 11,<br />

Seite 64)<br />

Die Höhe des pH-Wertes gibt Auskunft über die<br />

Sauerstoffversorgung des Kindes im Laufe der<br />

Geburt. Der pH-Wert ist normal, wenn er hö-<br />

her als 7,11 ist; darunter spricht man von einer<br />

Übersäuerung des Blutes, einer „Azidose“. Ein<br />

pH-Wert in der Nabelschnurarterie zwischen<br />

7,11 und 7,0 ist grenzwertig niedrig. Ein pH-<br />

Wert unter 7,0 ist kritisch und spricht für eine<br />

un<strong>zur</strong>eichende Sauerstoffversorgung des Kindes<br />

unter der Geburt. Er spricht damit nicht zwangs-<br />

läufig dafür, dass das Neugeborene einen blei-<br />

benden Schaden erlitten hat. Jedoch sollten die-<br />

se pH-Werte in den geburtshilflichen Kliniken<br />

die absolute Ausnahme darstellen. (s. Ergebnis<br />

12, Seite 66)<br />

Eine Minute, fünf und zehn Minuten nach der<br />

Entbindung werden die Lebensfrische-Wer-<br />

te bestimmt. Nach einem bestimmten Schema,<br />

dem Apgar-Schema, wird der Zustand des Neu-<br />

geborenen eingeschätzt. Untersucht wird bei-<br />

spielsweise, ob das Kind regelmäßig atmet und<br />

wie häufig der Puls schlägt.<br />

Von einem kritischen Gesundheitszustand (Out-<br />

come) des reifen Neugeborenen spricht man bei<br />

einem 5-Minuten-Apgar von unter 5 und einem<br />

Nabelschnurarterien-pH-Wert von unter 7,0.<br />

Die Anzahl der reifen Kinder (älter als 37<br />

Schwangerschaftswochen), die sich in einem<br />

kritischen Gesundheitszustand befinden, soll<br />

verständlicherweise möglichst gering sein. In<br />

den geburtshilflichen Abteilungen der Askle­<br />

pios Kliniken kamen im Jahr 2007 bei 16.785<br />

Geburten reifer Kinder lediglich drei Kinder<br />

in einem kritischen Gesundheitszustand (ent­<br />

sprechend der oben genannten Definition) <strong>zur</strong><br />

Welt. Die <strong>Asklepios</strong>rate lag bei 0,02 Prozent.<br />

Diese niedrige Rate an Kindern mit kritischem<br />

Outcome spricht insgesamt für die hohe Qua­<br />

lität der Geburtshilfe in den <strong>Asklepios</strong> Kli­<br />

niken. Die Bundesrate lag im Jahr 2007 bei 0,03<br />

Prozent.<br />

Zu früh geboren<br />

Frühgeborene müssen nach der Entbindung in-<br />

tensiver überwacht und betreut werden als reife<br />

Neugeborene. Neugeborene, die mehr als fünf<br />

Wochen zu früh das Licht der Welt erblicken,<br />

sollten unmittelbar nach der Geburt von einem<br />

Kinderarzt untersucht und versorgt werden. (s.<br />

Ergebnis 13, Seite 67)<br />

Eine große Gefährdung für Frühgeborene, die<br />

mehr als 6 Wochen vor dem errechneten Termin<br />

geboren werden (vor der 34. Schwangerschafts-<br />

woche), besteht in einer Atemnot, bedingt durch<br />

die Unreife der Lungen.<br />

Fokus: Geburtshilfe<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6


Fokus: Geburtshilfe<br />

Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit<br />

Nabelarterien-pH-Bestimmung (Ergebnis 12)<br />

Ein pH-Wert unter 7,0 ist kritisch und zeigt eine un<strong>zur</strong>eichende Sauerstoffversorgung des Kindes<br />

während der Geburt an. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das Neugeborene einen blei-<br />

benden Schaden erlitten hat. Ein pH-Wert unter 7,0 sollte jedoch die absolute Ausnahme darstellen.<br />

Anteil von Einlingen mit Azidose (pH


Geburtshilfe / Anwesenheit eines<br />

Pädiaters (Ergebnis 13)<br />

Damit der Start in das Leben auch für ein Früh-<br />

geborenes gut und sicher erfolgt, sollte der Kin-<br />

derarzt bereits <strong>zur</strong> Geburt im Kreißsaal anwesend<br />

sein. So wird gewährleistet, dass das Frühgebo-<br />

rene von Anfang an kompetent versorgt wird.<br />

Der Referenzbereich für die Anwesenheit des<br />

Kinderarztes bei einer Frühgeburt ist mit<br />

mehr als 90 Prozent angegeben. Lediglich in<br />

den geburtshilflichen Abteilungen der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken Altona, Barmbek und Nord in<br />

Hamburg kommen jährlich mehr als 20 Frühgeborene<br />

<strong>zur</strong> Welt. Hier ist in der Regel ein<br />

Pädiater bei den Geburten anwesend.<br />

Seit dem Jahr 2004 ist konzernweit eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Ergebnisse zu verzeichnen.<br />

Anteil von Frühgeborenen, bei denen ein Pädiater vor der Geburt eingetroffen ist, an allen<br />

lebend geborenen Frühgeborenen mit einem Schwangerschaftsalter von 24 + 0 bis unter<br />

35 + 0 Wochen<br />

Referenzbereich: 90 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

91,45% 93,74%<br />

Bundesrate 2007<br />

Hamburg-Nord<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

98,91% 98,01%<br />

94,92%<br />

Hamburg-Barmbek<br />

Entwicklung Anwesenheit eines Pädiaters / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

58,95%<br />

2004<br />

86,67%<br />

92,86%<br />

Fokus: Geburtshilfe<br />

Hamburg-Altona<br />

93,74%<br />

2005 2006 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6


Fokus: Geburtshilfe<br />

Durch die Verabreichung von Kortisonspritzen<br />

an die Mutter kann bei drohender Frühgeburt<br />

die Reifung der Lungen bereits innerhalb des<br />

Mutterleibes beschleunigt werden. Für die Be-<br />

handlung der Lungenreife des Kindes im Mut-<br />

terleib erhält die Mutter innerhalb von 24 Stun-<br />

den zweimal eine Kortisonspritze verabreicht.<br />

Die Wirksamkeit der Behandlung ist nach ca. 48<br />

Stunden gegeben. Der Start in das Leben ist für<br />

die so vorbehandelten Frühgeborenen risikoär-<br />

mer als ohne diese Vorbehandlung (s. Ergebnis<br />

14, Seite 68)<br />

Nach der Geburt<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Während der Geburt schiebt sich der Kopf des<br />

Kindes durch den Scheidenausgang. Dabei wird<br />

das Gewebe zwischen Scheide (Vagina) und<br />

Darmausgang, der Damm, stark gedehnt. Es<br />

kann zu einem Dammriss kommen.<br />

Dammrisse werden je nach Ausdehnung in ver-<br />

schiedene Schweregrade eingeteilt:<br />

� I. Grad: Haut und Unterhautgewebe sind ver-<br />

letzt<br />

� II. Grad: Teile der Dammmuskulatur sind zu-<br />

sätzlich verletzt<br />

� III. und IV. Grad: Auch der Schließmuskel des<br />

Darms ist betroffen bzw. der Darm selber ist<br />

verletzt<br />

Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife (Ergebnis 14)<br />

Kleine Dammrisse müssen in der Regel nicht<br />

weiter behandelt werden, sie heilen von alleine.<br />

Dammrisse des III. und IV. Grades müssen fach-<br />

gerecht ärztlich versorgt werden. Diese Verlet-<br />

zungen können auch bei guter Versorgung später<br />

Der Anteil der Frühgeborenen unterhalb der 34. Schwangerschaftswoche, die über eine Kortison-<br />

therapie der Mutter eine vorgeburtliche Lungenreife-Behandlung erhalten haben, sollte möglichst<br />

hoch sein. Für die Betrachtung aller Schwangerschaften in der Zeit von der 24. bis <strong>zur</strong> 34. Schwan-<br />

gerschaftswoche – unabhängig von der Dauer des Krankenhausaufenthaltes bis <strong>zur</strong> Entbindung – ist<br />

derzeit kein Referenzbereich festgelegt.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wurde bei 66,20<br />

Prozent der lebend <strong>zur</strong> Welt gekommenen<br />

Frühgeburten – unabhängig von der Dauer des<br />

Krankenhausaufenthaltes – eine Kortisontherapie<br />

der Mutter durchgeführt. Ein Referenzbereich<br />

ist nicht definiert.<br />

Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei<br />

denen die Mutter 2 Tage vor der Entbindung in<br />

die Klinik aufgenommen wurde<br />

Betrachtet man das Ergebnis für die Lungenreife-<br />

Behandlung von lebenden Frühgeborenen, bei denen<br />

die Mutter mindestens zwei Tage vor der Entbindung<br />

aufgenommen wurde, so sollte diese Therapie<br />

in mehr als 95 Prozent der Fälle erfolgen.<br />

Bundesweit wird dieser Referenzbereich nicht<br />

erreicht, die Bundesrate liegt bei 89,59 Prozent.<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

liegt mit 69,28 Prozent ebenfalls außerhalb<br />

des Referenzbereiches. In der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Nord in Hamburg erhalten alle Mütter,<br />

die zwei Tage vor der Entbindung aufgenommen<br />

wurden, eine Kortisongabe. Das <strong>Asklepios</strong><br />

Gesamtergebnis wird durch zwei große<br />

Kliniken negativ beeinflusst. Bei der internen<br />

Überprüfung fanden sich jedoch keine Hinweise<br />

auf medizinische Behandlungsfehler,<br />

sondern softwarebedingte Dokumentationsprobleme.<br />

Lungenreife-Behandlung bei Frühgeborenen, bei<br />

denen die Mutter 1 Tag vor der Entbindung in die<br />

Klinik aufgenommen wurde<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wurde bei 69,31<br />

Prozent der lebend <strong>zur</strong> Welt gekommenen<br />

Frühgeburten, bei denen die Mutter einen Tag<br />

vor der Geburt aufgenommen wurde, eine<br />

Kortisontherapie der Mutter durchgeführt.<br />

Ein Referenzbereich ist nicht definiert.


Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt mit und ohne Dammschnitt (Ergebnis 15)<br />

Die Rate der Dammrisse Grad III und IV sollte, unabhängig<br />

davon, ob ein Dammschnitt durchgeführt<br />

wurde oder nicht, möglichst gering sein. Der Referenzbereich<br />

ist mit 0 bis 3 Prozent angegeben.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ereigneten sich nur<br />

bei 1,55 Prozent der Normalgeburten Dammrisse<br />

III. oder IV. Grades. Die Tabelle rechts<br />

unten zeigt, wie selten diese Dammrisse in<br />

einzelnen <strong>Asklepios</strong> Kliniken auftraten.<br />

Ob durch einen Dammschnitt ein Dammriss verhindert<br />

werden kann, ist medizinisch umstritten.<br />

Dammrissrate bei Geburten ohne Dammschnitt<br />

In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe wurde<br />

im Jahr 2007 bei 9.218 natürlichen Geburten<br />

auf einen Dammschnitt verzichtet. Hier ist<br />

es bei 1,08 Prozent der Geburten zu einem<br />

Dammriss III. oder IV. Grades gekommen, die<br />

Bundesrate liegt mit 0,96 Prozent knapp darunter.<br />

Dammrissrate bei Geburten mit Dammschnitt<br />

Bei den 1.977 Geburten, bei denen ein Dammschnitt<br />

durchgeführt wurde, ist es in 3,69 Prozent<br />

der Fälle zu einem Dammriss III. oder<br />

IV. Grades gekommen. Ein Referenzbereich<br />

ist hier nicht definiert. Die Bundesrate beträgt<br />

2,86 Prozent. Im <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

zu Komplikationen bei der Stuhlgangentleerung<br />

(Stuhlinkontinenz) führen.<br />

Um die Gefahr eines Dammrisses zu verringern<br />

und um den Durchtritt des kindlichen Kopfes<br />

zu erleichtern und zu beschleunigen, kann der<br />

Damm während der Geburt eingeschnitten<br />

werden. Es wird ein sogenannter Dammschnitt<br />

(Episiotomie) durchgeführt. (s. Ergebnis 15, Seite<br />

69)<br />

Sowohl bei Entbindungen auf natürlichem Weg<br />

als auch bei einem Kaiserschnitt entstehen<br />

Wunden. Diese Wunden werden im Regelfall<br />

mit Nähten versorgt und heilen unkompliziert<br />

Anteil von Geburten mit Dammriss Grad III oder IV an allen spontanen Einlingsgeburten<br />

Referenzbereich: 0 bis 3%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,47% 1,55%<br />

Bundesrate 2007<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 0,30% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 1,56% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 2,41% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,66% 0,31%<br />

Collm Klinik Oschatz 0,45% 0,39%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,73% 0,40%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00% 0,44%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,66% 0,63%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,72% 0,75%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,32% 0,96%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 1,68% 1,08%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 1,23% 1,18%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 1,22% 1,36%<br />

Uckermark sowie den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Weißenfels/Hohenmölsen und Parchim ist<br />

es, nachdem ein Dammschnitt durchgeführt<br />

wurde, zu keinerlei Dammrissen III. oder IV.<br />

Grades gekommen.<br />

ab. Bei jeder Wunde kann es allerdings auch<br />

zu einer Wundheilungsstörung, z.B. durch eine<br />

Wundinfektion, kommen. Dann ist ggf. eine erneute<br />

operative Versorgung der Wunde, eine sogenannte<br />

Wundrevision, erforderlich. (s. Ergebnis<br />

16, Seite 70)<br />

Die Zangengeburt zählt neben der Saugglockenentbindung<br />

zu den vaginal-operativen Entbindungsoperationen.<br />

Beide Methoden kommen<br />

dann zum Einsatz, wenn eine normal begonnene<br />

Geburt aufgrund von Problemen schnell<br />

zum Ende gebracht werden muss und das Kind<br />

bereits kurz vor der Geburt steht.<br />

Fokus: Geburtshilfe<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6


Fokus: Geburtshilfe<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,00% 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,36% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 3,13% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />

1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Geburtshilfe / Wundheilungsstörungen bei Spontangeburt (Ergebnis 16)<br />

Auch nach einer Saugglocken­ oder Zangen­<br />

geburt sollte die Rate der revisionsbedingten<br />

Wundheilungsstörungen gering ausfallen. Dies<br />

ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Ledig­<br />

lich bei 0,08 Prozent der Mütter, bei denen die<br />

Geburt durch eine Zange oder Saugglocke un­<br />

terstützt wurde, sind im Beobachtungszeit­<br />

raum Wundheilungsstörungen aufgetreten.<br />

Eine von 1.198 Müttern war betroffen. Das Er­<br />

gebnis fällt noch besser aus als das des Jah­<br />

res 2006 (0,31 Prozent). Die Bundesrate für das<br />

Jahr 2007 beträgt 0,38 Prozent.<br />

Eine geringe Rate an Wundheilungsstörungen<br />

wird auch bei einem Kaiserschnitt gefordert. Ein<br />

Bereich für eine gute Behandlungsqualität (Refe-<br />

renzbereich) ist nicht definiert.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken lag die Rate der revisionsbedingten<br />

Wundheilungsstörungen bei<br />

einer normalen Entbindung im Jahr 2007 – wie<br />

im Jahr 2006 – bei 0,08 Prozent. Revisionseingriffe<br />

sind also nur sehr selten erforderlich.<br />

Ein Referenzbereich ist nicht definiert.<br />

In den links aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

sind in den Jahren 2006 und 2007 bei normalen<br />

Entbindungen keinerlei revisionsbedürftige<br />

Wundheilungsstörungen zu verzeichnen gewesen<br />

bzw. hat sich das Ergebnis gegenüber dem<br />

Vorjahr verbessert.<br />

Bei 0,08 Prozent der Mütter (5 von 6.147 Müt-<br />

tern), bei denen ein Kaiserschnitt durchgeführt<br />

wurde, sind revisionsbedürftige Wundheilungs-<br />

störungen aufgetreten. Das Ergebnis aller deut-<br />

schen Kliniken liegt für diesen Indikator mit 0,20<br />

Prozent höher.<br />

Trotz aller medizinischen Fortschritte können<br />

auch heute noch Frauen bei der Geburt sterben.<br />

Ein Teil dieser Fälle bleibt unvermeidbar und<br />

schicksalhaft.<br />

Im Jahr 2007 ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kei­<br />

ne Mutter bei der Geburt verstorben.


Gesamtübersicht Geburtshilfe<br />

(Ergebnis 17)<br />

18.372 Entbindungen fanden im Jahr 2007 in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken statt, das sind rund 2.000 Ge-<br />

burten mehr als im Jahr 2006 (16.407 Geburten).<br />

Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />

der Geburtshilfe zeigt die hohe Qualität der<br />

medizinischen Versorgung. Es erblicken ge-<br />

sunde Kinder das Licht der Welt; Komplika-<br />

tionen treten nur selten auf.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event*<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* bereits ein einziger Fall führt zu<br />

einem auffälligen Ergebnis<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Mikroblutuntersuchung bei Einlingen mit<br />

pathologischem CTG<br />

Mikroblutuntersuchung bei Einlingen mit<br />

pathologischem CTG und sekundärer Sectio<br />

EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt<br />

Anwesenheit eines Pädiaters bei Frühgeborenen<br />

Bestimmung Nabelarterien-pH-Wert<br />

Azidose bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-<br />

pH-Wert<br />

Kritisches Outcome bei Reifgeborenen<br />

Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />

Einlingsgeburten<br />

Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />

Einlingsgeburten ohne Episiotomie<br />

Dammriss Grad III oder IV – bei spontanen<br />

Einlingsgeburten mit Episiotomie<br />

Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />

– bei Spontangeburt<br />

Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />

– bei vaginal-operativer Entbindung<br />

Revisionsbedürftige Wundheilungsstörungen<br />

– bei Sectio caesarea<br />

Behandlung der Lungenunreife bei Frühgeborenen<br />

Lungenreifebehandlung bei Frühgeborenen, bei denen<br />

die Mutter 1 Tag vor der Entbindung in die Klinik aufgenommen<br />

wurde<br />

Lungenreifebehandlung bei Frühgeborenen, bei denen<br />

die Mutter 2 Tage vor der Entbindung in die Klinik<br />

aufgenommen wurde<br />

Mütterliche Todesfälle<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Fokus: Geburtshilfe<br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


„Es ist mir wichtig,<br />

nach dem Einsatz eines<br />

künstlichen Hüftgelenkes<br />

wieder voll funktionsfähig<br />

zu sein und weiter in<br />

gewohnter Weise meinen<br />

sportlichen Betätigungen<br />

nachgehen zu können.“<br />

In den orthopädischen<br />

Abteilungen der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken garantieren<br />

Spezialisten einen hohen<br />

Versorgungsstandard.


Fokus: Gelenkersatz<br />

Behandlung auf hohem Niveau<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Gruppe hat in den endoprothetischen Leistungen einen<br />

ihrer Behandlungsschwerpunkte. Dazu gehört neben dem Einsetzen,<br />

der Implantation, von künstlichen Hüft- und Kniegelenken auch der<br />

Wechsel von bereits eingesetzten Prothesen.<br />

Das Einsetzen und der Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelen-<br />

ken wird von zahlreichen <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit großer Erfahrung und<br />

in herausragender Qualität angeboten. Das bestätigen die Ergebnisse<br />

des Jahres 2007 erneut; die hervorragenden Ergebnisse konnten nicht<br />

nur bestätigt, sondern bei rund 11.000 Eingriffen auf höchstem Niveau<br />

weiter verbessert werden.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

Marianne Köhne, 79, kann sich an eine Zeit, in der ihr<br />

das Laufen keine Schwierigkeiten bereitete und nicht mit<br />

Schmerzen in der rechten Hüfte verbunden war, kaum<br />

noch erinnern. Auf eine Operation, den Einsatz eines<br />

künstlichen Hüftgelenkes, mochte sie sich jedoch nicht<br />

einlassen.<br />

In der vergangenen Woche hat sie ihre gleichaltrige<br />

Freundin Gisela in der Rehabilitationsklinik Bad Schwartau<br />

besucht, die von der bisherigen Therapie begeistert<br />

ist. Sie hatte sich ein künstliches Hüftgelenk einsetzen<br />

lassen, übt bereits fleißig das Gehen und freut sich darauf,<br />

dass sie bald wieder mehr unternehmen kann. Wieder zu<br />

Hause kommt Marianne Köhne ins Grübeln. Soll sie sich<br />

doch ein neues Hüftgelenk einsetzen lassen? Sie beschließt,<br />

einen Termin bei ihrem Orthopäden zu vereinbaren.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Das Hüftgelenk stellt die Verbindung zwischen<br />

Beinen und Rumpf her und sorgt für eine hohe<br />

Beweglichkeit. Am Ende des Oberschenkel-<br />

halses sitzt der kugelförmige Hüftkopf. Er liegt<br />

in der Hüftpfanne des Beckens. Beide, Hüftkopf<br />

und Gelenkkörper, sind mit einer dicken Knor-<br />

pelschicht ausgekleidet. Zwischen dem Knorpel<br />

des Oberschenkelkopfes und dem der Hüftpfan-<br />

ne befindet sich der Gelenkspalt. Dieser Gelenk-<br />

spalt wird mit der „Gelenkschmiere“ gleitfähig<br />

gehalten. Knorpel und Gelenkschmiere wirken<br />

wie ein Stoßdämpfer; sie schützen die Knochen<br />

vor Abrieb. Stabilisiert wird das gesamte Gelenk<br />

von der Gelenkkapsel, starken Bändern und der<br />

umgebenden „Muskelmanschette“.<br />

Belastung, Fehlstellungen und natürliche Alte-<br />

rungsprozesse lassen das Hüftgelenk auf Dauer<br />

abnutzen. Dabei wird der für die Gelenkfunktion<br />

wichtige Knorpel eines Gelenkes immer dünner.<br />

Diesen Verschleiß nennt man Arthrose.<br />

Vor der Operation<br />

Ist die Erkrankung fortgeschritten, reiben die<br />

Knochen aufeinander und es entsteht ein unmit-<br />

telbarer Kontakt zwischen Hüftkopf und Pfanne.<br />

Das führt häufig zu erheblichen Schmerzen. Die<br />

betroffenen Patienten können ihre Hüfte nur<br />

noch eingeschränkt bewegen. Irgendwann ist<br />

der Ersatz des Hüftgelenkes dann nicht mehr zu<br />

umgehen. Der Einsatz eines künstlichen Hüftge-<br />

lenkes, einer Hüft-Endoprothese, steht an.


Vor der Operation erfolgen die klinische Dia-<br />

gnostik und die Anamnese, das heißt die Er-<br />

hebung der medizinischen Vorgeschichte, der<br />

Entwicklung der Krankheit und des aktuellen<br />

Gesundheitszustandes des Patienten.<br />

Dabei werden u.a. eine Funktionsprüfung des<br />

Gelenkes und eine Einschätzung der Schmerzen<br />

vorgenommen. Ergänzt wird diese Einschätzung<br />

durch Röntgenbilder der betroffenen Gelenke.<br />

Ein künstliches Hüftgelenk sollte nur dann im-<br />

plantiert werden, wenn dies medizinisch not-<br />

wendig, indiziert, ist. Von der BQS müssen bei<br />

einer Entscheidung für einen künstlichen Ge-<br />

lenkersatz bestimmte Indikationskriterien, wie<br />

Schmerzen bei Belastung bzw. in Ruhe und/oder<br />

Einschränkungen der Beweglichkeit, sogenann-<br />

te „klinische Indikationskriterien“, erfüllt sein.<br />

Auch auf dem Röntgenbild sollte der Verschleiß<br />

des Hüftgelenkes sichtbar sein (radiologische<br />

Indikationskriterien). (s. Ergebnis 18, Seite 78)<br />

Ziel des Hüftgelenkersatzes ist es, dem Patienten<br />

Schmerzfreiheit und eine alltagstaugliche Hüft-<br />

gelenksbeweglichkeit und gerade bei jüngeren<br />

Patienten eine bedingte Sportfähigkeit zu er-<br />

möglichen. Dieser Zustand sollte möglichst lan-<br />

ge erhalten bleiben.<br />

Die Operation<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist das Einsetzen einer<br />

sogenannte Total-Endoprothese (TEP) bei einem<br />

künstlichen Hüftgelenk Standard: Jährlich wer-<br />

den in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken rund 4.400 künst-<br />

liche Hüftgelenke neu eingesetzt. Das sind rund<br />

2,9 % der im Jahr 2007 bundesweit implantierten<br />

Hüft-Endoprothesen.<br />

Beim Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

wird ein Teil des Oberschenkel- und des Hüft-<br />

knochens ersetzt. Die Hüft-TEP ist dem natür-<br />

lichen Hüftgelenk nachempfunden. Die Pfanne<br />

wird im Becken des Patienten am Ort der ur-<br />

sprünglichen Hüftpfanne eingesetzt. Der Hüft-<br />

kopf mit Prothesenstiel wird in die Markhöhle<br />

des Oberschenkels eingeführt.<br />

Beim Ersatz eines Hüftgelenkes (Implantation)<br />

handelt es sich nicht nur um eine Operation am<br />

Knochen, sondern auch um eine Operation des<br />

umliegenden Gewebes. Um ein optimales Ope-<br />

rationsergebnis zu erzielen, ist neben der Ver-<br />

wendung eines bewährten Implantates auch der<br />

schonende Umgang mit den Weichteilen (Mus-<br />

keln und Sehnen), die das Hüftgelenk umgeben,<br />

wichtig. Das künstliche Gelenk muss fest mit<br />

dem körpereigenen Knochen verbunden wer-<br />

den.<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Bei der operativen Entfernung (Resektion) der<br />

Gelenkkapsel können Gefäßverletzungen (Läsi-<br />

onen) oder Nervenschäden entstehen:<br />

� Mögliche Folgen einer Gefäßverletzung sind<br />

Blutungskomplikationen oder Durchblutungs-<br />

störungen (Ischämien), die den Patienten be-<br />

einträchtigen können.<br />

� Vorübergehende Nervenschäden nach der Erst-<br />

implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

sind zwar selten, sie sind für den Patienten je-<br />

doch mit Schmerzen oder Missempfindungen,<br />

wie zum Beispiel Kribbeln oder auch Läh-<br />

mungen, verbunden. Auch Bewegungsdefizi-<br />

te, die zu Gangunregelmäßigkeit oder <strong>zur</strong> Ab-<br />

hängigkeit von orthopädischen Hilfsmitteln<br />

führen, können die Folge sein.<br />

Gefäßläsionen und Nervenschäden sollten mög-<br />

lichst selten auftreten.<br />

Lediglich bei 0,36 Prozent der behandelten Pa­<br />

tienten ist es im Jahr 2007 zu einer Gefäßlä­<br />

sion oder einem Nervenschaden gekommen. In<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken tritt diese Komplika­<br />

tion also nur sehr selten auf. Der Bereich für<br />

gute Behandlungsqualität reicht von 0 bis 2<br />

Prozent.<br />

Für die Funktionsfähigkeit des neuen Hüftge-<br />

lenks und den Erfolg des Eingriffes ist es wichtig,<br />

dass das Implantat während der Operation exakt<br />

platziert wird und die Achsen anatomisch kor-<br />

rekt ausgerichtet sind. (s. Ergebnis 19, Seite 78)<br />

Auch eine Luxation, das Ausrenken des Ge-<br />

lenkes gehört zu den schwerwiegenden Kom-<br />

plikationen nach einer Operation. Sie sollte ver-<br />

mieden werden.<br />

Eine Luxation nach Einsetzen eines künstli­<br />

chen Hüftgelenks ereignete sich in den Askle­<br />

pios Kliniken lediglich in 0,48 Prozent der Fäl­<br />

le. Die Bundesrate beträgt 0,56 Prozent. Beide<br />

Ergebnisse liegen innerhalb des Referenzbe­<br />

reiches von 0 bis 5 Prozent.<br />

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

kann mit erheblichen Blutverlusten verbunden<br />

sein. Blutungskomplikationen können beispiels-<br />

weise durch eine Verletzung von Gefäßen oder<br />

eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung her-<br />

vorgerufen werden. (s. Ergebnis 20, Seite 79)<br />

Eine Gabe von Antibiotika während der Opera-<br />

tion senkt das Risiko einer Wundinfektion. Ge-<br />

mäß der Leitlinien der entsprechenden Fachge-<br />

sellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kliniken<br />

zum Standard gehören. (s. Ergebnis 21, Seite 80)<br />

Nach dem Einsetzen wird das künstliche Gelenk<br />

auf seine Beweglichkeit geprüft und anschlie-<br />

ßend wird die Wunde verschlossen.<br />

Nach der Operation<br />

Auch bei häufig durchgeführten Routineopera-<br />

tionen lassen sich Risiken nie ganz vermeiden.<br />

Risiken, die sich bei jeder Operation ereignen<br />

können, wird durch den Einsatz von erfahrenen<br />

Operateuren, einer guten Operationstechnik<br />

und leitliniengerechten Operieren begegnet.


