Lehrer werden – die richtige Wahl? - Münchener Zentrum für ...
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<strong>Münchener</strong> <strong>Zentrum</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Begleitende Eignungsberatung<br />
an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende
2<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Inhalt<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Vorwort 5<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Begleitende Eignungsberatung an der<br />
LMU 6<br />
Schulpraktika 8<br />
Orientierungspraktikum und MZL-<br />
Orientierungsmodul <strong>–</strong> ein Blick auf den<br />
<strong>Lehrer</strong>beruf 8<br />
Intensivpraktikum <strong>–</strong><br />
<strong>die</strong> Gelegenheit, das Berufsfeld Schule<br />
aktiv kennenzulernen 10<br />
Praktikumstutorien 12<br />
Zusammenarbeit<br />
Seminar Praktikum (ZSePra) <strong>–</strong><br />
Stu<strong>die</strong>rende begleiten Referendare 12<br />
Fachdidaktische Begleitung<br />
im stu<strong>die</strong>nbegleitenden Praktikum 13<br />
Seminarreihe zum Thema „Eignung<br />
<strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf“ 16<br />
Für Einsteiger<br />
Seminar I: <strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> was kommt<br />
auf mich zu? 16<br />
Für Fortgeschrittene<br />
Seminar II: Kompetent <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>-<br />
beruf? 17<br />
Zum Abschluss<br />
Seminar III: Von der Universität in <strong>die</strong><br />
Realität <strong>–</strong> von der Theorie in <strong>die</strong> Praxis18<br />
Möglichkeiten zur selbstorganisierten<br />
Eignungsreflexion 19<br />
Career Counselling for Teachers (CCT) 19<br />
Peer-Beratung 20<br />
Portfolio zur Berufswahl 21<br />
Online-Eignungsberatung des MZL:<br />
Lehramtsstudium <strong>–</strong> das Richtige <strong>für</strong><br />
mich? 23<br />
Fächerübergreifende qualifizierende<br />
Angebote 24<br />
UNI-Klassen: <strong>die</strong> Video-Labors der<br />
LMU an Schulen 24<br />
LehramtPRO <strong>–</strong><br />
das Professionalisierungsprogramm<br />
des MZL 26<br />
MZL <strong>–</strong> individuell 28<br />
Impressum 30<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
3
4<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Vorwort<br />
Prof Dr Joachim Kahlert<br />
Direktor des <strong>Münchener</strong> <strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bildung der LMU<br />
„Für <strong>die</strong> Schule nur <strong>die</strong> Besten!“, so hört<br />
und liest man häufig von Bildungspolitikern<br />
und anderen, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
interessieren Angesichts der<br />
Schlüsselrolle, <strong>die</strong> Lehrkräfte bei der<br />
Bildung und Erziehung künftiger Generationen<br />
spielen, ist <strong>die</strong>se Forderung nur<br />
allzu verständlich Schule soll allen Kindern<br />
und Jugendlichen, gleich welcher<br />
Herkunft, <strong>die</strong> Chance bieten, ihre Persönlichkeit<br />
nach Maßgabe von Anlagen und<br />
Fähigkeiten weiterzuentwickeln Mit der<br />
Entfaltung des kreativen und fachlichen<br />
Potentials der Schülerinnen und Schüler<br />
trägt sie auch zum Erhalt unseres Wohlstands<br />
und der demokratischen Grundprinzipien<br />
unserer Gesellschaft bei<br />
Die Frage ist nur: Wer sind <strong>die</strong> Besten<br />
bzw wie kann man das Beste <strong>für</strong> unsere<br />
Schulen definieren? Ist <strong>die</strong> Abiturnote<br />
ein zuverlässiger Indikator? Oder sind<br />
<strong>die</strong> Besten <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> im Studium<br />
<strong>die</strong> besten Fachwissenschaftler <strong>werden</strong>?<br />
Sind <strong>die</strong> kreativsten Didaktiker gemeint<br />
oder geht es um <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> mit den<br />
vielen sozialen und emotionalen Herausforderungen<br />
im Umgang mit einer hete-<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
rogenen Schüler- und Elternschaft sowie<br />
mit den unterschiedlichen Vorstellungen<br />
von Kolleginnen und Kollegen am besten<br />
zurechtkommen?<br />
Wer von „den Besten“ spricht, meint sicherlich<br />
einen gelungenen Mix aus all<br />
den genannten Bereichen Konzeptionen,<br />
<strong>die</strong> darauf aufbauen, zu Beginn des Studiums<br />
oder gar noch davor das gelingende<br />
Zusammenspiel aus Fachwissen, pädagogischem<br />
Können, didaktischer Kreativität,<br />
sozialem Verständnis und Kooperationsfähigkeit<br />
zu prognostizieren, versprechen<br />
zu viel Sehr viel seriöser und aussichtsreicher<br />
ist es, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden auf ihrem<br />
Weg durch ihre Ausbildung so zu begleiten,<br />
dass durch das Stu<strong>die</strong>nangebot <strong>die</strong><br />
Potentiale junger Menschen, <strong>die</strong> <strong>Lehrer</strong>innen<br />
und <strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> möchten, bestmöglich<br />
zur Entfaltung kommen<br />
Die vorliegende Publikation präsentiert<br />
<strong>die</strong> Vielfalt an Angeboten zur begleitenden<br />
Eignungsberatung an der LMU Die<br />
Broschüre möchte Sie motivieren, <strong>die</strong>se<br />
Angebote <strong>für</strong> Ihre individuelle Entwicklung<br />
zu nutzen In <strong>die</strong>sem Sinne wünsche<br />
ich Ihnen eine gewinnbringende Lektüre<br />
Ihr<br />
Prof Dr Joachim Kahlert<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
5
6<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
<strong>Lehrer</strong>innen und <strong>Lehrer</strong> üben einen Beruf<br />
aus, der sie vor vielschichtige Anforderungen<br />
stellt und der hohe Belastungen mit<br />
sich bringt Für <strong>die</strong> erfolgreiche Arbeit in<br />
der Schule und ein erfüllendes Berufsleben<br />
sind neben den äußeren Rahmenbedingungen<br />
Persönlichkeitseigenschaften<br />
der Lehrkräfte und Eignungsfragen ausschlaggebend<br />
Eignungsvoraussetzungen<br />
sind von entscheidender Bedeutung, damit<br />
Lehrkräfte ihren Beruf auf Dauer erfolgreich<br />
und bei guter Gesundheit ausüben<br />
können<br />
Das MZL LMU hat sich daher zur Aufgabe<br />
gemacht, Interessenten und Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
vor und während ihrer universitären<br />
Ausbildung bis zum Übergang ins<br />
Referendariat in <strong>die</strong>ser Frage zu begleiten<br />
Ziel des Konzepts einer begleitenden<br />
Eignungsberatung ist es, <strong>die</strong> Anforderungen<br />
des <strong>Lehrer</strong>berufs in einer angemessenen<br />
Breite darzustellen und praktisch<br />
erfahrbar zu machen Stu<strong>die</strong>ninteressierte<br />
und Stu<strong>die</strong>rende <strong>werden</strong> dazu motiviert,<br />
ihre Vorstellungen vom <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
vor <strong>die</strong>sem Hintergrund zu befragen<br />
und ihr Bild von dem Aufgabenspektrum<br />
eines <strong>Lehrer</strong>s zu erweitern Auf <strong>die</strong>ser<br />
Grundlage soll <strong>die</strong> Berufswahlmotivation<br />
kritisch hinterfragt <strong>werden</strong><br />
Psychische Belastbarkeit, Kommunikationsstärke<br />
und soziale Kompetenz zählen<br />
neben fachlichem sowie fachdidaktischem<br />
Wissen und Können zu den grundlegenden<br />
persönlichen Merkmalen, um den<br />
Beruf der <strong>Lehrer</strong>in bzw des <strong>Lehrer</strong>s erfolgreich,<br />
zufrieden und gesund ausüben<br />
zu können Dennoch ist es nach unserer<br />
Abbildung 1: Begleitende Eignungsberatung<br />
Die begleitende Eignungsberatung soll <strong>die</strong> Anforderungen<br />
des <strong>Lehrer</strong>berufs in einer angemessenen Breite<br />
darstellen und praktisch erfahrbar machen.<br />
Überzeugung nicht möglich, <strong>die</strong> individuelle<br />
Eignung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf punktuell<br />
vor dem Studium festzustellen Das<br />
Anforderungsprofil des <strong>Lehrer</strong>berufs ist<br />
hier<strong>für</strong> viel zu komplex Noch entscheidender<br />
ist, dass Sie auf dem Weg zu Ihrem<br />
Wunschberuf <strong>die</strong> entscheidenden<br />
Entwicklungs- und Lernphasen <strong>–</strong> das Stu-<br />
dium und das Referendariat <strong>–</strong> erst noch<br />
vor sich haben<br />
Die erfolgreiche Gestaltung des Lehramtsstudiums<br />
besteht somit nicht nur<br />
darin, dass Sie fachliche, didaktische und<br />
pädagogische Kompetenzen erwerben,<br />
sondern auch stets <strong>die</strong> persönliche Eignung<br />
<strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf in den Blick<br />
nehmen, indem Sie eigene Potentiale und<br />
individuelle Schwächen reflektieren und<br />
kontinuierlich daran arbeiten<br />
Wir können Sie hierbei mit entsprechenden<br />
Angeboten unterstützen Diese<br />
schaffen <strong>für</strong> Sie Gelegenheiten, um sich<br />
in realitätsnahen Situationen auszuprobieren<br />
und damit im genannten Sinne <strong>die</strong><br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
persönliche Eignung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
zu überdenken Entscheidend ist hierbei,<br />
dass wir Sie in <strong>die</strong>sem Prozess professionell<br />
durch Beratung und Feedback an<br />
verschiedenen Stellen Ihres Studiums unterstützen<br />
Die Grafik (siehe Abbildung 1) gibt einen<br />
Überblick über <strong>die</strong> Angebote der LMU<br />
zur begleitenden Eignungsberatung und<br />
zeigt zugleich <strong>die</strong> Struktur der vorliegenden<br />
Broschüre Wir möchten Sie ermutigen,<br />
<strong>die</strong> Angebote wahrzunehmen, um<br />
das Lehramtsstudium <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />
Ihrer <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit so gewinnbringend<br />
wie möglich zu nutzen<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
7
8<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Schulpraktika<br />
Orientierungspraktikum und MZL-Orientierungsmodul <strong>–</strong><br />
ein Blick auf den <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
Beispiel<br />
Juni 2012: Sandra K hat <strong>die</strong> Abiturprüfungen<br />
erfolgreich hinter sich gebracht und sich bereits<br />
entschieden, im Oktober ein Lehramtsstudium<br />
mit der Fächerkombination Englisch/Mathema-<br />
tik an der LMU zu beginnen Sie weiß, dass sie<br />
noch möglichst vor Stu<strong>die</strong>nbeginn das Orientie-<br />
rungspraktikum absolvieren soll und überlegt,<br />
wie sie am besten vorgeht: das Orientierungs-<br />
praktikum gleich im Anschluss an <strong>die</strong> Abitur-<br />
feier „erledigen“ oder doch lieber <strong>die</strong> ersehnte<br />
Pause nach dem Abiturstress einlegen und in al-<br />
ler Ruhe bis zum neuen Schuljahr warten? Das<br />
Praktikum an der eigenen Schule absolvieren <strong>–</strong><br />
das wäre sicherlich am einfachsten <strong>–</strong> oder doch<br />
mutig den Sprung ins kalte Wasser wagen und<br />
eine Schule <strong>–</strong> vielleicht am neuen Lebensmittel-<br />
punkt München <strong>–</strong> suchen?<br />
Kasten 1<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Das drei- bis vierwöchige Orientierungspraktikum<br />
„<strong>die</strong>nt der Erprobung<br />
in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,<br />
dem Kennenlernen des Arbeitsumfelds<br />
Schule aus Sicht der Lehrkraft<br />
und der ersten Überprüfung der Eignung<br />
und Neigung <strong>für</strong> den angestrebten<br />
Beruf“ Wie aus <strong>die</strong>sen Zielsetzungen<br />
der Lehramtsprüfungsordnung I (LPO I)<br />
deutlich wird, soll Ihnen das Orientierungspraktikum<br />
noch vor dem Studium<br />
helfen, den angestrebten Beruf des <strong>Lehrer</strong>s<br />
genauer kennenzulernen und kritisch<br />
zu reflektieren, ob Berufsbild sowie individuelle<br />
Voraussetzungen und Erwartungen<br />
zueinander passen<br />
Als Abiturientin bzw Abiturient sind Sie<br />
nach (in der Regel) zwölf Schuljahren<br />
Spezialist, was Schule betrifft <strong>–</strong> jedoch<br />
weitgehend aus Schülerperspektive Das<br />
Orientierungspraktikum <strong>die</strong>nt dazu, den<br />
Blickwinkel zu erweitern und den Schulbetrieb<br />
aus der Sicht einer Lehrkraft kennenzulernen<br />
Idealerweise hospitieren Sie<br />
bei einer Lehrkraft, beobachten und analysieren<br />
den Unterricht, geben Hilfestellungen,<br />
sofern Probleme bei einzelnen<br />
Schülern auftreten, und führen eigene<br />
Unterrichtseinheiten zusammen mit der<br />
Lehrkraft durch Auf <strong>die</strong>se Weise erhalten<br />
Sie einen ersten Eindruck, mit welchen<br />
Anforderungen der <strong>Lehrer</strong>beruf verbunden<br />
ist und prüfen, ob Sie sich <strong>die</strong>sen Herausforderungen<br />
stellen möchten<br />
