Mehr Lebensqualität durch weniger Schmerzen Zarte ... - Asklepios
Mehr Lebensqualität durch weniger Schmerzen Zarte ... - Asklepios
Mehr Lebensqualität durch weniger Schmerzen Zarte ... - Asklepios
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Medizin & Wissenschaft<br />
Signale rechtzeitig erkennen:<br />
Wenn sich ein Schlaganfall ankündigt<br />
Ein neues Diagnostikprogramm der Klinik Wandsbek soll Schlaganfälle verhindern.<br />
Pro Jahr erleiden allein in Hamburg circa<br />
7.000 Menschen einen Schlaganfall. Dabei<br />
gibt es im Vorfeld häufig Warnzeichen.<br />
Würden diese besser beachtet, schneller<br />
erkannt und behandelt, ließen sich viele<br />
Schlaganfälle vermeiden, die das weitere<br />
Leben der Betroffenen oft extrem beeinträchtigen.<br />
Um optimale Voraussetzungen<br />
für diese Prävention zu schaffen,<br />
wurde in der Klinik Wandsbek ein spezielles<br />
Diagnostikprogramm innerhalb<br />
der bereits bestehenden Stroke unit eingerichtet.<br />
„Jeder vierte Schlaganfall kündigt sich<br />
<strong>durch</strong> eine TIA an. Diese ,Transitorische<br />
Ischämische Attacke’ beschreibt kurzzeitige<br />
Symptome, die an einen Schlaganfall<br />
erinnern, aber von selbst wieder verschwinden“,<br />
betont Prof. Dr. Christian Arning,<br />
Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />
in der Klinik Wandsbek. Häufig folgt auf<br />
eine TIA innerhalb kurzer Zeit ein schwerer<br />
Schlaganfall. Trotz aller Fortschritte<br />
in der Schlaganfallbehandlung <strong>durch</strong><br />
medikamentöse Akuttherapie (Lyse) und<br />
Stroke-unit-Überwachung bleibe daher<br />
Vorbeugung das beste Mittel.<br />
Das Auftreten einer TIA ermöglicht es<br />
Medizinern, einen drohenden Schlaganfall<br />
gezielt zu verhindern, doch das Zeitfenster<br />
für die entsprechenden Maßnahmen<br />
ist extrem kurz. Die Diagnostik muss<br />
daher schnellstmöglich in enger Kooperation<br />
von Neurologen, Radiologen und<br />
Kardiologen erfolgen – dann kann das<br />
Schlaganfallrisiko gegenüber der bisher<br />
oft üblichen ambulanten Abklärung um<br />
80 Prozent reduziert werden.<br />
Eine wichtige Rolle spielen dabei die<br />
bildgebenden Verfahren, sagt Dr. Jürgen<br />
Schönwälder, Leitender Oberarzt der<br />
Radiologie: „Die Darstellung von Hirninfarkten<br />
im CT oder besser noch in der<br />
Magnetresonanztomografie ist wichtig,<br />
da sich verschiedene Infarkt-Ursachen<br />
unterschiedlich darstellen. Daraus ergeben<br />
sich wichtige Konsequenzen für die<br />
Behandlung.“<br />
Schlaganfälle sind häufig auch <strong>durch</strong><br />
Herzerkrankungen verursacht, deshalb<br />
gehört zur TIA-Diagnostik die sofortige<br />
kardiologische Abklärung. „Häufige Ursachen<br />
sind zum Beispiel Vorhofflimmern,<br />
Herzklappenveränderungen oder Blutge-<br />
rinnsel in der großen Körperschlagader“,<br />
so Prof. Dr. Jörg Braun, Chefarzt der Abteilung<br />
I. Medizin.<br />
In Deutschland existieren bisher keine<br />
Diagnostik-Standards für kleine Schlaganfälle<br />
(TIA und minor stroke). Das neue<br />
Programm in Wandsbek orientiert sich<br />
an einer kürzlich publizierten amerikanischen<br />
Empfehlung: danach sollen Gefäß-<br />
Ultraschall und zerebrale Bildgebung (in<br />
der Regel MRT) innerhalb von 24 Stunden<br />
und die weiteren Untersuchungen<br />
einschl. Herz-Ultraschall innerhalb von<br />
48 Stunden erfolgen.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. med. Christian Arning<br />
Chefarzt der Abteilung Neurologie<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />
Alphonsstraße 14, 22043 Hamburg<br />
Tel.: (040) 18 18 83-1414<br />
E-Mail: c.arning@asklepios.com<br />
Richtigstellung zum Artikel „Behandlungskonzepte bei Schilddrüsenkrebs“, AI 40/2009, S. 12–13<br />
Bei der Kürzung des o. g. Artikels auf den Seiten 12–13 der vorigen <strong>Asklepios</strong> Intern haben sich bedauerlicherweise einige<br />
schwere Fehler eingeschlichen. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Im Folgenden lesen Sie den korrekten Teil zur Therapie<br />
des Schilddrüsenkarzinoms.<br />
Operative Therapie<br />
Die erste Therapie des Schilddrüsenkrebses<br />
ist immer chirurgisch. Dabei richtet<br />
