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Germar Rudolf: Kardinalfragen zur Zeitgeschichte ...

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<strong>Germar</strong> <strong>Rudolf</strong>: <strong>Kardinalfragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong><br />

bestraft wurden. Vorgeworfen wurde ihnen nicht nur, daß sie Deckert zu milde bestraft hätten,<br />

sondern auch, daß sie die subjektive Tatseite Deckerts zu ausführlich und wohlwollend beurteilt<br />

hätten.[79] War diese von der liberalen Politik der letzten Jahrzehnte eingeführte ausführliche und<br />

wohlwollende Wertung der subjektiven Tatseite bisher durchaus erwünscht, wenn es um die<br />

Aburteilung gewöhnlicher Krimineller ging oder gar um linke politische Delikte (gewaltsame<br />

Demonstrationen gegen industrielle Bauvorhaben), so gilt sie plötzlich als Skandal, wenn sei einem<br />

Rechten zugute kommt. Man kann durchaus darüber streiten, ob die Übergewichtung der subjektiven<br />

Tatseite auf Kosten der Abschreckung in der modernen Justiz von Vorteil ist oder nicht. Was jedoch<br />

nachdenklich stimmt, ist der nunmehr für jedermann offenkundige Umstand, daß bei Prozessen gegen<br />

die Abstreiter gewisser Aspekte der NS-Judenverfolgung nicht nur der objektive Tatbestand, also die<br />

z.B. Frage, ob die Behauptungen des Angeklagten wahr oder falsch sind, durch die<br />

Offenkundigkeitsformel schon vor Prozeßbeginn feststeht. Darüber hinaus soll nunmehr auch der<br />

subjektive Tatbestand von vornherein feststehen, wenn es nach Meinung der Medien, Politiker und<br />

auch vieler Juristen geht. Ein Holocaust-Revisionist hat grundsätzlich keine guten<br />

Charaktereigenschaften zu haben, er hegt prinzipiell böse Absichten und ist daher ohne Gnade und<br />

Barmherzigkeit zu verurteilen, so der Grundtenor der Medienreaktionen. Damit sind die Prozesse<br />

gegen Holocaust-Bestreiter de facto nichts anderes als Schauprozesse, deren Urteile in Wahrheit<br />

schon im voraus feststehen.<br />

Weiterhin sollte es an eine Wunder grenzen, wenn die Richter der Bundesrepublik Deutschland aus<br />

der Art, wie die Karriere ihrer Kollegen in Mannheim ein abruptes Ende fand, nicht gelernt haben,<br />

daß sie Revisionisten ohne Gnade abzuurteilen haben, wenn sie ihren eigenen Kopf behalten wollen.<br />

Die vor einem Jahr noch umstrittene Meinung von mir,[80] daß es bei Prozessen gegen Revisionisten<br />

für die Richter immer auch darum gehe, wessen Kopf rollt - der des Angeklagten oder der des<br />

Richters -, hat somit eine volle Bestätigung erhalten, ja wurde sogar übertroffen: Zur Rettung seines<br />

Kopfes reicht es nicht, wenn der Richter den Angeklagten verurteilt, nein, er muß ihn zusätzlich als<br />

Unmenschen entlarven und möglichst hart bestrafen.[81]<br />

Die von M. Köhler in diesem Buch in seinem Beitrag festgestellte Parallele zwischen den<br />

mittelalterlichen Hexenprozessen und den heutigen Prozessen gegen vermeintliche damalige Täter<br />

und heutige Abstreiter hat sich damit mehr als bewahrheitet.[82]<br />

Aus der falschen Auffassung über die Grundlagen der freiheitlich demokratischen Grundordnung der<br />

Bundesrepublik Deutschland ergibt sich aber noch eine weitere Gefahr für diese Ordnung. Sie liegt in<br />

dem Umstand, daß die Anhänger dieser falschen Auffassung auch jene zu Staatsfeinden erklären, die<br />

diesem Staat und seinem Volk nichts Böses wollen oder ihm gar zu dienen bereit sind - nur weil sie<br />

über gewisse zeitgeschichtliche Aspekte andere Auffassungen hegen. Es werden mithin imaginäre<br />

Feinde geschaffen, die eigentlich gar keine sind. Man treibt loyale Staatsbürger durch die gegen sie<br />

laufende Hetze geradezu in eine Feindrolle hinein, schafft also erst den Feind, den man zu bekämpfen<br />

vorgibt. Dieser selbstgeschaffene Feind dient dann als Rechtfertigung, die in der Verfassung<br />

garantierten Grundrechte wie oben beschrieben zusehends einzuschränken. Dieses Abdrängen<br />

eigentlich gutwilliger Staatsbürger in eine ungewollte Feindrolle muß mit zunehmendem<br />

wissenschaftlichen Erfolg des Revisionismus zu gesellschaftlichen Polarisierungen führen, was dem<br />

inneren Frieden der Bundesrepublik Deutschland nicht bekommt.<br />

http://vho.org/D/Kardinal/Erkenntnis.html (43 von 53) [31.07.2004 01:03:31]

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