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Gemeindebrief April/Mai 2007 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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daran erinnern, wie bitter und<br />

demütigend die Zeit der Sklaverei<br />

in Ägypten gewesen sein<br />

muss. Jüdische Männer ziehen<br />

zum Sedermahl bis heute einen<br />

Gürtel an und sie essen hastig,<br />

weil ihre Vorfahren ja im Begriff<br />

waren zu fliehen.<br />

Und wir Christen? - Wir feiern<br />

zu dieser Zeit die Karwoche,<br />

Gedanken zur Passionszeit<br />

Jesus Christus spricht:<br />

Wer bei euch groß sein will,<br />

der soll euer Diener sein.<br />

M a r k u s 1 0 , 4 3<br />

Groß rauskommen will doch<br />

jede/jeder. Wer‘s nicht will, gehört<br />

zu den Looser Typen, und<br />

die haben ausgespielt. Deshalb:<br />

Ich muss was dafür tun, dass ich<br />

drin bin. Nicht nur am Puls der<br />

Zeit, sondern am Puls der Mode,<br />

am Puls des Pop, am Puls der<br />

Stimmung. Nur wer echt cool<br />

ist, hat die Chance, groß raus zu<br />

kommen.<br />

Verführerisch ist diese Stimmung.<br />

Der Wettbewerb ist gnadenlos.<br />

Und ganz unbewusst hat sich<br />

dieser gnadenlose Wettbewerb<br />

in unsere Lebensgestaltung eingeschlichen.<br />

Eigenartig ist nur, dass diese Frage<br />

nicht neu ist. Zu allen Zeiten<br />

kann man sie entdecken. Jesus<br />

redet von seinem Tod, und seine<br />

Jünger bitten ihn, dass er<br />

sie groß rauskommen lässt. Es<br />

scheint im menschlichen Lebens-<br />

und Überlebenskampf zu liegen,<br />

dieses Streben nach dem „wie<br />

komme ich weiter“. Aber viel-<br />

die uns an eine andere Befreiungstat<br />

Gottes erinnert, die Auferstehung<br />

Jesu von den Toten.<br />

Sie sagt uns Christen, dass mit<br />

dem Tod unser Leben nicht zu<br />

Ende ist. Das gibt uns die Freiheit,<br />

unser Leben auch dann auszuhalten,<br />

wenn es mal nicht so<br />

schön ist.<br />

leicht ist das zu weit gedacht. Es<br />

könnte ja auch sein, dass diese<br />

unbewussten Mechanismen im<br />

miteinanderleben auch schon<br />

damals da waren. Dass die Meinung<br />

herrschte, auch im religiösen<br />

Bereich, nur wer vorne dran<br />

ist, wer z.B. im Himmelreich zur<br />

Rechten sitzt, der hat Chancen,<br />

gut drauf zu sein. Nur wer religiös<br />

und geistlich weiterkommt<br />

und wächst, der hat Chancen, bei<br />

Gott anerkannt zu sein, einen<br />

guten Platz zu haben.<br />

Dem widerspricht Jesus deutlich.<br />

Nicht nur, dass er seine Jünger<br />

wie ertappte Kinder anspricht,<br />

als sie sich darüber streiten, wer<br />

denn der Größte und Wichtigste<br />

ist. So als wollte er ihnen sagen,<br />

ob sie denn immer noch nicht<br />

gelernt hätten, was ihm wichtig<br />

ist. Nein, ganz direkt sagt er es<br />

seinen Jüngern: Wer bei euch<br />

groß sein will, der soll euer Diener<br />

sein! Damit ist alles gesagt.<br />

Doch dieser Satz ist eine Forderung,<br />

die zugleich eine wesentliche<br />

Botschaft Jesu in sich trägt:<br />

Das Leben ist von Gott her gesehen<br />

nicht ein Leben des Groß-<br />

oder Kleinseins, ein Leben der<br />

16 <strong>April</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2007</strong>

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