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3. Die Staatsbürgerliche Gesellschaft der Stadt Bem

3. Die Staatsbürgerliche Gesellschaft der Stadt Bem

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Herausgeber:<br />

Geleitwort:<br />

Vorwort:<br />

Te x t:<br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern, Bern.<br />

Werner Bircher, <strong>Stadt</strong>prasident, Bern.<br />

Willi Brenneisen, Prasident <strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern, Bern.<br />

Markus Vuillemin, alt <strong>Stadt</strong>rat, Bern.<br />

Bil<strong>der</strong> : Peter Bühler, <strong>Stadt</strong>rat, Bern.<br />

Gestaltung und Druck: von Dach Druck AG, Lyss.<br />

Redaktion:<br />

Administration:<br />

Copyright:<br />

Blanka Vogt, Bern; Stephan Lott, lttigen; Willi Brenneisen, Bern.<br />

Fredy Baumeler, Bern.<br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern, Bern.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, n ur mit ausdrücklicher Bewilligung des Autors und Quellenangabe gestattet.<br />

2


Inhaltsverzeichilis<br />

Geleitwort des <strong>Stadt</strong>prasidenten 1.7. <strong>Die</strong> Gefahr <strong>der</strong> staatsbürgerlichen<br />

von <strong>Bem</strong> 7 Resignation 29<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Staatsbürger 29<br />

Gedanken des Prasidenten <strong>Die</strong> Unfãhigkeit Probleme zu losen 29<br />

<strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> Falsche Beurteilung <strong>der</strong> Lage<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong> 9 durch den Staatsbürger 31<br />

Wie ist <strong>der</strong> Resignation<br />

Donatoren 11 entgegenzuwirken 31<br />

l. Der Staatsbürger und sein<br />

2. <strong>Die</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

direktes Umfeld 13 <strong>der</strong> Schweiz und des Kantons <strong>Bem</strong> 33<br />

l. l. Der Mensch 13<br />

<strong>3.</strong> <strong>Die</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

1.2. <strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong> und ihre <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern 35<br />

Organisationsformen<br />

<strong>Die</strong> Familie<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde<br />

13<br />

13<br />

14<br />

3 .l. <strong>Die</strong> Vorgeschichte<br />

<strong>3.</strong>2. <strong>Die</strong> Gründung<br />

35<br />

36<br />

<strong>Die</strong> Burgergemeinde<br />

<strong>Die</strong> burgerlichen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

14<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Das l.Vereinsjahr 36<br />

und Zünfte 15 <strong>3.</strong>4. Das Signet 38<br />

Der Staat/Kanton<br />

Der Staatenbund<br />

Der Einheitsstaat<br />

Der Bundesstaat<br />

1.<strong>3.</strong> Das Wesen de r Führung<br />

in verschiedenen Formen<br />

17<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

<strong>3.</strong>5. Streiflichter über 40 Jahre Tatigkeit 38<br />

<strong>3.</strong>6. Das heutige Schaffen 43<br />

Themen 43<br />

Referenten 43<br />

<strong>Die</strong> Organisation 44<br />

<strong>Die</strong> Diktatur<br />

<strong>Die</strong> Kollektivdiktatur<br />

<strong>Die</strong> Monarchie<br />

20<br />

22<br />

22<br />

4. 1191-1291-1991<br />

Gedanken<br />

45<br />

45<br />

<strong>Die</strong> Republik<br />

<strong>Die</strong> Demokratie<br />

23<br />

23<br />

4.1. <strong>Die</strong> Gründung Berns 45<br />

1.4. <strong>Die</strong> Macht <strong>der</strong> Information 23<br />

4.2. <strong>Die</strong> Gründung <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft 46<br />

1.5. Das Versagen <strong>der</strong> Information 24<br />

4.<strong>3.</strong> Personlichkeiten, Ereignisse,<br />

1.6. <strong>Die</strong> Vielgestalt staatlicher Dokumente 47<br />

Mechanismen 24 Mythos o<strong>der</strong> Wahrheit? 47<br />

Das Stimm- und Wahlrecht 24 Bernischer und eidgenossischer<br />

<strong>Die</strong> Wahlverfahren<br />

<strong>Die</strong> Initiative (Volksbegehren)<br />

24<br />

26<br />

Geist<br />

«Machend den zun nit zuo wit»<br />

47<br />

47<br />

Das Referendum (Volksentscheid) 26 Marignano 48<br />

<strong>Die</strong> Petition (Eingabe, Bittschrift)<br />

Das Delegationsprinzip<br />

Recht, Rechtswege, Rechtsmittel<br />

27<br />

27<br />

27<br />

<strong>Die</strong> Kappeler Milchsuppe<br />

<strong>Die</strong> bewaffnete Neutralitat<br />

<strong>Die</strong> Loslosung vom Reich<br />

48<br />

48<br />

48<br />

<strong>Die</strong> Amtsdauer<br />

Das Parlament<br />

28<br />

28<br />

Zusammenbruch - Umgestaltung -<br />

Bürgerkrieg 48<br />

3


Der neue Bundesstaat 50<br />

Bern als Bundesstadt 51<br />

Jeremias Gotthelf und<br />

Gottfried Keller 51<br />

Das rote Kreuz im weissen Feld 51<br />

<strong>Die</strong> neue Bundesverfassung<br />

von 1874 52<br />

Der l.Weltkrieg - Generalstreik -<br />

Grippe 52<br />

Der Võlkerbund 53<br />

Wirtschaftskrise und 2.Weltkrieg 54<br />

Staatspolitische Grõsse 57<br />

5. <strong>Die</strong> Zukunft 58<br />

5.1. Europa 58<br />

Bildlegenden:<br />

Sei te 5: Das al te Rathaus zum Ausseren Stand an <strong>der</strong> Zeughausgasse.<br />

Tagungsort <strong>der</strong> Eidgenossischen Tagsatzung und danach<br />

des Stiin<strong>der</strong>ates.<br />

Sei te 6: Heraldische Darstellung d er reichsfreien <strong>Stadt</strong> Bern:<br />

Wappenpyramide des «Bern-Reich» (Wappenbucb Hans Ulrich<br />

Fischer, 1622).<br />

Sei te 8: Zytglogge u m 1890.<br />

Seite 10: Nydegg-Quartier vor 1960, mit Untertorbrücke. Gemiilde<br />

von H.Werfeli, Bern.<br />

Sei te 12: Bern von oben (Ausblick vom Münster Richtung Nordwesten),<br />

mit Zytglogge im Zentrum.<br />

Seite 16:<br />

O ben /inks: Zunftwappen zu Zimmerleuten, Gerechtigkeitsgasse<br />

2 (Sei te Kreuzgasse ).<br />

Unten links: Ziibringerwappen am Haus Müstergasse 2 (Seite<br />

Kreuzgasse ).<br />

Oben rechts: Gesellscbaftswappen H aus Herrengasse 36.<br />

Unten rechts: Wappen (Korn und Trauben) am Gebiiude <strong>Stadt</strong>und<br />

U niversitiitsbibliotbek (früberes Kornbaus !), Münstergasse.<br />

Seite 18: Bern von Nordwesten (Innere Enge), um 1875, mit <strong>der</strong><br />

Eisenbahnbrücke.<br />

Seite 19: Spitalgasse Ricbtung Osten, um 1905.<br />

Seite 22: Sgraffito am «TrafTelethaus», Junkerngasse 22.<br />

Seite 25: Arkade (obere Münstergasse Süd) bei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>- und<br />

Universitiitsbibliothek, Münstergasse 61-6<strong>3.</strong><br />

Seite 30:<br />

Oben: Bubenbergplatz (zwischen den Toren), u m 1850, mit Rossschwemme,<br />

Heiliggeistkirche und ChristofTelturm.<br />

Unten: Bubenbergplatz (zwischen den Toren), u m 1910, mit<br />

v. l. n. r. Bubenbergdenkmal, Burgerspital, Heiliggeistkirche.<br />

Sei te 31: Vennerbrunnen au f de m Rathausplatz.<br />

Seite 32: Fricktreppe (Badgasse-Herrengasse).<br />

4<br />

Anhang<br />

I Verzeichnis <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong> 60<br />

n Themenverzeichnis über 40 Jahre 61<br />

ill Referentenverzeichnis über 40 Jahre 67<br />

IV <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>bestiinde wahrend<br />

40 Jahren 72<br />

v Orte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlungen 72<br />

VI Quellenverzeichnis und<br />

Literaturhinweise 73<br />

Seite 34: «Pfarrbiiusen> an <strong>der</strong> Herrengasse (Aareseite).<br />

Sei te 35: Bern von Südwesten, mit Münster, Plattform und Aareschwellen.<br />

Seite 39:<br />

Oben links: Simsonbrunnen (Metzgerbrunnen) von Hans Gieng,<br />

um 1545, Mitte Gerechtigkeitsgasse.<br />

Unten /inks: Ziihringerbrunnen, 1535, von Hans Hiltbrand, und<br />

Zytgloggenturm, von Osten.<br />

Oben rechts: Justitia-Brunnenfigur (Duplikat, 1989), nacb Original<br />

von Hans Gieng, 1543, Gerechtigkeitsgasse.<br />

Unten rechts: Biiren-Fries an <strong>der</strong> Siiule des Kindlifresser-Brunnens,<br />

Kornhausplatz, Hans Gieng, 1545.<br />

Seite 42:<br />

Oben links: Laube Junkerngasse Nord.<br />

Un t en links: La ub e Postgasse Süd.<br />

Oben rechts: Laube Untere Junkerngasse.<br />

Unten rechts: La u be Obere J unkerngasse Süd.<br />

Sei te 44: Schauplatzgasse, Ricbtung Os te n: Südfassaden an d er<br />

Gassennordseite.<br />

Sei te 45: Kiifiggiisschen vor 1900, Richtung Amthausgasse­<br />

Marktgasse. !m Hintergrund <strong>der</strong> Kiifigturm. Der Vor<strong>der</strong>grund ist<br />

heute Teil des Bundesplatzes.<br />

Seite 49:<br />

Oben /inks: Unteres Gerechtigkeitsgiisschen, Richtung Süden<br />

(Junkerngasse).<br />

Unten links: Antoniergiisschen (Richtung Gerechtigkeitsgasse ).<br />

Oben rechts: Unteres Gerechtigkeitsgiisschen, Richtung N orden<br />

( Gerechtigkeitsgasse ).<br />

Unten rechts: Oberes Gerecbtigkeitsgiisschen rnit «Spysi».<br />

Sei te 53: Der Star a m Zibelerniirit: Zibelezüpfe.<br />

Seite 56:<br />

Oben links: Eingangsportal Erlacherhof, Junkerngasse 47.<br />

Unten /inks: Tor zum Erlacherhof, Junkerngasse 47.<br />

O ben rechts: Eingangsportal Burgerhaus, Sei te Amthausgasse.<br />

Unten rechts: Wappen a m Eingangstor Burgergerneindesitz,<br />

Kochergasse 6.<br />

Sei te 59: Ziihringerbrunnen, 1535, von Hans Hiltbrand, und Zytgloggenturm,<br />

von Osten.


Geleitwort des <strong>Stadt</strong>prasidenten von Bero<br />

Republik heisst ein Staat ohne monarchisches<br />

Oberhaupt. Demokratie bedeutet «Herrschaft<br />

des Volkes». Freiheit und Gleichheit sin d di e ersten<br />

Attribute <strong>der</strong> republikanisch-demokratischen<br />

Staatsform. - <strong>Die</strong>se Begriffe sind uns<br />

gelaufig, da wir ihre Inhalte als Eigenschaften<br />

unserer schweizerischen Verfassung ohne weiteres<br />

in Anspruch nehrnen. Oligarchie, Plutokratie,<br />

Despotismus und Pobelherrschaft empfmden<br />

wir als unschweizerische Entartungserscheinungen,<br />

obwohl auch sie in unserer Vergangenheit<br />

zeitweise eine Rolle spielten.<br />

800 Jahre bernischer und 700 Jahre schweizerischer<br />

Geschichte sollten uns lehren, dass Demokratie<br />

und Freiheit nicht in einem Staatsakt<br />

ein für allemal offiziell proklamiert werden<br />

konnten, son<strong>der</strong>n durch Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch<br />

begründet, entwickelt, erkampft und ge-<br />

lebt werden mussten - und in unserer Gegenwart<br />

und Zukunft immer wie<strong>der</strong> neu durchdacht<br />

und in die sich verãn<strong>der</strong>nde Realitãt umgesetzt<br />

werden müssen.<br />

In diesem fortwãhrenden Prozess <strong>der</strong> Aneignung<br />

menschenwürdiger Lebensformen leisten<br />

staatsbürgerliche <strong>Gesellschaft</strong>en unschatzbare<br />

<strong>Die</strong>nste. Ihrem Zweckartikel entsprechend<br />

fór<strong>der</strong>n sie staatsbürgerliche Bildung<br />

und Erziehung nach den Grundsatzen einer<br />

freiheitlichen, demokratischen und sozialen<br />

Weltanschauung im Geiste <strong>der</strong> Toleranz. Das<br />

Verzeichnis d er Themen, di e die Staatsbürger/iche<br />

Gese/lschaft d er <strong>Stadt</strong> Bern in d en 40 J ahren<br />

ihres Bestehens bisher in Vortragen behandelt<br />

hat, liest sich wie e in enzyklopadisches P an orama<br />

unseres offentlichen Lebens. Dazu als Ergãnzung<br />

bietet die vorliegende Festschrift mit<br />

ihren historisch-politischen Exkursen dem<br />

Staatsbürger über den Jubilaumsanlass hinaus<br />

einen willkommenen und nützlichen Leitfaden.<br />

Als <strong>Stadt</strong>prasident von Bern wünsche ich <strong>der</strong><br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

weiterhin guten Erfolg bei ihren gemeinschaftlichen<br />

Bestrebungen un d hoffe, dass wir alle fur<br />

die auf uns zukommenden staatspolitischen<br />

Probleme ausreichend vorbereitet sein werden.<br />

Werner Bircher, <strong>Stadt</strong>priisident von Bern<br />

7


Donatoren<br />

Viele kleine und grosse Spenden unserer Mitglie<strong>der</strong>,<br />

Kollektivmitglie<strong>der</strong> und Gõnner haben<br />

zum guten Gelingen di e ser Festschrift beigetragen.<br />

Dafiir danken wir ihnen herzlich.<br />

Grõssere Spenden durften wir von den folgenden<br />

Privatpersonen und Firmen entgegennehmen:<br />

ATAG Ernst + Young AG, Bern<br />

B. Kaestli + Sõhne AG,<br />

Ostermundigen<br />

Berner Allgemeine Versicherungsgesellschaft,<br />

Bern<br />

Burren Alfred, Bern<br />

CCP AG, Bern<br />

K. Dysli AG, Bern<br />

Fr. 200.­<br />

Fr. 200.-<br />

Fr.200.­<br />

Fr. 500.­<br />

Fr.300.­<br />

Fr. 200.-<br />

EEK Bern, Bern<br />

Emch Aufzüge AG, Bern<br />

Geiser AG, Bern<br />

Gerber Küchen AG, Bern<br />

Gewerbekasse in Bern, Bern<br />

Gegenschatz Emil, Ostermundigen<br />

K.WWeyermann AG, Bern<br />

Krãuchi Heinz, Rüdtligen<br />

Marti AG, Bern<br />

<strong>Stadt</strong>mühle Schenk AG,<br />

Ostermundigen<br />

Spar- + Leihkasse Bern<br />

Storama AG, Burgistein<br />

Stuag, Bauunternehmung, Bern<br />

Schweizerische Mobiliar<br />

Versicherungsgesellschaft, Bern<br />

Weiss-Lanz Kurt, Uettligen<br />

Fr.200.­<br />

Fr.300.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr. 200.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr.220.-<br />

Fr.250.­<br />

Fr.200.­<br />

Fr. 500.­<br />

Fr.200.-<br />

Fr.250.­<br />

Fr.200.-<br />

11


l. Der Staatsbürger und sein direktes Umfeld<br />

Markus Vuillemin, Bern<br />

1.1. Der Mensch<br />

Jegliches Tun und Lassen auf dieser Welt ist<br />

vom Menschen gepragt. Einzig die «Hõhere<br />

Gewalt» setzt ihm Rahmenbedingungen.<br />

<strong>Die</strong> Philosophie erlãutert zum Thema «Der<br />

Mensch in geistiger Sicht» drei wesentliche<br />

Standpunkte: das idealistische, das materialistische<br />

und das existenzphilosophische Menschenbild.<br />

Wãhrend das erstere von <strong>der</strong> Annahme eines<br />

konkreten, aus <strong>der</strong> Vemunft gewonnenen Wesens<br />

ausgeht, versteht die materialistische Anschauung<br />

den Menschen als Funktion <strong>der</strong> physischen<br />

o<strong>der</strong> õkonomischen Verhaltnisse, wahrend<br />

ihn die Existenzphilosophen als eine<br />

unabhangige WJ.llensmõglichkeit betrachten,<br />

<strong>der</strong>en Selbstbestirnmung im existentiellen<br />

Augenblick <strong>der</strong> Seinserfahrung o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

des eigenen, gewãhlten Entwurfes<br />

liegt. Di e Psychologie raumt d em Menschen insofem<br />

eine Son<strong>der</strong>stellung ein, dass er die Fãhigkeit<br />

hat, sich als Subjekt <strong>der</strong> Welt, in <strong>der</strong> er<br />

lebt, gegenüberzustellen und sich ihrer zu bemãchtigen.<br />

<strong>Die</strong> Fãhigkeit <strong>der</strong> urteilenden Bestirnmung<br />

ist an die nur dem Menschen eigenen<br />

Sprache gebunden. Des weiteren wird festgehalten,<br />

dass die Lembedürftigkeit und die<br />

Befáhigung zur Bildung den Unterschied des<br />

menschlichen Wesens gegenüber an de m Lebewesen<br />

ausmacht.<br />

N ach Auffassung <strong>der</strong> Religion ist d er Mensch<br />

selbst nicht in <strong>der</strong> Lage, sich zu verstehen. Daher<br />

hat er versucht- seit uns «Geschichte» bekannt<br />

ist- sich über die Gottheit o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e,<br />

unfassbare Macht zu begreifen. Dabei waren<br />

und sind die Fragen nach dem Woher und<br />

Wohin (Geburt und Tod) die tragenden Elemente<br />

jeglicher Religion.<br />

Aus all diesen Ausserungen zur Tatsache<br />

«Mensch» scheint uns zusammenfassend wichtig,<br />

dass wir Verantwortung tragen, Verantwortung<br />

gegenüber unserem Schõpfer und unserem<br />

Auftrag, diese Welt zu nutzen und zu unterhalten,<br />

- unterhalten im wahrsten Sinne des<br />

Wortes, so dass sie funktionstüchtig bleibt! Es<br />

gilt, überall die Kraft positiven Denkens anzuwenden!<br />

1.2. <strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

und ihre Organisationsformen<br />

Unter <strong>Gesellschaft</strong> verstehen wir hier die Gesamtheit<br />

<strong>der</strong> Menschen, die an einem bestimmten<br />

Ort zusammen leben muss.<br />

Um in dieser Welt bestehen zu kõnnnen,<br />

braucht <strong>der</strong> Mensch den Menschen. Als absoluter<br />

Einsiedler kann er wohl kaum Erfiillung<br />

fmden. Daher organisiert er sich, schliesst sich<br />

zu Familien, Gruppen, grõsseren Verbanden<br />

und zuletzt zu ganzen Staaten und Bündnissen<br />

zusarnmen.<br />

In bestimmte Gruppen wie Familien, Sprachregionen,<br />

Nationalitãten und Rassen werden<br />

wir hineingeboren, wogegen <strong>der</strong> Zutritt zu andem<br />

- wie Vereine, wirtschaftliche Organisationen,<br />

religiõse Gemeinschaften und Parteien -<br />

von unserem eigenen Willen abhangig ist.<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in diesem Sinne ist also das weitere<br />

Urnfeld, in dem sich <strong>der</strong> Einzelne bewegtbewegen<br />

muss, damit er leben und wirken<br />

kann.<br />

<strong>Die</strong> Familie<br />

Als Kemzelle unserer <strong>Gesellschaft</strong> muss uns in<br />

beson<strong>der</strong>em Masse die Familie interessieren.<br />

Ohne sie ist vieles in Frage gestellt: Harmonische<br />

Entwicklung des Menschen, heimatliche<br />

Verwurzelung und sich daraus ergebendes Sicherheitsgefuhl<br />

wie au eh di e Motivation zu persõnlicher,<br />

positiver Leistung. <strong>Die</strong> Familie stellt<br />

im Bildungsschicksal des Menschen das erste<br />

Feld mitmenschlicher Erfahrungen dar und<br />

spielt daher eine grundlegende Rolle.<br />

Familiãre Geborgenheit macht stark und wi<strong>der</strong>standsfáhig<br />

gegenüber den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Le bens, was wie<strong>der</strong>um de r <strong>Gesellschaft</strong> als<br />

Ganzes dient.<br />

13


<strong>Die</strong> Burgergemeinde ist sich ihrer hohen Verantwortung<br />

als Landeigentümerin bewusst un d<br />

stellt Land zu günstigen Bedingungen überall<br />

da zur Verfugung, wo dies von Privaten nicht<br />

mõglich ist. So kann sie zur Verwendung des<br />

verkauften Landes ihren Einfluss geltend machen.<br />

Institutionen von allgemeinem Interesse profitieren<br />

davon, wie das Gymnasium Neufeld,<br />

Lindenhof- und Tierspital, Markus- und Matthauskirche<br />

und an<strong>der</strong>e. Auch die beiden Stadien<br />

Wankdorfund Neufeld stehen aufburgerlichem<br />

Boden.<br />

Dass die Burgergemeinde einen wesentlichen<br />

Anteil an <strong>der</strong> Erhaltung unserer schõnen Altstadt<br />

hat, versteht sich am Rande.<br />

<strong>Die</strong> Fõr<strong>der</strong>ung kultureller, wissenschaftlicher<br />

und gemeinnütziger Bestrebungen ist ein fundamentales<br />

Anliegen <strong>der</strong> Burgergemeinde<br />

<strong>Bem</strong>. Wir denken dabei an das Casino, das Naturhistorische<br />

Museum und die Betreuung des<br />

Schweizerischen Museums fur Jagd und Wildschutz<br />

im Schloss Landshut; zu erwãhnen sind<br />

irn weiteren das Burgerspital, das burgerliche<br />

Waisenhaus und als neuste Fürsorgeinstitution<br />

das Burgerheirn. Waisenhaus und Burgerheirn<br />

stehen auch Nichtburgem offen. E ine einzigartige<br />

Fundgrube stellt die Burgerbibliothek <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> Bern dar, die manchem Suchenden Antworten<br />

aus Zeit und Vergangenheit geben<br />

kann.<br />

Insgesamt erreichen di e Beitrage fur kulturelle,<br />

wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke<br />

jiihrlich einen Betrag, <strong>der</strong> bei 4 Mio Franken<br />

liegen dürfte. Mit d em Verkauf des Viererfeldes<br />

an den Kanton <strong>Bem</strong> hat die Burgergemeinde<br />

eine Stiftung mit einem Endkapital von 10 Mio<br />

Franken fur Universitãtszwecke errichtet.<br />

<strong>Die</strong> Burgergemeinde <strong>Bem</strong> widmet sich ihrer<br />

staatspolitischen Verantwortung in hohem<br />

Masse und verdient Achtung, Dank und Anerkennung.<br />

<strong>Die</strong> burgerlichen <strong>Gesellschaft</strong>en und Zünfte<br />

Wu wissen, dass sich in allen mittelalterlichen<br />

Stãdten nõrdlich <strong>der</strong> Alpen zu verschiedenen<br />

Zeitpunkten innerhalb <strong>der</strong> Gemeinden Handwerkervereinigungen<br />

bildeten, die das Handwerk<br />

h e ben sollten und si eh gegenseitig Unterstützung<br />

gaben - dies oft im Gegensatz zum<br />

<strong>Stadt</strong>herrn, <strong>der</strong> j e nach Grõsse und Bedeutung<br />

des Ortes e in Fürst, Herzog, Graf o<strong>der</strong> Bischof<br />

war. So erlangten si e e ine gewisse politische Bedeutung.<br />

Typisch schweizerische Zunftstãtten in diesem<br />

Sinne waren Basel, Chur, Schaflhausen, Solothurn,<br />

St. Gallen und Zürich.<br />

In <strong>Bem</strong> nahm di e Entwicklung einen etwas an<strong>der</strong>s<br />

gearteten Verlauf, indem sich wohl solche<br />

Berufsvereinigungen bildeten, die Rate aber<br />

(Kleiner und Grosser Rat) eifersüchtig darauf<br />

achteten, dass ihnen kein unmittelbarer Einfluss<br />

zukam, zum Beispiel auf die Bestellung<br />

<strong>der</strong> Behõrden.<br />

Be m war sei t d em Aussterben <strong>der</strong> Herzõge von<br />

Zahringen, 1218, eine freie Reichsstadt und direkt<br />

dem deutschen Kõnig o<strong>der</strong> Kaiser des<br />

«Heiligen rõmischen Reiches deutscher Nation»<br />

unterstellt. So war ke in <strong>Stadt</strong>herr vorhanden,<br />

gegen den die Handwerker ihre Rechte<br />

und Interessen verteidigen mussten.<br />

E s ist interessant festzustellen, dass in Be m seit<br />

1373 Schultheiss, Rat (Kleiner Rat) und die<br />

Zweihun<strong>der</strong>t (Grosser Rat) das <strong>Gesellschaft</strong>swesen<br />

straff regelten, di e Organisation, Rechte<br />

un d Pflichten d er <strong>Gesellschaft</strong>en in Verordnungen<br />

streng umschrieben, und so von Anfang an<br />

dafur sorgten, dass si eh hier nicht etwa «Revoluzzer-Gruppen»<br />

bildeten. <strong>Die</strong>se <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

konnten sich nicht selber Statuten geben<br />

und waren demnach fest ins Gefuge <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

und Republik Bern eingeordnet.<br />

Nehmen wir zum Beispiel die «Grosse Pfisterordnung»<br />

von 1406, so kõnnen wir folgenden<br />

Beginn lesen: «Anno domini 1406 ... überkamen<br />

<strong>der</strong> Schultheis, rat, die zweihun<strong>der</strong>t und<br />

di e Gemeinde mit d en pfistren zu <strong>Bem</strong>e di ese r<br />

nachgeschriebener stuken», und anschliessend<br />

folgen verschiedene Bestirnmungen über den<br />

Backlohn. Sogar die Art des Backens ist umschrieben,<br />

di e Brotschal (Verkaufsstelle ), di e<br />

Aufsicht <strong>der</strong> vier Brotschauer, von denen einer<br />

vom Rat, einer von den Zweihun<strong>der</strong>t und zwei<br />

aus den Pfistem (Backer) gewahlt wurden.<br />

In gleicher Weise wurde in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong> von<br />

de r Obrigkeit mit all diesen <strong>Gesellschaft</strong>en verfahren.<br />

Sie verloren schon sehr früh den Charakter<br />

von geschlossenen Handwerkervereinigungen,<br />

da die Nachkommen <strong>der</strong> «Stubengenossen»<br />

(wie die <strong>Gesellschaft</strong>smitglie<strong>der</strong><br />

genannt werden) ebenfalls in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

ihres Vaters blieben, sofem sie keinen Beruf<br />

ausübten, <strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> zu-<br />

15


geordnet werden konnte. <strong>Die</strong>s betraf vor allem<br />

solche, di e in d en Staatsdienst traten o<strong>der</strong> fremde<br />

Kriegsdienste leisteten.<br />

Heute sind in <strong>der</strong> Burgergemeinde <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

Bern 13 burgerliche <strong>Gesellschaft</strong>en vorhanden.<br />

In de r amtlichen Reihenfolge sind dies: Distelzwang,<br />

Pfistern (Backer ), Schmieden, Metzgern,<br />

Obergerwern, Mittellõwen (Mittelgerwern),<br />

Webern, Schuhmachern, Mohren<br />

(Schnei<strong>der</strong>), Kaufleuten, Zimmerleuten, Affen<br />

(Steinmetzen) und Schifileuten.<br />

«Mittel» bezog sich auf di e Quartierlage in d er<br />

<strong>Stadt</strong> wie «O ben» und « Unten» o<strong>der</strong> «Nie<strong>der</strong>».<br />

<strong>Die</strong>s traffrüher z. B. auch fiir die «Pfistern» zu.<br />

Nach diesem allgemeinen Rückblick wenden<br />

wir uns noch d er Gegenwart zu und beleuchten<br />

kurz, stellvertretend fur die erwãhnten burgerlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en, diejenige <strong>der</strong> Pfistern.<br />

Das Reglement vom 21. Mai 1976 <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

zu Pfistern hillt fur den Bestand und die<br />

Aufgaben folgendes fest:<br />

Art. l Di e <strong>Gesellschaft</strong> zu Pfistern ist e ine Korporation<br />

(Zunft) <strong>der</strong> Burgergemeinde Bern irn<br />

Sinne von Art. 117 des Gemeindegesetzes. Sie<br />

vereinigt alle Burger und Burgerinnen von<br />

Bern, di e aufPfistern des <strong>Gesellschaft</strong>srecht besitzen.<br />

Art. 2 <strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong> zu Pfistern erteilt o<strong>der</strong><br />

sichert das <strong>Gesellschaft</strong>srecht zu. Sie besorgt<br />

fur ihre Angehõrigen die Vormundschaftspflege<br />

und die Fürsorge. Sie verwaltet das <strong>Gesellschaft</strong>svermõgen.<br />

Si e fór<strong>der</strong>t di e Zusammengehõrigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>sangehõrigen unter<br />

si eh un d ihre Verbundenheit mit d er Burgergemeinde<br />

und <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern.<br />

Burger, die in die <strong>Gesellschaft</strong> aufgenommen<br />

werden, haben gemass Art. 12 dieses Reglementes<br />

anlasslich des ersten «Grossen Bottes»<br />

(Gemeindeversammlung) in die Hand des Prasidenten<br />

folgendes Gelübde abzulegen:<br />

«lch gelobe als Stubengenosse d er <strong>Gesellschaft</strong><br />

zu Pfistern, <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Treue und Wahrheit<br />

zu leisten, ihren Nutzen zu fór<strong>der</strong>n und<br />

Schaden zu wenden, das Reglement sowie alle<br />

übrigen gesellschaftlichen Beschlüsse gewissenhaft<br />

zu befolgen und überhaupt zur Wohlfahrt<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern und des burgerlichen Gemeinwesens<br />

in wahrer Treue mitzuwirken. O hne<br />

alle Gefãhrde.»<br />

<strong>Die</strong> Geschafte <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> werden durch<br />

die «Waisenkomrnission» (Gemein<strong>der</strong>at) ge-<br />

fuhrt, bestehend aus dem Prasidenten, dem Vizeprasidenten,<br />

dem Seckelmeister, dem Almosner<br />

und neun weitern Mitglie<strong>der</strong>n. Sie ist<br />

dem «Grossen Bott» verantwortlich, welches<br />

das oberste Organ <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> darstellt<br />

und aus den stimmberechtigten <strong>Gesellschaft</strong>sangehõrigen<br />

besteht.<br />

Das <strong>Gesellschaft</strong>svermõgen ist zweigeteilt in<br />

e in sogenanntes Armengut und e in Stubengut.<br />

Das erstere di en t ausschliesslich zur Unterstützung<br />

von bedürftigen <strong>Gesellschaft</strong>sangehõrigen<br />

nach Massgabe des kantonalen Armengesetzes.<br />

Das Stubengut dient allgemeinen <strong>Gesellschaft</strong>szwecken.<br />

Der Staati.Kanton<br />

Wenn man landlaufig vom Staat spricht, ist immer<br />

etwas Undefmierbares gemeint, von dem,<br />

stellt man es recht an, profitiert werden kann,<br />

o<strong>der</strong> das einen bedrückt und seine individuelle<br />

Freiheit dauernd einengt. Viele meinen mit<br />

«Staat» auch seine Verwaltung bzw. seine<br />

Beamten. Auf di ese entladt si eh bekanntlich,je<br />

nach Charakter un d Standpunkt des jeweiligen<br />

Betrachters <strong>der</strong> «Volkszorn» o<strong>der</strong> etwas gelõster,<br />

