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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung - Sprechstunde

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<strong>Chronisch</strong> <strong>obstruktive</strong><br />

<strong>Lungenerkrankung</strong><br />

COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease)<br />

www.hausmed.de<br />

© HausMed 2012


<strong>Chronisch</strong> <strong>obstruktive</strong> <strong>Lungenerkrankung</strong> - COPD (Chronic Obstructive<br />

Pulmonary Disease)<br />

Die COPD (englisch für: chronic obstructive pulmonal disease) ist eine chronische Erkrankung<br />

der Atemwege, die zu einer dauerhaften Schädigung der Lunge und Atemwege führt. Diese<br />

Schädigung wird durch eingeatmete Schadstoffe, meistens durch Zigarettenrauch und selten<br />

durch berufliche oder weitere Schadstoffe, hervorgerufen. Die Folgen der Krankheit sind Atemnot,<br />

eine Abnahme der körperlichen Belastbarkeit und eine dadurch verminderte Lebensqualität.<br />

Die COPD ist weltweit die am häufigsten vorkommende Erkrankung der Atmungsorgane und<br />

die vierthäufigste Todesursache - Tendenz steigend.<br />

Ziele der Publikation<br />

Diese Patienteninformation vermittelt ein besseres Verständnis der Erkrankung, um sowohl<br />

von COPD betroffenen Patienten als auch Angehörigen und Interessierten dabei zu helfen,<br />

die Erkrankung besser zu verstehen. Bei Patienten kann ein gründliches Verständnis über die<br />

eigene Erkrankung eine partnerschaftliche Entscheidungsfindung bei der Wahl des geeigneten<br />

Behandlungsverfahrens erheblich fördern und damit deutlich zum Behandlungserfolg beitragen.<br />

Die Praxis einer partnerschaftlichen Entscheidungsfindung (shared decision-making) ermöglicht<br />

medizinischen Fachleuten und Patienten, bei der Suche nach dem besten Behandlungsverfahren<br />

für den einzelnen Patienten zusammenzuarbeiten. Patienten, die ihre eigene Behandlung<br />

mitentscheiden, sind um ein Vielfaches motivierter, an der eigenen Gesundheit zu arbeiten.<br />

Eine zentrale Rolle bei der Beteiligung des Patienten an Entscheidungen über seine Behandlung<br />

spielen gute Patienteninformationen. Angehörige können wiederum ihre betroffenen Freunde<br />

oder Verwandten gezielter unterstützen, wenn sie genau über die Krankheit aufgeklärt sind.<br />

Nicht zuletzt profitieren auch interessierte Leser. Diese können sich sowohl über mögliche<br />

Frühwarnzeichen und die Erkrankungsrisiken für COPD, als auch über vorbeugende Maßnahmen<br />

informieren.<br />

Die Inhalte dieser Informationen beruhen auf medizinischen Leitlinien (evidenzbasiert) und<br />

sind auf die Bedürfnisse in der hausärztlichen Praxis zugeschnitten (hausarztrelevant). Die hier<br />

enthaltenen Informationen können aber in keinem Fall eine ärztliche Beratung ersetzen. Im<br />

Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Kapitel, in die diese Patienteninformation<br />

gegliedert ist.<br />

Entstehung der Krankheit<br />

Bei einer COPD kommt es zu einer dauerhaften Schädigung der Lunge und Atemwege. Diese<br />

Schädigung wird durch eingeatmete Schadstoffe, meistens durch Zigarettenrauch und<br />

selten durch berufliche oder weitere Schadstoffe, hervorgerufen.<br />

Symptome<br />

• Seite 4<br />

Auswurf, Husten und Atemnot sind charakteristische Beschwerden der COPD. Die Vorstufe<br />

der COPD ist zudem bereits durch den „Raucherhusten“ gekennzeichnet. Am Anfang tritt die<br />

Atemnot nur in Verbindung mit körperlicher Belastung auf. Später kann eine Atemnot auch<br />

im Ruhezustand auftreten.<br />

• Seite 8<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 2<br />

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Komplikationen<br />

Die COPD führt zur Schädigung der Lunge in Verbindung mit andauernder Atemnot,<br />

aufgrund einer chronischen Überblähung der kleinsten luftgefüllten Strukturen. Dem kann<br />

nur mit rechtzeitiger Therapie entgegengewirkt werden. Bei Rauchern ist ein sofortiger<br />

Rauch-Stopp das effizienteste Mittel.<br />

Diagnose<br />

• Seite 12<br />

Die Diagnose einer COPD erfolgt mittels einer Befragung, einer körperlichen Untersuchung<br />

und der Messung der Lungenfunktion. Um andere Erkrankungen auszuschließen (z.B.<br />

Asthma bronchiale) können weitere Untersuchungen erforderlich sein.<br />

Therapie<br />

• Seite 14<br />

Einen wichtigen Stellenwert bei der Behandlung der COPD haben medikamentenfreie<br />

Therapien, die dem Patienten besondere Husten- und Atemtechniken vermitteln sollen. Eine<br />

erfolgreiche Therapie kann nur durch eine konsequente Zusammenarbeit zwischen Arzt und<br />

Patient erzielt werden.<br />

Prävention<br />

• Seite 18<br />

Als wirksamste Präventionsmaßnahmen sind das Nicht-Rauchen und die Vermeidung<br />

von Passivrauchen zu nennen. Die Beendigung des Rauchens kann durch Raucher-<br />

Entwöhnungskurse erleichtert werden. Außerdem helfen diese Kurse bei dem Umgang mit<br />

neuen Problemen rund um das rauchfreie Leben.<br />

Leben mit ...<br />

• Seite 28<br />

Die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität kann durch eine aktive Auseinandersetzung mit<br />

der COPD und einer konsequenten Therapie verbessert werden. Rehabilitationskurse und<br />

Schulungsprogramme können Sicherheit im alltäglichen Umgang mit der Krankheit geben.<br />

• Seite 30<br />

Hierbei handelt es sich um eine unabhängige Patienteninformation der HausMed eHealth Services GmbH, die<br />

ohne Mitwirken von Sponsoren erarbeitet wurde. Ziel dieser Informationsdienstleistung ist es, der Leserschaft<br />

bedarfsorientierte und qualitativ hochwertige Inhalte zu präsentieren, welche ohne die Notwendigkeit medizinischen<br />

Fachwissens verständlich sind. Es wird keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. In allen Belangen kann<br />

und sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden. Diese Patienteninformation kann keine ärztliche Beratung,<br />

Diagnostik oder Therapie ersetzen.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 3<br />

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Entstehung der Krankheit<br />

Bei einer COPD kommt es zu einer dauerhaften Schädigung der Lunge und Atemwege.<br />

Diese Schädigung wird durch eingeatmete Schadstoffe, meistens durch Zigarettenrauch<br />

und selten durch berufliche oder weitere Schadstoffe, hervorgerufen.<br />

Die Einatmung von Schadstoffen, meistens aufgrund von Zigarettenkonsum, führt zu einer chronischen<br />

Entzündung der Schleimhaut, mit der die Atemwege ausgekleidet sind. Die Entzündung<br />

verursacht Schwellungen der Schleimhaut und eine Zunahme der Schleimbildung. Auswurf und<br />

Husten sind die Folgen.<br />

Je länger die COPD anhält, desto größer ist die Schädigung der Schleimhaut. Die Funktion der<br />

Schleimhaut, Krankheitserreger abzuwehren und die Atemwege zu bereinigen, lässt immer<br />

mehr nach. So werden die Atemwege immer anfälliger für akute Atemwegs-Infektionen. In späteren<br />

Stadien der Erkrankung kommt es zu einer zunehmenden Störung des Lungengerüsts und<br />

der Lungenbläschen (Alveolen), was zu einer Abnahme der Lungenoberfläche führt. Durch die<br />

verkleinerte Lungenoberfläche wird nun weniger Sauerstoff aufgenommen. Von diesen Umbauvorgängen<br />

sind auch die Atemwege, also die Bronchien und Bronchiolen, betroffen. Hier kommt<br />

es zu Engstellen, auch Stenosen genannt. Die Atemwege erleiden einen Verlust ihrer Stabilität,<br />

sodass sie beim Atmungsvorgang zusammenbrechen. Die Folge ist eine Behinderung des Luftstroms<br />

und eine daraus resultierende Atemnot.<br />

20 - 30 % aller Raucher erkranken an irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens an COPD. Ungefähr 90<br />

% der Betroffenen mit COPD haben geraucht, die restlichen 10 % erkranken ohne geraucht zu<br />

haben. Patienten, die als Frühgeburten zur Welt gekommen sind, besitzen häufig eine angeborene<br />

Lungenschwäche. Als Resultat dieser Lungenschwäche kann sich später COPD manifestieren.<br />

Doch COPD kann auch durch andere Schadstoffe ausgelöst werden.<br />

Aufbau von Lunge und Atemwegen<br />

Die Luft bahnt sich ihren Weg durch die Atemwege in die Lunge. Als Teil der Atemwege werden<br />

Nasenhaupthöhlen, Nasennebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf und Luftröhre bezeichnet. Die<br />

Verzweigungen unterhalb der Luftröhre werden dann Bronchien und Bronchiolen genannt.<br />

Das Innere der Bronchien ist mit einer Schleimhaut belegt. Diese Schleimhaut trägt auf ihrer<br />

innersten Zellschicht feine Härchen. Die Wand der Bronchien enthält neben Muskelzellen auch<br />

Drüsenzellen, die der Schleimproduktion dienen. Die Bronchien sind außerdem auch außen von<br />

einer Muskelschicht umgeben. Als Bronchiolen werden die kleinsten Bronchien bezeichnet.<br />

Das eigentliche Atmungsorgan, die Lunge, besteht aus äußerst dünnen Wänden und vielen<br />

winzig kleinen Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, auf denen ein Netz feiner Blutgefäße<br />

liegt.<br />

Der eingeatmete Sauerstoff gelangt durch die Wände der Bläschen und der Gefäßwände<br />

unmittelbar in den Blutkreislauf. Auf umgekehrte Weise wird Kohlendioxid aus dem Körper in<br />

die Luft transportiert.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 4<br />

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Reinigungsfunktion der gesunden Lunge<br />

Die Oberfläche der Atemwege ist mit einer Zellschicht belegt. Die Oberfläche dieser Zellschicht<br />

weist viele dünne bewegliche Härchen, auch Flimmerhärchen genannt, auf.<br />

Die Flimmerhärchen sind mit einem Schleimfilm bedeckt. Durch die Atmung aufgenommene<br />

Substanzen wie Bakterien, Viren, Pollen, Staub und Ähnliches bleibt an dem Schleimfilm<br />

haften. Durch gleichzeitige Bewegungen werden die haftengebliebenen Stoffe von den Flimmerhärchen<br />

zum Mund bewegt. So wird die Sauberkeit der Atemwege gewährleistet.<br />

Die normale Atmung<br />

Zwerchfell und Zwischenrippen-Muskulatur werden auch als Atemmuskulatur bezeichnet. Die<br />

Erweiterung des Brustkorbs und die damit verbundene Einatmung, werden durch eine angespannte<br />

Zwischenrippen-Muskulatur und durch ein angespanntes Zwerchfell veranlasst. Verliert<br />

die Atemmuskulatur an Spannung, zieht sich der Brustkorb wieder zusammen und die Luft<br />

strömt eigenständig wieder aus dem Körper heraus. Es gibt zwei Varianten der Atmung, die<br />

Bauchatmung und die Brustatmung:<br />

• Der wichtigste Atem-Muskel ist das Zwerchfell. Im entspannten Zustand, also bei der<br />

Ausatmung, besteht es aus zwei nach oben gewölbten Kuppeln. Sobald es sich anspannt,<br />

also bei der Einatmung, bekommt es eine flache Form und tritt tiefer. Dieses Tiefertreten<br />

hat eine Verdrängung der Bauchorgane zur Folge. Die Bauchdecke wird nach außen<br />

gewölbt. Diesen Prozess bezeichnet man als Bauchatmung.<br />

• Bei der Brustatmung hingegen spannt sich die Zwischenrippen-Muskulatur an, wodurch<br />

sich die Rippen nach oben, nach vorne und zur Seite anheben. Dabei hebt sich sichtbar<br />

der Brustkorb an.<br />

Bedeutung der Atmung<br />

Die Atmung transportiert Sauerstoff in den Körper und Kohlendioxid aus dem Körper. Atemnot<br />

entsteht, wenn entweder zu wenig Sauerstoff in den Körper gelangt oder zu viel Kohlendioxid<br />

im Körper vorhanden ist.<br />

Sauerstoff (O2) dient dem Körper bei der Gewinnung von Energie. Jede Zelle und jedes Organ<br />

im Körper funktioniert nur mit Sauerstoff. Allerdings reagieren sowohl die einzelnen Zellen,<br />

als auch die einzelnen Organe unterschiedlich auf einen Mangel an Sauerstoff. Besonders empfindlich<br />

reagiert das Gehirn. Es hält normalerweise nur wenige Minuten ohne Sauerstoff aus,<br />

bevor es geschädigt wird und abstirbt. Im Falle einer Unterkühlung kann es allerdings vorkommen,<br />

dass Organe und Zellen auch länger überleben, da weniger Sauerstoff nötig ist.<br />

