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April 2002 (PDF) - An.schläge

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an.<strong>schläge</strong>04/<strong>2002</strong><br />

an.<strong>schläge</strong><br />

DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN april<br />

e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,–<br />

thema<br />

ÄlterWerden<br />

Ältere Frauen haben sehr viel zu geben, werden<br />

jedoch strukturell stark benachteiligt<br />

politik<br />

AlleinErziehen<br />

Eine Studie der Wiener Arbeiterkammer kam zu<br />

wenig überraschenden Ergebnissen


auf.takt<br />

Eine Produktion wie jede andere: Fotos suchen,<br />

Texte redigieren, Layoutieren, zu viel Kaffee<br />

trinken, Inserate keilen… Und doch war alles ganz<br />

anders. <strong>An</strong> meinem Schreibtisch sitzt Gabi, an<br />

Gabis Schreibtisch sitzt Heike, und Karin sitzt<br />

einmal da, einmal dort. Und ich sitze nirgends<br />

mehr. Ich suche zwischen Frauenhetz, Frauenzimmer,<br />

den an.<strong>schläge</strong>n und einer ungewissen<br />

Zukunft einen neuen Platz.<br />

Die an.<strong>schläge</strong> sind in den letzten drei Jahren<br />

zu einer Art Familie für mich geworden. Freundinnnen<br />

erreichten mich um zehn Uhr abends<br />

telefonisch im Büro und begrüßten mich mit den<br />

Worten:„Ah, Verena, du bist eh schon zu Hause“.<br />

Ab nächsten Monat bin ich sozusagen ausgezogen<br />

aus meiner an.<strong>schläge</strong>-Wohung. Ganz weg bin<br />

ich aber nicht, werde weiterhin die homepage<br />

machen, Redakteurin bleiben – meine „Familie“<br />

also nicht ganz verlassen. Doch entlasse ich mich<br />

aus der Rolle der koordinierenden Redakteurin:<br />

Koordinieren werden ab sofort Gabi und Karin.<br />

<strong>An</strong> dieser Stelle freu ich mich ganz offiziell für<br />

die beiden!<br />

A propos Familie: Meiner Herkunftsfamilie<br />

wird in dieser Nummer viel Raum gegeben –<br />

eigentlich ganz zufällig, aber sehr passend eine<br />

Art Abschiedsgeschenk für mich. Am Cover ist<br />

meine Oma zu sehen, die im November vergangenen<br />

Jahres gestorben ist. Nicht mit dem<br />

Sterben, sondern mit dem Leben älterer und<br />

alternder Frauen beschäftigt sich Gabi Horaks<br />

Titelgeschichte (ab S. 16).<br />

Auf S. 27 kann meine Mama – überaus lebendig<br />

– bewundert werden. Sie hat den Verein VIELE<br />

mitgegründet, der kürzlich von der Stadt Salzburg<br />

mit einem Preis bedacht wurde.<br />

<strong>An</strong>sonsten bieten die an.<strong>schläge</strong> den gewohnten<br />

Mix an Themen: Von afghanischen Frauen,<br />

die in Österreich leben (S. 8) bis zur lesbischen<br />

studentischen Jugend in Wien (S. 32).<br />

Außerdem ist es mitten in der Produktionswoche<br />

Frühling geworden – auch wenn der<br />

Regen nicht gerade frühlingshafte Gefühle aufkommen<br />

ließ. Alles neu macht der <strong>April</strong> nicht,<br />

eine Neuerung gibt es aber doch noch: Statt vier<br />

Seiten „Arbeit“, sind es nur mehr zwei, dafür sind<br />

es zwei Seiten mehr auf der „Kultur“, die wir<br />

umfassend als die Gesamtheit schöpferischer<br />

Leistungen und Lebensführung von Frauen<br />

verstehen.<br />

Schönes Lesevergnügen wünschen Verena<br />

und die anderen an.<strong>schläge</strong>-Frauen!<br />

an.<strong>schläge</strong><br />

an.spruch<br />

„sich zurücknehmen“<br />

Österreichs Frauen sind in Gebärstreik getreten<br />

thema politik<br />

forum<br />

arbeit<br />

kultur<br />

österreich.afghanistan<br />

„ein bisschen besser“<br />

Die afghanische Frauenministerin Sima Samar zu Besuch in Wien<br />

a llein.erziehen<br />

Im Schatten<br />

Alleinerzieherinnen sind in der aktuellen Familienpolitik nicht eingeplant<br />

international.irland<br />

<strong>An</strong>griff abgewehrt<br />

Nach dem Referendum: Abtreibung bleibt in wenigen Fällen möglich<br />

an.sage<br />

Kirche und Feminismus?!<br />

Sollen Frauen den Gang zur Priesterinnen-Weihe beschreiten?<br />

lang.leben<br />

Raum zum Altern<br />

Ältere Frauen haben viel zu geben, werden aber strukturell benachteiligt<br />

forum.wissenschaft<br />

Leben im Zwiespalt<br />

Die Romanfigur „Ifigenia“ der venezolanischen Autorin Teresa de la Parra<br />

in.konkurs<br />

Abgeblitzt<br />

Die Elektrikerinnen Donna & Blitz müssen die Werkzeuge beiseite legen<br />

junge.lesben<br />

Permanente Irritation<br />

Eindrücke vom Tun und Denken junger lesbischer Studentinnen<br />

performance.privat<br />

Kunst im Wohnzimmer<br />

Der Salon-ARTBITE bietet einzigartiges heimisches Flair<br />

kultur.ausstellung<br />

Aufgelöstes Ich<br />

Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama gastiert in der Kunsthalle Wien<br />

an.klang<br />

Entfernte Welten<br />

Eine Kostprobe von Melodien, die durch die Jahrhunderte gereist sind<br />

lese.zeichen<br />

West-Amazonien<br />

Die Neue Frauenbewegung in Tirol zum Nachblättern<br />

ge.fragt<br />

Scharfe Zunge<br />

Unsere theaterbegeisterte Heldin bezeichnet sich selbst nicht als Feministin<br />

05<br />

08<br />

10<br />

14<br />

24<br />

16<br />

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39<br />

42


an.an.<strong>schläge</strong><br />

Die an.<strong>schläge</strong>-Frauen als Haupt-<br />

Abbilder am 8. März <strong>2002</strong>:<br />

„Wir sind förderungswürdig:<br />

selbstlos aufopfernd, Pensionen<br />

sichernd, Männerkarrieren<br />

unterstützend.“<br />

Haupt himself ist dieser<br />

Meinung nicht…<br />

„Wir sind NICHT förderungswürdig:<br />

selbst.bestimmt,<br />

wider.ständig, un.bequem“,<br />

verkündeten wir umso lauter.<br />

04 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

an.<strong>schläge</strong><br />

Herausgeberinnen und Verlegerinnen:<br />

CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik<br />

A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76<br />

Fax: 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello .at<br />

http://www.anschlaege.at<br />

Redaktionskollektiv: Karin Eckert/Keck (Koordination), Verena<br />

Fabris/vab (web), <strong>An</strong>gela Heissenberger/AH (Termine,<br />

Abos), Gabi Horak/GaH (Koordination), Kerstin<br />

Kellermann/kek, Helga Pankratz/ pan<br />

Inserate, PR: Eva Melnik<br />

Ständige Mitarbeiterinnen: Doris Brenner/DoB, <strong>An</strong>ni Bürkl, Heike<br />

Ehlers/HE, Claudia Saller/cs, Eva Steinheimer/ESt<br />

Mitarbeiterinnen dieser Nummer: <strong>An</strong>gelika Baier (ajb), Constanze<br />

Ertl, Daniela Fohn (DF), Kristin Harrich, Verena Hauser,<br />

Birgit Wolf<br />

an.sage: Elisabeth Maria Klocker & Maria Moser<br />

neu.land: Jasmina Jankovic’<br />

heim.spiel: <strong>An</strong>gela Heissenberger<br />

wyber.space: Eva Steinheimer<br />

ge.fragt: Elke Koch<br />

an.klang: Regina Himmelbauer<br />

plus.minus: Helga Pankratz<br />

Cartoon: Gabi Szekatsch<br />

Unsere Werbung: Evelyn Rois<br />

Fotos: an.<strong>schläge</strong>-Archiv, Magdalena Blaszczuk, Bela Benkö,<br />

Donna & Blitz, Verena Fabris, Grauenfruppe, Udo W.<br />

Häberlin, Kristin Harrich, Pez Hejduk, Evelyn Rois,<br />

Ghou Suddin<br />

an.<strong>schläge</strong> Schrift: Martha Stutteregger<br />

Grafisches Konzept: Beate Schachinger für<br />

Layout: <strong>An</strong>drea Gadler<br />

Druck: Reha Druck, Graz<br />

© an.<strong>schläge</strong>: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der<br />

Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion<br />

entsprechen. Kürzungen vorbehalten.<br />

Betrifft: Rezension in 2/02<br />

ge.ärgert<br />

Liebe an.<strong>schläge</strong>,<br />

danke für die kritische Rezension von<br />

„Diese Liebe nehm ich mir“. Ich habe<br />

das Buch schon vorher gekauft, weil<br />

ich eine gute Rezension gelesen hatte,<br />

und mich nach dem ersten Drittel<br />

nur noch geärgert.<br />

Dass das feministische Bewusstsein<br />

nicht bei allen Lesben groß ist,<br />

erlebe ich laufend mit, aber dass die<br />

Frauenbewegung tot sei, schreiben<br />

sonst nur konservative Mainstreammedien.<br />

Eine Freundin von mir hat<br />

gemeint, wenn sie dieses Buch und<br />

die Beschreibung der Lesbenszene<br />

mit 16 gelesen hätte, wäre sie keine<br />

Lesbe geworden.<br />

Vielleicht sollte man es also<br />

Laun & Co als Abschreckungs- bzw<br />

Bekehrungsliteratur empfehlen?<br />

Liebe Grüße.<br />

Jutta<br />

Betrifft: Alleinerzieherinnen<br />

un.geschützt<br />

Sehr geehrte Redakteurinnen,<br />

für <strong>April</strong> kündigen Sie einen Artikel<br />

an:„Alleinerzieherinnen. Konservative<br />

Familienpolitik drängt vom bürgerlichen<br />

Modell der Ehe und Familie abweichende<br />

Lebensformen an den<br />

Rand“.<br />

Ich versichere Ihnen, konservative<br />

Familienpolitik drängt alles Nicht-<br />

Männliche an den Rand, der Schutz<br />

der Frau in Ehe und Familie ist keinen<br />

Pfifferling wert.<br />

Alles Gute für Sie.<br />

Hiltraud Windl<br />

Betrifft: Abo und Dankbarkeit<br />

be.wusster<br />

Für mich auch ein an.<strong>schläge</strong>-Abo, bitte!<br />

Über diesen Weg hab ich wenigstens<br />

die Gelegenheit, Euch zu sagen, wie<br />

dankbar ich dafür bin, dass es Euch<br />

gibt: das feministische Bewusstsein,<br />

das mir nun seit der letzten Dezemberausgabe<br />

– da hab ich spät, aber doch<br />

den Feminismus entdeckt – auf so<br />

wunderbar politische, kritische, erheiternde<br />

Weise zuteil wird. Ich möchte,<br />

dass mir dieses feministische Bewusstsein<br />

quasi „von selbst“ ins Haus<br />

flattert und dafür nicht mehr ins<br />

Frauenzimmer gehen… Das ist natürlich<br />

Blödsinn. Weil da geh ich ohnehin<br />

dauernd hin. Also, meine lieben Frauen,<br />

ich wär’ Euch sehr dankbar für ein<br />

Jahresabo und freue mich schon auf<br />

Euer nächstes Heft.<br />

Liebe Grüße.<br />

Elisa Heinrich<br />

Betrifft: Artikel „Tanz des Ostens“ in an.<strong>schläge</strong> 3/02<br />

wider.legt<br />

Liebe an.<strong>schläge</strong>!<br />

Ich möchte euch für den tollen Artikel<br />

von Susi Linzer über Raqs Sharqi gratulieren.<br />

Der Artikel widerlegt viele<br />

Vorurteile über den „Bauchtanz“ und<br />

wirft ein emanzipatorisches Licht auf<br />

diese Form von Frauenkultur.<br />

Christina Buder<br />

an.<strong>schläge</strong> werden gefördert von:<br />

FRAUEN<br />

BURO<br />

MAGISTRAT DER STADT WIEN


österreichan.riss<br />

ega<br />

Umbau<br />

Vor 10 Jahren, pünktlich zum internationalen Frauentag, gründeten die<br />

Wiener SPÖ-Frauen im 6. Bezirk das ega-Veranstaltungszentrum. Seither<br />

fanden in der Windmühlgasse vielfältigste Veranstaltungen statt: politische<br />

Diskussionen ebenso wie Kulturveranstaltungen und Bildungsseminare.<br />

Das Zentrum bietet auch Raum für andere Initiativen. So<br />

haben Gruppen wie das Kulturforum „M“, die „Golden Girls“ oder „Soho“<br />

(Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-<br />

Personen in der Sozialdemokratie) im ega einen permanenten Standort<br />

gefunden. Im März verabschiedete sich das Veranstaltungszentrum in<br />

die Umbaupause, denn nach 10 Jahren sei die „Zeit für Veränderung“<br />

gekommen. Bis Herbst <strong>2002</strong> wird das Haus von dem Architektinnen-<br />

Team „ESCAPE*spHERE“ ganz neu gestaltet. Ihr klarer moderner Entwurf<br />

wurde bei einem Wettbewerb gegenüber drei MitbewerberInnen bevorzugt<br />

und wird nun verwirklicht. Parallel zum Umbau wird auch an einem<br />

neuen inhaltlichen Konzept gearbeitet, denn „wir wollen noch offener<br />

und transparenter werden“, erklärt Monika Schickmayr von den SPÖ-<br />

Frauen. Bis dahin kann frau sich wie bisher am ega-Telefon über Seminare<br />

informieren, die ausgelagert wurden. Die unregelmäßig erscheinenden<br />

„ega-news“ informieren über den Stand der Umbauarbeiten<br />

und sind zu bestellen unter: eganews@spoe.at GaH<br />

ega:Windmühlgasse 26, 1060 Wien, T. 01/589 80-0, Architektinnen-Team: http://www.escapesphere.at<br />

http://www.soho.or.at http://kulturforum-m.at<br />

06 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

„Supa-dupa“<br />

„Supa-dupa Beine/ Supa-dupa wackelige<br />

kleine Brüste/. Doch am meisten bringt mich<br />

in Raasch/ dein supa-dupa Aa…“ – Um zu beweisen,<br />

dass Musik im Stil der 60er, Sexismus<br />

und Schwachsinn zusammenpassen,<br />

wäre es nicht nötig gewesen, ein solches<br />

Lied in die Auswahl für den Eurovisions-Contest<br />

aufzunehmen. Wenigstens bekam das<br />

Liedlein im Voting „null Punkte“. Das ist an<br />

der ganzen Sache als einziges supa-dupa.<br />

plus.minus<br />

zurücknehmen!<br />

Minister Haupt<br />

s trafprozess<br />

MA 48 vs. FZ<br />

Finster kommentierte Generationenminister<br />

Herbert Haupt (FP) im Standard-Interview die<br />

zuletzt weiter gesunkene Geburtenrate. Die<br />

Schuldigen sieht er in Wohlfahrtsstaat, Wohlstandsgesellschaft<br />

und den „Sozialisten“, die<br />

„fünfzig Jahre lang Selbstverwirklichung gepredigt“<br />

hätten. Er arbeite hart an der Trendumkehr,<br />

ließ er wissen: Mehr Bereitschaft,<br />

„sich zurückzunehmen“ sei angesagt. Und<br />

„wegen der Kinderlosigkeit weiter Teile der<br />

Bevölkerung“ würden übrigens zahlreiche Kindergärten<br />

unrentabel und müssten durch<br />

Schließung eingespart werden. (–)<br />

Wie die „Lesben-Frauen-Nachrichten“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichten,<br />

steht dem Wiener „Verein Kommunikationszentrum für Frauen“,<br />

besser bekannt als FZ, möglicherweise ein Strafprozess ins Haus. Bei<br />

der letztjährigen Demo zum 8. März wurde am Schwedenplatz eine<br />

Strohpuppe, die den Männerminister Herbert Haupt darstellte, verbrannt.<br />

Die Wiener Müllabfuhr, besser bekannt als MA 48, hatte die<br />

Spuren des kleinen Brandes beseitigt und verlangte hierfür vom FZ als<br />

offizielle Demoveranstalterin die Bezahlung der so entstanden Kosten.<br />

Weil sie rechtlich nicht dazu verpflichtet seien, derartige Reinigungskosten<br />

zu übernehmen, zahlten die FZ-Frauen nicht und werden<br />

nun mit einem Strafverfahren wegen Sachbeschädigung belastet.<br />

Ihnen wurde angeboten, die Strafe in einem außergerichtlichen Ausgleich<br />

zu bezahlen – bei Nichteinzahlung folgt ein Strafprozess. Falls<br />

es so weit kommen sollte, wird das FZ den Prozesstermin öffentlich<br />

an-kündigen. cs<br />

geburtsvorbereitung<br />

Lesbengruppe<br />

Das „Eltern-Kind-Zentrum“ in Graz plant ab Herbst eigene Geburtsvorbereitungskurse<br />

für lesbische Frauen. Die Gruppe wird jedoch nur dann<br />

zustande kommen, wenn Bedarf erkennbar ist, das heißt, wenn sich<br />

genug lesbische Frauen/Paare zu den Kursen anmelden. „Ich will nicht,<br />

dass Geburtsvorbereitung für Lesben etwas Einzigartiges ist“, sagt<br />

Birgit Bernhardt vom Eltern-Kind-Zentrum. Ihr geht es darum, Bewusstseinsarbeit<br />

zu leisten und einen eventuell vorhandenen Bedarf nach<br />

einer eigenen Gruppe abzudecken. GaH<br />

Information und <strong>An</strong>meldung: Birgit Bernhardt, Eltern-Kind-Zentrum Graz, T. 0316/37 81 40, e-mail: ekiz.graz@utanet.at<br />

plus.minus Reaktionen und <strong>An</strong>regungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“<br />

zurückschicken!<br />

NR Kukacka<br />

„Steuermillionen für die Rotlicht-Szene!“ So<br />

reißerisch wie die Überschrift war der ganze<br />

Artikel, in dem der U-Express letzten Februar<br />

der „Empörung“ des Nationalratsabgeordneten<br />

Helmut Kukacka (VP), welche sich vehementest<br />

gegen den Verein LEFÖ richtet, breiten<br />

Raum widmete. Als ob es etwas wie Sozialarbeit,<br />

Prävention und Opferschutz nicht<br />

gebe, skandalisierte der Beitrag, dass ein Verein<br />

überhaupt existieren darf, der sich für ausgebeutete<br />

und in die Illegalität gedrängte<br />

Migrantinnen einsetzt, statt eifrigst an deren<br />

Abschiebung mitzuwirken. (–)


v olksbegehren<br />

Sozialstaat<br />

Von 3.–10. <strong>April</strong> <strong>2002</strong> läuft österreichweit die Eintragungsfrist für das<br />

Volksbegehren „Sozialstaat Österreich“. Die Forderung des Volksbegehrens<br />

ist, Österreich in der Bundesverfassung als Sozialstaat zu deklarieren.<br />

Sozialstaatlichkeit, im Sinne von sozialer Sicherung und Chancengleichheit,<br />

würde dadurch zum Staatsziel.<br />

In Zeiten der Verbreitung neo-liberaler Einstellungen, die alle (politischen)<br />

Entscheidungen aufgrund von wirtschaftlichen Marktzwängen<br />

treffen, halten die InitiatorInnen des Volksbegehrens eine Rückbesinnung<br />

auf die solidarischen Werte des Sozialstaates für nötig. Besonders<br />

Frauen sind von der Schwächung des Sozialstaates in den letzten Jahren<br />

betroffen:„Diskriminierung in der Erwerbstätigkeit ist nur einer der<br />

Gründe für die Situation der Frauen. Entscheidend ist auch, dass Frauen<br />

durch sozial- und familienpolitische Maßnahmen in die Rolle der „Abhängigen<br />

gedrängt werden.“, meint die Politologin Sieglinde Rosenberger<br />

auf der Homepage des Volksbegehrens.<br />

Eine geschlechtergerechte Sozialpolitik sollte ihrer Meinung nach<br />

folgendes leisten:„Eigene soziale Absicherung für alle Frauen; umfangreiche<br />

Rahmenbedingungen für die Erwerbstätigkeit von Eltern; Gleichstellungsmaßnahmen<br />

im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt;<br />

soziale Einrichtungen und Dienste; österreichweite Beratungsstellen<br />

und fraueneigene Gesundheitszentren“. Unterstützt wird das Volksbegehren<br />

nicht nur von einer Reihe Prominenter sondern auch von zahlreichen<br />

Organisationen, deren Vielfalt von der ArbeiterInnenkammer<br />

über ÖH und Parteien bis zu kirchlichen Organisationen reicht. Unterschreiben<br />

können alle, die vor dem 1. Jänner 1984 geboren wurden, in<br />

den Eintragungslokalen ihrer Hauptwohnsitzgemeinde oder ihrem<br />

Magistratischen Bezirksamt. ESt<br />

Nähere Infos: http://www.sozialstaat.at/; Infohotline: 0810 00 17 55<br />

bürgerinnen-initiative<br />

Neuwahlen!<br />

Sofortige Neuwahlen mittels geheimer Abstimmung im Nationalrat<br />

fordert eine BürgerInnen-Initiative, die sich Ende Februar zusammen gefunden<br />

hat. Es bestünden drei Möglichkeiten die blau/schwarze Herrschaft<br />

zu beenden: Rücktritt der Regierung, Auflösung der Regierung<br />

durch den Bundespräsidenten oder Auflösung durch den Nationalrat.<br />

Unterschriftenlisten werden bei Veranstaltungen oder etwa bei der<br />

Botschaft der Besorgten BürgerInnen aufgelegt, in die sich alle eintragen<br />

können, die ihre Stimme gegen die blau/schwarze Regierung erheben<br />

wollen.<br />

„Diese Koalition ist unerträglich, in einer demokratischen Republik<br />

muss nicht jede Art von Herrschaft ertragen werden“, heißt es auf der<br />

Homepage, wo Unterschriftenlisten zum download zur Verfügung stehen.<br />

Die ersten 500 Unterschriften wurden bereits Mitte März im Parlament<br />

eingereicht und werden <strong>An</strong>fang <strong>April</strong> im Petitionsausschuss behandelt.<br />

„Wir werden aber permanent neue Unterschriften einbringen“,<br />

versichert Ursula Napravnik vom Koordinationskomitee. Da viele Menschen,<br />

die in Österreich leben, als BürgerInnen bisher nicht anerkannt<br />

werden – das 19. Lebensjahr nicht vollendet haben oder keine österreichischen<br />

StaatsbürgerInnen sind – gibt es zwei unterschiedliche<br />

Listen. Zumindest bis Ende Juni werden österreichweit Unterschriften<br />

gesammelt. GaH<br />

an.ruf<br />

Miriam Wischer im Gespräch mit Eva Steinheimer<br />

Kröten für die Frauenhetz<br />

an.rissösterreich<br />

Die Räumlichkeiten der Frauenhetz sollen rollstuhlgerecht umgebaut<br />

werden. Warum erst jetzt?<br />

Wir sind seit einem Jahr mit der Planung befasst, nun soll es wirklich<br />

so weit sein. Diesen Sommer findet der Umbau statt. Die Frauenhetz<br />

gibt sich seit ihrer Gründung große Mühe, ihr <strong>An</strong>gebot möglichst<br />

vielen verschiedenen Frauen zugänglich zu machen. Der technische<br />

Teil ist aber bisher liegen geblieben. Der Umbau ist auch ein Aspekt<br />

unserer Offensive, unser Publikum wieder gemäß des ursprünglichen<br />

<strong>An</strong>spruchs zu verbreitern. Wir wollen uns durch den Umbau selbst in<br />

die reale plurale Welt integrieren. Wir begreifen uns als öffentlicher<br />

Ort. Dieser soll der Tatsächlichkeit verschiedener Hintergründe entsprechen.<br />

Frauen sind verschieden – wir wollen hier möglichst verschieden<br />

sein. Wir wollen uns selbst als verschieden begreifen, und<br />

das muss die technischen Möglichkeiten miteinschließen, da das<br />

gleichzeitig Denkmöglichkeiten bedeutet. Kurz gesagt, wir haben<br />

keine karitativen Gründe, sondern machen den Umbau für uns selbst.<br />

Wir wollen an einer feminstischen Öffentlichkeit teilnehmen, die<br />

Verschiedenheit mitdenkt und mitträgt.<br />

Was sind die konkreten Vorhaben?<br />

Es werden ein Treppenlift, elektrische Torantriebe und ein rollstuhlgerechtes<br />

WC eingebaut.<br />

Wie wird der Umbau finanziert?<br />

Das Wiener Frauenbüro hat in Aussicht gestellt, ein Drittel der Finanzierung<br />

zu übernehmen. Wir versuchen den Rest zu improvisieren.<br />

Aus diesem <strong>An</strong>lass gibt´s am 6. Mai ein Baustelleneröffnungsevent.<br />

Auf der Suche nach Sponsorinnen haben wir die Umbaukröten erfunden.<br />

Die dienen als käufliche, symbolische Beteiligung am Umbau<br />

und sind ab 6. Mai zu haben. Außerdem haben wir mit der Organisation<br />

Service Social International (SSI) ein Workcamp geplant. Dabei<br />

werden Frauen aus aller Welt eingeladen, sich konkret an den Bauarbeiten<br />

zu beteiligen.<br />

Wann wird die Frauenhetz tatsächlich befahrbar sein?<br />

Die (Neu-)Eröffnung ist am 1. September geplant: mit ganz viel Tamtam,<br />

einem großen Fest und vielen Gästinnen. Die Einladung dazu<br />

folgt!<br />

Miriam Wischer ist verortet in der Frauenhetz<br />

(Siehe auch Seite 47)<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 07


Fo t o : B e l a B e n kö<br />

politiksima samar<br />

08 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

„ein bisschen besser“<br />

Die afghanische Frauenministerin Sima Samar besuchte Wien und berichtete von den<br />

Zukunftsplänen ihres Landes. <strong>An</strong>dere Afghaninnen wollen hier leben. Sie erzählen von ihren<br />

Erfahrungen in Afghanistan und Österreich. Von Kerstin Kellermann<br />

„Unser Geld sollte nicht in den<br />

Kassen der warlords landen“,<br />

meinte die Sozialwissenschafterin<br />

Edit Schlaffer auf der Wiener<br />

Pressekonferenz „Afghanische<br />

Frauen kämpfen um ihre Zukunft“.<br />

Schlaffers neu gegründete Organisation<br />

„Frauen ohne Grenzen“ will afghanische<br />

und palästinensische Frauen in<br />

ihren Interessen unterstützen.„Wir geben<br />

Mädchen und Jungen die Chance, eine<br />

fundierte Berufsausbildung zu bekommen.<br />

Das Projekt soll eine Alternative zu<br />

den frühzeitigen arrangierten Ehen von<br />

Mädchen und zur Rekrutierung von Buben<br />

durch bewaffnete Gruppen sein“,<br />

hofft die strahlend optimistische Sozialwissenschafterin.<br />

Frauenministerin<br />

Sima Samar sieht die Zukunft ihres Ministeriums<br />

nicht besonders rosig. Zwei<br />

Monate habe es allein gedauert, um<br />

überhaupt Räumlichkeiten für das Frauenministerium<br />

zu finden, noch immer<br />

fehle es an Schreibtischen oder Heizung.<br />

Gar nicht zu reden von Telefon oder Internet.„Niemand<br />

kann sich vorstellen,<br />

wie das Leben für afghanische Frauen<br />

verlief. Jetzt ist die Situation ein bisschen<br />

besser, aber nicht viel“, erzählt<br />

Samar, die von 1984 bis vor kurzem im<br />

pakistanischen Exil lebte.<br />

Nachholprogramm. 95 % der Frauen und<br />

Mädchen in Afghanistan sind <strong>An</strong>alphabetinnen.„Lehrerinnen<br />

kehren in die<br />

Schulen zurück. Mädchen werden nicht<br />

mehr bestraft, aber waren es fünf Jahre<br />

nicht gewöhnt, in die Schule zu gehen.<br />

Nun gibt es ein spezielles Nachholprogramm,<br />

besonders für die Universität.“<br />

Verheiratete Frauen, denen der Schulzugang<br />

nicht erlaubt ist, sollen spezielle<br />

Schulen erhalten.<br />

23 Jahre herrschte Krieg. Sima Samar<br />

organisierte ein riesiges Beratungstreffen<br />

von afghanischen Frauen „ohne<br />

Frauen aus anderen Ländern“, um mit<br />

ihnen über die Verfassung zu diskutieren<br />

und Wünsche zu formulieren. Nun<br />

sollen eigene Rechtsanwältinnen Informationen<br />

über die erreichten Frauenrechte<br />

vermitteln. Viele Frauen wissen<br />

nicht einmal von den Frauenrechten in<br />

der Verfassung! „Dann konnten wir


Fo t o : G h o u s u d d i n<br />

endlich den 8. März feiern“, erzählt die<br />

Ministerin in Wien.<br />

Eine Meldung der „Financial Times<br />

Deutschland“ sorgte vorübergehend<br />

für Verwirrung. Laut Ausgabe vom<br />

19.3.<strong>2002</strong> wollte die engagierte Ministerin<br />

mit dem Ende der Übergangsregierung<br />

Ende Juni ihr Amt aufgeben.<br />

Als Grund hätte Samar mangelnde Unterstützung<br />

ihrer Arbeit angegeben.<br />

Die Ministerin dementierte dies wenige<br />

Tage später.<br />

Afghaninnen in Wien. Am 8. März feierten<br />

auch aus Afghanistan nach Österreich<br />

geflüchtete Frauen den internationalen<br />

Frauentag: In einer Volkshochschule im<br />

21. Wiener Gemeindebezirk. Die sieben<br />

afghanischen Frauen im Alter zwischen<br />

30 und 50 Jahren (in Afghanistan lebende<br />

Frauen haben im Durchschnitt nur<br />

eine Lebenserwartung von 42 Jahren!),<br />

die sich regelmäßig im „Afghanischen<br />

Kulturverein“ im 16. Bezirk treffen, sind<br />

in unterschiedlichen Zeitepochen nach<br />

Wien gekommen.<br />

Die erste vor etwa fünfzehn Jahren,<br />

die letzte erst vor kurzem. Eine gute<br />

Ausbildung besitzen alle und einen Beruf,<br />

den sie gerne in Österreich ausüben<br />

würden. „Als erstes braucht Afghanistan<br />

Ruhe, denn der Krieg brachte viele<br />

Probleme für Frauen und Kinder. Nach<br />

23 Jahren Krieg gibt es viele Invaliden.<br />

Demokratie wäre sehr wichtig für die<br />

Bevölkerung, die immer von jemandem<br />

beherrscht wurde. Wir brauchen Demokratie,<br />

Geld und Medikamente. Und Luft<br />

zum Atmen“, erklärt mir eine selbstbewusste<br />

ältere Frau in grauem Pullover<br />

auf die Frage nach ihren Wünschen für<br />

Afghanistan. Ob sie sich nicht auch die<br />

Monarchie wünsche, wie es angeblich<br />

viele AfghanInnen tun? Das Land müsse<br />

modernisiert werden, ist die <strong>An</strong>twort.<br />

Pakistan, Iran, Tadschikistan wären viel<br />

moderner, obwohl Afghanistan früher<br />

ein reiches, entwickeltes Land war. Doch<br />

schon lange stehe Afghanistan nicht<br />

auf eigenen Füßen, sondern andere<br />

Mächte entscheiden. „Die Frauen möchten<br />

frei sein, Arbeit haben und studieren<br />

dürfen“, stellt sie fest.<br />

Eine andere Frau kritisiert die<br />

neue afghanische Regierung: „Die demokratischen<br />

Parteien sind nicht in<br />

diese Regierung mit einbezogen, allein<br />

die Mudjaheddins sind drin und die<br />

USA unterstützen das. In der früheren<br />

demokratischen Partei waren viele Ärztinnen,<br />

Schriftstellerinnen und Juristinnen<br />

aktiv. Jetzt sind nur wieder Islamisten<br />

und Fundamentalisten an der<br />

Macht. Warum sind vier frühere Taliban-Minister<br />

freigelassen worden?<br />

Warum sind nun Nordallianz-Leute an<br />

der Macht, die gefoltert haben, die unser<br />

Land kaputt gemacht haben? Was<br />

bedeutet das?“<br />

Es fehle eine gesellschaftliche<br />

Struktur, es gäbe wenig Sicherheit. Das<br />

Gefährliche für Frauen wäre auch, dass<br />

sich natürlich die Einstellung der Männer<br />

nicht so schnell ändern könne, dass<br />

sich einzelne Männer nach wie vor wie<br />

Herrscher verhielten. „Buben klopfen an<br />

die Türe und warnen Mädchen und<br />

Frauen. ,Pass auf, ich habe dich gesehen<br />

– nur mit einem kleinen Kopftuch oder<br />

mit lackierten Fingernägeln. Ich werde<br />

dich im Auge behalten!‘“<br />

Warten auf Asyl. Seit November herrscht<br />

in Österreich Asylstopp für AfghanInnen,<br />

denn seit einiger Zeit wird die Situation<br />

in den Medien so dargestellt,<br />

als wäre in Afghanistan Ruhe eingekehrt.<br />

Eine jüngere Frau wartet seit<br />

zwei Jahren auf ihr Asyl, ihr Mann war<br />

demokratiepolitisch aktiv. Nun steht<br />

das Bundesasylamt auf dem Standpunkt,<br />

dass die BeamtInnen momentan<br />

nicht entscheiden könnten, ob jemand<br />

zurück geschickt wird oder in Österreich<br />

bleiben darf. Seit im November die neue<br />

Regierung in Afghanistan im Amt ist,<br />

drücken sich die österreichischen BeamtInnen<br />

vor der Asylerteilung. Das<br />

Argument, dass die Taliban ohnehin<br />

nicht mehr an der Macht seien, dominiert<br />

die aktuelle Debatte. Das Asylamt<br />

sagt nicht, dass die Flüchtlinge zurück<br />

müssen, es heißt immer nur:„Wir müssen<br />

warten.“<br />

Langeweile. Nerven aufreibend für alle<br />

Beteiligten sind die Unsicherheit und<br />

die Armut, aber auch die Langeweile<br />

der Warterei. Inzwischen erscheinen<br />

neue <strong>An</strong>kündigungen über einen Krieg<br />

gegen Saddam Hussein in den Nachrichten.<br />

„Die Familie Bush hat Interesse<br />

am Krieg mit den arabischen Ländern.<br />

Warum müssen Politiker immer angreifen?<br />

Vor dem elften September wollten<br />

uns die Amerikaner nicht helfen. Bush<br />

soll erst einmal Afghanistan aufbauen,<br />

bevor er jetzt den Irak angreift!“, betont<br />

eine afghanische Lehrerin.<br />

Auf die Frage, wie die ÖsterreicherInnen<br />

reagieren, bricht ein Wirbel los.<br />

Alle sieben Frauen reden durcheinander,<br />

der Dolmetscher lacht. „Ich will wieder<br />

arbeiten! Doch was mache ich? Alle<br />

Türen sind zu“, ruft eine. „Ein Flüchtling<br />

muss alles verkaufen, um bis hierher zu<br />

kommen. Sogar meinen Ehering bin ich<br />

los. Wie soll ich jetzt die 10.000 Dollar<br />

für die Rückreise meiner Familie aufbringen?“,<br />

eine andere. „Die österreichische<br />

Regierung muss über alle diese<br />

Leute nachdenken“, erklärt mir eine Ingeneurin.<br />

„Sollen unsere Professorinnen<br />

und Ingenieurinnen als Putzfrauen arbeiten?“,<br />

ruft eine Frau über den Tisch,<br />

„Egal, ob anerkannter oder nicht anerkannter<br />

Flüchtling, man muss eine<br />

Chance bekommen!“<br />

„Wir versuchen Deutschkurse zu<br />

organisieren“, erzählt Mir – sein Name<br />

bedeutet Friede. „Doch die Flüchtlinge<br />

können ohne Fahrschein nicht vom Lager<br />

Traiskirchen nach Wien kommen.<br />

Der Wiener Integrationsfonds behauptet,<br />

leider kein Budget zu haben“. Alle<br />

Frauen am Tisch nicken eifrig – obwohl<br />

sie kaum Deutsch verstehen. ❚<br />

sima samarpolitik<br />

Frauen des Afghanischen Kulturvereins<br />

drücken die Schulbank, um Deutsch zu<br />

lernen. (kleine Bilder) Frauenministerin<br />

Sima Samar in Wien (großes Bild)<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 09