Als (angehender) Stu<strong>die</strong>render sind Sie<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich, das Orientierungspraktikum<br />
selbständig zu organisieren<br />
Sie suchen sich selbst eine oder mehrere<br />
Schule(n), und vereinbaren Ablauf und<br />
Zielsetzungen mit Praktikumslehrkräften<br />
etc In Kasten 2 finden Sie Leitfragen, <strong>die</strong><br />
Sie bei der Organisation und Gestaltung<br />
des Orientierungspraktikums unterstützen<br />
sollen<br />
Vorbereitung Orientierungspraktikum<br />
<strong>–</strong> Berufswahlmotivation<br />
<strong>–</strong> Rolle des <strong>Lehrer</strong>s<br />
<strong>–</strong> Vorstellungen - Realität<br />
<strong>–</strong> Anforderungen und<br />
Belastungen<br />
<strong>–</strong> Kompetenzen<br />
<strong>–</strong> Einführung ins<br />
Orientierungspraktikum<br />
<strong>–</strong> Leitfaden zur<br />
Unterrichtsbeobachtung<br />
<strong>–</strong> Einführung Portfolio<br />
Abbildung 2: Das Orientierungsmodul<br />
Zur Begleitung des Orientierungspraktikums<br />
bietet das MZL LMU ein<br />
Orientierungsmodul an Dieses Modul<br />
umfasst drei Teile: das Orientier-<br />
ungspraktikum sowie je einen Seminartag<br />
zur Vor- und Nachbereitung des Praktikums<br />
(siehe Abbildung 2) Ziel des Angebots<br />
ist es, das Orientierungspraktikum<br />
optimal zu nutzen und Ihnen den Einstieg<br />
ins Studium zu erleichtern<br />
Am ersten Seminartag (vor dem Orientierungspraktikum)<br />
erhalten <strong>die</strong> Teilnehmer-<br />
innen und Teilnehmer vielfältige Hilfestellungen<br />
und Tipps, um im Orientierungspraktikum<br />
möglichst intensive Einblicke<br />
in den <strong>Lehrer</strong>beruf zu sammeln Hier<strong>für</strong><br />
<strong>–</strong> Kennenlernen der Schulart<br />
<strong>–</strong> Übernahme der<br />
<strong>Lehrer</strong>perspektive<br />
<strong>–</strong> Unterrichtsbeobachtung<br />
<strong>–</strong> Unterrichtsvorbereitung und<br />
-gestaltung<br />
<strong>–</strong> Unterrichtsversuche<br />
<strong>–</strong> Praktikumsreflexion mit der<br />
Praktikumslehrkraft<br />
<strong>–</strong> Selbstreflexion der Eignung und<br />
Neigung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
<strong>werden</strong> sie angeleitet, einen Leitfaden<br />
zur Unterrichtsbeobachtung zu nutzen<br />
Darüber hinaus <strong>werden</strong> Themenbereiche<br />
erarbeitet, wie <strong>die</strong> Rolle des <strong>Lehrer</strong>s,<br />
<strong>die</strong> Anforderungen und Belastungen sowie<br />
<strong>die</strong> Kompetenzen des <strong>Lehrer</strong>s Die<br />
Stu<strong>die</strong>nanfänger sollen darin unterstützt<br />
<strong>werden</strong>, <strong>die</strong> Realität des <strong>Lehrer</strong>berufs mit<br />
eigenen Zielsetzungen hinsichtlich der<br />
Stu<strong>die</strong>nwahl in Beziehung zu setzen<br />
Am zweiten Seminartag (nach dem Orientierungspraktikum)<br />
<strong>werden</strong> <strong>die</strong> Erfahrungen<br />
aus dem Praktikum in der Gruppe<br />
reflektiert. Dabei <strong>werden</strong> <strong>die</strong> am ersten<br />
Seminartag erarbeiteten Themenfelder<br />
aufgegriffen und auf Basis der Erfah-<br />
Nachbereitung<br />
<strong>–</strong> Reflexion des Orientierungspraktikums<br />
<strong>–</strong> Abgleich mit Ergebnissen des<br />
ersten Seminartages<br />
<strong>–</strong> Entwicklungspotentiale<br />
erkennen<br />
<strong>–</strong> Angebotsvielfalt erkennen und<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> individuelle Entwicklung<br />
nutzen<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
rungen im Praktikum neu bewertet Ausgehend<br />
von der Frage, was einen guten<br />
<strong>Lehrer</strong> ausmacht, erhalten <strong>die</strong> angehenden<br />
Stu<strong>die</strong>renden eine Einführung in<br />
Charakter und Aufbau des Lehramtsstudiums<br />
Sie <strong>werden</strong> da<strong>für</strong> sensibilisiert, das<br />
Lehramtsstudium an der LMU mit seiner<br />
immensen Angebotsvielfalt als Chance<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> individuelle Entwicklung zum<br />
<strong>Lehrer</strong>beruf zu nutzen<br />
Das Orientierungsmodul wird in der Regel<br />
im September/Oktober und im Februar/März<br />
angeboten Die aktuellen<br />
Termine <strong>für</strong> das Orientierungsmodul finden<br />
Sie auf der Homepage des MZL LMU<br />
(wwwmzllmude)<br />
Fragen zur Organisation des<br />
Orientierungspraktikums<br />
Welche Schularten möchte ich kennenler-<br />
nen? Sie müssen im Orientierungspraktikum<br />
<strong>die</strong> Schulart wählen, an der Sie später <strong>Lehrer</strong>in<br />
oder <strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> wollen Jedoch sollten Sie<br />
durchaus <strong>die</strong> Möglichkeit nutzen, das Orientie-<br />
rungspraktikum an verschiedenen Schulen un-<br />
terschiedlicher Schularten zu absolvieren Dies<br />
erweitert den Blickwinkel und eröffnet neue<br />
Einblicke in <strong>die</strong> spezifischen Herausforderun-<br />
gen in den verschiedenen Schultypen<br />
Bin ich bereit, den <strong>Lehrer</strong>beruf mit all sei-<br />
nen Herausforderungen kennenzulernen?<br />
Suchen Sie sich (auch) eine Schule, <strong>die</strong> eine<br />
Schülerschaft mit hoher Heterogenität aufweist<br />
Nur so haben Sie wirklich <strong>die</strong> Chance, zu erken-<br />
nen, ob der <strong>Lehrer</strong>beruf mit all seinen persön-<br />
lich belastenden und bereichernden Facetten<br />
dauerhaft zu Ihnen passt Grundregel: Absolvie-<br />
ren Sie das Orientierungspraktikum nicht an der<br />
Schule, <strong>die</strong> Sie selbst als Schüler besucht ha-<br />
ben Andernfalls verbauen Sie sich weitgehend<br />
<strong>die</strong> Chance, wichtige neue Erkenntnisse über<br />
Schule, <strong>Lehrer</strong>beruf und auch über sich selbst<br />
zu erlangen<br />
Welche Erwartungen habe ich an das Prak-<br />
tikum? Der persönliche Erfolg des Orientie-<br />
rungspraktikums hängt wesentlich davon ab,<br />
wie es Ihnen gelingt, das Praktikum aktiv zu<br />
gestalten Vereinbaren Sie daher mit Ihrer Prak-<br />
tikumslehrkraft, wie beide Seiten das Praktikum<br />
gestalten möchten In jedem Fall sollten Sie im<br />
Orientierungspraktikum <strong>die</strong> Chance erhalten,<br />
mehrere Male selbst <strong>die</strong> Klasse zu unterrichten<br />
Die Zeit, <strong>die</strong> Sie hospitierend den Unterricht<br />
beobachten, sollten Sie aktiv nutzen, indem Sie<br />
versuchen, das Unterrichtsgeschehen anhand<br />
von Leitfragen zu analysieren<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
9<br />
Kasten 2
10<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Intensivpraktikum <strong>–</strong><br />
<strong>die</strong> Gelegenheit, das Berufsfeld Schule<br />
aktiv kennenzulernen<br />
O-Ton<br />
„Dank des Praktikums konnte ich endgültig he-<br />
rausfinden, ob ich <strong>die</strong>se Arbeit am Gymnasium<br />
wirklich machen möchte Daher war <strong>die</strong>s <strong>für</strong><br />
mich einer der wichtigsten Abschnitte meines<br />
ganzen Studiums Aufgrund meiner jetzigen<br />
Situation im Referendariat sehe ich meine Zeit<br />
des Intensivpraktikums als <strong>die</strong> wichtigste, <strong>die</strong><br />
mich auf <strong>die</strong> realen Verhältnisse in der Schu-<br />
le vorbereitet hat Dadurch konnte ich mit der<br />
<strong>richtige</strong>n Einstellung in den Schul<strong>die</strong>nst eintre-<br />
ten und das Referendariat sicherer angehen“<br />
(Andrea S, Referendarin)<br />
„Sehr geehrter Herr Dr Schlegel,<br />
nun hat mein 1 Lehramtsanwärterjahr begon-<br />
nen und ich sag Ihnen eines: Das Intensivprak-<br />
tikum ist das Beste, was mir passieren konnte<br />
Von Praxisschock keine Spur Natürlich ist noch<br />
enormer Lernbedarf vorhanden, aber trotz al-<br />
lem hat mich das Intensivpraktikum besser als<br />
alles andere auf <strong>die</strong>se 2 Phase der Ausbildung<br />
vorbereitet“ (Karin L, Lehramtsanwärterin)<br />
„Ich erinnere mich grundsätzlich nur an das In-<br />
tensivpraktikum zurück, wenn es darum geht,<br />
Erfahrungen zu beschreiben, da ich allein in<br />
<strong>die</strong>ser Zeit mehr erlebt und gelernt habe, als in<br />
allen anderen Praktika zusammen Ich bin von<br />
<strong>die</strong>ser Art des Praktikums absolut überzeugt“<br />
(Martin L, Lehramtsanwärter)<br />
Kasten 3<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Diese Rückmeldungen (siehe Kasten 3)<br />
haben wir von Ihren Kommilitoninnen<br />
und Kommilitonen im Rahmen der Evaluation<br />
des Intensivpraktikums erhalten<br />
Es fiel uns nicht schwer, <strong>die</strong>se zum Teil<br />
euphorischen Äußerungen auszuwählen,<br />
da das Intensivpraktikum insgesamt sehr<br />
gut bewertet wird In den letzten fünf Jahren<br />
nutzten fast 1000 LMU-Stu<strong>die</strong>rende<br />
<strong>die</strong>ses Angebot<br />
Im Intensivpraktikum partizipieren Sie<br />
ein Schuljahr am Unterricht einer Schulklasse<br />
und <strong>werden</strong> von einer qualifizierten<br />
Ausbildungslehrkraft begleitet Das<br />
Intensivpraktikum fasst zwei nach LPO I<br />
verpflichtende Schulpraktika zusammen.<br />
Es beinhaltet zwei dreiwöchige Blockphasen<br />
in den Semesterferien Während<br />
der Vorlesungszeit sind Sie einen Vormittag<br />
an Ihrer Praktikumsschule, sodass<br />
Das Intensivpraktikum soll Ihnen frühzeitig einen<br />
umfassenden und realistischen Einblick in <strong>die</strong> Schule als<br />
Institution, Organisation und Arbeitsplatz geben.<br />
Intensivpraktikum<br />
Gymnasium/Realschule<br />
Orientierungspraktikum<br />
+<br />
Pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum<br />
Abbildung 3: Intensivpraktikum<br />
Gymnasium/Realschule<br />
Sie während des Praktikums das Studium<br />
ohne Einschränkungen fortführen können<br />
Das Intensivpraktikum ist ein zentraler<br />
Baustein in der Strategie des MZL LMU ,<br />
Ihnen frühzeitig einen umfassenden und<br />
realistischen Einblick in <strong>die</strong> Schule als<br />
Institution, Organisation und Arbeitsplatz<br />
zu geben und gleichzeitig <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der zweiten Ausbildungsphase<br />
kennenzulernen Um <strong>die</strong>s zu ermöglichen,<br />
beinhaltet das Intensivpraktikum<br />
<strong>die</strong> in Kasten 4 dargestellten Elemente<br />
Intensivpraktikum<br />
Grund-, Haupt- und Förderschule<br />
Pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum<br />
+<br />
Stu<strong>die</strong>nbegleitendes<br />
fachdidaktisches Praktikum<br />
Abbildung 4: Intensivpraktikum<br />
Grund-, Haupt- und Förderschule<br />
Das geschilderte Tätigkeitsportfolio und<br />
<strong>die</strong> einjährige Dauer des Intensivpraktikums<br />
ermöglichen Ihnen, dass Sie bereits<br />
frühzeitig im Studium realistische Einblicke<br />
in das Berufsfeld „<strong>Lehrer</strong>“ erhalten<br />
und sich selbst in einer neuen Rolle im<br />
Umgang mit Schülerinnen und Schülern<br />
kennenlernen und erproben können<br />
Durch <strong>die</strong>ses Angebot haben Sie <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, sich intensiv mit der Frage<br />
auseinanderzusetzen, ob Sie <strong>die</strong> notwendigen<br />
Neigungen <strong>für</strong> das angestrebte<br />
Berufsziel mitbringen Gleichzeitig erhalten<br />
Sie <strong>die</strong> Chance, professionsbezogene<br />
Arbeits- und Lernstrategien zu erproben<br />
und einzuüben In den obligatorischen<br />
Begleitveranstaltungen an der LMU und<br />
in regelmäßigen Besprechungen mit der<br />
Ausbildungslehrkraft <strong>werden</strong> Sie angeleitet,<br />
Theorien zu Fragen des Lernens, Lehrens<br />
und Erziehens vor dem Hintergrund<br />
der gewonnenen Praxiserfahrungen zu<br />
reflektieren. Darüber hinaus können Sie<br />
als zukünftige <strong>Lehrer</strong>in oder zukünftiger<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>die</strong> Anforderungen, <strong>die</strong> Sie im Referendariat<br />
erwarten, ohne Beurteilungsdruck<br />
einüben Somit verfügen Sie über<br />
einen deutlichen Startvorteil im Referendariat<br />
Stu<strong>die</strong>rende und Ausbildungslehrkräfte<br />
im Intensivpraktikum zeigen gleichermaßen<br />
eine höhere Motivation im Vergleich<br />
zu denjenigen aus dem ‚klassischen’<br />
Praktikumsmodell Viele Praktikumslehrkräfte<br />
bevorzugen mittlerweile das Intensivpraktikum<br />
Sie erleben ihre Praktikanten<br />
spätestens ab der zweiten Blockphase<br />
als Unterstützung und können <strong>die</strong>se nach<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
einer Einarbeitungszeit über das Schuljahr<br />
hinweg als Unterrichtsassistenten<br />
einsetzen, wovon Schüler, Praktikant<br />
und Lehrkraft gleichermaßen profitieren<br />
