6 <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong> <strong>Trennungs</strong>- <strong>und</strong> Scheidungsfamilien: Eine Handreichung für die Praxis
Vorwort Je<strong>de</strong>s Jahr sind ca. 170.000 Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendliche von <strong>de</strong>r Scheidung ihrer Eltern betroffen. Tausen<strong>de</strong> von Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen erleben die Trennung ihrer nicht <strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r verheirateten Eltern. Etwa 30.000 <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Scheidung o<strong>de</strong>r Trennung ihrer Eltern betroffenen Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendlichen sind dauerhaft einem stark eskalierten elterlichen Konflikt ausgesetzt. We<strong>de</strong>r gerichtliche noch außergerichtliche Interventionen vermögen diesen Konflikt zu lösen o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st in seinen Wirkungen zu mil<strong>de</strong>rn. Versuche <strong>de</strong>r Klärung sorge- <strong>und</strong> umgangsrechtlicher Fragen scheitern regelmäßig in diesen Fällen »hochstrittiger« o<strong>de</strong>r »hochkonflikthafter« Elternschaft. Es liegt auf <strong>de</strong>r Hand, dass ein solch’ anhaltend hohes Konfliktniveau zwischen <strong>de</strong>n Eltern <strong>mit</strong> erheblichen Risiken für die Entwicklung <strong>de</strong>r betroffenen Kin<strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en ist, wie einschlägige Forschungsstudien belegen. Und es verw<strong>und</strong>ert auch nicht, dass diese Entwicklungsrisiken, die meist über Jahre hinweg bestehen, häufig in tatsächliche Gefährdungen <strong>und</strong> Schädigungen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>swohls mün<strong>de</strong>n. Wenn es darum geht, diese hochproblematischen intrafamilialen Folgen eskalierter Elternkonflikte zu minimieren, kommt es zunächst einmal darauf an, dass die an Kindschaftsrechtsverfahren auf Seiten <strong>de</strong>r Familiengerichtsbarkeit <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Jugendhilfe beteiligten Akteure die Hochkonflikthaftigkeit <strong>de</strong>r elterlichen Beziehung möglichst frühzeitig erkennen <strong>und</strong> Zugang zu diesen Familien fin<strong>de</strong>n, da<strong>mit</strong> ihnen passgenaue, an ihrer spezifischen Situation ausgerichtete Hilfen zuteilwer<strong>de</strong>n können. Wichtig ist dabei insbeson<strong>de</strong>re auch, dass die unterschiedlichen beteiligten Institutionen <strong>und</strong> Berufsgruppen <strong>mit</strong> ihren jeweils eigenen professionellen Hintergrün<strong>de</strong>n in die <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong> Familien einbezogen wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt zusammenwirken. Um diesen Anliegen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>und</strong> Evaluation zielgruppenspezifischer Diagnosetools <strong>und</strong> Unterstützungsprogramme Rechnung zu tragen, hat das B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend das Verb<strong>und</strong>projekt »Kin<strong>de</strong>rschutz bei hochstrittiger Elternschaft« <strong>de</strong>s Deutschen Jugendinstituts (DJI) e.V., <strong>de</strong>s Instituts für angewandte Familien-, Jugend- <strong>und</strong> Kindheitsforschung (IFK) e.V. an <strong>de</strong>r Universität Potsdam <strong>und</strong> <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>eskonferenz für Erziehungsberatung (bke) geför<strong>de</strong>rt. Die vorliegen<strong>de</strong> Handreichung greift die zentralen Ergebnisse aus diesem Forschungsprojekt auf <strong>und</strong> gibt praktische Orienthilfen für fachliches Han<strong>de</strong>ln zur Sicherung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>swohls an <strong>de</strong>r Schnittstelle zwischen Familiengericht <strong>und</strong> Jugendhilfe in Fällen hochkonflikthafter Elternschaft. Dr. Heike Schmid-Obkirchner B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend Berlin im Mai 2010 7 <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong> <strong>Trennungs</strong>- <strong>und</strong> Scheidungsfamilien: Eine Handreichung für die Praxis
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