Fo t o : A rc h i v<br />

politikalleinerzieherinnen<br />

10 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Simple Lebensrealität: Beim<br />

Einkaufen ständig nach Sonderangeboten<br />

und reduzierter<br />

Ware Ausschau halten, langes<br />

Überlegen, ob vielleicht dieses<br />

Mal wieder Schokocrispies für die Tochter<br />

gekauft werden können.<br />

Die Familie wird seit der Wende<br />

besonders gern ins Blickfeld politischer<br />

Avancen gerückt und als Idealwert strapaziert.<br />

Bei Alleinerzieherinnen macht<br />

das idealisierte Mutterbild plötzlich Halt.<br />

Von dem bürgerlichen Modell der<br />

Ehe und Familie abweichende Lebensformen<br />

werden durch die schwarzblaue<br />

Familienpolitik an den Rand gedrängt.<br />

Dies obwohl ein Viertel aller<br />

Haushalte mit Kindern Teilfamilien<br />

sind. Im Falle der Alleinerzieherinnen<br />

bedeutet die konservative Familienpo-<br />

Im Schatten<br />

Schwarz-blaue Familienpolitik ist geprägt von Wertekonservatismus und erneuter Familiarisierung<br />

der Frau. Die ArbeiterInnenkammer Wien widmete sich in einer Studie den „Alleinerzieherinnen<br />

in Wien“ und kam zu wenig überraschenden Ergebnissen. Von Birgit Wolf<br />

litik noch mehr Belastungen – etwa bei<br />

Kürzung von Familienzu<strong>schläge</strong>n und<br />

anderen Sparmaßnahmen. <strong>An</strong>fang des<br />

Jahres präsentierte die ArbeiterInnenkammer<br />

(AK) Wien einen Bericht zur<br />

Situation von Alleinerzieherinnen. Obwohl<br />

die Fakten über die Probleme und<br />

Diskriminierungen von Alleinerzieherinnen<br />

schon lange auf dem Tisch liegen,<br />

zeichnen sich auf politischer Ebene keine<br />

Lösungskonzepte ab. Als Erfolg kann<br />

die Untersuchung selbst gewertet werden,<br />

denn die letzte Studie stammt aus<br />

dem Jahr 1986.<br />

Belastungen. Laut AK-Studie leben 75.000<br />

Teilfamilien in Wien, bundesweit werden<br />

242.000 Alleinerzieherinnen gezählt.<br />

Sie kämpfen in mehreren Bereichen<br />

mit extremen Belastungen. Viele<br />

leben in prekären ökonomischen Verhältnissen<br />

und lavieren zwischen Vereinbarkeit<br />

und Isolation. Hinzu kommt<br />

die gesellschaftliche Stigmatisierung –<br />

„in der Arbeit unzuverlässig und dauernd<br />

krank“,„schlecht erzogene Kinder“und<br />

„beziehungsunfähig“ lauten häufige<br />

Vorurteile.<br />

Es mangelt an sozialer Integration<br />

und Unterstützung von außen. Nach<br />

einer Trennung/Scheidung geht meist<br />

auch der frühere gemeinsame FreundInnenkreis<br />

verloren. Doch gerade ein<br />

soziales Netz aus FreundInnen, Verwandten,<br />

NachbarInnen und Bekannten<br />

ist wichtig für die subjektive Befindlichkeit<br />

und positive Bewältigung des<br />

Lebensalltags. Das Gelingen der Vereinbarkeit<br />

von Betreuungspflichten und<br />

Erwerbsarbeit hängt großteils von der


Fo t o : A rc h i v ( l i n ks) , Pe z H e j d u k ( r e c ht s)<br />

Unterstützung durch Bezugspersonen<br />

ab. Die alleinige Verantwortung, das<br />

Einkommen zu sichern und die Kinder<br />

zu betreuen, lässt kaum Zeit für Regeneration.<br />

Zeitliche Überlastung führt in<br />

die Isolation. Die Berufsausübung und<br />

Integration am Arbeitsmarkt ist ohne<br />

ein ausreichendes Netz an institutionellen<br />

Betreuungseinrichtungen unmöglich.<br />

Finanzielle Unzufriedenheit. Die ökonomische<br />

Situation der Alleinerzieherinnen<br />

ist von starker Unzufriedenheit gekennzeichnet.<br />

Vorwiegend Frauen mit höherer<br />

oder akademischer Ausbildung erzielen<br />

ein ausreichendes Einkommen, können<br />

sich Kinderbetreuung leisten und<br />

haben mehr Zeit für sich und die Familie.<br />

Doch diese Frauen bilden einen eher<br />

geringen <strong>An</strong>teil in der Gruppe der Alleinerzieherinnen<br />

insgesamt. Etwa 45 % der<br />

alleinerziehenden Haushalte können<br />

sich nur das Notwendigste leisten. „Das<br />

durchschnittliche Haushaltsbudget erwerbstätiger<br />

Alleinerzieherinnen liegt<br />

30 % unter dem anderer Haushalte“, berichtet<br />

Helene Schiffbänker vom Institut<br />

für Arbeitsmarktbetreuung, Mit-Autorin<br />

der AK-Studie. Zudem seien Alleinerzieherinnen<br />

mit Kindern unter 15 österreichweit<br />

überdurchschnittlich oft arbeitslos.<br />

Als zusätzliche Belastung empfinden<br />

die Alleinerziehenden die Behördenkontakte.<br />

Bei Sozialamt und Arbeitsmarktservice<br />

fehle oft das Verständnis<br />

für ihre Problemlage.<br />

Armut. Helga Amesberger vom Institut<br />

für Konfliktforschung, ebenfalls Studien-<br />

Autorin:„Die Ergebnisse der Interviews<br />

waren zum Teil wirklich schockierend. In<br />

vielen Fällen mangelt es schon am Geld<br />

für Grundbedürfnisse – Kleidung für<br />

sich selbst oder die Kinder ist nicht leistbar.<br />

Reparaturen werden auf die lange<br />

Bank geschoben. Die Wohnverhältnisse<br />

sind in vielen Fällen miserabel, eine Frau<br />

hatte nicht einmal Warmwasser. Von<br />

Urlaub können diese Frauen sowieso<br />

nur träumen.“ Besonders betroffen seien<br />

Frauen mit mehreren Kindern, bei<br />

Migrantinnen entfielen dann auch noch<br />

staatliche Transferleistungen.<br />

Insgesamt stellen Alleinerzieherinnen<br />

eine sehr heterogene Gruppe dar,<br />

so haben beispielsweise ledige Frauen<br />

durchschnittlich weniger Einkommen<br />

zur Verfügung als geschiedene. Besonders<br />

prekär ist die Situation für Notstands-,<br />

Sozial- und – damals noch –<br />

Karenzgeldbezieherinnen sowie für<br />

Migrantinnen. Diese Frauen leben in<br />

Armut. Verantwortlich dafür sind unter<br />

anderem niedrige Qualifikation, Verschuldung<br />

(oft durch gemeinsame<br />

Kredite aus der Ehe) und unzureichende<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />

Die Politikwissenschafterin Sieglinde<br />

Rosenberger führt dabei ins Treffen,<br />

dass Frauen noch immer als „Dazuverdienerinnen“<br />

gelten und dementsprechend<br />

weniger Einkommen erzielen<br />

würden. Das Bild eines vorhandenen<br />

männlichen Ernährers werde suggeriert:„Alleinerzieherinnen<br />

stellen einen<br />

<strong>An</strong>griff auf die bestehende ehezentrierte<br />

Familienpolitik dar und werden nur<br />

als Problemfall, als Abweichung behandelt.“<br />

Darin sieht Rosenberger eine<br />

Hauptursache für die Situiertheit der<br />

Alleinerzieherinnen als Randgruppe. Die<br />

Politik will die Lebensform steuern, das<br />

Ideal der ehezentrierten Familie erreichen<br />

– folglich werden Alleinerzieherinnen<br />

unzureichend unterstützt.<br />

Die Politik verneint mit ihrem idealisierten<br />

Familienbild beharrlich die<br />

reale Situation. Caritasdirektor Michael<br />

Landau kritisiert, dass sich PolitikerInnen<br />

zwar damit rühmen, das „familienfreundlichste<br />

Land“ der EU zu sein,<br />

trotzdem seien Alleinerzieherinnen<br />

massiv von Armut bedroht und betroffen.<br />

Sie leiden an Zeitarmut, Beziehungsarmut<br />

und Überforderung. Zur<br />

Von dem bürgerlichen Modell der Ehe<br />

und Familie abweichende Lebensformen<br />

werden durch die blau/schwarze<br />

Familienpolitik an den Rand<br />

gedrängt.<br />

Kürzung des Familienzuschlags beim<br />

Arbeitslosengeld hieß es:„Das sind ja<br />

nur ein paar Dutzend Euro.“ Doch für<br />

Alleinerzieherinnen ist das viel Geld,<br />

das an allen Ecken und Enden fehlt.<br />

„Wer das nicht sieht, hat den Blick auf<br />

die Realität verloren“, sagt Landau. Daher<br />

kommentiert die Autorin Elfriede<br />

Hammerl:„Teilfamilien und Alleinerziehende<br />

sind Normalität und nicht eine<br />

exotische Abweichung. Deutlich wurde:<br />

Geld kauft Lebensqualität. Die offizielle<br />

Haltung ist aber noch immer, dass<br />

Mutterliebe alles ausgleichen kann.“<br />

Wertekonservatismus. Georg Ziniel, stellvertretender<br />

Direkter der AK Wien, will<br />

einen Rechtsanspruch bei Gestaltung<br />

der Arbeitszeiten für Alleinerziehende,<br />

um die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung<br />

abzusichern. Gesellschaftlich<br />

steht die <strong>An</strong>erkennung der Alleinerzieherinnen<br />

als reguläre Familie an, ebenso<br />

die Unterstützung entsprechend ihrer<br />

Problem- und Lebenslagen. Und: Die<br />

Vermittlung eines realistischen Bildes<br />

der Familiensituation in Schulen und<br />

Medien, ohne Wertekonservatismus<br />

und Familiarisierung von Frauen.<br />

Die Idealisierung der bürgerlichen<br />

Familie spottet der Alltagspraxis von<br />

Alleinerzieherinnen: Sorgen wegen „ein<br />

paar Dutzend Euro“ mehr oder weniger,<br />

nicht nur beim Einkauf der Lebensmittel<br />

oder bei nötigen Reparaturen, auch<br />

beim richtigen Outfit für ein erfolgreiches<br />

Vorstellungsgespräch. Selbst zum<br />

Pflegen der sozialen Kontakte ist Geld<br />

nötig – für gegenseitiges Einladen, Geschenke<br />

zu verschiedenen <strong>An</strong>lässen. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass es noch<br />

immer kein gesetzlich gesichertes Minimum<br />

bei Unterhaltszahlungen für Kinder<br />

gibt. Bei Familienaktionen wie zum<br />

Beipiel beim „Niederösterreichischen<br />

Familienpass“ gibt es nur für Paare mit<br />

Kindern Preisnachlässe – Alleinerziehende<br />

kommen nicht vor. ❚<br />

alleinerzieherinnenpolitik<br />

Kammer für ArbeiterInnen und<br />

<strong>An</strong>gestellte Wien<br />

Abteilung für Frauen und Familie<br />

Prinz Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien<br />

T. 01/501 65/2425<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 11


internationalan.riss<br />

bangladesh<br />

Säureattentate<br />

12 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Fo to: Brigitte Voykowitsch<br />

Von Jahr zu Jahr werden immer mehr Frauen – vor allem in Bangladesh,<br />

aber auch in Indien, Ägypten und Italien – Opfer von Säureattentaten.<br />

Der häufigste Grund: gekränkter Männerstolz. Nach <strong>An</strong>gaben der „Acid<br />

Survivor’s Association“ (ASF) handelt es sich bei den Tätern meist um<br />

Männer, die von jungen Frauen zurückgewiesen wurden. Aber auch Eifersucht<br />

und eine zu geringe Mitgift sind mitunter <strong>An</strong>lass für die brutale<br />

Verstümmelung von Frauen. 35% der Opfer überleben das Attentat<br />

nicht. Die Folgen für die Überlebenden sind katastrophal. Sie leiden ihr<br />

Leben lang an einem entstellten Gesicht oder verätzten Genitalien, an<br />

Blindheit oder Gehörlosigkeit. Die psychischen Wunden empfinden die<br />

Betroffenen oft als noch gravierender. Viele sind gezwungen, die Schule<br />

abzubrechen. Eine entstellte Frau ist in Bangladesh auf dem Heiratsmarkt<br />

faktisch nicht vemittelbar. Ein Leben als unverheiratete Frau wiederum<br />

bedeutet eine extreme, gesellschaftliche Marginalisierung, ein<br />

Leben in Armut, mitunter sogar den Verstoß aus der Familie. Schwere<br />

Depressionen führen folglich nicht selten zum Selbstmord der Frauen.<br />

Der Täter erreicht somit sein Ziel:Wenn ich sie nicht haben kann, so soll<br />

sie auch kein anderer bekommen. Die neue Premierministerin Khaleda<br />

Zia will sich des Themas nun verstärkt annehmen. Sie brachte vor wenigen<br />

Wochen ein Gesetz ein, das Säureattentate als Kapitalverbrechen<br />

verurteilt, weiters soll die Einsetzung separater Gerichte die Verfahren<br />

beschleunigen. Frauenorganisationen zeigen sich jedoch skeptisch, da<br />

Zia zum einen vom „good will“ ihrer Koalitionspartner abhängig ist und<br />

zum anderen grundsätzliche Probleme im Gesetzestext nicht berücksichtigt<br />

werden. So lassen Todesdrohungen und die <strong>An</strong>gst vor einem<br />

neuerlichen Attentat die Opfer ihre Klage oft zurückziehen. Die Fluchtgefahr<br />

der Täter ist ein weiterer Hemmschuh für eine faktische Umsetzung<br />

des Gesetzes. Keck<br />

f rankreich<br />

Verbot von FGM<br />

Female Genital Mutilation (FGM), weibliche Genitalverstümmelung, ist<br />

eine Praxis, die nicht nur in manchen Teilen Afrikas und Asiens üblich ist.<br />

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden täglich<br />

weltweit etwa 6000 Mädchen und junge Frauen diesem Ritual unterzogen.<br />

130 Millionen Frauen müssen mit den gravierenden Folgen der<br />

Genitalverstümmelung leben. Auch in Europa wird FGM mitunter durchgeführt.<br />

Besonders verbreitet dürfte FGM in den ehemaligen Kolonialmächten<br />

Frankreich und Großbritannien sein. Diese haben nun strenge<br />

Gesetze gegen die traditionellen Verstümmelungen erlassen. So mussten<br />

sich im französischen Bobigny fünf MalierInnen vor Gericht verantworten,<br />

da sie Ende der 80er Jahre insgesamt sieben Mädchen verstümmeln<br />

ließen. Nichtwissen um das Verbot von FGM in Frankreich sei keine Entschuldigung<br />

für die Durchführung, so die <strong>An</strong>klägerin. Gefordert werden<br />

von der Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen von zwei Jahren. Rechtlich<br />

wären bis zu 20 Jahre Haft möglich. Der endgültige Spruch der Geschworenen<br />

steht noch aus. Verbotsgesetze sind ein wichtiger Schritt,<br />

doch ist zu bedenken, dass gerichtliche Verfolgung dazu führen kann,<br />

dass Eltern ihre Töchter in den Herkunftsländern verstümmeln lassen. Keck<br />

hamburg<br />

<strong>An</strong>ti-Frauen-Politik<br />

„Ich weiß nicht, warum man eine Beratung speziell für Frauen braucht.“<br />

Nicht Minister Haupt, sondern die Hamburger Senatorin Schnieber-<br />

Jastram begründet so ihre Sparstiftaktionen, mit denen die CDU-Politikerin<br />

zahlreichen Frauen-, MigrantInnen- und Obdachlosenprojekten<br />

das Messer an die Brust setzt. Beratungsstellen für Opfer sexueller Gewalt<br />

wiederum empfindet sie zwar nicht als unnötig, wohl aber offenbar<br />

als ineffizient, denn durch Kürzungen in diesem Sektor meint sie Synergieeffekte<br />

erreichen zu können – ein Hohn für die bereits völlig überlasteten<br />

Organisationen. Die Polizei ist ihr zusätzliche 20 Millionen Euro wert,<br />

Frauenangelegenheiten jedoch 40% Förderungen weniger. So wird beispielsweise<br />

der einzige Lesbenverein Hamburgs, das „JungLesbenZentrum“<br />

finanziell geschrumpft. Im Jahr 2003 stehen ihm nur mehr 50% der bisherigen<br />

Gelder zur Verfügung, die Aufbauarbeit von 25 Jahren steht auf<br />

dem Spiel. Förderungswürdige Frauen – das seien laut Schnieber-Jastram<br />

in Zukunft in erster Linie jene, die Kinder groß ziehen. Symptomatisch dieser<br />

Sager, ist doch die Senatorin nur mehr für Soziales und Familie zuständig.<br />

„Frauen“ wurden aus ihren Agenden gestrichen. Klingelt’s? Keck<br />

Protestschreiben per e-mail an: Birgit.Schneiber-Jastram@bsf.hamburg.de<br />

Nähere Infos unter e-mail: mobile.gipsambulanz@aon.de<br />

indien<br />

Lesben-/Frauenprojekt<br />

Während unserorts zum Hohelied auf die indische Liebeskunst angestimmt<br />

wird, kennen im Land des Kamasutra Frauen aus allen Bildungsschichten<br />

oft nicht einmal den Unterschied zwischen ihrer Scheide und<br />

ihrer Harnröhre. Sexualität ist noch immer reine Männersache. Die 1997<br />

von drei Frauen gegründete telefonische Beratungseinrichtung und<br />

Selbsthilfegruppe „Sangini“ richtet sich besonders an lesbische, bisexuelle,


transgender und sich in sexueller Hinsicht nicht definierende Frauen.<br />

„Sangini“ bietet aufgrund ihrer gesellschaftlichen Autonomie einen<br />

geschützten Raum für sexuelle Minderheiten und unterstützt sie bei ihrem<br />

Coming out. Ungefähr 15 Frauen kommen derzeit zu den wöchentlichen<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe. In einem kürzlich begonnenen „Outreach-Programm“<br />

versuchen die Initiatorinnen unter anderem durch die<br />

Herausgabe eines Gesetzesratgebers eine breitere Öffentlichkeit zu<br />

erreichen. Um die Entstehung lesbischer und bisexueller Gruppen im<br />

ganzen Land zu fördern, wurde das Projekt „Hamara Samoodai“ („Unsere<br />

Gemeinschaft“) ins Leben gerufen, das der Ausbildung von Aktivistinnen<br />

und Beraterinnen dienen soll. Das Projekt wird unterstützt von der HOSI<br />

Linz und ist dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen! DF<br />

Spenden-Konto: 09924776900, BLZ 11920, Kennwort „Support Sangini“<br />

saudi-arabien<br />

Unfassbar<br />

Während die Situation der afghanischen Frauen derzeit weltweit ausführlich<br />

thematisiert wird, findet das Leben saudi-arabischer Frauen –<br />

aus wohlbekannten politischen Gründen – immer noch kaum Erwähnung.<br />

Dass sich dies schleunigst ändern sollte, zeigt ein unglaublicher<br />

Vorfall in Mekka: Laut amnesty international starben am 11. März bei einem<br />

Schulbrand 14 Mädchen. Dutzende wurden verletzt. Eine Tragödie,<br />

die zu verhindern gewesen wäre, hätte die Diskriminierung von Frauen<br />

in Saudi-Arabien nicht derart absurde Auswüchse angenommen. Die religiöse<br />

Polizei Mutawa’een hinderte jene Mädchen zu flüchten, die kein<br />

Kopftuch trugen und deren männliche Verwandte nicht vor Ort waren,<br />

um sie abzuholen. Eine Augenzeugin beschreibt die Vorfälle in der saudischen<br />

Tageszeitung „Arab News“:„Immer wenn ein Mädchen durch<br />

das Haupttor herauskam, wurde es von der Mutawa’een gezwungen,<br />

durch einen anderen Eingang zurückzukehren“. Da der öffentliche Kontakt<br />

zwischen Männern und Frauen verboten ist, wurden männliche<br />

Helfer zudem gehindert, die Schule zu betreten, um im Gebäude befindliche<br />

Schülerinnen zu retten. Amnesty fordert eine Untersuchung der<br />

Vorfälle und die Veröffentlichung der Ermittlungsergebnisse. Keck<br />

wyber.space<br />

www.krimi<br />

in memoriam<br />

Marion Gräfin Dönhoff<br />

an.rissinternational<br />

Foto: Archiv<br />

Die langjährige Herausgeberin der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“,<br />

Marion Gräfin Dönhoff, starb am 10. März im Alter von 92 Jahren. Die<br />

aus einem alten Ostpreußischen Adelsgeschlecht stammende Volkswirtschafterin<br />

war eine jener Widerständigen, die das am 20. Juli 1944<br />

gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vorbereiteten. Nach ihrer Flucht<br />

aus Kaliningrad „landete“ sie in Hamburg, wo sie 1946 in die Redaktion<br />

der „Zeit“ eintrat. 1955 zur stellvertretenden Chefredakteurin und Ressortleiterin<br />

für Politik aufgestiegen, übernahm sie 1968 die Chefredaktion,<br />

bevor sie 1972 Herausgeberin der „Zeit“ wurde. Dönhoff, die sich in<br />

ihrem umfangreichen literarischen Werk besonders mit der historisch<br />

begründetet schwierigen bilateralen Beziehung zwischen Osteuropa<br />

und Deutschland beschäftigte, hatte sich als scharfe Kritikerin Konrad<br />

Adenauers bereits 1955 für eine versöhnende Ostpolitik und die deutsche<br />

Wiedervereinigung eingesetzt. 1971 erhielt sie für ihr Engagement<br />

den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Ihre Autobiographie<br />

„Kindheit in Ostpreußen“ wurde 1988 mit dem Heinrich-Heine-Preis<br />

ausgezeichnet. DF<br />

Ich gebe es zu: Ich bin süchtig. Süchtig nach dem neuesten Krimi von<br />

Helene Tursten (eine meiner schwedischen Lieblingskrimiautorinnen).<br />

Was läge also näher, als mal im Internet zu suchen, was es in<br />

der Krimiwelt so alles gibt. Mein Krimi ist schließlich in 100 Seiten zu<br />

Ende und dann muss schnellstens Nachschub her! Das Ergebnis meiner<br />

Suche ist erst mal nicht sehr begeisternd. Es gibt zwar jede Menge<br />

Krimisites, wie z.B. http://www.der-buecherfreund.de/, die sind<br />

zwar umfangreich mit vielen Links, aber nicht gerade gendersensibel.<br />

Spannend fand ich trotzdem http://www.dassyndikat.com/, die Seite<br />

der „Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur“. Unter FAQ<br />

gibt´s hier eine genaue <strong>An</strong>leitung für angehende KrimiautorInnen,<br />

von Recherchetipps bis zum Umgang mit dem Verlag. Endgültig zufrieden<br />

war ich aber erst, als ich doch noch eine Frauenkrimisite fand:<br />

http://www.sinc.de/. Die „Sisters of Crime“ haben als kämpferisches<br />

Ziel, die Diskriminierung von Frauen in der Krimiliteraturszene zu<br />

bekämpfen. Alleine nach dem Internetangebot zu schließen ist das<br />

auch bitter nötig! ESt<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 13


Fo t o s : H a r r i c h K i r s t i n<br />

politikinternationalirland<br />

14 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

<strong>An</strong>griff abgewehrt<br />

Am 6. März hat eine knappe Mehrheit der Irinnen und Iren in einem Referendum einen<br />

Regierungsvorschlag abgelehnt, der vorsah, dass Selbstmordgefahr nicht länger ein Grund<br />

für einen legalen Schwangerschaftsabbruch sein sollte. Aus Irland berichtet<br />

Kristin Harrich (Text und Fotos)<br />

Die Mittagsnachrichten im Irischen<br />

Öffentlich-Rechtlichen<br />

Radio werden von Kirchenglocken<br />

eingeläutet. Am 7. März,<br />

dem Tag nach dem Referendum,<br />

wurde das Geläute plötzlich für ein<br />

paar Sekunden von flotter Popmusik<br />

überlagert – eine kurze Entschuldigung<br />

des Tonmeisters aus dem Off, und<br />

schon legte sich wieder der würdige<br />

Glockenteppich über das Land und die<br />

Leute, die der Ergebnisse harrten.<br />

Auch wenn die konservativen Kräfte in Irland<br />

immer noch die Grundstimmung<br />

auf der Insel angeben – die Moderne in<br />

Form einer aufgeklärte(re)n, säkularisierten,<br />

urbanen jungen Generation, aber<br />

auch in Form von Frauen jeden Alters, die<br />

ihren eigenen Kopf durchsetzen, hat ihnen<br />

mehr als nur ein bisschen dazwischengefunkt.„Taoiseach“<br />

Bertie Ahern,<br />

der irische Premierminister, akzeptierte<br />

am Abend des 7. März zerknirscht und<br />

enttäuscht die Entscheidung der Bevölke-<br />

rung. Der traditionelle Vorsprung der<br />

Konservativen durch deren hohe Wahlbeteiligung<br />

galt diesmal nicht: Die Gebiete<br />

mit der höchsten Wahlbeteiligung (gegen<br />

50 %) waren die, mit den meisten<br />

„NEIN“-Stimmen. Ganz Dublin, einschließlich<br />

Aherns eigenem Wahlkreis, der<br />

Umkreis von Dublin sowie städtische Gebiete<br />

im Süden und Westen hatte<br />

seinen jahrelang vorbereiteten <strong>An</strong>griff<br />

auf das Höchstgerichtsurteil im „X Case“<br />

abgelehnt. Als „X Case“ bekannt wurde


die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes<br />

im Jahr 1992, dass Abtreibung<br />

unter bestimmten Umständen<br />

erlaubt sei: Dann nämlich, wenn das Leben<br />

der Mutter in Gefahr ist – auch<br />

durch einen möglichen Selbstmord.<br />

Damals drohte eine 14jährige Frau, die<br />

durch eine Vergewaltigung schwanger<br />

geworden war, sich umzubringen, wenn<br />

sie das Kind austragen müsste. Zunächst<br />

sollte ihr durch eine einstweilige<br />

Verfügung die Ausreise nach Großbritannien,<br />

um dort die Schwangerschaft<br />

abzubrechen, verweigert werden. Doch<br />

der Oberste Gerichtshof hob die einstweilige<br />

Verfügung mit einer Mehrheit<br />

von drei zu zwei Stimmen auf.<br />

Mit dem „NEIN“ zum Regierungsvorschlag<br />

bleibt also das Höchstgerichtsurteil<br />

gültig, das eine physische<br />

Bedrohung des Lebens einer schwangeren<br />

Frau einer psychischen gleichstellt.<br />

Fortsetzung des Kampfes. Dennoch brachte<br />

der heurige 8. März Irlands Frauen eher<br />

ein erleichtertes Durchatmen vor Fortsetzung<br />

des Kampfes, denn triumphierendes<br />

Feiern. Abtreibung ist und bleibt<br />

in Irland verboten. Seit 1861 gilt Abtreibung<br />

als Kapitalverbrechen. Nach einer<br />

Volksabstimmung 1983, in der sich eine<br />

Mehrheit gegen die Legalisierung der<br />

Abtreibung aussprach, ist der Schutz<br />

des ungeborenen Lebens in der Verfassung<br />

festgeschrieben:„The state acknowledges<br />

the right to life of the unborn<br />

and, with due regard to the equal right<br />

to life of the mother, guarantees in its<br />

laws to respect, and, as far as practicable,<br />

by its laws to defend and vindicate<br />

that right.“<br />

Opfer von Inzest und Vergewaltigung<br />

müssen ebenso nach Großbritannien<br />

reisen wie all die anderen Frauen,<br />

die aus den unterschiedlichsten Gründen<br />

eine Schwangerschaft abbrechen<br />

wollen.<br />

Premierminister Ahern stimmte in<br />

den Chor der Pro-Life AktivistInnen ein,<br />

die angesichts des knappen Ergebnisses<br />

(50,42 % „Nein“ zu 48,58 % „Ja“) die<br />

Botschaft der Bevölkerung ganz anders<br />

lesen möchten als Frauenorganisationen<br />

und die linken Parteien:<br />

Schließlich hatte ein radikaler Flügel<br />

der AbtreibungsgegnerInnen den Regierungsvorschlag<br />

ebenfalls abgelehnt:<br />

Weil Abtreibung hier definiert<br />

ist als „gezielte Zerstörung ungeborenen<br />

menschlichen Lebens nach Einnistung<br />

in die Gebärmutter“. Darin sahen<br />

die Pro-Life-<strong>An</strong>hängerInnen die<br />

Gefahr einer Legalisierung der „Pille<br />

danach“ sowie offene Türen für Embryonenforschung.<br />

Unter Berücksichtigung<br />

dieser Stimmen, so die AbtreibungsgegnerInnen,<br />

hätte sich eine Mehrheit<br />

der IrInnen im Referendum gegen jegliche<br />

Liberalisierung in der Abtreibungsfrage<br />

ausgesprochen.<br />

Die Oppositionsparteien Fine Gael,<br />

Labour und Grüne hatten bereits vor<br />

dem Referendum einen Gesetzesvorschlag<br />

für nach den Wahlen im Mai angekündigt,<br />

der, dem Urteil im „X Case“<br />

folgend, Abtreibung im Fall von Suizidgefahr<br />

legalisiert hätte. Während Fine<br />

Gael sich auf den Suizidfall beschränken<br />

will, hat Labour-Führer Ruairi Quinn<br />

angekündigt, am nächsten DelegiertInnenkongress<br />

Vor<strong>schläge</strong> zur Diskussion<br />

zu stellen, die Abtreibungen auch im<br />

Fall von Inzest und Vergewaltigung ermöglichen<br />

könnten.<br />

Effektive Verhütung notwendig. Die Irish<br />

Family Planning Association und Frauenorganisationen<br />

wie „The Well Woman“<br />

fordern nun eine rasche Gesetzgebung.<br />

Alison Begas, chief executive von<br />

„Well Woman“ pocht darauf: „Wir wollen,<br />

dass die Gesetzgebung die Regelung<br />

aus dem „X Case“ umsetzt. Und<br />

wir glauben auch, dass eine Frau mit<br />

einem nicht lebensfähigen Fötus Zugang<br />

zu Abtreibung haben sollte. Wir<br />

sind in Irland noch nicht so weit, eine<br />

liberale Regelung zu fordern. Viel lieber<br />

würden wir effektive präventive Maßnahmen<br />

umgesetzt sehen, also hinsichtlich<br />

Bildung und Selbstwertgefühl.<br />

Frauen sollen Zugang zu Verhütungsmethoden<br />

haben, sie sollen wissen,<br />

was gut für sie ist. Wir machen die<br />

Erfahrung, dass eine sehr große Unwissenheit<br />

herrscht, was Möglichkeiten<br />

der Verhütung betrifft, aber auch<br />

Grundwissen über Biologie und<br />

Fruchtbarkeit.“<br />

Eine Studie der „Well Woman“, bei<br />

der 850 Frauen befragt wurden, die an<br />

einer britischen Klinik eine Schwangerschaft<br />

abgebrochen hatten, ergab, dass<br />

45 % der Frauen zum Zeitpunkt der<br />

Empfängnis keinerlei Verhütungsmethoden<br />

angewandt hatten. 45 % gaben<br />

an, Kondome verwendet zu haben.<br />

„Wenn dies der Fall ist, haben sie sie<br />

nicht effektiv verwendet. Eine substantielle<br />

Änderung der Haltung gegenüber<br />

Verhütung ist notwendig“, ist Begas<br />

überzeugt.<br />

Ein Punkt an die Frauen. Nach wie vor ist<br />

in der irischen Verfassung festgeschrieben,<br />

dass die „wertvolle Rolle“ der Frau<br />

jene daheim bei den Kindern ist. Außerdem<br />

ist festgehalten, dass „ökonomische<br />

Notwendigkeiten niemals dazu<br />

führen sollen, dass die Frau diese Pflicht<br />

vernachlässigt“.<br />

Die irischen Frauen sind allerdings<br />

vorerst nicht nur mit gesetzlichen Hindernissen<br />

konfrontiert: Das Referendum<br />

selbst war ein politischer Kuhhandel,<br />

ein Tribut der Mitte-Rechts-Partei<br />

des Premierministers und der Progressive<br />

Democrats an jene vier unabhängigen<br />

Konservativen, die die konservative<br />

Koalition ermöglichen und auch<br />

nach den Wahlen im Mai unterstützen<br />

sollen.<br />

Die Diskussion rund um das Referendum<br />

selbst bot jede Menge Zynismus.<br />

So vertrat etwa der Familienminister<br />

Dermot Ahern die Meinung, das<br />

Austragen eines Babys sei doch möglicherweise<br />

für eine depressive Frau die<br />

bessere Therapie als eine Abtreibung.<br />

Am Vorabend des Referendums wurde<br />

der Täter des „X Case“ nach einer weiteren<br />

Vergewaltigung zu 3,5 Jahren Haft<br />

verurteilt. Seine ursprüngliche Haftstrafe<br />

(14 Jahre) war nach Berufung auf 4<br />

Jahre reduziert worden. 1997 war er<br />

durch Schlamperei der Behörden entgegen<br />

den geltenden Bestimmungen zu<br />

einer Taxi-Lizenz gekommen. 1999 vergewaltigte<br />

er ein 15jähriges Mädchen in<br />

seinem Taxi.<br />

Feststimmung kommt also ganz<br />

und gar nicht auf. Jedoch sind die Irinnen<br />

auf ihrem Weg bestärkt. Langsam<br />

aber sicher ändert sich die Einstellung<br />

gegenüber der Sexualität und der Rolle<br />

der Frau in der Gesellschaft. Früher oder<br />

später wird die Legalisierung der Abtreibung<br />

den Weg in die irischen Gesetzbücher<br />

finden. Auch der juristische<br />

Kampf um die „Pille danach“, der wohl<br />

demnächst in Irland ausbrechen wird,<br />

wird nur ein weiterer Punkt in einem<br />

Game sein, das schlussendlich an die<br />

irischen Frauen gehen wird. ❚<br />

irlandinternationalpolitik<br />

The Well Woman:<br />

Frauengesundheits-NGO, gegründet<br />

1978: Gesundheitsservice mit mehreren<br />

Kliniken in Dublin. Information<br />

über Verhütung, Abtreibung Menopause,<br />

etc., Vor- und Nachsorge<br />

bei Abtreibung in UK, medizinische<br />

Versorgung; Kurse und Bildungsprogramme<br />

mit dem Ziel, auch das<br />

soziale Wohlbefinden der Frauen zu<br />

fördern.<br />

Hat unter anderem das Recht auf<br />

Information über Abtreibung<br />

gerichtlich durchgesetzt.<br />

http://www.wellwomancentre.ie<br />

Informationen der Referendums<br />

Kommission, z.B. Text des<br />

Referendums:<br />

http://www.refcom.ie<br />

Geschichte der Diskussion rund<br />

um den Schwangerschaftsabbruch<br />

http://www.ireland.com/focus/abor<br />

tion/issues/chronology.htm<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 15


Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k themaälterefrauen<br />

16 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Raum zum Altern<br />

Ältere Frauen sind eine große Bevölkerungsgruppe in Österreich und hätten viel zu<br />

geben. Doch anstatt ihr Potential zu fördern, werden sie in vieler Hinsicht benachteiligt.<br />

Die aktuelle Pensionsdebatte geht an der Realität vorbei. Von Gabi Horak


Was ist alt? Wann sind wir alt?<br />

Meine Oma ist für mich eine alte<br />

Frau: Aus ihr spricht so viel Lebenserfahrung<br />

und emotionale<br />

Weisheit. Sie hat Zeiten erlebt,<br />

die ich nur aus Geschichtsbüchern kenne,<br />

über die sie aber trotzdem spricht –<br />

kein Jahrzehnt war wie das andere, doch<br />

ist alles Teil ihrer Lebensgeschichte. Und<br />

meine Oma ist Teil meiner Lebensgeschichte,<br />

ein sehr wichtiger sogar. Durch<br />

sie wird mein Horizont immer weiter,<br />

und sie bleibt jung mit mir.<br />

Die WHO (World Health Organisation)<br />

definiert „ältere Menschen“ bis zum<br />

65. Lebensjahr, 65-75 Jährige als „Alte“.<br />

Alter definiert sich weniger über Lebensjahre<br />

oder körperliche Mobilität. Es ist<br />

vielmehr ablesbar an den Rahmenbedingungen,<br />

in denen sich das Altern abspielt.<br />

Mit dem Eintritt in die Pension<br />

werden aus ArbeitnehmerInnen PensionistInnen.<br />

Von da an gelten „Ermäßigungen<br />

für PensionistInnen“ und spezielle<br />

Volkshochschulkurse werden angeboten.<br />

Die Freizeitangebote sind den „Alten“<br />

zumutbar und gehen trotzdem selten<br />

auf spezielle und individuelle Bedürfnisse<br />

ein. Alter wird konstruiert,<br />

aber selten wirklich in Betracht gezogen.<br />

Blinde Flecken. 18 % der gesamten Bevölkerung<br />

in Österreich sind Frauen über<br />

50 Jahre. Der Begriff der „älteren Frau“<br />

deckt eine Zeitspanne von mehreren<br />

Jahrzehnten ab und ist dementsprechend<br />

vielfältig zu betrachten. Dieser<br />

Lebensabschnitt wird nach der Kindheit<br />

und dem Eintritt in das Erwachsenenalter<br />

auch als „drittes Lebensalter“ bezeichnet.<br />

Der Prozess des Alterns verläuft<br />

bei Frauen und Männern unterschiedlich,<br />

doch eine geschlechterdifferenzierende<br />

Sichtweise von Forschung<br />

oder Politik ist nur selten auszumachen.<br />

Die männliche Erwerbsbiographie wird<br />

in der SeniorInnenpolitik noch immer<br />

als Norm herangezogen, wodurch spezifische<br />

Lebenslagen älterer Frauen nur<br />

mühsam und langsam wahrgenommen<br />

werden. Heutige Forschungen haben<br />

„das Geschlecht als notwendiges<br />

Unterscheidungskriterium zumindest<br />

anerkannt, aber es bleiben blinde<br />

Flecken: Die Betrachtung ist vor allem<br />

deskriptiv“, sagt Gertrud Backes, Professorin<br />

für Soziale Gerontologie an der<br />

Universität Kassel. Sie war eine der Gastreferentinnen<br />

bei einer Ende Februar in<br />

Wien veranstalteten Tagung zur „Chancengleichheit<br />

älterer Frauen in Österreich“.<br />

GastgeberInnen waren das Europäische<br />

Zentrum für Wohlfahrtspolitik<br />

und Sozialforschung sowie das Bundesministerium<br />

für soziale Sicherheit<br />

und Generationen. Die Eröffnungsrede<br />

kam vom Haupt-Minister persönlich,<br />

der die Gelegenheit nutzte – „aus Kärnten<br />

kommend“ –, Werbung für die jüngste<br />

Idee seiner Partei, das Pensions-<br />

Splitting, zu machen. Demnach solle<br />

die/der ehemals berufstätige PartnerIn<br />

die eigene Pension mit der/dem PartnerIn<br />

teilen müssen. Die Altersvorsorge<br />

der Frauen abhängig zu machen vom<br />

Pensionsanspruch der Männer wurde<br />

jedoch von Referentinnen und Teilnehmerinnen<br />

der Tagung einstimmig abgelehnt.<br />

In einem bereits vor Monaten verfassten<br />

Abschlusspapier eines ExpertInnenarbeitskreises<br />

von ArbeiterInnenkammer<br />

(AK) und Österreichischem<br />

Gewerkschaftsbund (ÖGB) wird die<br />

Kampflinie der beiden SozialpartnerInnen<br />

ebenfalls eindeutig festgelegt:„Wir<br />

treten für eine eigenständige, vom Familienstand<br />

unabhängige Alterssicherung<br />

im Gegensatz zu einer abgeleiteten<br />

Existenzsicherung der Frauen ein.“<br />

Die Lebensrealität älterer Frauen<br />

werde nicht allein dadurch verändert,<br />

wenn ihnen der Zugang zu Bildung erleichtert<br />

würde, betonte Gertrud Backes<br />

als zweite Referentin der Tagung. Damit<br />

widersprach sie in einem weiteren Punkt<br />

dem Eröffnungsredner.„Das hättest du<br />

dem Haupt sagen sollen“, meinte eine<br />

Stimme aus dem Publikum.„Der ist schon<br />

weg!“, bemerkte meine Nachbarin.<br />

Umverteilung. „Soziale Probleme im Alter<br />

sind de facto zum überwiegenden Teil<br />

Probleme alter und hochbetagter Frauen“,<br />

weiß Gertrud Backes.<br />

Trotz fünf Jahren Unterschied beim<br />

gesetzlichen Pensionsantrittsalter liegt<br />

das tatsächliche <strong>An</strong>trittsalter der Frauen<br />

durchschnittlich nur 1,3 Jahre unter<br />

dem der Männer. Wenn aktuell darüber<br />

diskutiert wird, das Pensionsalter für<br />

Frauen dem der Männer anzugleichen,<br />

hat das rechnerische Beweggründe. Die<br />

Menschen sollen länger arbeiten, um so<br />

das Pensionssystem für die ältere Generation<br />

zu finanzieren. Es ist doch nur fair:<br />

Wenn wir länger leben, dann müssen<br />

wir auch länger arbeiten und uns als<br />

PensionistInnen nicht von der Jugend<br />

durchfüttern lassen. Wie Sozialforscher<br />

Bernd Marin im ORF-Interview jedoch<br />

bemerkte, laufe die öffentliche Diskussion<br />

viel zu einseitig. Es gehe nur um<br />

Umverteilung von Jung zu Alt, doch<br />

umgekehrt wird der Umverteilung von<br />

Alt zu Jung kaum Beachtung geschenkt.<br />

Ältere Menschen haben nicht nur Erfahrungen<br />

weiter zu geben, sie geben<br />

auch andere Ressourcen, vor allem finanzielle.<br />

„So manche junge Familie<br />

könnte ihren Lebensstandard gar nicht<br />

halten, ohne die Zuwendung der Großelterngeneration“,<br />

sagt Marin.<br />

Abhängigkeit. Die tatsächliche Realität<br />

sieht anders aus, als durch die Brille des<br />

Gesetzgebers. Notwendig wären Maßnahmen,<br />

die die realen Lebensumstände<br />

vieler älterer Frauen verbessern. Die<br />

erschreckenden Zahlen zur weiblichen<br />

Alterssicherung in Österreich, im Rahmen<br />

der 2000 durchgeführten Studie<br />

„Ältere Frauen in Wien“ erhoben, sprechen<br />

eine eindeutige Sprache: Rund 40 %<br />

der Frauen über 60 Jahre verfügen über<br />

keinen Eigenpensionsanspruch, 15 %<br />

haben überhaupt keinen Pensionsbezug.<br />

Beide Gruppen sind somit komplett<br />

abhängig vom Ehepartner. Die durchschnittliche<br />

Alterspension für Frauen<br />

lag im Jahr 2000 bei ats 9.240,– brutto<br />

(Männer: ats 15.829,–). Im österreichischen<br />

Pensionssystem gibt es keine<br />

Mindestpension, sondern lediglich eine<br />

„Ausgleichszulage“. Diese betrug im<br />

Jahr 2000 für Alleinstehende ats<br />

8.600,– und für ein Ehepaar ats 12. 386,–.<br />

13 % der PensionistInnen leben allein davon,<br />

drei Viertel von ihnen sind Frauen.<br />

„Armut im Alter ist primär weiblich“,<br />

werden die Ergebnisse der Studie, in<br />

Auftrag gegeben von der MA 57, zusammengefasst.<br />

Wohnraum. Das lässt sich auch aus der<br />

Wohnsituation älterer Frauen ablesen.<br />

Mit dem Alter nimmt der Aktionsradius<br />

meist ab, weshalb die Wohnung als Lebensmittelpunkt<br />

an Bedeutung gewinnt.<br />

Doch Menschen über 60 Jahre leben<br />

weit häufiger als Jüngere in schlecht<br />

ausgestatteten Wohnungen der Kategorie<br />

C oder D – mehrheitlich ältere Frauen.<br />

53 % der über 60jährigen Frauen leben<br />

in 1-Personen-Haushalten und sind<br />

damit der Gefahr der Isolation ausgesetzt.<br />

Alternative Wohn-, Begegnungsund<br />

Kommunikationsformen sowie ver-<br />

frauenälterethema<br />

Gruppe „Feministisch alt werden“<br />

Beethovengasse 5, 7202 Bad Sauerbrunn<br />

T. 02625/370 20<br />

Initiative Wissensbörse<br />

T. 01/544 99 56 (Valerie Rücker)<br />

e-mail: info@wissensboerse.at<br />

EURAG Internetcafé 50plus<br />

in Wien: jeden Donnerstag<br />

(ab 19. <strong>April</strong>) im Cafe Prückel<br />

in Graz: jeden Montag im Operncafe<br />

EURAG, Geschäftsstelle Österreich<br />

Curlandgasse 22, 1170 Wien<br />

T. 01/489 09 36<br />

e-mail: eurag.at@t-online.at<br />

Dokumentation lebensgeschichtlicher<br />

Aufzeichnungen<br />

Institut für Wirtschafts- u. Sozialgeschichte<br />

der Universität Wien<br />

Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien<br />

Zimmer: 2.U80<br />

Öffnungszeiten: Di und Do 9 – 13.00 Uhr<br />

T. 01/4277/41306<br />

e-mail: doku.wirtschaftsgeschichte@<br />

univie.ac.at<br />

http://www.univie.ac.at/wissenschaftsgeschichte<br />

Links:<br />

http://www.mediaAge.net<br />

http://www.50plus.at<br />

http://www.sophia-net.org<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 17


Fo t o s : Ve r e n a Fa b r i s<br />

themaälterefrauen<br />

Helmi Fabris im Sommer 1999,<br />

fotografiert von ihrer Enkelin.<br />

Damals lebte sie noch alleine<br />

in ihrem Häuschen in Purgstall.<br />

Auf den Fotos hat sie sich<br />

übrigens nie gefallen…<br />

18 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

stärkte Kontrolle bei der Einhaltung der<br />

Richtlinien zum barrierefreien Bauen<br />

fordert der Arbeitskreis „Wohnen“ am<br />

Ende der Wiener Tagung. Allem voran<br />

müsse aber die Wahrnehmung der<br />

mangelhaften Wohnsituation älterer<br />

Frauen durch Politik und Interessenverbände<br />

eingefordert werden.<br />

Statistisches Geheimwissen. Ab wann ein<br />

Mensch als „alt“ zu gelten hat, hängt<br />

auch davon ab, was erfragt werden soll.<br />

Der Arbeitsmarkt lässt Arbeitnehmerinnen<br />

sehr schnell alt aussehen. Bei der<br />

Pflege von kranken <strong>An</strong>gehörigen oder<br />

der Betreuung von Enkelkindern scheinen<br />

Frauen jedoch nie an jugendlichem<br />

Elan zu verlieren. Ihre Bereitschaft, sich<br />

ehrenamtlich und ohne angemessene<br />

<strong>An</strong>rechenbarkeit auf Pensionszeiten ihrer<br />

Familie zu widmen, wird als Selbstverständlichkeit<br />

vorausgesetzt.„Doppelte<br />

Vergesellschaftung“ lautet der soziologische<br />

Begriff für die Doppelbelastung von<br />

Frauen durch Erwerbs- und Familienarbeit.<br />

Frauen der „Sandwichgeneration“<br />

zwischen 50 und 70 Jahren sind meist<br />

besonders belastet, wenn sie noch im<br />

Beruf stehen und zusätzlich an ihre<br />

Pflichten als Oma und pflegende Ehefrau<br />

und Tochter erinnert werden. Für diese<br />

Lebenssituationen, die nichts zu tun haben<br />

mit der „männlichen Erwerbsbiographie“,<br />

wurden noch keine adäquaten politischen<br />

Maßnahmen entwickelt.<br />

Das gilt für Österreich, aber auch<br />

den Rest Europas. Karin Stiehr vom<br />

Institut für Soziale Infrastruktur (ISIS) in<br />

Frankfurt am Main referierte im Rahmen<br />

der Tagung über ein Forschungsprojekt,<br />

das die Situation älterer Frauen in Frankreich,<br />

Deutschland und Österreich erfasste.<br />

Die Recherche nach demographischen<br />

Zahlen zum Thema verlief lange<br />

Zeit erfolglos. Es gab kaum Statistiken, in<br />

denen ältere Frauen sichtbar gemacht<br />

wurden.„Es handelte sich offenbar um<br />

,Geheimwissen’, das ich erst durch persönliches<br />

Nachfragen beim statistischen<br />

Amt und gegen ein Bezahlung von 40<br />

Euro bekam“, erzählte Karin Stiehr. Das<br />

wichtigste Ergebnis: 18,2 % der Bevölkerung<br />

in der Europäischen Union sind<br />

Frauen ab 50 – damit liegt Österreich genau<br />

im europäischen Durchschnitt.Wenig<br />

verwunderlich ist, dass <strong>An</strong>tworten<br />

auf die Frage, wie es diesen älteren Frauen<br />

in Europa nun geht, aus dem statistischen<br />

Material kaum abzulesen waren.<br />

Ein konkretes Phänomen offensichtlicher<br />

weiblicher Altersdiskriminierung ist ausgerechnet<br />

im Gesundheitssystem des<br />

viel gelobten Sozialstaates Schweden zu<br />

beobachten. Hier bekommen ältere Frauen<br />

grundsätzlich billigere Medikamente<br />

und spätere Operationstermine als ältere<br />

Männer.<br />

Verantwortliche Teilhabe. „Ältere Frauen haben<br />

keine Lobby“, erkennt Karin Stiehr<br />

eine Hauptursache für die Unsichtbarkeit<br />

weiblichen Alterns. SeniorInnenorganisationen<br />

werden zwar großteils<br />

durch die Basisarbeit von Frauen getragen,<br />

doch Funktionsträger sind meist<br />

die alten Herren.„Und auch in Frauenorganisationen<br />

ist der Blick dominant<br />

auf junge Frauen gerichtet“, sagt Karin<br />

Stiehr. Eine Kritik, die im Laufe der Tagung<br />

noch einige Male zu hören ist.<br />

Grundsatzpartizipation, gleichberechtigte<br />

Teilhabe und Verantwortung älterer<br />

Frauen in Politik und Gesellschaft<br />

fordert der Arbeitskreis „Partizipation“<br />

am Ende der Tagung. Bestehende Strukturen<br />

müssten adaptiert und neue<br />

Strukturen geschaffen werden. Ehrenamtliche<br />

Arbeit müsse gewürdigt und<br />

das Leben und Arbeiten älterer Frauen<br />

statistisch sichtbar gemacht werden.<br />

Dass ältere Frauen mit gesellschaftlicher<br />

Verantwortung umzugehen wüssten,<br />

darüber besteht kein Zweifel. Sie sind<br />

durch ihren Lebensverlauf geschult im<br />

Umgang mit biographischen Veränderungen<br />

und haben anderen Generationen<br />

vielfältige Erfahrungen weiter zu geben.<br />

Die derzeitige Situation ist jedoch<br />

von mangelndem Dialog zwischen den<br />

Generationen gekennzeichnet. Kontaktchancen<br />

sind rar, die Innovationsfähigkeit<br />

der „Alten“ wird selten erkannt.<br />

Im Netz. Eine Möglichkeit zu mehr Teilhabe<br />

und Kontakt mit anderen Generationen<br />

bieten neue Medien. Laut „Statistik<br />

Österreich“ beträgt der Nutzungsgrad bei<br />

Frauen ab 60 nur etwa 2 % (im Gegensatz<br />

dazu liegt der höchste Nutzungsgrad<br />

von 54% bei den 15 – 19 Jährigen).<br />

„Was machen Frauen zwischen 60<br />

und 64 Jahren im Internet?“ war eine<br />

Frage, die Irmtraud Voglmayr, Sozialwissenschafterin<br />

und Seminarleiterin im<br />

Rahmen des Feministischen Grundstudiums,<br />

durch ihre Internet-Studie beantwortete.<br />

Am wichtigsten ist den<br />

älteren Frauen die „Teilhabe an der


<strong>An</strong>gela Heissenberger<br />

„sich zurücknehmen“<br />

Österreichs Frauen sind in Gebärstreik getreten, wie<br />

es scheint. Die Geburtenraten sind so niedrig wie<br />

schon lange nicht. Gut so. Zu gerne hätten sich die<br />

Regierungsparteien mit einem <strong>An</strong>steigen der Kurve,<br />

was selbstverständlich als direkte Reaktion auf die<br />

Einführung des Kindergeldes interpretiert worden wäre, gebrüstet.<br />

Die selbstbeweihräuchernden Lobreden blieben uns<br />

also erspart.<br />

Doch Strafe für so viel Undankbarkeit muss sein. Der<br />

dramatische Geburtenrückgang sei „eine Folge des Wohlfahrtsstaates“,<br />

wetterte Männerminister Herbert Haupt in<br />

Richtung Frauen. Die Bereitschaft,„sich zurückzunehmen“,<br />

solange die Kinder noch klein sind, sei gesunken. Das alte<br />

Lied: Frauen sind eben nur an Karriere und Wohlstand interessiert<br />

und nicht mehr an (ihrer wahren Bestimmung?) der<br />

Kinderproduktion für „Vater Staat“. Böse Frauen – egoistisch,<br />

karrieregeil, verantwortungslos. Dass finanzielle Gebärprämien<br />

wie das Kindergeld als <strong>An</strong>reiz für mehr Geburten ungeeignet<br />

sind, hatten ExpertInnen allerdings schon anlässlich des<br />

Probegalopps in Kärnten (wo die Geburtenrate übrigens besonders<br />

drastisch gesunken ist) verlautbart. Sie wurden nicht<br />

gehört. Zu stolz war die FPÖ auf dieses Wahlzuckerl, an dem<br />

prompt auch die beiden anderen Großparteien mitnaschen<br />

wollten – „Karenzgeld für alle“ (ÖVP),„Karenzgeld für alle, die<br />

es brauchen“ (SPÖ). Um Johanna Dohnal zu zitieren:„So kann<br />

man nicht Politik machen.“ Frauen lassen sich nicht für blöd<br />

verkaufen und kaufen schon gar nicht. Natürlich kostet ein<br />

Kind Geld, und zwar nicht wenig, doch noch wichtiger sind<br />

die sozialen und beruflichen Aspekte. Mütter stehen im gesellschaftlichen<br />

Abseits. Heutzutage mit Aussagen à la „Meine<br />

Mutter war Hausfrau und Mutter und glücklich damit“<br />

(vergleiche Robert Hartlauer in der TV-Diskussion „Betrifft“)<br />

zu argumentieren, zeugt von mangelndem Realitätssinn. In<br />

Zeiten, in denen beinahe jede zweite Ehe geschieden wird,<br />

ist Mutterschaft als Beruf längst keine Lebensversicherung<br />

mehr. Die Mehrzahl der Frauen arbeitet in schlecht bezahlten,<br />

atypischen Beschäftigungsverhältnissen, um ihre Existenz<br />

und – so vorhanden – die ihrer Kinder zu sichern. Von<br />

480 Euro Kindergeld monatlich (pro Familie, nicht pro Kind)<br />

kann niemand gut leben, und die staatliche Gebärprämie<br />

versiegt spätestens mit dem dritten Geburtstag des Kindes.<br />

Hier von Karrieregeilheit und Wohlstandsbequemlichkeit zu<br />

sprechen, ist blanker Zynismus. Diese Frauen wollen nicht<br />

nur arbeiten, sie müssen. Sie haben keine Wahl: weder die<br />

prinzipielle Entscheidung zwischen Beruf und Zuhause-Bleiben<br />

(Wie viele Väter mussten sich übrigens schon dieser<br />

Wahl stellen und „sich zurücknehmen“?), und schon gar<br />

nicht die Wahl zwischen mehreren adäquaten Jobs. Auf Mütter<br />

hat der Arbeitsmarkt nämlich am wenigsten gewartet.<br />

Wer nach zwei – noch schlimmer drei oder mehr – Jahren<br />

Dienst an der Familie ins Berufsleben zurückkehren will,<br />

muss das Kinderbetreuungsproblem lösen (im ländlichen<br />

Raum aufgrund der Öffnungszeiten der Kindergärten fast<br />

unmöglich) und empfindliche Abstriche am Arbeitsplatz hinnehmen.<br />

Mütter sind ja bekanntlich unzuverlässig, können<br />

keine Überstunden machen und bleiben immer gleich zu<br />

Hause, wenn das Kind krank ist. Eine leitende Position in Teilzeitarbeit?<br />

Wie stellen Sie sich das vor?<br />

Kein Wunder also, dass viele Frauen lieber kinderlos bleiben,<br />

als „sich zurückzunehmen“.Wäre die Kinderbetreuung<br />

flexibler und flächendeckend organisiert, das Karenzgeld einkommensabhängig<br />

gestaffelt und gleichzeitig die Unternehmenspolitik<br />

familienfreundlicher ausgerichtet, könnten beide<br />

Elternteile ohne größere Abstriche Kind und Beruf in Einklang<br />

bringen – eine Entscheidung oder ein Verzicht wären überflüssig.<br />

(Kleine Bemerkung am Rande: Die viel zitierte „Entscheidung“<br />

betraf interessanterweise nie die Frage, ob mann oder<br />

frau die Karenzzeit in <strong>An</strong>spruch nehmen würde, sondern immer<br />

nur, ob und wie sich frau zwischen Job und Familie entscheiden<br />

müsse.) Wie das skandinavische Beispiel zeigt, sind<br />

gerade in den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und<br />

den höchsten Frauenerwerbsquoten auch die Geburtenraten<br />

am höchsten. Finanzielle Erleichterungen für Familien (Steuernachlässe,<br />

Beihilfen etc.) sind notwendig, aber sicher kein<br />

alleiniger <strong>An</strong>reiz, um das Nachwuchsproblem der heimischen<br />

Bevölkerung zu lösen. Dabei ließen sich die Sorgen durch Öffnung<br />

der Grenzen rasch und einfach beheben. Auch wenn es<br />

die FPÖ nicht wahrhaben will: Österreich braucht mehr ZuwandererInnen<br />

– oder wir sterben aus. Sogar Minister Bartenstein<br />

ist inzwischen schon diese Erleuchtung gekommen. ❚<br />

an.spruch<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 05


Gesellschaft“, bessere „Generationenkommunikation“<br />

sowie das Internet als<br />

„Beziehungsmedium“. Der Bedarf nach<br />

neuen interaktiven Medien unter älteren<br />

Frauen ist durchaus vorhanden.<br />

Gerade für jene, die aus verschiedenen<br />

Gründen die eigene Wohnung nicht<br />

mehr so oft verlassen können wie vielleicht<br />

noch in jüngeren Jahren, bieten<br />

die Interaktivität sowie zeitliche und<br />

räumliche Unabhängigkeit des Mediums<br />

Internet neue Möglichkeiten. Ein<br />

Stück Welt kann in die eigenen vier<br />

Wänden gebracht und Kontakt mit Familie<br />

und FreundInnen aufrecht erhalten<br />

werden. Vorausgesetzt natürlich,<br />

dass die technische Ausstattung leistbar<br />

ist und der Umgang damit erlernbar.<br />

Internetcafé. Neben den prinzipiellen Zugangsmöglichkeiten<br />

spielt die Techniksozialisation<br />

für ältere Menschen und<br />

gerade für Frauen eine wichtige Rolle.<br />

Die neue Generation wächst mit dem<br />

Internet auf, doch ältere Frauen, oftmals<br />

ein Leben lang nicht in Berührung mit<br />

technischen <strong>An</strong>wendungen, müssen<br />

sich diese Fähigkeiten erst aneignen. Dabei<br />

können Jüngere behilflich sein, doch<br />

auch Schulungsmöglichkeiten speziell<br />

für die ältere Generation sind notwendig.<br />

EURAG Österreich, Teil der überparteilichen<br />

und gemeinnützigen „Europäischen<br />

Arbeitsgemeinschaft“, bietet<br />

in Wien und Graz wöchentliche „Internetcafés<br />

50plus“. Vor allem Frauen nehmen<br />

das <strong>An</strong>gebot der geleiteten Erfahrungsgruppen<br />

in <strong>An</strong>spruch.<br />

Die speziellen Bedürfnisse älterer<br />

Menschen bleiben jedoch auch in der<br />

Computerbranche unsichtbar. Altersbedingt<br />

häufig eingeschränkte körperliche<br />

Fähigkeiten, etwa Probleme mit den Augen<br />

oder den Gelenken, werden von Industrie<br />

und Forschung nicht berücksichtigt.<br />

Geschichte aufschreiben. „Es ist eine Altersverleugnungsgesellschaft“,<br />

meint Irmtraud<br />

Voglmayr. Selbstbewusste Teilnahme<br />

am näheren öffentlichen Umfeld wollen<br />

die Frauen der Gruppe „Feministisch<br />

alt werden“ (wieder) erlernen.„Feministisch<br />

bedeutet für uns, sich persönlich in<br />

Gedanken und Verhaltensweisen aus Abhängigkeiten<br />

zu befreien“, sagt Lieselotte<br />

Weissinger-Lechner. Regelmäßig treffen<br />

sich die rund 12 Frauen ab 53 Jahren, um<br />

einander Kraft zu geben. In kreativen Projekten<br />

werden Lebenserfahrungen verar-<br />

beitet: Derzeit schreiben die Frauen über<br />

die Beziehung zur eigenen Mutter.Was<br />

mit den fertigen Texten passieren wird,<br />

wissen sie noch nicht.<br />

Mögliche <strong>An</strong>laufstelle wäre die „Dokumentation<br />

lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen“.<br />

Dieses Archiv am Institut<br />

für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in<br />

Wien wurde bereits <strong>An</strong>fang der 80er Jahre<br />

in Zusammenhang mit dem aufkommenden<br />

Forschungsschwerpunkt Alltagsgeschichte<br />

und historische Familienforschung<br />

errichtet. Autobiographien erwiesen<br />

sich hierbei als ergiebige Quellen.<br />

Manche Themen konnten überhaupt<br />

erst auf Basis solcher Erinnerungstexte<br />

erforscht werden, sie eröffnen aber auf<br />

jeden Fall neuartige Perspektiven auf verschiedene<br />

Forschungsfelder. Das Archiv<br />

umfasst derzeit autobiographische Texte<br />

von etwa 1.800 Personen, wobei rund<br />

zwei Drittel von Frauen stammen. Die<br />

Dokumentationsstelle arbeitet auch mit<br />

verschiedenen Berufsgruppen zusammen,<br />

die mit und für ältere Menschen<br />

tätig sind: SozialarbeiterInnen, Pflegepersonen,<br />

Studierende. Durch kontinuierliche<br />

Schreibbetreuung sollen die Erinnerungstätigkeit<br />

stimuliert und persönliche<br />

Schreibhemmungen überwunden<br />

werden.„Damit es nicht verloren geht“,<br />

lautet das Motto.<br />

Miteinander. Lieselotte Weissinger-Lechner<br />

erzählt:„Ich habe so viele Erfahrungen in<br />

meinem Leben gemacht. Davon würde<br />

ich den Jungen gerne etwas weiter geben.<br />

Das Problem ist nur, die richtige<br />

Form zu finden, dass es auch für alle<br />

spannend bleibt.“<br />

Die „Initiative Wissensbörse“ hat<br />

sich genau diesem Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Generationen<br />

verschrieben. Beispielsweise organisierten<br />

Philosophie-Studentinnen<br />

in Wien vor zwei Jahren Gesprächsrunden<br />

zum Thema „Kino der Kriegs- und<br />

Nachkriegszeit“, bei denen die geladenen<br />

Gäste auch ihre eigenen Kinoerlebnisse<br />

aus jener Zeit schilderten.<br />

Weissinger-Lechner weiß um die<br />

Bedeutung solcher intergenerationeller<br />

Aktivitäten. Es ist aber auch klar, dass<br />

dadurch allein die Benachteiligungen<br />

für ältere Frauen nicht aufgehoben<br />

werden können:„Es ist wunderbar, dass<br />

die jungen Menschen speziell gefördert<br />

werden, aber es muss auch Raum für<br />

Ältere geben.“ ❚<br />

frauenälterethema<br />

Selbständig zu sein – nicht als<br />

Kleinkind behandelt zu werden –<br />

war ihr bis ins hohe Alter<br />

wichtig, aufgrund ihrer körperlichen<br />

Schwäche aber immer<br />

schwieriger zu leben.<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 19


forschungsstipendium<br />

Women in Science<br />

Als erste Österreicherin erhielt die 34jährige Grazerin <strong>An</strong>drea Hickel das<br />

UNESCO L’Oréal Stipendium „For Women in Science“. Diese Initiative<br />

wurde 1999 von der UNESCO (Organisation für Wissenschaft der Vereinten<br />

Nationen) ins Leben gerufen, um auf den bedeutenden Beitrag<br />

von Frauen in der Wissenschaft hinzuweisen. Jährlich werden in Paris<br />

weltweit fünf Preise und zehn Stipendien an herausragende Biowissenschafterinnen<br />

vergeben. <strong>An</strong>drea Hickel erforscht eine völlig neue Methode<br />

zur Bakterienbekämpfung und arbeitet an der Entwicklung eines<br />

Wirkstoffes für <strong>An</strong>tibiotika, den so genannten antimikrobiellen Peptiden,<br />

die aufgrund eines speziellen <strong>An</strong>griffsmechanismus auf Bakterien keine<br />

Resistenz bilden. Mit dem Stipendium wird sie an der Universität Oxford<br />

ihre Untersuchungen mit den Methoden der Kernspinresonanz-<br />

Spektroskopie fortsetzen, wofür ihr das auf diesem Gebiet weltweit<br />

leistungsfähigste Gerät zur Verfügung stehen wird. DF<br />

internet<br />

Neue Website<br />

Das Netzwerk für Frauenbildung im Forum Katholischer Erwachsenenbildung<br />

informiert seit <strong>An</strong>fang März unter www.frauenbildung.at über<br />

Frauenbildungsangebote in ganz Österreich. Unter dem Motto „sich<br />

selbst und die Welt bewegen“ wollen damit Mitarbeiterinnen von rund<br />

20 katholischen Bildungseinrichtungen einen Beitrag zur Frauenförderung<br />

leisten.<br />

Die Site informiert sehr vielfältig über Frauenbildungsangebote,<br />

wissenschaftliche Beiträge und auch Freizeitveranstaltungen, die von<br />

„Weiberwanderwochenenden“ bis zu einer Frauen-Motorrad-Wallfahrt<br />

reichen. Darüber hinaus verfügt die Site über ein virtuelles Lesezimmer,<br />

ein Dokumentationsarchiv und die Plattform „DenkRäume“, in der virtuelle<br />

Diskussionen Platz finden. Zur Mitarbeit an der Weiterentwicklung<br />

der Site sind alle Frauen eingeladen! he<br />

Kooperation und Kontakt: Michaela Moser, T. 01/317 05 10-15<br />

expedition<br />

Frauen im ewigen Eis<br />

Bei bis zu minus 50 Grad Celsius sind drei britische Frauen auf einem<br />

760 km langen Marsch in die kanadische Arktis unterwegs. Rund 60<br />

Tage lang wird die Expedition dauern, bei der die Frauen Schlitten ziehen<br />

müssen, die das Doppelte ihres Körpergewichts ausmachen. Um<br />

diese Strapazen bewältigen zu können, hieß es zuvor neun Monate<br />

lang Gewichte heben, mit britischen Marinesoldaten trainieren und<br />

sich 10 kg Reserven für das kräftezehrende Experiment anzuessen.<br />

Neuland betreten die Frauen zwar nicht, denn alle nahmen bereits an<br />

Expeditionen zum Süd- und Nordpol teil. Sollten die Frauen aber ihr<br />

Ziel erreichen, so wären sie die erste rein weibliche Expeditionsgruppe,<br />

die sich ohne männliche Hilfe bis zum Pol durchgeschlagen hat.<br />

Ebenfalls erfreulich: Mit den Erlösen aus der Expedition wird ein Sozialprojekt<br />

für als geistig behinderte klassifizierte Menschen unterstützt.<br />

Wer sich über den aktuellen Stand der Dinge im ewigen Eis informieren<br />

will: unter http://www.northpolewomen.com sind täglich die<br />

neuesten Berichte abrufbar. Daumen halten! Keck<br />

universitäten<br />

Kostenloses Coaching<br />

an.risswissenschaft<br />

Ab Mai haben Diplomandinnen und Dissertantinnen die Möglichkeit,<br />

vier Semester lang kostenlos Hilfe für die Erstellung wissenschaftlicher<br />

Arbeiten in <strong>An</strong>spruch zu nehmen. Teilnahmeberechtigt sind Dissertantinnen<br />

aller Institute der Universität und TU Wien sowie Diplomandinnen<br />

bestimmter Institute, in denen Frauen unterrepräsentiert sind.<br />

Für Diplomandinnen aller anderen Studienrichtungen gilt das <strong>An</strong>gebot<br />

des Frauenreferates der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) Wien,<br />

das Coaching gegen einen Selbstbehalt von 29,07 Euro bietet. Regina<br />

Trotz und Katharina Pewny bieten prozessbegleitendes Coaching.<br />

Die erklärten Ziele sind unter anderem, Wahrnehmungsblockaden<br />

zu lösen, Selbstorganisationsprozesse zu unterstützen, Strategien und<br />

Ressourcen zur Erreichung des Studienabschlusses zu entwickeln und<br />

die Vernetzung angehender Akademikerinnen zu fördern. Dafür werden<br />

Elemente aus der Gruppendynamik, körper- und bewegungsorientierte<br />

und kreativ-imaginative Methoden herangezogen. Außerdem<br />

coacht Gudrun Perko wissenschaftliche Schreibwerkstätten, bei<br />

denen in Einzel- und Kleingruppenarbeit wissenschaftliche Schreibkompetenz<br />

vermittelt wird. Zusätzlich gibt es neue, kostenlose<br />

<strong>An</strong>gebote für Universitätslehrende. Ab Juni bieten oben genannte<br />

Coaches 2-Tages-Trainings, die sich mit der Vermittlung von Schreibkompetenz<br />

und der Arbeitsgestaltung zwischen Lehrenden und<br />

Lernenden befassen. he<br />

Kontakt (<strong>An</strong>drea Sanz): T. 01/4277-184 63, e-mail: diplomcoaching@gmx.at, <strong>An</strong>m. für Studentinnen bis 18. <strong>April</strong>,<br />

für Unilehrende bis 20 Mai <strong>2002</strong> – Kontakt ÖH: T. 01/4277-195 25, e-mail: frauenreferat@oeh.univie.ac.at<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 21


Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k<br />

wissenschaftforum<br />

Verena Hauser schrieb ihre<br />

Diplomarbeit zum Thema:<br />

„ ,Ifigenia’ von Teresa de la Parra.<br />

Aus feministisch-literaturwissenschaftlicher<br />

Perspektive“<br />

22 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Leben im Zwiespalt<br />

Teresa de la Parra schuf Mitte des vorigen Jahrhunderts mit „Ifigenia“ eine Romanfigur, die<br />

den weiblichen Weg von Frauen in der venezolanischen postkolonialen Gesellschaft nachzeichnet.<br />

Von Verena Hauser<br />

1924 wurde in Paris ein Roman<br />

mit dem sperrigen Titel<br />

„Ifigenia. Diario de una señorita<br />

que escribió porque se<br />

fastidiaba“ (Tagebuch einer<br />

Señorita, die schrieb, weil sie sich<br />

langweilte) veröffentlicht, der die LeserInnen<br />

polarisierte und leidenschaftliche<br />

Reaktionen hervorrief.<br />

Während die aufgeschlossene, meist<br />

europäische LeserInnenschaft den Ro-<br />

man mit Begeisterung aufnahm und<br />

ihn als den besten lateinamerikanischen<br />

Roman des Jahres prämierte,<br />

sahen die katholischen, reaktionären<br />

Kreise vor allem in Venezuela den Roman<br />

als Gefahr für die jungen Frauen<br />

der Gesellschaft. Die zu diesem Zeitpunkt<br />

34jährige Autorin Teresa de la<br />

Parra schuf in „Ifigenia“ ein kritisches<br />

Sittenbild der postkolonialen venezolanischen<br />

Gesellschaft, welche ihren<br />

höheren Töchtern jegliche Art von<br />

Selbstbestimmtheit und Autonomie<br />

versagte. Viele, vor allem bürgerliche<br />

junge Frauen, erkannten sich in der<br />

Protagonistin des Romans mit all ihren<br />

Ängsten, Hoffnungen, Ausbruchversuchen<br />

und Enttäuschungen wieder.<br />

Vorbild. „Ifigenia“ handelt von einer jungen<br />

Frau, María Eugenia, die als Halbwaise<br />

bei ihrem Vater in Europa aufwächst


und nach dessen Tod zur Familie in Caracas<br />

zurückkehrt. Nach anfänglichen<br />

Versuchen, das gewohnte freie, intellektuelle<br />

Leben in Caracas fortzuführen,<br />

muss die Protagonistin bald<br />

einsehen, dass eine bürgerliche Frau in<br />

Venezuela nur dann ökonomisch abgesichert<br />

und somit überlebensfähig ist,<br />

wenn sie einen begüterten Mann heiratet<br />

und die Rolle der an das Haus gebundenen<br />

Ehefrau übernimmt. Die<br />

Vermutung liegt nahe, dass Teresa de<br />

la Parra für die Handlung des Romans<br />

Bilder und Geschehnisse aus dem eigenen<br />

Leben zum Vorbild nahm. Nachdem<br />

die Autorin ihre Kindheit auf der<br />

familieneigenen Zuckerrohrhacienda<br />

in der Nähe von Caracas verbracht hatte,<br />

lebte sie nach dem Tod des Vaters<br />

mit Mutter und Großmutter einige<br />

Jahre in Europa und kehrte als 18 Jährige<br />

nach Caracas zurück. Im Gegensatz<br />

zu ihrer Romanfigur entfloh Teresa de<br />

la Parra der konservativen venezolanischen<br />

Gesellschaft und lebte ab 1923<br />

in Paris.<br />

Für eine nähere Untersuchung des<br />

Romans bietet die Feministische Literaturwissenschaft<br />

eine adäquate<br />

wissenschaftliche Grundlage. <strong>An</strong>drea<br />

Günter geht in ihrer Definition von<br />

Feministischer Literaturkritik nicht<br />

von einem fertigen Modell und abgeschlossenen<br />

Handlungsanweisungen<br />

aus, sondern von einem „Suchhorizont,<br />

in dem bestimmte Fragen gestellt<br />

und bestimmte Zusammenhänge<br />

immer wieder thematisiert werden<br />

(müssen)“. 1<br />

Textanalyse. Eine der Fragen der Feministischen<br />

Literaturwissenschaft ist jene<br />

nach den Strategien, die einer Autorin<br />

zur Verfügung stehen, um einen Text<br />

zu einer bestimmten Zeit zu schreiben<br />

und zu veröffentlichen. In „Ifigenia“<br />

können solche bewusst oder unbewusst<br />

eingesetzten Strategien ausgemacht<br />

werden. Die literarischen Mittel,<br />

mit denen Parra allzu starke Gegenreaktionen<br />

auf ihre harsche Kritik<br />

am patriarchalen System zu vermeiden<br />

trachtet, sind vielfältig: Die Wahl<br />

der Genres Tagebuch und Brief, Wider-<br />

sprüche, Auslassungen und Ungereimtheiten<br />

im Text sowie das Aufgreifen<br />

so genannter banaler Themen<br />

(„Tratsch“) und das Beschreiben belangloser<br />

Situationen (z.B. Körperpflege,<br />

Kleiderwahl) lassen den Text subversiv<br />

wirken. Die in den scheinbar<br />

harmlosen und unlogischen Text eingebettete<br />

patriarchatskritische Botschaft<br />

wird von den HüterInnen der<br />

Moral unterschätzt, und kann sich auf<br />

diese Weise verbreiten.<br />

Ambivalente Persönlichkeit. Die Verfasstheit<br />

der Protagonistin führt zu einer<br />

weiteren zentralen Frage der Feministischen<br />

Literaturwissenschaft: Inwieweit<br />

und in welcher Form drückt sich die<br />

spezifische Situation von Frauen in einer<br />

patriarchal geprägten Gesellschaft<br />

in der Darstellung der weiblichen Figuren<br />

eines Romans aus? María Eugenia<br />

ist eine durch und durch ambivalente<br />

Persönlichkeit. Sie lebt in einem ständigen<br />

Spannungsfeld zwischen den eigenen<br />

Überzeugungen und den nach<br />

außen hin sichtbaren Taten: Entgegen<br />

ihrem Wunsch nach einem Leben in<br />

Freiheit begibt sich María Eugenia in<br />

die Abhängigkeit einer Ehe. Und obwohl<br />

sie die traditionellen Moralvorstellungen<br />

der Großmutter vehement<br />

ablehnt, entscheidet sich die Protagonistin<br />

am Ende des Romans für deren<br />

konservatives Lebenskonzept. Die Begründung<br />

für das ambivalente Verhalten<br />

María Eugenias liegt in ihrem Versuch,<br />

die eigenen Prinzipien und Bedürfnisse<br />

mit den Erwartungen der Gesellschaft<br />

in Einklang zu bringen.<br />

Dieser Wunsch nach Harmonie mündet<br />

schließlich in María Eugenias äußerer<br />

Konformität und innerer Disharmonie.<br />

Eine Selbstverwirklichung, wie sie<br />

den männlichen Protagonisten des Bildungsromans<br />

zuerkannt wird, ist für<br />

die Protagonistin „Ifigenias“ ausgeschlossen.<br />

Ein weiteres Spannungsfeld, in<br />

dem María Eugenia lebt, wird durch<br />

den Umgang der Gesellschaft mit dem<br />

weiblichen Körper verursacht. Frauen<br />

stehen durch ihre gesellschaftliche<br />

Festschreibung auf den Körper in ei-<br />

nem ständigen Zwiespalt: Die Lust am<br />

eigenen Körper wird durch das Bewusstsein<br />

getrübt, dass dieser eine Ware darstellt.<br />

Der Gedanke der Vermarktung<br />

der Frau findet in einer Schlüsselszene<br />

in „Ifigenia“ seine Bestätigung, wenn<br />

María Eugenia sich nach den zwei vorgeschriebenen<br />

Trauerjahren um den<br />

Vater das erste Mal an das vergitterte<br />

Fenster im Haus der Großmutter setzen<br />

darf, welches der Auslage eines<br />

Kaufhauses gleicht. In einem Impuls,<br />

den eigenen Objektstatus spielerisch<br />

zu persiflieren, betätigt sich María<br />

Eugenia zum Entsetzen der Großmutter<br />

und der Tante als Marktschreierin,<br />

die sich selbst anpreist:„Ich bin zu kaufen!<br />

Wer kauft mich? Wer wird mich<br />

kaufen?“<br />

Körperlichkeit. Wie oftmals in der Literatur<br />

wird in „Ifigenia“ die Thematisierung<br />

weiblicher Körperlichkeit mit dem<br />

Motiv des Spiegels verbunden. Der Spiegel<br />

fungiert einerseits als Metapher für<br />

die Bewertung einer Frau durch die Öffentlichkeit.<br />

<strong>An</strong>dererseits zeigt sich der<br />

Spiegel aber auch als durchaus positiv<br />

gezeichneter Gehilfe im Ausspielen der<br />

– nach Meinung der Protagonistin –<br />

einzigen Trumpfkarte, ihrer Schönheit.<br />

Schließlich repräsentiert der Spiegel ein<br />

Konglomerat von Über-Ich und Gesellschaftsmoral:<br />

Im Spiegel verbindet sich<br />

das Gewissen der Protagonistin mit den<br />

Normen der Gesellschaft zu einer mächtigen<br />

Instanz, welche die Entscheidung<br />

María Eugenias für eine Hochzeit und<br />

gegen ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit<br />

mitbestimmt. Die stärkste<br />

Waffe des Spiegels im Kampf um den<br />

Gehorsam der Protagonistin stellt das<br />

Spiegelbild selbst dar, indem es die Vergänglichkeit<br />

der Schönheit und Jugend<br />

María Eugenias zeigt.<br />

Teresa de la Parra beschreibt in<br />

ihrem Roman eindrucksvoll das Spannungsfeld<br />

in dem sich die Frau der<br />

venezolanischen postkolonialen Gesellschaft<br />

bewegt. „Ifigenia“ stellt daher<br />

nicht nur literarisch, sondern auch<br />

gesellschaftspolitisch einen Meilenstein<br />

der lateinamerikanischen Literatur<br />

dar. ❚<br />

forumwissenschaft<br />

1 Vgl. Günter, <strong>An</strong>drea: Literatur und<br />

Kultur als Geschlechterpolitik.<br />

Feministisch-literaturwissenschaftliche<br />

Begriffswelten und ihre<br />

Denk(t)räume. Königstein/Taunus:<br />

Helmer 1997, S. 8<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Teresa de la Parra: Ifigenia.<br />

Diario de una señorita que escribió<br />

porque se fastidiaba.<br />

In: Obras escogidas I. Caracas: Monte<br />

Ávila Latino-americana 1992.<br />

Dora Stürber: Teresa de la Parra:<br />

Venezuela ocupa con Teresa de<br />

la Parra, una notable escritora,<br />

la primera fila en la literatura<br />

latinoamericana.<br />

In: Chasqui: boletín de Berlín 2: 1<br />

(1998), S. 8-9.<br />

Sigrid Weigel: Topographien der<br />

Geschlechter. Kulturgeschichtliche<br />

Studien zur Literatur.<br />

Rowohlt 1990.<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 23


an.sage<br />

Kirche und Feminismus?!<br />

Elisabeth M. Klocker, Kulturjournalistin und vieles mehr, und Maria Moser, Sprecherin des<br />

Österreichischen Frauenforums Feministische Theologie, zum aktuellen Disput in der Kirche<br />

Elisabeth Maria Klocker<br />

Sollen sich Frauen tatsächlich Einlass in diese letzte Männerbastion<br />

erkämpfen oder ge-währt bzw. ver-währt der heilige Mann<br />

in Rom ihnen diese B/Würde? Dieser Schritt, die eigenen Energien<br />

in einen derart mustergültigen Männerverein einzubringen, will<br />

wohlüberlegt sein. Tatort Kirche: Ich stelle mich mir selber mal als eine<br />

dieser neuen Priesterinnen vor. In einem schicken, extra entworfenen<br />

Gewand als neue offizielle Dienerin Gottes (der wohl oder übel dann<br />

immer noch männlich ist) zelebriere ich die Heilige Messe. Aus Gottes<br />

Lob, stets der Liturgie, dem Kanon der Gebete und den Zeremonien folgend,<br />

spreche ich von dort oben – nicht von der Kanzel – ins Mikrofon:<br />

erhabene Floskeln und Aufrufe an die vorwiegend weibliche Gemeinde<br />

(Männer gehen lieber zum Stammtisch). Als frei herumlaufende Feministin<br />

hätte ich natürlich meine Schwierigkeiten in einem Priesterseminar.<br />

Allein die vielen <strong>An</strong>reden für diesen männlichen Gott: wie Herr,<br />

mein Gott, Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist – das wäre mir<br />

schon zu viel. Habe mich ja schon ertappt, bei diversen Liedern aus dem<br />

Gotteslob statt „Herr“ immer „Herrin“ zu singen. Nein, das würde und<br />

könnte ich nicht überstehen. Obwohl mir die Möglichkeit vor großem<br />

Publikum und gefüllten Bänken verfeinerte Reden zu schwingen, schon<br />

von Jugend an ein Bedürfnis war. Die Mutter Kirche ist mir immer noch<br />

zu wenig weiblich, die femininen Gottheiten sind nicht vertreten und<br />

dabei hätte ich doch Lust, einen schalkhaften Kreistanz oder ein Schamanenritual<br />

zu vollziehen und zu Ostern die Perchten einzuladen oder<br />

sonstige Hexenkulte auszuüben. Alles subversiver Stoff. Im Ernst: Ohne<br />

Göttinnen im Pantheon ist dieser rigide Haufen hierarchischer Machtakkumulation<br />

für mich nicht so schmackhaft. Denn weisungsgebunden<br />

agieren doch auch PriesterInnen, sie sind den Bischöfen, Kardinälen<br />

und schließlich dem Heiligen Vater in Rom unterstellt.<br />

Und dann noch: wie stiefmütterlich hat sich die Kirche benommen.<br />

Historisch gesehen ist sie mit <strong>An</strong>dersgläubigen nicht gerade zimperlich<br />

umgegangen. Sie hat sie vertrieben, missioniert, zusätzlich unsere schönen<br />

Kulte (matriarchaler Ausprägung) wahrlich verdrängt und bekämpft.<br />

Von Frauenermordung (den Terminus Hexen will ich ungern verwenden),<br />

Ausbeutung und Paktiererei mit den Nazis mal abgesehen, war sie<br />

den homosexuellen <strong>An</strong>liegen auch nicht gerade dienlich. Also sich freiwillig<br />

auszuliefern und diesen Herrgott, noch einmal, Herrgottnochmal<br />

anzubeten – auf Knien versteht sich – und den Leib Christi zu schlucken,<br />

bedenkend, was die gute alte Mutter Kirche alles angerichtet hat, das ist<br />

selbst mir zu viel. AMEN. ❚<br />

24 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Maria Moser<br />

Standpunkte und<br />

Kommentare müssen nicht<br />

mit der Redaktionsmeinung<br />

übereinstimmen.<br />

Es gibt keine theologischen Gründe, die gegen die Weihe von<br />

Frauen zu Priesterinnen in christlichen Kirchen sprechen. Diese<br />

Frage ist seit über 20 Jahren geklärt. Das zeigt auch die Praxis<br />

eines Großteils der christlichen Kirchen, die Frauen zu Ämtern zulassen<br />

und dies selbstverständlich theologisch begründen.<br />

Wenn mann von Seiten der römisch-katholischen Kirche den Ausschluss<br />

von Frauen von Weihe und Amt nach wie vor von Christus her<br />

zu begründen sucht, so ist das eine Verdrehung und Verzweckung der<br />

christlichen Botschaft im Sinne der Erhaltung männlicher Macht (historisch<br />

kein Novum). Die <strong>An</strong>kündigung einiger Frauen, sich demnächst zu<br />

Priesterinnen weihen zu lassen, kratzt genau an dieser Machterhaltung.<br />

Wenn Rom gesprochen hat, ist – wie diese Aktion zeigt – die <strong>An</strong>gelegenheit<br />

noch lange nicht beendet. Im Sinne des Machterhalts fielen denn<br />

auch die Reaktionen seitens kirchlicher Amtsträger aus: Sie strengten<br />

eine Debatte um die Erlaubtheit und die kirchenrechtlichen Konsequenzen<br />

der Weihepläne dieser Frauen an oder legten ihnen einen Konfessionswechsel<br />

nahe.<br />

Damit gerät die eigentliche Problematik aus dem Blick. Es geht nicht<br />

um die Weihe für Frauen an sich. Es geht um den Zugang zu allen kirchlichen<br />

Ämtern und damit zu allen Entscheidungsfunktionen für Frauen.<br />

Und es geht um eine Demokratisierung klerikal-autoritärer Strukturen<br />

der römisch-katholischen Kirche. Überhaupt ist die Amtsfrage nur ein<br />

Teilbereich feministisch-theologischer Reflexionen, in denen Fragen der<br />

symbolischen (Geschlechter)Ordnung, der Geschlechteranthropologie,<br />

der Ethik etc. thematisiert und grundlegende theologische Aussagen<br />

aus feministischer Perspektive reformuliert werden.<br />

Aber warum sich überhaupt noch um die Kirchen – besonders die<br />

römisch-katholische – bemühen, wo sie doch, wie manche meinen, das<br />

Urbild einer patriarchalen Institution sind? Die Frage der vollen Partizipation<br />

von Frauen in irgendeinem gesellschaftlichen Segment – und<br />

deren eines ist die römisch-katholische Kirche – auszulassen, hieße,<br />

Bereiche zu schaffen, in denen <strong>An</strong>drozentrismus und patriarchale<br />

Ideologie und Praxis frei schalten und walten können. Und das ist m.E.<br />

aus feministischer Perspektive nicht nur kontraproduktiv, sondern<br />

auch unhistorisch im Sinne des Bewusstseins für Frauengeschichte. Es<br />

hat in Christentum und Kirche(n) immer widerständige Frauen gegeben.<br />

Meist sind sie wenig bekannt, weil sie nicht als Siegerinnen aus<br />

der Geschichte hervorgegangen sind. <strong>An</strong> diese widerständigen Traditionen<br />

gilt es anzuknüpfen. ❚


Ein an.<strong>schläge</strong> abo, bitte!<br />

o Schnupperabo (3 Hefte/9 e)<br />

o Jahresabo (10 Hefte/32 e)<br />

o für Erwerbslose (10 Hefte/26 e)<br />

o Unterstützungsabo (10 Hefte/40 e)<br />

o Auslandsabo (10 Hefte/44 e)<br />

Absenderin<br />

Geschenk-Abo an<br />

Datum, Unterschrift<br />

Abo-<strong>An</strong>gebote gelten, wenn nicht anders angegeben, nur in Österreich.<br />

Keine Sorge: Ein an.<strong>schläge</strong>-Abo endet automatisch. So ein Glück: Du kannst es jederzeit verlängern.<br />

T. 01/920 16 76, F. 01/715 98 88, e-mail: redaktion@anschlaege.at, www.anschlaege.at<br />

<strong>An</strong> die Redaktion<br />

an.<strong>schläge</strong><br />

DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN<br />

Hetzgasse 42/1<br />

1030 Wien


an.zeigen<br />

filme<br />

Frauenfilme auf DVD gesucht: Bound<br />

(UK-Fassung), Desert Hearts,<br />

When night is falling, Short<br />

Shorts (US-Fassung), Novembermoon,<br />

Fried Green Tomatoes,<br />

Aimee & Jaguar etc.<br />

T. 01/5228345 od. 0676/6436205<br />

wohnen<br />

Kosmos.frauenraum sucht dringend<br />

Schlafplätze für Musikerinnen<br />

zum Festival „Hear I am“ vom<br />

24. bis 28. <strong>April</strong>. Danke für Eure<br />

Unterstützung!<br />

Manuela Schreibmeir<br />

T. 01/523 12 26<br />

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Grippeviren gehen zur Zeit keine<br />

um – Computerviren immer wieder. Wer<br />

weiß ein gutes Virenprogramm<br />

für den PC und kann es mir<br />

schenken?<br />

e-mail: dorisbrenner@hotmail.com<br />

aktivitäten<br />

FrauenLesben-Vollyballgruppe „Flying<br />

Sox“ sucht Mitspielerinnen,<br />

Dienstag 18-19.30<br />

Renate T. 01/810 92 31<br />

Noch ein Viertel, bitte! Das Frauencafé<br />

wurde 1977 gemeinsam mit der<br />

Buchhandlung Frauenzimmer als<br />

Kleinanzeigen gratis für alle Frauen!<br />

Chiffre 3,50 E<br />

Absenderin<br />

Telefon Datum, Unterschrift<br />

eines der ersten Frauenprojekte<br />

der Autonomen Frauenbewegung<br />

gegründet. Urlang ist´s her?<br />

Dazwischen hat sich politisch<br />

viel verändert, nicht nur zum<br />

Positiven ... Positiv und stolz<br />

wollen wir aber heuer unser Vierteljahrhundert-Jubiläum<br />

feieren.<br />

In diesem Sinne sind alle interessierten<br />

Frauen und Lesben herzlichst<br />

eingeladen, sich in ihrer<br />

je eigenen Unterschiedlichkeit mit<br />

Darbietungen und Veranstaltungen<br />

einzubringen. <strong>An</strong>meldung<br />

erbeten bis Ende Mai im<br />

Frauencafé, Lange Gasse 11,<br />

1080 Wien, T. 01/406 37 54<br />

Autonome österr.<br />

Frauennotrufe<br />

Beratung für Frauen & Mädchen<br />

mit sexuellen Gewalterfahrungen<br />

Wien 01/523 22 22<br />

Graz 0316/31 80 77<br />

Innsbruck 0512/57 44 16<br />

Linz 0732/60 22 00<br />

Salzburg 0662/88 11 00<br />

Frauenhetz<br />

Hetzgasse 42/1 1030 Wien<br />

fon: 715 98 88,<br />

e-mail: frauenhetz@t0.or.at<br />

Frauenhetz im <strong>April</strong> mit Kinderbetreung im Montessori-Kinderhaus,<br />

Hetzgasse 45<br />

04.04.02 18.30h<br />

08.04.02 18.30h<br />

19.04.02 18.30h<br />

20./21.04.02 12 – 18.00h<br />

23.04.02 18.30h<br />

Dipl.Diss-Forum: „Utopische<br />

Maschinen“, Vortrag & Diskussion mit<br />

Amelie Cserer (Soziologin, Wien), UKB<br />

4 E<br />

Feministische Ökonomie in<br />

Österreich, Präsentation und<br />

Diskussion des neuen „Kurswechsel“,<br />

mit D.Weichselbaumer, K.Schönpflug,<br />

B.Krondorfer, N.Bergmann, UKB 4 E<br />

Erzählcafé mit Johanna Dohnal<br />

UKB 4 E<br />

Körper.Sprechen.Denken, Studio zu<br />

Drama und Trauma weiblicher Verhaltensmuster<br />

mit Gerburg Treusch-<br />

Dieter (Soziologin, Schauspielerin,<br />

Berlin), UKB 4 E<br />

Ad Afghanistan, Kritische<br />

Reflexionen zur gegenwärtigen<br />

Frauenpolitik. Diskussionsforum mit<br />

Kinder bitte eine 1/4 Stunde vor Veranstaltungsbeginn einchecken!!!


e nquete<br />

Einkommensunterschied<br />

Die Frauenabteilung des ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund) lädt<br />

am 9. <strong>April</strong> zu einer Enquete:„Wenn es ein Mädchen wird, nennen wir es<br />

Einkommensunterschied!“ <strong>An</strong>lass ist die wieder einmal bestätigte Tatsache,<br />

dass Österreich innerhalb der EU zu den Ländern mit dem höchsten<br />

Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen zählt. Aktuelle<br />

Statistiken für das Jahr 2000 beziffern das Jahreseinkommen der Männer<br />

mehr als doppelt so hoch wie jenes der Frauen. Die Gründe dafür liegen<br />

vor allem in der ungleichen Arbeitsaufteilung:Während Frauen vor allem<br />

schlecht bezahlten Arbeiten nachgehen, sind die Spitzenpositionen von<br />

Männern besetzt. Halbzeit- bzw. Teilzeitarbeit ist in erster Linie Sache der<br />

Frauen. Zur unteren Einkommensschicht mit einem Bruttojahreseinkommen<br />

bis 250.000 Schilling zählten 2000 knapp eine Million Frauen, aber<br />

nur etwa 630.000 Männer. Unter den SpitzenverdienerInnen (mehr als<br />

eine Million Schilling brutto) fanden sich rund 80.000 Männer, aber nicht<br />

einmal 10.000 Frauen. Laut ÖGB hat sich das Einkommen in den letzten<br />

20 Jahren sogar noch weiter auseinander entwickelt, obwohl Frauen an<br />

Ausbildungsstandard und Qualifikation gewonnen haben. Die Enquete<br />

will die bestehende Situation analysieren und mögliche Wege für eine<br />

gleichberechtigtere Zukunft aufzeigen. <strong>An</strong>meldeschluss ist am 2. <strong>April</strong>. he<br />

9. <strong>April</strong> <strong>2002</strong>, 9 – 13.00 Uhr, BAWAG, Hochholzerhof, 1010 Wien, T. 01/534 44 579, e-mail: frauen@oegb.or.at<br />

sterbekarenz<br />

Frauensache<br />

Auf den ersten Blick sieht die von der Regierung vorgeschlagene Neuerung<br />

zur Sterbekarenz fortschrittlich aus: <strong>An</strong>gehörige können sich karenzieren<br />

lassen, um sterbenden Verwandten zu Hause eine würdevolle<br />

Betreuung bis in den Tod zu gewähren. Aber auf den zweiten Blick wird<br />

klar: Geld gibt es für die Pflegenden nicht. Es werden also wieder nur die<br />

Frauen bei der Familie zu Hause bleiben, da sie in der Regel weniger verdienen.<br />

„Kommt die Karenz ohne Bezahlung, wird die Pflege und Betreuung<br />

schwerstkranker <strong>An</strong>gehöriger wieder als reine Frauensache betrachtet<br />

werden“, warnt ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits. Mit der großen<br />

seelischen und körperlichen Belastung werden pflegende <strong>An</strong>gehörige<br />

weiterhin alleine gelassen. Die ÖGB-Frauen haben daher ein Modell<br />

zur finanziellen Absicherung der Familienhospizkarenz erarbeitet, das<br />

sich aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) sowie der Arbeitslosenversicherung<br />

speist. Sie treten für eine einkommensunabhängige<br />

Entschädigung ein. Damit würde ein <strong>An</strong>reiz für Männer geschaffen werden,<br />

die Karenz in <strong>An</strong>spruch zu nehmen, und für schlechterverdiendende<br />

Familien wird die Sterbekarenz überhaupt erst möglich. ESt<br />

Weitere Infos: http://www.oegb.or.at/<br />

ausgezeichnet<br />

Viele Frauen<br />

an.rissarbeit<br />

VIELE Frauen setzen sich in Salzburg für die Integration von Migrantinnen<br />

ein. Eine Frau gilt wohl zurecht als erste Salzburger Frauenrechtlerin:<br />

Irma von Troll-Borostyani lebte als Schriftstellerin und Essayistin von<br />

1882 bis zu ihrem Tod 1912 in Salzburg. Mutig und kompromisslos trat sie<br />

in zahlreichen programmatischen Schriften für die volle soziale und politische<br />

Gleichstellung der Frau ein. Am 8. März <strong>2002</strong> wurde die Arbeit des<br />

Vereins VIELE (Verein für Interkulturelles Lernen und Erziehung) von der<br />

Stadt Salzburg mit dem nach Irma von Troll-Borostyani benannten Preis<br />

bedacht. Ausgezeichnet wurden heuer Frauen(projekte), die sich „um die<br />

Verbesserung der Situation von ausländischen Frauen in Salzburg verdient<br />

gemacht haben“. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wohl in<br />

erster Linie ein symbolischer Akt. Obfrau Gertrude Schönauer betonte<br />

bei der Preisverleihung: „In Zeiten wie diesen ist es nicht alltäglich, sondern<br />

ein Signal gegen Intoleranz und Frauenfeindlichkeit, wenn gerade<br />

der Verein VIELE den nach Irma von Troll-Borostyani benannten Preis<br />

überreicht bekommt.“ Der Verein VIELE führt seit über zehn Jahren ein<br />

Interkulturelles Frauenzentrum, weiters ist er Träger einer Familienberatungsstelle<br />

des Familienministeriums. Er bietet spezielle Deutschkurse<br />

für Frauen an, und er organisiert die Lernhilfe für SchülerInnen mit<br />

anderer Erstsprache an Salzburger Pflichtschulen. „Besonders wichtig ist<br />

uns, dass drei unserer MitarbeiterInnen aus der Türkei und Kroatien kommen;<br />

wir wollen im Sinne interkulturellen Zusammenlebens MIT den<br />

Frauen aus anderen Ländern und nicht nur FÜR diese Frauen arbeiten“,<br />

sagt Gertrude Schönauer.<br />

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Christl Holztrattner aus Puch für<br />

ihren Einsatz und ihr Engagement zur Sicherung des Aufenthaltes einer<br />

ausländischen Familie in der Tennengauer Marktgemeinde. vab<br />

Verein VIELE, Auerspergstraße 51, 5020 Salzburg, T. 0662/ 87 02 11<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 27


arbeitelektrikerinnenkonkurs<br />

Die Frauen von Donna & Blitz:<br />

<strong>An</strong>ita Szász, Christine Rochelt,<br />

Silvia Meierhofer, Gabriele<br />

Mitterbauer, Maria Newald<br />

(von links nach rechts)<br />

1 Der Verein Sunwork in St. Pölten<br />

bietet Bildungsalternativen für<br />

Frauen und Mädchen mit dem<br />

Schwerpunkt handwerklich technische<br />

Berufe. Das AMS stellt eineN<br />

der GeldgeberInnen dar.<br />

Infos: www.sunwork.at; T. 01/667 20 13<br />

28 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Abgeblitzt<br />

Die Elektrikerinneninitiative Donna & Blitz ging noch vor der Rückzahlung des Gründungskredites<br />

in Konkurs. Damit hat die Branche ein feministisches Projekt mit Schwerpunkt<br />