Dementsprechend äußerte sich eine<br />
Praktikumslehrkraft einer Münchner<br />
Förderschule: „Weitere Pluspunkte <strong>für</strong><br />
ein Intensivpraktikum: Gerade <strong>für</strong> meine<br />
Schüler mit Förderschwerpunkt geistige<br />
Entwicklung war <strong>die</strong> Konstanz zweier<br />
Personen über ein Jahr hinweg sehr vorteilhaft<br />
und angenehm Durch den langen<br />
Zeitraum und den intensiven, täglichen<br />
Kontakt war <strong>die</strong> Planung von größeren<br />
Unterrichtseinheiten und Projekten entspannter<br />
und stand nicht unter zu großem<br />
Zeitdruck“ Auch in den Seminaren<br />
der zweiten Ausbildungsphase (Referendariat)<br />
sind positive Effekte durch den<br />
starken Praxisbezug feststellbar Wie<br />
eine Befragung von Seminarrektoren ergeben<br />
hat, ist durch <strong>die</strong> umfangreiche<br />
Unterrichtserfahrung der ehemaligen<br />
Intensivpraktikanten bereits im ersten<br />
Referendariatsjahr eine höhere Qualität<br />
des Unterrichts zu beobachten Diese<br />
Praktikumsform wird daher von vielen<br />
Stu<strong>die</strong>renden als „wichtigstes Modul in<br />
der ersten Phase der <strong>Lehrer</strong>ausbildung“<br />
wahrgenommen, so der Initiator des Projekts,<br />
Dr Clemens M Schlegel, Leiter des<br />
Praktikumsamtes <strong>für</strong> Grund-, Haupt- und<br />
Förderschulen des MZL LMU <br />
Die Anmeldung zum Intensivpraktikum<br />
erfolgt <strong>für</strong> alle Lehramtsstu<strong>die</strong>ngänge<br />
beim Praktikumsamt <strong>für</strong> Grund-, Haupt-<br />
und Förderschulen Anmeldemodalitäten<br />
und detaillierte Informationen finden Sie<br />
unter: wwwlmude/praktikumsamt-la<br />
Das Intensivpraktikum <br />
• vereint nach Schularten differenziert zwei<br />
verpflichtende Schulpraktika (siehe Ab-<br />
bildung 3 und Abbildung 4) Detaillierte<br />
Informationen unter wwwlmude/prakti-<br />
kumsamt-la,<br />
• umfasst <strong>die</strong> tägliche aktive Teilnahme am Un-<br />
terrichtsgeschehen (eigenständigen Unter-<br />
richt, Differenzierungsmaßnahmen, Durch-<br />
führung von Übungen, Besprechung der<br />
Hausaufgaben, Mithilfe bei der Korrektur,<br />
Unterrichtsorganisation, administrative Auf-<br />
gaben etc),<br />
• gibt Gelegenheit, andere Jahrgangsstufen<br />
und Schulklassen kennenzulernen und Un-<br />
terrichtserfahrungen in mehreren Schulfä-<br />
chern zu sammeln,<br />
• ermöglicht es, <strong>die</strong> individuelle Eignung im<br />
Berufsfeld zu überprüfen,<br />
• bereitet auf <strong>die</strong> realen Verhältnisse in der<br />
Schule vor,<br />
• setzt bei den Stu<strong>die</strong>renden eine hohe Leis-<br />
tungsbereitschaft voraus<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
11<br />
Kasten 4
12<br />
O-Ton<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
„Ich halte das Praktikumstutorium <strong>für</strong> sehr ge-<br />
lungen: Die gemeinsame Planung der Unter-<br />
richtsstunde sowie <strong>die</strong> Besprechung der Stunde<br />
waren sehr hilfreich Meine Tutorin hat mir au-<br />
ßerdem eine sehr qualifizierte und differenzier-<br />
te Rückmeldung <strong>für</strong> meine Unterrichtsstunde<br />
gegeben Da es auf freiwilliger Basis abläuft,<br />
übt es keinen Druck aus, sondern man kann es<br />
so gestalten, dass es einem selbst etwas bringt“<br />
(Sabine M, Studentin im 5 Semester)<br />
Tipp<br />
Kasten 5<br />
Nutzen Sie <strong>die</strong> beiden Angebote Im Prakti-<br />
kumstutorium erhalten Sie zusätzliche Unter-<br />
stützung in allen Phasen der Unterrichtsvorbe-<br />
reitung und -durchführung und bekommen ein<br />
zusätzliches Feedback zu Ihren Unterrichtsver-<br />
suchen Das Projekt ZSePra ermöglicht Ihnen<br />
einen frühzeitigen Einblick in <strong>die</strong> Anforderun-<br />
gen im Referendariat und hilft Ihnen, den „Pra-<br />
xisschock“ beim Eintritt in <strong>die</strong> zweite Ausbil-<br />
dungsphase zu verringern<br />
Kasten 6<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Praktikumstutorien<br />
Die LMU bietet Ihnen im Rahmen aller<br />
Lehramtsstu<strong>die</strong>ngänge <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
bei der Ableistung des pädagogisch-didaktischen<br />
Schulpraktikums bzw des Intensivpraktikums<br />
von ausgebildeten, erfahrenen<br />
Ausbildungslehrkräften beraten<br />
und supervisiert zu <strong>werden</strong> Themen sind<br />
dabei <strong>die</strong> Vorbereitung, Durchführung<br />
und Analyse von Unterricht Die Tutoren<br />
geben Hilfestellung bei der Planung von<br />
eigenständigem Unterricht, besuchen Sie<br />
in ihrer Praktikumsschule, beobachten<br />
und analysieren den von Ihnen gehaltenen<br />
Unterricht in schulpädagogischer<br />
Hinsicht und geben Ihnen dazu ausführliche<br />
Rückmeldungen So können grundlegende<br />
Lehrkompetenzen gezielt im Berufsfeld<br />
Schule reflektiert, trainiert und<br />
optimiert <strong>werden</strong> Die schulpraktischen<br />
Module <strong>werden</strong> durch individuelle Lernberatung<br />
der Stu<strong>die</strong>renden intensiviert<br />
und durch ausgebildete Supervisoren<br />
besser an <strong>die</strong> universitären Module der<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung angebunden (siehe Kasten<br />
5) Anmeldemodalitäten und detaillierte<br />
Informationen finden Sie unter: www<br />
lmude/praktikumsamt-la<br />
Zusammenarbeit<br />
Seminar Praktikum<br />
(ZSePra) <strong>–</strong> Stu<strong>die</strong>rende<br />
begleiten Referendare<br />
Das Projekt ZSePra trägt dazu bei, den<br />
Bezug zur zweiten Ausbildungsphase zu<br />
stärken und Synergieeffekte zwischen<br />
beiden Phasen zu begünstigen Als Stu<strong>die</strong>render<br />
der Lehrämter an Grund- und<br />
Hauptschulen sowie des Lehramts <strong>für</strong><br />
Sonderpädagogik haben Sie im Rahmen<br />
des pädagogisch-didaktischen Schulpraktikums<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, einen Blick ins<br />
Referendariat zu werfen Dazu <strong>werden</strong><br />
Sie auf Wunsch <strong>für</strong> eine Woche vom<br />
Praktikum zum Besuch eines Stu<strong>die</strong>nseminars<br />
freigestellt, um einen Referendar<br />
sowohl im Schuleinsatz als auch an der<br />
Seminarschule zu begleiten Zusammen<br />
mit einem Ihnen zugeordneten Referendar<br />
bilden Sie ein Tandem und nehmen<br />
an drei Tagen aktiv am Unterricht des<br />
Referendars in der Einsatzschule und an<br />
zwei Wochentagen am Seminarbetrieb in<br />
der Seminarschule teil Idealerweise arbeiten<br />
<strong>die</strong> Tandems nach der Initialwoche<br />
weiterhin zusammen Möglichkeiten der<br />
Zusammenarbeit bieten sich etwa bei der<br />
Planung und Durchführung von Unterrichtsprojekten<br />
oder beim Verfassen der<br />
Zulassungsarbeit Anmeldemodalitäten<br />
und detaillierte Informationen finden Sie<br />
unter: wwwlmude/praktikumsamt-la<br />
Fachdidaktische Begleitung<br />
im stu<strong>die</strong>nbegleitenden Praktikum<br />
Im stu<strong>die</strong>nbegleitenden fachdidaktischen<br />
Praktikum besuchen Sie während eines<br />
Semesters an einem Vormittag pro Woche<br />
Ihre Praktikumsklasse Dieses Praktikum<br />
wird durch ein fachdidaktisches Seminar<br />
begleitet Im Begleitseminar <strong>werden</strong> Sie<br />
an <strong>die</strong> konkrete und praktische Vorbereitung,<br />
Durchführung und Analyse von Un-<br />
terrichtseinheiten herangeführt Darüber<br />
hinaus haben Sie Gelegenheit zu intensivem<br />
Erfahrungsaustausch mit Ihren Kommilitoninnen<br />
und Kommilitonen<br />
Ein wichtiges Element des stu<strong>die</strong>nbegleitenden<br />
Seminars ist, dass <strong>die</strong> Dozenten<br />
ihre Praktikanten an den Praktikumsschulen<br />
besuchen und deren Unterricht beobachten<br />
Dadurch wird gewährleistet, dass<br />
Sie professionelles Feedback zu Ihrem<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Entwicklungsstand im Unterrichten und<br />
Erziehen erhalten<br />
Im Begleitseminar lernen Sie, Unterricht<br />
unter Berücksichtigung moderner<br />
didaktischer Theorieansätze zu planen<br />
und umzusetzen Sie entwickeln Unterrichtsstunden,<br />
führen <strong>die</strong>se in Ihrer Klasse<br />
durch und stellen sie anschließend im<br />
Die fachdidaktischen Begleitseminare sollen Sie an <strong>die</strong> fachkompetente<br />
Ausarbeitung von Unterrichtsentwürfen heranführen.<br />
Seminar vor, um sie dort gemeinsam mit<br />
Ihrem Dozenten und Ihren Kommilitonen<br />
zu analysieren Dieser Komplex wird<br />
von Ihnen schriftlich ausgearbeitet, um<br />
den gesamten Prozess nochmals intensiv<br />
reflektieren zu können. Sie gehen also<br />
einerseits theoriegeleitet an <strong>die</strong> Praxis<br />
heran und können dann Ihre praktische<br />
Erfahrung theoriebasiert reflektieren.<br />
Beispiel<br />
Sebastian O stu<strong>die</strong>rt im 6 Fachsemester Lehr-<br />
amt an Gymnasien mit der Fächerkombinati-<br />
on Deutsch/Geschichte Er hat sich bisher auf<br />
seine Fächer konzentriert und ist dabei erfolg-<br />
reich, wie seine hervorragenden Stu<strong>die</strong>nleis-<br />
tungen zeigen Im Orientierungspraktikum und<br />
im pädagogisch-didaktischen Schulpraktikum<br />
hat er hauptsächlich hospitiert Im stu<strong>die</strong>nbe-<br />
gleitenden Praktikum stellt er nun fest, dass<br />
er große Schwierigkeiten im Umgang mit der<br />
Klasse hat Er bekommt keinen Zugang zu den<br />
Schülern und es gelingt ihm selten, <strong>die</strong> Schüler<br />
<strong>für</strong> den Unterricht zu motivieren In Gesprächen<br />
mit seiner Dozentin <strong>für</strong> Fachdidaktik und seiner<br />
Praktikumslehrkraft wird ein Entwicklungsplan<br />
erarbeitet Zunächst soll Sebastian das Begleit-<br />
seminar intensiv nutzen, um Unterrichtsstun-<br />
den bzw Teile daraus, wie <strong>die</strong> Einführung eines<br />
Themas oder kleine methodisch-didaktische<br />
Aufgaben, vorzubereiten und umzusetzen Pa-<br />
rallel dazu soll er das EWS-Seminar „Kompe-<br />
tent <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf“ besuchen (siehe Seite<br />
17), ein Portfolio (siehe Seite 21) führen<br />
und eine individuelle Beratung im MZL wahr-<br />
nehmen. Der MZL-Berater empfiehlt ihm unter<br />
anderem den Workshop „Vor der Klasse auftre-<br />
ten“ aus dem Professionalisierungsprogramm<br />
LehramtPRO (siehe Seite 26)<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
13<br />
Kasten 7
14<br />
Tipp<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Nutzen Sie das Feedback Ihrer Praktikumslehr-<br />
kraft, Ihres Dozenten, Ihrer Kommilitonen und<br />
nicht zuletzt Ihrer Schüler, um sich bei Ihrer<br />
Selbstreflexion bezüglich der gehaltenen Un-<br />
terrichtsstunden darüber klar zu <strong>werden</strong>, ob<br />
Sie den Anforderungen und Belastungen im<br />
<strong>Lehrer</strong>beruf gewachsen sind und sich <strong>die</strong>sen<br />
wirklich stellen wollen Beraten Sie sich mit Ih-<br />
ren Betreuern oder auch mit dem MZL-Team,<br />
welche Möglichkeiten Sie haben, vorhandene<br />
Potentiale optimal auszuschöpfen Nutzen Sie<br />
dazu auch das Professionalisierungsprogramm<br />
des MZL LMU <br />
Kasten 8<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Grundlegendes Ziel der fachdidaktischen<br />
Begleitseminare des stu<strong>die</strong>nbegleitenden<br />
Praktikums ist es also, Sie an <strong>die</strong> fachkompetente<br />
Ausarbeitung von Unterrichtsentwürfen<br />
heranzuführen und Sie anzuleiten,<br />
<strong>die</strong>se theoriebasiert zu reflektieren.<br />
Grundlegend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterrichtsvorbereitung<br />
ist dabei, dass Sie sich zunächst<br />
einmal einen Überblick über <strong>die</strong> Klasse<br />
verschaffen Wie ist sie zusammengesetzt,<br />
welche Atmosphäre herrscht in der<br />
Klasse, welche Gruppen gibt es innerhalb<br />
der Klasse und wie leistungsfähig<br />
und motiviert ist sie insgesamt? Welche<br />
Besonderheiten weist <strong>die</strong>se Lerngruppe<br />
auf? Nach der Analyse der individuellen<br />
und soziokulturellen Gegebenheiten stellt<br />
sich <strong>die</strong> Frage, um welche Inhalte es in<br />
der geplanten Unterrichtsstunde gehen<br />
soll <strong>–</strong> <strong>die</strong> Sachanalyse ist <strong>die</strong> fachliche<br />
Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung der Unterrichtseinheit<br />
<strong>–</strong> und wie <strong>die</strong> Unterrichtseinheit<br />
in <strong>die</strong> Lernsequenz, also in ein größeres<br />
Themengebiet, eingeordnet <strong>werden</strong> soll<br />
Anhand des Erreichens der Lernziele,<br />
<strong>die</strong> Sie festlegen, also der Überlegungen,<br />
welche konkreten Kompetenzen und Fertigkeiten<br />
<strong>die</strong> Schüler erwerben sollen,<br />
