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Schützenfest - maspern-kompanie

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153. <strong>Schützenfest</strong> des PBSV – Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort von Hauptmann Thomas Spieker 3<br />

Grußwort von Oberst Elmar Kloke, Schützenkönig 2009/10 5<br />

Wir stellen vor:<br />

Die neue Schützenkönigin und die neue Hohe Frau 7<br />

Aktuelles zum <strong>Schützenfest</strong>: 9<br />

Neuer Ömmes-Stand eingeweiht<br />

MASPERN–Jubilare 2010 11<br />

153. <strong>Schützenfest</strong> 2010: 13<br />

Informatives und Festprogramm<br />

darin: MASPERN-Marsch und Ükernlied<br />

Geschichtsträchtig:<br />

Die MASPERN-Fahne von 1910 23<br />

Vorstandswahlen 2010 33<br />

darin: Dank für ehrenamtlichen Einsatz<br />

Schützengeschichte: 43<br />

65 Jahre Friede – 61 Jahre BRD<br />

Der PBSV zwischen 1936 und 1938<br />

Rund um den Schützenplatz: 55<br />

Die Geschichte des Schützenweges<br />

Wer erinnert sich, dass ... 59<br />

darin: Uniformen, Schützenadler und Domgilde<br />

Die MASPERN und ihre Jubelhöfe 63<br />

Aktuelles aus der Schießabteilung 65<br />

Wichtiges und Interessantes kurz notiert 67<br />

In der Rückblende: <strong>Schützenfest</strong> 2009 69<br />

Ehrungen, Jubilare und Beförderungen 2009/2010 101<br />

Die Verstorbenen 2009/2010 (bis 31. 5. 2010) 107<br />

MASPERN-Echo:<br />

Jahreschronik vom 1. Juni 2009 bis 31. Mai 2010 109<br />

Impressum 108<br />

1


2<br />

<strong>Schützenfest</strong>,<br />

schönes<br />

Fest,<br />

machst<br />

uns<br />

große<br />

Freude!


Vertrauen und Zusammenhalt –<br />

auch in schwierigen Zeiten<br />

Geleitwort von Hauptmann Thomas Spieker<br />

Liebe Freunde<br />

der MASPERN-Kompanie,<br />

liebe Schützenbrüder!<br />

Als neuer Hauptmann unserer MASPERN-<br />

Kompanie darf ich mich erstmals in unserem<br />

MASPERN-Heft mit einigen Gedanken<br />

an Sie wenden. Dass Sie mit dem 25.<br />

MASPERN-Heft eine Jubiläumsausgabe in<br />

Ihren Händen halten, ist eine besondere<br />

Freude.<br />

Zunächst gestatten Sie mir einen Blick<br />

zurück, den ich mit einem herzlichen Dankeschön<br />

an die im März 2010 aus dem aktiven<br />

Dienst ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder<br />

unserer Kompanie verbinden möchte.<br />

Stellvertretend für alle ausgeschiedenen<br />

Offi ziere gilt mein außerordentlicher Dank<br />

unserem Ehrenhauptmann und meinem<br />

Amtsvorgänger Norbert Löseke. In den vergangenen<br />

24 Jahren hat er als Mitglied des<br />

engeren Kompanievorstands die Geschicke<br />

unserer MASPERN-Kompanie an maßgeblicher<br />

Stelle mitgestaltet. Norbert Löseke<br />

hat dies mit großer Umsicht, menschlicher<br />

Integrität und vorbildlichem Engagement<br />

getan.<br />

Welchen Aufgaben und Herausforderungen<br />

müssen wir MASPERN-Schützen<br />

uns in den kommenden Jahren stellen?<br />

Um diese Frage zu beantworten, lohnt<br />

ein Blick über den Schützenplatz hinaus.<br />

Unsere Gesellschaft befi ndet sich in einer<br />

schweren Vertrauenskrise, die zunächst<br />

die politischen Institutionen betraf und<br />

betrifft. Eine Wahlbeteiligung von weniger<br />

als 60% bei der nordrhein-westfälischen<br />

Landtagswahl im Mai 2010 mag ein Beleg<br />

für diese These sein.<br />

Außerdem hat die Vertrauenskrise<br />

unsere Soziale Marktwirtschaft im Allgemeinen<br />

und Teile der Finanzwirtschaft im<br />

Besonderen ergriffen. Gier und Maßlosigkeit<br />

– den Eindruck konnte man haben<br />

– waren gesellschaftsfähig geworden und<br />

hätten doch beinahe zu einem Zusammenbruch<br />

unseres globalen Wirtschaftssystems<br />

geführt. Und selbst die katholische Kirche<br />

musste als moralische Instanz nach dem<br />

Bekanntwerden von Missbrauchsfällen<br />

in den vergangenen Monaten mit einer<br />

Vertrauenskrise kämpfen.<br />

Wenn ich einen Wunsch frei hätte für<br />

unsere MASPERN-Kompanie und unsere<br />

rund 1.000 Mitglieder, würde ich mir daher<br />

wünschen, dass wir MASPERN-Schützen<br />

– bei allen individuellen Schwächen und<br />

Fehlern, mit denen jeder von uns gesegnet<br />

ist – in einer Zeit des Vertrauensverlustes<br />

neues Vertrauen schaffen und erhalten. Das<br />

gilt im Umgang untereinander genauso wie<br />

im Umgang mit Nichtschützen.<br />

Ein besonders wichtiges Ziel wird<br />

dabei sein, junge Menschen von unserer<br />

MASPERN-Kompanie zu begeistern und<br />

ihnen einen ethischen Orientierungsrahmen<br />

zu geben. Unsere gelebten Werte<br />

wie Freundschaft und Toleranz bauen auf<br />

unserem christlichen Grundfundament auf.<br />

Die von Gott verliehene Würde und Freiheit<br />

eines Menschen sollte der Grundmaßstab<br />

für unser Handeln sein. Das schließt ausdrücklich<br />

den Respekt vor der vielleicht<br />

anderen Werteorientierung des einzelnen<br />

Schützenbruders und Mitmenschen ein.<br />

3


4<br />

Unsere MASPERN-Kompanie lebt von<br />

dem ehrenamtlichen Engagement unserer<br />

Schützenbrüder und von der vielfältigen<br />

Unterstützung durch die Freunde unserer<br />

Kompanie. Ich möchte daher all denen<br />

danken, die bereits im Vorfeld zum Gelingen<br />

unseres <strong>Schützenfest</strong>es beigetragen haben<br />

und die sich auch während der Festtage<br />

tatkräftig engagieren werden.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

allen ein schönes <strong>Schützenfest</strong> 2010 mit<br />

guten und anregenden Gesprächen in<br />

freundschaftlicher Atmosphäre.<br />

Mit herzlichen MASPERN-Grüßen<br />

Thomas Spieker<br />

Hauptmann<br />

Der MASPERN-Jahresorden 2010


<strong>Schützenfest</strong>,<br />

schönes Fest,<br />

machst uns große Freude!<br />

Grußwort von Schützenkönig und Oberst Elmar Kloke<br />

Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />

der MASPERN-Kompanie!<br />

Endlich ist es wieder soweit. <strong>Schützenfest</strong><br />

in Paderborn! Viele fl eißige Maspern-Schützen<br />

haben alle Vorbereitungen getroffen<br />

um unser großes Fest feiern zu können.<br />

Herzlichen Dank an alle, die engagiert<br />

mitgeholfen haben.<br />

Danken möchte ich auch der gesamten<br />

MASPERN-Kompanie für ein tolles Königsjahr.<br />

Die große Begeisterung in unserer<br />

Kompanie nach meinem Königsschuss, der<br />

erste große Umzug zum Bierholen und die<br />

mitreißend gute Stimmung anschließend<br />

im Kompaniebereich haben mich sehr<br />

bewegt.<br />

Gemeinsam haben wir einen hervorragenden<br />

Königsabend gefeiert. Viele haben<br />

im Vorfeld fl eißig Hand angelegt und somit<br />

uns allen den Abend zu einem großartigen<br />

Erlebnis werden lassen. Für diese vielen<br />

schönen Begegnungen und Erfahrungen<br />

möchte ich meiner MASPERN-Kompanie<br />

und jedem Einzelnen von Herzen danken.<br />

Der Königsabend wird mir unvergessen<br />

bleiben. Vielen Dank !<br />

In meinen Dank schließe ich die<br />

Schützenkönigin Jessica Mlyneck, Zeremonienmeisterin<br />

Beate Stock und die<br />

gesamte Hofgesellschaft mit ein. Ihr seid<br />

wunderbare Menschen.<br />

Liebe Schützen, turnusgemäß wurden<br />

am ersten März-Sonntag die Kompanievorstände<br />

gewählt. Dabei sind in unserer<br />

Kompanie nicht nur neue Gesichter in den<br />

Vorstand gewählt worden, wir haben auch<br />

mit Thomas Spieker einen neuen Hauptmann<br />

bekommen. Danken wollen wir allen<br />

ausscheidenden Vorständen. Stellvertretend<br />

bedanke ich mich bei unserem Ehrenhauptmann<br />

Norbert Löseke. Neun Jahre hat er<br />

die Kompanie als Genießer-Kompanie mit<br />

über 1.000 Mitgliedern geführt. In dieser<br />

Zeit wurden fast alle Bereiche der Baude<br />

renoviert. Bei all seinem Schaffen war ihm<br />

die Bindung der MASPERN an die Domkirche<br />

von Paderborn immer wichtig. Vielen<br />

Dank Norbert und allen Schützenbrüdern<br />

im Vorstand.<br />

Am 20. März 2010 folgten die Bataillonswahlen.<br />

Dr. Andreas Jolmes, der das<br />

Amt des Oberst über den langen Zeitraum<br />

von 18 Jahren mit viel Hingabe und Erfolg<br />

ausgeübt hatte, verzichtete auf die Wiederwahl.<br />

Mit einem einzigartigen Zeremoniell<br />

auf dem Schützenplatz haben wir Ihn mit<br />

dem Großen Zapfenstreich geehrt und zum<br />

86. Ehrenmitglied des PBSV ernannt.<br />

Herzlichen Dank sage ich den Offi<br />

zieren aller fünf Kompanien, die mich<br />

zum 18. Kommandeur des Paderborner-<br />

Bürger-Schützenvereins gewählt haben.<br />

Dabei setze ich auch und gerade auf die<br />

MASPERN-Kompanie, wenn es darum<br />

geht, die Zukunft für den PBSV weiter zu<br />

entwickeln.<br />

Eine unserer großen Aufgaben wird es<br />

sein, junge Menschen an den Paderborner-<br />

Bürger-Schützenverein und auch an die<br />

MASPERN-Kompanie heranzuführen. Wir<br />

sollten es den jungen Menschen leicht machen,<br />

einen Platz in unserem großartigen<br />

Verein zu fi nden. So wie mich unser Ehrenleutnant<br />

Friedrich Schlesinger in vielen<br />

Bereichen begleitet hat, so sollten wir es<br />

mit jedem neuen Schützenbruder halten.<br />

Wenn Toleranz und Respekt auf beiden<br />

Seiten vorhanden sind, gepaart mit schützenbrüderlichem<br />

Gemeinsinn, dann können<br />

wir zuversichtlich nach vorne schauen.<br />

Eine der großen Fragen für mich ist<br />

es, wie wir Neubürgern und Menschen die<br />

gerade erst Kontakt zum Schützenwesen<br />

bekommen haben, besser zeigen welche<br />

verschiedenen gesellschaftlichen Aufgaben<br />

wir heute in unserer Heimatstadt Paderborn<br />

haben. Wie können wir ihnen umfassend<br />

veranschaulichen, dass dies unsere Aufgaben<br />

schon seit Wiederbegründung unseres<br />

Vereins am 19. Mai 1831 sind? Wie können<br />

5


6<br />

sie einfacher erfahren, dass wir allein schon<br />

durch die seit Generationen geleisteten<br />

verschiedenen Ehrendienste katholisch<br />

geprägt sind.<br />

So wie die MASPERN-Kompanie ihre<br />

100-jährige Fahne von 1910 restauriert<br />

hat und pfl egt, so müssen wir uns alle<br />

auf die Suche nach schützenhistorischen<br />

Materialien machen und sie erhalten. Sie<br />

zusammen zu tragen und später einmal<br />

auszustellen, damit sie selbst Antworten<br />

auf die von mir gestellten Fragen geben<br />

können, ist eine enorme Aufgabe. Besonders<br />

hier freue ich mich auf die große<br />

Unterstützung aus der Schützenfamilie der<br />

MASPERN-Kompanie.<br />

Jetzt freue ich mich erst ein Mal auf<br />

ein großes Paderborner Bürgerschützenfest.<br />

Ich freue mich auf viele nette Begegnungen<br />

mit den engagierten Schützen in der<br />

MASPERN-Kompanie. Ich freue mich auf<br />

die vielen älteren Schützenschwestern und<br />

Schützenbrüder, die mit ihren Erzählungen<br />

unsere Traditions- und Brauchtumspfl ege<br />

erhalten und dabei uns Jüngere mit einbeziehen.<br />

Hoch soll er leben…<br />

In diesem Sinn wünsche ich uns ein „<strong>Schützenfest</strong>,<br />

schönes Fest, machst uns große<br />

Freude!“<br />

Euer Schützenkönig<br />

Oberst


BIRGIT METHLING<br />

neue Königin des PBSV aus den<br />

Reihen der MASPERN<br />

Die neue Schützenkönigin des Paderborner-Bürger-Schützenverein<br />

wird Birgit<br />

Methling, geborene Deppe, geboren<br />

am 25. Oktober 1966 in Paderborn.<br />

Die Schützenkönigin ist selbständige Steuerberaterin<br />

in Bad Lippspringe.<br />

Sie hat ihren Beruf zu ihrem Hobby<br />

gemacht und beschäftigt sich darüber<br />

hinaus in ihrer Freizeit mit Reisen und<br />

Lesen. Birgit Methling wohnt in Paderborn<br />

und ist durch ihren Ehemann seit beinahe<br />

25 Jahren mit dem Paderborner Schützenverein<br />

eng verbunden. Ihr Ehemann<br />

Frank ist Unteroffi zier der MASPERN-Kompanie<br />

und Mitglied der „Ükern-Brigade“<br />

Erste Hoferfahrungen sammelte Birgit<br />

Methling 1995/96 als Hofdame im Hof<br />

Detlev Hoppe und Cornelia Tölle.<br />

Die neue Schützenkönigin residiert<br />

in der Arminiusstraße 30 f in Paderborn.<br />

Die Würde der Zeremonienmeisterin<br />

2010/2011 übernimmt Bianca Kesselmeier<br />

geborene Kaminski. Sie wurde am 13. Juni<br />

1964 in Paderborn geboren und ist mit Ger-<br />

Oberst Elmar Kloke, umrahmt von Birgit Methling (links) und Bianca Kesselmeier<br />

hard Kesselmeier, Technischer Angestellter<br />

bei E.ON Westfalen Weser AG, verheiratet.<br />

Gerhard Kesselmeier ist 1. Leutnant der<br />

MASPERN-Kompanie. Das Ehepaar Kesselmeier<br />

hat zwei Kinder, Sohn Robert, 19<br />

Jahre, und Tochter Pia-Amelie, 16 Jahre.<br />

Bianca Kesselmeier ist als MTA-L im BV<br />

Laborzentrum Paderborn beschäftigt. In<br />

ihrer Freizeit hält sie sich mit Schwim-<br />

men, Radfahren und Gartenarbeit fit,<br />

und arbeitet darüber hinaus aktiv in der<br />

Pfarrgemeinde St. Heinrich, Paderborn, mit.<br />

Die neue Zeremonienmeisterin kommt<br />

aus einer alten Schützenfamilie und war<br />

bereits 1972 Page im Hof Heinz Hillemeyer<br />

und Evi Heissbach (jetzt Schmidt). Weitere<br />

Hoferfahrungen sammelte sie als Hofdame<br />

1983/84 im Hof Karl-Josef Wibbeke und Ilse<br />

Blomenkemper (-Tewes) sowie als Ehefrau<br />

ihres Gatten Gerhard, der 2005/06 Schützenkönig<br />

des PBSV war.<br />

Antrittsbesuch bei der neuen Königin<br />

7


8<br />

MASPERN<br />

– eine starke<br />

Gemeinschaft!<br />

Neue Mitglieder<br />

sind uns immer<br />

herzlich willkommen.<br />

Kontaktanschriften:<br />

Hauptmann<br />

Thomas Spieker,<br />

Thüringer Weg 90,<br />

33100 Paderborn,<br />

Telefon:<br />

0 52 51 / 6 88 86 90<br />

oder<br />

Feldwebel<br />

Helmut Rempe,<br />

Schulze-Delitzsch-Str. 9,<br />

33098 Paderborn,<br />

Telefon:<br />

0 52 51 / 16 46-5


Aktuelles zum<br />

<strong>Schützenfest</strong><br />

Er ist in die Jahre gekommen, der liebgewonnene<br />

alte Ömmes-Stand, der immer auf<br />

dem Vorplatz der Baude aufgebaut wird<br />

und unter Einsatz des tatkräftigen Grill-<br />

Teams die ganze Kompanie mit dem bereits<br />

legendären MASPERN-Ömmes versorgt.<br />

Daher ist in diesem Jahr der marode und<br />

vor allem für den Andrang zu kleine Stand<br />

ersetzt worden.<br />

Unter der Planung von Verwaltungsrat<br />

Paul Vedder und Leutnant Christian Lüke<br />

ist ein neues Schmuckstück entstanden,<br />

auf das die MASPERN zu Recht stolz sein<br />

können.<br />

Neuer<br />

Ömmes-Stand<br />

wird eingeweiht!<br />

Auch die fl eißigen Helfer vom Grill-Team freuen sich<br />

auf den neuen Stand<br />

Der neue Stand hat eine respektable<br />

Größe von 6,40 x 5,20 Metern, ist rechteckig<br />

und in feuerverzinktem Stahlbau mit<br />

Holz-Thekenelementen sowie einer Dachplane<br />

mit Rauchabzug gefertigt.<br />

Nun kann dem perfeekten und reibungslosen<br />

Genuss des MASPERN-Ömmes<br />

nichts mehr im Wege stehen. Dank gilt allen<br />

an Planung und Umsetzung Beteiligten,<br />

aber natürlich auch dem fl eißigen Grill-<br />

Team, ohne die unser <strong>Schützenfest</strong> um eine<br />

Attraktion ärmer wäre.<br />

9


10<br />

Es ist nicht zu<br />

übersehen:<br />

MASPERN –<br />

die Genießer-<br />

Kompanie!


Treue Orden – 25Jahre<br />

Rene Engels<br />

Ulrich Lüns<br />

Rudolf Füller<br />

Rolf Opgenoorth<br />

Ferdinand Gülle<br />

Andreas Wittenbrink<br />

Dietrich Honervogt<br />

Rainer Zumsande<br />

Mario-Johannes Hustädte<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum<br />

Jubiläum!<br />

Treue Orden – 40Jahre<br />

Bärbel Köster<br />

Alfred Hauke<br />

Heinrich Bonefeld<br />

Wolfgang Meister<br />

Hans-Josef Brandes<br />

Franz-Josef Mürhoff<br />

Prof. Dr. Michael Bräutigam<br />

Wilfried Rieke<br />

Hubert Drüke<br />

Werner Schlichting<br />

Treue Orden – 50Jahre<br />

Manfred Nübel<br />

Paul Ortwein<br />

Treue Orden – 60Jahre<br />

Johannes Hustädte<br />

-Jubilare 2010<br />

Hinweis: Die Ehrung der<br />

Jubilare erfolgt am<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag während<br />

des Kommers. Schützen<br />

in Uniform erhalten – soweit<br />

dies vorgesehen ist – den<br />

Treueorden. Mitglieder in Zivil<br />

erhalten die Treuenadel.<br />

Treue Urkunden-Vorstandszeit –<br />

40 Jahre<br />

Bernhard Hoppe<br />

Helmut Schlichting<br />

11


12<br />

Wir danken<br />

allen<br />

Inserenten,<br />

die es uns<br />

durch ihre<br />

Anzeige<br />

ermöglicht<br />

haben,<br />

dieses<br />

MASPERN-<br />

Heft zu<br />

erstellen!<br />

DANKE!


