14.06.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2005 - Stiftung Maria Ebene

Jahresbericht 2005 - Stiftung Maria Ebene

Jahresbericht 2005 - Stiftung Maria Ebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Impressum<br />

Herausgeber | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Redaktionsleitung | Stabstelle Marketing & PM<br />

Gestaltung | Lukas Bildstein<br />

Fotografie | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Druck | Jochum Druck<br />

© März 2006<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

| Seiten 2 und 3<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Der Einfachheit wird im vorliegenden Text die männliche Form verwendet. Mehrzahlbildungen und Funktionszuschreibungen<br />

gelten als geschlechtsneutral.


Bericht des<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

OAR Walter Stefani<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> kann<br />

auf ein bewegtes Jahr zurückblicken.<br />

Es war arbeitsintensiv<br />

und geprägt von menschlichem<br />

Miteinander und sozialem Frieden<br />

als tragende Elemente der<br />

erfolgreichen Jahresbilanz. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

wurden wieder mit vielen menschlichen<br />

Tragödien konfrontiert.<br />

Ihre helfende Begleitung hat auch<br />

im vergangenen Jahr viele suchtkranke<br />

Menschen zurück in ein<br />

sinnerfülltes Leben geführt.<br />

In den drei stationären Einrichtungen<br />

[dem Krankenhaus <strong>Maria</strong><br />

<strong>Ebene</strong> einschließlich der Ambulanz,<br />

den Therapiestationen<br />

Carina und Lukasfeld], drei ambulanten<br />

Beratungsstellen [den<br />

Cleans Feldkirch, Bregenz und<br />

Bludenz] und der Präventionsstelle<br />

Supro bietet die <strong>Stiftung</strong> als<br />

Europäisches Suchtkrankenzentrum<br />

nicht nur Medizin, Therapie<br />

und Pflege auf hohem Niveau an;<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> ist vor Allem auch<br />

eine Oase der Menschlichkeit.<br />

Diese Qualitätstandards dürfen<br />

niemals in Frage gestellt werden,<br />

auch nicht durch Einsparungen.<br />

Die Einrichtungen waren wiederum<br />

voll ausgelastet. Trotz einschneidender<br />

Sparmaßnahmen<br />

ist es gelungen, die Ansätze des<br />

Voranschlages einschließlich der<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

mit dem Land vereinbarten Abgangsbegrenzung<br />

punktgenau<br />

einzuhalten. Auf Initiative unseres<br />

Kuratoriumsmitgliedes und<br />

Obmannes der Vorarlberger Gebietskrankenkasse<br />

Manfred Brunner<br />

gab die Kasse im Rahmen der<br />

Klärung der anstehenden Finanzierungsfragen<br />

die Zusage für die<br />

Finanzierung eines Präventionsprojektes.<br />

Die restlichen offenen<br />

Finanzierungsfragen wurden daraufhin<br />

durch das Engagement<br />

von Landesstatthalter Dr. Hans<br />

Peter Bischof zum Wohle der <strong>Stiftung</strong><br />

gelöst. Dafür möchten wir<br />

uns bei beiden Herren ausdrücklich<br />

bedanken.<br />

Besondere Schwerpunkte im Berichtsjahr<br />

waren der Umbau der<br />

Ambulanz, die Errichtung der<br />

Kneippanlage mit Wassertrete,<br />

der Abschluss der Bauarbeiten im<br />

Stiegenhaus und im Wirtschaftsbereich,<br />

die Umstrukturierung<br />

der EDV auf Terminal Server, die<br />

Erweiterung des Beratungsnetzes<br />

durch Clean Bludenz und das traditionelle<br />

Fachsymposium zum<br />

Thema „Sucht & Migration“. Mit<br />

der Taufe des schönsten Raumes<br />

im Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> als<br />

„Rosa Bitschnau - Saal“ wollen<br />

wir das verdienstvolle und unvergessliche<br />

Wirken unserer Gründerin<br />

Rosl Bitschnau verewigen.<br />

Die Teams der einzelnen Einrichtungen<br />

führten neben ihrer täglichen<br />

Arbeit mit Patienten und<br />

Klienten eindrucksvolle Aktivitäten<br />

durch. Die in den Berichten<br />

der Einrichtungen dargestellt<br />

sind.<br />

Ein bemerkenswertes Ereignis<br />

im vergangenen Jahr war die<br />

Prüfung der Gebarung durch den<br />

Landesrechnungshof. In ihrem<br />

Prüfbericht stellten die Prüfer<br />

der Arbeit der <strong>Stiftung</strong> ein sehr<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

gutes Zeugnis aus. Darüber hinaus<br />

zeigten sie klar auf, dass die<br />

Abgangsentwicklung im Wesentlichen<br />

nicht im Einflussbereich<br />

des Managements der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> liegt. Über einzelne<br />

Empfehlungen und mögliche Konsequenzen<br />

werden wir in nächster<br />

Zeit gemeinsam mit dem Land<br />

beraten. Dabei gehen wir davon<br />

aus, dass die Eigenständigkeit<br />

der <strong>Stiftung</strong> nicht in Frage gestellt<br />

wird. Der Prüfbericht wird<br />

Anfang des Jahres dem Landtag<br />

und Kontrollausschuss übermittelt<br />

werden.<br />

Im Jahre 2006 wird die <strong>Stiftung</strong><br />

ihr dreißigjähriges Jubiläum<br />

feiern, mit dem eine äußerst<br />

segensreiche Tätigkeit für viele<br />

suchtkranke Menschen sowie für<br />

die Gesellschaft unseres Landes<br />

bestätigt wird. An dieser Entwicklung<br />

waren Gründer, Mitglieder<br />

des Kuratoriums und des<br />

Vorstandes vor Allem aber die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

beteiligt.<br />

Im Rückblick auf die sehr positive<br />

Entwicklung im <strong>Stiftung</strong>sgeschehen<br />

im Jahre <strong>2005</strong> ist es mir ein<br />

Bedürfnis allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, den ehrenamtlich<br />

tätigen Mitgliedern des Kuratoriums<br />

sowie den Stellenleitern<br />

Dank und Anerkennung auszusprechen.<br />

Besonders bedanke ich<br />

mich bei Herrn Univ. Prof. Primar<br />

Dr. Reinhard Haller für die souveräne<br />

fachliche Leitung und bei<br />

Herrn Mag. Günter Amann für<br />

das professionelle Management.<br />

Deren enge und harmonische Zusammenarbeit<br />

ist ein Garant für<br />

eine von Menschlichkeit, hohem<br />

Verantwortungsbewusstsein und<br />

nachhaltiger Qualität getragene<br />

zukünftige Arbeit in der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong>.<br />

Bericht des Vorstandsvorsitzenden


Bericht des Chefarztes<br />

Bericht des<br />

Chefarztes<br />

Prof. Reinhard Haller<br />

Sucht ist vielgestaltig, wirkt in<br />

die verschiedensten Lebensbereiche<br />

hinein und ändert immer<br />

wieder ihr Gesicht. Deshalb muss<br />

auch die Behandlung von Alkohol-<br />

und Drogenproblemen sehr umfassend<br />

sein und sich ständig auf<br />

neue Entwicklungen einstellen.<br />

Suchttherapie ist mehr als reine<br />

Medikamentenverschreibung<br />

oder Erziehung zu einem suchtmittelfreien<br />

Leben. Die Behandlung<br />

von suchtkranken Menschen<br />

erfordert viel Sensibilität und<br />

Einfühlungsvermögen, sie muss<br />

den Menschen in seiner Gesamtheit<br />

erfassen und ihm in seiner<br />

Einzigartigkeit gerecht werden.<br />

Neue Entwicklungen auf dem<br />

Suchtsektor zeigen sich in der<br />

massiven Zunahme des Heroinproblems,<br />

der starken Betroffenheit<br />

von jungen Menschen und<br />

dem kaum zu stoppenden Modetrend<br />

des sogenannten „Binge<br />

- Trinkens“. Verantwortlich für<br />

diese neue Situation auf dem<br />

Drogensektor ist der weltweit<br />

vermehrte Anbau von Opium und<br />

die auch das Rauschgiftproblem<br />

treffende Globalisierung, aber<br />

auch die vermehrte Bereitschaft<br />

von Menschen in den Industrieländern,<br />

sich zu betäuben, sei<br />

dies aus seelischer Not, aufgrund<br />

psychischer Probleme oder unerträglichen<br />

sozialen Bedingungen.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Eine Gruppe unserer Gesellschaft,<br />

welche von der Drogensucht besonders<br />

betroffen ist, stellen Migranten<br />

und Gastarbeiterkinder<br />

der zweiten Generation dar. Wir<br />

haben deshalb das alljährliche<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> Symposium dieser<br />

Symptomatik gewidmet.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> als das<br />

Vorarlberger Behandlungszentrum<br />

für Menschen mit Suchtproblemen<br />

bemüht sich, auf diese<br />

aktuellen Entwicklungen zu<br />

reagieren, süchtigem Verhalten<br />

vorzubeugen und den alkohol-<br />

und drogenabhängigen Menschen<br />

möglichst früh Hilfe zukommen zu<br />

lassen. Im vergangenen Jahr hat<br />

sich das Projekt „Mehr Spaß mit<br />

Maß“ besonders auf das Problem<br />

des Jugendalkoholismus fokussiert.<br />

Darüber hinaus haben wir<br />

versucht, den gesamten Interventionsbereich<br />

neu zu organisieren<br />

und an die gegenwärtigen Erfordernisse<br />

zu adaptieren.<br />

Im Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

konnten wir durch die Eröffnung<br />

neuer Ambulanzräume und die<br />

Einführung eines modernen Ambulanzkonzeptes<br />

die Hilfe und<br />

Therapie noch näher an die Menschen<br />

bringen und besonders<br />

auch jenen Unterstützung zu bieten,<br />

die aus familiären oder beruflichen<br />

Gründen keine stationäre<br />

Behandlung machen können.<br />

Die Therapiestation Lukasfeld<br />

hat auf den großen Andrang von<br />

jungen Menschen, welche den<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 4 und 5<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Wunsch auf eine stationäre Therapie<br />

haben, mit einer Flexibilisierung<br />

des Therapiekonzeptes<br />

reagiert, wodurch der Zugang erleichtert<br />

wurde.<br />

Durch bauliche Maßnahmen wurden<br />

die Bedingungen für unserer<br />

Patienten auf der Therapiestation<br />

Carina verbessert.<br />

Durch die Übernahme der psychosozialen<br />

Beratungsstelle in<br />

Bludenz von Dr. Wilhelm Jochum,<br />

dem für die jahrelange Aufbauarbeit<br />

und die weitere Kooperation<br />

unserer besonderer Dank gilt, hat<br />

die ambulante Drogenbehandlung<br />

eine Ausweitung erfahren. Zu<br />

den traditionellen Aufgaben der<br />

höherschwelligen Beratungsstellen<br />

kommt immer mehr jene der<br />

Substitutionstherapie, eines besonders<br />

schwierigen und verantwortungsvollen<br />

Bereiches, dazu.<br />

Dies stellt für die Mitarbeiter eine<br />

große fachliche und persönliche<br />

Herausforderung dar.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> wird also<br />

weiterhin Hochkonjunktur haben.<br />

Neben unserem wichtigsten Gut,<br />

der persönlichen Zuwendung und<br />

fachkompetenten Hilfe, werden<br />

wir auch im Jahr 2006 viel Energie<br />

für Aufrechterhaltung und<br />

Ausbau im Bereich der Suchtprävention,<br />

-therapie und -rehabilitation<br />

aufbringen. Im Mittelpunkt<br />

muss dabei immer der durch die<br />

Sucht unfrei gewordene, seine<br />

Ganzheit nicht mehr leben könnende<br />

Mensch stehen.


Bericht des<br />

Verwaltungsdirektors<br />

Günter Amann<br />

1. Eröffnung von Clean Bludenz<br />

durch Übernahme der Mitarbeiter<br />

und Aufgaben der Suchtberatung<br />

Bludenz<br />

Mit 1. April <strong>2005</strong> konnten in der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> die Mitarbeiter<br />

der Beratungsstelle Clean<br />

Bludenz herzlich willkommen geheißen<br />

werden.<br />

Die Suchtberatung Bludenz wurde<br />

mit dem Ziel, eine weitere Effizienzverbesserung<br />

und Synergienutzung<br />

in der Vorarlberger<br />

Drogenhilfe zu erreichen, in die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> aufgenommen.<br />

Die Eingliederung der Beratungsstelle<br />

wurde vom Vorstand des<br />

Trägervereins der Suchtberatung<br />

Bludenz beschlossen und<br />

von allen Beschäftigten mitgetragen.<br />

Das Land Vorarlberg hat<br />

sich dem Wunsch des bisherigen<br />

Trägers und der Mitarbeiter sehr<br />

gerne angeschlossen, erfreut auf<br />

die Übergabe der Trägerschaft an<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> reagiert<br />

und sich mit dieser Übergabe einverstanden<br />

erklärt. Der ehemalige<br />

Leiter Dr. Wilhelm Jochum<br />

führt hierbei seine medizinisch<br />

fachärztliche Betreuung auch unter<br />

der Trägerschaft der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> weiterhin fort.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

2. Personal<br />

Außer der oben erwähnten Aufnahme der Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />

Clean Bludenz haben sich im Wesentlichen keine Änderungen<br />

im Dienstpostenplan <strong>2005</strong> ergeben.<br />

Dienstpostenplan <strong>2005</strong> [ohne Aushilfen | Angaben in Prozent | 1 Stelle = 100%]<br />

Berufsgruppen Ärztliche<br />

Leitung<br />

Zentrale <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapie<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Wirtschaft<br />

Leiter 100 100 - - -<br />

Ärzte inkl. BD-Ärzte - - 470 - 150<br />

Psychologen | Berater - - 280 - 20<br />

Sozialarbeiter - - 200 - -<br />

Sozio- | Arbeits- | Kreativtherapie - - 300 - 50<br />

Pflegepersonal - - 830 - -<br />

WG-Personal - - - - -<br />

Verwaltung - 700 - - 30<br />

Sekretariat 50 - 120 - 30<br />

Köche | Küchenhilfen - - - 550 -<br />

Betriebspersonal - - - 265 -<br />

Lehrlinge - 100 - - -<br />

150 900 2200 815 280<br />

Carina Lukasfeld Clean<br />

Feldkirch<br />

Clean<br />

Bregenz<br />

Leiter 100 100 75 100 80<br />

Ärzte inkl. BD-Ärzte 20 190 10 10 -<br />

Psychologen | Berater 428 180 60 80 75<br />

Sozialarbeiter 120 - 205 180 130<br />

Sozio- | Arbeits- | Kreativtherapie 280 290 - - -<br />

Pflegepersonal 285 600 - - -<br />

WG-Personal - 100 - - -<br />

Verwaltung, Sekretariat 85 100 50 80 30<br />

Betriebspersonal - 130 - - -<br />

1.315 1.670 400 450 315<br />

SUPRO Projekt<br />

Supromobil<br />

Projekt<br />

Mehr Spaß<br />

mit Maß<br />

Projekt<br />

Eigenständig<br />

Werden<br />

Leiter 100 100 - - -<br />

Psychologen | Berater 150 30 110 50 -<br />

Sozialarbeiter - - - - 140<br />

Sekretariat 100 - - - -<br />

350 130 110 50 140<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Ambulanz<br />

Clean<br />

Bludenz<br />

Prostituierten<br />

Betreuung<br />

Bericht des Verwaltungsdirektors


Bericht des Verwaltungsdirektors<br />

3. Bauaktivitäten<br />

Wie schon das letzte Jahr war<br />

auch das Jahr <strong>2005</strong> gekennzeichnet<br />

durch Verbesserungen in der<br />

Organisation und strukturellen<br />

Substanz der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

und ihren Abteilungen.<br />

Die bauliche Sanierung am Krankenhaus<br />

in Frastanz und die<br />

Neuorganisation der Ambulanz<br />

wurden im Jahr 2004 abgeschlossen.<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> wurden die notwendigen<br />

Verbesserungen im<br />

Hygiene- und Wirtschaftsbereich<br />

verwirklicht. Dank der Unterstützung<br />

von Sponsoren konnte<br />

eine Kneippanlage und Wassertrete<br />

gebaut werden, wodurch<br />

eine Verbesserung der Qualität in<br />

der Behandlung erreicht werden<br />

konnte.<br />

Wir möchten an dieser Stelle den<br />

Sponsoren und dem Land Vorarlberg<br />

für ihre Unterstützung herzlich<br />

danken.<br />

In der Therapiestation Carina<br />

wurde mit den Planungen für die<br />

aus arbeitnehmerschutz-, hygiene-<br />

und brandschutzrechtlichen<br />

Gründen dringendst notwendigen<br />

Sanierungen und Adaptierungen<br />

begonnen. Die spitalsbehördliche<br />

Genehmigung wird für das erste<br />

Halbjahr 2006 avisiert.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

4. Organisation | Revision<br />

Dem Bericht über die Prüfung der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> durch den<br />

Landesrechnungshof in den Monaten<br />

September bis November<br />

ist zu entnehmen, dass die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> sehr gute Arbeit<br />

geleistet hat und eine hohe<br />

Reputation genießt. Entgegen<br />

den sonstigen Gepflogenheiten<br />

sprach der Landesrechnungshof<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> sogar<br />

Lob aus.<br />

Die wesentlichen Kritikpunkte<br />

und Empfehlungen betreffen<br />

Systemfragen, wie das nachteilige<br />

Finanzierungssystem, die<br />

Rechtsform, die Vereinheitlichung<br />

der Standorte sowie die<br />

Leitung des Geschäftsfeldes Prävention<br />

und der Präventionsprojekte.<br />

Verhandlungen zur Lösung<br />

dieser Problemfelder wurden von<br />

der <strong>Stiftung</strong> bereits vorab in die<br />

Wege geleitet. Die Kritikpunkte,<br />

Vorschläge und Empfehlungen<br />

werden gemeinsam mit dem Land<br />

genau geprüft und nach Möglichkeit<br />

auch umgesetzt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 6 und 7<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

5. EDV<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Nachdem das auf Windows NT 4.0<br />

Servern basierende EDV System<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> seit<br />

1998 im Einsatz ist, wurde <strong>2005</strong><br />

mit der Modernisierung der Systeme<br />

begonnen.<br />

Nach Prüfung verschiedener Varianten<br />

fiel die Entscheidung auf<br />

eine auf Citrix Metaframe und<br />

Windows 2003 Server basierende<br />

Terminalserverlösung. Dabei werden<br />

Server zentral im Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> betrieben, in<br />

allen anderen Einrichtungen wird<br />

über Internetleitungen direkt auf<br />

diesen Servern gearbeitet. Ausgaben<br />

für Kauf und Instandhaltung<br />

teurer Serverhard- und Software<br />

können somit eingespart werden.<br />

Weitere Vorteile bringen verbesserte<br />

Sicherheit, effektivere<br />

Administration sowie eine hohe<br />

Zukunftssicherheit. Bei einer Terminalserverlösung<br />

können clientseitig<br />

auch ältere Geräte verwendet<br />

werden, da die Leistung des<br />

Systems nicht von der Leistung<br />

der einzelnen Clients abhängt.<br />

Auf Citrix basierende Terminalserverlösungen<br />

sind in Vorarlberg<br />

unter anderem bereits bei<br />

der Caritas und der Lebenshilfe<br />

erfolgreich im Einsatz.


