Projet_Notre Vision DE
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<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 43<br />
AUF <strong>DE</strong>M WEG INS JAHR 2020: WIE<strong>DE</strong>RBELEBUNG EUROPA'S<br />
kretisiert den Traum von einem wirklichen politischen Europa, das von Anbeginn<br />
des europäischen Aufbauwerkes an präsent war, und dieser grundlegende Text<br />
hat einen wesentlich tieferen historischen Sinn als die bloße Marktöffnung. Es ist<br />
sehr viel leichter, eine Freihandelszone oder eine Zollunion zu schaffen, als sich<br />
über die Existenz von europäischen Küstenwachen oder eine europäische polizeiliche<br />
Zusammenarbeit zu verständigen. Um des Gelingens des europäischen<br />
Projekts willen muss man heute bei jeder Prüfung eines neuen Beitritts noch<br />
mehr als in der Vergangenheit den daraus resultierenden Nutzen für die Union<br />
insgesamt, der über die bloßen nationalen Interessen der ihr angehörenden<br />
Länder hinausgeht, im Auge haben.<br />
Die geografische Auffassung von den Grenzen der Europäischen Union muss<br />
diese neuen Gegebenheiten berücksichtigen, die den Sinn des Beitritts beeinflussen.<br />
Die Europäische Union muss dabei auf pragmatische Weise vorgehen. Die<br />
Osterweiterung Europas würdigte die Wiedervereinigung und die Rückkehr der<br />
einst von kommunistischen Regimes unterdrückten Länder zur Demokratie: Ost<br />
und West können nun wieder in die gleiche Richtung blicken. Für künftige<br />
Erweiterungen müssen in erster Linie Kriterien festgelegt werden, die es den neu<br />
beitretenden Ländern ermöglichen, zu ermessen, was der Beitritt zu einer politischen<br />
Union bedeutet, und die sämtliche rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen<br />
Errungenschaften der Europäischen Union bewahren. Von lebenswichtiger<br />
Bedeutung ist dabei, sich davon zu überzeugen, dass die <strong>Vision</strong> und der<br />
Sinn, den man Europa geben möchte, von allen geteilt wird, um ein<br />
Auseinanderplatzen und ein Scheitern zu vermeiden. Angesichts der Vielfalt der<br />
Situationen und der Bestrebungen eines Jeden, scheint es mir zunehmend erforderlich<br />
zu sein, dass man eine Antwort findet, die weniger einschneidend ist als<br />
der volle und uneingeschränkte Beitritt oder seine Ablehnung, und dabei hat<br />
der Verkehrssektor eine Rolle zu spielen.<br />
Als Vizepräsident der Europäischen Kommission, der für den Verkehrsbereich<br />
zuständig ist, möchte ich unterstreichen, welch hervorragendes Instrument der<br />
Verkehrssektor für den europäischen Zusammenhalt darstellt. Die<br />
Transeuropäischen Verkehrsnetze tragen, indem sie beispielsweise Lyon mit<br />
Budapest und Ljubljana verbinden, zu einer besseren Integration des europäischen<br />
Raumes bei. Indem sie die Abstände verringern, helfen sie auch mit, die<br />
„mentalen Barrieren“ zwischen den Europäern abzubauen. Die Errichtung dieser<br />
Verkehrsnetze zur Anbindung der Nachbarländer erleichtert auch den Zugang<br />
der Europäer zu diesen Märkten und lässt diese Länder von der<br />
Anziehungswirkung der europäischen Wirtschaft profitieren. Gute Verkehrsverbindungen,<br />
Handelsaustausch und eine entsprechende Nachbarschaftspolitik<br />
können diesen benachbarten Ländern, die von den positiven Auswirkungen des<br />
europäischen Aufbauwerks profitieren wollen, ohne sich auf das mit dem Beitritt<br />
verbundene politische Projekt einlassen zu wollen, eine Perspektive bieten.<br />
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