Herzlich<br />

Willkommen<br />

zum<br />

153. <strong>Schützenfest</strong><br />

des PBSV<br />

Programm<br />

der<br />

13


14<br />

<strong>Schützenfest</strong>-<br />

Programm ‘10<br />

Musik zum<br />

<strong>Schützenfest</strong><br />

Bundes-Schützen-Musikkorps, Paderborn-Elsen<br />

einschließlich der Gunnebach-Kapelle<br />

Tambourkorps Schloß Neuhaus 1912 des BSV<br />

Schloß Neuhaus<br />

Musikzug der MASPERN-Kompanie<br />

Spielmannszug Hembsen<br />

MADISON-Band, Paderborn<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Die MASPERN-Getränkemarken haben nur<br />

beim 2. Ausmarsch und an den<br />

<strong>Schützenfest</strong>tagen Gültigkeit.<br />

Wir bitten unbedingt um Beachtung!<br />

Kosten: Vorverkauf Stück 1,10 €<br />

auf dem Schützenplatz 1,20 €<br />

Kartenausgaben:<br />

Dienstag, 6. Juli, Dörenkrug,<br />

Dörener Weg 72<br />

Mittwoch 7. Juli, Gerichtsklause,<br />

Kasseler Straße 6<br />

Donnerstag, 8. Juli, Cherusker-Klause,<br />

Detmolder Tor<br />

jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr


<strong>Schützenfest</strong>-<br />

Programm ‘10<br />

Ausmärsche<br />

1. Ausmarsch<br />

Freitag, 25. Juni 2010<br />

um 19.00 Uhr<br />

im Bereich der Heide-Kompanie<br />

mit Bataillonsversammlung<br />

2. Ausmarsch<br />

Freitag, 2. Juli 2010<br />

19.00 Uhr<br />

Treffen aller Schützen in Zivil auf dem<br />

Marktplatz anschließend Marsch zum<br />

Schützenplatz<br />

und Kompanieversammlung<br />

in der MASPERN-Baude<br />

Zapfenstreich<br />

Freitag<br />

9. Juli 2010<br />

vor dem historischen Rathaus<br />

20.00 Uhr Platzkonzert<br />

20.15 Uhr Ankunft der Schützenkönigin mit<br />

den Damen des Hofes<br />

21.00 Uhr Großer Zapfenstreich durch die<br />

Western-Kompanie<br />

anschließend:<br />

Treffen der MASPERN mit Familien und<br />

Freunden zum gemütlichen Ausklang<br />

in der Gaststätte Thi-Brunnen,<br />

Thisaut 4<br />

15


<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

10. Juli 2010<br />

Antreten um 13.30 Uhr<br />

beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen<br />

Anzugsordnung: Uniform ohne Ehrenzeichen<br />

Marschweg:<br />

Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Ükern, Meinwerkstraße, Heiersmauer, Heiersstraße, An der alten Synagoge,<br />

Kasseler Straße, Kamp Rathaus-Platz<br />

Die Aufstellung des Bataillons auf dem Marktplatz entfällt – Abholen des Adlers vom Rathaus<br />

Marsch zum Schützenplatz:<br />

Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />

16.00 Uhr<br />

Paradeaufstellung auf dem Schützenplatz<br />

Aufziehen des Adlers – Totenehrung – Ehrung verdienstvoller Schützen<br />

16.30 Uhr<br />

Kommers im MASPERN-Bereich mit Ehrungen, Musik, Unterhaltung und<br />

Ziehung der Schießnummern für das Prinzenschießen am Sonntag<br />

20.00 Uhr<br />

Volksfest bei den MASPERN<br />

17


18 Freuen<br />

Sie sich mit<br />

uns und<br />

schmücken<br />

Sie Ihre<br />

Häuser<br />

mit Fahnen!


<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

11. Juli 2010<br />

8.00 Uhr<br />

Schützenmesse im Hohen Dom mit Dompropst Dr. Wilhelm Hentze<br />

Antreten um 11.00 Uhr<br />

beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen<br />

Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen – Unteroffi ziere mit Degen<br />

Marschweg:<br />

Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Uhlenstraße, Am Stadelhof, Badengasse, Giersmauer, Giersstraße,<br />

An der Alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathaus-Platz, Schildern, Marktplatz, Domplatz<br />

12.15 Uhr<br />

Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – Empfang der Fahnen, des Königs mit dem Hofstaat und der Ehrengäste<br />

Großer Festzug zum Schützenplatz mit vielen Gastvereinen:<br />

Am Bogen, An der Alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathausplatz, Marienplatz, Marienstraße, Königstraße, Kisau,<br />

Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />

15.00 Uhr<br />

Beginn des Prinzenschießens, Familiennachmittag<br />

17.30 Uhr<br />

Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />

18.30 Uhr<br />

Stimmung mit der Madison-Band im MASPERN-Bereich<br />

19


20<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

12. Juli 2010<br />

Antreten um 8.00 Uhr<br />

beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />

Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen – Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen<br />

Marschweg:<br />

Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Heiersstraße, An der alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp,<br />

Rathaus-Platz, Schildern, Marktplatz, Domplatz<br />

8.30 Uhr<br />

Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – 8.40 Uhr Abholen der Fahnen, des Königs und der Ehrengäste vom Rathaus<br />

8.50 Uhr Festzug durch die Stadt zum Schützenplatz<br />

Marschweg: Schildern, Rathausplatz, Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße,<br />

Schützenweg, Schützenplatz<br />

9.30 Uhr<br />

Gemeinsames Schützenfrühstück<br />

Wichtiger Hinweis: Die Frühstücksmarken bitte beim Frühstück sichtbar an der Jacke tragen !<br />

13.15 Uhr<br />

Beginn des Königsschießens – anschließend Proklamation des neuen Königs<br />

18.00 Uhr<br />

Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />

19.00 Uhr<br />

Stimmung mit Madison-Band im MASPERN-Bereich<br />

22.45 Uhr<br />

Großes Prachtfeuerwerk


Glas-, Industrie-, Fassaden-, Neubauund<br />

tägliche Unterhaltsreinigung<br />

Winterdienst<br />

Teppichreinigung<br />

Friedrich-List-Straße 3 Telefon 0 52 51 / 5 78 88<br />

33100 Paderborn Telefax 0 52 51 / 5 51 92<br />

info@otto-schuemer.de<br />

www.otto-schuemer.de<br />

MASPERN-Marsch<br />

Text: Frank Gockel<br />

Melodie: Golden Sun, Willy Lange<br />

Strophe 1:<br />

Wenn wir marschier’n durch<br />

Stadt und Land,<br />

sind wir Schützen stets bekannt!<br />

In Uniform und Reih und Glied,<br />

MASPERNschützen, wie man sieht!<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!<br />

Strophe 2:<br />

Musik erschallt, die Fahne weht,<br />

überm Ükern, kommt und seht.<br />

Und stimmt mit ein in unser Lied,<br />

weil es dann Freude gibt.<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!<br />

Strophe 3:<br />

Mein Paderborn, du Heimatort,<br />

niemals will ich von dir fort.<br />

Mein Paderborn, du Heimatort,<br />

niemals will ich von dir fort!<br />

Refrain:<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, immer wieder!<br />

Wir MASPERN sind da,<br />

immer wieder, wunderbar!<br />

21


22<br />

Das Ükernlied<br />

Text: Ehrenuffz. Johannes Oebbeke –<br />

Weise: Josef Degen<br />

:Im Frühling ist‘s auf dem Ükern<br />

so herrlich und schön:<br />

Wenn die Wiesen grünen und die Blumen<br />

blühn,<br />

Und die Ükernmädchen auf die Heide ziehn,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

:Im Sommer ist‘s auf dem Ükern<br />

so herrlich und schön:<br />

Wenn die Blitze zucken und der Donner kracht,<br />

und der Regen, der hat alles naß<br />

gemacht,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

:Im Herbste ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />

schön:<br />

Wenn der Rehbock über Berg und Täler springt,<br />

und das Ükernmädchen frohe Lieder singt,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!<br />

:Im Winter ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />

schön:<br />

Wenn die Blumen blühen an den Fensterscheiben,<br />

und das Ükernmädchen muß zu Hause bleiben,<br />

dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />

so schön!


Geschichtsträchtig<br />

und wertvoll<br />

Die<br />

von 1910<br />

-Fahne<br />

In diesem Jahr steht wieder ein Jubiläum im<br />

Fokus unserer Aktivitäten. Zum <strong>Schützenfest</strong><br />

wird die MASPERN-Fahne von 1910 ein<br />

besonderer Blickfang im MASPERN-Bezirk<br />

sein.<br />

Das Wort „Fahne“ kommt aus dem<br />

Althochdeutschen „fano“ und bedeutet<br />

eigentlich Tuch. Fahnen sind individuell<br />

und einmalig und galten schon bei den<br />

Orientalen, Chinesen, Römern und Germanen<br />

als Kampf- und Siegeszeichen, aber<br />

auch als allgemeines Herrschaftszeichen.<br />

Fahnen sind Zeichen einer Gemeinschaft,<br />

für die sie stellvertretend stehen (z. B.<br />

bei Beerdigungen) und / oder denen sie<br />

voran getragen werden (bei uns z. B.<br />

beim Schützenmarsch). Sie sind Orientierungspunkte<br />

und Symbol zugleich. Fahnen<br />

spielen oftmals eine zentrale Rolle beim<br />

Ablegen eines Eids oder Gelöbnisses. Nicht<br />

umsonst lautet ein (nicht unbedingt ernst<br />

gemeinter) MASPERN-Spruch: „Wer auf die<br />

MASPERN-Fahne schwört, hat nichts mehr<br />

was ihm selbst gehört“. Fahnen werden<br />

gehegt und gepfl egt. Wegen der zentralen<br />

Bedeutung der Fahne stellen<br />

der Fähnrich und seine<br />

Fahnensekundanten besondere<br />

Persönlichkeiten dar, denen die<br />

(Schützen-) Gemeinschaft besonderes<br />

Vertrauen entgegenbringt.<br />

Zur Vorgeschichte<br />

Die Fahne von 1910 ist nicht nur von<br />

großem Wert, sondern stellt eine Brücke<br />

zwischen früheren Schützenzeiten und der<br />

Neuzeit, vom Ursprung der MASPERN in<br />

die Gegenwart dar. Mit ihrer handwerklich<br />

hochwertigen Gestaltung gibt sie Hinweise<br />

auf den Ursprung und das Selbstverständnis<br />

der MASPERN und ihres Ükerns. In den<br />

Überlieferungen unseres PBSV ist nachzulesen,<br />

dass die MASPERN ursprünglich,<br />

also bei der Gründung des Vereins im Jahres<br />

1831, die Fahne aus dem Jahre 1735<br />

führten. In die Fahne von 1910 seien Teile<br />

dieser alten Fahne übernommen worden.<br />

Somit gibt es eine Verbindung zu der Vorgängerbewegung<br />

des PBSV und ihrer Fah-<br />

ne von 1735.<br />

Das Mittelstück<br />

dieser alten Fahne<br />

ist heute im Museum<br />

für Stadtgeschichte im<br />

Adam-und-Eva-Haus zu sehen,<br />

eine Nachbildung hängt in<br />

der Gaststätte des Schützenhofes.<br />

Das dieses wertvolle Stück erhalten<br />

ist, verdanken wir Anton Schellhasse. Der<br />

Brennereibesitzer vom Steinweg D 143<br />

(heute Heiersstraße 21, dort ist auch eine<br />

Schankwirtschaft nachgewiesen) hatte<br />

die alte Bauerschaftsfahne in einem Koffer<br />

aufbewahrt und seinem Sohn Ferdinand<br />

hinterlassen. Ferdinand Schellhasse war<br />

erster Fähnrich der MASPERN bei der Gründung<br />

im Jahre 1831 und konnte somit auf<br />

die alte Fahne von 1735 zurückgreifen. Die<br />

MASPERN führten diese nun mit Silberlitze<br />

versehene, ehrwürdige Fahne, die im Laufe<br />

der Zeit wiederholt ausgebessert wurde, bis<br />

1910, wo sie nach 175 Jahren Gebrauch in<br />

Ehren zurückgestellt wurde. Diese Fahne<br />

hat noch das alte MASPERN-Schützen-<br />

23


24<br />

Erhaltene MASPERN-Fahne von 1735, Seite 1<br />

unten Seite 2<br />

haus, das im Stadtgraben zwischen dem<br />

Giers- und Heierstor stand, erlebt. Damals<br />

wurden die <strong>Schützenfest</strong>e noch in den<br />

einzelnen Bauerschaften gefeiert. Das<br />

MASPERN-Schützenhaus war um 1747<br />

so baufällig, das es an den Magistrat der<br />

Stadt für 38 Taler verkauft wurde. Beim<br />

Jubiläumsschützenfest 1956 trugen die<br />

MASPERN ihr altes Zeichen, eingefasst in<br />

grünes Tuch, durch die Stadt. Da sich die<br />

Symbolik dieser alten Fahne in der Fahne<br />

von 1910 wiederholt, wird auf die folgende<br />

Beschreibung verwiesen.


Die Fahne von 1910<br />

Die Fahne von 1910 besteht beidseitig<br />

aus grünem Seidendamast. Diese Farbe<br />

entspricht der Farbeinteilung des PBSV,<br />

wonach die MASPERN die Kompaniefarbe<br />

Grün trägt. Die eine Seite verweist auf den<br />

PBSV und die Stadt Paderborn, die andere<br />

Seite auf die MASPERN und ihre Geschichte.<br />

Beide Seiten sind diagonal angelegt und<br />

haben in allen Ecken besondere Abbildungen.<br />

Sie ist mit goldenen Fransenborten<br />

eingefasst. Erhalten ist ebenfalls der alte<br />

Stab mit Spitze und das von den „ehemaligen<br />

Königinnen, Zeremonienmeisterinnen<br />

und Damen der Kompanie“ gestiftete<br />

Fahnenband zum 100jährigen Jubiläum des<br />

PBSV im Jahre 1931. Diese Fahne führten<br />

die MASPERN bis zum Jahre 1967, als eine<br />

neue Fahne angeschafft wurde. Das die<br />

Fahne von 1910 keine größeren Schäden<br />

erlitten hat, ist neben der sorgfältigen<br />

Behandlung aller MASPERN-Fähnriche<br />

seit 1910, besonders dem im vergangenen<br />

Jahr verstorbenen Ehren-Fähnrich Berni<br />

Borgmann zu verdanken, der dieses wertvolle<br />

Stück über viele Jahre fachgerecht in<br />

seinem Haus gelagert hatte.<br />

Hörnchen und Stadtgeschichte<br />

Im Zentrum der einen Seite steht das sogenannte<br />

„Hörnchen“. Dieses Hörnchen<br />

wurde im PBSV durch Vorstandsbeschluss<br />

vom 28. Juni 1852 eingeführt. Es zeigt das<br />

Stadtwappen Paderborns in der Kompaniefarbe<br />

Grün, das von zwei gekreuzten Flinten<br />

unterlegt ist. Das Wappen ist von einem in<br />

Gold gestickten Eichenkranz umgeben und<br />

wird von einer Mauerkrone geziert, die das<br />

freie Bürgertum versinnbildlicht. Oberhalb<br />

und unterhalb des Hörnchens weist der<br />

Zum 125jährigen Jubiläum zwei MASPERN-Fahnen vor dem Rathaus. Links die Fahne 1735, getragen von<br />

Ehrenfähnrich Wilhelm Schütte, rechts die Fahne von 1910, getragen von Fähnrich Georg Bröckling.<br />

Schriftzug Bürger-Schützen-Verein (oben)<br />

Paderborn (unten) auf den Gesamtverein<br />

hin. In den vier Ecken dieser Seite fi nden<br />

wir runde, gestickte Darstellungen aus Alt-<br />

Paderborn, die eine besondere Beziehung<br />

zu den MASPERN haben.<br />

Oben finden wir das Heierstor mit<br />

Kapelle. Spätestens mit der Errichtung<br />

der großen Stadtmauer (Anfang des 13.<br />

Jahrhunderts) wurde der MASPERN-Bezirk<br />

(Dorf Aspedera) mit in die Stadt Paderborn<br />

einbezogen. Das Heierstor (Hirtentor, heute<br />

Detmolder Tor) wird erstmals 1183 erwähnt<br />

und weist also auf die MASPERN-Bauerschaft,<br />

die Ükeraner hin. Die Darstellung<br />

zeigt die Kapelle am Heierstor, die „Unserer<br />

Lieben Frau“ geweiht war und 1821<br />

abgerissen wurde. Zur Bedeutung des<br />

Heierstores für die Ükeraner wird noch bei<br />

der Beschreibung der anderen Fahnenseite<br />

eingegangen.<br />

Links ist ein Wehrturm der alten Stadtmauer<br />

abgebildet, wie er auch ähnlich bei<br />

der jetzt benutzten MASPERN-Fahne von<br />

1992 zu fi nden ist. Es handelt sich wahrscheinlich<br />

um den noch heute erhaltenen<br />

Turm am westlichen Maspern-Platz. Er<br />

steht für die Stadtbefestigung (Errichtung<br />

wahrscheinlich 12./13. Jahrhundert) und<br />

verweist auf die Aufgaben der Schützen<br />

in früheren Jahrhunderten, als sie noch<br />

Funktionen bei der Verteidigung der Stadt<br />

ausübten. Die Bürger wurden zur Stadtverteidigung<br />

herangezogen, was sie im Bürgereid<br />

auch beschwören mussten. Über die<br />

Vorgängerbewegungen hat Klaus Zacharias<br />

in der Chronik des PBSV, abgedruckt in der<br />

Festschrift des PBSV „Zukunft von Anfang<br />

an“, erschienen zum 175jährigen Jubiläum<br />

im Jahr 2006, berichtet (Seite 87f.).<br />

Rechts ist der Paderausfluss dargestellt.<br />

Die Pader, Namensgeber unse-<br />

25


26<br />

Das Heierstor (oben) und der Wehrturm am Maspern-<br />

Platz (unten).<br />

Der Paderausfl uss.


er Heimatstadt, gilt als kürzester Fluss das Original des Paderborner Fensters<br />

Deutschlands. Dank des Wasserreichtums befi ndet sich im benachbarten Diö-<br />

der vielen Quellen hat die Pader nach zesanmuseum.<br />

dem Zusammenfl uss der Quellarme auf Ist also die eine Seite der<br />

der Höhe der alten Stadtmauer schon eine Fahne von 1910 überwie-<br />

stattliche Form.<br />

gend der Stadt gewid-<br />

Das Bild zeigt die Stadtmauer über der met, beschäftigt sich<br />

Pader mit Stümpels Mühle und dem Dom die andere Seite<br />

im Hintergrund.<br />

mehr mit den<br />

Als die Stadtmauer ihre Bedeutung MASPERN<br />

verlor, wurde sie größtenteils aufgegeben,<br />

der Mauerbogen über der Pader stürzte im<br />

November 1905 ein.<br />

Unten auf der diagonal betrachteten<br />

Fahnenseite ist das Dreihasenmotiv<br />

dargestellt. Zu fi nden ist dieses Motiv<br />

im sogenannten Dreihasenfenster im<br />

Kreuzgang des Hohen Doms. Es hat sich zu<br />

einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt.<br />

und<br />

Im so genannten Pürting, dem Kreuzgang be-<br />

des Domes, wurden Anfang des 16. Jahrsonhunderts die bis dahin offenen Arkaden<br />

mit Maßwerkfenstern gefüllt, von denen<br />

ders mit<br />

ihrer Ge-<br />

Hörnchen<br />

und<br />

das bei weitem berühmteste dieses „Hasenfenster“<br />

ist: Drei Hasen sind in einem<br />

Rad an den Ohren so vereinigt, dass zwar<br />

jeder Hase seine beiden Löffel (Ohren) hat,<br />

aber insgesamt nur drei Löffel zu sehen<br />

schichte vor der<br />

Gründung des PBSV<br />

1831.<br />

Stadtteilansichten<br />

schmücken die<br />

MASPERN-Fahne.<br />

sind. Heute ist dort eine Kopie zu sehen, Die MASPERN und ihre<br />

Die Darstellung des Hirten und<br />

Geschichte<br />

der Begriff „MASPER Bauer“ führte<br />

oft dazu, dass oft vom MASPERN-Bauern<br />

Auch diese Fahnenseite ist diagonal ange- die Sprache ist. Vielfach wird auch gesagt,<br />

legt. Im Zentrum ist kein Schütze sondern dass der Ükern das Viertel der Ackerbürger,<br />

ein Hirte dargestellt. Deutlich zu erkennen der Bauern gewesen sei. Dadurch sei z. B.<br />

an seiner Tracht mit Signalhorn und Hüte- auch die Farbe Grün die Kompaniefarbe<br />

hund / Schäferhund. Diese Darstellung ist der MASPERN. Sicherlich ist dies alles in<br />

wiederum von einem in Gold gestickten gewisser Weise richtig, aber auch abschlie-<br />

