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Royal Opulent<br />

ELEMENTE-VASEN:<br />

FEUER, WASSER, ERDE, LUFT<br />

“FOUR ELEMENTS” VASES:<br />

FIRE, WATER, EARTH, AIR<br />

Man liebte sie im 18. Jahrhundert: die allegorischen Darstellungen<br />

der Elemente. Personifiziert in Göttern, veranschaulicht<br />

durch Lebewesen und Artefakte, erschienen die<br />

Naturkräfte beseelt, so menschlich und übermenschlich, wie<br />

man sie aus der täglichen Erfahrung kannte. Die Könige und<br />

Fürsten gefielen sich in der Rolle derjenigen, die die Elemente<br />

beherrschten oder denen sie wohlgesonnen waren.<br />

So dachte auch Sachsens Kurfürst Friedrich August II., als<br />

er Meissens Modellmeister Johann Joachim Kaendler 1741<br />

mit der Gestaltung eines Satzes großer Vasen mit Darstellung<br />

der vier Elemente beauftragte. Die Prunkvasen Feuer, Wasser,<br />

Erde und Luft erhielt der Bourbonenkönig Ludwig XV. als<br />

Geschenk für seine guten dynastischen Beziehungen zum<br />

Fürstenhaus. Kaendlers Modellierkunst erfüllte somit eine<br />

politisch-diplomatische Funktion auf höchster Ebene.<br />

Das sieht man diesen Meisterwerken der allegorischen<br />

Gefäßkunst in der Tat an: Alle plastischen Details harmonieren<br />

vollkommen miteinander, die flächigen Reliefbilder sind<br />

mit den Figuren zu szenischen Panoramen vereint, die uns<br />

die Elemente in ihren nützlichen wie auch zerstörerischen<br />

Erscheinungsformen vorführen. Bis auf den verbindenden<br />

Hals in der Mitte finden Sie an diesen Vasen nichts, was „nur“<br />

Gefäß wäre.<br />

62<br />

Allegorical depictions of the elements were much beloved<br />

in the 18th century. Personified as gods, illustrated through<br />

creatures and artefacts, the natural powers were animated and<br />

became human and superhuman, just as people knew them<br />

from their everyday experience. Kings and princes liked to see<br />

themselves in the role of rulers of the elements, or at least as<br />

those on whom the elements look favourably.<br />

This is what the Saxon Elector Friedrich August II had<br />

in mind when he commissioned Meissen’s master modeller<br />

Johann Joachim Kaendler in 1741 to design a set of large vases<br />

with depictions of the four elements. The grand vases fire,<br />

water, earth (not depicted here) and air were presented to the<br />

French King Louis XV in recognition of his good dynastic<br />

relations to the Saxon electoral house.<br />

Thus Kaendler’s art fulfilled a political-diplomatic function<br />

in the highest circles. And it shows: all the sculptural details<br />

are in perfect harmony, the flatter relief pictures are united<br />

with the figurines into scenic panoramas showing the elements<br />

in both their useful and destructive aspects. Apart from their<br />

neck at the centre, you will find nothing about these vases that<br />

is “merely” functional.

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