Beim Verbrauch („Verbrennen“) von Sauerstoff entsteht Kohlendioxid (CO2) als Abfallprodukt<br />

im Körper. Es wird über die Lunge an die Luft abgegeben<br />

Wichtige Lungenfunktionswerte<br />

Lungenfunktionswerte lassen einen Rückschluss auf die Funktionsfähigkeit der Lunge zu. Zwei<br />

besonders wichtige Werte sollen näher erläutert werden:<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 5<br />

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• Die Einsekunden-Kapazität (FEV 1) ist das Luft-Volumen, das nach tiefst möglicher Einatmung<br />

in einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann.<br />

• Die Vitalkapazität ist das Luftvolumen, das maximal ein- und ausgeatmet werden kann.<br />

Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung einer COPD<br />

Die häufigste Ursache der COPD ist der Zigarettenrauch, egal ob aktiv oder passiv eingeatmet.<br />

90 % der Betroffen sind Raucher oder waren es zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens einmal.<br />

Die restlichen 10 % sind häufig Passivraucher. Genauere Zahlen liegen hierzu bislang nicht vor.<br />

Die Schleimhaut der Atemwege und die Flimmerhärchen können durch verschiedene Substanzen<br />

im Zigarettenrauch geschädigt werden. Die Reinigungsfunktion der Lunge wird mit<br />

jeder Zigarette für mehrere Stunden gelähmt, sodass Schadstoffe über einen langen Zeitraum<br />

auf die Schleimhaut einwirken können.<br />

In seltenen Fällen kann auch berufsbedingter Kontakt mit Schadstoffen, wie z.B. Staub zu einer<br />

COPD führen.<br />

COPD kann auch durch Luftverschmutzung oder wiederkehrende Atemwegsinfektionen<br />

gefördert werden. Außerdem ist auch die bronchiale Hyperreagibilität als Ursache zu nennen.<br />

Sie bezeichnet eine vererbte Veranlagung, bei der unspezifische Reize eine Verengung der<br />

Atemwege auslösen.<br />

Selten liegt der Schädigung eine angeborene Erkrankung (zum Beispiel Alpha1-Antitrypsin-<br />

Mangel, ein Enzym-Mangel, bei dem sich die Lunge selbst verdaut) zugrunde.<br />

Entstehung der COPD<br />

An einer akuten Bronchitis, einer Infektion der Atemwege, haben die meisten Menschen schon<br />

gelitten. Dabei treten starker Husten und Auswurf auf. Durch vererbte Veranlagung oder durch<br />

Risikofaktoren wie das Rauchen, können die Abstände zwischen Bronchitis-Erkrankungen<br />

kürzer werden. Auch eine länger anhaltende Bronchitis kann die Folge sein.<br />

Eine chronische Bronchitis besteht dann, wenn Husten und Auswurf mindestens 3 Monate<br />

anhalten und dies in zwei aufeinander folgenden Jahren auftritt. Die Intensität der Symptome<br />

ist sehr unterschiedlich. Bei “normalem Raucherhusten” fühlen sich die Betroffenen nicht immer<br />

krank. Daher wird ein Arzt häufig erst in späteren Stadien der Erkrankung aufgesucht.<br />

Wenn die Atemwege über eine lange Zeit gereizt werden, kann die Entzündung zu einem<br />

Verkrampfen der Atemwegs-Muskulatur führen. Diese lässt die Atemwege verengen, sodass es<br />

zu Atemnot kommen kann. Dieser Prozess wird auch als <strong>obstruktive</strong> (verengende) Atemwegserkrankung<br />

bezeichnet.<br />

Eine erhöhte Produktion von zähem Schleim führt dazu, dass das Abhusten immer schwerer<br />

fällt. Die Atemnot wird also noch weiter gesteigert.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 6<br />

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Schweregrade der COPD<br />

Die anhaltende Atemwegs-Verengung als Hauptzeichen der COPD verschwindet auch trotz<br />

optimaler Therapie nicht ganz.<br />

Die COPD wird in unterschiedliche Schweregrade unterteilt, die sich an den Lungenfunktions-<br />

Werten, wie Vitalkapazität und Einsekunden-Kapazität, orientiert. Schlechtere Lungenfunktions-Werte<br />

zeichnen das Ausmaß verengter Atemwege ab.<br />

COPD kann mittels der sogenannten GOLD-Klassifikation in vier unterschiedliche Schweregrade<br />

eingeteilt werden:<br />

• Im ersten Stadium bemerken Patienten meist noch keine Atemnot.<br />

• Durch die Zunahme der Lungenschädigung wird nicht mehr genügend Sauerstoff in den<br />

Körper transportiert. Dies nennt man respiratorische Partialsuffizienz.<br />

• Nimmt die Lungenschädigung weiter zu kann auch das durch den Sauerstoff-Verbrauch<br />

entstandene Kohlendioxid nicht mehr genügend aus dem Körper transportiert werden.<br />

Dies bezeichnet man als respiratorische Globalsuffizienz.<br />

• Eine schwere Komplikation der COPD ist das Lungen-Emphysem.<br />

Was ist ein Lungen-Emphysem?<br />

Eine überblähte Lunge wird auch als Lungen-Emphysem bezeichnet. Schreitet die COPD fort,<br />

so werden die Lungengerüst-Struktur und die Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, unumkehrbar<br />

zerstört. Dieser Prozess wird insbesondere dann gefördert, wenn weiterhin Zigaretten<br />

konsumiert oder die Erkrankung nicht genügend therapiert werden.<br />

So kommt es, dass große Teile der Lunge aus einigen großen Blasen anstatt aus vielen kleinen<br />

Lungenbläschen bestehen. Die funktionsfähige Lungen-Oberfläche, welche für die Aufnahme<br />

von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid zuständig ist, verringert sich.<br />

Doch dies sind nicht die einzigen Folgen eines zerstörten Lungengerüsts. Die stabile Röhrenstruktur<br />

der Atemwege geht verloren, sodass diese beim Ausatmungsprozess zusammenbrechen.<br />

Der Ausatmungsprozess wird nicht vollständig zu Ende geführt und es bleibt Luft in<br />

der Lunge zurück. Eben diese verbleibende Luft führt dazu, dass sich die Lunge überbläht bzw.<br />

ein Lungen-Emphysem entsteht. Die verbliebene Luft in der Lunge ist sauerstoffarm und nimmt<br />

viel Platz in Anspruch. Dadurch ist nur wenig Platz für frische sauerstoffreiche Luft vorhanden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 7<br />

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Symptome<br />

Auswurf, Husten und Atemnot sind charakteristische Beschwerden der COPD. Die<br />

Vorstufe der COPD ist zudem bereits durch den „Raucherhusten“ gekennzeichnet. Am<br />

Anfang tritt die Atemnot nur in Verbindung mit körperlicher Belastung auf. Später kann<br />

eine Atemnot auch im Ruhezustand auftreten.<br />

Die drei charakteristischen Beschwerden der COPD sind:<br />

• Husten<br />

• Auswurf<br />

• Atemnot<br />

Am Anfang einer COPD-Erkrankung gelten diese Symptome als die hauptsächlichen Be-<br />

schwerden. Wobei die Atemnot erst später hinzukommt. In seltenen Fällen kann der Auswurf<br />

auch vermindert oder gar nicht auftreten. Zusätzliche Symptome die auftreten können sind:<br />

• Müdigkeit<br />

• Körperliche und geistige Belastbarkeit nimmt ab<br />

• pfeifendes Geräusch beim Atmen<br />

• Brummendes Geräusch beim Atmen<br />

• Feucht klingende Geräusche beim Atmen<br />

• erhöhte Anfälligkeit für akute Atemwegsinfektionen<br />

• Appetitlosigkeit<br />

• Gewichtsabnahme<br />

Husten und Auswurf<br />

Neben dem produktiven Husten mit erhöhter Schleimbildung unterscheidet man zudem noch<br />

den unproduktiven Husten ohne Schleimbildung, auch Reizhusten genannt. Bei dem produktiven<br />

Husten werden die Atemwege von dem übermäßig gebildeten Schleim gereinigt, er<br />

erfüllt also einen Sinn. Dies ist bei dem unproduktiven Husten nicht der Fall. Hier entsteht der<br />

Husten durch beliebige Reizungen der Schleimhaut in den Atemwegen, durch Kehlkopfbelastungen<br />

(z.B. Kropf) oder Nebenwirkungen von eingenommenen Medikamenten (z.B. ACE-Hemmer).<br />

Um welche Form von Husten es sich bei einem Patienten handelt klärt der Arzt.<br />

Die gereizte Schleimhaut der Atemwege verursacht Husten. Dieser reizt wiederum die Schleimhaut,<br />

sodass sich Auslöser und Ursache gegenseitig verstärken. Der Auswurf hat eine zähe<br />

Konsistenz und wird meistens am Morgen abgehustet. Die Farbe und die Konsistenz des Auswurfs<br />

können unterschiedlich ausfallen. Des Weiteren kann er Aufschluss auf weitere akute<br />

Infektionen der Atemwege oder Erkrankungen bringen.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 8<br />

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Atemnot<br />

Das Symptom, das am meisten zur Beeinträchtigung der Lebensqualität beiträgt, ist die Atemnot.<br />

Betroffene mit COPD beschreiben häufig das Gefühl, nicht genügend Luft aufnehmen<br />

zu können. Dieses geht oft mit dem Gefühl der Brustenge einher, weshalb zunächst Herz-<br />

erkrankungen vom Arzt ausgeschlossen werden müssen.<br />

Am Anfang einer COPD-Erkrankung, wenn die Atemwege also erst leicht verengt sind, tritt<br />

noch keine Atemnot auf. Erst wenn zusätzliche Faktoren wie akute Atemwegsinfektionen,<br />

starke seelische oder körperliche Belastungen oder starke Luftverschmutzung (z.B. aufgrund<br />

von staubbelastenden Sanierungs-Arbeiten) hinzukommen, kann eine Atemnot eintreten. In<br />

späteren Stadien der Erkrankung kann Atemnot dann auch im Ruhezustand vorkommen. Bei<br />

einer durch COPD verursachten Atemnot handelt es sich charakteristischer Weise um eine anhaltende<br />

Atemnot, sobald eine gewisse Belastungsintensität vorhanden ist. Allerdings kann es<br />

auch im Rahmen einer COPD zu einer akut auftretenden, belastungsunabhängigen, schweren<br />

Atemnot kommen, wie bei einem Asthma bronchiale.<br />

Diese plötzliche und schwere Atemnot kann folgende Ursachen haben:<br />

• Die chronische Entzündung der Schleimhaut der Atemwege lässt die Schleimhaut anschwellen.<br />

Der Durchmesser der Atemwege verringert sich, sodass der Luftstrom akut<br />

eingeschränkt wird.<br />

• Es wird vermehrt zäher Schleim produziert, der die Atemwege blockiert und so den Luftstrom<br />

einschränkt.<br />

• Die Muskulatur der Bronchien verkrampft sich, woraufhin auch die Atemwege enger<br />

werden und der Luftstrom eingeschränkt wird.<br />

• In den kleinsten Atemwegen, den Bronchiolen, entstehen Engstellen, auch Stenosen<br />

genannt, die den Luftstrom dauerhaft einschränken.<br />

• Aufgrund von zerstörten Lungenbläschen verringert sich die Lungen-Oberfläche, sodass<br />

weniger Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben werden kann.<br />

• Durch Umbauprozesse werden die Atemwege instabil und brechen bei der Ausatmung<br />

zusammen. Dies führt zu einer Beeinträchtigung des Austausches von verbrauchter<br />

gegen frische Luft, also sauerstoffarmer gegen sauerstoffreicher Luft.<br />

Die zuvor genannten Faktoren führen zu einem Mangel an Sauerstoff im Körper. In späteren<br />

Stadien kommt es zudem auch zu einem Überschuss an Kohlendioxid. Beide Zustände führen<br />

zu Atemnot.<br />

Folgen von Sauerstoffmangel und Kohlendioxid-Überschuss<br />

• Atemnot<br />

• Verminderung der geistigen und körperlichen Leistung<br />

• Müdigkeit<br />

• CO2-Narkose: Kohlendioxid (CO2)-Überschuss führt zu plötzlichem Einschlafen tagsüber<br />

• Appetitlosigkeit<br />

• blaue Lippen; fahle,“ungesunde” Gesichtsfarbe<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 9<br />

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Erhöhte Infektanfälligkeit<br />

Die Schleimhaut der Atemwege dient der Abwehr von Krankheitserregern:<br />

• Die Schleimhaut stellt eine mechanische Barriere gegen Krankheitserreger dar.<br />

• Die Flimmerhärchen entfernen Krankheitserreger aus den Atemwegen.<br />

• Die Schleimhaut bekämpft Krankheitserreger unmittelbar mit Immunzellen und<br />

speziellen Antikörpern.<br />

Diese Funktionen werden durch eine Schädigung der Schleimhaut beeinträchtigt. Die Menge<br />

und die zähe Konsistenz des schwer abzuhustenden Schleims stellen einen guten Nährboden<br />

für Bakterien dar. Die Folge sind sogenannte Exazerbationen: Es kommt bei COPD wiederholt<br />

zu plötzlichen Verschlechterungen des Gesundheitszustands.<br />

Atemgeräusche<br />

Durch Umbauvorgänge sind die Atemwege instabil geworden. Sie brechen nun bei einer Ausatmung<br />

und bei Schleimbeimengungen zusammen und verursachen so ein pfeifendes Geräusch<br />

bei der Atmung. Teilweise sind feuchte und brummende Atemgeräusche auch ohne Stethoskop<br />

wahrzunehmen.<br />

Gewichtsabnahme<br />

In sehr späten (sehr fortgeschrittenen) Stadien der Erkrankung ist die Aufnahme von Sauerstoff<br />

nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr gewährleistet und die Atmung beansprucht einen<br />

hohen Energieaufwand. Der Energieumsatz des Körpers ist zusätzlich durch Medikamente, die<br />

bei COPD eingesetzt werden, etwas erhöht.<br />

Hinzu kommt, dass die Betroffenen häufig weniger Essen zu sich nehmen, als nötig. Nachfolgend<br />

werden mögliche Ursachen hierfür aufgezählt:<br />

• Müdigkeit: Ein Mangel an Sauerstoff und/oder ein Überschuss an Kohlendioxid können<br />