Elektrobiologie verloren. Von Heike Ehlers<br />

In einem Lager im 17. Wiener<br />

Gemeindebezirk ertönt durchdringend<br />

das Läuten eines Telefons.<br />

Aber außer den NachbarInnen<br />

hört das niemand mehr:<br />

Die Elektrikerinneninitiative Donna &<br />

Blitz hat ihre Sachen bereits gepackt<br />

und den Betrieb aufgelöst. Ein einmaliges<br />

Frauenprojekt wurde damit nach<br />

acht Jahren hartem Kampf beendet.<br />

Das Prädikat „einmalig“ hat sich Donna<br />

& Blitz durch vielfältige Leistungen verdient.<br />

Als einzige reine Frauenkooperative<br />

drang das Unternehmen in den von<br />

Männern dominierten Markt der Elek-<br />

triker vor und leistete qualitativ hochwertige<br />

Arbeit. „Zusätzlich waren wir<br />

immer bemüht, Frauen Technik näher<br />

zu bringen. Noch immer machen Silvia<br />

und ich Kurse in Volkshochschulen oder<br />

im Verein Sunwork“ 1 , erzählt Maria Newald<br />

von Donna & Blitz. Diese Informationsarbeit<br />

transportiert vor allem Elemente<br />

der Elektrobiologie und Ökotechnik<br />

– Aspekte an Elektrik, die den Frauen<br />

in ihrer Arbeit sehr wichtig waren. Der<br />

Sprung in die Selbstständigkeit wurde<br />

durch Förderungen des Arbeitsmarktservices<br />

(AMS) ermöglicht. Donna &<br />

Blitz erhielt zur Neugründung des Un-<br />

ternehmens eine Förderung über<br />

600.000 Schilling (43.603,70 Euro),<br />

wobei die Hälfte des Betrages nicht<br />

zurückgezahlt werden musste und der<br />

andere Teil einen zinsfreien Förderkredit<br />

darstellte. Dieser sollte von 1996 bis<br />

2004 in halbjährlichen Raten refundiert<br />

werden. Als Voraussetzung mussten<br />

sich die fünf Frauen dazu verpflichten,<br />

im Rahmen einer GesmbH mindestens<br />

drei Jahre lang angestellt zu bleiben<br />

und Kalkulationen vorzulegen, wie der<br />

Betrieb Gewinne erzielen könnte. Bei<br />

der Planung des Projektes wurde Donna<br />

& Blitz zwar von der Unternehmens-<br />

Fo t o : D o n n a & B l i t z


und Gründungsberatungs-GesmbH<br />

(ÖSB) unterstützt. Die Kompetenz von<br />

ÖSB zweifelt aber auch eine andere Unternehmensgründerin<br />

an, die keine guten<br />

Erfahrungen mit deren Diensten<br />

machte. „Es war ein nettes Plaudern,<br />

und mein Berater vom ÖSB hat mir<br />

Tipps zur Gestaltung eines Folders gegeben.<br />

Aber dass er mich auch in steuerrechtlichen<br />

Dingen beraten hätte können,<br />

wäre mir nicht in den Sinn gekommen“,<br />

erzählt Irene S.*<br />

Bei Donna & Blitz hat die Beratung jedenfalls<br />

keinen langfristigen Erfolg bewirkt.<br />

Unerwartete Ereignisse. 1997 und 1998 verließen<br />

drei Frauen den Betrieb. Maria<br />

Newald und Silvia Meierhofer führten<br />

das Unternehmen gemeinsam mit einer<br />

Lehrlingsfrau weiter. Die ursprünglichen<br />

Kalkulationen waren damit nicht<br />

mehr haltbar, und die Zahlungsschwierigkeiten<br />

vergrößerten sich. 2001 klagte<br />

das AMS die Restsumme ein, Donna &<br />

Blitz musste den Konkurs anmelden.<br />

Maria Newald zündet sich eine Zigarette<br />

an. Sie ist über das Vorgehen<br />

des AMS empört:„Das AMS hat mit unserem<br />

Unternehmen sehr viel Werbung<br />

gemacht. Der ORF hat uns ständig gezeigt,<br />

wenn es um Frauen und Unternehmen<br />

gegangen ist. Wir haben uns<br />

dann überrascht im Fernsehen gesehen,<br />

ohne überhaupt etwas davon zu<br />

wissen. Wir haben zwar Fehler gemacht<br />

und Termine versäumt, trotzdem bin ich<br />

vom AMS enttäuscht, weil es auf unser<br />

Stundungsansuchen trotz versprochener<br />

Rückantwort nur mehr mit einer<br />

Klage reagiert hat, und uns nicht darüber<br />

informierte, wer letztendlich verantwortlich<br />

ist. Wir stellten erst fest, dass<br />

nicht das AMS, sondern das Wirtschaftsministerium<br />

die Kompetenz zur Entscheidung<br />

über Ratenverlängerungen<br />

und Gelderlasse hatte, als das Gerichtsurteil<br />

zugestellt und fast rechtskräftig<br />

war.“<br />

Mit den Vorwürfen konfrontiert<br />

weist das AMS die <strong>An</strong>schuldigungen<br />

von sich. Maria Ladnik, die zuständige<br />

Sachbearbeiterin, erklärt:„<strong>An</strong>dere Unternehmen<br />

konnten sich unter den selben<br />

Voraussetzungen durchsetzen. Aus<br />

unserer Sicht sind wir sehr kulant mit<br />

Donna & Blitz umgegangen. Wir hätten<br />

es gerne gesehen, dass sie es schaffen.<br />

Es wurden auch mehrere Stundungsansuchen<br />

bewilligt. – Dass Donna & Blitz<br />

nichts von der Zuständigkeit des Ministeriums<br />

wusste, ändert nichts am Ausgang<br />

des Unternehmens, denn die <strong>An</strong>suchen<br />

wurden ja weiter geleitet. Zusätzlich<br />

gab es eine Extraförderung für<br />

die Lehrlingsfrau. 2001 war der Kredit<br />

nur zu einem sehr knappen Teil 2 zurückgezahlt.<br />

Donna & Blitz wurde gegen Ende<br />

auch kostengünstig ein Unternehmensberater<br />

aus der Wirtschaftskammer<br />

zur Verfügung gestellt, mit dem<br />

wir uns in Verbindung setzten. Auch er<br />

hat den Konkurs empfohlen, weil nach<br />

acht Jahren Unternehmensführung<br />

noch immer kein Gewinn in Aussicht<br />

war. Außerdem gab es neben uns noch<br />

andere Gläubiger.“<br />

Auch Lenz Peter aus dem Kreditreferat<br />

der Wirtschaftskammer sieht in<br />

der Handlungsweise keinen Skandal:<br />

„Acht Jahre Rückzahlungszeit liegt ungefähr<br />

im Mittel bei Förderkrediten.<br />

Wenn Fristen und Termine versäumt<br />

werden, wird natürlich geklagt und<br />

auch der Konkurs angemeldet.“<br />

Ganzheitliches Arbeiten. Maria Newald<br />

wirkt heute gelassen:„Mir geht es wieder<br />

gut. Wir haben beim Konkurs das<br />

gelernt, was uns noch gefehlt hat. Nun<br />

steigen wir ohne die Altlasten neu ins<br />

Arbeitsleben ein, das hat auch Vorteile.<br />

Aber um den Namen Donna & Blitz ist<br />

es wirklich schade. Der ist für etwas gestanden!“<br />

Donna & Blitz war eben mehr als<br />

nur eine Elektrikerinneninitiative: Es<br />

war ein Beispiel für praktizierten Feminismus<br />

in einer rauen Umgebung. Probleme<br />

mit männlichen Arbeitskollegen<br />

gab es dabei so gut wie keine:„Wir hatten<br />

kaum Schwierigkeiten. Die uns beauftragt<br />

haben, wussten, dass wir Frauen<br />

sind. Auf den Baustellen sind wir mit<br />

Handwerkern zusammengetroffen, die<br />

selten mit einer Frau zusammengearbeitet<br />

haben. Aber die waren auch nett.<br />

Einzelne waren sexistisch unterwegs.<br />

Die mussten sich dann aber zurückhalten<br />

– schließlich haben sie ja auch<br />

Strom gewollt!“ Trotz der guten Zusammenarbeit<br />

sieht Newald einen Unterschied<br />

in der Arbeitsweise der Geschlechter:„Frauen<br />

arbeiten anders als<br />

Männer. Während Männer in der 0/1-Logik<br />

denken, agieren Frauen eher ganzheitlich.“<br />

Mit Ideen aus der Ökotechnik<br />

und Elektrobiologie konnte Donna &<br />

Blitz diesem <strong>An</strong>spruch der Ganzheit-<br />

lichkeit nachkommen und herkömmliche<br />

ElektrikerInnenarbeiten ergänzen.<br />

„Inzwischen sind schon viele Sachen,<br />

die Auswirkungen von Spannungsfeldern<br />

betreffen, anerkannt. Es gibt ja<br />

auch vorgeschriebene Normwerte. Wir<br />

wollten verstärkt in diesem Bereich arbeiten<br />

und machten Messungen, verkauften<br />

Chips, welche die Strahlung bei<br />

Handys abschirmen und leisteten Informationsarbeit.<br />

Beispielsweise kann eine<br />

Steckdose neben einem Bett störend<br />

sein. Aber nachdem heute jeder eine<br />

Dose neben seinem Bett haben will, ist<br />

die Frage, wie man sie installiert. Durch<br />

eine Nachtabschaltung, bei der nicht<br />

nur kein Strom mehr fließt, sondern<br />

auch die Spannung aus der Leitung<br />

weg geschaltet wird, können Spannungsfelder<br />

verhindert werden.“<br />

Neue Blitzlichter. Das Spannungsfeld zwischen<br />

AMS und Donna & Blitz entlud<br />

sich leider zu Ungunsten der Jungunternehmerinnen.<br />

Die gute Idee reichte<br />

nicht aus, um das Unternehmen zu<br />

etablieren. Das AMS hat aus dem Fall<br />

gelernt. Heute setzt es auf umfassende<br />

Beratungen. „Wir haben ein gutes Programm<br />

für Unternehmungsgründungen,<br />

auch speziell für Frauen. Wir stellen<br />

Fachleute kostenlos zur Verfügung,<br />

die feststellen, ob der Markt überhaupt<br />

ein neues Unternehmen verträgt,<br />

Marketingrat<strong>schläge</strong> erteilen und Tipps<br />

zur günstigen Geldbeschaffung geben.<br />

Damit passiert hoffentlich nicht noch<br />

einmal ein Fall wie Donna & Blitz“, berichtet<br />

Maria Ladinik. Voraussetzung<br />

für die Förderung ist „eine gute Idee“<br />

und die „Unvermittelbarkeit“ am Arbeitsmarkt<br />

– Interessierte können sich<br />

an ihre/n zuständige/n BetreuerIn<br />

wenden. Ob vor acht Jahren zu voreilig<br />

eine Förderung ausgegeben wurde,<br />

oder andere Umstände zum Konkurs<br />

führten, ist heute schwer nachzuweisen.<br />

Im kleinen Rahmen und unter anderem<br />

Namen lebt Donna & Blitz aber<br />

ohnehin weiter. Silvia Meierhofer legte<br />

für Donna & Blitz ihr Einzelunternehmen<br />

still. Jetzt hat sie es wieder in <strong>An</strong>griff<br />

genommen. Wenn es gut läuft,<br />

wird aus dem Eine-Frau-Unternehmen<br />

wieder ein größeres Projekt. Wer Probleme<br />

mit der Elektrik hat oder die eigene<br />

Wohnung auf Störfelder überprüfen<br />

lassen will, kann die Frau Ingenieurin<br />

heute wieder anheuern. ❚<br />

konkurselektrikerinnenarbeit<br />

Silvia Meierhofer<br />

T. 01/ 319 19 24, 0664/283 36 89<br />

2 Zum Zeitpunkt der Klage war etwa<br />

ein Drittel der bis dahin fälligen<br />

Summe bezahlt.<br />

*Name der Redaktion bekannt<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 29


kulturan.riss<br />

musikerinnenfestival<br />

A cosmos of sound<br />

Vom 24. bis 28. <strong>April</strong> steht der kosmos.frauenraum ganz im Zeichen der<br />

Musik. Unter dem Motto „Hear I am“ wird ein internationales Musikerinnenfestival<br />

ins Leben gerufen, das vor allem neue Möglichkeiten und<br />

Impulse liefern soll: Gefördert werden Begegnungen zwischen österreichischen<br />

und internationalen Künstlerinnen sowie Generationenübergreifende<br />

Projekte. Performances aus den unterschiedlichsten Musikgenres,<br />

wie Jazz, elektronische Musik, Pop, Experimentalmusik sowie<br />

Klassik, spannen den Bogen zu einem vielseitigen Programm. Zur Eröffnung<br />

ist eine interaktive Klanginstallation der Wiener Künstlerin<br />

Gabriele Proy geplant. Weitere Highlights sind das „United Women‘s<br />

Orchestra“, eine internationale Big Band bestehend aus 19 Frauen, sowie<br />

das „Collective Trio“, eine freie Improvisationsgruppe, die ihr Wien-Debüt<br />

feiert. Manuela Schreibmaier, Musikkuratorin des kosmos.frauenraums,<br />

betont das langfristige Ziel, mit „Hear I am“ den Auftakt für ein regelmäßiges<br />

Musikerinnenfestival zu setzen, das von nun an alle ein bis<br />

zwei Jahre stattfinden soll. Es gilt, den kosmos.frauenraum als Musikort<br />

zu etablieren. Besonders in <strong>An</strong>betracht der derzeitigen prekären finanziellen<br />

Situation – Geld ist nur mehr bis zum Herbst da, wenn sich in<br />

Sachen Subventionen nichts ändert – gilt es ein Zeichen zu setzen, dass<br />

weibliche Kunst noch sehr lebendig ist. ajb<br />

Karten und Infos: kosmos.frauenraum, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, T. 01/5231226<br />

e-mail: office@kosmos.frauenraum.at, http://www.kosmos.frauenraum.at<br />

literaturpreis<br />

Prosa oder Lyrik<br />

Die „Frau Ava Gesellschaft für Literatur“ vergibt auch <strong>2002</strong> wieder einen<br />

Literaturpreis für Schriftstellerinnen. Ava, die erste bekannte deutschsprachige<br />

Dichterin wurde um 1060 geboren und lebte nach dem Tod<br />

ihres Mannes vermutlich im ehemaligen Frauenkloster Göttweig. Der<br />

nach ihr benannte Preis richtet sich an alle deutsch schreibenden Autorinnen,<br />

die mindestens einen eigenen Prosa- oder Lyrikband bei einem<br />

Verlag (kein Eigenverlag) veröffentlicht haben. Der eingereichte Text<br />

kann auch Teil eines umfangreicheren literarischen Werkes sein, sollte<br />

sich mit Spiritualität, Religion oder Politik auseinandersetzen und<br />

40.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Einreichung erfolgt anonym,<br />

die Beiträge in fünffacher Ausfertigung müssen mit einem Kennwort<br />

versehen werden. Persönliche Daten der Autorin werden – gemeinsam<br />

mit dem Kennwort – in einem eigenen Umschlag mitgesendet.<br />

Einsendeschluss ist der 30.September <strong>2002</strong>. DF<br />

Kontakt: Literaturhaus Mattersburg, z.H. Karla Stifter, Wulkalände 2, 7210 Mattersburg, T. 02626/67710-13<br />

F. 02626/67710-5, e-mail: karlastifter.litmatt@aon.at<br />

30 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

r adio orange<br />

Finanzdebakel<br />

Dreieinhalb Jahre nach dem Sendestart 1998 droht dem einzigen Freien<br />

Radio Wiens, Orange 94,0, das finanzielle Aus. Der Bund fühlt sich nicht<br />

zuständig, ergo gibt es seit letztem Jahr keine Förderungen von seiner<br />

Seite. Sperrt Radio Orange zu, verliert Wien eine wichtige Medienplattform.<br />

Schließlich nutzen derzeit über 500 in Wien lebende RadiomacherInnen<br />

die Ressourcen des Senders, um ein alternatives Radioprogramm<br />

zu gestalten. Besonders Minderheiten will der Sender die<br />

Möglichkeit bieten, sich zu artikulieren. Benötigt wird nicht nur eine<br />

einmalige Finanzspritze, vielmehr steht eine langfristige Basisförderung<br />

im Vordergrund. Der Appell, das vorhandene Budgetloch zu füllen, richtet<br />

sich nun an die Stadt Wien. Darüber, dass gefördert werden soll, ist<br />

man sich einig, nur die Höhe der Summe steht noch nicht fest. Zur<br />

Erhaltung der in Österreich ohnehin nicht sehr ausgeprägten Medienvielfalt<br />

ist aber jede Spende willkommen. ajb<br />

Spenden: P.S.K.-Kontonummer.:930 47 47 2, BLZ 60.000<br />

Weitere Informationen: http://www.orange.or.at, Detailierteres Programm siehe Termine<br />

theater<br />

Phantom Genderation<br />

Ab 5. <strong>April</strong> präsentiert die „Menschenbühne“ das Theaterfestival<br />

„Phantom Genderation“ in deutscher und rumänischer Sprache. Die<br />

„Menschenbühne“ ist das erste Wiener MigrantInnen-Theater und<br />

wurde 1996 gegründet. Ziel ist u.a. die Schaffung einer internationalen<br />

Plattform zur Präsentation multikultureller und multilingualer Ausdrucksformen<br />

im Bereich des Sprechtheaters. Die DarstellerInnen sind<br />

ausschließlich MigrantInnen nicht-deutscher Muttersprache. Eine der<br />

heuer präsentierten Autorinnen ist die aus der Ukraine stammende<br />

Irina Balyaschowa. Sie ist eine der wichtigsten Autorinnen der „Careless<br />

women`s school“, einem Sozialprojekt für misshandelte Frauen in den<br />

USA. Die Beschäftigung mit Gender und mit der Suche nach neuen<br />

Ausdrucksformen im Theater kennzeichnet die Arbeit der jungen rumänischen<br />

Autorin Savania Stanescu, deren neues Stück „Silicon Valley“<br />

ebenfalls zu sehen sein wird. cs<br />

„Phantom Airport“: 5., 6., 12. und 13.4. <strong>2002</strong>, jeweils 20.00<br />

„Silicon Valley“: 20. und 21. 4. <strong>2002</strong>, jeweils 20.00, Kartenpreise: 11 Euro, ermäßigt 6 Euro<br />

Reservierung: T. 01/715 08 00, Ort: LaWien, Landstraßer Hauptstraße 96, 1030 Wien<br />

Homepage: http://www.menschenbuehne.com


l iteraturwettbewerb<br />

Be a speaker<br />

Seit nunmehr zwei Jahren findet im Schikaneder der allmonatliche<br />

Poetry Slam statt, eine literarische Präsentation, die als Mischung aus<br />

DichterInnenlesung, Performance und Wettkampf zu verstehen ist. Teilnehmen<br />

kann jedeR, auf eine Vorauswahl wird bewusst verzichtet. Die/<br />

der SiegerIn wird durch die Lautstärke des Publikumsapplauses bestimmt<br />

und mit einem Preisgeld belohnt. Schikaneder und das UN-Flüchtlingshochkommissariat<br />

(UNHCR) bieten nun auch Flüchtlingen die Möglichkeit,<br />

ihre Texte auf spontane Weise einem größeren Publikum zu präsentieren.<br />

Dadurch soll das Selbstbewusstsein dieser Menschen gestärkt, ein<br />

Austausch zwischen Flüchtlingen und ÖsterreicherInnen gefördert und<br />

überhaupt den Exilierten das (literarische) Wort gegeben werden. Vermeintliche<br />

Sprachlosigkeit wird so in Experimentieren mit der eigenen<br />

oder fremden Sprache verwandelt, die Flüchtlinge können Gegenwelten<br />

kreieren und sich angstfrei und in ihrer eigenen Sprache ausdrücken. Keck<br />

<strong>An</strong>meldung: <strong>An</strong>na Ladurner & Karin Pichler (UNHCR): T. 01/26060-4049, F. 01/263748<br />

<strong>An</strong>meldeschluss: 18.04.<strong>2002</strong>, Termin: 30.04.<strong>2002</strong>, 20 Uhr<br />

Ort: Schikaneder, Margaretenstraße 22-24, 1040 Wien<br />

film<br />

Kosova TRANSIT<br />

Seit dem Ende der NATO-Bombardements steht die Provinz Kosova (Kosova<br />

albanisch; Kosovo serbisch) unter internationaler Verwaltung. Im<br />

März 2001 interviewte Susanne Guggenberger sechs Frauen, deren (Lebens)geschichten<br />

in „Kosova TRANSIT“ erzählt werden. Guggenbergers<br />

Fokus richtet sich auf Frauen aus der albanisch-kosovarischen Mittelschicht:<br />

eine Malerin, eine Musik-Studentin, eine Polizistin, eine Gynäkologin,<br />

eine Lehrerin und eine Fernseh-Redakteurin. Wenig erfährt die Zuschauerin<br />

darüber, wie sich „patriarchale Strukturen“, von denen die<br />

Frauen berichten, im Leben der interviewten Frauen selbst widerspiegeln.<br />

Die Frauen erinnern sich an ihre Kriegserlebnisse und die Zeit vor<br />

dem Eingreifen der NATO. Der Regisseurin geht es nicht um historische<br />

Zusammenhänge, sondern um „fragmentarische Einblicke in vielschichtige<br />

Entwicklungen Kosovas“ – von Kamerafrau Christiane A. Maier wunderschön<br />

gefilmt. Vor allem werden alle sechs Frauen als starke Frauen<br />

präsentiert, die sich für die <strong>An</strong>liegen anderer Frauen stark machen. vab<br />

Der Film „Kosova TRANSIT“ (78 min) ist am 21. <strong>April</strong> <strong>2002</strong> um 16.00 im Filmcasino, Margaretenstr. 78 zu sehen<br />

Vorfilm: Barbara Kaiser: Experiment on a map (10 min)<br />

Foto: Irena Lucaj<br />

heim.spiel<br />

<strong>An</strong>gela Heissenberger<br />

Ilvy allein zu Haus<br />

an.risskultur<br />

Seit nunmehr vier Jahren, seit damals, als die kleinen Monster noch im<br />

Babymassagekurs nackt auf Schaffeln lagen, trifft sich einmal monatlich<br />

unsere kleine Runde, um bei Kaffee und Kuchen der kollektiven<br />

Verwüstung einer Wohnung zuzusehen. Daneben lässt sich wunderbar<br />

das Neueste über Impfungen, Kindergärten oder Jobwechsel austauschen.<br />

Wuselten die Zwerge früher noch rudelartig in Sichtweite am Boden<br />

herum, ist seit einiger Zeit ein beunruhigender geschlechtsspezifischer<br />

Wandel zu bemerken. Die Buben erobern Stockbett, Rutsche und<br />

sämtliche Lego-Steine und toben anschließend durch Vor- und Kinderzimmer.<br />

Die Mädchen ziehen sich nach Ablauf einer angemessenen<br />

Aufwärmphase in einen stillen Winkel – bevorzugt Schlafzimmer, Garderobe<br />

oder Bad – zurück, um dort ihrer Mode- und Kosmetikleidenschaft<br />

zu frönen: Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit grell geschminkten<br />

Prinzessinnen. Die Buben haben zu deren Privatgemächern<br />

übrigens keinen Zugang, was Jan anfangs empfindlich kränkte. Als er<br />

sah, was dort abging, flüchtete er beruhigt. Nur Raphael erhält zeitweise<br />

befristeten Zutritt: Als begeisterter Küsser ist er ein beliebter Bräutigam<br />

bei Hochzeits-Spielen.<br />

Es ist also doch so gekommen, dass die Kids den klassischen Klischees<br />

entsprechen. Mit kleinen Abstrichen, denn ein bisschen hat<br />

unsere geschlechtssensible Pädagogik doch Spuren hinterlassen: Jan<br />

und Nils bügeln, kochen und saugen wie echte Hausmänner, derzeit<br />

allerdings noch mit den passenden Kinder-Trainingsgeräten. Nur die<br />

Mädchen lassen Mut und Wildheit missen. Zum Entsetzen ihrer Eltern<br />

hat das „Vorbild“ schönheitsfixierter Freundinnen aus dem Kindergarten<br />

aus den Mädchen kleine Girlies gemacht. Die rosa Rüschenphase,<br />

die vermutlich die meisten Eltern von Töchtern irgendwann überstehen<br />

müssen, tritt offenbar immer früher ein.<br />

Wie gut, dass es ausgerechnet Jans Kindergartenfreundin Stephanie<br />

ist, die – ansonsten schüchtern wie er – seine Begeisterung am<br />

wilden Laufen durch die Gänge teilt. Sonst würde ich fast glauben, die<br />

letzten Baumkletterinnen und Radcrossralley-Fahrerinnen seien mit<br />

meiner Generation erwachsen geworden. Zu meiner Erleichterung ist<br />

Jan fest überzeugt, dass Wickie ein Mädchen ist. Und Pippi ist sowieso<br />

die Größte. Das sind eben noch Vorbilder. Nur dass Ilvy immer zu Hause<br />

bleiben muss, war mir vor 30 Jahren schon ein Dorn im Auge.<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 31


Fo t o : U d o w. H ä b e r l i n ( l i n ks) , H u m p e l p r i v at ( r e c ht s)<br />

gesellschaftjungelesben<br />

Mit viel Drive in die queere Hochschulpolitik<br />

eingestiegen: Bianca<br />

Rusu, die neue Mitarbeiterin am<br />

HomoBiTrans-Referat der HTU.<br />

Foto links<br />

Permanent irritierend politisch<br />

aktiv: Clara Humpel bei einer<br />

Aktion der GEWI-Frauen gegen<br />

die blau/schwarze Bildungspolitik<br />

unter dem Motto „Warum<br />

widerständig, wenn es auch<br />

bärtig geht?“ im Oktober 2001<br />

Foto rechts<br />

32 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Permanente Irritation<br />

Sie sind Geburtsjahrgänge zwischen 1977 und 1982. Sie heißen <strong>An</strong>na, Bianca, Britta, Clara,<br />

Lisa und Lisl… Eindrücke vom Tun und Denken der studentischen jungen Lesbengeneration<br />

in Wien, gesammelt von Helga Pankratz<br />

In einer einzigen 6. Klasse eines<br />

Klagenfurter Gymnasiums gab<br />

es im Jahr 1996 nicht weniger<br />

als drei junge Lesben. Eine von<br />

ihnen war Britta. Heute ist sie<br />

fast 22, studiert in Wien und betreute<br />

im Wintersemester bereits zum zweiten<br />

Mal ein Lesbentutorium. Ganz besonders<br />

sinnliche Momente ihres Lesbischseins<br />

mit 16 in Kärnten beschreibt sie<br />

als „eine Kombination von ,Stone Butch<br />

Blues` lesen und dazu warme, fette<br />

Milch vom Biobauern trinken“. Von<br />

ihren „Ersten Büchern“ spricht Britta so<br />

zärtlich wie von einer Ersten Liebe:„In<br />

den Sommerferien war ich in Wien und<br />

habe die Buchhandlung Frauenzimmer<br />

entdeckt!“ Radclyffe Hall und Judith<br />

Butler, Audre Lorde und <strong>An</strong>nemarie<br />

Schwarzenbach. Das und mehr hat sie<br />

gelesen und 1998 in Englisch zum Thema<br />

,Jewish Feminism` maturiert.<br />

Globales Dorf. Den krassen Unterschied<br />

zwischen Frauenbuchhandlung und<br />

,business as usual‘ am Buchmarkt<br />

merkte Britta, als sie in einer Klagenfurter<br />

Buchhandlung den gerade auf<br />

Deutsch erschienenen ,Stone Butch<br />

Blues‘ bestellte:„Ich weiß noch, wie die<br />

Buchhändlerin gesagt hat, ,a-haa ... mhmm<br />

... Krug und Schadenberg? Den<br />

Verlag kenn ich gar nicht‘.“ Von der Lektüre<br />

selbst fühlte sich die junge Kärntnerin<br />

aber bestens auf das lesbische Leben<br />

in der Großstadt vorbereitet:„Es<br />

war genauso wie in den Büchern!“, erinnert<br />

sie sich daran, wie sie mit 18 erstmals<br />

in die Wiener Szene ging:„Ich kam<br />

mir vor wie in den Geschichten! Dieser<br />

erste Eindruck war einfach umwerfend.“<br />

Der Einfluss der Queer Theory auf<br />

das Weltbild und Selbstbild der jungen<br />

Lesbengeneration ist groß:„Ich bin<br />

sozusagen mit Butler sozialisiert wor-<br />

den“, sagt Britta – sicher stellvertretend<br />

für viele:„Die Folge ist, dass ich oft nicht<br />

mehr von mir als ,Lesbe‘ sprechen kann.<br />

Um mich selbst zu erklären, genügt mir<br />

das Wort einfach nicht. Die Kategorie<br />

Lesbe macht nur noch im politischen<br />

Gebrauch Sinn.“<br />

Wiener Schule. Ausnahmslos alle jungen<br />

Frauen, die ich befragte, kennen und<br />

schätzen die Lehrveranstaltungen einer<br />

Lektorin am Institut für Politikwissenschaft:<br />

Gudrun Hauers Proseminare<br />

aus dem Bereich Lesben- und<br />

Schwulenforschung. Insgesamt haben,<br />

so schätzt Gudrun Hauer, seit dem<br />

Wintersemester 1994/95 zwischen<br />

300 und 400 Studierende ihre stark<br />

feministisch akzentuierten Lehrveranstaltungen<br />

besucht: Rund vier Fünftel<br />

davon Frauen. Denn: „In Veranstaltungen<br />

mit feministischen Themen ist


generell der Männeranteil sehr gering<br />

– auch bei anderen Lektorinnen.“ Die<br />

Zahl jener Studentinnen, die sich im<br />

Lauf der Jahre im Proseminar offen als<br />

lesbisch deklariert haben, beziffert<br />

Hauer mit ungefähr 15. Diese sprechen<br />

durchwegs mit Begeisterung – und vor<br />

allem mit dem Gefühl, wertvolle Erkenntnisse<br />

vermittelt bekommen zu<br />

haben – vom Hauer-Proseminar: „Das<br />

ist eine ganz wichtige Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und leider noch immer viel zu<br />

wenig sichtbar an der Uni“, sagt eine<br />

ihrer Studentinnen. „Dr. Hauer ist eine<br />

der wenigen Lehrenden an der Uni<br />

Wien, die ihre Studierenden auch<br />

gleich mit der ,Szene‘ vertraut macht“,<br />

lobt eine andere.<br />

identity:queer. Auch i:q, die queere Gruppe<br />

an der GEWI, haben so gut wie alle<br />

von ihnen irgendwann besucht. Manche<br />

fanden die Schwulen dort zu dominant.<br />

Manche blieben. „<strong>An</strong>ders als<br />

die Lesben- und LesBiSchwulen Tutorien,<br />

die von den Referaten für Erstsemestrige<br />

angeboten werden, ist i:q<br />

eine unmoderierte Gruppe, in der es<br />

sehr basisdemokratisch zugeht“, erklärt<br />

die heute 25jährige Faika <strong>An</strong>na.<br />

Sie arbeitete in den späten 90er Jahren<br />

im HomoBiTrans-Referat der Wiener<br />

ÖH mit. <strong>An</strong>schließend, „als durch<br />

die konservative Mehrheit am<br />

Hauptausschuss der Uni Wien das Referat<br />

vier Jahre lang finanziell ausgehungert<br />

wurde“, engagierte sie sich<br />

bei i:q. Die Gruppe übernahm in dieser<br />

Zeit viele brachliegende politische und<br />

soziale Aufgaben der Referate. Seit den<br />

ÖH-Wahlen vom Mai 2001 gibt es an<br />

der Uni Wien wieder eine linke Exekutive<br />

und mit der Referentin Lisa Appiano<br />

ein voll besetztes HomoBiTrans-Referat.<br />

Auch wenn i:q dadurch merklich<br />

entlastet ist, versteht sich die Gruppe<br />

doch stark als politisch:„für LesBiSchwule<br />

Studierende und gegen jede Art von<br />

Ismen“, so Faika <strong>An</strong>na, die inzwischen<br />

ihren Tätigkeitsschwerpunkt von der<br />

Uni in die Frauenprojekte-Szene verlagert<br />

hat.<br />

Permanenz. Clara Humpel (23) studiert<br />

Politikwissenschaft und eine Kombination<br />

aus Geschlechterforschung und<br />

Zeitgeschichte. Während der konservativen<br />

Frostperiode engagierte auch sie<br />

sich bei i:q und wechselte im Sommer<br />

2001 – fraktionslos – ins wiederbelebte<br />

ÖH-HomoBiTrans-Referat. Als eines der<br />

wesentlichsten Programme des Referats<br />

bezeichnet sie „die Irritation des<br />

öffentlichen Raumes. Die ständige Präsenz<br />

im Universitätsalltag, im Unterschied<br />

zu spektakulären aber kurzzeitigen<br />

Inszenierungen à la Regenbogenparade“,<br />

die, wie sie kritisch anmerkt,<br />

„fast immer männerdominiert und teilweise<br />

sogar sexistisch“ seien. Mittels<br />

kleiner aber wirkungsvoller Aktionen<br />

will das Referat radikale Sexismus- und<br />

Patriarchatskritik üben. Das erklärte<br />

Ziel, Queer Studies an der Uni Wien zu<br />

etablieren, wird, wie Clara bemerkt,<br />

aufgrund der Umstrukturierungen der<br />

Universitäten zusehends schwieriger<br />

durchzusetzen.<br />

Neben der politischen Arbeit bietet<br />

das Referat LesBiSchwule Tutorien<br />

an, organisiert Feste und hat regelmäßige<br />

Sprechstunden. Clara selbst ist<br />

mittlerweile ins ÖH-Referat für Gesellschaftskritik<br />

gewechselt, wo sie am<br />

Aufbau einer Diskriminierungs-Dokumentation<br />

mitarbeitet, die Fälle von<br />

Sexismus, Rassismus und <strong>An</strong>tihomosexualität<br />

an der Wiener Uni sammelt,<br />

um gezielt dagegen vorgehen zu<br />

können.<br />

Neu gemischt. Bereits seit 1992 gibt es<br />

auch an der TU Wien ein HomoBiTrans-<br />

Referat. Im Lauf der Jahre war es häufig<br />

nur mit Männern besetzt. Das änderte<br />

sich schlagartig, als die Technikstudentin<br />

Bianca Rusu im Frühsommer 2001<br />

beim Referat anrief. Sie wollte Infos.<br />

„Und schon ging ‘s los!“ erzählt sie lachend:„Die<br />

wichtigste Info, die ich<br />

kriegte, war nämlich, dass im Referat<br />

noch ein Platz zu besetzen sei; vorzugsweise<br />

mit einer Frau.“ Seither ist sie Referentin.<br />

Sich als Frau auf <strong>An</strong>hieb aktiv<br />

einzubringen, fällt ihr nicht schwer:<br />

„Schließlich bin ich HTL-sozialisiert!“,<br />

sagt sie selbstbewusst, „und damit gewohnt,<br />

mich in einem männerdominierten<br />

Umfeld durchzusetzen“. Gemischte<br />

Tutorien, Frauenfeste und gemischte<br />

Feste, Vernetzung mit universitären<br />

und außeruniversitären<br />

schwul-lesbischen Einrichtungen –<br />

bei all dem ist Bianca voll aktiv.<br />

Enormen Zustrom von Frauen und<br />

damit eine merkliche Verbesserung<br />

des <strong>An</strong>gebots für Lesben verzeichnete<br />

letzten Sommer auch Rainbow Online.<br />

Dating, Chat und Info per Mouseclick<br />

gehören für die junge Generation zum<br />

Alltag. Die Arbeit, die hinter diesem<br />

Service steckt, leisten allerdings, wie<br />

sich auf Nachfrage herausstellt, durchwegs<br />

,ältere` Frauen. Im Rainbow-Lesbian-Team<br />

ist die 23jährige Lisi Cinatl<br />

zur Zeit die jüngste. „Seit sie sich darum<br />

kümmert, ist unsere Termine-Seite<br />

eine wahre Fundgrube geworden“,<br />

weiß Rainbow-Online-Kollegin Jutta<br />

Zalud (46) Lisis Arbeit zu schätzen, und<br />

setzt gleich nach: „<strong>An</strong> der Mitarbeit<br />

von jüngeren beziehungsweise ganz<br />

jungen Frauen sind wir sehr interessiert.<br />

Die wissen einfach am besten,<br />

was junge Lesben interessiert und<br />

bewegt.“ ❚<br />

lesbenjungegesellschaft<br />

Proseminar Gudrun Hauer<br />

Sprechstunde/Stammtisch: Jeden Di<br />

während des Vorlesungsbetriebs um<br />

19.00 Uhr, Café Berg, 9., Bergg. 8<br />

i:q<br />

Gruppentreffen: Jeden Do um 19.30<br />

Uhr, Hof 2 Unicampus (Altes AKH)<br />

9., Spitalgasse 2-4<br />

e-mail: i.q@gmx.at<br />

http://www.univie.ac.at/i_q<br />

ÖH – HomoBi Trans Referat<br />

Campus, 9., Spitalgasse 2-4<br />

Beratung: T. 01/1 4277-19569<br />

Mo 10–12:00, Mi 11–13.00 Uhr<br />

e-mail: homobitrans@oeh.univie.ac.at<br />

http://www.oeh.univie.ac.at/referate/homobitrans.htm<br />

HTU Wien – Lesbisch Schwul<br />

Trans X Referat<br />

4., Wiedner Hauptstraße 8-10<br />

T. 01/58801-49526, Fr 13–14.30 Uhr<br />

e-mail: lesbischwul@htu.at<br />

http://www.htu.tuwien.ac.at/referate/lesbischwul<br />

Rainbow Online<br />

http://www.rainbow.or.at<br />

http://www.lesbian.or.at<br />

Leslie Feinberg: Träume in den<br />

erwachenden Morgen.<br />

(im Original: Stone Butch Blues)<br />

Aus dem amerikanischen Englisch<br />

von Claudia Brusdeylins. Krug und<br />

Schadenberg 1996, 25,60 E<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 33


Fo t o : Ev e l y n Ro i s<br />

kulturartbite<br />

34 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Kunst im Wohnzimmer<br />

Der Verein ARTelier lädt seit 1995 zum ARTBITE-Salon in private Wohnzimmer von<br />

„grauenfruppe“-Mitglied Karin Seidner. Je nachdem, wo die Salondame gerade wohnt…<br />

ARTBITE steht für Kunst mit Biss, aber auch für Kunst mit Buffet. Ein ARTikel von<br />

Constanze Ertl und Claudia Saller<br />

Ursprünglich wollten sie ja<br />

alte Schlager miteinander singen.<br />

Zumindest die beiden<br />

Germanistinnen Karin Seidner<br />

und Martina Sinowatz wollten<br />

das. Daniela Beuren, u.a. „phoe-nixen“-<br />

Rätselautorin, und Elke Papp, Performancekünstlerin,<br />

waren eher skeptisch,<br />

was die Schlager betrifft. „Aber ich hätte<br />

das nicht ausgehalten, wenn diese<br />

interessanten Frauen vielleicht was<br />

ohne mich machen, dann sing` ich halt<br />

auch Schlager“, dachte sich Daniela<br />

Beuren. Das gemeinsame Interesse galt<br />

dann doch vor allem der Literatur und<br />

dem Schreiben – und der Suche nach<br />

neuen Formen, Texte einem Publikum<br />

zu präsentieren. Die vier Frauen, die<br />

dann um 1995 die „grauenfruppe“<br />

gründeten, haben sich in der „Schule<br />

für Dichtung“ und im „Salon“ in der<br />

Praterstraße kennengelernt. Seither betreiben<br />

sie, zusammengefasst unter<br />

dem Verein „ARTelier“, verschiedene<br />

künstlerische Projekte: Die Collagenzeitschrift<br />

„Kunstfe ler“, Schreibwerkstätten<br />

sowie regelmäßige Auftritte als<br />

Performancegruppe.<br />

Ganz privat. Das Herzstück dieser Aktivitäten<br />

ist wohl der „ARTBITE“-Salon, zu<br />

dem die „Salondamen“ (wie sie sich<br />

selbst nennen) Seidner und Papp einmal<br />

im Monat einladen. Dieser literarische<br />

Salon findet tatsächlich, wie im<br />

Programm angekündigt, in Seidners<br />

Wohnzimmer statt, ganz privat und<br />

trotzdem offen für alle Interessierten.<br />

Der private Rahmen für diese künstlerischen<br />

Zusammenkünfte, an denen um<br />

die zwanzig KünstlerInnen und Kunstinteressierte<br />

teilnehmen, wurde aus<br />

verschiedenen Gründen gewählt.


