SOZIALES - Berliner Behindertenzeitung
SOZIALES - Berliner Behindertenzeitung
SOZIALES - Berliner Behindertenzeitung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BBZ – September 2006 MOBILITÄT<br />
a n z e i g e<br />
Problemfall Sonderfahrdienst für Behinderte<br />
Am 10.08.2006 vor dem Roten<br />
Rathaus protestierten über 100 Betroffene<br />
gegen den schlechten Service<br />
des Fahrdienstes. Vor dem Roten<br />
Rathaus machte der Vorsitzende<br />
des BBV, der Rollifahrer Ilja Seifert<br />
die Probe aufs Exempel. Er ließ die<br />
Telefonnummer 2610 2300 vom Vorstandsmitglied<br />
des Betreibers WBT,<br />
Herrn Ploke, selbst wählen – den Anschluss<br />
des SFD Berlin, der Aufträge<br />
für den Fahrdienst entgegennehmen<br />
soll. Doch er kam einfach nicht durch.<br />
Eine peinliche Situation, begleitet<br />
vom Beifall von den Teilnehmern der<br />
Demo. Nach dem Vertrag, den der<br />
Senat mit der Wirtschaftsgenossenschaft<br />
<strong>Berliner</strong> Taxibesitzer (WBT)<br />
abgeschlossen hat, sollte jeder Anrufer<br />
nicht länger als 90 Sekunden<br />
warten, bis in der Mobilitätszentrale<br />
jemand abnimmt und sich um ihn<br />
kümmert. Pustekuchen. Man braucht<br />
oft bis zu einer Stunde, um überhaupt<br />
durchzukommen. Und dann hängt<br />
man noch minutenlang in einer kostenpfl<br />
ichtigen Warteschleife.<br />
Als die Fahrten noch unter öffentlicher<br />
Regie organisiert wurden, wurden<br />
täglich 620 Fahrten vermittelt,<br />
bekannte WBT-Vorstand Dietmar<br />
Schmidt. Schmidt sei sich bewusst,<br />
dass es „Anlaufschwierigkeiten“ gab.<br />
Sie hatten damit zu tun, dass die Mobilitätszentrale<br />
anfangs die Daten der<br />
rund 4.000 regelmäßigen Telebusnutzer<br />
aktualisieren musste, was Telefonate<br />
in die Länge zog und Leitun-<br />
Rometsch GmbH<br />
Testen Sie uns!<br />
Tel.: 07131/570041<br />
LEVO ®<br />
Rometsch GmbH<br />
The experts in standing<br />
Der Aufrichtrollstuhl<br />
gen blockierte.<br />
„Vorgestern haben<br />
wir die Mitarbeiterzahl<br />
von<br />
sechs auf sieben<br />
aufgestockt“, so<br />
Herr Schmidt.<br />
Doch das ist<br />
nicht das einzige<br />
Problem. Die<br />
Notrufnummer<br />
aus Zeiten der<br />
BZA hatte sich<br />
bewährt. Sollte<br />
man mal doch<br />
nicht abgeholt<br />
werden oder<br />
man musste kurzfristig eine Fahrt<br />
stornieren, konnte man dies über die<br />
Sondernummer tun. Diese Nummer<br />
forderten Betroffene schon in der<br />
Zeit von Mobilcab, doch es führte<br />
kein Weg hin. Auf der Demo verkündete<br />
die Staatssekretärin von<br />
SenGSV, Frau Leuschner, dass Ende<br />
August eine Notrufnummer geschalten<br />
wird. Auf der Demo wurde dem<br />
Vorstand von WBT angeboten, diese<br />
Nummer in der September-BBZ zu<br />
veröffentlichen. Bisher haben wir<br />
aber von SFD keine Informationen<br />
dazu bekommen. Traurig.<br />
„Ein Fahrgastbeirat wird auch im<br />
Herbst eingerichtet“, bestätigte die<br />
Staatssekretärin Leuschner. „Wir<br />
nehmen die Bedenken ernst.“ Doch<br />