Ursache sein.<br />

• Atemnot nach dem Essen: Das Zwerchfell kann bei der Einatmung nicht tiefer treten, da<br />

der volle Magen dies verhindert.<br />

• depressive Verstimmung: Es kommt zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität,<br />

aufgrund der verminderten Belastbarkeit und der daraus resultierenden sozialen Isolation.<br />

• Appetitlosigkeit: Als Folge der zuvor genannten Faktoren wie Atemnot nach dem Essen,<br />

depressiver Verstimmung oder Müdigkeit.<br />

Eine Kombination dieser Faktoren kann einen Gewichtsverlust verursachen. Mit der Abnahme<br />

des Gewichts nimmt auch die Muskelmasse ab und der Gesamtzustand verschlechtert sich.<br />

Der Körper verfügt über einen geringen Kraftvorrat für die Atmung. Infolge dessen kommt es<br />

zu einer weiteren Verringerung der Belastbarkeit.<br />

Bei folgenden Symptomen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 10<br />

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Andere Situationen, bei denen unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden sollte:<br />

• Schmerzen in der Brust<br />

• erste Hinweise auf einen Atemwegs-Infekt<br />

• plötzliche Verschlechterung der COPD (Exazerbationen)<br />

• Auffälligkeiten im Auswurf, wie rotbraune (Hinweis für Blutung), gelbe bzw. grüne<br />

(Hinweis für bakterielle Infektion) Verfärbungen, übler oder süßlicher Geruch<br />

• Medikamentenunverträglichkeiten oder Probleme bei der Handhabung der Medikamente<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 11<br />

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Komplikationen<br />

Die COPD führt zur Schädigung der Lunge in Verbindung mit andauernder Atemnot,<br />

aufgrund einer chronischen Überblähung der kleinsten luftgefüllten Strukturen. Dem<br />

kann nur mit rechtzeitiger Therapie entgegengewirkt werden. Bei Rauchern ist ein<br />

sofortiger Rauch-Stopp das effizienteste Mittel.<br />

Komplikationen einer COPD können plötzlich oder über längere Zeit entstehen. Zu den akuten<br />

oder auch plötzlich auftretenden Komplikationen zählen Anfälle von Atemnot und sogenannte<br />

Exazerbationen, d.h. die Symptome der COPD verschlechtern sich unerwartet.<br />

Beide Komplikationen können verschiedene Auslöser haben und sind zum Teil vermeidbar,<br />

wenn rechtzeitig auf erste Hinweise der Verschlechterung reagiert wird.<br />

Auch die Umbauprozesse in der Lunge und der andauernde Mangel an Sauerstoff können mit<br />

dem Fortschreiten der Erkrankung zu Komplikationen führen.<br />

Typische Komplikationen aufgrund von Lungenveränderungen sind:<br />

• Lungenherz-Schwäche (Cor pulmonale)<br />

• Herz-Rhythmus-Störungen<br />

• Ansammlung von Luft im Brustkorb außerhalb der Lunge (Pneumothorax)<br />

Des Weiteren können Organe und Organfunktionen durch den dauerhaften Mangel an Sauerstoff<br />

eingeschränkt werden.<br />

Akute Verschlechterung (Exazerbation)<br />

Eine Erkrankung an COPD macht den Patienten, im Vergleich zu gesunden Menschen, anfälliger<br />

für weitere akute Atemwegs-Infekten. Eine eigentlich harmlose Erkrankung, wie z.B. ein<br />

grippaler Infekt, hält dann in diesen Fällen länger an als üblich und zieht auch mehr Komplikationen<br />

mit sich als bei einem lungengesunden Patienten.<br />

Die Auslöser von Atemwegs-Infekten sind in der Mehrzahl Viren. Atemwegs-Infekte, die bakteriell<br />

bedingt sind, treten dagegen bei Betroffenen mit COPD viel öfter auf als bei Patienten<br />

ohne eine vorhandene Schädigung der Lunge. Diese sollte dann mit Antibiotika behandelt<br />

werden. Eine frühzeitige Behandlung kann den Verlauf des Infekts verkürzen und so die Zahl<br />

der einzunehmenden Medikamente senken.<br />

Bei einer plötzlichen Verschlechterung der COPD-Symptome kommt es zu einer erhöhten<br />

Atemnot, die in einem gefährlichen Atemnot-Anfall enden und der einen Einsatz des Notarztes<br />

erfordern kann. Diese Atemnot-Anfälle können häufig durch eine rechtzeitige Behandlung ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 12<br />

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Lungenherz-Schwäche (Cor pulmonale)<br />

Aufgrund von Umbauprozessen in der Lunge werden die Lungenbläschen und die auf ihnen<br />

liegenden Blutgefäße zerstört. Eine Aufnahme von Sauerstoff wird damit eingeschränkt und<br />

der Herzmuskel kann nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Dieses Szenario<br />

wird durch eine bestehende koronare Herzkrankheit noch gefördert. Hier sind nämlich<br />

gleichzeitig die Herzkranzgefäße verengt, die der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels<br />

dienen.<br />

Da eine große Zahl der Blutgefäße in der Lunge zerstört ist, muss das Herz die Blutmenge durch<br />

die wenigen verbliebenen Blutgefäße pumpen. In den wenigen Blutgefäßen steigt der Druck,<br />

sodass das Herz nun auch gegen diesen Widerstand ankämpfen muss. Nach einiger Zeit kommt<br />

es zu einer Überlastung des Herzens und seine Leistung nimmt ab. Dies führt zu Herzinsuffizienz<br />

oder Herzschwäche.<br />

Herz-Rhythmus-Störungen<br />

COPD kann Herz-Rhythmus-Störungen, sogenannte Arrhythmien, verursachen. Hier wird die<br />

rhythmische Herzschlagfolge gestört. Auslöser sind fehlerhafte Prozesse bei der Erregung im<br />

Herzmuskel.<br />

Ansammlung von Luft im Brustkorb außerhalb der Lunge (Pneumothorax)<br />

In Folge eines Lungen-Emphysems, einer Überblähung der Lunge, kann es zu einem Platzen<br />

der großen Lungenblasen kommen. Das Platzen kann spontan oder durch mechanische<br />

Einwirkungen erfolgen. Nun kollabiert der beteiligte Lungenflügel, sodass Luft in den Brustkorb<br />

austritt (Pneumothorax) und die Aufnahme von Sauerstoff über den anderen Lungenflügel<br />

allein erfolgen muss. Es kommt zu einer akuten, sehr schweren Atemnot, bei welcher sofort ein<br />

Arzt hinzugezogen werden muss. Im Extremfall können auch beide Lungenflügel kollabieren.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 13<br />

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Diagnose<br />

Die Diagnose einer COPD erfolgt mittels einer Befragung, einer körperlichen Untersuchung<br />

und der Messung der Lungenfunktion. Um andere Erkrankungen auszuschließen<br />

(z.B. Asthma bronchiale) können weitere Untersuchungen erforderlich sein.<br />

Zur Diagnose können folgende Methoden angewendet werden:<br />

• Anamnese<br />

• Inspektion<br />

• körperliche Untersuchung<br />

• Lungenfunktions-Prüfung<br />

• Blutgas-Analyse<br />

• Pulsoxymetrie (Messung des Sauerstoffgehalts im Blut)<br />

• weitere Untersuchungs-Methoden wie Röntgen, Bestimmung der Diffusions-Kapazität,<br />

Belastungstests, Computertomographie (CT) und Elektro-Kardiogramm (EKG)<br />

Anamnese<br />

In einer Befragung schildert der Patient seine Beschwerden und seine gesundheitliche Vorgeschichte.<br />

Diese Befragung wird auch als Anamnese bezeichnet.<br />

Um eine Diagnose stellen zu können, spielen dabei nachfolgende Informationen eine Rolle:<br />

• Symptome des Patienten<br />

• aktuelle und frühere Rauch-Gewohnheiten<br />

• Belastung durch Passivrauchen<br />

• Schadstoff- oder Staub-Belastung am Arbeitsplatz<br />

• Häufigkeit von Atemwegs-Infekten<br />

• Gewichtsverlust<br />

• sonstige bekannte Erkrankungen des Patienten<br />

• Erkrankungen von Familienangehörigen (<strong>Lungenerkrankung</strong>en, Allergieneigung)<br />

Die zuvor genannten Informationen können auch dabei helfen, andere Krankheiten von der<br />

COPD abzugrenzen.<br />

Inspektion<br />

Bei einer Inspektion sollen COPD-bedingte Auffälligkeiten am Körper aufgespürt werden. Dies<br />

geschieht alleine durch die Betrachtung des körperlichen Zustandes des Patienten. Dabei richtet<br />

der Arzt sein Augenmerk insbesondere auf die Haut, die Fingerkuppen und den Brustkorb.<br />

Die Lippenfarbe und der Hautton können Hinweise auf einen möglichen Mangel an Sau-<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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erstoff geben und Wassereinlagerungen in den Beinen können eine Herzschwäche indizieren.<br />

Beachtenswert sind außerdem Hinweise auf eine Stauung in den Halsvenen und der<br />

Ernährungszustand eines Patienten.<br />

Körperliche Untersuchung<br />

Bei einer Untersuchung des Körpers konzentriert sich der Arzt zunächst besonders auf die<br />

Ein- und Ausatmung des Patienten. Aufmerksam wird hier auf Atmungslänge oder -geräusche<br />

geachtet. Bei der Untersuchung der Lunge kann der Arzt zwei verschiedene Methoden<br />

anwenden: Das Abhören der Lunge mittels eines Stethoskops (auch Auskultation genannt) und<br />

das Abklopfen mit den Händen (auch Perkussion genannt).<br />

Interessant ist bei der Untersuchung auch eine mögliche Veränderung des Stimmfremitus.<br />

Darunter versteht man das leichte Vibrieren, das der Arzt durch Auflage der Hand auf den<br />

Brustkorb des Patienten beim Sprechen spüren kann. (Stimmfremitus ist verstärkt oder abgeschwächt).<br />

Dabei liegt die flache Hand des Arztes auf dem Brustkorb des Patienten, der nun<br />

aufgefordert wird z.B. etwas zu sprechen (z.B. “neunundneunzig”). Normalerweise sollte beim<br />

Sprechen der Brustkorb leicht vibrieren.<br />

Ist das Lungengewebe, z.B. aufgrund einer Lungenentzündung verdichtet, so tritt ein stärkerer<br />

Stimmfremitus auf. Ist ein Teil der Lunge zusammengefallen (Atelektase) oder das Brustfell verdickt,<br />

welches die Lunge wie eine Hülle umgibt (Pleuraschwarte), so tritt ein schwächerer Stimm-<br />

fremitus auf. Bei einem Erguss in der Brusthöhle (Pleuraerguss) oder zwei zusammengefallenen<br />

Lungenflügeln (Pneumothorax) tritt ein sehr schwacher oder gar kein Stimmfremitus<br />

auf.<br />

Lungenfunktions-Prüfung<br />

Die Lungenfunktion kann mittels verschiedener Verfahren überprüft werden. Üblich sind eine<br />

Spirometrie oder eine Ganzkörper-Plethysmographie. Beide Methoden erfolgen in Verbindung<br />

mit einer Peak-Flow-Messung, die der Patient eigenständig durchführen kann. Bei beiden Metho-<br />

den wird der Patient gebeten zunächst normal, dann tief und später schnell in ein Mundstück<br />

zu atmen. Dieses Mundstück ist mit einem Messgerät verbunden. Dann wird ein Medikament<br />

zur Inhalation verabreicht, das die Atemwege erweitert und die Prüfung wird erneut getätigt.<br />

So kann der Arzt feststellen, ob die bereits verengten Atemwege dauerhaft geschädigt oder<br />

noch rückbildungsfähig sind.<br />

Wenn der Hausarzt eine <strong>Lungenerkrankung</strong> vermutet, so wird er meistens eine Spirometrie<br />

anwenden. Dies ist ein Verfahren zur Messung und Dokumentation des Atemvolumens. Die<br />

gemessenen Werte geben Rückschluss auf die Bewegung der Luftvolumina bei der Atmung,<br />

den Rückgang einer Verengung und den Durchmesser der Atemwege.<br />

Der Ganzkörper-Plethysmograph, eine Kabine in der der Patient sitzt, ist der Hauptbestandteil<br />

der Ganzkörper-Plethysmographie. Die Untersuchung wird normalerweise bei Lungenärzten<br />

oder in Krankenhäusern getätigt. Mit dem Ganzkörper-Plethysmographen können zunächst<br />

dieselben Werte bestimmt werden, die auch eine Spirometrie feststellt. Allerdings können<br />

hierbei auch weitere Werte gemessen werden, wie z.B. das in der Lunge verbleibende Luftvolumen<br />