Ein weiter Meilenstein war die Umstellung<br />

auf VMware, wobei auf<br />

einer Hardware mehrere Server<br />

virtuell betrieben werden können.<br />

Eine sehr leistungsstarke und<br />

ausfallssichere Hardware ersetzt<br />

somit viele einzelne Geräte.<br />

Im Zuge der Umstellungen wurden<br />

Datenschutz und Datensicherheitskonzepte<br />

den aktuellsten<br />

Anforderungen angepasst.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2005</strong> wurden von<br />

1,75 Mitarbeitern und einem Lehrling<br />

105 Bildschirmarbeitsplätze<br />

und 126 Mitarbeiter mit EDV Zugang<br />

betreut.<br />

6. Statistische Daten <strong>2005</strong><br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

verrechnete Pflegetage 28.925 Tage<br />

Stationäre Patienten 583<br />

Stationäre Aufnahmen 505<br />

Durchschnittliche Verweildauer in Tagen ca. 56 Tage<br />

Durchschnittliche Auslastung der Stationen über 96%<br />

Anteil Vorarlberger Patienten ca. 59,2%<br />

Anteil Innerösterreichischer Patienten ca. 36,6%<br />

Anteil Ausländischer Patienten ca. 4,2%<br />

Alter der Patienten 15 - 45 Jahre 318 Aufnahmen<br />

45 - 65 Jahre 172 Aufnahmen<br />

über 65 Jahre 15 Aufnahmen<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Bericht des Verwaltungsdirektors


Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

„Quid novi? Natura non facit saltus“.<br />

Auch das Krankenhaus <strong>Maria</strong><br />

<strong>Ebene</strong> macht keine Sprünge,<br />

aber es geht seinen Weg – und, so<br />

hoffen wir, zum Wohle Aller.<br />

Die mit Ende 2004 frei gewordene<br />

Arztstelle konnte ab 01-01-<br />

<strong>2005</strong> mit Fr. Dr. Astrid Loss, FÄ<br />

für Psychiatrie, nachbesetzt werden.<br />

Ende März verließ uns Fr. Dr.<br />

Sonja Koren, um ihren Weg zur<br />

Facharztausbildung fortzusetzen.<br />

Im Zuge dessen wurde Anfang<br />

April unser Team durch die neue<br />

Ambulanzärztin, Fr. Dr. Claudia<br />

Knoflach-Reichart, ergänzt; ihr<br />

Anstellungsverhältnis beträgt<br />

70 %, für die verbleibenden 30<br />

Stellenprozent konnten wir Fr.<br />

Dr. Friederike Gschließer wiedergewinnen,<br />

eine Kollegin, die bis<br />

1994 durch viele Jahre im Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> tätig war.<br />

Bereits zum dritten Mal fand am<br />

20-05 das sich zunehmender<br />

Beliebtheit erfreuende „Ehemaligen-Treffen“<br />

statt, an dem viele<br />

Patienten, Angehörige, Freunde<br />

und Mitarbeiter teilnahmen.<br />

Als weitere Möglichkeit für ein<br />

gemütliches Zusammensein wurde<br />

vom Verein „Friends of ME“<br />

und der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> am<br />

07-09 ein sehr gut besuchtes<br />

Grillfest veranstaltet.<br />

Dieses Jahr stand das Symposium,<br />

welches am 04-11 stattfand,<br />

unter dem Titel „Sucht und Migration“,<br />

wobei in diesem Rah-<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

men auch das 10-jährige Jubiläum<br />

der Therapiestation Lukasfeld<br />

gefeiert wurde und dieser Abend<br />

weitgehend vom Team und den<br />

Patienten der Therapiestation<br />

auf äußerst originelle, humorvolle<br />

und zugleich tiefsinnige Art<br />

gestaltet wurde.<br />

Neben den beschriebenen personellen<br />

Veränderungen und stattgefundenen<br />

Veranstaltungen kam<br />

es in diesem Jahr am Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> zu weiteren<br />

Umbauten – so z.B. der behindertengerechte<br />

Zugang zu den neuen<br />

Ambulanzräumlichkeiten, die<br />

Errichtung einer Außenkneippanlage,<br />

der Abschluss der Bauarbeiten<br />

für einen Kneippraum<br />

und einen Physiotherapieraum im<br />

Untergeschoss, die nun allesamt<br />

zu einer Verbesserung der Infrastruktur<br />

führen.<br />

Im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

wurde intensiv am „Aufnahmemanagement“<br />

gearbeitet.<br />

Dieses Projekt wird Anfang 2006<br />

abgeschlossen.<br />

Der zu erwartenden Entwicklung<br />

im gesundheitsökonomischen Bereich<br />

mit Verlagerung aus dem<br />

stationären in den ambulanten<br />

Sektor hat Univ. Prof. Prim. Dr.<br />

R. Haller Rechnung getragen und<br />

ein neues Ambulanzkonzept erarbeitet,<br />

wobei vor allem auch eine<br />

dynamische Anpassung an neue<br />

Trends und Erfordernisse Wert<br />

gelegt wurde.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 8 und 9<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Wie in der folgenden Ambulanzstatistik<br />

ersichtlich wird, spiegelt<br />

sich diese Entwicklung insbesondere<br />

durch die in der zweiten<br />

Jahreshälfte gestiegenen Ambulanzkontakte<br />

wider.<br />

Patientenstatistik stationär<br />

355 Patienten wurden aufgenommen,<br />

davon 260 Männer [73,24<br />

%] und 95 Frauen [26,76 %], in<br />

Summe 17.235 Belegstage und<br />

eine Auslastung von 94,44 %.<br />

Davon kamen aus Vorarlberg 195<br />

[54,93 %], Tirol 53 [14,93 %],<br />

Salzburg 49 [13,80 %], Oberösterreich<br />

17 [4,79 %], Südtirol<br />

9 [2,54 %], Kärnten 7 [1,97 %],<br />

Niederösterreich 5 [1,41 %], Steiermark<br />

4 [1,13 %], Wien 4 [1,13 %],<br />

Burgenland 3 [0,85 %], sonstiges<br />

Ausland 9 [2,54 %].<br />

Ambulanzkontakte<br />

5846 Patienten, davon 4348<br />

Männer und 1498 Frauen. Davon<br />

343 Erstkontakte und 5503<br />

Nachbehandlungen.<br />

Beratungsstelle Bregenz<br />

Aufgrund von langfristigen Krankenständen<br />

im ärztlichen Team<br />

konnte die regelmäßige Besetzung<br />

der Beratungsstelle nicht<br />

mehr gewährleistet werden, was<br />

sich letztlich in der im Vergleich<br />

zum Vorjahr gesunkenen Frequenzzahl<br />

widerspiegelt. Insgesamt<br />

244 Patienten, davon 57<br />

Frauen und 187 Männer.


Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

„Quid novi? Natura non facit saltus“.


Therapiestation Carina<br />

Wir haben im Zeitraum <strong>2005</strong> eine<br />

durchschnittliche Auslastung von<br />

knapp über 100 % erreicht. Auch<br />

in diesem Jahr herrschte wiederum<br />

eine sehr hohe Nachfrage<br />

nach unserem Behandlungsangebot.<br />

Die durchschnittliche Wartezeit<br />

beträgt cirka 5 Monate.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir<br />

insgesamt 73 Patienten behandelt.<br />

Davon 15 aus dem Vorjahr<br />

übernommen, 19 werden ins neue<br />

Jahr übernommen und insgesamt<br />

sind 58 Neuzugänge zu verzeichnen<br />

[49 Neu- , 9 Wiederaufnahmen].<br />

Im Jahr <strong>2005</strong> haben 54 Patienten<br />

die Therapie abgeschlossen, 38<br />

davon erfolgreich, 9 haben die<br />

Therapie von sich aus abgebrochen<br />

[innerhalb des 1. Monats]<br />

und 7 wurden von unserer Seite<br />

aus entlassen, mit der Möglichkeit<br />

der Wiederaufnahme. Von diesen<br />

Patienten haben 6 die Möglichkeit<br />

eines erneuten Therapieantritts<br />

innerhalb eines Jahres wiederum<br />

in Anspruch genommen.<br />

Die durchschnittliche Verweildauer<br />

der erfolgreich abgeschlossen<br />

Patienten liegt bei 5,5 Monaten.<br />

Vergleicht man in diesem Zusammenhang<br />

Männer und Frauen<br />

miteinander, so bleiben die Männer<br />

durchschnittlich 6 Monate in<br />

Therapie, die Frauen um 1 Monat<br />

kürzer [5 Monate].<br />

Von den 58 Neuzugängen kamen<br />

38 Patienten aus Vorarlberg, 2<br />

Patienten aus dem Südtirol, 1<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Patient aus Liechtenstein und 13<br />

Patienten aus den anderen Bundesländern.<br />

Das bedeutet, dass<br />

zwei Drittel aller Patienten im<br />

vergangenen Jahr aus Vorarlberg<br />

stammen und hier die Möglichkeit<br />

der Behandlung ihrer Sucht- und<br />

Persönlichkeitsproblematik vor<br />

Ort in Anspruch genommen haben.<br />

Trotz großer Probleme am Arbeitsmarkt<br />

konnten 17 Patienten<br />

in den 1. Arbeitsmarkt integriert<br />

werden. 9 Patienten konnten in<br />

eine Ausbildungseinrichtung wie<br />

z. B. Schule, Arbeitsprojekt, Berufsorientierungskurs<br />

oder in<br />

eine Schulung und Maßnahme des<br />

AMS vermittelt werden. 1 Patient<br />

hat nach der Therapie seinen Zivildienst<br />

begonnen.<br />

Von den abgeschlossen Patienten<br />

haben 7 in einer Wohngemeinschaft<br />

Aufnahme gefunden, 23<br />

sind in eine eigene Wohnung gezogen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 10 und 11<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Das therapeutische Team blieb<br />

im wesentlichen konstant und<br />

stabil. 4 Personen haben bei uns<br />

ein Praktikum absolviert.


Initiative Qualitätssicherung <strong>2005</strong><br />

Im Beobachtungszeitraum 2001<br />

bis <strong>2005</strong> haben jeweils über 70%<br />

der Patienten ihre Therapie regulär<br />

und damit erfolgreich abgeschlossen.<br />

Haltequoten in dieser<br />

Höhe stellen ein anerkanntes<br />

Qualitätskriterium stationärer<br />

Einrichtungen zur Behandlung<br />

von Abhängigkeitserkrankungen<br />

dar. Die Therapiestation Carina<br />

verfügt diesbezüglich über ein erprobtes<br />

und bewährtes Behandlungskonzept.<br />

Ein kontinuierlicher Therapieprozess<br />

ist eine notwendige Prämisse<br />

effektiver und effizienter<br />

therapeutischer Arbeit mit Suchtklientel.<br />

Vor Beginn der „Initiative<br />

Qualitätssicherung“ waren<br />

objektivierte und standardisierte<br />

klinisch-diagnostische Informationen<br />

über Patienten im Therapieverlauf<br />

kaum verfügbar. Eine<br />

Beurteilung der Verlaufs- und<br />

Ergebnisqualität der stationären<br />

Therapie auf breiter Datenbasis<br />

war mit Ausnahme der oben genannten<br />

Halte- bzw. Abbruchquote<br />

nicht möglich. Ein Monitoring,<br />

und die Nutzung von erfassbaren<br />

Qualitätsparametern zur Umsetzung<br />

von Verbesserungsmaßnahmen<br />

war nicht realisierbar.<br />

Erste konzeptuelle Überlegungen<br />

erfolgten bereits in den Jahren<br />

2000 | 2001. Konkrete Schritte<br />

wurden im Herbst 2004 gesetzt<br />

- die hier präsentierte „Initiative<br />

Qualitätssicherung“ wurde ins<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Leben gerufen. Der erste Schritt<br />

bestand darin, ein am Behandlungskonzept<br />

und aktuellen Forschungs-<br />

und Wissensstand orientiertes<br />

Modell zur Dokumentation<br />

und Evaluierung stationärer Entwöhnungsbehandlungen<br />

zu entwickeln.<br />

Auf der Grundlage dieses Modells<br />

wurden die nachfolgenden Zielsetzungen<br />

formuliert und unmittelbar<br />

im Anschluss daran mit<br />

der inhaltlichen Entwicklung und<br />

praktischen Umsetzung durch ein<br />

Fachteam begonnen.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

1. Aufnahmebericht<br />

Einführung einer in den Therapieprozess<br />

integrierten, standardisierten<br />

klinisch - psychologischen<br />

Eingangsdiagnostik<br />

2. Abschlussbericht<br />

Systematische Erhebung der Ergebnisqualität<br />

bei regulär abgeschlossenen<br />

Therapien inklusive<br />

Abschlussdiagnostik<br />

3. Katamnesebericht Einführung<br />

von standardisierten Katamneseerhebungen<br />

für regulär abgeschlossene<br />

Therapien.<br />

Rückblicke | Einblicke


Therapiestation Carina<br />

Mit Beginn des Jahres 2006<br />

konnte die Entwicklung und Erprobung<br />

einer klinisch - psychologischen<br />

Eingangsdiagnostik, die<br />

in den Therapieprozess integriert<br />

und standardisiert ist, sowie einer<br />

systematischen Erhebung<br />

der Ergebnisqualität abgeschlossen<br />

und in den Regelbetrieb übergeführt<br />

werden. Ziel ist es, noch<br />

im ersten Quartal 2006 mit der<br />

Katamnsese für den gesamten<br />

Patientenjahrgang 2004 und<br />

parallell dazu, mit den 1 - Jahreskatamnesen<br />

für jene Patienten<br />

zu beginnen, die von Jänner bis<br />

März des vergangenen Jahres<br />

ihre Therapie erfolgreich abgeschlossen<br />

haben.<br />

Eine erste Zwischenbilanz der<br />

„Initiative Qualitätssicherung“<br />

erlaubt einen differenzierteren<br />

Blick auf die Behandlungsqualität<br />

in der Therapiestation Carina<br />

mit positivem Resümee. In der<br />

Therapiestation Carina wird eine<br />

qualitativ hochwertige Dienstleistung<br />

im Angebotssegment<br />

der stationären, langzeitorientierten<br />

Entwöhnungsbehandlung<br />

gestellt. Erste vorliegende Daten<br />

zur Ergebnisqualität mit Stand<br />

31-12-<strong>2005</strong> zeigen auf, dass 85%<br />

der bislang befragten Patienten<br />

ihren persönlichen Therapieerfolg<br />

als „gut“ bis „sehr gut“ beurteilen.<br />

Ebenfalls gaben nahezu<br />

85% der Befragten bei Abschluss<br />

der Therapie an, mit ihrer Therapie<br />

„zufrieden“ bzw. sogar „sehr<br />

zufrieden“ zu sein. Für über 80%<br />

der befragten Patienten traf es<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

zu, aus der Therapie wesentliche<br />

Erkenntnisse für ihre zukünftige<br />

Lebensgestaltung ziehen zu können.<br />

Für 77% traf es genau bzw.<br />

zum überwiegenden Teil zu, sich<br />

mit Therapieabschluss viel besser<br />

in der Lage zu sehen, Probleme<br />

und Schwierigkeiten in ihrem Leben<br />

besser meistern zu können.<br />

Für 77% der befragten Patienten<br />

traf es genau bzw. zum überwiegenden<br />

Teil zu, dass die Therapie<br />

zu einer Verbesserung ihrer<br />

Lebensqualität beigetragen hat.<br />

Insgesamt schätzten 92% der<br />

Patienten seit Antritt ihrer Therapie<br />

in ihrem Denken, Fühlen und<br />

Handeln signifikant bis hochsignifikant<br />

positive Veränderungen<br />

erlebt zu haben.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 12 und 13<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro


Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Einblicke | Ausblicke


Therapiestation Lukasfeld<br />

KONZEPT „8 Wochen +“<br />

Seit 17-05-<strong>2005</strong> gibt es in der Therapiestation<br />

Lukasfeld eine Flexibilisierung<br />

der Therapiezeiten.<br />

Während zuvor für eine Entwöhnungsbehandlung<br />

mindestens<br />

fünf bis sechs Monate gefordert<br />

wurden, tragen wir nun dem Bedürfnis<br />

Rechnung, auf individuelle<br />

Behandlungswünsche gezielter<br />

einzugehen. Wir verlieren dabei<br />

jedoch die Langzeitperspektive<br />

insofern nicht aus den Augen, als<br />

wir nun auch hinsichtlich Wiederaufnahmen<br />

offener sind. Gerade<br />

bei schweren Abhängigkeiten, die<br />

oft mit anderen psychischen Problematiken<br />

behaftet sind, kann in<br />

acht Wochen gerade einmal ein<br />

Entzug und eine Stabilisierung<br />

erreicht werden.<br />

In der Planungsphase war ein<br />

Treffen mit Expertinnen und Experten<br />

anderer stationärer und<br />

ambulanter Einrichtungen aus<br />

Vorarlberg und Liechtenstein<br />

sehr hilfreich. Hier wurden neue<br />

Sichtweisen und Wünsche anderer<br />

Stellen sichtbar.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Im Rahmen von „8 Wochen +“<br />

kann der Patient nach einer cirka<br />

vierwöchigen Probetherapie<br />

entscheiden, ob sie oder er noch<br />

weitere vier Wochen bleibt. Es ist<br />

aber auch weiterhin möglich, längere<br />

Therapien mit einer Gesamtzeit<br />

von bis zu sechs Monaten<br />

durchzuführen.<br />

Was ist inhaltlich neu?<br />

- tägliche Morgengruppen mit<br />

Anwesenheit aller Mitglieder<br />

der Patientengruppe [außer<br />

Krankenzimmer] und Team<br />

- „Problem group“ und zeitgleich<br />

„no problem group“ an zwei<br />

Nachmittagen, um den unter-<br />

schiedlichen Wünschen nach<br />

aufdeckender Psychotherapie<br />

und Selbsterfahrung Rechnung<br />

zu tragen<br />

- Partizipation: Hausgruppe als<br />

gemeinsames Entscheidungs-<br />

gremium für bestimmte Regeln<br />

und Planungen, mehr Mitspra-<br />

che auch in anderen Bereichen<br />

sowie die Teilnahme von Pati-<br />

entensprecher und Stellvertre-<br />

ter an den wöchentlichen Team-<br />

sitzungen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 14 und 15<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Selbsterfahrung durch Outdoor-<br />

Training in der Therapiestation<br />

Lukasfeld<br />

Dieses Jahr fanden ein Winter-<br />

und zwei Sommerprojekte statt.<br />

Mit sechs Patientinnen und Patienten<br />

waren wir jeweils vier Tage<br />

im Bregenzerwald und im Großwalsertal<br />

unterwegs.<br />

Ein Schwerpunkt wurde auf Stärkung,<br />

Erleben und Entdecken<br />

sowie Weiterentwicklung der<br />

persönlichen Ressourcen der<br />

Teilnehmer gelegt.<br />

Neben verschiedenen Programmpunkten<br />

wie z.B. der Bau eines<br />

Brotofens, einer Schluchtüberquerung<br />

oder alleine eine Nacht<br />

im Freien zu verbringen wurde<br />

die Schwitzhütte zu einem besonderen<br />

Erlebnis für die Teilnehmer<br />

und Teilnehmerinnen.<br />

Das zentrale Thema dabei war, am<br />

eigenen Leib die Parallelen zwischen<br />

der Reinigung des Körpers<br />

und der Reinigung des Geistes zu<br />

erfahren.


Die langfristigen Ziele dieser Projekte<br />

bestehen darin, das Erfahrene<br />

in die Realität des Alltags zu<br />

übertragen.<br />

Marienruh „eine Selbsterfahrung<br />

besonderer Art“<br />

Im September <strong>2005</strong> machten<br />

wir uns mit dem Thema „Masken<br />

- Maske - mein Krafttier“ über<br />

mehrere Tage nach Marienruh,<br />

eine alpine Hütte bei Laterns, auf<br />

den Weg. In kreativer Atmosphäre<br />

gestalteten wir zusammen mit<br />

den Patientinnen und Patienten<br />

Masken, deren Wirkungsweise zu<br />

erspüren war und sich damit auf<br />

innere und äußere Prozesse einzulassen.<br />

Wunderschönes Wetter ermöglichte<br />

es uns, eine Bergtour zu<br />

unternehmen, ein Feuerritual zu<br />

zelebrieren und die Natur als unerschöpfliche<br />

Kraftquelle zu nutzen.<br />

Begegnung und Kontakt wurden<br />

als wertschätzend, achtsam<br />

und liebevoll erlebt. Als Erinnerung<br />

bleibt: „Mein Krafttier wird<br />

mich weiterhin begleiten“.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

8 Wochen + | Outdoor-Training | Marienruh


Therapiestation Lukasfeld<br />

Chronologie <strong>2005</strong><br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 16 und 17<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

10-01 bis 13-01 Outdoor-Training in Bizau und am Mellenstock<br />

26-01 Austausch mit Beratungsstellen und stationären Einrichtungen:<br />

„Kurzzeittherapie, wohin?“<br />

16-02 und 02-03 Rodeln in Dafins | Rheintal<br />

23-02 und 16-03 Schitage in Damüls | Bregenzerwald<br />

09-05 bis 12-05 Verlagerung der stationären Therapie nach Furx | Laternsertal<br />

[Renovierungen im Lukasfeld: Böden, Malerarbeiten]<br />

14-04 Besuch der Therapie- und Rehabilitationsstation Lutzenberg | Schweiz<br />

17-05 Beginn mit dem neuen Konzept „8 Wochen +“<br />

01-07 Pacht einer benachbarten Wiese für sportliche Aktivitäten<br />

[Eigentümer: Pfarre Meiningen]<br />

11-07 bis 14-07 Outdoor-Training in Bizau und Andelsbuch | Bregenzerwald<br />

12-09 bis 15-09 Outdoor-Training in Marul | Großwalsertal<br />

21-09 bis 23-09 Maskenprojekt in Marienruh | Laterns<br />

30-09 Einladung zum „Nachbarschaftshock“<br />

06-10 Besuch im „clean.kick“, einer Entgiftungs- und Behandlungsstation für<br />

Jugendliche Drogenkonsumenten in Ravensburg<br />

04-11 Symposium „Sucht und Migration – 10 Jahre Lukasfeld“ mit Präsentation eines<br />

multimedialen Projekts, welches 2 Gruppen von Patienten und Teammitgliedern<br />

erarbeitet und präsentiert haben<br />

09-11 Klausurtagung „Erfahrungen mit dem neuen Konzept“<br />

November|Dezember Selbstverteidigungskurs für Frauen [gemeinsam mit Carina und WG]<br />

21-12 Weihnachtsfeier Wohngemeinschaft


Verlängerung der Aufenthaltsdauer<br />

trotz Flexibilisierung<br />

Da das Angebot „8 Wochen +“<br />

bislang nur von ganz wenigen<br />

Patienten angenommen wurde,<br />

kam es zu keiner Verkürzung der<br />

durchschnittlichen Aufenthaltszeit.<br />

Im Gegenteil hat die Aufenthaltsdauer<br />

von 2004 [52,8 Tage]<br />

auf <strong>2005</strong> [89,5 Tage] deutlich zugenommen.<br />

Dies ist zunächst mit<br />

einer signifikanten Abnahme irregulärer<br />

Therapiebeendigungen<br />

zu erklären, die von 87,36% auf<br />

54,6% zurück gegangen sind.<br />

Während also 2004 nur cirka<br />

jeder 10. Patient die komplette<br />

Therapiezeit [mindestens 5 Monate<br />

für alle] absolviert hat, war<br />

es diesmal knapp die Hälfte der<br />

Patienten, die längere Aufenthalte<br />

absolviert hat.<br />

Offensichtlich fällt es schwerer<br />

zu bleiben, wenn es obligatorisch<br />

gefordert ist und leichter, wenn<br />

es als freiwillige Option erfahren<br />

wird. Eine zweite Erklärung<br />

könnte sein, dass die inhaltlichen<br />

und konzeptuellen Veränderungen<br />

von unseren Patientinnen<br />

und Patienten besser angenommen<br />

werden. Ein weiterer Aspekt<br />

mag noch sein, dass der Anteil<br />

von über das Gericht verordneten<br />

Behandlungen [„Therapie statt<br />

Strafe“] von 30,3% auf 36,9%<br />

zugenommen hat.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Weitere Fakten<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

- <strong>2005</strong> wurden 66 Personen für eine Entwöhnungsbehandlung auf-<br />

genommen, 2004 waren es 86, 2003 waren es 69.<br />

- Der Anteil an Patientinnen ist von 36,0% auf 26,2% gesunken.<br />

- Das Durchschnittsalter ist um ein Jahr gesunken und liegt jetzt bei<br />

22,2 Jahren. Die Jüngsten kamen bereits mit 15 zur Aufnahme, die<br />

Ältesten waren 30 Jahre.<br />

- Ausschließlich zum körperlichen Entzug kamen neben den er-<br />

wähnten 66 Aufnahmen 12 Personen [2004 > 10]. Eine Entzugsbe-<br />

handlung für die Therapiestation Carina wurde bei weiteren 8<br />

Personen durchgeführt [2004 > 18].<br />

- Die Gesamtauslastung bezogen auf 16 Betten liegt bei 87,4%.<br />

- Opiate sind als Leitdroge mit 58% gleich vertreten wie im Vorjahr<br />

[2003 > 51%]. Der Anteil von Cannabis als Leitdroge hat von 13%<br />

auf 22,7% zugenommen, der von Kokain ist von 23,2% auf 12,1%<br />

gesunken.<br />

- 53,7% der Patienten hatten neben der Suchtdiagnose noch eine<br />

weitere ICD-10-Diagnose, sodass bei mehr als der Hälfte eine Ko-<br />

morbidität besteht. Dabei handelt es sich in erster Linie um Persön-<br />

lichkeitsstörungen und drogeninduzierte Psychosen. 36,6% hatten<br />

zwei Diagnosen und die Anderen drei und mehr.<br />

- 16 Personen, also cirka ein Viertel, waren ausländischer Herkunft,<br />

davon hatten 13 einen Migrationshintergrund [9 aus Ex-Yugosla-<br />

wien, 4 aus der Türkei] und 3 Personen kamen aus Liechtenstein.<br />

Chronologie <strong>2005</strong> | weitere Fakten


Clean Bregenz<br />

Das therapeutische Team<br />

Im Jahre <strong>2005</strong> gab es keine wesentlichen<br />

Veränderungen im<br />

therapeutischen Team der Beratungsstelle.<br />

Frau Anja Pfersich<br />

absolvierte im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

zur Sozialarbeiterin ein<br />

Langzeitpraktikum und erwies<br />

sich bereits nach kurzer Zeit<br />

– besonders vor dem Hintergrund<br />

eines länger andauernden Krankenstandes<br />

einer unserer Mitarbeiterinnen<br />

– als wichtige Hilfe<br />

und wertvolle Unterstützung in<br />

der täglichen Arbeit.<br />

Unsere Sozialarbeiterin Frau Rebecka<br />

Stemer wird im Laufe der<br />

ersten Monate des Jahres 2006<br />

planmäßig in die Beratungsstelle<br />

Clean Bludenz wechseln. Mit ihr<br />

verlieren wir einerseits eine sehr<br />

kompetente und geschätzte Mitarbeiterin,<br />

andererseits freuen<br />

wir uns für unsere Partnereinrichtung<br />

und „sie bleibt der <strong>Stiftung</strong><br />

erhalten“.<br />

Neben der Nachbesetzung dieser<br />

Stelle ist für das Jahr 2006<br />

zur Verbesserung der regionalen<br />

suchtmedizinischen Versorgung<br />

eine Ausweitung der ärztlichen<br />

Teilzeittätigkeit durch Dr. Ulrich<br />

Kathan geplant.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Unsere Klienten | Patienten<br />

Die Klienten- beziehungsweise<br />

Patientenauslastung in der Beratungsstelle<br />

war im Jahre <strong>2005</strong><br />

auf einem unverändert hohen Niveau.<br />

Dies spiegelt sich auch in<br />

den entsprechenden Zahlen bezüglich<br />

Einzelkontakten, mittel-<br />

und langfristigen Betreuungen,<br />

Gruppen- und Projektarbeiten<br />

wider. Insgesamt ist tendenziell<br />

eine leichte Erhöhung im Bereich<br />

von kurzfristigen und punktuellen<br />

Einzelkontakten durch Email,<br />

Telefon und persönlichen Gesprächen<br />

in der Beratungsstelle<br />

und eine leichte Verminderung<br />

im Bereich von mittel- und langfristigen<br />

Betreuungen festzustellen.<br />

Die Trends im Drogenkonsumverhalten<br />

waren im Wesentlichen<br />

unverändert. Stimulierende<br />

Substanzen wie Kokain, aber<br />

auch Amphetamine und Extasy,<br />

werden nach wie vor auf einem<br />

insgesamt hohen Niveau konsumiert.<br />

Der Mehrfachkonsum mit<br />

der Leitdroge Opiate stand aber<br />

nach wie vor an erster Stelle der<br />

Behandlungsnachfrage und wurde<br />

gefolgt von Problemen mit<br />

Cannabis an zweiter Stelle, wobei<br />

auch hier vielfach Alkohol und andere<br />

illegale Suchtmittel zusätzlich<br />

konsumiert werden.<br />

Die „Europäische Beobachtungsstelle<br />

für Drogen und Drogensucht“<br />

[EBDD] stellt in ihrem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> fest, dass<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 18 und 19<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

der Drogenkonsum in Europa<br />

„ ein Phänomen insbesondere der<br />

männlichen Jugendlichen“ ist. Einerseits<br />

lässt sich dies im Jahre<br />

<strong>2005</strong> auch unsererseits beobachten,<br />

andererseits können wir aber<br />

auch feststellen, dass unsere Patienten<br />

| Klienten zwischenzeitlich<br />

aus allen Altersgruppen, aus<br />

unterschiedlichsten sozioökonomischen<br />

Lagen und aus verschiedensten<br />

Familienverhältnissen<br />

und Kulturkreisen kommen. Vor<br />

diesem Hintergrund stellt neben<br />

der bekannt notwendigen „Individualisierung“<br />

und dem spezifischen<br />

„Eingehen“ der darüber<br />

hinaus häufig geforderte „interkulturelle<br />

Zugang“ eine große<br />

Herausforderung in der Suchthilfearbeit<br />

dar.<br />

In diesen Zusammenhang ist<br />

erwähnenswert, dass unter anderem<br />

der Anteil männlich türkischstämmiger<br />

Migranten mit<br />

Drogenproblemen im Jahre <strong>2005</strong><br />

noch einmal angestiegen ist und<br />

diese Gruppe damit ca. 20% der<br />

gesamt betreuten Klienten | Patienten<br />

der Beratungsstelle ausmacht.<br />

Eine neue Entwicklung zeigte sich<br />

insofern, als dass daneben auch<br />

vereinzelt türkischstämmige<br />

Frauen mit Drogenproblemen<br />

Kontakt mit der Beratungsstelle<br />

aufgenommen beziehungsweise<br />

sich in ambulante Betreuung<br />

begeben haben. Im Rahmen der<br />

Arbeit mit türkischen Familien<br />

wurde darüber hinaus zunehmend


deutlich, in welchem Ausmaß teilweise<br />

auch Angehörige selbst neben<br />

gesundheitlichen Problemen<br />

im allgemeinen mit Suchtproblemen<br />

im besonderen zu kämpfen<br />

haben.<br />

Die Anzahl von betroffenen Personen<br />

in Substitutionsbehandlung,<br />

in abstinenzorientierter<br />

Behandlung beziehungsweise in<br />

Vorbetreuung | Nachbetreuung<br />

zu stationärer Entzugsbehandlung<br />

oder Therapie war im Vergleich<br />

zum Vorjahr nahezu unverändert.<br />

Auch die Anzahl von<br />

betroffenen Personen welche gesundheitsbezogene<br />

Maßnahmen<br />

nach dem Suchtmittelgesetz in<br />

Anspruch nahm, veränderte sich<br />

vergleichsweise nicht wesentlich.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Projekt § 13 SMG<br />

