Schützenfest - maspern-kompanie
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Schützenfest - maspern-kompanie
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153. <strong>Schützenfest</strong> des PBSV – Inhaltsverzeichnis<br />
Geleitwort von Hauptmann Thomas Spieker 3<br />
Grußwort von Oberst Elmar Kloke, Schützenkönig 2009/10 5<br />
Wir stellen vor:<br />
Die neue Schützenkönigin und die neue Hohe Frau 7<br />
Aktuelles zum <strong>Schützenfest</strong>: 9<br />
Neuer Ömmes-Stand eingeweiht<br />
MASPERN–Jubilare 2010 11<br />
153. <strong>Schützenfest</strong> 2010: 13<br />
Informatives und Festprogramm<br />
darin: MASPERN-Marsch und Ükernlied<br />
Geschichtsträchtig:<br />
Die MASPERN-Fahne von 1910 23<br />
Vorstandswahlen 2010 33<br />
darin: Dank für ehrenamtlichen Einsatz<br />
Schützengeschichte: 43<br />
65 Jahre Friede – 61 Jahre BRD<br />
Der PBSV zwischen 1936 und 1938<br />
Rund um den Schützenplatz: 55<br />
Die Geschichte des Schützenweges<br />
Wer erinnert sich, dass ... 59<br />
darin: Uniformen, Schützenadler und Domgilde<br />
Die MASPERN und ihre Jubelhöfe 63<br />
Aktuelles aus der Schießabteilung 65<br />
Wichtiges und Interessantes kurz notiert 67<br />
In der Rückblende: <strong>Schützenfest</strong> 2009 69<br />
Ehrungen, Jubilare und Beförderungen 2009/2010 101<br />
Die Verstorbenen 2009/2010 (bis 31. 5. 2010) 107<br />
MASPERN-Echo:<br />
Jahreschronik vom 1. Juni 2009 bis 31. Mai 2010 109<br />
Impressum 108<br />
1
2<br />
<strong>Schützenfest</strong>,<br />
schönes<br />
Fest,<br />
machst<br />
uns<br />
große<br />
Freude!
Vertrauen und Zusammenhalt –<br />
auch in schwierigen Zeiten<br />
Geleitwort von Hauptmann Thomas Spieker<br />
Liebe Freunde<br />
der MASPERN-Kompanie,<br />
liebe Schützenbrüder!<br />
Als neuer Hauptmann unserer MASPERN-<br />
Kompanie darf ich mich erstmals in unserem<br />
MASPERN-Heft mit einigen Gedanken<br />
an Sie wenden. Dass Sie mit dem 25.<br />
MASPERN-Heft eine Jubiläumsausgabe in<br />
Ihren Händen halten, ist eine besondere<br />
Freude.<br />
Zunächst gestatten Sie mir einen Blick<br />
zurück, den ich mit einem herzlichen Dankeschön<br />
an die im März 2010 aus dem aktiven<br />
Dienst ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder<br />
unserer Kompanie verbinden möchte.<br />
Stellvertretend für alle ausgeschiedenen<br />
Offi ziere gilt mein außerordentlicher Dank<br />
unserem Ehrenhauptmann und meinem<br />
Amtsvorgänger Norbert Löseke. In den vergangenen<br />
24 Jahren hat er als Mitglied des<br />
engeren Kompanievorstands die Geschicke<br />
unserer MASPERN-Kompanie an maßgeblicher<br />
Stelle mitgestaltet. Norbert Löseke<br />
hat dies mit großer Umsicht, menschlicher<br />
Integrität und vorbildlichem Engagement<br />
getan.<br />
Welchen Aufgaben und Herausforderungen<br />
müssen wir MASPERN-Schützen<br />
uns in den kommenden Jahren stellen?<br />
Um diese Frage zu beantworten, lohnt<br />
ein Blick über den Schützenplatz hinaus.<br />
Unsere Gesellschaft befi ndet sich in einer<br />
schweren Vertrauenskrise, die zunächst<br />
die politischen Institutionen betraf und<br />
betrifft. Eine Wahlbeteiligung von weniger<br />
als 60% bei der nordrhein-westfälischen<br />
