Johannisburger Heimatbrief 1979 - Familienforschung S c z u k a

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - Johannisburger Heimatbrief 1979
ter einer Biegung wechselten Tausende von Gänsen die Wiesen und überquerten die Straße.
Für den Fahrer war es zum Bremsen zu spät. Der Wagen sauste mitten in die Gänse
hinein, sogar in dem Führerhaus landete eine Gans. Die toten und verletzten Tiere hatten
wir mitgenommen. Nach dem ersten Schreck freuten wir uns, und die Feldmeister hatten
ebenfalls ihren Braten gehabt. Zwischen Ausbildung und harter Knochenarbeit wie Feuerlöschteiche
bauen und Entwässerungsgräben für die großen Landgüter, haben wir bei Kinoausflügen
der ganzen Abteilung die Stadt Johannisburg kennengelernt. Wir sind dann mit
Gesang zum Bahnhof marschiert und die Bevölkerung hat sich dieses mit Vergnügen angesehen.
Mit einigen meiner Kameraden sind wir auch nach Allenstein gefahren zur Aufnahmeprüfung
für die Kriegsmarine. Ich hatte Erfolg gehabt und der Annahmeschein sollte sich
später für mich noch lebensrettend erweisen. Auch wurden wir, einige ausgesuchte gute
Sportler, zum Reichssportfest der RAD nach Zichenau in die Nähe von Warschau zum Wettkampf
geschickt, und eine RAD-Abteilung hatte sich bei dieser Gelegenheit selbst disqualifiziert:
Sie waren in einer Schule einquartiert; nebenan ein großer Garten voll schöner roter
Äpfel. Wir hatten in der ganzen Zeit keinen Apfel zu sehen bekommen. Na ja, die Kameraden,
welche kein Maß und Ziel kannten, mußten sich beim Wettkampf bleich und mit
Schmerzen in die Büsche schlagen: kein Sieg! Aber unsere Abteilung hatte einen guten dritten
Platz belegt. Mit zwei schönen Gänsen im Gepäck erreichte ich nach langer Fahrt durch
das schöne Ostpreußen Marienburg, meine Heimatstadt. Dort blieb ich die acht Tage, um
dann nach Berlin zurückzukehren. Es war das letzte Mal in der Heimat bei Großmuttern.
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Abstimmung in Arys (11. Juli 1920)
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