(nach einer vollständigen Ausatmung). Dies kann Rückschluss auf ein mögliches Lungen-<br />

Emphysem geben. Mittels dieser Untersuchungen kann außerdem der Atemwegswiderstand<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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erfasst werden.<br />

Blutgas-Analyse<br />

Bei der Blutgas-Analyse wird eine kleine Menge Blut (meist aus dem Ohrläppchen des Patienten)<br />

abgenommen und untersucht. Das Ohrläppchen wird zuvor mit einer Salbe eingerieben,<br />

welche die Durchblutung steigert. Das abgenommene Blut wird daraufhin auf den Gasdruck<br />

untersucht, den Sauerstoff und Kohlendioxid anteilig im Blut haben (Partialdruck).<br />

Pulsoxymetrie<br />

Bei der Ermittlung des Sauerstoffgehalts im Blut kommt ein Pulsoxymeter zum Einsatz. Ein<br />

Klipp am Finger misst hier lichtreflexionsphotometrisch schnell und schmerzfrei.<br />

Röntgenaufnamen<br />

Wenn ein Verdacht auf COPD besteht kann eine Röntgen-Aufnahme helfen um den Gesundheitszustand<br />

besser abzuklären und andere Krankheiten auszuschließen. Diese wird normalerweise<br />

von der Seite und von vorne gemacht. Auf diesem Weg können auch Emphysem-Blasen<br />

oder eine veränderte Herzsilhouette (bei Cor pulmonale) erkannt werden.<br />

Bestimmung der Diffusionskapazität<br />

Diese Untersuchung erlaubt es, die Fläche der vorhandenen Lungen-Oberfläche zu messen. So<br />

kann festgestellt werden, ob die Fläche für den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid<br />

verändert oder deren Austauschfunktion eingeschränkt ist.<br />

Die Single Breath-Methode (englisch für: einzelner Atemzug) benötigt nur einen Atemzug des<br />

Patienten, um die Diffusionskapazität der Lunge messen zu können.<br />

Der Patient atmet hierfür eine Testluft ein. Die Testluft wurde zuvor mit einer gewissen Menge<br />

Kohlenmonoxid versetzt, ist aber gesundheitlich unbedenklich. Nach der Einatmung der Testluft<br />

durch den Patienten strömt die Luft wieder aus dem Körper. Nun enthält die ausgeatmete<br />

Testluft weniger Kohlenmonoxid als vor der Einatmung. Das eingeatmete Kohlenmonoxid ist,<br />

wie Sauerstoff auch, in die Blutbahn getreten. Von der Aufnahme des Kohlenmonoxids kann<br />

somit auf die Aufnahme von Sauerstoff geschlossen werden. Die Untersuchung hält nur einige<br />

Minuten an und die Ergebnisse stehen sofort zur Verfügung.<br />

Im Ruhezustand beträgt die Diffusionskapazität bei einem gesunden Erwachsenen für Sauerstoff<br />

15 - 20 ml/mmHg pro Minute und für Kohlendioxid 150 - 250 ml/mmHg pro Minute.<br />

Belastungstests<br />

Manchmal können die Untersuchungen auch in Verbindung mit körperlicher Belastung durchgeführt<br />

werden. Diese Methode kann dann Sinn machen, wenn eine zuvor durchgeführte Untersuchung<br />

der Lungenfunktion keine auffälligen Ergebnisse erzielt hat und die Beschwerden<br />

unter Belastung weiterhin auftreten. Während die Untersuchung stattfindet, tritt der Patient<br />

auf einem Fahrrad-Ergometer.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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6-MWD<br />

6-MWD bedeutet “six minutes walking distance” (englisch für: 6 Minuten Geh-Abstand).<br />

Dieser Test prüft, welche Distanz der Patient zu Fuß innerhalb von 6 Minuten zurücklegt. So<br />

kann festgestellt werden, wie stark ein Patient belastet werden kann. Des Weiteren kann so<br />

auch eine Aussage über das Sterblichkeits-Risiko eines Patienten in den nächsten 5 Jahren<br />

gemacht werden.<br />

Schafft ein Patient 350 Meter, so beträgt das Risiko 54 %, dass er innerhalb der nächsten 5 Jahre<br />

verstirbt. Schafft ein Patient hingegen nur 250 Meter, so hat er ein Sterberisiko von 74 %. Ein<br />

gesunder Mensch schafft im Vergleich dazu 700 Meter in 6 Minuten.<br />

BODE-Index und MWD<br />

Um die Lebensdauer von diagnostizierten COPD-Patienten vorherzusagen wird von den Ärzten<br />

auch der BODE-Index angewendet. Je höher der BODE-Index, desto höher das Sterblichkeits-<br />

Risiko.<br />

Die Risiko-Indizes, also auch der BODE-Index, erlauben lediglich eine Schätzung des Sterb-<br />

lichkeits-Risikos und können keinesfalls zwingende Aussagen über die Lebensdauer eines<br />

Patienten treffen. Um das Risiko zu ermitteln werden bei den Tests unterschiedliche Werte wie<br />

der 6-MWD, der Body-Mass-Index, die Schwere der Atemnot und die Höhe des Luftvolumens<br />

(das innerhalb einer Sekunde ausgeatmet wird) herangezogen.<br />

Weitere Untersuchungsmethoden<br />

In bestimmten Situationen, z.B. wenn Komplikationen auftreten, können noch andere Untersuchungen<br />

nötig sein.<br />

Falls eine zuvor durchgeführte Röntgenaufnahme der Lunge keine ausreichenden Erkenntnisse<br />

geben kann, ist auch eine Computertomographie des Brustkorbs (CT-Thorax) denkbar. Diese<br />

Röntgenuntersuchung stellt den Brustkorb in Schichten dar. Falls ein Hinweis vorliegt, der<br />

einen Herzschaden vermuten lässt, kann ein Elektro-Kardiogramm (EKG) gemacht werden. Das<br />

EKG zeichnet die Herzströme auf und kann so Aufschluss über eventuelle Erkrankungen des<br />

Herzens geben.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Therapie<br />

Einen wichtigen Stellenwert bei der Behandlung der COPD haben medikamentenfreie<br />

Therapien, die dem Patienten besondere Husten- und Atemtechniken vermitteln sollen.<br />

Eine erfolgreiche Therapie kann nur durch eine konsequente Zusammenarbeit zwischen<br />

Arzt und Patient erzielt werden.<br />

Neben einer medikamentösen Therapie beinhaltet die Behandlung der COPD auch einige Therapiemaßnahmen,<br />

die keine Medikamenteneinnahme erfordern und dennoch maßgeblich zu<br />

dem Erfolg der Therapie beitragen.<br />

Konkret gehören zur Therapie der COPD je nach Stadium:<br />

• Vermeidung von Risikofaktoren<br />

• Schutzimpfungen<br />

• körperliche Betätigung und Sport<br />

• Disease-Management-Programme<br />

• Patientenschulungen<br />

• Physiotherapie<br />

• medikamentöse Therapie<br />

• Ernährungstherapie<br />

• Sauerstoff-Therapie<br />

• Beatmung<br />

• operative Verfahren<br />

• weitere Therapieverfahren<br />

Es ist außerdem erforderlich, dass Patienten über die unterschiedlichen Therapieansätze in<br />

Notfallsituationen aufgeklärt sind und auch über die Rehabilitationsmöglichkeiten Bescheid<br />

wissen.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Die hier vorliegenden Informationen zur Behandlung der Erkrankung beruhen auf einem strengen<br />

und aktuellen wissenschaftlichen Nachweis, der den weitgehenden Nutzen einer Behandlung<br />

gezeigt hat. Zu beachten ist, dass die genannten Behandlungsoptionen unter gewissen<br />

Umständen eine Anpassung verlangen.<br />

Die Empfehlungen können von Alter, Schwere der Erkrankung, möglichen Nebenerkrankungen,<br />

Wünschen und Lebenszielen der Betroffenen abhängig sein. Deshalb ist es notwendig, dass<br />

Patienten den behandelnden Hausarzt über Nebenerkrankungen, sowie die Einnahme von<br />

Medikamenten informieren. Unter Berücksichtigung der bereits genannten Kriterien wählt der<br />

Hausarzt die optimale Therapieform aus.<br />

Diese muss nicht automatisch die aktuellste oder teuerste sein, solange sie die optimale Therapieform<br />

für den Patienten darstellt. Denn die neueste und teuerste muss nicht zwingend die<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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qualitativ beste Therapie für den Betroffenen bedeuten. Bei Fragen, wenden Sie sich bitte stets<br />

an ihren Hausarzt.<br />

Vermeidung von Risikofaktoren<br />

Für Raucher mit diagnostizierter COPD gilt als erstes: das Rauchen aufgeben. Diese Maßnahme<br />

ist unerlässlich um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Auch Rauchern, die noch<br />

nicht unter einer COPD leiden, ist diese Maßnahme zu empfehlen, da Rauchen den bedeutends-<br />

ten Risikofaktor dieser Krankheit darstellt. Patienten mit COPD sollten auch versuchen<br />

Umweltschadstoffe und Passivrauchen weitestgehend zu meiden.<br />

Obwohl das Vermeiden dieser Schadstoffe nicht einfach ist, sollten sich Betroffene immer<br />

vor Augen führen, dass diese Maßnahme einer Verschlechterung des Gesundheitszustands<br />

entgegenwirken kann. Dann können nämlich noch tiefgreifender Therapiemaßnahmen, wie<br />

z.B. eine dauerhafte Sauerstoff-Therapie, umgangen werden. Außerdem wird so auch das Risiko<br />

für andere Krankheiten vermindert. Eine Beendigung des Rauchens vermindert so z.B. auch das<br />

Risiko für Lungenkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Schutzimpfungen<br />

Betroffenen mit COPD werden Impfungen gegen Pneumokokken und Grippe (Influenza) emp-<br />

fohlen. Die Impfung gegen Grippe sollte jeden Herbst aufgefrischt werden. Sie schützt nicht<br />

nur vor Lungenentzündungen (aufgrund einer Erkrankung an Grippe), sondern hat bewiesener<br />

Maßen auch einen positiven Effekt auf die Lebensdauer der COPD-Betroffenen.<br />

Anders verhält es sich bei der Impfung gegen Pneumokokken. Hier gibt es noch keine eindeutigen<br />

Nachweise, inwieweit der Patient von dieser Schutzimpfung profitiert. Die Pneumokokken-Bakterien<br />

können eine oft vorkommende Form der Lungenentzündung (Pneumonie)<br />

verursachen. Der Schutz vor dieser Form der Lungenentzündung (Pneumonie) ist bewiesen,<br />

allerdings gibt es keinen Nachweis, ob Betroffene mit COPD häufiger an dieser Form erkranken<br />

als andere Menschen. Die möglichen Vorteile dieser Impfung überwiegen jedoch besonders bei<br />

chronisch Kranken oder älteren Patienten, unabhängig von einer COPD-Erkrankung. Deshalb<br />

wird eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO)<br />

des Robert-Koch-Instituts empfiehlt eine einmalige Impfung ab dem 60. Lebensjahr.<br />

Die Empfehlung einer Impfung wird nur dann gegeben, wenn die Risiken der Impfung ge-<br />

ringer sind, als den Nutzen, den sie bringen kann. Bitte informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt,<br />

welche Nebenwirkungen bei Impfungen auftreten können.<br />

Körperliche Betätigung und Sport<br />

Als bedeutende Maßnahme zu Behandlung der COPD ist die regelmäßige körperliche Betätigung<br />

zu nennen. Wie viel und wie oft Bewegung möglich ist hängt davon ab, wie belastbar ein<br />

Patient ist. Hierzu müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden: Alter, mögliche Begleiterkrankungen,<br />

Stadium der Erkrankung, Gesundheitszustand und Trainingszustand. Aber auch<br />

wenn bereits eine dauerhafte Sauerstoff-Therapie notwendig ist, sollten auch diese Patienten<br />

regelmäßig aktiv werden. Dies kann die Belastbarkeit der Patienten fördern, die sich als Folge<br />

der Erkrankung verringert. Außerdem verstärkt sich auf diesem Weg das Abwehrsystem des<br />

Patienten, was sich wiederum positiv auf die Anzahl weiterer Atemwegsinfektionen auswirkt.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Die regelmäßige Bewegung verbessert also die Lebensqualität der Betroffenen. Bevor mit dieser<br />

für den Körper ungewohnten Maßnahme begonnen wird, sollte allerdings ein Gespräch mit<br />

dem Hausarzt erfolgen, insbesondere bei wenig trainierten oder schwer erkrankten Betroffenen.<br />

Der Arzt kann außerdem beurteilen, ob die Betätigung unter ärztlicher Aufsicht, oder z.B.<br />

in einer ambulanten Rehabilitationsgruppe stattfinden sollte.<br />

COPD-DMP<br />

Disease-Management-Programme (englisch für: Programm zum Umgang mit der Erkrankung)<br />

werden abgekürzt mit DMP bezeichnet. DMPs werden bei zahlreichen chronischen Krankheiten<br />

angewendet, unter anderem auch bei COPD. Jedem Patienten, der an dieser strukturierten<br />

Behandlung teilnimmt, soll eine optimale Versorgung geboten werden. Der Hausarzt kann Sie<br />