Eichenkranz umgeben. Darüber, also in der ßend, allumfassend richtig? Was wollten die<br />

oberen Ecke befi ndet sich ein Schriftzug auf Hersteller der alten Fahnen uns mit auf den<br />

rotem Grund mit dem zweizeiligen Text: Weg geben, uns sagen?<br />

„MASPER Bauer“. Gerade der Schriftzug Die neue Stadtgeschichte „Paderborn<br />

verweist auf die Fahne von 1735, worüber – Geschichte der Stadt und ihrer Region“<br />

unten noch näher berichtet wird.<br />

(in drei Bänden, Ferdinand Schöningh,<br />

27


28<br />

1999) beschäftigt sich in Band zwei ausführlich<br />

mit der Bürgerschaft der Stadt<br />

in den früheren Jahrhunderten. Hier und<br />

in vielen anderen Veröffentlichungen ist<br />

vielfach die Rede von Bauerschaften. Bei<br />

diesem Begriff handelt es sich um eine<br />

Organisations- oder Siedlungsform. Letztlich<br />

handelte es sich um Stadtteile, wie<br />

sie namentlich noch heute in den Namen<br />

der Kompanien des PBSV (ohne die später<br />

gegründete Heide-Kompanie) vorkommen.<br />

Kennzeichen der Bauerschaften war eine<br />

recht hohe Eigenständigkeit. Dieses wurde<br />

durch den eigenen Richter, dem Burrichter,<br />

deutlich, der bei den MASPERN im Thy oder<br />

der Tigge seines Amtes waltete. Der Stadtteil<br />

Asperthera (MASPERN) besaß schon<br />

1183 einen solchen Richter. Die Tigge, das<br />

alte Ükern-Rathaus (Heiersstraße 15, Ecke<br />

Thisaut, letztes 1527 errichtet, 1843 abgerissen)<br />

zeugt von dieser Selbstständigkeit.<br />

So könnte der Begriff MASPER Bauer nicht<br />

(nur) für einen Bauern = Landwirt stehen,<br />

sondern vielmehr für die MASPERN-Bauerschaft,<br />

also dem Stadtteil der MASPERN,<br />

der Ükern.<br />

Warum ist nun auf der Fahne das<br />

alte Stadttor, das Heiers = Hirten-Tor<br />

hieß, und der Hirte abgebildet? Nicht<br />

jeder Stadtbürger, der Ackerland und Vieh<br />

sein Eigen nennen konnte, war von Beruf<br />

Bauer, Landwirt bzw. Ackerbürger. Auf dem<br />

Ükern lebten im Vergleich zu den anderen<br />

Stadtteilen im Mittelalter die eher sozial<br />

Schwächeren der Stadt. Um den Lebensunterhalt<br />

sichern zu können, hielten die<br />

Familien selbstverständlich Vieh. Vielfach<br />

übten die Bewohner andere Tätigkeiten,<br />

z. B. im Handwerk aus. Für den Ükern kam<br />

hinzu, dass dort auch viele hauptberufl iche<br />

Ackerbürger wohnten. So waren in den<br />

früheren Jahrhunderten landwirtschaftlich<br />

tätige Bürger in Paderborn mehrheitlich in


der MASPERN-Bauerschaft vertreten. Ein<br />

Kennzeichen der Bauerschaften waren die<br />

Huden. Diese befanden sich außerhalb der<br />

alten Stadt, die sich bis ins 19. Jahrhundert<br />

innerhalb der heutigen Promenaden<br />

befand, in der Feldmark.<br />

Einen beträchtlichen Teil der Paderborner<br />

Feldmark nahmen bis zur Mitte des 19.<br />

Jahrhundert (also bis zur Zeit der Gründung<br />

des PBSV) die den Hudegenossenschaften<br />

gehörigen Ländereien ein. Diese Ländereien,<br />

die der gemeinsamen Hude und Weide<br />

des Viehs dienten, konnten für den Ackerbau<br />

nicht nutzbar gemacht werden. Hier<br />

hatten die Mitglieder der Hude, also die in<br />

den betreffenden Bauerschaften wohnenden<br />

Hausbesitzer, das Recht ihr Vieh von<br />

einem Hudehirten auf die gemeinsamen<br />

Weidegründe mittreiben zu lassen.<br />

Die MASPERN, die (wie oben erwähnt)<br />

über reichlich Vieh verfügten und für die<br />

die Huden somit von besonderer Bedeutung<br />

waren, trieben das Vieh durch das<br />

Heiers-/Hirten-Tor hinaus. Das Tor war aus<br />

militärischen Gründen deutlich größer als<br />

ein Stadttor, wie wir es uns heute vorstellen.<br />

In seinem Innern befand sich ein Bildnis<br />

eines Hirten, ähnlich wie auf der MASPERN-<br />

Fahne dargestellt. Zum Tor gehörte die<br />

sogenannte Hirtenkapelle (siehe oben),<br />

die aus grauem Sandstein gebaut worden<br />

war. Hier wurde morgens früh eine Messe<br />

gelesen, sodass die Hirten in der Früh daran<br />

teilnehmen konnten.<br />

Die dargestellte Geschichte der MAS-<br />

PERN, die Bedeutung der Heierstores, der<br />

Hirten und der Huden, wird in vielfacher<br />

Weise immer wieder deutlich. Zum Beispiel<br />

auch im Ükernlied, wo davon gesungen<br />

wird, dass wenn die Wiesen grünen und<br />

die Blumen blühn, die Ükernmädchen auf<br />

die Heide ziehn.<br />

Im Mittelpunkt:<br />

Der Hirte mit Signalhorn<br />

und Schäferhund.<br />

Fähnrich Arnold Beseler<br />

mit MASPERN-Fahne<br />

bei der Parade (in den<br />

30er Jahren).<br />

29


Christliche Wurzeln schon in der<br />

Vergangenheit<br />

Zur vollständigen Darstellung der Fahne<br />

von 1910 gehört noch die Erwähnung<br />

des rechten, linken und unteren Emblems.<br />

Diese erinnern auffällig an die Fahne von<br />

1735 wegen der Art der Darstellung und<br />

deren Inhalte.<br />

Die roten Ausführungen sind der Fahne<br />

von 1735 nachempfunden. Die rechte und<br />

linke Darstellung fi ndet man genau so in<br />

1735er Fahne und haben einen starken<br />

Christ-Katholischen Bezug. Die linke Darstellung<br />

bedeutet St. (Hl.) Maria. Maria,<br />

die wohl prominenteste unter den Heiligen,<br />

ist auch eine von drei Patronen des<br />

Paderborner Domes. Die rechte Darstellung<br />

weist auf den Heiligen Georg hin. Dieser<br />

ist nach dem Heiligen Sebastian einer der<br />

beliebtesten Patrone verschiedener Vereine<br />

und Schützenbruderschaften.<br />

Schließlich ist auf die untere Darstellung<br />

hinzuweisen.<br />

Hier sind folgende Jahreszahlen festgehalten:<br />

Rep. (ariert) 1931. Orig.(nal) 1735.<br />

Ren.(oviert) 1830. Neu 1910. Diese Zahlenkombination<br />

macht die Verbindung der<br />

alten Fahnen von 1735 und 1910 deutlich.<br />

Die Wiederholung der Motive dieser Seite<br />

von dem Mittelstück der Fahne von 1735<br />

unterstreicht die Verbindung. Gleichzeitig<br />

lässt die Machart auch Zweifel zu, dass alte<br />

Teile in die Fahne von 1910 eingearbeitet<br />

wurden, da man sich nicht vorstellen kann,<br />

dass die gleichen Symbole mehrfach in der<br />

Fahne von 1735 enthalten waren. Genau<br />

wird man das vielleicht nicht mehr feststellen<br />

können.<br />

Fest steht jedoch die Duplizität der<br />

Darstellungen und somit der Brückenschlag<br />

in die Zeit der MASPERN und ihrer Schützen<br />

von vor 1831.<br />

MASPERN-Fahnenabordnung<br />

beim <strong>Schützenfest</strong>.<br />

Info-Box<br />

Eine Bauerschaft (fälschlich auch Bauernschaft)<br />

ist eine ländliche Siedlungsform,<br />

die häufi g nur aus wenigen, verstreut<br />

gelegenen Bauernhöfen besteht<br />

und damit einem Weiler entspricht.<br />

Die Verwendung im Sinne einer<br />

Ansiedlung geht zurück auf die Bezeichnung<br />

Bauer-Schaft (ohne „n“):<br />

Das altniederdeutsche burschap oder<br />

buerschap und die latinisierte Form<br />

burscapium ist abgeleitet von bur =<br />

Haus und bedeutete im Mittelalter ursprünglich<br />

etwa „Höfeverband“ oder<br />

kleiner Siedlungskomplex.<br />

Auszugsweise aus: „Wikipedia, Die freie<br />

Enzyklopädie“, März 2010<br />

DANKE<br />

Drei Fähnriche, die die<br />

MASPERN-Fahne von 1910<br />

getragen haben. Von links:<br />

Georg Bröckling (Fähnrich von<br />

1953 bis 1962), Wilhelm Schütte<br />

(Fähnrich von 1938 bis 1953),<br />

Bruno Eikel (Fähnrich von 1962<br />

bis 1974).<br />

Zum 100jährigen Bestehen wurde die<br />

Fahne mit Unterstützung zahlreicher<br />

MASPERN-Freunde durch das Atelier<br />

Texil, Frau Laurence Becker, Köln, aufwändig<br />

konserviert und restauriert.<br />

Dass sie fachgerecht präsentiert<br />

werden kann, verdanken wir dem<br />

Paderborner Schützenkönig des Jahres<br />

2009/2010, Elmar Kloke, der diese<br />

Tischvitrine seiner MASPERN-Kompanie<br />

am Königsabend 2010 gestiftet<br />

hat.<br />

Allen Sponsoren, Helfern und mitsorgenden<br />

Schützen sei ganz herzlich<br />

DANKE gesagt.<br />

31


32<br />

Darum<br />

ist es<br />

auf dem<br />

Ükern<br />

so<br />

herrlich,<br />

so<br />

schön!


Vorstandswahlen 2010<br />

” ”<br />

Die MASPERN unter neuer Führung<br />

Alle drei Jahre wird der engere Kompanievorstand<br />

von den Schützen neu gewählt.<br />

Im März 2010 war es wieder einmal soweit.<br />

Am 07. März standen die Kompaniewahlen<br />

auf dem Programm, gefolgt von den so<br />

genannten Nachwahlen für das Bataillon<br />

am 20. März. Dabei gab es einige neue<br />

Gesichter im Vorstand. Besonders markant<br />

ist nach neun Jahren der Wechsel an der<br />

Kompaniespitze.<br />

Aber der Reihe nach: Traditionell trafen<br />

sich die jeweiligen Kompaniemitglieder<br />

im historischen Rathaussaal, der nach erfolgter<br />

Renovierung wieder zur Verfügung<br />

stand. Bekanntlich mussten die letzten<br />

Vorstandswahlen im „Ausweichquartier“<br />

des Audimax der Theologischen Fakultät<br />

durchgeführt werden, da der Rathaussaal<br />

aufgrund baulicher Veränderungen ausnahmsweise<br />

nicht genutzt werden konnte.<br />

Mit großer Mehrheit wurde ein Teil des<br />

bislang amtierenden Vorstandes wieder<br />

Wahlversammlung im frisch renovierten Rathaussal<br />

gewählt. Allerdings gab es auch weit reichende<br />

Veränderungen.<br />

Neuer Hauptmann der MASPERN-<br />

Kompanie ist Thomas Spieker, zuvor Adjudant<br />

des Oberst. Er löst Norbert Löseke,<br />

der nach neunjähriger Amtszeit nicht<br />

mehr kandidierte, in diesem verantwortungsvollen<br />

Amt ab. Kurios ist, dass der<br />

neue Hauptmann Thomas Spieker bis zu<br />

Der neue Hauptmann nimmt die Wahl an<br />

33


34<br />

den Nachwahlen am 20. März gleichzeitig<br />

auch das Amt des Adjudanten innehatte<br />

und somit in „Doppelfunktion“ die Leitung<br />

der Kompanie als auch die Aufgaben des<br />

Adjudanten wahrzunehmen hatte.<br />

Für den ebenfalls nicht mehr kandidierenden<br />

Oberleutnant Werner Müseler wurde<br />

der bisherige Verwaltungsrat Michael<br />

Lutter in das Amt gewählt. Bereits seit dem<br />

Jahr 2003 ist Michael Lutter im engeren<br />

Kompanievorstand mit Engagement und<br />

Leidenschaft tätig.<br />

Neuer und alter Oberleutnant<br />

Feldwebel Helmut Rempe wurde ebenso<br />

wie die Leutnante Gerd Kesselmeier (1.<br />

Leutnant), Heiner Düsterhaus (2. Leutnant),<br />

Christian Lüke (3. Leutnant) und Wolfgang<br />

Müller (5. Leutnant) im Amt bestätigt, wobei<br />

sich lediglich die Reihenfolge geändert<br />

hat. Grund hierfür ist das Ausscheiden<br />

des bisherigen ersten Leutnants und amtierenden<br />

Schützenkönigs Elmar Kloke,<br />

der bei den Nachwahlen für das Amt des<br />

Oberst kandidierte. Neuer vierter Leutnant<br />

wurde der bisherige Unteroffi zier Michael<br />

Benteler.<br />

Der neue 4. Leutnant Michael Benteler


Schützenkönig Elmar Kloke Der neue Kompanievorstand Gemütlicher Wahlausklang<br />

Schließlich wurde auch der langjährige<br />

Fähnrich Andreas Kaese erneut in seinem<br />

Amt bestätigt.<br />

Die Kompaniewahlen fanden ihren traditionellen<br />

Abschluss mit dem Wahlabend<br />

in der MASPERN-Baude, gekonnt moderiert<br />

vom neuen Hauptmann Thomas Spieker.<br />

Bei den satzungsgemäß am übernächsten<br />

Samstag durchgeführten Nachwahlen<br />

für den Bataillonsvorstand wurde dann<br />

zunächst Elmar Kloke mit großer Mehrheit<br />

zum Nachfolger des nach 18 Jahren nicht<br />

mehr für dieses Amt kandidierenden Dr.<br />

Andreas Jolmes gewählt.<br />

Damit ist die Position des Oberst seit<br />

1961, mit einer kurzen Unterbrechung von<br />

1986 bis 1992, weiterhin fest in MASPERN-<br />

Hand !<br />

Im Amt bestätigt wurden aus Sicht<br />

der MASPERN der Bataillonsjungschützenmeister<br />

Christian Nolden, Bataillonsschießoffi<br />

zier Dieter Jürgensmeier und die<br />

Verwaltungsräte Johannes Auffenberg, Paul<br />

Vedder und Josef Wiemers.<br />

Neu gewählt wurde Peter Voß als<br />

Platzmajor als Nachfolger des nach jahrzehntelanger<br />

Vorstandsarbeit nicht mehr<br />

kandidierenden Conny Quickstern. Frank<br />

Gockel wurde zum neuen Zeremonienmeister<br />

als Nachfolger ebenfalls nicht mehr<br />

kandidierenden Helmut Koch gewählt.<br />

Schließlich wurde Karl-Josef Siemens<br />

zum neuen Verwaltungsrat für den zum<br />

Oberleutnant aufgerückten Michael Lutter<br />

gewählt.<br />

35


36<br />

Kompanie-Offi ziere des MASPERN-Vorstandes<br />

2010-2013


Bataillons-Offi ziere<br />

2010-2013<br />

37


38<br />

Der neue Vorstand der Unteroffi ziere<br />

Auch in den Kompanieabteilungen<br />

wurde gewählt:<br />

Der neugewählte Vorstand der Unteroffiziere<br />

besteht aus Kurt Kotlenga als<br />

Vorsitzendem und seinem Stellvertreter<br />

Friedbert Beseler sowie Klaus Möhring<br />

als Kassierer. Ausgeschieden ist Ferdi<br />

Hillebrand, der nach 21jähriger Tätigkeit<br />

als Schriftführer im Unteroffi ziersvorstand<br />

von Jürgen Deitelhoff abgelöst wurde.<br />

Ferdi Hillebrand, Vereinsmitglied seit 1956<br />

und Unteroffi zier seit 1980, Sergeant seit<br />

1995, wurde zuletzt im Jahre 2005 für seine<br />

zahlreichen Verdienste um die Kompanie<br />

mit dem Großen Verdienstorden des PBSV<br />

am Bande geehrt.<br />

Bei den Jungschützen wurde erneut<br />

Mathias Hardeck zum Jungschützenmeister<br />

gewählt. Als Stellvertreter stehen ihm<br />

Robert Kesselmeier und Maximilian Jolmes<br />

zur Seite.<br />

Ehrung für Ferdi Hillebrand


Dank an die ausgeschiedenen Offi ziere für<br />

jahrzehntelanges Ehrenamt<br />

Auf Kompanieebene sind aus der aktiven<br />

Vorstandsarbeit ausgeschieden der bisherige<br />

Hauptmann Norbert Löseke und der<br />

Oberleutnant Werner Müseler.<br />

Norbert Löseke, seit 1973 Vereinsmitglied<br />

und seit 1983 Unteroffi zier, war seit<br />

1986 ununterbrochen im engeren Kompanievorstand<br />

tätig. Bis 1995 bekleidete er<br />

den Posten des Leutnants und anschließend<br />

bis 2001 den des Verwaltungsrates.<br />

Ab dem Jahre 2001 führte er dann bis<br />

zu seinem Ausscheiden im Jahr 2010 die<br />

Geschicke der Kompanie als Hauptmann.<br />

Unter seiner Führung wurden wegweisende<br />

und grundlegende Veränderungen<br />

vorgenommen. Am auffälligsten ist dabei<br />

nach wie vor die große Baumaßnahme an<br />

Ehrenhauptmann Norbert<br />

Löseke erhält den<br />

MASPERN-Ehrenbecher<br />

der Baude und dem Vorplatz der Baude. Die<br />

herrliche Biergartenatmosphäre unter dem<br />

markanten Vordach wird uns so noch viele<br />

Jahre erfreuen.<br />

Norbert Löseke war 1989 Kronprinz<br />

und 1999 Apfelprinz. Er wurde für seine<br />

Verdienste mit zahlreichen Ehrungen<br />

ausgezeichnet, darunter 2001 der Bataillonsverdienstorden,<br />

2003 der Große Verdienstorden<br />

des PBSV am Bande und 2005<br />

der MASPERN-Kompanieverdienstorden.<br />

Werner Müseler, Vereinsmitglied seit<br />

1980, war seit 1995 im engeren Kompanievorstand<br />

tätig. Bis 2001 war Verwaltungsrat,<br />

von 2001 bis zu seinem Ausscheiden<br />

2010 war er Oberleutnant. Dabei hat er<br />

als Vertreter des Hauptmanns diesen nach<br />

Kräften entlastet und zugleich zahlreiche<br />

39


40<br />

weitere Aufgaben wahrgenommen. Eines<br />

seiner Hauptanliegen war die Einbindung<br />

der Seniorenabteilung in das Kompanieleben.<br />

Herausragend war jedoch auch stets<br />

die launige Moderation des Herbstballs und<br />

des Kompanieabends.<br />

Er wurde für seine Verdienste im Jahre<br />

2006 mit dem Bataillonsverdienstorden und<br />

im Jahre 2009 mit dem Großen Verdienstorden<br />

des PBSV am Bande ausgezeichnet.<br />

Beide wurden zum Dank für ihre<br />

Verdienste mit der Ehrenschärpe im<br />

zuletzt bekleideten Rang geehrt. Dem<br />

entsprechend wurde Norbert Löseke zum<br />

Ehrenhauptmann und Werner Müseler zum<br />

Ehrenoberleutnant ernannt.<br />

ñ<br />

Auf Bataillonsebene sind von den<br />

MASPERN Oberst Dr. Andreas Jolmes,<br />

Conny Quickstern und Helmut Koch aus der<br />

aktiven Vorstandsarbeit ausgeschieden.<br />

Dr. Andreas Jolmes kann nach seinem<br />

Ausscheiden aus der aktiven Vorstandsarbeit<br />

nicht nur auf 18 Jahre als Kommandeur<br />

an der Spitze des PBSV zurück blicken,<br />

sondern auf insgesamt 24 Jahre aktive<br />

Vorstandsarbeit. Vereinsmitglied seit 1969,<br />

wurde er dann im Jahre 1986 zunächst zum<br />

Leutnant gewählt und gleichzeitig in Doppelfunktion<br />

zum Adjudant ernannt. Ab 1989<br />

beschränkte er sich dann auf die Tätigkeit<br />

als Adjudant. 1992 wiederum kandidierte<br />

er für das Amt des nicht mehr zur Wahl stehenden<br />

Dr. Hans Bernd Hesse. Seitdem hat<br />

er als Oberst den Verein souverän und mit<br />

Weitblick in das neue Jahrtausend geführt.<br />

Dabei hat er stets die Vereinsinteressen<br />

über die Interessen einzelner gestellt, auch<br />

wenn dies manchmal unbequem war. Der


Spagat zwischen der Wahrung traditioneller<br />

Werte und moderner Vereinsführung ist ihm<br />

dabei in bemerkenswerter Art und Weise<br />

gelungen.<br />

Seine herausragenden Verdienste für<br />

den PBSV wurden im Jahre 1991 mit dem<br />

Bataillonsverdienstorden und im Jahre 2001<br />

mit dem MASPERN-Kompanieverdienstorden<br />

sowie dem Großen Verdienstorden<br />

des PBSV am Bande gewürdigt. Außerdem<br />

erhielt er 2007 den Ehrenring des PBSV.<br />

Anlässlich seiner Verabschiedung 2010<br />

wurde ein Großer Zapfenstreich abgehalten,<br />

bei dem sein Nachfolger Oberst Elmar<br />

Kloke ihn zum 86. Ehrenmitglied des PBSV<br />

ernannte.<br />

Conny Quickstern, Urgestein des Vorstandes<br />

und gefühltes Gründungsmitglied<br />

des PBSV, ist seit 1965 Vereinsmitglied.<br />

Nach 40 (!) jähriger Vorstandstätigkeit,<br />

zuletzt als Platzmajor, hat er sich dazu<br />

entschlossen, nicht mehr zu kandidieren. Er<br />

war 1973 Zepterprinz, 1976 Apfelprinz und<br />

1981 Kronprinz. Sein über die Jahrzehnte<br />

vorbildlicher und engagierter Einsatz für<br />

die Kompanie wurde 1982 mit dem Ba-<br />

Der Ehrenoberst erhält zum Dank den MASPERN-<br />

Ehrenbecher<br />

taillonsverdienstorden, 1993 mit dem St.<br />

Sebastianus Ehrenkreuz, 1994 mit dem<br />

MASPERN-Kompanieverdienstorden und<br />

2002 mit dem Großen Verdienstorden des<br />

PBSV am Bande gewürdigt.<br />

Helmut Koch, Mitglied seit 1974 und<br />

Unteroffi zier seit 1983, wurde 1998 zum<br />

Zeremonienmeister gewählt und übte<br />

dieses Amt mit Leidenschaft bis zu seinem<br />

Ausscheiden 2010 aus. Seine Erfahrung<br />

beim Umgang mit den Regularien des<br />

Hofeswaren immer wieder aufs neue eine<br />

große Hilfe. Da Helmut Koch selber 1988<br />

Apfelprinz und 1993 Kronprinz war, war<br />

bereits mit dem Hofstatut hinreichend<br />

Hauptmann Spieker dankt dem Ehrenzeremonienmeister<br />

vertraut. Auch hinsichtlich der weiteren<br />

Vorstandstätigkeit, insbesondere und nach<br />

wie vor bei der Anzeigenwerbung für das<br />

MASPERN-Heft, ist ihm die MASPERN-<br />

Kompanie zu Dank verpfl ichtet.<br />

Helmut Koch wurde für seine Verdienste<br />

im Jahre 2007 mit dem Verdienstkreuz<br />

des PBSV in Gold ausgezeichnet.<br />

Alle drei wurden ebenfalls zum Dank<br />

für ihre Verdienste mit der Ehrenschärpe<br />

im zuletzt bekleideten Rang geehrt. Dem<br />

entsprechend wurde Dr. Andreas Jolmes<br />

zum Ehrenoberst, Conny Quickstern zum<br />

Ehrenplatzmajor und Helmut Koch zum<br />

Ehrenzeremonienmeister ernannt.<br />

Conny Quickstern gilt der Dank für seine jahrzehntelange,<br />

unermüdliche Vorstandsarbeit<br />

41


42<br />

Dank auch an Ferdi Hillebrand, der nach 21jähriger<br />

Schriftführertätigkeit im Vorstand der Unteroffi ziere<br />

dieses Amt in jüngere Hände gelegt hat<br />

Allen ausgeschiedenen Offi zieren gilt<br />

es für die ehrenamtliche und engagierte<br />

Arbeit im Vorstand zu danken. Zugleich<br />

soll ihr Wirken für die MASPERN-Kompanie<br />

und den PBSV den aktiven und künftigen<br />

Vorstandsmitgliedern ein Vorbild sein.