Der § 13 des Suchtmittelgesetzes<br />

[SMG] regelt das Vorgehen bei<br />

Drogenproblemen in Schulen. Auf<br />

Basis dieses Gesetzes und anhand<br />

einer stellenspezifischen Konzeption<br />

erfolgte <strong>2005</strong> mit einzelnen<br />

Schulen im Bezirk Bregenz eine<br />

verstärkte Kooperation mit dem<br />

Ziel, suchtmittelkonsumierende<br />

Jugendliche möglichst frühzeitig<br />

zu erreichen und über adäquate<br />

Interventionen möglichst rasch<br />

eine Verbesserung der [schulischen]<br />

Situation und eine stabile<br />

Abstinenz zu erreichen.<br />

Es zeigte sich, dass in jenen Fällen,<br />

in welchen von allen involvierten<br />

Stellen und beteiligten<br />

Personen aktiv die Zusammenarbeit<br />

gesucht wurde, sehr gute<br />

Erfolge erzielbar waren. Auch<br />

für das laufende Jahr ist die Aufrechterhaltung<br />

und nach Möglichkeit<br />

zudem eine Ausweitung<br />

dieses Angebotes für weitere<br />

Schulen geplant.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Projekt drogenabhängige Frauen<br />

| Mutterschaft<br />

Im Rahmen der „Frauenvernetzung“,<br />

einem Gremium der Mitarbeiterinnen<br />

der Vorarlberger Drogenhilfe<br />

das sich im besonderen<br />

frauenspezifischen Themen widmet,<br />

wurde <strong>2005</strong> unter unserer<br />

Beteiligung ein längerfristiges<br />

Projekt initiiert.<br />

Dieses Projekt wurde mit der<br />

Zielsetzung begonnen, die [gesundheitliche]<br />

Situation von<br />

drogenabhängigen Müttern beziehungsweise<br />

ihren Kindern<br />

durch eine weitergehende institutionelle<br />

Zusammenarbeit der<br />

Drogenhilfeeinrichtungen mit<br />

Ärztinnen, Geburtenstationen<br />

der Krankenhäuser, Jugendwohlfahrtsabteilungen<br />

der Bezirkshauptmannschaften<br />

und anderen<br />

sozialen Diensten sowie durch<br />

Weiterbildungsmaßnahmen der<br />

Mitarbeiterinnen der Drogenhilfeeinrichtungen,<br />

insbesondere<br />

zu medizinischen und rechtlichen<br />

Fragestellungen, zu verbessern.<br />

Im laufenden Jahr 2006 ist unter<br />

anderem die systemische Zusammenarbeit<br />

zwischen Drogenhilfeeinrichtungen<br />

und Jugendwohlfahrt<br />

ein geplanter Schwerpunkt.<br />

Team | Klienten & Patienten | Projekte


Clean Bregenz<br />

Projekt soziale Hilfe für Menschen,<br />

welche der Prostitution<br />

nachgehen<br />

Ein Schwerpunkt unter anderem<br />

war im Jahre <strong>2005</strong> die Begleitung<br />

und Betreuung von betroffenen<br />

Frauen, welche nach teilweise<br />

langjähriger Prostitution „ausgestiegen“<br />

sind. Die Situation<br />

dieser Frauen war geprägt durch<br />

Sinnkrisen, Suizidalität, Traumatisierung,<br />

Schulden und Probleme<br />

in der Bestreitung des Lebensunterhaltes<br />

sowie der Alltagsbewältigung.<br />

Schwangerschaft bzw.<br />

die Geburt eines Kindes, welche<br />

teilweise die Motivation zum Ausstieg<br />

bildeten, stellten sowohl<br />

neue Chancen aber auch Belastungen<br />

dar, welche unsererseits<br />

eine enge und intensive Zusammenarbeit<br />

mit den Jugendwohlfahrtsabteilungen<br />

der Bezirkshauptmannschaften<br />

und anderen<br />

sozialen Diensten erforderte.<br />

Prostitution und Suchtprobleme<br />

sind unseres Ermessens nach<br />

wie vor häufig miteinander verbunden.<br />

Von daher war ein Teil<br />

unserer Tätigkeit <strong>2005</strong> vor dem<br />

Hintergrund o.a. Probleme auch<br />

die Vermittlung an und Zusammenarbeit<br />

mit PsychotherapeutInnen,<br />

Ärzt|innen und verschiedenen<br />

sozialen Diensten.<br />

Ein zentrales Problem stellten<br />

die vielfach fehlenden geeigneten<br />

Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für die Betroffenen<br />

dar, welche Tagesstruktur bieten,<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

neue soziale Kontakte ermöglichen<br />

und auch und besonders den<br />

Lebensunterhalt sichern.<br />

Die Begleitung und Betreuung<br />

von schwerst kranken Menschen,<br />

insbesondere aufgrund HIV beziehungsweiseHepatitis-Infektionen,<br />

und damit bei Einzelnen die<br />

Sterbebegleitung, war im Jahre<br />

<strong>2005</strong> ebenfalls ein Bestandteil<br />

unserer Arbeit.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 20 und 21<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Einblick | Ausblick<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Ich, 35 Jahre alt, weiblich, bin seit<br />

dem 20. Lebensjahr mit „harten<br />

Drogen“ in Kontakt.<br />

Mit 22 Jahren hatte ich die erste<br />

Haftstrafe in der Dauer von 2 1|2<br />

Jahren wegen Beschaffungskriminalität.<br />

Bis auf ein paar kurze<br />

Unterbrechungen bin ich seit 15<br />

Jahren mit der Drogensucht und<br />

ihren Begleiterscheinungen konfrontiert.<br />

Cirka 8 Jahre war ich<br />

auch in verschiedenen Substitutionsprogrammen.<br />

In dieser Zeit<br />

war es mir auch mehrere Jahre<br />

lang möglich einer Berufstätigkeit<br />

nachzugehen.<br />

Die so genannte Reintegration<br />

war jedoch alles andere als einfach.<br />

Ich glaube, die Drogensucht<br />

selbst ist oft weniger das Problem<br />

eines Süchtigen, mehr die vielfältigen<br />

Diskriminierungen seitens<br />

unserer Gesellschaft. Ist Mann<br />

| Frau einmal mit dem Gesetz in<br />

Konflikt gekommen, ist es schwer<br />

wieder Fuß zu fassen. Vorurteile,<br />

Ablehnung, Misstrauen und anderes<br />

sind an der Tagesordnung,<br />

anstatt Unterstützung und Hilfestellung<br />

zu erfahren, stellt sich<br />

das Leben als einziger Hindernislauf<br />

dar. Seit über einem Jahr<br />

lebe ich nun abstinent von illegalen<br />

Drogen. Mit der Beratungsstelle<br />

Clean hatte ich in „guten<br />

und in schlechten Zeiten“ Kontakt.<br />

Und es ist gut, dass es diese<br />

Stelle gibt.


Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Clean Bregenz – Jahresstatistik <strong>2005</strong><br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

198 längerfristig betreute Betroffene und Bezugspersonen<br />

Leistungen Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung direkt und indirekt 1674<br />

Psychotherapie 303<br />

Medizinisch - psychiatrische Behandlung 505<br />

Hausbesuche 6<br />

Besuch im Krankenhaus 11<br />

Besuch im Strafvollzug 35<br />

Arbeits- und Wohnungssuche, Lebensunterhalt,<br />

Amtsweg, Kontakte mit Institutionen<br />

323<br />

Drogenharnscreening 837<br />

51 Betreute Personen im Rahmen des Prostituiertendienstes<br />

Leistungen Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung direkt und indirekt 374<br />

Psychotherapie -<br />

Medizinisch - psychiatrische Behandlung -<br />

Hausbesuche 462<br />

Besuch im Krankenhaus 60<br />

Besuch im Strafvollzug 118<br />

Arbeits- Wohnungssuche, Lebensunterhalt,<br />

Amtsweg, Kontakte Institutionen<br />

Drogenharnscreening 10<br />

Substitution - 45 Substituierte<br />

Männlich Weiblich Gesamt<br />

35 10 45<br />

Substitutionsmittel<br />

336<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Methadon Substitol Subutex Compensan Vendal Gesamt<br />

24 6 9 5 1 45<br />

Projekte | Einblicke | Ausblicke | Jahresstatistik Clean Bregenz


Clean Feldkirch<br />

Wann kommen Menschen zu uns<br />

in die Beratungsstelle?<br />

Immer sind es Grenzen an die sie<br />

stoßen. Grenzen, die das Gericht,<br />

der Amtsarzt oder die Familie<br />

setzen. Oft gelangen die Betroffnen<br />

auch an einen Punkt ihres<br />

Lebens, an dem sie nicht mehr<br />

weiterkommen. Unsere Aufgabe<br />

ist es sie zu begleiten! Wir helfen<br />

ihnen diese Grenzen zu akzeptieren,<br />

an diesen zu arbeiten und vor<br />

allem über die Grenzen hinaus zu<br />

schauen.<br />

Ein Klient<br />

In einer Zeit, in der ich nicht mehr<br />

weiter wusste, habe ich mich an<br />

das Clean Feldkirch gewendet. Es<br />

fiel mir nicht leicht diesen Schritt<br />

zu setzen, doch nach den ersten<br />

Stunden mit einem Therapeuten<br />

verflogen meine Bedenken. Über<br />

meine Probleme offen zu sprechen<br />

war gar nicht einfach, doch<br />

ich fühlte, dass man mich dort<br />

versteht und auf meine Probleme,<br />

welcher Art auch immer, verständnisvoll<br />

und bedacht eingeht.<br />

Mir haben die Stunden im Clean<br />

geholfen meine Sorgen besser zu<br />

verstehen und damit umzugehen.<br />

Ich glaube das Schwerste war zu<br />

begreifen, dass meine Sucht nicht<br />

von heute auf morgen vorbei sein<br />

kann und dass eben alles seine<br />

Zeit braucht.<br />

Eine Klientin<br />

Aufgrund eines Suchtproblems<br />

bin ich schon längere Zeit in Therapie<br />

- diese bedeutet für mich<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Hilfe zur Selbsthilfe. Beim Clean<br />

Feldkirch habe ich gelernt, dass<br />

ich mich annehmen darf, mit all<br />

meinen Stärken und Schwächen.<br />

Ein wichtiger Punkt war auch das<br />

Wahrnehmen meiner Bedürfnisse<br />

und die Durchsetzung derselben.<br />

Ich wurde motiviert, für meine<br />

innere Entwicklung selbst Sorge<br />

zu tragen, um dauerhafte, positive<br />

Veränderungen herbeizuführen.<br />

So konnte ich mir ein neues<br />

Selbstbewusstsein erarbeiten.<br />

An meiner Therapeutin schätze<br />

ich besonders ihre spirituelle Lebenseinstellung<br />

und ihr großes<br />

Einfühlungsvermögen. Es wird<br />

wohl noch viel Mühe und Disziplin<br />

notwendig sein, mein langjähriges<br />

Suchtproblem in den Griff zu bekommen,<br />

aber ich bin mit Hilfe der<br />

Therapie auf dem Weg dorthin.<br />

Das Team<br />

In unserer Arbeit ist es sehr<br />

wichtig den Rückhalt eines guten<br />

Teams zu haben. Von den 6 Mitarbeiter/innen<br />

arbeiten 4 bereits<br />

seit über 10 Jahren im Clean<br />

Feldkirch.<br />

Regelmäßige Supervision, interne<br />

und externe Fortbildung, Teambesprechungen<br />

als auch regelmäßige<br />

Mitarbeitergespräche sind<br />

für uns selbstverständlich. Diese<br />

Rückbindung | Reflexion ist die<br />

Grundlage, um unsere Klienten<br />

fachlich und menschlich auf ihren<br />

oft schwierigen Wegen begleiten<br />

zu können.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 22 und 23<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Hepatitis-C - Neuinfektionen &<br />

Folgeschäden verhindern!<br />

Bereits seit vielen Jahren beschäftigen<br />

wir uns mit dem Thema<br />

Hepatitis. In der praktischen<br />

Arbeit sind wir immer wieder<br />

aufgrundlegende Wissensdefizite<br />

bei vielen Beteiligten in der infek-<br />

tionsprophylaktischen Arbeit und<br />

besonders auch bei den Patienten<br />

gestossen.<br />

Um dem komplexen Thema Hepatitis<br />

C gerecht zu werden, thematisieren<br />

wir in einem Projekt die<br />

wesentlichen Aspekte in Bezug<br />

auf Hepatitis C. Wichtig ist die<br />

Botschaft, dass Hepatitis C Prävention<br />

nicht nur den Drogenkonsum<br />

beziehungweise den Vorgang<br />

des Konsums betrifft, sondern<br />

auch im Alltag vom Drogenkonsument<br />

praktiziert werden muss<br />

(„Blutbewusstsein“ und „Alltagshygiene“).<br />

Lange Zeit bestand die Meinung,<br />

dass durch die bekannten und bewährtenHIV-Präventionsstrategien<br />

„so ganz nebenbei“ auch Hepatitis<br />

C - Infektionen vermieden<br />

werden können. Ein fataler Irrtum.<br />

Die große Zahl an Hepatitisinfektionen<br />

unter den intranvenös<br />

spritzenden Drogenkonsumenten<br />

zeigt deutlich, dass bestehende<br />

Präventionsbotschaften und<br />

Maßnahmen erweitert und intensiviert<br />

werden müssen. Da das<br />

Hepatitis C - Virus wesentlich infektiöser<br />

und überlebensfähiger<br />

als das HIV - Virus ist, müssen


sich die Präventionsbotschaften<br />

komplexer gestalten. Unser Ziel<br />

ist es, Neuinfektionen und Folgeschäden<br />

von Hepatitis C zu verhindern<br />

und wesentliche Präventionsbotschaften<br />

verständlich zu<br />

vermitteln. Zudem möchten wir<br />

helfen, Wissens- und Informationsdefizite,<br />

Verunsicherung und<br />

Hilflosigkeit abzubauen und zu<br />

beseitigen.<br />

Wir haben für Patienten einen<br />

Prospekt über Hepatitis C ausgearbeitet<br />

„HEPATITIS - C, überrollt<br />

uns eine stille Epidemie?“.<br />

Die Fakten dieser Krankheit sind<br />

für die Patienten sehr gut verständlich.<br />

Es ist möglich sich ein<br />

Grundlagenwissen über Hepatitis<br />

C anzugeignen.<br />

Persönliche Gespräche sollen dem<br />

einzelnen helfen, die Gefahren einer<br />

Infektion im eigenen Lebensstil<br />

| Gewohnheiten zu erkennen.<br />

Wichtig ist auch ein breites Bewusstsein<br />

zu schaffen, dass es<br />

verschiedene Formen von Hepatitis<br />

gibt. Hepatitis A und B sind<br />

impfbar, chronische Hepatitis B<br />

und C sind behandelbar.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

„Meine Familie und die Sucht“<br />

Gruppe für Betroffene und Angehörige<br />

Unser Gruppenangebot für Suchtkranke<br />

und deren Angehörige<br />

entstand aufgrund der Erfahrung,<br />

dass sich die betroffenen Menschen<br />

oft schuldig fühlen. Sie<br />

leiden sehr unter diesen Schuldgefühlen<br />

und tun viel, um diese<br />

Gefühle zu isolieren, womit<br />

sie sich wiederum überfordern.<br />

Suchtkranke machen immer wieder<br />

aufs Neue die Erfahrung, dass<br />

sie nicht verstanden werden und<br />

dass das was sie tun nicht ausreicht.<br />

Daraus entsteht ein destruktiver<br />

Kreislauf, aus dem es<br />

scheinbar kein Entrinnen gibt.<br />

Menschen, die Suchtmittel konsumieren<br />

ebenso wie ihre Angehörigen<br />

schämen sich oft. Das führt<br />

zu einer zunehmenden Sprachlosigkeit,<br />

zu Rückzug und Isolation.<br />

Wenn man sich die Familiengeschichten<br />

genauer anschaut,<br />

stößt man meistens auf eine Reihe<br />

von schwer traumatisierenden<br />

Erfahrungen, vergraben im Unterbewusstsein.<br />

Das können schwere<br />

Schicksalsschläge sein, wie<br />

der gewaltsame Tod von nahen<br />

Angehörigen, emotionale Unerreichbarkeit<br />

der Eltern aufgrund<br />

deren eigener Traumatisierungen<br />

oder weil jemand in seiner Vorgeschichte,<br />

zum Beispiel im Zuge<br />

von Kriegsereignissen Schuld auf<br />

sich geladen hat.<br />

Sucht in irgendeiner Form kommt<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

oft auch bei den Eltern oder Großeltern<br />

vor, hat also sozusagen im<br />

Familiensystem eine Geschichte.<br />

Es ist meistens eine Erleichterung<br />

für Betroffene, sich das bewusst<br />

zu machen.<br />

Wenn wir genauer nachfragen,<br />

beschreiben Eltern und Kinder<br />

oft dieselben Gefühle. Es hat<br />

manchmal den Anschein, als ob<br />

das Verhalten der Jugendlichen<br />

den Eltern Gefühle aus eigenen<br />

Lebenserfahrungen bewusst werden<br />

lässt.<br />

Die Gruppe für Betroffene und Angehörige<br />

zum Thema „Meine Familie<br />

und die Sucht“ hat das zentrale<br />

Ziel, diese Zusammenhänge<br />

herauszuarbeiten und bewusst zu<br />

machen. In der geschützten Atmos-<br />

phäre der psychotherapeutisch<br />

geleiteten Gruppe ist es möglich,<br />

eigene Erfahrungen einzubringen<br />

und von Menschen, die Ähnliches<br />

erlebt haben, verstanden zu werden.<br />

Die Teilnehmer lernen von<br />

den Erfahrungen anderer und<br />

erleben, dass ihre eigenen Erfahrungen<br />

für andere hilfreich sein<br />

können.<br />

Die Methode der Familienaufstellung<br />

ist eine wichtige Unterstützung,<br />

um destruktive Dynamiken<br />

in der Familie bewusst und aus der<br />

Beobachterperspektive erlebbar<br />

zu machen. In der Gruppe für Betroffene<br />

und Angehörige machen<br />

wir die Erfahrung, dass beide Seiten<br />

profitieren und das gegenseitige<br />

Verständnis wächst.<br />

Rückblicke | Einblicke


Clean Feldkirch<br />

Spielsucht<br />

Seit Ende Mai <strong>2005</strong> bieten wir<br />

eine Gruppe für Spielsüchtige<br />

an. Die Zahl jener, die Unterstützung<br />

suchen wächst stetig.<br />

An der Gruppe nehmen<br />

regelmäßig 10 Personen teil.<br />

Es sind aber auch Einzelgespräche,<br />

Therapien und Paargespräche<br />

in diesem Suchtbereich<br />

konstant gewachsen.<br />

Der Personenkreis, der betreut<br />

wird reicht vom Lehrling bis zum<br />

Pensionisten, vom Roulettespieler,<br />

Automatenspieler, jenen, die<br />

ihr Geld bei Sportwetten setzen,<br />

bis zu jenen, die ihre Spielsucht<br />

an der Börse ausleben.<br />

30 Spielsüchtige<br />

Leistungen Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung,<br />

direkt & indirekt<br />

47<br />

Psychotherapie 61<br />

Medizinisch psychiatrische<br />

Behandlung<br />

Familienberatung 9<br />

Psychotherapeutische<br />

Gruppe<br />

1<br />

12<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Ausweg aus der Spielsucht<br />