Durch die Implantation von Fremdmaterialien,<br />

wie einer Hüft-TEP, erhöht sich das Risiko einer<br />

Wundinfektion. Durch die o.g. Antibiotikapro-<br />

phylaxe, durch aseptisches Operieren und diszi-<br />

pliniertes Verhalten im Operationssaal kann die-<br />

se Rate positiv beeinflusst werden. (s. Ergebnis<br />

22, Seite 81)<br />

Zu den allgemeinen postoperativen Kompli-<br />

kationen zählen beispielsweise die tiefen Bein-<br />

venenthrombosen, Blutgerinnsel, die die tiefer<br />

liegenden Venen des Beines verstopfen. Diese<br />

Blutgerinnsel können sich ablösen und durch<br />

das Herz in die Lunge gelangen und die Blutge-<br />

fäße in der Lunge verschließen (Lungenembo-<br />

lie). Diese Komplikationen dürfen nur sehr sel-<br />

ten auftreten. (s. Ergebnis 23, Seite 82)<br />

Auftretende Komplikationen machen ggf. eine<br />

erneute Operation, eine Reintervention, erfor-<br />

derlich. Da diese für die Patienten belastend ist,<br />

sollten die Folgeoperationen die absolute Aus-<br />

nahme darstellen. (s. Ergebnis 24, Seite 82)<br />

Patienten, die ein neues Hüftgelenk bekommen,<br />

haben häufig ein höheres Lebensalter und be-<br />

reits mehrere, oft schwere Nebenerkrankungen.<br />

Für diese stellt die Operation ein derart hohes<br />

Risiko dar, dass sie in seltenen Fällen auch daran<br />

sterben können.<br />

Im Jahr 2007 sind in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

0,36 Prozent der behandelten Patienten ver­<br />

storben. Auch wenn der Patient nicht an oder<br />

während der Operation verstorben ist: Jedem<br />

einzelnen Fall wird nachgegangen.<br />

Nach der OP soll das Bein während der Behand-<br />

lung durch die Krankengymnastin möglichst frei<br />

und vollständig zu strecken und zu beugen sein.<br />

Die Streckung sollte vollständig mindestens 0<br />

Grad betragen; bei der Beugung des Gelenkes<br />

sollten 70 Grad erreicht werden. Bereits am Tag<br />

nach der OP beginnt die Krankengymnastik. Ab<br />

dem 2. Tag nach der OP erfolgt das Gehtraining<br />

mit Gehstützen. (s. Ergebnis 25, Seite 83; Ergeb-<br />

nis 26, Seite 84)<br />

Ziel des künstlichen Hüftgelenkersatzes ist, die<br />

Funktion der Hüfte wieder herzustellen. Die Pa-<br />

tienten sollen wieder sicher und ohne Schmerzen<br />

gehen können. Operationsbedingte Einschrän-<br />

kungen des Gehens, wie Gangauffälligkeiten<br />

und Schmerzen, sollten möglichst wenig auftre-<br />

ten. Ob dies gelingt, hängt neben der Operati-<br />

onstechnik auch vom Alter und der Verfassung<br />

der Patienten sowie der frühzeitigen Mobilisie-<br />

rung durch den Krankengymnasten ab.<br />

Nur bei Patienten, die bei der Entlassung, ggf.<br />

unter Schmerzmedikation und mit Unterstüt-<br />

zung von Gehhilfen, gehfähig sind, können wei-<br />

tere Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt<br />

werden.<br />

0,78 Prozent der Patienten weisen im Jahr<br />

2007 operationsbedingte Einschränkungen des<br />

Gehens auf. Eine Vergleichbarkeit mit den Vor­<br />

jahreswerten ist bei diesem Indikator nicht<br />

gegeben. Der Referenzbereich beträgt 0 bis 3,4<br />

Prozent. Die Bundesrate beträgt 0,79 Prozent.<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einem Schmerzkriterium oder mindestens einem Bewegungseinschränkungskriterium<br />

und mindestens 5 Punkten im modifizierten Kellgren- und<br />

Lawrence-Score<br />

Referenzbereich: 90 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

81,43% 90,40%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Eine Indikation für die Implantation eines<br />

künstlichen Hüftgelenkes entsprechend der<br />

BQS­Definition besteht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in 90,40 Prozent. Das Ergebnis konnte<br />

gegenüber dem Vorjahr (76,34 Prozent) deutlich<br />

verbessert werden. Die Bundesrate liegt<br />

mit 81,43 Prozent außerhalb des Referenzbereiches.<br />

Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur (Ergebnis 19)<br />

Anteil von Patienten mit Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur als behandlungsbedürftige<br />

intra- oder postoperative Komplikation an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 2%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,08% 0,93%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,00% 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 0,28% 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,56% 0,61%<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 0,40% 0,88%<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Hüft-TEP / Indikation (Ergebnis 18)<br />

Der Hüftgelenkersatz soll eine Verbesserung der Lebensqualität<br />

bewirken. Dies gelingt nur, wenn das<br />

Implantat richtig liegt, sich die Lage der Prothese<br />

auch nach der Operation nicht verändert (Dislokation).<br />

Auch ein Bruch (Fraktur) soll sowohl während<br />

als auch nach der OP nicht auftreten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kommt es sehr selten<br />

zu einer Fehllage oder Dislokation des Implantats.<br />

Auch Frakturen treten nur selten<br />

auf. Mit 0,93 Prozent liegt das Ergebnis der<br />

<strong>Asklepios</strong> Gruppe im Referenzbereich (0 bis<br />

2 Prozent). Die Bundesrate beträgt 1,08 Prozent.<br />

Das Ergebnis konnte gegenüber dem Jahr<br />

2006 (1,10 Prozent) leicht verbessert werden.<br />

In den links genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist<br />

es im Jahr 2007 selten oder nie zu einer Fehllage<br />

des Implantats, zu einer Verschiebung oder<br />

zu einer Fraktur gekommen.


Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 20)<br />

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

kann mit erheblichen Blutverlusten verbunden sein.<br />

Blutungskomplikationen nach der Implantation<br />

eines künstlichen Hüftgelenkes bedeuten für den Patienten<br />

eine erhöhte Infektionsgefahr.<br />

Zu Wundhämatomen und Nachblutungen ist<br />

es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in 1,00 Prozent<br />

der Behandlungen gekommen, die Bundesrate<br />

beträgt 1,59 Prozent.<br />

Seit dem Jahr 2004 ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

eine kontinuierliche Verbesserung der<br />

Ergebnisse eingetreten.<br />

Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 8%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,59% 1,00%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2,21%<br />

2004<br />

1,86%<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

1,29%<br />

1,00%<br />

2005 2006 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe (Ergebnis 21)<br />

Anteil von Patienten mit perioperativer Antibiotikaprophylaxe an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

99,32% 99,93%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung perioperative Antibiotikaprophylaxe Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

87,71%<br />

2004<br />

91,67%<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

99,57%<br />

99,93%<br />

2005 2006 2007<br />

Um das Risiko von Wundinfektionen zu reduzieren,<br />

fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaft<br />

generell bei allen Implantationen eines<br />

künstlichen Hüftgelenkes eine Antibiotikaprophylaxe.<br />

Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen<br />

Gründe dagegen sprechen.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden die Leitlinien<br />

konsequent umgesetzt. Nahezu jeder Patient,<br />

der in den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe<br />

ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt<br />

bekommt, erhält während der Operation eine<br />

Antibiotikagabe (99,93 Prozent). Der Referenzbereich<br />

(95 bis 100 Prozent) wird durchgängig<br />

eingehalten.<br />

Die Ergebnisse von 2004 bis 2007 zeigen in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken eine kontinuierliche und<br />

nachhaltige Verbesserung:


Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 22)<br />

Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen,<br />

kann dies auf ein schwerwiegendes Hygieneproblem<br />

hinweisen.<br />

Postoperative Wundinfektionen ereignen sich<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehr selten. Die<br />

Rate konnte gegenüber den Vorjahren weiter<br />

reduziert werden; sie betrug im Jahr 2007 lediglich<br />

0,48 Prozent und liegt deutlich im Bereich<br />

für eine gute Behandlungsqualität.<br />

Von 2005 bis 2007 konnte die Rate in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken deutlich verbessert werden.<br />

Die rechts aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

konnten ihre niedrigen Raten halten bzw.<br />

weiter verbessern. Die Ergebnisse lagen in den<br />

Jahren 2006 und 2007 innerhalb des Referenzbereiches<br />

von 0 bis 3 Prozent.<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 3%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

0,71% 0,48%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung postoperative Wundinfektionen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,69%<br />

2005<br />

0,79%<br />

2006<br />

0,48%<br />

2007<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 0,0% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 0,4% 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,6% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,7% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,9% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 1,1% 0,00%<br />

Collm Klinik Oschatz 1,3% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 1,4% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 1,8% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 2,5% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,6% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach 0,0% 0,21%<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe 0,3% 0,39%<br />

1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen<br />

Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00% 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,56% 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 1,15% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 1,37% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 2,33% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 4,23% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt - 1 0,00%<br />

1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />

Anteil von Patienten mit erforderlicher Reintervention an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 9%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,39% 1,36%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

2,28% 1,46%<br />

Bundesrate 2007<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Hüft-TEP / Allgemeine postoperative<br />

Komplikationen (Ergebnis 23)<br />

Eine Häufung von allgemeinen postoperativen<br />

Komplikationen kann ein Hinweis auf ein Qualitätsproblem<br />

sein.<br />

Postoperative Komplikationen sind in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken selten aufgetreten (1,36<br />

Prozent).<br />

Besonders selten sind allgemeine postoperative<br />

Komplikationen in links stehenden<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken aufgetreten. Die Ergebnisse<br />

der genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />

sowohl im Jahr 2006 wie auch im Jahr 2007<br />

innerhalb der jeweiligen Referenzbereiche von<br />

0 bis 5,70 Prozent im Jahr 2006 bzw. 0 bis 5<br />

Prozent im Jahr 2007.<br />

Hüft-TEP / Reintervention (Ergebnis 24)<br />

Auftretende Komplikationen machen ggf. eine erneute<br />

Operation, eine Reintervention, erforderlich.<br />

Bei 1,46 Prozent der behandelten Patienten<br />

war ein erneuter Eingriff erforderlich. Der Bereich<br />

für gute Behandlungsqualität reicht von<br />

0 bis 9 Prozent. Das Ergebnis liegt unterhalb<br />

des Bundesdurchschnitts von 2,28 Prozent.


Die Ergebnisse aller Kliniken liegen in den<br />

Jahren 2006 und 2007 im Referenzbereich (0<br />

bis 9 Prozent); in den nachfolgend genannten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken waren erneute Operationen<br />

(Reinterventionen) nicht oder nur selten<br />

erforderlich.<br />

Hüft-TEP / Postoperative<br />

Beweglichkeit (Ergebnis 25)<br />

Eine hohe postoperative Beweglichkeit ist Grundvoraussetzung<br />

für die weitere aktive Übungstätigkeit<br />

des Patienten. Sie ist zugleich Indiz für eine gelungene<br />

Behandlung.<br />

Patienten, die in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ein<br />

neues Hüftgelenk implantiert bekamen, können<br />

aufgrund ihrer hohen Beweglichkeit (98,74<br />

Prozent) frühzeitig in eine Rehabilitationseinrichtung<br />

verlegt werden.<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken konnte<br />

gegenüber den Vorjahren erneut verbessert<br />

werden.<br />

2006 2007<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 0,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,43% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 1,10% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 1,37% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 1,72% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,63% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 4,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 4,65% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 5,00% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 7,41% 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach 1,17% 0,63%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder 3,24% 0,98%<br />

Collm Klinik Oschatz 0,50% 0,99%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 0,56% 1,06%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 1,67% 1,23%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 2,82% 1,33%<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0 Grad, Beugung<br />

mindestens 70 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter Beweglichkeit nach Neutral-Null-<br />

Methode<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

Entwicklung der postoperativen Beweglichkeit Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

76,16% 76,70% 96,42% 98,74%<br />

2004<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

96,33% 98,74%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

2005 2006 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

Anteil von Patienten mit nach der Neutral-Null-Methode dokumentierter postoperativer Beweglichkeit<br />

an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

84,44% 95,93%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Gesamtübersicht Erstimplantation<br />

von Hüft-Total-Endoprothesen<br />

(Ergebnis 27)<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Indikation<br />

Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />

Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/70<br />

Postoperative Beweglichkeit/nach der Neutral-Null-<br />

Methode dokumentiert<br />

Gehfähigkeit bei Entlassung<br />

Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />

Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />

Endoprothesenluxation<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Reinterventionen wegen Komplikation<br />

Letalität<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

Hüft-TEP / Dokumentation der<br />

postoperativen Beweglichkeit<br />

(Ergebnis 26)<br />

Um den Erfolg der Operation nachweisen zu können,<br />

muss die postoperative Beweglichkeit nach einer<br />

standardisierten Methode (Neutral-Null-Methode)<br />

gemessen werden.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die postoperative<br />

Beweglichkeit zu 95,93 Prozent dokumentiert.<br />

Die Dokumentationsrate konnte<br />

gegenüber dem Jahr 2006 (88,73 Prozent) deutlich<br />

gesteigert werden. Die Bundesrate verfehlt<br />

mit 84,44 Prozent den Referenzwert.<br />

Die Ergebnisse des Jahres 2007 zeigen es: Der<br />

Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes wird von<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in hoher Qualität und mit<br />

sehr gutem Behandlungserfolg durchgeführt.<br />

Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit<br />

den Ergebnissen in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

führt dazu, dass auch im Jahresvergleich<br />

2006/2007 eine weitere Verbesserung der me-<br />

dizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong> zu verzeichnen<br />

ist.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event*<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* bereits ein einziger Fall führt zu<br />

einem auffälligen Ergebnis


Das Knie verbindet den Oberschenkel mit dem<br />

Unterschenkel. Es gibt den Beinen nicht nur Sta-<br />

bilität, sondern sorgt auch für seine Beweglich-<br />

keit wie Beugen und Strecken. Das Kniegelenk<br />

besteht aus drei Knochen, dem Oberschenkel-<br />

knochen (Femur), dem Schienbein (Tibia) und<br />

der Kniescheibe (Patella).<br />

Die Gelenkknochen sind mit einer Knorpel-<br />

schicht überzogen. Das macht sie gleitfähig. Zu-<br />

sätzlich ist der Gelenkspalt mit Gelenkflüssig-<br />

keit als „Gelenkschmiere“ gefüllt. Das gesamte<br />

Kniegelenk wird von einer Gelenkkapsel um-<br />

schlossen, die aus zwei Schichten besteht:<br />

� Die innere Schicht produziert die Gelenkflüs-<br />

sigkeit, die den Gelenkspalt ausfüllt.<br />

� Die äußere Schicht dient vor allem der Stabili-<br />

tät des Gelenkes.<br />

Das Kniegelenk wird von Bändern und Muskula-<br />

tur stabilisiert. Im Kniegelenk liegen die Menis-<br />

ken. Sie übernehmen die Funktion eines „Stoß-<br />

dämpfers“. Die Menisken haben außerdem eine<br />

stabilisierende Funktion und tragen dazu bei,<br />

dass die Gelenkflüssigkeit besser verteilt wird.<br />

Störungen in diesem komplexen Zusammen-<br />

spiel von Gelenk, Bändern, Muskeln reduzie-<br />

ren die Stabilität und können zu verschleißbe-<br />

dingten Veränderungen führen. Die Knie werden<br />

steif und dick. Jeder Schritt tut weh. Die zu be-<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

Für Susanne Martens, 75, ist jeder Schritt, den sie tut,<br />

mit Schmerzen verbunden. Und das jeden Tag. Und auch<br />

nachts kommt sie wegen der Schmerzen in ihrem rechten<br />

Kniegelenk häufig nicht <strong>zur</strong> Ruhe. Sie hat kaum noch Lust<br />

sich zu bewegen. Alle Aktivitäten, die ihr früher so viel<br />

Spaß gemacht haben, wie Wandern oder Fahrradfahren,<br />

hat sie inzwischen nahezu eingestellt. Die mangelnde Bewegung<br />

hat dazu geführt, dass sich das Kniegelenk immer<br />

schlechter bewegen ließ.<br />

Ihr Arzt hat bereits vor Jahren einen zunehmenden Verschleiß<br />

des Kniegelenkes diagnostiziert. Jetzt rät er Frau<br />

Martens dazu, sich ein künstliches Kniegelenk in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Hohwald einsetzen zu lassen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

wältigende Gehstrecke wird immer kürzer und<br />

insbesondere das Treppensteigen ist äußerst<br />

schmerzhaft. Mit zunehmender Ausprägung<br />

führt die Erkrankung im Alltag zu erheblichen<br />

Einschränkungen der Beweglichkeit und Leis-<br />

tungsfähigkeit.<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Dieser Verschleiß des Kniegelenkes (Gonarthro-<br />

se) betrifft Frauen häufiger als Männer.<br />

Wenn sich das Gelenk abnutzt oder dauerhaft<br />

entzündet, hilft nur noch eine Operation. Das<br />

künstliche Kniegelenk sollte eingesetzt werden,<br />

wenn beispielsweise<br />

� heftige Schmerzen bestehen und die Gelenk-<br />

beweglichkeit eingeschränkt ist und<br />

� eindeutige Zeichen im Röntgenbild bestehen.<br />

Zusätzliche Kriterien für den Einsatz eines<br />

künstlichen Kniegelenkes sind das Lebensalter<br />

des Patienten (60 Jahre oder höher) und/oder<br />

eine erhebliche Fehlstellung des Kniegelenkes.<br />

Beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

besteht die Möglichkeit, entweder die beschä-<br />

digten Flächen in Form einer Teilprothese (so-<br />

genannte „Schlittenprothese“) zu ersetzen oder<br />

eine Total-Endoprothese (TEP) einzusetzen. Im<br />

Folgenden wird ausschließlich die Knie-Total-<br />

Endoprothese (Knie-TEP) betrachtet.<br />

Bundesweit wurden im Jahr 2007 rund 146.000<br />

künstliche Kniegelenke eingesetzt; davon rund<br />

5.000 in den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe.<br />

Entscheidung für eine Operation<br />

Ein künstliches Kniegelenk sollte selbstverständ-<br />

lich nur dann eingesetzt werden, wenn dies me-<br />

dizinisch notwendig ist. Dafür gibt es im BQS-<br />

Verfahren eindeutige Festlegungen. (s. Ergebnis<br />

28, Seite 89)<br />

Während der Operation<br />

Eine Gabe von Antibiotika während der Ope-<br />

ration senkt das Risiko einer Wundinfektion.<br />

Gemäß der Leitlinie der entsprechenden Fach-<br />

gesellschaft soll die Antibiotikagabe in den Kli-<br />

niken zum Standard gehören und möglichst<br />

häufig erfolgen.<br />

Die Gabe von Antibiotika beim Einsatz einer<br />

Knie­TEP gehört in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

zum Standard. Dies zeigt die <strong>Asklepios</strong>­Gesamtrate<br />

von 99,87 Prozent. Die Bundesrate<br />

erreicht 99,36 Prozent. Beide Ergebnisse liegen<br />

im Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />

Bei der Operation am Kniegelenk kann es zu<br />

Verletzungen der Gefäße (Läsionen) oder auch<br />

zu Nervenschäden kommen. Diese Komplikationen<br />

sollten möglichst selten auftreten.<br />

Komplikationen in Form von Gefäßverletzungen<br />

oder Nervenschäden treten in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken äußerst selten auf (0,32


Prozent). Lediglich 15 von 4.678 behandelten<br />

Patienten waren betroffen. Die Ergebnisse al­<br />

ler <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind unauffällig und<br />

halten den Referenzbereich für gute Behand­<br />

lungsqualität (0 bis 2 Prozent) ein.<br />

Wenn bei der Operation Gefäße verletzt werden<br />

oder die Blutgerinnung beeinträchtigt ist, kön-<br />

nen Blutungskomplikationen, wie Wundhäma-<br />

tome und Nachblutungen, entstehen. (s. Ergeb-<br />

nis 30, Seite 90)<br />

Nach der Operation<br />

Wie bei der Implantation einer Hüft-TEP kann<br />

beim Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

auch ein Bruch, eine Fraktur, auftreten. Auch<br />

Frakturen, die durch einen Sturz nach der Ope-<br />

ration entstehen, werden hier mit berücksich-<br />

tigt.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist es im Jahr 2007<br />

in 0,11 Prozent der Fälle zu einer Fraktur ge­<br />

kommen. In 4 der 28 <strong>Asklepios</strong> Kliniken, die<br />

künstliche Kniegelenke einsetzen, ist es in Ein­<br />

zelfällen zu einer Fraktur gekommen. 5 von<br />

insgesamt 4.678 in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ope­<br />

rierten Patienten waren betroffen. Die Bundes­<br />

rate liegt bei 0,18 Prozent.<br />

Das Ergebnis aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt<br />

deutlich im Referenzbereich von 0 bis 2 Pro­<br />

zent. Dies spricht für eine gute Behandlungs­<br />

qualität.<br />

Nach jeder Operation kann sich die Wunde ent-<br />

zünden. Eine postoperative Wundinfektion stellt<br />

eine unerwünschte Komplikation dar und soll<br />

nur selten auftreten. Das Infektionsrisiko wird<br />

durch eine Antibiotikaprophylaxe während und<br />

um die Operation herum, aber auch durch asep-<br />

tisches Operieren und diszipliniertes Verhalten<br />

im Operationssaal minimiert. (s. Ergebnis 29,<br />

Seite 89)<br />

Neben spezifischen Komplikationen wie Wund-<br />

infektionen können nach der Operation weitere<br />

sogenannte allgemeine postoperative Kompli-<br />

kationen auftreten. Dazu gehören beispielswei-<br />

se Blutgerinnsel, die die Beinvenen verschlie-<br />

ßen können (tiefe Beinvenenthrombosen), eine<br />

Lungenembolie, aber auch Herz-Kreislauf-Pro-<br />

bleme. Sie sollten nur selten auftreten. (s. Ergeb-<br />

nis 31, Seite 91)<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

Schwere Komplikationen, wie beispielswei-<br />

se Wundinfektionen, Frakturen, aber auch Lä-<br />

sionen oder Nervenschäden können ggf. eine<br />

Zweitoperation, eine Reintervention, erforder-<br />

lich machen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Reinterventionen bei Einsatz eines künstli­<br />

chen Kniegelenkes sind insgesamt selten. Sie<br />

sind für den Patienten belastend und verzö­<br />

gern den Heilungsverlauf. In 1,22 Prozent der<br />

Behandlungen war in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

eine erneute Operation erforderlich. Als unauf­<br />

fällig gelten Ergebnisse im Bereich von 0 bis 6<br />

Prozent. Die Rate aller bundesdeutschen Kli­<br />

niken beträgt 1,93 Prozent.<br />

Durch den Einsatz eines künstlichen Kniege-<br />

lenkes soll die Beweglichkeit des Kniegelenkes<br />

verbessert und die Schmerzen deutlich redu-<br />

ziert werden. Die Reduktion der Schmerzen, für<br />

den Patienten deutlich spürbar, lässt sich nur<br />

schwer objektiv einschätzen. Die Beweglichkeit<br />

des Kniegelenkes, die Möglichkeit, es zu beugen<br />

oder zu strecken, ist für alle Bewegungsabläufe<br />

des täglichen Lebens von großer Bedeutung. Der<br />

Grad der Beweglichkeit kann mit bestimmten<br />

Messmethoden sicher eingeschätzt werden. (s.<br />

Ergebnis 32, Seite 92; s. Ergebnis 33, Seite 93)<br />

Patienten können nur dann in die Rehabilitati-<br />

onseinrichtung entlassen werden, wenn sie in<br />

der Lage sind, sich selber zu versorgen. Dazu ge-<br />

hört auch, dass sie kleine Strecken unter Zuhilfe-<br />

nahme von Gehhilfen selbstständig bewältigen.<br />

Dies gelingt dann, wenn sie sich nach der Ope-<br />

ration möglichst uneingeschränkt und schmerz-<br />

frei bewegen können. Es sollen möglichst wenig<br />

operationsbedingte Einschränkungen auftreten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind bei 0,45 Prozent<br />

der behandelten Patienten operationsbedingte<br />

Einschränkungen des Gehens bei der Entlas­<br />

sung vorhanden. Der Bereich für eine gute Be­<br />

handlungsqualität, der Referenzbereich, liegt<br />

bei 0 bis 2,5 Prozent. Bundesweit bestehen in<br />

0,82 Prozent Einschränkungen des Gehens bei<br />

der Entlassung.<br />

Selbstverständlich soll die Sterblichkeitsrate<br />

bei der Implantation eines künstlichen Kniege-<br />

lenkes außerordentlich gering sein.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind 3 von 4.678<br />

Patienten, die ein künstliches Kniegelenk er­<br />

halten haben, verstorben (0,06 Prozent). Auf­<br />

grund der Diagnose „Knieverschleiß“ werden<br />

vorwiegend Patienten über 60 Jahre operiert.<br />

Diese haben durch ihre Begleiterkrankungen<br />

ein höheres Sterberisiko. Jeder einzelne Fall<br />

wurde überprüft. Die Bundesrate liegt bei 0,11<br />

Prozent.


Knie-TEP / Indikation (Ergebnis 28)<br />

Das Einsetzen einer Knie-Endoprothese benötigt einen<br />

eindeutigen Grund, eine Indikation, für die<br />

Operation.<br />

Eine Indikation für den Einsatz einer Knie­<br />

Endoprothese entsprechend den Regeln der<br />

BQS besteht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu<br />

95,96 Prozent. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />

dem Jahr 2006 (91,72 Prozent) weiter verbessert<br />

werden und liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />

von 90 bis 100 Prozent. Dieser Wert<br />

zeigt, dass die Entscheidung, ob ein künstliches<br />

Kniegelenk eingesetzt werden soll, in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sorgfältig abgewogen<br />

wird. Die Bundesrate verfehlt mit 89,40 Prozent<br />

knapp den Referenzbereich.<br />

Knie-TEP / Wundinfektion (Ergebnis 29)<br />

Nach jeder Operation kann sich die Wunde entzünden.<br />

Eine postoperative Wundinfektion stellt eine<br />

unerwünschte Komplikation dar und soll nur selten<br />

auftreten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind im Jahr 2007<br />

nach der Operation in 0,38 Prozent der Fälle<br />

Wundinfektionen aufgetreten. Das Ergebnis<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken spricht für eine sehr<br />

gute Behandlungsqualität. Die Bundesrate<br />

liegt mit 0,54 Prozent deutlich höher.<br />

Anteil von Patienten mit einem der genannten Schmerzkriterien und mindestens 4 Punkten im<br />

modifizierten Kellgren- und Lawrence-Score an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 90 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,40% 95,96%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 2%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

0,54% 0,38%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

Anteil von Patienten mit Wundhämatom/Nachblutung an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 8%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Bundesrate 2007<br />

Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen (Ergebnis 30)<br />

1,46% 0,98%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

5000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

2,65%<br />

2004<br />

2,55%<br />

1,26%<br />

0,98%<br />

2005 2006 2007<br />

Wundhämatome und Nachblutungen sind für den<br />

Patienten mit Schmerzen und einer erhöhten Infektionsgefahr<br />

verbunden.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist es im Jahr 2007<br />

bei 0,98 Prozent der Behandlungen zu Wundhämatomen<br />

oder Nachblutungen gekommen;<br />

die Bundesrate beträgt 1,46 Prozent.<br />

Wie bereits in den vergangenen Jahren konnte<br />

die <strong>Asklepios</strong> Bundesrate weiter reduziert<br />

werden.<br />

Um die Größenordnung dieser sehr geringen Auffälligkeiten<br />

zu verdeutlichen, ist unten dargestellt,<br />

wie viel Patienten von der Grundgesamtheit aller<br />

Patienten von Wundhämatomen und Nachblutungen<br />

betroffen sind.<br />

Entwicklung Patienten mit postoperativer Wundinfektion im Vergleich zu allen Patienten bei Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

alle Patienten Patienten mit postoperativer Wundinfektion<br />

4000<br />

3000<br />

3809 101 3923 100<br />

4202 53<br />

4678 46<br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 31)<br />

Als allgemeine postoperative Komplikationen können<br />

beispielsweise Lungenembolien oder Thrombosen<br />

auftreten. Sie dürfen nur sehr selten auftreten.<br />

Eine Häufung von postoperativen Komplikationen<br />

kann auf ein Qualitätsproblem hinweisen.<br />

Zu allgemeinen postoperativen Komplikationen<br />

ist es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in 1,54<br />

Prozent aller Behandlungen gekommen, bundesweit<br />

in 1,90 Prozent der Behandlungen.<br />

Dies Ergebnis liegt innerhalb des Bereiches,<br />

der eine gute Behandlungsqualität anzeigt<br />

(Referenzbereich: 0 bis 5,9 Prozent). Das Ergebnis<br />

hat sich auf einem niedrigen Niveau<br />

stabilisiert; betroffen waren in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken 18 von 4.679 Patienten.<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer postoperativen Komplikation an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 5,9%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,90% 1,54%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

6,75%<br />

2004<br />

8,06%<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

1,55%<br />

1,54%<br />

2005 2006 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit (Ergebnis 32)<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Beweglichkeit (Streckung mindestens 0 Grad, Beugung<br />

mindestens 90 Grad) an allen Patienten mit dokumentierter postoperativer Beweglichkeit an<br />

allen Patienten<br />

Referenzbereich: 80 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

78,21% 84,99%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung postoperative Beweglichkeit Knie-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

57,73%<br />

2004<br />

62,71%<br />

2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

76,55%<br />

84,99%<br />

2005 2006 2007<br />

Durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

soll die Beweglichkeit des Kniegelenkes wieder hergestellt<br />

und die Schmerzen reduziert werden.<br />

84,99 Prozent der behandelten Patienten sind<br />

nach der Operation in der Lage, ihr Knie entsprechend<br />

zu beugen und zu strecken. Das<br />

Ergebnis liegt im Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />

(80 bis 100 Prozent). Die<br />

Bundesrate liegt mit 78,21 Prozent außerhalb<br />

des Referenzbereiches.<br />

Im Zeitraum der Jahre 2004 bis 2007 konnte<br />

das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken deutlich<br />

verbessert werden.