<strong>der</strong> «Volkswitz». Mit an<strong>der</strong>n Worten: Der<br />

Staat ist alles n ur ni eh t «Wir» o<strong>der</strong> «l eh»! Deshal<br />

b wollen wir nachstehend <strong>der</strong> Sache etwas<br />

auf den Grund gehen un d versuchen, di ese geheimnisvolle<br />

Macht «Staat» zu erfassen.<br />

Wie wir wissen, ist de r Mensch sei t Beginn seiner<br />

Existenz ein Gemeinschaftswesen. Vonjeher<br />

haben sich Familien und Sippen zu staatsãhnlichen<br />

Gebilden zusarnmengeschlossen.<br />

Staaten in heutigem Sinne entstanden aber erst<br />

als <strong>der</strong> Mensch begann, sesshaft zu werden.<br />

Ein Staat besitzt drei ganz klare Wesensmerkmale,<br />

die zu seiner Existenz notwendig sind:<br />

Ein Volk, ein bestimmtes Gebiet und eine Hoheit.<br />

Oberstes Z i ei eines Staates muss das gemeinsame<br />

Wohl «seines Volkes» sein. Grundsatzlich<br />

wird <strong>der</strong> Begriff «Volk» defmiert als «eine<br />

durch gemeinsame Herkunft, Geschichte, Kultur<br />

und meist auch Sprache verbundene Gesamtheit<br />

von Menschem>. Wie wir aber in diesbezüglichen<br />

Gesprachen, Anschauungen und<br />

Realitaten leicht selber feststellen kõnnen, hat<br />

de r Begriff«Volk» i m Laufe d er Geschichte verschiedene<br />

Wandlungen erfahren und ist nicht<br />

injedem Fali e so kiar erfassbar wie oben zitiert.<br />

17


Nehmen wir als Beispiel unser «Schweizer<br />

Volk». Denkt man historisch, in grõsseren Zeitraurnen,<br />

so entsprechen wir Schweizer n ur teilweise<br />

dieser Defmition. Wir haben, immer als<br />

Ganzes gesehen, we<strong>der</strong> eine gemeinsame Herkunft<br />

noch eine solche Sprache, und unsere<br />

Geschichte ist aus vielen Geschichten zusammengesetzt<br />

und kann erst ab 1815 ftir alle als gemeinsam<br />

bezeichnet werden, wurde doch erst<br />

zu diesem Zeitpunkt (Wienerkongress) di e<br />

Schweiz in ihrem heutigen Umfange festgelegt.<br />

Mit <strong>der</strong> «Kultur», also Schweizer-Kultur, verhalt<br />

es sich ãhnlich. Unter Kultur versteht man<br />

«die Gesamtheit <strong>der</strong> typischen Lebensformen,<br />

geistigen und künstlerischen Lebensausserungen<br />

und Werteinstellungen einer Bevõlkerung».<br />

<strong>Die</strong>s hangt damit zusammen, dass sich unser<br />

heutiges «Schweizer-Volk» injahrhun<strong>der</strong>telanger<br />

Entwicklung von verschiedenen Staaten<br />

und Võlkern zum heutigen «Schweizer-Volk»<br />

und Bundesstaat entwickelte.<br />

Um unserem Begriff «Volk»- wenn wir vom<br />

«Schweizer-Volk» sprechen - gerecht zu werden,<br />

drangt si eh e ine ne ue o<strong>der</strong> erganzende Defmition<br />

auf, di e ihr Schwergewicht auf geistiger<br />

18<br />

Ebene haben muss. Schweizer sein ist wohl<br />

eher eine Gesinnung, eine innere Haltung, ein<br />

gezielter Wule, gemeinsam in Frieden und<br />

Freiheit auf diesem Flecken Erde Mensch zu<br />

sein und aufbauend zu wirken, Demokratie zu<br />

betreiben und bereit sein, auch dafür zu kampfen.<br />

So gesehen sind auch wir ein Volk, das seine<br />

gemeinsame Herkunft in de r erwãhnten Gesinnung<br />

und Haltung hat. Damit ist klar zurn<br />

Ausdruck gebracht, dass uns nicht physische<br />

son<strong>der</strong>n geistige Herkunft verbindet, womit<br />

das «Schweizer-Volk» - etwas mo<strong>der</strong>n ausgedrückt<br />

- auch als «lnteressengemeinschaft» in<br />

erwãhnter Gesinnung und Haltung bezeichnet<br />

werden kann. Dadurch ist es weniger wichtig,<br />

welche Menschenart dem «Schweizer-Volk»<br />

angehõrt, als vielmehr welche Menschen-Geister<br />

sich zu ihm bekennen. Genau dies wurde<br />

zur «Eid-Genossenschaft» auf dem Rütli anno<br />

1291 beschworen und istjetzt berechtigter Gegenstand<br />

unserer 700-Jahre-Feierlichkeiten.<br />

Mit dem «bestimmten Gebiet» ist ein Territoriurn<br />

gemeint, fest umgrenzter Grund und Boden,<br />

auf d em das « Volk» le b t und das ihm als<br />

Ganzes gehõrt - das Staatsgebiet.


Der Begriff <strong>der</strong> «Hoheit» bedeutet «Staatshoheit»<br />

o<strong>der</strong> auch «Souverãnitat» und ist die<br />

hõchste Herrschaftsgewalt, die durch den Staat<br />

ausgeübt und geltend gemacht wird. Im lnnem<br />

bedeutet es das Selbstbestimmungsrecht<br />

(staatsrechtliche Souverãnitat) und nach aussen<br />

die Unabhãngigkeit (võlkerrechtliche Souverãnitat).<br />

Aktuell gesehen müssen wir feststellen, dass<br />

die «Staatshoheiten» generell abgebaut werden.<br />

Gegenseitige wirtschaftliche Abhãngigkeiten,<br />

überstaatliche Bündnisse, Verkehr, Kultur<br />

usw. setzen <strong>der</strong> jeweiligen «Hoheit» Grenzen.<br />

Als Beispiel dieser Entwicklung o<strong>der</strong> Situation<br />

kõnnen wir in einzigartiger Weise di e schweizerischen<br />

Kantone heranziehen. Sie waren alle<br />

einmal Staaten im beschriebenen Sinne. Um<br />

sich in d er sich stãndig wandelnden Welt besser<br />

behaupten zu kõnnen, schlossen sie sich vorerst<br />

zu einem Staatenbund zusammen, <strong>der</strong><br />

dann 1848 in einen Bundesstaat umgewandelt<br />

wurde.<br />

D ami t erhielten si e d en Status von Gliedstaaten<br />

mit d er Bedingung, dass si e Teile ihrer Souveranitat<br />

dem «Bund» abtreten mussten. Es gilt<br />

ganz klar: «Bundesrecht bricht kantonales<br />

Re eh t.» Di e bekanntesten abgegebenen Souverãnitatsteile<br />

sind wohl das Wehrwesen, das<br />

Münzwesen, die Post, Zoll, Schiesspulverregal,<br />

Alkoholmonopol und natürlich die Aussenpolitik.<br />

Der Artikell de r Staatsverfassung des Kantons<br />

<strong>Bem</strong> bringt zum Staat und ganz beson<strong>der</strong>s zum<br />

Gliedstaat Gesagtes kurz zum Ausdruck:<br />

l Der Kanton <strong>Bem</strong> ist ein demokratischer<br />

Freistaat und ein Bundesglied <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft.<br />

2 Di e Staatsgewalt beruht auf d em Volke, das<br />

sie unmittelbar durch die Stimmberechtigten<br />

und mittelbar durch die Behõrden ausübt.<br />

Letzten Endes aber müssen wir uns bewusst<br />

sein, dass wir,je<strong>der</strong> Einzelne von uns den Staat<br />

ausmachen und ohne uns «nichts geht». Bedenken<br />

wir dies irnmer wie<strong>der</strong> neu, beson<strong>der</strong>s<br />

dann, wenn wir mit dem «Staat» unzufrieden<br />

sin d - staatsbürgerliche Verantwortung!<br />

19


Der Staatenbund<br />

Unsere Schweizerische Eidgenossenschaft, die<br />

entstand, um- wie es im Bundesbriefvon Anfang<br />

August 1291 heisst - «auf die Arglist <strong>der</strong><br />

Zeit einan<strong>der</strong> besser Beistand zu leisten», war<br />

vorerst ein Staatenbund o<strong>der</strong> eine Konfó<strong>der</strong>ation,<br />

wie dieses Gebilde auch bezeichnet wird.<br />

Genau genommen ist ein Staatenbund kein<br />

selbstãndiger Staat. Volkerrechtlichgesehen ist<br />

er nur ein Zusammenschluss von selbstãndigen<br />

Staaten mit dem Ziel, gemeinsame Aufgaben<br />

zu losen. Bei den drei eidgenossischen Urstaaten<br />

o<strong>der</strong> Urkantone traf dies zu und blieb<br />

so, als spater weitere Staaten - je nach Interessenlagen<br />

- beitraten. Zuletzt waren es <strong>der</strong>en<br />

dreizehn, heute auch bekannt unter dem Namen<br />

«Alte Eidgenossenschaft». ·<br />

Verfolgt man die Geschichte dieses Staatenbundes<br />

«Alte Eidgenossenschaft», sehen wir<br />

ganz deutlich, dass das Gefiige beileibe nicht<br />

irnmer einheitlich war und es manch harter<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung bedurfte, um all die verschiedenen<br />

Interessen und Gewichtungen einem<br />

gemeinsamen Ziel unterzuordnen. Bezeichnend<br />

fiir uns heutige Menschen ist dabei,<br />

dass es immer wie<strong>der</strong> ausserordentliche Bedrohungslagen<br />

waren, die die Verbündeten einigten<br />

und stark machten. Ist's nicht so auch im<br />

Le ben des Einzelnen?<br />

Auch heute gibt es noch Staatenbünde im skizzierten<br />

Sinne. Wir nennen sie aber etwas feiner<br />

«Supranationale Gemeinschaften». <strong>Die</strong> wohl<br />

bekannteste solche Gemeinschaft sind die<br />

«Vereinigten Nationen», «UNO». Auch die<br />

Europaische Gemeinschaft, «EG», gehort in<br />

diese Kategorie überstaatlicher Bündnisse. Sie<br />

ist daran, den lockeren Staatenbund etwas zu<br />

festigen; vielleicht konnte das Entwicklungsbeispiel<br />

<strong>der</strong> Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

fiir Europa Schule machen!<br />

Der Einheitsstaat<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet auch Zentralstaat. Er zeichnet<br />

sich durch eine einheitliche Regierung, ebensolche<br />

Verwaltung und Gesetzgebung fiir das<br />

ganze Land aus. Darin fmden wir Verwaltungskreise,<br />

Departemente o<strong>der</strong> Bezirke ohne jegliche<br />

Autonomie. Als Beispiel diene uns die<br />

Staatsorganisation unseres westlichen Nachbarn<br />

Frankreich.<br />

20<br />

Unsere Schweiz wurde nach 1798 - von Napoleon<br />

dazu gezwungen - ein Einheitsstaat. Sie<br />

war jetzt «die eine und unteilbare Helvetische<br />

Republik». Bald zeigte sich aber, dass <strong>der</strong> Einheitsstaat<br />

fiir die Schweizer ein «ungeeignet<br />

Ding» und bei noch so diktatorischer Gewalt<br />

praktisch nicht durchzusetzen war.<br />

Der Bundesstaat<br />

Vom alten, gewollten Staatenbund über den<br />

aufgezwungenen Einheitsstaat entwickelte sich<br />

unser Lan d zum Bundesstaat, wie wir ihn heute<br />

noch haben. Er ist <strong>der</strong> Mittelweg <strong>der</strong> beiden<br />

Extreme und begann 1848 mit <strong>der</strong> neuen, freiheitlichen<br />

Bundesverfassung.<br />

Der Bundesstaat, FO<strong>der</strong>ativstaat o<strong>der</strong> FO<strong>der</strong>ation,<br />

versteht sich als Staatsgewalt zwischen<br />

Gesamtstaat und Gliedstaaten. Wir sind aber<br />

nicht die einzigen, die eine solche Staatsform<br />

wiihlten. Als Beispiele sei en hier noch di e USA,<br />

die Bundesrepublik Deutschland und diejenige<br />

von Oesterreich erwahnt.<br />

1.<strong>3.</strong> Das Wesen <strong>der</strong> Führung<br />

in verschiedenen Formen<br />

Nachdem wir den Menschen und seine hoheren<br />

Organisationsformen recht tief beleuchtet<br />

haben, befassen wir uns nachstehend mit <strong>der</strong><br />

Führung. E in Staat kann seinen Zielsetzungen<br />

nur gerecht werden, wenn er gefiihrt wird. Da<br />

gibt e s verschiedene Methoden, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

bestãndige.<br />

<strong>Die</strong> Diktatur<br />

<strong>Die</strong> Regierungsgewalt wird von einem Diktator,<br />

e in em unumschriinkten Machthaber an de r<br />

Spitze des Staates ausgeübt. <strong>Die</strong>s ist Gewaltherrschaft<br />

und. fiihrt zum totalitiiren Staat, in<br />

d em di e Organe di e ser Führungsform nicht n ur<br />

das offentliche Leben, sondem den ganzen<br />

Menschen, auch im Privatleben, kontrollieren.<br />

Berüchtigte Beispiele solcher Art waren die nationalsozialistische<br />

deutsche, die faschistische<br />

italienische und die kommunistische sowjetrussische<br />

Diktatur, bis ins letzte Detail im harten<br />

Griff ihrer Diktatoren. Wer si eh wi<strong>der</strong>setzte,<br />

wurde kurzerhand seiner Lebensberechtigung<br />

abgesprochen. Obschon es irnmer noch<br />

Diktaturen ganz radikaler Art gibt, kann man


feststellen, dass diese Führungsform sich auf<br />

die Dauer nicht wird halten konnen.<br />

<strong>Die</strong> Basis zur Ideologie des Nationalsozialismus<br />

bildete eine Verbindung von volkischnationalen<br />

und revolutionãren Tendenzen, die<br />

sich im gehabten Kriegserlebnis und in <strong>der</strong><br />

idealisierten Verherrlichung des Soldatentums<br />

verbanden. Dabei ist zu beachten, dass <strong>der</strong> Nationalsozialismus<br />

nie e ine eigentliche einheitliche<br />

Doktrin o<strong>der</strong> Theorie hervorbrachte, son<strong>der</strong>n<br />

sich von Fall zu Fall extremistische, aus<br />

d er Krisensituation de r Zeit herausgewachsene<br />

Tendenzen infolge Arbeitslosigkeit und Versorgungsknappheit<br />

zu Nutzen machte. Der harte<br />

Versailler-Vertrag und das unerbittliche Beharren<br />

aufReparationszahlungen <strong>der</strong> Siegermãchte<br />

aus dem verlorenen Weltkrieg halfen überdies<br />

mit, den unseligen Zeitgeist zu beleben.<br />

Innerhalb dieser Vorstellungen und Situationen<br />

bestand e in harter, konsequenter und radikaler<br />

Kern, <strong>der</strong> einem universellen Antisemitismus<br />

«Gewinnung von Lebensraum fur die<br />

rassisch wertvollsten Nationen» Macht und<br />

Gewalt als bestimmende Krãfte zusprach. Führertum,<br />

Elite und unbedingter Nationalismus<br />

waren weitere, tragende Elemente. Das Einzelindividum<br />

hatte aufgehort zu existieren, nach<br />

<strong>der</strong> Devise: «Du bist nichts, Dein Volk ist alles.»<br />

Totalitãtsprinzip und totaler Machtanspruch<br />

des Staates in allen Angelegenheiten<br />

rundeten das Bild ab und sorgten fur allurnfassende<br />

Unmenschlichkeit.<br />

Das Wort «Faschismus» lei tet sich vom italienischen<br />

«fascio» ab, das politisch etwa dasselbe<br />

wie «Bund» bedeutet. Interessant ist festzustellen,<br />

dass si eh 1917 in <strong>der</strong> italienischen Kammer<br />

und im Senat eine Gruppe «fascio parlamentare»<br />

bildete, welche sich zum Ziele setzte, eine<br />

Abwehrfront gegen die «Defaitisten», «die<br />

Mut- und Hoffnungslosen», zu errichten. 1919<br />

wurde in Mailand <strong>der</strong> erste «fascio di combattimento»,<br />

«Kampfbund», gegründet. Seine<br />

Mitglie<strong>der</strong> bestanden aus revolutionãren «Syndikalisten»<br />

d. h. Sozialrevolutionãren mit dem<br />

Ziel <strong>der</strong> Uebernahme <strong>der</strong> Produktionsmittel<br />

durch autonome Gewerkschaften sowie Sozialisten.<br />

Weil sie auf dieser Grundlage offenbar<br />

keinen Erfolg hatten, wurde 1920/21 eine drastische<br />

Kehrtwendung gemacht und plõtzlich<br />

<strong>der</strong> revolutionãre Sozialismus wie auch <strong>der</strong><br />

Kommunismus bekãmpft. Es ist kein Wun<strong>der</strong>,<br />

dass das bedrãngte Bürgertum auf di ese Bewe-<br />

gung einschwenkte. <strong>Die</strong> weitere Entwicklung<br />

von <strong>der</strong> kleinen «Ideologenpartei» bis zur allumfassenden<br />

Staatspartei erfolgte ãhnlich wie<br />

in Deutschland mit dem Nationalsozialismus.<br />

Was die Ideen des Faschismus anbelangt, waren<br />

auch diese verschiedenartiger Natur und<br />

keinesfalls einheitlich. Klassenkampfund «<strong>der</strong><br />

Wille zur Macht» bildeten die ehernen Grundlagen.<br />

D ara us folgte zwangslãufig di e N otwendigkeit<br />

hierarchisch-autoriãrer Führung <strong>der</strong><br />

Massen durch eine Elite. Z ur Entwicklung und<br />

nachfolgenden Festigung dieser Absichten<br />

gründete man die «Faschistische Partei».<br />

Zudem wurde die Idee des italienischen Nationalismus<br />

in sich aufgenommen und <strong>der</strong> Traum<br />

eines Mittelmeer-Imperiums- d em romischen<br />

Reiche entsprechend- getrãumt. Als Basis galt<br />

auch hier die Auffassung, dass <strong>der</strong> Einzelne<br />

vollstãndig als Glied des Staates darin aufzugehen<br />

hat und diszipliniert <strong>der</strong> absoluten Hierarchie<br />

verpflichtet ist. Dazu kam die ldee <strong>der</strong><br />

«korporativen Wrrtschaftsordnung», was die<br />

Parte i fur d en neutralen Beobachter alles an<strong>der</strong>e<br />

als «rechts» erscheinen lãsst. Interessant ist,<br />

dass <strong>der</strong> Faschismus <strong>der</strong> Rassenideologie ursprünglich<br />

fernstand, zusammengehend rnit<br />

dem Nationalsozialismus aber von diesem dazu<br />

«belebt» wurde. Indessen unternahmen die<br />

Faschisten keine Vernichtungsaktionen in <strong>der</strong><br />

Art <strong>der</strong> Nationalsozialisten.<br />

Es bleibt noch <strong>der</strong> Dritte irn Bunde, <strong>der</strong> Kommunismus.<br />

Er dürfte die heute am besten bekannte<br />

totalitãre ldeologie darstellen un d ist in<br />

seiner Art etwas prãziser zu erfassen. Das Wort<br />

selber kommt vom lateinischen «communis»<br />

was soviel wie «gemein, gemeinsam» bedeutet.<br />

<strong>Die</strong> Lehre sagt, das Privateigentum sei abzuschaffen,<br />

di e Produktionsmittel in das allgemeine<br />

Eigentum überzufuhren und den Konsum<br />

auf <strong>der</strong> Basis gemeinschaftlicher Lebensfuhrung<br />

und allgemeiner Gütergemeinschaft zu<br />

regeln. <strong>Die</strong> kulturellen Bedürfnisse aller Menschen<br />

sollten gleichmãssig befriedigt werden.<br />

Der Wille, diese Weltanschauung zu verwirklichen,<br />

entstand vor allem irn letzten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

mit dem Entstehen <strong>der</strong> industriellen Arbeitswelt.<br />

Mit <strong>der</strong> politischen Durchsetzung<br />

dieser Ziele mussten ebenso zwangslãufig wie<br />

bei den an<strong>der</strong>n erwãhnten Ideologien Diktaturen<br />

entstehen, welche das Gegenteil ihrer eigentlichen<br />

o<strong>der</strong> vermeintlichen Zielsetzung -<br />

die Menschlichkeit - erreichten.<br />

21


<strong>Die</strong> Republik<br />

Im Gegensatz zur Monarchie steht die Staatsform<br />

<strong>der</strong> Republik. Sie beinhaltet ein Staatsoberhaupt,<br />

welches über bedeutende politische<br />

Macht verfügt, vom Volk o<strong>der</strong> seiner Vertretung<br />

aber auf eine bestimmte Amtsdauer gewahlt<br />

wird. Beispiele: <strong>Die</strong> USA und Frankreich.<br />

<strong>Die</strong> Demokratie<br />

Grundsatzlich ist aufzwei Arten hinzuweisen:<br />

Di e direkte Demokratie ( unmittelbare) un d di e<br />

indirekte Demokratie (mittelbare ).<br />

Demokratie bedeutet Volksherrschaft, d. h.<br />

Herrschaft irn Namen und Auftrag des Volkes,<br />

unter seiner Kontrolle und Aufsicht. Von allen<br />

Führungs- o<strong>der</strong> Regierungsformen garantiert<br />

die Demokratie Freiheit und Würde des Menschen<br />

am besten, verlangt aber von ihrn ebenso<br />

hohe Verantwortung. Ohne Verantwortunggibt<br />

es keine Demokratie.<br />

<strong>Die</strong> indirekte Demokratie verlangt von ihren<br />

Bürgern nur die Wahl <strong>der</strong> Volksvertreter, welche<br />

im Namen und Auftrag des Volkes die<br />

Sachentscheide fállen. Das Volk als ganzes<br />

kann seinem Willen nur bei den Wahlen Ausdruck<br />

geben. Für uns bekanntestes Beispiel:<br />

<strong>Die</strong> Bundesrepublik Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> direkte Demokratie sollte uns am gelaufigsten<br />

sein, betrifft sie doch uns selber, die<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft, die jetzt<br />

das stolze Alter von 700 Jahren ausweisen<br />

kann.<br />

Das Volk übt seine Hoheitsrechte unmittelbar<br />

durch Wahlen und Abstimmungen aus. Dabei<br />

wahlt e s ni eh t n ur sein e Behõrden, son<strong>der</strong>n entscheidet<br />

auch über Sachfragen.<br />

Um die direkte Demokratie leben zu kõnnen,<br />

braucht es nebst einem hoch entwickelten Verantwortunsgefühl<br />

das Demokratieverstandnis.<br />

Es scheint dem heutigen Beobachter <strong>der</strong> politischen<br />

Szene, dass dieses sehr oft abhanden gekomrnen<br />

ist. Je<strong>der</strong>mann kann es leicht selber<br />

feststellen, wenn er die Inhalte unzãhliger Demonstrationen<br />

studiert o<strong>der</strong> Reaktionen <strong>der</strong><br />

bei demokratischen Abstimmungsresultaten<br />

Unterlegenen zur Kenntnis nimmt.<br />

Vorrangig bedeutet Demokratieverstandnis das<br />

Akzeptieren des mehrheitlichen Willens. Es ist<br />

ein demokratischer Grundsatz, von dem nicht<br />

abgegangen werden darf, erhalten wir doch<br />

sonst generelle Unsicherheit un d Unentschlos-<br />

senheit <strong>der</strong> Behõrden. Beiden Aspekten folgt<br />

di e allgemeine Unzufriedenheit. Staatsbürgerdemokratisch<br />

in die Min<strong>der</strong>heit versetzt - haben<br />

heute oft schwer, dies zu akzeptieren und<br />

setzen sich in Szene, statt den Entscheid anzunehmen.<br />

Sich unterziehen kõnnen gehõrt ebenso zum<br />

Demokratieverstandnis, ja eine Demokratie<br />

lebt geradezu davon. Wenn je<strong>der</strong> mit seinem<br />

Ko p f durch die Wand will, ist Anarchie di e Folge,<br />

was Gesetzlosigkeit sowie politisches, wirtschaftliches<br />

und soziales Chaos bedeutet.<br />

Z u di ese m Verstandnisbegriff gehõrt aber auch<br />

die Toleranz. Sie ist das «Schmiermittel» <strong>der</strong><br />

Demokratie. Das Wort komrnt vom lateinischen<br />

«tolerare» was soviel heisst wie ertragen<br />

o<strong>der</strong> auch Duldsarnkeit gegenüber dem von<br />

<strong>der</strong> Generallinie Abweichenden. Dabei ist zu<br />

beachten, dass Toleranz nie nur einseitig sein<br />

kann, sonst beginnt <strong>der</strong>en Handhabung zu ermüden<br />

und das Ueben <strong>der</strong> Duldsarnkeit geht<br />

langsam und sicher verloren. Toleranznehmer<br />

haben si e au eh den -gebern wie<strong>der</strong> entgegenzubringen-<br />

Konzessionen erfor<strong>der</strong>t es aufbeiden<br />

Seiten. Wir müssen auch begreifen lernen, dass<br />

Toleranz ebenfalls ihre Grenzen hat, bezogen<br />

auf die jeweiligen Zielsetzungen, damit trotzdem<br />

brauchbare und allen dienende Resultate<br />

erzielt werden kõnnen.<br />

1.4. <strong>Die</strong> Macht <strong>der</strong> Information<br />

Unter Information verstehen wir das Weitergeben<br />

jeglicher Art des Wissens. Das kann in<br />

Form von Bildung l Schule, Gestaltung, Mitteilungen,<br />

Nachrichten und Auskünften bestehen.<br />

Daraus entwickelte sich die Informatik,<br />

die wissenschaftliche Studienrichtung <strong>der</strong> Informationsverarbeitung<br />

- beson<strong>der</strong>s in Richtung<br />

elektronischer, digitaler Rechenanlagen -<br />

Computertechnik.<br />

Wer richtig informiert ist, besitzt Macht. Infolge<br />

seines speziellen Wissens "ist er An<strong>der</strong>n überlegen<br />

und kann entsprechend handeln; auch<br />

kann er mit seiner Information tun und lassen<br />

was ihrn gefàllt, sodass die Empfánger entwe<strong>der</strong><br />

nur unvollstandig o<strong>der</strong> aber falsch orientiert<br />

sind und daher nicht folgerichtig im Sinne<br />

<strong>der</strong> Realitaten, son<strong>der</strong>n irn Sinne irgendwelcher<br />

Interessen handeln.<br />

23


ln <strong>der</strong> direkten Demokratie ist eine reale und<br />

unverfàlschte Information j e nach Interessenlage<br />

lebensnotwendig. Wie wir aber tãglich erleben,<br />

wird <strong>der</strong> Staatsbürger nach allen Seiten<br />

hin informiert, mit Zugaben, mit Weglassungen<br />

o<strong>der</strong> überhaupt falsch.<br />

Wichtig fur den Staatsbürger ist es, dass er sich<br />

im stãndigen Kampfe mit sich selbst dazu erzieht,<br />

selbstãndig zu denken, damit er sich aus<br />

den vielen Informationen ein Urteil bildet und<br />

gemass seiner Ueberzeugung in <strong>der</strong> Lage ist,<br />

seine Meinung zu aussern und letzten Endes<br />

auch mit dem Stirnmzettel zu vertreten. <strong>Die</strong>s<br />

verlangt von ihm eine gehõrige Portion Selbstdisziplin,<br />

Aufmerksamkeit und auch den persõnlichen<br />

Willen, die direkte Demokratie zu leben.<br />

1.5. Das Versagen <strong>der</strong> Information<br />

Warum versagt Information sehr oft? Das zentrale<br />

Problem fur jeden Informanten ist das<br />

«Verstandenwerden». Wie oft kommt es doch<br />

vor, dass schon irn Gesprach zwischen zwei<br />

Menschen «nebeneinan<strong>der</strong> vorbeigesprochen»<br />

wird, wie man so schõn sagt. Damit e ine<br />

Information nicht versagt, muss auch zugehõrt<br />

werden kõnnen, eine Kunst, die je langer je<br />

mehr zu verschwinden scheint.<br />

<strong>Die</strong> Sensationslust und <strong>der</strong>en Ausnützung ist<br />

fur die kaufliche Information von grosser Bedeutung.<br />

Sie aussert sich vor allem in reisserischen<br />

Titeln. <strong>Die</strong> Hauptsache bleibt, dass <strong>der</strong><br />

Titel verkauft wurde. Seine Informativkraft<br />

geht dabei verloren o<strong>der</strong> weist in eine verschwommene<br />

un d ni eh t auszumachende Richtung.<br />

Zwei weitere Varianten sin d di e kaufmannische<br />

und die ideologische Information. Wahrend erstere<br />

ohne Hemmungen sogar Gegensatzliches<br />

anstrengt, um hohe Verkaufsziffern zu erreichen,<br />

verfàlscht letztere eine zunachst sachliche<br />

Information nach entsprechenden speziellen<br />

Weltanschauungen und hoffi, neue Anhanger<br />

zu fmden und die Unwilligen wenigstens etwas<br />

zu beeinflussen.<br />

Von hier ist <strong>der</strong> Weg zur Desinformation nicht<br />

mehr weit. Es ist eine Taktik, welcher sich alle<br />

diejenigen bedienen, die um die Macht <strong>der</strong> Information<br />

wissen und politisch Einfluss nehmen<br />

wollen. Zielsetzungen solcher Kreise ist<br />

24<br />

es, an die Schalthebel <strong>der</strong> Medienmacht zu gelangen.<br />

Es muss unser Bestreben sein, sachlich und offen<br />

zu informieren - eines <strong>der</strong> Ziele, welches<br />

sich die «<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong>» auf<br />

ihre Fahne geschrieben hat. Sie bemüht sich<br />

seit ihrem Bestehen, mit solchen Informationen<br />

aufklãrend in unserer Demokratie zu wirken.<br />

1.6. <strong>Die</strong> Vielfalt staatlicher<br />

Mechanismen<br />

Nachstehend untersuchen wir etruge dieser<br />

Mechanismen unserer direkten Demokratie.<br />

Das Stimm- und Wablrecht<br />

<strong>Die</strong>s dürfte wohl das bekarmteste Recht sein -<br />

ein Recht, an Abstirnmungen über Sachfragen<br />

und Wahlen teilzunehmen.<br />

Das Stirnmrecht steht grundsatzlich jedem<br />

mündigen Bürger zu. Unterschiede nach Geschlecht<br />

o<strong>der</strong> Rasse sind unzulassig (Ausnahme:<br />

Geistliche sind nicht in den Nationalrat<br />

wãhlbar. Art. 75 BV).<br />

Jede Stimme ist gleichwertig, Abstirnmungen<br />

und Wahlen verstehen sich frei je<strong>der</strong> fremden<br />

Beeinflussung und Befangenheit.<br />

Urnenabstirnmung und Urnenwahl haben geheirn<br />

und schriftlich zu geschehen. Das offene<br />

Handmehr an Gemeindeversammlungen,<br />

Landsgemeinden o<strong>der</strong> Parlamenten hat seine<br />

Berechtigung, sofern die Mõglichkeit besteht,<br />

geheirne Abstirnmung o<strong>der</strong> W ahi zu verlangen.<br />

<strong>Die</strong> Stimm- und Wahlzettel dürfen von aussen<br />

nicht voneinan<strong>der</strong> unterschieden werden konnen.<br />

Bei Abstirnmungen ist e s n ur mõglich, j a o<strong>der</strong><br />

nein zu sagen. Dabei ist es von grosser Wichtigkeit,<br />

wie die Fragen gestellt sind, damit auch<br />

klar geantwortet werden karm.<br />

<strong>Die</strong> Wablverfabren<br />

Von den Wahlverfahren ist dasjenige des Majorzes<br />

das direktere un d damit besser verstãndliche.<br />

Majorz bedeutet Mehrheitswahlverfahren.<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Wãhler entscheidet, die<br />