wird der Erfolg Ihres Unterrichts gemessen<br />
Von besonderer Bedeutung sind Ihre<br />
Überlegungen zur didaktischen und methodischen<br />
Vorgehensweise in der geplanten<br />
Unterrichtsstunde Sie müssen<br />
entscheiden, wie Sie den Unterricht inhaltlich<br />
strukturieren und welche Unterrichtsmethoden<br />
Sie anwenden, damit <strong>die</strong><br />
Schülerinnen und Schüler <strong>die</strong> Lernziele<br />
erreichen Dabei ist es unerlässlich, dass<br />
Sie sich bei jedem Schritt Ihrer Unterrichtsplanung<br />
<strong>die</strong> Frage stellen, weshalb<br />
Sie so vorgehen und sich nicht <strong>für</strong> einen<br />
anderen Weg entscheiden Wesentlich ist<br />
hierbei, dass Sie im Studium lernen, Ihre<br />
Unterrichtsplanung fachkompetent <strong>–</strong> also<br />
mit Rückgriff auf didaktische Theorien <strong>–</strong><br />
zu begründen<br />
Abbildung 5: Phaseneinteilung des Unterrichts<br />
Jede Unterrichtseinheit folgt einer bestimmten<br />
Dramaturgie, <strong>die</strong> bei der Planung<br />
und Durchführung von Unterricht beachtet<br />
<strong>werden</strong> sollte (siehe Abbildung 5)<br />
Nach der Stunde ist es wichtig, den tatsächlichen<br />
Ablauf mit Ihrer Planung kritisch<br />
zu vergleichen Halten Sie <strong>die</strong>se<br />
Stundenreflexion mit Verbesserungsmöglichkeiten<br />
und Feedback fest Dadurch<br />
gewöhnen Sie sich an, sich beim Unterrichten<br />
zu beobachten, um zu sehen, was<br />
Sie tun und welche Veränderungen Ihrer<br />
Handlung welche Effekte auslösen Diese<br />
reflexive Distanz herzustellen, ist <strong>für</strong> Ihre<br />
berufliche Entwicklung unerlässlich.<br />
Nun noch einmal zurück zu Sebastian:<br />
Er hat das stu<strong>die</strong>nbegleitende Praktikum<br />
intensiv dazu genutzt, um sich auszuprobieren<br />
und im Unterrichten etwas „warmzulaufen“.<br />
Mit Hilfe der flankierenden<br />
Angebote konnte Sebastian einerseits individuell<br />
gefördert <strong>werden</strong>, andererseits<br />
<strong>die</strong>nten ihm <strong>die</strong> gewonnenen Einsichten<br />
als Entscheidungsgrundlage, ob er weiter<br />
am Lehramt festhalten oder sich beruflich<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
anders orientieren möchte Sebastian ist<br />
dabei geblieben und nutzt weitere Angebote<br />
der LMU, um Fachwissen mit didaktischem<br />
Wissen zu vernetzen und <strong>die</strong><br />
Anforderungen des Berufsfeldes näher<br />
kennenzulernen und so <strong>die</strong> Entwicklung<br />
seiner <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit voranzubringen<br />
All das wird ihm nicht zuletzt den<br />
Einstieg ins Referendariat erleichtern<br />
Tipp<br />
1. Besuchen Sie <strong>die</strong> Basismodule der Fach-<br />
didaktik, bevor Sie das stu<strong>die</strong>nbegleitende<br />
Praktikum antreten, damit Sie bereits mit<br />
didaktischem Grundwissen in das Praktikum<br />
gehen<br />
2. Bitten Sie Ihre Praktikumslehrkraft, mög-<br />
lichst früh und häufig in den Unterricht ein-<br />
gebunden zu <strong>werden</strong><br />
3. Sprechen Sie Ihre Praktikumslehrkraft auf<br />
den Sitzplan an und lernen Sie möglichst<br />
schnell <strong>die</strong> Namen der Schüler, damit Sie ei-<br />
nen „guten Draht“ zu Ihrer Klasse entwickeln<br />
können<br />
4. Klären Sie mit Ihrer Praktikumslehrkraft <strong>die</strong><br />
Frage, wo Sie sitzen Sie <strong>werden</strong> sehr viel<br />
besser als Lehrkraft wahrgenommen, wenn<br />
Sie nicht hinten, sondern neben den Schülern<br />
oder neben der Lehrkraft sitzen<br />
5. Nehmen Sie sich <strong>die</strong> Zeit und führen Sie<br />
ein Unterrichtstagebuch, in dem Sie Ihre<br />
Eindrücke der Stunde, <strong>die</strong> Rückmeldungen<br />
und Verbesserungsmöglichkeiten festhalten<br />
Diskutieren Sie <strong>die</strong>se Eindrücke im Seminar<br />
und versuchen Sie, daraus resultierende Vor-<br />
schläge in Ihrer nächsten Stunde umzuset-<br />
zen Das Tagebuch ist Ihnen zudem eine Hilfe<br />
bei der Anfertigung der Seminararbeit<br />
6. Halten Sie alles fest, was Ihnen gefällt und<br />
was Sie <strong>für</strong> sinnvoll erachten Kopieren Sie<br />
Materialien mit Einverständnis Ihrer Prakti-<br />
kumslehrkraft All <strong>die</strong>se Dinge können Ihnen<br />
später bei der Unterrichtsvorbereitung von<br />
großem Nutzen sein<br />
7. Denken Sie daran, dass <strong>die</strong> Praktika dazu <strong>die</strong>-<br />
nen, einen Einblick in <strong>die</strong> Schulwelt und das<br />
Unterrichten zu bekommen Sie sollen sich<br />
erproben und erste Erfahrungen sammeln<br />
Ein häufiges Missverständnis ist, dass man<br />
im Praktikum bereits lernen soll, eigenver-<br />
antwortlich zu unterrichten, was dem Refe-<br />
rendariat vorbehalten ist<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
15<br />
Kasten 9
16<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Seminarreihe zum Thema „Eignung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf“<br />
Beispiel<br />
Martina F stu<strong>die</strong>rt Kunst als Unterrichtsfach <strong>für</strong><br />
das Lehramt an Gymnasien Kunst ist seine gro-<br />
ße Leidenschaft und sie hat hier<strong>für</strong> Talent Nur<br />
mit dem Unterrichten hat sie eigentlich nichts<br />
am Hut Ihre Eltern und Bekannte aus ihrem<br />
Umfeld haben ihr trotzdem zum Lehramt gera-<br />
ten, um sich damit eine klare Berufsperspektive<br />
zu schaffen Außerdem, so ihre Einschätzung,<br />
ist es ja leicht möglich, neben der <strong>Lehrer</strong>tätig-<br />
keit als Künstler zu arbeiten<br />
Martinas Berufswahlmotivation ergibt sich aus<br />
ihrem Interesse am Fach Kunst und der Sicher-<br />
heit, <strong>die</strong> der <strong>Lehrer</strong>beruf bietet Das allein sind<br />
eher ungünstige Voraussetzungen <strong>für</strong> den Ein-<br />
stieg Natürlich muss eine künftige <strong>Lehrer</strong>in<br />
Begeisterung und Talent <strong>für</strong> ihr Fach zeigen,<br />
aber es ist genauso unerlässlich, dass sie Lei-<br />
denschaft <strong>für</strong>s Unterrichten und Erziehen mit-<br />
bringt<br />
Wir empfehlen Martina daher einen gründli-<br />
chen Check, ob der <strong>Lehrer</strong>beruf wirklich das<br />
Richtige <strong>für</strong> sie ist Zunächst einmal soll sie das<br />
MZL-Orientierungsmodul (siehe Seite 8) be-<br />
suchen und möglichst frühzeitig im Studium am<br />
EWS-Seminar <strong>für</strong> Einsteiger „<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong><br />
was kommt auf mich zu?“ teilnehmen Mit dem<br />
gewonnenen Hintergrund bitten wir sie, noch-<br />
mals in <strong>die</strong> Beratung zu kommen<br />
Tipp<br />
Kasten 10<br />
Absolvieren Sie das MZL-Orientierungsmodul<br />
vor dem Seminar I! (siehe Seite 8)<br />
Kasten 11<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Der Lehrstuhl <strong>für</strong> Schulpädagogik der<br />
LMU unter der Leitung von Prof Dr Ewald<br />
Kiel beschäftigt sich in Forschung und<br />
Lehre intensiv mit Fragen zur <strong>Lehrer</strong>eignung<br />
Im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeiten wurde<br />
eine Seminarreihe entwickelt, <strong>die</strong> sich auf<br />
unterschiedlichen Ebenen mit dem Thema<br />
„Eignung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf“ sowie<br />
dessen Anforderungen und Belastungen<br />
Sie wollen <strong>Lehrer</strong>in oder <strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong><br />
Haben Sie sich schon einmal Gedanken<br />
gemacht, warum Ihre Entscheidung so<br />
und nicht anders ausgefallen ist? Das<br />
kann viele Gründe haben: In Ihrer Familie<br />
gibt es <strong>Lehrer</strong>, Sie haben bereits gute<br />
Erfahrungen im Umgang mit Kindern und<br />
Jugendlichen gemacht, Sie haben Spaß<br />
daran, anderen etwas beizubringen, Sie<br />
haben großes Interesse an bestimmten<br />
Fächern, Sie möchten später eine verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit ausüben, einen<br />
auseinandersetzt Diese Seminare können<br />
im Rahmen des Erziehungswissenschaftlichen<br />
Studiums als <strong>Wahl</strong>pflichtveranstaltungen<br />
gewählt <strong>werden</strong> Alternativ <strong>werden</strong><br />
sie als eintägige Workshops im Rahmen<br />
von LehramtPRO (siehe Seite 26)<br />
angeboten Die Veranstaltungen sind modular<br />
konzipiert und können unabhängig<br />
voneinander besucht <strong>werden</strong><br />
Abbildung 6: Seminarreihe zum Thema „Eignung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf“<br />
Für Einsteiger<br />
Seminar I: <strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> was kommt auf mich zu?<br />
herausfordernden und vielseitigen Beruf<br />
ergreifen oder Sie möchten es einfach<br />
besser machen als manche Ihrer eigenen<br />
<strong>Lehrer</strong> Diese und viele andere Motive<br />
können eine Rolle spielen, warum Sie<br />
sich <strong>für</strong> ein Lehramtsstudium entscheiden<br />
Diese Motive liegen in Ihrer Biografie<br />
begründet, <strong>die</strong> auch im späteren <strong>Lehrer</strong>handeln<br />
eine große Rolle spielt In <strong>die</strong>sem<br />
Workshop haben Sie Gelegenheit,<br />
bereits bei Ihnen vorhandene Ressourcen<br />
zu erkennen, <strong>die</strong> es Ihnen ermöglichen,<br />
<strong>die</strong> vielfältigen Herausforderungen des<br />
<strong>Lehrer</strong>berufs zu bewältigen aber auch zu<br />
erkennen, was Sie noch lernen müssen,<br />
um erfolgreich und zufrieden Ihren Beruf<br />
Sie <strong>werden</strong> angeleitet, eigene Einschätzungen,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkunden.<br />
auszuüben. Die berufliche Entwicklung<br />
ist ein lebenslanger Prozess, der es erforderlich<br />
macht, <strong>die</strong> gestellten Erwartungen<br />
und Anforderungen mit der individuellen<br />
Persönlichkeit in Einklang zu bringen<br />
Dabei ist es wichtig, Erkenntnisse über<br />
den eigenen Umgang mit Problemen, <strong>die</strong><br />
subjektive Bewertung von Arbeit und <strong>die</strong><br />
Sie haben während Ihres bisherigen<br />
Lehramtsstudiums bereits einige Erfahrungen<br />
im Schulbetrieb gesammelt Dabei<br />
haben Sie Situationen erlebt, <strong>die</strong> Sie<br />
besonders erfolgreich bewältigt haben,<br />
aber auch Situationen, mit denen Sie unzufrieden<br />
waren Vielleicht ist es Ihnen<br />
bei einem Unterrichtsversuch im Praktikum<br />
passiert, dass Sie kaum zum Unter-<br />
richten gekommen sind, weil <strong>die</strong> Klasse<br />
außer Rand und Band war oder Sie haben<br />
eine Unterrichtssequenz vorbereitet, <strong>die</strong><br />
so gar nicht gut angekommen ist Möglicherweise<br />
haben Sie auch von erfahrenen<br />
<strong>Lehrer</strong>n berechtigte oder vielleicht auch<br />
unberechtigte Kritik bekommen<br />
Für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung<br />
ist es wichtig, sich mit seinen eigenen<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber<br />
auch mit seinem eigenen Entwicklungsbedarf<br />
auseinanderzusetzen Der Workshop<br />
bietet Ihnen <strong>die</strong> Gelegenheit, Ihre<br />
bisher gemachten Erfahrungen zu reflek-<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Fähigkeit zur Distanz zu erlangen Sie<br />
lernen in <strong>die</strong>sem Workshop, in welchen<br />
Bereichen im <strong>Lehrer</strong>beruf Konflikte entstehen<br />
können und welche Lösungsansätze<br />
sich situationsspezifisch anbieten. An-<br />
hand realistischer Fallbeispiele <strong>werden</strong><br />
Sie angeleitet, eigene Einschätzungen,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu reflektieren<br />
Zielgruppe des Seminars sind Stu<strong>die</strong>ninteressenten<br />
und Stu<strong>die</strong>nanfänger<br />
aller Lehrämter des ersten oder zweiten<br />
Fachsemesters<br />
Für Fortgeschrittene<br />
Seminar II: Kompetent <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf?<br />
tieren und dabei zu erkennen, in welchen<br />
Situationen des Unterrichtens und Erziehens<br />
Sie Unsicherheit entwickelt haben,<br />
wo Sie sich besonders belastet gefühlt<br />
haben und wie Sie auf Stress und Belastung<br />
reagieren Es geht aber auch darum,<br />
Ressourcen zu entdecken, zu erkennen,<br />
was Ihnen Selbstsicherheit gibt und was<br />
Sie tun können, um <strong>für</strong> sich selbst zu sor-<br />
Anhand von konkreten Situationen wird erarbeitet,<br />
welche Anforderungen an eine Lehrkraft gestellt <strong>werden</strong>.<br />
gen Anhand von konkreten Situationen<br />
wird erarbeitet, welche Anforderungen an<br />
eine Lehrkraft gestellt <strong>werden</strong>, aber auch,<br />
welche Erwartungen Sie an sich selbst<br />
haben Durch intensiven Erfahrungsaustausch<br />
in der Gruppe haben Sie <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