In den rechts genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

fällt die postoperative Beweglichkeit besonders<br />

positiv aus.<br />

Knie-TEP / Dokumentation der<br />

postoperativen Beweglichkeit<br />

(Ergebnis 33)<br />

2006 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 98,7% 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 90,0% 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 82,4% 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg - 1 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt - 1 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 87,8% 98,44%<br />

Collm Klinik Oschatz 90,9% 93,79%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 91,5% 93,33%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 61,8% 92,91%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/Germersheim 68,5% 92,59%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/Hohenmölsen 78,2% 92,31%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 79,4% 91,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe 80,3% 90,51%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 72,4% 90,48%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 95,1% 90,11%<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald 75,1% 87,09%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 81,7% 85,77%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 74,6% 85,56%<br />

1 seit 2007 im <strong>Asklepios</strong> Verbund<br />

Gesamtübersicht Erstimplantation von Knie-Total-Endoprothesen (Ergebnis 34)<br />

Der Gesamtüberblick über die Ergebnisse<br />

zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

zeigt die hohe Qualität der medizinischen<br />

Versorgung. Er macht auch sichtbar, dass der<br />

Behandlungserfolg über die Jahre kontinu-<br />

ierlich optimiert wurde.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event*<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* bereits ein einziger Fall führt zu<br />

einem auffälligen Ergebnis<br />

Die Knie­Beweglichkeit wird in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken bei 97,26 Prozent der Behandlungen<br />

im Anschluss an die Operation entsprechend<br />

der Vorgabe des BQS dokumentiert. Die Bundesrate<br />

liegt lediglich bei 91,8 Prozent.<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Indikation<br />

Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />

Postoperative Beweglichkeit von mindestens 0/0/90<br />

Postoperative Beweglichkeit/nach der Neutral-Null-<br />

Methode dokumentiert<br />

Gehfähigkeit bei Entlassung<br />

Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />

Fraktur<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Reinterventionen wegen Komplikation<br />

Letalität<br />

Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Erstimplantation von künstlichen Hüft- oder<br />

Kniegelenken verbessert die Lebensqualität der<br />

Betroffenen deutlich. Die Haltbarkeit der künst-<br />

lichen Gelenke ist jedoch nicht unbegrenzt.<br />

Selbst die besten Prothesen lockern sich irgend-<br />

wann. Diese Implantatlockerung macht dann ei-<br />

nen Wechsel der Endoprothese erforderlich. Ein<br />

Wechsel ist außerdem notwendig, wenn Infek-<br />

tionen auftreten oder es zu erheblichen Funk-<br />

tionsstörungen, wie zum Beispiel der Luxation<br />

des Hüftgelenkes, kommt.<br />

Ein künstliches Gelenk lässt sich fast immer<br />

wechseln. Da in den letzten Jahrzehnten die Im-<br />

plantationen künstlicher Hüft- und Kniegelenke<br />

deutlich zugenommen hat, nehmen auch die<br />

Revisions- und Wechseloperationen zu.<br />

Auch mit dem Zweitgelenk ist nach Ausheilung<br />

und Rehabilitation wieder eine gute Gelenk-<br />

funktion möglich.<br />

Nicht alle Revisionseingriffe sind mit einem Pro-<br />

thesenwechsel verbunden.<br />

Revisionseingriffe ohne Prothesenwechsel<br />

Unkontrollierte, extreme Bewegungen oder Stür-<br />

ze beinhalten ein Risiko für die Luxation (Aus-<br />

renkung des Kopfes aus der Hüftpfanne). Diese<br />

spezifische Komplikation der Hüft-Endoprothe-<br />

tik lässt sich selbst bei optimaler Durchführung<br />

der Erstimplantation nicht immer verhindern.<br />

Diese Instabilität lässt sich operativ korrigieren.<br />

Nach einem Kniegelenkersatz können einige<br />

mechanische Probleme und auch manche Ge-<br />

lenkentzündungen durch arthroskopische Ein-<br />

griffe („Gelenkspiegelung“) ohne Ausbau der<br />

Komponenten behoben werden.


Bei Infektionen eines Gelenkes mit einliegender<br />

Prothese ist eine radikale Säuberung des Ge-<br />

lenkes notwendig. Geschieht die Revision recht-<br />

zeitig, kann ein Infekt häufig ohne Wechsel er-<br />

folgreich behandelt werden.<br />

Revisionseingriffe mit Prothesenwechsel<br />

Die Lockerung von Prothesen wird durch falsche<br />

Belastung, wie das Heben und Tragen schwerer<br />

Lasten oder starke Drehbewegungen bei sport-<br />

licher Belastung, gefördert. Eindeutig gelocker-<br />

te Kunstgelenke sollten umgehend gewechselt<br />

Hüft-TEP-Wechsel / Indikation (Ergebnis 35)<br />

Der Wechsel eines künstlichen Hüftgelenkes erfolgt<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken nur dann, wenn er medizinisch<br />

erforderlich ist.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die Indikation<br />

für den Wechsel eines künstlichen Hüftgelenkes<br />

in 95,69 Prozent der Behandlungen entsprechend<br />

den BQS­Regeln dokumentiert.<br />

Die Ergebnisse der unten aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen deutlich im Referenzbereich<br />

und deutlich oberhalb der Bundesrate<br />

von 91,38 Prozent.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Hohwald<br />

werden. Ein zu langes Abwarten führt zu wei-<br />

teren Knochendefekten. Der stabile Wiederein-<br />

bau einer neuen Hüft- oder Knie-Endoprothese<br />

wird erschwert. Vor dem Prothesenwechsel wird<br />

geklärt, ob ein mechanisches Problem oder ob<br />

eine Infektion die Ursache der Lockerung ist.<br />

Wenn sich Infekte nicht beherrschen lassen, ist<br />

die Entfernung der Implantate erforderlich.<br />

Nachfolgend sind exemplarisch Ergebnisse <strong>zur</strong><br />

Behandlungsqualität beim Wechsel von künstli-<br />

chen Hüft- und Kniegelenken dargestellt.<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einem Schmerzkriterium und mindestens einem röntgenologischen<br />

oder Entzündungskriterium an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 75,5 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

91,38% 95,69%<br />

Bundesrate 2007<br />

100% 100% 100% 100% 98,36% 97,44%<br />

Bad Tölz Hamburg-<br />

Altona<br />

Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

97,22% 96,43%<br />

Eggenfelden Birkenwerder Bad Harzburg Oschatz Schwalmstadt<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

Hüft-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe (Ergebnis 36)<br />

Entwicklung Antibiotikagabe Hüft-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

98,36%<br />

2004<br />

97,58%<br />

99,65%<br />

99,73%<br />

2005 2006 2007<br />

Mit der Gabe von Antibiotika während der Wechseloperation<br />

soll das Risiko einer Wundinfektion minimiert<br />

werden.<br />

In 99,73 Prozent der Behandlungen wird ein<br />

Antibiotikum verabreicht; die Antibiotikagabe<br />

gehört damit in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

zum Behandlungsstandard. Das sehr gute<br />

Vorjahresergebnis (99,65 Prozent) wurde bestätigt.<br />

Hüft-TEP-Wechsel / Wundhämatome/Nachblutungen (Ergebnis 37)<br />

Entwicklung Wundhämatome/Nachblutungen Hüft-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

3,35%<br />

2004<br />

3,11%<br />

6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

2,30%<br />

2,29%<br />

2005 2006 2007<br />

Wie bei der Implantation eines Hüftgelenkes kann<br />

es auch bei einer Wechseloperation zu Blutungskomplikationen<br />

in Form von Wundhämatomen und<br />

Nachblutungen kommen.<br />

Der Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />

(Referenzbereich) reicht von 0 bis 13 Prozent.<br />

Blutungskomplikationen treten in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken selten auf. Das zeigt die<br />

Rate von 2,29 Prozent. Bundesweit lag diese<br />

Rate bei 3,30 Prozent (Bundesrate).


Hüft-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen (Ergebnis 38)<br />

Bei Wechseloperationen sollen – wie bei allen anderen<br />

Eingriffen auch – möglichst selten postoperative<br />

Komplikationen auftreten. Dazu zählen beispielsweise<br />

Thrombosen oder Lungenembolien.<br />

Der Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />

(Referenzbereich) liegt im Jahr 2007 bei 0<br />

bis 10 Prozent, die Bundesrate liegt bei 3,11<br />

Prozent.<br />

Mit 2,83 Prozent liegt das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken nicht nur deutlich im Referenzbereich;<br />

vielmehr konnte die Anzahl gegenüber<br />

dem Vorjahr weiter verbessert werden.<br />

Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen Hüft-TEP-Wechsel<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

8,42%<br />

2004<br />

Gesamtübersicht Wechsel von Hüft-Total-Endoprothesen (Ergebnis 39)<br />

Der Überblick über die Ergebnisse des Jah-<br />

res 2007 bestätigt die guten Ergebnisse des<br />

Vorjahres.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event*<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* bereits ein einziger Fall führt zu<br />

einem auffälligen Ergebnis<br />

8,29%<br />

3,54%<br />

2,83%<br />

2005 2006 2007<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Indikation<br />

Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />

Gehfähigkeit bei Entlassung<br />

Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />

Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />

Endoprothesenluxation<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Reinterventionen wegen Komplikation<br />

Letalität<br />

Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

Knie-TEP-Wechsel / Indikation (Ergebnis 40)<br />

In 94,49 Prozent der Fälle ist der Wechsel – entsprechend der Regeln der BQS indiziert. Das Ergebnis<br />

konnte gegenüber dem Vorjahr (89,11 Prozent) deutlich verbessert werden. Die Ergebnisse<br />

aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken, die den Wechsel von Knie­Total­Endoprothesen durchführen, liegen im<br />

Referenzbereich von 72,7 bis 100 Prozent. Das Ergebnis liegt deutlich über der Bundesrate von<br />

88,2 Prozent.<br />

Knie-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe (Ergebnis 41)<br />

Entwicklung Antibiotikagabe Knie-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

94,29%<br />

2004<br />

95,67%<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

99,60%<br />

99,63%<br />

2005 2006 2007<br />

Knie-TEP-Wechsel / Frakturen (Ergebnis 42)<br />

Bei nahezu jeder Operation, in 99,63 Prozent<br />

der Behandlungen, erfolgt in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken die Gabe von Antibiotika. Das gute<br />

Ergebnis des Vorjahres (99,65 Prozent) konnte<br />

bestätigt werden. Die Bundesrate beträgt<br />

99,46 Prozent.<br />

Frakturen kommen bei einem Wechsel der Knie­Endoprothesen selten vor. Dies gilt auch für die<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken. Bei keinem der 272 behandelten Patienten ist es zu einer Fraktur gekommen.<br />

Das Ergebnis liegt sicher innerhalb des Referenzbereiches von 0 bis 4 Prozent.<br />

Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung (Ergebnis 43)<br />

Operationsbedingte Einschränkungen des Gehens bestehen bei den aus den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

entlassenen Patienten nicht (0 Prozent). Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken fällt besser aus<br />

als die Bundesrate von 1 Prozent. Beide Ergebnisse liegen im Bereich für eine gute Behandlungsqualität<br />

(0 bis 4,8 Prozent).


Knie-TEP-Wechsel / Postoperative Komplikationen (Ergebnis 44)<br />

Ob Wundhämatome, Nachblutungen, Wundinfektionen oder allgemeine postoperative Komplikationen:<br />

Beim Wechsel von Knie­Endoprothesen ist es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehr selten zu<br />

Komplikationen gekommen. Alle Ergebnisse liegen deutlich in den entsprechenden Referenzbereichen.<br />

Entwicklung postoperativer Komplikationen Knie-TEP-Wechsel / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

6,69%<br />

2005<br />

2,42%<br />

2006<br />

1,84%<br />

2007<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

1,57%<br />

2005<br />

1,21%<br />

2006<br />

0,37%<br />

2007<br />

postoperative Wundinfektionen<br />

Gesamtübersicht Wechsel von Knie-Total-Endoprothesen (Ergebnis 45)<br />

Auch beim Wechsel der Knie-Endoprothesen<br />

gilt: In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind Sie gut<br />

aufgehoben. Die Behandlung erfolgt auf ho-<br />

hem Niveau.<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event*<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

* bereits ein einziger Fall führt zu<br />

einem auffälligen Ergebnis<br />

10,63%<br />

2005<br />

1,21%<br />

2006<br />

2,94%<br />

2007<br />

allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Indikation<br />

Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />

Gehfähigkeit bei Entlassung<br />

Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />

Fraktur<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Reinterventionen wegen Komplikation<br />

Letalität<br />

Wechsel von künstlichen Hüft- und Kniegelenken<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


„Ich finde es beruhigend,<br />

wenn ich vor einem<br />

Eingriff im Krankenhaus<br />

umfassend informiert<br />

werde.“<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

gehören ausführliche<br />

Aufklärungs- und<br />

Beratungsgespräche zum<br />

Standard einer guten<br />

Behandlung.


Im Überblick: die Ergebnisse<br />

weiterer Leistungsbereiche<br />

Durch die große Auswahl spezialisierter Fachabteilungen erhalten Sie in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken eine umfassende Behandlung aus einer Hand.<br />

Motivierte und kompetente Teams sorgen gemeinsam für Ihre Gesund-<br />

heit und Ihr Wohlbefinden.<br />

Auf den folgenden Seiten stellen wir die Ergebnisse weiterer Behand-<br />

lungsbereiche der <strong>Asklepios</strong> Kliniken dar.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 101


Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

Christa Schnoor geht es heute richtig schlecht. Sie hat seit<br />

dem frühen Morgen krampfartige Schmerzen im Oberbauch.<br />

Und das am 1. Weihnachtsfeiertag, an dem sie<br />

die ganze Familie zum Essen eingeladen hat. Ob ihr das<br />

Festessen am Weihnachtsabend nicht bekommen ist?<br />

Als ihre Kinder eintreffen und sie ihnen erzählt, dass die<br />

Schmerzen einfach nicht vergehen wollen, überlegen diese<br />

nicht lange. Sie fahren sie in das <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

Homberg. Nach der Untersuchung in der Notfallaufnahme<br />

teilt ihr der behandelnde Arzt mit, dass ihre Schmerzen<br />

durch mehrere Gallensteine und eine Entzündung der<br />

Gallenblase hervorgerufen werden. Weihnachten ist damit<br />

gelaufen, die Gallenblase muss entfernt werden.<br />

102 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Gallenblase befindet sich unterhalb der Leber<br />

im rechten Oberbauch. Die Gallenflüssigkeit<br />

wird in der Leber gebildet. Sie wird in der Gallenbase<br />

gesammelt und eingedickt. Wenn für die<br />

Verdauung, z. B. von fettem Essen, vermehrt Gallenflüssigkeit<br />

benötigt wird, zieht sich die Gallenblase<br />

zusammen und schüttet die Gallenflüssigkeit<br />

in den Zwölffingerdarm, der sich direkt<br />

dem Magen anschließt, aus. Hier mischen sich<br />

Gallenflüssigkeit und Speisebrei miteinander.<br />

Die Gallenblase dient als Speicher für die von<br />

der Leber gebildete Gallenflüssigkeit.<br />

Beim Eindicken der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase<br />

können Steine, sogenannte Gallenblasensteine,<br />

entstehen. Der genaue Mechanismus<br />

ist noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass die<br />

Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit (hoher<br />

Anteil an Cholesterin, verminderter Anteil an<br />

Gallensäuren) bei der Entstehung von Gallensteinen<br />

eine Rolle spielt. Die Gallenflüssigkeit<br />

besteht zu etwa 80 Prozent aus Wasser. Die in<br />

der Flüssigkeit enthaltenen Gallensäuren halten<br />

das an sich wasserunlösliche Cholesterin in Lösung.<br />

Wenn die Galle mehr Cholesterin enthält,<br />

als sie lösen kann, kristallisiert das Cholesterin.<br />

Diese Kristalle können verklumpen und es bilden<br />

sich Steine. Die Größe der Steine variiert;<br />

sie reicht von wenigen Millimetern bis zu großen<br />

Steinen. Durch die Steine kann der Abfluss<br />

der Gallenflüssigkeit aus der Gallenblase behindert<br />

werden, was die kolikartigen Schmerzen im<br />

Oberbauch auslöst.


Durch Gallensteine verursachte Erkrankungen<br />

der Gallenblase gehören zu den häufigsten Er-<br />

krankungen in Europa. Frauen sind stärker<br />

betroffen als Männer, hierbei spielen die Ge-<br />

schlechtshormone eine wichtige Rolle. Überge-<br />

wicht stellt einen weiteren Risikofaktor für die<br />

Entstehung von Gallensteinen dar.<br />

Typische Beschwerden bei Gallenblasensteinen<br />

sind krampfhafte Schmerzen im rechten Ober-<br />

bauch (Gallenkoliken), die in den Rücken und<br />

die rechte Schulter ausstrahlen. Auch Schmerzen<br />

bei bzw. unmittelbar nach dem Essen oder eine<br />

Unverträglichkeit von bestimmten Nahrungs-<br />

mitteln wie fettem Essen und/oder Alkohol sind<br />

Hinweise für das Vorliegen von Gallensteinen.<br />

Häufig werden Gallensteine eher zufällig, bei<br />

einer Routineuntersuchung, entdeckt. Die Be-<br />

handlung richtet sich insbesondere danach,<br />

� ob die Gallensteine Beschwerden verursachen<br />

und wie stark diese Beschwerden sind und<br />

� wo die Steine liegen (Gallenblase oder Gal-<br />

lengang).<br />

Gallenblasensteine können mit der Gallenflüs-<br />

sigkeit in die Gallengänge gespült werden (Gal-<br />

lengangsteine) und die Gallengänge verstopfen.<br />

Eine Störung des Galleabflusses kann sich durch<br />

Gelbfärbung der Augen oder der Haut, durch<br />

eine Dunkelfärbung des Urins und eine Entfär-<br />

bung des Stuhls bemerkbar machen.<br />

1. Gallenblase<br />

2. Gallenblasensteine<br />

3. Leber<br />

4. Zwölffingerdarm<br />

5. Gallenwegstein<br />

6. Bauchspeicheldrüse<br />

Durch die Gallensteine und den Rückstau von<br />

Gallenflüssigkeit kann zusätzlich eine Entzün-<br />

dung der Gallenblase bzw. der Gallenwege ent-<br />

stehen.<br />

3<br />

Allein mit der Entfernung oder Auflösung der<br />

Steine ist in der Regel kein dauerhafter Behand-<br />

lungserfolg zu erreichen. Häufig bilden sich die<br />

Steine neu. Die Bildung von Gallensteinen kann<br />

nur verhindert werden, wenn die Gallenblase,<br />

das Organ, in dem die Steine entstehen, entfernt<br />

wird. Dies sollte aber nur geschehen, wenn die<br />

vorhandenen Steine zu Beschwerden oder Kom-<br />

plikationen führen. Bereiten die Gallensteine<br />

keine Beschwerden, so wiegt das Operationsrisi-<br />

ko die Wahrscheinlichkeit, durch die Gallenstei-<br />

ne Beschwerden zu bekommen, nicht auf.<br />

Die chirurgische Entfernung der Gallenblase<br />

wird als Cholecystektomie bezeichnet.<br />

Heutzutage werden ca. 90 Prozent der Gallen-<br />

blasen laparoskopisch, d.h. über eine Bauch-<br />

spiegelung entfernt. Bei der laparoskopischen<br />

Entfernung der Gallenblase wird über einen ca.<br />

2 cm langen Hautschnitt direkt unterhalb des<br />

Bauchnabels ein Zugang <strong>zur</strong> Bauchhöhle ge-<br />

schaffen. Daher die Bezeichnung „Schlüssel-<br />

lochchirurgie“.<br />

2<br />

1<br />

Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10


Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

Über dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop,<br />

ein fingerdickes Instrument, mit dem der Bauch-<br />

raum betrachtet werden kann, in die Bauchhöhle<br />

eingeführt. An das Laparoskop wird eine Kame-<br />

ra angeschlossen. Damit haben alle an der OP<br />

beteiligten Ärzte und Schwestern einen Über-<br />

blick über den Stand der Operation.<br />

Anschließend werden zwei bis drei weitere Zu-<br />

gänge geschaffen, über die spezielle Greif- und<br />

Schneideinstrumente in die Bauchhöhle einge-<br />

bracht werden können. Nach dem Lösen der<br />

Gallenblase wird sie im Bauchraum in einen so-<br />

genannten Bergebeutel verbracht und über ei-<br />

nen der gelegten Zugänge entfernt.<br />

Die Entfernung der Gallenblase ist ein Routine-<br />

eingriff. Jährlich werden in Deutschland 166.361<br />

Gallenblasen entfernt. 4.407 Gallenblasenope-<br />

rationen, also rund 2,6 Prozent aller Gallenbla-<br />

senentfernungen, werden in <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

durchgeführt.<br />

10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Wie für jede Operation erforderlich, sollte auch<br />

bei der Gallenblasenentfernung eine eindeutige<br />

Indikation – ein eindeutiger Grund <strong>zur</strong> Opera-<br />

tion – bestehen. Das alleinige Vorhandensein<br />

von Gallenblasensteinen reicht als Operationsindikation<br />

nicht aus, es müssen zusätzlich Beschwerden<br />

und/oder Entzündungszeichen vorhanden<br />

sein. (s. Ergebnis 46, Seite 105)<br />

Während der Operation kann es zu Komplikationen,<br />

wie beispielsweise unbeabsichtigten Verletzungen<br />

der Gallengänge, kommen. (s. Ergebnis<br />

47, Seite 105)<br />

Die Gallenblase wird nach der Operation feingeweblich<br />

(histologisch) untersucht. Eine routinemäßige<br />

Erhebung des feingeweblichen Befundes<br />

erlaubt eine Überprüfung der Diagnose und Indikation<br />

sowie den Ausschluss einer seltenen<br />

bösartigen (malignen) Grunderkrankung. (s. Ergebnis<br />

48, Seite 106)<br />

Nach der Operation können Komplikationen<br />

auftreten. Dazu zählen neben Entzündungen<br />

der Wunde (s. Ergebnis 49, Seite 107) beispielsweise<br />

Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems,<br />

Lungenentzündungen oder Harnwegsinfektionen.<br />

Diese Komplikationen werden als<br />

allgemeine postoperative Komplikationen bezeichnet.<br />

(s. Ergebnis 50, Seite 108) Sie können<br />

sowohl bei offen-chirurgisch als auch bei laparoskopisch<br />

begonnenen Operationen auftreten.<br />

(s. Ergebnis 51, Seite 108)<br />

Wenn Komplikationen auftreten, ist unter Umständen<br />

ein Zweiteingriff, eine Reintervention,<br />

erforderlich. Gründe für eine Reintervention<br />

sind beispielsweise belassene Gallengangsteine,<br />

Gallengangsverletzungen, Blutungen und Entzündungen.<br />

(s. Ergebnis 52, Seite 109)<br />

Risiken einer Operation lassen sich nie ganz<br />

ausschließen. Selbstverständlich sollte die Sterblichkeitsrate<br />

(Letalität) nach einer Gallenblasenentfernung<br />

sehr gering sein.<br />

Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Die<br />

Sterblichkeitsrate beträgt 0,23 Prozent. Die<br />

bundesweite Sterblichkeitsrate liegt bei 0,34<br />

Prozent.


Entfernung der Gallenblase / Indikation (Ergebnis 46)<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt durchgängig<br />

eine sachgerechte Indikationsstellung.<br />

Lediglich bei 0,66 Prozent der Behandlungen<br />

entsprach die Indikationsstellung nicht den<br />

BQS­Vorgaben; das Ergebnis hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr 2006 (1,26 Prozent) verbessert.<br />

Die Ergebnisse aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />

innerhalb des Referenzbereiches für gute Behandlungsqualität.<br />

Anteil von Patienten mit uncharakteristischen Schmerzen im rechten Oberbauch, ohne<br />

Cholestase, ohne sicheren Gallensteinnachweis und ohne akute Entzündungszeichen an allen<br />

Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen (Ergebnis 47)<br />

Eingriffsspezifische Komplikationen sollten so wenig<br />

wie möglich auftreten.<br />

Dieses Ziel, dass möglichst wenig eingriffsspezifische<br />

Komplikationen auftreten, wird<br />

von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erreicht (1,59 Prozent).<br />

Die Ergebnisse aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

liegen innerhalb des Referenzbereiches. Die<br />

<strong>Asklepios</strong>­Rate fällt geringer aus als die Bundesrate<br />

von 2,55 Prozent.<br />

Das Ergebnis konnte wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren weiter verbessert werden.<br />

Wie selten eingriffsspezifische Komplikationen<br />

auftreten, zeigen die Ergebnisse einzelner<br />

Kliniken<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,36%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,93%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 0,95%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 1,07%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,42% 0,66%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer eingriffsspezifischen behandlungsbedürftigen intra-/<br />

postoperativen Komplikation an allen Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation<br />

Referenzbereich: 0 bis 6,4%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2,55% 1,59%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung eingriffsspezifischer Komplikationen bei der Entfernung der Gallenblase<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

3,98%<br />

2004<br />

Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

3,85%<br />

2,32%<br />

1,59%<br />

2005 2006 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10


Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund (Ergebnis 48)<br />

Anteil von Patienten mit postoperativ erhobenem histologischen Befund der Gallenblase an<br />

allen Patienten.<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

99,11% 99,89%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung histologischer Befund bei der Entfernung der Gallenblase<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

98,62% 99,89%<br />

2006 2007<br />

106 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gehört die Erhebung<br />

des histologischen Befundes zum Standard.<br />

Die feingewebliche Untersuchung der während<br />

der Operation gewonnenen Gewebeproben<br />

wird in allen Kliniken routinemäßig<br />

durchgeführt (99,89 Prozent). Die Ergebnisse<br />

aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen innerhalb des<br />

Referenzbereiches von 95 bis 100 Prozent.<br />

Lediglich bei 5 der 4.407 operierten Patienten<br />

wurde keine feingewebliche Untersuchung<br />

nachgewiesen.<br />

Das Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr<br />

(2006) weiter verbessert werden.


Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen (Ergebnis 49)<br />

Kommt es häufig zu postoperativen Wundinfektionen,<br />

kann dies auf ein Qualitätsproblem hinweisen.<br />

Dass eine konsequente Antibiotikaprophylaxe,<br />

diszipliniertes Verhalten im Operationssaal und<br />

aseptisches Operieren das Risiko, eine Wundinfektion<br />

zu erleiden, verringert, zeigt die Entwicklung der<br />

Ergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken der letzten Jahre.<br />

Entwicklung postoperative Wundinfektionen bei der Entfernung der Gallenblase / Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,71%<br />

Bund<br />

1,49% 1,53% 1,25%<br />

1,51% 1,33%<br />

1,41%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Bund<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Bund<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

Entwicklung Anzahl Patienten mit postoperativer Wundinfektion im Vergleich zu allen Patienten bei Entfernung der Gallenblase<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

alle Patienten Patienten mit postoperativer Wundinfektion<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Die Ergebnisse der <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen<br />

jeweils unterhalb der Bundesrate.<br />

Wie selten es in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu postoperativen Wundinfektionen kommt, zeigt die<br />

unten stehende Graphik. Im Jahr 2007 ist es lediglich bei 46 der 4.407 Patienten, denen die Gallenblase<br />

entfernt wurde, zu einer postoperativen Wundinfektion gekommen.<br />

Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

4.167 62 4.394 55<br />

4.284 57<br />

4.407 46<br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

Bund<br />

1,04%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10


Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen postoperativen Komplikation an allen<br />

Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 7,9%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2,93% 2,47%<br />

Bundesrate 2007<br />

10 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

(Ergebnis 50)<br />

Bei allen operierten Patienten sollte die Rate an allgemeinen<br />

postoperativen Komplikationen so gering<br />

wie möglich ausfallen.<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entfernung der Gallenblase / Allgemeine<br />

postoperative Komplikationen<br />

bei laparoskopisch begonnenen<br />

Operationen (Ergebnis 51)<br />

Bei laparoskopisch begonnenen Operationen<br />

lag die Rate der allgemeinen postoperativen<br />

Komplikationen der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

bei 1,59 Prozent und damit innerhalb des Bereiches<br />

für eine gute Behandlungsqualität (0<br />

bis 6,30 Prozent). Die Bundesrate lag mit 2,15<br />

Prozent etwas höher.<br />

Besonders niedrige Komplikationsraten<br />

waren in den rechts genannten <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken zu verzeichnen.<br />

Postoperative Komplikationen sind in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken in 2,47 Prozent der Behandlungen<br />

aufgetreten. Der Referenzbereich<br />

reicht von 0 bis 7,90 Prozent.<br />

Besonders niedrige Komplikationsraten wiesen<br />

die nachfolgend genannten <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

auf.<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,26%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,36%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,50%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 1,47%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 1,64%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 1,69%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 1,75%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 1,81%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 1,85%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 2,26%<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen<br />

postoperativen Komplikation an allen Patienten<br />

mit laparoskopisch begonnener Operation<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,47%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,53%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,85%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 1,02%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 1,07%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 1,57%


Die Rate an allgemeinen postoperativen Komplikationen – gesamt und bei laparoskopisch begonnenen<br />

Operationen – konnte in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken seit dem Jahr 2004 deutlich reduziert<br />

werden.<br />

Entwicklung allgemeine postoperative Komplikationen bei der Entfernung der Gallenblase gesamt und laparoskopisch / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

alle Patienten Patienten mit laparoskopisch begonnener Operation<br />

6%<br />

3%<br />

0<br />

4,87% 3,23% 4,53% 3,46%<br />

2,85% 2,00%<br />

2,47% 1,59%<br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen (Ergebnis 52)<br />

Die Rate an Zweiteingriffen (Reinterventionen) ist<br />

eine Kennzahl für schwerwiegende Komplikationen.<br />

Sie sollte möglichst gering ausfallen.<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Radeberg 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,69%<br />

Zweiteingriffe, Reinterventionen, waren in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken lediglich bei 0,76 Prozent<br />

der Behandlungen notwendig.<br />

Wie selten Folgeeingriffe erforderlich waren,<br />

zeigen die Ergebnisse der links aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken.<br />

Anteil von Patienten mit Reintervention wegen Komplikationen an Patienten mit laparoskopisch<br />

durchgeführter Operation der Risikoklassen ASA 1 bis 3 ohne akute Entzündungszeichen<br />

Referenzbereich: 0 bis 1,5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,04% 0,76%<br />