Wer wünscht sich nicht schon mal<br />

einen großen Glücksspiel- oder<br />

Wettgewinn? Es ist Fakt, dass die<br />

Umsätze der Glückspielbranche<br />

boomen und deren Aktien zum<br />

Höhenflug ansetzen.<br />

Doch was geschieht mit den Spieler/innen,<br />

die nicht mehr von der<br />

Sucht loskommen? All ihre Gedanken<br />

drehen sich um das Spiel, den<br />

vermeintlichen Gewinn - immer in<br />

der Hoffnung Verluste auszugleichen<br />

oder Schulden zurückzahlen<br />

zu können. Der Wunsch wird sich<br />

zwar nie erfüllen, beschäftigt den<br />

Spielsüchtigen aber dennoch 24<br />

Stunden am Tag. Die Folgen sind<br />

deprimierend und gravierend:<br />

Schuldgefühle, Angst, Wut, Trauer,<br />

Isolation und Hoffnungslosigkeit<br />

bis hin zur völligen Selbstaufgabe<br />

und Suizidgedanken. Vor<br />

allem lässt aber die Verschuldung,<br />

die immer größere Dimensionen<br />

annimmt, die Spielsüchtigen<br />

nicht mehr zur Ruhe kommen.<br />

Ein Klient<br />

Hilfreich für den Ausstieg und<br />

damit spielfrei leben zu können<br />

war für mich die Therapie und die<br />

Gruppe.<br />

Auf diese Weise bekam ich wieder<br />

soziale Kontakte zu Familie und<br />

Freunden und damit Lebensfreude,<br />

neue Lebensinhalte und Ziele.<br />

Ich lernte mich wieder zu spüren<br />

und sehe in allem jetzt wieder einen<br />

neuen Weg für mich.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 24 und 25<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Substitutionsbehandlung<br />

Prävention<br />

Supro<br />

An 66 Verschreibungstagen wurden<br />

im Clean Feldkirch von unseren<br />

Ärzten Dr. Kovacsovics<br />

und Dr. Duspara unsere Klienten<br />

medizinisch betreut. An diesen<br />

Verschreibungstagen wird neben<br />

ärztlichen Gesprächen bei allen<br />

Klienten ein Drogenharnscreening<br />

durchgeführt. Dies ist ein<br />

Parameter für den Verlauf der<br />

Behandlung.<br />

Wird Beikonsum festgestellt oder<br />

kommen Unregelmäßigkeiten<br />

in der Betreuung vor so überlegen<br />

wir im Team , welche Konsequenzen<br />

Sinn machen. Eine<br />

Möglichkeit ist die der Rezeptverkürzung,<br />

somit ist gesichert,<br />

dass die Klienten in knapperen<br />

Abständen gesehen werden und<br />

vermehrt Drogenharnscreenings<br />

stattfinden.<br />

Um die missbräuchliche Verwendung<br />

des Substitutionsmittels zu<br />

verhindern oder zu erschweren<br />

werden Mitgaben nur nach schriftlicher<br />

Antragsstellung und nach<br />

Bestätigung durch den Amtsarzt<br />

genehmigt. Seit Einführung der<br />

Antragsstellung gibt es deutlich<br />

weniger Anfragen auf Mitgabe<br />

des Substitutionsmittels.


Eine Klientin<br />

Durch die Einnahme von Methadon<br />

wurde mein Leben wieder<br />

annehmbarer. Auch morgendliche<br />

Übelkeit und Erbrechen<br />

können mir nichts anhaben, da<br />

das Methadon ziemlich schnell<br />

im Blutkreislauf wirkt. Die körperlichen<br />

Nachteile wie kalter<br />

Schweiß (auch jetzt im Winter)<br />

sind Gewohnheit, aber die Lustlosigkeit<br />

auf körperliche Nähe und<br />

Sex, kann man nur mit einer guten<br />

psychologischen Betreuung<br />

be- und verarbeiten. Die Abgabe<br />

von Methadon bleibt ein Anfang<br />

für ein geregeltes Sein, was man<br />

daraus macht muss jeder selbst<br />

entscheiden. Ich persönlich bin<br />

dankbar, dass ich in diesem Programm<br />

sein kann.<br />

§39 SMG - Arbeit mit Klienten<br />

Etliche unserer Klienten kommen<br />

auf dem Weg über das Gericht zu<br />

uns. Sie sind zu einer Geld- oder<br />

Haftstrafe verurteilt worden und<br />

haben an das Gericht einen Antrag<br />

auf Strafaufschub gestellt.<br />

Einerseits ist es für viele von ihnen<br />

attraktiver sich einer Therapie<br />

zu unterziehen als eine Strafe<br />

zu verbüßen, andererseits sehen<br />

die meisten in der Therapie auch<br />

eine persönliche Chance. Bei Abschluss<br />

sagen Klienten oft, dass<br />

sie es ohne Therapie nicht geschafft<br />

hätten. Oft berichten sie<br />

auch, dass sie dadurch eine positive<br />

persönliche Veränderung erlebt<br />

haben. Dabei ist der spezielle<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungskontext – regelmäßige<br />

Bestätigungen an das Gericht,<br />

ob die Termine wahrgenommen<br />

werden – ein wichtiger Teil, die<br />

Motivation aufrecht zu erhalten.<br />

Denn oft sind diese jungen Menschen<br />

gerade dabei zu begreifen,<br />

dass ihr Verhalten Konsequenzen<br />

hat und sie diese auch zu tragen<br />

haben.<br />

Clean Feldkirch – Jahresstatistik <strong>2005</strong><br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Gerade der langfristige Kontext<br />

ist ein unschätzbarer Vorteil in<br />

der Arbeit mit jungen Menschen,<br />

bei denen es darum geht, dass sie<br />

selbständig werden und eine ihnen<br />

angemessene Lebensgestaltung<br />

entwickeln.<br />

218 längerfristig betreute Betroffene und Bezugspersonen<br />

Leistungen Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung direkt und indirekt 979<br />

Psychotherapie 232<br />

Medizinisch - psychiatrische Behandlung 486<br />

Familienberatung, Beratung mit Bezugspersonen 130<br />

Hausbesuche 21<br />

Besuch im Krankenhaus 19<br />

Besuch im Strafvollzug 12<br />

Arbeits- und Wohnungssuche, Lebensunterhalt,<br />

Amtsweg, Kontakte mit Institutionen<br />

249<br />

Drogenharnscreening 1142<br />

26 längerfristig betreute Bezugspersonen<br />

Leistungen Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung direkt und indirekt 50<br />

Psychotherapie 139<br />

45 Substituierte<br />

Männlich Weiblich Gesamt<br />

34 11 45<br />

Substitutionsmittel<br />

Methadon Substitol Subutex Compensan Temgesic Gesamt<br />

9 21 9 5 1 45<br />

§ 39 SMG | Jahresstatistik Clean Feldkirch


Clean Bludenz<br />

Suchtberatung Bludenz wird Clean<br />

Genau 12 Jahre nach Gründung<br />

der Suchtberatung Bludenz übergab<br />

deren Gründer und Leiter, der<br />

Facharzt für Psychiatrie und Neurologie<br />

Dr. Wilhelm Jochum die<br />

Beratungsstelle am 01-04-<strong>2005</strong><br />

an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong>.<br />

Diesem bedeutenden Schritt waren<br />

Monate intensiver Überlegungen<br />

und Gespräche voraus<br />

gegangen. Am Ende hatten alle<br />

Beteiligten dieser Lösung zugestimmt<br />

und auch Landesstatthalter<br />

Dr. Hans Peter Bischof zeigte<br />

sich „hocherfreut“ über diesen<br />

Schritt, der die schon bisher von<br />

ihm geschätzte Arbeit und deren<br />

Qualität auch hinkünftig sichere.<br />

Am Angebot der einzigen höherschwelligenSuchtberatungsstelle<br />

im Bezirk Bludenz ändert<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

sich tatsächlich wenig: Auch in<br />

Zukunft werden nicht nur Abhängige<br />

von illegalen Drogen und<br />

deren Angehörige, sondern auch<br />

Menschen mit Essstörungen oder<br />

Spielsucht begleitet, um individuelle<br />

Lösungen zu finden. Ziel<br />

war und wird immer die Förderung<br />

von körperlichem und psychischem<br />

Wohlbefinden sowie die<br />

Erhaltung oder Wiedererlangung<br />

des Beziehungsnetzes und der<br />

Arbeitsfähigkeit sein.<br />

Wie in den vergangenen Jahren<br />

steht dazu ein erfahrenes Team<br />

zur Verfügung: der Facharzt Dr.<br />

Wilhelm Jochum und der praktische<br />

Arzt Dr. Maximilian Mohilla<br />

behandeln schwer abhängige Personen<br />

weiterhin im Substitutions<br />

- Programm. Im Jahr <strong>2005</strong> waren<br />

dies 47 Personen [34 Männer und<br />

13 Frauen].<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 26 und 27<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Psychotherapie wird von Gertrud<br />

Yeoh [System. Familientherapie,<br />

Hypnotherapie, Weiterbildung<br />

in der Arbeit mit Menschen mit<br />

Essstörungen] und Mag. Werner<br />

Jochum [Integrative Körperpsychotherapie,<br />

System. Familientherapie]<br />

angeboten. Lediglich im<br />

Bereich der Psychosozialen Begleitung<br />

gab es große Veränderungen:<br />

Neben der langjährigen<br />

Mitarbeiterin und diplomierten<br />

Sozialarbeiterin Martina Höber,<br />

nahm mit 01-09 DSA Armin Furlan<br />

seine Arbeit an der Beratungsstelle<br />

auf. Er bringt u.a. Kompetenz<br />

als Feldenkrais-Lehrer ein,<br />

wodurch die körperbezogene Arbeit<br />

mit unseren Klienten verstärkt<br />

wird. Armin Furlan folgt dem<br />

Suchtberater Gert Burger nach,<br />

der nach jahrelanger Beratungstätigkeit<br />

in die Suchtprävention<br />

[Supro] gewechselt hat.<br />

Mit all diesen Veränderungen<br />

kann das „Clean Bludenz“ auf ein<br />

äußerst bewegtes Jahr zurück<br />

blicken. Bei der Bewältigung der<br />

damit verbundenen Herausforderungen<br />

waren einerseits die gute<br />

Gesprächsbasis innerhalb des<br />

Teams und andererseits die nach<br />

außen hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit allen Systempartnern<br />

hilfreich. Weiters erleichterte die<br />

fachliche Unterstützung und das<br />

menschliche Entgegenkommen<br />

der verschiedenen Einrichtungen<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> – insbesondere<br />

der beiden Cleans Bregenz<br />

und Feldkirch – die Schritte<br />

in die neue Ära.


Arbeit mit Essstörungen<br />

Die „Suchtberatung Bludenz“<br />

hatte im Jahr 1999 auf Grund der<br />

verstärkten Arbeit mit Menschen,<br />

die an Essstörungen leiden und<br />

infolge einer frauenspezifischen<br />

Fortbildung ein Konzept für deren<br />

Behandlung entwickelt, dessen<br />

Umsetzung wir im Jahr 2000<br />

begannen.<br />

Ein wesentlicher Punkt im Konzept<br />

und in der Arbeit war für uns die<br />

Vernetzung von Institutionen und<br />

freiberuflichen Therapeut|innen<br />

sowie der Austausch und die Auseinandersetzung<br />

in der „AG Essstörungen“<br />

auf regionaler <strong>Ebene</strong>.<br />

Die Treffen dieser Arbeitsgemeinschaft<br />

finden cirka drei Mal<br />

jährlich statt und ermöglichen<br />

eine bereichernde interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit – von Sozialarbeit<br />

über Psychotherapie bis<br />

hin zur Medizin.<br />

Zu den Institutionen bzw. Helfern,<br />

mit denen wir vor allem zusammenarbeiten,<br />

gehören<br />

- Fachärzt|innen (Psychiatrie<br />

und Neurologie, Innere Medizin,<br />

Frauenheilkunde) als auch<br />

praktische Ärzt|innen<br />

- Körpertherapeut|innen (Tanz-<br />

therapie, Reittherapie, Felden-<br />

krais u.a.)<br />

- Ernährungsberaterinnen<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Zieldefinition<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Der Blickwinkel im Prozessverlauf<br />

ist darauf ausgerichtet, mit den<br />

Betroffenen auf einer lösungs-<br />

und ressourcenorientierten Basis<br />

zu arbeiten.<br />

Unsere Zielsetzungen in der Begleitung<br />

der Klienten bestehen in<br />

der<br />

- Stärkung der Ressourcen zur<br />

Problembewältigung und Ent-<br />

wicklung einer eigenständigen<br />

Persönlichkeit<br />

- Suche nach Möglichkeiten<br />

einer Lebensgestaltung<br />

ohne Krankheitssymptomatik<br />

- Wiederentdeckung einer kon-<br />

struktiven Gestaltung der Be-<br />

ziehung zu sich selbst und zum<br />

jeweiligen Umfeld<br />

- Entwicklung eines natürlichen<br />

Essverhaltens [Körpergefühl ><br />

Aktivierung der Sinne]<br />

- Aufrechterhaltung oder Wie-<br />

derherstellung des biolo-<br />

gischen Gewichtes<br />

Erfahrungen aus unserer Arbeit<br />

Besonders viel Raum nimmt die<br />

Motivationsarbeit ein, da gerade<br />

bei Magersucht lange Zeit wenig<br />

oder gar kein Leidensdruck vorhanden<br />

ist und die Klienten meist<br />

auf Druck von Angehörigen oder<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

auf Grund von schweren gesundheitlichen<br />

Schädigungen in die<br />

Beratung kommen. Durch eine<br />

Wahrnehmungsstörung erkennen<br />

sie oft nicht die ernste und lebensbedrohliche<br />

Situation, in der<br />

sie sich befinden.<br />

Eine wichtige Bedingung für eine<br />

erfolgreiche Behandlung ist die<br />

Bereitschaft zur eigenen Mitarbeit,<br />

sich für Veränderungen<br />

aktiv einzusetzen und auch Unannehmlichkeiten<br />

und Anstrengungen<br />

in Kauf zu nehmen. Von<br />

den Klienten wird während der<br />

Therapie viel Geduld abverlangt,<br />

da dieses Krankheitsbild oftmals<br />

eine langjährige Therapie<br />

erfordert. Unsere Erfahrung ist:<br />

Je länger die Essstörung bereits<br />

andauert, umso mehr haben sich<br />

die krankmachenden Verhaltensmuster<br />

verselbständigt und umso<br />

länger dauert der Prozess zur<br />

Wiederherstellung der Gesundheit.<br />

Durch die fallweise Einbeziehung<br />

von Bezugspersonen kann<br />

die Dauer mancher Therapien erheblich<br />

verkürzt werden.<br />

Bei bestimmten Krankheitsverläufen<br />

ist es unumgänglich und<br />

auch effizienter, dass die Betroffenen<br />

eine stationäre Therapie in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Wurden im Jahr 2000 noch 19 Patienten<br />