Min<strong>der</strong>heit geht lee r aus. Dabei muss e in Kandidat<br />

das absol u te Mehr ( die Hãlfte p l us e ine<br />

d er abgegebenen gültigen Stirnmen) erreichen,<br />

um gewãhlt zu sein. Werden in einem solchen<br />

Wahlgang nicht alle notwendigen Sitze besetzt,


wird ein zweiter Wahlgang notwendig. In <strong>der</strong><br />

Regel zãhlt hier das «Relative Mehr», d.h. die<br />

Verbliebenen mit den meisten Stimmen<br />

(Rangliste) sin d gewiililt.<br />

Der Vorteil des Majorzes besteht in <strong>der</strong> Wahl<br />

von Personlichkeiten. Im Majorzverfahren<br />

komrnen in Behorden eindeutige Resultate zustande,<br />

wirklich getragen von de r Mehrheit de r<br />

Wiihler. Nachteilig kann sich dabei auswirken,<br />

dass Min<strong>der</strong>heiten sich leicht als unterdrückt<br />

vorkommen und schwer haben, solche Re sul tate<br />

zu akzeptieren.<br />

<strong>Die</strong> Proporzwahl bedeutet Verhaltniswahl.<br />

H i er erhalten di e an e in er Wahl teilnehrnenden<br />

Parteien und Gruppierungen ihre Sitze im Verhãltnis<br />

zu den gewonnenen Stirnmen. <strong>Die</strong> zu<br />

wiililenden Kandidaten werden anhand <strong>der</strong><br />

Anzahl ihrer personlichen Stirnmen eingestuft<br />

und in dieser Reihenfolge auf die Anzahl gewonnener<br />

Sitze ihrer Partei o<strong>der</strong> Gruppierung<br />

aufgeteilt. <strong>Die</strong> Rangliste wird über die Zahl <strong>der</strong><br />

zu vergebenden Sitze hinaus weitergefi.ihrt und<br />

es entstehen die Ersatzrange, wobei diese Kandidaten<br />

bei einem Ausscheiden eines Gewiililten<br />

an dessen Stelle nachfolgen. Wir wiihlen auf<br />

diese Weise zuerst eine Partei o<strong>der</strong> Gruppierung<br />

und erst in zweiter Linie d en gewünschten<br />

Kandidaten.<br />

Auf diese Weise komrnen auch Min<strong>der</strong>heiten<br />

zu Sitzen, die si eh jedoch - wie die Praxis gezeigt<br />

hat - oft schlecht mit ihrem Status abfmden<br />

konnen. <strong>Die</strong>ses Manko wird in <strong>der</strong> Regel<br />

durch vermehrte Aktivitãten kompensiert, was<br />

sogar in e ine Art von Terror auf die Mehrheit<br />

ausmünden kann. Sitzungen werden unnotig<br />

verlangert; auch dies hat die direkte Demokratie<br />

zu ertragen.<br />

<strong>Die</strong> Initiative (Volksbegehren)<br />

Unter Initiative verstehen wir einen Anstoss<br />

geben. Im staatsrechtlichen Sinne ist di e Initiative<br />

ein Recht des Volkes, durch Unterschriftensammlung<br />

Vorschlage fur staatliche Erlasse<br />

wie Verfassungsan<strong>der</strong>ungen bzw. Erganzungen<br />

und Gesetze zu machen und darüber eine<br />

Volksabstirnmung zu verlangen. Eine rechtsgültig<br />

zustandegekomrnene Initiative muss von<br />

den Behorden innert vorgeschriebener Frist<br />

behandelt und zur Abstirnmung gebracht werden.<br />

Auf Bundesebene kennen wir n ur di e Verfassungsinitiative.<br />

100 000 Stimmbürger konnen<br />

26<br />

die Total- o<strong>der</strong> Teilrevision, Aen<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Bundesverfassung verlangen. <strong>Die</strong> Frist fur die<br />

Sarnmlung dieser Unterschriften betragt 18<br />

M ona te.<br />

Di e Bernische Staatsverfassung verlangt fur di e<br />

Gültigkeit einer Initiative 12 000 Unterschriften.<br />

Ist sie zustandegekomrnen, muss sie gemass<br />

Art. 8 Abs. 4 <strong>der</strong> Staatsverfassung ohne<br />

Verzug behandelt und <strong>der</strong> Volksabstirnmung<br />

unterbreitet werden.<br />

Für di e <strong>Stadt</strong> Bern sin d di e Details in Art. 9 und<br />

ff <strong>der</strong> Gemeindeordnung festgelegt.<br />

Das Referendum (Volksentscheid)<br />

Wie di e Initiative ist auch das Referendum e ine<br />

Einrichtung <strong>der</strong> direkten Demokratie. Damit<br />

hat das Volk zu Behordenentscheiden das letzte<br />

Wort. Wir unterscheiden zwischen dem «obligatorischen<br />

Referendum» und dem «fakultativen<br />

Referendum». De m «obligatorischen Referendum»<br />

sind auf Bundesebene folgende Gegenstande<br />

unterstellt un d müssen zwangslaufig<br />

zu einer Volksabstirnmung fi.ihren :<br />

- Alle Verfassungsvorlagen (Art. 123 BV)<br />

- Dringliche, allgemeinverbindliche Bundesbeschlüsse<br />

ohne Verfassungsgrundlage (Art.<br />

89bis/3 BV)<br />

- Kollektive Sicherheitsorganisationen/übernationale<br />

Gemeinschaften (Art. 85/5 BV)<br />

Z ur Annahme braucht es das Volks- und Standemehr<br />

(Art. 123 BV).<br />

Beirn «fakultativen Referendum» werden die<br />

Beschlüsse <strong>der</strong> Bundesversarnmlung nur dem<br />

Volk unterbreitet, wenn dies 50 000 Stirnmbürger<br />

durch Unterschriftensarnmlung o<strong>der</strong> 8<br />

Kantone in d er Referendumsfrist von 90 Tagen<br />

nach Veroffentlichung <strong>der</strong> Vorlage im Bundesblatt<br />

verlangen (Art. 89/2 B V). Hier entfállt de r<br />

Anspruch auf das Standemehr und es genügt<br />

das Volksmehr (Art. 89/2/3 B V). Z u folgenden<br />

Vorlagen kann das Referendum ergriffen werden:<br />

- Bundesgesetze/ Allgemeinverbindliche<br />

Bundesbeschlüsse (Art. 90/s BV)<br />

- Dringliche, allgemeinverbindliche Bundesbeschlüsse<br />

mit Verfassungsgrundlage<br />

(Art. 89bis/2 BV)<br />

- Unbefristete, unkündbare o<strong>der</strong> «restvereinheitlichende»<br />

volkerrechtliche Vertrage<br />

(Art. 89/3 BV)


Im Kanton Be m ist das Referendumsrecht sehr<br />

stark ausgebaut und in den Art. 6 und 6 ad und<br />

7 <strong>der</strong> Staatsverfassung geregelt. Es wurde in<br />

d en letzten zwanzig J ahren d ur eh das Einfiigen<br />

neuer Artikel erweitert und erganzt. Grundsatzlich<br />

benõtigt e in Referendumsbegehren im<br />

Kanton <strong>Bem</strong> 5 000 Unterschriften und ist innert<br />

3 Monaten nach Verõffentlichung des Beschlusses<br />

im Kantonalen Arntsblatt zu stellen.<br />

Eine Ausnahrne bildet die vom Grossen Rat<br />

beschlossene Erteilung einer Wasserkraftkonzession<br />

an õffentlichen Gewassem. Dafür sind<br />

15 000 Unterschriften nõtig, welche innert <strong>der</strong><br />

gleichen Zeit de m Willen für e ine Volksabstimmung<br />

Nachdruck geben müssen.<br />

<strong>Die</strong> Gemeindeordnung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern kennt<br />

das «Finanzreferendum» und halt im Art. 8<br />

Abs. 3 bezüglich des jahrlichen Gemeindeentscheides<br />

zurn Voranschlag <strong>der</strong> Verwaltungsrechnung<br />

fest: « ... eine beson<strong>der</strong>e Abstimmung<br />

über einzelne Posten ist auch dann anzuordnen,<br />

wenn sie von mindestens 1500 in<br />

Gemeindeangelegenheiten Stimmberechtigten<br />

unterschriftlich verlangt wird. . .. ein Begehren<br />

auf beson<strong>der</strong>e Abstimmung muss innerhalb<br />

von 30 Tagen nach Verõffentlichung<br />

des <strong>Stadt</strong>ratsbeschlusses im ,Anzeiger für die<br />

<strong>Stadt</strong> Be m' beim Gemein<strong>der</strong>at eingereicht w erden;<br />

kann die beson<strong>der</strong>e Abstirnmung über<br />

einzelne Posten nicht gleichzeitig mit <strong>der</strong> Abstimmung<br />

über den Voranschlag stattfrnden, so<br />

sind di ese, wenn d er übrige Voranschlag genehmigt<br />

wird, d er Gemeinde in e in er nachsten Abstirnmung<br />

vorzulegen.»<br />

<strong>Die</strong> Petition (Eingabe, Bittschrift)<br />

Unter Petition verstehen wir einen Antrag an<br />

die Behõrden, welcher in <strong>der</strong> Regel einen Vorschlag,<br />

eine Kritik o<strong>der</strong> eine Bitte beinhalten<br />

kann. Das Recht zu diesem Ersuchen stehtje<strong>der</strong>mann<br />

zu, z. B. auch Auslan<strong>der</strong>n, Gefángnisinsassen<br />

und Min<strong>der</strong>jahrigen. Das Petitionsrecht<br />

ist in Art. 57 d er BV ausdrücklich gewahrleistet<br />

und gehõrt zu den Menschenrechten.<br />

Was die Wirkung einer Petition anbetrifft tut<br />

man gut daran, sich davon nicht allzuviel zu erhoffen.<br />

Man muss sich bewusst sein, dass sie,<br />

im Gegensatz zur Initiative etwa, überhaupt<br />

ke ine rechtlich bindende Kraft entwickelt. <strong>Die</strong><br />

Behõrden sind dazu verpflichtet, sie entgegenzunehmen<br />

- w as aber dann mit d er Petition geschieht,<br />

steht ausschliesslich in ihrem Ermes-<br />

sen. Das Schicksal einer Petition ist es meist,<br />

abgelegt und vergessen zu werden ... wo kein<br />

Druck ist, passiert meistens nichts! Ausnahmen<br />

bestatigen die Regel.<br />

Das Delegationsprinzip<br />

Auch in einer direkten Demokratie wie <strong>der</strong><br />

«Schweizerischen Eidgenossenschaft» muss eine<br />

gewisse Ordnung herrschen, sonst wird die<br />

«Maschinerie» arbeitsunfàhig und kann innert<br />

nützlicher Frist keine brauchbaren Resultate<br />

erzielen. Dabei ist es wichtig, dass die notwendigen<br />

Arbeiten zur Entscheidfrndung in <strong>der</strong><br />

Gesetzgebung an konzentrierte und wo mõglich<br />

aus verschiedenen Parteien zusammengesetzte<br />

Gremien delegiert werden. Das Volk hal t<br />

es so mit seinen Parlamenten, die Kantone mit<br />

dem Stan<strong>der</strong>at und die verschiedenen Regierungen<br />

und Parlamente mit ihren Kommissionen.<br />

Der Vorteil des kleinen Gremiums ist es, sich<br />

<strong>der</strong> Sache fundierter anzunehmen. Einer solchen<br />

Kommission ist es eher mõglich, einen<br />

einstimmigen Antrag zu stellen und weitere<br />

stundenlange Diskussionen werden überflüssig.<br />

Recht, Rechtswege, Rechtsmittel<br />

<strong>Die</strong> Staatsgewalten setzen sich aus den folgenden<br />

drei Faktoren zusammen:<br />

- Gesetze zu erlassen (die Legislative)<br />

- Gesetze auszuführen (di e Exekutive)<br />

- Recht zu sprechen (Justiz o<strong>der</strong> Jurisdiktion)<br />

Z ur Zeit des «Gottesgnadentums», d. h. vor<br />

1798, war di e gesamte Staatsmacht ( alle drei genannten<br />

Faktoren) in <strong>der</strong> Hand von Fürsten<br />

o<strong>der</strong> bei uns <strong>der</strong> «Gnactigen Herren» und<br />

Landvõgten vereinigt.<br />

Es blieb dem franzõsischen Politiker, Schriftsteller<br />

und Staatsphilosophen Charles de Secondat<br />

Montesquieu, Baron de la Brecte (1689-<br />

1755) vorbehalten, bei uns- d. h. in Europaden<br />

Gedanken zur Trennung dieser «Gewaltfaktoren»<br />

grundlegend einzubringen. Mit seiner<br />

«Lehre de r Gewaltenteilung» hatte er e in en<br />

entscheidenden Einfluss auf die franzõsische<br />

Revolution und somit auf die Gestaltung <strong>der</strong><br />

spateren westeuropaischen Demokratien. Der<br />

Formulierung <strong>der</strong> amerikanischen Bundesverfassung<br />

(1787) wurde ebenfalls diese Lehre von<br />

Montesquieu zu Grunde gelegt.<br />

27


In unserer Eidgenossenschaft ist diese Gewaltentrennung,<br />

mit kleinen Ausnahmen, konsequent<br />

durchgesetzt (Personalunion von Legislativ-<br />

und Exekutiv-Prãsidialãmtern und Regierungsstatthalter<br />

l Gerichtsprãsident ). Di e<br />

Legislative bleibt dem Volk und seinen Vertretungen<br />

(Parlamenten) vorbehalten. <strong>Die</strong> Exekutive<br />

besorgen die Regierungen (Bundesrat/<br />

Regierungsrat/Gemein<strong>der</strong>at) mit ihren Verwaltungen.<br />

<strong>Die</strong> Gerichte sind mit <strong>der</strong> Rechtssprechung<br />

jeglicher Stufe betraut. So werden<br />

Machtballungen und Amtsmissbrauch vermieden,<br />

und die Behorden konnen gegenseitig als<br />

Kontrollorgane funktionieren. Dabei gilt es zu<br />

bedenken, dass gerade die Kontrollfunktionen<br />

an die Milizpolitiker jeglicher Stufe hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellen und es nicht immer moglich<br />

ist, innert nützlicher Frist entsprechend zu<br />

reagieren. Wie die Vergangenheit aber zeigt,<br />

hat sich <strong>der</strong> Machtmissbrauch in unserer<br />

Staatsorganisation, trotz <strong>der</strong> genannten<br />

Schwierigkeiten, ni e dauernd gehalten, un d di e<br />

«reinigenden Gewitter» kamen und kommen<br />

mit Sicherheit- auch wenn man als Staatsbürger<br />

oft das Gefühl hat, es gehe damit allzulange.<br />

Gesamthaft betrachtet muss man zur Feststellung<br />

kommen, dass die direkte Demokratie<br />

sich bewãhrt.<br />

Das Volk, d. h. <strong>der</strong> einzelne Staatsbürger, hat<br />

bei uns aber nicht nur die Moglichkeit <strong>der</strong> Zustimmung<br />

o<strong>der</strong> Ablehnung, son<strong>der</strong>n verfügt<br />

über eine ganze Reihe von Rechtsmitteln, um<br />

Behordenentscheide, j a sogar Volksentscheide<br />

mit Beschwerden anzufechten und neu beurteilen<br />

zu lassen.<br />

Bei den Arten dieser Rechtsmittel kennen wir<br />

di e Beschwerde, den Rekurs, di e Verwaltungsbeschwerde,<br />

die Prozessbeschwerde, die Berufung<br />

o<strong>der</strong> Appe/lation, die Nichtigkeits- o<strong>der</strong> Kassationsbeschwerde,<br />

das Wie<strong>der</strong>aujnahme- o<strong>der</strong><br />

Revisionsbegehren und die Staatsrechtliche Beschwerde.<br />

Di e Wirkung di e ser Rechtsmittel hemmt in d er<br />

Regel die Rechtskraft <strong>der</strong> angefochtenen Themen,<br />

sofern die dazu notwendigen Fristen<br />

beachtet wurden.<br />

Bei unserer heutigen direkten Demokratie ist<br />

<strong>der</strong> Anwendungsbereich dieser Rechtsmittel<br />

so weitgehend ausgebaut, dass notorische Stãnkerer<br />

un d Miesmacher di e absol u t lega! e Moglichkeit<br />

haben, alles undjedes zu hintertreiben<br />

o<strong>der</strong> zumindest zu verzogern. Es fragt sich, ob<br />

28<br />

wir uns hier mit <strong>der</strong> Zeit nicht beschrãnken<br />

müssen, sonst b este h t di e Gefahr, dass wir nicht<br />

mehr konkurrenzfàhig bleiben. An un d für si eh<br />

sind diese Rechtsmittel wohl richtig, aber sie<br />

verlangen von ihren «Handhabern» ein hohes<br />

Verantwortungsgefühl.<br />

<strong>Die</strong> Amtsdauer<br />

Un te r Amtsdauer verstehen wir d en Zeitraum,<br />

in welchem ein «Gewãhlter» seine entsprechende<br />

Funktion auszuüben hat. Sie betrãgt in<br />

den meisten Fãllen vier Jahre und weniger. Es<br />

ist verstãndlich, dass ein politisch tãtiger<br />

Mensch danach trachtet, nach vier Jahren wie<strong>der</strong>gewãhlt<br />

zu werden. Statt sich voU und ganz<br />

seiner ihm vom Volk übertragenen Aufgabe<br />

widmen zu konnen, muss er grosse Teile <strong>der</strong><br />

ihm zur Verfügung stehenden Zeit di ese r Tatsache<br />

zuordnen. Di e s flihrt sehr oft zu e in er o b erflãchlichen<br />

und effekthascherischen Schlagzeilenpolitik,<br />

di e jeglicher geistigen Tiefe entbehrt<br />

und nur dazu dient, beirn weniger wissenden<br />

Staatsbürger Zustimmung zu holen.<br />

<strong>Die</strong> Schwierigkeit liegt aber darin, dass dieser<br />

Vorgang offenbar notwendig ist, und deshalb<br />

nur etwa zwei Jahre ohne «Wahldruck» gearbeitet<br />

werden kann. Vielleicht würde eine Verlãngerung<br />

de r Amtsdauer auf sechs J ahre etwas<br />

bringen; die «Effizienzstrecke» konnte so auf<br />

vier Jahre ausgedehnt und das Ganze etwas<br />

«beruhigt» werden. Insbeson<strong>der</strong>e di e Arbeit in<br />

den Kommissionen profitiert von Erfahrung<br />

und Kontinuitãt.<br />

Das Parlament<br />

Der Ausdruck, mit de m wir heute di e Volksvertretungen<br />

aller Stufen und Namen (National-,<br />

Stãnde-, Gross-, Land-, Kantons-, <strong>Stadt</strong>-, o<strong>der</strong><br />

Grosser Gemein<strong>der</strong>at) umschreiben, kommt<br />

wie so vieles aus dem lateinischen «parlamentum»<br />

= Besprechung, o<strong>der</strong> dem franzosischen<br />

«parler» = sprechen.<br />

Er hat vor allem mit dem Begriff «zusammen<br />

sprechen» irn Sinne von diskutieren - sprechen,<br />

zuhoren und antworten, erortern und<br />

überzeugen - zu tun.<br />

<strong>Die</strong> Fãhigkeit aber, in geordneten Bahnen und<br />

irn urnfassenden Sinn von «Parlament» sich zu<br />

ãussern und auch zuzuhoren, scheintje lãnger<br />

j e schwieriger zu werden. Das Sprechen imParlament<br />

di en t sehr oft dazu, Monologe zu halten


und Standpunkte ohne jegliche Verãn<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />

zu verkünden. Beim Sprechen im<br />

Parlament sind praktisch fiir jedes Mitglied die<br />

Meinungen bereits perfekt; es konnte abgestimmt<br />

werden. Das erklart denn auch, warum<br />

sich fiir den Zuschauer auf den Tribünen immer<br />

dasselbe Bild von schwatzenden, schlafenden,<br />

giihnenden o<strong>der</strong> zeitungslesenden Volksvertretern<br />

bietet. Am Schlusse des «Sprechens»<br />

muss schliesslich abgestimmt werden,<br />

daher lohnt sich das «herumsitzen» trotzdem,<br />

nur konnte es mit etwas mehr Bescheidenheit<br />

und Vernunftgehorig abkürzt werden. Zeitweise<br />

stimmen strapazierte Parlamentarier sogar<br />

gegen ihren eigenen Willen, da sie das notige<br />

Konzentrationsvermogen nicht mehr aufbringen.<br />

Dazu kommen an<strong>der</strong>e Probleme, wie z. B. das<br />

stete Ansteigen einer Flut von zu erledigenden<br />

Geschaften. Dass diese Flut willentlich und<br />

sehr oft unnotigerweise «gemacht» wird, vielfach<br />

n ur, um sich zu produzieren und etwas getan<br />

zu haben, ist e in weiterer Aspekt d er heutigen<br />

Politik.<br />

Der Parlamentsbetrieb ist an sich schwerfállig.<br />

<strong>Die</strong>s fiihrt zu überfiillten Traktandenlisten, die<br />

innert nützlicher Frist nicht mehr abgetragen<br />

werden konnen; <strong>der</strong> ganzen gesetzgeberischen<br />

Arbeit droht damit die Unfáhigkeit, Probleme<br />

zu lüsen. Redezeitbeschriinkungen taugen<br />

nicht viel, da sie ohne weiteres mit mehreren<br />

Rednern zu kompensieren sind. Man wird sich<br />

ohne Zweifel einiges einfallen lassen müssen,<br />

um über diese Schwierigkeiten hinwegzukommen;<br />

moglicherweise sind unpopuliire Massnahmen<br />

zu ergreifen - das Errichten einer %­<br />

Hürde etwa, damit eine Gruppierung in einem<br />

Parlament Einsitz nehmen kann.<br />

<strong>Die</strong> «Kleine Anfrage»: Sie wird durch das Parlamentsmitglied<br />

schriftlich eingereicht und die<br />

Exekutive muss schriftlich antworten, worauf<br />

von d er fragenden Person erklart werden kann,<br />

o b sie von d er Anwort befriedigt ist o<strong>der</strong> ni eh t.<br />

<strong>Die</strong> «lnterpellation»: Sie ist eine «verschiirfte<br />

Anfrage», welche durch die Exekutive zu<br />

beantworten ist und hernach im Rat diskutiert<br />

werden kann. Jedes Parlamentsmitglied hat das<br />

Recht, dazu Stellung zu nehmen.<br />

Das «Postulat» ist e in Wunsch o<strong>der</strong> eine Anregung.<br />

Es wird von <strong>der</strong> Exekutive zur Prüfung<br />

entgegengenommen o<strong>der</strong> abgelehnt. In jedem<br />

Falle ist es mit Mehrheitsbeschluss des Rates<br />

zu überweisen, stillschweigend, falls es unbestritten<br />

ist. Bei einem überwiesenen Postulat<br />

hat die Exekutive einen Prüfungsbericht zu erstellen,<br />

aus d em hervorgeht, o b das Resultat positiv<br />

o<strong>der</strong> negativ ausfállt.<br />

Als zwingende Form gilt di e «Motiom>. Si e geht<br />

den gleichen Weg wie das Postulat, hat dieselben<br />

Auswirkungen auf den Ratsbetrieb und<br />

muss bei Ueberweisung in eine Exekutiv-Vorlage<br />

münden, die ihrerseits wie<strong>der</strong> zu besprechen<br />

und darüber zu entscheiden ist. <strong>Die</strong> Motian<br />

ist imperativ zu redigieren: «Der Gemein<strong>der</strong>at<br />

wird ersucht o<strong>der</strong> beauftragt, zu di ese r Saebe<br />

dem Parlament eine Vorlage zu unterbreiten.»<br />

J e nach politischer Beurteilung <strong>der</strong> Lage<br />

sieht si eh e in Motionar manchmal gezwungen,<br />

seinen Vorstoss in die weniger verbindliche<br />

Form des Postulates umzuwandeln.<br />

1.7. <strong>Die</strong> Gefahr<br />

<strong>der</strong> staatsbürgerlichen Resignation<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Staatsbürger<br />

<strong>Die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen sind mit dem stãndigen<br />

Ausbau unserer direkten Demokratie in den<br />

letzten Jahrzehnten gewaltig gestiegen, j aman<br />

kann wohl von einer Masse von Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den heutigen Staatsbürger sprechen -<br />

sie hat die Tendenz, keinesfalls kleiner zu werden.<br />

Je<strong>der</strong> detailliertere Ausbau unserer Gesetze<br />

erschwert die Moglichkeit fl.ir den Einzelnen,<br />

die Uebersicht zu behalten, und verleitet<br />

immer mehr zu politischer Abstinenz.<br />

So gibt es einerseits den Staatsbürger, <strong>der</strong> sich<br />

ganz einfach überfor<strong>der</strong>t fiihlt un d an<strong>der</strong>erseits<br />

solche, di e sich auf d en Standpunkt stellen: «Es<br />

hat keinen Sinn, was soll ich, ,di e da o ben" machen<br />

sowieso, was sie wollen.» Beim System<br />

<strong>der</strong> direkten Demokratie ist die <strong>Bem</strong>erkung<br />

fehl am Platze und fállt auf diejenigen zurück,<br />

die sie anwenden.<br />

Als weitere Kategorie stellen wir noch den<br />

Staatsbürger fest, dem es ganz einfach zu gut<br />

geht und de r si eh deshalb mit «diesen Dingen»<br />

nicht befassen mag.<br />

<strong>Die</strong> Unfàhigkeit, Probleme zu IOsen<br />

U m in unserem System etwas zu bewegen o<strong>der</strong><br />

zu verãn<strong>der</strong>n, braucht es - wie wir in den vor-<br />

29


gangigen Ausftihrungen gesehen haben - Tausende<br />

von Unterschriften, grossen persõnlichen<br />

Einsatz und viel Zeit. Ist endlich das Ziel<br />

einer Abstirnmung erreicht, ist <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong><br />

Sache keinesfalls sicher: Es kann immer noch<br />

Einsprache erhoben werden, was in <strong>der</strong> Regel<br />

eine Verzõgerung nach si eh zieht, j a sogar die<br />

Ausftihrung unrnõglich machen kann.<br />

Es kommt dazu, dass Behõrden heute sehr oft<br />

in si eh uneinig sind und ni eh t wagen, e in en eindeutigen<br />

Entscheid zu fallen. <strong>Die</strong>s wird oft mit<br />

einer «toleranten Haltung» begründet; dabei<br />

wird vergessen, dass di e Toleranz dort ihre Stãrke<br />

zeigt, w o si e ihre Grenzen hat. Goethe: «Di e<br />

rechte Zeit zum Handeln jedesmal verpassen,<br />

nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.»<br />

Falsche Beurteilung <strong>der</strong> Lage<br />

durch den Staatsbürger<br />

Als klassisches Beispiel zu diesem Thema und<br />

<strong>der</strong> gegensatzlichen Reaktion vieler Bürger ist<br />

unser Zeitgesetz. Man erinnere sich: gegen die<br />

Einftihrung <strong>der</strong> Sommerzeit wurde das Referendum<br />

ergriffen. Vor dem Volke fand das Gesetz<br />

keine Gnade, und wir wurden damit zur<br />

europaischen Zeitinsel.<br />

An dieser Situation konnten unsere Behõrden<br />

begreiflicherweise keine Freude haben, sie<br />

musste rasch gean<strong>der</strong>t werden. Rechtlich einwandfrei<br />

- jedoch ftir unsere demokratischen<br />

Mühlen zu schnell - wurde die Vorlage erneut<br />

vor das Volk gebracht. Obwohl di ese s Vorgehen<br />

beirn Souveran Unzufriedenheit auslõste, fand<br />

niemand die nõtige Energie zu einem zweiten<br />

Referendum; das Ungewollte wurde zum Gesetz,<br />

absolut zu Recht, entgegen vieler an<strong>der</strong>er<br />

Meinungen.<br />

Wie ist d er Resignation entgegenzuwirken?<br />

Resignation o<strong>der</strong> «Ergebung in das Schicksal»<br />

kann nicht <strong>der</strong> Zustand aktiven Staatsbürgertums<br />

sein. Ihr sind die geistige Bereitschaft,<br />

Verantwortungsbewusstsein und dynamische<br />

Kraft zum Handeln entgegenzusetzen.<br />

<strong>Die</strong>s kann konkret bedeuten - um einige Beispiele<br />

zu nennen:<br />

- aktive Mitarbeit in jeglicher Form<br />

- Akzeptanz von Mehrheitsbeschlüssen<br />

- sich um Informationen selbst bemühen<br />

- gedankliche Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Abstimmungsvorlagen<br />

- Probleme erkennen, analysieren und Lõsungen<br />

dazu vorschlagen<br />

- Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Menschen<br />

üben<br />

- Bereitschaft zum Konsens entwickeln<br />

Ist mit diesen Dingen in erster Linie je<strong>der</strong><br />

Staatsbürger selbst angesprochen, sind es natürlich<br />

auch die Schulen aller Stufen, die hier<br />

aufklãrend wirken müssen. N ur so wird e ine direkte<br />

Demokratie ihrem Zweck entsprechend<br />

leben kõnnen.<br />

31


2. <strong>Die</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

und des Kantons <strong>Bem</strong><br />

<strong>Bem</strong>ühungen um die staatsbürgerliche und nationale<br />

Bildung des Schweizervolkes sin d schon<br />

seit 1830 mehrfach festzustellen. Beson<strong>der</strong>s<br />

hervorgehoben werden muss ein von Bundesrat<br />

Numa Droz 1885 herausgegebener Leitfaden<br />

«Der bürgerliche Unterricht» mit dem<br />

Motto: «<strong>Die</strong> Demokratie ohne Aufklãrung ist<br />

eine Geissel». Konkreter werden die Anstrengungen<br />

zu Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. So<br />

sprach 1906 Bundesrat Emil Frey in Liestal vor<br />

den Delegierten <strong>der</strong> Schweizerischen Gemeinnützigen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> zum Thema «Über die<br />