Ihre Ressourcen und Defizite in<br />
lehrerspezifischen Handlungssituationen<br />
zu erkennen Darauf aufbauend <strong>werden</strong><br />
Lösungsansätze zur Verbesserung der<br />
beruflichen Handlungskompetenz erarbeitet<br />
Zielgruppe sind Stu<strong>die</strong>rende aller<br />
Lehrämter im dritten bis fünften Semester<br />
Tipp<br />
• Absolvieren Sie das MZL-Orientierungsmo-<br />
dul und das Intensivpraktikum vor <strong>die</strong>sem<br />
Seminar! Es ist wichtig, dass Sie bereits über<br />
Praxiserfahrung verfügen, wenn Sie <strong>die</strong>sen<br />
Kurs besuchen<br />
• Führen Sie ein Portfolio, um Erfahrungen,<br />
<strong>die</strong> Sie im Praktikum machen, zu dokumen-<br />
tieren und zu reflektieren. Halten Sie Situ-<br />
ationen fest, <strong>die</strong> Sie gut gemeistert haben,<br />
aber auch Situationen, in denen Sie unsicher<br />
waren oder sich belastet gefühlt haben Hier<br />
schließt sich nun der Kreis: Sie erwerben<br />
theoretisches Wissen an der Universität,<br />
beziehen <strong>die</strong>ses Wissen auf das Berufsfeld<br />
Schule und wenden es an, dokumentieren<br />
Ihre Erfahrungen und reflektieren <strong>die</strong>se<br />
wieder auf Grundlage Ihres theoretischen<br />
Wissens<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
17<br />
Kasten 12
18<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Zum Abschluss<br />
Seminar III: Von der Universität in <strong>die</strong> Realität <strong>–</strong><br />
von der Theorie in <strong>die</strong> Praxis<br />
Sie haben nun Ihr universitäres Studium<br />
nahezu abgeschlossen und auch schon<br />
beträchtlichen Einblick in das Berufsfeld<br />
Schule gewonnen Jetzt befinden Sie sich<br />
vor dem Eintritt in eine neue Phase Ihrer<br />
Berufsbiographie: dem Referendariat<br />
Referendare müssen ihr berufliches Rol-<br />
lenverhalten als <strong>Lehrer</strong> erwerben, das<br />
sich deutlich vom Rollenverhalten eines<br />
Schülers oder Stu<strong>die</strong>renden unterscheidet<br />
Dies kann nur im Sozialisationsprozess<br />
in der Organisation Schule erlernt<br />
<strong>werden</strong> Schwierigkeiten können dabei<br />
auftreten, weil eine gewisse Rollenunklarheit<br />
überwunden <strong>werden</strong> muss Zum<br />
einen ist der Referendar in der Rolle der<br />
Lehrkraft gegenüber den Schülern, er ist<br />
aber auch selbst gewissermaßen Schüler<br />
gegenüber der Betreuungslehrkraft<br />
Als Stu<strong>die</strong>render befinden Sie sich noch<br />
im geschützten Raum Als Referendar<br />
hingegen sind Sie über das Unterrichten<br />
und das Bewältigen von Konflikten<br />
im Klassenzimmer hinaus mit Eltern, der<br />
Bürokratie des Schulalltags, Kollegen,<br />
Vorgesetzten und einem völlig anderen<br />
Zeitrhythmus konfrontiert<br />
Der Workshop bietet Ihnen Gelegenheit,<br />
Ansätze zu finden, wie Sie den Übergang<br />
von der universitären Ausbildung in <strong>die</strong><br />
Erfahren Sie, wie Sie den Übergang von der<br />
universitären Ausbildung in <strong>die</strong> Praxis und Realität<br />
des <strong>Lehrer</strong>berufs leichter gestalten können.<br />
Praxis und Realität des <strong>Lehrer</strong>berufes<br />
leichter gestalten können Er soll Sie bei<br />
der Vorbereitung auf das Eintreten in eine<br />
‚neue Kultur’ mit all ihren Problemfacetten<br />
in der Organisation Schule unterstützen<br />
Zum einen können Sie sich mit Kommilitoninnen<br />
und Kommilitonen über Ihre<br />
eigenen Erwartungen und Be<strong>für</strong>chtungen<br />
austauschen Zum anderen <strong>werden</strong> anhand<br />
realistischer Fallbeispiele, <strong>die</strong> kritische<br />
Ereignisse von Referendarinnen und<br />
Referendaren thematisieren, unterschiedliche<br />
Lösungsansätze analysiert und diskutiert<br />
Die Zielgruppe des Workshops<br />
sind somit Stu<strong>die</strong>rende aller Lehrämter,<br />
<strong>die</strong> kurz vor dem Referendariat stehen<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Möglichkeiten zur selbstorganisierten Eignungsreflexion<br />
Darüber nachzudenken, über welche Stärken<br />
und Schwächen man in Bezug auf<br />
den <strong>Lehrer</strong>beruf verfügt, ist natürlich<br />
eine höchst individuelle Angelegenheit<br />
Es ist uns daher ein Anliegen, Ihnen<br />
Möglichkeiten aufzuzeigen, <strong>die</strong> Sie darin<br />
unterstützen, Ihre Interessen und Fragen<br />
der Eignung auch selbstorganisiert <strong>–</strong> also<br />
unabhängig von Lehrveranstaltungen <strong>–</strong><br />
zu reflektieren.<br />
Career Counselling<br />
for Teachers (CCT)<br />
Der CCT ist das derzeit umfangreichste<br />
und bekannteste deutschsprachige Online-Beratungsangebot<br />
<strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>ninteressierte<br />
und Stu<strong>die</strong>rende im Bereich des<br />
Lehramts Entwickelt wurde der CCT von<br />
Prof Dr Johannes Mayr, Alpen-Adria-<br />
Universität Klagenfurt, (wwwcct-germanyde)<br />
Die zur Verfügung gestellten Materialien<br />
können Ihnen unter anderem bei<br />
der Klärung folgender Fragen helfen:<br />
• Stehen meine Vorstellungen vom <strong>Lehrer</strong>beruf,<br />
insbesondere über <strong>die</strong> Herausforderungen<br />
und Belastungen, <strong>die</strong> er mit<br />
sich bringt, in Einklang mit der Realität?<br />
• Bringe ich günstige Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> ein Lehramtsstudium mit?<br />
• Welche Schulart soll ich wählen?<br />
• Welche Fächerkombination passt am<br />
besten zu meinen Interessen?<br />
Unter der Adresse wwwcct-germanyde<br />
können Sie hier<strong>für</strong>:<br />
• Informationstexte über das Lehramtsstudium<br />
und den <strong>Lehrer</strong>beruf lesen,<br />
• einzelne Selbsterkundungs-Verfahren<br />
anwenden, um Ihre persönlichen<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> das Lehramtsstudium<br />
und den <strong>Lehrer</strong>beruf zu klären,<br />
• eine gezielte Auswahl solcher Verfahren<br />
im Rahmen einer geführten Tour<br />
absolvieren,<br />
• Reportagen aus dem Leben von Lehramtsstu<strong>die</strong>renden<br />
und <strong>Lehrer</strong>n lesen<br />
• und <strong>die</strong> Links benutzen, um zu den<br />
Websites von <strong>Lehrer</strong>bildungseinrichtungen,<br />
Schulbehörden, Beratungsstellen<br />
usw zu gelangen<br />
Die individuellen Ergebnisse der Selbsterkundungsverfahren<br />
(Fragebogen zu<br />
pädagogischen Vorerfahrungen, Interessenfragebogen<br />
<strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>ninteressierte,<br />
Persönlichkeitsfragebogen <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>ninteressierte<br />
und Fachwahl-Fragebogen)<br />
<strong>werden</strong> unmittelbar kommentiert und<br />
rückgemeldet und können zum Beispiel<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Dokumentation in einem Portfolio<br />
(siehe Seite 21) ausgedruckt <strong>werden</strong><br />
Tipp<br />
• Nehmen Sie sich <strong>die</strong> Zeit und absolvieren<br />
Sie <strong>die</strong> geführte Tour des CCT<br />
• Drucken Sie sich Ihre Ergebnisse der Selbst-<br />
erkundungsverfahren aus und besprechen<br />
<strong>die</strong>se mit Freunden, Eltern oder Kommili-<br />
tonen Dadurch erhalten Sie vielleicht noch<br />
eine etwas andere Sicht der Dinge<br />
• Kommen Sie bei Klärungsbedarf mit den Er-<br />
gebnissen der Tests zur Beratung ins MZL<br />
Beispiel<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
19<br />
Kasten 13<br />
Michael Z hat BWL stu<strong>die</strong>rt und nach mehr<br />
als zehn Jahren Tätigkeit bei einem Großunter-<br />
nehmen im Ausland hat er sich mit knapp 40<br />
dazu entschieden, noch einmal <strong>die</strong> Universität<br />
zu besuchen und ein Lehramtsstudium aufzu-<br />
nehmen Michael hat sich ganz bewusst da<strong>für</strong><br />
entschieden, da es schon nach dem Abitur sein<br />
Wunsch war, <strong>Lehrer</strong> zu <strong>werden</strong><br />
Man kann davon ausgehen, dass <strong>die</strong>ser Berufs-<br />
wunsch lange gereift und offensichtlich wohl-<br />
überlegt ist Trotzdem sollte Michael prüfen,<br />
ob seine Entscheidung eine solide Basis hat und<br />
nicht aufgrund idealisierter Wünsche getroffen<br />
wurde Insbesondere wenn man sich <strong>für</strong> ein<br />
Zweitstudium entscheidet und noch einmal neu<br />
anfangen möchte, sollte man sich sicher sein,<br />
ob der Berufswunsch auch tatsächlich Berufung<br />
ist Im geschilderten Fall bieten sich folgende<br />
Angebote zur Eignungsreflexion an:<br />
• CCT<br />
• Orientierungsmodul (siehe Seite 8)<br />
• EWS-<strong>Wahl</strong>pflichtseminar I „<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong><br />
was kommt auf mich zu?“ (siehe Seite 16)<br />
Wir empfehlen Michael, mit <strong>die</strong>ser Grundlage<br />
<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nberatung des MZL aufzusuchen, um<br />
mit professioneller Unterstützung eine Gesamt-<br />
bewertung seiner Situation vorzunehmen<br />
Kasten 14
20<br />
Tipp<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
• Nutzen Sie <strong>–</strong> falls möglich <strong>–</strong> ein gemein-<br />
sames Mittagessen oder <strong>die</strong> gemeinsame<br />
Fahrt mit Ihren Kommilitonen von der Prak-<br />
tikumsschule zur Universität <strong>für</strong> eine gegen-<br />
seitige Beratung<br />
• Versuchen Sie, ehrlich zueinander zu sein<br />
Ein sachlich schwieriges Feedback kann im-<br />
mer so formuliert <strong>werden</strong>, dass es nicht per-<br />
sönlich verletzend ist<br />
• Sehen Sie sich standardisierte Unterrichts-<br />
beobachtungsbögen an Hier<strong>für</strong> gibt es Vor-<br />
schläge von verschiedenen Autoren, zum<br />
Beispiel vom Bayerischen Staatsinstitut <strong>für</strong><br />
Schulentwicklung und Bildungsforschung:<br />
wwwmzllmude/studium<br />
Kasten 15<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Peer-Beratung Portfolio zur Berufswahl<br />
Rückmeldungen zu eigenen Unterrichtsversuchen<br />
in den Schulpraktika sind besonders<br />
wertvoll auf dem Weg zur <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />
Nutzen Sie hier<strong>für</strong> nicht<br />
nur das Feedback Ihrer Praktikumslehrkraft,<br />
sondern greifen Sie ebenso auf <strong>die</strong><br />
Einschätzungen Ihrer Kommilitonen zurück,<br />
<strong>die</strong> zusammen mit Ihnen das Praktikum<br />
absolvieren „Durch <strong>die</strong> konstruktive<br />
Kritik der Mitstudenten erhielten wir <strong>die</strong><br />
einmalige Chance, Rückmeldungen zu<br />
bekommen und uns zu verbessern bzw<br />
positive Eigenschaften zu verstärken und<br />
beizubehalten Durch das Beobachten anderer<br />
Studenten beim Unterrichten konnten<br />
wir verschiedene Unterrichtsformen<br />
miterleben und einiges dazulernen und<br />
sicherlich manches auch übernehmen“,<br />
so eine Ihrer Kommilitoninnen, <strong>die</strong> das<br />
Intensivpraktikum absolviert hat<br />
Diese „Peer-Beratung“ kann helfen, über<br />
mögliche Schwierigkeiten anders zu sprechen<br />
als mit der Praktikumslehrkraft Da<br />
sich Ihre Kommilitonen in einer ähnlichen<br />
Situation befinden, wenn Sie vor<br />
der Klasse stehen (Status des Anfängers,<br />
Unsicherheit bei unvorhergesehenen Ereignissen<br />
etc), kann das Peer-Feedback<br />
sehr hilfreich sein, auch, um Ratschläge<br />
zu erhalten, wie sich Ihre Kommilitonen<br />
in einer ähnlichen Situation verhalten haben<br />
Das Feedback sollte sich daher nicht<br />
nur auf <strong>die</strong> inhaltlichen Qualitätsmerkmale<br />
des Unterrichts beschränken; im<br />
Mittelpunkt sollte vielmehr das Auftreten<br />
vor der Klasse und der Umgang mit ihr<br />
stehen<br />
Ein sachlich fun<strong>die</strong>rtes und zugleich persönlich<br />
auf<strong>richtige</strong>s Feedback ist nicht<br />
„Durch <strong>die</strong> konstruktive Kritik der Mitstudenten erhielten<br />
wir <strong>die</strong> einmalige Chance (...) uns zu verbessern bzw. positive<br />
Eigenschaften zu verstärken und beizubehalten."<br />
immer einfach Damit <strong>die</strong>ses Feedback<br />
strukturiert und differenziert ausfällt, bekommen<br />
Stu<strong>die</strong>rende im Rahmen eines<br />
Einführungstags ins Praktikum einen Leitfaden<br />
zur Unterrichtsbeobachtung an <strong>die</strong><br />
Hand Außerdem <strong>werden</strong> Sie angeleitet,<br />
ein konstruktives, strukturiertes Feedback<br />
abzugeben Es <strong>werden</strong> Kriterien<br />
erörtert, auf <strong>die</strong> <strong>die</strong> Praktikanten achten<br />
müssen, damit das Feedback ihren Kommilitonen<br />
gegenüber differenziert und<br />
detailliert ausfallen kann Das Erlernen<br />
<strong>die</strong>ser Kompetenz ist zudem ein wesentlicher<br />
Bestandteil des Begleittutoriums<br />