Bundesrate 2007<br />

Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 10


Gynäkologische Operationen<br />

Franziska Eberling, 37 Jahre, hat heute einen Untersuchungstermin<br />

bei ihrer Frauenärztin. Die Regelblutung<br />

ist seit 10 Tagen überfällig. Einen Schwangerschaftstest<br />

hat Frau Eberling bereits gemacht, sie ist nicht schwanger.<br />

Bei der gynäkologischen Untersuchung, einer Abtastuntersuchung,<br />

fühlt ihre Ärztin die inneren Organe und vor<br />

allem die Gebärmutter und die Eierstöcke von außen über<br />

die Bauchdecke ab. Über die Scheide kontrolliert sie von<br />

innen Muttermund und Gebärmutterhals. Die Frauenärztin<br />

hat einen vergrößerten rechten Eierstock getastet. Der<br />

Eierstock wird noch mit einer Ultraschalluntersuchung<br />

von der Scheide aus weiter abgeklärt. Anschließend erklärt<br />

die Frauenärztin, dass sie am rechten Eierstock eine<br />

sogenannte Funktionszyste festgestellt habe. Dieser Befund<br />

sei harmlos und erkläre das Ausbleiben der Regel. Frau<br />

Eberling solle sich keine Sorgen machen. Die Regelblutung<br />

würde mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten<br />

Tagen einsetzen und gleichzeitig würde sich die Zyste<br />

<strong>zur</strong>ückbilden. Zur Sicherheit wird noch ein Kontrolltermin<br />

in zwei Wochen vereinbart.<br />

110 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Gebärmutter (Uterus) liegt im kleinen Be-<br />

cken. Sie wird durch elastische Bänder, die von<br />

allen Seiten der Gebärmutter <strong>zur</strong> Beckenwand<br />

ziehen, in ihrer Lage gehalten. Sie besteht aus<br />

dem Muttermund, dem Gebärmutterhals und<br />

dem Gebärmutterkörper. Die Gebärmutter ist<br />

von Blase und Darm umgeben. Die Harnleiter<br />

liegen in unmittelbarer Nähe.<br />

Die Eierstöcke (Ovarien) liegen zu beiden Seiten<br />

der Gebärmutter zwischen Harnblase und End-<br />

darm. Sie erfüllen vielfältige Aufgaben im Kör-<br />

per einer Frau:<br />

� Die monatliche Produktion von Eizellen ist für<br />

die Fortpflanzung von großer Bedeutung.<br />

� Die Eierstöcke sind wichtige Hormonpro-<br />

duzenten. In der ersten Zyklushälfte wird<br />

überwiegend das Hormon Östrogen gebildet.<br />

Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte bilden<br />

die Eierstöcke überwiegend das Gelbkörper-<br />

hormon.<br />

Gynäkologische Untersuchungen<br />

Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeunter-<br />

suchung erkundigt sich der behandelnde Frau-<br />

enarzt nicht nur nach möglichen Beschwerden<br />

seiner Patientin, sondern beispielsweise auch<br />

nach Vorerkrankungen in der Familie. Denn ge-<br />

rade bösartige Erkrankungen der Brust und der<br />

Eierstöcke zeigen eine familiäre Häufung.<br />

Neben einer Tastuntersuchung führt der Frau-<br />

enarzt einen routinemäßigen Vorsorgeabstrich<br />

durch. Dieser Abstrich trägt dazu bei, Verände-


1. Eierstock<br />

2. Eileiter<br />

3. Gebärmutterkörper<br />

4. Gebärmutterhals<br />

5. Gebärmuttermund<br />

6. Scheide<br />

7. Harnblase<br />

8. Harnleiter<br />

9. Darm<br />

10. Schambein<br />

rungen des Gebärmutterhalses bereits frühzeitig<br />

zu erkennen und zu beeinflussen. Die konse-<br />

quente Durchführung des Abstrichs im Rahmen<br />

der Vorsorgeuntersuchung hat dazu geführt,<br />

dass die Krebserkrankungen des Gebärmutter-<br />

halses in den letzten Jahren deutlich <strong>zur</strong>ückge-<br />

gangen sind.<br />

Häufig werden bei der Tastuntersuchung Verän-<br />

derung an der Gebärmutter festgestellt, die sich<br />

bei weiterer Untersuchung als gutartige (benig-<br />

ne) Tumoren herausstellen. Es sind sogenannte<br />

Myome, gutartige Muskelgeschwülste der Ge-<br />

bärmutter. In der Regel verursachen Myome kei-<br />

ne Beschwerden und müssen deshalb auch nicht<br />

behandelt werden. Sie werden mittels Ultra-<br />

schall beobachtet. Große Myome können durch<br />

den Einsatz von Medikamenten verkleinert wer-<br />

den. Erst wenn die Myome Beschwerden, wie<br />

Schmerzen oder verstärkte Regelblutungen,<br />

verursachen oder stark wachsen, sollte die Ent-<br />

fernung der Gebärmutter in Erwägung gezogen<br />

werden.<br />

Bei der Abtastuntersuchung erhält der Frauen-<br />

arzt auch Hinweise über die Größe der Eierstö-<br />

cke. Besteht ein Verdacht auf Veränderung wer-<br />

den weitere Untersuchungen wie zum Beispiel<br />

eine Ultraschalluntersuchung der inneren Ge-<br />

schlechtsorgane durchgeführt (transvaginale So-<br />

nographie). So kann festgestellt werden, ob die<br />

Eierstöcke vergrößert sind.<br />

Bei den Routineuntersuchungen werden häu-<br />

figer Eierstockzysten festgestellt. Zysten sind<br />

10<br />

flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Auch wenn sie<br />

möglicherweise recht groß sind, müssen sie nicht<br />

bösartig sein. Die Entstehung von Zysten im Zy-<br />

klus der Frau ist normal, sie verschwinden auch<br />

von alleine. Ein Großteil dieser Zysten (Funkti-<br />

onszysten) verursacht keine Beschwerden und<br />

ist daher nicht behandlungsbedürftig. Davon<br />

abzugrenzen sind Zysten und Veränderungen<br />

der Eierstöcke, die im Rahmen einer bösartigen<br />

Veränderung der Eierstöcke entstehen (Ovarial-<br />

karzinom).<br />

Die BQS betrachtet im Rahmen der externen<br />

Qualitätssicherung ausschließlich die operative<br />

Therapie gynäkologischer Erkrankungen. Zu<br />

den gynäkologischen Operationen, die betrach-<br />

tet werden, gehören Eingriffe an der Gebärmut-<br />

ter und an den Eierstöcken.<br />

7<br />

3<br />

6<br />

Gynäkologische Operationen<br />

2<br />

4<br />

1<br />

5<br />

9<br />

8<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 111


Gynäkologische Operationen<br />

112 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Gynäkologische Eingriffe<br />

Ein Großteil der gynäkologischen Operationen<br />

wird heute mit der sogenannten Schlüsselloch-<br />

chirurgie (laparoskopische Operation) durchge-<br />

führt. Die Schlüssellochchirurgie bietet viele Vor-<br />

teile, hat aber auch ihre besonderen Risiken. So<br />

kann es z.B. beim ersten Einstich in den Bauch-<br />

raum trotz aller Sicherheitsmaßnahmen zu einer<br />

Verletzung u.a. des Darms kommen.<br />

Organverletzungen bei laparoskopischen Ope-<br />

rationen können erhebliche Konsequenzen ha-<br />

ben. Die Rate an Organverletzung sollte gering<br />

ausfallen. (s. Ergebnis 53, Seite 114)<br />

Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie)<br />

Die Entfernung der Gebärmutter erfordert – wie<br />

andere Eingriffe auch – immer eine medizinische<br />

Begründung, eine Indikation. Die Entscheidung<br />

für eine Gebärmutterentfernung muss immer<br />

ganz individuell, auf die Situation der betref-<br />

fenden Frau ausgerichtet, getroffen werden.<br />

Dazu gehört auch, die betroffenen Frauen über<br />

die Möglichkeiten der Behandlung und ihre Vor-<br />

und Nachteile aufzuklären und sie in die Ent-<br />

scheidungsfindung einzubeziehen.<br />

Die Entfernung der Gebärmutter wird von den<br />

Medizinern als Hysterektomie bezeichnet.<br />

Gründe für das Entfernen der Gebärmutter sind<br />

u.a.<br />

� große Muskelgeschwülste (Myome),<br />

� Krebserkrankungen der Gebärmutter,<br />

� Krebserkrankungen der Eierstöcke,<br />

� nicht therapierbare Blutungen aus der Gebär-<br />

mutter,<br />

� Entzündungen im Bereich der inneren Geni-<br />

talorgane.<br />

Auch bei Blutungsstörungen der Gebärmutter<br />

wie zu häufigen und/oder zu starken Regelblu-<br />

tungen sowie bei einer Absenkung der Gebär-<br />

mutter kann eine Entfernung gerechtfertigt sein.<br />

Dies gilt auch, wenn die Gebärmutter deutlich<br />

vergrößert ist oder Verwachsungen im Unter-<br />

bauch vorliegen.<br />

Bundesweit wurde im Jahr 2007 bei rund 141.000<br />

Frauen eine Entfernung der Gebärmutter durch-<br />

geführt; 3.820 dieser Eingriffe wurden in Askle-<br />

pios Kliniken vorgenommen.<br />

Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine<br />

Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die In-<br />

dikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung sollte bei<br />

Frauen unter 35 Jahren besonders streng gestellt,<br />

Alternativen sorgfältig abgewogen werden. (s.<br />

Ergebnis 54, Seite 114)<br />

Bei einer laparoskopischen Hysterektomie wird<br />

die Gebärmutter mittels Bauchspiegelung ent-<br />

fernt. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt<br />

ein Zugang <strong>zur</strong> Bauchhöhle geschaffen. Über<br />

dieses Schlüsselloch wird ein Laparoskop, ein<br />

Instrument, mit dem der Bauchraum betrachtet<br />

werden kann, in die Bauchhöhle eingeführt. An<br />

das Laparoskop wird eine Videokamera ange-<br />

schlossen. Damit haben alle an der OP beteilig-


ten Ärzte und Schwestern einen Überblick über<br />

den Stand der Operation. Anschließend werden<br />

zwei bis drei weitere Zugänge geschaffen, über<br />

die spezielle Greif- und Schneideinstrumen-<br />

te in die Bauchhöhle eingebracht werden kön-<br />

nen. Nach dem Lösen der Gebärmutter wird sie<br />

im Bauchraum in einen Bergebeutel verbracht<br />

und über einen der gelegten Zugänge entfernt.<br />

Dieses Verfahren eignet sich nur für Patientinnen,<br />

bei denen kein Gebärmutterkrebs vorliegt. Hier<br />

besteht sonst die Gefahr, dass Krebszellen ver-<br />

schleppt werden und sich in der Bauchhöhle<br />

ausbreiten.<br />

Bei der operativen Entfernung der Gebärmutter<br />

(Hysterektomie) kann es auch bei einem erfah-<br />

renen Operateur <strong>zur</strong> Verletzung der benachbar-<br />

ten Organe wie Harnblase, Darm oder Harnlei-<br />

ter kommen. (Ergebnis 55, Seite 115)<br />

Nach einer Entfernung der Gebärmutter (post-<br />

operativ) können Komplikationen wie Wundin-<br />

fektionen auftreten. Die Rate der Wundinfekti-<br />

onen lässt sich durch die Gabe von Antibiotika<br />

um den Operationszeitpunkt herum deutlich re-<br />

duzieren. (Ergebnis 56, Seite 116)<br />

Durch die Operation selbst und die Bettruhe<br />

nach der Operation wird die Entstehung von<br />

Blutgerinnseln in den Gefäßen, sogenannten<br />

Thrombosen, gefördert. Als Folge einer Throm-<br />

bose kann sich eine Lungenembolie ereignen.<br />

Dabei gelangt ein Blutgerinnsel z.B. aus den<br />

Venen eines Beines in die Lunge. Eine Lungen-<br />

embolie kann auch heute noch tödlich verlaufen.<br />

Die Bildung von Thrombosen stellt deshalb ein<br />

gefürchtetes Risiko nach Operationen dar.<br />

99,74 Prozent der Patienten erhalten in den As­<br />

klepios Kliniken eine Thromboseprophylaxe.<br />

Auch die Bundesrate liegt mit 99,01 Prozent im<br />

Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent.<br />

Eingriffe an den Eierstöcken<br />

Ein Großteil der gynäkologischen Operationen<br />

wird über eine Bauchspiegelung durchgeführt.<br />

Auch bei diesem wenig belastenden Operati-<br />

onsverfahren sollte ein eindeutiger Operations-<br />

grund, eine eindeutige Indikation, <strong>zur</strong> Operation<br />

bestehen. Dieses setzt eine gründliche und ge-<br />

wissenhafte Diagnostik voraus. Bei Operationen<br />

an den Eierstöcken soll dementsprechend die<br />

Rate der feingeweblichen Normalbefunde bzw.<br />

der gutartigen Funktionszysten, die im Normal-<br />

fall von selbst verschwinden, möglichst gering<br />

sein. (Ergebnis 57, Seite 117)<br />

Gynäkologische Operationen<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11


Gynäkologische Operationen<br />

Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen an allen<br />

Patientinnen der Gruppe 1<br />

Referenzbereich: 0 bis 1,9%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

0,33% 0,11%<br />

Bundesrate 2007<br />

Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen<br />

(Ergebnis 53)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Anteil von Patientinnen unter 35 Jahren an Patientinnen mit Hysterektomie<br />

Referenzbereich: 0 bis 2,5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,83% 1,54%<br />

Bundesrate 2007<br />

11 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Auch Eingriffe mit der sogenannten Schlüssellochchirurgie<br />

(laparoskopische Operationen/Bauchspiegelungen)<br />

sind nicht ohne Risiko. Eine schwerwiegende<br />

Komplikation ist die Verletzung von<br />

Bauchorganen, z.B. von Blase oder Darm. Diese<br />

Komplikationen sollten sich möglichst selten ereignen.<br />

Die Rate der Organverletzungen bei einer<br />

Bauchspiegelung ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

äußerst gering. 2 von 1.783 behandelten<br />

Frauen waren betroffen (0,11 Prozent), die<br />

Bundesrate liegt bei 0,33 Prozent. Das Ergebnis<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr (0,42 Prozent) deutlich verbessert<br />

und steht für eine gute Behandlungsqualität.<br />

Der Referenzbereich reicht von 0 bis 1,90<br />

Prozent.<br />

Gynäkologische Operationen / Indikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung<br />

(Hysterektomie) (Ergebnis 54)<br />

Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine<br />

Schwangerschaft nicht mehr möglich. Die Indikation<br />

<strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung sollte bei Frauen unter<br />

35 Jahren besonders streng gestellt werden, Alternativen<br />

sollten sorgfältig abgewogen werden.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird die Indikation<br />

für eine Hysterektomie sorgfältig gestellt. Nur<br />

bei 1,54 Prozent der Gebärmutterentfernungen<br />

waren die Frauen jünger als 35 Jahre. Dieser<br />

Anteil liegt deutlich im Bereich für eine gute<br />

Behandlungsqualität (0 bis 2,5 Prozent). Die<br />

Bundesrate liegt bei 1,83 Prozent.<br />

Diese strenge Indikationsstellung <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung<br />

zeigt sich auch in den<br />

Einzelergebnissen der folgenden Kliniken.<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,56%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 0,80%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,81%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 0,93%<br />

Collm Klinik Oschatz 1,07%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 1,32%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 1,36%


Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung<br />

(Hysterektomie) (Ergebnis 55)<br />

Bei der operativen Entfernung der Gebärmutter<br />

(Hysterektomie) kann es auch bei einem erfahrenen<br />

Operateur <strong>zur</strong> Verletzung der benachbarten Organe<br />

wie Harnblase, Darm oder Harnleiter kommen.<br />

Die Rate der Organverletzungen bei Hysterektomien<br />

sollte möglichst gering sein.<br />

Dies gelingt in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken: Bei<br />

der Durchführung von Gebärmutterentfernungen<br />

kommt es sehr selten zu Organverletzungen.<br />

Das Ergebnis aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

liegt innerhalb des Referenzbereiches.<br />

In rechts stehenden <strong>Asklepios</strong> Kliniken sind<br />

im Jahr 2007 keine oder besonders wenige Organverletzungen<br />

aufgetreten.<br />

Die Rate der Organverletzungen bei der Gebärmutterentfernung<br />

konnte in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken konsequent über die Jahre gesenkt<br />

werden.<br />

5%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1,42%<br />

Bund<br />

Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 4%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,56% 1,13%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />

Kandel/Germersheim<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 0,00%<br />

Collm Klinik Oschatz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 0,53%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,74%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 0,82%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,86%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,96%<br />

Entwicklung Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen bei Hysterektomie an allen Patienten / Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

1%<br />

1,45% 1,43% 1,33%<br />

1,40% 1,34%<br />

1,56%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Bund<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Bund<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

Gynäkologische Operationen<br />

Bund<br />

1,13%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11


Gynäkologische Operationen<br />

Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutterentfernung<br />

(Hysterektomie) (Ergebnis 56)<br />

Nach einer Entfernung der Gebärmutter (postoperativ)<br />

können Komplikationen wie Wundinfektionen<br />

auftreten. Die Rate der Wundinfektionen lässt sich<br />

durch die Gabe von Antibiotika um den Operationszeitpunkt<br />

herum deutlich reduzieren. Daher sollte<br />

bei einer Gebärmutterentfernung möglichst oft ein<br />

Anteil von Patientinnen mit Antibiotikaprophylaxe an allen Patientinnen mit Hysterektomie<br />

Referenzbereich: 90 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

92,71% 98,77%<br />

Bundesrate 2007<br />

116 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwedt 100,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 99,31%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 99,29%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 99,16%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 99,04%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Oschatz 98,97%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,63%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 97,86%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 97,56%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 97,37%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 96,30%<br />

Antibiotikum gegeben werden. Dabei sind der Zeitpunkt<br />

der Antibiotikagabe und die Auswahl des geeigneten<br />

Antibiotikums von großer Bedeutung. Die<br />

Rate der Antibiotikagabe sollte mindestens bei 90<br />

Prozent liegen.<br />

Mit 98,77 Prozent liegt das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken innerhalb des Bereiches, der<br />

eine gute Behandlungsqualität anzeigt. Das<br />

Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr (2006)<br />

mit 93,01 Prozent deutlich verbessert werden.<br />

Die Gabe von Antibiotika bei der Entfernung<br />

der Gebärmutter gehört in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken zum Standard. Dies wird auch an<br />

den einzelnen Ergebnissen der links genannten<br />

Kliniken deutlich.


Gynäkologische Operationen / Feingeweblicher Normalbefund der Eierstöcke<br />

(Ergebnis 57)<br />

Operationen sollten nur bei eindeutiger Indikation<br />

erfolgen. Dieser Grundsatz gilt auch für Operationen<br />

an den Eierstöcken. Allein das Vorhandensein<br />

von Funktionszysten der Eierstöcke (Follikel- und<br />

Corpus-luteum-Zysten) ist in der Regel kein Grund<br />

für eine Operation, da sie sich häufig von alleine<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit 13,91<br />

Prozent spricht für eine sehr sorgfältige Vordiagnostik<br />

und Indikationsstellung bei Operationen<br />

an den Eierstöcken. Der Referenzbereich<br />

für gute Behandlungsqualität reicht von<br />

0 bis 20 Prozent. Die Bundesrate hält diesen<br />

Referenzbereich mit 19,75 Prozent nur knapp<br />

ein.<br />

wieder <strong>zur</strong>ückbilden. Durch eine sorgfältige Vordiagnostik,<br />

unter anderem mit Ultraschall, lässt sich<br />

weitgehend vermeiden, dass bei einem feingeweblichen<br />

Normalbefund bzw. bei einer Funktionszyste<br />

eine Operation durchgeführt wird.<br />

Anteil von Patientinnen mit Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste oder Normalbefund als führender<br />

histologischer Befund an allen Patientinnen der Gruppe 2<br />

Referenzbereich: 0 bis 20%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

19,75% 13,91%<br />

Ergebnisse einzelner <strong>Asklepios</strong> Kliniken sehen<br />

Sie in der rechts stehenden Tabelle. Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 4,17%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 8,06%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 8,43%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 8,70%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 13,04%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 15,25%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 16,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 19,23%<br />

Gynäkologische Operationen<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11


Herzschrittmacher-Implantation<br />

Kurt Dücker arbeitet als Abteilungsleiter in einer großen<br />

Raffinerie in Schwedt in der Uckermark. Mit seinen 58<br />

Jahren gehört er mittlerweile zum „alten Eisen“ in der Firma.<br />

Heute geht Herr Dücker früher nach Hause, er fühlt<br />

sich nicht gut. Zu Hause legt er sich erst mal auf sein Sofa<br />

und schaltet den Fernseher an. Aber so richtig besser fühlt<br />

er sich immer noch nicht. Als er aufsteht, um sich ein Glas<br />

Wasser aus der Küche zu holen, sacken ihm die Beine weg,<br />

ihm wird schwarz vor den Augen … und er fällt bewusstlos<br />

auf den Boden.<br />

Kurze Zeit später kommt seine Tochter Yasmin <strong>zur</strong> Tür<br />

herein und erschrickt, als sie den bewusstlosen Vater sieht.<br />

Sofort wählt sie die Nummer 112 des Rettungsdienstes.<br />

Mit Blaulicht und Martinshorn geht es in das <strong>Asklepios</strong><br />

Klinikum Uckermark in Schwedt.<br />

Die Ärzte in der Notaufnahme stellen schnell die Ursache<br />

des Ganzen fest. Das EKG zeigt, dass das Herz von Kurt<br />

Dücker viel zu langsam und dazu noch unregelmäßig<br />

schlägt. Herr Dücker braucht einen Herzschrittmacher.<br />

11 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Das Herz des Menschen ist ein Hohlmuskel,<br />

der aus vier Kammern besteht. Davon sind zwei<br />

die beiden Vorhofkammern (Atria), die weiteren<br />

zwei sind die Herzkammern (Ventrikel). Durch<br />

eine Wand ist das Herz in eine rechte und eine<br />

linke Seite unterteilt. Dadurch, dass sich der<br />

Herzmuskel regelmäßig anspannt und zusam-<br />

menzieht, pumpt er Blut durch den Körper. So<br />

wird eine ausreichende Versorgung des Gewebes<br />

und der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />

sichergestellt.<br />

Um das Blut zu sammeln und zu pumpen, muss<br />

das Herz durch sehr kleine elektrische Impulse<br />

„angetrieben“ werden. Dies geschieht bei einem<br />

gesunden Herzen durch den Sinusknoten. Er<br />

veranlasst das Zusammenziehen (Kontraktion)<br />

der Herzkammern und sorgt für einen regel-<br />

mäßigen und rhythmischen Herzschlag. Ein ge-<br />

sundes Herz schlägt in Ruhe 60- bis 80-mal pro<br />

Minute.<br />

Funktionsstörungen bei Erregung des Herzens<br />

führen häufig zu einem verlangsamten und un-<br />

regelmäßigen Herzschlag (Bradykardie/Brady-<br />

arrhythmie). Symptome wie Schwindelgefühl,<br />

Müdigkeit oder Schwächeanfälle sind die Folge.<br />

Wenn Medikamente <strong>zur</strong> Behandlung der Herz-<br />

rhythmusstörungen nicht mehr ausreichen, wird<br />

das Anlegen eines Herzschrittmachers (Implan-<br />

tation) in Betracht gezogen.


Ein Schrittmachersystem besteht im Wesent-<br />

lichen aus zwei Komponenten:<br />

� Elektronik (Aggregat) mit Batterie und<br />

� den Schrittmacherelektroden (Sonden).<br />

Das Aggregat registriert ständig die Herztätig-<br />

keit. Bei verlangsamter Herztätigkeit werden<br />

elektrische Impulse an das Herz abgegeben. Der<br />

Herzschrittmacher kann darüber hinaus wei-<br />

tere Funktionen übernehmen. Er kann z.B. die<br />

Schlagfolge des Herzens an die Körperaktivität<br />

anpassen oder Herzrhythmusstörungen auf-<br />

zeichnen.<br />

Wird der Schrittmacher angelegt, so wird in der<br />

Regel bei örtlicher Betäubung oder seltener in<br />

Narkose im Bereich des Brustmuskels eine Ta-<br />

sche gebildet.<br />

Diese Tasche nimmt das Aggregat mit der Batte-<br />

rie auf. Anschließend wird eine Elektrode unter<br />

Röntgenkontrolle über eine Vene unterhalb des<br />

Schlüsselbeins oder am Hals in das Herz vorge-<br />

schoben. Elektrode(n) und Schrittmacheraggre-<br />

gat werden anschließend miteinander verbun-<br />

den.<br />

Es gibt verschiedene Arten von Herzschrittma-<br />

chern:<br />

� Beim Einkammerschrittmacher wird die Elek-<br />

trode in dem Teil des Herzmuskels (Vorhof<br />

oder Kammer) verankert, der stimuliert wer-<br />

den soll.<br />

� Beim Zweikammerschrittmacher, der seine<br />

Impulse an Vorhof und Kammer abgibt, wird<br />

zusätzlich eine zweite Elektrode platziert.<br />

Wann das Einsetzen, die Implantation, eines<br />

Herzschrittmachers medizinisch gerechtfertigt<br />

ist, wird in der Leitlinie der Deutschen Gesell-<br />

schaft für Kardiologie, Herz- und Kreislauf-For-<br />

schung beschrieben und festgelegt. Die BQS<br />

prüft, inwieweit die Empfehlungen der Leitlinie<br />

bezüglich der Indikationsstellung eingehalten<br />

werden und damit eine leitlinienkonforme In-<br />

dikationsstellung vorliegt. (s. Ergebnis 58, Seite<br />

122)<br />

Die Sonde bzw. die Sonden des Herzschrittma-<br />

chers werden in die Herzkammer und/oder den<br />

Vorhof geschoben. Die Lagekontrolle erfolgt<br />

Herzschrittmacher-Implantation<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 11


Herzschrittmacher-Implantation<br />

durch eine Röntgenuntersuchung, die Durch-<br />

leuchtung. Die Durchleuchtungszeit kann je<br />

nach Schrittmachersystem zwischen 9 und 18<br />

Minuten liegen. Sie sollte möglichst kurz sein. Je<br />

kürzer die Durchleuchtungszeit ist, desto gerin-<br />

ger ist die Strahlenbelastung für den Patienten.<br />

(s. Ergebnis 59, Seite 123)<br />

Eine Herzschrittmacher-Implantation ist ein<br />

kleinerer chirurgischer Eingriff. Trotzdem kann<br />

es auch bei kleinen Eingriffen um die OP her-<br />

um zu Komplikationen kommen (perioperative<br />

Komplikationen). Neben allgemeinen chirur-<br />

gischen Komplikationen wie Infektionen oder<br />

Blutungen sind Fehlfunktionen der Sonden bzw.<br />

des Aggregats möglich. Eine während der Ope-<br />

ration richtig platzierte Sonde kann nachträglich<br />

verrutschen (Sondendislokation). (s. Ergebnis<br />

60, Seite 124)<br />

120 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Herzschrittmacher-Aggregatwechsel<br />

Nach der Implantation eines Herzschrittma-<br />

chers sind regelmäßige Nachkontrollen erfor-<br />

derlich. Dabei wird u.a. überprüft, ob die Batterie<br />

erschöpft ist und ein Austausch des Schrittma-<br />

cheraggregats notwendig wird. Hierbei handelt<br />

es sich um einen einfachen chirurgischen Ein-<br />

griff.<br />

Die Überlebensrate für Herzschrittmacherpati-<br />

enten ist in den letzten Jahrzehnten deutlich an-<br />

gestiegen. Mit steigender Lebenserwartung der<br />

Schrittmacherträger steigt auch die Anforderung<br />

an die Laufzeit (Funktionszeit) des Schrittma-<br />

cheraggregats.<br />

Die Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats<br />

ist abhängig von der nutzbaren Batteriekapazi-<br />

tät und von seinem Energieverbrauch. In der Re-<br />

gel ist ein Aggregatwechsel nach sieben bis acht<br />

Jahren nötig. (s. Ergebnis 61, Seite 124)<br />

Bei einer Schrittmacher-Aggregatwechselopera-<br />

tion wird die Tasche im Brustmuskel, in der der<br />

Schrittmacher platziert ist, geöffnet. Das Aggre-<br />

gat wird von den Sonden gelöst und durch ein<br />

neues Aggregat ersetzt. Bei diesem Wechsel soll-<br />

te die Eingriffsdauer <strong>zur</strong> Vermeidung von Kom-<br />

plikationen möglichst unter 60 Minuten liegen.<br />

(s. Ergebnis 62, Seite 125)<br />

Nach einem Wechsel des Aggregats können Blu-<br />

tungen/Hämatome und Wundinfektionen im<br />

Bereich der Tasche auftreten.<br />

Die Rate dieser perioperativen Komplikati­<br />

onen liegt in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken mit 0,42<br />

Prozent deutlich im Bereich für gute Behand­<br />

lungsqualität (Referenzbereich: 0 bis 1 Pro­<br />

zent). Gegenüber dem Vorjahr (0,67 Prozent)<br />

konnte die Komplikationsrate weiter gesenkt<br />

werden.


