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Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

das Material ihrer Proben war und in welchem Zustand diese waren, als sie begast wurden. Für die<br />

Reaktivität bezüglich Blausäureaufnahme ist es aber entscheidend, wie hoch bei ihrer Herstellung der<br />

Wasser-, Sand-, Zement- und Kalkanteil der einzelnen Baustoffproben war und wie lange sie welchen<br />

Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte) ausgesetzt waren, bevor sie begast wurden. Es dürfte zum<br />

Beispiel bezüglich des HCN-Absorptionsverhaltens gut einige Zehnerpotenzen Unterschied ausmachen,<br />

ob man eine Kalkputzprobe am Tag ihrer Herstellung begast oder ob man damit eine Woche wartet, bis<br />

der Kalk fast völlig abgebunden ist. Die von den polnischen Autoren gemachten Angaben »frisch« und<br />

»alt« sind dafür völlig un<strong>zur</strong>eichend.<br />

Zur Interpretation der Ergebnisse<br />

Gehen wir als erstes davon aus, daß die Analysenergebnisse von Markiewicz und Kollegen korrekt und<br />

auf Analysen des Gesamtcyanidgehalts übertragbar sind, und zweitens, daß die polnischen Autoren<br />

unter Putzproben solche aus Kalkmörtel verstehen und unter Mörtelproben solche aus Zementmörtel.<br />

Ersteres Material wurde in den Entlausungskammern verwendet, während letzteres für die Wände der<br />

Leichenkeller (vermeintliche Gaskammern) der Krematorien II und III verwendet wurde. Dann hätten<br />

die trockenwarmen, weitgehend CO 2 -freien, frisch in Betrieb genommenen Entlausungskammern in den<br />

Tests der polnischen Autoren mit einem Wert von 0,024 mg Cyanid pro kg Probenmaterial<br />

abgeschnitten. Die feuchtkalten, CO 2 -geschwängerten und ebenfalls frisch in Betrieb genommenen<br />

vermeintlichen Gaskammern der Krematorien II und III hätten in ihren Tests mit einem Wert von 0,388<br />

mg/kg abgeschnitten, also einem um den Faktor 16 höheren Wert als die Entlausungskammern. Bei<br />

allen anderen Materialkombinationen sind die Faktoren ebenfalls immer größer als 1 (Zement/Zement:<br />

2,2; Zement/Kalk: 72; Kalk/Kalk: 533). Nun dürfen Sie raten, wie die polnischen Autoren zu ihrer<br />

Aussage gelangten, daß die vermeintlichen Menschengaskammern gegenüber den Entlausungskammern<br />

keine erhöhte Reaktivität <strong>zur</strong> Blausäurebindung hatten!<br />

Angesichts der Tatsache, daß bei den polnischen Autoren die maximalen Analysenergebnisse der<br />

Proben aus den Entlausungskammern mit denen aus dem Leichenkeller I des Krematoriums II<br />

(vermeintliche Gaskammer) vergleichbar sind, ringen sich die polnischen Autoren zu der Aussage<br />

durch, daß dies kaum verwunderlich sei, da große Bereiche dieses Raumes geschützt sind vor jedem<br />

Witterungseinfluß. Also konnte das dort einmal gebundene Cyanid ebenso wenig verschwinden wie in<br />

den Entlausungskammern. Damit sind wir einverstanden. Auch dem stillen Eingeständnis, daß die heute<br />

auffindbaren Cyanidrückstände in den Entlausungskammern in ähnlicher Größenordnung liegen müßten<br />

wie in den vermeintlichen Menschengaskammern, können wir zustimmen. Aber in Anbetracht des<br />

Gesamtcyanidgehalts ist dies eben absolut nicht der Fall. Vielmehr liegen hier trotz der festgestellten<br />

höheren Reaktivität der vermeintlichen Menschengaskammern Welten zwischen den Analysenwerten<br />

(Faktor 1.000 und mehr).<br />

Wie schlecht es um die chemische Fachkompetenz der drei polnischen Autoren bestellt ist, zeigt ein<br />

weiterer Punkt: Sie meinen, sich nicht erklären zu können, wodurch die Ziegelsteine an den Außenseiten<br />

der Entlausungsgebäude fleckig blau verfärbt wurden. Zwar haben die polnischen Autoren die bereits<br />

von mir festgestellte relative Reaktionsträgheit von Ziegelsteinen durch ihre eigenen Begasungen<br />

bestätigt. Allerdings scheinen sie mein Gutachten und das von ihnen zitierte Buch von Ernst Gauss nicht<br />

aufmerksam gelesen zu haben. Daß viele lösliche Cyanidverbindungen im Inneren des Mauerwerks der<br />

Entlausungsgebäude, angetrieben durch die im Mauerwerk aufsteigende und an den Außenflächen<br />

verdunstende Bodenfeuchtigkeit, langsam <strong>zur</strong> Außenseite der Mauer diffundieren und sich unter dem<br />

http://vho.org/D/Kardinal/Leuchter.html (7 von 17) [31.07.2004 01:06:23]

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