Fo t o s : g ra u e n f r u p p e ( l i n ks) , Ev e l y n Ro i s ( r e c ht s)<br />

Zunächst aus einem ganz eigennützigen<br />

Grund, wie Elke Papp erklärt: Man<br />

erspare sich dadurch sowohl die Suche<br />

nach einem geeigneten Raum, wie etwa<br />

einem Theater, als auch die entsprechenden<br />

Kosten. Auch das Publikum ist<br />

angehalten (aber nicht verpflichtet),<br />

künstlerische Beiträge zu einem vorher<br />

vereinbarten Thema darzubieten. Ein<br />

Ziel des Salons ist, die Kommunikation<br />

zwischen VertreterInnen verschiedener<br />

Kunstsparten anzuregen:„Mir kommt<br />

vor, dass immer die gleichen Leute zu<br />

Lesungen oder zu Vernissagen gehen,<br />

und dass es da eine Vermischung gibt,<br />

war die Idee“, sagt Seidner. Bisher gab<br />

es neben Textbeiträgen bereits Videos,<br />

Malerei, Dias, Fotos, Tanz und Musik.<br />

Auch verschiedene Altersgruppen<br />

sollen sich im Salon treffen. Das Konzept<br />

der multiplen Vermischungen sei<br />

„ganz gut aufgegangen“.<br />

Willkommen im Salon. Zum ersten Mal zu<br />

Gast im Salon fällt frau die freundschaftliche,<br />

fast familiäre Atmosphäre<br />

auf. Während einige Gäste schon im<br />

gemütlichen Wohnzimmer warten, ein<br />

Glas Wein trinken oder sich am Buffet<br />

bedienen, sind die vier Mitglieder der<br />

„grauenfruppe“ noch im Bad und bereiten<br />

sich auf ihre Performance vor. Langsam<br />

füllt sich das Wohnzimmer und<br />

immer mehr Leute nehmen auf der<br />

Couch, den Sesseln oder einfach auf Kissen<br />

am Fußboden Platz. Karin Seidner<br />

berichtet kurz, wer noch erwartet wird<br />

und wer dieses Mal leider nicht kommen<br />

kann. Es wird beschlossen, mit der<br />

ART noch zu warten, bis auch die letzten<br />

GästInnen eingetroffen sind, und<br />

sich vorerst noch einen BITE vom Buffet<br />

zu genehmigen. Dann wird es spannend.<br />

Elke Papp erläutert kurz das Thema des<br />

Abends:„Zaubern“. Klaus trägt Gedichte<br />

aus seiner <strong>An</strong>fangszeit vor, Robert legt<br />

eine selbst gesampelte CD ein und<br />

spielt dazu auf der Maultrommel. Die<br />

„grauenfruppe“ wartet mit einer ihrer<br />

literarischen Performances auf. Dazwi-<br />

schen wird geplaudert, gegessen, gescherzt<br />

und geschwiegen. Beruhigend<br />

zu wissen, dass das nicht nur für uns<br />

Besucherinnen von den an.<strong>schläge</strong>n zeitweise<br />

ziemlich merkwürdig ist. „Man redet<br />

vorher noch ganz normal miteinander,<br />

und auf einmal macht man eine<br />

Kunstaktion. Das ist schon sehr unmittelbar.<br />

Das fällt mir immer mehr auf“,<br />

erzählt uns Elke Papp im Interview. Obwohl<br />

über Bekannte und FreundInnen,<br />

die jemanden mitbringen, aber auch<br />

durch Inserate immer wieder neue Leute<br />

dazustoßen, hat sich im Laufe der<br />

Jahre doch so etwas wie ein „harter<br />

Kern“ gebildet. Dadurch entsteht im<br />

Salon „eine eigene Dynamik. Daraus<br />

kann man schöpfen, aber es entstehen<br />

auch Schwierigkeiten“, meint Papp.<br />

Skandal. Das erklärte Ziel der Initiatorinnen<br />

des Salons war es immer, einen „geschützten<br />

Rahmen zum Experimentieren“<br />

zu schaffen:„Leute, die am <strong>An</strong>fang<br />

nur gelesen haben, haben dann auch<br />

Sachen probiert, wie man was bringen<br />

kann.“ Dabei wurden schon einige<br />

Grenzen und Tabus berührt, was etwa<br />

die Wahrung der Privatsphäre betrifft –<br />

trotz oder gerade wegen des intimen<br />

Rahmens. <strong>An</strong> einem denkwürdigen<br />

Abend war es Elke Papp selbst, die eine<br />

Grenze überschritt. Ihre Performance<br />

war als Führung durch Seidners Wohnung<br />

gestaltet, in deren Verlauf sie auch<br />

Räume betrat, die normalerweise für die<br />

GästInnen nicht zugänglich sind. Sie<br />

selbst wurde dabei von Raum zu Raum<br />

ein bisschen nackter. Daniela Beuren erinnert<br />

sich am Tag nach dem „Skandal<br />

im Salon“ bei Elke angerufen zu haben,<br />

um ihr zu sagen, sie sei zu weit gegangen.„Es<br />

war einerseits das, wie Elke die<br />

Wohnung in Besitz genommen hat. Weil<br />

ich eben auch immer schon gefunden<br />

habe, dass es irrsinnig großzügig von Karin<br />

ist, ihre Räume zu öffnen.“ Auch Elkes<br />

Nacktheit war Daniela in dieser Situation<br />

zuviel.„Ich hab immer die Männer<br />

angeschaut, die dort waren und irgend-<br />

Elke Papp und Martina Sinowatz in Performance-Aktion:<br />

Bei günstiger Witterung übersiedelt der Salon auch<br />

mal in den Garten. links<br />

Karin Seidner, Daniela Beuren und Elke Papp: Dreiviertel<br />

der „grauenfruppe“ auf dem Balkon vor dem<br />

Wohnzimmer. rechts<br />

wie ist mir halb schlecht geworden. Ich<br />

hab mir gedacht, du nährst da einen gewissen<br />

Voyeurismus.“<br />

Im öffentlichen Raum. Obwohl es für Karin<br />

Seidner schon manchmal stressig ist,<br />

die Gastgeberin des ARTBITE-Salons zu<br />

sein, kommt eine Verlegung in einen öffentlichen<br />

Raum für sie nicht in Frage,<br />

denn „das würde sich wahrscheinlich in<br />

Richtung Veranstaltungsort entwickeln<br />

und dann überlegst du dir vielleicht, ob<br />

du nicht doch Eintritt verlangst, und auf<br />

einmal ist man dann in was, was nicht<br />

mehr dasselbe ist“. Die „grauenfruppe“<br />

hat sehr wohl schon ihre Erfahrungen<br />

mit Auftritten in öffentlichen Räumen<br />

gesammelt. Diese waren nicht nur positiv:<br />

Eine Performance, basierend auf<br />

Texten der Wiener Schriftstellerin<br />

Elfriede Gerstl, die als Hommage an die<br />

Autorin gedacht war, wurde von dieser<br />

nicht besonders wohlwollend aufgenommen.<br />

Deshalb hat die „grauenfruppe“<br />

auch beschlossen,„dass wir<br />

uns wieder auf unsere Sachen konzentrieren.<br />

Mit eigenen Texten ist man<br />

schon freier“.<br />

Auch die „grauenfruppe“ bzw. der<br />

Verein ARTelier bekommt den langsamen<br />

Rückzug staatlicher Unterstützung,<br />

aber auch jener der Stadt Wien,<br />

zu spüren. Für einzelne Projekte hatte es<br />

immer wieder Subventionen gegeben,<br />

aber „da haben wir offenbar eine gute<br />

Zeit erwischt, da hab ich gedacht, die<br />

sind auch wirklich daran interessiert“,<br />

erzählt Beuren aus früheren Zeiten. Im<br />

Gegensatz dazu hieß es jüngst bei einer<br />

zuständigen Behörde:„Das müsste<br />

mich schon sehr vom Stockerl reißen“.<br />

Trotzdem: Die erste Schreibwerkstätte<br />

für Mütter mit Kindern läuft nun seit<br />

März,„egal, ob wir dann eine Subvention<br />

dafür bekommen oder nicht“. Auf<br />

die Frage nach den Zukunftsplänen der<br />

„grauenfruppe“ und ihres Salons antwortet<br />

Seidner:„Unser zehnjähriges Jubiläum<br />

möchten wir auf jeden Fall noch<br />

feiern!“ ❚<br />

artbitekultur<br />

nächste Termine:<br />

ARTBITE-Salon:<br />

12. 4. <strong>2002</strong> zum Thema „Mangel“<br />

7. 6. <strong>2002</strong> zum Thema „Geld“<br />

Schreibwerkstätte für Mütter mit<br />

Kinderbetreuung: jeden Mittwoch<br />

ab 10.00 Uhr<br />

beides findet statt in der<br />

Schönbrunner Allee 15/3, 1120 Wien<br />

Kontakt: karinseidner@yahoo.com<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 35


kulturausstellungkusama<br />

Ort: Kunsthalle Wien, 7., Museumsplatz<br />

1 (Museumsquartier);<br />

bis 28. 4., tgl. 10.00–19.00,<br />

Do 10.00–22.00 Uhr<br />

36 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Aufgelöstes Ich<br />

Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama macht seit den 60er Jahren mit aktionistischen<br />

Performances und obsessiven Installationen auf sich aufmerksam. Ihre erste große<br />

Einzelschau in Mitteleuropa zeigt Einblicke in ihr selbst geschaffenes Universum aus<br />

Punkten, Mustern und Netzstrukturen. Von <strong>An</strong>gela Heissenberger<br />

Riesige, aufblasbare, phallusartige<br />

Gebilde füllen die Räume<br />

fast zur Gänze aus. Die<br />

Objekte wie auch Wände,<br />

Decke und Boden sind über<br />

und über mit Punkten auf einfärbigem<br />

Hintergrund bedeckt. Form und Raum<br />

heben sich auf, alles verschwimmt zu<br />

einem Punktemeer, das Ich ist nur<br />

noch ein einzelnes Pünktchen im Universum.<br />

„Polka Dots“ nennt die Japanerin<br />

Yayoi Kusama ihre Tupfenexzesse,<br />

mit denen sie schon früh Menschen,<br />

Tiere, Räume und Gegenstände überzog.<br />

Ein zweites Markenzeichen ihrer<br />

Arbeiten sind die „Infinity Nets“, unendliche<br />

Netzstrukturen, mit denen<br />

Kusama ebenfalls ihre Halluzinationen<br />

gestalterisch umsetzt.<br />

Selbsttherapie. Es ist einfach, Yayoi Kusamas<br />

Kunst in Hinblick auf ihre psychische<br />

Krankheit abschätzig als „verrückt“,<br />

im Sinne von nicht ernst zu neh-<br />

men, abzustempeln. „Immer wenn sie<br />

Pillen nahm“ betitelte auch „Der Standard“<br />

den Bericht über ihre Ausstellungseröffnung<br />

in der Kunsthalle Wien.<br />

Würde die Kritik weniger herablassend<br />

ausfallen, wäre nicht bekannt, dass die<br />

heute 72jährige Japanerin seit Jahrzehnten<br />

freiwillig in einer psychiatrischen<br />

Klinik lebt?<br />

Tatsächlich wurde ihr Werk trotz<br />

reger Ausstellungstätigkeit weder von<br />

KunstkritikerInnen noch von KollegInnen<br />

Fo t o s : Kat a l o g z u r Ya y o i Ku s a m a - Au s s t e l l u n g i n d e r Ku n s t h a l l e Wi e n


wirklich anerkannt; in der Fachliteratur<br />

findet Yayoi Kusama kaum Erwähnung.<br />

Ihr zwanghafter Hang zu Wiederholungen<br />

wird lediglich als Ausdruck ihrer<br />

psychotischen Krankheitsschübe gewertet.<br />

Ihre Unangepasst- heit, ihre<br />

nicht in gängige Kategorien einzuordnenden<br />

Arbeiten, aber auch ihr kindliches<br />

Auftreten trugen wohl das Übrige<br />

dazu bei, dass sie in der Kunstszene<br />

weitgehend belächelt<br />

wurde. Zu wenig ideologischer Hintergrund,<br />

zu viel Unbekümmertheit, ja<br />

fast trotzige Naivität verhinderten<br />

ihren Aufstieg in den Olymp der Kunstszene.<br />

Erst Ende der 80er Jahre setzte<br />

eine Phase der Rehabilitierung ein,<br />

teilweise wird Kusama aber bis heute<br />

Unverständnis entgegengebracht.<br />

Body & Love. 1958, nach dem Studium<br />

der klassischen Nihonga-Malerei, war<br />

die 29jährige Künstlerin aus familiären<br />

Zwängen und der konservativen Enge<br />

Japans nach New York, in das Mekka<br />

der freien Kunst und Jugendkultur,<br />

geflüchtet. Die Hippie-Ära war der<br />

Nährboden für ihre Body- und Love-<br />

Festivals, die vorwiegend von aufsehenerregenden<br />

Körperbemalungen geprägt<br />

waren – wobei das Spektakuläre<br />

daran wohl weniger in den berühmten<br />

Punkten, als vielmehr den öffentlich<br />

zur Schau gestellten nackten Körpern<br />

bestand. Der soziale und politische<br />

Protest, den Kusama mit diesen frühen<br />

Performances erhob, fand zwar Resonanz<br />

in der Populärkultur, ist aus heutiger<br />

Sicht aber nur bedingt ablesbar.<br />

Im Dunstkreis von <strong>An</strong>dy Warhol entwickelte<br />

und perfektionierte sie ihre<br />

minimalistische Auseinandersetzung<br />

mit der Wirklichkeit. Damals entstanden<br />

auch serielle Arbeiten mit Alltagsgegenständen<br />

– eine Idee, die Warhol<br />

von ihr geklaut habe, meint sie im<br />

Interview. Warhol dürfte das bessere<br />

Marketingtalent gewesen sein.<br />

„Meine Kunst ist pure sexuelle Besessenheit“,<br />

lautet einer von Kusamas<br />

Leitsätzen. Trotz ihres politischen <strong>An</strong>spruchs<br />

thematisierte sie in ihren Körperaktionen<br />

nie den männlichen Blick<br />

auf die Frau als Objekt oder gar sexuelle<br />

Gewalt. Hier setzt auch die feministische<br />

Kritik an, die mangelndes Bewusstsein<br />

für den sexistischen Kontext und<br />

die in Kusamas Arbeiten reproduzierten<br />

Stereotypen reklamierte. Für die Künst-<br />

lerin stand sexuelle Freiheit im Mittelpunkt,<br />

andere „Begleiterscheinungen“<br />

oder auch die geschlechtliche Identität<br />

waren sekundär – eine frühe „queere“<br />

Sichtweise, wie frau die Austauschbarkeit<br />

der Geschlechtsmerkmale interpretieren<br />

könnte, die Yayoi Kusama<br />

tatsächlich aber nie in dieser Klarheit<br />

formuliert hat. Radikaler waren da<br />

schon ihre Kleiderentwürfe, deren provokante<br />

Löcher bzw. Aussparungen an<br />

üblicherweise züchtig bedeckten Körperstellen<br />

die taxierenden Blicke der<br />

Betrachter entlarven.<br />

Das Faible für Modedesign hat sie<br />

bis heute nicht losgelassen, wenn sie<br />

sich auch enttäuscht zeigt, dass viele ihrer<br />

Ideen ungeniert kopiert wurden.<br />

Den Ruhm und den finanziellen Erfolg<br />

ernteten andere. Unverstandene Einzelkämpferin,<br />

immer ihrer Zeit voraus oder<br />

beleidigte Reaktion auf fehlende <strong>An</strong>erkennung?<br />

Vielleicht hatte sie sich aber auch<br />

zu deutlich mit der internationalen<br />

Kunstmaschinerie angelegt, als sie<br />

sich 1966 selbst zur Biennale in Venedig<br />

einlud und die Veranstaltung mit<br />

einem skandalträchtigen Publicity-<br />

Auftritt persiflierte: Kaum war ihr Arrangement<br />

von 1500 silberglänzenden<br />

Spiegelkugeln auf dem Rasen vor<br />

dem italienischen Pavillon geduldet<br />

worden, began sie, die einzelnen Kugeln<br />

– als Kritik an der Kommerzialisierung<br />

des Kunstmarktes – um zwei<br />

Dollar pro Stück an PassantInnen zu<br />

verkaufen.<br />

Rehabilitierung. 1974 kehrte Kusama nach<br />

Japan zurück und schrieb sich ihre New<br />

Yorker Erfahrungen in Gedichten und<br />

Erzählungen von der Seele. Einige Literaturpreise<br />

unterstreichen ihre vielseitige<br />

Begabung auch in dieser Sparte. Erst<br />

seit Ende der 80er Jahre wird Yayoi Kusama<br />

in schöner Regelmäßigkeit als bildende<br />

Künstlerin „wiederentdeckt“ und<br />

in diverse Gruppenausstellungen gepresst<br />

– Pop Art, Minimal Art, Abstrakter<br />

Expressionismus, Frauenkunst. Sie<br />

selbst wird dagegen nicht müde, ihre<br />

Autonomie zu betonen:„Kusama ist nur<br />

Kusama, sonst nichts.“ Bisheriger Höhepunkt<br />

ihres Schaffens: 1993 gestaltete<br />

sie auf der Biennale in Venedig als erste<br />

Künstlerin eine Einzelausstellung im<br />

japanischen Pavillon. Diesmal auf offizielle<br />

Einladung hin. ❚<br />

traum.projekt<br />

Charlotte Eckler und Lisa Rosenblatt<br />

all over usa<br />

kusamaausstellungkultur<br />

Foto: Rudolf Bacher<br />

wir suchten im cyberspace nach traumfrauen. wow! bei<br />

feministischen verlagen der usa, connecticut, und anderen<br />

zwischenorten… seit einiger zeit ist dco auf zwei seiten unterwegs:<br />

eine seite behütet das geschehen in wien, die andere<br />

versucht, in den usa neue felder zu finden. die aspekte des<br />

zwischenraums, der zwischensprachlichen kommunikation,<br />

der zwischenzeit, rücken damit in den vordergrund. deutsch<br />

bleibt eine wichtige sprache der reflexion, nimmt aber von<br />

dieser seite aus eine abstraktion an – sie ist nicht die erlebte<br />

sprache, sondern repräsentiert eine andere kultur, einen ort<br />

auf dieser welt, wo frauen anders kommunizieren und leben,<br />

anders träumen. frauen hier im konservativen ami-land träumen<br />

auch in ihren gewohnten metaphern: von besseren bedingungen,<br />

von einem friedlicheren leben, von mehr verständnis.<br />

das erzählen zwischen zwei kulturen bringt manche<br />

frauen auf neue ideen. meine gruppe von eifrigen englishstudents<br />

(fast alle aus südamerika) waren etwa erstaunt,<br />

dass eine frau länger als 2 monate karenz bekommen kann<br />

(oder dass eine frau auch ohne mann glücklich sein kann, was<br />

aber weltweit ein aha-erlebnis sein kann). hier scheinen dagegen<br />

manche ökonomischen entwicklungen für frauen und<br />

ihre zwischenkulturelle kommunikation besonders vorteilhaft<br />

zu sein: beispielsweise feministische verlage, verlage für<br />

frauengeschichte. daher möchte ich betonen, dass eines der<br />

wichtigsten anliegen von dco bleibt, frauengeschichte für ein<br />

englisch-sprachiges publikum zu übersetzen und in den usa<br />

einen verlag zu finden, beispielsweise www.alyson.com<br />

www.feministpress.org, www.ladybugbooks.com<br />

www.naiadpress.com, www.risingtidepress.com<br />

www.sealpress.com, www.sohopress.com, www.spinstersink.com,<br />

www.kensingtonbooks.com (Zebra books)<br />

p.s. viele dieser verlage haben auch newsletter und mailing<br />

lists, die (nicht nur) verbesserte englischkenntnisse bewirken<br />

können. viel spaß wünscht euer dream coordination<br />

office: dco@weiber.net<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 37


an.klang<br />

Cecilia Bartoli: Gluck Italian Arias<br />

Amarillis: G. F. Händel<br />

Bois de Colonge: Stella splendens<br />

Sequentia: Der Fluch d. Rheingoldes<br />

G. Fussenegger: Ich bin Ophelia<br />

38 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Entfernte Welten<br />

Melodien, die durch die Jahrhunderte gereist sind, versüßen<br />

die lauen Abende und bringen gleichzeitig eingeschlafene<br />

Tanzbeine zum Schwingen. Eine Kostprobe von<br />

Regina Himmelbauer<br />

Die jüngste Musik, die dieses<br />

Mal an dieser Stelle präsentiert<br />

wird, ist „nur“ ein Viertel Jahrtausend<br />

alt. Die Mezzosopranistin<br />

Cecilia Bartoli, unumstrittene<br />

Diva vor allem im Bereich der Alten<br />

Musik, setzt ihre dramatische Stimme<br />

mit makelloser Technik gerne in den<br />

Dienst der Entdeckung unbekannterer<br />

Werke der großen Meister. Nach einer<br />

furiosen Vivaldi-CD bringt sie bisher selten<br />

zu hörende Arien aus Werken des<br />

bedeutenden Opernreformators Gluck<br />

(1714-1787) zu Gehör („Gluck Italian<br />

Arias“, Decca 467 248-2). Und auch hier<br />

wieder: Erstaunen über die rasanten<br />

Koloraturen, Berührt-Sein durch die<br />

lyrischen Momente, dazwischen viele<br />

Facetten des Ausdrucks, deren dramatische<br />

Tiefe wohl nur von wenigen SängerInnen<br />

so innig mit Leib und Seele<br />

erfasst wird wie von Cecilia Bartoli.<br />

Feinstes Musizieren im zurückhaltenderen<br />

kammermusikalischen Ton<br />

bietet das Ensemble Amarillis (Héloise<br />

& Ophélie Gaillard, Violaine Cochard)<br />

mit seiner Interpretation von Blockflöten-<br />

und Oboensonaten Georg Friedrich<br />

Händels (1685-1759) („G. F. Hamlet“,<br />

AMB 9910/Extraplatte). Oftmals zu<br />

hören, überzeugt diese Interpretation<br />

durch ihre Klarheit, ihre Einfälle, ohne<br />

dabei ins Exzentrische zu verfallen. Makellose<br />

Eleganz.<br />

Jahrhunderte zurück, musikalische<br />

entferntere Welten – spritzige Tanzmusik,<br />

dreistimmige Instrumentalsätze in<br />

sperrigen Sextakkordparallelen, rhyth-<br />

misch spitzfindige Spielstücke, humorvolle<br />

instrumentale Neckereien und<br />

Hühnergekreischimitationen. Das Ensemble<br />

Bois de Cologne (Meike Herzig<br />

und Dortohee Oberlinger, Blockflöten,<br />

Tom Daun, Harfe) hat eine abwechslungsreiche<br />

Mischung von Musik vom<br />

14. bis zum 17. Jahrhundert zusammengestellt<br />

(„Bois de Cologne“, MA20005/<br />

Extraplatte). Schade nur, dass vor allem<br />

die Solostücke so kurz ausfallen – das<br />

überschwängliche, detailreiche und<br />

kurzweilige Spiel verrinnt viel zu<br />

schnell...<br />

Mit dem gleichen Ensemble gibt es<br />

übrigens zusammen mit der Sängerin<br />

eine stimmungsvolle Einspielung von<br />

Marienliedern des Mittelalters („Stella<br />

splendens“, MA20003/Extraplatte).<br />

Die in spanischen Handschriften des<br />

Mittelalters und der Renaissance überlieferten<br />

Lieder sind zum einen Loblieder<br />

zu Ehren der Heiligen Frau, die auch immer<br />

wieder die soziale Barmherzigkeit<br />

Marias betonen, aber auch Schilderungen<br />

von Wundern, die sie bewirkt habe.<br />

Die Auswahl auf der CD beschränkt sich<br />

vor allem auf die <strong>An</strong>betungslieder, was<br />

aber nicht heißt, dass von <strong>An</strong>fang bis<br />

Ende ein ruhiger, weihevoller Ton vorherrscht<br />

– das sinnenfreudige Mittelalter<br />

kannte viele Töne der Verehrung,<br />

vom frei schwingenden Dahinströmen<br />

einer Melodie bis hin zum rhythmisch<br />

mitreißenden Tanzlied aus Freude über<br />

die „Lilie, Rose, versiegelte Quelle und<br />

würzige Olive“.Welch viel versprechende<br />

Kombination!<br />

Wer hat nicht im Deutschunterricht das<br />

Nibelungenlied gelesen, und dabei vollkommen<br />

übersehen, dass es sich bei<br />

diesen ausführlichen mittelalterlichen<br />

Texten eigentlich um gesungene Geschichten<br />

handelt?<br />

Aus der Isländischen Edda hat das<br />

Ensemble Sequentia den Beginn ausgewählt:<br />

„Der Fluch des Rheingoldes – Ein<br />

altgermanisches Epos von Gier und Rache“<br />

(MA 20016/Extraplatte). Beginnend<br />

mit der Weissagung der Seherin,<br />

die mit zwei Stimmen vom Beginn der<br />

Welt berichtet, wird das Unheil ausgebreitet,<br />

das da unausweichlich seinen<br />

Lauf nimmt. In starken Bildern werden<br />

der unglückselige Verlauf von Liebe und<br />

Hass, von Ausgeliefert-Sein und blindwütigem<br />

Töten geschildert. Die sparsam<br />

instrumentierte Musik und der<br />

blutvolle Text gehen in dieser Rekonstruktion<br />

eine enge Verbindung ein –<br />

selbst nach so vielen Jahrhunderten<br />

viel-sagend.<br />

Noch ein Hörbuch-Tip: Gertrud<br />

Fussenegger, die in ihren Geschichten<br />

immer wieder historischen Figuren aktuelle<br />

Facetten abzugewinnen vermag,<br />

liest „Ich bin Ophelia“ (der hörverlag<br />

ISBN 3-89584-711-9). Mit ihrer noch immer<br />

energische Stimme erzählt sie<br />

überzeugend die Geschichte der alternden<br />

Schauspielerin im noblen SeniorInnenheim,<br />

die ganz in ihrer ehemaligen<br />

Glanzrolle, der Ophelia aus Shakespeares<br />

Hamlet, aufgeht und die Rolle mit<br />

ihrer eigenen zurechtgerichteten Erinnerung<br />

an ihr Leben vermischt. ❚


West-Amazonien<br />

Vom Innsbrucker ArchFem veranstaltete „Erzählcafés“ über<br />

die <strong>An</strong>fänge der Neuen Frauenbewegung führten zur Idee<br />

eines Buches, das Frauen weit über das Land Tirol hinaus<br />

bewegt. Von Helga Pankratz<br />

„Innsbruck liegt am Amazonas“ –<br />

diese von Barbara Hundegger<br />

stammende Gedichtzeile, die mir<br />

schon vor vielen Jahren sehr gefallen<br />

hat, kam mir wieder in den<br />

Sinn, als ich „vielstimmig.mancherorts“<br />

las. Die sorgfältig gestaltete Dokumentation<br />

lässt Innsbrucks „Amazonen“ vor<br />

dem geistigen Auge Gestalt annehmen:<br />

Wie sie dem Kruzifix die Streitaxt entgegen<br />

halten und die Subventions-Verweigerung<br />

der „Schwarzen Mander“ im<br />

Landtag mit ihrer Subordinations-Verweigerung<br />

quittieren.„Vergelt’s Gott!“. Seit<br />

30 Jahren, mit immer wieder neuer Kraft.<br />

Das Buch versammelt 21 Beiträge<br />

von 29 Autorinnen aus feministischer<br />

Politikwissenschaft, Pädagogik, Psychologie<br />

und Theologie, aus der Tiroler<br />

Künstlerinnen- und Frauenprojekteszene.<br />

Aus Erna Appelts Vorwort spricht<br />

große <strong>An</strong>erkennung für die standhafte<br />

Radikalität im politisch tiefkonservativen<br />

Milieu des Landes. Dieses Milieu<br />

nimmt denn auch Lisa Gensluckner unter<br />

die Lupe – und stellt fest, dass auch<br />

die für Tirol so typische Traditionalität<br />

nicht monolithisch ist. Schließlich ging<br />

auch ein kritischer <strong>An</strong>satz wie das Kirchenvolksbegehren<br />

im Jahr 1995 von<br />

Tirol aus. Fest steht aber auch, dass<br />

die (autonome) Frauenbewegung in<br />

den Gremien mit politischer Macht so<br />

gut wie keine Verbündeten vorfindet.<br />

Hildegard Knapp erinnert daran, dass<br />

die konservative Wende nicht erst vor<br />

zwei Jahren begann – sondern etwa<br />

1983, mit dem Ende der Ära Kreisky –,<br />

und dass die Innsbruckerinnen darauf<br />

mit zwischenzeitlich recht erfolgreichen<br />

breiten Allianzen wie „Weiberrat“<br />

und „Frauenplattform“ reagierten. Die<br />

feministischen Theologinnen Ruth<br />

Fricke-Pöder und Gertraud Ladner referieren<br />

unter anderem die Geschichte<br />

der Katholischen Frauenbewegung des<br />

Landes, die 1999 die Einrichtung eines<br />

Frauenreferats und einer Frauenkommission<br />

der Diözese erreichte, die aber<br />

auch Sparmaßnahmen hinnehmen<br />

muss, durch die Frauen in der Kirche erneut<br />

vom „Amt“ ins „Ehrenamt“ zurückgedrängt<br />

werden.<br />

Problemzonen der Frauenbewegung,<br />

die von weit mehr als nur lokaler<br />

Relevanz sind, analysiert Monika Windisch:<br />

Individualisierende Aufsplitterung<br />

der politischen Artikulation des<br />

Lesbischen durch Lifestyle-Diskurse<br />

etwa. Oder der (zer-)störende Einfluss<br />

marktwirtschaftlicher Logik auf Frauenprojekte<br />

am Beispiel der 1994 bundesweit<br />

eingeführten „Effizienz“-Kriterien<br />

für die Vergabe von Fördermitteln.<br />

Christine Regensburger untersucht<br />

„Feministische Öffentlichkeit“, worunter<br />

das Frauenzentrum als öffentlicher<br />

(d.h. politisch relevanter) Raum nur für<br />

Frauen ebenso fällt, wie Plakate, Pickerln,<br />

Flugblätter, Demos, Graffiti und Aktionen<br />

aus 30 Jahren. Die historische Entwicklung<br />

vom Arbeitskreis Emanzipation und<br />

Partnerschaft (AEP) zu den Frauenabenden<br />

an „gemischten“ Orten und dann zu<br />

„women only“ – und den damit verbundenen<br />

Wandel von (Selbst-)Definitionen<br />

– zeichnet Verena Schlichtmeier nach.<br />

Stellvertretend für viele andere<br />

stellt Sonja Prieth einige ausgewählte,<br />

sehr unterschiedliche Frauen-Initiativen<br />

außerhalb Innsbrucks vor: Die Plattform<br />

Außerferner Frauen (PAF), die mit dem<br />

Frauenzentrum B.A.S.I.S. verbunden ist,<br />

und die seit den 70er Jahren entstandenen<br />

„Frauentreffs“ in mittlerweile<br />

24 Tiroler Orten. Monika Windisch<br />

schließlich reflektiert über Generationen.<br />

Sie fasst dabei Feminismus als<br />

einen ständigen Entwicklungs- und<br />

Aushandlungsprozess auf, sowohl innerhalb<br />

der eigenen Biographie als<br />

auch zwischen Frauen, in ständigem<br />

Bezug auf das gesamtgesellschaftliche<br />

Hier und Jetzt. Insofern ist Feminismus<br />

– entgegen dem ständigen Totsagen –<br />

höchst lebendig.<br />

Weitere Beiträge schlagen themenzentrierte<br />

Bögen über 30 Jahre bewegte<br />

Geschichte: Fristenlösung, Frauenforschung,<br />

Arbeit, sexualisierte und familiäre<br />

Gewalt... Abschließend stellen sich<br />

Innsbrucks Künstlerinnen vor, deren Plakate<br />

auch uns im „fernen Osten“ – mancher(Frauen)orts<br />

– ein stets inspirierender<br />

<strong>An</strong>blick sind. ❚<br />

lese.zeichen<br />

vielstimmig. mancherorts<br />

Hg. von Lisa Gensluckner,<br />

Christine Regensburger, Verena<br />

Schlichtmeier, Helga Treichl,<br />

Monika Windisch<br />

Die Neue Frauenbewegung in<br />

Tirol seit 1970.<br />

Studienverlag 2001, 28,80 E (Ö)<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 39


lese.zeichen<br />

40 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Weiblich, indigen, arm<br />