Landtagswahl im Mai 2010 mag ein Beleg<br />
für diese These sein.<br />
Außerdem hat die Vertrauenskrise<br />
unsere Soziale Marktwirtschaft im Allgemeinen<br />
und Teile der Finanzwirtschaft im<br />
Besonderen ergriffen. Gier und Maßlosigkeit<br />
– den Eindruck konnte man haben<br />
– waren gesellschaftsfähig geworden und<br />
hätten doch beinahe zu einem Zusammenbruch<br />
unseres globalen Wirtschaftssystems<br />
geführt. Und selbst die katholische Kirche<br />
musste als moralische Instanz nach dem<br />
Bekanntwerden von Missbrauchsfällen<br />
in den vergangenen Monaten mit einer<br />
Vertrauenskrise kämpfen.<br />
Wenn ich einen Wunsch frei hätte für<br />
unsere MASPERN-Kompanie und unsere<br />
rund 1.000 Mitglieder, würde ich mir daher<br />
wünschen, dass wir MASPERN-Schützen<br />
– bei allen individuellen Schwächen und<br />
Fehlern, mit denen jeder von uns gesegnet<br />
ist – in einer Zeit des Vertrauensverlustes<br />
neues Vertrauen schaffen und erhalten. Das<br />
gilt im Umgang untereinander genauso wie<br />
im Umgang mit Nichtschützen.<br />
Ein besonders wichtiges Ziel wird<br />
dabei sein, junge Menschen von unserer<br />
MASPERN-Kompanie zu begeistern und<br />
ihnen einen ethischen Orientierungsrahmen<br />
zu geben. Unsere gelebten Werte<br />
wie Freundschaft und Toleranz bauen auf<br />
unserem christlichen Grundfundament auf.<br />
Die von Gott verliehene Würde und Freiheit<br />
eines Menschen sollte der Grundmaßstab<br />
für unser Handeln sein. Das schließt ausdrücklich<br />
den Respekt vor der vielleicht<br />
anderen Werteorientierung des einzelnen<br />
Schützenbruders und Mitmenschen ein.<br />
3
4<br />
Unsere MASPERN-Kompanie lebt von<br />
dem ehrenamtlichen Engagement unserer<br />
Schützenbrüder und von der vielfältigen<br />
Unterstützung durch die Freunde unserer<br />
Kompanie. Ich möchte daher all denen<br />
danken, die bereits im Vorfeld zum Gelingen<br />
unseres <strong>Schützenfest</strong>es beigetragen haben<br />
und die sich auch während der Festtage<br />
tatkräftig engagieren werden.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
allen ein schönes <strong>Schützenfest</strong> 2010 mit<br />
guten und anregenden Gesprächen in<br />
freundschaftlicher Atmosphäre.<br />
Mit herzlichen MASPERN-Grüßen<br />
Thomas Spieker<br />
Hauptmann<br />
Der MASPERN-Jahresorden 2010
<strong>Schützenfest</strong>,<br />
schönes Fest,<br />
machst uns große Freude!<br />
Grußwort von Schützenkönig und Oberst Elmar Kloke<br />
Liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />
der MASPERN-Kompanie!<br />
Endlich ist es wieder soweit. <strong>Schützenfest</strong><br />
in Paderborn! Viele fl eißige Maspern-Schützen<br />
haben alle Vorbereitungen getroffen<br />
um unser großes Fest feiern zu können.<br />
Herzlichen Dank an alle, die engagiert<br />
mitgeholfen haben.<br />
Danken möchte ich auch der gesamten<br />
MASPERN-Kompanie für ein tolles Königsjahr.<br />
Die große Begeisterung in unserer<br />
Kompanie nach meinem Königsschuss, der<br />
erste große Umzug zum Bierholen und die<br />
mitreißend gute Stimmung anschließend<br />
im Kompaniebereich haben mich sehr<br />
bewegt.<br />