über DMPs aufklären.<br />

Patientenschulung<br />

Der Zugang zu einem strukturierten, qualitätsgesicherten und eigens auf die Zielgruppe vorgeschriebenen<br />

Schulungsprogramm sollte jedem COPD-Patienten ermöglicht werden. Die Schulungsprogramme<br />

haben folgende Ziele:<br />

• Inhalationstechnik der Medikamente soll verbessert werden<br />

• Selbstkontrolle der Erkrankung soll verbessert werden<br />

• Die Zahl der Exazerbationen und Notfallbehandlungen soll verringert werden<br />

Bedeutende Inhalte dieser Schulungsprogramme sind:<br />

• Krankheitslehre, Risikofaktoren und deren Reduktion beziehungsweise Elimination<br />

(insbesondere Raucherentwöhnung)<br />

• Überwachung von Symptomen<br />

• Vorbeugung und Behandlung von Exazerbationen und Bronchialinfekten<br />

• korrekte Inhalationstechnik<br />

• atemphysiologische Selbsthilfemaßnahmen<br />

• Motivation zum körperlichen Training<br />

Nach 2 Jahren werden Nachschulungen empfohlen. Als Beispiel soll hier das Schulungsprogramm<br />

COBRA genannt werden. Es vermittelt einen sicheren Umgang mit der Erkrankung<br />

und Notfallsituationen, gibt Ratschläge zur Medikamenteneinnahme und fördert die Bindung<br />

zwischen Hausarzt und Patient. Die COBRA-Schulung wird für COPD-Patienten im Rahmen vom<br />

Disease-Management-Programm der Krankenkassen angeboten.<br />

Physiotherapie<br />

Zur Therapie der COPD sind physiotherapeutische Maßnahmen als besonders wichtig einzustufen.<br />

Sie umfassen Atemtechniken, Hustentechniken, atemgymnastische Übungen, Kräftigung<br />

der Muskulatur, Methoden zur Unterdrückung von unproduktivem Husten und Methoden<br />

zur Schleimlösung.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Atemtechniken<br />

Atemtechniken können das alltägliche Atmen und besonders das Atmen in Atemnot-Anfällen<br />

erleichtern. Eine dieser Atemtechniken ist die Lippenbremse. Hier werden die Lippen zunächst<br />

aufeinander gelegt. Anschließend wird gegen den Widerstand ausgeatmet. So kann ein Zusammenfall<br />

der Atemwege vermieden und vollständig ausgeatmet werden. Eine weitere Atemtechnik<br />

sind atemerleichternde Haltungen. Der Brustkorb und die beim Atmen beteiligten Muskeln<br />

können durch einen oder beide aufgestützte(n) Arm(e) entlastet werden. Bei dem sogenannten<br />

Kutschersitz, werden die Beine breitbeinig aufgestellt und die Unterarme auf die Oberschenkel<br />

aufgestützt. Bei einer weiteren atemerleichternden Haltung wird eine Hand (oder beide<br />

Hände) auf der Stuhllehne (oder an einer Wand) abgestützt. Stemmt man eine Hand oder<br />

beide Hände in die Hüfte, so kann auch diese Maßnahme das Atmen erleichtern.<br />

Atemgymnastik<br />

Die Übungen der Atemgymnastik zielen auf eine verbesserte Beweglichkeit des Brustkorbs,<br />

eine lockere Atem-Muskulatur und eine verbesserte Koordination ab.<br />

Hustentechniken<br />

Die Auswahl der richtigen Hustentechnik ist davon abhängig, ob der Patient an einem produktiven<br />

Husten oder einen unproduktiven Husten leidet, also ob Schleim abgehustet wird oder<br />

nicht.<br />

Schleimlösung<br />

Um den Schleim zu lösen und zu verflüssigen, können folgende Maßnahmen durchgeführt<br />

werden:<br />

• Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (bei einer vorhandenen Herzinsuffizienz, also einer<br />

Herzschwäche, sollte die Trinkmenge mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt<br />

(Kardiologe) besprochen werden, um mit einer zu großen Flüssigkeitszufuhr nicht<br />

das Herz zu überlasten)<br />

• inhalieren<br />

• schleimlösende Medikamente einnehmen<br />

• auf bestimmte Laute ausatmen (wie z.B. a,o,u,s,m,k)<br />

• Hilfsmittel anwenden (Flutter, Cornet)<br />

• Schleim nach oben transportieren (sollte der Schleim tief in der Lunge festsitzen, können<br />

hier tiefe Atemzüge oder Änderungen der Lage helfen)<br />

• Abhusten (es sollte sich ausreichend Schleim gesammelt haben; dann wird empfohlen,<br />

z.B. gegen geschlossene Lippen oder die Hand zu husten)<br />

• In einem Ausatem-Stoß nur zwei- bis dreimal husten, dann durch die Nase einatmen und<br />

falls notwendig mit dem nächsten Ausatem-Stoß erneut zwei- bis dreimal husten.<br />

• Welche Farbe hat der Schleim? Wie ist seine Konsistenz? Diese Informationen sind wichtig<br />

für den behandelnden Arzt.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Hilfsmittel<br />

Spezielle Hilfsmittel zur Schleimlösung werden besonders bei plötzlichen Verschlechterungen<br />

eingesetzt, bei denen ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig ist. Zu diesen Hilfsmitteln zählen<br />

Cornet und Flutter. Hier entstehen Schwingungen durch das Hineinblasen in eine Kugel (Flutter)<br />

oder ein Gummiband (Cornet). Die Schwingungen werden durch die Luft übertragen, wirken<br />

auf den Wänden der Atemwege und führen somit zu einer Lösung des festsitzenden Schleims.<br />

Methoden zur Unterdrückung von unproduktiv em Husten<br />

Unproduktiver Husten führt zu keinem Abhusten des Schleims. Auslöser für diesen Husten sind<br />

Reizungen der Schleimhaut, Nebenwirkungen von Medikamenten, Irritationen des Kehlkopfes<br />

oder ein Kropf, auch Struma genannt. Der Husten soll unterdrückt werden, um so die Reizung<br />

der Schleimhaut durch den Husten und umgekehrt zu unterbinden.<br />

Nachfolgende Maßnahmen können hier Abhilfe schaffen:<br />

• Schlucken des Speichels<br />

• Trinken von warmen Wassers<br />

• Lutschen eines Bonbons<br />

• Anhalten der Luft (nach tiefer Einatmung)<br />

• oberflächliche Atmung<br />

• falls sich der Husten nicht unterdrücken lässt, nur zwei- bis dreimal pro Ausatem-Stoßhusten<br />

• Bedarfsspray oder Notfallspray erweitern die Atemwege<br />

Medikamentöse Therapie<br />

Im Rahmen medikamentösen Therapie der COPD werden hauptsächlich Medikamente zur<br />

Inhalation (zur Einatmung) angewendet. Auch Trink-Ampullen, Brausetabletten, Tropfen und<br />

Tabletten können eingesetzt werden.<br />

Inhalierbare Medikamente zur Behandlung von Lungenkrankheiten haben einen bedeutenden<br />

Vorteil gegenüber anderer Medikamente: Durch die Einatmung gelangt der Wirkstoff unmittelbar<br />

zur Atemwegsschleimhaut und muss nicht im Körper verteilt werden. Da auf diesem<br />

Weg nur eine geringe Menge des Wirkstoffes notwendig ist, treten auch Nebenwirkungen<br />

seltener auf.<br />

Inhalierbare Medikamente sind meist als Sprays bekannt. Die Handhabung dieser Medikamente<br />

kann allerdings auch durch andere Systeme stattfinden. Man kann zwei verschiedene<br />

Arten von Sprays unterscheiden:<br />

• Dosieraerosole: Der Wirkstoff befindet sich hier in einer Lösung. Sie muss vor jeder einzelnen<br />

Benutzung geschüttelt werden.<br />

• Pulver-Inhalatoren: Sie enthalten den Wirkstoff in Pulver- oder Kapselform (hier ist das<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 22<br />

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Pulver in einer Kapsel enthalten). Es gibt noch eine große Anzahl weiterer Systeme. Es<br />

muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass in einem Notfall nur druckgesteuerte<br />

Systeme, wie die Dosieraerosole, gebraucht werden. In Notfällen ist eine Atemzugstärke<br />

von 30 ml/sec nötig, welche die Pulverinhalatoren meistens nicht aufbringen<br />

können.<br />

Welche und wie viele Medikamente zu einer Behandlung eingenommen werden, ist abhängig<br />

von der Häufigkeit und Intensität der Beschwerden. Handelt es sich dabei um leichte Be-<br />

schwerden, die nur selten auftreten, so kann bei Bedarf ein Medikament verordnet werden.<br />

Mit dem Fortschreiten der COPD und den stärker werdenden Beschwerden, kann eine<br />

regelmäßige Medikamenteneinnahme bzw. -inhalation notwendig werden. Werden die Beschwerden<br />

nach kurzer Zeit besser, handelt es sich also um eine kurzzeitige Verschlechterung,<br />

so kann die Anzahl der Medikamente auch verringert werden.<br />

Atemwegserweiternde Medikamente (Bronchodilatatoren)<br />

Bei der COPD verkrampft die Atemwegs-Muskulatur, sodass sich die Atemwege verengen. Wird<br />

diese Verkrampfung gelöst, so werden auch die Atemwege erweitert und die Atmung wird<br />

erleichtert. So kann die Atemnot eingeschränkt oder gar ganz vermieden werden. Auch der<br />

Transport und das Abhusten des Schleims fallen dem Patienten leichter.<br />

Zu diesen atemwegserweiternden Medikamenten zählen:<br />

• Beta-2-Agonisten<br />

• Anti-Cholinergika<br />

• Methylxanthine<br />

• Phosphodiesterase-Hemmer (neuer Wirkstoff: Roflumilast, der vor allem entzündungshemmend<br />

wirkt; älterer Wirkstoff:Theophyllin, der vor allem atemwegserweiternd wirkt)<br />

Werden diese Medikamente inhaliert, so gibt es nur sehr wenige Nebenwirkungen. Die inhalativen<br />

Bronchodilatatoren sind normalerweise sehr gut verträglich.<br />

Entzündungshemmende Medikamente (Kortikosteroide)<br />

Eines der bedeutendsten entzündungshemmenden Medikamente ist das inhalierbare Kortison,<br />

da es die Schleimhaut der Atemwege schützt. Diese Kortikosteroide verstärken zudem die<br />

Wirkung der Beta-2-Agonisten. Das Spray kann in manchen Fällen auch das Auftreten der Exazerbationen<br />

vermindern. Allerdings ist es nicht für Notfallsituationen geeignet, da es nicht die<br />

Atemwege erweitert.<br />

Da man die Kortikosteroide inhaliert, sind auch hier Nebenwirkungen nur gering oder gar nicht<br />

vorhanden. Nimmt man das Medikament jedoch in Form einer Tablette ein, so können Nebenwirkungen<br />

auftreten. Die Kortison-Tabletten sind nicht für dauerhafte Therapien geeignet,<br />

sondern bieten sich besonders bei einer plötzlichen Verschlechterung der COPD an.<br />

Die Kortikosteroide schränken das Immunsystem ein, sodass als Nebenwirkung ein Pilzbefall<br />

(Soor) auftreten kann. Um das Risiko eines Pilzbefalls zu verringern, sollte das Präparat kurz<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 23<br />

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vor dem Essen eingenommen werden. Nach dem Essen sind ein Ausspülen des Mundes und<br />

ein Putzen der Zähne zu empfehlen. Damit sich der Belag nicht ausbreiten kann, sollte auch<br />

die Zunge geschrubbt werden (Noppen auf der Rückseite der Zahnbürste). Falls diese Maßnahmen<br />

nicht genügen, so kann auch ein Anti-Pilzmedikament, ein sogenanntes Antimykotikum<br />

verordnet werden.<br />

Die eventuellen Nebenwirkungen der Kortison-Tabletten und die der nachfolgend genannten<br />

Medikamente, sollten vor einer Einnahme mit dem Hausarzt besprochen werden.<br />

Schleimlösende Medikamente (Mukolytika)<br />

Die Medikamente die den Schleim lösen und das Abhusten vereinfachen sind: Ambroxol,<br />

N-Acetylcystein, Cineol und Myrthol. Allerdings wird die Einnahme dieser Medikamente nicht<br />

allgemein empfohlen.<br />

Antibiotika<br />

COPD-Patienten leiden häufiger an plötzlichen Atemwegs-Infektionen. Ist diese Infektion bakteriell<br />

bedingt, so werden zur Behandlung Antibiotika eingesetzt.<br />

Hustenunterdrückende Medikamente (Antitussiva)<br />

Medikamente, die den Husten unterdrücken, sind bei produktivem Husten mit Schleimbildung<br />

auf keinen Fall anzuwenden. Dies gilt nicht bei unproduktiven Husten (ohne Schleim), denn hier<br />

können diese Medikamente, zumindest eine Zeit lang und besonders nachts, eine Abhilfe schaffen.<br />

Fließt der saure Mageninhalt in dir Speiseröhre, auch gastroösophagealer Reflux genannt,<br />

und wurde abends zusätzlich Theophyllin eingenommen, so kommt es oft zu Hustenanfällen in<br />

der Nacht. Die Einnahme bestimmter Hustenunterdrücker von z.B. Codein, kann allerdings den<br />