Herzschrittmacher-Revision/-Explantation<br />

Eine Erneuerung des Herzschrittmacheraggre-<br />

gats zusammen mit der Sonde wird als Herz-<br />

schrittmacher-Revision bezeichnet. Unter einer<br />

Herzschrittmacher-Explantation versteht man<br />

die gemeinsame Entfernung von Aggregat und<br />

Sonden.<br />

Eine Revision oder eine Explantation kann er-<br />

forderlich werden, wenn beispielsweise ein<br />

Sondenbruch oder ein Verrutschen der Sonde<br />

(Dislokation) zu einer Fehlfunktion des Herz-<br />

schrittmachers führt. Aber auch Aggregatperfo-<br />

rationen und Infektionen können eine Erneu-<br />

erung des Aggregats oder den Austausch von<br />

Aggregat und Sonden erforderlich machen.<br />

Revisionseingriffe aufgrund von Infektionen<br />

sollten nur selten erforderlich sein.<br />

Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall.<br />

Aufgrund von Infektionen oder Aggregatperfo­<br />

rationen ist bei lediglich 0,39 Prozent der Pati­<br />

enten, die einen Herzschrittmacher implantiert<br />

bekamen, ein Zweiteingriff erforderlich. 9 von<br />

2.330 Patienten waren betroffen. Im Vorjahr<br />

betrug die Komplikationsrate 0,86 Prozent.<br />

Der Bereich, der eine gute Behandlungsqua­<br />

lität anzeigt, reicht von 0 bis 1 Prozent. Die<br />

Bundesrate 2007 liegt bei 0,62 Prozent.<br />

Wie bei der Erstimplantation eines Herzschritt-<br />

machers sollten auch bei einem Revisionsein-<br />

griff wenige Komplikationen, insbesondere chir-<br />

urgische Komplikationen wie Nachblutungen,<br />

auftreten. (s. Ergebnis 63, Seite 125)<br />

Eine wichtige Aufgabe des Herzschrittmachers<br />

ist die Messung der elektrischen Eigenaktivität<br />

des Herzens (Herzfrequenz), um im Bedarfs-<br />

fall unterstützend einzugreifen. Die Wahrneh-<br />

mungsschwelle des Herzschrittmachers (Sig-<br />

nalamplitude) für die elektrische Eigenaktivität<br />

des Herzens soll möglichst hoch sein, damit<br />

Störsignale nicht fälschlicherweise als Eigenak-<br />

tivität des Herzens gedeutet werden.<br />

Bei zu niedriger Wahrnehmungsschwelle des<br />

Herzschrittmachers durch Störsignale unter­<br />

bleibt die Stimulation des Herzens durch den<br />

Schrittmacher. Bei revidierten Sonden muss<br />

deshalb immer eine Bestimmung der Wahrneh­<br />

mungsschwelle vorgenommen werden. Dies<br />

geschieht in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken sowohl<br />

bei den revidierten Vorhofsonden (100 Prozent)<br />

wie auch bei den revidierten Ventrikelsonden<br />

(100 Prozent). Die Bundesrate für die Schwel­<br />

lenbestimmung bei Vorhofsonden beträgt le­<br />

diglich 96,04 Prozent, bei Ventrikelsonden<br />

98,22 Prozent.<br />

Herzschrittmacher-Implantation<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 121


Herzschrittmacher-Implantation<br />

Herzschrittmacher-Implantation / Leitlinienkonforme Indikationsstellung<br />

(Ergebnis 58)<br />

Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Indikation <strong>zur</strong> Herzschrittmacher-Implantation an<br />

allen Patienten<br />

Referenzbereich: 90 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,92% 94,13%<br />

Bundesrate 2007<br />

122 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Für den Patienten ist es wichtig, dass die Indikation<br />

für das Einsetzen eines Herzschrittmachers richtig<br />

gestellt wird. Wann eine Implantation gerechtfertigt<br />

ist, wurde in einer Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaft<br />

festgelegt. Diese Leitlinie wird in den<br />

Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe angewandt.<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 99,27%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 98,85%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 97,22%<br />

Collm Klinik Oschatz 97,06%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 96,97%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 96,32%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

96,15%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 96,13%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 96,12%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 95,16%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 94,23%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 93,79%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

92,50%<br />

Kreiskrankenhaus Simbach 92,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 91,30%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 90,00%<br />

In den Kliniken der <strong>Asklepios</strong> Gruppe erfolgt<br />

eine leitliniengerechte Indikationsstellung:<br />

Herzschrittmacher werden nur dann eingesetzt,<br />

wenn dies medizinisch notwendig ist.<br />

Das Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Kliniken fällt mit<br />

94,13 Prozent deutlich besser aus als die Bundesrate<br />

mit 89,92 Prozent. Der Referenzbereich,<br />

der Bereich, der eine gute Behandlungsqualität<br />

anzeigt (90 bis 100 Prozent), wird<br />

von den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erreicht.<br />

Gegenüber dem Vorjahr (92,68 Prozent) konnte<br />

das Ergebnis deutlich gesteigert werden.<br />

Für die sachgerechte Indikationsstellung sprechen<br />

auch die Einzelergebnisse der links aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken.


Herzschrittmacher-Implantation / Durchleuchtungszeit<br />

(Ergebnis 59)<br />

Die Sonde bzw. die Sonden des Herzschrittmachers<br />

werden in die Herzkammer und/oder den Vorhof geschoben.<br />

Die Lagekontrolle erfolgt durch eine Röntgenuntersuchung,<br />

die Durchleuchtung. Die Durchleuchtungszeit<br />

kann je nach Schrittmachersystem<br />

zwischen 9 und 18 Minuten liegen. Unterschieden<br />

wird zwischen Einkammersystemen (VVI-System)<br />

und Mehrkammersystemen (DDD-System). Die<br />

Durchleuchtungszeit sollte möglichst kurz sein. Je<br />

kürzer die Durchleuchtungszeit ist, desto geringer ist<br />

die Strahlenbelastung für den Patienten.<br />

Entwicklung Anteil von Patienten mit Durchleuchtungszeit bis 9/18 Minuten an allen Patienten mit Angabe einer gültigen Durchleuchtungszeit und<br />

implantiertem VVI/DDD / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

Durchleuchtungszeit VVI Durchleuchtungszeit DDD<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird eine kurze<br />

Durchleuchtungszeit bei den unterschiedlichen<br />

Schrittmachertypen in 97,36 bzw. 98,81<br />

Prozent aller Schrittmacherimplantationen<br />

eingehalten. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />

den Vorjahren kontinuierlich weiter verbessert<br />

werden.<br />

Herzschrittmacher-Implantation<br />

92,95% 97,73% 91,51% 97,67%<br />

93,92% 97,50%<br />

97,36% 98,81%<br />

2004 2005<br />

2006<br />

2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12


Herzschrittmacher-Implantation<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

1,11%<br />

Bund<br />

2006<br />

0,92%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Herzschrittmacher-Implantation / Lageveränderungen der Ventrikelsonde<br />

(Ergebnis 60)<br />

Lageveränderungen der Herzschrittmacher-Sonden<br />

(Sondendislokationen) sind selten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken kommt es sehr selten<br />

zu Sondendislokationen im Ventrikel (0,59<br />

Anteil von Patienten mit Sondendislokation einer Ventrikelsonde an allen Patienten mit implantierter<br />

Ventrikelsonde / Entwicklung Bundesrate und <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Referenzbereich: 0 bis 3%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

3%<br />

1%<br />

1,20%<br />

Bund<br />

2007<br />

0,59%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des Herzschrittmacher-Aggregats über 6 Jahre an allen<br />

Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe „AAI“ oder „VVI“ zum implantierten<br />

Herzschrittmacher-System<br />

Referenzbereich: 75 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

90,07% 90,06%<br />

Bundesrate 2007<br />

12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Prozent). Die Ergebnisse der Jahre 2006 und<br />

2007 liegen deutlich im Referenzbereich von<br />

jeweils 0 bis 3 Prozent. Das Ergebnis konnte<br />

gegenüber dem Vorjahr (0,92 Prozent) weiter<br />

verbessert werden.<br />

In unten aufgeführten <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist<br />

es im Jahr 2007 trotz hoher Fallzahlen zu keinerlei<br />

Lageveränderung der implantierten<br />

Sonden gekommen.<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 0,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

0,00%<br />

Collm Klinik Oschatz 0,00%<br />

Krankenhaus Pfarrkirchen 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

Herzschrittmacher-Aggregatwechsel /<br />

Laufzeit des Aggregats (Ergebnis 61)<br />

Um die Zahl der Wechseloperationen möglichst<br />

klein zu halten, sollte die Laufzeit des Aggregats<br />

möglichst lang sein.<br />

Bei 90,06 Prozent der Patienten, die in<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken einen Herzschrittmacher<br />

implantiert bekamen, betrug die Laufzeit des<br />

Aggregats mehr als 6 Jahre. Als unauffällig<br />

gelten Ergebnisse zwischen 75 und 100 Prozent.<br />

Das Ergebnis hat sich gegenüber dem<br />

Vorjahr (2006) weiter verbessert (87,07 Prozent).


Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Eingriffsdauer (Ergebnis 62)<br />

Um die Gefahr von Infektionen beim Aggregatwechsel<br />

zu minimieren, sollte die Eingriffsdauer<br />

möglichst kurz sein.<br />

Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall:<br />

Bei 98,12 Prozent der Behandlungen dauerte<br />

der Aggregatwechsel weniger als 1 Stunde. Im<br />

Jahr 2006 lag das Ergebnis bei 95,98 Prozent,<br />

es konnte weiter verbessert werden. Die Ergebnisse<br />

aller <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegen deutlich<br />

im Referenzbereich von 80 bis 100 Prozent.<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 96,30%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken Kandel/<br />

Germersheim<br />

95,45%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 92,68%<br />

Herzschrittmacher-Revision / Chirurgische Komplikationen (Ergebnis 63)<br />

Auch bei der Revision eines Herzschrittmachers<br />

können sich chirurgische Komplikationen, wie z.B.<br />

Blutungen, ereignen. Die Rate dieser Komplikationen<br />

sollte möglichst gering sein.<br />

Auch hier spiegeln die Ergebnisse der<br />

<strong>Asklepios</strong> Gruppe eine hohe Behandlungsqualität<br />

wider: Lediglich bei 0,41 Prozent der<br />

Patienten, die einem Revisionseingriff unterzogen<br />

werden mussten, ist es zu einer chirurgischen<br />

Komplikation gekommen. Das Ergebnis<br />

liegt innerhalb des Referenzbereiches<br />

von 0 bis 2 Prozent und konnte gegenüber den<br />

Vorjahren weiter gesenkt werden.<br />

Anteil von Patienten mit Eingriffsdauer


Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße<br />

(Koronarangiographie & PCI)<br />

Gerd Luckner ist zu seiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung<br />

bei seinem Hausarzt. Die körperliche Untersuchung<br />

ist in Ordnung, der Hausarzt meint nur, er habe fünf bis<br />

zehn Kilo zu viel auf den Hüften. Der Blutdruck ist mit<br />

120 zu 80 im Normalbereich. Nach den Blutentnahmen<br />

wartet jetzt die Arzthelferin mit dem EKG, der Ableitung<br />

der Herzströme, auf Herrn Luckner.<br />

Im Anschluss wird noch ein sogenanntes Belastungs-EKG<br />

auf einem Fahrradergometer geschrieben. Bei höherer Belastung<br />

zeigen sich jetzt Veränderungen in den abgeleiteten<br />

Herzströmen, die auf eine Verengung der Herzkranzgefäße<br />

schließen lassen. Herr Luckner hat von diesen Veränderungen<br />

bisher nichts bemerkt.<br />

Nach der Untersuchung erklärt der Hausarzt die Befunde.<br />

Die Veränderungen im Belastungs-EKG können durch<br />

eine Verengung der Herzkranzgefäße bedingt sein, dies<br />

kann zu einem Herzinfarkt führen. Um die Befunde weiter<br />

abzuklären, ist es notwendig eine Koronarangiographie<br />

– eine Herzkatheteruntersuchung – durchzuführen. Der<br />

Hausarzt überweist Herrn Luckner in die Kardiologie der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek in Hamburg.<br />

126 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Koronarangiographie ist eine Darstellung<br />

der Herzkranzgefäße mit einem Röntgenkontrastmittel.<br />

Über einen Herzkatheter, der von der<br />

Leiste aus bis in das Herz herangeschoben wird,<br />

werden die Herzkranzgefäße während der Untersuchung<br />

mit einem Kontrastmittel gefüllt. Diese<br />

Kontrastmittelfüllung wird mittels Röntgenstrahlen<br />

sichtbar gemacht. Das Kontrastmittel<br />

wird wieder ausgeschieden. Die Untersuchung<br />

wird an einem sogenannten Herzkathetermessplatz<br />

durchgeführt.<br />

Eine Herzkatheteruntersuchung ist nicht ohne<br />

Risiko für den Patienten, daher sollte für die<br />

Durchführung dieser Untersuchung eine eindeutige<br />

Notwendigkeit – eine eindeutige Indikation<br />

– bestehen.<br />

Als Gründe für die Durchführung der Herzkatheteruntersuchung,<br />

als Indikation für eine Koronarangiographie,<br />

gelten folgende Hinweiszeichen:<br />

� deutliche Beschwerden des Patienten im Herzbzw.<br />

Brustkorbbereich, die sogenannte Angina<br />

Pectoris als Zeichen der Durchblutungsstörung<br />

der Herzkranzgefäße (Ischämie) oder<br />

� Veränderungen, die bei der Durchführung<br />

eines Belastungs-EKGs auftreten, ebenfalls als<br />

Hinweis auf eine Durchblutungsstörung.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken wird eine Untersuchung<br />

der Herzkranzgefäße dann durchgeführt,<br />

wenn eindeutige Anzeichen für Durchblutungsstörungen<br />

der Herzkranzgefäße (Ischämien)<br />

vorliegen. Bei 91,58 Prozent der in den


<strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführten Herzka­<br />

theteruntersuchungen bestanden diese eindeu­<br />

tigen Zeichen. Das Ergebnis konnte gegenüber<br />

dem Vorjahr (87,91 Prozent) weiter verbessert<br />

werden. Der Bereich für eine gute Behandlungs­<br />

qualität reicht von 80 bis 100 Prozent.<br />

Ein verengtes oder verschlossenes Herzkranz-<br />

gefäß kann aufgedehnt (Katheterintervention,<br />

Ballondilatation) oder überbrückt (Stentimplan-<br />

tation) werden. Diese Eingriffe werden als per-<br />

kutane coronare Interventionen (PCI) bezeich-<br />

net. Voraussetzung für diese Eingriffe sollte eine<br />

zumindest eingeschränkte oder eine unterbro-<br />

chene Durchblutung in den Herzkranzgefäßen<br />

sein. Diese Verengung bzw. Unterbrechung des<br />

Herzkranzgefäßes kann dann im Rahmen der<br />

Ballondilatation erweitert werden, ggf. wird zu-<br />

sätzlich ein sogenannter Stent, eine „hohle“ Ge-<br />

fäßprothese, eingelegt. Ein Stent ist ein Implan-<br />

tat, das in das Gefäß eingebracht wird, um die<br />

Wand nach außen abzustützen bzw. von innen<br />

zu schienen.<br />

Die Intervention ist erfolgreich, wenn sie<br />

� ohne Komplikationen verläuft und bei der Ge-<br />

fäßdarstellung mit Röntgen zu einem guten<br />

Ergebnis führt oder<br />

� zu einem Verschwinden von Beschwerden<br />

oder Befunden der Durchblutungsstörung an<br />

den Herzkranzgefäßen führt.<br />

1. Obere Hohlvene<br />

2. Hauptschlagader/Aorta<br />

3. Lungenarterie<br />

4. Verengtes Herzkranzgefäß<br />

5. Herzkranzgefäß<br />

6. Untere Hohlvene<br />

Ziel der Aufdehnung der Herzkranzgefäße oder<br />

des Einsatzes einer Gefäßprothese ist es, die<br />

Durchblutungsstörungen in den Herzkranz-<br />

Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

gefäßen zu beheben. Dies gilt im Besonderen,<br />

wenn der Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt<br />

besteht. (s. Ergebnis 64, Seite 129)<br />

6<br />

Für die Darstellung der Herzkranzgefäße ist<br />

die Gabe eines Kontrastmittels notwendig. Die<br />

Menge des zu verabreichenden Kontrastmittels<br />

sollte, da es zu einer Verschlechterung der Nie-<br />

renfunktion führen kann, möglichst gering sein.<br />

(s. Ergebnis 65, Seite 130)<br />

Auch Herzkathetereingriffe sind mit geringen,<br />

jedoch im Einzelfall gravierenden Risiken ver-<br />

bunden. Diese Risiken sind u.a. vom Alter des<br />

Patienten, den Begleiterkrankungen und dem<br />

Schweregrad der Erkrankung abhängig.<br />

1<br />

Zu der schwersten Komplikation zählt der Tod<br />

des Patienten. Für jeden Eingriff gibt es eine zu<br />

5<br />

2<br />

3<br />

4<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12


Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />

erwartende Komplikationsrate. So ist auch bei<br />

der Aufdehnung der Herzkranzgefäße eine zu<br />

erwartende Todesrate bei den Eingriffen in der<br />

Klinik zu berechnen. Davon abweichend kann<br />

die tatsächlich in den Kliniken beobachtete To-<br />

desrate sein.<br />

12 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Idealerweise sollte das Verhältnis von beob­<br />

achteter zu erwarteter Rate an Todesfällen ge­<br />

ringer sein, also kleiner als 1. Dies ist in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall. Das Verhältnis<br />

der beobachteten Krankenhaustodesfälle zu<br />

den erwarteten Krankenhaustodesfällen liegt<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken bei 0,8. Die Bundes­<br />

rate erreicht ein Verhältnis von 1,1.<br />

Um Krankenhäuser miteinander besser ver­<br />

gleichen zu können, wird im BQS­Verfahren<br />

die risikoadjustierte Krankenhaussterblich­<br />

keit berechnet. Dieser Wert beschreibt die Rate<br />

an Todesfällen, die erreicht worden wäre, wenn<br />

alle Krankenhäuser bezüglich zusätzlicher Ri­<br />

sikofaktoren dieselbe Patientenzusammen­<br />

stellung gehabt hätten. Für die Aufdehnung der<br />

Herzkranzgefäße ergibt sich bei dieser Berech­<br />

nung ein sehr positives Ergebnis. (s. Ergebnis<br />

66, Seite 130) Der Wert von 1,80 Prozent ge­<br />

genüber 2,30 Prozent (Bundesrate) spricht für<br />

die hohe Qualität und Professionalität, mit<br />

der Eingriffe an den Herzkranzgefäßen in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführt werden. Hier<br />

sind Sie auch bei schwersten Erkrankungen gut<br />

aufgehoben.


Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels (Ergebnis 64)<br />

Ziel der Aufdehnung der Herzkranzgefäße oder des<br />

Einsatzes einer Gefäßprothese ist es, die Durchblutungsstörungen<br />

in den Herzkranzgefäßen zu beheben.<br />

Dies gilt im Besonderen, wenn der Verdacht auf<br />

einen akuten Herzinfarkt besteht.<br />

Das Ziel des Eingriffs an den Herzkranzgefäßen<br />

wird in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken in hohem<br />

Maße erreicht. Die PCI erreicht bei diesen<br />

Patienten zu 95 Prozent das angestrebte Ziel.<br />

Die Bundesrate liegt bei 93,28 Prozent.<br />

Auch in den Einzelergebnissen der Kliniken spiegelt sich die hohe Erfolgsrate der Eingriffe wider.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100% 97,67%<br />

Schwalmstadt<br />

Hamburg-<br />

Altona<br />

97,49%<br />

Schwedt<br />

Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />

97,01%<br />

Hamburg-<br />

Nord<br />

Anteil von PCI mit Erreichen des wesentlichen Interventionsziels an allen PCI bei akutem<br />

Koronarsyndrom mit ST-Hebung bis 24 Stunden nach Stellung der Diagnose<br />

Referenzbereich: 85 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

96,46%<br />

Langen<br />

93,28% 95,00%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

95,65%<br />

Hamburg-<br />

St. Georg<br />

94,57%<br />

Hamburg-<br />

Wandsbek<br />

91,94%<br />

Goslar<br />

91,47%<br />

Hamburg-<br />

Barmbek<br />

88,24%<br />

Hamburg-<br />

Harburg<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 12


Darstellung und Aufdehnung der Herzkranzgefäße (Koronarangiographie & PCI)<br />

Kontrastmittelmenge-Median (ml) aller Koronarangiographien (ohne PCI)<br />

Referenzbereich: 0 bis 150 ml<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

160 ml<br />

150 ml<br />

140 ml<br />

130 ml<br />

120 ml<br />

110 ml<br />

100 ml<br />

90 ml<br />

80 ml<br />

70 ml<br />

60 ml<br />

Bundesrate 2007<br />

Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge (Ergebnis 65)<br />

100,00 ml 80,00 ml<br />

Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität bei allen Patienten mit PCI<br />

Referenzbereich: 0 bis 5,1%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Koronarangiographie & PCI / Todesfälle (Ergebnis 66)<br />

2,30% 1,80%<br />

1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Bei einer Darstellung der Herzkranzgefäße sollten<br />

nicht mehr als 150 ml Kontrastmittel verabreicht<br />

werden (Referenzbereich).<br />

Dieser Empfehlung der Fachgesellschaft für<br />

Kardiologie, Herz­ und Kreislaufforschung<br />

wird in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken gefolgt; im<br />

Mittel werden 80 ml Kontrastmittel verwendet.<br />

Der Wert von 1,80 Prozent gegenüber 2,30<br />

Prozent (Bundesrate) spricht für die hohe<br />

Qualität und die hohe Sicherheit für den Patienten,<br />

mit der Eingriffe an den Herzkranzgefäßen<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken durchgeführt<br />

werden.


Die Aortenklappe ist eine der vier Herzklap-<br />

pen. Sie befindet sich am Ursprung der Haupt-<br />

schlagader (Aorta). Die Aorta ist ein großes Blut-<br />

gefäß, die das Blut aus der linken Herzkammer<br />

in die Gefäße des großen Blutkreislaufs leitet.<br />

In der Minute fließen etwa 5 bis 6 Liter Blut aus<br />

der linken Herzkammer – durch die Aortenklap-<br />

pe – in die Hauptschlagader und folgend in den<br />

menschlichen Körper.<br />

Bei Erwachsenen stellen Erkrankungen der Aor-<br />

tenklappe die häufigste Herzklappenerkrankung<br />

dar.<br />

Ursachen für Erkrankungen der Aortenklappe<br />

sind durch Verschleiß bedingte (degenerative)<br />

oder entzündliche Veränderungen der Herzklap-<br />

pe. Diese Veränderungen können an der Herz-<br />

klappe<br />

� eine Einengung (Aortenstenose) oder<br />

� eine Aortenklappeninsuffizienz, d.h. einen<br />

mangelhaften Verschluss der Aortenklappe,<br />

oder<br />

� eine Kombination aus beidem<br />

hervorrufen. Eine Mehrbelastung für den Herz-<br />

muskel und Herzrhythmusstörungen sind die<br />

Folge.<br />

Operationen am Herzen<br />

Gerhard Scheurich (74 Jahre) hat schon viele Jahre Probleme<br />

mit seinem Herzen. Eine seiner Herzklappen, die<br />

Aortenklappe, die die linke Herzkammer mit der Hauptschlagader<br />

verbindet, funktioniert nicht mehr richtig. Dadurch<br />

steigt die Belastung für den Herzmuskel erheblich<br />

an. Die Herzklappe muss ersetzt werden.<br />

Zusätzlich leidet er noch an einer Verengung der Herzkranzgefäße.<br />

Die Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel<br />

selbst mit Blut. Die Verengung macht deutliche<br />

Beschwerden, ein Gefäßverschluss in diesem Bereich kann<br />

zum Herzinfarkt führen.<br />

Zusammen mit der Operation der Aortenklappe soll bei<br />

Herrn Scheurich ein Bypass, eine Gefäßumleitung, für die<br />

verengten Herzkrankgefäße, gelegt werden.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1


Operationen am Herzen<br />

Am Anfang kann das Herz diese Mehrbelastung<br />

noch selbst ausgleichen. Schafft der Herzmuskel<br />

es nicht mehr, unterstützen Medikamente die<br />

Pumpkraft des Herzens. In fortgeschrittenem<br />

Stadium lässt sich eine Operation meist nicht<br />

mehr umgehen. Sonst besteht die Gefahr, dass<br />

das Herz irreversibel, das heißt nicht „reparier-<br />

bar“, geschädigt wird oder akut versagt.<br />

Bei der Operation entfernt der Herzchirurg die<br />

erkrankte Klappe und ersetzt diese durch eine<br />

Klappenprothese.<br />

1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz<br />

selbst mit Blut und Nährstoffen. Verengungen<br />

der Herzkrankgefäße führen <strong>zur</strong> Brustenge, <strong>zur</strong><br />

Angina Pectoris, oder bei Verstopfung des Ge-<br />

fäßes zu einem Herzinfarkt.<br />

Eine Verengung der Herzkrankgefäße wird kon-<br />

servativ mit Medikamenten oder durch eine<br />

Sondenintervention am Herzkatheter-Mess-<br />

platz behandelt. Außerdem kann das verengte<br />

Herzkranzgefäß durch einen sogenannten By-<br />

pass (Gefäßumleitung) umgangen werden. Da-<br />

bei sollte die innere Brustwandarterie bevorzugt<br />

verwendet werden. (s. Ergebnis 70, Seite 135)<br />

Eingriffe an der Aortenklappe oder den Herz-<br />

kranzgefäßen können isoliert voneinander oder<br />

in Kombination miteinander durchgeführt wer-<br />

den. Die Indikatoren, mit denen sowohl bei den<br />

isolierten Eingriffen wie auch beim kombinierten<br />

Eingriff eingeschätzt wird, ob der Eingriff erfolg-<br />

reich verlaufen ist, sind nahezu identisch.<br />

� Herzchirurgische Operationen werden über-<br />

wiegend unter Verwendung der Herz-Lun-<br />

gen-Maschine durchgeführt. Die Pumpe der<br />

Herz-Lungen-Maschine übernimmt während<br />

der Operation die Arbeit des Herzens, ein<br />

„Sauerstoffversorger“ (Oxygenator) die Funk-<br />

tion der Lunge. Durch den Einsatz der Herz-<br />

Lungen-Maschine kann es zu einer Nieren-<br />

funktionsstörung kommen. Dadurch ist der<br />

Körper nicht in der Lage, bestimmte Schad-<br />

stoffe und Flüssigkeiten in ausreichendem<br />

Maße auszuscheiden; es kommt zu sogenann-<br />

ten Retentionsstörungen. (s. Ergebnis 67, Seite<br />

134; Ergebnis 71, Seite 135; Ergebnis 74, Seite<br />

136)


� Alle Brustorgane, mit Ausnahme der Lunge,<br />

sind in das Mittelfell (Mediastinum) eingebet-<br />

tet. Das Mittelfell kann sich nach Operationen<br />

des Brustkorbes entzünden (Entzündung des<br />

Mittelfells). Die postoperative Mediastinitis<br />

stellt eine schwere und lebensbedrohliche<br />

Komplikation dar. (s. Ergebnis 68, Seite 134;<br />

Ergebnis 72, Seite 135; Ergebnis 75, Seite 136)<br />

� Bei Operationen am Herzen lassen sich Kom-<br />

plikationen, die zum Tod des Patienten führen,<br />

auch bei sorgfältigem Vorgehen, nicht ganz<br />

ausschließen. Das Risiko zu versterben wird<br />

von dem individuellen Risikoprofil, das die Pa-<br />

tienten mitbringen, höheres Lebensalter oder<br />

Vorerkrankungen, beeinflusst. Die Sterblich-<br />

keitsrate (Letalität) sollte trotzdem möglichst<br />

gering ausfallen. Betrachtet wird die Sterblich-<br />

keitsrate während des Krankenhausaufent-<br />

haltes (In-Hospital-Letalität). (s. Ergebnis 69,<br />

Seite 134; Ergebnis 73, Seite 135; Ergebnis 76,<br />

Seite 137)<br />

Herz-Lungen-Maschinen stehen nur in weni-<br />

gen Krankenhäusern in Deutschland <strong>zur</strong> Verfü-<br />

gung. Innerhalb der <strong>Asklepios</strong> Gruppe werden<br />

Herzoperationen bei Erwachsenen im Hanseatischen<br />

Herzzentrum der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

St. Georg, Hamburg durchgeführt.<br />

Die auf den folgenden Seiten dargestellten<br />

Ergebnisse des Hanseatischen Herzzentrums<br />

der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in Hamburg<br />

sprechen für die hohe Qualität und Professionalität,<br />

mit der diese komplizierten Operationen<br />

bei uns durchgeführt werden. Erst die<br />

gute Zusammenarbeit aller Beteiligten macht<br />

solche Spitzenergebnisse möglich.<br />

Operationen am Herzen<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Operationen am Herzen<br />

Eingriffe an den Herzklappen (Aortenklappenchirurgie, isoliert)<br />

Aortenklappenchirurgie / Postoperative Retentionsstörung (Ergebnis 67)<br />

Alle Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie, die in ihrer ersten Operation isoliert<br />

an der Aortenklappe operiert wurden<br />

Referenzbereich: 0 bis 7%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

4,16% 0,89%<br />

Bundesrate 2007<br />

Hamburg-St. Georg<br />

Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate (Ergebnis 69)<br />

Eine Nierenfunktionsstörung nach dem Ersatz einer<br />

Herzklappe sollte möglichst selten auftreten. Betrachtet<br />

werden bei diesem Indikator ausschließlich<br />

Patienten, die keine Notfallindikation <strong>zur</strong> Operation<br />

hatten und deren Nierenwerte vor der Operation<br />

unauffällig waren.<br />

In der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in Hamburg<br />

ist im Jahr 2007 bei 112 Eingriffen an der Aortenklappe<br />

lediglich eine Nierenfunktionsstörung<br />

aufgetreten. Das Ergebnis fällt deutlich<br />

besser als im Bundesdurchschnitt (4,16 Prozent)<br />

aus.<br />

Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis (Ergebnis 68)<br />

Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation<br />

ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax vor OP<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

0,6%<br />

0,4%<br />

0,2%<br />

0%<br />

0,46% 0%<br />

Bundesrate 2007 Hamburg-St. Georg<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Eine Entzündung des Mittelfells wird unter anderem<br />

durch eine Infektion benachbarter Organe ausgelöst.<br />

Sie soll nach Herzklappenoperationen möglichst<br />

selten auftreten.<br />

Im Jahr 2007 ist es in keinem Fall (0 Prozent)<br />

zu einer Entzündung des Mittelfells gekommen.<br />

Das gute Ergebnis der Vorjahre konnte<br />

bestätigt werden.<br />

Betrachtet wird die Sterblichkeitsrate der Patienten, die während des gleichen Aufenthaltes im Krankenhaus<br />

versterben (In-Hospital-Letalität).<br />

Im Jahr 2007 verstarben in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg 3 von 120 Patienten (2,50 Prozent).<br />

Bundesweit verstarben 3,90 Prozent der an einer Aortenklappe operierten Patienten.