Erziehung <strong>der</strong> schweizerischen Jungmannschaft<br />

zur Erfüllung ihrer Bürgerpflichten» und<br />

1908 in Luzern vor dem gleichen Auditorium<br />

« Über di e Bürgerschule, di e unsere J ugend auf<br />

das politische Leben vorbereiten soll».<br />

Base l kommt die Ehre zu, vom Wort zur Tat geschritten<br />

zu sein; denn 1910/11 begründete Johann<br />

Weber den ersten schweizerischen Staatsbürgerkurs.<br />

<strong>Die</strong> Saat fiel auf guten Boden;<br />

schon 1915116 registrierten wir staatsbürgerliche<br />

Abende in Arbon, Basel, Bern, Biel, Burgdorf,<br />

Frauenfeld, Genf, St. Gallen, Kreuzlingen,<br />

Langenthal, Lausanne, Liestal, Luzern,<br />

Moglesberg, Olten, Romanshorn, Rorschach,<br />

SchafThausen, Thun, Zug und Zürich.<br />

Zwei Mãnner haben si eh zu jen er Zeit um die<br />

Sache <strong>der</strong> «<strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>»<br />

beson<strong>der</strong>s verdient gemacht: Stãn<strong>der</strong>at Emil<br />

Wettstein, <strong>der</strong> 1915 auf Bundesebene in einer<br />

Motion den «Erlass einiger Bestimmungen zur<br />

Fõr<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> staatsbürgerlichen Erziehung»<br />

for<strong>der</strong>te, und Nationalrat Felix Koch, dessen<br />

Thesen «Stãrkung des nati onal en Empfmdens,<br />

Heranbildung urteilsfáhiger, tüchtiger Staatsbürger,<br />

Festigung des politischen und sozialen<br />

Verantwortungsgefühls» 1917 zum Zusarnmenschluss<br />

de r schweizerischen Kursleiter führten.<br />

Am 18. J uni 1918 fiel dieser Pionier <strong>der</strong> nationalen<br />

Erziehung <strong>der</strong> Grippe zum Opfer. Werdegang<br />

und Werk dieser Persõnlichkeit sind<br />

beeindruckend, beson<strong>der</strong>s wenn man bedenkt,<br />

dass er mit 36 Jahren aus di ese r Zeit abberufen<br />

wurde.<br />

Felix Koch wurde im Jahre 1882 als Bürger von<br />

Tamins (GR) geboren. Er besuchte die Kantonsschule<br />

in Chur, trat nach dem Abschluss<br />

als Lehrling in den Churer Postdienst und wurde<br />

anschliessend Aspirant in St. Moritz und<br />

Pontresina. Wãhrend 1 1 /2 Jahren besuchte er<br />

Vorlesungen über Staatsrecht in Lausanne und<br />

studierte hernach 6 Jahre an <strong>der</strong> Universitãt<br />

Bern Volkswirtschaft und Geschichte.<br />

Sein e grosse Arbeitskraft galt vielerlei Dingen.<br />

So arbeitete er vorerst als Postbeamter in Chur<br />

und wurde Sekretãr des Vorstandes des Verbandes<br />

Schweizerischer Postbeamten. Zum Generalsekretãr<br />

<strong>der</strong> FDP Schweiz ernannt und als<br />

<strong>Stadt</strong>rat von Bern gewãhlt, erfolgte spãter sein e<br />

Wahl zum stellvertretenden schweizerischen<br />

Parteiprãsidenten <strong>der</strong> FDP. Er ist auch Grün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Jungfreisinnigen. Bald erfolgte seine<br />

Wahl in den Nationalrat, dazu seine Berufung<br />

in den SUVA-Verwaltungsrat. Gleichzeitig betãtigte<br />

er sich als Redaktor des «Staatsbürgers»<br />

sowie als Mitarbeiter <strong>der</strong> «Post- und Telegraphenzeitung»<br />

und am «Bund».<br />

Aus heutiger Sicht mag e s erstaunen, wie di ese r<br />

junge Mann seine ganze Kraft für die Fõr<strong>der</strong>ung<br />

seiner Mitbürger einsetzte, weit vorausdenkend<br />

und uneigennützig.<br />

Der Aufschwung <strong>der</strong> staatsbürgerlichen Bewe­<br />

. gung erregte schweizerisches Aufsehen. Studien<br />

e ine r 1920 an de r 9. Kursleiterkonferenz in<br />

Luzern bestellten Son<strong>der</strong>kommission, <strong>der</strong> Dr.<br />

Ernst Steinmann als Prãsident, Rektor A.<br />

Wyss, <strong>der</strong> spãtere Nationalrat Dr. H. Hãberlin,<br />

Dr. A. Baumann, <strong>der</strong> spãtere luzemische Regierungsrat<br />

J.Wismer, Rektor Dr. Trepp und<br />

Parteisekretãr Zãch angehõrten, führten 1924<br />

in Olten zur Gründung des «Schweizerischen<br />

Vereins <strong>der</strong> Staatsbürgerkurse». Von 1939-1948<br />

nannte si eh di e Organisation « Verein für staatsbürgerlicheBildung»,<br />

um sicham24./25. April<br />

1948 in S t. Gallen d en heute noch geltenden Titel<br />

«Schweizerische <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong>»<br />

zu geben. Eine eingehend vorbereitete<br />

Statutenrevision straffte die organisatorische<br />

Funktion <strong>der</strong> lokalen Sektionen, <strong>der</strong> Kantonalverbãnde<br />

und des schweizerischen Zentralvor-<br />

33


standes un d wurde d er programmatischen Aufgabe<br />

des Landesverbandes besser gerecht.<br />

Di e Aufgaben d er <strong>Gesellschaft</strong> wurden au eh zu<br />

Rkhtlinien kantonaler und ortlicher <strong>Gesellschaft</strong>en.<br />

In den Artikeln 2-4 sind Zweck und<br />

Ziel festgehalten: «In Nachachtung <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

schweizerischen Bundesverfassung von 1848<br />

nie<strong>der</strong>gelegten Grundsatzen unseres demokratischen,<br />

liberalen und sozialen Staates bezweckt<br />

sie die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> staatsbürgerlichen<br />

Bildung und <strong>der</strong> nationalen Erziehung<br />

des Schweizervolkes. In allen unseren <strong>Bem</strong>ühungen<br />

dominiert die ldee <strong>der</strong> Toleranz. Wtr<br />

überlassen es den politischen Parteien unseres<br />

Landes- e ine Demokratie ohne Parte i en ist undenkbar<br />

- zu den strittigen Fragen des Tages<br />

Stellung zu beziehen. Bei aller Respektierung<br />

<strong>der</strong> sprachlichen, konfessionellen und sozialen<br />

Unterschiede sin d di e Wahrung d er staatserhaltenden<br />

Einigkeit und die Sicherung des gemeinsamen<br />

Bedürfnisses nach Freiheit, Recht<br />

und Unabhangigkeit oberstes Zieljeglicher Tatigkeit.<br />

Das allgemeine Interesse an den Angelegenheiten<br />

des Staates soll gepflegt und gefór<strong>der</strong>t<br />

werden. Jede Diktatur, von welcher Seite<br />

sie auch komme, wird strik:te abgelehnt.»<br />

34<br />

Seitdem 7. Juni 1952 bestand bei uns<strong>der</strong>«Kantonalverband<br />

Bernischer Staatsbürgerkurse»,<br />

ab 1957- gemass den vorhandenen Unterlagen<br />

- «<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> des Kantons<br />

Bern» benannt und die ortlichen staatsbürgerlichen<br />

Organisationen im Kanton Bern umfassend.<br />

Das Ziel wurde in Art. l wie folgt umschrieben:<br />

«Der Verein bezweckt den Zusammenschluss<br />

und die Ausbreitung <strong>der</strong><br />

Staatsbürgerkurse irn Kanton Bern. Er will die<br />

staatsbürgerliche Bildung und Erziehung aller<br />

Volkskreise, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Jugend, nach<br />

d en Grundsatzen e in er demokratischen, libera­<br />

Jen und sozialen Weltanschauung fór<strong>der</strong>n. Er<br />

ist keiner politischen Partei und Konfession<br />

verpflichtet».<br />

<strong>Die</strong> «<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> des Kantons<br />

Bern» floriert auch heute und hat sich im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre den For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zeit angepassst.<br />

Sie verfugt über initiative Sektionen:<br />

Bern, Kirchberg, Ligerz, Pieterlen, Thun. Zur<br />

Zusammenarbeit angeschlossen haben si eh die<br />

Volkshochschulen Langenthal, Huttwil, Lyss<br />

und <strong>der</strong> Verkehrs- und Verschonerungsverein<br />

Erlach.


<strong>3.</strong> <strong>Die</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong><br />

Es müssen nicht irnmer 25, 50 o<strong>der</strong> 75 Jahre<br />

sein! <strong>Die</strong>smal gilt für unsere ureigenste <strong>Gesellschaft</strong><br />

das Motto: «Man muss die Peste feiern<br />

wie sie fallen.» 800 Jahre alt ist Bern geworden,<br />

700 Jahre die Schweizerische Eidgenossenschaft,<br />

und die <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern kann hier ebenfalls runde 40<br />

Jahre beisteuern; Grund genug Rückschau zu<br />

halten sowie aufzuzeigen, was sie leistete und<br />

weiterhin leistet.<br />

<strong>3.</strong>1. <strong>Die</strong> Vorgeschichte<br />

Wie wir bei den Ausfiihrungen über die<br />

«Schweizerische <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong>»<br />

gelesen haben, ist au eh Bern 1915116 als<br />

Ort mit «<strong>Staatsbürgerliche</strong>n Abenden» genannt.<br />

Im Jahresbericht des Gründungsjahres 1951/<br />

1952 entnehmen wir aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> unseres ersten<br />

Prasidenten, Herrn Hermann Müller, zur<br />

Entwicklungsgeschichte d er Bernischen Staatsbürgerkurse<br />

und <strong>der</strong> Nachfolgeorganisation<br />

«<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

Bern» folgendes:<br />

«Zwar konnten wir kein genaues Entstehungsdaturn<br />

feststellen, doch bestehen genügend<br />

Anhaltspunkte, um den Beginn <strong>der</strong> staatsbürgerlichen<br />

Tatigkeit auf die Jahre des ersten<br />

Weltkrieges zurückzufuhren.<br />

Von den Jahren 1923-1935 wissen wir, dass <strong>der</strong><br />

heutige (1952) Vorsteher <strong>der</strong> stadtischen Ausgleichskasse,<br />

Herr Fürsprecher Paul Müller,<br />

den Staatsbürgerkurs in Bern leitete. Von den<br />

200-300 eingeschriebenen Mitglie<strong>der</strong>n, die einen<br />

Jahresbeitrag von Fr. 4.- entrichteten, rekrutierte<br />

sich <strong>der</strong> grosste Teil aus Schülern <strong>der</strong><br />

35


oberen Klassen un d Studenten. Ne ben d er Veranstaltung<br />

offentlicher Vortriige wurden eigentliche<br />

Kurse und Besichtigungen, ja sogar eine<br />

Auslandsreise durchgefuhrt. In einem eigenen<br />

Orchester pflegte man die Musik und trug<br />

gleichzeitig zum Gelingen des alljiihrlichen<br />

Unterhaltungsabends bei. <strong>Die</strong> Nichtmitglie<strong>der</strong><br />

bezahlten ftir den Besuch <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

ein Eintrittsgeld von Fr. -.50 bis Fr.l.-.<br />

Der Nachfolger von Herrn Müller liess <strong>der</strong> Organisation<br />

offenbar nicht mehr die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Sorgfalt angedeihen, so dass <strong>der</strong> gesamte<br />

Mitglie<strong>der</strong>bestand innert drei Jahren abgebaut<br />

w ar.<br />

Eine neuerliche Lücke in den Unterlagen darf<br />

nicht im Sinne eines Stillstandes gedeutet werden.<br />

Si e ist vielmehr rnit e in er privaten Sekretariatsftihrung<br />

zu erklãren.<br />

Ãn diese Zeitspanne schliesst e ine lange Periode<br />

an, wiihrend <strong>der</strong>- unter stãndigem Wechsel<br />

<strong>der</strong> Kommissionen und Leiter - mehrheitlich<br />

offentliche Vortriige sowie einige Kurse und Besichtigungen<br />

geboten wurden. Als Beson<strong>der</strong>heit<br />

darf wohl di e vorübergehende Aufstellung<br />

eines Scheinparlamentes gewertet werden, das<br />

mit d em inzwischen entstandenen (un d heute<br />

wie<strong>der</strong> verschwundenen, Anm. d. Verf.) Jugendparlament<br />

zu vergleichen ist.<br />

Beijiihrlichem Wechsel von Leitung und Kommissionen<br />

war kaum an eine kontinuierliche<br />

Weiterfuhrung <strong>der</strong> Staatsbürgerkurse, noch an<br />

eine Entwicklung zu denken. So mussten wiihrend<br />

einigen Jahren in aller Eile notdürftige<br />

Prograrnme aufgestellt werden, die oft n ur teilweise<br />

zur Durchfuhrung gelangten. Erst 1948-<br />

1950 begann si eh wie<strong>der</strong> e ine Aufbauarbeit anzubahnen.»<br />

<strong>3.</strong>2. <strong>Die</strong> Gründung<br />

Der eigentliche Gründungsakt vollzog sich am<br />

20. Februar 1951 im L Stock des Hotel Biiren in<br />

Bern. Vorerst wurde die Bezeichnung «Staatsbürgerkurse<br />

Bern» gewãhlt. Schon an <strong>der</strong><br />

Hauptversamrnlung vom 2<strong>3.</strong> J uni 1952 im Bürgerhaus<br />

beschloss diese indessen die Umbenennung<br />

in «<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> d er<br />

<strong>Stadt</strong> Bern».<br />

<strong>Die</strong> Gründungsstatuten hatten in Art. l, dem<br />

«Zweckartikel» den folgenden Wortlaut:<br />

36<br />

«Unter <strong>der</strong> Bezeichnung ,Staatsbürgerkurse<br />

Bern" (spiiter mit dem neuen Namen überstempelt)<br />

besteht ein Verein gemiiss Art. 60 ff<br />

ZGB. Er bezweckt die staatsbürgerliche Ausbildung<br />

aller Volkskreise nach den Grundsiitzen<br />

unseres liberaldemokratischen Staats und<br />

fór<strong>der</strong>t di e vaterlãndische Gesinnung durch offentliche<br />

Veranstaltungen, Kurse usw. Er sucht<br />

vor allem die Jugend zu verantwortungsbewussten<br />

Bürgern heranzubilden.»<br />

Im weitern wurden in dieser konstituierenden<br />

Versammlung vom 20. Februar 1951 folgende<br />

Beschlüsse gefasst:<br />

- Das erste Vereinsjahr dauert vom 20. Februar<br />

1951 bis zum 30. J uni 1952.<br />

- Der Mitglie<strong>der</strong>beitrag fur das erste Vereinsjahr<br />

wird auf Fr. <strong>3.</strong>-- festgelegt.<br />

- Vorstandsmitglie<strong>der</strong> sind nicht beitragspflichtig.<br />

Allfallige Entschiidigungen fur geleistete<br />

Arbeiten werden vorbehalten.<br />

- Es sind die notwendigen Unterlagen zur<br />

Mitglie<strong>der</strong>werbung bereitzustellen, darnit<br />

moglichst bald begonnen werden kann.<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Das l. Vereinsjahr<br />

Zur Bewiiltigung <strong>der</strong> anstehenden Aufgaben<br />

waren zwolfSitzungen des Vorstandes notwendig.<br />

Wie wir se h en, musste gleich zu Beginn erhebliche<br />

«Hintergrundarbeit» geleistet werden.<br />

Obschon die Erwartungen offenbar nicht ganz<br />

befriedigten, zeigte <strong>der</strong> Bestand am Ende des<br />

ersten Vereinsjahres 27 Einzel- un d 7 Kollektivmitglie<strong>der</strong><br />

und 7 Gonner.<br />

Z ur Verbreitung des staatsbürgerlichen Gedankenguts<br />

wurden Merkblãtter verteilt o<strong>der</strong> aufgelegt.<br />

Ne ben <strong>der</strong> Zusammenstellung des Winterprogramms<br />

1951/52 befasste sich <strong>der</strong> Vorstand<br />

mit e ine m Entwurf zur folgenden Saison.<br />

Di ese r sollte zum Teil auf die «Bernische 600-<br />

Jahr-Feier»- damitwar«600 Jahre Bern in<strong>der</strong><br />

Eidgenossenschaft» 1353-1953 gemeint- abgestirnmt<br />

werden. Man sah darin eine Zweiteilung<br />

vor: Kurse un d offentliche Veranstaltungen<br />

sollten d em Ganzen Form und Gestalt geben.<br />

Über die Veranstaltungen irn Gründungsjahr<br />

weiss d er Chronist folgendes zu berichten: «An<br />

offentlichen Veranstaltungen, bei freiem Eintritt,<br />

wurden durchgefuhrt:


- , Unser sonniger Kanton Tessin", sehr schõner<br />

Farbtonfilm <strong>der</strong> PTT. Überftillter Saal.<br />

- ,Jugend und õffentliches Leben". Vortrag<br />

von Herrn a. <strong>Stadt</strong>priisident Dr. E. Biirtschi<br />

unter Mitwirkung <strong>der</strong> Berner Singbuben.<br />

Guter Vortrag, schwacher Besuch.<br />

- , <strong>Die</strong> Idee unserer Landesverteidigung und<br />

ihre Gestaltung irn Fortgang <strong>der</strong> Zeit", Vortrag<br />

von Oberstdivisioniir Edgar Schumacher,<br />

Kdt 6. Div unter Mitwirkung <strong>der</strong> Berner<br />

Knabenmusik. Guter Vortrag, guter Besuch.<br />

- , Das Landwirtschaftsgesetz", Vortrag von a.<br />

Bundesrat Eduard von Steiger. Guter Vortrag,<br />

schwacher Besuch.<br />

- ,Di e mo<strong>der</strong>ne Stellung de r gerichtlichen Medizin<br />

und neue Aufgaben ·<strong>der</strong> Medizin im<br />

Recht", Vortrag von Prof Dr. med. J. Dettling,<br />

Direktor des gerichtsmedizinischen Institutes,<br />

mit Lichtbil<strong>der</strong>n. Guter Vortrag und<br />

guter Besuch.<br />

- ,Aktuelle Verkehrsprobleme", Kurzvortrag<br />

mit Vorfuhrung von SBB-Filmen. Ueberftillter<br />

Saal.»<br />

Priisident Müller sinniert zu diesem Programm<br />

und sein em Erfolg irn J ahresbericht auf di ese<br />

Weise, dass man si eh eines leisen Liichelns und<br />

Schmunzelns heute (1991) nur schwer enthalten<br />

kann: «Unter an<strong>der</strong>em lãsst <strong>der</strong> unterschiedliche<br />

Besuch <strong>der</strong> Veranstaltungen erkennen,<br />

dass mit Filmvortrãgen d er weitaus grõsste<br />

Publikumserfolg zu erzielen ist. Demgegenüber<br />

erscheint aber <strong>der</strong> staatsbürgerliche Bildungserfolg<br />

sehr fragwürdig. Ausgesprochene<br />

Filmabende sind zum überwiegenden Teil als<br />

Propagandamittel, und das hinsichtlich unseres<br />

Vereinszieles, noch mitgeringen Nutzen zu bewerten.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Feststellung geht dahin,<br />

dass <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> Vortriige umso grõsser ist,<br />

als die Zuhõrerschaft hinter <strong>der</strong> Ankündigung<br />

gewisse sensationelle Enthüllungen erwarten<br />

darf Je tiefsinniger jedoch ein Thema lautet,<br />

desto kleiner ist die Besucherzahl. Es ist ganz<br />

natürlich, dass das Angenehme dem Anstrengenden<br />

vorgezogen wird. Darum muss danach<br />

getrachtet werden, bei staatsbürgerlichen Veranstaltungen<br />

das Nützliche mit dem Angenehmen<br />

zu verbinden.»<br />

Mit <strong>der</strong> «Volkshochschule» wurde ebenfalls<br />

Verbindung aufgenommen «zwecks Koordination<br />

<strong>der</strong> Bestrebungen».<br />

Im Laufe des Gründungsjahres wird vom Vorstand<br />

beschlossen, die Zeitschrift «Der Staatsbürger»<br />

den Kollektivmitglie<strong>der</strong>n und Gõnnern<br />

kostenfrei zukommen zu lassen. Dazu<br />

wird im Jahresbericht festgehalten: «Sie ist die<br />

offizielle Zeitschrift aller staatsbürgerlichen Organisationen.<br />

Ausser de n lehrreichen und anregenden<br />

Aufsiitzen von Wissenschaftlern und<br />

Politikern enthiilt si e au eh Betrachtungen jüngerer<br />

Bürger, sowie offizielle Mitteilungen.»<br />

Bezüglich <strong>der</strong> künftigen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern wird<br />

festgehalten ( Zitat) :<br />

- Werbung von Einzel- und Kollektivmitglie<strong>der</strong>n.<br />

- Aufnahme von persõnlichem Kontakt mit<br />

Kollektivmitglie<strong>der</strong>n, um auch das Personal<br />

<strong>der</strong>selben für unsere Sache zu gewinnen.<br />

- Untersuchen, bei welchen Vereinen, <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

ete. ein Interesse ftir die staatsbürgerliche<br />

Idee bestehen kõnnte und mit diesen<br />

abkliiren, ob allenfalls eine Zusarnmenarbeit<br />

mõglich wiire.<br />

- Nach <strong>der</strong> Teilnahme an den vorgesehenen<br />

Kursen forschen un d <strong>der</strong>e n Organisation entsprechend<br />

vorbereiten.<br />

- Der fortwãhrenden Mitglie<strong>der</strong>werbung und<br />

de r zweckmiissigen Ankündigung d er Veranstaltungen<br />

muss alle Aufmerksarnkeit geschenkt<br />

werden.<br />

- <strong>Die</strong> Verbindungen mit den Mitglie<strong>der</strong>n, den<br />

Behõrden, den zusammenarbeitenden Vereinen<br />

und nicht zuletzt mit <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

und Kantonalen <strong>Staatsbürgerliche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> sind ãusserst sorgfaltig zu pflegen.<br />

Der Priisident schliesst seinen Bericht über das<br />

Gründungsjahr am 2<strong>3.</strong> Juni 1952 mit dem<br />

Wunsche : «Mõgen alle Mitglie<strong>der</strong>, Vorstand<br />

und sonstige Beteiligte dazu beitragen, dass es<br />

gelinge, die staatsbürgerliche Idee zum Wohle<br />

unserer Heirnat in weiteste Bevõlkerungskreise<br />

zu tragen. »<br />

Rückblickend stellen wir fest, dass alle weiteren<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

d er <strong>Stadt</strong> Bern tiitig gewordenen Mitbürger<br />

diesen Wunsch von Herrn Priisident<br />

Hermann Müller beherzigten und durch ihre<br />

Aktivitiiten in die Tat umgesetzt haben. <strong>Die</strong>s<br />

gibt auch heute noch Zuversicht ftir die Zukunft<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong>.<br />

37


<strong>3.</strong>4. Das Signet<br />

«Signet» hãngt zusammen mit signieren, un te rschreiben,<br />

seinen Namen grafisch sichtbar machen.<br />

Manche Leute unterschreiben buchstabenmãssig<br />

unleserlich, aber d er Namenszug als<br />

Ganzes wird trotzdem erkannt - man weiss,<br />

dieser Zug bedeutet diesen Namen.<br />

Beirn Verein verhãlt es sich ãhnlich. Nebst <strong>der</strong><br />

klartextlichen Anschrift will man ein Signet,<br />

das auf den ersten Blick erkennen lãsst, wofür<br />

es dasteht und symbolhaft den Zweck des reprãsentierten<br />

Vereins aufzeigt.<br />

Im Vereinsjahr 1952/53 wurde fiir die «<strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong>» ein<br />

von Vorstandsmitglied A. Pozzi entworfenes Signet<br />

zur Ausfiihrung gebracht un d fortan auf al­<br />

Jen Drucksachen verwendet:<br />

Das Signet bringt somit auf einen B li ek d en bernischen<br />

Staat un d di e <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong>, bei<strong>der</strong> so li des<br />

Fundament, den beides tragenden Staatsbürger<br />

und seine, bzw. ihre WJitschaft und Kultur<br />

zum Ausdruck.<br />

<strong>Die</strong>ses Signet war an und für sich gut überlegt<br />

und ohne Zweifel reprãsentativ, wenn auch<br />

nicht optirnal - trotzdem wurde es irn Vereinsjahr<br />

1954/55 durch ein neues ersetzt. <strong>Die</strong>smal<br />

versuchte das Vorstandsmitglied H.Würgler,<br />

Zeichenlehrer un d Kunstmaler, d en gewünschten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu entsprechen und hatte<br />

damit Erfolg. Di e n un zu Grunde gelegte Philosophie<br />

lãsst sich vorwiegend mit «einfach und<br />

allgemein» ausdrücken:<br />

38<br />

<strong>Bem</strong> schützt im übertragenen Sinne seine Bauwerke<br />

jeglicher Art und damit sein Volk, <strong>der</strong><br />

«Geist <strong>Bem</strong>s» lãsst eine <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

entstehen, die ihrerseits <strong>Bem</strong> dient<br />

un d fiir mehr Wissen un d Information sorgt. In<br />

seiner Schlichtheit drückt es auch Bestãndigkeit<br />

für Gegenwart und Zukunft aus.<br />

<strong>Die</strong>ses Signet bietet den Vorteil, dass es auch<br />

Verãn<strong>der</strong>ungen irn staatsbürgerlichen Wesen<br />

standhãlt, sei es die vollstãndige Integration <strong>der</strong><br />

Prau im õffentlichen Leben o<strong>der</strong> den seit <strong>der</strong><br />

Gründungszeit enorm angewachsenen «lnteressensraum»<br />

<strong>der</strong> Staatsbürgerinnen und<br />

Staatsbürger.<br />

<strong>3.</strong>5. Streiflichter über<br />

40 Jahre Tatigkeit<br />

W ar man im Gründungsjahr noch <strong>der</strong> Ansicht,<br />

es kõnnten ne ben einer Vortrags- und Besichtigungstãtigkeit<br />

auch weiterhin «Staatsbürgerkurse»<br />

durchgefiihrt werden, zeigte die Praxis<br />

bald einmal, dass di e <strong>Gesellschaft</strong> si eh auf e ine<br />

Sparte <strong>der</strong> «<strong>Staatsbürgerliche</strong>n Information»<br />

auszurichten hatte.<br />

Ein festes Programm mit allen Bürgem offenstehenden<br />

Veranstaltungen- ergãnzt d ur eh e in<br />

zusãtzliches intemes fiir die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

- aber auch eine gewisse Flexibilitãt<br />

für hochaktuelle Themen freihaltend, war das<br />

einzig richtige Rezept, damit die <strong>Gesellschaft</strong><br />

langfristig gesehen ihren Zweck erfiillen konote.


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39


So richtete man sich danach, hatte Erfolg und<br />

auch Bestand, was die heutige <strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern beweist. Eine<br />

Folge davon ist allerdings, dass <strong>der</strong> Chronist<br />

unter d en «Streiflichtern» wenig Spektakulares<br />

zu berichten weiss, aber dennoch einige Rasinen<br />

aufzeigen kann. <strong>Die</strong> Vereinsgeschichte verlief<br />

in diesen vierzig Jahren sehr gleichmassig<br />

aber trotzdem sehr interessant und nützlich.<br />

Schon im zweiten Geschaftsjahr entschloss si eh<br />

<strong>der</strong> Vorstand, drei Buchpreise im Werte von<br />

Fr. 20.-, Fr. 15.- und Fr.lO.- an die Verfasser <strong>der</strong><br />

besten staatsbürgerlichen Aufsatze anlasslich<br />

d er KV-Lehrabschlussprüfungen zu vergeben.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung erhielt als Neuerung<br />

einen gemütlichen Teil, bestritten durch<br />

das Streichertrio des stadtischen Gyrnnasiums<br />

und <strong>der</strong> Jugendbühne des Heimatschutztheaters<br />

mit einem Dialektlustspiel von unserem<br />

Berner Schriftsteller Hans Rudolf Balmer, d er<br />

sich in diesem Berufe noch voU seiner Kunst<br />

hingeben konnte. Der gebotene Einakter trug<br />

d en Titel : «Di e rachti F ro u i d'Chrone.» Di ese r<br />

Titel verleitet den Chronisten in <strong>der</strong> heutigen<br />

Zeit nicht n ur an die «Krone» zu denken .. .<br />

De r Trockenheit von statutarischen Mitglie<strong>der</strong>versammlungsgeschaften,<br />

die bei den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

sehr oft als «l..ãstiges Muss» empfunden<br />

werden, wurde damit ein erfolgreicher Kampf<br />

angesagt.<br />

Z u di ese r Zeit erregte di e Tatsache d er bal d e inmal<br />

600-jãhrigen Zugehorigkeit des Kantons<br />

Bern zur Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

die Gemüter und fand einen lebhaften Nie<strong>der</strong>schlag<br />

in <strong>der</strong> Tatigkeit des Vorstandes. <strong>Die</strong> damaligen<br />

Festivitaten werden manchen unserer<br />

ãlteren Generationen noch lebhaft in Erinnerung<br />

sein.<br />

Bald einmal wagte man, über die Tatigkeit <strong>der</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> e ine Pressekonferenz durchzufuhren,<br />

welche sehr gute Aufuahme fand. Auch<br />

wurde versuchsweise e in «Mitteilungsblatt» ins<br />

Leben gerufen.<br />

Anlasslich des 100. Todestages von Jeremias<br />

Gotthelf las Vorstandsmitglied Cornioley an<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung aus den «Kleineren<br />

Erzãhlungen» (Band 2): «Eine alte Geschichte<br />

zur ne uen Erbauung»- wirklich kostlich<br />

un d d en geneigten Lesern bestens empfohlen.<br />

Am <strong>3.</strong> Februar 1956 entbrannte anlãsslich einer<br />

Veranstaltung im Hotel Baren eine heftige Dis-<br />

40<br />

kussion, an welcher <strong>der</strong> «Kulturwert» des werdenden<br />

Fernsehens in Frage gestellt wurde.<br />

Der Versammlungsleiter hatte etwelche Mühe,<br />

die Streithahne zu beruhigen.<br />

Der bereits traditionelle Buchpreis wurde auf<br />

di e Absolventen d er Gewerbeschule-Lehrabschlussprüfungen<br />

ausgedehnt un d so au eh «das<br />

Handwerk» gleichberechtigt behandelt. Im<br />

gleichen Geschaftsjahr wagte man, am Sonntag,<br />

den 6. Mai eine Veranstaltung anzusetzen<br />

und fuhrte eine Besichtigung des Botanischen<br />

Gartens d ur eh. Das Interesse war gross und <strong>der</strong><br />

Anlass ein voller Erfolg.<br />

Di e nochjunge <strong>Gesellschaft</strong> suchte bal d einmal<br />

au eh Kontakte zu an<strong>der</strong>en Organisationen und<br />

so entstand eine Zusammenarbeit mit dem Patronatskomitee<br />

«Gesundes Volk». Z ur Illustrierung<br />

<strong>der</strong> damaligen Zeit diene auch die Tatsache,<br />

dass man Schülerarbeiten pramierte, genauer<br />

gesagt, einen Aufsatz daraus mit dem<br />

Thema: «Ist Fernsehen eine Gefahr?» Es wurden<br />

83 Arbeiten abgeliefert, lei<strong>der</strong> fehlen die<br />

bezüglichen Antworten.<br />

Inzwischen schrieb man das <strong>Gesellschaft</strong>sjahr<br />

1958/59 und fand, es sei an <strong>der</strong> Zeit, wie<strong>der</strong> auf<br />

di e al te Form des «Staatsbürgerkurses» zurückzukommen.<br />

In <strong>der</strong> abschliessenden Beurteilung dieses Vortragszyklus<br />

kam <strong>der</strong> Prasident in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>aufuahme von Iangeren, sich mit verschiedenen<br />