„Die indigene Frau in Guatemala erleidet<br />

die Diskriminierung ab dem Moment, wo<br />

sie geboren wird, ja sogar schon bevor sie<br />

geboren ist; die Probleme, denen sie sich<br />

stellen muss, ergeben sich aus ihren Eigenschaften,<br />

Frau, indigen und arm zu<br />

sein.“ Dreifache Diskriminierung – das<br />

war der Grund, warum indigene guatemaltekische<br />

Frauen den Kampf um demokratische<br />

Strukturen nicht mehr allein<br />

den Männern überließen, sondern<br />

begannen, eigene Frauenräume zu<br />

schaffen: als Guerrilleras, als Gründerinnen,<br />

Mitarbeiterinnen und Rat-Suchende<br />

in indigenen Frauenorganisationen.<br />

Nicht prototypische Helden à la Che<br />

Guevara treten in Kühhas‘ Werk in Aktion.<br />

Vielmehr ist es eine Vielzahl an Frauen,<br />

die sich aktiv und organisiert gegen<br />

bestehende Machstrukturen zur Wehr<br />

setzt und Genderbeziehungen als Teil ihrer<br />

Unterdrückung begreift. Die Autorin<br />

lässt die Frauen selbst über lange Passagen<br />

zu Wort kommen, sodass viel von der<br />

persönlichen Betroffenheit und vom<br />

weiblichen Alltag ans Tageslicht tritt.Wie<br />

gehen Frauen mit ihrer Marginalisierung<br />

um? Welche Visionen einer demokratischen<br />

Gesellschaft präsentieren sie? Mit<br />

welchen Problemen und Herausforderungen<br />

sind die indigenen Frauenorganisationen<br />

konfrontiert worden, und welche<br />

Auswirkungen hatte dies auf ihre Arbeit?<br />

Für einen ersten Einblick in die Thematik<br />

weiblicher politischer Partizipation<br />

ist dieses Werk ob seiner Detailliertheit<br />

zwar nur bedingt zu empfehlen, die beeindruckende<br />

Fülle von Informationen<br />

über indigene Frauenorganisationen,<br />

über ihre Geschichte und ihre Veränderungen<br />

macht es für Spezialistinnen und<br />

näher Interessierte allerdings zu einer<br />

Fundgrube. Karin Eckert<br />

Barbara Kühhas: Die indigenen Frauen Guatemalas<br />

Brandes & Apsel/Südwind 2000, 20,50 E (Ö)<br />

Quietschgedichte<br />

Ich mag Gedichte, denke ich laut,<br />

während ich mir Elfriede Czurdas Gedichte<br />

vorlese. Nicht alle Gedichte mag ich,<br />

aber diese hier, die Sindsgedichte, sind<br />

Gedichte, die ich mag. Ich mag es, wie die<br />

Sprache sich zusammenzieht, wie die Autorin<br />

die Sprache quetscht, wie die Sprache<br />

am „Quetschenbaum“ hängt, wie die<br />

Sprache quietscht! Es kann ein vergnügtes<br />

Quietschen sein, kann aber auch ein<br />

erschrockenes Quietschen sein, wenn die<br />

Sprache bemerkt, was in ihr steckt. Und<br />

da steckt nun einmal viel mehr, als im alltäglichen<br />

SprachGebrauch heraus darf!<br />

Und, links besehen, ist das erschreckte<br />

Quietschen der Sindsgedichte auch ein<br />

übermütiges Quietschen, weil die Sprache<br />

sich von einer Seite zeigen darf, die<br />

ihr zweckdienlicher Gebrauch nicht vorsieht.<br />

Die Sprache will nicht immer einem<br />

Zweck dienen, sie will sich nicht immer<br />

einem Zweck unterordnen. Der Zweck<br />

und die Sprache sind, wie sie sind. Dieses<br />

„wie sie sind“ stellen die Sindsgedichte<br />

dar und infrage, sie ringen mit der in der<br />

Sprache versteckten Zumutung,Vermutung<br />

und Entmutigung. Sie arbeiten dabei<br />

mit der fröhlichen Wissenschaft der<br />

kleinen Kunstgriffe, die die Sprachgewalt<br />

verweigern und die, wie wir von Judo und<br />

Wendo wissen, sehr wirkungsvoll sein<br />

können. Die Sindsgedichte nehmen es<br />

auf sich, gegen die Macht der Vernunft,<br />

die die Vernunft der Macht ist, alphabetisch<br />

anzuspielen am „schlachtfeld des<br />

sagens“. Das individuelle Glücksstreben<br />

aber behauptet sich z.B. als Nashornkind<br />

in seinem Aufbegehren gegen das „Nashornhorn“,<br />

an dem – die Nashornmama<br />

weiß es schon – kein Weg vorbeiführt.Wir<br />

spielen mit und gegen die Regel:„laut<br />

lacht die löwin“. Ich lache mit. Ich mag<br />

Gedichte. Ilse Kilic<br />

Elfriede Czurda: Wo bin ich. Wo ist es<br />

kk<br />

Frauenzimm<br />

k<br />

Sindsgedichte. Literaturverlag Droschl <strong>2002</strong>, 18 E (Ö)<br />

Wilde Mutterliebe<br />

In einem Interview aus dem Jahr 1986<br />

spricht Louise Bourgeois, amerikanische<br />

Bildhauerin mit französischen Wurzeln,<br />

über die Gründe, warum sie erst in Amerika<br />

zur Bildhauerin wurde und wie ihr<br />

ganzes Werk auch von ihrer „wilden Mutterliebe“<br />

erfüllt ist, einer Mutter, die als<br />

Füchsin mit abgeschlagenem Kopf und<br />

aufgeschlitzter Kehle dargestellt wird.<br />

Dieser kleine Ausschnitt aus einem der<br />

vielen in diesem schwergewichtigen<br />

Band enthaltenen Interviews zeigt<br />

schon, dass nicht nur Kunsthistorikerinnen,<br />

sondern auch alle anderen, die sich<br />

von den Objekten Louise Bourgeois‘ beunruhigen<br />

lassen, hier in diesem Buch<br />

fündig werden können.<br />

Sei es in den Tagebuchauszügen,<br />

die ihre lebenslange Auseinandersetzung<br />

mit den Bedingungen künstlerischen<br />

Schaffens bezeugen oder sei es in<br />

den Interviews aus den letzten zwanzig<br />

Jahren, in denen die Künstlerin sich<br />

auch von ihrer ironischen und humorvollen<br />

Seite zeigt. Helga Widtmann<br />

Louise Bourgeois: Destruction of the Father –<br />

Reconstruction of the Father<br />

Schriften und Interviews 1923–2000. Herausgeben,<br />

zusammengestellt und mit Beiträgen von Marie-Laure Bernadac<br />

und Hans-Ulrich. Ammann Verlag 2001, 41,35 E (Ö)<br />

Handlungsbedarf<br />

„Der Umgang mit Gewalt unter Frauen<br />

in lesbischen und feministischen Zusammenhängen“<br />

lautet der Untertitel<br />

des Sammelbandes, in dem – verständlich<br />

und mit alltäglichen Beispielen –<br />

Gewalterfahrungen, Strategien gegen<br />

Gewalt, neue Möglichkeiten sowie Perspektiven<br />

zum Umgang mit Gewalt<br />

diskutiert werden. Die Beiträge von<br />

verschiedenen Autorinnen beschäftigen<br />

kk<br />

1070 W ien, Z ieglergasse 28 • Tel. 01/522 48 92 • Fax 01/522 63 20 • frauenzimmer@aon.at • www.frauenzimmer.at<br />

k


sich beispielsweise mit Mobbing, Ächtung<br />

und Ausschluss in Frauen- und<br />

Lesbenbeziehungen. Es werden unterschiedliche<br />

Formen von Gewalt aufgegriffen:<br />

unter Freundinnen, in Liebesbeziehungen,<br />

bei Projekten oder auch<br />

in „Szene“-Lokalen. Besonderes Interesse<br />

gilt der Frage, wie sich strukturelle<br />

Gewalt – Rassismus, (Hetero-) Sexismus,<br />

Pornographie, Klassizismus – auf<br />

lesbische Bezüge und Beziehungen<br />

auswirkt. Für die Autorinnen werden<br />

die gesellschaftlichen Unterdrückungsstrukturen<br />

unter anderem durch<br />

Tabuisierung und Verschleierung aufrechterhalten.<br />

Das Buch fordert, diese<br />

Gewalt- und Machtstrukturen aufzuzeigen,<br />

und möchte Frauen darin<br />

bestärken, persönlich und miteinander<br />

Handlungsmöglichkeiten zu<br />

entwickeln. Ewa Dziedzic<br />

Entscheidend Einschneidend<br />

Hg. von Ebner/Goutrie/Newald/Pewny/Schönpflug/<br />

Steininger/Wochner<br />

Milena Verlag 2001, 17,90 E (Ö)<br />

Grabenkämpfe<br />

Die Gentechnik war in den vergangenen<br />

Jahren ein brisantes mediales Thema.<br />

<strong>An</strong>fängliche Hysterie und <strong>An</strong>gst<br />

vor dieser Technologie sind durch das<br />

große <strong>An</strong>gebot von Information gemildert<br />

worden.<br />

Heute wird immer weniger über<br />

die neue Technik der Genmanipulation<br />

informiert, seltener von den möglichen<br />

Risiken gesprochen, hingegen werden<br />

mehr Hürden der praktischen <strong>An</strong>wendung<br />

der Gentechnik aus dem Weg<br />

geräumt. Der Versuch, sie als neue vermarktungsfähige<br />

Innovation in das<br />

Wirtschaftsleben zu integrieren, fand<br />

im Jahr 1998 durch die Schaffung des<br />

patentrechtlichen Schutzes von gentechnischen<br />

Erfindungen durch das<br />

Europäische Parlament statt.<br />

Susanne Pernicka beschreibt den<br />

politischen und ökonomischen Kampf<br />

zwischen den AkteurInnen bis zur Beschlussfassung.<br />

Sie selbst versteht ihr<br />

Buch auch als Beispiel für diese Machtverhältnisse<br />

innerhalb der EU. Auf philosophische<br />

oder geschichtliche Zusammenhänge<br />

– wie die „Grüne Revolution<br />

in Indien“ – muss die Leserin verzichten.<br />

Diese Tatsache schmälert jedoch in keiner<br />

Weise die Qualität des Buches, das<br />

aus wirtschaftlicher und weniger aus<br />

ökologischer Perspektive geschrieben<br />

wurde.„Wem gehören die Gene“ gewährt<br />

der Leserin Einblicke in die praktische<br />

Umsetzung der theoretischen Prozesse<br />

innerhalb der Europäischen Union.<br />

Das Buch liest sich sozusagen wie eine<br />

wirtschaftliche Backstage-Erzählung<br />

über die Bühne der Union. Eva Melnik<br />

Susanne Pernicka: Wem gehören die Gene?<br />

Patente auf Leben für ein neues Wachstumsregime.<br />

Argument 2001, 17,90 E (Ö)<br />

Familienstrafe<br />

Alles wandelt sich, nur das Geschlechterverhältnis<br />

nicht: Die europäischen<br />

Arbeitsmärkte sind im Umbruch, der<br />

Abschied von der „Normalerwerbsbiographie“<br />

scheint unaufhaltsam. Wenngleich<br />

die Erwerbsquote von Frauen in<br />

der EU in den letzten dreißig Jahren gestiegen<br />

ist und Frauen langsam in<br />

„Männerberufe“ eindringen, bleibt zumindest<br />

ein Faktor konstant: die „Familienstrafe“.<br />

Kinderkriegen und Reproduktionsarbeit<br />

bringen nach wie vor<br />

massive Nachteile für Frauen, vor allem<br />

was beruflichen Aufstieg und soziale<br />

Absicherung betrifft.<br />

Der vorliegende interdisziplinäre<br />

Sammelband, in dem vorwiegend französische<br />

AutorInnen die Arbeitsmarktsituationen<br />

von Frauen und Männern<br />

vergleichend analysieren, liefert ein<br />

gutes Bild über den Umgang einzelner<br />

europäischer Staaten mit der Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen und den Wandel<br />

von sogenannter Frauenarbeit. Gutes<br />

Beispiel hierfür ist der klassisch weibliche<br />

Beruf der Sekretärin: <strong>An</strong>forderungen<br />

und Arbeitszeit dieses Berufsstandes<br />

steigen kontinuierlich, während<br />

Entlohnung und Prestige hinterher hinken.<br />

Die AutorInnen bringen spannende<br />

neue Aspekte in die Debatte ein, wie<br />

etwa die gesellschaftliche Regulierung<br />

der Zeit und urbane Strukturen und ihre<br />

nicht unerheblichen Auswirkungen auf<br />

die „Frauenarbeit“. Claudia Saller<br />

Frauenarbeit – Männerarbeit<br />

Neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt.<br />

Hg. von Beate Krais/Margaret Maruani, Campus 2001, 41,10 E (Ö)<br />

neu.land<br />

Jasmina Jankovic’<br />

Revolution für <strong>An</strong>fängerInnen<br />

lese.zeichen<br />

Foto: Magdalena Blaszczuk<br />

Revolutionen waren ja nie gerade eine österreichische Spezialität.<br />

Vertragen sich nicht besonders mit Gemütlichkeit<br />

und „Passt schon“ – Mentalität. Aber jetzt kündigt sich<br />

möglicherweise die erste österreichische Revolution an,<br />

ausgerechnet in einem Bereich, in dem eher Evolutionsvorgänge<br />

gefragt wären. Sprache in hundert Stunden lernen!<br />

Instant – Kurse, Deutsch light, Landeskunde inklusive!<br />

Mehrfachbonus! Turbo – Integration! Profitieren Sie von<br />

unserer neuen, revolutionären Methode!<br />

Wie kann jedoch diese einmalige Methode ausschauen,<br />

die den Sprachlernprozess revolutionieren soll? Achtzig<br />

Stunden Sprache, zwanzig Stunden Staatsbürgerkunde<br />

zum Beispiel? Ja, Österreich ist ein Land der StaatsbürgerInnen.<br />

Nicht eines der Bürger und Bürgerinnen. Tja, du<br />

kommst in dieses Land als BürgerIn ohne Staat, hast ein<br />

Jahr lang Zeit, um Deutsch in hundert Unterrichtsstunden<br />

zu lernen, bekommst es im Alltag leider selten zu hören. In<br />

einer der ersten Lektionen heißt es „Guten Tag“, es bringt<br />

dir eigentlich nicht viel und bedeutet wenig im „Grüß<br />

Gott“ – und „Mahlzeit“ – Land. Na ja, spielt wahrscheinlich<br />

eh keine große Rolle. Viel verstehen sollst du ja nicht. Für<br />

das, was dein Chef sagt, und für Schlagzeilen der „Kronen<br />

Zeitung“ ist es ja wohl ausreichend, wenn du diese hundert<br />

Stunden hinter dich bringst. Hauptsache, du bekommst die<br />

begehrte Bestätigung, bist „integriert“, darfst da bleiben<br />

und weiter Klos putzen. Und bezahlen darfst du natürlich<br />

auch. Und zwar immer mehr, wenn du es im ersten Jahr<br />

nicht schaffst. Und vielleicht kommt eines Tages das Zauberwort<br />

„Staats-“ vor „BürgerIn“. Du verstehst zwar nicht,<br />

warum du immer noch „Tschusch“ genannt wirst, warum<br />

du als Frau immer noch weniger verdienst, warum du bei<br />

„Guten Tag“ immer noch schief angeschaut wirst. Tut uns<br />

leid: Für die Beantwortung solcher Fragen sind keine Kurse<br />

vorgesehen. Und von den Revolutionen hätten wir eigentlich<br />

auch schon genug.<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 41


ge.fragt<br />

Scharfe Zunge<br />

Von Elke Koch<br />

Auflösung aus 3/02<br />

Unsere März-Heldin, aus deren<br />

Verwundungen Literatur entstand,<br />

war Nelly Sachs. Wieder einmal<br />

wusste dies eine Vorarlbergerin,<br />

nämlich Elfie Knapp aus Feldkirch.<br />

Herzlichen Glückwunsch von der<br />

anderen Seite Österreichs!<br />

42 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Am 21. Juni 1912 wird unsere<br />

Frühlingsheldin in Seattle geboren.<br />

Als sie sechs ist, werden<br />

ihre Eltern durch die große<br />

Grippeepidemie dahingerafft –<br />

unsere Heldin samt drei jüngeren Brüdern<br />

wird von den beiden Großelternpaaren<br />

aufgezogen: eines davon streng<br />

katholisch, das andere eher liberal-protestantisch.<br />

Vor allem das erzkatholische<br />

Umfeld macht unserer Heldin zu<br />

schaffen, ihre unerquicklichen Erfahrungen<br />

verarbeitet sie später in ihren<br />

„Memories of a Catholic Girlhood“. Jedenfalls<br />

legen die Großeltern großen<br />

Wert auf eine gediegene Ausbildung,<br />

und so wird unsere theaterbegeisterte<br />

Rätselfrau nach der High School auf das<br />

renommierte Vassar-College geschickt.<br />

In Vassar stellt sie fest, dass ihr das<br />

Schreiben leichter fällt als das Schauspielern<br />

– aus Protest gegen die konservative<br />

und bigotte Collegepolitik gründet<br />

sie eine neue Studentinnenzeitung<br />

und wird deswegen fast von der Universität<br />

verwiesen. 1933 stürzt sich unsere<br />

21jährige Heldin in das intellektuelle Leben<br />

New Yorks. Die Wirtschaftskrise ist<br />

auf dem Höhepunkt, und unter der<br />

New Yorker Intelligentia gibt es derart<br />

viele KommunistInnen, dass Norman<br />

Mailer meint, die Stadt sei „the most in-<br />

teresting part of the Soviet Union“. In<br />

diesem pulsierenden Umfeld richtet sie<br />

sich ein. Sie arbeitet als Kritikerin und<br />

Lektorin, lehrt an verschiedenen Colleges<br />

Literatur. Schnell avanciert sie zur<br />

meist gefürchtetsten Kritikerin der Literatur-<br />

und Theaterszene. Sie ist klug,<br />

elegant, scharfsinnig und verfügt über<br />

große Ausstrahlung. Mit ihrer literarischen<br />

Meinung ist sie unerbittlich.<br />

Nachdem der berühmte Theaterschriftsteller<br />

John Osborne sein fünftes Stück<br />

publiziert hat, schreibt sie sarkastisch,<br />

sie warte immer noch auf sein zweites<br />

Werk. Ihr Streit mit Lillian Hellman ist<br />

legendär. Noch 1980 behauptet sie im<br />

Fernsehen, alles was ihre Konkurrentin<br />

schreibe, sei eine Lüge. („Every word she<br />

writes is a lie, including and and the.“)<br />

Hellman fordert 2,35 Millionen Dollar<br />

Schadenersatz, gewinnt den Prozess in<br />

erster Instanz – und stirbt dann.<br />

Unerbittlich ist unsere Heldin auch<br />

in ihrem politischen Engagement. Sie<br />

sympathisiert mit den TrotzkistInnen, ist<br />

in den 60er-Jahren aktiv in der <strong>An</strong>ti-<br />

Kriegs-Bewegung und wird beschuldigt,<br />

mit ihren Reportagen aus Südvietnam<br />

„vor allem den Interessen der USA zu<br />

schaden“. 1963 erscheint ihr Roman „Die<br />

Clique“ und wird von ihren männlichen<br />

Kollegen in der Luft zerrissen: Es handle<br />

Wer war die unerbittliche Kritikerin, die als emanzipierte<br />

Frau sich selbst nicht als Feministin bezeichnete?<br />

<strong>An</strong>tworten bis 12. <strong>April</strong> an die Redaktion<br />

1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76, Fax: 01/715 98 88,<br />

e-mail: redaktion@anschlaege.at<br />

sich um ein militantes feministisches<br />

Pamphlet, meint ein Kritiker. Für unsere<br />

Heldin selbst ist es nicht mehr als „die<br />

Geschichte des Verlustes des Glaubens<br />

an den Fortschritt, an die Idee des Fortschritts“.<br />

Eine erklärte Feministin ist unsere<br />

Ratefrau nie. In einem Interview erklärt<br />

sie, sie kenne „keine Intellektuelle,<br />

die gleichzeitig Feministin sei“. Sie hält<br />

nichts von Simone de Beauvoir, allerdings<br />

pflegt sie eine tiefe Freundschaft<br />

mit Hannah Ahrendt, die sie vehement<br />

gegen alle <strong>An</strong>griffe nach der Veröffentlichung<br />

ihres Eichmann-Buches verteidigt<br />

und deren Nachlassverwalterin sie<br />

später wird. In ihren Essays deckt unsere<br />

Heldin ein weites Feld ab. Die Themen<br />

reichen von sexueller Emanzipation (sie<br />

selbst lässt sich auf vier Ehen ein und<br />

genießt nach eigenen Aussagen mehrere<br />

hundert Liebhaber), Kommunismus,<br />

Atomwaffenproblematik, Vietnam und<br />

Watergate bis hin zur Kritik am ständig<br />

wachsenden Konsumwahn. In einem ihrer<br />

meist diskutierten Texte („America<br />

the Beautiful: The Humanist in the Bathtub“)<br />

lässt sie sich über die Pseudogleichheit<br />

aus, die der Shopping-Rausch<br />

mit sich bringt:„ …an equality of things<br />

rather than of persons ... We are a nation<br />

of twenty million bathrooms, with a humanist<br />

in every tub.“ ❚


musik.tanz<br />

4.–13. 4., 20.00, Wien<br />

4 Women. Ch: Saskia Hölbling.<br />

Mit A. Juren, H. Kinzelhofer u.a.<br />

dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5,<br />

T. 587 05 04<br />

7. 4., 15.30, Wien<br />

Jennifer Bate. Orgel<br />

Konzerthaus, Großer Saal,<br />

3., Lothringerstraße 20, T. 242 002<br />

10. 4., 20.00, St. Pölten<br />

Carla Bley/<strong>An</strong>dy Sheppard/Steve<br />

Swallow. Jazz<br />

Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18,<br />

T. 02742/35 22 91<br />

13. 4., 15.30, 14. 4., 10.30, Wien<br />

Wiener Kammerorchester. Dirigentin:<br />

Gloria Isabel Ramos Triano<br />

Konzerthaus, Mozart-Saal,<br />

3., Lothringerstraße 20, T. 242 002<br />

13.–20. 4., 20.00, Wien<br />

Tango contigo. Mit Maria Düchler<br />

(Akkordeon), Jella Jost (Stimme) und<br />

Barbara Ruppnig (Klavier)<br />

Bar & Co, 1., Drachengasse 2, T. 512 13 54<br />

14. 4., 20.00, Wien<br />

<strong>An</strong>ne Wylie:„Songs & Sounds of Ireland“<br />

Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b,<br />

T. 481 17 17<br />

17.–20. 4., 22.00, 21. 4., 11.00, Wien<br />

Helen Schneider:„Transformations<br />

Ver. 0.1“. Ein Trip durch die psychedelisch<br />

transformierten Welten der Gebrüder<br />

Grimm. Nach Texten von A. Sexton<br />

Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19,<br />

T. 317 01 01/18<br />

18. 4., 20.00, Wien<br />

Monika Stadler & Franz Schmuck:<br />

„Harfe & Percussion“<br />

AERA, 1., Gonzagagasse 11, T. 533 53 14<br />

19.4., 20.00–22.00, Wien<br />

Happy Our: Piano-Life-Music von<br />

Brigitte<br />

Frauencafé, 8., Lange Gasse 11<br />

23. 4., 20.30, Wien<br />

Celia Mara<br />

kosmos.frauenraum,<br />

7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26<br />

24.–28. 4., Wien<br />

Hear I am. Int. Musikerinnenfestival:<br />

Electric Violin meets Electric Indigo<br />

(24.4.), United Women`s Orchestra<br />

(25.4.), Komponistinnen um Mozart<br />

(26.4.), Ingeborg Freytag, Zrazy (27.4.),<br />

Collective Trio (28.4.)<br />

kosmos.frauenraum,<br />

7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26<br />

30. 4., 15–18.00, Wien<br />

3. Babyclubbing im WUK<br />

WUK, 9., Währinger Straße 59, T. 40 121/44<br />

film<br />

11. 4., 20.00, 13. 4., 22.00, Bregenz<br />

La saison des hommes – Zeit der<br />

Männer, Zeit der Frauen<br />

Metro-Kino Bregenz<br />

23. 4., 20.30, Wien<br />

<strong>An</strong>tiglobalisierung und Utopie. Filmund<br />

Diskussion zu Christina von Braun:<br />

„Vom Wunschtraum zum Alptraum“<br />

(BRD 1984) und Marea:„Le Donne“<br />

(I 2001); Konzert von Celia Mara<br />

kosmos.frauenraum,<br />

7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26<br />

21.4., 16.00, Wien<br />

Kosova TRANSIT. Erzählungen und<br />

Bilder von Frauen aus Kosova. (78 min,<br />

albanisch mdU) Regie und Buch:<br />

Susanne Guggenberger<br />

Filmcasino, 5., Margaretenstraße 78,<br />

T. 587 90 62<br />

26.4., 20.00, Wien<br />

Winnetou 1 super 8. Mit Lisa Spalt als<br />

Winnetou, Magdalena Knapp-Menzel<br />

als Old Shatterhand,<br />

Ilse Kilic als Tangua u.a.<br />

Amerlingahaus, 7., Stiftgasse 8<br />

theater.kabarett<br />

2.–6. 4., 19.00, Salzburg<br />

Drei Schwestern. R: R. Rustler-Ourth<br />

Elisabethbühne, 5020, Erzabt-Klotz-<br />

Straße 22, T. 0662/80 85/0<br />

2.–13. 4., 20.00, Wien<br />

<strong>An</strong>drea Händler:„Paradies“<br />

Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6.,<br />

T. 332 42 31<br />

ab 4. 4., 20.00, Wien<br />

EiferSucht. Von Esther Vilar,<br />

R: Christine Wipplinger.<br />

Theater die Tribüne, im Café Landmann<br />

(neben Burgtheater),<br />

1., Dr.-Karl-Lueger-Ring 4, T. 533 84 85<br />

5.4., 19.30, Wolkersdorf<br />

Benefizveranstaltung „Haus der Frau“.<br />

Kabarett von Eva Poltrona:„immer<br />

wieder“ – gschichtln und vieles mehr<br />

Schloß Wolkersdorf, 2120, Schloßplatz 2<br />

4.–6. 4., 20.30, Wien<br />

Todschick. Forumtheater nach A. Boal,<br />

R: Margarete Meixner. Mit P. Pfalzer,<br />

S.Pultz, I.Hammer-Tschepisch, u.a.<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

5.–6., 19.–20. u. 26.–27. 4., 20.00, Wien<br />

Tamara Stadnikow:„Simpl wie früher“<br />

Kabarett Stadnikow, 1., Biberstraße 2,<br />

T. 512 54 00<br />

8. 4., 20.30, Wien<br />

<strong>An</strong>gela Waldegg:„Histörrische Frauen:<br />

Aysel Özakin”<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

9.–28. 4., 20.00, Wien<br />

Medea. Nach Euripides, Prosafassung<br />

von Susanne Wolf<br />

Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19,<br />

T. 317 01 01<br />

10.–20. 4., 20.30, Wien<br />

Cyberflug der Rebellinnen. Tanztheater.<br />

R: Corinne Eckenstein. Mit<br />

S. Browne, A. Morawetz, J. Pihnlein, u.a.<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

26. 4., 20.00, St. Pölten<br />

<strong>An</strong>drea Händler:„Paradies“<br />

Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18,<br />

T. 02742/35 22 91<br />

29. 4., 20.00, Wien<br />

Die Prayner Players:„Frauen am Rande<br />

des Nervenzusammenbruchs“.<br />

Theatershow „Lebenszeichen“ von<br />

Jane Martin<br />

Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169,<br />

T. 988 98<br />

ab 30. 4., 20.00, Wien<br />

Dolores Schmidinger:„Operation<br />

Punschkrapferl“<br />

Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b,<br />

T. 481 17 17<br />

30. 4.–7. 5., 20.00, Wien<br />

Le Balayeur (Der Straßenkehrer).<br />

Clown-Musiktheater. Mit A. Walenta<br />

dietheater Konzerthaus,<br />

3., Lothringerstraße 20, T. 587 05 04<br />

seminar.workshop<br />

ab 3. 4., 18–19.30, Hollabrunn<br />

Windword-Aufbaukurs.<br />

Mit Brigitte Jirsa<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum,<br />

2020, Kirchenplatz 1-2,<br />

T. 02952/21 82; eur 58,10/46,50<br />

ab 3. 4., 18–20.00, Zwettl<br />

Deutsch für Ausländerinnen.<br />

Mit <strong>An</strong>schela Ehrgott<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 36,34<br />

5.–7. 4., Salzburg<br />

Der Teppich meines Lebens. Autobiographische<br />

Schreibwerkstatt<br />

<strong>An</strong>m.: Bildungshaus St. Virgil, 5026,<br />

Ernst Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14<br />

5.–6. 4., Graz<br />

Internet-Vertiefung.<br />

Mit Brigitte Hinteregger<br />

GewiLab, Uni Graz, Wallzentrum. <strong>An</strong>m.:<br />

Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20,<br />

T. 0316/71 60 22; eur 66,–<br />

ab 5. 4., 9–13.00, Wien<br />

EDV für Frauen II<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße<br />

29, T. 715 08 00; eur 159,88<br />

5.–6. 4., Wien<br />

Selbstbewusst reden – selbstsicher<br />

auftreten. Mit Gerda Miggitsch<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

5.–6. 4., Wien<br />

Zur Ruhe kommen. Mit Brigitte<br />

Mensens-Fritz<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

6. 4., 10–17.00, Wien<br />

Vernetzungen: Ein Diskurs über Globalisierung<br />

und Widerstand. Workshops<br />

mit Susanne Schunter-Kleemann,<br />

Karin Lukas, Gerti Perlaki u.a.<br />

<strong>An</strong>m.: kosmos.frauenraum,<br />

7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26<br />

6. 4., 10–17.00, Wien<br />

Websites suchmaschinenfreundlich<br />

gestalten<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 305,–<br />

7. 4., Bregenz<br />

Jahresgruppe Balancing. Mit Claudia<br />

Golomb und Lidija Milon<br />

PfadfinderInnenheim Thalbachbergstraße.<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengetriebe, 6900,<br />

Schillerstraße 2, T. 05574/45 538<br />

7. 4., 10–17.00, Wien<br />

Kommunikationswerkzeuge für<br />

Projektleiterinnen<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 305,–<br />

ab 8. 4., 19–21.00, Zwettl<br />

Maltherapie. Mit Susanne Temper<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 15,–<br />

ab 8. 4., 18.30, Graz<br />

Jahrestherapiegruppe für Frauen. Mit<br />

Christa Leibnitz und Karin Winkler<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20,<br />

T. 0316/71 60 22; eur 131,–<br />

6. 4., 9–17.00, Zwettl<br />

Kerbschnitzen in Holz, Grundübungen.<br />

Mit Birgit Reif<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 15,–<br />

ab 9. 4., 19–20.00, Zwettl<br />

Ungehalten – gehalten.<br />

Schwimmkurs für Frauen.<br />

Mit Theresia Blatnek-Wondraczek<br />

Hallenbad Stift Zwettl. <strong>An</strong>m.:<br />

Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 36,34<br />

10. u. 17. 4., 18–20.30, Graz<br />

Den Rücken stärken.<br />

Mit Katharina Krassnig<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum,<br />

8010, Brockmanngasse 48,<br />

T. 0316/83 79 98; eur 40,–<br />

EiferSucht<br />

11. u. 13. 4., Wien<br />

Internet spezial für <strong>An</strong>wenderinnen.<br />

Mit Sabine Bauer<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 80,–<br />

ab 12. 4., 18–20.00, Zwettl<br />

Nette kleine Spiele für jeden PC<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 69,04<br />

12.–13. 4., Linz<br />

Schritt für Schritt zur eigenen<br />

Web-Präsenz<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Linz, Uni Linz, 4040,<br />

Altenbergstrasse 69, T. 0676/841 874 16;<br />

eur 335,–<br />

12. 4., 9.30–12.30, Salzburg<br />

Vernetzungstreffen Feministische<br />

Mädchenarbeit:„Mädchenbilder in<br />

den Medien“.<br />

Mit Gitta Mühlen-Achs<br />

Seminarraum Akzente. <strong>An</strong>m.: make it –<br />

Büro für Mädchenförderung,<br />

5020, Glockengasse 4c,<br />

T. 0662/84 92 91/11<br />

12. 4., 15–20.00, Graz<br />

Halten oder Loslassen. Ein kreativer<br />

Nachmittag mit Malen, Tanzen und<br />

Entspannungsübungen. Mit Christine<br />

Saiko-Jogan<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum,<br />

8010, Brockmanngasse 48,<br />

T. 0316/83 79 98; eur 12,–<br />

12.–13. 4., Graz<br />

Stimme, Sprechtechnik und Präsentation.<br />

Mit Monika Schmidt<br />

Café Palaver, 8020, Griesgasse 8. <strong>An</strong>m.:<br />

Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20,<br />

T. 0316/71 60 22; eur 80,–<br />

an.künden<br />

Die <strong>An</strong>wältin Helen lebt in einer Idylle. Erfolgreich im<br />

Beruf und seit 20 Jahren glücklich verheiratet. Glaubt<br />

sie. Bis sie von der Geliebten ihres Mannes einen Brief<br />

erhält. So weit, so trivial – stammte diese böse Komödie<br />

nicht von Esther Vilar. Nicole Fendesack, Christiane Kain<br />

und Birgit Krammer liefern sich das Gefecht rund um<br />

das leidige Thema „EiferSucht“. Ungewöhnlich ist auch<br />

die Spielstätte: im Café Landtmann, neben dem<br />

Burgtheater.<br />

Ort: Theater die Tribüne, 1., Dr.-Karl-Lueger-Ring 4,<br />

T. 01/533 84 85; ab 4. 4., 20.00 Uhr<br />

12.–13. 4., Bregenz<br />

Genderkompetenz. Gender Training<br />

für eine geschlechtergerechte Praxis.<br />

Mit Renate Fleisch und Martina Lehner<br />

Hotel Messmer, Bregenz. Info u. <strong>An</strong>m.:<br />

Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2,<br />

T. 05574/45 538<br />

ab 12. 4., 17–20.00, Wien<br />

Selbstmanagement im Beruf. Mit<br />

Brigitte Mensens-Fritz<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

12.–13. 4., Wien<br />

Dicke Luft? Vom Konflikt zum Konsens.<br />

Mit Gerda Miggitsch<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

12.–13. 4., Wien<br />

Rhetorik für Frauen II. Mit <strong>An</strong>drea Broz<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße<br />

29, T. 715 08 00; eur 84,–<br />

12.–14. 4., Wien<br />

Unbeschreiblich weiblich: Frauen zwischen<br />

Barbie und Grace Jones. Mit<br />

Sabine Kern und Sonja Hintermeier<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Landstraße, 3.,<br />

Hainburgerstraße 29,<br />

T. 715 08 00; eur 108,–<br />

12. u. 19. 4., 17–19.00, Wien<br />

Porträtfotografie für <strong>An</strong>fängerinnen.<br />

Mit Nicole Aders<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Landstraße, 3.,<br />

Hainburgerstraße 29,<br />

T. 715 08 00; eur 36,–<br />

13.–14. 4., Wien<br />

Future-Talk. Kommunikationstraining<br />

für Frauen. Mit Karin Hofer<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Penzing, 14., Linzer Straße 146,<br />

T. 914 22 55; eur 54,50<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 43


an.künden<br />

13.–14. 4., Wien<br />

Radioworkshop. Mit Dagmar Kogoj<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstr.<br />

29, T. 715 08 00; eur 98,84<br />

15.–16. 4., 18–21.30, Wien<br />

Word I: Texte schön gestalten. Mit<br />

Irmgard Klammer<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

ab 16. 4., 17–20.00, Zwettl<br />

Internet und e-mail<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 174,41<br />

ab 17. 4., 10.30–12.00, Salzburg<br />

<strong>An</strong>gst-Mut-Gruppe. Mit C. Wanko<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald<br />

Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 70,–<br />

17.–18. 4., Wien<br />

Die einfache Lösung zur Website-<br />

Gestaltung<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 260,–<br />

18.–19. 4., Wien<br />

Fortbildung für Psychotherapeutinnen<br />

und Psychologinnen. Mit Renate<br />

Gänszle<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71<br />

19.–21. 4., Dornbirn<br />

Lebensgemeinschafts-Skulpturen<br />

nach Virginia Satir. Mit G. Matthies<br />

Gesundheitstreffpunkt Dornbirn,<br />

Riedgasse. Info u. <strong>An</strong>m.: Frauengetriebe,<br />

6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538<br />

19.–20. 4., Wien<br />

Der weibliche Weg der Stressbewältigung.<br />

Mit Michelle Haintz<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

19.–20. 4., Wien<br />

Reden wie geschmiert. Praktisches<br />

Üben mit Video. Mit Gerda Miggitsch<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

19. u. 23.–24. 4., 17.30–21.30, Wien<br />

Grafische Gestaltung von Webseiten<br />

mit Photoshop 6.0<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 400,–<br />

20.–21. 4., Salzburg<br />

Nach der Trennung... neue Lebensmöglichkeiten<br />

verwirklichen. Mit<br />

Leopoldine Mautner<br />

<strong>An</strong>m.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst<br />

Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14<br />

20. 4., 10–17.00, Wien<br />

Aktuelle Inhalte fürs Internet<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 305,–<br />

20. 4., 10–18.00, Wien<br />

e-commerce basics. Mit Sabine Bauer<br />

und Irmgard Klammer<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 80,–<br />

21. 4., 10–17.00, Wien<br />

Texte fürs Web konzipieren und gestalten<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 305,–<br />

26.–28. 4., Salzburg<br />

Zeitmanagement mit neuen Medien.<br />

Mit Ulrike Dietmann<br />

<strong>An</strong>m.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst<br />

Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14<br />

26.–27. 4., Graz<br />

Bauchtanz – orientalischer Tanz.<br />

Workshop für <strong>An</strong>fängerinnen und<br />

Frauen mit leichten Vorkenntnissen.<br />

Mit Gabriele Roll<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48,<br />

T. 0316/83 79 98; eur 43,–<br />

44 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

26.–27. 4., Wien<br />

„<strong>An</strong>ziehungs“-Kraft. Das etwas andere<br />

Selbstbewusstseinstraining. Mit<br />

Doris Gartner<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; eur 109,50<br />

26.–27. 4., Wien<br />

Atem – Stimme – Präsenz.<br />

Mit Lena Rothstein<br />

Info u. <strong>An</strong>m.: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0; eur 72,–<br />

27.–28. 4., 10–17.00, Linz<br />

Grafische Gestaltung von Webseiten<br />

mit Photoshop 6.0<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Linz, Uni Linz, 4040,<br />

Altenbergstr. 69,<br />

T. 0676/841 874 16; eur 400,–<br />

27. 4., 13–18.00, Salzburg<br />

Ich bin einmalig! Selbstbewusst als<br />

Frau. Mit Hemma Ploier<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald<br />

Hauthalerstr. 12,<br />

T. 0662/44 22 55; eur 21,70<br />

27.–28. 4., 10–17.00, Wien<br />

Einführung in Flash 5<br />

<strong>An</strong>m.: Webakademie Wien, 1., Schottenring<br />

33, T. 96 90 207; eur 400,–<br />

29. 4.–3. 5., Salzburg<br />

Mit Herz – Hirn – Hand. Frauen-<br />

Bildungs-Woche. Mit Jutta Held und<br />

Christa Weschke<br />

<strong>An</strong>m.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst<br />

Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14<br />

ab 6. 5., 18–20.00, Hollabrunn<br />

Internet und e-mail. Mit Irene Patschka<br />

<strong>An</strong>m. (bis 29.4.): Frauenberatungs- und -<br />

bildungszentrum, 2020, Kirchenplatz 1-2,<br />

T. 02952/21 82; eur 58,10/46,50<br />

vortrag.diskussion<br />

4. 4., 19.00, Hollabrunn<br />

<strong>An</strong>gelica Dawson:„Spiritualität und<br />

Weiblichkeit“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum,<br />

2020, Kirchenplatz 1-2,<br />

T. 02952/21 82; eur 5,80/2,90<br />

4. 4., 15.00, Graz<br />

Beratung: Myome. Mit Marianne<br />

Stögerer<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,–<br />

5. 4., Graz<br />

Waltraud Posch:„Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu Ess-Störungen“. Referat u.<br />