Eingriffe an den Herzkranzgefäßen (Koronarchirurgie, isoliert)<br />

Der isolierte Eingriff an den Herzkranzgefäßen, die isolierte Bypassoperation, gehört in der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik St. Georg, Hamburg zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen.<br />

Bei der Bypassoperation werden körpereigene Gefäße des Patienten entnommen und als Umgehung<br />

für das verstopfte Herzkranzgefäß eingesetzt. Für den Bypass werden hauptsächlich Gefäße aus den<br />

Beinvenen oder die innere Brustwandarterie (Arteria mammaria interna) verwendet. Bei der Verwen-<br />

dung der inneren Brustwandarterie zeigt sich eine deutlich geringere Rate an erneuten Herzinfarkten<br />

oder Angina-Pectoris-Anfällen.<br />

Koronarchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße (Ergebnis 70)<br />

Für die Verwendung der inneren Brustwandarterie ist von der BQS ein Referenzwert von 85 bis<br />

100 Prozent festgelegt worden. Dieser Wert wird in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg im Jahr 2007<br />

mit 89,30 Prozent voll erreicht.<br />

Koronarchirurgie / Postoperative Retentionsstörung (Ergebnis 71)<br />

Postoperative Retentionsstörungen nach Eingriffen an den Herzkranzgefäßen traten in 0,40 Prozent<br />

der Fälle in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg auf. Die Bundesrate liegt bei 2,00 Prozent, der<br />

Referenzbereich reicht von 0 bis 7 Prozent.<br />

Koronarchirurgie / Postoperative Mediastinitis (Ergebnis 72)<br />

Im Jahr 2007 sind Entzündungen des Mittelfells nach Eingriffen an den Herzkranzgefäßen in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg nicht aufgetreten. Die Bundesrate liegt bei 0,50 Prozent.<br />

Koronarchirurgie / Sterblichkeitsrate (Ergebnis 73)<br />

Operationen an den Herzkranzgefäßen haben als Eingriffe am Herzen ein relativ hohes Operationsrisiko.<br />

Dieses Risiko ist zusätzlich abhängig von den Vor- und Begleiterkrankungen der Patienten. Um hier einen<br />

fairen Vergleich zwischen den spezialisierten Zentren durchführen zu können, muss eine „Risikoadjustierung“<br />

durchgeführt werden. Durch dieses Verfahren lassen sich Komplikations- und Sterblichkeitsraten von<br />

Zentren mit einem hohen Anteil an Risikopatienten mit Zentren mit einem niedrigen Anteil an Risikopatienten<br />

vergleichen.<br />

Das Risiko, bei einer alleinigen Bypassoperation zu versterben, ist deutlich niedriger als bei<br />

Operationen, bei denen zusätzlich ein Eingriff an den Herzklappen erfolgt. Der Referenzwert für<br />

die risikoadjustierte Sterblichkeit für die Zeit des stationären Aufenthaltes liegt bei 0 bis 4,90<br />

Prozent. Die Bundesrate, das Ergebnis aller bundesdeutschen Krankenhäuser, liegt mit 2,80 Prozent<br />

im Referenzbereich. In der Abteilung für Herzchirurgie der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg in<br />

Hamburg wurde diese Rate nochmals deutlich unterschritten. Das Sterblichkeitsrisiko in dieser<br />

Klinik liegt lediglich bei 2,00 Prozent.<br />

Operationen am Herzen<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Operationen am Herzen<br />

Kombinierter Eingriff an Herzklappen und Herzkranzgefäßen (Kombinierte<br />

Koronar- und Aortenklappenchirurgie)<br />

Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Retentionsstörung<br />

(Ergebnis 74)<br />

Alle Patienten ohne präoperative Nierenersatztherapie, die in ihrer ersten Operation koronarchirurgisch<br />

und an der Aortenklappe operiert wurden, und mit gültiger Angabe zum prä- und<br />

postoperativen Kreatininwert<br />

Referenzbereich: 0 bis 7%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

6,89% 1,27%<br />

Bundesrate 2007<br />

Hamburg-St. Georg<br />

Eine Nierenfunktionsstörung nach der Herzoperation<br />

sollte möglichst selten auftreten. Betrachtet werden<br />

bei diesem Indikator ausschließlich Patienten,<br />

die<br />

� keine Notfallindikation <strong>zur</strong> Operation hatten und<br />

� deren Nierenwerte vor der Operation unauffällig<br />

waren.<br />

Nierenfunktionsstörungen nach einer kombinierten<br />

OP der Herzkranzgefäße und der Aortenklappe<br />

sind in der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

selten aufgetreten (1,27 Prozent). Einer<br />

von 79 Patienten war betroffen. Das Ergebnis<br />

liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt<br />

von 6,89 Prozent.<br />

Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Postoperative<br />

Mediastinitis (Ergebnis 75)<br />

Postoperative Mediastinitis bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operationsindikation<br />

ohne präoperative Mediastinitis bzw. Wundinfektion des Thorax vor OP<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

0,8%<br />

0,6%<br />

0,4%<br />

0,2%<br />

0%<br />

0,70% 0%<br />

Bundesrate 2007 Hamburg-St. Georg<br />

1 6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Neben einer koronaren Herzerkrankung und einer<br />

Erkrankung der Aortenklappe liegen häufig noch<br />

weitere Begleiterkrankungen vor. Deshalb stellen<br />

Patienten, die an den Herzklappen operiert werden<br />

und zugleich einen Bypass erhalten, eine besondere<br />

Risikogruppe dar.<br />

Eine der schweren und potenziell lebensbedrohlichen<br />

Komplikationen ist die Entzündung des Mittelfells.<br />

Sie wird u.a. durch eine Infektion angrenzender Organe<br />

ausgelöst und sollte nach Herzoperationen<br />

möglichst selten auftreten.<br />

Im Jahr 2007 trat – ebenso wie in den Jahren<br />

2005 und 2006 – keine Entzündung des Mittelfells<br />

auf. Bundesweit lag die Rate bei 0,7 Prozent.


Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate<br />

(Ergebnis 76)<br />

Das Risiko von Patienten, zu versterben, wenn<br />

sie sich einer Operation an der Aortenklappe mit<br />

gleichzeitiger Operation der Herzkranzgefäße unterziehen,<br />

ist gegenüber weniger komplexen Operationen<br />

deutlich erhöht. Selbstverständlich sollte die<br />

Sterblichkeitsrate trotzdem möglichst gering ausfallen.<br />

Betrachtet wird hier die Sterblichkeitsrate<br />

der Patienten, die während des gleichen stationären<br />

Aufenthaltes im Krankenhaus versterben.<br />

In der <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg sind 2,40<br />

Prozent der kombiniert herzchirurgisch behandelten<br />

Patienten verstorben. Bundesweit<br />

war dies im Jahr 2007 in 6,60 Prozent der Behandlungen<br />

der Fall.<br />

In-Hospital-Letalität bei allen Patienten, die in ihrer ersten Operation koronarchirurgisch und<br />

an der Aortenklappe operiert wurden<br />

Referenzbereich: Nicht definiert<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

6,60% 2,40%<br />

Bundesrate 2007<br />

Operationen am Herzen<br />

Hamburg-St. Georg<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch<br />

(Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />

Angelika Schlieker, 83 Jahre, hat es eilig. Wie jeden Mittwoch<br />

will sie auch heute <strong>zur</strong> Wassergymnastik und ist<br />

etwas spät dran. Sie ist noch rüstig, benötigt aber zum<br />

Gehen einen Rollator oder Gehstützen. Da ihr der Rollator<br />

beim Einsteigen in den Bus hinderlich ist, nimmt sie heute<br />

ihre Gehstützen.<br />

Als sie um die Straßenecke biegt, hinter der die Bushaltestelle<br />

liegt, sieht sie den Bus schon kommen, beschleunigt<br />

ihr Tempo und stürzt. Der Busfahrer ruft über Funk sofort<br />

einen Rettungswagen. In der Notfallaufnahme wird ein<br />

Oberschenkelhalsbruch diagnostiziert.<br />

6<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

1<br />

2<br />

3<br />

5<br />

4<br />

Der Oberschenkelknochen (Femur) ist über den<br />

Schenkelhals und den Hüftkopf mit der Hüft-<br />

pfanne verbunden.<br />

An sich ist der Oberschenkelhals ein sehr sta-<br />

biler Knochen. Mit zunehmendem Alter nimmt<br />

die Festigkeit allerdings ab (Knochenschwund,<br />

Osteoporose). Ursache eines Oberschenkelhals-<br />

bruches ist häufig ist ein Sturz. Dieser wird bei<br />

älteren Patienten durch einen unsicheren Gang<br />

und einen Verlust an Knochenmasse (Osteopo-<br />

rose) hervorgerufen. Im fortgeschrittenen Le-<br />

bensalter ist die Schenkelhalsfraktur eine der<br />

häufigsten Verletzungen überhaupt.<br />

Je nach Lage des Bruches wird zwischen ver-<br />

schiedenen Typen von „Oberschenkelbrüchen“<br />

unterschieden:<br />

� Bricht der Schenkelhals, die Verbindung zwi-<br />

schen dem Oberschenkelknochen und dem<br />

Hüftkopf, spricht man je nach Lage von einer<br />

medialen (hüftkopfnahen) oder von einer la-<br />

teralen (oberschenkelknochennahen) Schen-<br />

kelhalsfraktur.<br />

1. Beckenschaufel<br />

2. Hüftkopf<br />

3. Schenkelhalsbruch<br />

4. Pertrochantärer Bruch<br />

5. Oberschenkelschaft<br />

6. Schambein


� Tritt der Bruch, die Fraktur, unterhalb des<br />

Schenkelhalses zwischen den beiden Rollhü-<br />

geln (Trochanteren) auf, wird dieser als per-<br />

trochantärer Bruch bezeichnet.<br />

Das Einstellen und Stabilisieren der Bruchstücke<br />

erfordert eine Operation. Die mediale Schenkel-<br />

halsfraktur kann mit verschiedenen Operations-<br />

verfahren versorgt werden:<br />

� Entweder erfolgt eine endoprothetische Ver-<br />

sorgung, bei der das Gelenk oder Teile des Ge-<br />

lenkes ersetzt werden, oder<br />

� der Knochenbruch wird zum Beispiel mit<br />

Schrauben fixiert (osteosynthetische Versor-<br />

gung).<br />

Bei älteren Patienten mit einem hohen Schwere-<br />

grad der Fraktur ist ein Gelenkersatz angezeigt.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt die Versor­<br />

gung von Patienten, die älter als 80 Jahre sind<br />

und einen Schenkelhalsbruch mit Verschiebung<br />

haben, zu 97,97 Prozent mit einem Gelenker­<br />

satz, einer Endoprothese. Der Referenzbereich<br />

von 90 bis 100 Prozent wird damit eingehal­<br />

ten.<br />

Alle weiteren Ergebnisse bilden die Behandlung<br />

der medialen und pertrochantären Fraktur ab.<br />

Eine operative Versorgung der hüftgelenknahen<br />

Oberschenkelfraktur sollte möglichst frühzei-<br />

tig erfolgen. In einigen Fällen sind die Patienten<br />

nach dem Oberschenkelbruch allerdings noch<br />

nicht operationsfähig und benötigen zunächst<br />

eine Vorbehandlung. Der Anteil der Patienten<br />

mit einer Operation nach mehr als 48 Stunden<br />

nach Aufnahme sollte möglichst gering sein. (s.<br />

Ergebnis 77, Seite 140)<br />

Die Gabe von Antibiotika soll die Gefahr einer<br />

Wundinfektion reduzieren.<br />

Die perioperative Antibiotikagabe erfolgt in<br />

98,63 Prozent der Fälle. Das Ergebnis liegt im<br />

Referenzbereich von 95 bis 100 Prozent. Die<br />

Bundesrate beträgt 97,00 Prozent.<br />

Postoperative Wundinfektionen (s. Ergebnis<br />

78, Seite 140) sollen bei der Behandlung einer<br />

Schenkelhalsfraktur so selten wie möglich vor-<br />

kommen.<br />

Verletzungen der Gefäße während der Operati-<br />

on oder Beeinträchtigungen der Blutgerinnung<br />

können zu Blutungskomplikationen wie Wund-<br />

hämatomen (Blutergüssen) oder Nachblutungen<br />

führen.<br />

Wundhämatome oder Nachblutungen sind<br />

mit 1,47 Prozent ein seltenes Ereignis in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken. Die Bundesrate liegt mit<br />

2,47 Prozent höher, aber noch innerhalb des<br />

Referenzbereichs für gute Qualität von weni­<br />

ger als 12 Prozent.<br />

Zweiteingriffe nach Versorgung eines Ober-<br />

schenkelbruches sind für die Patienten belastend<br />

und verzögern den Heilungsverlauf. Sie sollten<br />

möglichst selten vorkommen. (s. Ergebnis 79,<br />

Seite 141)<br />

Auch schwere allgemeine postoperative Kom-<br />

plikationen, wie beispielsweise eine tiefe Bein-<br />

venenthrombose oder eine Lungenembolie soll-<br />

ten sich möglichst selten ereignen. (s. Ergebnis<br />

80, Seite 141)<br />

Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />

Unabhängig davon, wann Sie einen Schen-<br />

kelhalsbruch erleiden: In den <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />

niken werden Sie hervorragend versorgt.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />

Hüftgelenknahe Femurfraktur / Zeitpunkt der Operation (Ergebnis 77)<br />

Anteil von Patienten mit Operation nach mehr als 48 Stunden nach Aufnahme an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 15%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

16%<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

12,86%<br />

10,61%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Bundesrate 2007<br />

Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektion (Ergebnis 78)<br />

1,73% 1,13%<br />

1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Der Zeitraum zwischen Krankenhausaufnahme und<br />

Operation sollte möglichst kurz sein.<br />

Nur bei 10,61 Prozent der Patienten mit einer<br />

hüftgelenknahen Fraktur liegt in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken die Zeit zwischen Krankenhausaufnahme<br />

und Operation höher als 48<br />

Stunden. Dies spricht für gut funktionierende<br />

Prozesse, die eine zeitnahe Operation auch<br />

von älteren und zusätzlich erkrankten Patienten<br />

ermöglichen. Bundesweit wird die 48­<br />

Stunden­Grenze in 12,86 Prozent überschritten.<br />

Wundinfektionen sind gefürchtete Komplikationen<br />

und sollen nur selten vorkommen. Sie sind für<br />

den Patienten mit Schmerzen und einer verzögerten<br />

Wundheilung verbunden.<br />

Bei der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen<br />

kommt es sehr selten zu postoperativen<br />

Wundinfektionen (1,13 Prozent). 33 von 2.930<br />

in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken behandelten Patienten<br />

waren im Jahr 2007 betroffen. Der Bereich<br />

für eine gute Behandlungsqualität reicht<br />

von 0 bis 5 Prozent. Die Bundesrate liegt bei<br />

1,73 Prozent.


Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reintervention (Ergebnis 79)<br />

Zweiteingriffe (Reinterventionen) sind für die Patienten<br />

belastend und verlängern die Heilungsphase.<br />

Sie sollten die absolute Ausnahme darstellen.<br />

Reinterventionen nach einem hüftgelenknahen<br />

Oberschenkelbruch stellen mit 2,83 Prozent<br />

die absolute Ausnahme in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken dar. Die Bundesrate liegt mit 4,11<br />

Prozent zwar höher, aber auch noch im Referenzbereich<br />

von kleiner als 12 Prozent.<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen sollen nur<br />

selten vorkommen. Dazu zählen beispielsweise tiefe<br />

Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien.<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen,<br />

die den Heilungsverlauf erheblich beeinträchtigen<br />

können, kommen in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

selten vor.<br />

Anteil von Patienten mit erforderlicher Reintervention an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 12%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

16%<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

4,11%<br />

Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

(Ergebnis 80)<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 2,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 2,06%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 2,70%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 2,94%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 4,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 4,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 4,08%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 4,26%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 4,72%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 4,72%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 4,76%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 4,96%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 5,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 5,56%<br />

2,83%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Anteil von Patienten mit mindestens einer allgemeinen Komplikation (außer sonstige Komplikationen)<br />

an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 16,5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch (Hüftgelenknahe Femurfraktur)<br />

7,28%<br />

5,67%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Das gute Ergebnis bestätigen auch die Einzelergebnisse<br />

der links aufgeführten <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1


Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

Die Herbsttage in Pasewalk sind dieses Jahr besonders<br />

unangenehm. Es ist nass und kalt, der böige Wind macht<br />

das Ganze noch unangenehmer. Helga Lorenz geht es seit<br />

Dienstag zunehmend schlechter, sie fühlt sich schlapp und<br />

krank. Eigentlich wollte sie heute ihr Enkelkind besuchen.<br />

Aber so, wie es ihr jetzt geht, ist daran nicht zu denken.<br />

Helga Lorenz bekommt Fieber, das Atmen fällt ihr zunehmend<br />

schwer. Der Hausarzt horcht die Lunge ab und stellt<br />

eine Lungenentzündung fest. Eine Behandlung im Krankenhaus<br />

ist erforderlich.<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

5<br />

2<br />

8<br />

1<br />

7<br />

3<br />

4<br />

6<br />

Luftholen ist etwas Selbstverständliches. 12 bis<br />

18 Atemzüge macht ein erwachsener Mensch<br />

pro Minute und atmet dabei pro Atemzug etwa<br />

einen halben Liter Luft ein und aus.<br />

Über Mund und Nase gelangt die Luft in den<br />

Rachen und die Luftröhre. Im Brustkorb teilt sich<br />

die Luftröhre in zwei Äste (Hauptbronchus). Bei-<br />

de Äste verzweigen sich in den Lungenflügeln<br />

in immer mehr kleine Äste, die Bronchien und<br />

Bronchiolen. Am Ende dieses Luftkanal-Systems<br />

befinden sich die Lungenbläschen (Alveolen).<br />

Bei jedem Atemzug füllen sich die Lungenbläs-<br />

chen mit Luft. Es findet ein Gasaustausch statt:<br />

Sauerstoff aus der Atemluft wird über feinste<br />

Blutgefäße (Kapillaren) abgegeben und gleich-<br />

zeitig Kohlendioxid aufgenommen.<br />

Wenn das Lungengewebe durch einen schädi-<br />

genden Einfluss angegriffen wird, kann sich die<br />

Lunge entzünden. Besonders häufig wird eine<br />

Lungenentzündung (Pneumonie) durch Bak-<br />

terien und Viren aus der Atemluft verursacht.<br />

Weltweit erkranken jedes Jahr Millionen von<br />

Menschen.<br />

1. Luftröhre<br />

2. Rechter Lungenflügel<br />

3. Linker Lungenflügel<br />

4. Hauptbronchus<br />

5. Rippenfell<br />

6. Bronchien<br />

7. Herz<br />

8. Zwerchfell


Wird die Lungenentzündung „zu Hause“ er-<br />

worben, spricht man von einer ambulant er-<br />

worbenen Pneumonie. Jedes Jahr erkranken in<br />

Deutschland etwa 350.000 bis 500.000 Personen<br />

an einer ambulant erworbenen Pneumonie.<br />

Eine ambulant erworbene Pneumonie kann sehr<br />

unterschiedlich verlaufen. Wie sie verläuft, hängt<br />

vom allgemeinen Gesundheitszustand, vom Er-<br />

reger und der angeordneten Behandlung ab.<br />

Bei Menschen, die gesund sind, heilt eine Lun-<br />

genentzündung meist folgenlos ab. Bei älteren<br />

Menschen, Kindern und Menschen mit einem<br />

geschwächten Immunsystem kann eine Lungen-<br />

entzündung jedoch auch tödlich enden. Bei einer<br />

Lungenentzündung, die große Teile der Lunge<br />

erfasst oder schwere Symptome ausgelöst hat,<br />

ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.<br />

Eine Störung des Gasaustausches in der Lunge<br />

kann zu einem Sauerstoffmangel führen. Bei der<br />

Aufnahme des Patienten im Krankenhaus sollte<br />

der Sauerstoffgehalt des Blutes ermittelt werden.<br />

Diese Information gibt dem behandelnden Arzt<br />

Hinweise darauf, ob eine Pneumonie vorliegt,<br />

wie ihr Schweregrad ist, wie die Therapiemög-<br />

lichkeiten und das Behandlungsrisiko aussehen.<br />

Eine Lungenentzündung wird fast immer mit<br />

Antibiotika behandelt. Mit dieser Therapie soll-<br />

te so schnell wie möglich begonnen werden. So<br />

kann das Risiko, an einer Lungenentzündung zu<br />

versterben, verringert werden. (s. Ergebnis 81,<br />

Seite 144)<br />

Wie stark die Entzündung der Lunge ist, lässt<br />

sich an dem Entzündungsparameter CRP (C-<br />

reaktives Protein) ablesen. Er steigt bei massiven<br />

Entzündungsprozessen stark an. Um zu prüfen,<br />

ob dieser Entzündungsparameter sinkt, wird der<br />

CRP-Wert im Verlauf der Behandlung kontrol-<br />

liert. Sinkt der CRP-Wert am 4. bzw. 5. Tag der<br />

Behandlung deutlich ab, ist dies ein Hinweis<br />

darauf, dass die Therapie greift. Sinkt der CRP-<br />

Wert nicht, so kann dies ein Hinweis auf ein Ver-<br />

sagen der Antibiotikatherapie oder auf Kompli-<br />

kationen sein. (s. Ergebnis 82, Seite 145)<br />

Bereits am ersten Tag des Krankenhausauf-<br />

enthaltes sollte mit speziellen Atemübungen<br />

(„Atemgymnastik“) und der Mobilisation der<br />

Patienten begonnen worden. (s. Ergebnis 83,<br />

Seite 146)<br />

Patienten mit Pneumonie sollten nur dann aus<br />

dem Krankenhaus entlassen werden, wenn ihr<br />

Gesundheitszustand stabil ist. Der Gesundheits-<br />

zustand der Patienten, die klinische Stabilität,<br />

wird anhand von mindestens sechs Kriterien,<br />

wie Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsätti-<br />

gung und Blutdruck, eingeschätzt. (s. Ergebnis<br />

84, Seite 146)<br />

Unsere Bemühungen gehen über die Messung<br />

der sechs Stabilitätskriterien hinaus. In den As-<br />

klepios Kliniken sollen die klinischen Stabilitäts-<br />

kriterien komplett bestimmt werden. (s. Ergeb-<br />

nis 85, Seite 147)<br />

Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

Pneumonie / Antimikrobielle Therapie (Ergebnis 81)<br />

Anteil von Patienten mit antimikrobieller Therapie innerhalb der ersten 8 Stunden<br />

nach stationärer Aufnahme an allen Patienten, die nicht aus einem anderen Krankenhaus<br />

aufgenommen wurden<br />

Referenzbereich: 80,5 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

91,18% 93,99%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung antimikrobielle Therapie bei Pneumonie / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,79%<br />

2005<br />

92,58%<br />

2006<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

93,99%<br />

2007<br />

Innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das<br />

Krankenhaus sollte mit der Gabe von Antibiotika<br />

begonnen werden.<br />

Die Gabe von Antibiotika gehört in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken zum Standard. Dies zeigen<br />

auch die Ergebnisse der unten aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken.<br />

Das Ergebnis konnte gegenüber den Vorjahren<br />

weiter verbessert werden.<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 98,83%<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 98,77%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 98,38%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,19%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 97,12%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 96,67%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 96,55%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 96,47%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 96,28%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 95,63%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 95,57%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,43%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 95,35%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 95,33%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 95,10%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 95,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 94,21%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 93,59%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 92,98%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 92,38%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 92,25%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />

Kandel/Germersheim<br />

92,22%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 92,13%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 91,30%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

91,16%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 88,89%<br />

Kreiskrankenhaus Simbach 88,73%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 84,78%


Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP (Ergebnis 82)<br />

Während der Behandlung sollte eine Verlaufskontrolle<br />

des CRP-Wertes durchgeführt werden, um<br />

die Wirksamkeit der Therapie nachweisen zu können.<br />

Verlaufskontrollen des CRP­Wertes am 4.<br />

oder 5. Tag werden in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in 93,05 Prozent der Behandlungen durchgeführt.<br />

Das Ergebnis konnte gegenüber den Vorjahren<br />

kontinuierlich verbessert werden.<br />

Die positiven Ergebnisse spiegeln sich auch<br />

in den Ergebnissen der unten aufgeführten<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken wider.<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 99,45%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,16%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt 98,81%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 98,29%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 98,14%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen 97,75%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 97,60%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk 97,09%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 96,89%<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 96,55%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 95,97%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 95,80%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 95,78%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 95,77%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 95,69%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 95,51%<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden 95,14%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 94,84%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 94,25%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 93,65%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 92,86%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 92,10%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Weißenfels/<br />

Hohenmölsen<br />

90,91%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 90,22%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />

Kandel/Germersheim<br />

90,00%<br />

Kreiskrankenhaus Simbach 89,06%<br />

Collm Klinik Oschatz 87,37%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 86,02%<br />

Anteil von Patienten, bei denen das CRP bestimmt ist, an Patienten mit Verweildauer<br />

>= 4 Tage<br />

Referenzbereich: 79,2 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

Entwicklung CRP-Verlaufskontrolle / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

86,57%<br />

2005<br />

Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

91,07% 93,05%<br />

88,29%<br />

2006<br />

93,05%<br />

2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

Entwicklung Frühmobilisation / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

89,99%<br />

2006<br />

94,10%<br />

2007<br />

Risikoklasse 1<br />

Pneumonie / Frühmobilisation (Ergebnis 83)<br />

80,79%<br />

2006<br />

85,78%<br />

2007<br />

Risikoklasse 2<br />

Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien (Ergebnis 84)<br />

Anteil von Patienten mit mindestens sechs erfüllten klinischen Kriterien bis <strong>zur</strong> Entlassung<br />

an Patienten mit den oben genannten Entlassungsgründen und vollständig gemessenen<br />

klinischen Stabilitätskriterien<br />

Referenzbereich: 95 bis 100%<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

91%<br />

90%<br />

97,43% 98,03%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

1 6 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Eine frühe Mobilisation trägt zu einer besseren<br />

Durchblutung der Lunge und einer tieferen Atmung<br />

bei.<br />

Bei 94,10 Prozent der Patienten der Risikoklasse<br />

1 und 85,78 Prozent der Patienten der<br />

Risikoklasse 2 wird innerhalb von 24 Stunden<br />

mit der Frühmobilisation begonnen. Beide Ergebnisse<br />

liegen jeweils im Referenzbereich.<br />

Die Ergebnisse konnten gegenüber dem Vorjahr<br />

weiter verbessert werden.<br />

Eine gute Behandlung ist gegeben, wenn bei der<br />

Entlassung die klinischen Stabilitätskriterien erfüllt<br />

sind.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt der Anteil von<br />

Patienten, die bis <strong>zur</strong> Entlassung nach Haus<br />

mindestens sechs der klinischen Stabilitätskriterien<br />

erfüllen, bei 98,03 Prozent.


In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden die Patienten<br />

erst entlassen, wenn sie gesundheitlich<br />

stabil sind. Das zeigen auch die Ergebnisse<br />

der einzelnen Kliniken bezüglich der Erfüllung<br />

der klinischen Stabilitätskriterien.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist seit dem Jahr<br />

2005 ein kontinuierlicher Anstieg bei der vollständigen<br />

Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien<br />

nachweisbar.<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen 100,00%<br />

Collm Kliinik Oschatz 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 100,00%<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt 100,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg 99,31%<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz 99,10%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg 98,80%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 98,75%<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden 98,65%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 98,39%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe 98,24%<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-<br />

Gauting<br />

97,85%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg 96,84%<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzkliniken<br />

Kandel/Germersheim<br />

96,30%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen 95,24%<br />

Pneumonie / Vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien<br />

(Ergebnis 85)<br />

Entwicklung vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien / Bundesrate und<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je höher, desto besser<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

44,45%<br />

Bund<br />

2005<br />

41,02%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)<br />

51,84%<br />

Bund<br />

2006<br />

51,75%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

64,38%<br />

Bund<br />

2007<br />

71,28%<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

Seit einiger Zeit leidet Paul Gerlach, 67, vorübergehend<br />

unter einem halbseitigen Taubheitsgefühl. Dazu kommen<br />

in unregelmäßigen Abständen Sehstörungen, bei denen<br />

sein Gesichtsfeld halbseitig eingeschränkt ist. Vor ein paar<br />

Tagen hatte er kurzzeitig das Gefühl, er könne nicht mehr<br />

richtig sprechen. Nach kurzer Zeit waren diese Symptome<br />

jedoch immer wieder verschwunden.<br />

Bei einer Routineuntersuchung spricht er seinen Hausarzt<br />

auf diese Symptome an. Zunächst hört sein Hausarzt die<br />

Halsschlagader mit einem Stethoskop ab. Auf diese Weise<br />

kann er Beschleunigungen und Verwirbelungen des Blutstroms,<br />

die <strong>zur</strong> Verengung der Halsschlagader beitragen,<br />

feststellen.<br />

Zur weiteren Absicherung hat ihm sein Hausarzt zu einer<br />

speziellen Ultraschalluntersuchung, der Dopplersonographie<br />

der Halsgefäße, geraten. Bei dieser Untersuchung<br />

kann die Durchblutung der Halsschlagader gemessen<br />

werden. Der Hausarzt vermutet, dass eine Verengung der<br />

Halsschlagader (Stenose) diese Beschwerden hervorgerufen<br />

hat. Zusätzlich soll eine Schichtaufnahme des Schädels,<br />

eine Computertomographie (CCT), durchgeführt<br />

werden, um andere Ursachen wie Blutungen oder einen<br />

Tumor auszuschließen.<br />

Die Untersuchungsergebnisse bestätigen den Verdacht. Die<br />

rechte Halsschlagader ist deutlich verengt. Um dem Risiko<br />

eines Schlaganfalls vorzubeugen, soll die Verengung operativ<br />

entfernt werden.<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Die Karotis, die Halsschlagader, entspringt nah<br />

am Herzen aus der großen Körperschlagader.<br />

Auf jeder Halsseite verläuft eine Halsschlagader,<br />

die sich in eine innere und äußere Halsschlagader<br />

gabelt. Die innere Halsschlagader transportiert<br />

mit dem Blut Sauerstoff und Nährstoffe<br />

in das Gehirn. Die äußere Halsschlagader übernimmt<br />

die Versorgung des Kopfes sowie der oberen<br />

Halsorgane wie Schilddrüse oder Kehlkopf.<br />

Häufigste Erkrankung der Halsschlagader ist<br />

eine Verengung (Karotisstenose). Die Verengung<br />

wird durch Ablagerungen an der Arterienwand<br />

(Gefäßplaque) hervorgerufen. Wenn die Erkrankung<br />

weiter voranschreitet, wird die Halsschlagader<br />

zunehmend enger, der Stenosegrad steigt.<br />

Eine Verengung der Halsschlagader kann einseitig<br />

vorliegen. Es können jedoch auch beide<br />

Halsschlagadern betroffen sein (beidseitige bzw.<br />

kontralaterale Stenose).<br />

Die Verengung oder der komplette Verschluss<br />

der Halsschlagader führt zu einer verminderten<br />

Blutversorgung des Gehirns und kann einen<br />

Schlaganfall (Apoplex) auslösen. Durch die un<strong>zur</strong>eichende<br />

Blutzufuhr werden die Gehirnzellen<br />

nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen<br />

versorgt und sterben ab.<br />

Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 200.000<br />

Menschen einen Schlaganfall. In rund 15 Prozent<br />

der Fälle wird der Schlaganfall von einer Verengung<br />

oder einem Verschluss der Halsschlagader<br />

ausgelöst.


