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April - Mai 2013 - Evangelische Kirchengemeinde Sachsenweiler ...

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Liebe Leserinnen und Leser des<br />

Gemeindebriefs,<br />

Mitte Februar. Eis, Schnee und<br />

Kälte geben noch den Ton an. In meinem<br />

Garten regt sich nichts, alles<br />

sieht braun und trostlos aus. Doch da<br />

bricht eine gelbe Blüte nach der anderen<br />

auf, bis ein leuchtendes, gelbes<br />

Blütenmeer eine Stelle des Gartens<br />

zum Leuchten bringt. Meine<br />

Zaubernuss blüht! Mitten in Eis und<br />

Schnee.<br />

Dies ist für mich immer der<br />

Vorgeschmack auf den nun kommenden<br />

Frühling: Plötzlich schießt,<br />

sprießt, blüht, duftet alles. Ein<br />

Zwitschern und Trillilieren. Eine wahre<br />

Explosion, mit solch einer verschwenderischen<br />

Kraft und Macht, die<br />

anscheinend kein Morgen kennt.<br />

Da gehen mir folgende Bibelverse<br />

durch den Kopf:<br />

Darum sage ich euch: Macht euch<br />

keine Sorgen um euer Leben. Sagt<br />

nicht: „Was sollen wir trinken? Was<br />

sollen wir anziehen?“ Ihr habt euer<br />

Leben von Gott, das ist mehr als die<br />

Nahrung. Gott gab euch den Leib,<br />

das ist mehr als die Kleidung. Schaut<br />

auf die Vögel, die am Himmel fliegen.<br />

Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie<br />

sammeln nichts in Scheunen, euer<br />

Vater im Himmel ernährt sie. Seid ihr<br />

nicht viel kostbarer als sie? Wer kann<br />

mit seinen Sorgen erreichen, dass die<br />

Zeit seines Lebens auch nur um eine<br />

halbe Elle länger wird? Und was sorgt<br />

ihr euch um Kleider? Lernt bei den<br />

roten Anemonen hier, wie sie wachsen.<br />

Sie arbeiten nicht. Sie spinnen<br />

nicht. Ich sage euch: Auch ein<br />

Salomo in all seiner Pracht war nicht<br />

2<br />

gekleidet wie eine von ihnen. Wenn<br />

aber Gott das Gras, das heute steht<br />

und morgen verbrannt wird, so kostbar<br />

kleidet, wird er nicht viel mehr für<br />

euch sorgen, ihr Stümper im<br />

Glauben? Verzehrt euch also nicht in<br />

der Sorge: „Was essen? Was trinken?<br />

Was anziehen?“ (Matthäus 6, 25 - 31;<br />

Übersetzung: Jörg Zink)<br />

Mit diesen Versen hatte ich als<br />

junge Erwachsene so meine<br />

Probleme. Ich stand an der Schwelle<br />

zu meinem eigenständigen Leben:<br />

das Ende der Schule nahte und die<br />

entscheidende Frage stand an: Was<br />

will ich nach der Schule machen?<br />

Was will ich werden? Welche Pläne<br />

habe ich für mein Leben?<br />

Und da soll ich mir keine Sorgen,<br />

keine Gedanken um das Morgen<br />

machen, so wie die Vögel, die nichts<br />

säen, nichts ernten und nichts in<br />

Scheunen sammeln? Nur darauf vertrauen,<br />

dass Gott für mich sorgt? Und<br />

da soll ich mir nicht überlegen, wie<br />

mein Leben verlaufen soll, was ich<br />

gerne machen möchte und wie ich<br />

das erreichen kann, sondern nur darauf<br />

vertrauen, dass Gott für mich<br />

sorgt?<br />

Nein, mit diesen Bibelversen kam<br />

ich damals nicht so recht klar. Erst mit<br />

den Jahren begriff ich, dass es nicht<br />

darum geht, seinen Kopf auszuschalten<br />

und sich keine Gedanken und<br />

Sorgen zu machen. Es geht auch<br />

nicht darum, sich aus der<br />

Eigenverantwortlichkeit für sein<br />

Leben zu stehlen. Und es geht auch<br />

nicht darum, sich seiner eigenen<br />

Gestaltungsfähigkeit zu berauben.<br />

Der entscheidende Satz ist für<br />

mich: Verzehrt euch also nicht in der

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