65 Jahre Friede – 61 Jahre BRD!<br />

Gegen das Vergessen:<br />

Was war davor?<br />

Von Klaus Zacharias<br />

Der Paderborner Bürgerschützenverein zwischen 1933 und 1945<br />

Teil II: 1936-1938<br />

Mit Anmerkungen zum <strong>Schützenfest</strong> 1936<br />

soll dieser 2. Teil der Geschichte des PBSV<br />

in der Zeit des NS beginnen. Es war ein<br />

„normales“ <strong>Schützenfest</strong>, sieht man einmal<br />

davon ab, dass mit der Olympia-Reitermannschaft<br />

Japans, die auf Einladung des<br />

Kämper-Feldwebels Rudolf Koch teilgenommen<br />

hatte, ein „exotischer“ Farbtupfer das<br />

Fest begleitete. „In Kameradschafts- und<br />

Volksverbundenheit“ nahmen die Japaner<br />

– wie die Zeitung schrieb - daran teil; Japan<br />

gehörte zu den sogenannten „Achsenmächten„<br />

(Berlin – Tokio – Rom) und war<br />

daher hoch willkommen. Die Japaner bereiteten<br />

sich in der Senne auf die Olympischen<br />

Spiele in Berlin vor. Unter den Ehrengästen<br />

wurden zunächst genannt die „Vertreter<br />

der Bewegung und der Staatsbehörden“,<br />

namentlich „Gauinspektor Hohman“, dann<br />

erst Erzbischof Caspar Klein, allerdings vor<br />

„hohe(n) Offi ziere(n) der Wehrmacht“.<br />

Die Vorstandssitzung vom 7. Oktober<br />

1936 sollte schon deutlich in das entscheidende<br />

Jahr 1937 verweisen, denn nachdem<br />

Oberstleutnant Albert Pape auf einige<br />

Mängel während des <strong>Schützenfest</strong>es verwiesen<br />

hatte (konkret wird nichts genannt),<br />

begann die Diskussion um die Verbandszu-<br />

gehörigkeit des Vereins. Parteistellen hatten<br />

gefordert, der Verein solle dem „Deutschen<br />

Schützenbund“, der eine Unterorganisation<br />

des „Reichbundes für Leibesübungen“ (und<br />

damit ein NS-Verband war), beizutreten.<br />

Um diese Frage entstand nun eine erste<br />

ausführliche Diskussion, wobei die meisten<br />

Vorstandsmitglieder betonten, man „wolle<br />

sich diesem Diktat nicht beugen“. Die<br />

Aufmarsch der Schützen vor dem Rathaus mit Hakenkreuzfahnen<br />

Sebastians-Bruderschaft (als kirchlicher<br />

Verband) war inzwischen aufgelöst worden.<br />

Alternativ kam eine Mitgliedschaft im<br />

„Westfälischen Heimatbund“ Betracht. Das<br />

hätte allerdings zur Konsequenz gehabt,<br />

dass nur noch ein „Heimatfest“, aber kein<br />

<strong>Schützenfest</strong> mehr hätte gefeiert werden<br />

dürfen. Eine Entscheidung brachte die<br />

Sitzung aber nicht.<br />

43


44<br />

Erörtert wurden außerdem Pläne<br />

zum Bau eines eigenen Schießstandes,<br />

wobei der Beschluss gefasst wurde, einen<br />

Kleinkaliberschießstand für 4.000 RM zu<br />

errichten.<br />

Hauptgegenstand der Vorstandssitzung<br />

vom 15. Dezember 1936 war erneut<br />

die „Verbandsfrage“. Wieder wehrte sich<br />

Oberstleutnant Pape gegen einen Beitritt<br />

zum „Schützenbund“ und verlangte<br />

den Eintritt in den „Heimatbund“, denn<br />

dadurch sei man „nach jeder Richtung<br />

gesichert“. Pape argumentierte außerdem<br />

mit den Kosten, die der Beitritt zum „Schützenbund“<br />

fordere. Der Verein könne wegen<br />

des Baus der Schützenhalle keine weiteren<br />

fi nanziellen Belastungen schultern. Eine<br />

andere Position vertrat Rendant Franz Filter,<br />

der den Ausschluss an den „Schützenbund“<br />

forderte; der Verein könne die Kosten durchaus<br />

schultern. Westernleutnant Dr. Fritz<br />

Marfording verlangte einen Beschluss zum<br />

sofortigen Beitritt zum „Deutschen Schützenbund“,<br />

wobei sich weitere, namentlich<br />

nicht genannte Vorstandsmitglieder dieser<br />

Forderung anschlossen. Albert Pape warnte<br />

aber weiterhin vor diesem Beschluss, wobei<br />

er auf den § 2 der Satzung des „Schützenbundes“<br />

verwies, wonach die Teilnahme der<br />

Mitgliedsvereine an religiösen Festen nicht<br />

mehr gestattet war. Erlaubt blieb allerdings,<br />

die Vereinsfeste mit einem Gottesdienst<br />

zu beginnen. Nun stellte Marfording den<br />

Antrag, sofort abzustimmen, wobei sich<br />

die Mehrheit der Vorstandsmitglieder für<br />

den Anschluss an den „Deutschen Schützenbund“<br />

entschied. Kämperleutnant Dr.<br />

Heinrich Rempe beantragte daraufhin, Dr.<br />

Marfording mit der Eingliederung des Vereins<br />

in den Verband zu beauftragen.<br />

Entscheidend werden sollte nun das<br />

Jahr 1937. Schon am 4. Januar folgte eine<br />

weitere Vorstandssitzung, deren Gegen-


stand die Errichtung des Schießstandes war.<br />

Die Dortmunder Union Brauerei hatte sich<br />

bereit erklärt, dem Verein ein zinsgünstiges<br />

Darlehen von 4.000,- RM zur Verfügung<br />

zu stellen, das mit Bierlieferungen ausgeglichen<br />

werden sollte. Marfording erbat<br />

sich außerdem, mit dem SS-Standartenführer<br />

Jostmeier Gespräche zu führen,<br />

die einen größeren Schießstand erlauben<br />

sollten. Man hoffte dabei auf (fi nanzielle)<br />

Unterstützung durch die SS-Standarte. Außerdem<br />

berichtete Marfording über seine<br />

Gespräche mit der Verbandsführung und<br />

die Erarbeitung einer neuen Satzung, die<br />

er unter Verwendung der Mustersatzung<br />

des Verbandes erstellt hatte, an der prinzipiell<br />

„Änderungen nicht möglich“ waren.<br />

Die „Gaustelle Westfalen“ des Verbandes<br />

hatte auf die Erstellung der neuen Satzung<br />

gedrängt. Für den 24. Januar 1937 wurde<br />

eine außerordentliche Mitgliederversammlung<br />

einberufen, wobei es um den § 2<br />

der neuen Satzung, der die Teilnahme an<br />

kirchlichen Vereinen verbot, ging. Aus welchen<br />

Gründen sie dann um eine Woche auf<br />

den 17. Januar vorverlegt wurde, ist nicht<br />

ganz ersichtlich. Offensichtlich hatte es im<br />

Verein erhebliche Unruhen gegeben, da die<br />

Schützen auf ihre Verbindung zu den kirchlichen<br />

Festtagen wie Fronleichnam oder<br />

Libori pochten. Dr. Marfording versuchte,<br />

die Unruhen zu beseitigen, indem er den<br />

Schützen versprach, die Angelegenheit mit<br />

Kreissportführer Lehrer Fritz Rodenkirchen<br />

zu erörtern. Dieser hielt sich offensichtlich<br />

zurück, so dass Marfording dann zusicherte,<br />

die Angelegenheit mit dem Gaugeschäftsführer<br />

Major von Cleve zu erörtern.<br />

Heinrich Tange schlug Rodenkirchen<br />

nun für ein Vorstandsamt vor, denn es<br />

musste eigens ein solches geschaffen<br />

werden: Rodenkirchen wurde „Bataillonssportwart“.<br />

Hier war die<br />

Welt noch in<br />

Ordnung: Ausfl ug<br />

des MASPERN-<br />

Vorstandes um<br />

Hauptmann Josef<br />

Canisius<br />

Nachdem der kommissarische Oberst<br />

Oberstleutnant Albert Pape seinen Amtsverzicht<br />

erklärt hatte, nicht zuletzt, weil er<br />

sich in der Verbandsfrage nicht hatte durchsetzen<br />

können, wählte diese Versammlung<br />

den Westernleutnant Dr. Fritz Marfording<br />

zum neuen Oberst „ durch Zuruf“. Eine<br />

demokratische Wahl war das wohl nicht.<br />

Bemerkenswert ist außerdem, dass der<br />

Zeitungsbericht über dieses Ereignis erst<br />

am 21. Januar 1937 publiziert wurde. Da<br />

der „Paderborner Anzeiger“ längst verboten<br />

und „Der Filter“ eingegangen war, gab<br />

es nur das „Westfälische Volksblatt“, das<br />

jedoch schon 1936 von der Verlegerfamilie<br />

Schöningh an den „Eher-Verlag“ (Parteiverlag)<br />

verkauft werden musste, war die<br />

Zeitung Paderborns „Parteiorgan“; hinter<br />

dem späten Erscheinen kann man auch<br />

Zensurmaßnahmen vermuten. In einer<br />

weiteren Vorstandssitzung ging es um die<br />

„Wehrhaftmachung unseres Volkes durch<br />

Schießdienst“, die die Hauptaufgabe des<br />

„Deutschen Schützenverbandes ist“. Zugleich<br />

schärfte der Vorstand das Verbot,<br />

in Uniform an kirchlichen Veranstaltungen<br />

teilzunehmen“, ein. Außerdem sollte nun<br />

die Gleichshaltung der Schützenvereine<br />

schnell durchgefürt werden. Im Protokollbuch<br />

des Vorstandes ist ein Zeitungstext<br />

45


46<br />

aus dem Westfälischen Volksblatt eingeklebt,<br />

der die Überschrift<br />

„Was müssen nun die Schützenvereine tun?“<br />

trägt. Der Text sei hier angeführt:<br />

Immer wiederkehrende Anfragen zeigen,<br />

dass viele Schützenvereine noch nicht wissen,<br />

wie sie sich nach der Neuordnung des<br />

Schützenwesens zu verhalten haben.<br />

Daher sei hier noch einmal das Wichtigste<br />

kurz zusammengefasst:<br />

1. Sämtliche deutschen Schützenvereine<br />

müssen Mitglied des „Deutschenn Schützenverbandes“<br />

werden.<br />

2. Eine Ausnahme bilden – nur für dieses<br />

Jahr – etwa 70 Schützenvereine, die sich<br />

bis zum 25. Februar dem „Westfälischen<br />

Heimatbund“ angeschlossen haben. Diese<br />

können in diesem Jahre noch einmal ihr<br />

Heimat-<strong>Schützenfest</strong> feiern, wenn an dem<br />

betreffenden Orte kein Schützenverein ein<br />

solches Fest abhält. Im nächsten Jahr ist es<br />

auch mit dieser Ausnahme vorbei.<br />

3. Schützenvereine, die weiter bestehen<br />

wollen, müssen sich sofort anmelden beim<br />

„Deutschen Schützenverband“ Gau Westfalen,<br />

Dortmund, Hansastrasse 3.<br />

4. Alle Schützenvereine, die ein <strong>Schützenfest</strong><br />

feiern wollen, melden den Tag dieses<br />

Festes sofort, spätestens aber bis 30. April<br />

dem Kreisschützenführer Mönnikes in Brakel.<br />

Ohne Genehmigung des Gaues darf ein<br />

<strong>Schützenfest</strong>, Vogel- oder Königsschiessen<br />

nicht abgehalten werden.<br />

5. Gleichzeitig damit melden die Vereine<br />

– auch alle Schießsportvereine – genaue<br />

Anschrift ihres Vereinsführers.<br />

6. Alle Schützenvereine sind verpfl ichtet,<br />

wenigstens eine Mannschaft (5 Mann)


aufzustellen, die Schießsport betreibt. Für<br />

die Schützen dieser Mannschaft ist 1,50<br />

RM Jahresbeitrag zu zahlen. Die übrigen<br />

Mitglieder des Vereins, die nur einmal im<br />

Jahre das Königsschiessen mitmachen,<br />

zahlen 0,40 RM Jahresbeitrag. In diesem<br />

Betrage liegt auch die Versicherung (Unfall-<br />

und Haftpfl icht)<br />

7. Jeder Verein muss mit der Zeit einen ausgebildeten<br />

Schießwart besitzen, der einen<br />

Lehrgang in Dortmund mitgemacht hat. Um<br />

eine schnellere Eröffnung des Schießbetriebes<br />

zu ermöglichen, werden demnächst in<br />

den Kreisen Sonntagslehrgänge eingerichtet,<br />

die noch bekannt gegeben werden.<br />

8. Die Fahne der Schützenvereine ist die<br />

Fahne des Reichsbundes für Leibesübungen,<br />

die von allen Vereinen geführt<br />

werden muss. Daneben kann die alte<br />

Fahne weiter geführt werden.<br />

9. In Orten, in denen mehrere Vereine des<br />

„Deutschen Schützenbundes“ sind, ist eine<br />

Ortsgemeinschaft zu bilden. Ihr Zweck ist u.<br />

a. die Ausgleichung von Gegensätzlichkeiten<br />

zwischen Vereinen, die Ausrüstung der<br />

Schießstandsmöglichkeiten usw. Dagegen<br />

hat der Führer der Ortsgemeinschaft keinen<br />

Einfl uss auf den Sportbetrieb der Vereine.<br />

Der Ausdruck Ortsgemeinschaft soll aber<br />

auch nicht besagen, dass nun die verschiedenen<br />

Vereine eines Ortes zu einem großen<br />

Verein zusammengeschmolzen werden,<br />

indem der bisher kleinere Verein eine Kompagnie<br />

in dem größeren Verein bildet.<br />

10. Die Vereine, die bisher schon Schießsport<br />

getrieben haben, melden bis zum 1. Mai, an<br />

welchem Tage sie die Vereinsmeisterschaft<br />

austragen wollen. Möglichst an einem<br />

Sonntag im Mai.<br />

11. Endlich sei noch besonders aufmerksam<br />

Auch an den Straßen wehten<br />

Fahnen mit NS-Symbolen.<br />

gemacht auf Worte des Gauführers in der<br />

Kreistagung am 11. April: „Die Zeit der<br />

Bitten und der Nachsicht bezüglich der<br />

Organisation im deutschen Schützenwesen<br />

ist vorbei! Vereine, die ihre Pfl icht nicht<br />

erfüllen, werden die Konsequenzen zu<br />

tragen haben. Auch hinsichtlich der „wilden“<br />

(= nicht gemeldeten) Vereine wird<br />

in allernächster Zeit etwas geschehen. Als<br />

deutsche Schützen wollen wir dem Führer<br />

helfen, für unseren Teil unsere Aufgaben<br />

meistern und uns ebenso, wie der Führer,<br />

für das Volksganze einsetzen.“<br />

An diesem Text fällt die Rigorosität der<br />

Sprache auf, was sich namentlich im letzten<br />

Punkt 11 zeigt. Unverhohlen wird mit der<br />

Aufl ösung der Vereine, die sich nicht fügen,<br />

gedroht.<br />

Für den 11. April 1937 war eine „Kreistagung“<br />

im „Westfälischen Hof“ anberaumt,<br />

an der die Gaugeschäftsführer Lühn (Münster)<br />

und von Cleve (Dortmund) teilnahmen.<br />

Wieder ging es um die Beteiligung in<br />

Uniform an den kirchlichen Festtagen. Während<br />

die Funktionäre rigoros auf der Durch-<br />

47


48<br />

setzung des § 2 der Satzung bestanden,<br />

versuchte der neue Oberst Dr. Marfording<br />

wieder zu vermitteln, denn „die Schützen<br />

nehmen das Verbot nicht stillschweigend<br />

hin“, wie er erklärte. Jedoch blieben seine<br />

Bemühungen ergebnislos. Als kleines Zugeständnis<br />

konnte er nur erreichen, dass<br />

„Schützen..., soweit sie Frontkämpfer sind,<br />

teilnehmen...,“ können. Das dürfte nur eine<br />

kleine Minderheit gewesen sein.<br />

Für den 20. Juni 1937 beantragte die „NSV“<br />

(„Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“)<br />

die Nutzung des Schützenplatzes für das<br />

Hilfswerk „Mutter und Kind“; obwohl 4<br />

Wochen vor dem <strong>Schützenfest</strong> derartige<br />

Vergaben nicht zulässig waren, sah sich der<br />

Vorstand genötigt, hierzu seine Erlaubnis<br />

zu geben. Weiterhin wird von der „tiefen<br />

Missstimmung“ im Verein wegen des §<br />

2 der Satzung berichtet, jedoch sah der<br />

Vorstand keine Lösungsmöglichkeit.<br />

Am 12./13. Juni 1937 wurde der neue<br />

Schießstand eingeweiht, worüber die Zeitung<br />

am 15. Juni 1937 berichtete. Sofort<br />

wurde ein Preisschießen veranstaltet. Dabei<br />

„meldeten sich doch schon während des<br />

Preisschießens... begeisterte Volksgenossen,<br />

die eben wegen des Schießsportes ihre Aufnahmegesuche<br />

einreichten“, die „sich mit<br />

dem volksnotwendigen Schießsportgedanken<br />

vertraut“ machten. Erstellt wurde eine<br />

eigene Schießordnung, die hier aufgeführt<br />

sei (Text S. 104):<br />

Paderborner Bürger-Schützen-Verein, e. V.<br />

Paderborn, im Mai 1938.<br />

An die Mitglieder!<br />

Betrifft Schiessordnung:<br />

Beschluss des Vorstandes vom 6. 5. 38.


1. Innerhalb des Bataillons wird fortan<br />

alljährlich die Vereinsmeisterschaft ausgeschossen.<br />

Die drei besten Schützen<br />

werden durch Orden ausgezeichnet. Am<br />

<strong>Schützenfest</strong>montag werden sie mit dem<br />

Schützenkönig und den drei Prinzen geehrt<br />

und gehören auf Wunsch dem Hofe an.<br />

Äußeres Kennzeichen der drei Meisterschützen:<br />

1. Sieger: goldene Ärmelschnüre<br />

2. Sieger: silberne Ärmelschnüre<br />

3. Sieger: dunkelblaue Ärmelschnüre<br />

Schiessbedingungen: 10 Schuss.<br />

davon 5 Schuss liegend; 3 aufgelegt,<br />

2 freihändig,<br />

5 Schuss stehend; 3 aufgelegt,<br />

2 freihändig.<br />

Die Meisterschaften des Bataillons werden<br />

ausgeschossen:<br />

Sonntag, den 26.6. 9 – 12 Uhr,<br />

14 – 18 Uhr.<br />

Mittwoch, den 29.6.<br />

(Peter und Paul) 14 – 18 Uhr.<br />

Sonntag, den 3.7. 9 – 12 Uhr<br />

14 – 18 Uhr.<br />

An den vorgenannten Tagen dürfen<br />

Schützen nur einmal an dem Bedingungsschiessen<br />

teilnehmen; es steht jedem<br />

Schützen an drei Tagen die Möglichkeit<br />

offen, um die Meisterehrung zu schießen.<br />

2. Zur Auslosung für die Prinzenschüsse und<br />

zur Teilnahme am Königsschiessen werden<br />

hinfort nur noch jene Schützenbrüder zugelassen,<br />

die sich an dem Kompagnie-Übungsschiessen<br />

mit Erfolg beteiligt haben. Ein<br />

jeder Schütze muss bei 5 Schüssen liegend<br />

aufgelegt die Ringzahl 28 erreicht haben.<br />

Das Schiessergebnis wird eingetragen; der<br />

Schütze erhält einen entsprechenden Ausweis.<br />

Nur Schützen, die im Besitze dieses<br />

<strong>Schützenfest</strong> 1938: Braunhemden machen Musik. Hoch zu Ross bei der Parade<br />

