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Das Konzern-Nachrichtenmagazin - Asklepios

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PD Dr. Oliver Detsch, Chefarzt der Anästhesie<br />

in der <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord<br />

die entsprechende Schmerztherapie durch<br />

gezieltes Ankreuzen der Bedarfs- und Basismedikation<br />

angeordnet. Selbstverständlich<br />

kann in begründeten Fällen von der<br />

Empfehlung abgewichen werden. Dieser<br />

Bogen vereinfacht die ärztliche Anordnung<br />

und sorgt für eine standardisierte Therapie.<br />

Kommt der Patient nach der Operation<br />

wieder auf der Station an, wird der Bogen<br />

in die jeweilige Krankenakte überführt. In<br />

einem parallelen Schritt wurde gemeinsam<br />

mit den Pflegekräften festgelegt, dass die<br />

Schmerzstärke jedes Patienten mehrmals<br />

täglich mithilfe einer Schmerzskala erfasst<br />

wird. Diese Aufzeichnungen werden wie<br />

Vitalparameter (Blutdruck, Körpertemperatur<br />

etc.) behandelt und in der Krankenakte<br />

festgehalten.<br />

Wo sehen Sie die Vorteile dieser<br />

Dokumentation?<br />

Ganz klar: Die Schmerzdaten sind<br />

transparent, jederzeit verfügbar und immer<br />

aktuell! Durch diese neu eingeführten Algorithmen<br />

kann das pflegerische Personal<br />

die schmerztherapeutische Behandlung der<br />

Patienten relativ selbstständig durchführen.<br />

Bisher war dies ausschließlich Aufgabe<br />

des Arztes.<br />

Gibt der Patient auf einer Skala von 0<br />

bis 10 an, dass er Schmerzen »über 3« habe,<br />

kann bereits ein Bedarfsanalgetikum durch<br />

die Pflege verabreicht werden; jetzt entfällt<br />

die zeitraubende Rückfrage beim Stationsarzt.<br />

Um die Auswahl etwas einzuschränken,<br />

stehen fünf Schmerzmedikamente zur<br />

Verfügung, die nach ihren Wirkungs- und<br />

Nebenwirkungskriterien ausgewählt wurden<br />

und sich auf eine ökonomisch tragfähige<br />

Basis stützen.<br />

Welchen Nutzen hat der Patient von der<br />

optimierten Schmerztherapie?<br />

<strong>Das</strong> Empfinden eines Schmerzes ist<br />

immer subjektiv. Dennoch: Schmerz ist,<br />

was der Patient empfindet. Sinken die<br />

Schmerzen, steigt die Zufriedenheit des<br />

Patienten deutlich. Jetzt erhalten mehr Patienten<br />

wirksame Schmerzmittel. Sie können<br />

regelmäßig und nicht nur nach Bedarf<br />

verabreicht werden.<br />

Die optimierte Schmerztherapie bedeutet<br />

für den Patienten auch Lebensqualität:<br />

Essen, Aufrichten oder Lagewechsel verursachen<br />

keine Schmerzen mehr. Aktivitäten<br />

wie Aufstehen, Spazierengehen oder Physiotherapie<br />

werden dadurch erst ermöglicht.<br />

Die positiven Folgen für ein Krankenhaus<br />

können eine kürzere Verweildauer, Reduktion<br />

von kurzfristigen Wiedereinweisungen<br />

und geringere Kosten sein.<br />

Wie gehen Sie mit Patienten um, die trotz<br />

starker Schmerzen jegliche Schmerzmittel<br />

ablehnen?<br />

Ich bleibe dabei: Kein Patient sollte im<br />

Krankenhaus Schmerzen ertragen müssen.<br />

Neben Medikamenten gibt es auch viele<br />

Entspannungsverfahren, die den Schmerz<br />

lindern. Jedoch sind diese in der akuten<br />

Phase nach der Operation wenig sinnvoll.<br />

Der Hauptgrund der Medikamentenverweigerung<br />

ist die Angst vor eventuell eintretenden<br />

Nebenwirkungen.<br />

Grundsätzlich ist für mich jeder Patient<br />

eine Persönlichkeit mit eigener Entscheidungshoheit.<br />

Jedoch rate ich immer dazu,<br />

an dieser Stelle auf die ärztliche Meinung<br />

zu hören, schließlich leidet die Lebensqualität<br />

massiv, setzt man sich unnötigerweise<br />

dem Schmerz so bewusst aus.<br />

Viele Menschen glauben noch heute,<br />

dass starke Schmerzmedikamente wie<br />

Morphin abhängig machen. Diese Medikamentenklasse<br />

ist zu Unrecht in Verruf, darüber<br />

sind sich die Experten weltweit einig.<br />

Im Vergleich zu anderen europäischen<br />

Ländern werden in Deutschland relativ<br />

wenig Medikamente dieser Klasse verwendet.<br />

Und wenn, dann ganz bestimmt<br />

nicht leichtsinnig, denn sie unterliegen den<br />

gesetzlichen Vorschriften über die Verordnung<br />

von Betäubungsmitteln.<br />

<strong>Das</strong> Gespräch führte Mandy Wolf<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

HFH_057,5x253_ASK_4c 07.05.2007 12:27<br />

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ASKLEPIOS intern 32/2007<br />

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