(17 Frauen und 2 Männer)<br />

begleitet, so hat sich der Umfang<br />

dieser Arbeit vor allem aufgrund<br />

der personellen Besetzung der<br />

Suchtberatung verringert.<br />

Suchtberatung Bludenz wird „Clean“


Clean Bludenz<br />

Statistische Daten zur Begleitung<br />

von Menschen mit Essstörungen<br />

10 Frauen - davon 3 Neuaufnahmen<br />

sowie 1 Abschluss und 1 Weitervermittlung<br />

Krankheitsbilder<br />

2 Personen Anorexie<br />

[Magersucht]<br />

4 Personen Bulimie<br />

[Ess - Brechsucht]<br />

1 Person Mischform<br />

Anorexie/Bulimie<br />

3 Personen Adipositas<br />

[Esssucht, 1 x mit Magenband]<br />

Altersstruktur<br />

1 Person unter 20 Jahren<br />

[Anorexie]<br />

2 Personen 20 - 30 Jahre<br />

[2 x Bulimie]<br />

4 Personen 30 - 40 Jahre<br />

[je 1 x Adipositas, Bulimie,<br />

Anorexie sowie Mischform]<br />

3 Personen über 40 Jahre<br />

[2 x Adipositas, 1 x Anorexie]<br />

Brief einer Frau an ihre „Freundin<br />

Magersucht“<br />

Liebe Magersucht!<br />

So lange schon teilst du mit mir<br />

mein Leben und oft weiß ich gar<br />

nicht mehr: Ist es überhaupt noch<br />

mein Leben oder ist es deines?<br />

Wer bin ich, wenn du nicht wärst,<br />

gäbe es da überhaupt noch etwas?<br />

Vor langer Zeit holte ich dich in<br />

mein Leben, du warst für mich die<br />

Rettung aus meiner Einsamkeit.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Bei Menschen hatte ich Angst,<br />

ihre Ansprüche nicht zu befriedigen,<br />

ihnen nicht gefallen zu können<br />

und verlassen zu werden. Nur<br />

zu oft ist mir das passiert, dem<br />

Schmerz wollte ich aber nun entgehen.<br />

Der Hass auf mich selber,<br />

weil ich so schwer mit Menschen<br />

umgehen konnte, war groß.<br />

Deinen Ansprüchen konnte ich<br />

immer genügen, ich kannte mich<br />

aus, wusste, was richtig und<br />

falsch war – die Waage war Bestätigung<br />

genug. Und Abnehmen<br />

konnte ich, wenn ich es wollte.<br />

Ich musste nur mein Verlangen,<br />

meine Gier abtöten, das war der<br />

Schlüssel für Erfolg und bescherte<br />

mir Glücksmomente. Ich spürte<br />

endlich meine Kraft!<br />

Gleichzeitig wurde mein Äußeres<br />

so, dass meine Umwelt mich<br />

schonte – ich war krank und hatte<br />

eine Entschuldigung für vieles:<br />

keine Freunde zu haben und auch,<br />

nicht so hohe Erwartungen erfüllen<br />

zu müssen.<br />

Immer noch brauche ich das, um<br />

mich entziehen zu können, den<br />

Vorstellungen meiner Eltern zu<br />

entsprechen. Gleichzeitig tut es<br />

mir so weh, dass ich manchmal<br />

so allein bin. Ich sehne mich nach<br />

Wärme und Menschen.<br />

Leider weiß ich schon lange nicht<br />

mehr, ob es deine Anwesenheit<br />

ist, dass ich so einsam und traurig<br />

bin – Wie wäre es, wenn du nicht<br />

da wärst? Wenn ich normal ausse-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 28 und 29<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

hen und essen könnte? Deine Existenz<br />

als sehr treue Freundin hat<br />

oft mein Dasein ausgefüllt, doch<br />

momentan empfinde ich dich als<br />

Belastung in meinem Leben. Jeder<br />

Versuch, ohne dich zu leben,<br />

löst immense Ängste in mir aus.<br />

Alles woraus ich Stärkegefühl<br />

ziehe, fällt weg. Ich spüre wieder<br />

massiv meine Unzulänglichkeit in<br />

Beziehungen. Ich bin allein. Da ist<br />

niemand, der mir bestätigt oder<br />

zeigt, dass mein Leben überhaupt<br />

irgend einen Sinn hat. Mir fehlt<br />

die Zuneigung anderer Menschen,<br />

da bisher du meine einzige und<br />

wichtigste Freundin warst, der<br />

ich meine Zeit widmete.<br />

Ich muss gezwungen werden, um<br />

es zu schaffen, dich loszulassen<br />

– du bist in meinem Leben viel zu<br />

wichtig geworden in den letzten<br />

Jahrzehnten. Zudem sehe ich in<br />

meiner Gier und Lust noch zu sehr<br />

Schwäche – ich fürchte, dadurch<br />

auch meine noch bestehenden<br />

Beziehungen zu gefährden. Meine<br />

Kontrollfähigkeit ist ein Zeichen<br />

von Stärke – das einzige Gefühl,<br />

im Leben etwas zu können. Was<br />

bin ich wert ohne sie?<br />

Gleichzeitig spüre ich aber, dass<br />

ich körperlich immer schwächer<br />

werde, je mehr ich mich und<br />

meine Bedürfnisse im Griff habe<br />

– und das stellt meine vermeintliche<br />

(Willens-) Stärke immer<br />

mehr in Frage. Geistige Stärke<br />

macht mich körperlich schwach<br />

– dieses Erkennen fördert in mir<br />

den Wunsch, dich nun aus meinem


Leben verabschieden zu wollen.<br />

– Ich will mich wohl fühlen in mir!<br />

Doch je mehr ich dich aus meinem<br />

Leben verbannen will, um so stärker<br />

fällt mir auf, welchen immensen<br />

Platz und wie viel Zeit du in<br />

meinem Leben einnimmst. Mein<br />

Tagesablauf ist strukturiert und<br />

ausgefüllt durch meine Magersuchts<br />

- Rituale, jeden Abend<br />

verbringe ich mit meinen Essspielereien<br />

und spüre dadurch<br />

weder Leere, Langeweile noch<br />

Einsamkeit. Ich kann mir kaum<br />

vorstellen, was ich täte und wie<br />

ich mich fühlen würde, wenn das<br />

alles wegfällt.<br />

Du bist mir eine sehr enge Partnerin,<br />

momentan kann ich mir ein<br />

Leben ganz ohne dich nicht vorstellen.<br />

Das tut zwar weh, denn<br />

ich träume von einem Leben ohne<br />

dich – mit Familie und Kindern.<br />

Aber leider duldest du neben dir<br />

kaum Konkurrenten meiner Zuwendung.<br />

Deshalb hasse ich dich<br />

– und kann doch nicht ohne dich<br />

sein. Wie lange noch? Bitte gib<br />

mich wieder frei für das Leben<br />

– für Freunde und körperliches<br />

Wohlergehen. Das ist heute mein<br />

allergrößter Wunsch an dich.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Clean Bludenz – Jahresstatistik <strong>2005</strong><br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

219 längerfristig betreute Betroffene und Bezugspersonen,<br />

bzw. 121 im 2. Halbjahr *<br />

Leistungen im 2. Halbjahr <strong>2005</strong> Anzahl<br />

Psychosoziale Beratung direkt und indirekt 681<br />

Psychotherapie 270<br />

Medizinisch - psychiatrische Behandlung 231<br />

Hausbesuche 5<br />

Besuch im Krankenhaus 17<br />

Besuch im Strafvollzug 1<br />

Arbeits- und Wohnungssuche, Lebensunterhalt,<br />

Amtsweg, Kontakte mit Institutionen<br />

Drogenharnscreening 368<br />

19<br />

Prävention<br />

Supro<br />

* Aufgrund der unterschiedlichen Dokumentationsweise von Suchtberatung Bludenz und<br />

Clean Bludenz können hier nur die seit 1-7-<strong>2005</strong> im MEDOS dokumentierten Leistungen<br />

aufgeführt werden.<br />

47 Substituierte<br />

Männlich Weiblich Gesamt<br />

34 13 47<br />

Substitutionsmittel<br />

Methadon Substitol Subutex Mundidol Vendal Gesamt<br />

19 19 7 1 1 47<br />

(Halb-) Jahresstatistik Clean Bludenz


Supro<br />

Rückblick<br />

Auch das Jahr <strong>2005</strong> war für die<br />

Supro ein turbulentes Jahr. Es<br />

war geprägt durch einschneidende<br />

personelle Veränderungen,<br />

der innovativen Arbeit am Perspektivenkonzept<br />

und der intensiven<br />

Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen<br />

und anderen<br />

Systempartnern.<br />

Mit Jahresbeginn waren Mag.<br />

Martin Hebenstreit [100%], Mag.<br />

Amanda Ruf [80%] und Kornelia<br />

Kopf [80%] in der Supro beschäftigt.<br />

Gert Burger, ehemaliger Mitarbeiter<br />

des Clean Bludenz, verstärkt<br />

das Team seit 01-07-<strong>2005</strong>.<br />

Mag. Martin Hebenstreit hat seine<br />

Tätigkeit als Stellenleiter zum<br />

30-09-<strong>2005</strong> beendet. Bis Ende<br />

des Jahres <strong>2005</strong> hatte Mag.<br />

Amanda Ruf die interimistische<br />

Stellenleitung inne.<br />

Einblick<br />

Information<br />

Als landesweite Fachstelle für<br />

Suchtprophylaxe bieten wir Informationen<br />

zu den Themen Gesundheitsförderung,<br />

Suchtvorbeugung<br />

und Suchtmittel an. Wir bereiten<br />

wissenschaftliche und praktische<br />

Erkenntnisse der Suchtvorbeugung<br />

auf und vermitteln diese<br />

weiter.<br />

Der Produktbereich „Information“<br />

umfasst grundsätzlich die Informationsverarbeitung<br />

und -auf-<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

bereitung, Vorträge, Workshops<br />

sowie Exkursionen, Drucksorten,<br />

Medienarbeit als auch Homepage,<br />

Kampagnen und den Ressourcenpool<br />

[Fachliteratur, Filme, Infomobil,<br />

Plakate].<br />

Zahlreiche Informationsveranstaltungen<br />

wurden in Schulen<br />

durchgeführt, vor allem in Hauptschulen,<br />

jedoch auch zunehmend<br />

in Volksschulen und höher bildenden<br />

Schulen. Zielgruppen waren<br />

Schüler, deren Eltern und Lehrpersonen.<br />

Sucht und Drogen – nüchtern betrachtet<br />

[ein Praxisbeispiel]<br />

Im Privatgymnasium Riedenburg<br />

wurde unter diesem Motto eine<br />

Lehrerfortbildung angeboten.<br />

Während des Vormittags wurden<br />

Vorträge zu Sucht und Drogen,<br />

Suchtentstehung, Schutzfaktoren<br />

und Chancen schulischer Prävention<br />

gehalten. Am Nachmittag<br />

wurden acht, zum Teil moderierte<br />

Arbeitsgruppen angeboten, die<br />

sich mit unterschiedlichen Fragestellungen<br />

zu Jugend, Schule und<br />

Drogen beschäftigten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 30 und 31<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Auch im Betrieb wurden im Jahr<br />

<strong>2005</strong> vermehrt Informationsveranstaltungen<br />

mit Lehrlingen und<br />

Lehrlingsausbildern durchgeführt.<br />

So geht zum Beispiel die Wirtschaftsgemeinschaft<br />

in Nenzing<br />

moderne Wege in ihrer Lehrlingsbetreuung.<br />

Im Rahmen der Nenzinger<br />

Lehrlingsoffensive „Hi-<br />

Pos“ fand für die Lehrlinge und<br />

deren Lehrlingsausblidner aus<br />

den beteiligten Firmen ein „Talk“<br />

über Sucht und Drogen statt.<br />

Vernetzung<br />

Die Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe<br />

bietet landesweite,<br />

regionale und themenspezifische<br />

Vernetzungsplattformen an, um<br />

den fachlichen Austausch und die<br />

Vernetzung all jener, die mit Kindern<br />

und Jugendlichen leben oder<br />

arbeiten zu gewährleisten.<br />

Im Mittelpunkt der Vernetzungsarbeit<br />

mit Systempartnern in<br />

Vorarlberg stehen die Bezirkskonferenzen,<br />

die gemeinsam mit<br />

den Mitarbeiter|Innen der Supromobil<br />

durchgeführt werden.<br />

Im ersten Halbjahr fanden Bezirkskonferenzen<br />

in Bregenz und Feldkirch<br />

statt zum Thema „Jugend<br />

und Drogen: Welche Lösungen<br />

passen zu welchen Problemen“.<br />

Im zweiten Halbjahr begann die<br />

dritte Staffel der Bezirkskonferenzen<br />

mit den Veranstaltungen<br />

in Dornbirn und Bludenz unter


dem Titel „Jugend und Sucht:<br />

Suchtprävention im Bezirk“. Bei<br />

allen vier Konferenzen nahmen<br />

über 200 Systempartner aus den<br />

Bereichen Drogenarbeit, Jugendarbeit,<br />

Beratung und Therapie,<br />

Schule, Sportvereine, Verwaltung<br />

und Politik teil. Ziele der Bezirkskonferenzen<br />

sind Vernetzungs-<br />

und Erfahrungsaustausch, der<br />

Diskurs mit den Systempartnern<br />

zum Thema Sucht und Prävention<br />

und die gemeinsame Entwicklung<br />

von regionalspezifischen Projektideen.<br />

Rita Reisch, Projektkoordinatorin<br />

der Supro für die Bezirkskonferenz<br />

Feldkirch stellt fest: Mich<br />

interessierte das Thema und die<br />

sehr kreative Möglichkeit, sich mit<br />

anderen Teilnehmer zu vernetzen,<br />

die Erfahrungen auszutauschen<br />

als auch neue Ideen zu sammeln.<br />

Ich habe bei der Bezirkskonferenz<br />

über Weiterbildungen erfahren,<br />

die für meine Arbeit als Zuständige<br />

eines Präventionsprojektes<br />

des Bundesgymnasium Feldkirch<br />

von Nutzen sein können.<br />

Ausserdem ist die Supro in einer<br />

Reihe von Vernetzungsgremien<br />

vertreten: Österreichische<br />

ARGE Suchtvorbeugung, Österreichisches<br />

Netzwerk gesundheitsfördernder<br />

Schulen, Forum<br />

Vorarlberger Drogenhilfe, Vernetzung<br />

ambulanter Drogenhilfe,<br />

Vorarlberger Plattform Gesundheitsförderung<br />

und ARGE Oberland.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratung & Coaching<br />

Wir beraten und unterstützen<br />

Menschen, die in den Bereichen<br />

Gesundheitsförderung und Suchtprävention<br />

Projekte umsetzen.<br />

Wir stehen für gemeinsame Entwicklung<br />

und fachliche Begleitung<br />

von Projekten zur Verfügung.<br />

Für Menschen, die mit Kindern<br />

und Jugendlichen arbeiten, bieten<br />

wir fachliche Beratung sowie<br />

zielgruppenspezifische Schulungen<br />

an. So wurden in Schulen<br />

Coachings mit Schulleitern und<br />

Lehrern durchgeführt, Elternberatungen<br />

sowie entsprechende<br />

Maßnahmen in Betrieben. Für<br />

die Jugendarbeit wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der Supromobil<br />

mehrere Jupi - Schulungen<br />

durchgeführt. Diese haben zum<br />

Ziel, dass Jugendarbeiter einen<br />

sicheren Umgang mit riskant konsumierenden<br />

Jugendlichen erarbeiten.<br />

In Jupi werden Grundzüge<br />

der Suchtprävention dargelegt,<br />

das Thema Jugend und Sucht erarbeitet,<br />

Möglichkeiten der Früherkennung<br />

und Intervention vermittelt,<br />

die eigene Einstellung zu<br />

Suchtmitteln reflektiert als auch<br />

ein Handlungsmodell für die eigene<br />

Einrichtung erarbeitet.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Innovation<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Im Rahmen von Modellprojekten<br />

erproben wir neue Ansätze und<br />

Methoden für Projekte mit Kindern<br />

und Jugendlichen sowie<br />

Menschen, die mit Kindern und<br />

Jugendlichen arbeiten.<br />

Neben innovativen Präventionsprojekten,<br />

wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Feldkirch eine<br />

Fachtagung „Macht Gewalt Schule?“<br />

durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Konzeptentwicklung<br />

der Prävention der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> standen vier Expertengespräche<br />

zur Frage „Suchtprävention<br />

wohin?“ im Mittelpunkt<br />

des Bereiches Innovation.<br />

Dazu konnten wir Gerald Koller,<br />

Alfred Uhl, <strong>Maria</strong>nne Gronemeyer<br />

und Ambros Uchtenhagen begrüßen.<br />

Zahlreiche Systempartner<br />

aus dem Netz der Vorarlberger<br />

Suchthilfe sind der Einladung zu<br />

diesen Abenden gefolgt.<br />

„trotz allem gsund“<br />

[ein Praxisbeispiel]<br />

Ein Projekt des IfS-Institut für Sozialdienste<br />

in Zusammenrbeit mit<br />

dem Arbeitskreis für Vorsorge-<br />

und Sozialmedizin, dem Vorarlberger<br />

Kinderdorf und der Supro<br />

| <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong>. Ziel<br />

des Projektes ist es, das Gesundheitsbewusstsein<br />

sozial benachteiligter<br />

Menschen zu fördern.<br />

Es wird mit vier Gruppen gearbeitet:<br />

der Mädchengruppe, der<br />

Rückblicke | Einblicke


Supro<br />

Jungengruppe, der Gruppe der<br />

IfS-Freiräume und der IfS-Familienwoche.<br />

Mit den Teilnehmenden<br />

wird das Thema Sucht<br />

und die eigene Betroffenheit<br />

mithilfe unterschiedlichster Methoden<br />

erarbeitet und reflektiert.<br />

Nichtraucherprävention konkret<br />

[ein Praxisbeispiel]<br />

Eine besonders öffentlichkeitswirksame<br />

Maßnahme im Bereich<br />

Innovation war die Zusammenarbeit<br />

mit den Messeparkverantwortlichen<br />

zur Umsetzung des<br />

Rauchverbots in öffentlichen Einkaufszentren.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Projekte und Programme<br />

Für Gemeinden, Kindergärten,<br />

Schulen und Jugendeinrichtungen<br />

bieten wir längerfristige Präventionsprojekte<br />

an.<br />

Ja zum Leben, mein Weg<br />

[ein Praxisbeispiel]<br />

Im Schuljahr 2004 | <strong>2005</strong> wurde<br />

mit der Hauptschule Riezlern und<br />

der Offenen Jugendarbeit JuCon<br />

e.V. Rahmen, Inhalte, Ziele und<br />

Ablauf des Projektes erstellt.<br />

Die Themen Sucht, Gewalt, Konflikt<br />

und Abschied wurden mit<br />

den Schülern anhand eines innovativen<br />

rotierenden Systems<br />

erarbeitet. Die Ergebnisse wurden<br />

reflektiert und in den Alltag<br />

transferiert. Ein gut besuchter<br />

Elternworkshop rundete das erfolgreiche<br />

Projekt ab.<br />

Grundsätzlich setzen wir uns<br />

für eine nachhaltige Implementierung<br />

von suchtpräventiven<br />

Maßnahmen in unterschiedlichen<br />

Settings ein. So wird das Volksschulprogramm<br />

„Eigenständig<br />

werden“ in einem Pilotlauf mit<br />

acht Schulen umgesetzt.<br />

„Eigenständig werden“<br />

[ein Praxisbeispiel]<br />

ist ein Programm zur Förderung<br />

von Lebenskompetenzen für<br />

Schüler und Schülerinnen der<br />

Volksschule.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 32 und 33<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Das Programm basiert auf dem<br />

von der Weltgesundheitsorganisation<br />

empfohlenen Lebenskompetenzansatz.<br />

Die Selbstwahrnehmung,<br />

das Einfühlungsvermögen,<br />

Kommunikationsfertigkeiten, der<br />

adäquate Umgang mit belastenden<br />

Situationen sowie die Problemlösekompetenz<br />

der Schüler<br />

werden gefördert. Selbstwertgefühl,<br />

Toleranz und Gemeinschaft<br />

sind zentrale Themen des Programms.<br />

Ausblick<br />

Im Jahr 2006 wird der Leistungskatalog<br />

und das Perspektivenkonzept,<br />

aufbauend auf den Vorarbeiten<br />

das Jahres <strong>2005</strong>, fertig<br />

gestellt und umgesetzt. Dabei<br />

wird die Kooperation mit allen<br />

Partner[-einrichtungen], die im<br />

Bereich der Suchtprävention tätig<br />

sind, ein zentraler Bestandteil<br />

sein.<br />

2006 wird ein Schwerpunkt auf<br />

die Arbeit mit Eltern und Multiplikatoren<br />

gelegt. Es wird eine<br />

verstärkte Zusammenarbeit mit<br />

Kindergärten und Volksschulen<br />

gesucht, bewährte Maßnahmen<br />

im Freizeitbereich werden weiter<br />

ausgearbeitet, in Betrieben werden<br />

bedarfsgerechte Angebote<br />

umgesetzt und innovative Ansätze<br />

in der Arbeit mit Eltern entwickelt.<br />

Langfristigkeit und Nachhaltigkeit<br />

sind wichtige Kriterien,<br />

die die zukünftige Präventionsarbeit<br />

bestimmen.


Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Projekte und Programme | Ausblick


Projekt Supromobil<br />

Aktivitäten der Supromobil<br />

Sie waren gekennzeichnet durch<br />

die Konsolidierung der Maßnahmen<br />

in den Hauptbereichen und<br />

die Etablierung der im Jahr 2004<br />

erprobten Projekte. Weiters galt<br />

es eine prozessorientierte Neukonzeption<br />

in die Wege zu leiten.<br />

Bezirkskonferenzen<br />

Die stete Nachfrage bei den Bezirkskonferenzen,<br />

die alljährlich<br />

in jedem Bezirk stattfinden, und<br />

die Vielfalt der interessierten<br />

Berufsgruppen zeigen, dass das<br />

Ziel einer breiten Vernetzung<br />

zum Thema Suchtprävention gelungen<br />

ist. Die aus den Bezirkskonferenzen<br />

resultierenden Kontakte<br />

führten in weiterer Folge<br />

zu einer breiten Zusammenarbeit<br />

und innovativen Projekten.<br />

Die Hoffnung, Angebote [soziale<br />

Dienstleistungen] den Nachfragern<br />

[Menschen mit Beziehungen<br />

zu Jugendlichen] näher zu bringen<br />

und bei diesen Aktivitäten<br />

auch Entscheidungsträgern [Bürgermeister,<br />

Menschen aus Jugend-<br />

und Sozialausschüssen,<br />

Bezirkshauptmannschaften..]<br />

mit einzubeziehen wurde erfüllt.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Supro<br />

ermöglichte eine primärpräventivere<br />

Ausrichtung. Die Vielschichtigkeit<br />

diverser Aktivitäten<br />

von unterschiedlichsten Organisationen<br />

zum Thema Suchtprävention<br />

wurde transparent und<br />

zeigte den hohen Bedarf an Austausch<br />

auf.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Beratung<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Die anhaltende Nachfrage zeigt,<br />

dass die Systempartner unsere<br />

Angebote kennen und schätzen<br />

sowie das Vertrauen in die Supromobil.<br />

Dies schafft den Raum für<br />

offene Gespräche über Drogenprobleme<br />

in ihren Institutionen.<br />

Reger Austausch unterschiedlichster<br />

Berufsgruppen bei den Bezirkskonferenzen<br />

Suchtpräventionskonzept<br />

Supro und Supromobil erarbeiteten<br />

ein Konzept, um das Zusammenspiel<br />

der Maßnahmen von<br />

der Beratung im Anlassfall bis hin<br />

zur Verankerung vorbeugender<br />

Maßnahmen in den Institutionen<br />

zu gewährleisten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 34 und 35<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Jupi<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Im Bereich der Schulung erfreut<br />

sich die „Jupi-Schulung“ anhaltender<br />

Nachfrage von Seiten der<br />

Jugendtreffs. Dieses Angebot<br />

konnte auch für Wohngemeinschaften<br />

und ehrenamtlich tätige<br />

Jugendliche ausgedehnt sowie<br />

adaptiert werden. Zusätzlich zur<br />

Schulung werden auch immer Begleitmaßnahmen<br />

ausgearbeitet<br />

und durchgeführt. Die Schulung<br />

im Rahmen der Jugendarbeiter -<br />

Ausbildung bewirkte nachhaltige<br />

Kontakte und weiterführende<br />

Maßnahmen.<br />

Fortbildung für Schuldirektoren<br />

Diese findet alljährlich statt und<br />

ist für die Supromobil ein wichtiger<br />

Baustein, um den Kontakt<br />

zum Systempartner Schule zu<br />

pflegen und die richtige Vorgehensweise<br />

bei Drogenmißbrauch<br />

zu erläutern.<br />

Drei Modellprojekte<br />

an Schulen zur Implementierung<br />

eines „Lehrplans zum Thema<br />

Suchtprävention“, die unter<br />

anderem die Fortbildungen für<br />

Lehrer enthielten, zeigten spannende<br />

Impulse auf. Hier gilt es im<br />

kommenden Jahr eine Evaluation<br />

durchzuführen und aufbauend auf<br />

den Ergebnissen eine Verbreitung<br />

des Angebotes vorzunehmen.


„Reflect and Act – Jugendkultur<br />

in bewegenden Bildern“<br />

Für das Projekt wurden Vorarbeiten<br />

durchgeführt, die Finanzierung<br />

ist bis ins Jahr 2008 sichergestellt.<br />

Damit wird es möglich<br />

in unterschiedlichsten Settings<br />

Jugendlichen zu begegnen, sie<br />

zur Auseinandersetzung mit ihrer<br />

Lebenswelt und daraus resultierend<br />

mit ihrer Lebensumwelt zu<br />

bewegen. Die internationale Zusammenarbeit<br />

ermöglicht auch<br />

über die Grenzen von Vorarlberg<br />

hinaus den Austausch unter Jugendlichen<br />

und Systempartnern.<br />

Kasulino<br />

Das Konzept für Kinder aus Suchtfamilien<br />

– wurde erprobt, die Finanzierung<br />

ist für das Jahr 2006<br />

gesichert. Im Jahr 2006 wird die<br />

gute Zusammenarbeit mit dem<br />

Ambulanten Familiendienst [Kinderdorf<br />

Vorarlberg] erweitert, um<br />

Angebote im Unterland wie auch<br />

im Oberland zu etablieren.<br />

Arbeit mit Migranten<br />

Gemeinsam mit okay.zusammen<br />

leben wurde ein türkisch -<br />

deutsches Informationsblatt über<br />

Beratungsmöglichkeiten in Vorarl-<br />

berg erstellt und an Systempartner<br />

sowie Migranten verteilt.<br />

Zudem wurde über aufsuchende<br />

Beratungstätigkeit in Deutschkursen<br />

und Moscheen aktive Beziehungsarbeit<br />

betrieben.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

„Selbsthilfe & Empowerment für<br />

Kinder und Jugendliche“<br />

Diese Expertentagung erfreute<br />

sich einer regen Teilnahme. Das<br />

Ambiente, die Mithilfe der Therapiestation<br />

Carina und die interessanten<br />

Referenten ließen<br />

viele positive Ideen entstehen. Es<br />

scheint, dass dieses Thema für<br />

viele Systempartner interessant<br />

ist und durch die gute Kooperation<br />

mit dem Club Antenne und<br />

der Vorarlberger Telefonseelsorge<br />

lassen sich darauf aufbauend<br />

spannende Projekte erwarten.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Elternabeit<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Diese wurde in sehr viele Maßnahmen<br />

integriert. Ein wichtiges<br />

Arbeitsinstrument stellte dabei<br />

die im Bezirk Dornbirn erarbeitete<br />

Broschüre „Kindersorgen<br />

– Sorgenkinder“ dar. Diese bietet<br />

einen raschen Überblick über die<br />

vielfältigen Angebote für Eltern<br />

im Bezirk Dornbirn und ist durch<br />

die einfache Sprache auch niederschwellig<br />

einsetzbar. Wichtig war<br />

und ist dabei der Einigungsprozess<br />

zwischen den Institutionen<br />

über die kommunizierten Angebote<br />

und Institutionen.<br />

Das Helpcamp brachte jugendlichen Drogenkonsumenten wieder Orientierung<br />

Einblicke


Projekt Supromobil<br />

Krisen<br />

Die speziell für größere Anlässe<br />

und Krisen bereitgestellten Ressourcen<br />

mussten nicht zur Gänze<br />

aufgebraucht werden. In den meisten<br />

Fällen waren schon im Vorfeld<br />

in den Regionen und Institutionen<br />

Initiativen und Projekte<br />

- teils schon durch die Supromobil<br />

- realisiert worden, die dann<br />

im Anlassfall für verstärkte Maßnahmen<br />

verwendet und ausgebaut<br />

werden konnten. Das Know - How<br />

über die aktuellen Angebote [wer<br />

ist für welche Dienstleistungen in<br />

der Region zuständig und welche<br />

Personen haben schon Projekte<br />

durchgeführt] wird von den<br />

Systempartnern geschätzt, das<br />

Wissen über rechtliche Grundlagen<br />

gibt Rechtssicherheit für<br />

die verantwortlichen Personen.<br />

Die vorhandenen finanziellen als<br />

auch personellen Ressourcen, die<br />

rasch und unbürokratisch eingesetzt<br />

werden, führen zu einer<br />

deutlich spürbaren Entlastung<br />

der Systempartner in Krisenregionen,<br />

tragen zur Deeskalation<br />

und zur Vertrauensbildung in die<br />

Organisationen [Schulen, Jugendarbeiter,<br />

Gemeindebedienstete,<br />

…] und zum Angstabbau seitens<br />

der Öffentlichkeit bei.<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Eventbegleitung<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Auch in diesem Jahr wurden in<br />

Kooperation mit Do it yourself,<br />

Fähre, Team Mika und Clean Feldkirch<br />

Jugendliche auf cirka 40<br />

Veranstaltungen von einem Team<br />

von Drogenfachleuten begleitet.<br />

Die Qualität der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Fachstellen wurde<br />

auch durch die Erarbeitung eines<br />

Eventbegleitungskonzept für<br />

2006 sehr gestärkt. Dieses Konzept<br />

baut auf den positiven Erfahrungen<br />

der letzten Jahre auf<br />

und bindet weitere wichtige Maßnahmen<br />

[Beratung von Veranstaltern,<br />

fachliche Weiterqualifizierung<br />

der Mitarbeiter, innovative<br />

Produkte zur Schadensminimierung,<br />

Konzeptarbeit zu speziellen<br />

Themen des Partysettings,…] ein.<br />

Der fruchtbringenden Zusammenarbeit<br />

der Fachstellen in der ArbeitsgemeinschaftEventbegleitung<br />

soll auch strukturell 2006<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Die ExpertInnentagung ermöglichte einen<br />

Perspektivenwechsel<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 36 und 37<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Diagnostik<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Im diesem Bereich konnten grundlegende<br />

Erfahrungen verwertet<br />

und konzeptive Vorarbeiten geleistet<br />

werden. Ein Gesamtkonzept<br />

für jugendliche Risikokonsumenten<br />

von der Beratung von<br />

Systempartnern bis hin zu speziell<br />

konzipierten Behandlungsangeboten<br />

soll 2006 strukturell<br />

verankert werden.<br />

Visionquest<br />

Die ersten Helpcamps für jugendliche<br />

Drogenmissbraucher konnten<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

mda basecamp aus Tirol realisiert<br />

werden. Aufgrund der positiven<br />

Erfahrungen werden künftig zwei<br />

Camps ausgeschrieben, Multiplikatoren<br />

sollen verstärkt in diese<br />

Arbeit miteinbezogen werden.<br />

Für 2006 ist eine Verbreiterung<br />

der auf Basis der Diagnostik ermittelten<br />

zielorientierten Trainings<br />

vorgesehen.<br />

Gespräche mit Jugendlichen auf Events


Ausblick 2006<br />

Aufgrund der durch den Vorstand<br />

vorgenommenen strukturellen<br />

Umgestaltung der Prävention<br />

in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> und<br />

der erst mit August 06 vollen<br />

Nachbesetzung der Leitung sind<br />

weitreichende Planungen der Supromobil<br />

schwierig. Die nachfolgenden<br />

Ideen stellen folglich Diskussionsgrundlagen<br />

dar, die mit<br />

der neuen Leitung diskutiert und<br />

beschlossen werden sollen.<br />

Die Weiterführung der bestehenden<br />

Leistungen sollen durch eine<br />

verstärkte prozessorientierte Begleitung<br />

von Gemeinden ergänzt<br />

werden. Dadurch wird garantiert,<br />

dass auf regionale Besonderheiten<br />

noch besser eingegangen werden<br />

kann und dadurch ein Grundstein<br />

für nachhaltige Veränderungen in<br />

den Lebensverhältnissen vieler<br />

Jugendlicher gelegt wird.<br />

Diese zusätzlichen Ressourcen<br />

sollen durch eine vertiefte Zusammenarbeit<br />

mit der VGKK gewährleistet<br />

werden. Desweiteren<br />

ermöglicht diese Zusammenarbeit<br />

neben dem Ausbau professioneller<br />

Diagnostik zur Früherkennung<br />

und Frühintervention bei<br />

jugendlichen Drogenkonsumenten<br />

auch die Etablierung von kurzen<br />

und effektiven Behandlungsangeboten<br />

durch die Supromobil<br />

[unter anderem in den Bereichen<br />

Angst, Depression, Orientierung<br />

und Selbstmanagement].<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Das im Jahr <strong>2005</strong> erstellte Konzept<br />

für die Eventbegleitung wird<br />

2006 weiter umgesetzt. Wesentliche<br />

Neuerung in diesem Bereich<br />

ist die Ausweitung der Beratung<br />

für Veranstalter.<br />

Das im Jahr <strong>2005</strong> ausgearbeitete<br />

und auf drei Jahre bewilligte Projekt<br />

„Reflect and act“ ermöglicht<br />

2006 eine verstärkte Auseinandersetzung<br />

vieler Jugendlicher<br />

mit ihren Lebenswelten und gewährt<br />

dem erwachsenen Publikum<br />

einen Einblick in und folglich<br />

ein besseres Verständnis für die<br />

Probleme und Freuden von Jugendlichen.<br />

Ein weiteres wesentliches Angebot,<br />

das im Jahr 2006 eine<br />

Verbreitung erfahren soll, wurde<br />

durch die Aktion „Licht ins Dunkel“<br />

finanziert und unterstützt<br />

Kinder aus Suchtfamilien darin,<br />

sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen<br />

und will ihnen aktive<br />

Möglichkeiten der Verarbeitung<br />

aufzeigen.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Weitere Dokumentationen unter<br />

www.supromobil.at<br />

_ Helpcamp<br />

_ Suchtprävention im Betrieb<br />

_ Bezirkskonferenzen<br />

_ Kasulino<br />

_ Expertentagung<br />

_ Kreativ Workshops<br />

_ Zweisprachiges Informationsblatt<br />

„Zwischen den Welten“<br />

_ Kindersorgen - Sorgenkinder<br />

Eventbegleitung | Ausblick 2006


Projekt Spaß mit Maß<br />

„Spaß mit Maß“<br />

ein Projekt zur Gesundheitsförderung<br />

und Alkoholprävention.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> wurde<br />

von der Vorarlberg Landesregierung<br />

beauftragt ein längerfristiges<br />

Projekt zur Alkoholprävention<br />

auszuarbeiten. Im Projekt<br />

“Mehr Spaß mit Maß“ geht es um<br />

die Erziehung zur Alkoholmündigkeit<br />

durch Vorbildwirkung,<br />

das Schaffen präventiver Gesellschaftsstrukturen<br />

– gesundheitsfördernder<br />

Lebenswelten und<br />

pädagogischen Maßnahmen im<br />

Sinne des Empowerments. Mehr<br />

Spaß mit Maß ist ein auf fünf Jahre<br />

angelegtes Präventionsprojekt,<br />

in dessen Rahmen eine Fülle<br />

von Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

zu diesem Thema organisiert<br />

werden.<br />

Das Projekt ist in verschiedene<br />

Sektoren aufgegliedert und den<br />

daraus resultierenden Einzelprojekten.<br />

In den einzelnen Sektoren<br />

ist es gelungen zahlreiche Partner<br />

aktiv miteinzubinden: Einzelhandel,<br />

Gastronomie, Gemeinden,<br />

Wirtschaftskammer, Exekutive,<br />

Schulen, Kuratorium für Verkehrssicherheit,<br />

Ärztekammer,<br />

Frauenreferat, Mädchenzentrum<br />

Amazone, usw.. Primäres Ziel in<br />

diesen Sektoren sind Organisationen<br />

wie Handel, Gastronomie,<br />

Gesundheitsberufe etc. zur Übernahme<br />

von Verantwortung für<br />

diesen Themenbereich zu gewinnen<br />

als auch dementsprechend<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

zu sensibilisieren, sodass auf den<br />

Sektor abgestimmte Maßnahmen<br />

vereinbart und auf lokaler <strong>Ebene</strong><br />

umgesetzt werden. Jeder Sektor<br />

hat seine eigene interne Struktur<br />

und die Verantwortlichkeit<br />

über Maßnahmen bleibt im Sinne<br />

des Setting Ansatzes bei den im<br />

jeweiligen Bereich zuständigen<br />

Projektbetreibern.<br />

Projektziele<br />

• Die Anzahl alkoholkonsumie-<br />

render Kinder ist geringer<br />

• Jugendliche beginnen in einem<br />

späteren Alter mit dem regel-<br />

mäßigen Alkoholkonsum<br />

• Reduktion der Verbreitung und<br />

Häufigkeit von mit hohen Ri-<br />

siken verbundenen Trinkge-<br />

wohnheiten z.B: Binge drinking<br />

unter jungen Menschen, vor<br />

allem unter Heranwachsenden<br />

und jungen Erwachsenen<br />

• Jugendliche trinken keinen Al-<br />

kohol beim Lenken eines Fahr-<br />

zeuges<br />

• Reduktion von alkoholbe-<br />

dingten Verkehrsunfällen durch<br />

Jugendliche und junge Erwach-<br />

sene<br />

• Erwachsene, Gewerbetrei-<br />

bende als auch politische<br />

Schlüsselkräfte vollziehen das<br />

Jugendgesetz und übernehmen<br />

gesellschaftliche Verantwor-<br />

tung<br />

• Gemeinden handeln aktiv prä-<br />

ventiv im Sinne der gesund-<br />

heitsfördernden Gemeinde<br />

• Die Vorarlberger Bevölkerung<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 38 und 39<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