Ausweises sind, können am <strong>Schützenfest</strong>-<br />

Samstag zur Auslosung und zum Königsschiessen<br />

zugelassen werden.<br />

Die Übungsschiesstage der einzelnen Kompagnieen<br />

fi nden statt:<br />

Sonntag, den 22.5. nachm. 14 – 18 Uhr<br />

Maspern – Komp.<br />

Kämper – Komp.<br />

Sonntag, den 29.5. nachm. 14 – 18 Uhr<br />

Königstr.- Komp.<br />

Western – Komp.<br />

Sonntag, den 12.6. nachm. 14 – 18 Uhr<br />

Königstr.- Komp.<br />

Maspern – Komp.<br />

Sonntag, den 19.6. nachm. 14 – 18 Uhr<br />

Kämer – Komp.<br />

An alle Schützenbrüder ergeht die dringende<br />

Mahnung, sich mehr denn bisher an<br />

dem Kompagnie-Übungsschiessen zu beteiligen.<br />

Der wehrsportliche Gedanke steht<br />

im Vordergrunde unseres Schützenlebens.<br />

Der Vorstand des P.B.S.V. erwartet, dass ein<br />

großer Teil der Schützen die geforderten Bedingungen<br />

des Übungsschiessens erfüllt!<br />

3. Am <strong>Schützenfest</strong>, Samstag u. Sonntag fi ndet<br />

auf unserm Scheibenstand ein größeres<br />

Preisschiessen statt.<br />

Schützengruß!<br />

Heil Hitler!<br />

H. Sandhage,<br />

F. Rodenkirchen,<br />

Schützen-Oberstleutnant.<br />

Bataillonssportwart.<br />

49


50<br />

NB. Durch eine Pressemeldung des Westf.-<br />

Volksblattes herrschte Unklarheit über die<br />

Uniformfrage. Nach der neuesten Verfügung<br />

bleibt die Uniform unverändert<br />

bestehen.“<br />

Ein erstes Bataillonsschießen erfolgte<br />

am 25./26. September 1937.<br />

Für das <strong>Schützenfest</strong> selbst sei hier<br />

angemerkt, dass Gauschützenführer Lühn<br />

(Münster) dem Verein eine neue Bundesfahne<br />

überreichte, die ganz im Sinne<br />

von Staat und Partei gestaltet war. Dabei<br />

wird ausdrücklich betont, dass „auch die<br />

Formationen der NSDAP im Deutschen<br />

Schützenwesen ein der Bewahrung würdiges<br />

Brauchtum zur Hervorhebung des<br />

Wehrgedankens“ erblickten, wie die Zeitung<br />

anmerkt.<br />

Nach dem <strong>Schützenfest</strong> beschwerte<br />

sich die Parteiorganisation „KdF“ („Kraft<br />

durch Freude“) beim Vorstand über erhöhte<br />

Bierpreise, was dieser nun mit Schützenwirt<br />

Bernhard Bolzau zu lösen versicherte. Dieser<br />

wurde angewiesen, nur noch 1 RM für<br />

den Liter Bier zu berechnen.<br />

Offensichtlich hat es zwischen dem<br />

Sommer 1937 und dem Mai 1938 keine<br />

Vorstandssitzungen gegeben, denn das<br />

Protokollbuch weist keinen Eintrag auf.<br />

Festgelegt für das <strong>Schützenfest</strong> 1938<br />

wurde, dass die Eintrittspreise unverändert<br />

bestehen bleiben sollten. Auch auf die Bewirtung<br />

der Ehrengäste wurde verzichtet;<br />

als Ausnahme galt nur noch die Einladung<br />

zum Kaffeetrinken. Am <strong>Schützenfest</strong>montag<br />

sollten nur die Ehrengäste bewirtet<br />

werden, die sich am Marsche zum Platz<br />

beteiligt hatten.<br />

Schon am 19. Juni 1938 musste der<br />

Verein einen neuen Kommandeur wählen,<br />

denn Dr. Marfording war am 5. Mai<br />

1938 an den Folgen eines Lungenleidens


Kompaniefoto der MASPERN aus dem Jahre 1937. Die zweite Fahne mit Hakenkreuz gehörte dazu.<br />

verstorben. So wählte man „durch Zuruf“<br />

den bisherigen Oberstleutnant Hans Sandhage<br />

zum neuen Oberst, der nur noch als<br />

„Vereinsführer“ bezeichnet wurde. Ebenso<br />

erfolgte die Neuwahl der Kompanievorstände.<br />

Die Zeitung vermerkt ausdrücklich die<br />

„Teilnahme von Bürgermeister Pg. Kosiek“<br />

(= Rudolf Kosiek, 1902 – 1991, seit dem<br />

1. April 1938 Paderborner Bürgermeister,<br />

formell im Amt bis zum 8. Mai 1945). In<br />

diesem Rahmen wurden auch die drei<br />

besten Schützen des Bataillonsschießens<br />

geehrt, die besondere Auszeichnungen erhielten<br />

und der Hofgesellschaft angehören<br />

durften. Die Zeitung merkt dazu an: „...am<br />

Königsschießen darf nur teilnehmen, wer<br />

das Bedingungsschießen erfüllt hat.“ Insgesamt<br />

hatten sich 143 Schützen beteiligt,<br />

wobei die Zeitung die acht besten Schützen<br />

(mit der Schießleistung) namentlich nennt.<br />

Ausdrücklich hingewiesen wird außerdem<br />

darauf, dass „Der Gruß des Schützen der<br />

Deutsche Gruß (Heil Hitler)“ ist.<br />

Nachdem am 13. März 1938 Österreich<br />

als „Ostmark“ an das Deutsche Reich<br />

aufgegliedert worden war, verlangte die<br />

Ortsgruppe der NSDAP, zum <strong>Schützenfest</strong>montag<br />

28 Steiermärker, die in Paderborn<br />

Urlaub machten, einzuladen. Auf Druck der<br />

Partei wurde dem „sofort stattgegeben“,<br />

wobei die Begründung lautete: „<strong>Schützenfest</strong>tage<br />

sind in Paderborn nicht nur<br />

Tage der Schützen, sondern für die ganze<br />

Bevölkerung unserer Stadt“, wie der neue<br />

Hauptschriftleiter des „Westfälischen<br />

Volksblattes“ herausstellte. Dass dahinter<br />

der „Volksgemeinschaftsgedanke“ stand,<br />

kann man deutlich erkennen. Während<br />

des Schützenfrühstücks verlangte die<br />

Partei „die fröhliche Mitarbeit am Bau der<br />

Freilichtbühne“ (sollte im östlichen Paderquellgebiet<br />

am Fuß der Abdinghof-Kirche<br />

errichtet werden). Neuer König wurde der<br />

Maspern-Oberleutnant Heinrich Werdite,<br />

was die Chronik des Vereins – sie zitiert das<br />

Westf. Volksblatt – mit folgenden Worten<br />

festhielt (Text S. 111):<br />

„Schinkenbäcker ist König!“ so hörte<br />

man über den Platz rufen und die Freude<br />

bei den Maspernschützen ist besonders<br />

groß. Nach den erfolgreichen Schüssen beim<br />

Prinzenschiessen – die Ükeraner holten den<br />

Apfel und das Zepter vom Vogel – und nach<br />

den großartigen Erfolgen auch beim Bataillonsschiessen,<br />

wo sie den 1. und 2. Patz belegten,<br />

dürfen sie auch wirklich stolz auf die<br />

guten Schiessleistungen sein, die jetzt mit<br />

dem Königsschuss ihre Krönung gefunden<br />

haben. Und eines ist den Maspern noch eine<br />

besondere Freude, auch die neue Königin<br />

kommt aus dem Reich der Kompagnie. Eine<br />

nette, kleine Geschichte spielt übrigens<br />

noch um diesen Wettbewerb, aus dem unser<br />

Schinkenbäcker als Sieger hervorging. Wir<br />

haben uns erzählen lassen, dass er nach den<br />

vielen vergeblichen Versuchen in den vergangenen<br />

Jahren diesmal darauf verzichten<br />

wollte, ernstlich auf den Rest des Vogels zu<br />

schießen. Man hatte sich in der Kompagnie<br />

auch allgemein damit abgefunden.<br />

Aber da war denn so etwas durchgesickert,<br />

dass das Nachbarkind als Königin in<br />

engerer Wahl stand. Das hat unseren Heinrich<br />

Werdite, der mit allen seinen Nachbarn<br />

und allen Volksgenossen von der Stadtheide<br />

gute Kameradschaft und vorbildliche<br />

Gemeinschaft pfl egt, denn doch erheblich<br />

angespornt. Diese Gelegenheit wollte er<br />

51


52<br />

sich keineswegs entgehen lassen. Und deshalb<br />

musste eben auf den Vogel „geballert“<br />

werden. Heinrich musste König werden,<br />

daran gab es nichts mehr zur rütteln, und<br />

es hätte ihn und allen Maspernschützen<br />

wirklich gekränkt, wenn ihm das Glück nun<br />

nicht zur Seite gestanden hätte.<br />

Was hätte die Freude der Maspernschützen<br />

besser ausdrücken können, als der<br />

Gesang des schönen Ükernliedes:<br />

Im Frühling ist es auf dem Ükern so<br />

herrlich, so schön,<br />

Wenn die Wiesen grünen und die Blumen<br />

blühn,<br />

und die Ükernmädel auf die Weide<br />

ziehen,<br />

ist es auf dem Ükern so herrlich, so schön!<br />

Und dazu wird natürlich das Fässchen<br />

geholt.<br />

Die Residenz von König Heinrich Werdite aus der<br />

Stadtheide.


Der Hofstaat 1938/1939 mit Schützenkönig Heinrich Werdite und Schützenkönigin Thea Bokel.<br />

Die Proklamation vereint die Schützen<br />

noch einmal um den Thron: „Heinrich vom<br />

Schinkendamm ist unser neuer König“, so<br />

verkündet Oberst Sandhage den Schützen<br />

„und als Königin ist Fräulein Thea Bokel<br />

auserkoren“. Und da es noch nicht an der<br />

Zeit ist, dem neuen König die Königskette<br />

umzuhängen, muss der an eine Leine gebundene<br />

Holzsplitter des Schützenvogels<br />

würdiger Ersatz sein.<br />

Das ist ein geradezu prächtiges Bild, wie<br />

man die neue Majestät in diesem neuen<br />

Königsschmuck sieht.<br />

Im Lager der Ükeraner geht es wenige<br />

Minuten später hoch her. Zur Beruhigung<br />

der Gemüter muss noch ordentlich was<br />

„auf die Lampe gegossen werden“.<br />

Nachzutragen bleibt noch, dass Verlag<br />

und Schriftleitung des „Westfälischen<br />

Volksblattes“, vertreten durch Hauptschriftleiter<br />

Wolfgang Bergemann (er war Gau-<br />

und Reichsredner, Schriftleiter seit März<br />

37), dem Verein einen Pokal stifteten, der<br />

als Wanderpokal jährlich neu ausgeschossen<br />

werden sollte, wobei als Schießtermin<br />

der Dienstag nach <strong>Schützenfest</strong> festgelegt<br />

wurde.<br />

Erster Sieger wurde Adjutant Willi<br />

Freitag, Kreisbauernführer von Paderborn<br />

und Büren.<br />

Als Kuriosität angemerkt sei, dass der<br />

Pokal erst 1951 von der Verlagsleiterin<br />

Maria Hellmold übergeben wurde.<br />

53


54<br />

Jetzt<br />

4 x in<br />

Paderborn<br />

Detmolder Straße 210<br />

Ükern 21<br />

Mastbruchstraße 135<br />

Piepenturmweg 8


Die Geschichte des<br />

Schützenweges<br />

Der Schützenweg und der anschließende<br />

Dr.-Auffenberg-Weg befinden sich im<br />

Norden der Stadt. Sie stellen eine direkte<br />

Verbindung vom Dom, vorbei Am Rothoborn<br />

durch die Hathumarstraße und<br />

der Unterführung des Heierswalles zum<br />

Schützenplatz her. Diese Wege sind beliebte<br />

Spazierwege für Jung und Alt und zu jeder<br />

Jahreszeit zum herrlichen Naherholungsgebiet<br />

Schützenplatz.<br />

Zur Entstehung und zur Geschichte<br />

dieser Wege sei an dieser Stelle einiges<br />

gesagt:<br />

Hermann Mantell, Rechtsanwalt und<br />

Notar, gleichzeitig Verwaltungsrat im Bürger-<br />

schützenverein machte 1889 dem Vorstand<br />

des Schützenvereins den Vorschlag,<br />

mit der Stadt in Verbindung zu treten, um<br />

einen Weg von der Hathumarstraße zum<br />

Schützenplatz zu erstellen. Hermann Mantell<br />

war Stadtverordneter und Mitglied des<br />

Kreistages. Neben der Mitgliedschaft im<br />

Bürgerschützenverein war er in weiteren<br />

Paderborner Institutionen tätig.<br />

Der Vorschlag von Hermann Mantell<br />

wurde 1892 in die Tat umgesetzt. Es entstand<br />

eine Allee von der Hathumarstraße<br />

zum Schützenplatz. Der Schützenplatz war<br />

hiernach in kürzerer Zeit aus dem Stadtkern<br />

zu erreichen und gewann als Erholungsgebiet<br />

an Bedeutung.<br />

Dieser neue Weg erhielt „inoffi ziell“<br />

den Namen Schützenallee. Die amtliche<br />

Straßenbenennung durch die Stadt in<br />

Schützenweg erfolgte 1897. Der Teil des<br />

Schützenweges vom Greitelerweg bis zum<br />

Schützenplatz wurde 2003 von der Stadt<br />

umbenannt in Dr.-Auffenberg-Weg.<br />

Dr. Karl Auffenberg , 1907 – 1998 ,<br />

Rechtsanwalt und Notar, war von 1961<br />

– 1986 Kommandeur des Paderborner<br />

Schützenvereins. Durch seine langjährigen<br />

und viel- fältigen Aktivitäten als Ratsherr,<br />

Schriftsteller und Förderer der Heimatgeschichte<br />

hat er sich große Verdienste<br />

erworben. Dr. Karl Auffenberg wurde das<br />

Bundesverdienstkreuz verliehen und weitere<br />

Ehrungen wurden ihm zuteil.<br />

Das Tor vom Dr.-Auffenberg-Weg<br />

zum Schützenplatz an der Brücke über die<br />

Rothe, das Löwentor, wurde 1893 erstellt.<br />

Dieses Tor wurde im Laufe der Jahre nach<br />

Bedarf instand gesetzt und restauriert. Es<br />

55


56<br />

Der Schützenweg im Frühling …<br />

ist bis heute eine Zierde des Eingangs vom<br />

Dr.-Auffenberg-Weg zum Schützenplatz<br />

(siehe hierzu Maspernheft 97, Löwentor<br />

am Schützenweg).<br />

Prächtige und großkronige Rosskastanien-Bäume<br />

(Aesculus hippocastanum)<br />

schmücken den Schützenweg und den Dr.-<br />

Auffenberg-Weg . Die Rosskastanie stammt<br />

ursprünglich vom Balkan und wurde nach<br />

der nordgriechischen Stadt Kastania<br />

benannt. Diese Kastanien-Allee bietet zu<br />

jeder Jahreszeit ein imposantes Bild. Hier<br />

sei der Monat Mai besonders hervorgehoben,<br />

wenn uns die prächtigen Blütenkerzen<br />

erfreuen. In den Sommermonaten schützt<br />

das überspannende Blätterdach den Spaziergängern<br />

vor Sonne, Regen und Wind.<br />

Selbst die Schützen erfahren während des<br />

<strong>Schützenfest</strong>es nach anstrengendem Marschieren<br />

durch die Stadt unter dem Blätterdach<br />

angenehme Kühle und Frische.<br />

Mit dem Bau des „Königlichen Lehrerseminars“<br />

am Schützenweg wurde<br />

1906/1907 der Grundstein für das heutige<br />

Berufskollegzentrum gelegt. Es befi nden


… Sommer … Herbst … Winter<br />

sich dort das Ludwig-Erhard-Berufskolleg,<br />

das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg<br />

und das Helene-Weber-Berufskolleg.<br />

Gegenüber dem Schulzentrum sind die<br />

Schwimmoper und das Sportzentrum mit<br />

der Paderkampfbahn. Diese sind wichtige<br />

Einrichtungen für Sporttreibende und Sportvereine<br />

der Stadt und Umgebung.<br />

Rechts und links des Schützenweges<br />

und des Dr.-Auffenberg-Weges sind in den<br />

letzten Jahren einige Häuser gebaut worden.<br />

Am Dr.-Auffenberg-Weg grenzt östlich<br />

eine Kleingartenanlage, die Rückseite der<br />

Sporthalle des Edith-Stein-Berufskollegs<br />

und westlich die Liegewiese des Rolandbades.<br />

Die gute Lage, das angrenzende Naherholungsgebiet<br />

mit Gastronomie, feststehende<br />

Veranstaltungen auf dem Schützenplatz<br />

wie das <strong>Schützenfest</strong>, Ausstellungen und<br />

Reitturnier usw. sorgen das ganze Jahr über<br />

für ein lebendiges Treiben auf dem Schützenweg<br />

und dem Dr.-Auffenberg–Weg.<br />

Das Löwentor am Ende des Schützenweges bzw. des Dr.-Auffenberg-Weges<br />

57


58<br />

Darum<br />

ist es<br />

auf dem<br />

Ükern<br />

so<br />

herrlich,<br />

so<br />

schön!


... 1860, also vor 150 Jahren, Tierarzt<br />

August Berger (1799 bis 1871) Kommandeur<br />

wurde. Er war Gründungsmitglied der<br />

Königsträßer (wohnte in der Kisau 10), von<br />

1846 bis 1852 Seconde-Leutnant und dann<br />

bis 1860 Hauptmann. Es folgte die Zeit als<br />

Kommandeur des Vereins.<br />

Die Grundlage für unsere heutige<br />

Uniform wurde ebenfalls vor 150 Jahren<br />

gelegt. Ein Ausschuss, der am 11. Juni 1860<br />

gebildet worden war, schlug bereits am 16.<br />

Juni 1860 folgende Uniformierung vor:<br />

„Oberst und Major tragen im Dienst<br />

einen dreieckigen Hut mit roten und gel-<br />

Uniformen aus der Gründerzeit und von vor 100 Jahren.<br />

ben Federn, einen grauen Uniformrock<br />

mit grünem stehenden Kragen und grünen<br />

Aufschlägen und statt der goldenen<br />

Epauletts ein Geflecht; eine rot-gelbe<br />

Schärpe über die Schulter, einen Degen<br />

mit goldenem Portepee; die Adjutanten<br />

haben denselben Anzug, jedoch ohne<br />

Geflecht und statt desselben goldene<br />

Litzen. Die Capitains, die Rechungsführer<br />

und der Doktor denselben Anzug, tragen<br />

jedoch statt der Hüte grüne Kappen mit<br />

rot-gelbem Bande und rot-gelben Ponpons;<br />

die übrigen Offi ziere denselben Anzug, nur<br />

fehlen ihnen die Ponpons. Die Feldwebel<br />

und Fahnenunteroffi ziere tragen Kappen<br />

mit Gefl echt und außerdem der erste das<br />

goldene Portepee. Die Unteroffi ziere tragen<br />

Degen mit Portepee von rot-gelber Farbe<br />

sowie sämtliche Unteroffiziere Kappen<br />

ohne Gefl echt. Die sämtlichen Schützen<br />

tragen graue Uniformröcke mit grünen stehenden<br />

Kragen, grünen Aufschlägen, weiße<br />

Beinkleider und gleichförmige Kappen mit<br />

Verzierungen und Eichenlaub. Die Waffe<br />

der Schützen ist ein Gewehr“. Ergänzt<br />

wurden diese Vorschriften am 28. Juni 1860<br />

durch die Bestimmung, dass alle Offi ziere<br />

einschließlich der Feldwebel am Kragen<br />

59


60<br />

Oberst Wilhelm Löffelmann im Kreise seiner Vorgänger.<br />

silbernes Eichenlaub und die Fahnen- und<br />

alle übrigen Unteroffi ziere silberne Sterne<br />

zu tragen hatten. Schließlich wurde 1872<br />

bestimmt, dass alle Joppen grüne Stehkragen<br />

und grüne paspelierte Aufschläge<br />

aufweisen mussten.<br />

... 1885, also vor 125 Jahren, ein weiteres<br />

Zelt auf dem Schützenplatz errichtet<br />

wurde. Mit 600 Quadratmetern Grundfl äche<br />

war dies ein Bierzelt.<br />

... 1910, also vor 100 Jahren, der<br />

PBSV einen neuen Oberst bekam. Der<br />

erste Oberstleutnant der Vereinsgeschichte<br />

Wilhelm Kaufmann wurde 1910 Nachfolger<br />

des legendären Oberst Wilhelm Löffelmann.<br />

Der ähnlich engagierte Kommandeur wurde<br />

am 18. Januar 1910 einstimmig zum neuen<br />

Kommandeur gewählt.


... 1960, also vor 50 Jahren, durfte<br />

wieder mit dem Gewehr geschossen werden.<br />

Zum <strong>Schützenfest</strong> 1960 konnte Oberst<br />

Hans Sandhage die neue errichtete Halle<br />

auf dem Schützenplatz mit bewegten<br />

Worten für die Festtage übergeben. Die<br />

Paderhalle, welche heute Schützenhalle<br />

und seit 1997 Hansesaal heißt.<br />

... 1985, also vor 25 Jahren,<br />

wieder auf den „klassischen“ Schützenadler<br />

geschossen wurde. Um die Art der Schützenadler,<br />

wie sie Josefthomas Brinkschröder<br />

bis dahin gestaltete, war eine intensive<br />

Diskussion entstanden. Man beschloss,<br />

die restlichen Rohlinge aufzukaufen und<br />

kehrte im Jahre 1985 zum klassischen<br />

Adler zurück.<br />

Obwohl „Schützenprofessor“ Dr. Dr.<br />

Dr. Gustav Ermecke im Jahr zuvor seinen<br />

Die MASPERN tragen den von JoTo Brinkschröder (links)<br />

gefertigten Adler aus dem Rathaus.<br />

Der Traditionsadler heute.<br />

Abschied vom „aktiven“ Schützendienst<br />

genommen hatte, trat er während des<br />

<strong>Schützenfest</strong>es 1985 noch einmal auf,<br />

wie der Chronist dazu anmerkt „in alter<br />

Frische“. Ermecke, der sich tief mit den<br />

Schützen verbunden wusste, wollte es sich<br />

offensichtlich nicht nehmen lassen, noch<br />

einmal als „Feldkaplan“ aufzutreten und<br />

mahnende Worte zu sprechen. Er hatte<br />

seine Ansprache unter das Motto „Was<br />

Du ererbst hast von Deinen Vätern, erwirb<br />

es, um es zu besitzen“ gestellt. Seine letzte<br />

„Predigt“ auf dem Schützenplatz fand bei<br />

den Schützen Gehör und er fand „Worte,<br />

die sitzen!“, so Oberst Dr. Karl Auffenberg,<br />

für den es übrigens auch das letzte <strong>Schützenfest</strong><br />

als amtierender Kommandeur des<br />

PBSV war.<br />

Der Ende 1983 erstmals im Vorstand<br />

besprochene Familientag erlebte am 11.<br />

August 1985 seine Premiere, wurde aber<br />

noch <strong>kompanie</strong>weise begangen. Erstmalig<br />

amtierte auch ein Kinderhofstaat (wie<br />

schon 1931). Bei den MASPERN „regierten“<br />

Mark Ortmann und Christina Kühn (König<br />

und Königin), Dirk Breitbach und Susanne<br />

Koch (Krone), Marco Röhren und Sonja Lüke<br />

(Apfel) sowie Immanuel Schaub und Sandra<br />

Ridder (Zepter).<br />

Feldkaplan Prof. Dr. Dr. Dr. Gustav Ermecke 1985.<br />

61


62<br />

... 1990, also vor 20 Jahren, die Domgilde<br />

gegründet wurde.<br />

Das 20-jährige Bestehen wurde nun<br />

mit einem Gottesdienst und einem Festakt<br />

gefeiert.<br />

Die Domgilde, so hatte es Dompropst<br />

Dr. Wilhelm Hentze in seiner Predigt beim<br />

Gottesdienst gesagt, ist „keine Dompolizei.<br />

Sie ist Visitenkarte des Domes!“<br />

Am 19. Februar 1990 trafen sich auf<br />

Einladung des verstorbenen Dompropstes<br />

Hans Leo Drewes 29 Personen, um einen<br />

ehrenamtlichen Präsenzdienst für den Dom<br />

zu gründen.<br />

Hierfür hatte Weihbischof Drewes seinerzeit<br />

auch bei den MASPERN geworben<br />

und wurde fündig. Eine ganze Reihe von<br />

Schützenbrüdern hatte sich damals für<br />

diesen wertvollen Dienst an der Hohen<br />

Domkirche zur Verfügung gestellt.<br />

Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde<br />

deutlich, die Domgilde sei eine Vereinigung<br />

von Personen zu Schutz und Hilfeleistung,<br />

sie trage dazu bei, dass das „Haus aus Steinen“<br />

auch ein lebendiges und einladendes<br />

Gotteshaus sei.<br />

Von den Gründungsmitgliedern sind<br />

aus den Reihen der MASPERN immer noch<br />

aktiv: Hermann Niggemeier, Karl Wagemann<br />

und Ferdi Hillebrand (v. l.). Neue Mitglieder<br />

werden immer gern aufgenommen.