„Allgemeine Pädagogik“ im Rahmen des<br />
Erziehungswissenschaftlichen Studiums<br />
und des MZL-Orientierungsmoduls (siehe<br />
Seite 8)<br />
Die Portfolioarbeit kann Sie darin unterstützen,<br />
Ihr erworbenes Fachwissen mit<br />
dem Berufsfeld Schule in Beziehung zu<br />
setzen und dabei Ihren Lern- und Entwicklungs-<br />
und somit Ihren Professionalisierungsprozess<br />
nachzuvollziehen Legen<br />
Sie ein Portfolio noch vor Stu<strong>die</strong>nbeginn<br />
an, sobald Sie sich mit der Frage der Stu<strong>die</strong>n-<br />
und Berufswahl beschäftigen und<br />
führen Sie es während des Studiums hindurch<br />
weiter<br />
Was versteht man nun unter einem Portfolio?<br />
Ein Portfolioeintrag dokumentiert <strong>die</strong><br />
Anwendung von theoretischen Erkenntnissen<br />
in der Praxis und <strong>die</strong> Reflexion<br />
über Erfolge, Misserfolge, neue Erkennt-<br />
Das Portfolio <strong>die</strong>nt dazu,<br />
• Produkte und Leistungsbelege zu sammeln<br />
und zu ordnen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lernbiographie<br />
des Stu<strong>die</strong>renden kennzeichnen,<br />
• <strong>die</strong> Entwicklung hinsichtlich berufsrelevanter<br />
Kompetenzen sichtbar zu<br />
machen,<br />
• Lernerfahrungen in Praktika systematisch<br />
zu erfassen und zu dokumentieren<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
nisse und Zielsetzungen <strong>für</strong> künftige Unterrichtseinheiten<br />
Darüber hinaus sollte<br />
ein Portfolio auch <strong>die</strong> Entwicklung persönlicher<br />
Kompetenzen dokumentieren<br />
Das Portfolio soll Ihnen bei der Reflexion<br />
der eigenen Persönlichkeit, der Stu<strong>die</strong>n-<br />
und Berufswahlmotivation, der Lernerfahrungen<br />
und des Entwicklungsfortschritts<br />
im Hinblick auf berufsrelevante Kompetenzen<br />
helfen Daher kann sich ein Portfolio<br />
wie ein roter Faden durch Ihr Studium<br />
ziehen Es dokumentiert Ihre Erfahrungen<br />
im Studium, <strong>die</strong> Sie in Hinblick auf <strong>die</strong><br />
Entwicklung Ihrer <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />
besonders prägen Es beinhaltet <strong>die</strong> Darstellung<br />
und Einschätzung von Kompetenzen<br />
und verweist zugleich stets darauf,<br />
wie <strong>die</strong> eigenen Kompetenzen weiterentwickelt<br />
<strong>werden</strong> können<br />
Portfolioarbeit besteht aus mehreren<br />
Schritten: Definition des Kontextes, Sammeln<br />
von Dokumenten (Lernprozessbeschreibungen<br />
und Lernprodukte), Auswählen<br />
<strong>die</strong>ser Dokumente <strong>für</strong> das Portfolio,<br />
Reflexion (als Kernelement der Portfolioarbeit)<br />
und Portfolioberatung, Ausrichtung<br />
auf neue Entwicklungsziele, Präsentation<br />
des jeweiligen Erarbeitungsstandes bei<br />
der persönlichen Beratung<br />
Beispiel<br />
Amelie L stu<strong>die</strong>rt im dritten Semester Deutsch<br />
und Englisch <strong>für</strong> das Lehramt an Gymnasien<br />
Sie befindet sich derzeit im pädagogisch didak-<br />
tischen Schulpraktikum Sie hat mit ihrer Prak-<br />
tikumslehrerin abgesprochen, in einer fünften<br />
Klasse im Fach Deutsch <strong>die</strong> Einführung des Ak-<br />
kusativs zu übernehmen Bei der Vorbereitung<br />
auf <strong>die</strong>se Stunde sind <strong>für</strong> sie ein Linguistik- und<br />
ein Fachdidaktikseminar, <strong>die</strong> sie bereits besucht<br />
hat, hilfreich Außerdem nützt ihr ein Seminar<br />
zum Themenbereich „Lernen“, an dem sie im<br />
Rahmen des Erziehungswissenschaftlichen Stu-<br />
diums teilgenommen hat Nachdem Amelie <strong>die</strong><br />
Stunde gehalten hatte, notiert sie den Ablauf<br />
und hält ihre Eindrücke fest, gibt sich selbst<br />
ein kritisches Feedback In ihr Portfolio nimmt<br />
Amelie <strong>die</strong> Unterrichtsplanung und einen Kom-<br />
mentar darüber auf, wie sie auf Grundlage ih-<br />
res Fachwissens, ihres didaktischen Wissens<br />
und ihres Wissens über das Lernen <strong>die</strong>ses Un-<br />
terrichtskonzept erstellt hat Sie setzt sich kri-<br />
tisch mit der Durchführung auseinander und<br />
reflektiert, was sie künftig ändern würde. Sie<br />
hält fest, wo es Verständnisprobleme gab, ob<br />
<strong>die</strong> Arbeitsaufträge gut verstanden wurden, in-<br />
wieweit Disziplinschwierigkeiten auftraten und<br />
wie sie damit umging Außerdem fügt sie das<br />
Feedback ihrer Praktikumslehrerin und eines<br />
Kommilitonen bei<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
21<br />
Kasten 16
22<br />
Tipp<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Führen Sie im Rahmen Ihres Portfolios ein<br />
Unterrichtstagebuch Ihre Unterrichtsaktivitä-<br />
ten halten Sie darin von der Planung über <strong>die</strong><br />
Durchführung bis zur Reflexion der schuli-<br />
schen Arbeit fest Dazu gehören organisatori-<br />
sche Angaben über Schule, Klasse, Fach, das<br />
Thema der Unterrichtseinheit, <strong>die</strong> Ziele des<br />
Unterrichts, <strong>die</strong> verwendete Literatur und den<br />
geplante Stundenverlauf Besonders sinnvoll<br />
ist eine schriftliche Reflexion, <strong>die</strong> konstruktive<br />
und weiterführende Details aus den Beobach-<br />
tungen der Praktikumslehrkraft und anwesen-<br />
der Praktikanten oder Tutoren enthält Ebenso<br />
wichtig ist es aber auch, eigene Erfahrungen,<br />
Erlebnisse und Erkenntnisse festzuhalten Diese<br />
vertiefte Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />
Unterricht führt zu einer intensiven kritischen<br />
Selbstreflexion und stößt weiteres Lernen an.<br />
Kasten 17<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
So können Sie konkret vorgehen:<br />
Sammeln und Ordnen Sammeln Sie zunächst Materialien, <strong>die</strong><br />
Sie im Laufe Ihres Studiums erwerben<br />
Das können Mitschriften, Skripte,<br />
Texte, Literaturangaben, Referate, Seminararbeiten<br />
und <strong>die</strong> dazugehörige<br />
Vorbereitung, Notizen, Beobachtungen<br />
etc sein Ordnen Sie <strong>die</strong>se Materialien<br />
nach bestimmten Kriterien, so dass Sie<br />
sie schnell wieder finden können. Diese<br />
Sammlung kann physisch in Ordnern<br />
vorliegen, aber durchaus digital unterstützt<br />
sein, indem Sie sich Links zu ausgewählten<br />
Publikationen setzen und/<br />
oder eine digitale Dokumentensammlung<br />
anlegen Darüber hinaus sollten<br />
Sie ein Unterrichtstagebuch anlegen,<br />
das von der Unterrichtsplanung, der<br />
Erstellung von Unterrichtsmaterialien<br />
bis hin zur Durchführung Ihre kritischen<br />
Anmerkungen zu den genannten<br />
Punkten enthält und in das Sie durchaus<br />
auch Fotographien oder Aufzeichnungen<br />
aufnehmen können<br />
Analysieren und Auswählen Eine gut organisierte Sammlung Ihrer<br />
Stu<strong>die</strong>nmaterialien <strong>die</strong>nt nicht zuletzt<br />
der Vorbereitung auf das Staatsexamen<br />
Bis dahin <strong>die</strong>nt Sie Ihnen als Fundus <strong>für</strong><br />
alle Materialien, <strong>die</strong> Sie in Ihr Portfolio<br />
übernehmen möchten Sie müssen also<br />
<strong>die</strong> Materialien daraufhin analysieren<br />
und auswählen, inwieweit sie sich <strong>für</strong><br />
das Aufzeigen einer Entwicklung Ihrer<br />
Professionalität eignen<br />
Kommentieren und Reflektieren Nun können Sie Ihre Auswahl kommentieren<br />
und kritisch beleuchten<br />
Handelt es sich beispielsweise um eine<br />
Unterrichtseinheit, sollten Sie über <strong>die</strong><br />
gelungenen Teile durchaus auch <strong>die</strong><br />
Punkte anführen, <strong>die</strong> Sie beim nächsten<br />
Mal anders machen würden und<br />
wesentliche Lernschritte festhalten<br />
Eine ausführliche Anleitung zur Erstellung eines Portfolios erhalten Sie im MZL-Orientierungsmodul<br />
(siehe Seite 8)<br />
Online-Eignungsberatung des MZL:<br />
Lehramtsstudium <strong>–</strong> das Richtige <strong>für</strong> mich?<br />
Steigende Herausforderungen des <strong>Lehrer</strong>berufes,<br />
unrealistische Vorstellungen<br />
der Lehramtsstu<strong>die</strong>renden über <strong>die</strong> Anforderungen<br />
des angestrebten Berufes,<br />
alarmierende Ergebnisse der <strong>Lehrer</strong>belastungsforschung:<br />
Eine gründliche und<br />
selbstkritische Überprüfung der Entscheidung<br />
<strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf ist dringend<br />
erforderlich und sollte auf möglichst<br />
realistischen Vorstellungen und Einschätzungen<br />
über <strong>die</strong> vielfältigen Herausforderungen<br />
im Schul- und Unterrichtsalltag<br />
gründen Mit der Entwicklung des multimedialen<br />
und interaktiven Online-Beratungsangebotes<br />
„Lehramtsstudium <strong>–</strong> das<br />
Richtige <strong>für</strong> mich?“ unterstützt das MZL<br />
<strong>die</strong> intensive und kritische Selbstreflexion<br />
von jungen Menschen, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong><br />
ein Lehramtsstudium interessieren oder<br />
<strong>die</strong> bereits ein solches Studium aufgenommen<br />
haben Das Beratungsangebot<br />
soll durch anschauliche und berufsfeldbezogene<br />
Impulse zur realitätsnahen und<br />
nachhaltigen Eignungsabklärung anregen¹<br />
• Durch den Einsatz von Videoclips <strong>werden</strong><br />
ausgewählte zentrale Anforderungen<br />
des <strong>Lehrer</strong>berufs veranschaulicht<br />
• Die Kooperation mit <strong>Lehrer</strong>innen und<br />
<strong>Lehrer</strong>n verschiedener Schularten bei<br />
der Gestaltung und Produktion der<br />
Szenen ermöglicht ein hohes Maß an<br />
Authentizität<br />
• Die Darstellung und Kommentierung<br />
tat sächlich erlebter Situationen bieten<br />
realitätsnahe Einblicke in herausfordernde<br />
Ereignisse des <strong>Lehrer</strong>alltags<br />
• Durch <strong>die</strong> Bearbeitung szenenerschließender<br />
Statements und Kommentare<br />
wird <strong>die</strong> selbstkritische Auseinandersetzung<br />
der Lehramtsaspiranten mit<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
den dargestellten Herausforderungen<br />
intensiviert<br />
• Ein moderat standardisiertes Feedback<br />
auf <strong>die</strong> Bearbeitung regt zur Reflexion<br />
über <strong>die</strong> persönlichen Vorstellungen<br />
und Fähigkeiten an<br />
• Motive und Neigungen können kritisch<br />
hinterfragt sowie einem Realitätsabgleich<br />
unterzogen <strong>werden</strong><br />
Um ein möglichst umfassendes Bild des<br />
facettenreichen Tätigkeitsfeldes von <strong>Lehrer</strong>innen<br />
und <strong>Lehrer</strong>n zu geben, <strong>werden</strong><br />
neben Szenen aus dem Unterricht unter<br />
anderem auch Herausforderungen der Elternarbeit,<br />
Situationen aus dem <strong>Lehrer</strong>zimmer<br />
und aus der Arbeit am heimischen<br />
Schreibtisch sowie das Konfliktpotential<br />
in der Zusammenarbeit mit Kollegen<br />
und der Schulleitung aufgegriffen Neben<br />
lehramtsübergreifenden Informationen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> verschiedenen Schularten <strong>werden</strong> auch<br />
regionale Kontexte berücksichtigt<br />
Stu<strong>die</strong>ninteressierte können <strong>die</strong> individuellen<br />
Testergebnisse <strong>–</strong> in Form ihrer szenenbezogenen<br />
Statements und persönlichen<br />
Entwicklungsaufgaben <strong>–</strong> auch den<br />
Stu<strong>die</strong>nberatungen an Universitäten oder<br />
auch bei der Beratung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> örtlichen<br />
Niederlassungen der Bundesagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit <strong>für</strong> Stu<strong>die</strong>ninteressierte anbieten,<br />
vorlegen So erweitert sich <strong>die</strong> Grundlage<br />
<strong>für</strong> eine noch gezieltere und intensivere<br />
Beratung Und schließlich dürften <strong>die</strong><br />
Szenen und Kommentare, <strong>die</strong> ebenso in<br />
lehramtsbezogenen Lehrveranstaltungen<br />
eingesetzt <strong>werden</strong> können, auch während<br />
des Studiums hinreichend Anlass bieten,<br />
<strong>die</strong> eigene Entwicklung im Studium zu<br />
reflektieren.<br />
¹ Das Projekt hat im September 2011 begonnen; geplant<br />
ist, im Sommer 2014 online zu gehen<br />
Drittmittelgeber: Bayerisches Staatsminis-<br />
terium <strong>für</strong> Unterricht und Kultus; Bayerisches<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst; ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bu-<br />
cerius<br />
Weitere Kooperationspartner: Agentur <strong>für</strong> Ar-<br />
beit München (Regionalstelle der Bundesagen-<br />
tur <strong>für</strong> Arbeit); Institut <strong>für</strong> Informatik, LFE Me-<br />
<strong>die</strong>ninformatik (LMU); <strong>Lehrer</strong>innen und <strong>Lehrer</strong><br />