Unterthemen fortsetzenden Veranstaltungen<br />

zu einem unbefriedigenden Resultat.<br />

De r Erfolg w ar sehr bescheiden; d er Zweck,<br />

mit Jugendlichen über ihre Probleme zu diskutieren<br />

wurde nicht erreicht, trotzdem <strong>der</strong> Propagandaaufwand<br />

recht gross war. Fortan blieb<br />

es bei den Vortragen und Besichtigungen.<br />

Ein Jahr spater spannte man erstmals mit <strong>der</strong><br />

«Neuen Helvetischen <strong>Gesellschaft</strong>» (NHG) zusammen,<br />

um noch breiter Fuss fassen zu konnen.<br />

<strong>Die</strong>se Form <strong>der</strong> Expansion fand ihre Fortsetzung<br />

irn Mitwirken an den Veranstaltungen<br />

<strong>der</strong> Koordinationsstelle «Forum fur Demokratie»<br />

einerseits, <strong>der</strong> Mitunterzeichnung des von<br />

Herrn E. Heirnann verfassten Briefes an die<br />

<strong>Stadt</strong> Berlín - veranlasst durch die Errichtung<br />

<strong>der</strong> Mauer am 1<strong>3.</strong> August 1961- und dem Mitwirken<br />

an <strong>der</strong> «Chutzenfeier», Gedenkstunde<br />

fur die Freiheit, an<strong>der</strong>erseits.<br />

Mit Begeisterung und viel Hingabe organisierte<br />

unsere <strong>Gesellschaft</strong> staatsbürgerliche Schulungskurse<br />

im Hinblick auf die Einfuhrung des


Frauenstimm- und Wahlrechtes in Gemeindeangelegenheiten.<br />

Der damalige Berichterstatter<br />

klagt aber: «Obschon diese Kursabende<br />

in Zusammenarbeit mit den ortlichen Frauenorganisationen<br />

durchgeführt und auch unsere<br />

Mitglie<strong>der</strong> darüber orientiert wurden, waren<br />

sie lei<strong>der</strong> sehr schlecht besucht.»<br />

Im <strong>Gesellschaft</strong>sjahr 1969170 wagte man eine<br />

neue Pdisentation politischer Probleme, <strong>der</strong><br />

kontradiktorischen Diskussionsrunde. Das<br />

Thema war hoch brisant und dazu pradestiniert,<br />

Leidenschaften ihren vollen Lauf zu lassen:<br />

Der Atomsperrvertrag. <strong>Die</strong> Podiumsleute<br />

bemühten sich um Sachlichkeit, wiihrend in<br />

<strong>der</strong> anschliessend allgemeinen Diskussionsrunde<br />

einige Breitseiten abgefeuert wurden.<br />

Im gleichen Jahr wurde entschieden, Mitglie<strong>der</strong>,<br />

die sich um ein politisches Amt bewarben,<br />

offiziell durch die <strong>Gesellschaft</strong> zu unterstützen.<br />

<strong>Die</strong>s ist in <strong>der</strong> Folge weitergefuhrt worden.<br />

In den Programmen <strong>der</strong> nachsten Jahre wurden<br />

sogenannte «Freie Termine» eingebaut. Si e<br />

erlaubten e ine grossere Flexibilitat, so das s vermehrt<br />

auf Aktualitaten eingetreten werden<br />

konnte. <strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong> war au eh Mitglied <strong>der</strong><br />

Theatergenossenschaft Be m und d er Prasident<br />

konnte in seinem Jahresbericht fur 1971172<br />

festhalten: «Di e gegenwartige Leitung unseres<br />

<strong>Stadt</strong>theaters überzeugt durch grosse Sachkenntnis<br />

und gesunden Untemehmergeist.»<br />

An <strong>der</strong> Genossenschaftversammlung wurden<br />

in diesem Sinne die Grüsse und <strong>der</strong> Dank <strong>der</strong><br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> d er <strong>Stadt</strong> Be m<br />

ausgesprochen.<br />

An <strong>der</strong> 18. Arbeitstagung <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong><br />

Volkshochschulen des Kantons <strong>Bem</strong> irn<br />

Schloss Münchenwiler konnten wir über Sinn<br />

und Zweck d er <strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

referieren und so einer weitem ahnlich gerichteten<br />

Institution den Willen zur Zusammenarbeit<br />

signalisieren.<br />

Im Frühjahr 1976 erreichte unsere <strong>Gesellschaft</strong><br />

ihr 25. Altersjahr, was uns Anlass gab, eine<br />

schlichte Jubilaumsfeier durchzufuhren. Statte<br />

des eigentlichen Festaktes war <strong>der</strong> würdige<br />

Grossratssaal im Rathaus zu <strong>Bem</strong>. Der Regierungsrat<br />

des Kantons <strong>Bem</strong> liess es sich nicht<br />

nehmen, in <strong>der</strong> Rathaushalle einen Empfang<br />

zu geben und damit fúr Stirnmung zu sorgen.<br />

Di e Knabenrnusik <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Be m bot e in en rassigen<br />

musikalischen Rahmen und brachte auf<br />

sympathische Weise di e Verbundenheit mit <strong>der</strong><br />

Jugend zum Ausdruck. Der Prasident <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

hielt die Eroffnungsansprache und<br />

würdigte nebst den Gründem vor allem die<br />

Personlichkeit von Herm Nationalrat Felix<br />

Koch, de r j a, wie wir wissen, de n staatsbürgerlichen<br />

Gedanken zum Tragen brachte. Grussbotschaften<br />

brachten Regierungsprasident Dr.<br />

Robert Bau<strong>der</strong>, Gemein<strong>der</strong>atin Ruth Geiser<br />

und <strong>der</strong> Zentralprasident <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>, <strong>Stadt</strong>rat Dr.<br />

Urs Flückiger, St. Gallen. Das eigentliche<br />

Festreferat hielt Professor Dr. phil. Erich Gruner<br />

zum Thema «Bürger und Staat, gestem,<br />

heute und morgem>. Nach dem Schlusswort<br />

des Prasidenten fand dieser gediegene Anlass<br />

sein en geselligen Ausklang irn Saal des Restaurants<br />

zu Webem.<br />

In die Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre fallt auch die Neuschaffung<br />

<strong>der</strong> Vorstandsstelle «lnformation».<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnis, dass die Presse beson<strong>der</strong>s behandelt<br />

sein will, setzte sich irn Vorstand durch;<br />

man kann in <strong>der</strong> Rückblende feststellen, dass<br />

si eh di ese organisatorische Massnahme bestens<br />

gelohnt hat, verfúgt doch die «<strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> de r <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong>» über e in gu tes<br />

Verhiiltnis zu d en Presseleuten. Di e regelmassigen<br />

und fundierten Berichterstattungen beweisen<br />

diese Aussage.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung von 1976 stand<br />

ganz irn Zeichen <strong>der</strong> 500-Jahr-Feiem zur<br />

Schlacht bei Murten - nicht etwa, um n ur e ine<br />

langst geschlagene Schlacht zu feiem, sondem<br />

um <strong>der</strong>en Hintergründe und Zusammenhange<br />

kennenzulemen.<br />

<strong>Die</strong> Werbebemühungen erreichten im Geschaftsjahr<br />

1976177 mit 87 Neueintritten einen<br />

noch nie dagewesenen Hohepunkt und gaben<br />

dem Vorstand die Bestatigung, dass <strong>der</strong> Kurs<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> richtig ist.<br />

Bezüglich d em Kontakt zu andem Organisationen<br />

wurde jetzt auch vermehrt mit <strong>der</strong> «Europa-Union»<br />

zusammengearbeitet- dies in informatorischem<br />

Sinne, wie es unserer Aufgabe<br />

entspricht.<br />

Rund zwei Jahre spater beschaftigten die aufkommenden<br />

Gedanken zu einer Totalrevision<br />

<strong>der</strong> Bundesverfassung die Gemüter. Der Vorstand<br />

beschaffte sich den Vorschlag <strong>der</strong> vom<br />

Bundesrat eingesetzten Expertenkommission<br />

und den Gegenvorschlag des Vereins fur eine<br />

freiheitliche Bundesverfassung. <strong>Die</strong> beiden Arbeiten<br />

erreichten alle Mitglie<strong>der</strong> und trugen so<br />

41


zu einer ausgewogenen Meinungsbildung bei.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung 1982 brachte eine<br />

Statutenrevision, eine Angleichung an die heutigen<br />

Gegebenheiten. Insbeson<strong>der</strong>e wurde irn<br />

Artikel1 d er 2. Absatz wie folgt ne u gefasst: «Er<br />

(d er Verein) bezweckt di e staatsbürgerliche<br />

Ausbildung aller Volkskreise nach den Grundsatzen<br />

unseres demokratischen Staates, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Information über Probleme und<br />

Einrichtungen unseres Staates in Gemeinde,<br />

Kanton und Bund. Er sucht auch die Jugend zu<br />

verantwortungsbewussten Bürgern heranzubilden.»<br />

Ein neuer Absatz 3 wurde eingeschoben: «<strong>Die</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> veranstaltet zu diesem Zweck vor<br />

allem Vortrage un d Diskussionen un d führt Besichtigungen<br />

durch. Sie kann sich an staatsbürgerlichen<br />

Anlassen an<strong>der</strong>er Organisationen beteiligen.»<br />

Schliesslich entschloss man sich, in Art. 9 die<br />

Amtsdauer fur die Vorstandsmitglie<strong>der</strong> von einem<br />

auf zwei Jahre zu erhêihen.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung von 1984 kann<br />

heute als historisch bezeichnet werden, fan d sie<br />

doch im schêinen Jurastadtchen Laufen statt.'<br />

Man bedankte sich fur den Volksentscheid, bei<br />

Bern zu bleiben, und die Freude war beidseitig<br />

gross. N un, di e Zeiten haben si eh inzwischen<br />

gean<strong>der</strong>t.<br />

Ein neuer Beitrittsrekord erreichte die <strong>Gesellschaft</strong><br />

am Ende <strong>der</strong> Tatigkeiten von 1985/86.<br />

119 Bürger fanden ihre Mitgliedschaft zweckmassig<br />

und traten in diesem Jahre bei. <strong>Die</strong>s verpflichtet<br />

den Vorstand, dieses Vertrauen unaufhêirlich<br />

ne uzu erwerben. Es ist aber au eh als erneuter<br />

Beweis zu werten, dass die «<strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern» einer<br />

Notwendigkeit entspricht und auch in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, di e Bürger in ihrem Drang nach Informationen<br />

zufriedenzustellen un d in manches hineinblicken<br />

un d -horchen zu lassen, wozu sonst di e<br />

Mêiglichkeit fehlt.<br />

Wahrend den Aktivitaten von 1986/87 musste<br />

auch die «<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> Bern» mit einem Auswuchs heutiger Politstrolche<br />

Bekanntschaft machen. Anlasslich<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung «Strompolitik» steuerte eine<br />

extreme Gruppierung auf Konfrontation, inszenierte<br />

Stêirmanêiver mit <strong>der</strong> eindeutigen Absicht,<br />

den Anlass zu sprengen. Unter <strong>der</strong> Mithilfe<br />

von Versammlungsteilnehmern gelang es,<br />

die Stêirenfriede aus dem Saal zu drangen und<br />

ein nachfolgen<strong>der</strong> Polizeieinsatz stellte die<br />

Ordnung wie<strong>der</strong> her, so dass die Veranstaltung<br />

nach dieser unfreiwilligen Pause erfolgreich<br />

weiter- und zu Ende gefuhrt werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> Erganzung kêinnte als Untertitel heissen:<br />

«<strong>Staatsbürgerliche</strong>r Unterricht in <strong>der</strong> Praxis.»<br />

Das Interesse an unserer <strong>Gesellschaft</strong> ist weiterhin<br />

im Wachsen begriffen und die 600er<br />

Grenze wurde erreicht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong>statigkeit fur die Jahre 1990 bis<br />

1992 wird vorerst durch die Tatsache <strong>der</strong> 800jahrigen<br />

Vergangenheit Berns gepragt sein und<br />

hernach in di e Problematik des ne uen Europas<br />

hineinfuhren. <strong>Die</strong>ses Thema wird vermutlich<br />

noch viele Knacknüsse bieten. Wir sind aber<br />

aufgerufen, diese ehrenvoll und irn Sinne des<br />

Zweckartikels unserer Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

zu lêisen und uns nicht kleinkramerischem<br />

Opportunismus hinzugeben.<br />

<strong>3.</strong>6. Das heutige Schaffen<br />

Bei <strong>der</strong> heutigen Gesetzesflut und <strong>der</strong> dadurch<br />

fur den Staatsbürger irnmer komplizierter werdenden<br />

Durchschaubarkeit des Staatsgefuges<br />

ist es von grosser Wichtigkeit, dass es Organisationen<br />

gibt, die sich die Mühe nehmen, etwas<br />

Licht in diesen Dschungel zu bringen. Dabei<br />

müssen die Handelnden aufmerksam bleiben<br />

un d erkennen, w o Durchsichtigkeit und Verstehen<br />

zu schaffen ist.<br />

Themen<br />

Das eigentliche Instrument des Vorstandes -<br />

diesen Zielen gerecht zu werden - besteht in<br />

<strong>der</strong> Führung eines laufend zu erganzenden<br />

Themenkataloges. Samtliche Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

sind aktiv beteiligt: Ihre Beobachtungen<br />

und persêinlichen Ideen werden eingebracht.<br />

Referenten<br />

Sind die Themen einmal festgehalten, werden<br />

die entsprechenden Referenten angegangen.<br />

Dabei ist es durchaus mêiglich, di e Sache urnzukehren:<br />

Le u te, di e etwas zu bieten haben, urn<br />

ein Mitmachen im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> zu bitten und ihnen die Thematik<br />

ihrer Aeusserungen - unter Angabe <strong>der</strong><br />

groben Richtung - frei zu lassen. Das irn Anhang<br />

gezeigte «Referentenverzeichnis über 40<br />

J ahre» beweist, dass Le u te verschiedenster<br />

Herkunft bereit sind, fur die Zielsetzung <strong>der</strong><br />

43


<strong>Staatsbürgerliche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> ehrenamtlich<br />

mitzuwirken, und so ihr beson<strong>der</strong>es Wissen in<br />

einem o<strong>der</strong> mehreren Gebieten gegenüber einer<br />

weiteren Offentlichkeit vernehmbar werden<br />

zu lassen. <strong>Die</strong>se Tatsache eines hohen Verartwortungsbewusstseins<br />

ist erfreulich und<br />

lasst zuversichtlich in die Zukunft blicken.<br />

<strong>Die</strong> Organisation<br />

Der Vorstand trifft alle notwendigen Massnahmen,<br />

um den Zweckartikel <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> zu<br />

erfüllen. Dabei gilt d er lobenswerte Grundsatz:<br />

Jedem Vorstandsmitglied seine Aufgabe, auch<br />

wenn es den offiziellen Titel «Beisitzer» tragt.<br />

Z ur Sicherstellung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>werbung und<br />

Information wurden neben den üblichen Vorstandschargen<br />

di e Ressorts Werbung un d Information<br />

geschaffen. Di e Werbung istnotwendig,<br />

um eine gesunde Mitglie<strong>der</strong>basis zu erhalten<br />

und zu mehren, damit einerseits ein ausgewogener<br />

Finanzhaushalt die Tatigkeit sicherstellt<br />

und an<strong>der</strong>erseits mõglichst viele Gelegenheit<br />

haben, an den interessanten und sehr oft zusatzlich<br />

ins Detail gehenden «lnternen Veranstaltungen»<br />

teilzunehmen.<br />

44<br />

<strong>Die</strong> «lnformation» besorgt die Kontakte mit<br />

<strong>der</strong> Presse. <strong>Die</strong>ser Aspekt ist von Bedeutung,<br />

gelangen doch n ur so die <strong>Bem</strong>ühungen <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

an e in weiteres Publikum. Di e Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre zeigten, dass die Redaktionen<br />

die Bestrebungen <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

auf das Beste unterstützen.<br />

Di e jahrlich stattfrndende Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

nimmt den Rechenschaftsbericht des Vorstandes<br />

entgegen, erteilt ihm «Décharge», genehmigt<br />

das Programm und besorgt die Wahlen.<br />

Damit verlassen wir das Thema «<strong>Staatsbürgerliche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Berm>, gratulieren<br />

ihr herzlich zum 40jiihrigen Bestehen un d wünschen<br />

ihr auch für die Zukunft alles Gute und<br />

viel Erfolg bei <strong>der</strong> Erfüllung ihrer Aufgabe.


4. 1191 - 1291 - 1991<br />

Gedanken<br />

« . .. so muss dieselbe Ursache stets dieselbe<br />

Wirkung hervorbringen.» Aus <strong>der</strong> Geschichte<br />

lernen? Ist si e nicht Vergangenheit nach d em<br />

Motto: W as vorbei ist, ist vorbei? Mit einer solchen<br />

Einstellung konnen ke ine negativen Ursachen<br />

gean<strong>der</strong>t und auf positiven nicht aufgebaut<br />

werden. Es sind daher immer wie<strong>der</strong> die<br />

gleichen Wirkungen zu ertragen o<strong>der</strong> keine<br />

mehr vorhanden. <strong>Die</strong> Zeitspanne von <strong>der</strong><br />

Gründung Berns bis heute beweist es zur Genüge.<br />

Das letzte grosse Beispiel positiver und negativer<br />

Art entnehmen wir <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit:<br />

Das Schicksal Deutschlands. <strong>Die</strong> Sieger<br />

des l.Weltkrieges legten mit dem nach Vergeltung<br />

trachtenden «Versailler Vertrag» den<br />

Grundstein zu d em auf gleicher Basis entfachten<br />

2.Weltkrieg. Trotz unsaglicher Menschen-<br />

opfer und Zerstorung Europas liessen sich die<br />

westlichen Sieger nicht zu gleichen Ursachen<br />

hinreissen, son<strong>der</strong>n fór<strong>der</strong>ten den Wie<strong>der</strong>aufbau.<br />

Das Resultat kennen wir : E in blühendes<br />

Westdeutschland. <strong>Die</strong> ostlichen Sieger an<strong>der</strong>ten<br />

fiir d en besiegten Teil «ihres Deutschlands»<br />

die Ursache nur vermeintlich; sie machten die<br />

Besiegten zu ihren Verbündeten, um sie<br />

schamlos auszubeuten. <strong>Die</strong> Wirkung kennen<br />

wir: Ein vollkommen ruiniertes Deutschland.<br />

Das weitere Verhalten des glücklicheren<br />

Deutschlands und Europas wird hier den Gang<br />

<strong>der</strong> Dinge bestimmen.<br />

N achstehend wollen wir aus d em Lauf d er Be rner<br />

und Schweizer Geschichte einige Ereignisse<br />

und das Wirken von Personlichkeiten in<br />

Erinnerung rufen. Au eh wir Menschen des ausgehenden<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts konnen daraus lernen<br />

und durch die Jahrhun<strong>der</strong>te hindurch pragende<br />

Gegebenheiten und Taten grosser Geister<br />

würdigen.<br />

4.1. <strong>Die</strong> Gründung Berns<br />

Wie wir aus den geschichtlichen Quellen wissen,<br />

liess Herzog Berchtold V. von Zahringen<br />

um 1191 von einem Bubenberg, westlich anschliessend<br />

an die Reichsburg «Nydegg», die<br />

<strong>Stadt</strong> Bern bauen. P ikan tes Detail: Bubenberg<br />

ba u te di e <strong>Stadt</strong> doppelt so gross als vom Herzog<br />

aufgetragen, dieser akzeptierte. Bubenberg'sche<br />

Weitsicht am Anfang <strong>der</strong> stadtischen<br />

Bauordnung.<br />

Massgebend war ni eh t etwa d er Drang nach de r<br />

Errichtung eines blühenden Gemeinwesens,<br />

son<strong>der</strong>n allein strategische Ueberlegungen.<br />

De r <strong>Stadt</strong>egrün<strong>der</strong> war auf sein e militarischpolitischen<br />

Rücksichten bedacht un d p lan te e in en<br />

Stützpunkt zwischen <strong>der</strong> Zahringerstadt Freiburg<br />

und seinem festen Schloss Burgdorf. Wie<br />

Freiburg den Saaneübergang un d Burgdorf j enen<br />

<strong>der</strong> Emme zu sichern hatten, sollte Bern<br />

den Aareübergang schützen.<br />

In blutigen Schlachten hatte Herzog Berchtold<br />

in Peterlingen und Grindelwald seine Wi<strong>der</strong>sacher<br />

zu Boden geworfen; n un ging e s um di e Si-<br />

45


cherung seiner Herrschaft. <strong>Bem</strong> verdankt sein<br />

Entstehen somit dynastischer Hausmachtpolitik<br />

und hat anschliessend Hõhen und Tiefen<br />

und das Wirken hervorragen<strong>der</strong> Persõnlichkeiten<br />

erlebt.<br />

4.2. <strong>Die</strong> Gründung<br />

<strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft<br />

Di e uns als Urschweiz bekannten Landschaften<br />

gehõrten zum Rõmischen Reich deutscher Nation.<br />

Der Kaiser kümmerte sich nicht sehr um<br />

Land und Leute am Vierwaldstiittersee - die<br />

Gegend war abgelegen und staatspolitisch<br />

uninteressant. So konnte sich ein recht unabhangiges<br />

und selbstiindiges Võlklein entwikkeln,<br />

das «<strong>der</strong> Chef» sehr oft vergass.<br />

<strong>Die</strong>ser Zustand an<strong>der</strong>te sich schlagartig, als unter<br />

den Hohenstaufen <strong>der</strong> St.-Gotthard-Pass<br />

wegbar gemacht wurde. Uri, bisher ein unbedeutendes<br />

Sacktal, wurde ein wichtiger Korridor<br />

im Reichsgebãude, und auch Schwyz gewann<br />

infolge seiner Riegelstellung an Bedeutung.<br />

All dies erkannte das reussaufWãrtsstrebende<br />

Aargauergeschlecht <strong>der</strong> Habsburger und begann,<br />

sich entsprechend zu verhalten. Kaiser<br />

Friedrich 11. von Hohenstaufen nutzte aber geschickt<br />

die Situation, indem er U ri und Schwyz<br />

mit Freiheitsbriefen ftir sich gewann. Nach<br />

dem Tode des Herrschers folgte e ine wilde Zeit<br />

ohne Oberhoheit, ohne Recht und Ordnung.<br />

Je<strong>der</strong> einzelne Landesfürst musste zum Rechten<br />

sehen; die freien Bauem und Stiidte verbündeten<br />

sich, um sich gegen d en Zugriff von<br />

Strauchrittem zu schützen.<br />

U73 wurde d er Habsburger Rudolfl. deutscher<br />

Kõnig. Damit erhielt das Reich wie<strong>der</strong> festere<br />

Konturen und schon ein Jahr spãter bestiitigte<br />

Rudolf I. den Umem ihren Freibrief. Auch<br />

Schwyz gelang es, seine Freiheitsrechte durchzusetzen<br />

und die Anerkennung Rudolfs zu fmden.<br />

Am 15. Juli des Jahres U91 starb Kõnig Rudolf<br />

I. von Habsburg. In achtzehnjãhriger Regierungszeit<br />

gelang es ihm, den Reichszerfall aufzuhalten<br />

und das ãussere Ansehen <strong>der</strong> Krone<br />

zu heben. <strong>Die</strong> Nachfolgefrage führte emeut zu<br />

politischen Wirren und zwang die Innerschweizer<br />

zum Handeln, wollten sie ihrer Freiheiten<br />

46<br />

nicht verlustig gehen. Sie entschlossen sich, einen<br />

Bund - auf genossenschaftlichem Gedankengut<br />

basierend - zu schliessen und vertrauten<br />

damit auf di e geeinte Kraft, welche ihre Erhaltung<br />

garantieren sollte. Ihre erste Bundesverfassung,<br />

<strong>der</strong> Bundesbrief, ist ein einzigartiges<br />

Dokument, welches zuje<strong>der</strong> Zeit verdient,<br />

bewusst zur Kenntnis genommen zu werden.<br />

Wir zitieren nachstehend di e Uebersetzung d er<br />

lateinischen Urfassung:<br />

«In Gottes Nainen. Amen. Das õffentliche Ansehen<br />

und Wohl erfor<strong>der</strong>t, dass Friedensordnungen<br />

dauemde Geltung gegeben werde.<br />

Darum haben alle Leute <strong>der</strong> Talschaft U ri, die<br />

Gesamtheit des Tales Schwyz und die Gemeinde<br />

<strong>der</strong> Leute <strong>der</strong> untem Talschaft von Unterwalden<br />

im Hinblick auf die Arglist <strong>der</strong> Zeit zu<br />

ihrem bessem Schutz und zu ihrer Erhaltung<br />

einan<strong>der</strong> Beistand, Rat und Fõr<strong>der</strong>ung mit<br />

Leib und Gut innerhalb ihrer Tãler und ausserhalb<br />

nach ihrem ganzen Vermõgen zugesagtgegen<br />

alle un d jeden, di e ihnen o<strong>der</strong> jemand aus<br />

ihnen Gewalt o<strong>der</strong> Unrecht an Leib o<strong>der</strong> Gut<br />

an tu t.<br />

Und aufjeden Fall hatjede Gemeinde <strong>der</strong> andem<br />

Beistand auf eigene Kosten zur Abwehr<br />

und Vergeltung von bõswilligem Angriff und<br />

Unrecht eidlich gelobt in Emeuerung des alten,<br />

eidlich bekrãftigten Bundes,jedoch in <strong>der</strong> Weise,<br />

dassje<strong>der</strong> nach seinem Stand seinem Herm<br />

geziemend dienen soll.<br />

Wir haben auch einhellig gelobt und festgesetzt,<br />

dass wir in den Tãlem durchaus keinen<br />

Richter, <strong>der</strong> das Amt irgendwie um Geld o<strong>der</strong><br />

Geldeswert erworben hat o<strong>der</strong> ni eh t unser Einwohner<br />

o<strong>der</strong> Landsmann ist, annehmen sollten.<br />

Entsteht Streit unter Eidgenossen, so sollen die<br />

Einsichtigem unter ihnen vermitteln und dem<br />

Teil, <strong>der</strong> den Spruch zurückweist, die andem<br />

entgegentreten.<br />

Vorallem ist bestimmt, dass, wer einen andem<br />

bõswillig, ohne Schuld, tõtet, wenn er ni eh t seine<br />

Unschuld erweisen kann, darum sein Le ben<br />

verlieren soll und, falls er entwichen ist, niemals<br />

zurückkehren darf. Wer ihn aufnimmt<br />

und schützt, ist aus dem Land zu verweisen, bis<br />

ihn die Eidgenossen zurückrufen.<br />

Schãdigt e ine r e in en Eidgenossen du r eh Brand,<br />

so darf er nimmermehr als Landsmann geachtet<br />

werden, und wer ihn in d en Tãlem hegt und<br />

schützt, ist dem Geschãdigten ersatzpflichtig.