sich das Ausmaß der Operation nach<br />
Karzinomtyp, Stadium und Alter des<br />
Patienten. Bei vor oder während des Eingriffs<br />
gesicherten Karzinomen entfernt<br />
der Operateur die Schilddrüse und zentralen<br />
Lymphknoten, wobei mindestens<br />
eine Nebenschilddrüse erhalten bleiben<br />
soll. Ist der Tumor bereits in die Schilddrüsenkapsel<br />
eingewachsen, werden zur<br />
Vorsicht auch die umliegenden Muskeln<br />
entfernt. Oft lässt sich aber erst nach dem<br />
Eingriff sicher feststellen, ob es sich tatsächlich<br />
um ein Karzinom handelt. Die<br />
Prognose ist abhängig vom Tumortyp<br />
und davon, ob er schon gestreut hat.<br />
Wird nach einer Teilentfernung der<br />
Schilddrüse ein einzelnes differenziertes<br />
Mikrokarzinom (kleiner als ein Zentimeter)<br />
gefunden, ist der Tumor im Gesunden<br />
entfernt und sind keine Metastasen<br />
in den Lymphknoten zu erkennen, muss<br />
nicht noch einmal operiert werden, und<br />
auch eine nachfolgende Radiojodtherapie<br />
bleibt dem Patienten erspart. Bei<br />
allen größeren, an mehreren Orten auftretenden<br />
und metastasierten differenzierten<br />
Schilddrüsenkrebsen wird wie<br />
bei allen Stadien des sogenannten medullären<br />
Schilddrüsenkarzinoms (MTC)<br />
die Schilddrüse mit allen zentralen, even-<br />
tuell auch mit den seitlichen Lymphknoten<br />
komplett entfernt. Bei Verdacht auf<br />
Resttumorgewebe wird innerhalb von 24<br />
bis 72 Stunden erneut operiert. Gibt es<br />
dagegen keine Hinweise auf verbliebenes<br />
Tumorgewebe, kann eine Nachresektion<br />
nach acht bis zwölf Wochen erfolgen, da<br />
sich das Gewebe bis dahin vom ersten<br />
Eingriff erholt hat und sich besser operieren<br />
lässt.<br />
So genannte undifferenzierte Schilddrüsenkarzinome,<br />
deren Zellen nicht am<br />
Jodstoffwechsel teilnehmen und die daher<br />
auch nicht mit einer Radiojodtherapie<br />
behandelt werden können, bedürfen<br />
zur Therapieplanung einer subtilen Diagnostik<br />
unter Einschluss einer kritischen<br />
Gesamteinschätzung des Patienten inklusive<br />
seines familiären und sozialen Umfeldes.<br />
Das gilt besonders, wenn der Tumor<br />
bereits über die Schilddrüse hinaus<br />
gewachsen ist, da hier selbst nach radikaler<br />
Entfernung des betroffenen Gewebes<br />
ein hohes Rezidivrisiko vorliegt und<br />
die Überlebenszeit häufig nicht mehr als<br />
sechs bis zwölf Monate beträgt.<br />
Radiojodtherapie<br />
Differenzierte Schilddrüsenkarzinome<br />
lassen sich mit einer Radiojodtherapie<br />
behandeln, um nach der kompletten Entfernung<br />
der Schilddrüse möglicherweise<br />
noch vorhandene Tumorzellen im Körper<br />
abzutöten.<br />
Schilddrüsenhormontherapie<br />
Abhängig von Tumortyp und Stadium<br />
lässt sich das Wachstum von Tochtergeschwülsten<br />
in vielen Fällen <strong>durch</strong> eine<br />
Hormontherapie zur gezielten Unterdrückung<br />
des schilddrüsenstimulierenden<br />
Hormons TSH hemmen. Das funktioniert<br />
manchmal sogar bei nicht jodspeichernden<br />
Metastasen <strong>durch</strong> spezielle Medikamente.<br />
Chemotherapie<br />
Eine Chemotherapie hat bisher bei metastasierten<br />
Schilddrüsenkarzinomen keine<br />
überzeugenden Resultate erbracht. Trotz<br />
einzelner Berichte über vorübergehende<br />
Unterdrückung des Krebses ist ein lebensverlängernder<br />
Effekt generell nicht<br />
belegt.<br />
Perkutane Radiotherapie<br />
Bei bestimmten Schilddrüsenkarzinomen<br />
und nicht operablen Tochtergeschwülsten<br />
kann eine unterstützende Strahlentherapie<br />
<strong>durch</strong> die Zerstörung von Mikrometastasen<br />
in Halslymphknoten oder verbliebenem<br />
Resttumorgewebe eine bessere<br />
lokale Tumorkontrolle bewirken.<br />
22 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 <strong>Asklepios</strong> intern 41/2009 23<br />
Dr. Michael Gruß<br />
Kontakt<br />
Dr. Michael Gruß<br />
Leitender Oberarzt I. Chirurgische Abtei-<br />
lung – Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
<strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek<br />
Alphonsstraße 14, 22043 Hamburg<br />
Tel. (0 40) 18 18-83 12 65<br />
E-Mail: m.gruss@asklepios.com