der Schulen: Aventinus-Gymnasium, Burghau-<br />
sen • Grundschule an der Berner Straße, Mün-<br />
chen • Grundschule an der Markgrafenstraße,<br />
München • Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-<br />
Straße, München • Realschule Obertraubling •<br />
Werner-von-Siemens-Gymnasium, München;<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Grundschulpädagogik und -didak-<br />
tik (LMU); Macromedia Hochschule <strong>für</strong> Me<strong>die</strong>n<br />
und Kommunikation; Royalfilmmakers; Unter-<br />
richtsmitschau (LMU)<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
Kasten 18<br />
23
24<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Fächerübergreifende qualifizierende Angebote<br />
UNI-Klassen können im Rahmen der Praktika,<br />
der vertiefenden Praktikumsangebote und von<br />
Seminaren genutzt <strong>werden</strong> Sie haben damit<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, sich selbst aus Schüler- aber<br />
auch aus <strong>Lehrer</strong>perspektive zu beobachten<br />
und Ihr Auftreten zu reflektieren und anhand<br />
bestimmter Kriterien mit dem pädagogischen<br />
Wirken anderer Personen zu vergleichen Das<br />
bietet den Vorteil, dass Sie sich anders als im<br />
Praktikum nicht nur in der Unterrichtssituation<br />
erleben können, sondern sich aus einer Art Au-<br />
ßenperspektive in pädagogischen Handlungssi-<br />
tuationen sehen können<br />
Kasten 19<br />
Die LMU verfügt über vier UNI-Klassen<br />
• Grundschule an der Haimhauserstraße:<br />
Einen Eindruck von <strong>die</strong>sem Klassenzimmer<br />
können Sie unter wwwedulmude/uni-klas-<br />
sen/uni-klassen/indexhtml gewinnen<br />
• Schule an der Simmernstraße: Da es sich<br />
hier um eine Grund- und Mittelschule han-<br />
delt, sind auch Projekte mit höheren Klas-<br />
senstufen möglich<br />
• Grundschule an der Burmesterstraße: Die-<br />
se Grundschule bietet sich <strong>für</strong> eine Beschäf-<br />
tigung mit den Themen Jahrgangsmischung,<br />
Inklusion und Ganztagsbetreuung an<br />
• Grundschule an der Tumblingerstraße: Als<br />
Schule mit einem Ganztagszug findet hier<br />
schwerpunktmäßig eine Auseinandersetzung<br />
mit <strong>die</strong>ser pädagogischen Herausforderung<br />
statt<br />
Kasten 20<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
UNI-Klassen: <strong>die</strong> Video-Labors der LMU an Schulen<br />
UNI-Klassen sind ein Projekt zwischen<br />
der Landeshauptstadt München (Referat<br />
<strong>für</strong> Bildung und Sport) und der LMU Das<br />
Projekt wird darüber hinaus vom Bayerischen<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht<br />
und Kultus unterstützt sowie von verschiedenen<br />
Part nern aus der Wirtschaft<br />
(siehe auch: wwwedulmude/uni-klassen/partner/indexhtml)<br />
Diese speziell<br />
ausgestatteten Klassenräume an vier<br />
Münchner Schulen <strong>werden</strong> im Rahmen<br />
von Seminaren genutzt, insbesondere im<br />
Bereich der Grundschuldidaktik und der<br />
Fachdidaktiken Als Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
können Sie dort Unterricht entwickeln,<br />
erproben und evaluieren („Unterricht<br />
e 3 “) Bei der Einrichtung der Klassenräu-<br />
me wurde auf größtmögliche Flexibilität<br />
in Bezug auf Tische, Stühle, Materialien<br />
und technische Ausstattung geachtet, so<br />
dass unterschiedliche Unterrichtsformen<br />
und -methoden mit verschiedenen Jahrgangsstufen<br />
erprobt <strong>werden</strong> können Insbesondere<br />
sind <strong>die</strong> Klassenräume mit einem<br />
ferngesteuerten Kamerasystem und<br />
modernster Aufnahmetechnik ausgestattet<br />
So kann das Unterrichtsgeschehen<br />
aufgezeichnet und in einen Nebenraum<br />
übertragen <strong>werden</strong> Andere Stu<strong>die</strong>rende,<br />
aber auch Lehrkräfte und Unterrichtsforscher<br />
können somit als Beobachter live<br />
am Unterricht teilhaben, ohne ihn zu stören<br />
Darüber hinaus kann der Unterrichtende<br />
sich selbst mithilfe der Aufzeichnungen<br />
in seinem Wirken als Lehrkraft<br />
erleben Der beobachtete Unterricht wird<br />
anschließend im Seminar theoriebasiert<br />
diskutiert Im Lehramtsstudium müssen<br />
Fachwissenschaften, Erziehungswissenschaften<br />
und Fachdidaktiken aufeinander<br />
bezogen <strong>werden</strong> Im Studium sollen Sie<br />
lernen, sich mit den Anforderungen des<br />
Berufsfelds kritisch und reflexiv auseinanderzusetzen<br />
Von zentraler Bedeutung<br />
ist hierbei, fachlich und pädagogisch<br />
• Was will ich im Unterricht erreichen<br />
<strong>–</strong> wie erreiche ich <strong>die</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler?<br />
• Wie komme ich dorthin?<br />
• Wie wirke ich dabei?<br />
• Was bewirkt das bei mir?<br />
tragfähige Antworten auf Kernfragen des<br />
Unterrichtens zu finden: Die den UNI-<br />
„Wie bin ich im Unterricht rübergekommen?“<br />
Darauf kann der Unterricht in der UNI-KLASSE Antworten geben.<br />
Klassen zugrunde liegende Konzeption<br />
„Unterricht e³“ konzentriert sich auf zentrale<br />
Fragen, indem sie Ihnen bereits in<br />
einem frühen Stadium Ihres Studiums <strong>die</strong><br />
Möglichkeit eröffnet, Unterricht theoriebasiert<br />
zu entwickeln, praktische Erfahrungen<br />
zu sammeln und <strong>die</strong>se zu nutzen,<br />
um Theorien zu überdenken Ein weiterer<br />
Mehrwert liegt darin, dass Sie in den<br />
UNI-Klassen <strong>die</strong> Gelegenheit haben, Ihr<br />
eigenes <strong>Lehrer</strong>handeln zu reflektieren<br />
und weiterzuentwickeln Besonders interessant<br />
sind dabei <strong>die</strong> Aufnahmen aus<br />
verschiedenen Kameraperspektiven Diese<br />
erlauben es, Vorgänge festzuhalten,<br />
<strong>die</strong> aus der eingeschränkten Perspektive<br />
der Lehrkraft oder einer einzelnen Kamera<br />
verloren gehen würden Das bietet den<br />
Vorteil, dass Sie sich anders als im Praktikum<br />
nicht nur in der Unterrichtssituation<br />
erleben, sondern anschließend Ihr<br />
Unterrichtshandeln aus einer Außenperspektive<br />
betrachten können „Wie bin ich<br />
im Unterricht rübergekommen?“ ist eine<br />
häufig gestellte Frage der Stu<strong>die</strong>renden<br />
im Anschluss an ihren Unterricht in der<br />
UNI-Klasse, <strong>die</strong> in der Ausbildung bisher<br />
nicht ausreichend berücksichtigt <strong>werden</strong><br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
konnte. Die Phasen der Reflexion und des<br />
Feedbacks über <strong>die</strong> Unterrichtsbeobachtung<br />
<strong>werden</strong> von Stu<strong>die</strong>renden als sehr<br />
gewinnbringend eingeschätzt Weitere<br />
Informationen finden Sie unter wwwedu<br />
lmude/uni-klassen/uni-klassen/index<br />
html<br />
O-Ton<br />
„Das Gesamtkonzept der UNI-Klasse ist meiner<br />
Meinung nach sehr gut und erreicht genau sei-<br />
ne Zielsetzung: nämlich, den Praxisbezug im<br />
Stu dium zu erhöhen und gleichzeitig den Stu-<br />
denten und Studentinnen <strong>die</strong> Möglichkeit einer<br />
differenzierten Selbstbeobachtung und der da-<br />
mit einhergehenden Fähigkeit zur Selbstkritik<br />
und stetigen Veränderung der eigenen Persön-<br />
lichkeit zu geben“ (Jana M-S, Studentin im 5<br />
Semester)<br />
„Insgesamt nahm ich aus der Reflexion des Se-<br />
minars jedoch mit, dass ich wesentlich weicher<br />
und liebevoller mit den Kindern umgehen muss<br />
und mich um eine offenere und entspanntere<br />
Haltung (Körperhaltung, Tonlage, Anspruchsni-<br />
veau…) bemühen muss, um eine gute <strong>Lehrer</strong>in<br />
zu <strong>werden</strong> Ich habe sehr stark daran gezweifelt,<br />
ob der Beruf des <strong>Lehrer</strong>s der <strong>richtige</strong> <strong>für</strong> mich<br />
ist, wenn meine Selbstwahrnehmung so stark<br />
von der Außenwahrnehmung abweicht Selbst-<br />
reflexion ist schließlich eines der wichtigsten<br />
Werkzeuge des allein und eigenverantwortlich<br />
arbeitenden <strong>Lehrer</strong>s“ (Kathrin Z, Studentin im<br />
5 Semester)<br />
„(…) Es geht darum, mal einen anderen Unter-<br />
richt ausprobieren zu können, zu experimentie-<br />
ren und zu träumen, vielleicht wird so <strong>die</strong> Schu-<br />
le der Zukunft aussehen“ (Eva R, Studentin im<br />
3 Semester)<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
25<br />
Kasten 21
26<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
LehramtPRO <strong>–</strong><br />
das Professionalisierungsprogramm des MZL<br />
KlasseTeam<br />
In <strong>die</strong>sem viertägigen Trainingsseminar sollen<br />
zukünftige Lehrkräfte befähigt <strong>werden</strong>, auch<br />
herausfordernden Situationen und schwierigen<br />
Schülern mit einer positiven Haltung und ge-<br />
eigneten pädagogischen Mitteln begegnen zu<br />
können Die Teilnehmenden stellen sich ihren<br />
persönlichen KlasseTeam-Werkzeugkoffer zu-<br />
sammen: Handwerkszeug, um künftige Prob-<br />
lemsituationen mit Sicherheit und Gelassenheit<br />
zu meistern<br />
Anhand von typischen Szenen aus dem Schul-<br />
alltag <strong>werden</strong> praxiserprobte Methoden in Live-<br />
Demonstrationen vorgestellt und im geschütz-<br />
ten Rahmen (Kleingruppen) mit individueller,<br />
ressourcenorientierter Unterstützung eingeübt<br />
Trainingsschwerpunkte:<br />
• Eine positive, wohlwollende Haltung gegen-<br />
über Schülern, Eltern, Kollegen und sich<br />
selbst einnehmen<br />
• Unterrichtsstörungen einfühlsam vorbeugen<br />
bzw professionell begegnen<br />
• Schüler/innen in ihrer Konfliktlösekompetenz<br />
stärken, Mobbing vorbeugen<br />
• Gespräche mit „schwierigen“ Schülern und<br />
„schwierigen“ Eltern konstruktiv führen<br />
Durch <strong>die</strong> systematische Erweiterung der Hand-<br />
lungskompetenzen sowie den Fokus auf <strong>die</strong><br />
Selbstregulationsstrategien der Lehrkräfte bietet<br />
KlasseTeam eine wirksame Burnout-Prophylaxe<br />
Kasten 22<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Lehramt PRO bietet interessierten und<br />
engagierten Lehramtsstu<strong>die</strong>renden <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, über das universitäre Stu<strong>die</strong>nangebot<br />
hinaus attraktive Angebote zur<br />
Entwicklung ihrer <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />
wahrzunehmen, <strong>die</strong> im regulären Studi-<br />
enangebot nicht intensiv genug behandelt<br />
<strong>werden</strong> können<br />
Wissen kann erst durch <strong>die</strong> Vernetzung verschiedener<br />
Inhalte und <strong>die</strong> Integration in<br />
eigene Erfahrungen wirklich angewendet<br />
<strong>werden</strong> LehramtPRO verfolgt daher das<br />
Ziel, curriculare Inhalte der von den Fakultäten<br />
getragenen <strong>Lehrer</strong>bildung durch<br />
integrierende praktische Seminare breit<br />
zu vernetzen und durch neue Impulse zu<br />
ergänzen Im <strong>Zentrum</strong> stehen dabei <strong>die</strong><br />
kompakte und berufsfeldorientierte Wis-<br />
sensvermittlung sowie <strong>die</strong> Übung spezifischer<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten <strong>für</strong> den<br />
<strong>Lehrer</strong>beruf<br />
Somit erlangen Sie lehramtsbezogene<br />
Schlüsselqualifikationen, <strong>die</strong> nicht nur zur<br />
Entwicklung Ihrer individuellen <strong>Lehrer</strong>-<br />
Mit LehramtPRO begleitet Sie das MZL mit berufs-<br />
feldorientierter Wissensvermittlung während des<br />
Studiums auf Ihrem Weg in den <strong>Lehrer</strong>beruf.<br />
persönlichkeit einen wertvollen Beitrag<br />
leisten, sondern Sie ebenfalls zu Ihrer<br />
fun<strong>die</strong>rten Selbsteinschätzung befähigen<br />
Ein wesentlicher Aspekt des Programms<br />
ist es, <strong>die</strong> vielschichtigen Anforderungen<br />
und Belastungen im <strong>Lehrer</strong>beruf darzustellen<br />
und damit Anlässe zu schaffen,<br />
<strong>die</strong> einen Selbstreflexionsprozess unterstützen<br />
und zur Selbsteinschätzung der<br />
individuellen Neigungen und Kompetenzen<br />
führen Auf <strong>die</strong>ser Grundlage können<br />
Sie gezielt an Ihren Stärken und Schwä-<br />
chen arbeiten Durch <strong>die</strong> angebotenen<br />
Trainingsmaßnahmen können Potentiale<br />
somit bestmöglich und individuell gefördert<br />
<strong>werden</strong><br />
LehramtPRO bietet in jedem Semester<br />
turnusmäßig einen Themenschwerpunkt<br />
wie beispielsweise:<br />
• „Vor der Klasse mit Methode“, z B<br />
„Sicher auftreten im Klassenzimmer“<br />
• „Gesund in den <strong>Lehrer</strong>beruf“, z B<br />
„Stimmbildung“, „Stressprävention“<br />
• „Lehramt stu<strong>die</strong>ren“, z B „Prüfungen<br />
erfolgreich vorbereiten“<br />
• „Berufliche Perspektiven“, z. B. „Einblicke,<br />
Perspektiven und Alternativen<br />