ist zum Thema Jugend & Alko-<br />

hol informiert, sensibilisiert<br />

und aktiviert<br />

• Vorarlberger reflektieren ihr<br />

eigenes Alkoholkonsumverhal-<br />

ten, im Sinne von Vorbildwir-<br />

kung<br />

• Früherkennung und ärztliche<br />

Kurzintervention in Bezug auf<br />

Jugend & Alkohol findet flä-<br />

chendeckend statt<br />

Zielgruppen<br />

• Jugendliche<br />

• Gemeinden<br />

• Spezifische Multiplikatoren<br />

• Erwachsene<br />

Zeitraum<br />

01-01-2004 bis 30-12-2008<br />

Finanzierung<br />

Sponsoring durch die Fa. Rauch<br />

Fonds Gesundes<br />

Österreich<br />

67%<br />

Sozialfonds 4%<br />

Fonds Gesundes<br />

Vorarlberg<br />

Mittel Sektoren:<br />

Handel, Gastronomie,<br />

BM für Verkehr, Land<br />

Landesmittel: LRG<br />

Frauenreferat<br />

9%<br />

14%<br />

3%<br />

Betriebe 3%


Sektor Handel<br />

Ziele des Sektorprojektes<br />

• Kaufleute und Mitarbeiter hal-<br />

ten das Vorarlberger Jugend-<br />

gesetz ein.<br />

• Die Kunden sind für das The-<br />

ma sensibilisiert und erleben<br />

den Handel als engagiert im<br />

Bereich Jugend & Alkohol.<br />

• Die Öffentlichkeit hat Vertrau-<br />

en in den Vorarlberger Handel<br />

als verantwortungsvollen Part-<br />

ner auch in Bezug auf Jugend &<br />

Alkohol.<br />

Schulungsmaßnahmen<br />

• [Mitarbeiter] Schulungen<br />

39 gehaltene Schulungen<br />

Cirka 518 geschulte Personen<br />

Schulungsinhalte<br />

Verhalten gegenüber Jugendlichen<br />

[Beispiele aus der Praxis],<br />

Jugendgesetz - Bestimmungen.<br />

Die Schulungen werden vom Sozmed<br />

[Caritas] durchgeführt.<br />

Periodische Informationsveranstaltungen<br />

• Handelsübergreifende Veran-<br />

staltungen<br />

22-04-04 – ca. 100 Personen -<br />

Schattenburg Feldkirch<br />

15-11-05 – ca. 100 Personen –<br />

Cubus Wolfurt<br />

21-02-05 – Firma Adeg Interne<br />

Gratifikationsveranstaltung<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Kommunikationsdistribution<br />

Handelsketten - Infomaterialien<br />

für Eltern und Jugendliche, Plakate<br />

und Infoflyer in den Handelsgeschäften<br />

Mystery shopping mit Feedback<br />

[Kontrollkäufe mit minderjährigen<br />

Jugendlichen]<br />

Ergebnisse Mystery Shopping<br />

Anzahl Testungen<br />

Partner -<br />

Handel<br />

2004 127<br />

Nicht Partner<br />

- Handel<br />

2004 33<br />

Tankstellen 2004 5<br />

Eventveranstalter<br />

2004 35<br />

Partner -<br />

Handel<br />

<strong>2005</strong> 296<br />

Nichtpartner<br />

- Handel<br />

<strong>2005</strong> 61<br />

Tankstellen <strong>2005</strong> 12<br />

Trafiken<br />

und Kiosk<br />

<strong>2005</strong> 3<br />

Eventveranstalter<br />

<strong>2005</strong> 122<br />

Gesamt 694<br />

2004 200<br />

<strong>2005</strong> 494<br />

Ergebnisse 2004 | <strong>2005</strong> aufgrund<br />

der unterschiedlichen Anzahl der<br />

Testkäufe bedingt vergleichbar.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro<br />

Rückblicke | Einblicke


Projekt Spaß mit Maß<br />

Sektor Gastronomie<br />

Ziele des Sektorprojektes<br />

• Gewerbetreibende sollen Ver-<br />

antwortung in Bezug auf Ju-<br />

gendliche und Alkohol über-<br />

nehmen<br />

• Aufbau eines Netzwerkes<br />

„Gastronomie und Jugend“<br />

• Erweiterung des Angebots an<br />

attraktiven und preiswerten al-<br />

koholfreien Getränken in der<br />

Vorarlberger Lokalszene<br />

• Förderung des Alkfree-Get-<br />

ränkekonsums in den Gastbet-<br />

rieben z.B. durch Alkfree-Akti-<br />

onen, Mitarbeiterschulungen ...<br />

• Erhöhung des Informations-<br />

standes bei Gastwirten und<br />

Mitarbeitern über alle alkohol-<br />

relevanten Fakten<br />

• Förderung des Vertrauens von<br />

Eltern, Lehrern, Gemeindever-<br />

antwortlichen usw. in die Vor-<br />

arlberger Gastronomie in Be-<br />

zug auf Jugendliche & Alkohol<br />

• Einwirkung auf die Getränkein-<br />

dustrie zur Schaffung einer „al-<br />

koholfreien Alternative“<br />

Mystery Guest Ergebnisse<br />

[Testkäufe von Jugendlichen]<br />

Getränk<br />

erhalten<br />

2004<br />

Anzahl<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

2004<br />

in %<br />

Maßnahmen<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Schulung und Information<br />

Gastro OK<br />

Mystery Guest Überprüfungen<br />

Maßnahmen Gastro OK 2006<br />

• Steigerung Gastro OK Betriebe<br />

– bis 31-12-<strong>2005</strong> 150 Gastro<br />

OK Betriebe<br />

• Öffentlichkeitsarbeit für<br />

Gastro OK<br />

• Redaktionelle Berichte<br />

• Kinospots<br />

• Gastro OK Bands<br />

• Einführung GOK Drink – attrak-<br />

tive alkoholfreie Alternative<br />

Schulungs- | Infoveranstaltungen<br />

• Betriebsinterne Schulungen<br />

• 2006 cirka 20 Veranstaltungen<br />

geplant<br />

Neue Internetplattform<br />

www.promille.at<br />

<strong>2005</strong><br />

Anzahl<br />

<strong>2005</strong><br />

in %<br />

JA 57 69,5 % 46 43,3 %<br />

Kein Zutritt 6 7,3 % 15 14,2 %<br />

NEIN 19 23,2 % 45 42,5 %<br />

Gesamt 82 100 % 106 100 %<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 40 und 41<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Sektor Ärzte<br />

Ziele des Sektorprojektes<br />

Prävention<br />

Supro<br />

• Ärzte als Multiplikator/innen<br />

gewinnen<br />

• Schulungsangebote für Ärzte<br />

• Ärztliche Kurzintervention in<br />

der Praxis<br />

• Erfassung statistischer Daten<br />

zu jugendlichen Intoxikierten<br />

über die Krankenhäuser und<br />

gezielte Interventionen bei ju-<br />

gendlichen Intoxikierten<br />

• Ausbau der Gesundenuntersu-<br />

chung<br />

Motivational Interviewing<br />

Ärztliche Kurzintervention<br />

Referent: Dr. Michael Peltenburg<br />

• Zwei zweitägige Fortbildungs-<br />

veranstaltungen <strong>2005</strong><br />

Unterland – Bregenz<br />

Oberland – Feldkirch<br />

• Zwei zweitägige Fortbildungsveranstaltungen<br />

2006 geplant<br />

05 | 06-10-2006<br />

09 | 10-11-2006


Informationsmaterialien für Ärzte<br />

und Patienten<br />

• Broschüre für Ärzte<br />

Kurzinterventionen für risiko-<br />

reiche Alkoholkonsumenten<br />

• Broschüre für Angehörige<br />

Die Abhängigen von<br />

Abhängigen<br />

• Broschüre für Betroffene<br />

Ratgeber für Menschen mit<br />

Alkoholproblemen<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Schulungen Jan 04 - Mai 05 Mai 05 - Feb 06 Summe<br />

Schulen 81 58 139<br />

Fahrschulen 27 35 62<br />

Betriebe 57 2 59<br />

Summe 165 95 260<br />

Sektor Verkehr<br />

Ziele des Sektorprojektes<br />

• Jugendliche und Erwachsene<br />

erhalten Sachinformation zum<br />

Thema Alkohol und Straßen-<br />

verkehr<br />

• Die Anzeigen wegen Alkohol<br />

am Steuer von jugendlichen<br />

Lenkern sind gesenkt<br />

• Jugendliche setzten sich mit<br />

dem eigenen Trinkverhalten<br />

auseinander<br />

• „Designated Driver“ – Nicht<br />

Trinker | Heimfahrer – haben<br />

ein positives Image<br />

• Sicheres Nachhausekommen<br />

bei Jugendveranstaltungen ist<br />

möglich [Ausgehzeiten]<br />

Infoveranstaltungen/Schulungen<br />

• Zielgruppe I: Schulen [AHS |<br />

BHS, PTS, HS 4. Stufe]<br />

• Zielgruppe II: Unternehmen<br />

• Zielgruppe III: Vereine<br />

• Zielgruppe IV: Fahrschulen<br />

Die Veranstaltungen haben hervorragende<br />

Resonanz und Akzeptanz.<br />

Kernkompetenz ist die Authentizität<br />

und das Know - How<br />

der Referenten.<br />

Bob - Kampagne<br />

Start von BOB im Frühjahr 2006<br />

geplant. Die Kampagne baut auf<br />

einer Person auf [eine Frau oder<br />

ein Mann], die keine alkoholische<br />

Getränke in einer Gruppe konsumiert,<br />

wenn sie beziehungsweise<br />

er mit dem Auto unterwegs ist.<br />

BOB ist ein Optimist, hat Humor,<br />

übernimmt Verantwortung und<br />

ist jemand in dessen Anwesenheit<br />

andere trinken dürfen und durch<br />

BOB trotzdem sicher nach Hause<br />

kommen. Nicht die Prohibition<br />

steht im Vordergrund sondern der<br />

verantwortungsvolle Umgang.<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Sektor Frauen<br />

Ziele des Sektorprojektes<br />

Prävention<br />

Supro<br />

• Primärprävention<br />

• Alternative durch Alkoholfreie<br />

Cocktailbar<br />

• Erfahrungsspektrum erweitern<br />

• Stärkung der Persönlichkeit<br />

• Alkoholmündigkeit erlernen<br />

Maßnahmen<br />

Themenabende<br />

• 7 Filmabende<br />

• 4 Partys<br />

• 2 Konzerte (NoemNova)<br />

• 2 Themenabende [Körperbilder,<br />

Sucht]<br />

Mobile Einsätze | Amazone Bar<br />

• 360 Card Event Dornbirn<br />

• Livestyling Messe Bregenz<br />

• Mut 2 Bregenz<br />

• Dornbirner Herbstmesse<br />

• Sportlerehrung Bregenz<br />

• Gemeindeveranstaltung Göfis<br />

• 10 Jahre Jugendwerkstätte<br />

Workshops<br />

• 33 Workshops<br />

• Cocktailmixworkshops<br />

• Djane Workshops<br />

• Multimedia Sessions<br />

• Soundfabrik<br />

• Hip Hop Weekend<br />

Einblicke | Ausblicke


Projekt Mehr Spaß mit Maß<br />

Allgemeines zum Projekt<br />

Großveranstaltungen<br />

• Mobile Amazone Bar Eröffnung<br />

01-10-2004<br />

• Eröffnung Stationäre Bar<br />

02-10-2004<br />

• Pressekonferenz Projektbetei-<br />

ligung ORF und Firma Rauch<br />

zum Projekt „Mehr Spaß mit<br />

Maß“ vom 21-10-2004<br />

• Dornbirner Frühjahrsmesse<br />

31-03 bis 03-04-<strong>2005</strong><br />

• JVP – Dornbirn - „Shake it“ Ju-<br />

gendprojekt. In Zusammenar-<br />

beit mit vier Jugendlichen und<br />

„Mehr Spaß mit Maß“ wurde ein<br />

alkoholfreies Cocktailbuch er-<br />

arbeitet und an einem Stand<br />

auf der Dornbirner Frühjahrs-<br />

messe beworben. Mit Hilfe<br />

der Firma Rauch konnten die<br />

Getränke kostenlos abgegeben<br />

werden.<br />

• Sicherheitstag Nüziders am<br />

16-04-<strong>2005</strong><br />

• Infostand und Gewinnspielver-<br />

losung Messpark Dornbirn 20-06<br />

bis 25-06-<strong>2005</strong><br />

• SOLA – Karate Landesliga Ver-<br />

anstaltung Aktivpark Tschag-<br />

guns | Schruns, 18-07-<strong>2005</strong><br />

• Shopping Night – Hopping<br />

Light Gastro OK – Stadt Blu-<br />

denz, 07-07-<strong>2005</strong><br />

• Dornbirner Herbstmesse 07-11<br />

bis 11-11- <strong>2005</strong><br />

• Fußballgala - Projektpräsenta-<br />

tion durch LR Stemer<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

„Selbst ist der Bengel“<br />

Kabarettveranstaltungen von und<br />

mit Markus Linder<br />

Bisher 30 Aufführungen an Schulen,<br />

in Betrieben und bei Events<br />

Mediale Begleitung<br />

Pressekonferenzen<br />

• 20-02-04 Offizieller Start<br />

• 14-09-04 Zwischenbilanz<br />

• 21-10-04 Projektbeteiligung<br />

durch die Fa. Rauch & ORF<br />

• 24-11-04 Start Gastro OK<br />

• 15-11-04 PK Handel<br />

• 19-12-05 PK Ärzte<br />

107 Beiträge im Zeitraum von<br />

September 2003 - Ende <strong>2005</strong><br />

15 Schaltungen von Fernsehspots<br />

vor V-Heute<br />

130 Gastro OK Schaltungen in Antenne<br />

Vorarlberg<br />

Motorrad - Gewinnspiel<br />

[Messepark und Zweirad Loitz]<br />

1. Gewinnspiel<br />

Roller - Jaguar Design Teilnahme<br />

von über 4.000 Jugendlichen,<br />

Verlosung Juni <strong>2005</strong> - Messepark<br />

Dornbirn<br />

2. Gewinnspiel<br />

Yamaha XT 125 Super-Moto, Teilnahme<br />

bis Februar 2006 von<br />

2.800 Personen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong> | <strong>Stiftung</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> | Seiten 42 und 43<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Vorschau<br />

Prävention<br />

Supro<br />

• Mediale Verstärkung der Medi-<br />

enarbeit durch Hörfunk, TV und<br />

Printmedien<br />

• Präsenz auf allen Messen<br />

[Frühjahrsmesse, Herbstmes-<br />

se, Preventa]<br />

– Schwerpunkt Alkohol im<br />

Betrieb – Preventa Mai 2006<br />

– Verlosung des Motorrads bei<br />

der Preventa<br />

• Eine Woche Infostand im Juli<br />

im Dornbirner Messepark<br />

• Frühjahr 2006 – Start BOB<br />

Kampagne – Vor Ort Einsätzen<br />

alle 2 Wochen<br />

• Schwerpunkt - Bewerbung Spaß<br />

mit Maß in Betrieben, Vereinen<br />

und Schulen durch die Supro<br />

und Projektpartner<br />

• Kabarettbewerbung durch DVD<br />

in Schulen und ausgesuchten<br />

Betrieben<br />

• Verstärkte Mystery shopping<br />

Einsätze und Mystery Guest<br />

Kontrollen


Krankenhaus<br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

Selbst ist der Bengel | Kabarett von und mit Markus Linder<br />

Therapiestation<br />

Carina | Lukasfeld<br />

Beratungsstellen Clean<br />

Feldkirch | Bregenz | Bludenz<br />

Prävention<br />

Supro


Krankenhaus <strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Ebene</strong> 17 | 6820 Frastanz | 05522 727 460<br />

Therapiestation Carina<br />

Pater-Grimm-Weg 12 | 6800 Feldkirch | 05522 77 151<br />

Therapiestation Lukasfeld<br />

Herrengasse 41 | 6812 Meiningen | 05522 393 90<br />

Clean Feldkirch<br />

Schießstätte 12 - Top 8 | 6800 Feldkirch | 05522 380 72<br />

Supro Suchtprophylaxe<br />

Moosmahdstrasse 4 | 6850 Dornbirn | 05572 55 155<br />

Clean Bregenz<br />

Bergstraße 8 | 6900 Bregenz | 05574 45400<br />

Supromobil<br />

Moosmahdstrasse 6 | 6850 Dornbirn | 05572 20 70 10<br />

Clean Bludenz<br />

Kasernplatz 5 | 6700 Bludenz | 05552 65040

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!