Wer e in en Eidgenossen beraubt o<strong>der</strong> irgendwie<br />

schãdigt, dessen Gut in den Tãlern soll für den<br />

Schadenersatz haften.<br />

Niemand soll einen an<strong>der</strong>n, ausser einen anerkannten<br />

Schuidner o<strong>der</strong> Bürgen, pfánden und<br />

auch dann nur mit Erlaubnis seines Richters.<br />

Im übrigen soll je<strong>der</strong> seinem Richter gehorchen<br />

und, wo nõtig, den Richter im Tai, vor<br />

dem er zu antworten hat, bezeichnen.<br />

Gehorcht einer dem Gericht nicht und es<br />

kommt e in Eidgenosse dadur eh zu Schaden, so<br />

haben alle an<strong>der</strong>njenen zur Genugtuung anzuhalten.<br />

Entsteht Krieg o<strong>der</strong> Zwietracht zwischen den<br />

Eidgenossen und will ein Teil si eh dem Rechtsspruch<br />

o<strong>der</strong> d er Genugtuung entziehen, so sind<br />

di e Eidgenossen gehalten d en an<strong>der</strong>n zu schützen.<br />

<strong>Die</strong>se Ordnungen sollen, so Gott will, ewigen<br />

Bestand haben. Zu Urkund dessen ist aufVer­<br />

Iangen <strong>der</strong> Vorgenannten diese Urkunde gefer- ·<br />

tigt und mit den Siegeln <strong>der</strong> drei vorgenannten<br />

Gemeinden und Tãier bekrãftigt worden. Geschehen<br />

irn Jahre des Herren 1291 zu Anfang<br />

des Monates August.»<br />

4.<strong>3.</strong> Personlichkeiten, Ereignisse,<br />

Dokumente<br />

Mythos o<strong>der</strong> Wahrheit?<br />

J e des Volk hat sein e Mythen- si e sin d mehr als<br />

Sage o<strong>der</strong> Geschichten. Durch ihre Kraft heifen<br />

sie mit, einem Volke sein Gefühl, seine Zusammengehõrigkeit<br />

und sein inneres Bewusstsein<br />

zu erhalten.<br />

Wilhelm Tell z. B. ist und bleibt die Verkõrperung<br />

des Freiheitswillens. Friedrich Schiller<br />

mit seinem Drama wie Giacchino Rossini mit<br />

sein er gleichnamigen Oper haben d em Schweizervolk,<br />

dem ganzen Kontinent und über diese<br />

Grenzen hinaus den Freiheitsgedanken in Bild<br />

und Tan erhalten. Arnold Ciaudio Schãrer aus<br />

Emmen zeigt in seinem Buch «Und es gab Tell<br />

doch» di e Grenzen vom Mythos weg hin zu d en<br />

Tatsachen.<br />

<strong>Bem</strong>ischer und eidgenossischer Geist<br />

Beispielhaft in <strong>der</strong> Art seines Denkens steht<br />

Ritter Adrian I. von Bubenberg vor uns. Nicht<br />

die grossartige militãrische Leistung <strong>der</strong> (ge-<br />

genüber einer Uebermacht) erfolgreich verteidigten<br />

<strong>Stadt</strong> Murten beschãftigt uns, son<strong>der</strong>n<br />

seine Gesinnung, die dahinter stand.<br />

Wegen seiner freundschaftlichen Bindung an<br />

d en burgundischen Ho f- Ort se ine r Ritterlehrzeit<br />

injungen Jahren- war er in hãngigen Fragen<br />

eher auf Ausgleich bedacht und wurde von<br />

<strong>der</strong> in Bern siegreichen «Franzosenpartei» deshalb<br />

aus d em Rat ausgeschlossen. Er hatte fortan<br />

in «seinem Bern» nichts mehr zu sagen und<br />

zog sich gezwungenermassen aufs Schloss<br />

Spiez zurück.<br />

Doch die Zeit ãn<strong>der</strong>te sich, Gefahr zog auf. ..<br />

woher einen Kommandanten zur Verteidigung<br />

d er <strong>Stadt</strong> Murten nehmen? Da besann man<br />

si eh - und fragte Bubenberg an, ob er diese für<br />

den Weiterbestand von Bern so dringende und<br />

schwierige Aufgabe übernehmen würde. Bubenberg<br />

sagte ohne Zau<strong>der</strong>n zu, das Resultat<br />

kennen wir.<br />

Ihm war Bern mehr wert als di e Gewichtung einer<br />

massiosen Beleidigung.<br />

«Machend den zun nit zuo wit»<br />

«0 Iieben fründ, machend den zun nit zuo wit,<br />

damit ir dest bass inn frid, ruow, eynigkeit und<br />

ewer sur erarnten loblichen fryheit blyben mügend,<br />

belandend üch nit fremb<strong>der</strong> sachen,<br />

buondend üch nit fremb<strong>der</strong> herrschaft, huotend<br />

üch vor zweyung und eygnem nutz, hotend<br />

üwers vatterlands, biybend darby und nemend<br />

üch nit für zuo kriegend; ob aber üch yemand<br />

überfallen wett, dann strytend dapfferlich<br />

für üwer fryheit und vatterland».<br />

Mit diesem Ratschlag an die eidgenõssische<br />

Tagsatzung vom Dezember 1481 zu Stans blieb<br />

Niklaus von <strong>der</strong> Fiüe durch die Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

zeitgemãss. Er führte vorerst dazu, dass die<br />

nach den für die Eidgenossen so erfoigreichen<br />

Burgun<strong>der</strong>kriegen entzweiten Brü<strong>der</strong> von<br />

<strong>Stadt</strong> und Land wie<strong>der</strong> zusammenfanden. Der<br />

Aufnahrne von Freiburg und Solothurn wurde<br />

zugestirnmt und <strong>der</strong> Bund war damit gerettet.<br />

Es brauchte aber noch mehr als dreissig Jahre,<br />

bis unter dem Eindruck ãusserer Schlãge <strong>der</strong><br />

Rat des Einsiedlers aus <strong>der</strong> Ranft seinen endgültigen<br />

Durchbruch erzielte.<br />

Damais wie heute gilt es die Tragweite und Verantwortung<br />

unserer Handlungen sorgfaltig abzuwãgen.<br />

Der Ratschlag von Stans hat auch<br />

heute brennende Aktualitãt.<br />

47


Marignano<br />

Di ese <strong>Stadt</strong> in d er italienische Provinz Mailand,<br />

am Lambro zwischen Mailand und Lodi gelegen,<br />

wurde am 1<strong>3.</strong>/14. September 1515 zum<br />

Schicksalsort <strong>der</strong> Schweizerischen Eidgenossenschaft.<br />

Konig Franz I. von Frankreich<br />

schlug di e Schweizer entscheidend. Für unsere<br />

Betrachtung sind vorallem wichtig: Uneinigkeit,<br />

Ungehorsam sowie die Konsequenzen.<br />

E in vorgangiges Geldangebot Konig Franz' um<br />

den Verzicht auf alle Gebiete südlich von Bellinzona<br />

spaltete die bereits im Herzogtum Mailand<br />

stehenden Eidgenossen. <strong>Die</strong> einen blieben,<br />

die an<strong>der</strong>n zogen nach Hause. Das eidgenossische<br />

Heer war durch Uneinigkeit schon<br />

vor <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung geschwacht.<br />

Am spãten Nachmittag des 1<strong>3.</strong> September<br />

drangten die ungebardigen Soldaten aufEroffnung<br />

<strong>der</strong> Schlacht. <strong>Die</strong> Hauptleute hatten wegen<br />

<strong>der</strong> fortgeschrittenen Tageszeit die Annahme<br />

<strong>der</strong> Schlacht auf den frühen Morgen des<br />

nachsten Tages verschieben wollen. Sie wurden<br />

aber bedrangt und nie<strong>der</strong>gebrüllt- <strong>der</strong> Kampf<br />

begann mit Befehlsverweigerung.<br />

<strong>Die</strong> Katastrophe war hart. Sie zeigte auf, dass<br />

die Eidgenossenschaft ausserstande war,<br />

Grossmachtpolitik zu betreiben; es fehlten sowohl<br />

die notwendigen Finanzen wie ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Staatsapparat. Di ese bis heute gültige<br />

Konsequenz liess uns dagegen frei sein in<br />

unseren Entscheidungen.<br />

<strong>Die</strong> Kappeler Milchsuppe<br />

Infolge <strong>der</strong> Glaubensspaltung gerieten Teile<br />

<strong>der</strong> Eidgenossenschaft im Juni 1529 gegeneinan<strong>der</strong><br />

und sarnmelten si eh bei Kappel zur kriegerischen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung. Das Blutvergiessen<br />

schien unvermeidlich. Im letzten Moment<br />

konnte <strong>der</strong> Glarner Landammann Aebli<br />

d en Parte i en ihr unsinniges Tun vor Augen fuhren<br />

- ein Waffenstillstand wurde geschlossen,<br />

welcher in den sogenannten Kappeler Landfrieden<br />

mündete: Wo <strong>der</strong> alte Glauben seinen<br />

festen Rückhalt hatte, wurde er belassen, mit<br />

d em ne uen Glauben verhielt e s si eh ebenso. Es<br />

war ein gegenseitiges Achten und Erkennen,<br />

dass n ur de r Wille zu staatspolitischer Gemeinsarnkeit<br />

d en Bund erhalten konnte. Di e Kappeler<br />

Milchsuppe wurde gegessen zum Zeichen,<br />

dass wir alle von <strong>der</strong> gleichen Basis leben.<br />

48<br />

<strong>Die</strong> bewaffnete Neutralitat<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnis zur bewaffneten Neutralitat beruht<br />

auf den Erfahrungen <strong>der</strong> Eidgenossenschaft<br />

wahrend des Dreissigjahrigen Krieges.<br />

Das Geschehen im Ausland und die standigen<br />

Grenzverletzungen brachten die Stande zur<br />

Ueberzeugung, dass Neutralitat ohne bewaffneten<br />

Grenzschutz wertlos ist. Eine Schweiz<br />

ohne Armee hatte si eh ganz offensichtlich ni eh t<br />

bewahrt. Mit d em «Defensionale von Wil» 164 7<br />

wurde eine erste gesamteidgenossische Heeresordnung<br />

geschaffen als bescheidener Anfang<br />

gesamteidgenossischen Denkens, wie es<br />

1848 endgültig verwirklicht wurde.<br />

<strong>Die</strong> LosiOsung vom Reich<br />

<strong>Die</strong>ser fur das künftige selbstandige Gedeihen<br />

unserer Eidgenossenschaft wichtige Akt fand<br />

ebenfalls am Ende dieser Kriegsepoche statt.<br />

Bürgermeister J ohann Rudolf Wettstein von<br />

Basel vertrat seine <strong>Stadt</strong> und die eidgenossischen<br />

Orte an den Friedenskongressen von<br />

Münster und Osnabrück (1648). Seinem ausserordentlichen<br />

diplomatischen Geschick verdankt<br />

die Schweiz die vollige Freiheit und LOsungjeglicher<br />

Verbindlichkeiten gegenüber einer<br />

übergeordneten Macht. <strong>Die</strong> Selbstandigkeit<br />

hat uns gu t getan. Denken wir daran, wenn<br />

es darum gehen sollte, uns neuen Machten zu<br />

unterstellen.<br />

Zusammenbruch - Umgestaltung -<br />

Bürgerkrieg<br />

Am 5. Marz 1798 fand das alte Bern im Grauholz<br />

sein en Untergang. Mit ihm wurde die ganze<br />

Eidgenossenschaft in diesen Strudel gerissen<br />

und musste in dennachstenJahren bittererfahren,<br />

was es heisst, Fremdherrschaft zu erdulden.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgenden Jahrzehnte waren gepragt<br />

von politischen Wirren, Veran<strong>der</strong>ungen, Handgreiflichkeiten<br />

und Geburtswehen eines neuen<br />

Staatswesens.<br />

Mit Stichworten lassen sich die Ereignisse wie<br />

folgt auflisten:<br />

- Zentralistische Helvetische Republik<br />

- Vier Staatsstreiche<br />

- 1802, 2. Helvetische Verfassung<br />

- 1803, Mediations- o<strong>der</strong> Vermittlungsverfassung<br />

(mehr fó<strong>der</strong>alistisch)<br />

- Restauration


- Anerkennung <strong>der</strong> immerwãhrenden Neutralitiit,<br />

20. November 1815<br />

- Bundesvertrag von 1815<br />

- 1830, Volkstage von Münsingen, Balsthal und<br />

Uster, Beendigung des Restaurationszeitalters<br />

- Regeneration, Souverãnitiit des Volkes<br />

- Gestaltung des neuen Bundesstaates<br />

Aus dieser bewegten Zeit sei ein Ereignis erwahnt:<br />

Niklaus Friedrich von Mülinen (1760-1833),<br />

Schultheiss von <strong>Bem</strong> in den Jahren 1803-1806<br />

und 1814-1827, stiftete die «Unspunnenfeste».<br />

Di e Organisation un d Ausschreibung lag bei einer<br />

«<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Bem</strong>er Freunde alter vaterlãndischer<br />

Sitten und Gebrauche». Eingeladen<br />

wurden erstmals auf d en 17. August 1805 «alle<br />

Schweizerischen Alphirten, welche si eh entwe<strong>der</strong>s<br />

in dem Blasen des Alphorns, in de m Spiele<br />

des Schwingens, in dem des Steinstossens, in<br />

d em Schiessen nach d er Scheibe mit Feuerrohren<br />

und mit <strong>der</strong> Armbrust, o<strong>der</strong> in irgend einer<br />

an<strong>der</strong>n <strong>der</strong>gleichen <strong>der</strong> Schweizerischen Bergleuten<br />

eigenen Fertigkeit geübt haben».<br />

Zwei Leitgedanken waren diesen Festen zugrunde<br />

gelegt. Einerseits wollte von Mülinen in<br />

gehassigen Zeiten das <strong>Stadt</strong>- un d Landvolk einan<strong>der</strong><br />

naher bringen, waren doch Bern und das<br />

Oberland wahrend d er Helvetik zwei getrennte<br />

Kantone. An<strong>der</strong>erseits erkannte er mit wahrhaft<br />

staatsmannischem Weitblick, dass mit <strong>der</strong><br />

entsprechenden Bekanntmachung im Ausland<br />

auch Gaste ins schone Oberland kommen würden.<br />

De r Erfolg gab ihm recht, un d so hatte di e<br />

Geburtsstunde des oberlandischen Fremdenverkehrs<br />

geschlagen. Neue Erwerbsquellen taten<br />

sich auf un d e ine arme Bevolkerung hatte<br />

vermehrt Chancen, ihr Dasein zu verbessern.<br />

Kennt man di ese Hintergründe, so ist d er <strong>Die</strong>bstahl<br />

des Unspunnensteins als verwerfliche Tat<br />

zu qualifizieren.<br />

Zur gleichen Zeit wirkte Johann Heinrich Pestalozzi.<br />

Er stellte die sittlichreligiose Bildung<br />

in den Mittelpunkt. Als Vorbild nannte er die<br />

Mutter-Kind-Beziehung, wurzelnd in <strong>der</strong><br />

«Wohnstube». Als Bereiche <strong>der</strong> Bildung bezeichnete<br />

er Kopf, Herz und Hand. Lassen wir<br />

ihn selber sprechen: « Vaterland! Du b ist das,<br />

was du bist, nicht durch die Gnade deiner Konige,<br />

nicht durch die Gewalt deiner Gewalti-<br />

50<br />

gen, ni eh t d ur eh di e Weisheit de in er Weisen, du<br />

bist es durch deine Wohnstube.»<br />

Bevor <strong>der</strong> neue Bundesstaat aus <strong>der</strong> Taufe gehoben<br />

werden konnte, hatte die Eidgenossenschaft<br />

d en Son<strong>der</strong>bundskrieg zu bestehen. Dessen<br />

überragende Gestalt war <strong>der</strong> Oberbefehlshaber<br />

des eidgenossischen Heeres, General<br />

Guillaume Henri Dufour. Lassen wir seinen<br />

Armeebefehl vom 22. November 1847 sprechen:<br />

«Eidgenossische Wehrmanner! Ihr werdet in<br />

den Kanton Luzern einrücken. Wie ihr die<br />

Grenzen überschreitet, so lasst Euren Groll zurück<br />

und denkt nur an die Erfüllung <strong>der</strong> Pflichten,<br />

welche das Vaterland euch auferlegt. Zieht<br />

d em Feinde kühn entgegen, schlagt e u eh tapfer<br />

und steht zu eurer Fahne bis zum letzten Blutstropfen!<br />

Sobald d er Sieg für uns entschieden ist,<br />

so vergesset jedes Rachegefühl, betragt euch<br />

wie grossmütige Krieger, denn dadurch beweist<br />

ihr Euren wahren M u t. Tu t un te r allen U mstiinden,<br />

was ich euch schon oft empfohlen habe.<br />

Achtet die Kirchen und alle Gebaude, welche<br />

de m Gottesdienst geweiht sin d! Nichts befleckt<br />

Eure Fahne mehr, als Beleidigungen gegen die<br />

Religion. Nehmt alle Wehrlosen unter euren<br />

Schutz; gebt nicht zu, dass dieselben<br />

beleidigt o<strong>der</strong> gar misshandelt werden. Zerstort<br />

nichts ohne N o t, verschleu<strong>der</strong>t nichts; mit<br />

einem Worte, betragt euch so, dass ihr euch<br />

stets Achtung erwerbet und euch stets des Namens,<br />

den ihr traget, würdig zeigt!»<br />

Der neue Bundesstaat<br />

Es ist beeindruckend, die Entstehung des<br />

neuen Bundesstaats zu verfolgen, beson<strong>der</strong>s<br />

das Zusammenfmden <strong>der</strong> Extreme zu einem<br />

Resultat <strong>der</strong> Ausgewogenheit. <strong>Die</strong> damaligen<br />

Zeitgenossen verstanden es, miteinan<strong>der</strong> zu<br />

sprechen, und e in allen dienendes Staatsgeftige<br />

zu schaffen, welches auch heute noch und in<br />

Zukunft vertreten werden kann!<br />

<strong>Die</strong> Tagsatzung hatte die neue Verfassung mit<br />

13 1 /2 Standesstimmen angenommen. <strong>Die</strong> darauffolgenden<br />

Abstimmungen in d en Kantonen<br />

erzielten ein besseres Ergebnis: 15 1 /2 Kantone<br />

stimmten zu und 6 1 /2 lehnten ab. Am 12. September<br />

1848 nahm die Tagsatzung in einer<br />

Schlussabstimmung mit 16 ganzen und 2 halben<br />

Standesstimmen vom Volksentscheid<br />

Kenntnis.


<strong>Bem</strong> als Bundesstadt<br />

Den Kampf um die Bundesstadt konnte Bern<br />

ftir sich entscheiden; Luzern kam als einstiges<br />

Haupt des Son<strong>der</strong>bundes nicht in Frage und<br />

Zürich scheiterte an seiner nicht zentralen Lage.<br />

Am 6. November 1848 versammelten sich die<br />

neuen eidgenõssischen Rate zum erstenmal in<br />

Bern, das bis Ende 1848 als eidgenõssischer<br />

Vorort galt. Der Entscheid fiel am 28. November<br />

1848, und zwar unter Namensaufruf Bern<br />

gewann das absolute Mehr beim ersten Durchgang:<br />

Im Nationalrat mit 58 Stimmen gegen 35<br />

(Zürich), 6 (Luzern) und l (Zofmgen), im Stan<strong>der</strong>at<br />

mit 21 gegen 13 (Zürich) und 3 (Luzern).<br />

Neben <strong>der</strong> Freude über die ehrenvolle Wahl<br />

wurden aber bald einmal auch die Lasten erkannt:<br />

Nicht etwa die Eidgenossenschaft o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kanton Bern hatten die ftir die Bundesbehõrden<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Raumlichkeiten zur Verftigung<br />

zu s te Uen und au eh zu unterhalten, son<strong>der</strong>n<br />

die <strong>Stadt</strong> Bern.<br />

Trotz dieser zukünftigen Mühsal nahm die<br />

Einwohnergemeindeversammlung Bern am<br />

18. Dezember 1848 die Wahl zur Bundesstadt<br />

an: 419 Ja gegen 313 Nein. Bis zur Erstellung<br />

<strong>der</strong> neuen Bauten wurden den Bundesbehõrden<br />

folgende Raumlichkeiten zugewiesen:<br />

Dem Bundesrat <strong>der</strong> Erlacherhof, <strong>der</strong> Nationalraterhieltdas<br />

Casino (am Ortdes heutigen Parlamentsgebaudes<br />

), un d d er Stãn<strong>der</strong>at zog in das<br />

Rathaus des «Ãusseren Standes» an <strong>der</strong> Zeughausgasse.<br />

Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller<br />

Di ese beiden Kritik:er haben es verstanden, tiefgehende<br />

Aussagen zu machen. Lassen wir<br />

zuerst Gotthelf sprechen:<br />

«Nirnmer und nirnmer dürfen wir es vergessen,<br />

und das ist ein Unterschied, <strong>der</strong> sein soll zwischen<br />

uns und an<strong>der</strong>n Võlkem, solange wir<br />

Schweizer sein wollen, zwischen <strong>der</strong> Weisheit<br />

unserer Va te r und d er Lehre welche, in di e Welt<br />

geht, gilt: dass die Kraft bei uns im Einzelnen<br />

liegt und jedes Einzelnen Wiege das Haus ist,<br />

wãhrend an<strong>der</strong>e Võlker ihre Kraft in de r Masse<br />

suchen und <strong>der</strong> Masse Kraft in ihrer Grõsse<br />

und ihrer Verkettung. U m den Einzelnen kümmert<br />

si eh ke in er, un d von ke ine m wird e in Hei!<br />

erwartet. <strong>Die</strong> Folgen dieses Übelstandes werden<br />

einst blutig leuchten über Europa. Denn er<br />

ist e in unchristlicher un d ist geradezu aller brü<strong>der</strong>lichen<br />

Liebe, allem sittlichen Ernst feindlich.<br />

Wir Schweizer verwerfen noch solche Le hre<br />

. . . uns ist <strong>der</strong> Einzelne Augenmerk und<br />

Hauptsache. J e d er ftir si eh soll d er rechte sein,<br />

dann wird au eh das Volk in Masse als das rechte<br />

sich darstellen.»<br />

Undjetzt zu Gottfried Keller: «N un gehtje<strong>der</strong><br />

zehnte Mann in die Wahlen, als ob die übrigen<br />

alle Falliten und Bestrafte waren, und dieser<br />

zehnte Mann macht ihnen so das Gesetz; das<br />

heisst sich freiwillig einer Bevogtung unterziehen.<br />

Un d dabei singt ihr, wenn ihr einen Schoppen<br />

irn Leibe habt, mit euren neumodigen Fistelstimmen<br />

noch immer die schõnsten Freiheitslie<strong>der</strong>!<br />

Habt ihr noch nie gesehen, wie einen<br />

gleichgültigen Mann, d er an nichts auf d er<br />

Welt teilnehmen mochte, als was seinen Bauch<br />

anging, diese Teilnahmslosigkeit noch stets zur<br />

Selbstverachtung ftihrte? Das heisst, um sein e<br />

Laster, wie er meinte, zu beschõnigen, sagte er<br />

zuletzt: Es isteben mitallem nichts und mitmir<br />

auch nicht! Gerade so endet die trage Teilnahmslosigkeit<br />

eines Volkes irnmer mit <strong>der</strong><br />

Missachtung seiner Einrichtungen und mit<br />

dem Verlust seiner Freiheit. Ueberlasst nur<br />

ftinfzig Jahre lang die Bestimmung eures<br />

Schicksals einigen wenigen fleissigen Mannern,<br />

di e ni eh t zu faul sin d, in di e Gemeinde zu<br />

laufen, so werden euch sie schon eine Verfassung<br />

machen, welche euch <strong>der</strong> sauren Mühe<br />

des Lebens enthebt, ihr Nachtkappen, die ihr<br />

euch so davor scheut, als ob man euch in <strong>der</strong><br />

Kirche die Nase abschneiden wollte!»<br />

Sind diese herben Kritiken immer noch aktuell?<br />

Das rote Kreuz im weissen Feld<br />

<strong>Die</strong> Armeen von Kaiser Napoleon III. und Kaiser<br />

Franz Joseph I. begannen am 24. Juli 1859<br />

in <strong>der</strong> Nahe von Solferino eine <strong>der</strong> blutigsten<br />

Schlachten sei t Waterloo. Z u diesem Zeitpunkt<br />

wollte <strong>der</strong> 3ljãhrige erfolgreiche Genfer Kaufmann<br />

Herny Dunant in Paris beim Kaiser um<br />

Konzessionen ftir Getreidelieferungen ftir seine<br />

Mühlen-Aktiengesellschaft nachsuchen. Er<br />

vernahm, dass <strong>der</strong> Kaiser sich flir die italienische<br />

Unabhangikeit einsetze und deshalb in<br />

<strong>der</strong> Lombardei gegen die Oesterreicher kampfe.<br />

Dunant fuhr weiter und traf am Abend des<br />

ersten Schlachttages in Castiglione ein. Neun-<br />

51


tausend vom nahen Schlachtfeld evakuierte<br />

Verwundete lagen auf den Strassen, den Platzen<br />

und in den Kirchen, in den Regenrinnen<br />

floss ununterbrochen Blut . .. Dunant war erschüttert<br />

von <strong>der</strong> plotzlichen und brutalen<br />

Konfrontation mit dem Krieg.<br />

Dunant betrat die Kirche. Überall lagen Verwundete,<br />

die vor Schmerzen stühnten, schrien<br />

o<strong>der</strong> vollig entkraftet stumm vor sich hinstarrten.<br />

Mückenschwarme und ein betãuben<strong>der</strong><br />

Geruch <strong>der</strong> Verwesung und des Wundbrandes<br />

erfiillten die Luft. Er versuchte zu helfen, Verbãnde<br />

anzulegen, Durst zu stillen, letzte Trostworte<br />

zu sprechen und den letzten Willen von<br />

Sterbenden aufzunehmen - das war eine tagelange<br />

Arbeit.<br />

<strong>Die</strong>se Erlebnisse Iiessen in ihm Gedanken reifen,<br />

e ine Organisation aufzubauen, die sich <strong>der</strong><br />

Opfer des Krieges annimmt un d von allen Staaten<br />

getragen wird. <strong>Die</strong> Idee des «Roten Kreuzes»<br />

war geboren.<br />

Im Februar 1863 wurde e in kleines ftinfkopfiges<br />

Komitee eingesetzt mit d er Aufgabe, di e Ideen<br />

von Dunant zu verwirklichen. Erster Prasident<br />

wurde General Dufour und erster Sekretãr<br />

Henry Dunant.<br />

Eine internationale Konferenz wurde arn<br />

26. Oktober 1863 in Genf eroffnet mit 18 Vertretern<br />

von 14 Regierungen. Di e Konferenz verabschiedete<br />

mit Begeisterung einige Resolutionen.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten davon lauten:<br />

- E s besteht injedem Land e in Ausschuss, desse<br />

n Aufgabe es ist, in eintretenden Kriegszeiten<br />

mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln<br />

beim Sanitãtsdienst <strong>der</strong> Heere mitzuwirken.<br />

- Im Kriegsfall leisten die Ausschüsse <strong>der</strong><br />

kriegfuhrenden Nationen in dem Mass ihrer<br />

Krafte ihren betreffenden Armeen Hilfe; beson<strong>der</strong>s<br />

organisieren sie die freiwilligen<br />

Krankenpfleger, setzen sie in Tatigkeit und<br />

stellen, irn Einvernehmen mit <strong>der</strong> Militãrbehorde,<br />

Lokale zur Pflege <strong>der</strong> Verwundeten<br />

zur Verfugung.<br />

- D& freiwilligen Helfer tragen in allen Lãn<strong>der</strong>n<br />

ein einheitliches Erkennungszeichen,<br />

eine weisse Armbinde mit einem roten<br />

Kreuz.<br />

Das Datum dieser grundlegenden Charta ist<br />

de r 29. Oktober 1863: De r Entstehungstag des<br />

52<br />

«Roten Kreuzes». Seither haben Millionen die<br />

Segnungen dieser Institution erleben dürfen.<br />

<strong>Die</strong> Schweiz gelangte mit ihr zu hohem Ansehen,<br />

und Henry Dunant darf als einer unserer<br />

grossen Sohne bezeichnet werden.<br />

<strong>Die</strong> neue Bundesverfassung von 1874<br />

Um die Totalrevison <strong>der</strong> Bundesverfassung<br />

tobte in den Jahren 1872-1874 ein teilweise erbittert<br />

gefiihrter Kampf. <strong>Die</strong> neue Bundesverfassung<br />

wurde am 19. Apri11874 von Volk und<br />

Stãnden mit 340 199 J a gegen 198 013 Nein bei<br />

14 1 /2 annehmenden und 7 1 /2 verwerfenden Stãnden<br />

angenommen. <strong>Die</strong>se Verfassung ist in ihren<br />

Grundzügen noch heute in Kraft. Sie<br />

brachte neue Zustãndigkeiten fiir den Bund,<br />

vermehrten Einfluss des Volkes und eine Starkung<br />

des Rechtswesens wie auch des Bundesgerichtes.<br />

Der l. Weltkrieg- Generalstreik- Grippe<br />

Kaum waren die «Kaisermanover» von 1912 etwas<br />

in den Hintergrund geraten, verfmsterte<br />

sich <strong>der</strong> europaische Hirnmel durch den Mord<br />

am osterreichischen Thronfolgerpaar in Sarajewo<br />

am 28. J uni 1914. Als direkte Folge dieser<br />

Tat brach am l. August 1914 <strong>der</strong> erste Weltkrieg<br />

aus. <strong>Die</strong> Schweiz mobilisierte und stellte<br />

250 000 Mann mit über 45 000 Pferden ins<br />

Feld, um so die Heimat zu beschützen. 1918<br />

fand dieser blutigste aller bisherigen Kriege<br />

sein Ende. N un, da <strong>der</strong> direkte Druck von aussen<br />

nachgelassen hatte, waren den sich anbahnenden<br />

Zwistigkeiten irn Innern des Landes<br />

Tür und Tor geoffnet. <strong>Die</strong> Schweiz war wie<strong>der</strong><br />

einmal, wie so oft zuvor, herausgefor<strong>der</strong>t, Probleme<br />

zu lüsen un d ihren Weg weiter zu fmden.<br />

Vertieft man sich in die wirtschaftlichen Verhaltnisse<br />

in <strong>der</strong> Schweiz am Ende des ersten<br />

Weltkrieges, so ergeben sie ein düsteres Bild.<br />

Zusammen mit den entsprechenden Ereignissen<br />

in Europa, Russland insbeson<strong>der</strong>e, war<br />

deshalb auch <strong>der</strong> «Schweizerboden» wie geschaffen<br />

fur die «Erprobung <strong>der</strong> Revolution».<br />

Es bildete sich ein «ültener Aktionskomitee»,<br />

setzte auf Montag, 11. November 1918 den Beginn<br />

eines unbefristeten Landesstreiks an und<br />

gelangte gleichzeitig mit einer Proklamation an<br />

das Schweizervolk. Darin wurden folgende<br />

For<strong>der</strong>ungen gestellt:


l. Sofortige N euwahl des N ationalrates au f d er<br />

Grundlage des Proporzes<br />

2. Aktives und passives Wahl- und Stimmrecht<br />

fiir Frauen<br />

<strong>3.</strong> Einfiihrung <strong>der</strong> Arbeitspflicht<br />

4. Einfiihrung <strong>der</strong> Achtundvierzigstundenwoche<br />

5. Reorganisation de r Armee im Sinne des<br />

Volksheeres<br />

6. Sicherung <strong>der</strong> Lebensmittelversorgung im<br />

Einvernehmen mit den landwirtschaftlichen<br />

Produzenten<br />

7. Einfiihrung einer Alters- und Invalidenversicherung<br />

8. Staatsmonopol fiir den lmport und Export<br />

9. Tilgung <strong>der</strong> Staatsschulden durch die Besitzenden<br />

Einige dieser For<strong>der</strong>ungen waren angebracht<br />

und ihre Richtigkeit beweist die Tatsache, dass<br />

sie in demokratischer, nicht revolutionarer<br />

Weise verwirklicht sind. <strong>Die</strong>se tiefgreifende<br />

Krise, verbunden mit <strong>der</strong> Tausende von Menschen<br />

hinraffenden Grippe, konnte schlussendlich<br />

überwunden werden. <strong>Die</strong> «eidgenossische<br />

Kraft» d er Idee Schweiz hatte si eh durchgesetzt<br />

und verschiedene Weltanschauungen zum<br />

Konsens gezwungen. Beweis dafiir ist das 1937<br />

unter den Sozialpartnern vereinbarte Friedensabkommen,<br />

welches d en Arbeitsfrieden garantieren<br />

soll. Di ese Vereinbarung beruht auf de m<br />

Grundsatz von Treu und Glauben und dem<br />

Willen zu vernünftiger Zusammenarbeit.<br />

Der Võlkerbund<br />

Auf Anregung des USA-Prasidenten Wilson<br />

wurde die «Volkervereinigung zur Erhaltung<br />

des Friedens» an <strong>der</strong> Versailler Friedenskonferenz<br />

von 1919 gegründet. Sie umfasste 53 Staaten.<br />

Folgende Zielsetzungen lagen diesen Bestrebungen<br />

zugrunde:<br />

- Verbot des Krieges<br />

- Internationale Zusammenarbeit<br />

- Einhaltung des Volkerrechtes und de r Vertrage<br />

Als Sitz wurde aufVorschlag Prasident Wilsons<br />

Genfbestimmt- ein naheliegen<strong>der</strong> Grund fiir<br />

die neutrale und unabhangige Schweiz, sich<br />

mit dem Beitritt zu befassen.<br />

53


56<br />

• 4


zum Tod zu verteidigen. Schweizer Soldaten,<br />

Ihr seid von diesem Schwur nicht entbunden.<br />

Arn heutigen Nationaltag sei er erneuert und<br />

daure, so Gott will, ewig.»<br />

l. August 1940 Der General: Guisan<br />

Staatspolitische Grosse<br />

In <strong>der</strong> Zeit zwischen dem Ende des zweiten<br />

Welkrieges und des sowohl 800jãhrigen Geburtstages<br />

Berns als auch des 700jãhrigen <strong>der</strong><br />

Eidgenossensschaft, ist die Gründung des Kantons<br />

J ura als e in grosses politisches Ereignis<br />

festzuhalten.<br />

Di e Entwicklung begann schon im J ahre 1815:<br />

Nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ringung Napoleons I. beschlossen<br />

die Siegermãchte, den grõssten Teil<br />

des heimatlos gewordenen ehemaligen Fürstbistums<br />

Basel - wãhrend Jahrhun<strong>der</strong>ten ein<br />

unabhãngiger S taa t- de m Kanton B em als Entschãdigung<br />

für die Waadt und den Aargau anzuglie<strong>der</strong>n.<br />

Schon im J ahre 1831 schlug Xavier Stockmar,<br />

e in er d er fiihrenden Kopfe, Losungen zur J urafrage<br />

vor und fasste nebenbei auch die Grün-<br />

dung eines Kantons Jura ins Auge. Vorerst<br />

standen aber liberale und demokratische Anliegen<br />

im Vor<strong>der</strong>grund; man dachte an mehr<br />

Autonomie im Rahmen des Kantons Bern.<br />

Stockmar wurde denn auch in den Bernischen<br />

Verfassungsrat und den Grossen Rat gewãhlt.<br />

Einige Jahre danach wurde er Bernischer Regierungsrat.<br />

In regelmãssigen Abstãnden musste sich Bern<br />

mit sein em N ordjura befassen, d er di e Amtsbezirke<br />

Delsberg, Franches-Montagnes und<br />

Pruntrut umfasste. Der Süden wollte sich weiterhin<br />

zu Bern bekennen und geniesst denn<br />

auch verfassungsmãssige Privilegien.<br />

N achdem d er Kan to n B em Abstimmungen zur<br />

jurassischen Frage vorerst im Landesteil Jura<br />

und hernach im ganzen Kanton ermõglichte,<br />

sanktionierte die Eidgenossenschaft am<br />

24. September 1978 den neuen Kanton Jura,<br />

bestehend aus den drei genannten bisherigen<br />

bernischen Arntsbezirken. Das Berner- und<br />

Schweizervolk hat sich als reif erwiesen, auch<br />

staatspolitisch gravierende Probleme souverãn<br />

zu meistern.<br />

57


5. <strong>Die</strong> Zukunft<br />

Das eidgenossische Staatswesen mit seinen politischen<br />

Einrichtungen ist ein taugliches Beispiel<br />

zu aktivem Frieden; das heisst Auseinan<strong>der</strong>setzung,<br />

Überzeugung, Wille zum Konsens,<br />

gegenseitige Achtung, demokratisch entscheiden<br />

und Entscheide akzeptieren! <strong>Die</strong> «ldee<br />

Schweiz» müssen wir erfassen, verstehen und<br />

erneut mit Begeisterung in uns aufnehmen!<br />

N ur so sind wir in de r Lage zu motivieren un d<br />

mitzuhelfen, dass Europa endgültig ein Ort <strong>der</strong><br />

Freiheit und Menschenwürde wird.<br />

5.1. Europa<br />

Bald einmal werden wir demokratisch zur Frage<br />

Europa (Art, Form) Stellung nehmen müssen.<br />

Es ist unsere Pflicht, uns mit folgenden<br />

drei Fragen auseinan<strong>der</strong>zusetzen:<br />

- Mitwirken in einem EWR-Vertrag (Europãischer<br />

Wirtschaftsraum): <strong>Die</strong>s bedeutet di e<br />

58<br />

Übernahme einer ganzen Re ihe von EG-Regeln,<br />

unser fó<strong>der</strong>alistisches System sowie die<br />

Volksrechte de r direkten Demokratie würden<br />

beschnitten. Auf <strong>der</strong> andem Seite hãtten wir<br />

uns nicht mit einer moglichen Diskriminierung<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

- Beitritt <strong>der</strong> Schweiz zur EG (Europãische<br />

Gemeinschaft): <strong>Die</strong>s kann unsere staatliche<br />

Souverãnitãt und Neutralitãt einschrãnken.<br />

In dieser gigantischen Organisation wãre unser<br />

Mitspracherecht nicht von grosser Wirkung.<br />

- Der Alleingang ist ebenfalls genau zu untersuchen,<br />

obschon er von Sachverstãndigen als<br />

absurd bezeichnet wird. Sicher ist, dass in<br />

di ese m Fall von uns mehr Einsatz, Kreativitãt<br />

und Leistung verlangt würde, und dazu vor<br />

allem <strong>der</strong> nationale Konsens. Unsere guten<br />

<strong>Die</strong>nste konnten auch als «Alleingãnger»<br />

weiterhin gefragt sein.