zum <strong>Lehrer</strong>beruf“<br />
Über <strong>die</strong> Kurse des Semesterschwerpunkts<br />
hinaus <strong>werden</strong> zusätzlich Workshops<br />
angeboten, <strong>die</strong> von grundlegender<br />
Relevanz sind:<br />
• „Schüler und Eltern“ z B Elternarbeit,<br />
Diversity Management<br />
• „Eignungsreflexion“ z. B. „<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong>?“,<br />
„Von der Universität in <strong>die</strong> Realität“<br />
• Veranstaltungen zum Vorbereitungs<strong>die</strong>nst:<br />
Die MZL-Woche des Referendariats<br />
wird einmal im Jahr angeboten,<br />
differenziert <strong>für</strong> jedes an der LMU<br />
stu<strong>die</strong>rbare Lehramt<br />
Mit Ihrer Teilnahme an verschiedenen<br />
Seminaren weisen Sie nicht nur besonderes<br />
Engagement, sondern auch geschulte<br />
soziale und kommunikative Schlüsselqualifikationen<br />
nach. Daher bietet das MZL<br />
mehrere Zertifikate an, mit denen Ihnen<br />
eine intensive Vorbereitung auf Referendariat<br />
und <strong>Lehrer</strong>beruf bescheinigt wird<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Das Zertifikat „LehramtPRO LMU <strong>–</strong> <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />
individuell entwickeln“<br />
wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> erfolgreiche Teilnahme an einer<br />
bestimmten Anzahl von LehramtPRO-<br />
Workshops vergeben Dabei ist mindestens<br />
ein Angebot zur Eignungsreflexion<br />
wahrzunehmen<br />
Im Rahmen des Professionalisierungsprogramms<br />
<strong>werden</strong> zwei Blockseminare <strong>–</strong><br />
KlasseTeam und Münchner <strong>Lehrer</strong>training<br />
<strong>–</strong> von je 4 bis 5 Tagen angeboten Für <strong>die</strong><br />
Teilnahme an den Blockseminaren erhalten<br />
Sie jeweils ein gesondertes Zertifikat:<br />
• Wer seine emotionale Intelligenz <strong>für</strong><br />
den Schulalltag stärken möchte, kann<br />
das Zertifikat KlasseTeam LMU erwerben<br />
Um herausfordernden Situationen<br />
und schwierigen Schülern mit einer<br />
positiven Haltung und geeigneten<br />
pädagogischen Mitteln zu begegnen,<br />
stellen sich zukünftige Lehrkräfte an<br />
vier intensiven Trainingstagen ihren<br />
persönlichen KlasseTeam-Werkzeugkoffer<br />
zusammen (siehe Kasten 22)<br />
• Eine gezielte Vorbereitung auf <strong>die</strong><br />
beruflichen Belastungen des Referendariats<br />
bietet das Münchner <strong>Lehrer</strong>training<br />
An vier bis fünf Tagen beschäftigen<br />
sich <strong>die</strong> Teilnehmer mit den<br />
Möglichkeiten zur Vorbeugung von<br />
und zum Umgang mit Disziplinschwierigkeiten,<br />
mit der Gestaltung von Schüler-<br />
und Elterngesprächen und mit den<br />
eigenen Vorstellungen vom <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
(siehe Kasten 23)<br />
Mit LehramtPRO begleitet Sie das MZL mit<br />
berufsfeldorientierter Wissensvermittlung<br />
während des Studiums auf Ihrem Weg in<br />
den <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
<strong>Münchener</strong> <strong>Lehrer</strong>training<br />
Das fünftägige Trainingsseminar richtet sich an<br />
Lehramtsstu<strong>die</strong>rende, <strong>die</strong> am Ende ihres Studi-<br />
ums stehen Die beiden Trainer sind erfahrene<br />
Lehrkräfte, <strong>die</strong> direkt aus der Schulpraxis kom-<br />
men Ziel des Seminars ist eine gezielte Vor-<br />
bereitung auf <strong>die</strong> beruflichen Belastungen des<br />
Referendariats, insbesondere im Hinblick auf<br />
Disziplinschwierigkeiten Anhand von Rollen-<br />
spielen mit Videofeedback <strong>werden</strong> problema-<br />
tische Unterrichts- und Gesprächssituationen<br />
dargestellt und verschiedene Lösungswege er-<br />
probt<br />
Schwerpunkte sind hierbei Formen der Zu-<br />
rechtweisung bei Unterrichtsstörungen sowie<br />
Möglichkeiten der Unterrichtsplanung, um Dis-<br />
ziplinschwierigkeiten vorzubeugen Außerdem<br />
<strong>werden</strong> Gespräche mit Eltern und auffälligen<br />
Schülern eingeübt Weitere Themen sind <strong>die</strong><br />
Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstel-<br />
lungen vom <strong>Lehrer</strong>beruf und mit der Vereinbar-<br />
keit von Beruf und Privatleben<br />
Die kompakte Form ermöglicht einen intensiven<br />
Austausch der Stu<strong>die</strong>renden untereinander und<br />
mit den beiden Trainern Befragungen haben<br />
gezeigt, dass <strong>die</strong> ehemaligen Teilnehmer auch<br />
noch vier bis sechs Jahre später von <strong>die</strong>sem<br />
Trainingsseminar profitierten und dass sie das<br />
dort Gelernte im Berufsfeld anwenden<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
27<br />
Kasten 23
28<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
MZL <strong>–</strong> individuell<br />
Beispiel<br />
Nachdem Lena M das Abitur hinter sich hat-<br />
te, beschäftigte sie sich intensiv mit der Studi-<br />
en- und Berufswahl Sie dachte unter anderem<br />
daran, <strong>Lehrer</strong>in zu <strong>werden</strong>, war sich aber unsi-<br />
cher, ob <strong>die</strong>ser Beruf <strong>für</strong> sie das Richtige ist Mit<br />
<strong>die</strong>ser Frage kam sie zum MZL und wir haben<br />
ihr empfohlen, sich einerseits mit der Stu<strong>die</strong>n-<br />
frage auseinanderzusetzen und andererseits<br />
zu versuchen, das Berufsfeld Schule immer<br />
besser kennenzulernen Auf <strong>die</strong>se Weise kann<br />
Lena <strong>für</strong> sich klären, ob ihre Vorstellungen von<br />
dem <strong>Lehrer</strong>beruf mit der Realität übereinstim-<br />
men und ob und welche Stärken sie <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Beruf mitbringt Sie erweitert damit <strong>die</strong> Grund-<br />
lage <strong>für</strong> ihre Entscheidung und läuft nicht Ge-<br />
fahr, sich ohne ein umfassendes Bild <strong>für</strong> oder<br />
gegen <strong>die</strong>sen Beruf zu entscheiden Wir haben<br />
ihr daher geraten, zunächst einmal das MZL-<br />
Orientierungsmodul und das Seminar „<strong>Lehrer</strong><br />
<strong>werden</strong>“ zu besuchen Außerdem haben wir<br />
sie darauf hingewiesen, das Betriebspraktikum<br />
dazu zu nutzen, berufliche Alternativen auszulo-<br />
ten Mit den Erkenntnissen und dem Feedback<br />
der Dozenten haben wir Lena gebeten, noch<br />
einmal in <strong>die</strong> Beratung zu kommen, um einen<br />
weiteren Entwicklungsplan auszuarbeiten Lena<br />
hat mittlerweile erste Erfahrungen gemacht<br />
Diese Erkenntnisse haben sie bisher in ihrem<br />
Berufswunsch bestärkt Dennoch haben wir ihr<br />
empfohlen, sich weiterhin mit <strong>die</strong>ser Frage aus-<br />
einanderzusetzen, weitere Angebote zu nutzen<br />
und sich einen möglichst intensiven Einblick in<br />
den Schulalltag zu verschaffen<br />
Kasten 24<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Das Team des MZL berät Sie persönlich<br />
zu Fragen der Stu<strong>die</strong>n- und Berufswahl<br />
Damit steht Ihnen eine zentrale Anlaufstelle<br />
<strong>für</strong> eine fokussierte und professionelle<br />
Stu<strong>die</strong>nberatung im Bereich des<br />
Lehramts zur Verfügung Hinzu kommt<br />
<strong>die</strong> individuelle Beratung an den Schnittstellen<br />
der <strong>Lehrer</strong>ausbildung, insbesondere<br />
am Übergang vom Studium ins Referendariat<br />
Ziel des Beratungsangebots ist, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />
zur Selbstreflexion zu motivieren<br />
Die grundlegenden Fragen <strong>für</strong><br />
den Ratsuchenden sind hierbei: Welche<br />
Vorstellungen habe ich vom <strong>Lehrer</strong>beruf?<br />
Welche Voraussetzungen bringe ich<br />
mit? Wie habe ich meine Kompetenzen<br />
im Studium bislang weiterentwickelt?<br />
Insbesondere wird im Gespräch versucht,<br />
das komplexe Anforderungsprofil einer<br />
Lehrkraft bewusst zu machen und mit<br />
den individuellen Vorstellungen einerseits<br />
und den Ressourcen der Ratsuchenden<br />
andererseits abzugleichen Dies steht in<br />
engem Zusammenhang mit der Reflexion<br />
der Berufswahlmotivation In der Beratung<br />
sollen Stärken und Defizite herausgearbeitet<br />
<strong>werden</strong> und dem Stu<strong>die</strong>renden<br />
Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen<br />
personaler und sozialer Kompetenzen<br />
im Rahmen des Studiums bzw durch<br />
Zusatzangebote aufgezeigt <strong>werden</strong> Wird<br />
<strong>die</strong> Berufswahl durch den Stu<strong>die</strong>renden<br />
angezweifelt, können gemeinsam berufliche<br />
Alternativen erörtert <strong>werden</strong><br />
Sie können sich selbstverständlich auch<br />
bei allen Vertretern der universitären <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
wie zum Beispiel Vertretern<br />
der Fachdidaktiken, bei Praktikumslehrkräften<br />
und Fachstu<strong>die</strong>nberatern persönlich<br />
beraten lassen. Oftmals finden solche<br />
Beratungsgespräche auch informell statt<br />
<strong>–</strong> also ohne vereinbarten Termin. Häufig<br />
ergeben sich aus solchen informellen Gesprächen<br />
wichtige Erkenntnisse, <strong>die</strong> Sie<br />
in Ihrer Entscheidung <strong>für</strong> den <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
bestätigen oder Sie aber dazu bewegen,<br />
Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken<br />
Beispielsweise kann es vorkommen,<br />
dass in Gesprächen bestimmte Aspekte<br />
des <strong>Lehrer</strong>berufs zur Sprache kommen, an<br />
<strong>die</strong> Sie noch nicht gedacht haben In <strong>die</strong>sem<br />
Fall können Sie gezielt <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser<br />
Broschüre vorgestellten Angebote zur Eignungsreflexion<br />
der LMU nutzen, um <strong>die</strong>se<br />
Bereiche näher zu erkunden<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Ihre Gesprächspartner im MZL informieren<br />
Sie über das gesamte Angebot<br />
der LMU, das Sie darin unterstützt, das<br />
Berufsfeld Schule kennenzulernen und<br />
eine reflektierte Entscheidung zu treffen,<br />
ob Sie <strong>die</strong> Herausforderungen <strong>die</strong>ses Berufsfeldes<br />
annehmen möchten Dadurch<br />
erhält <strong>die</strong> persönliche Beratung integrativen<br />
Charakter Sie vernetzt <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser<br />
Broschüre vorgestellten Angebote<br />
der begleitenden Eignungsberatung und<br />
ermöglicht es, gemeinsam mit Ihnen in<br />
jeder Phase Ihres Studiums Probleme zu<br />
klären und Ihnen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufzuzeigen<br />
Tipp<br />
Bringen Sie in <strong>die</strong> Beratung möglichst Unterla-<br />
gen mit, <strong>die</strong> Ihre Entwicklung in Bezug auf eine<br />
professionelle <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit dokumen-<br />
tieren Das können beispielsweise Rückmeldun-<br />
gen von Praktikumslehrern sein, das Feedback<br />
aus einem Selbsterkundungstest oder von Ih-<br />
nen reflektierte Unterrichtserfahrungen. Das<br />
Führen eines Portfolios (siehe Seite 21) kann<br />
dabei hilfreich sein Falls Sie erst am Anfang<br />
des Studiums stehen, genügt es, <strong>die</strong> Gründe<br />
<strong>für</strong> Ihre Berufswahl in kurzer Form schriftlich<br />
darzustellen<br />
Kontakt: <strong>Münchener</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bil-<br />
dung: wwwmzllmude/beratung<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
29<br />
Kasten 25
30<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>werden</strong> <strong>–</strong> <strong>die</strong> <strong>richtige</strong> <strong>Wahl</strong>?<br />
Impressum<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
Herausgeber<br />
<strong>Münchener</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
Schellingstraße 10<br />
80799 München<br />
E-Mail: mzl@lmude<br />
Telefon: 089 2180-6771<br />
wwwmzllmude<br />
Texte<br />
Karl Tschida und Markus Reiserer<br />
unter Mitarbeit von Agnes Braune,<br />
Julia Dorsch, Christoph Hammer,<br />
Dagmar Holzmann-Witschas,<br />
Kai Nitsche, Daniel Oelbauer,<br />
Andreas Romer, Clemens M Schlegel<br />
Redaktion<br />
Daniel Oelbauer, Karl Tschida<br />
Gestaltung<br />
Daniel Oelbauer, Sabrina Spiegl<br />
Grafiken<br />
Daniel Oelbauer, Sabrina Spiegl,<br />
Anais Roustaizadeh<br />
Fotografien<br />
LMU, MZL LMU , Kai Nitsche,<br />
Daniel Oelbauer, Sabrina Spiegl<br />
Begleitende Eignungsberatung an der LMU <strong>für</strong> Lehramtsstu<strong>die</strong>rende<br />
Schule verstehen <strong>–</strong> Professionalität entwickeln<br />
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<strong>Lehrer</strong>bildung an der LMU<br />
<strong>Münchener</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Schellingstraße 10<br />
80799 München