03.09.2013 Aufrufe

LAP Pankow_Vollversion (Pdf | 100KB) - Lokaler Aktionsplan Pankow

LAP Pankow_Vollversion (Pdf | 100KB) - Lokaler Aktionsplan Pankow

LAP Pankow_Vollversion (Pdf | 100KB) - Lokaler Aktionsplan Pankow

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. Rechtsextremismus:<br />

Neben organisierten Formen des Rechtsextremismus gibt es aktionsorientierte, eher<br />

jugendkulturell geprägte Personenzusammenschlüsse mit mehr oder weniger gefestigten<br />

rechtsextremen Weltbildern. Sie nehmen Einfluss auf den Alltag insbesondere in Schulen und im<br />

öffentlichen Raum.<br />

Als organisierte Gruppe sind in <strong>Pankow</strong> besonderes die "Vereinten Nationalisten Nordost" (VVNO)<br />

von Bedeutung, eine der wenigen aktiven Berliner Kameradschaften. Sie fällt auf durch massive<br />

„Aufkleberwellen“. So z. B. im Jahr 2004 hetzte sie u. a. gegen Jugendeinrichtungen im Bezirk.<br />

Durch Aktionen im Bereich der Anti-Antifa-Arbeit entsteht eine reale Bedrohung für Personen, die<br />

sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Die VNNO kooperiert eng mit dem örtlichen, sehr<br />

aktiven NPD-Kreis-verband 8. Zu den zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten gehörten die Störung<br />

der traditionellen <strong>Pankow</strong>er Lichterkette 2006 zum Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz<br />

sowie Anfang 2007 eine Aktionswoche gegen den Moscheebau in <strong>Pankow</strong> - Heinersdorf.<br />

Zur Infrastruktur gehören ein rechtsextremer Laden und eine rechtsextreme, Berlin weit bekannte<br />

Kneipe. In deren Umfelderfolgten mehrere Übergriffe auf alternative Jugendliche. Ebenso tauchen<br />

hier immer wieder Aufkleber der NPD und der VNNO auf. Darüber hinaus gibt es über das<br />

gesamte Bezirksgebiet verteilt öffentliche Orte, die durch die Präsenz rechtsorientierter<br />

Jugendcliquen problematisch für bestimmte gesellschaftliche Gruppen sind ("Angstzonen": z.B.<br />

Thälmann-Park, Antonplatz).<br />

2. Fremdenfeindlichkeit/Rassismus:<br />

Die Proteste gegen den Moscheebau in <strong>Pankow</strong> - Heinersdorf waren und sind deutlich von<br />

rassistischen und anti-islamischen Haltungen geprägt. Es zeigt sich, wie weit Rassismus als<br />

Alltagsphänomen in der Mitte der Gesellschaft verankert ist (s. <strong>Pankow</strong>er Register). Die diversen<br />

Aktionen der Bürgerinitiative „Interessengemeinschaft <strong>Pankow</strong> - Heinersdorfer Bürger“ (IPAHB)<br />

und Teile der Bürgerproteste offenbaren ein problematisches Demokratieverständnis sowie die<br />

Missachtung demokratischer Grundwerte. Die Argumentationsweisen bieten rechtsextremen<br />

Organisationen wie der NPD Anknüpfungspunkte zur Verbreitung ihrer Ideologie. Dass es der<br />

NPD gelingt als Teil der Protestbewegung zu agieren und ihre Positionen salonfähiger zu machen,<br />

spiegelt sich u.a. im Stimmenzuwachs bei den Wahlen 2006 wider. Problematisch sind des<br />

weiteren fremdenfeindliche Haltungen gegenüber Spätaussiedlern ("Russen"), insbesondere in<br />

Französisch Buchholz. Hier sind deutliche Anfeindungen und Ausgrenzungsversuche zu<br />

beobachten.<br />

3. Antisemitismus:<br />

Sowohl das <strong>Pankow</strong>er Register und als auch die Statistik des Berliner Verfassungsschutzes<br />

verzeichnen antisemitisch motivierte Vorfälle. Neben Gewalttaten sind dies vor allem Pöbeleien<br />

und Sachbeschädigungen an jüdischen Einrichtungen im Bezirk (Friedhof Weißensee).<br />

Antisemitische Beschimpfungen ("Scheiß Jude") gehören für viele Schüler aus Hauptschulen,<br />

ebenso aus weiter führenden Schulen, einschl. der Gymnasien (hier subtiler Form) zum<br />

„normalen“ Sprachgebrauch.<br />

III. Vorhandene Netzwerke, zivilgesellschaftliche Initiativen und weitere<br />

Partner und Ressourcen:<br />

Im Fördergebiet bestehen diverse Netzwerke (zivilgesellschaftlich und kommunal) Nachfolgend<br />

einige Beispiele:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!