In diesem Jahr können wir auf drei besondere<br />

Hofereignisse zurückblicken, bei denen<br />

die MASPERN beteiligt waren.<br />

Aus den Reihen der Ükeraner regierte<br />

im Jahre 1860 Heinrich Löhr an der Seite<br />

von Louise Fischer. Leider sind über beide<br />

Personen keine Einzelheiten überliefert.<br />

Einhundert Jahre später machte ein<br />

weiterer MASPERN-Schütze von sich reden:<br />

Franz-Josef , genannt Nonno Büssemeier<br />

wurde 1960 Kronprinz im Hofstaat von<br />

Conrad Hartmann, Kämper und M. Schwarzendahl,<br />

Königsträßer. Der engagierte<br />

Schützenbruder schaffte es, im Laufe der<br />

Jahre alle Prämien des PBSV zu holen (1964<br />

Zepter, 1969 Apfel). Er wurde Zeremonienmeister<br />

der MASPERN und nach Gründung<br />

der Heide Kompanie deren Oberleutnant.<br />

Den Höhepunkt seiner „Schützenkarriere“<br />

schaffte Nonno Büssemeier 1976, als er<br />

Schützenkönig wurde.<br />

Im Jahre 1985 waren die MASPERN<br />

an der Reihe, die Schützenkönigin zu<br />

stellen. Mit Katja Toben, Ehefrau des<br />

MASPERN-Schützen Dirk Toben, stellten<br />

sie eine Regentin, die am Schützenweg,<br />

Ecke Rolandsweg an prädestinierter Stelle<br />

wohnte. Doch bis sie die entscheidende<br />

Mitteilung der Adjutanten erhielt, vergingen<br />

zunächst spannungsgeladene Minuten.<br />

Als der Schießwettbewerb begann, fanden<br />

sich zunächst keine Kandidaten unter der<br />

Vogelstange ein. Doch 20 Minuten später,<br />

um 13.20 Uhr eröffnete Christian Böger<br />

von der Heide den Wettbewerb. Dann<br />

entschied sich Helmut Mlyneck von den<br />

Königsträßern mit in das Schießen um die<br />

Königswürde einzusteigen. Als alles nach<br />

einem Ringen ausschließlich dieser beiden<br />

Schützenbrüder aussah, stand auf einmal<br />

wie der „Phönix aus der Asche“, so das<br />

Westfälische Volksblatt, Presseoffizier<br />

Schützenkönigin<br />

Katja Toben (links)<br />

und der Hofstaat 1985/1986<br />

(rechts).<br />

und MASPERN-Schütze Karl-Heinz Vockel<br />

unter der Vogelstande. Als das Ringen in<br />

die Endphase ging, setzte Vockel den entscheidenden<br />

Schuss daneben, sodass der<br />

Weg frei war für den nächsten Schützen.<br />

Helmut Mlyneck lies sich diese Chance<br />

nicht nehmen. „Ein Wirt als neuer König<br />

und Katja als Sissi“ titelte das Westfalen-<br />

Blatt, und so nahm ein tolles Schützenjahr<br />

seinen Anfang. Die Nachbar-Kompanien<br />

MASPERN und Königsträßer waren aus dem<br />

Häuschen. Schützenkönigin Katja Toben<br />

glänzte an der Seite ihres Königs Helmut<br />

I. und dem Zeremonienmeisterpaar Gerda<br />

Kohrs und Wolfgang Hillemeier.<br />

63


64<br />

Das diesjährige Jubiläums-Königspaar: Helmut Mlyneck und Katja Toben


In der Saison 2008-2009 starteten wir<br />

mit sechs Mannschaften in den Rundenwettkämpfen<br />

des WSB und mit einer<br />

Mannschaft in der Kreisliga. In den Rundenwettkämpfen<br />

des HSB sind wir ebenfalls<br />

mit mehreren Mannschaften vertreten.<br />

Einige dieser Mannschaften sind aus den<br />

Kompanien gemischt.<br />

Am 27. Januar führten die Jungschützen<br />

des PBSV auf dem Maspernschießstand<br />

das Bataillonsprinzenschießen durch.<br />

Während Schüler und Jugendliche den<br />

Wettbewerb „unten“ in Ruhe ausschossen<br />

standen die Schützen im Aufenthaltsraum<br />

bis zur Siegerehrung dicht gedrängt. Was<br />

zeigt dass die Veranstaltung viel Beachtung<br />

im PBSV fi ndet. Dafür stellen wir die Räumlichkeiten<br />

gerne zur Verfügung! Auch der<br />

Zustand eines Schießstandes trägt mit bei<br />

zum Gelingen sportlicher Leistungen.<br />

Daher zeigten auch die Unteroffi ziere<br />

der Kompanie ihr schusssicheres Zielen. Wie<br />

jedes Jahr wurde auf unserem Schießstand<br />

das Unteroffi ziersschießen durchgeführt.<br />

Da die Erkenntnisse unter welchen<br />

Bedingungen geschossen werden soll sich<br />

wandeln, muss man auch Schießstände<br />

„wandeln“. Wir beschlossen also dem<br />

Trend zu folgen mit zusätzlichem Licht den<br />

Stand heller zu machen. Hellere Wände die<br />

weniger Licht schlucken und zusätzliche<br />

Beleuchtung die den Bereich vor und hinter<br />

dem Schützen ausleuchten, lassen den<br />

Schießstand moderner aussehen. Gleichmäßiges<br />

Licht im Raum und hell beleuchtete<br />

Scheiben erleichtern dem Schützen das<br />

Zielen und lassen die Augen nicht so schnell<br />

ermüden.<br />

Da bauliche Mängel am Gebäude erst<br />

noch behoben werden mussten verzögerte<br />

sich die Fertigstellung von fünf Bahnen<br />

um einige Monate. Feuchtigkeit in den<br />

Wänden, die durch Temperaturunterschiede<br />

entsteht, muss durch Isolierung behoben<br />

Bataillonsprinzenschießen auf dem MASPERN-Schießstand<br />

Die Sieger des Unteroffi ziersschießen<br />

65


66<br />

Technische Verbesseungen am Schießstand<br />

Gemütlicher Ausklang<br />

werden. Während der Sommerrunde und<br />

der ersten Hälfte der Wintersaison konnte<br />

trotz Umbaumaßnahmen immer auf zehn<br />

Ständen geschossen werden. Die verbesserte<br />

Beleuchtung wurde von Allen positiv<br />

bewertet.<br />

Wir denken aber nicht nur ans Arbeiten.<br />

Bei Weihnachtsfeier, Heringsessen und<br />

RWK-Feier im Sommer ist auch der Spaß<br />

nicht auf der Strecke geblieben.<br />

Für die Organisation der Feiern und für<br />

die Arbeit an der Verbesserung des Schießstandes<br />

möchte ich hiermit herzlich danken!<br />

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit,<br />

fröhliche Feiern und sportliche Wettkämpfe<br />

freue ich mich!<br />

Gut Schuß<br />

Dirk Tanger, Schießmeister


Schon gesehen?<br />

MASPERN-Schaukasten<br />

Eine wichtige Kommunikationsstelle ist unser<br />

MASPERN-Schaukasten, der seit vielen<br />

Jahren von unserem Sergeanten und Foto-<br />

Chronisten Ferdi Hillebrand betreut und<br />

gestaltet wird. Einfach vorbeischauen und<br />

sich informieren, was es Neues gibt. Wo?<br />

Am Haus der Gaststätte Gerichtsklause, Am<br />

Bogen, Ecke Alte Synagoge.<br />

MASPERN-Jugend rückt<br />

zusammen und zeigt sich<br />

Bereits vor zwei Jahren gab sich die<br />

MASPERN-Jugend Kompanie ein eigenes<br />

Logo. Ausgehend vom Logo der Kompanie<br />

wurden die Farben rot-gelb-grün schwungvoll<br />

um das Sigillum gelegt und mit dem<br />

Schriftzug „Jugend“ ergänzt. Pünktlich zum<br />

diesjährigen <strong>Schützenfest</strong> wird es nun einen<br />

eigenen Anstecker geben. Alle Jugendlichen<br />

der MASPERN, alle junggebliebenen, und<br />

der Jugend freundschaftlich verbundenen<br />

Schützen können ihre Verbundenheit und<br />

Zusammenhalt durch das Tragen dieses<br />

Schmuckstückes zum Ausdruck bringen. Zugleich<br />

wird durch den Erwerb (und weitere<br />

Spenden) die Jugendarbeit der MASPERN<br />

gefördert.<br />

Gesucht werden<br />

alte Bilder und alte Druckwerke und<br />

Orden<br />

Dankbare Quellen alter Schützen- und<br />

Ükerngeschichte sind alte Bilder und alte<br />

Druckwerke nach dem Motto „je öller, je<br />

döller“. Wer etwas abgeben oder verleihen<br />

möchte, melde sich bitte bei unserem Ehrenoberleutnant<br />

Ulrich Stohldreier,<br />

Telefon 05251/57220 (Greitelerweg 65,<br />

33102 Paderborn).<br />

67


68<br />

www.<br />

Wir<br />

sind auch<br />

drin…<br />

.de


<strong>Schützenfest</strong> 2009<br />

– ein Fest der<br />

Abwechslungen<br />

... so ist das 152. <strong>Schützenfest</strong> zusammenfassend<br />

zu überschreiben. Wie immer hatten<br />

die MASPERN das Fest gut vorbereitet.<br />

Natürlich wurde der MASPERN-Bezirk auf<br />

dem Schützenplatz von den beteiligten<br />

Schützen liebevoll hergerichtet, die Ausmärsche<br />

und die Kartenvorverkäufe ließen<br />

auf ein schönes Fest hoffen.<br />

Doch das Wetter spielte nicht richtig<br />

mit. Regenschauer gaben dem Fest manche<br />

ungeahnte Einschränkungen, die aber<br />

durch viele positive Ereignisse wieder wett<br />

gemacht wurden. Bei den MASPERN gab es<br />

eine Neuigkeit, die, um es vorweg zu sagen,<br />

sehr gut angenommen wurde.<br />

MASPERN-Weinland –<br />

Edle Tropfen aus dem MASPERN-Weinkeller<br />

Um dem Ruf als „Genießer-Kompanie“<br />

gerecht zu werden, wurde vor der Baude<br />

in einer eigens errichteten Weinstube edler<br />

Rebensaft angeboten. Ob der MASPERN-<br />

Weißwein „Kapuziner Unschuld“, ein<br />

„feinherber Bacchus“ aus Franken, oder<br />

der MASPERN-Rotwein „Heiersburger<br />

Ükernblut“, ein Spätburgunder aus Baden,<br />

oder der legendäre „MASPERN-Sekt“ von<br />

den bischöflichen Weingütern aus Trier,<br />

wurden hier von der MASPERN-Weinkönigin<br />

Rovenna Hintzmann-Rutzen, genannt<br />

Rovenna I., angeboten. Sie machte über alle<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Tage eine sehr gute Arbeit, so<br />

dass dieses ergänzende Angebot, das nach<br />

Wiederholung rief, sehr gut angenommen<br />

wurde. Die MASPERN sind schließlich<br />

Genießer!<br />

<strong>Schützenfest</strong> 2009<br />

Edle MASPERN-Tropfen serviert von der Weinkönigin Rovenna I.<br />

Warm up für Schützen –<br />

Ausmärsche stimmen auf Fest ein<br />

Sie gehören einfach dazu, die Ausmärsche<br />

an den zwei Freitagen vor dem <strong>Schützenfest</strong>.<br />

Zum ersten Ausmarsch trifft sich stets<br />

das ganze Bataillon. Zum <strong>Schützenfest</strong> 2009<br />

waren die Königsträßer Gastgeber für alle<br />

Schützen. Mit manchem Hallo traf man sich<br />

zum ersten Mal, um sich auf die „tollen“<br />

Tage vorzubereiten. Traditionell gab beim<br />

ersten Ausmarsch der Bataillonsvorstand<br />

in der vorgeschalteten Bataillonsversammlung<br />

Rechenschaft für das Geleistete des<br />

vergangenen Jahres ab. Da während dieser<br />

69


70<br />

Versammlung Freibier gereicht wird, gab es<br />

auch an diesem Abend manch „bohrende“<br />

Frage an den Gesamtvorstand.<br />

Zum zweiten Ausmarsch trafen sich die<br />

Kompanien nach gemeinsamem Anmarsch<br />

getrennt in ihren Bereichen. Die MASPERN<br />

stimmten sich auf ein schönes Fest ein.<br />

Schützenkönig Wolfgang Just dankte den<br />

MASPERN für manch gute Unterstützung<br />

während seines Königsjahres. Hauptmann<br />

Norbert Löseke revanchierte sich mit lobenden<br />

Worten und wünschte ihm, dem gesamten<br />

Hof und natürlich allen Schützen mit<br />

ihren Familien ein schönes <strong>Schützenfest</strong>.<br />

Die MASPERN stimmten das MASPERN-<br />

Lied an uns so konnte man gut gelaunt auf<br />

die kommende Zeit blicken.<br />

Einstimmung mit Gesang und ersten Reden.


Der Zapfenstreich wurde vom Regen nicht getrübt. Trotz Nässe war der Rathausplatz<br />

gut gefüllt, die Schützen bei der Sache und die Beteiligten zufrieden.<br />

Königin strahlt trotz Regen –<br />

Zapfenstreich zum<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Auftakt<br />

Die Western-Kompanie war als Zapfenstreich-Kompanie<br />

mannstark angetreten,<br />

trotz miesen Wetters. Das <strong>Schützenfest</strong><br />

war wie immer bestens vorbereitet, doch<br />

das Wetter machen, das geht (noch) nicht,<br />

Gott sei Dank. Das die Schützen mit ihren<br />

Joppen über Allwetter-Jacken verfügen<br />

ist bekannt, doch die Damen des Hofes<br />

mussten ganz schön leiden. Sie bliesen<br />

jedoch kein Trübsal, machten das Beste<br />

aus der nassen Situation und strahlten um<br />

die Wette. Der Lohn vor dem Rathaus war<br />

eine große Menschenmenge, die sich trotz<br />

schlechten Wetters dieses Ereignis nicht<br />

entgehen lassen wollten. Western-Hauptmann<br />

Ralf Meschede und seine Western<br />

machten mit gekonnter musikalischer<br />

Unterstützung durch das Tambourcorps<br />

Nordborchen und den Buker Husaren alles<br />

richtig und sorgten so für einen gelungenen<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Auftakt.<br />

71


72<br />

Der gastronomische Treffpunkt<br />

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Am Anfang strahlte noch<br />

die Sonne!<br />

Herzlich Willkommen …<br />

wir freuen uns …<br />

mit Musik geht alles besser …<br />

… dann auf frohe Feiertage!


Regen, Jubilare und Junioren<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

Auch an diesem Tag bestimmte zunächst<br />

das Wetter das Geschehen. Um es vorweg<br />

zu sagen: Mit jedem Schauer stieg die<br />

Stimmung, der Regen konnte den Schützen<br />

das Fest nicht vermiesen!<br />

Beim Antreten auf Paderborns schönsten<br />

Kompanie-Antrete-Platz, vor der<br />

Stadtbibliothek, der alten Dom-Dechanei<br />

im Schatten des Domes, strahlte die Sonne<br />

noch. Alle waren guter Dinge nach dem<br />

verregneten Zapfenstreich. Aus allen Ecken<br />

kamen die Züge und die Musikanten aus<br />

Elsen und Schloß Neuhaus. Gut gelaunt<br />

gab Hauptmann Norbert Löseke die Kommandos<br />

und los ging es. Doch zum Antreten<br />

aller Kompanien vor dem Rathaus angekommen,<br />

zogen dunkle Wolken auf. Oberst<br />

Dr. Andreas Jolmes brachte das Bataillon<br />

zügig in Marsch, doch es kam, wie wir es<br />

lange nicht erlebt hatten.<br />

Fünf Jahre lang hatten die Bürgerschützen<br />

Glück mit dem Wetter, doch<br />

Beim Antreten ist die Welt noch in Ordnung.<br />

zu diesem <strong>Schützenfest</strong> hatte es sie voll<br />

erwischt: Nach dem verregneten Auftakt<br />

am Freitag legten die Wolken am Samstag<br />

noch eine Kanne drauf. Es regnete derartige<br />

Sturzbäche, dass nach dem Ankunft<br />

auf dem Schützenplatz alle in die Bauden<br />

fl üchteten und die Aufstellung des Bataillons<br />

unter der Vogelstange nicht stattfi nden<br />

konnte. Für die nassen Schützen gab es nur<br />

zwei Möglichkeiten: Uniform wechseln oder<br />

am Körper trocknen lassen. In der Baude<br />

und sogar an der wärmenden Glut des<br />

Oemmes-Standes wurde alles versucht,<br />

wieder auf das normale Maß an Trockenheit<br />

und <strong>Schützenfest</strong>-Freude zu kommen.<br />

„Das Wetter ignorieren“ war das Motto.<br />

Das entstandene Chaos wurde gemeistert<br />

und die ungewöhnliche Situation wurde<br />

zur Steigerung der Stimmung angenommen.<br />

Die MASPERN begannen traditionell<br />

mit der Totenehrung, dieses Mal auf dem<br />

MASPERN-Platz unter dem Baudenvordach.<br />

Ehrenhauptmann Dieter Wollmann verlas<br />

die Namen der verstorbenen Schützenbrüder<br />

des vergangenen Jahres und die<br />

MASPERN-Musiker trugen das Lied vom<br />

guten Kamerader vor.<br />

Auch unter den Kastanien des Schützenweges fand<br />

man keinen Regenschutz.<br />

73


74<br />

Die Ehrungen standen dann im Mittelpunkt.<br />

Die hohen Bataillonsorden wurden<br />

bei den Kämpern als erste Kompanie<br />

verliehen. So blieb es bei den MASPERN<br />

zunächst unbemerkt, dass Oberleutnant<br />

Werner Müseler, Feldwebel Helmut Rempe<br />

und Sergeant Meinolf Fockele mit dem<br />

Großen Verdienstorden am Bande dekoriert<br />

wurden. Auch bei den Jubilaren konnten die<br />

MASPERN ein langjähriges Mitglied ehren.<br />

Schützenbruder Franz Fortmeier wurde<br />

für 60jährige (!) Mitgliedschaft geehrt.<br />

Dieses eher seltene Jubiläum konnte der<br />

Jubilar dann im Kreise seiner MASPERN-<br />

Freunde ausgiebig feiern. Den höchsten<br />

Orden der Kompanie erhielt an diesem Tag<br />

Ehrenleutnant Georg Hecker und wurde<br />

mit MASPERN-Ehrenstern ausgezeichnet.<br />

Auch andere Kompanien trafen bei den<br />

MASPERN ein, um Ehrungen vorzunehmen.<br />

Da wurden zum Beispiel Hauptmann<br />

Norbert Löseke und Leutnant Elmar Kloke<br />

von der Heide-Kompanie und Oberleutnant<br />

Werner Müseler von den Western geehrt.<br />

Auch der Tross mit Schützenkönig<br />

Wolfgang Just, Oberst Dr. Andreas Jolmes<br />

und dem ganzen Gefolge kam zu den<br />

MASPERN. Wie gewöhnlich fand Oberst<br />

Dr. Andreas Jolmes nachdenkliche Worte<br />

und stellte das Motto „Verantwortung für<br />

morgen – wir stärken die Jugend“ in den<br />

Selbst der Ömmesstand bietet Obdach


Die Schützen trotzen dem Regen, ob beim<br />

Aufziehen des Adlers (links oben) oder bei<br />

der Totenehrung (oben rechts)<br />

Mittelpunkt seiner Ansprache. Er zitierte den großen Dichter Johann<br />

Wolfgang Goethe zum Thema Jugend: „Das Schicksal jedes Volkes<br />

hängt von den Menschen unter 25 Jahren ab.“ Jolmes attestierte<br />

dem überwiegenden Teil der heutigen jungen Menschen, dass sie<br />

zur Übernahme von Verantwortung in unserer Gesellschaft bereit<br />

seien. Der Verein wolle seinen Beitrag leisten, dass sich die Jugend<br />

im PBSV wohl fühle und hier Eigenverantwortlichkeit und einen<br />

sicheren Weg in die Zukunft fände.<br />

Nach Ende des Kommerses ging die Party dann richtig los, die<br />

Stimmung stieg von Minute zu Minute. Die Musikanten der Elsener<br />

Gunnebach-Kapelle gaben ihr Bestes und brachten das Publikum<br />

auf die Bänke, so dass letztlich für den ersten Tag attestiert werden<br />

kann, dass das Regenwetter den Schützen nichts anhaben konnte,<br />

Gut so!<br />

Begegnungen, Freude und Parade –<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