1. Gefäßablagerungen/-verengungen<br />

Die Karotisstenose kann sich langsam entwi-<br />

ckeln und ohne Symptome bleiben (asymp-<br />

tomatische Stenose). Treten vorübergehende<br />

Ausfallerscheinungen, wie beispielsweise eine<br />

kurzzeitige Lähmung eines Armes oder Beines,<br />

Schwindelanfälle oder Sehstörungen auf, wird<br />

die Erkrankung als symptomatische Karotisste-<br />

nose, als „kleiner Schlaganfall“, bezeichnet.<br />

Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen,<br />

Benommenheit, Verwirrtheit oder halbseitige<br />

Lähmungserscheinungen im Gesicht, in einem<br />

Arm oder Bein sind Anzeichen für einen akuten,<br />

„frischen“ Schlaganfall. Nach einem Schlagan-<br />

fall (abgelaufener Schlaganfall) sind bleibende<br />

Schäden wie beispielsweise Sprachstörungen<br />

oder Lähmungen zu befürchten. Sie können un-<br />

terschiedlich stark ausgeprägt sein.<br />

2. Blutgerinnsel<br />

3. Halsschlagader<br />

4. Aortenbogen<br />

Das Risiko, einen gefäßbedingten Schlaganfall<br />

zu erleiden, ist vom Stenosegrad, dem Grad der<br />

Verengung der Halsschlagader abhängig.<br />

Dem Schlaganfall kann unter anderem durch<br />

die Beseitigung der Einengungen in der Hals-<br />

schlagader vorgebeugt werden. Dabei wird die<br />

verengte Halsschlagader geöffnet und das Ver-<br />

schlussmaterial entfernt. Diese Operation wird<br />

als Thrombendarteriektomie (TEA) bezeichnet.<br />

Im Rahmen der externen Qualitätssicherung<br />

durch die BQS werden Patienten betrachtet, die<br />

sich einer operativen Entfernung der Verengung<br />

an der Halsschlagader, der Karotis-Thrombend-<br />

arteriektomie unterzogen haben.<br />

Bei der Indikationsstellung <strong>zur</strong> Operation muss<br />

eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Risiko<br />

der Operation und dem Risiko eines möglichen<br />

Schlaganfalls ohne Operation erfolgen. Das Risi-<br />

ko für einen gefäßbedingten Schlaganfall ist vom<br />

Verengungsgrad des Gefäßes abhängig. In einer<br />

Leitlinie wurde durch die medizinische Fachge-<br />

sellschaft beschrieben, wann eine operative Be-<br />

handlung der Karotisstenose mittels der oben<br />

Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4<br />

Abbildung: Focus/SPL<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

beschriebenen Thrombendarteriektomie (TEA)<br />

durchgeführt werden soll.<br />

Operiert werden sollten Patienten, wenn<br />

� eine Halsschlagader deutlich verengt ist (Ste-<br />

nosegrad von mehr als 60 Prozent), ohne dass<br />

der Patient über Beschwerden klagt, oder<br />

� eine Verengung der Halsschlagader (Steno-<br />

segrad von mehr als 50 Prozent) bereits zu<br />

kurzfristigen Durchblutungsstörungen des<br />

Gehirns (TIA) mit nachfolgenden Lähmungs-<br />

erscheinungen geführt hat.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken werden bei der Ent­<br />

scheidung für eine Thrombendarteriektomie<br />

(TEA) die Chancen und Risiken des Eingriffs<br />

sorgfältig gegeneinander abgewogen. Bei der<br />

asymptomatischen Karotisstenose erfolgt in<br />

92,08 Prozent eine angemessene Indikations­<br />

stellung entsprechend der BQS­Definition. Bei<br />

der symptomatischen Stenose erfolgt diese in<br />

95,49 Prozent der Fälle. Beide Ergebnisse liegen<br />

innerhalb des jeweiligen Referenzbereiches. Die<br />

guten Ergebnisse des Vorjahres (89,98 Prozent<br />

bzw. 93,07 Prozent) wurden weiter verbessert.<br />

Die Thrombendarteriektomie (TEA) ist ein vor-<br />

beugender Eingriff. Patienten, deren Halsschlag-<br />

aderverengung durch eine Operation beseitigt<br />

werden kann, erleiden in der Regel wesentlich<br />

seltener einen Schlaganfall als Patienten, die nur<br />

Medikamente <strong>zur</strong> Verbesserung der Durchblu-<br />

tung erhalten.<br />

Gerade bei einer asymptomatischen Karotis-<br />

stenose, bei der der Patient keine ernsten Be-<br />

schwerden hat, sollten sich Komplikationen wie<br />

ein Schlaganfall oder gar ein Todesfall, die im<br />

Zusammenhang mit der Operation stehen, nur<br />

äußerst selten ereignen. (s. Ergebnis 86, Seite<br />

152)<br />

Aber auch bei der operativen Behandlung aller<br />

Patienten – unabhängig davon, ob Beschwer-<br />

den vorhanden sind oder nicht und unabhängig<br />

vom Grad der Verengung einer oder an beiden<br />

Halsschlagadern – sollten Komplikationen wie<br />

schwere Schlaganfälle oder Tod selten auftreten.<br />

(s. Ergebnis 87, Seite 153)<br />

Das Risiko, während oder nach der Thrombend-<br />

arteriektomie (TEA) einen Schlaganfall zu er-<br />

leiden, wird u.a. durch die Qualität der durch-<br />

geführten Therapie beeinflusst. Darüber hinaus<br />

spielen patientenbezogene Risikofaktoren wie<br />

beispielsweise das Alter, der Stenosegrad oder


der körperliche Zustand der Patienten eine Rolle.<br />

Um die Ergebnisse bei unterschiedlichem Risi-<br />

ko der Patienten vergleichen zu können, werden<br />

sogenannte risikoadjustierte Raten ermittelt. (s.<br />

Ergebnis 88, Seite 153)<br />

Ein gutes Ergebnis spiegelt auch das Verhält­<br />

nis der beobachteten Rate an schweren Schlag­<br />

anfällen oder Todesfällen <strong>zur</strong> erwarteten Rate<br />

bei Karotis­Score II wider: Die in den <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken beobachtete Rate an schweren<br />

Schlaganfällen oder Tod liegt mit 0,88 deutlich<br />

unter der <strong>zur</strong> erwartenden Rate. Das Ergebnis<br />

fällt besser aus als die Bundesrate von 0,96.<br />

Operationen an der Halsschlagader stellen hohe<br />

Anforderungen an die medizinische Versorgung.<br />

Erforderlich sind neben einer umfassenden Abwägung<br />

des Risikos und der Chancen dieses<br />

Eingriffes eine sorgfältige Durchführung der<br />

Operation und eine gründliche Überwachung<br />

der Patienten.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken erfolgt nicht nur<br />

eine ausgewogene Indikationsstellung, sondern<br />

die geringe Rate der Komplikationen<br />

spricht auch für eine sehr hohe Behandlungsqualität.<br />

Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1 1


Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />

Karotisstenose (Ergebnis 86)<br />

Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit asymptomatischer<br />

Karotisstenose >= 60% (NASCET) mit kontralateralem Verschluss oder kontralateraler<br />

Stenose >= 75% (NASCET) unter Ausschluss der Karotischirurgie unter besonderen<br />

Bedingungen<br />

Referenzbereich: 0 bis 5%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2,37% 0%<br />

Bundesrate 2007<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung der Rate von perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen bei asymptomatischer<br />

Karotisstenose / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

5,66%<br />

2005<br />

1,67%<br />

2006<br />

1 2 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

0%<br />

2007<br />

Gerade bei der Behandlung von Patienten mit<br />

asymptomatischer Karotisstenose – also Patienten<br />

ohne Beschwerden – sollten ernste Komplikationen<br />

wie Schlaganfälle oder Tod sehr selten auftreten.<br />

Dies ist in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken der Fall.<br />

Im Jahr 2007 sind diese schweren Komplikationen<br />

nicht vorgekommen. Der Bereich für gute<br />

Behandlungsqualität liegt im Jahr 2007 bei 0<br />

bis 5 Prozent.<br />

Das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres<br />

konnte weiter verbessert werden.


Karotis-Rekonstruktion / Schwerer Schlaganfall oder Tod (Ergebnis 87)<br />

Die Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />

nach einer Operation an der Halsschlagader<br />

sollte so niedrig wie möglich ausfallen.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt der Anteil von<br />

Patienten mit schwerem Schlaganfall oder<br />

Tod bei 1,27 Prozent und somit niedriger als<br />

die Bundesrate.<br />

Anteil von Patienten mit schwerem Schlaganfall (Rankin 4, 5, 6) oder Tod an allen Patienten.<br />

Referenzbereich: Nicht festgelegt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

2%<br />

1%<br />

1,51%<br />

Bundesrate 2007<br />

Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen<br />

oder Todesfällen (Karotis-Score II) (Ergebnis 88)<br />

Die Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />

nach einer Operation an der Halsschlagader<br />

sollte so niedrig wie möglich ausfallen. Um die unterschiedliche<br />

Erkrankungsschwere der Patienten im<br />

Vergleich zu berücksichtigen, wird bei diesem Indikator<br />

eine Risikoadjustierung durchgeführt.<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken beträgt die Rate<br />

1,32 Prozent. Das Ergebnis liegt deutlich im<br />

Bereich für gute Behandlungsqualität (Referenzbereich)<br />

und unterhalb der Bundesrate<br />

von 1,40 Prozent.<br />

0%<br />

1,27%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen bei allen Patienten mit<br />

vollständiger Dokumentation zum Karotis-Score II<br />

Referenzbereich: 0 bis 5,2%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

1,40%<br />

Bundesrate 2007<br />

Halsschlagaderoperation (Karotis-Rekonstruktion)<br />

1,32%<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Vermeidung von Druckgeschwüren<br />

(Dekubitusprophylaxe)<br />

Anneliese Hermaneck befindet sich seit mehreren Tagen im<br />

Krankenhaus. Sie hat das reife Alter von 85 Jahren erreicht.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes Erich konnte sie sich<br />

nicht mehr alleine in ihrer Wohnung versorgen und zog<br />

in eine Seniorenwohnanlage. Ihr Aktionsradius und ihre<br />

Beweglichkeit waren in den letzten Monaten schon deutlich<br />

eingeschränkt, so dass sie viel Zeit im Bett oder im<br />

Rollstuhl verbrachte.<br />

Und dann kam auch noch dieser schreckliche Husten<br />

dazu. Als dieser immer schlimmer wurde und bei Anneliese<br />

Hermaneck auch noch Fieber hinzukam, wurde<br />

es der Ärztin in der Seniorenwohnanlage zu gefährlich.<br />

Frau Hermaneck wurde mit einem Rettungswagen in die<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Seesen gefahren.<br />

Anneliese Hermaneck wird nun dort wegen einer<br />

schweren Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt.<br />

Trotzdem hat die Erkrankung sie sehr geschwächt, so dass<br />

das Aufstehen fast unmöglich wird.<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Durch das viele Liegen drohen zusätzliche Ge-<br />

fahren. Damit es nicht zu einem Druckgeschwür<br />

(Dekubitus) an der Haut kommt, haben die Pfle-<br />

gekräfte in ihrer Pflegeplanung mehrere gezielte<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung dieser Geschwüre<br />

vorgesehen. Frau Hermaneck wird mehrmals<br />

täglich auf die verschiedenen Körperseiten gela-<br />

gert. Dazu kommen noch besondere Hilfsmittel,<br />

die den Druck auf der Hautpartie entlasten sol-<br />

len. Besondere Bedeutung kommt natürlich der<br />

Haut- und Körperpflege zu. Nach dem gründ-<br />

lichen Waschen wird die Haut mit einer rückfet-<br />

tenden Hautcreme eingesalbt.<br />

Druckgeschwüre ereignen sich überwiegend bei<br />

älteren und bettlägerigen Menschen. Die Aus-<br />

prägung der Hautschädigung kann dabei sehr<br />

unterschiedlich sein und reicht von einer leich-<br />

ten Rötung bis zu einer Schädigung tiefer Ge-<br />

webeschichten.<br />

Bei einem Dekubitus Grad 1 ist lediglich eine<br />

scharf abgegrenzte Hautrötung festzustellen.<br />

Der Dekubitus Grad 2 ist durch zusätzliche<br />

Schädigung der oberflächlichen Hautschichten<br />

gekennzeichnet, Hautabschürfungen oder Bla-<br />

sen lassen sich jetzt nachweisen. Bei einem De-<br />

kubitus Grad 3 ist zusätzlich das Bindegewebe<br />

unter der Haut betroffen, bei einem Grad 4 sind<br />

auch darunterliegende Schichten wie Muskeln<br />

und Knochen von dem Geschwür betroffen.<br />

Da die Behandlung eines Dekubitus sehr lang-<br />

wierig und für die Betroffenen sehr belastend ist,<br />

sollten alle Maßnahmen der Vorsorge ergriffen


werden, damit sich die Druckgeschwüre gar nicht<br />

erst ereignen. Das Ziel ist, auch bei bettlägerigen<br />

Patienten, die längerfristig im Krankenhaus lie-<br />

gen, die Entstehung von Druckgeschwüren<br />

während des Krankenhausaufenthaltes zu ver-<br />

meiden.<br />

Die Rate der neu aufgetretenen Druckge­<br />

schwüre Grad 1 bis 4 lag in den <strong>Asklepios</strong> Kli­<br />

niken im Jahr 2007 lediglich bei 1,26 Prozent.<br />

Dieses gute Ergebnis ist der aufmerksamen<br />

Beobachtung und der guten Betreuung durch<br />

unsere Pflegekräfte zu verdanken. Die Bundes­<br />

rate liegt bei 1,34 Prozent, ein Referenzbereich<br />

liegt für diesen Indikator nicht vor.<br />

Auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten<br />

von Druckgeschwüren lässt sich theoretisch<br />

berechnen. Das BQS­Verfahren gibt das Verhältnis<br />

von der beobachteten (tatsächlichen)<br />

zu der berechneten (theoretischen) Rate von<br />

Druckgeschwüren wieder. Ein Ergebnis von<br />

1,0 entspricht dabei der zu erwartenden Wahrscheinlichkeit<br />

der Dekubitusentstehung. In den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken liegt dieser Wert mit 0,94<br />

unter der Durchschnittsrate. Dies bedeutet,<br />

dass die Entstehungswahrscheinlichkeit eines<br />

Dekubitus in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken 6 Prozent<br />

geringer als im Bundesdurchschnitt ist.<br />

Die Entstehung von ausgeprägten Druckgeschwüren,<br />

bei denen auch die tiefen Gewebeschichten<br />

beteiligt sind (Dekubitus Grad 4) sollte<br />

auf alle Fälle vermieden werden.<br />

Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitusprophylaxe)<br />

In den <strong>Asklepios</strong> Kliniken ist bundesweit im<br />

Jahr 2007 kein Dekubitus Grad 4 bei den Patienten<br />

aufgetreten, die ohne ein Druckgeschwür<br />

und ohne Risikofaktoren <strong>zur</strong> Aufnahme kamen.<br />

Für diesen Indikator wurden insgesamt<br />

rund 13.500 Fälle mit Patienten älter als 75<br />

Jahre ausgewertet. Die Bundesrate liegt für<br />

diesen Indikator bei 20 Fällen.<br />

Auch bei der Pflege unserer älteren Patienten<br />

zeigt sich der hohe Behandlungsstandard in<br />

den <strong>Asklepios</strong> Kliniken. Es werden umfangreiche<br />

Maßnahmen ergriffen, um die Entstehung<br />

von Dekubitusgeschwüren während<br />

der stationären Behandlung zu vermeiden.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


„Die guten Ergebnisse<br />

unserer medizinischen<br />

Leistungen sind nichts,<br />

worauf wir uns ausruhen<br />

dürfen.“<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

beschreiten auch in Zukunft<br />

geradlinig den Weg der<br />

Qualitätssicherung weiter, um<br />

jeden Tag wieder ein wenig<br />

besser zu werden.


Qualitätsverbesserung<br />

aktiv betreiben<br />

Dieser <strong>Bericht</strong> zeigt deutlich, dass die <strong>Asklepios</strong> Kliniken auf dem rich-<br />

tigen Kurs sind: In der <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> haben wir in den<br />

letzten Jahren unsere bereits guten Leistungen stetig verbessert. Dies<br />

macht uns stolz.<br />

Zum Wohle unserer Patienten und des wirtschaftlichen Erfolgs unseres<br />

Unternehmens sehen wir uns auch für die Zukunft bestärkt, den einge-<br />

schlagenen Weg der Qualitätssteigerung konsequent weiterzuverfolgen.<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt<br />

Qualitätsverbesserung ist ein kontinuierlicher<br />

Prozess. Denn Qualität wird nicht allein dadurch<br />

besser, dass man sie messen kann. Qualität er-<br />

reicht, wer hohe Ansprüche im eigenen Denken<br />

und Handeln nicht nur verinnerlicht, sondern<br />

auch täglich neu umsetzt.<br />

Zum dritten Mal veröffentlicht <strong>Asklepios</strong> seinen<br />

„<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“;<br />

deutlich wird: Das Thema ist so aktuell und prä-<br />

sent wie stets.<br />

1 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Auch die Gesundheitspolitik lässt nicht locker.<br />

Seit einiger Zeit sind alle Krankenhäuser gesetz-<br />

lich verpflichtet, eine Reihe ausgewählter Qua-<br />

litätsparameter <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnis-<br />

qualität regelmäßig durch Qualitätsberichte der<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Dieser Trend bestätigt den Weg, den <strong>Asklepios</strong><br />

gewählt hat: Wir setzen voll und ganz auf Quali-<br />

tät und umfassende Transparenz.<br />

Die Darstellung der Behandlungsqualität in den<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken ist jedoch nur ein Baustein<br />

unseres Engagements für eine flächendeckend<br />

hervorragende Behandlungsqualität. Hohe Qua-<br />

lität ist und bleibt das Ziel von <strong>Asklepios</strong> und sei-<br />

nen Mitarbeitern. Auch in Zeiten, in denen das<br />

Gesundheitswesen politisch ein wenig durch-<br />

geschüttelt wird, halten wir daran fest, denn es<br />

geht um das Wohl und die Gesundheit unserer<br />

Patienten. Für die Patienten, die sich unseren<br />

Kliniken anvertrauen, ist eine hohe Sicherheit<br />

der Abläufe und Prozesse unverzichtbar; es ist<br />

unsere Aufgabe, ihnen eine gleichbleibend hohe<br />

Qualität der medizinischen Versorgung anzubie-<br />

ten.<br />

Durch die Messung von Qualität und deren<br />

öffentliche Darstellung lässt sich zwar ein Be-<br />

wusstsein für das Thema schaffen, für eine nach-<br />

haltige Verbesserung müssen jedoch zusätzliche<br />

Maßnahmen ergriffen werden. <strong>Asklepios</strong> setzt<br />

dabei auf Offenheit und kontinuierliche Verbes-<br />

serung:<br />

� Neben dem jährlich erscheinenden „<strong>Bericht</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“, mit des-<br />

sen Hilfe die Ergebnisse aus dem BQS-Verfah-<br />

ren auch der Öffentlichkeit präsentiert werden<br />

sollen, erhalten die Kliniken ihre Ergebnisse<br />

<strong>zur</strong> medizinischen Behandlungsqualität dank<br />

eines konzernintern strukturierten Verfahrens<br />

regelmäßig, systematisch und offen darge-<br />

stellt. So können sie sich aktuell und zeitnah<br />

mit unerwünschten Ereignissen oder Entwick-<br />

lungen auseinandersetzen und im Bedarfsfall<br />

korrigierend eingreifen.<br />

� Zusätzlich werden in den Kliniken Schulungen<br />

zum BQS-Verfahren durchgeführt. Die kor-<br />

rekte Dokumentation der Qualitätsdaten wird<br />

durch sogenannte Peer Reviews, in denen die<br />

Behandlungsfälle einzeln betrachtet werden,<br />

überprüft.<br />

� In der Medizin gibt es häufig nicht nur ei-<br />

nen richtigen Weg. Gewohnte Verfahrens-<br />

weisen werden hinterfragt, um noch bessere


und schonendere Methoden <strong>zur</strong> Anwendung<br />

zu bringen. Diese Aufgaben nehmen in der<br />

<strong>Asklepios</strong> Gruppe die „Medical Boards“ wahr<br />

– Expertengruppen, die auf kollegialer Ebene<br />

den fachlichen Dialog mit ihren Kollegen auf<br />

Klinikebene suchen, fachliche Einschätzungen<br />

geben, Methoden hinterfragen, Ursachen er-<br />

mitteln und auf aktuelle medizinische Ent-<br />

wicklungen aufmerksam machen.<br />

� Unerwünschte Ergebnisse lassen sich trotz<br />

aller Anstrengungen nicht immer verhin-<br />

dern. Doch es gilt der Grundsatz: Jedes un-<br />

erwünschte Ereignis ist eines zu viel; jedem<br />

einzelnen Fall wird daher analytisch nachge-<br />

gangen und alles Erforderliche getan, um eine<br />

Wiederholung auszuschließen.<br />

Daher gilt: Um unseren Patienten immer ein<br />

Höchstmaß an Versorgungsqualität zu sichern,<br />

wird das Unternehmen seine Bemühungen für<br />

herausragende Qualität weiter verstärken. Hier-<br />

zu gehören unter anderem der Einsatz von Feh-<br />

lermeldesystemen und Methoden <strong>zur</strong> frühzei-<br />

tigen Erkennung und Abwendung von Risiken.<br />

Wie die Entwicklung der Ergebnisse in den letz-<br />

ten drei Jahren zeigt, ist es <strong>Asklepios</strong> gelungen,<br />

neue Werkzeuge <strong>zur</strong> Qualitätsmessung einzu-<br />

führen, um zu einem noch umfassenderen Bild<br />

der Behandlungsqualität in den <strong>Asklepios</strong> Kli-<br />

niken zu kommen.<br />

Dr. rer. pol. Tobias Kaltenbach<br />

Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Dr. med. Dr. jur. Martin Siebert<br />

Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Dr. h.c. Peter Coy<br />

Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Stephan Leonhard<br />

Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Dr. rer. oec. Rolf J. Lucas<br />

Konzerngeschäftsführer <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Qualität stetig verbessern – ein Ziel, das bleibt<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 1


Qualität ist der Schlüssel<br />

Ein Sprichwort lautet: „Aller guten Dinge sind<br />

drei“. Ihnen liegt jetzt der dritte „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“ der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken vor.<br />

Als wir im Jahr 2006 mit der Darstellung der<br />

Qualitätsergebnisse anhand der BQS-Daten<br />

begannen, betraten wir Neuland. Kein Kran-<br />

kenhauskonzern hatte damals seine BQS-Er-<br />

gebnisse so umfassend und in einer Form prä-<br />

sentiert, die auch ein Nichtmediziner verstehen<br />

konnte. Die hohe Akzeptanz zeigte uns, dass es<br />

richtig war, neue Wege einzuschlagen.<br />

In der Zwischenzeit hat sich das Verfahren etab-<br />

liert, alle Krankenhäuser müssen zumindest ei-<br />

nen Teil der Daten der externen Qualitätssiche-<br />

rung alle zwei Jahre veröffentlichen.<br />

Wir gehen darüber weit hinaus.<br />

Unser „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnisqua-<br />

lität“ der <strong>Asklepios</strong> Kliniken erscheint jährlich<br />

nicht nur in gebundener Form, er steht für je-<br />

den Interessierten auf unserer Homepage zum<br />

Download <strong>zur</strong> Verfügung. Von dieser Möglich-<br />

keit wird rege Gebrauch gemacht. So wurden<br />

rund 100.000 Downloads des <strong>Bericht</strong>s pro Jahr<br />

durchgeführt.<br />

160 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Um auch in Zukunft mit dem „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> Me-<br />

dizinischen <strong>Ergebnisqualität</strong>“ erfolgreich sein zu<br />

können, möchten wir Sie um Ihre Mithilfe bit-<br />

ten. Zum ersten Mal enthält dieser <strong>Bericht</strong> einen<br />

Fragebogen (Seite 169), mit dem wir Sie um eine<br />

Rückmeldung zu den Inhalten und der Verständ-<br />

lichkeit des <strong>Bericht</strong>s bitten. Bitte nehmen Sie sich<br />

ein paar Minuten Zeit für die Beantwortung des<br />

Fragebogens und senden ihn anschließend per<br />

Post, Fax oder Mail an uns <strong>zur</strong>ück. Sie helfen uns<br />

damit, den <strong>Bericht</strong> so weiterzuentwickeln, dass<br />

er auch für Sie interessant bleibt.<br />

Der „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> Ergebnisquali-<br />

tät“ stellt allerdings nur einen kleinen Ausschnitt<br />

unserer Bemühungen um Transparenz und Qua-<br />

lität in der Krankenhausbehandlung dar. Ein<br />

wichtiger Bestandteil unseres Gesamtkonzeptes<br />

ist die nachhaltige Arbeit an der Verbesserung<br />

der Behandlungsergebnisse in den Kliniken und<br />

an der Patientenzufriedenheit. In den letzten<br />

Jahren haben die <strong>Asklepios</strong> Kliniken ein um-<br />

fassendes System aufgebaut, das es ermöglicht,<br />

sich über Abteilungs- und Krankenhausgrenzen<br />

hinweg sachlich und offen mit unterschiedlichen<br />

Qualitätsindikaktoren, deren Aussagekraft und<br />

Bewertung auseinanderzusetzen.<br />

Nur so kann eine ständige Weiterentwicklung<br />

und Verbesserung sichergestellt werden. Diese<br />

Weiterentwicklung wird durch eine unterjäh-<br />

rige und zeitnahe Auswertung, die den Kliniken<br />

mehrfach jährlich <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird,<br />

ergänzt. Unsere Medical Boards, besetzt mit<br />

herausragenden Experten des entsprechenden<br />

Fachgebietes und für sieben Fachrichtungen<br />

etabliert, stellen eine optimale Plattform für in-<br />

haltliche und strukturelle Diskussionen dar.