Workshop im Rahmen des Kongresses<br />

Ess-Störungen der Unilinik Graz<br />

Vorklinik der Uni Graz, 8010, Harrachg. 21.<br />

Info: Kongressbüro, T. 0316/385/3614<br />

7. 4., 15.00, Wien<br />

Treffen lesbischer und schwuler<br />

(ehren- und hauptamtlicher) MitarbeiterInnen<br />

in den Evangelischen<br />

Kirchen in Österreich<br />

Evangelische Akademie, Albert Schweitzer-<br />

Haus, Saal 1, 9., Schwarzspanierstraße 13,<br />

T. 408 06 95/24<br />

8. 4., 18–21.00, Wien<br />

Irene Fleiss:„Wo Frauen das Sagen<br />

haben – matriarchale Gesellschaften<br />

heute“<br />

VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29,<br />

T. 715 08 00<br />

9. 4., 18–20.00, Wien<br />

Alles was Recht ist. Fragen zu Trennung,<br />

Scheidung und gemeinsame<br />

Obsorge. Mit B. Stekl und B. Zehetner<br />

<strong>An</strong>m.: Frauen beraten Frauen, 6.,<br />

Lehárgasse 9/17, T. 587 67 50<br />

10. 4., 19.00, Salzburg<br />

Carmen Wanko:„Umarme Deine<br />

<strong>An</strong>gst!“<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald<br />

Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80<br />

10. 4., 19.00, Stift Vorau<br />

Sylvia Groth:„Die Gebärmutter – ein<br />

wichtiges Organ. Vom Sinn und<br />

Unsinn von Unterleibsoperationen“<br />

Bildungshaus Stift Vorau. Info: <strong>An</strong>m.:<br />

Frauengesundheitszentrum Graz,<br />

T. 0316/83 79 98<br />

11. 4., 18.00, Zwettl<br />

Astrid Cisar:„Spannung im Kopf –<br />

Wissenswertes über Migräne“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2,<br />

T: 02822/522 71/0; eur 3,63<br />

15. 4., 19–21.00, Graz<br />

Claudia Scheer:„Körperlich gesund,<br />

aber krank vor <strong>An</strong>gst? <strong>An</strong>gst- und<br />

Panikattacken“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98;<br />

eur 5,–<br />

16. 4., 18–19.30, Wien<br />

Sylvia Löw:„Kavaliersdelikt, Gewalt<br />

gegen Frauen’?“<br />

VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29,<br />

T. 715 08 00; eur 8,–<br />

16. 4., 20.00, Wien<br />

MigrantInnen in der lesbischen und<br />

schwulen Community Wiens. Round<br />

Table mit Faika <strong>An</strong>na El Nagashi,<br />

Lissethe Grania de Leon u.a., Mod.:<br />

Helga Pankratz<br />

HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40<br />

16. 4., 9–17.00, Wien<br />

Gewalt gegen Frauen als Thema in<br />

Pastoral und geistlicher Begleitung.<br />

Studientag mit <strong>An</strong>neliese Erdemgil-<br />

Brandstätter, Doris Gabriel und Maria<br />

Katharina Moser<br />

<strong>An</strong>m.: kardinal könig haus,<br />

13., Lainzerstraße 138, T. 804 75 93;<br />

eur 22–34,–<br />

17. 4., 19.00, Salzburg<br />

Gerda Damisch:„Wenn die Regel aus<br />

der Regel fällt – Akupressur bei<br />

Regelbeschwerden“<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald<br />

Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80<br />

18. 4., 19.30–21.00, Graz<br />

Christine Saiko-Jogan/Lieselotte<br />

Nausner:„Missbrauch durch den Therapeuten<br />

in einer Psychotherapie“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,–<br />

18. 4., 18–19.30, Wien<br />

Katharina Richter-Kovarik:„Neue<br />

soziale Frauenbewegungen in<br />

Lateinamerika“<br />

VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29,<br />

T. 715 08 00<br />

18. 4., 19–21.00, Wien<br />

Barbara Heyse-Schaefer/Lise Abid:<br />

„Männer und Frauen in Religion und<br />

Gesellschaft“<br />

Evangelische Akademie, Albert Schweitzer-<br />

Haus, Saal 1, 9., Schwarzspanierstraße 13<br />

18. 4., 19.30, Wien<br />

E. Thurner:„Bodybuilding der Vagina“<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; eur 5,–<br />

22.4., 19.30, Wien<br />

GenderTalk: Was haben feministische<br />

mit transgender-Politiken zu tun?<br />

Frauencafé, 8., Lange Gasse 11<br />

22. 4., 18–20.00, Wien<br />

Zukunftsberufe. Infoabend über Berufswahl<br />

für Mädchen ab 12 und Eltern<br />

<strong>An</strong>m.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-<br />

24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45<br />

22. 4., 20.30, Wien<br />

Hilde Schmölzer:„Histörrische Frauen:<br />

Flora Tristan”<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

24. 4., 19.00, Salzburg<br />

Evelyn Hettrich:„Alternative Behandlungsmöglichkeiten<br />

bei Wechselbeschwerden“<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald<br />

Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80<br />

24. 4., 19.30, Wien<br />

Bibiana Kalmar:„Diagnose: Myom,<br />

Zyste, Polyp“<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; eur 5,–<br />

25. 4., 19.00, Hollabrunn<br />

Sabine Röckel:„Mutterglück und Tränen.<br />

Depression nach der Geburt“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum,<br />

2020, Kirchenplatz 1-2,<br />

T. 02952/21 82; eur 5,80/2,90<br />

25. 4., 19.30, Zwettl<br />

Gabriele Kastner:„Achtung Pubertät!“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0;<br />

eur 3,63<br />

25. 4., 18.30, Wien<br />

Tanja Odehnal:„Die neue Kindergeld-<br />

Regelung. Tipps und Infos“<br />

F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38<br />

26. 4., 19.00, Wien<br />

Elisabeth Holzleithner:„Get her! Die<br />

Sprache der Pornographie und radikalfeministische<br />

Perspektiven“<br />

Stichwort – Archiv der Frauen- und<br />

Lesbenbewegung, 15.,<br />

Diefenbachgasse 38/1<br />

29. 4., 19.00, Graz<br />

Sylvia Groth:„<strong>An</strong>atomie der Lust. Die<br />

Klitoris: Das verlorene, fragmentierte<br />

und wiederentdeckte Lustorgan“<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,–<br />

austellung<br />

bis 21. 4., Klagenfurt<br />

Linda McCartney:„Sixties & Roadworks“<br />

– ihr fotografisches Werk<br />

Alpen-Adria-Galerie, 9020, Theaterplatz 3;<br />

Mo–Fr 10–19.00, Sa 10–17.00, So 10–15.00 Uhr<br />

bis 3. 4., Wien<br />

Claudia Pilsl:„Palais Liechtenstein“,<br />

Karoe Goldt:„Ilox“<br />

Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 69;<br />

Di–Fr 14–19.00, Sa 10–14.00 Uhr<br />

14.4., Wien<br />

Finissage der Ausstellung:„strip – no<br />

body for nobody“ von Petra Paul<br />

Frauencafé, 8., Lange Gasse 11<br />

bis 21. 4., Wien<br />

Die Gewalt ist der Rand aller Dinge.<br />

Subjektverhältnisse, politische Militanz<br />

und künstlerische Vorgehensweisen.<br />

L. Bilda, K. Eydel, U. Müller, u.a.<br />

Generali Foundation, 4., Wiedner<br />

Hauptstraße 15; Di–So 11–18.00,<br />

Do 11–20.00 Uhr<br />

bis 26. 4., Wien<br />

Frauen machen Druck. Radierklub<br />

Wiener Künstlerinnen 1903–1914<br />

Galerie im Sitzungssaal, SPÖ Landstrasse, 3.,<br />

Landstrasser Hauptstrasse 96;<br />

Mo–Mi 8–16.00, Do 8–18.00, Fr 8–12.00 Uhr<br />

bis 28. 4., Wien<br />

Kim Sooja:„A Needle Woman“<br />

Kunsthalle, project space, Karlsplatz, 4.,<br />

Treitlstr. 2; tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr<br />

bis 28. 4., Wien<br />

Yayoi Kusama<br />

Kunsthalle, Halle 1., 7., Museumsplatz 1;<br />

tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr<br />

ab 2. 4., 19.00, Wien<br />

Opening des Zyklus 09 „kleiderflug.<br />

cyberflug“ mit Vernissage: Christine<br />

& Irene Hohenbüchler<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

2. 4., 19.00, Wien<br />

Vernissage: Christine & Irene Hohenbüchler:„...we<br />

knitted braids for her“<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

5. 4., 19.00, Wien<br />

Widerstand in der Praxis. Diskussion<br />

mit Johanna Dohnal, Karin Kühlböck,<br />

Gundi Dick und Renata Schmidtkunz<br />

kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse<br />

42, T. 523 12 26<br />

9. 4.–8. 5., Wien<br />

Thema: Frauen: Thema:„Alltag“. Mit<br />

Arbeiten von I. <strong>An</strong>draschek, H. Czipin,<br />

S. Demandt, R. Fabsits, L. Long, A.<br />

Manfredi, F. Rukschcio und M. Zoitl<br />

Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 59;<br />

Di–Fr 14–19.00, Sa 10–14.00 Uhr.<br />

Vernissage: 8. 4., 19.00 Uhr<br />

24.–28. 4., Wien<br />

Trude Kloiber & Christine Schelberger.<br />

Bilder<br />

WUK, Projektraum, 9., Währinger Str. 59;<br />

tgl. 15–20.00 Uhr. Vernissage: 23. 4., 19.00 Uhr<br />

lesung<br />

3. 4., 17.00, Mattersburg<br />

Sigrid Laube:„Und jenseits liegt kein Paradies.<br />

Eine Reise ins nördliche Eismeer“.<br />

Lesung für Kinder und Jugendliche<br />

Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2<br />

4.4., 19.00, Wien<br />

Juli Zeh:„Adler und Engel“<br />

Literaturhaus, 7., Zieglergasse 26 a<br />

8. 4., 19.00, Linz<br />

Politisches Café/Bibliothekseröffnung.<br />

Ursula Kubes-Hofmann:„Wohin<br />

und zurück“. Politische Essays<br />

Autonomes Frauenzentrum, 4020,<br />

Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00<br />

8.4., 19.00, Wien<br />

Lesung von Elfriede Gerstl<br />

Frauencafé, 8., Lange Gasse 11<br />

11. 4., 19.00, Wien<br />

Barbara Kreilinger:„20 Jahre Leben in<br />

der Psychiatrie. Eine Frau erzählt ihre<br />

Geschichte – Erinnern als integrativer<br />

Prozess“. Buchpräsentation<br />

Pädagogische Buchhandlung, 8.,<br />

Strozzigasse 14–16<br />

19. 4., 19.00, Wien<br />

Margret Kreidl:„Damenprogramm“.<br />

Hörspiel und Lesung<br />

Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 59<br />

19. 4., 19.00, Wien<br />

Lydia Mischkulnig und Liesl Ujvary:<br />

„Am <strong>An</strong>fang ist das Wort. Der literarische<br />

Blick auf die Geburt“<br />

Literaturhaus, 7., Zieglergasse 26 a<br />

selbstverteidigung<br />

6.–7. 4., Neunkirchen<br />

Wen Do-Kurs für Fortgeschrittene<br />

Sporthaus Neunkirchen, Fabriksgasse 34.<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatungsstelle Freiraum,<br />

2620, Wiener Straße 4/9, T. 02635/611 25;<br />

eur 18–33,–<br />

6. 4., 9–19.00, Linz<br />

SV für Frauen<br />

<strong>An</strong>m.: Autonomes Frauenzentrum, 4020,<br />

Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00<br />

6.–7. 4., Wien<br />

Silat Harimau Betina-Wochenende<br />

für <strong>An</strong>fängerinnen.<br />

FrauenLesbenMädchen-Zentrum, 9.,<br />

Währinger Straße 59/6. Info u. <strong>An</strong>m.:<br />

Edeltraud Haselsteiner, T. 983 40 38<br />

ab 8. 4., 18–21.00, Wien<br />

SV für Frauen und Mädchen ab 14,<br />

Technik: Drehungen. Mit<br />

Hanja Dirnbacher<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Floridsdorf, 21., <strong>An</strong>gerer Straße 14,<br />

T. 271 32 36; eur 47,–


13.–14. 4., Wien<br />

SV für Frauen, Technik: Drehungen.<br />

Mit Hanja Dirnbacher<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; eur 88,–<br />

26.–27. 4., Zwettl<br />

SV-Kurs für Frauen, Technik: Drehungen.<br />

Mit Rosemarie Ertl<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße<br />

2, T: 02822/522 71/0; eur 29,07<br />

26.–27. 4., Linz<br />

SV für Mädchen (10–14 Jahre)<br />

<strong>An</strong>m.: Autonomes Frauenzentrum, 4020,<br />

Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00<br />

26.–27. 4., Wien<br />

SV für Frauen und Mädchen ab 14,Technik:<br />

Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher<br />

<strong>An</strong>m.: VHS Großjedlersdorf, 21.,<br />

Siemensstraße 17, T. 294 66 60; eur 47,–<br />

fixtermin<br />

Montag<br />

Gruppe für Eltern Homosexueller<br />

HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36,<br />

T. 0732/60 98 98/1. Jeden 2. Mo 20–22.00 Uhr<br />

Frauen-Abend der HOSI-Lesben Linz<br />

Coffee Corner, 4020, Bethlehemstr. 30.<br />

Jeden Mo ab 20.00 Uhr<br />

Frauencafé<br />

AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200.<br />

Jeden Mo 18–22.00 Uhr<br />

Politisches Café<br />

AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200.<br />

Jeden 1. Mo ab 19.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe: Brustkrebs aktiv<br />

begegnen<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98.<br />

Jeden 2. Mo 18–20.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen zum<br />

Thema: Verlust eines Kindes<br />

Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20,<br />

T. 0316/71 60 22. Jeden 1. Mo 19.30–21.00<br />

Frauencafé<br />

FLZ, 6020 Innsbruck, Liebeneggstr. 15.<br />

Jeden Mo, Mi u. Fr 20–24.00, T. 0512/58 08 39<br />

Encounter-Gruppe für Lesben und<br />

Frauen, die sich da noch nicht so<br />

sicher sind<br />

Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29/7,<br />

T. 89 58 440. Jeden 2. u. 4. Mo 19.30 Uhr;<br />

eur 21,–/Abend<br />

Internet-Café für Frauen und<br />

Mädchen. Auch <strong>An</strong>fängerinnen.<br />

Kinderbetreuung<br />

Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37,<br />

T. 895 72 67. Jeden Mo 15–18.00 Uhr<br />

Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch<br />

für lesbische (Co-)Mütter<br />

Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden 1. Mo 19.30,<br />

eur 3,6/Abend<br />

Dienstag<br />

Frauenlaufgruppe Hollabr. Mit S. Möstl<br />

Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020<br />

Hollabrunn. Jeden Di 9.00 Uhr<br />

Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA<br />

4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40,<br />

abraxa@goplay.com. Jeden Di 14–18.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe für von sexualisierter<br />

Gewalt betroffene Frauen<br />

AFZ, 4020 Linz, Humboldstr. 43.<br />

T. 0732/60 22 00/60. Jeden 2. und 4. Di.<br />

17.30–18.30 Uhr<br />

Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe<br />

für Mütter von Kindern mit Essstörungen.<br />

Mit Christine Saiko-Jogan<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010<br />

Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98.<br />

Jeden 1. Di 16.15–17.30 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe:„Wenn Frauen zu<br />

sehr lieben“<br />

Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20,<br />

T. 0316/71 60 22. Jeden Di 19.30–21.00 Uhr<br />

Telefonische Verhütungsberatung –<br />

kompetent, anonym, kostenlos<br />

Frauengesundheitszentrum Graz,<br />

T. 0664/99 27 44. Jeden Di 17–19.00 Uhr.<br />

Infos auch unter<br />

http://www.fgz.co.at/links.htm<br />

Gynäkologische Kummernummer<br />

F.E.M.,T. 01/476 15/57 75. Jeden Di 9–12.00 Uhr<br />

Team for girls: Gruppe für weibliche<br />

Lehrlinge<br />

<strong>An</strong>m.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/<br />

Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45.<br />

Jeden Di 18–21.00 Uhr<br />

Therapeutische Gruppe für Frauen<br />

mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen.<br />

Mit Bettina Reinisch<br />

<strong>An</strong>m.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden Di 18.30–20.00 Uhr;<br />

eur 21,–/Abend<br />

Mittwoch<br />

Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini<br />

Zirkovich<br />

Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2.<br />

Jeden Mi 19.00 Uhr. <strong>An</strong>m.: T. 02626/677 10<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer<br />

Scheidung/Trennung<br />

AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43,<br />

T. 0732/602 200, Mi 18–19.00 Uhr<br />

Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />

Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz,<br />

Brockmanngasse 48. Info: Elisabeth Holzer,<br />

T. 0316/32 34 33. Jeden 2. Mi 16–17.30 Uhr<br />

Bücherflohmarkt für den Deutschkurs<br />

für ausländ. Frauen<br />

Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Verkauf u. Abgabe von<br />

Büchern jeden Mi 9–12.00 Uhr<br />

Come in. Offene Gruppe für Lesben<br />

Lila Tip, 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50.<br />

Jeden 2. Mi ab 20.00 Uhr<br />

Dein Körper, deine Verbündete. Gruppe<br />

für Frauen,„einfach zum Wohlfühlen“.<br />

Mit <strong>An</strong>drea Scheutz<br />

<strong>An</strong>m.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 19.00 Uhr,<br />

eur 21,–/Abend<br />

FrauenART – offenes Atelier für Frauen.<br />

Lustvolles Experimentieren; keine<br />

künstl. Vorkenntnisse nötig<br />

Jeden 1. Mi.abend. Info & <strong>An</strong>m.:<br />

<strong>An</strong>na Rakos, T. 478 63 88<br />

Gesprächsgruppe für Frauen mit<br />

sexuellen Gewalterfahrungen<br />

<strong>An</strong>m.: Notruf für vergewaltigte Frauen<br />

und Mädchen, T. 523 222.<br />

Jeden Mi 18.00 Uhr<br />

HOSI Lesbengruppe<br />

Novaragasse 40, 2., T. 216 66 04.<br />

Jeden Mi ab 19.00 Uhr<br />

Open House – Für Frauen, die Kontakt<br />

zu anderen Frauen suchen<br />

Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7,<br />

T. 587 67 50. Jeden Mi 18–20.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />

Brustkrebs<br />

Wiener Krebshilfe, 18., Theresiengasse 46/<br />

Ecke Kreuzgasse, Info-T. 408 70 40.<br />

Mo–Mi 9–14.00, Di, Do 14–19.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />

<strong>An</strong>gststörungen<br />

Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18.30 Uhr;<br />

eur 3,6/Abend<br />

Donnerstag<br />

Die Tür – Frauencafé<br />

7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2,<br />

02682/66 124; 7210 Mattersburg,<br />

Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670.<br />

Jeden Do 10–12.00 Uhr<br />

Treffpunkt Internetcafé.<br />

Mit Sylvia Körbler<br />

Frauenberatung, 3910 Zwettl,<br />

Galgenbergstraße 2. Jeden 1. u. 3. Do 16–<br />

19.00 Uhr, T. 02822/522 71-0<br />

Selbsthilfegruppe für <strong>An</strong>gehörige von<br />

Frauen, die von sexualisierter Gewalt<br />

betroffen sind<br />

AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43,<br />

T. 0732/602 200, Do 15–16.00 Uhr<br />

Gynäkologische Ordination und<br />

„zweite“ Meinung. Mit M. Stögerer<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98.<br />

Comgirls. Kostenlos chatten, mailen<br />

und surfen für Mädchen<br />

Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22–24/Stg. 1/<br />

Top 1, T. 789 45 45/14.<br />

Jeden Do 16–19.00 Uhr<br />

Feministische Schreibwerkstatt<br />

Frauencafé, 8., Lange Gasse 11.<br />

Jeden 2. Do 19.30–21.00 Uhr<br />

Pianowoman<br />

Jazzfreundinnen aufgepasst: Carla Bley, Rebellin am<br />

Piano, gastiert wieder in Österreich. Die 63jährige<br />

Virtuosin hat mit modernen Orchesterprojekten wie<br />

ihrer „Big Band Theory“ Jazzgeschichte geschrieben,<br />

wandelte sich aber vor einiger Zeit zur feinfühligen<br />

Komponistin kammermusikalischer Stücke. Ihr Lebensgefährte<br />

Steve Swallow (Bass) und <strong>An</strong>dy Sheppard<br />

(Sax) unterstreichen die Frische und Gelassenheit<br />

dieser neuen Harmonie. Leise Töne in einer lauten<br />

Welt – manchmal gar nicht so verkehrt.<br />

Ort: Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18,<br />

T. 02742/35 22 91; 10. 4., 20.00 Uhr<br />

Kostenloser Deutschkurs für Migrantinnen.<br />

Mit Irmtrud Pohl<br />

<strong>An</strong>m.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden Do 10.30 Uhr<br />

Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung<br />

<strong>An</strong>m: ega, 6., Windmühlgasse 26,<br />

T. 589 80/0. Jeden Do 14–19.00 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe für Frauen mit Essstörungen.<br />

Mit Olivia Wollinger<br />

Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29,<br />

T. 89 58 440. Jeden Do 18.30; eur 7,3/Abend<br />

sistaDance-Toptraining<br />

4., Rienößlgasse 4. Jeden Do<br />

Widerstandslesung. Künstlerische<br />

Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken<br />

etc.) willkommen<br />

http://www.awadalla.at<br />

Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1.,<br />

Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17–19.00 Uhr<br />

Freitag<br />

Treffpunkt für junge Lesben bis 25<br />

HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/<br />

60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00 Uhr<br />

Welser Frauen-Stammtisch<br />

Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13.<br />

Jeden 4. Fr ab 20.00 Uhr<br />

Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen<br />

– für Lesben und Freundinnen<br />

Feel Free, 8010 Graz, Rapoldgasse 24.<br />

T. 0316/32 80 80. Jeden Mo 19–22.30 Uhr<br />

an.künden<br />

Frauendisco<br />

Feel Free, 8020 Graz, Rapoldgasse 24.<br />

Jeden letzten Fr 19–2.00 Uhr<br />

Frauendisco. Powered by Las Chicas<br />

Rosebud, 2., Obere Augartenstraße 5.<br />

Jeden Fr ab 21.00 Uhr<br />

Internet-Café von Frauen für Frauen<br />

abz wien.cybercenter, 6., Gumpendorfer<br />

Str. 83, T. 595 21 55. Jeden Fr 13–19.00 Uhr,<br />

jeder letzte Fr speziell für Mädchen!<br />

Resis.danse-Tanzabend<br />

Brot & Rosen, 12., Ratschkygasse 48.<br />

Jeden Fr 21.00 Uhr<br />

Samstag<br />

Club <strong>An</strong>derwelt<br />

Orlando-Samstag-Abend-Club, 6., Theobaldgasse<br />

10. Jeden zweiten Sa ab 22.00 Uhr<br />

Sonntag<br />

Sonntagsfrühstück. Für Lesben und<br />

interessierte Frauen<br />

Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2<br />

T. 05574/ 45 538. Jeden 1. So ab 11.00 Uhr<br />

Frauenbadefreuden.<br />

<strong>An</strong>m.: Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169,<br />

T. 988 98 214. Jeden 3. So 16–20.00 Uhr<br />

Nach Vereinbarung<br />

Frauenberatung<br />

Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400<br />

Oberwart, Spitalgasse 5, T. 03352/338 55;<br />

7540 Güssing, Hauptstr. 26, T. 03322/430 01<br />

april <strong>2002</strong>an.<strong>schläge</strong> 45


an.künden<br />

Psychologische , juristische und<br />

arbeitsmarktpolitische Beratung<br />

sowie Sozialberatung für Frauen<br />

Die Tür – Frauenservicestelle, 7210<br />

Mattersburg, Brunnenpl. 3/2,<br />

T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt,<br />

Joachimstr. 11/2 T. 02682/66 124<br />

Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge<br />

für Frauen<br />

Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt,<br />

Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr<br />

9–12.00, Di 17–20.00 Uhr<br />

Beratung im Schwangerschaftskonflikt,<br />

bei Verhütung und Essstörungen<br />

ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr.<br />

12, T. 0662/44 22 55<br />

Hotline Essstörungen des Frauengesundheitszentrums<br />

Graz<br />

Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400.<br />

Mo u. Do 16–19.00, Mi 9–12.00 Uhr<br />

Psychotherapeutisches Orientierungsgespräch.<br />

Einmalige, kurzfristige Unterstützung<br />

in einer schwierigen Lebenssituation.<br />

Mit Christine Saiko-Jogan<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98;<br />

eur 22,50<br />

Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis<br />

(eur 1,50). Infos zu Schwangerschaftshilfen<br />

und/oder<br />

Schwangerschaftsabbruch<br />

Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98;<br />

Mo/Di/Mi/Fr 9–13.00, Do 15–19.00 Uhr<br />

Info und Beratung zu Wechseljahren,<br />

Brustveränderungen, Krebsfrüherkennung,<br />

Myome, Zysten, Gebärmutterentfernung<br />

u.a. Mit Sylvia Groth<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98;<br />

kostenlos!<br />

Arbeitsgruppe für Frauen mit sexuellen<br />

Missbrauchserfahrungen in der<br />

Kindheit<br />

Verein Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse<br />

5/7. Info: T. 0676/717 29 67<br />

Beratung, Kurse, Information für geistig<br />

oder mehrfach behinderte Frauen<br />

und ihre <strong>An</strong>gehörigen<br />

Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39<br />

Coaching für berufstätige Mütter. Hilfestellung<br />

zur Orientierung und Selbstpositionierung.<br />

Mit Gundi Grunner<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71<br />

Coaching und Supervision für berufstätige<br />

Frauen. Mit Susanne Schmölzer<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71<br />

Einzelberatung für Frauen in der<br />

Lebensmitte – die „berüchtigten“<br />

Wechseljahre. Mit Helga Kalmar<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71<br />

Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen.<br />

Mit Isabella Ammering<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos!<br />

Einzelberatung und Therapie bei Essstörungen<br />

für betroffene Frauen und<br />

Eltern. Mit Renate Gänszle<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos!<br />

Help – schnelle Hilfe für junge Leute<br />

bei Fragen zu Partnerschaft, Liebe und<br />

Sexualität<br />

F.E.M., T. 476 15/57 72<br />

Mädchenworkshop: Besuch bei der<br />

Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 71<br />

46 an.<strong>schläge</strong>april <strong>2002</strong><br />

Medizinische Sprechstunde für<br />

Mädchen und Frauen mit Bulimie<br />

und Magersucht<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38,T. 476 15/57 71<br />

Schwanger – was nun? Beratungshotline<br />

F.E.M., T. 476 15/57 71<br />

Video-Workshop „Essstörungen einmal<br />

anders“. Mit Renée Frauneder<br />

und Martina Nöster<br />

<strong>An</strong>m.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,<br />

T. 476 15/57 72<br />

Women first: Selbstbestimmung für<br />

behinderte Frauen<br />

Info: Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1,<br />

T. 714 39 39<br />

Your line. Für Mädchen, die gerade<br />

eine Lehre machen und darüber reden<br />

wollen<br />

Sprungbrett, T. 789 45 45/12.<br />

Jeden Mo/Di/Mi 12–16.00 Uhr<br />

radio.fixtermin<br />

Di 18–19.00<br />

ta mera – an Orten wie diesen. Von<br />

Frauen für Frauen. Von Lesben für<br />

Lesben<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

Mi 20.05–20.20<br />

Das Frauenzimmer. Die Plattform für<br />

eine frauenspezifische Information<br />

Freies Radio Salzburg, FM 94.0 MHz<br />

Mi 18–19.00<br />

Abwechselnd: Dyketime – Radiomagazin<br />

für Lesben/frauenforum<br />

RadioHelsinki, 92,6 MHz (Graz)<br />

Mi 18–19.00<br />

Abwechselnd: orangina – Fanzine zu<br />

Mädchennetzwerken in der Subkultur<br />

bauch, bein, po – Die Sendung für die<br />

ganze Frau<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

Do 18–19.00<br />

Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/la<br />

manifesta/fragmente – die Frauenmusiksendung<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

Do 18–19.00<br />

Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ das<br />

Wissenschafts-Feministische<br />

Duett/lourdes<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

Jeden 1. u. 3. Fr 16.30–17.30<br />

SPACEfemFM. Frauenradio<br />

Radio FRO, 105,0 MHz (Linz)<br />

Fr 16.30–17.00<br />

Kosmos-Frauenraum-News<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

Jeden 2. Fr 18–19.00<br />

Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen<br />

Frauenforums<br />

Radio Orange 94,0 MHz<br />

tanz.fest<br />

5.4., ab 21.00, Wien<br />

Quote mit den DJanes shushu und<br />

miss klang<br />

Pulse, 7., Schottenfeldgasse 3<br />

ab 11. 4., 19–21.00, Zwettl<br />

Je älter desto ich. Neue Perspektiven<br />

für die zweite Lebenshälfte. Mit<br />

Christa Psenicka<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910,<br />

Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0;<br />

eur 14,53<br />

12., 19., u. 26. 4., 21.00, Wien<br />

Resis.danse-FrauenTanzAbend<br />

(women only)<br />

HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40<br />

13. 4., 20.00, Wien<br />

Frühlingsfest der HOSI-Lesbengruppe<br />

(women only)<br />

HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40<br />

20. 4., 14–19.00, Zwettl<br />

Südamerikanische Tänze. Ein heißer<br />

Nachmittag für coole Frauen, für Einsteigerinnen<br />

und Eingetanzte. Mit Bettina<br />

Froelian und Keyla Krautschneider<br />

<strong>An</strong>m.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße<br />

2, T. 02822/522 71/0; eur 15,–<br />

27. 4., 20.00, Wien<br />

LA FEMME, die Frauendisco der HOSI-<br />

Lesbengruppe (women only)<br />

HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40<br />

30. 4., Wien<br />

Arabisches Tanzfest zur Walpurgisnacht.<br />

Mit Wiener Raqs Sharqi-Frauen<br />

Zugabe, 1., Schwarzenbergplatz 10<br />

30.4., ab 21.00, Wien<br />

WALPURGISNACHT, Frauencafé und<br />

FZ-Beisl feiern gemeinsam<br />

FZ-Beisl, 9., Währingerstr. 59, Eing. Prechtlg.<br />

diverses<br />

2. 4., 14–15.30, Graz<br />

FrauenStadtSpaziergang – Diskussionen<br />

auf der Straße:„Politikerinnen“.<br />

Mit Brigitte Dorfer und Ilse Wieser<br />

Treffpunkt: Rathaus, Eingang Hauptplatz<br />

3.–10. 4., Österreich<br />

Sozialstaat-Volksbegehren<br />

in allen Bezirks- und Gemeindeämtern<br />

(Lichtbildausweis nicht vergessen!)<br />

ab 4. 4., 15–16.30, Salzburg<br />

Selbsthilfegruppe für junge Mütter<br />

unter 20. Jugendliche Mütter zwischen<br />

<strong>An</strong>forderung und positiver Bewältigung.<br />

Mit Eva Eggerth-Seilinger<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr.<br />

12, T. 0662/44 22 55; eur 4,–/Termin<br />

7. 4., 11.00, Bregenz<br />

Lila Treff:„Coming Out und seine<br />

Tücken“. Sonntagsfrühstück für<br />

Lesben und interessierte Frauen<br />

Info: Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2,<br />

T. 05574/45 538<br />

nach Vereinbarung<br />

Selbsthilfegruppe f. Mädchen und<br />

junge Frauen, die sexuell missbraucht<br />

wurden<br />

Info: make it – Büro für Mädchenförderung,<br />

Theresa Lugstein, 5020,<br />

Glockengasse 4c, T. 0662/84 92 91/11<br />

17. 4., 16–19.00, Wien<br />

Fähigkeitencheck. Für Mädchen zw.<br />

7. u. 9. Schulstufe<br />

<strong>An</strong>m.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-<br />

24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45<br />

17. 4., 16–19.00, Wien<br />

Love Box. Die 1000 wichtigsten Fragen<br />

zum Erwachsenwerden rund um<br />

Körper, Sex, Verhütung & Co.<br />

<strong>An</strong>m.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-<br />

24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45; eur 1,45<br />

19. 4., 16–18.00, Salzburg<br />

Sherezades Töchter tanzen, spielen,<br />

singen. Ein orientalischer Nachmittag<br />

für Mädchen von 6–9 Jahren. Mit<br />

Silvia-Morgana Breidbach<br />

<strong>An</strong>m.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr.<br />

12, T. 0662/44 22 55; eur 7,30<br />

22. 4., 16.30, Graz<br />

Projektvorstellung: Frauengesundheitszentrum<br />

Graz. Info für allgemein<br />

Interessierte und Interessierte an<br />

einem Praktikum<br />

<strong>An</strong>m.: Frauengesundheitszentrum, 8010,<br />

Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98<br />

Redaktionsschluss<br />

Termine 5/02:<br />

9.4. 2001<br />

gewinnen<br />

an.<strong>schläge</strong> – Abonnentinnen<br />

sind Gewinnerinnen!<br />

<strong>An</strong> alle führerscheinlosen Frauen!<br />

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Verlosung teil.<br />

T. 01/920 16 76, e-mail: redaktion@anschlaege.at


Die Frauenhetz wird befahrbar!<br />

Seit über einem Jahr bemühen wir uns darum, die <strong>An</strong>gebote der Frauenhetz und ihrer Bürogruppen auch Rollstuhlfahrerinnen<br />

zugänglich zu machen.<br />

Es mögen wohl auch in den Gewohnheiten noch Barrieren zu überwinden sein,<br />

ganz sicher Türen, Tore und Treppen.<br />

Am 6. Mai <strong>2002</strong> findet ein Baustellen-Eröffnungs-<br />

Event statt. Umbaukröten werden<br />

dort unter die Frauen gebracht.<br />

Ersteigern Sie Ihre Kröte aus<br />

der Produktion der<br />

integrativen Textilmanufaktur<br />

tema/GIN, Wien!<br />

Spenden<br />

ab sofort an:<br />

Frauenhetz – Verein für feministische<br />

Bildung, Beratung & Kultur, Erste-Bank,<br />

Blz. 20111, Kontonr. 081-15834


aus.blick<br />

österreich<br />

Integration?<br />

an.<strong>schläge</strong> im mai<br />

Das sogenannte Integrationspaket beinhaltet viele<br />

Pflichten, aber kaum Rechte für MigrantInnen<br />

tanz<br />

In Bewegung<br />

Ausdruckstänzerinnen im Faschismus balancierten<br />

zwischen Freiheit und Notwendigkeit<br />

sport<br />

Elfmeter<br />

Frauenfußballerinnen tümmeln sich auf den frisch<br />

ergrünten Plätzen und haben dabei viel Spaß<br />

an.<strong>schläge</strong> gibt’s in folgenden Buchhandlungen<br />

Winter<br />

Zentralbuchhandlung<br />

Ebbe & Flut<br />

Jeller<br />

Südwind<br />

Frauenzimmer<br />

Riedl<br />

Löwenherz<br />

buch am stein<br />

Südwind<br />

1010<br />

1010<br />

1030<br />

1040<br />

1070<br />

1070<br />

1080<br />

1090<br />

1090<br />

1090<br />

Landesgerichtsstr. 20<br />

Schulerstr. 1-3<br />

Radetzkystr. 11<br />

Margaretenstr. 35<br />

Mariahilferstr. 8<br />

Zieglergasse 28<br />

Alser Str. 39<br />

Berggasse 8<br />

Währinger Str. 2-4<br />

Schwarzspanierstr. 15<br />

an.<strong>schläge</strong> Nr. 04/02, april <strong>2002</strong>/16. Jahrgang, e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,– , P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M

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