Anhang<br />

I Verzeichnis <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

<strong>Die</strong>ses ist nach d er protokollarischen Ordnung<br />

<strong>der</strong> Vorstandschargen und den Amtsdauern in<br />

chronologischer Reihenfolge geordnet.<br />

l. Prasidenten<br />

1951-1954 Müller H.<br />

1954-1960 Weibel E.<br />

1960-1969 Liisser Werner<br />

1969-1981 Vuillemin Markus<br />

1981- Brenneisen Willi<br />

2. Vlzeprasidenten<br />

1951-1952 Wyss W<br />

1952-1953 Saxer P.<br />

1953-1954 Weibel E.<br />

1954-1956 Bucher H.<br />

1956-1962 Hutterli W<br />

1962-1968 Grüebler Adolf<br />

1968-1969 Vuillemin Markus<br />

1969-1973 Lasser Werner<br />

1973-1981 Brenneisen Willi<br />

1981-1986 Lehmann Bernhard<br />

1986-1987 vakant<br />

1987- Bühler Peter<br />

<strong>3.</strong> Sekretare<br />

1951-1952 Saxer P.<br />

1952-1960 Liisser Werner<br />

(Für 1952-1953 zusatzlich Mosimann H.)<br />

1960-1965 Jeangros René<br />

1965-1966 Martignoni P.<br />

1966-1969 Schneiter Peter<br />

1969-1982 Balaster Dori<br />

1982-1986 Stõckli Elisabeth<br />

1986-1990 Gigon Susanne<br />

1990- Lott Stephan<br />

4. Zweite Sekretare<br />

1951-1953 Haase Paul<br />

1953-1954 Bucher H.<br />

<strong>Die</strong>se Vorstandscharge wurde anschliessend<br />

aufgehoben.<br />

60<br />

5. Kassiere<br />

1951-1959<br />

1959-1975<br />

1975-1982<br />

1982-<br />

Steinegger Emma<br />

Schneiter Peter<br />

Stõckli Elisabeth<br />

Aeberhard Erna<br />

6. lnformation<br />

1975-1984 Furrer Christian Dr.<br />

1984-1985 vakant<br />

1985- Vogt Blanka<br />

7. Werbung<br />

1981-1988 Rüfenacht R.<br />

1988-1989 vakant<br />

1989- Baumeler Fredy<br />

8. Beisitzer<br />

Da zeitweise bis zu acht Beisitzer im Vorstand<br />

Einsitz nahmen und dies wiihrend verschieden<br />

langen Amtsdauern, halten wir uns mit <strong>der</strong><br />

Numerierung <strong>der</strong> Beisitze an die Anciennitiit<br />

ihrer Inhaber.<br />

Beisitzer l<br />

1951-1953<br />

1953-1967<br />

1967-1981<br />

1981-1982<br />

1982-1983<br />

1983-1987<br />

1987-<br />

Amstein A.<br />

Cornioley H.<br />

J eangros Re né<br />

Aeberhard Erna<br />

v akan t<br />

Schwaar Theo<br />

Reusser Rudolf<br />

Beisitzer 2<br />

1951-1953 Bucher H.<br />

1953-1957 Kaspar C.<br />

1957-1960 Haller Armin<br />

1960-1965 Martignoni Paul<br />

1965-1966 Zurbrügg T. Frau<br />

1966-1967 Jeangros René<br />

1967-1969 Martignoni Paul<br />

1969-1971 Grüebler Adolf<br />

1971-1975 Stõckli Elisabeth<br />

1975-1981 Lehmann Bernhard<br />

1981-1984 vakant


1984-1985 Vogt Blanka<br />

1985-1987 Nyffenegger R.<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 3<br />

1951-1953 Kaspar C.<br />

1953-1954 Pozzi A.<br />

1954-1956 Würgler H.<br />

1956-1957 Haller Armin<br />

1957-1960 Weisskopf Erich Dr.<br />

1960-1962 Grüebler Adolf<br />

1962-1965 Zurbrügg T. Frau<br />

1965-1966 Jeangros René<br />

1966-1967 Martignoni Paul<br />

1967-1968 vakant<br />

1968-1969 Grüebler Adolf<br />

1969-1970 vakant<br />

1970-1971 Stückli Elisabeth<br />

1971-1973 Brenneisen Willi<br />

1973-1975 Lehmann Bernhard<br />

1975-1986 vakant<br />

1986-1987 Bühler Peter<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 4<br />

1951-1953 Pozzi A.<br />

1953-1954 Lehmann E.<br />

1954-1956 Haller Armin<br />

1956-1957 Weisskopf Erich Dr.<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 5<br />

1951-1953 Comioley H.<br />

1953-1954 Wyss W<br />

1954-1956 WeisskopfErich Dr.<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 6<br />

1952-1953 Lehmann E.<br />

1953-1954 Würgler H.<br />

1954-1955 Müller H.<br />

1955-1956 Hutterli W<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 7<br />

1952-1953 Weibel E.<br />

1953-1954 Abplanalp G.<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

Beisitzer 8<br />

1952-1953 Wyss W<br />

Anschliessend Charge aufgehoben.<br />

11 Themenverzeichnis über 40 Jahre<br />

<strong>Die</strong>ses ist in chronologischer Reihenfolge angeordnet.<br />

<strong>Die</strong> fortlaufende Numerierung dient<br />

dazu, de n entsprechenden Referenten im Referentenverzeichnis<br />

(Anhang lli) ihre behandelten<br />

Themen zuzuordnen.<br />

l <strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> politischen Parteien in<br />

<strong>der</strong> Demokratie<br />

2 Zeitgemãsse europãische Betrachtungen<br />

(1951)<br />

3 Armeesanitãtsdienst<br />

4 Alte und ne ue Schweizerkolonien und verdiente<br />

Auslandschweizer<br />

5 Unser schõner sonniger Kanton Tessin<br />

6 Jugend und õffentliches Leben<br />

7 <strong>Die</strong> Idee unserer Landesverteidigung und<br />

ihre Gestaltung im Fortgang <strong>der</strong> Zeit<br />

8 Das Landwirtschaftsgesetz<br />

9 <strong>Die</strong> modeme Stellung <strong>der</strong> gerichtlichen<br />

Medizin und neue Aufgaben <strong>der</strong> Medizin<br />

im Recht<br />

10 Aktuelle Verkehrsprobleme<br />

11 Durch den Gotthard nach dem sonnigen<br />

Süden<br />

12 Der Sustenpass<br />

13 <strong>Die</strong> aktuelle Finanzvorlage<br />

14 Deutsch-Franzõsische Verstãndigung als<br />

Kemprob1em <strong>der</strong> europãischen Verstãndigung<br />

15 Asien und Afrika in <strong>der</strong> Weltpolitik<br />

16 Aktuelle Schulfragen<br />

17 Alte und neue Schulhausanlagen, Besichtigung<br />

18 Weg und Ziel <strong>der</strong> «Moralischen Aufrüstung»;<br />

das Weltzentrum in Caux und seine<br />

Bedeutung fiir die heutige Zeit<br />

19 <strong>Bem</strong>ische Sitten und Brãuche<br />

20 Weihnachtsausstellung <strong>der</strong> bernischen<br />

Kunstmaler, Kunsthalle, Besichtigung<br />

21 Naturhistorisches Museum, von-Wattenwyl-Sammlung,<br />

Besichtigung<br />

22 Aus <strong>der</strong> Arbeit einer Polizeiassistentin<br />

61


23 <strong>Die</strong> Rettungsflugwacht<br />

24 Gross-<strong>Stadt</strong> und Kleinstadt<br />

25 Vom glücklichen Wandem, Plau<strong>der</strong>ei<br />

26 Fohnprobleme<br />

27 <strong>Die</strong> Freiheit des Bürgers<br />

28 Schutz des Publikums vor Verbrechem<br />

29 Das «<strong>Bem</strong>er Tagblatt», Besichtigung<br />

30 Einfiihrung in den Aufbau <strong>der</strong> «Swissair»<br />

31 Unruhiges Afrika<br />

32 <strong>Die</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung von Strafentlassenen<br />

33 Das Schweizerische Volkslied<br />

34 Prau und Beruf<br />

35 Grenzüberwachung und Schmuggel<br />

36 Innere Gefahren des kalten Krieges, 5. Kolonne<br />

und Spionage heute<br />

37 Femsehdiskussion, Bedürfnisfrage<br />

38 Botanischer Garten <strong>Bem</strong>, Besichtigung<br />

39 Knabenerziehungsanstalt Schloss Erlach,<br />

Besichtigung<br />

40 Tatigkeit als Gerichtsprasident und Regierungsstatthalter<br />

41 Welt im Umbruch- Schweiz von morgen<br />

42 Probleme des Weltraumfluges<br />

43 Jugend vor dem Richter<br />

44 Arbeit und Betrieb in <strong>der</strong> Anstalt Tessenberg<br />

45 <strong>Die</strong> Fremdenlegion<br />

46 Aus d er altesten Geschichte d er <strong>Stadt</strong> Be m<br />

47 <strong>Die</strong> Zukunft des Staates Israel<br />

48 <strong>Die</strong> Tatigkeit des Wildhüters<br />

49 Das Rathaus <strong>Bem</strong>, Besichtigung<br />

50 Schloss Spiez, Geschichte <strong>der</strong> Familie Bubenberg,<br />

Besichtigung<br />

51 Aus <strong>der</strong> Tatigkeit des Wildhüters<br />

52 Bernische Verkehrsprobleme<br />

53 <strong>Die</strong> Schweizerflagge auf dem Rhein und<br />

zur See<br />

54 Kemenergie-Kraftwerke<br />

55 Alltag im Bundeshaus<br />

56 Das Gerichtsmedizinische Institut,<br />

Besichtigung<br />

57 Blutspendedienst des Schweizerischen<br />

Roten Kreuzes<br />

58 Andenken an Joseph Reinhard<br />

59 Eidg. Hengsten- und Fohlendepot, Avenches,<br />

Besichtigung<br />

60 Mensch und Weltraum<br />

62<br />

61 <strong>Die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Kartographie<br />

62 <strong>Die</strong> Aufgaben unseres politischen und<br />

konsularischen <strong>Die</strong>nstes<br />

63 Das Staatsarchiv <strong>Bem</strong>, Besichtigung<br />

64 Führung durch das Bundeshaus<br />

65 Ballonfahrten<br />

66 Strassenbau und Verkehrsfragen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

Be m<br />

67 Das Zentrallaboratorium des Roten Kreuzes,<br />

Besichtigung<br />

68 Natur und Technik<br />

69 Zusatze zu Lebensmitteln<br />

70 Geschichte <strong>Bem</strong>s, im Historischen Museum<br />

71 Bericht über die Weltlage<br />

72 <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong>- und Burgerbibliothek, Besichtigung<br />

73 Der Mensch im Lichte <strong>der</strong> heutigen Soziologie<br />

74 <strong>Die</strong> Wirtschaftsoffensive des Ostblocks<br />

75 <strong>Die</strong> Freihandelszone und ihre Auswirkungen<br />

auf die Schweiz<br />

76 Orientierung über die lnvalidenversicherung<br />

77 Überfremdung in <strong>der</strong> Schweiz?<br />

78 Bahnhof<strong>Bem</strong>; Baustelle, Besichtigung<br />

79 Olympiade 1960 in Rom<br />

80 Vlaminck-Ausstellung, Kunsthaus <strong>Bem</strong>,<br />

Führung<br />

81 <strong>Stadt</strong>ische Kehrichtverbrennungsanstalt<br />

<strong>Bem</strong>, Besichtigung<br />

82 Orientierung über die Probleme Pensionierter<br />

83 Revisions des Jagdgesetzes<br />

84 Sozial- und wirtschaftspolitische Probleme<br />

<strong>der</strong> Bauemsame<br />

85 Zivilschutz, Orientierung<br />

86 Arbeit in d er N omenklaturkommission<br />

<strong>der</strong> Landestopographie<br />

87 Ungaren berichten über ihre Erfahrungen<br />

in <strong>der</strong> Schweiz<br />

88 <strong>Die</strong> Rechenanlage des Physikalischen Institutes<br />

Uni <strong>Bem</strong>, Besichtigung<br />

89 Probleme <strong>der</strong> Entwicklungshilfe<br />

90 Konfliktsituation des Menschen unserer<br />

Zeit<br />

91 Elektrizitiit als Brandursache<br />

92 Gewasserschutz, eine Aufgabe <strong>der</strong> Gegenwart<br />

93 Der Zytglogge, Besichtigung<br />

94 Erlebtes Berlin


163 <strong>Die</strong> stãdtischen Verkehrsbetriebe Bern,<br />

Besichtigung<br />

164 Das Bernische Staatsarchiv<br />

165 <strong>Die</strong> Brauerei zum Rugen AG, Unspunnen,<br />

Besichtigung<br />

166 WWF Schweiz; Der programmierte<br />

Selbstmord, sind Lõwen schadlich?<br />

167 Rauschgift, Podiumsgesprach<br />

168 Der Schutz <strong>der</strong> Konsumenten vor Lebensmittelvergiftungen<br />

169 Wir und di e Kirche; Erwartungen, Enttãuschungen,<br />

Hotfnungen<br />

170 Schulkoordination, was gilt jetzt?<br />

171 Gesamtverteidigung; Aufgabe, Organisatian,<br />

Führung<br />

172 Schweizerisches Landwirtschaftliches<br />

Technikum Zollikofen, Besichtigung<br />

173 In alten Gruben; Erlauschtes und Beobachtetes<br />

aus <strong>der</strong> Tier- und Pflanzenwelt<br />

174 <strong>Die</strong> Feuerwehr <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern, Besichtigung<br />

und Führung<br />

175 Atelierbesuch im alten Schulhaus Herrenschwanden<br />

176 Das ehemalige Zisterzienserkloster<br />

St. Urban, Besichtigung<br />

177 «Swissair»-Jumbo-Jet; Aus <strong>der</strong> Arbeit eines<br />

Jumbo-Piloten<br />

178 Der Nationalstrassenbau<br />

179 Fernsehen in Gefahr? Gesprach am runden<br />

Tisch<br />

180 Aus <strong>der</strong> Arbeit des Bundesanwalts<br />

181 Irland<br />

182 Eisenbahnen, gestern, heute, morgen<br />

183 Radio Schweiz AG, Besichtigung und<br />

Führung<br />

184 H. R. Balmer liest aus eigenen Werken<br />

185 Liest <strong>der</strong> Kriminalkommissar auch Krirninalromane?<br />

186 Israel<br />

187 Das Schloss Blumenstein in Solothurn,<br />

Besichtigung<br />

188 Der Baseltor-Turm in Solothurn, Besichtigung<br />

189 Revision des Familienrechts<br />

190 <strong>Die</strong> Sternwarte Zimmerwald, Besichtigung<br />

und Führung<br />

191 Di e Sanitãtspolizei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Be m, Besichtigung<br />

und Führung<br />

192 Teilhard de Chardin und sein Weltbild<br />

193 <strong>Die</strong> Zivildienstinitiative<br />

194 Bauarbeiten am Berner Münster<br />

64<br />

195 <strong>Die</strong> sowjetische Weltraumfahrt<br />

196 Wie steht es um unsere Landesverteidigung?<br />

197 <strong>Die</strong> helvetische Steuerharmonisierung<br />

198 Probleme des Spitzensports<br />

199 <strong>Die</strong> Strafanstalt<br />

200 Der Freiballonsport<br />

201 <strong>Die</strong> gerichtliche Untersuchung, Untersuchungshaft<br />

à Konto Strafantritt<br />

202 Ost-West-Problematik<br />

203 Militarjustiz<br />

204 Totalrevision <strong>der</strong> Bundesverfassung<br />

205 <strong>Die</strong> Schanzenpost, Besichtigung und Führung<br />

206 Albert Einstein, sein beson<strong>der</strong>es Verhilltnis<br />

zu Bern und <strong>der</strong> Schweiz<br />

207 <strong>Stadt</strong>- und Uni-Bibliothek Bern, Besichtigung<br />

und Führung<br />

208 Der Schriftsteller und sein Engagement<br />

209 Besichtigung Rebbaumuseum Ligerz<br />

210 Besichtigung Schloss Trachselwald (Kerker<br />

Leuenberger)<br />

211 Unsere Alpen<br />

212 <strong>Die</strong> Fürsorge und Gesundheitsdirektion<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

213 Unsere Kantonspolizei<br />

214 Archiiologie im Kanton Bern<br />

215 <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong> und Republik Bern<br />

216 <strong>Die</strong> Burgergemeinde in <strong>der</strong> heutigen Zeit<br />

217 Erwin Heirnann berichtet aus seiner Arbeit<br />

als Schriftsteller und liest Proben daraus<br />

218 Besuch irn Radio Studio Bern; Informatian,<br />

Einblick in Probeaufnahrnen<br />

219 <strong>Die</strong> BLS und ihr Doppelspurausbau<br />

220 Das Jugendgericht <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

221 <strong>Die</strong> Revolutionstheorie sowie Revolutionsstrategie<br />

und -taktik Osteuropas<br />

222 Fragen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung und <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

223 Wildschutz und Strassenbau<br />

224 Altersprobleme im Pflegeheirn<br />

225 Besichtigung <strong>der</strong> Karton- und Papierfabrik<br />

Deisswil AG<br />

226 Geheirnnisvolles Jemen<br />

227 <strong>Die</strong> Autobahnpolizei; Besichtigung und<br />

allgemeine Orientierung<br />

228 <strong>Die</strong> Schweizer Reisepost<br />

229 Wie und wovor schützt die Lebensmittelkontrolle<br />

den Konsumenten?


230 <strong>Die</strong> Schweizerische Nationalbank<br />

231 <strong>Die</strong> Schweizer Artillerie<br />

232 <strong>Die</strong> Auslandvertretungen <strong>der</strong> Schweiz<br />

233 Erholungsraum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong><br />

234 <strong>Die</strong> Landesvermessung; Besichtigung <strong>der</strong><br />

Landestopographie<br />

235 Gib Dym Lãbe e Sinn u-n-es Ziel<br />

236 Das Zieglerspital, Besichtigung<br />

237 Obervolta, ein Entwicklungsland in Westafrika<br />

238 <strong>Die</strong> Schweizerische Hochseeschiffahrt<br />

239 Besichtigung Waffenplatz Thun, beson<strong>der</strong>e<br />

Instruktionseinrichtungen<br />

240 Der Fremdenverkehr in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong><br />

241 Emstfallmãssige Einsatze <strong>der</strong> Berufsfeuerwehr<br />

<strong>Bem</strong><br />

242 Spionage und Spionageabwehr in <strong>der</strong> Demokratie<br />

243 Unsere Luftverteidigung- kõnnten wir bestehen?<br />

244 Das Eidg. Departement des Innem<br />

245 Hõhlenforschung im Seefeldgebiet<br />

246 Entwicklungszusammenarbeit in Kamerun<br />

247 Der Weg zur Musik- am Beispiel des Konservatoriums<br />

<strong>Bem</strong><br />

248 <strong>Bem</strong>s Wahrzeichen: Der Christoffelturm<br />

249 <strong>Die</strong> Tatigkeit <strong>der</strong> Schweizer Rettungsflugwacht<br />

250 <strong>Die</strong> Mitarbeit <strong>der</strong> Frau in <strong>der</strong> Armee<br />

251 <strong>Die</strong> Sanitiitspolizei <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong><br />

252 <strong>Die</strong> Tollwut<br />

253 Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />

254 Soll die Schweiz <strong>der</strong> UNO beitreten?<br />

255 Bolivien- e in Entwicklungsland in Lateinamerika<br />

256 <strong>Die</strong> Veterinarmedizinische Fakultiit <strong>Bem</strong><br />

257 <strong>Die</strong> vier Jahreszeiten, <strong>der</strong> Fotografals Poet<br />

258 Der Zeitglockenturm<br />

259 Besichtigung Schloss Worb<br />

260 Das Grenzwachtkorps<br />

261 <strong>Die</strong> Kantonalbank von <strong>Bem</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> bemischen Volkswirtschaft<br />

262 <strong>Die</strong> Forstwirtschaft im Kanton <strong>Bem</strong><br />

263 Das Eidgenõssische Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement<br />

264 <strong>Die</strong> baltischen Võlker<br />

265 Der Kiifigturm : Vortrag und Führung<br />

266 Nepal - Ein Entwicklungsland in Asien<br />

267 Di e Sanitiitspolizei de r <strong>Stadt</strong> Be m; Besichtigung<br />

<strong>der</strong> neuen Raumlichkeiten<br />

268 Parapsychologie kritisch beobachtet<br />

269 Besichtigung <strong>der</strong> <strong>Bem</strong>ischen Hõhenklinik<br />

Heiligenschwendi<br />

270 Hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch<br />

271 Gesamtverteidigung<br />

272 <strong>Die</strong> Stellung <strong>der</strong> PTT in Staat und Wrrtschaft<br />

273 Aktuelle Probleme <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Radio- und Femsehgesellschaft SRG<br />

274 China heute<br />

275 Oesterreich: Land in <strong>der</strong> Zeit<br />

276 Desinformation in den Medien<br />

277 Der Erlacherhof, Besichtigung und Führung<br />

278 Der Weinbau in <strong>der</strong> Schweiz<br />

279 Musik und Mensch. Einsatz von Musik<br />

beim Gesunden und beim Kranken<br />

280 Besichtigung Schloss Lucens<br />

281 Besichtigung Schloss Burgdorf<br />

282 Gewãsserschutzprobleme und ihre<br />

Lõsung<br />

283 Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> kantonalen Denkrnalpflege<br />

284 <strong>Die</strong> wirtschaftliche Landesversorgung <strong>der</strong><br />

Schweiz<br />

285 Gift in <strong>der</strong> Nahrung?<br />

286 Aus dem Tierpark Diihlhõlzli<br />

287 Schweizerisches Alpines Museum<br />

288 1940 - Wi<strong>der</strong>stand o<strong>der</strong> Anpassung<br />

289 Im Schnittpunkt von Tradition und Wandel,<br />

das bemdeutsche Wõrterbuch<br />

290 Edelsteine<br />

291 Kriminalitiit heute. Vorbeugung und Bekampfung<br />

292 Rheuma - eine Geissel <strong>der</strong> Menschheit<br />

293 <strong>Die</strong> Mechanisierten und Leichten Truppen<br />

294 Im Rahrnen <strong>der</strong> 150 Jahre Universitiit<br />

Be m : Uni und Oeffentlichkeit; W as nützt<br />

die Uni dem Volk?<br />

295 <strong>Bem</strong>, heute und morgen<br />

296 Musikerziehung in <strong>der</strong> heutigen <strong>Gesellschaft</strong><br />

297 Das erweiterte Kunstmuseum stellt sich<br />

vor<br />

298 Twann im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t vor Christus<br />

65


299 <strong>Die</strong> Lehrwerkstatte im schweizerischen<br />

Berufsb ild ungssystem<br />

300 <strong>Die</strong> Jungfraubahnen stellen sich vor<br />

301 Herzinfarkt- Stress - Fitness<br />

302 Solidaritat, Katastrophenhilfe im Ausland<br />

303 Von den konventionellen zu den unkonventionellen<br />

Waffen<br />

304 <strong>Die</strong> Sü<strong>der</strong>weiterung <strong>der</strong> Europaischen<br />

Gemeinschaft - Chance für Europa?<br />

305 Unser <strong>Stadt</strong>theater im neuen Gewand,<br />

Rundgang und Diskussion<br />

306 Medizinisches Lernzentrum Uni Bern<br />

307 Matteiinglisch<br />

308 <strong>Die</strong> neue Verteilzentrale <strong>der</strong> Coop-Bern in<br />

Nie<strong>der</strong>bottigen, Besichtigung<br />

309 Besichtigung des Freilichtmuseums Ballenberg<br />

310 Das neue Eherecht<br />

311 <strong>Die</strong> BLS heute und morgen<br />

312 Medizin wohin?<br />

313 Soll die Schweiz <strong>der</strong> UNO beitreten?<br />

314 Vom weissen zum roten Kreuz<br />

315 Zukunftsprobleme <strong>der</strong> schweizerischen<br />

Wirtschaft<br />

316 Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> psychiatrischen Klinik<br />

Münsingen<br />

317 Radio Studio Bern, Führung durch die<br />

neuen Raumlichkeiten<br />

318 Rudolfvon Tavel<br />

319 Besichtigung <strong>der</strong> romanischen Kircbe in<br />

Romainmôtier<br />

320 Kulturpolitik als nationale Aufgabe<br />

321 Frieden in Freiheit<br />

322 Strompolitik nach Tschernobyl<br />

323 Von <strong>der</strong> Arbeitsgesellschaft zur Freizeitgesellschaft<br />

324 Kircbe und Politik<br />

325 Provokation als Methode nationalsozialistischer<br />

Politik<br />

326 Politik im Nebenamt<br />

327 Botaniscber Garten Bern<br />

328 Telefonieren mit Licht<br />

329 Medizin in Bern- ein historischer Überblick<br />

330 Bernisches Staatsarchiv<br />

331 Besichtigung <strong>der</strong> BLS Werkstatten in Spiez<br />

332 Spiez, 650 Jahre Zugehõrigkeit zu Bern<br />

333 Besichtigung Schloss Grandson<br />

334 Di e Parte i en auf de m Wege in di e Zukunft<br />

335 Ist Sport noch gesund?<br />

66<br />

336 Di e Zivilluftfahrt als Teil unseres Verkehrswesens<br />

337 Zivilschutz, seine Mõglichkeiten und<br />

Grenzen<br />

338 Brauchen wir Museen?<br />

339 Das Ausbildungszentrum <strong>der</strong> Kantonspolizei<br />

in Ittigen, Besichtigung<br />

340 De r Berner ChronistBendicht Tschachtlan<br />

341 Der Maler Albert Anker<br />

342 Elektrizitatswerk Matte<br />

343 Der õffentliche Regionalverkehr am Beispiel<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

344 <strong>Die</strong> Flüchtlingsstrõme und die Võlkerwan<strong>der</strong>ungen<br />

im ausgehenden 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

345 <strong>Die</strong> Schweiz und die EG 1992<br />

346 Der Militarische Frauendienst - MFD<br />

347 Bernsehen, was bringt das Regional-TV?<br />

348 Perestroika - Glasnost<br />

349 <strong>Die</strong> Berner Telekommunikations-<br />

Industrie<br />

350 <strong>Die</strong> Burgergemeinde und ihre Zünfte<br />

351 <strong>Die</strong> Schanzenpost<br />

352 Das neue bernische Schulmodell<br />

353 Wieviel Tourismus braucht die <strong>Stadt</strong> Bern<br />

354 Kostenexplosion im Gesundheitswesen<br />

355 Kantonale Finanzpolitik<br />

356 Alternative Energien<br />

357 Armeeverpflegungsmagazin Brenzikofen,<br />

Besichtigung und Führung<br />

358 Was leisten die Leiste<br />

359 Bern und seine Brunnen<br />

360 <strong>Die</strong> <strong>Stadt</strong>gartnerei Bern<br />

361 Blumen und Schuhe, Dialog von Farbe<br />

und Form<br />

362 Auf dem Weg zur Schweizeriscben Eisenbahn-Alpentransversalen<br />

«Al p Transit»<br />

363 Europa im Umbruch<br />

364 Bern als Bindeglied zwischen <strong>der</strong> Deutschschweiz<br />

und <strong>der</strong> Romandie<br />

365 Das soziale Europa<br />

366 Themen zur europaischen Integration<br />

367 Jugend 91<br />

368 <strong>Die</strong> Hydrologie <strong>der</strong> Schweiz<br />

369 Bernisches Selbstbewusstsein im Spiegel<br />

bernischer Sprache und Literatur<br />

370 Was ist Strom?<br />

371 Waffenplatz Thun


111 Referentenverzeichnis<br />

über 40 Jahre<br />

Titel und Berufsbezeichnungen beziehen sich<br />

immer auf den momentanen Stand des Referenten<br />

beim Vortrag in <strong>der</strong> <strong>Staatsbürgerliche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong>.<br />