Atemantrieb hemmen. Die Indikation sollte daher immer vom Arzt gestellt werden.<br />

Ernährungstherapie<br />

In späteren Stadien der Erkrankung können einige Patienten stark an Gewicht verlieren. Dieser<br />

Faktor verschlechtert die Prognose. In der Regel ist ein normales oder leichtes Übergewicht<br />

(Body-Mass-Index 23 - 27, Verhältnis von Körpergewicht (kg) zu Körperoberfläche (m2)) anstrebenswert.<br />

Stärkeres Übergewicht ist allerdings zu vermeiden.<br />

Sauerstoff-Therapie<br />

Wenn die natürliche Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft nicht mehr genügt, kann mittels<br />

einer Sauerstoff-Therapie zusätzlich konzentrierter Sauerstoff hinzugeführt werden. Da so der<br />

Sauerstoffgehalt im Blut wieder ansteigt, können durch Sauerstoffmangel verursachte Beschwerden,<br />

wie Störungen der Konzentration, Verminderung der Leistungsfähigkeit, Müdigkeit<br />

und Atemnot vermindert oder ganz ausgeschlossen werden.<br />

Die Sauerstoff-Therapie kann auch gezielt nur bei Belastung eingesetzt werden. Dafür wird der<br />

Sauerstoff über eine Sauerstoff-Brille, Gesichts- oder Nasenmaske in den Körper transportiert.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 24<br />

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Über welches System der Sauerstoff in den Körper transportiert wird, entscheidet ein Lungenfacharzt,<br />

auch Pneumologe oder Pulmologe genannt, nach individuellen Kriterien. Der Verordnung<br />

eines solchen Systems muss auch von der Krankenkasse zugestimmt werden.<br />

• Sauerstoff-Konzentrator: Das Gerät arbeitet mit dem Sauerstoff aus der Luft, ein Auffüllen<br />

erübrigt sich also. Nachteilig ist, dass das Gerät sehr schwer ist und der Patient daher<br />

nicht sehr mobil sein kann. Es kann über einen Akku oder eine Steckdose betrieben werden.<br />

• Flüssig-Sauerstoff: Neben einem Flüssig-Sauerstoff-Tank für zu Hause, erhält der Patient<br />

auch ein kleineres Gefäß. Dieses Gefäß kann am Tank aufgefüllt werden und ermöglicht<br />

dem Patienten so eine Mobilität, in- und außerhalb seiner Wohnung. Zwar ist der Patient<br />

kaum in seiner Mobilität eingeschränkt, allerdings muss er regelmäßig mit Sauerstoff<br />

beliefert werden.<br />

Die Sauerstoff-Therapie findet erst in späteren Stadien der COPD statt und verbessert die<br />

Lebensqualität stark. Ohne die Therapie wäre ein Leben für einige Betroffene nicht mehr<br />

möglich, da der sonstige Sauerstoff-Mangel zu einer Kohlendioxid-Vergiftung führen könnte.<br />

Bei der Therapie wird der Sauerstoff maximal 16 Stunden täglich zugeführt. Um in der Mobilität<br />

nicht ganz eingeschränkt zu sein, gibt es Sauerstoff-Tanks. Diese Therapie bedeutet aber<br />

auch eine starke Veränderung des alltäglichen Lebens.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Für Patienten, die eine häusliche Sauerstoff-Therapie verordnet bekommen haben, gilt: In dem<br />

Raum, indem das Gerät benutzt wird darf unter keinen Umständen geraucht werden! Diese<br />

Maßnahme ist unerlässlich, um das eigene und das Leben der Nachbarn nicht zu gefährden.<br />

Beatmung<br />

Eine Exazerbation oder ein spätes Stadium der Erkrankung kann die Atemmuskulatur überlasten.<br />

Die Aufnahme von Sauerstoff kann auch unter einer Sauerstoff-Therapie nicht mehr<br />

ausreichen. Dann kann eine maschinelle Unterstützung zu Hause oder in schweren Fällen<br />

auch im Krankenhaus stattfinden. Diese kann zu Hause über einen kurzen Zeitraum (z.B. in der<br />

Nacht) über eine Gesichts- oder Nasenmaske oder im Krankenhaus rund um die Uhr, eventuell<br />

mittels eines Schlauches, der in die Atemwege eingebracht wird, durchgeführt werden.<br />

Inhalationsverfahren<br />

Bei Inhalationsverfahren werden Vernebler verwendet, die Kochsalz oder Medikamente<br />

vernebeln. Feiner Nebel löst den Schleim und erleichtert das Abhusten.<br />

Operative Verfahren<br />

Werden die durch Emphyseme geschädigten Lungenanteile reduziert, so verbessert sich die<br />

Lungenfunktion und die Atemnot vermindert sich. Diese Lungenanteile können operativ<br />

entfernt werden oder durch Einsetzen von heißem Wasserdampf zerstört werden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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In einer Spiegelung der Atemwege, auch Bronchoskopie genannt, werden Ventile in die Bronchien<br />

der geschädigten Lungenanteile eingesetzt. Sie erlauben ein Ausströmen der Luft aus<br />

den geschädigten Lungenanteilen. Das Einströmen von Luft wird verhindert, sodass die Funktion<br />

der geschädigten Lungenanteile gehemmt wird.<br />

Operationen sind grundsätzlich mit Risiken verbunden. Betroffene, die einen Eingriff in Er-<br />

wägung ziehen, sollten sich also im vornherein ausreichend über die Risiken informieren.<br />

Weitere Therapieverfahren<br />

Die hier dargestellten Behandlungsverfahren entsprechen den Therapien, deren Wirksamkeit,<br />

Sicherheit und Sinn durch Studien belegt worden sind und die in den Leitlinien empfohlen<br />

werden, welche zur Erstellung dieses Texts herangezogen worden sind. Unter anderem zählt<br />

dazu die Nationale Versorgungsleitlinie zur Behandlung von COPD. Darüber hinaus gibt es<br />

gegebenenfalls noch weitere Therapiemöglichkeiten. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte<br />

an Ihren Hausarzt.<br />

Therapie bei akuten Verschlechterungen (Exazerbationen)<br />

Atemnot-Anfälle können durch eine rechtzeitige Behandlung der Exazerbationen verhindert<br />

werden. Bei ersten Hinweisen auf eine akute Atemwegs-Infektion sollte umgehend ein Haus-<br />

oder Lungenfacharzt aufgesucht werden.<br />

Eine Erkrankung an Atemwegs-Infekten und ein damit drohender Atemnot-Anfall können<br />

durch unterschiedliche Anzeichen bemerkt werden. Zu diesen Hinweisen zählen neben Husten<br />

und Fieber auch schwerere Nasenatmung, Abgeschlagenheit, ein erhöhter Verbrauch an<br />

Bedarfs-(Notfall-)Spray und abfallende Peak-Flow-Werte.<br />

Bei Exazerbationen, die durch Atemwegs-Infekte ausgelöst werden, können folgende Medikamente<br />

eingesetzt werden:<br />

• inhalierbare Medikamente in Form von Lösung oder Spray, welche die Atemwege erweitern,<br />

also bronchialerweiternd wirken<br />

• Kortison-Tabletten (Kurz-Therapie)<br />

• Medikament zur Schleimlösung<br />

• eventuell Antibiotika<br />

Die erfolgreiche Behandlung der COPD kann durch Husten- und Atemtechniken, Inhalation<br />

und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme gefördert werden. Im Fall von schweren Exazerbationen<br />

kann auch eine Sauerstoff-Therapie oder eine stationäre Behandlung notwendig sein.<br />

Des Weiteren können auch Hilfsmittel zur Schleimlösung abhilfe schaffen.<br />

90 % der COPD-Patienten sind oder waren Raucher. Unter den restlichen 10 % befinden sich<br />

viele Passivraucher und Frühgeburten. Passivraucher haben jahrelang, z.B. den Rauch des Partners<br />

oder der Arbeitskollegen eingeatmet. Auch die jahrelange Tätigkeit in beispielsweise<br />

einem Restaurant oder einer Kneipe setzt Betroffene starkem Rauch aus.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Bis auf wenige Ausnahmen kann eine Erkrankung an COPD durch ein Nicht-Rauchen verhindert<br />

werden. Wären Zigaretten nicht erfunden worden, wäre COPD eine äußerst seltene Krankheit.<br />

Eine Beendigung des Rauchens kann auch bei einer vorliegenden COPD eine zusätzliche Schädigung<br />

der Lunge verhindern, sodass das Fortschreiten der COPD verlangsamt wird.<br />

Folgen einer Nicht-Behandlung<br />

Wird die COPD nicht ausreichend behandelt, so führt dies schnell zu den Umbauprozessen der<br />

Lunge und den dazugehörigen Komplikationen. Die schwere chronische Krankheit kann die<br />

Funktion der lebenswichtigen Lunge bedeutend einschränken. Deshalb sollte ihre Funktionalität<br />

gut und lange erhalten werden. Dies kann nur mit einer angemessenen Therapie erreicht<br />

werden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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Prävention<br />

Um einer COPD vorzubeugen, sollten auch berufliche oder Umwelt-Schadstoffe vermieden<br />

werden. Falls schon eine COPD vorliegt, können auch hier Maßnahmen herangezogen<br />

werden, die eine Verschlechterung (Exazerbation durch akute Atemwegs-Infektionen)<br />

vorbeugen.<br />

Nicht-Rauchen<br />

Die wirksamste aller Vorbeugungsmaßnahmen ist die Beendigung des Rauchens oder am<br />

besten gar nicht erst anzufangen.<br />

Atemwegsinfekten vorbeugen<br />

Die Häufigkeit akuter Atemwegs-Infektionen lässt sich verringern durch eine Vorbeugung<br />

gegen Ansteckung mit Viren und Bakterien und durch die Stärkung der körpereigenen Abwehr<br />

(Immunsystem).<br />

Durch folgende Maßnahmen lässt sich die Ansteckungs-Gefahr verringern:<br />

• häufiges Händewaschen, vor allem in der Grippe-Saison<br />

• Menschenansammlungen vermeiden<br />

• Händeschütteln vermeiden oder danach möglichst rasch die Hände waschen<br />

Die Abwehrkräfte können durch folgende Maßnahmen gestärkt werden:<br />

• vielseitige, vitaminreiche Ernährung (Multi-Vitamin-Präparate haben nicht die gleiche<br />

Wirkung; Studien weisen zunehmend auch auf schädliche Effekte hin)<br />

• Alkohol nur in Maßen<br />

• nicht rauchen, rauchige Luft meiden<br />

• Stress vermeiden; Strategien zur Stress-Bewältigung erlernen und anwenden<br />

• Sauna, Kneipp-Anwendungen<br />

• regelmäßige körperliche Aktivität/Sport<br />

• angepasste Kleidung (nicht zu warm oder zu kalt)<br />

• Wohnung nicht überheizen (Schleimhäute trocknen aus und sind dadurch weniger widerstandsfähig<br />

gegenüber Krankheitserregern), eventuell Luftbefeuchtung<br />

• Schutzimpfungen<br />

Schutz-Impfungen<br />

Zusätzlich zu den allgemeinen Impfungen für COPD-Betroffene, werden folgende Impfungen<br />

empfohlen:<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

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• Grippe-Schutzimpfung: Anders als grippalen (also grippe-ähnlichen) Infekte ist die „echte<br />

Grippe“ (Influenza) eine schwere Erkrankung, die auch mit dem Tod enden kann. Bei COPD-<br />

Patienten ist die Lunge schon vorgeschädigt, sodass ein durch Grippe bedingter Tod wahr<br />

scheinlicher wird. Auch eine Lungenentzündung aufgrund einer Grippe kommt bei COPD-<br />

Patienten öfter vor. Deshalb wird eine jährliche Impfung gegen Grippe empfohlen. Jedes<br />

Jahr wird der dafür verwendete Impfstoff den veränderten Influenza-Viren angepasst. Er<br />

ist ab Herbst, also vor Beginn der Grippesaison, verfügbar.<br />

• Pneumokokken-Schutzimpfung: Die Pneumokokken-Bakterien können eine besondere<br />

Form der Lungenentzündung verursachen. Durch eine Schutzimpfung kann eine Erkrankung<br />

ausgeschlossen und eventuelle Todesfälle verhindert werden. Die Impfung wird ab<br />

dem 60. Lebensjahr einmal verabreicht. Bei gefährdeten Patienten kann die Impfung bereits<br />

früher verabreicht werden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 29<br />

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Leben mit...<br />

Die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität kann durch eine aktive Auseinandersetzung<br />

mit der COPD und einer konsequenten Therapie verbessert werden. Rehabilitationskurse<br />

und Schulungsprogramme können Sicherheit im alltäglichen Umgang mit der<br />

Krankheit geben.<br />

Patienten, die an einer COPD erkranken laufen Gefahr in einen Teufelskreis hineinzugeraten.<br />

Dieser kann mit dem Auftreten einer Atemnot beginnen. Leidet ein Patient an Atemnot, die<br />

durch Belastung ausgelöst wurde, so neigt er dazu, dem Auslöser (also der Belastung) aus dem<br />

Weg zu gehen. Da dies aber wiederum eine Abnahme der Belastbarkeit zur Folge hat, wird die<br />

Atemnot nun schon bei geringeren Belastungen auftreten. Um eine Atemnot zu vermeiden,<br />

wird der Patient mehr und mehr inaktiv. Dies kann wiederum auch eine negative Auswirkung<br />

auf soziale Beziehungen haben, sodass die entstehende Isolation der Auslöser für depressive<br />