Thema Nr. 1 des <strong>Schützenfest</strong>es 2009: Das Wetter. Als kleine<br />

Entschädigung zu den bisherigen Wetter-Erlebnissen blieb es am<br />

Sonntag größtenteils trocken. Soviel dazu!<br />

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76<br />

Frauenpower am<br />

Samstag


Bilderrückblick <strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />

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78<br />

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Am Sonntag trafen sich die Paderborner<br />

Schützen traditionell im Hohen Dom<br />

zu Paderborn. Mit ihnen feierte Dompropst<br />

Dr. Wilhelm Hentze diese Festmesse, assistiert<br />

von Schützen als Messdiener und<br />

musikalisch gestaltet vom Bundes-Schützen-Musikkorps<br />

aus Elsen und Bataillonsjungschützenmeister<br />

Christian Nolden an<br />

der Orgel. Das anschließende Frühstück<br />

in den verschiedenen Revieren stärkte die<br />

Schützen für die weiteren Aktivitäten des<br />

Tages.<br />

Beim Antreten konnte Hauptmann Norbert<br />

Löseke neben den vielen MASPERN-<br />

Schützen auch wieder Freunde der Ükeraner<br />

begrüßen. Neben denen aus Benhausen,<br />

Einzug der Fahnen in den Hohen Dom


Buke, Hembsen und Westheim, war auch<br />

eine Abordnung aus Schwaney mit komplettem<br />

Hof erschienen. Hauptmann Löseke<br />

lud die anwesenden Majestäten ein, mit<br />

ihm die Front der Kompanie abzuschreiten.<br />

In diesem Jahr nicht dabei waren die Freunde<br />

der Schützengesellschaft Raitersaich.<br />

Nach dem plötzlichen Tod ihres ersten<br />

Schützenmeisters Rainer Kriegseis hatte<br />

sie ihre Teilnahme abgesagt, was allen<br />

verständlich war.<br />

Der anschließende Marsch des Bataillons<br />

durch die Stadt war einmal mehr<br />

ein Beweis dafür, dass die Pader-Stadt am<br />

zweiten Juli-Wochenende fest in Schützenhand<br />

ist.<br />

Auf dem Schützenplatz angelangt,<br />

wurde sich zunächst gestärkt um anschließend<br />

ausgiebig zu feiern. Gemeinsam mit<br />

den Gästen und den Familien verbrachten<br />

die MASPERN einen harmonischen Tag.<br />

Jakob Vogt darf nicht fehlen<br />

Buntes<br />

Treiben beim<br />

Antreten der<br />

MASPERN<br />

bei der alten<br />

Domdechanei<br />

79


ñ Wenn die Schützen durch die ñ<br />

Stadt marschieren …<br />

… unterwegs zum Schützenplatz<br />

81


82<br />

Das Prinzenschießen fand ohne<br />

MASPERN-Erfolge statt. Im rund 30 Meter<br />

hohen Schießturm hockte der stolze<br />

Schützenadler und wartete auf seine Widersacher.<br />

Wolfgang Fischer, Platzmajor der<br />

Western, der den Schießturm seit 15 Jahren<br />

betreute, hatte mit seinen Mitstreitern das<br />

braun/gelbe Holztier souverän und gekonnt<br />

in Position gebracht. Schon bei den sogenannten<br />

Ehrenschüssen schoss einer auf<br />

seine Weise den Vogel ab.<br />

Presseoffi zier Hartwig Pieper nahm<br />

einmal seine Aufgabe so ernst, dass er<br />

genau zielte und präzise die Krone herunter<br />

holte.<br />

Was er dabei übersehen hatte, war,<br />

dass er bereits alle Prämien des PBSV errungen<br />

hatte und somit für ein Prinzenamt<br />

satzungsgemäß nicht mehr in Frage kam.<br />

So musste der Vogel wieder herunter und<br />

die Krone erneut aufgesetzt werden. Mit<br />

dem vierten Schuss des Wettbewerbes holte<br />

dann um 15.11 Uhr Adolf Heinrichsdorf,<br />

Mützenmachermeister und Verwaltungsrat<br />

aus den Reihen der Kämper die Krone erneut<br />

und regulär aus der Kralle des Adlers.<br />

Er hat nun alle Prinzenwürden errungen.<br />

Dies schaffte dann auch um 15.17 Uhr Mi-<br />

Der Ömmesstand – ein immer gefragter Ort


chael Bröckling. Mit dem 12. Schuss holte<br />

der Western-Sergeant den Apfel.<br />

Als dritter war dann ein Fachmann<br />

erfolgreich. Um 15.27 Uhr holte mit dem<br />

27. Schuss der Vogelbauer und Leutnant<br />

der Western Reinhard Hepers das Zepter.<br />

Alle drei Prinzen wurden von ihren Kompanien<br />

mit Freude abgeholt und in die<br />

Reviere gebracht. Ein zügiges Schießen,<br />

von drei erfolgreichen Fachleuten beendet,<br />

bescherte allen Besuchern noch ausgiebig<br />

Zeit bis zur Parade.<br />

Mit einer zackigen Parade verabschiedeten<br />

dann die angetretenen Schützen den<br />

scheidenden Hofstaat mit König Wolfgang<br />

Just und Königin Manuela Sperbel an der<br />

Spitze.<br />

Sie alle hatten den PBSV in den vergangenen<br />

zwölf Monaten bestens vertreten,<br />

sodass die Beine besonders hoch fl ogen.<br />

Diese Sympathie schlug dem Hofstaat auch<br />

entgegen, als sie in den Abendstunden noch<br />

einmal die MASPERN besuchten.<br />

Angeheizt von der fl otten Musik der<br />

MADISON-Band stieg die Stimmung von<br />

Stunde zu Stunde. Den Hof und alle Besucher<br />

im MASPERN-Bezirk hielt es kaum<br />

noch sitzend auf den Bänken, so dass auch<br />

dieser Tag als äußerst gelunden bezeichnet<br />

werden kann.<br />

Adolf Heinrichsdorf Michael Bröckling Reinhard Hepers<br />

Mit einer<br />

zackigen Parade<br />

wird der Hof 2008 / 2009<br />

verabschiedet<br />

83


84<br />

Bilderrückblick


<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />

85


86<br />

Sonderbare<br />

Kleidung


Wir sind König – Yes we can! –<br />

<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

An diesem Tag waren die MASPERN voll<br />

Hoffnung zum Antreten gekommen, lag<br />

doch etwas in der Luft! Gerüchte kursierten,<br />

wir hätten einen Königsaspiranten. Wird es<br />

etwas, schießt Elmar Kloke, Zugführer des<br />

ersten Zuges? Schon seit Samstag geisterten<br />

Aufkleber mit Klokes Konterfei und<br />

Obamas Spruch durch die Kompanie. Bis zur<br />

letzten Sicherheit, ob er es tat, vergingen<br />

jedoch noch einige Stunden.<br />

Auf dem Schützenplatz angekommen,<br />

wurde sich beim guten MASPERN-Schützenfrühstück<br />

ordentlich gestärkt. Hauptmann<br />

Norbert Löseke führte, wie bereits<br />

schon in den vergangenen Tagen, gekonnt<br />

und souverän durch das Programm.<br />

Mit Klaus & Willi alias Klaus Rupprecht<br />

wurde ein Bauchredner mit seiner Puppe<br />

verpfl ichtet, der mit vielerlei fl otten und<br />

frechen Sprechen die Lachmuskeln der<br />

Besucher strapazierte. Dann kam der Tross.<br />

Schützenkönig Wolfgang Just, in Anspielung<br />

auf sein Afrika-Engagement mit einer<br />

Wüsten-Schützen-Mütze ausgestattet, gab<br />

sein Finale als Paderborner Schützenkönig.<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker, begleitet<br />

von hohen Geistlichen des Erzbistums Paderborn,<br />

fand honorige und auch lobende<br />

Worte bei den MASPERN. Der scheidende<br />

Zepterprinz Christian Lüke erhielt bei<br />

„seinen“ MASPERN ein Bild von seinem<br />

Prinzenschießen im Jahre 2008, als der<br />

Vogel Kopf stand und den Eindruck eines<br />

Sturzfl uges machte. Dann war Oberst Dr.<br />

Andreas Jolmes an der Reihe. Der stets gut<br />

informierte Jurist war sichtlich erstaunt,<br />

was seine Mutter-Kompanie ihm da bot.<br />

Unter Federführung von Oberleutnant<br />

Werner Müseler, ein guter Freund des Herrn<br />

Obristen, wurde Dr. Andreas Jolmes um ei-<br />

Gute Unterhaltung vor vollem Haus<br />

Begegnungenn Auch zum Schützenfrühstück gehört eine Zeitungn<br />

87


88<br />

Kleine Geschenke<br />

Freude ins Gesicht geschrieben<br />

Ansprache vom Erzbischof<br />

Achtung, gleich passiert etwas!


nige Jahrzehnte zurückversetzt. Ein überdimensionales<br />

Foto der Metzgerei Jolmes aus<br />

Giersstraße, Elternhaus des Herrn Oberst,<br />

wurde aufgebaut. Metzgermeister und<br />

MASPERN-Leutnant Wolfgang Müller hatte<br />

einige Utensilien zur Verfügung gestellt, mit<br />

denen Andreas Jolmes beweisen sollte, ob<br />

er nichts verlernt habe und noch Würstchen<br />

herstellen konnte. Unter Assistenz von<br />

Oberstleutnant Matthias Stute und mit<br />

bester Laune wurden im Nu dutzende von<br />

großen und kleinen Würstchen produziert.<br />

Das erfreute den Oberst besonders, auch<br />

in Erinnerung an seinen Vater Josef Jolmes,<br />

der die stadtbekannte Metzgerei betrieb<br />

und auch MASPERN-Hauptmann war.<br />

Da hatte der Oberst großen Spaß!<br />

Vor alter<br />

Kulisse:<br />

Die<br />

Produktion<br />

von Würstchen<br />

kann er noch<br />

und sie sehen<br />

auch noch<br />

gut aus,<br />

die Würstchen<br />

89


90<br />

Gezielte Schüsse<br />

zerlegen<br />

den Adler


Dank dieses kurzweiligen Programms<br />

fi el das Warten auf das Königsschießen<br />

nicht schwer. Hauptmann Norbert Löseke<br />

löste die erste Spannung kurz vor Eröffnung<br />

des Wettbewerbes, indem er der jubelenden<br />

Menge mitteilte, dass Leutnant Elmar Kloke<br />

um Schießerlaubnis gebeten und er diese<br />

mit Freude erteilt habe. Dann ging es los:<br />

13.15 Uhr Ende des Rundganges des<br />

Trosses bei den Königsträßern.<br />

13.25 Uhr Der Chef des Schießwettbewerbes,<br />

Oberstleutnant Mattias Stute<br />

eröffnet das fi nale Ringen um die Königswürde.<br />

13.35 Uhr Nach fünf Durchgängen<br />

wird satzungsgemäß die Liste der Bewerber<br />

geschlossen. Im schützenbrüderlichen<br />

Schießwettbewerb sind: Wolfgang Brink,<br />

Heide, Elmar Kloke, MASPERN, Christian<br />

Köster, Kämper und Elmar Krenz, Königsträßer.<br />

13.50 Uhr Der Vogel wird brüchig, die<br />

ersten großen Brocken fl iegen hinab.<br />

14.02 Uhr Wolfgang Brink schießt den<br />

rechten Flügel ab.<br />

14.06 Uhr Elmar Krenz holt den linken<br />

Flügel herunter.<br />

14.12 Uhr Elmar Kloke halbiert den<br />

wankenden Adler.<br />

14.15 Uhr Die Spannung steigt, der<br />

Wettbewerb ist völlig offen, das Ende<br />

naht!<br />

14.17 Uhr Schuss Nr. 107, Elmar Kloke<br />

legt an, zielt, drückt ab, es ist geschafft:<br />

WIR SIND KÖNIG. Herzlichen Glückwunsch,<br />

Elmar Kloke ist Schützenkönig und<br />

die MASPERN aus dem Häuschen.<br />

Der MASPERN-Bezirk tobte und freute<br />

sich mit dem neuen König. Als erste Gratulanten<br />

liegen Gattin Seiner Majestät Beate<br />

(selbst Schützenkönigin 2005/2006) mit<br />

Tochter Isabell in den Armen des glücklichen<br />

Königs. Auf den Schultern seiner<br />

91


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Abholen des Königs<br />

zur Proklamation<br />

Jetzt ist es amtlich!


Kameraden wird Kloke zum wartenden<br />

Bierwagen getragen, auf dem der Triumphzug<br />

in den MASPERN-Bezirk beginnt. Hier<br />

wurde der Erfolg ordentlich gefeiert und<br />

Hauptmann Norbert Löseke präsentierte<br />

dem Volke den dritten König in seinen neun<br />

Jahren als MASPERN-Chef, eine ordentliche<br />

Bilanz!<br />

Nun galt es abzuwarten, was die neue<br />

Königin zu diesem Resultat sagen würde,<br />

denn nach unserer Satzung muss sie dem<br />

Ergebnis des Königsschießens zustimmen.<br />

Mit Erleichterung meldeten die Adjutanten,<br />

dass Jessica Mlyneck Elmar Kloke als neuen<br />

König mit Freude zugestimmt habe, sodass<br />

fl ugs zur Proklamation des neuen Regenten<br />

des PBSV geschritten werden konnte.<br />

Oberst Dr. Andreas Jolmes gab traditionell<br />

am Thron das Ergebnis bekannt. Jetzt war<br />

es amtlich: WIR SIND KÖNIG – YES, WE<br />

CAN!<br />

Die Zeit bis zur Parade verging wie im<br />

Flug, und dieser nächste Höhepunkt folgte.<br />

Die Damen des Hofes fuhren in den offenen<br />

Kutschen mit den Zeremonienmeistern vor.<br />

Schützenkönigin Jessica Mlyneck, Tochter<br />

des legendären Königsträßer-Leutnants<br />

und Schützenkönigs 1985/1986 Helmut<br />

Mylneck sowie der Schützenkönigin des<br />

Jahres 1989/1990 Rosi Mylneck, erschien<br />

in einem Kleid aus meerwasserblauen<br />

Seidentaft mit Tüll und einer sechs Meter<br />

langen Schleppe.<br />

An der Seite des führenden Zeremonienmeisters<br />

Norbert Vossebein kam die<br />

neue Zeremonienmeisterin Beate Stock in<br />

einer seegrünen Robe mit angeschnittener<br />

Schleppe. Ob bewusst oder unbewusst, die<br />

Damen hatten die Farben der Königinnen-<br />

Kompanie (Königsträßer) und der Königs-<br />

Kompanie (MASPERN) gewählt: Blau und<br />

Grün! Die Hofdamen überzeugten mit ihren<br />

ozeangrünen Kleidern mit Perlenstickerei.<br />

93


94<br />

Nachdem die Königin dem neuen<br />

Regenten und den neuen Prinzen die<br />

Insignien überreicht hatte, präsentierte<br />

sich der Hof dem wartenden Bataillon<br />

und zog auch durch das weite Rund des<br />

Schützenplatzes. Die MASPERN und alle<br />

Kompanien lieferten eine zackige Parade<br />

ab, sodass der Grundstein für ein prächtiges<br />

Finale des <strong>Schützenfest</strong>es gelegt wurde. Die<br />

MADISON-Band verstand es einmal mehr,<br />

die MASPERN zu begeistern. Gemeinsam<br />

mit dem neuen Hofstaat wurde ausgelassen<br />

gefeiert, bis das jähe Ende kam.<br />

Da die MASPERN unmittelbar neben dem<br />

Abschussgebiet des Feuerwerkes liegen,<br />

musste der Bezirk kurzfristig geräumt<br />

werden. Wie immer ein plötzliches Ende auf<br />

dem Höhepunkt der ausgelassenen Feier.<br />

Doch das Prachtfeuerwerk entschädigte die<br />

Festteilnehmer und bildete den glanzvollen<br />

Abschluss des offi ziellen Programms des<br />

<strong>Schützenfest</strong>es 2009.<br />

Parade<br />

in<br />

Bildern


96<br />

Bilderrückblick


<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />

97


98<br />

Hutmode bei den MASPERN


Abbau und Nachfeier –<br />

<strong>Schützenfest</strong> Dienstag<br />

Dieser Tag ist der Tag der Aktiven. Wie in<br />

jedem Jahr musste der MASPERN-Bezirk<br />

wieder aufgeräumt und die gesamte Ausstattung<br />

abgebaut werden. Viele fl eißige<br />

Hände schafften das im Nu, sodass bereits<br />

in den Mittagsstunden die Arbeiten erledigt<br />

waren und man noch einmal das Fest der<br />

Abwechslungen besprechen konnte.<br />

Am Abend dann die Nachfeier. Die<br />

aktiven Schützenbrüder, die helfenden<br />

Damen und der Gesamtvorstand trafen sich<br />

zur verdienten Nachfeier. Hauptmann Norbert<br />

Löseke ließ das Fest Revue passieren<br />

und danke allen Beteiligten für engagierte<br />

Mitarbeit, auch bzw. gerade wegen der witterungsbedingten<br />

Unwägbarkeiten. Heinz<br />

Erhard alias Ehrenhauptmann Hans-Dieter<br />

Wollmann strapazierte die Lachmuskeln<br />

der Teilnehmer. Der neue Hof mit Schützenkönig<br />

Elmar Kloke und Schützenkönigin<br />

Jessica Mlyneck an der Spitze besuchte<br />

die frisch gebackene Königs<strong>kompanie</strong>.<br />

Hauptmann Norbert Löseke begrüßte die<br />

einzelnen Hofmitglieder namentlich, kommen<br />

doch mehrere Mitglieder des jungen<br />

Hofes aus den Reihen der MASPERN. Die<br />

ausgelassene Nachfeier beendete das<br />

<strong>Schützenfest</strong> der Abwechslungen in den<br />

frühen Morgenstunden.<br />

99


100


Jubilare 2009<br />

Treue Orden - 60Jahre<br />

Franz Fortmeier<br />

60 Jahre MASPERN-Schütze: Franz Fortmeier mit<br />

Hauptmann und Oberst<br />

Treue Orden – 25Jahre<br />

Heiner Düsterhaus<br />

Peter Hesse<br />

Thomas Knorrenschild<br />

Hubertus Kriegesmann<br />

Klaus Liesaus<br />

Heinrich Linnemann<br />

Axel Loppe<br />

Ulrich Michalke<br />

Peter Piontek<br />

Klaus Schlotjunker<br />

Karl-Josef Siemens<br />

Thomas Voss<br />

Ulrich Westhoff<br />

Treue Orden – 50Jahre (rechts)<br />

Udo Brünemeier<br />

Karl Darimont<br />

Hans-Werner Kesselmeier<br />

Franz Spellerberg<br />

Treue Orden – 40Jahre<br />

Bruno Brathun<br />

Herbert Grothe<br />

Detlev Hoppe<br />

Karl-Josef Lang<br />

Wolfgang Niestendiedrich<br />

Alfred Pötz<br />

Wolfgang Ridder<br />

Wilhelm Schäfers<br />

Klaus-Dieter Schwarzkopf<br />

Hans-Dieter Wollmann<br />

2009<br />

2010<br />

101


102 Zwei neue Unteroffi ziere<br />

Sebastian Hoppe jetzt Träger des Jugendordens des PBSV


Ehren-Urkunden für 25 Jahre<br />

Vorstandszeit<br />

Gerhard Kesselmeier (rechts)<br />

Ehrungen der MASPERN 2009/2010:<br />

MASPERN-Ehrenkreuz<br />

Dieter Jürgensmeier<br />

Paul Vedder<br />

Udo Böttger<br />

Ludger Kemper<br />

Ludger Bröddder<br />

Elmar Eikel<br />

Robert Kesselmeier<br />

MASPERN-Verdienstkreuz<br />

Reinhard Ahle<br />

Andreas Jung<br />

Wilhelm Kossendey (rechts)<br />

Andreas Michalke<br />

Hans-Jörg Tegethoff<br />

MASPERN-Kompanieverdienstorden<br />

Hans Jolmes<br />

Heinz-Dieter Reineke<br />

Helmut Schlichting<br />

(rechts oben)<br />

Großer MASPERN-Stern<br />

Georg Hecker (rechts, Mitte)<br />

Ernennung zum Sergeant<br />

Matthias Spellerberg (rechts außen)<br />

Ernennung zum Unteroffi zier (links)<br />

Hartmut Hilleke<br />

Michael Robrecht<br />

Ernennung zum<br />

MASPERN-Ehrenunteroffi ziere<br />

Horst Otten, Schwaney<br />

Friedhelm Schake, Westheim<br />

Volker Brucherseifer, Buke<br />

Franz-Josef Bracke, Benhausen<br />

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Allen<br />

geehrten<br />

und<br />

beförderten<br />

Schützenbrüdern<br />

HERZLICHEN<br />

GLÜCK-<br />

WUNSCH!