<strong>Die</strong> hinter den Aufgeftihrten erscheinenden<br />

Zahlen beziehen sich auf die entsprechenden<br />

Ordnungsnumrnem, wie sie im «Themenverzeichnis<br />

über 40 Jahre» (Anhang II) in chronologischer<br />

Reihenfolge dargestellt sind.<br />

Abegg Lily, Dr., Joumalistin<br />

Abouelela-Stuker I. F.,<br />

Entwicklungsexperte, <strong>Bem</strong><br />

Adler A. J., Redaktor, <strong>Bem</strong><br />

Aeschlimann J ürg,<br />

Staatsanwalt des Oberlandes, Spiez<br />

Allemann Urs, Fürsprecher<br />

Arbenz Peter, Delegierter<br />

fiir das Flüchtlingswesen, <strong>Bem</strong><br />

Aregger Hans, <strong>Stadt</strong>planer, <strong>Bem</strong><br />

Arx von Katharifia, Schriftstellerin,<br />

Romainmôtier<br />

Augsburger Ueli,<br />

123<br />

226<br />

41<br />

201<br />

237<br />

344<br />

135, 222<br />

319<br />

Dr., Regierungsprasident, <strong>Bem</strong> 355<br />

A viad, Dr., Minister, Gesandter von Israel 4 7<br />

Bachmann, Oberst i Gst, Kdt UeG,<br />

Dübendorf<br />

Balmer H. R, Schriftsteller, <strong>Bem</strong><br />

Bandi Fritz, Direktor SVB, <strong>Bem</strong><br />

Barben, Wtldhüter, Meiringen<br />

Bauerschima, Assistent<br />

Astronom. Institut Uni <strong>Bem</strong><br />

Baumgartner Erich, Prof. Dr.,<br />

Kantonschemiker, <strong>Bem</strong><br />

156<br />

184<br />

158, 163<br />

48<br />

Baumann, Direktor Eidg. Hengstendepot,<br />

Avenches<br />

Baumann K., Flugkapitan, Zürich<br />

Bachtiger Franz, Dr., <strong>Bem</strong><br />

Bartschi Emst, Dr. <strong>Stadt</strong>prasident, <strong>Bem</strong><br />

Bartschi René, Grossrat, Verwalter<br />

<strong>Bem</strong>. Hohenklinik, Heiligenschwendi<br />

Bechler R, dipl. Ing., Inspektor<br />

Kant. Brandvers.-Anstalt, <strong>Bem</strong><br />

Behrendt R, Prof. Dr.<br />

Berger Liselotte, Adjunktin<br />

des <strong>Stadt</strong>prasidenten von <strong>Bem</strong><br />

Bertschmann, Prof. Dr., Direktor<br />

Eidg. Landestopographie, Wabem<br />

190<br />

229<br />

59<br />

30<br />

248<br />

6<br />

Biener Kurt, Prof. Dr., Zürich<br />

Bietenhard Ruth Dr., Steffisburg<br />

Biffiger Karl, Sektionschef<br />

Oberzolldirektion, <strong>Bem</strong><br />

Bill Arthur, Dr. h. e., Gerzensee<br />

Binz Hans Wemer, Dr.,<br />

301,335<br />

289<br />

35, 140<br />

302<br />

Prasident GD PTI, <strong>Bem</strong> 272<br />

Bircher Wemer, <strong>Stadt</strong>prasident, <strong>Bem</strong> 222, 295<br />

Blaser, Polizeiassistentin, Kantonspolizei,<br />

<strong>Bem</strong> 22<br />

Blaser Emst, Regierungsrat, <strong>Bem</strong> 262<br />

Blaser H., Vorsteher<br />

Kant. Schutzaufsichtsamt, <strong>Bem</strong><br />

Blum Bruno, Fotograf, <strong>Bem</strong><br />

Blum E., Dr., PD, <strong>Bem</strong><br />

Blumenstein Jürg, Gerichtsprasident,<br />

32<br />

257<br />

90<br />

Trachselwald 210<br />

Boehlen Marie, Dr., Fürsprecherin, <strong>Bem</strong> 129<br />

Boerlin E., Dr., Regierungsrat, Liestal 96<br />

Bohren-Hoemi M., Dr., Delegierte<br />

Verband Volksdienst, Zürich 34<br />

Bolliger Kurt, KKdt, Kdt Fl und Flab Trp,<br />

spater IKRK-Prasident, Vechigen 243, 314<br />

Bonny Jean-Pierre, Fürsprecher,<br />

N ationalrat, Bremgarten BE 313<br />

Boschung Urs, Prof. Dr. med., Spiegel 329<br />

Bõhlen Herbert, Maj, ChefKriminalabt.<br />

spater Oberst, Kdt Kapa <strong>Bem</strong> 213, 291<br />

Bratschi Heinz, Polizeikommissar,<br />

spater Gemein<strong>der</strong>at, <strong>Bem</strong> 66,212<br />

Brawand Samuel, Regierungsrat,<br />

spater Direktor BLS, Grindelwald<br />

Brenneisen Willi, dipl. lng. HTL,<br />

52, 107<br />

Zollikofen 178<br />

Brü<strong>der</strong>lin René, Direktor Ascom, <strong>Bem</strong><br />

Budmiger G., Dr.,<br />

349<br />

Direktor Alpines Museum, <strong>Bem</strong> 287<br />

Büchner H. Beauftragter fiir<br />

rnissionarische Fragen, <strong>Bem</strong>. LK, <strong>Bem</strong> 113<br />

Bühler F., Dr.,<br />

Prasident <strong>der</strong> Schweiz. Rettungsflugwacht<br />

249<br />

Bühler Peter, <strong>Stadt</strong>rat, dipl. lng. HTL, <strong>Bem</strong>359<br />

Bürgi Hans, Oberst,<br />

Kdt Berufsfeuerwehr, <strong>Bem</strong> 241<br />

269<br />

Büschi Hans-Ulrich, Chefredaktor, <strong>Bem</strong> 34 7<br />

91<br />

Bütikofer Frau, Kunstmuseum, Bern 297<br />

73<br />

361<br />

61<br />

Chevallaz Georges-André, Dr.,<br />

a. Bundesrat, Epalinges<br />

Christen Jean-Rodolphe, Divisionar,<br />

Waffenchef MLT, <strong>Bem</strong><br />

364<br />

293<br />

67


Christen Otto W, Pol. Adjunkt, Grossrat,<br />

Kdt Stv Sikripo <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> Bern 149, 152, 167, 185<br />

Cornioley Hans, Schulsekretãr, Bern 87<br />

Curty, Stv. Direktor Kunstmuseum, Bern 297<br />

Dauwal<strong>der</strong> Hans, Vorsorger, Muri BE<br />

Dauwal<strong>der</strong> Markus, Dr.,<br />

Kantonstierarzt, Bern<br />

Debrunner H., Prof. Dr., Uni Bern<br />

Defago Alfred, Dr., Bern<br />

Dettling J., ProfDr.,<br />

Direktor Gerichtsmed. Institut, Bern<br />

<strong>Die</strong>tschi Eugen, Dr.,<br />

Regierungsrat, Solothurn<br />

Donati F., Bundesweibel, Bern<br />

Dubs W, Dr., Oberingenieur<br />

Escher Wyss AG, Zürich<br />

Dübi Paul, Gemein<strong>der</strong>at, Bern<br />

Dürrenmatt Peter, Prof. Dr. h.c.,<br />

N ationalrat, Chefredaktor, Base l<br />

Eberhardt, Ballonkapitãn, Zürich<br />

Erb Karl, Sportjournalist, Zürich<br />

Erlach von Thüring, Fürsprecher,<br />

B urgergemeindeschreiber, B em<br />

167<br />

252<br />

270<br />

320<br />

68<br />

55, 64<br />

54<br />

16, 17<br />

65<br />

198<br />

350<br />

Fahrni Hans-Peter, D r.,<br />

Bundesamt fur Umweltschutz, Bern 282<br />

Fankhauser Fritz, Turn- und Sportinspektor 79<br />

Feitknecht Thomas, Dr., Redaktor, Bern 179<br />

Feldges, Pfarrer, Oberbipp 117<br />

Feldmann Markus, Dr., Bundesrat, Bern 27<br />

Fey H., Prof. Dr., Ordinarius fúr<br />

Bakteriologie, Serologie, Uni Bern 168<br />

Fischer von Hermann,<br />

Denkmalpfleger des Kantons Bern 283<br />

Fleiner Th., Prof. Dr.,<br />

Staatsrechtsdozent Uni Freiburg 326<br />

Flückiger Max, Dr.,<br />

Direktor Einsteinhaus, Bern<br />

Franz Dr., Oberarzt,<br />

Gerichtsmed. Institut, Bern<br />

Frauchiger, Prof. Dr., Zürich<br />

Frauchiger Urs, Direktor<br />

206<br />

Konservatorium, Bern 247, 296<br />

Friedli Bruno, Verkehrsberater, Bern 311<br />

Frei Rose-Marie, dipl. Gesangspadagogin<br />

und Musiktherapeutin, Münsingen 279<br />

Funk Fritz, lng. agr., Bern 92<br />

Furgler Kurt, Dr., Bundesrat, Muri BE 253<br />

Furrer Bernhard, dipl. Arch. ETH,<br />

Denkmalpfleger <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern 277<br />

68<br />

Garamvolgyi Judith, Professorin, Bern 348<br />

Gardi René, Schriftsteller, Bern 25, 31<br />

Geiger Hermann, Gletscherpilot, Sitten 23<br />

Gerber Niklaus, Prof. Dr. med., Uni Bern 292<br />

Gerber W, Dr. Experte fur Fernsehfragen,<br />

GD PTT, Bern 37<br />

Gertsch Werner, Lokomotivfuhrer, Spiez 311<br />

Glowatzki Georg, Dr.,<br />

Oberassistent Uni Bern<br />

Gnagi Rudolf, Regierungsrat, Bern<br />

268<br />

84<br />

Goetsch Ulrich,<br />

Abt. Leiter Information SRG, Zürich 179<br />

9 Gottler Inge, Gerichtsprasidentin, B em 20 l<br />

GrafMax, Dr., Gerichtsprasident, Bern 51<br />

Greyerz von Walo, Redaktor, Bern 142<br />

Grosjean Georges, Prof. Dr., Uni Bern 274<br />

Grünigen von Marianne, EDA, Bern 254<br />

Grütter Hans, Kantonsarchaologe, Bern 214<br />

Grütter M., Dr., Wirtschaftsredaktor, Bern 15<br />

Gukelberger M., Dr. med., Bern 26<br />

71 Güdel Willi, J ournalist, B em 179<br />

Günthard Jack, Sportlehrer, Magglingen 137<br />

Haas E., Direktor<br />

Fernsehversuchsbetriebe, Zürich<br />

Hager Rudolf, EDA, Bern<br />

Haller Armin, Grossrat, Bern<br />

Haltiner Ulrich,<br />

Chef kommerz. Sektion PTT, B em<br />

Hausner J ose f S.,<br />

Chef Unterabt. Technik, Bern<br />

Hautle W, Pressedienst Swissair, Zürich<br />

Haberli Dr., Burgerbibliothek, Bern<br />

Hachler Bruno, Vizedirektor<br />

Radio Schweiz AG, Bern<br />

Hanoi Robert, Dr.,<br />

J ugendgerichtsprasident, B em<br />

Hassig, Dr. med., Bern<br />

Hausler Fritz, Staatsarchivar, Bern<br />

Hegner Ernst,<br />

Verkehrsdirektor <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

56 Heimann Erwin, Schriftsteller,<br />

l Heiligenschwendi<br />

Herzig Markus, Fürsprecher, Zuzwil<br />

Hess Walter, Prof. Dr., Uni Bern<br />

Heubach A., Verwalter Schloss Spiez<br />

Hirni Roland, Dr., Direktor <strong>der</strong><br />

J ungfraubahnen, Interlaken<br />

Hirschi Fritz, Verwalter<br />

Pflegeheim Kühlewil<br />

Hirt E., Oberst, Direktor Eidg.<br />

Turn- und Sportschule Magglingen<br />

37<br />

266<br />

49, 82<br />

228<br />

228<br />

119<br />

72<br />

183<br />

220<br />

57<br />

215<br />

240<br />

217<br />

324<br />

294<br />

50<br />

300<br />

224<br />

105


Hitz Ewald, Techniker,<br />

stiidt. Hochbauamt, <strong>Bem</strong> 258<br />

Hofer Urs, Fürsprecher,<br />

Sekr. Ãrzteges. Kt. <strong>Bem</strong>, <strong>Bem</strong> 354<br />

Hofer Walter, Prof. Dr.,<br />

Nationalrat, <strong>Bem</strong> 179,325<br />

Hom Ro lan d, . Besitzer Brauerei<br />

zum Rugen AG, Interlaken 165<br />

Homung W. Betriebschemiker, <strong>Bem</strong> 108<br />

Hogel Otto, Prof. Dr. 69<br />

Huber, Natar, <strong>Bem</strong> 102<br />

Humi Johanna, ChefFHD, <strong>Bem</strong> 250<br />

Hürlimann Hans, Bundesrat, <strong>Bem</strong> 244<br />

Hüsser, Dr., <strong>Bem</strong> 88<br />

Imrnler Ulrich, Vizedirektor<br />

Kantonalbank, <strong>Bem</strong> 261<br />

lngold, Vorstandsmitglied Rittersaalverein<br />

Burgdorf 281<br />

lselin Jürg, Dr., Botschafter, <strong>Bem</strong> 232<br />

lsler Arnold, Delegierter für Radio und<br />

Femsehen beim Gewerkschaftsbund 179<br />

Isliker Hans Rudolf, dipl. lng. ETH,<br />

Stv. Direktor Bundesamt fti.r Verkehr 362<br />

Jaberg Emst, Dr., Gerichtsprasident<br />

und Regierungsstatthalter 40<br />

J aggi Hans, Bahnhofvorstand,<br />

Kan<strong>der</strong>steg 311<br />

Jaquet U., Dr., Direktor <strong>der</strong><br />

Schweizerischen Ree<strong>der</strong>ei AG, Basel 53<br />

Jaggi Beat, Schriftsteller, <strong>Bem</strong> 208<br />

Jeangros René, Gewerbelehrer, <strong>Bem</strong> 161<br />

J osi Martin, Direktor BLS, Be m 311<br />

Kaenel Jean-Louis, Payeme 124<br />

Kappeler Beat, Sekretiir des<br />

Schweizerischen Gewerkschaftsbundes 365<br />

Kampfen Robert, Stiin<strong>der</strong>at,<br />

<strong>Stadt</strong>prasident, Brig 14<br />

Kappeli Otto, Stv. Direktor BLS, <strong>Bem</strong> 219<br />

Kasermann Rudolf, Betriebschef<br />

Schanzenpost, <strong>Bem</strong> 205, 351<br />

Kehrle Wigand, dipl. El.-Ing.,<br />

Wrrtschaftsjoumalist, Schwarzenburg 356<br />

Keller, Oberstbrigadier, Oberauditor<br />

<strong>der</strong> Armee, <strong>Bem</strong> 45<br />

Keller Julien, lic. phil. hist., <strong>Bem</strong> 192<br />

Kilchenmann Franz, dipl. lng. ETH,<br />

Vizedirektor BLS, Münsingen 331<br />

Kistler, Fürsprecher,<br />

Vorsteher Kant. Jugendamt, <strong>Bem</strong> 43<br />

Klotzli W., Vorsteher<br />

Knabenerziehungsanstalt, Erlach 39<br />

Knopfel A., Stv. Chef Schweiz.<br />

Seeschiffahrtsamt, Basel 238<br />

Knopfli Rudolf, Stv. Direktor<br />

Landestopographie, Wabem 234<br />

Kopp Elisabeth, Bundesratin, <strong>Bem</strong> 310<br />

Kopp Hans W., Dr., Zürich 159<br />

Konig, Direktor Schweiz.<br />

Landwirtschaftl. Technikum,<br />

Zollikofen 17<br />

Kramer Urs, Vorsteher Abt. für<br />

Unterricht Kant. ED, <strong>Bem</strong> 170<br />

Krauchthaler Fritz, Stiin<strong>der</strong>at, Winigen 170<br />

Krãhenbühl Hans, Grossrat, Steffisburg 149<br />

Krippendorf Jost, Prof. Dr., Uni <strong>Bem</strong> 323<br />

Kuffer François, Prof. Dr. med., Ami 312<br />

Kull Hans Rudolf, <strong>Stadt</strong>- und<br />

Unibibliothek, <strong>Bem</strong> 207<br />

Kunz Waldemar, Sekr. Schweiz.<br />

Gesandtschaft in Moskau 111<br />

Kurz H.R., Dr., Vizedirektor<br />

<strong>der</strong> Eidg. Militiirverwaltung, <strong>Bem</strong> 193, 303<br />

Kuster H.U., Direktor, <strong>Bem</strong> 193<br />

Küenzi, Prof. Dr.,<br />

Direktor des Nat.-hist. Museums, <strong>Bem</strong> 21<br />

Landolt E., Dr., <strong>Stadt</strong>prasident, Zürich 24<br />

Lang G., Prof. Dr., <strong>Bem</strong><br />

Lãtt, Prof. Dr., Zürich<br />

Ledebur Mario, Graf,<br />

327<br />

4<br />

Botschaftssekretiir Liechtenstein, <strong>Bem</strong> 146<br />

Lehmann Bernhard, Weinfachmann,<br />

<strong>Bem</strong> 278,308<br />

Leibundgut, Ostafrikaexperte 162<br />

Leist Hans Dr., Oberrichter, <strong>Bem</strong> 122, 130<br />

Lerber von, Dr. med. <strong>Bem</strong> 18<br />

Lerch Christian,<br />

Adjunkt, Staatsarchiv, <strong>Bem</strong><br />

63<br />

Leutwiler Fritz, Dr., Zumikon 315<br />

Liechti Willy, <strong>Stadt</strong>gartner, <strong>Bem</strong> 121,233<br />

Loeb François, Nationalrat, <strong>Bem</strong><br />

Lohner Emst, Oberstbrigadier,<br />

345<br />

Oberauditor <strong>der</strong> Armee, <strong>Bem</strong> 203<br />

Lustig-Leignitz Rain er, Presserat,<br />

Ósterreichische Botschaft, <strong>Bem</strong> 275<br />

Luterbacher G., Direktor <strong>der</strong><br />

Erziehungsanstalt Tessenberg 44<br />

Mahler Hugo, Hohlenforscher, <strong>Bem</strong> 245<br />

Marti, Swissairhostess, Zürich 134<br />

Marti Kurt, Pfarrer, <strong>Bem</strong> 153<br />

69


Masshardt Heinz, Vizedirektor, Beauftragter<br />

des BR für Steuerharmonisierung 197<br />

Mathys, Inselspital, Bern 139<br />

Mausli Kurt, Kdt San Pol, Bern 191, 251, 267<br />

Mc Kee David, Pfarrer, Biel 181<br />

Meuli Hans, Oberstbrigadier,<br />

Oberfeldarzt, Bern 3<br />

Meury F. J., Chef <strong>Stadt</strong>gartnerei Bern 360<br />

Meierhofer, Flugkapitan, Zürich 177<br />

Michel, Dr., Staatsarchivar, Bern 164<br />

Michel A., Grossrat, Meiringen 114<br />

Michel Hans A., Prof Dr., Direktor<br />

<strong>Stadt</strong>- und Uni-Bibliothek, Bern 207, 340<br />

Moine Virgil, Dr., Regierungsrat, Bern 97<br />

Morant A., Dr., Generalsekretãr PTI, Bern 37<br />

Moratti Markus, Kapitan, Interlaken 311<br />

Morgenthaler Hans, Gemein<strong>der</strong>at, Bern 125<br />

Moser, Vizedirektor Kreispostdirektion,<br />

Bern 141<br />

Moser Martin, Lokalchronist, Büren a/ A 110<br />

Mumenthaler Hans, Direktor BZS, Bern 337<br />

Müller Bernhard, dipl. Mathematiker,<br />

Reinach 193<br />

Müller-Hirsch Elisabeth, Biel 186<br />

Müller P. Jorg, Prof Dr., Uni Bern 204<br />

Müller Sylve, dipl. lng. ETH, Lausanne 223<br />

Müller Urs, Kantonscherniker, Bern 285<br />

Neuenschwan<strong>der</strong> Max, Direktor, Bern 336<br />

Neuenschwan<strong>der</strong> Ulrich, Prof. Dr.,<br />

syst. Theologie, Religionsphil., Bern 169<br />

Niggli E., Prof Dr., Uni Bern 290<br />

Noethiger, Burgerbibliothek, Bern 72<br />

Nytfeler Robert, Regierungsstatthalter I,<br />

Bern 127<br />

Oberer Walter, Direktor <strong>Stadt</strong>theater Bern 112<br />

Obrecht, Bundeshausredaktor, Bern 149<br />

Obrecht R. Dr. med., Wiedlisbach 118<br />

Ogi Adolf, Nationalrat, Fraubrunnen 334<br />

Ott Hans,<br />

Chef Sektion Reisepost PTI, Bern 228<br />

Padel, Dr.,<br />

Direktor Schweiz. Kurzwellendienst 100<br />

Peter Albin, Bremgarten BE 307<br />

Pollak Eugénie, Brigadier,<br />

Chef MFD, Be m 346<br />

Ramseyer Dr., Landestopographie,<br />

Wabern 86<br />

Rebsamen A., Dr., Stv. Abt. Chef für Verw.-<br />

Angelegenheiten EPD, Bern (EDA) 62<br />

70<br />

Regli, Dr., Chefarzt Bern. Hohenklinik<br />

Heiligenschwendi<br />

Reist Dolf, Bergsteiger, Fotograf,<br />

Interlaken<br />

Reusser Ruth, lic. jur., Eidg. Justizabt.,<br />

Be m<br />

Révész L., Prof, Ostinstitut, Bern<br />

Ris Roland, Prof Dr., Herrenschwanden<br />

Robert Leni, Regierungsratin, Bern<br />

Rohner Manuel, Pfarrer, Feldprediger,<br />

Be m<br />

Rosli Walter, Verkehrsdirektor, Bern<br />

Rothenmund Erwin, Geschaftsführer<br />

Verb. Bern. Krankenkassen, Bern<br />

Rothlisberger W., Dr.,<br />

Kdt Sikripo <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

Rubli Christian, Historiker, Bern<br />

Rufer Ty, Pilot, Bern<br />

Rychener H., Lehrer, Spiegel<br />

Ryser, Oberst i Gst, Wpl Kdt, Thun<br />

269<br />

211<br />

189<br />

221<br />

369<br />

352<br />

193<br />

353<br />

354<br />

28<br />

19, 150<br />

138<br />

264<br />

239<br />

Sager Peter, Dr., Direktor Ostinstitut,<br />

Ná.tionalrat 74, 202, 276, 313, 363<br />

Sandmeier F., Bern 76<br />

Sãgesser Hannes, Prof. Dr.,<br />

Direktor Tierpark Dahlholzli, Bern 286<br />

Schaerer H., Bern 83<br />

Schãdelin Klaus, Gemein<strong>der</strong>at, Bern 103<br />

Scharer Willy, Direktor Lehrwerkstatten,<br />

Bern 299<br />

Scheidegger Peter, Direktor, RBS, Bern 343<br />

Scheller H., Direktor GWB und<br />

Wasserversorgung, Bern 98<br />

Schilling Helrnuth, Dr. Schriftsteller, Bern 160<br />

Schindler Peter, Redaktor,<br />

Grossrat 149, 151<br />

Schinz, Obergartner, Botanischer Garten,<br />

Bern · 38<br />

Schlumpf Leon, Dr., Bundesrat, Bern 263<br />

Schmalz K. L.,<br />

Naturschutzinspektor, Bern 147<br />

Schnei<strong>der</strong> Jenny Dr.,<br />

a. Museumsdirektorin 338<br />

Schneiter Erwin, Dr. h.c., Schriftsteller 235<br />

Scholl Erwin, Dr. med. vet.,<br />

Oberassistent, Uni Bern 132, 256<br />

Schopfer, Prof. Dr., Direktor<br />

Botanischer Garten Bern 38<br />

Schumacher Edgar, Oberstdivisionar,<br />

Schriftsteller 7, 95<br />

Schürch Gerhard, Dr.,<br />

Gemein<strong>der</strong>at, Bern 288


Ziegler Christian, Bundesamt fur<br />

wirtschaftliche Kriegsvorsorge, <strong>Bem</strong> 284<br />

Zirnmermann H., Direktor Zieglerspital<br />

Bern 236<br />

Zinsli P., Prof. Dr., <strong>Bem</strong> 58<br />

IV <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>bestande<br />

wahrend 40 Jahren<br />

Geschiiftsjahr Mitglie<strong>der</strong> Kollektivmitglie<strong>der</strong><br />

51152 27 7<br />

52153 90 8<br />

53/54 114 8<br />

54155 129 9<br />

55156 176 9<br />

56/57 203 11<br />

57/58 207 11<br />

58/59 207 11<br />

59160 218 11<br />

60/61 224 11<br />

61/62 197 11<br />

62/63 199 11<br />

63164 215 11<br />

64/65 211 11<br />

65166 209 11<br />

66/67 216 11<br />

67/68 217 11<br />

68/69 228 11<br />

69/70 228 9<br />

70/71 232 12<br />

71/72 252 19<br />

72/73 257 21<br />

73174 276 24<br />

74/75 285 24<br />

75/76 312 25<br />

76/77 378 24<br />

77/78 398 22<br />

78/79 404 22<br />

79/80 430 22<br />

80/81 457 22<br />

81/82 476 22<br />

82/83 462 21<br />

83/84 476 21<br />

84/85 495 21<br />

85/86 585 21<br />

86/87 595 21<br />

87/88 605 21<br />

88/89 601 21<br />

89/90 587 22<br />

90/91<br />

72<br />

Zulauf M., Dr., Musiklehrer, <strong>Bem</strong><br />

Zumstein Jõrg, KKdt, a Gst Chef,<br />

Münsingen<br />

Zurlinden, Minister, <strong>Bem</strong><br />

33<br />

321<br />

2<br />

V Orte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

Geschaftsjahr<br />

Ort<br />

1951 (Gründung) Hotel Baren <strong>Bem</strong><br />

51152 Bürgerhaus <strong>Bem</strong><br />

52153 Bürgerhaus <strong>Bem</strong><br />

53/54 Bürgerhaus <strong>Bem</strong><br />

54155 Bürgerhaus <strong>Bem</strong><br />

55156 Schloss Erlach<br />

56157 Schloss Spiez<br />

57/58 Rõmische Arena von Avenches<br />

58/59<br />

59160<br />

60/61 Bel p<br />

61/62 Moospinte Münchenbuchsee<br />

62163 Stemen Worb<br />

63/64 Restaurant zum Schloss Landshut,<br />

Utzenstorf<br />

64165 Rathaus in Büren a/ A<br />

65166 Kornhaus zu Wiedlisbach<br />

66167 Payeme, Restaurant du Chevalle<br />

b lan e<br />

67/68 Spiez Bahnhofbuffet<br />

68/69 Gasthof Hegidom<br />

69/70 Schloss Oberhofen<br />

70171 Gasthof Unspunnen, Interlaken<br />

71/72 Schloss Thunstetten<br />

72/73 Gemein<strong>der</strong>atsaal, Landhaus, Solothum<br />

73174 Kantonales Technikum Biel<br />

74/75 Schloss Trachselwald, Gerichtssaal<br />

75/76 Rathaus zu Murten<br />

76/77 Goetheanum, Domach<br />

77/78 Of Kaseme I, Theoriesaal, Thun<br />

78/79 Kemkraftwerk Gõsgen, Besucherpavillon<br />

79/80 Restaurant Lõwen Worb<br />

80 l 81 <strong>Bem</strong>ische Hõhenklinik, Heiligenschwendi<br />

81 l 82 Schloss Lucens, Salle du Lieutenant<br />

Baillival<br />

82/83 Schloss Burgdorf


83/84 <strong>Stadt</strong>haus Laufen, Schloss<br />

Zwingen<br />

84/85 Rebhaus Wingreis<br />

85/86 Bürgerhaus <strong>Bem</strong>, Freilichtmuseum<br />

Ballenberg<br />

86/87 Schloss Grandson, Romainmôtier<br />

VI Quellenverzeichnis<br />

und Literaturhinweise<br />

Blõsch Hans,<br />

700 Jahre <strong>Bem</strong>, Lebensbild einer <strong>Stadt</strong>,<br />

Verlag H. Lang, <strong>Bem</strong> 1931<br />

Boissier Pierre,<br />

Henry Dunant, Henry-Dunant Institut, Genf<br />

Brockhaus Enzyklopactie, F. A. Brockhaus,<br />

Wiesbaden<br />

Chronik des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, G.Westermann<br />

Verlag, Brauschweig<br />

Das Werden <strong>der</strong> modemen Welt, Verlag Schõnig,<br />

Pa<strong>der</strong>bom, Deutschland<br />

Der kleine Duden, Fremdwõrterbuch, Bibliographisches<br />

Institut, Zürich, Wien, Mannheim,<br />

Dudenverlag<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bem</strong>ische Staatsverfassung<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung<br />

<strong>Die</strong> Burgergemeinde <strong>Bem</strong>, Schrift des stadtbemischen<br />

Burgerverbandes<br />

<strong>Die</strong> <strong>Gesellschaft</strong> zu Pfistem, von <strong>der</strong> Waisenkommission<br />

an die Stubengenossen<br />

<strong>Die</strong> Schweiz, vom Bau <strong>der</strong> Alpen bis zur Frage<br />

<strong>der</strong> Zukunft, Exlibris-Verlag AG<br />

Dürrenmatt Peter, Schweizergeschichte,<br />

Druck- und Verlagshaus AG, Zürich<br />

Erard Victor,<br />

Schweizer Kanton Jura, Avanti Verlag,<br />

Neuenburg<br />

Gemeindeordnung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong><br />

Gruner E., Prof. Dr.,<br />

<strong>Die</strong> Schweizerische Bundesversammlung,<br />

Band I, Biographien, Francke-Verlag, <strong>Bem</strong><br />

Guggenbühl Ad. und Thürer G.,<br />

Wlf wollen frei sein, Schweizerspiegel-Verlag<br />

87/88 BLS Werkstatten Spiez, Schloss<br />

Spiez<br />

88/89 Eidg. Turn- und Sportschule<br />

Magglingen<br />

89/90 Schloss Aigle<br />

90/91 St. Petersinsel<br />

Huber Alfred,<br />

Staatskundelexikon, Keller-Verlag, Luzem<br />

Junker Beat, Prof. Dr.,<br />

Geschichte des Kantons <strong>Bem</strong> seit 1798,<br />

Bãnde I+ II, Historischer Verein<br />

des Kantons <strong>Bem</strong><br />

Keller Hans Gustav, Dr.,<br />

La Chartreuse, <strong>der</strong> Landsitz von Niklaus<br />

Friedrich von Mülinen, Druck- und Verlag<br />

Ad. Schaer, Thun, 1941<br />

Kopp P., <strong>Stadt</strong>prasident von Luzem,<br />

<strong>Die</strong> Schweizerische <strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Geschichte, Aufgabe, Organisation<br />

und Tatigkeit von 1911- 1961, Schriftenreihe<br />

<strong>der</strong> Schweizerischen <strong>Staatsbürgerliche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

Kurz Hans Rudolf, Prof. Dr.,<br />

Dokumente .des Aktivdienstes, Verlag H ub er,<br />

Frauenfeld<br />

Leitspruchkalen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kalen<strong>der</strong>fabrik Luzem AG<br />

Satzungen <strong>der</strong> Burgergemeinde <strong>Bem</strong><br />

Scharer A. C.,<br />

Und es gab Tell doch, Harlekin-Verlag,<br />

Luzem<br />

<strong>Staatsbürgerliche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bem</strong>,<br />

Vorstands- und Versammlungsprotokolle,<br />

Jahresberichte<br />

Thürer Georg,<br />

<strong>der</strong> Bundesspiegel, Artemis-Verlag-Zürich<br />

Wahlen F. T, Bundesrat,<br />

Dem Gewissen verpflichtet, herausgegeben<br />

von Alfred A. Hasler, Exlibris-Verlag, Zürich<br />

73


---------------------------------------------


Wir<br />

gratulieren<br />

<strong>der</strong> staatsbürgerlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Bern<br />

zum<br />

Dr. Erwin Bischof AG<br />

Public Relations Agentur Werbeagentur<br />

M itglied BPRA und Partner PINNACLE WORLDWIDE<br />

..<br />

Konsumstrasse 22a CH-3007 Bern Telefon 031 26 22 23 Fax 031 26 23 27

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