Verstimmungen wird.<br />

Um diesem Teufelskreis zu entgehen, können folgende Maßnahmen getroffen werden:<br />

• Teilnahme an Patientenschulungen und Rehabilitationsgruppen<br />

• Regelmäßige körperliche Betätigung<br />

• offen mit Ihrer Erkrankung umgehen<br />

• Frühzeitig den Arzt aufsuchen, falls sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtert<br />

Patientenschulungen und Rehabilitation<br />

In Patientenschulungen werden Wissen und Verhaltensweisen vermittelt bzw. eingeübt, um<br />

Patienten den alltäglichen Umgang mit COPD zu erleichtern und z.B. Atemnot vorzubeugen.<br />

Lungen-Rehabilitationsmaßnahmen zielen auf eine verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit<br />

und Lebensqualität ab. Sie können im Krankenhaus (also stationär) oder in ambulanten Rehabilitationskursen<br />

durchgeführt werden. Die Dauer dieser Maßnahmen umfasst normalerweise<br />

einige Wochen.<br />

Ähnlich wie bei Schulungen, wird auch hier Wissen und Selbstkontrolle vermittelt. Allerdings<br />

liegt das Hauptaugenmerk auf dem körperlichen Training. Das Training wird individuell auf<br />

jeden Patienten abgestimmt und wird von Ärzten beaufsichtigt und kontrolliert. Die Nationale<br />

Versorgungsleitlinie betont die Wichtigkeit einer Anschluss-REHA an einen Krankenhaus-<br />

Aufenthalt wegen COPD, auch im höheren Lebensalter. Eine jährliche REHA ist bei Notwendigkeit<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Befinden sich Patienten schon in einer Langzeit-Sauerstoff-Therapie (LOT), können auch sie an<br />

Lungen-Rehabilitationen teilnehmen. Gerade wenn sich Patienten schon in späteren Stadien<br />

der Erkrankung befinden und sich die sozialen Beziehungen stark verringert haben, kann der<br />

Kontakt zu anderen Patienten ihnen großen Nutzen bringen. Häufig verbessern sich dadurch<br />

die depressiven Stimmungslage und die Lebensfreude.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 30<br />

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Wird die Leistungsfähigkeit verbessert, wird dem Patienten mehr Wissen über die Krankheit<br />

vermittelt und übt er hilfreiche Verhaltensweisen ein, so nimmt auch die Atemnot ab. Im<br />

alltäglichen Leben können die Patienten nun besser mit der Krankheit umgehen. Sie vertrauen<br />

mehr in ihre eigenen Fähigkeiten und können diese realistisch einschätzen. Dies steigert alles<br />

die Lebensqualität. Krankenhaus-Aufenthalte kommen seltener vor und währen kürzer.<br />

Um herauszufinden wo Schulungen oder Rehabilitationsmaßnahmen für Lungenkranke stattfinden,<br />

sprechen Sie bitte Ihren Hausarzt oder Lungenfacharzt an. Eventuell führt auch Ihr<br />

Hausarzt Schulungen durch. Es wird empfohlen, mindestens jedes zweite Jahr eine derartige<br />

Schulung oder Rehabilitationsmaßnahme zu besuchen.<br />

Selbstkontrolle der COPD mit dem Peak-Flow-Meter<br />

Um eine erfolgreiche Therapie der COPD zu gewährleisten, ist eine langfristige Kooperation<br />

zwischen Patient und Arzt unerlässlich.<br />

Um die Weite der Atemwege eigenständig zu überwachen, kann der Patient ein sogenanntes<br />

Peak-Flow-Meter einsetzen. Dieses misst den Luftstrom bei stärkster Ausatmung in Liter pro<br />

Minute. Eventuelle Veränderungen können auf diesem Weg rechtzeitig erkannt und dementsprechend<br />

vom Arzt behandelt werden. So kann eine Atemnot verhindert werden.<br />

Falls ein COPD-Patient noch kein derartiges Peak-Flow-Meter besitzt, so sollte der Haus- oder<br />

Lungenfacharzt angesprochen werden.<br />

Hier werden Ihnen Hinweise zum richtigen Umgang mir dem Peak-Flow-Meter gegeben:<br />

• Da die Geräte nicht geeicht sind, wird empfohlen, stets das gleiche Peak-Flow-Meter<br />

verwenden, um die Werte vergleichen zu können.<br />

• Der Zeiger sollte vor jeder Messung auf Null stehen (Zeiger auf Null schieben).<br />

• Stets im Stehen messen, falls möglich<br />

• Dreimal zu jedem Messpunkt messen.<br />

• Falls noch nicht vorhanden, sollte sich der Patient ein COPD-Tagebuch vom Hausarzt<br />

besorgen.<br />

• Die gemessenen Werte konsequent in dem COPD-Tagebuch festhalten (Werte werden<br />

als Kreuze oder Kreise in eine Tabelle eingetragen, abhängig vom Zeitpunkt vor oder nach<br />

Gabe atemwegserweiternder Medikamente), sodass sich eine Kurve oder eine gezackte<br />

Linie ergibt.<br />

• Immer nur den besten der drei zum gleichen Zeitpunkt gemessenen Werte eintragen.<br />

So geht’s:<br />

• Zunächst möglichst tief einatmen, kurz die Luft anhalten und das Mundstück gut mit den<br />

Lippen umschließen (es sollte keine Luft entweichen).<br />

• Gerät waagerecht halten und Zeiger sowie Luft-Auslass-Öffnungen nicht mit den Fingern<br />

blockieren.<br />

• So kräftig wie möglich ausatmen und dabei aber nicht ins Gerät husten und keinen Zungenstoß<br />

wie beim Spielen von Blasinstrumenten anwenden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 31<br />

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Falls die COPD stabil sein sollte, ist eine tägliche Messung zu empfehlen. In bestimmten Situation<br />

sind weitere Messungen erforderlich:<br />

• Atemwegsinfekt<br />

• Atemnot<br />

• Abgeschlagenheit/Unwohlsein/allgemeines Krankheitsgefühl<br />

• Peak-Flow-Werten schwanken stark<br />

• Änderung der Medikamente<br />

Eine einheitliche Regel, wann ein Peak-Flow-Wert “gut” oder “schlecht” ist, gibt es nicht. Um die<br />

gemessenen Werte also einordnen zu können, benötigt man einen Referenz-Wert, in diesem<br />

Fall einen persönlichen Bestwert. Die Ermittlung des Referenz-Wertes erfolgt auf folgende<br />

Weise:<br />

• Die verschriebenen Medikamente sollten regelmäßig eingenommen bzw. inhaliert<br />

werden.<br />

• Über vier Wochen sollte dreimal am Tag der Peak-Flow-Wert gemessen werden. Wenn<br />

möglich, sollte die Messung immer um dieselbe Zeit und in Ruhe ausgeführt werden.<br />

• Nun wird der beste Wert aus den vergangenen vier Wochen als Referenz-Wert bzw.<br />

persönlicher Bestwert bestimmt.<br />

Die in Zukunft festgestellten Peak-Flow-Werte können mit Hilfe des Referenz-Wertes und des<br />

Ampel-Schemas bewertet werden:<br />

• Grün bei 80 - 100 % des persönlichen Bestwerts: Atemwege stabil<br />

• Gelb bei 50 - 80 % des persönlichen Bestwerts: Vorsicht, Arzt aufsuchen<br />

• Rot bei weniger als 50 % des persönlichen Bestwerts:Es sollte ein Arzt verständigt werden<br />

oder ein Notfallarzt gerufen<br />

Nachdem der Referenz-Wert festgestellt wurde,sollten die jeweiligen 50% und 80% desWertes<br />

errechnet werden. Ist dies geschehen, wird eine waagerechte Linie in die Tabelle des COPD-<br />

Tagebuchs eingetragen. So kann der Patient schnell erkennen, ob ein Wert im roten, gelben<br />

oder grünen Bereich einzuordnen ist.<br />

Bei Messwerten, die im gelben oder gar roten Bereich liegen, muss sofort ein Arzt aufgesucht<br />

werden, auch wenn noch keine Atemnot vorliegt. Ein Arzt wird nun z.B. die Medikamente<br />

ändern. Mit diesem frühzeitigen Eingriff kann ein Atomnot-Anfall verhindert werden.<br />

Körperliche Betätigung und Sport<br />

Die Fitness von COPD-Patienten kann durch regelmäßige Bewegung erhalten und verbessert<br />

werden. Mit welcher Intensität diese betrieben werden sollte, ist abhängig von Begleiterkrankungen,<br />

Stadium der Erkrankung und aktuellem Fitnessstand der Patienten. Bevor das<br />

Training angefangen wird, sollte die Intensität mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.<br />

Die Betätigung sollte regelmäßig erfolgen. Als angemessene Betätigung werden z.B. Schwimmen,<br />

Fahrradfahren, Wandern, Nordic Walking oder ähnliche Sportarten empfohlen, die die<br />

Ausdauer fördern. Um die Beweglichkeit und Koordination zu fördern, eignen sich Gymnastik,<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 32<br />

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Tanzen und Ballspiele.<br />

Gewichtstraining kann zwar zu einem positiven Muskelaufbau führen, ist aber nicht besonders<br />

für Patienten mit <strong>Lungenerkrankung</strong>en geeignet. Die Belastung der Gewichte wirkt nämlich<br />

mit großem Druck auf den Brustkorb. Wenn dieser Sportart dennoch nachgegangen wird, sollten<br />

Patienten also leichtere Gewichte verwenden.<br />

Ernährung bei COPD<br />

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen ist wichtig für Betroffene mit COPD, da<br />

Unter- oder Übergewicht sich negativ auf die Erkrankung auswirken können.<br />

Übergewichtige Patienten benötigen bei Belastung mehr Sauerstoff. Bei einer Einatmung muss<br />

das Zwerchfell außerdem mehr Kraft aufbringen, um gegen das Bauchfett tiefer zu treten. Auch<br />

der Brustkorb benötigt mehr Kraft um sich zu heben. Die Atmung wird also erschwert. Leidet<br />

ein Patient an Untergewicht, so wird die Atmung durch eine verringerte Muskelkraft erschwert.<br />

Die Belastbarkeit des Körpers ist durch die fehlende Muskelkraft eingeschränkt. Hinzu kommt,<br />

dass die verringerte Belastbarkeit auch Atemnot verursachen kann, die den Körper weiter<br />

schwächt.<br />

Psychische Aspekte im Zusammenhang mit COPD<br />

Eine Erkrankung an COPD kann sich weitreichend auf das tägliche Leben auswirken. Mit der<br />

Erkrankung sind regelmäßige Einnahmen oder Inhalationen von Medikamenten, körperliche<br />

Einschränkungen und eine Veränderung des seelischen Wohlbefindens verbunden.<br />

Des Weiteren empfinden die Betroffenen im Fall einer schweren Atemnot starke Angst, ja<br />

sogar Todesängste. Dies führt zu einer Verkrampfung der Muskulatur, insbesondere der Atem-<br />

Muskulatur. Die Angst äußert sich durch Anstieg des Blutdrucks und Herzrasen, was eine Erhöh-<br />

ung des Sauerstoffverbrauchs zur Folge hat und die Atemnot noch verstärkt.<br />

Eine Auseinandersetzung mit der COPD ist deshalb notwendig. Diese kann mit Hilfe von<br />

Rehabilitationskursen und Schulungsprogrammen stattfinden, die maßgeblich zu einer Verminderung<br />

der Angst beitragen. Das Erlernen des richtigen Verhaltens und die damit verbundene<br />

Verminderung der Angst reduzieren auch die Atemnot.<br />

Patienten versuchen häufig, die Erkrankung vor ihrem Umfeld zu verbergen. Doch genau das<br />

ist nicht der richtige Weg. Die Erkrankung sollte offen mit dem Umfeld z.B. Familie, Arbeitskollegen<br />

und Freunden, besprochen werden. In einer Notfallsituation kann das Umfeld dann verständnis-<br />

und rücksichtsvoll mit dem Betroffenen umgehen und gegebenenfalls auch schnell<br />

die nötige Hilfe geben.<br />

“Das kann ich nicht machen, da bekomme ich Atemnot!”, eignet sich gut als Ausrede für ungeliebte<br />

Tätigkeiten. Bei geliebten Tätigkeiten wiederum, wird die körperliche Belastbarkeit<br />

häufig zu hoch eingeschätzt. Kommt es dann zu einer Atemnot, so können die Betroffenen<br />

schnell in den zuvor erwähnten Teufelskreis hineinrutschen. Dies sollte vermieden werden.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 33<br />

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Unterwegs mit COPD<br />

Patienten mit COPD sollten auf Reisen stets nachfolgendes mit sich führen:<br />

• COPD-Tagebuch<br />

• Notfall-Spray<br />

• Handy<br />

• Peak-Flow-Meter<br />

• Sauerstoff (wenn nötig)<br />

Das Klima auf einem Hochgebirge bietet oft saubere Luft zum Atmen. Befinden sich Betroffene<br />

jedoch in höheren Lagen, so kann der vorherrschend niedrigere Sauerstoffgehalt vermehrt<br />

Atemnot auslösen. Leidet ein Betroffener bereits an einem späteren Stadium der Erkrankung,<br />

so kann eine bedrohliche Atemnot hier schon ab einer Höhe von 1000m verursacht werden.<br />