die Behinderten sollten nicht verges-<br />
Liebe Freunde,<br />
anlässlich der Demo am 10.08.06<br />
vor dem Roten Rathaus musste ich<br />
mit Bestürzung die Rede der Staatssekretärin<br />
Frau Leuschner anhören<br />
(und in den Printmedien lesen). Zitat:<br />
„die Behinderten sollen nicht vergessen,<br />
dass ihr Fahrdienst in den letzten<br />
5 Jahren 65 Mio EURO für das arme<br />
Land Berlin gekostet hat“. Wenn Sie<br />
lieber Leser, diese Volksverhetzung<br />
nicht zulassen wollen, dann fordern<br />
Sie öffentlich, persönlich oder schriftlich<br />
von Frau Dr. Petra Leuschner,<br />
SenGSV eine Entschuldigung. Wir<br />
• Mehr Selbständigkeit, Mobilität und Gesundheit<br />
• Stehtraining während des ganz normalen Tagesablaufs<br />
• Stufenloses Aufrichten, elektrisch oder manuell<br />
• Von den Krankenkassen als Hilfsmittel anerkannt<br />
5<br />
Dieser Status als Staatssekretärin<br />
berechtigt Frau Dr. Leuschner nicht,<br />
ihre politische Macht zu missbrauchen.<br />
Wie positionieren sich die Bezirksbehindertenbeauftragten<br />
und<br />
der Landesbeauftragte für Behinderte<br />
zu dieser Äußerung?<br />
Ursula Lehmann<br />
Szillaweg 12 · 74081 Heilbronn · Tel.07131/570041 · Fax: 07131/578459<br />
E-mail: info@rometsch-heilbronn.de · www.rometsch-heilbronn.de<br />
Combi JR Active easy Kid & Junior Compact easy LCEV Comfort II Combi<br />
www.storch-beller.de<br />
Foto: A. Möller<br />
sen, dass ihr Fahrdienst während der<br />
vergangenen fünf Jahre 65 Millionen<br />
Euro gekostet hat: „Für das arme Berlin<br />
ist das viel Geld.“ Eine Äußerung,<br />
die bei vielen Betroffenen mehr als negativ<br />
ankam. Hat die Staatssekretärin<br />
vergessen, dass Berlin im Wahlkampf<br />
steckt und auch die Betroffenen eine<br />
Stimme haben? Weitere Probleme,<br />
wie unzuverlässige Bestellungen,<br />
nicht eingehaltene Termine bei ausgefallenen<br />
Transporten, Stornogebühren<br />
für ausgefallene Fahrten, die nicht<br />
abgesagt werden konnten, weil man<br />
mit dem Telefon nicht durchkam,<br />
unfreundliche Kollegen in der SFD-<br />
Zentrale und die zeitlich begrenzte<br />
Bestellmöglichkeiten für Spontanfahrten,<br />
waren Diskussionsstoff auf<br />
der Demo. Viele erzählten von ihren<br />
eigenen negativen Erfahrungen. Man<br />
nutzte auch die Möglichkeiten, mit<br />
den Herren vom Vorstand von WBT<br />
und den Vertretern des Senates ins<br />
Gespräch zu kommen. Hoffen wir<br />
doch, dass die Veranstaltung wenigstens<br />
einige Probleme beseitigt. Wir<br />
werden keine Ruhe geben.<br />
Angelika Möller<br />
sind nicht der Kostenfaktor für das<br />
veramte Berlin. Sie muss diesen Vorwurf<br />
gegenüber den ca. 30.000 Fahrdienstnutzern<br />
zurück nehmen!<br />
Brigitte Wosnitza<br />
Aufstehen ohne fremde Hilfe,<br />
wann immer Sie wollen!<br />
Weitere technische Details über die LEVO-Technik können Sie bei Frau Heidi Michel erfragen und auch einen<br />
Erprobungstermin im häuslichen Umfeld vereinbaren. Sie erreichen uns unter der kostenfreien Tel. Nr. 0800/ 199 93 31.