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Projet_Notre Vision DE

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<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 27<br />

EUROPA: FÜR EINE SICHERE ZUKUNFT MÜSSEN WIR ZURÜCK ZU <strong>DE</strong>N ANFÄNGEN<br />

Reform der Sozialversicherungssysteme und an den Aufbau einer soliden Basis<br />

für die Alterssicherung. Hierbei stoßen wir auf ein verzwicktes Problem, betrifft<br />

doch ein großer Teil der internationalen Lissabon-Agenda wirtschaftliche Reformen,<br />

die von den Regierungen der Einzelstaaten durchgeführt werden müssen.<br />

Wir in den Niederlanden arbeiten daran. Wir reformieren das Sozialversicherungs-<br />

und das Gesundheitssystem, um sie für die Zukunft zu erhalten. Wir flexibilisieren<br />

den Arbeitsmarkt. Nicht um Menschen einfacher entlassen zu können,<br />

sondern um mehr Menschen Lohn und Brot zu bringen. Tatsache ist, dass die<br />

Arbeitslosenquote der EU 9,1 % beträgt. Die USA, die einen flexibleren<br />

Arbeitsmarkt haben, stehen mit 5,6 % weitaus besser da. Nicht umsonst ist die amerikanische<br />

Wirtschaft erheblich schneller als die europäische in der Lage, sich<br />

von einer wirtschaftlichen Rezession zu erholen.<br />

Im Allgemeinen kommen Reformen in Europa – insbesondere in den „alten“<br />

Mitgliedstaaten – nur mühsam in Gang. Den europäischen Bestrebungen und<br />

Absprachen haftet eine gewisse Unverbindlichkeit an, die für die Zukunft der<br />

450 Millionen europäische Bürgern fatale Folgen haben könnte.<br />

Die Europäische Union ist keine Meisterin im Verändern bestehender Gefüge,<br />

Strukturen und Systeme. Wir neigen bisweilen dazu, uns am Vorhandenen festzuklammern<br />

wie ein Schwimmer an einer undichten Luftmatratze. Doch wohin<br />

führt uns das, wenn die Strömung immer stärker wird?<br />

Was gebraucht wird, ist politischer Schneid. An diesem politischen Schneid<br />

mangelt es dem neuen Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso jedenfalls<br />

nicht. In seinen Vorschlägen für die Reform der Lissabon-Strategie beweist er<br />

Leidenschaft, aber auch Realitätssinn. Er spricht die Mitgliedstaaten auf ihre<br />

Verantwortung an. Ihnen wird mehr Freiheit bei der Umsetzung ihrer<br />

Reformagenda eingeräumt, jedoch auch mehr Nachdruck auf die Umsetzung<br />

getroffener Vereinbarungen gelegt. Barroso ist überzeugt, dass Lissabon nur dann<br />

einen glaubwürdigen Start haben kann, wenn wir eine Partnerschaft bilden. Eine<br />

Partnerschaft aus den Mitgliedstaaten, den Sozialpartnern und der Kommission.<br />

Die Kommission zeigt sich uneingeschränkt bereit, das ihre zu tun.<br />

Barroso geht mit Fug und Recht davon aus, dass es zur Lissabon-Agenda<br />

keine aussichtsreiche Alternative gibt, wenn wir in Europa nachhaltiges Wachstum<br />

wollen.<br />

Unsere Aufgabe ist es, den nationalen Politikern und der Bevölkerung unseres<br />

Landes deutlich zu machen, was das bedeutet, nämlich Erneuerung unserer<br />

alten vertrauten Gefüge und Systeme. Das ist nicht einfach, denn es umfasst<br />

Maßnahmen, die für die Bürger kurzfristig wenig attraktiv sind.<br />

Die Politiker müssen demnach – um mit Franz Walter zu sprechen - angeben,<br />

„wohin die Reise gehen soll, wo sich das gelobte Land am Ende der Wüste aus<br />

Sparsamkeit, Einschränkungen, Verzicht und Abbau befindet, wie es dort aussieht<br />

oder auch nur: aussehen sollte“.<br />

Um diese Frage direkt zu beantworten: zu einem starken, sicheren und soli-<br />

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