Das Meeresklima unterstützt eine Reinigung der Atemwege. Allerdings wird das reizende<br />

Klima nicht von allen Patienten gut vertragen. Auch sollten Großstädte und andere Gegenden<br />

mit hoher Luftverschmutzung von Patienten gemieden werden.<br />

Im Flugzeug ist der Sauerstoff-Partialdruck bedeutend niedriger als auf dem Boden, sodass hier<br />

einfacher eine Atemnot ausgelöst werden kann. Diese wird noch gefördert, wenn Stress oder<br />

unerwartete Situationen hinzukommen.<br />

Kleine mobile Sauerstoff-Geräte können bei Reisen bzw. Ausflüge mit dem Auto mitgenommen<br />

werden. Die Mitnahme des eigenen Sauerstoffs ist im Flugzeug allerdings nicht erlaubt.<br />

Hier bieten viele Fluggesellschaften aber eine Sauerstoffversorgung während der Flugzeit an.<br />

Bitte melden Sie sich dafür rechtzeitig bei der Fluggesellschaft an und legen Sie gegebenenfalls<br />

eine Bestätigung der Reisefähigkeit vor.<br />

Die fünf wichtigsten Tipps<br />

1. Rauchen Sie nicht!<br />

2. Rauchen Sie nicht!<br />

3. Rauchen Sie nicht!<br />

4. Rauchen Sie nicht!<br />

5. Rauchen Sie nicht!<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

Was ist der Unterschied zwischen COPD und Asthma?<br />

Eine Ähnlichkeit zwischen Asthma und COPD liegt zwar vor, dennoch gibt es Unterschiede.<br />

Die Auswirkungen einer Asthma-Erkrankung können normalerweise durch eine angemessene<br />

Therapie geheilt werden. Die COPD schreitet mit der Zeit fort. Die Atemwege und die Lunge<br />

werden im Verlauf dieser Erkrankung geschädigt und können zwar mit einer angemessenen Behandlung<br />

und Medikamenteneinnahme bzw. -inhalation gemildert aber nicht geheilt werden.<br />

Eine Abgrenzung von COPD und Asthma kann mittels einer bodyplethysmographischen oder<br />

spirometrischen Untersuchung geschehen.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 34<br />

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Was sind Bronchodilatatoren?<br />

Bronchodilatatoren sind atemwegserweiternde Medikamente, die das Atmen erleichtern. Die<br />

Einnahme dieser Medikamente erfolgt durch Inhalatoren, durch die das Präparat unmittelbar<br />

in die Lunge gelangt. Die Bronchodilatatoren werden in drei Kategorien unterschieden: Beta-<br />

2-Agonisten, Anticholinergika und Methylxanthine.<br />

Was sind Beta-2-Agonisten?<br />

Beta-2-Agonisten sind atemwegserweiternde Medikamente und gehören der Gruppe der Bronchodilatatoren<br />

an. Sie führen zu einer Stimulation der Beta-2-Rezeptoren der Atem-Muskulatur<br />

und entspannen so die Bronchialmuskulatur. Die Bronchien erweitern sich. Man unterscheidet<br />

in lang- und kurzwirksamen Beta-2-Agonisten. Zu den langwirksamen Beta-2-Agonisten<br />

zählen Formoterol und Salmeterol, da sie den Symptomen einer COPD vorbeugen sollen. Zu den<br />

kurzwirksamen Beta-2-Agonisten gehören Fenoterol, Salbutamol und Terbutalin. Sie sollen die<br />

Symptome der COPD schnell beseitigen.<br />

Was sind Anticholinergika?<br />

gehören ebenfalls zur Gruppe der Bronchodilatatoren und verhindern die Kontraktion der<br />

Atemmuskulatur. So erweitern sich die Bronchien. Zu ihrer Kategorie gehören z.B. das langwirksame<br />

Tiotropium und das kurzwirksame Ipratropium.<br />

Was sind Methylxanthine?<br />

Methylxanthine gehören auch zur Gruppe der Bronchodilatatoren. Auch sie erweitern die Bronchien.<br />

Beispiele für Methylxanthine sind Theophyllin und Aminophyllin.<br />

Warum helfen Kortisonpräparate bei COPD?<br />

Kortisonpräparate, auch Kortikosteroide genannt, sind Medikamente die der Kontrolle und<br />

Eindämmung der Entzündungsreaktionen einer COPD dienen. Die Einnahme der Kortisonpräparate<br />

erfolgt oft durch Inhalation. Budesonid, Beclomethason oder Fluticason sind einige dieser<br />

zu inhalierenden Kortisonpräparaten. Allerdings können Kortisonpräparate auch in Form von<br />

Tabletten verabreicht werden, so z.B. Dexamethason, Betamethason, Prednisolon oder Methylprednisolon.<br />

Was sind Kombinationspräparate?<br />

Bei der Therapie einer COPD werden oft Kortikosteroide und langwirksame Beta-2-Agonisten<br />

kombiniert verordnet. Während die Beta-2-Agonisten die Bronchien erweitern, verhindern die<br />

Kortikosteroide die COPD-bedingte Entzündungsreaktion oder dämmen sie ein.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 35<br />

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Mit welchen Nebenwirkungen muss ich rechnen, wenn ich Medikamente gegen COPD ein-<br />

nehme?<br />

Beide Medikamente, Bronchodilatatoren und Kortikosteroide, haben, inhaliert eingenommen,<br />

sehr wenig bis gar keine Nebenwirkungen. Einige inhalierbare Kortisonpräparate können zu<br />

einer leichten Heiserkeit führen, während Anticholinergika Prostatahypertrophie, Mundtrocken-<br />

heit oder einen Glaukom (grüner Star) verursachen können. Einige Beta-2-Agonisten können<br />

außerdem ein leichtes Zittern auslösen. Falls bei Ihnen eine unbekannte oder neue Nebenwirkung<br />

auftritt, konsultieren Sie bitte sofort einen Arzt.<br />

Muss ich meinen Inhalator und/oder meine COPD-Medikamente immer dabei haben, auch<br />

wenn es mir gut geht?<br />

Wenn Sie unter COPD leiden, sollten Sie immer ihre verordneten Medikamente bei sich<br />

haben. Auch wenn Sie keine Beschwerden der COPD spüren, sollte sich weiter an die Einnahmevorschriften<br />

gehalten werden. Die Medikamente und der Inhalator verhindern das Verkrampfen<br />

der Atemwege. Falls Sie die Behandlung ohne Absprache mit Ihrem Arzt unterbrechen sollten,<br />

führt dies zu einem erhöhten Risiko einer Exazerbation und eventuell auch zu akuter Atemnot.<br />

In so einem Notfall sollten Sie stets Bronchodilatatoren mit sich führen, die druckgesteuert<br />

sind und schnell wirken.<br />

Woran erkenne ich eine Exazerbation meiner COPD?<br />

Auch wenn die COPD stabil ist, verändern sich die Symptome, abhängig vom Stadium der<br />

Erkrankung, nur kaum. Kommt es zu einer Exazerbation, tritt innerhalb kürzester Zeit eine Verstärkung<br />

der Beschwerden und somit eine Verschlechterung des Gesundheitszustands ein. Die<br />

dann auftretenden Symptome können z.B. pfeifende Atemgeräusche, verstärkte Atemnot, Verwirrung,<br />

Brustenge, starker Husten mit oder ohne Auswurf, Veränderungen in der Auswurffarbe,<br />

Schläfrigkeit (eventuell Zeichen einer lebensgefährlichen Kohlendioxid-Vergiftung),<br />

Fieber oder Blaufärbung von Lippen oder Fingernägeln sein. Bei einer Exazerbation können<br />

auch andere, nur einige, alle oder gar keine Symptome auftreten. Sie können gleichzeitig oder<br />

nacheinander auftreten, müssen aber nicht.<br />

Was soll ich tun, wenn ich den Verdacht auf eine Exazerbation habe?<br />

Eine Exazerbation kann lebensbedrohlich sein, sodass ein Arzt hinzugezogen werden muss.<br />

Wurden Menschen noch nicht mit einer COPD diagnostiziert und stellen dennoch Verwirrung<br />

oder ungewöhnlich starke Müdigkeit fest, so sollte auch sie umgehend einen Arzt konsultieren.<br />

Eventuell liegt dann ein zu hoher Kohlendioxidgehalt im Blut vor.<br />

Muss ich meine Ernährung ändern, wenn ich COPD habe?<br />

Man sollte sich, an COPD erkrankt oder nicht, stetsgesund und ausgewogen ernähren. Bei<br />

COPD-Patienten kommt es manchmal aufgrund eines schweren Essens zu Atemproblemen.<br />

Diese schweren und mächtigen Mahlzeiten sollten eventuell vermieden werden. Nehmen Sie<br />

stattdessen z.B. kleinere Portionen zu sich.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 36<br />

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Wie oft muss ich zum Arzt, wenn ich COPD habe?<br />

Normalerweise sollte alle 3-6 Monate ein COPD-Kontrolltermin beim Arzt durchgeführt werden.<br />

Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt über die Abstände zwischen den Terminen.<br />

Gibt es bestimmte rezeptfreie Arzneien, die ich aufgrund meiner COPD vermeiden sollte?<br />

Falls Sie rezeptfreie Medikamente in der Apotheke besorgen, informieren Sie bitte immer den<br />

Apotheker über ihre Erkrankung an COPD. So kann er Ihnen die Arzneimittel empfehlen, die<br />

sich mit der COPD und den verordneten Medikamenten vertragen. Es sollte besonders achtsam<br />

beim Kauf von Hustenstillern umgegangen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie zusätzlich<br />

zu den verschriebenen Medikamenten noch weitere Arzneimittel einnehmen. So kann er<br />

Sie beraten und mögliche Wechselwirkungen frühzeitig verhindern.<br />

Wie huste ich richtig?<br />

Atmen Sie tief ein und halten Sie die Luft für zwei Sekunden an. Husten Sie zweimal, während<br />

Sie den Mund leicht geöffnet halten. Das erste Husten sollte Ihren Schleim lösen, während das<br />

zweite Husten den Schleim in Richtung Mund befördern soll.<br />

Ich habe gehört, dass ich meinen Auswurf überpfüfen soll. Was bedeutet das?<br />

Der Auswurf sollte in einem unbenutzten Taschentuch aufgefangen werden. Handelt es sich<br />

um klaren, transparenten Schleim (evtl. mit leichter cremiger Färbung), so ist dies ein gutes<br />

Zeichen. Sollte der Auswurf gelb, grün oder rot sein, so liegt eventuell eine Infektion vor und es<br />

sollte ein Arzt konsultiert werden.<br />

Wie wird sich meine COPD-Erkrankung entwickeln?<br />

Die Erkrankung der COPD schreitet fort. Das bedeutet, es ist mit einer Verschlechterung des<br />

Gesundheitszustands zu rechen. Diese Verschlechterung erfolgt meist langsam, kann aber<br />

auch sehr plötzlich und stark auftreten. Die akute Verschlechterung wird auch als Exazerbation<br />

bezeichnet. Um das Risiko auf eine Exazerbation zu reduzieren, sollten Orte mit einer starken<br />

Luftverschmutzung gemieden werden. Durch regelmäßiges Lüften, besonders im Winter, und<br />

eine hohe Luftfeuchtigkeit, können Sie die Qualität der Luft zu Hause positiv beeinflussen. Des<br />

Weiteren sollte das Einatmen reizender Substanzen wie Zigarettenrauch oder Chemikalien vermieden<br />

werden.<br />

Mir wurde gesagt, dass ich eine angeborene Veranlagung für COPD habe. Was bedeutet das?<br />

Die meisten Erkrankungen an COPD werden durch Rauchen oder Umweltbelastungs-Faktoren<br />

verursacht. In einigen Fällen wird die COPD allerdings durch einen angeborenen Mangel an<br />

Alpha-1-Antitrypsin ausgelöst. Alpha-1-Antitrypsin ist ein Protein, das die Lunge vor Schädigungen<br />

schützt. Wird die Lunge durch den vorhandenen Mangel dieses Proteins nicht geschützt, so<br />

kann die irgendwann zu einer Erkrankung an COPD führen.<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 37<br />

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Gibt es etwas, damit ich mein COPD-Risiko reduzieren kann?<br />

Sollten Sie rauchen, so ist die bedeutendste Maßnahme, eine Beendigung des Rauchens. Sollten<br />

Sie nicht geraucht oder das Rauchen bereits aufgegeben haben, so vermeiden Sie verrauchte<br />

Orte um dem Passivrauchen aus dem Weg zu gehen.<br />

Können Kinder COPD bekommen?<br />

In ganz seltenen Fällen erkranken Kinder an COPD. Die Erkrankungen beruhen dann häufig auf<br />

einem angeborenen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und treten oft bei Personen auf, die als Frühgeburten<br />

zur Welt gekommen sind (Frühchen-Syndrom).<br />

Weiterführende Links und Quellen<br />

• Nationale Versorgungsleitlinie COPD<br />

• Patienten-Leitlinie COPD<br />

• Deutsche Atemwegsliga<br />

• Deutsche Lungenstiftung<br />

• Deutsche Selbsthilfegruppe für Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT)<br />

• Patientenliga Atemwegserkrankungen<br />

• Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut<br />

Anmerkungen /<br />

Kommentare<br />

Infozept - COPD 38<br />

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