Ehrungen des PBSV 2009/2010:<br />

Silberner Verdienstorden<br />

Wolfgang Müller<br />

Mario-Johannes Hustädte<br />

Michael Jahns<br />

Heiner Lüke<br />

Günther Mürhoff<br />

Goldener Verdienstorden<br />

Martin Greitens<br />

Christian Lüke<br />

Thomas Spieker<br />

Bataillons-Verdienstorden<br />

Adalbert Nüsser<br />

Großer Bataillons-Verdienstorden<br />

am Band<br />

Meinolf Fockele<br />

Werner Müseler<br />

Helmut Rempe<br />

Elmar Kloke<br />

Bataillons-Jugendorden<br />

Sebastian Hoppe<br />

Adalbert Nüsser<br />

Die neuen Träger des<br />

silbernen Verdienstordens<br />

Sie freuen sich über den<br />

Großen Verdienstorden am<br />

Bande<br />

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106<br />

Unterstützungsverein<br />

des Paderborner Bürgerschützenvereins<br />

von 1831 e. V.<br />

Als deutliches Zeichen der sozialen Ausrichtung<br />

des Vereins setzte Oberst Dr.<br />

Hans-Bernd Hesse am 9. September 1986,<br />

als er den Unterstützungsverein für unverschuldet<br />

in Not Geratene gründete. Eine<br />

Geldspende von 2 000 DM von Erzbischof<br />

Dr. Johannes Joachim Degenhardt bildete<br />

den Grundstock des Stiftungskapitals. Die<br />

eigentliche Gründungsversammlung trat<br />

am 26. November 1986 zusammen, um die<br />

Satzung zu beschließen und einen ersten<br />

Vorstand zu wählen.<br />

Der amtierende Oberst ist zugleich Vorsitzender<br />

des Vereins. Grundsätzlich steht die<br />

Mitgliedschaft jedem Schützen und Bürger<br />

offen, aber auch juristische Personen können<br />

Mitglied werden.<br />

Der Verein hilft entsprechend seiner<br />

Satzung bedürftigen Schützenbrüdern des<br />

PBSV und Hinterbliebenen, sowie anderen<br />

hilfsbedürftigen Bürgerinnen und Bürgern<br />

der Stadt Paderborn, insbesondere durch<br />

finanzielle Unterstützung. Diese Unterstützten<br />

bleiben anonym. Darüber hinaus<br />

unterstützt der Verein soziale Einrichtungen<br />

und Organisationen der Stadt Pader-born.<br />

Ansprechpartner ist der 1. Vorsitzende,<br />

Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes.


Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren,<br />

aber nicht zu den Abwesenden<br />

Im Schützenjahr 2009 / 2010 verstarben:<br />

Karl-Heinrich Lamker<br />

Unteroffi zier Johannes Neewe<br />

Ehrenhauptmann Josef Jolmes<br />

Peter Mette<br />

Josef Proppe<br />

Otto Rönnike<br />

Heinz-Jürgen Gausmann<br />

Paul Kolhoff<br />

Theo Michalak<br />

Peter Fernhomberg<br />

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IMPRESSUM<br />

MASPERN-Heft zum <strong>Schützenfest</strong> 2010<br />

Herausgeber:<br />

MASPERN-Kompanie im PBSV<br />

gegr. zu Paderborn 1831 e.V.<br />

Redaktion:<br />

Johannes Auffenberg<br />

(gesamt verantwortlich)<br />

Liboristraße 8,<br />

33098 Paderborn<br />

Ulrich Stohldreier,<br />

Ferdi Hillebrand,<br />

Andreas Brosius,<br />

Karl-Heinz Kesselmeier<br />

Georg Ortwein<br />

Mitarbeiter:<br />

Klaus Zacharias<br />

Anzeigen:<br />

Helmut Koch<br />

Fotos:<br />

Ferdi Hillebrand, Andreas Schocke, Ulrich<br />

Petzold, Ulrich Stohldreier, Karl-Heinz<br />

Kesselmeier, MASPERN-Archiv, Thomas<br />

Schmidt und Kirsten Gottesmann<br />

Gesamtherstellung:<br />

Typographen GmbH, Paderborn 2010


27. Juni 2009<br />

Seniorenausfl ug zum Edersee<br />

Der Seniorenausflug führte uns an den<br />

Edersee zur Kraftwerksgruppe der E.ON<br />

Wasserkraft GmbH. Nach einer Fahrt im<br />

Reisebus durch das landschaftlich schöne<br />

Waldecker Land und einer rustikalen Brotzeit<br />

im Bus ereichten wir unser erstes Etappenziel,<br />

die Staumauer des Edersees. Hier<br />

besichtigten wir am Mauerfl uss der Edertalsperre<br />

das Wasserkraftwerk Hemfurth.<br />

Uns wurde die Technik umweltgerechter<br />

Energieerzeugung anschaulich erklärt. Im<br />

Info-Zentrum der E.ON Kraftwerksgruppe<br />

Edersee konnten wir in einer Ausstellung<br />

und bei einem Lichtbildervortrag mehr über<br />

die Geschichte und Entwicklung der Kraftwerksgruppe<br />

Edersee, wie z.B. den Bau der<br />

Kraftwerke, die Kriegszeiten und die heutige<br />

Bedeutung dieser Anlage erfahren.<br />

Nach soviel Information fuhren wir mit<br />

der Standseilbahn zum 507 Meter über NN<br />

hoch gelegenen „Peterskopf“, um dort bei<br />

einem wunderbaren Blick über das Waldecker<br />

Land in der Jausenstation Gasthof<br />

Berghütte zu Mittag zu essen. Nach kleinen<br />

Spaziergängen oder einem Glass Bier im<br />

angeschlossenen Biergarten traten wir die<br />

Heimfahrt an.<br />

oben und unten:<br />

Interessante Einblicke<br />

bei der Besichtigung<br />

des Wasserkraftwerkes<br />

Hemfurth<br />

Jahreschronik<br />

vom<br />

1. Juni 2009 bis<br />

31. Mai 2010<br />

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Josef Jolmes, Schützenkönig des PBSV 1963/64<br />

MASPERN-Hauptmann Josef Jolmes


11. August 2009<br />

Trauer um den Ehrenhauptmann<br />

Josef Jolmes<br />

Große Betroffenheit und tiefe Trauer bei<br />

uns Maspernschützen. Plötzlich und unerwartet<br />

verstarb am Montagmorgen Josef<br />

Jolmes, unser Ehrenhauptmann und Vater<br />

unseres Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes<br />

im Alter von 87 Jahren. Josef Jolmes war<br />

beinahe sechs Jahrzehnte Mitglied seiner<br />

MASPERN-Kompanie. Von 1956 bis 1968<br />

war er Leutnant und von 1968 bis 1972<br />

stand er den MASPERN als Hauptmann<br />

vor. Auch als Ehrenhauptmann nahm er<br />

aktiv am Kompanieleben teil und hatte<br />

bis ins hohe Alter reges Interesse an<br />

seiner Kompanie. 1952 war er Kronprinz<br />

und 1956 Apfelprinz. 1963/64 war er als<br />

Schützenkönig der erste Repräsentant des<br />

Paderborner-Bürger-Schützenvereins.<br />

Für seine zahlreichen Verdienste wurden<br />

hohe und höchste Auszeichnungen<br />

verliehen. Wir nehmen Abschied von Josef<br />

Jolmes, vergessen werden wir Ihn nie.<br />

15. August 2009<br />

Unteroffi ziers-Ausfl ug ins Stadion<br />

Der Ausfl ug der Unteroffi ziere führte in<br />

diesem Jahr in die Energieteam-Arena<br />

des SC Paderborn 07. Unter fachkundiger<br />

Leitung von Jürgen Lutter konnten wir das<br />

ganze Stadion von den VIP-Räumen über<br />

den Pressebereich unter die Lupe nehmen.<br />

Das traditionelle Schießen führten wir<br />

dann auf unserem Schießstand durch .Der<br />

Abschluss mit Parade fand anschließend auf<br />

dem Schützenplatz vor unserer Baude statt.<br />

Der neue Unteroffi ziers -Hofstaat setzt sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Unteroffi ziere vor leeren Rängen<br />

König und Königin: Heinrich Wigge und<br />

Gabriele Kirsch<br />

Kronprinz und Prinzessin: Heiner Düsterhaus<br />

und Cornelia Brinkmann<br />

Apfelprinz und Prinzessin: Frank Mehtling<br />

und Monika Ahle<br />

Zepterprinz und Prinzessin: Kurt Kothlenga<br />

und Martina Biedermann.<br />

Gemütlicher Ausklang an der Baude<br />

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112<br />

26. September 2009<br />

Zünftiges Oktoberfest der<br />

Unteroffi ziere<br />

Mittlerweile ist das Oktoberfest der Unteroffi<br />

ziere ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders<br />

geworden. Zusammen<br />

mit der Schießabteilung feierten die Unteroffi<br />

ziere mit Ihren Frauen ein zünftiges<br />

Oktoberfest in der herbstlich geschmückten<br />

Maspernbaude. Bei guter musikalischer<br />

Unterhaltung, aufgelegt wie schon in den<br />

letzten Jahren vom Unteroffi zier Günter<br />

Mürhoff, typischen bayrischen Schmankerln<br />

und reichlich Getränken verbrachten wir<br />

einen schönen Abend.


29. Oktober 2009<br />

Pokalschießen der Unteroffi ziere<br />

Beim Pokalschießen der Unteroffi ziere der<br />

MASPERN-Kompanie auf der <strong>kompanie</strong>eigenen<br />

Schießsportanlage konnten Hauptmann<br />

Norbert Löseke und Kurt Kotlenga,<br />

Vorsitzender der Unteroffi ziere, zahlreiche<br />

Mitglieder begrüßen. Pokalsieger wurde<br />

nach einem spannenden Finale Georg<br />

Ortwein, dicht gefolgt von Christian Lüke<br />

und Dietmar Schäfers. Für die Schießsportabteilung<br />

konnte Reinhard Schäfers den<br />

Pokal entgegen nehmen. In geselliger<br />

Runde wurden die Sieger gefeiert.<br />

07. November 2009<br />

Rauschendes Ballereignis<br />

Zusammen mit der Hofgesellschaft, angeführt<br />

durch unseren König Elmar Kloke und<br />

seiner Königin Jessica Mlyneck, feierten<br />

wir unseren traditionellen Herbstball im<br />

festlich geschmückten Hansesaal des<br />

Paderborner Schützenhofes. Unser Oberleutnant<br />

Werner Müseler führte gekonnt<br />

durch das Programm. Zum Tanz spielte die<br />

Show- und Partyband „Die Emsperlen“. Wie<br />

schon im letzten Jahr begeisterten diese mit<br />

guter Tanzmusik, einem stilvollen Auftreten<br />

und einer mitreißenden Bühnenshow. Da<br />

hielt es zum Schluss keinen mehr auf den<br />

Stühlen.<br />

Für das leibliche Wohl gab es kleine<br />

Köstlichkeiten vom Schützenhof und gegen<br />

den Durst eine Biertheke und Cocktailbar.<br />

Auch die Tombola war mit guten Preisen<br />

versehen, die Lose waren schnell verkauft.<br />

Für die Ballgäste ging ein schöner Herbstball<br />

2009 bis in den frühen Morgen.<br />

Stimmungsvolle Eröffnung des Herbstballs durch<br />

Oberleutnant Werner Müseler<br />

Glückliche Gewinner bei der Tombola<br />

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114<br />

14. November 2009<br />

Herbstreinigung auf dem<br />

Schützenplatz<br />

Auch im Winter lädt der Schützenverein<br />

zu einem Besuch des Schützenplatzes ein.<br />

Etwa 150 Schützenbrüder folgten dem<br />

Aufruf von Oberst Dr. Andreas Jolmes zum<br />

Herbstputz. Rund um den Schützenhof<br />

wurde das mehr als 53.000 Quadratmeter<br />

große Naherholungsgebiet auf den Winter<br />

vorbereitet und von Laub und Unrat befreit.<br />

Oberst Dr. Jolmes dankte allen fl eißigen<br />

Helfern für Ihren Arbeitseinsatz. Soviel<br />

Laub, Eicheln und Bucheckern gab es<br />

schon viele Jahre nicht mehr. Zur Stärkung<br />

gab es dann einen kräftigen Eintopf in der<br />

Maspernbaude.<br />

Gefunden am Rand des Schützenwaldes an der Stolbergallee


05. Dezember 2009<br />

Anekdoten beim Seniorenabend<br />

Auch in diesem Jahr beschloss der Seniorenabend<br />

die vielen Aktivitäten unserer<br />

Kompanie.<br />

In unserer geschmückten Baude<br />

wurden unsere Senioren bei adventlichen<br />

Liedern, gespielt vom MASPERN-Musikzug,<br />

unterhalten. Rechtsanwalt Karl-Jürgen<br />

Auffenberg hielt einen Vortrag über die<br />

jüngere Stadtgeschichte Paderborns, wobei<br />

er zahlreiche überlieferte, aber auch selbst<br />

erlebte Anekdoten aus Paderborn zum<br />

Besten gab. Sergeant Paul Ortwein servierte<br />

wieder selbstgebackene Weihnachtsplätzchen.<br />

Nach einigen besinnlichen Stunden<br />

konnten alle MASPERN-Senioren mit einer<br />

reich gefüllten Weihnachtstüte den Heimweg<br />

antreten.<br />

Gastredner Karl Jürgen Auffenberg beim Seniorenabend<br />

Gute Stimmung bei Bier und Plätzchen<br />

14. bis 16. Januar 2010<br />

Fototage der MASPERN-Kompanie<br />

Zum bereits 14. Mal fanden die beliebten<br />

MASPERN Fototage bei unserem Chronisten<br />

Ferdi Hillebrand in seinem historischen<br />

Haus in der Heiersmauer 5 statt. Interessierten<br />

Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />

hatten die Möglichkeit die vielen Bilder<br />

des vergangenen Jahres zu besichtigen und<br />

nachzubestellen. Ein Angebot, von dem<br />

reichlich Gebrauch gemacht wurde. Neben<br />

dem Betrachten der Bilder fi ndet sich natürlich<br />

auch die Zeit, sich mit Gleichgesinnten<br />

über das eine oder andere Ereignis des<br />

letzten Jahres zu unterhalten.<br />

30. Januar 2010<br />

Glanzvoller Lichtmeßball<br />

Mit unserem Königspaar Elmar Kloke und<br />

Jessica Mlyneck feierten rund 600 Gäste<br />

das Top-Ereignis der Ballsaison. Perfekt<br />

dekorierte Räumlichkeiten sowie ein buntes<br />

und anspruchvolles Programm sorgten für<br />

eine elegante Atmosphäre. Für eine volle<br />

Tanzfl äche sorgten das Party Symphonie<br />

Orchestra und die Buker Husaren. Einer der<br />

Höhepunkte des Abends war die Spendenübergabe<br />

des PBSV-Vorstandes an Colonel<br />

Jonny Sernberg. 10.000 Euro konnten nach<br />

einem Spendenaufruf gesammelt werden,<br />

die der Wohltätigkeitsorganisation „Help<br />

for Heroes“ zukommen. Diese unterstützt<br />

im Afghanistan-Einsatz verwundete britische<br />

Soldaten und hilft ihnen, sich im Leben<br />

wieder zurecht zu finden. Musikalische<br />

Darbietungen von der „Band of the Blues<br />

and Royals“ und eine Darbietung der Ballettschule<br />

Bräutigam mit Papp-Pferdchen<br />

unter dem Motto „Wiener Hofreitschule“<br />

rundeten einen rauschenden Ballabend<br />

ab.<br />

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Großer Empfang zu Ehren des Königs


26. Februar 2010<br />

Festlicher Königsabend für Elmar I.<br />

Mit ca. 700 Gästen war der Königsabend<br />

ein sehr gelungener Abend für unseren<br />

Schützenkönig Elmar Kloke. Die Besucher<br />

staunten, als Sie in den stilvoll dekorierten<br />

Hansesaal kamen. Der gesamte Boden<br />

war mit weißem Teppichboden ausgelegt.<br />

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste,<br />

darunter Erzbischof Hans-Josef Becker und<br />

Bürgermeister Heinz Paus, hob Oberst Dr.<br />

Andreas Jolmes die enge Verbundenheit des<br />

Paderborner Bürgerschützenvereins mit der<br />

Kirche von Paderborn hervor. Gleichzeitig<br />

helfen die Schützen als gesellschaftliches<br />

Bindeglied, Neubürger in unsere Stadt zu<br />

integrieren.<br />

Der offi zielle Teil des Königsabends<br />

endete mit dem Großen Zapfenstreich,<br />

gespielt vom Bundes-Schützen-Musikkorps<br />

Elsen und dem Tambourskorps Schloß<br />

Neuhaus.<br />

Ansprache des Schützenkönigs des PBSV, Elmar Kloke<br />

28. Februar 2010<br />

Traditionelles Fußballturnier<br />

der Jungschützen<br />

Die Jungschützen des Paderborner Bürger-<br />

Schützenvereins haben wieder einmal ein<br />

gut besuchtes Fußball-Turnier veranstaltet.<br />

Den Kampf um den Harry-Kröger-Pokal<br />

gewann die Heide vor den Kämpern und<br />

Maspern. Torschützenkönig wurde Thomas<br />

Meyer von der Heide-Kompanie. Ein<br />

Missgeschick sorgte beim Turnier für viel<br />

Gesprächsstoff: Beim Rückspielen des<br />

Balles riss Schützenkönig Elmar Kloke<br />

ohne Einwirkung eines Gegners die Achillessehne.<br />

rechts: Die neue Kompanieführung nach den Wahlen<br />

vor dem Rathaus<br />

07. März 2010<br />

Neue Gesichter bei den<br />

Kompaniewahlen<br />

Alle drei Jahre wird der Vorstand neu<br />

gewählt, und so fanden sich wieder viele<br />

Maspernschützen im historischen Rathaus<br />

117


118<br />

ein. Ein ausführlicher Bericht erfolgt an<br />

anderer Stelle dieses Heftes.<br />

Beim Kompanieabend am gleichen<br />

Tag begrüßte der neue Hauptmann Thomas<br />

Spieker zahlreiche Ehrengäste und Schützen.<br />

Die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder<br />

wurden verabschiedet und erhielten<br />

zum Dank den MASPERN-Ehrenbecher. Bei<br />

einem herzhaften Imbiss und ausreichend<br />

Getränken, die von den gewählten Offi zieren<br />

ausgegeben wurden, feierten wir bis in<br />

den frühen Morgen.<br />

Die Nachwahlen für den Bataillonsvorstand<br />

folgten dann am 20. März 2010.<br />

Hierbei wurde u.a. der amtierende Schützenkönig<br />

Elmar Kloke, bislang Leutnant bei<br />

der MASPERN-Kompanie, zum Nachfolger<br />

des nicht mehr kandidierenden Oberst Dr.<br />

Jolmes gewählt.<br />

Nach erfolgter Wahl macht der neue Hauptmann<br />

der MSASPERN-Kompanie, Thomas Spieker, seinen<br />

Antrittsbesuch beim Dompropst Dr. Wilhelm Hentze


Impressionen Wahlabend<br />

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Ernennung des Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes zum Ehrenmitglied des PBSV Familie Jolmes im Kreise der Bataillonsspitze<br />

30. April 2010<br />

Zapfenstreich für den Ehrenoberst<br />

Nach 18 Jahren an der Spitze des Paderborner<br />

Bürgerschützenvereins hat der<br />

scheidende Oberst Dr. Andreas Jolmes unübersehbar<br />

seine Spuren hinterlassen. Wir<br />

Schützen dankten ihm sein Engagement<br />

mit einem Großen Zapfenstreich. Viele<br />

hundert Schützen versammelten sich auf<br />

dem Schulhof des Reismann-Gymnasium,<br />

um von dort zum Haus unseres Ehrenoberst<br />

in der Richterstraße zu marschieren. Nach<br />

einer Erfrischung und dem Abschreiten der<br />

Front ging es mit den zahlreichen Ehrengästen<br />

weiter zum Schützenplatz. Dort wurde<br />

der Große Zapfenstreich gespielt.<br />

Oberst Elmar Kloke hob in seiner Rede<br />

hervor, das sein Amtsvorgänger Dr. Andreas<br />

Jolmes schon in seiner aktiven Zeit als<br />

Oberst in die Geschichte des Paderborner<br />

Bürgerschützenvereins eingegangen ist.<br />

Er ernannte ihn zum 86. Ehrenmitglied<br />

des PBSV.<br />

In den Kompaniebereichen der MAS-<br />

PERN und Königsträßer klang dann der<br />

Abend bei Gulaschsuppe und manchem<br />

Bierchen aus.<br />

Kraftvolle Dankesworte des Ehrenoberst<br />

Hochkarätige Gäste beim Zapfenstreich<br />

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8. Mai 2010<br />

Seniorenausfl ug ins Stadion<br />

Bereits im Mai fand der diesjährige Ausfl ug<br />

der MASPERN-Senioren statt. Der Ausfl ug<br />

führte in diesem Jahr in die Energieteam-<br />

Arena des SC Paderborn 07. Unter fachkundiger<br />

Leitung des Stadionsprechers<br />

Jürgen Lutter wurden viele Einblicke in das<br />

hochmoderne Paderborner Fußballstadion<br />

vermittelt. Anschließend führte uns ein gemütlicher<br />

Spaziergang nach Elsen, wo wir<br />

bei einem kleinen Imbiss und gemütlichem<br />

Beisammensein den Ausfl ug ausklingen<br />

lassen konnten.<br />

30. Mai 2010<br />

Familienschützenfest mit Kinderkönigsschießen<br />

Auch in diesem Jahr wurde das Familienfest<br />

wieder zusammen mit unseren Freunden<br />

der Königsträßer-Kompanie gefeiert. Leider<br />

spielte das wechselhafte Wetter nicht ganz<br />

mit. Dennoch konnten zahlreiche Besucher<br />

einen schönen Nachmittag mit vielen Attraktionen<br />

und Spielmöglichkeiten für die<br />

Kinder genießen. Höhepunkt ist wie jedes<br />

Jahr das Schießen um die Königswürde.<br />

Abgeschlossen wurde der Nachmittag dann<br />

durch eine „Regen-Parade“, angeführt<br />

durch Oberst Elmar Kloke.<br />

Der gemeinsame Kinderhof von Königsträßern<br />

und MASPERN besteht aus:<br />

Königspaar:<br />

Anna Lena Temme und Torben Temme<br />

Kronprinzenpaar:<br />

Nadine-Sophie Konze und Jan Maurice<br />

Konze<br />

Apfelprinzenpaar:<br />

Pia Deitelhoff und Sebastian Hohrath<br />

Zepterprinzenpaar:<br />

Marina Bauer und Niklas Bauer


Wir MASPERN,<br />

bekannt auch als die<br />

Genießer<strong>kompanie</strong><br />

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