(v.l.n.r.)<br />

Dr. Ulf Debacher,<br />

Heike Witt,<br />

Dr. Roland Dankwardt<br />

In Abstimmung mit den Chefärzten der Kliniken<br />

und den Medical Boards werden zusätzlich Peer-<br />

Review-Verfahren auf Abteilungsebene durch-<br />

geführt, um eine umfassende und fundierte Be-<br />

urteilung der <strong>Ergebnisqualität</strong> zu ermöglichen.<br />

Dieses System der Qualitätsverbesserung, das<br />

in den letzten Jahren in den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

kontinuierlich aufgebaut und weiterentwickelt<br />

wurde, ist die Basis für die positive Entwicklung<br />

der Ergebnisse in unserem jetzt dritten „<strong>Bericht</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong>“. Wir sind<br />

nicht stehen geblieben, sondern haben uns kon-<br />

tinuierlich weiterentwickelt. In großen Teilen des<br />

<strong>Bericht</strong>s zeigt sich diese Verbesserung in den so-<br />

genannten Zeitreihen, also der Betrachtung der<br />

Ergebnisse über mehrere Jahre hinweg.<br />

Auf das bisher Erreichte können alle Mitarbeiter<br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken stolz sein, denn nur ge-<br />

meinsam erreicht man solche Ergebnisse.<br />

Dr. Roland Dankwardt<br />

Medizinischer Direktor der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Bereichsleiter Konzernbereich DRG-, Medizin- und<br />

Qualitätsmanagement<br />

Dr. Ulf Debacher<br />

Leiter Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

Heike Witt<br />

Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

Elke Zukunft<br />

Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitätsmanagement<br />

Qualität ist der Schlüssel<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 161


Das Unternehmen<br />

Standorte der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

in Deutschland**<br />

* Einrichtungen in Betriebsführung<br />

** sechs weitere Einrichtungen<br />

in den USA, acht weitere in<br />

Griechenland<br />

162 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Kliniken der Maximal- und Schwerpunktversorgung Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona Paul-Ehrlich-Str. 1, 22763 Hamburg 040 - 18 18-810<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek Rübenkamp 220, 22291 Hamburg 040 - 18 18-820<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg 040 - 18 18-860<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord<br />

Heidberg:<br />

Ochsenzoll:<br />

Tangstedter Landstraße 400, 22417 Hamburg<br />

Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg<br />

Anhang: Das Unternehmen<br />

040 - 18 18-870<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Augustin Arnold-Janssen-Str. 29, 53757 Sankt Augustin 0 22 41 - 249-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg 040 - 18 18-850<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark Auguststraße 23, 16303 Schwedt 0 33 32 - 530-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek Alphonsstr. 14, 22043 Hamburg 040 - 18 18-830<br />

Kliniken der Grund- und Regelversorgung Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Schützenstraße 55, 23843 Bad Oldesloe 0 45 31 - 68-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Schützenstr. 15, 83646 Bad Tölz 0 80 41 - 507-01<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Brunnenallee 19, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 795-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld Windmühlenstr. 1, 38678 Clausthal-Zellerfeld 0 53 23 - 714-0<br />

Kreiskrankenhaus Eggenfelden Simonsöder Allee 20, 84307 Eggenfelden 0 87 21 - 983-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim An Fronte Karl 2, 76726 Germersheim 0 72 74 - 504-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Goslar Kösliner Str. 12, 38642 Goslar 0 53 21 - 44-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Hohenmölsen Verlängerte Bahnhofstr. 6, 06679 Hohenmölsen 03 44 41 - 260<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg Melsunger Str. 11, 34576 Homberg 05681 - 989-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Luitpoldstr. 14, 76780 Kandel 0 72 75 - 71-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Röntgenstr. 20, 63225 Langen 0 61 03 - 912-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Goethestr. 4, 35423 Lich 0 64 04 - 81-0<br />

Krankenhaus Lindau Friedrichshafener Str. 82, 88131 Lindau (B) 08382 - 276 0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Melsungen Kasseler Str. 80, 34212 Melsungen 05661 - 777-0<br />

Collm Klinik Oschatz Parkstr. 1, 04758 Oschatz 0 34 35 - 94-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim John-Brinckman-Str. 8-10, 19370 Parchim 0 38 71 - 37-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Prenzlauer Chaussee 30, 17309 Pasewalk 0 39 73 - 23-0<br />

Kreiskrankenhaus Pfarrkirchen Am Griesberg 1, 84347 Pfarrkirchen 0 85 61 - 981-0<br />

<strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Pulsnitzer Str. 60, 01454 Radeberg 0 35 28 - 459-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt Krankenhausstr. 27, 34613 Schwalmstadt 06691 - 799-0<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Dr.-Steudner-Str. 75 b, 01855 Sebnitz 03 59 71 - 60<br />

<strong>Asklepios</strong> Stadtkrankenhaus Seesen Lautenthaler Str. 99, 38723 Seesen 0 53 81 - 782-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Dudenhöfer Str. 9, 63500 Seligenstadt 0 61 82 - 83-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels Naumburger Str. 76, 06667 Weißenfels 0 34 43 - 40-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt 0 46 51 - 84-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Suurheid 20, 22559 Hamburg 040 - 81 91-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Geisenheimer Str. 10, 65197 Wiesbaden 0 611 - 847-0<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16


Anhang: Das Unternehmen<br />

Fach- und Spezialkliniken Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Kaiser-Karl-V.-Allee 3, 93077 Bad Abbach 0 94 05 - 18-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik/<br />

Hotel St. Wolfgang Bad Griesbach<br />

Ludwigpromenade 6, 94086 Bad Griesbach-Therme 0 85 32 - 98 08<br />

0 85 32 - 98 00<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Bad Harzburg Ilsenburger Str. 95, 38667 Bad Harzburg 0 53 22 - 76-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Frankfurter Str. 33, 64732 Bad König 0 60 63 - 501-0<br />

Salus Fachkrankenhaus Bernburg Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg 0 34 71 - 34-3<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Hubertusstr. 12-22, 16547 Birkenwerder 0 33 03 - 522-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel 0 33 81 - 78-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen 05 51 - 402-0<br />

Cardioclinic Hamburg Moorkamp 2-8, 20357 Hamburg 040 - 468 59-0<br />

Fachklinik Helmsweg/Hamburg Helmsweg 39, 21073 Hamburg 040 - 766 220-0<br />

International Neuroscience Institute Hannover Rudolf-Pichlmayr-Str. 4, 30625 Hannover 05 11 - 270 92-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Hauptstr. 16, 01844 Hohwald 0 35 96 - 567-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Lindenlohe 18, 92421 Schwandorf 0 94 31 - 888-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Luckauer Str. 17, 15907 Lübben 0 35 46 - 29-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Robert-Koch-Allee 2, 82131 Gauting 089 - 857 91-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen 0 53 81 - 74-13 83<br />

Kreiskrankenhaus Simbach Plinganserstraße 10, 84359 Simbach 0 85 71 - 980-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda 03 64 28 - 56-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz 03 37 66 - 66-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn 37124 Rosdorf 05 51 - 50 05-0<br />

Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Kraepelinstr. 6, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Kirchberger Str. 2, 08134 Wildenfels 03 76 03 - 54-0<br />

Kliniken für Forensische Psychiatrie/Maßregelvollzug Telefon<br />

Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg Olga-Benario-Str. 16-18, 06406 Bernburg 0 34 71 - 34 46 02<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brandenburg/Havel 0 33 81 - 78-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg, Ochsenzoll Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg 040 - 18 18-870<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda Bahnhofstr. 1 a, 07646 Stadtroda 03 64 28 - 56-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Buchholzstr. 21, 15755 Teupitz 03 37 66 - 66-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe Schnöggersburger Weg 1, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 56 00<br />

<strong>Asklepios</strong> Akutkliniken International (Pacific Health Corp.) Telefon<br />

Anaheim General Hospital 3350 West Ball Road, Anaheim, CA 92804 001 - 714 - 827 67 00<br />

Buena Park Medical Center 5812 Beach Boulevard, Bld 1, Buena Park, CA 90621 001 - 714 - 512 69 29<br />

Bellflower Medical Center 9542 E. Artesia Boulevard, Bellflower, CA 90706 001 - 562 - 925 83 55<br />

Hawthorne Medical Center 13300 S. Hawthorne Boulevard,Hawthorne, CA 90250 001 - 310 - 679 33 21<br />

Los Angeles Metropolitan Medical Center 2231 S. Western Avenue, Los Angeles, CA 90018 001 - 323 - 730 73 00<br />

Tustin Hospital and Medical Center 14662 Newport Avenue, Tustin, CA 92 780 001 - 714 - 838 96 00<br />

<strong>Asklepios</strong> Akutkliniken International (Athen/Griechenland)<br />

Athens Medical Center Interbalkan European Medical Center<br />

Athens Pediatric Center P. Faliro Clinic<br />

Dafni Clinic Peristeri Clinic<br />

Iasis Piraeus Psycho Clinic Athen<br />

16 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Akutnahe Rehabilitationskliniken Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach Stinkelbrunnstr. 10, 93077 Bad Abbach 0 94 05 - 18-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Am Hasensprung 6, 63667 Nidda 0 60 43 - 804-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein <strong>Asklepios</strong>weg 15, 61642 Königstein 0 61 74 - 90 60-00<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Hausstein 2, 94571 Schaufling 0 99 04 - 77-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen Karl-Herold-Str. 1, 38723 Seesen 0 53 81 - 74-13 83<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Westerland/Sylt Norderstr. 81, 25980 Westerland/Sylt 0 46 51 - 84-0<br />

Rehabilitationskliniken Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Lindenstr. 12, 64665 Alsbach-Hähnlein 0 62 57 - 501-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Am See, 36433 Bad Salzungen 0 36 95 - 65-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Am Kurpark 3, 23611 Bad Schwartau 04 51 - 20 04-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Korczakstr. 2, 5566 Bad Sobernheim 0 67 51 - 874-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Brunnenallee 39, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 704-03<br />

<strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Laustr. 35, 34537 Bad Wildungen 0 56 21 - 85-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Grüne Mühle 90, 37671 Höxter 0 52 71 - 98-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Ludwigstr. 1/2, 78098 Triberg 0 77 22 - 95 50<br />

Soziale Einrichtungen Telefon<br />

<strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach Dr.-Alfons-Gamp-Str. 4-6, 5543 Bad Kreuznach 06 71 - 37 00-0<br />

<strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Ahrensburg Reeshoop 38, 22926 Ahrensburg 0 41 02 - 422 44<br />

<strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Reinfeld Kaliskaweg 2, 23858 Reinfeld 0 45 33 - 50 41<br />

Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg 03 91 - 73 93-6<br />

Salus Wohnheim St. Georgii II, Magdeburg Doctor-Eisenbart-Ring 4, 39120 Magdeburg 03 91 - 625 10-0<br />

Salus Altenpflegeheim Uchtspringe Humboldtstr. 5, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 707 10-0<br />

Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch, Stendal Schlossbezirk 01, 06909 Stendal 03 49 26 - 563-0<br />

Salus Heim <strong>zur</strong> U-Haftvermeidung Torgau Eisenhammer 12, 06774 Torgau 03 42 43 - 250-14<br />

Salus Heim Gardelegen Stendaler Str. 10, 39638 Gardelegen 03907 - 779 08-0<br />

Salus Heim Uchtspringe Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 70-0<br />

Salus Ambulanter Pflege- und Hauswirtschaftsdienst Magdeburg Hans-Löscher-Str. 30, 39108 Magdeburg 03 91 - 739 37-19<br />

Salus Kinder- und Jugendheim Jugend-Landhof Woltersdorf Dorfstr. 3, 06895 Woltersdorf 03 49 24 - 804 39<br />

Soziotherapeutische Einrichtung Uchtspringe Humboldstr. 13, 39599 Uchtspringe 03 93 25 - 70 70-0<br />

Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen Sandstr. 69, 39638 Gardelegen 0 39 07 - 77 90 80<br />

Drogenambulanz Hamburg-Altona Holstenstr. 115, 22767 Hamburg 040 - 432 92 50<br />

Drogenambulanz Hamburg-Wandsbek Walddörferstr. 337, 22047 Hamburg 040 - 668 36 37<br />

Drogenambulanz Hamburg-Harburg Schwarzenbergstr. 74, 21073 Hamburg 040 - 767 64 12<br />

Drogenambulanz Hamburg-Högerdamm Högerdamm 30, 20097 Hamburg 040 - 28 00 55-0<br />

Insgesamt zählen 110 Einrichtungen zum <strong>Asklepios</strong> Verbund, die ergänzt werden durch 37 Tageskliniken.<br />

Stand Juli 2008. Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.asklepios.com<br />

Anhang: Das Unternehmen<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16


Ergebnisverzeichnis<br />

Graphiken und Tabellen<br />

166 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

Ergebnis Titel Seite<br />

1 Mammachirurgie / Entdeckte bösartige Tumoren bei offenen Probeentnahmen 26<br />

2 Mammachirurgie / Indikation <strong>zur</strong> brusterhaltenden Therapie 28<br />

3 Mammachirurgie / Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und Operationsdatum 30<br />

4 Mammachirurgie / Intraoperatives Präparatröntgen 31<br />

5 Mammachirurgie / Angabe Sicherheitsabstand 38<br />

6 Mammachirurgie / Entfernung von Lymphknoten 40<br />

7 Mammachirurgie / Hormonrezeptoranalyse und HER-2/neu-Analyse 48<br />

8 Mammachirurgie / Meldung an ein Krebsregister 50<br />

9 Gesamtübersicht Mammachirurgie 57<br />

10 Geburtshilfe / EE-Zeit bei Notfallkaiserschnitt 64<br />

11 Geburtshilfe / Nabelschnur-pH 64<br />

12 Geburtshilfe / Azidoserate bei reifen Einlingen mit Nabelarterien-pH-Bestimmung 66<br />

13 Geburtshilfe / Anwesenheit eines Pädiaters 67<br />

14 Geburtshilfe / Behandlung der Lungenunreife 68<br />

15 Geburtshilfe / Dammrissrate gesamt mit und ohne Dammschnitt 69<br />

16 Geburtshilfe / Wundheilungsstörungen bei Spontangeburt 70<br />

17 Gesamtübersicht Geburtshilfe 71<br />

18 Hüft-TEP / Indikation 78<br />

19 Hüft-TEP / Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur 78<br />

20 Hüft-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen 79<br />

21 Hüft-TEP / Perioperative Antibiotikaprophylaxe 80<br />

22 Hüft-TEP / Postoperative Wundinfektionen 81<br />

23 Hüft-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen 82<br />

24 Hüft-TEP / Reintervention 82<br />

25 Hüft-TEP / Postoperative Beweglichkeit 83<br />

26 Hüft-TEP / Dokumentation der postoperativen Beweglichkeit 84<br />

27 Gesamtübersicht Erstimplantation von Hüft-Total-Endoprothesen 84<br />

28 Knie-TEP / Indikation 89<br />

29 Knie-TEP / Wundinfektion 89<br />

30 Knie-TEP / Wundhämatome und Nachblutungen 90<br />

31 Knie-TEP / Knie-TEP / Allgemeine postoperative Komplikationen 91<br />

32 Knie-TEP / Postoperative Beweglichkeit 92<br />

33 Knie-TEP / Dokumentation der postoperativen Beweglichkeit 93<br />

34 Gesamtübersicht Erstimplantation von Knie-Total-Endoprothesen 93<br />

35 Hüft-TEP-Wechsel / Indikation 95<br />

36 Hüft-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe 96<br />

37 Hüft-TEP-Wechsel / Wundhämatome/Nachblutungen 96<br />

38 Hüft-TEP-Wechsel / Allgemeine postoperative Komplikationen 97<br />

39 Gesamtübersicht Wechsel von Hüft-Total-Endoprothesen 97<br />

40 Knie-TEP-Wechsel / Indikation 98<br />

41 Knie-TEP-Wechsel / Antibiotikagabe 98<br />

42 Knie-TEP-Wechsel / Frakturen 98<br />

43 Knie-TEP-Wechsel / Gehfähigkeit bei Entlassung 98<br />

44 Knie-TEP-Wechsel / Komplikationen 99<br />

45 Gesamtübersicht Wechsel von Knie-Total-Endoprothesen 99<br />

46 Entfernung der Gallenblase / Indikation 105


Ergebnis Titel Seite<br />

47 Entfernung der Gallenblase / Eingriffsspezifische Komplikationen 105<br />

48 Entfernung der Gallenblase / Histologischer Befund 106<br />

49 Entfernung der Gallenblase / Postoperative Wundinfektionen 107<br />

50 Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen 108<br />

51 Entfernung der Gallenblase / Allgemeine postoperative Komplikationen bei laparoskopisch<br />

begonnenen Operationen<br />

52 Entfernung der Gallenblase / Reinterventionen 109<br />

53 Gynäkologische Operationen / Organverletzungen bei Bauchspiegelungen 114<br />

54 Gynäkologische Operationen / Indikation <strong>zur</strong> Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 114<br />

55 Gynäkologische Operationen / Organverletzung bei Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 115<br />

56 Gynäkologische Operationen / Antibiotikaprophylaxe bei Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) 116<br />

57 Gynäkologische Operationen / Feingeweblicher Normalbefund der Eierstöcke 117<br />

58 Herzschrittmacher-Implantation / Leitlinienkonforme Indikationsstellung 122<br />

59 Herzschrittmacher-Implantation / Durchleuchtungszeit 123<br />

60 Herzschrittmacher-Implantation / Lageveränderungen der Ventrikelsonde 124<br />

61 Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Laufzeit des Aggregats 124<br />

62 Herzschrittmacher-Aggregatwechsel / Eingriffsdauer 125<br />

63 Herzschrittmacher-Revision / Chirurgische Komplikationen 125<br />

64 Koronarangiographie & PCI / Erreichen des Interventionsziels 129<br />

65 Koronarangiographie & PCI / Kontrastmittelmenge 130<br />

66 Koronarangiographie & PCI / Todesfälle 130<br />

67 Aortenklappenchirurgie / Postoperative Retentionsstörung 134<br />

68 Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis 134<br />

69 Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate 134<br />

70 Koronarchirurgie / Verwendung körpereigener Gefäße 135<br />

71 Koronarchirurgie / Postoperative Retentionsstörung 135<br />

72 Koronarchirurgie / Postoperative Mediastinitis 135<br />

73 Koronarchirurgie / Sterblichkeitsrate 135<br />

74 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Retentionsstörung 136<br />

75 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Postoperative Mediastinitis 136<br />

76 Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie / Sterblichkeitsrate 137<br />

77 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Zeitpunkt der Operation 140<br />

78 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Postoperative Wundinfektion 140<br />

79 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Reintervention 141<br />

80 Hüftgelenknahe Femurfraktur / Allgemeine postoperative Komplikationen 141<br />

81 Pneumonie / Antimikrobielle Therapie 144<br />

82 Pneumonie / Verlaufskontrolle CRP 145<br />

83 Pneumonie / Frühmobilisation 146<br />

84 Pneumonie / Klinische Stabilitätskriterien 146<br />

85 Pneumonie / Vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien 147<br />

86 Karotis-Rekonstruktion / Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />

Karotisstenose<br />

87 Karotis-Rekonstruktion / Schwerer Schlaganfall oder Tod 153<br />

88 Karotis-Rekonstruktion / Risikoadjustierte Rate an schweren Schlaganfällen oder Todesfällen<br />

(Karotis-Score II)<br />

108<br />

152<br />

153<br />

Anhang: Ergebnisverzeichnis<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16


Impressum & Danksagung<br />

Herausgeber<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsges. mbH<br />

Managementzentrale Berlin<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder<br />

Redaktion, verantwortlich für den Inhalt<br />

Dr. Roland Dankwardt<br />

Medizinischer Direktor der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />

management, Goethestraße 2, 35423 Lich<br />

Autoren<br />

Dr. Roland Dankwardt, Dr. Ulf Debacher,<br />

Heike Witt, Elke Zukunft<br />

Design<br />

G73. Werbeagentur, Hannover, www.g73.de<br />

Fotos<br />

Peter Hamel, Hamburg, www.peterhamel.de<br />

Thomas Raupach, Hamburg,<br />

www.thomas-raupach.de<br />

Bertram Solcher, Hamburg<br />

iStockphoto.com<br />

Focus<br />

Druck<br />

16 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008<br />

gutenberg beuys feindruckerei, Hannover,<br />

www.gutenberg-beuys.de<br />

© <strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsges. mbH, 2008<br />

Die Autoren bedanken sich für die außerge-<br />

wöhnliche Unterstützung bei der Erstellung<br />

dieses <strong>Bericht</strong>es bei:<br />

Alexandra Budde<br />

Leiterin Abteilung Qualitätsmanagement<br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />

management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Martin Henkel<br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />

management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Dr. Jörg Sagasser<br />

Stellvertretender Bereichsleiter<br />

Konzernbereich DRG-, Medizin- und Qualitäts-<br />

management <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Mandy Wolf<br />

Konzernbereich Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

den Mitgliedern der Medical Boards der Askle-<br />

pios Kliniken, den Mitarbeitern unserer Brust-<br />

zentren sowie den Mitarbeitern der Sächsischen<br />

Schweiz Klinik Sebnitz


Bitte senden an:<br />

Wir möchten unseren „<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> Medizi-<br />

nischen <strong>Ergebnisqualität</strong>“ ständig weiterent-<br />

wickeln und verbessern. Dazu sind wir auf<br />

Ihre Mithilfe angewiesen.<br />

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und<br />

beantworten Sie die Fragen. Pro Frage sollten Sie<br />

bitte nur eine Antwort auswählen.<br />

Bitte per Post an obige Adresse oder per Fax oder<br />

Mail rücksenden an<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

– Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong> –<br />

Rübenkamp 226<br />

22307 Hamburg<br />

Fax: 040 181882 6559<br />

Mail: ergebnisqualitaet@asklepios.com<br />

Ihr Geschlecht [ ] männlich [ ]weiblich<br />

Ihr Alter in Jahren<br />

[ ] unter 25 [ ] 25-44 [ ] 45-59 [ ] 60-69<br />

[ ] 70-79 [ ] über 80<br />

Arbeiten Sie selber im Gesundheitswesen?<br />

[ ] ja [ ] nein<br />

Ihre Meinung zählt<br />

Waren Sie schon einmal als Patient oder Besucher in einer <strong>Asklepios</strong> Klinik?<br />

[ ] ja, als Besucher [ ] ja, als Patient<br />

[ ] nein, weder als Patient noch als Besucher<br />

Wodurch sind Sie auf den <strong>Asklepios</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> aufmerksam<br />

geworden?<br />

[ ] Auslage im Krankenhaus [ ] Auslage in Praxis<br />

[ ] Internet [ ] Sonstige: _____________________<br />

Ist der <strong>Bericht</strong> interessant gestaltet?<br />

[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />

Sind die Texte und medizinischen Begriffe verständlich?<br />

[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />

Sind die Graphiken im <strong>Bericht</strong> für Sie anschaulich?<br />

[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />

Umfrage<br />

Hat der <strong>Bericht</strong> Ihnen geholfen, sich ein Bild über die Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong><br />

der <strong>Asklepios</strong> Kliniken zu verschaffen?<br />

[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite »<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 16


Anhang: Umfrage<br />

Wie wichtig sind Informationen <strong>zur</strong> Behandlungsqualität für Sie bei der Berücksichti-<br />

gung der Krankenhauswahl?<br />

[ ] sehr wichtig [ ] wichtig [ ] eher unwichtig [ ] unwichtig<br />

Würden Sie sich in Zukunft bei der Krankenhauswahl für eine <strong>Asklepios</strong> Klinik entscheiden,<br />

wenn diese gute medizinische Ergebnisse im <strong>Ergebnisqualität</strong>sbericht aufweist?<br />

[ ] ja [ ] weiß nicht [ ] nein<br />

Würden Sie den <strong>Asklepios</strong> <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> an Bekannte,<br />

Freunde und Verwandte weiterempfehlen?<br />

[ ] ja [ ] eher ja [ ] eher nein [ ] nein<br />

Auf welcher Basis würden Sie sich für ein Krankenhaus entscheiden?<br />

[ ] Empfehlung Hausarzt [ ] Empfehlung Freunde, Verwandte<br />

[ ] Empfehlung Krankenkasse [ ] Qualitätsberichte<br />

[ ] Internet [ ] Broschüren<br />

[ ] Sonstige: ___________________<br />

Was hat Ihnen an dem <strong>Bericht</strong> besonders gut gefallen?<br />

Wo sehen Sie Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verbesserung des <strong>Bericht</strong>es?<br />

Vielen Dank für Ihre Mithilfe.<br />

1 0 <strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008


Bei Nachfragen und Anregungen zum<br />

<strong>Bericht</strong> erreichen Sie uns unter:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

– Medizinische <strong>Ergebnisqualität</strong> –<br />

Rübenkamp 226<br />

22307 Hamburg<br />

Mail: ergebnisqualitaet@asklepios.com<br />

Lesehilfe<br />

In diesem <strong>Bericht</strong> werden für die Darstellung der Ergeb-<br />

nisse bestimmte Begriffe verwendet, die vorab einer Erläu-<br />

terung bedürfen.<br />

Zur Ergebnisdarstellung werden verschiedene Typen von<br />

Graphiken und Tabellen verwendet. Auch sie werden zum<br />

besseren Verständnis erläutert.<br />

So soll Ihnen nicht nur das Lesen, sondern auch die Inter-<br />

pretation der dargestellten Ergebnisse erleichtert werden.<br />

Klappen Sie die vorderen und hinteren Umschlag-<br />

Innenseiten auf, um <strong>zur</strong> Lesehilfe zu gelangen.<br />

PDF-Hinweis:<br />

In diesem PDF-Dokument befindet sich die Lesehilfe auf<br />

den letzten beiden Seiten.


www.asklepios.com


Die Begriffe<br />

Qualitätsindikator<br />

beschreibt die Umset-<br />

zung von Qualitäts-<br />

zielen (zum Beispiel:<br />

möglichst wenige<br />

Wundinfektionen nach<br />

einer Operation) in<br />

messbare bzw. quanti-<br />

fizierbare Größen (zum<br />

Beispiel: prozentualer<br />

Anteil).<br />

Die Tabellen<br />

Ergebnisdarstellung Kliniken<br />

Bundesrate<br />

Mit dem Begriff Bun-<br />

desrate wird die Summe<br />

aller in der Bundes-<br />

republik erbrachten<br />

Leistungen zu einem<br />

Qualitätsindikator be-<br />

schrieben, zum Beispiel<br />

die Summe aller Ope-<br />

rationen, bei denen ein<br />

künstliches Hüftgelenk<br />

ersetzt wurde.<br />

Tabellarisch werden die Ergebnisse<br />

ausgewählter <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

dargestellt.<br />

Gesamtübersicht der Ergebnisse der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Für die Einschätzung des Behandlungserfolges<br />

ist das Ergebnis eines<br />

einzelnen Qualitätsindikators<br />

wenig aussagekräftig. Erst durch die<br />

Ergebnisdarstellung aller Qualitätsindikatoren<br />

wird ein Qualitätstrend<br />

sichtbar. Für das Schwerpunktthema<br />

dieses sowie der vergangenen Jahre<br />

wird die Einzeldarstellung von Ergebnissen<br />

um einen Gesamtüberblick<br />

ergänzt.<br />

Dargestellt ist hier, inwieweit die Ergebnisse<br />

einzelner Qualitätsindikatoren<br />

im Referenzbereich liegen sowie<br />

die Entwicklung zum Vorjahr.<br />

Indikatoren, die im Referenzbereich<br />

liegen, sind grün markiert, solche<br />

außerhalb des Referenzbereiches rot.<br />

Ist kein Referenzbereich definiert, er-<br />

folgt eine schwarze Markierung. Die<br />

blaue Markierung bezeichnet einen<br />

Sentinel Event, bei dem bereits ein Fall<br />

zu einem auffälligen Ergebnis führt.<br />

Referenzbereich<br />

Gibt den Bereich eines<br />

Qualitätsindikators für<br />

gute Qualität an (sog.<br />

Unauffälligkeitsbe-<br />

reich). Referenzbereiche<br />

werden zum Beispiel aus<br />

Leitlinien oder wissen-<br />

schaftlicher Fachliteratur<br />

abgeleitet.<br />

Inhaltsbereiche<br />

Die Spezialisten<br />

Spezielle Bereiche<br />

und Spezialisten der<br />

Kliniken werden im<br />

<strong>Bericht</strong> besonders her-<br />

vorgehoben. Sie finden<br />

sich durchweg auf den<br />

Seiten mit einem blauen<br />

Hintergrund.<br />

<strong>Asklepios</strong> Harzkliniken Clausthal-<br />

Zellerfeld<br />

0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Homberg 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich 0,00%<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim 0,00%<br />

Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz 0,00%<br />

Qualitätsindikator Einhaltung<br />

Referenzbereich<br />

2007<br />

Indikation<br />

Perioperative Antibiotikaprophylaxe<br />

Gehfähigkeit bei Entlassung<br />

Gefäßläsion oder Nervenschaden<br />

Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur<br />

Endoprothesenluxation<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Wundhämatome/Nachblutungen<br />

Allgemeine postoperative Komplikationen<br />

Reinterventionen wegen Komplikation<br />

Letalität<br />

im Referenzbereich<br />

außerhalb des Referenzbereiches<br />

kein Referenzbereich definiert<br />

Sentinel Event<br />

keine Vergleichbarkeit zum Vorjahr möglich<br />

Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr<br />

Bund <strong>Asklepios</strong><br />

Die Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse der<br />

externen Qualitäts-<br />

sicherung werden<br />

im gesamten <strong>Bericht</strong><br />

farbig hervorgehoben.<br />

Ergebnisdarstellun-<br />

gen als Graphik oder<br />

Tabelle finden sich auf<br />

Seiten mit einem grünen<br />

Hintergrund. Ergebnis-<br />

darstellungen im Text<br />

werden <strong>zur</strong> besseren<br />

Kenntlichkeit ebenfalls<br />

grün hervorgehoben.<br />

Entwicklung<br />

<strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken


Die Graphiken<br />

Vergleich Gesamtergebnis in Deutsch-<br />

land mit dem Ergebnis der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken<br />

Die Bundesrate repräsentiert den<br />

Bundesdurchschnitt aller Kliniken.<br />

Er wird zum durchschnittlichen<br />

Ergebnis der <strong>Asklepios</strong> Gruppe in Beziehung<br />

gesetzt. Sofern ein Referenzbereich<br />

definiert ist, ist dieser in den<br />

Graphiken schraffiert gekennzeichnet.<br />

Mit grau ist die Bundesrate für<br />

Deutschland dargestellt, mit grün<br />

die Rate aller Kliniken der <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe.<br />

Darstellung der Ergebnisse einzelner<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

Dargestellt sind Einzelergebnisse der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken, die mehr als 20<br />

dieser Behandlungen durchführen.<br />

Als Kurzform für die Klinikbezeich-<br />

nung dient der Standort der <strong>Asklepios</strong><br />

Klinik. Die vollständige Bezeichnung<br />

sowie einen Überblick über die Askle-<br />

pios Kliniken finden Sie im Anhang.<br />

Entwicklung der medizinischen Ergeb-<br />

nisqualität (Zeitreihe)<br />

Um die Wirkungsweise qualitätssichernder<br />

Maßnahmen zu verdeutlichen,<br />

ist für einzelne Indikatoren<br />

die Entwicklung im Vergleich zum<br />

Vorjahr bzw. zu den Vorjahren dargestellt.<br />

Dies erfolgt ausschließlich<br />

dort, wo die Ergebnisse über den<br />

Zeitverlauf – nach Einschätzung der<br />

BQS – direkt und unmittelbar miteinander<br />

vergleichbar waren (keine<br />

Veränderung des Indikators oder der<br />

Qualitätsaussage).<br />

Die Ergebnisse der Vorjahre werden<br />

hellgrün dargestellt, die des Jahres<br />

2007 grün.<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />

Referenzbereich: 0 bis 3%<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0,71% 0,48%<br />

Bundesrate 2007 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt 2007<br />

Entwicklung postoperative Wundinfektionen Hüft-TEP / <strong>Asklepios</strong> Kliniken Gesamt<br />

Qualitätsaussage: Je niedriger, desto besser<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

98,91% 98,01%<br />

94,92%<br />

Hamburg-Nord<br />

1,69%<br />

2005<br />

Hamburg-Barmbek<br />

0,79%<br />

2006<br />

Hamburg-Altona<br />

0,48%<br />

Für alle Graphiken gilt: Die Überschriften der Graphiken sind teilweise umgangssprachlich formuliert; sie entsprechen damit nicht immer den<br />

detaillierten Beschreibungen der BQS.<br />

2007

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