Gemeinsam haben wir einen hervorragenden<br />
Königsabend gefeiert. Viele haben<br />
im Vorfeld fl eißig Hand angelegt und somit<br />
uns allen den Abend zu einem großartigen<br />
Erlebnis werden lassen. Für diese vielen<br />
schönen Begegnungen und Erfahrungen<br />
möchte ich meiner MASPERN-Kompanie<br />
und jedem Einzelnen von Herzen danken.<br />
Der Königsabend wird mir unvergessen<br />
bleiben. Vielen Dank !<br />
In meinen Dank schließe ich die<br />
Schützenkönigin Jessica Mlyneck, Zeremonienmeisterin<br />
Beate Stock und die<br />
gesamte Hofgesellschaft mit ein. Ihr seid<br />
wunderbare Menschen.<br />
Liebe Schützen, turnusgemäß wurden<br />
am ersten März-Sonntag die Kompanievorstände<br />
gewählt. Dabei sind in unserer<br />
Kompanie nicht nur neue Gesichter in den<br />
Vorstand gewählt worden, wir haben auch<br />
mit Thomas Spieker einen neuen Hauptmann<br />
bekommen. Danken wollen wir allen<br />
ausscheidenden Vorständen. Stellvertretend<br />
bedanke ich mich bei unserem Ehrenhauptmann<br />
Norbert Löseke. Neun Jahre hat er<br />
die Kompanie als Genießer-Kompanie mit<br />
über 1.000 Mitgliedern geführt. In dieser<br />
Zeit wurden fast alle Bereiche der Baude<br />
renoviert. Bei all seinem Schaffen war ihm<br />
die Bindung der MASPERN an die Domkirche<br />
von Paderborn immer wichtig. Vielen<br />
Dank Norbert und allen Schützenbrüdern<br />
im Vorstand.<br />
Am 20. März 2010 folgten die Bataillonswahlen.<br />
Dr. Andreas Jolmes, der das<br />
Amt des Oberst über den langen Zeitraum<br />
von 18 Jahren mit viel Hingabe und Erfolg<br />
ausgeübt hatte, verzichtete auf die Wiederwahl.<br />
Mit einem einzigartigen Zeremoniell<br />
auf dem Schützenplatz haben wir Ihn mit<br />
dem Großen Zapfenstreich geehrt und zum<br />
86. Ehrenmitglied des PBSV ernannt.<br />
Herzlichen Dank sage ich den Offi<br />
zieren aller fünf Kompanien, die mich<br />
zum 18. Kommandeur des Paderborner-<br />
Bürger-Schützenvereins gewählt haben.<br />
Dabei setze ich auch und gerade auf die<br />
MASPERN-Kompanie, wenn es darum<br />
geht, die Zukunft für den PBSV weiter zu<br />
entwickeln.<br />
Eine unserer großen Aufgaben wird es<br />
sein, junge Menschen an den Paderborner-<br />
Bürger-Schützenverein und auch an die<br />
MASPERN-Kompanie heranzuführen. Wir<br />
sollten es den jungen Menschen leicht machen,<br />
einen Platz in unserem großartigen<br />
Verein zu fi nden. So wie mich unser Ehrenleutnant<br />
Friedrich Schlesinger in vielen<br />
Bereichen begleitet hat, so sollten wir es<br />
mit jedem neuen Schützenbruder halten.<br />
Wenn Toleranz und Respekt auf beiden<br />
Seiten vorhanden sind, gepaart mit schützenbrüderlichem<br />
Gemeinsinn, dann können<br />
wir zuversichtlich nach vorne schauen.<br />
Eine der großen Fragen für mich ist<br />
es, wie wir Neubürgern und Menschen die<br />
gerade erst Kontakt zum Schützenwesen<br />
bekommen haben, besser zeigen welche<br />
verschiedenen gesellschaftlichen Aufgaben<br />
wir heute in unserer Heimatstadt Paderborn<br />
haben. Wie können wir ihnen umfassend<br />
veranschaulichen, dass dies unsere Aufgaben<br />
schon seit Wiederbegründung unseres<br />
Vereins am 19. Mai 1831 sind? Wie können<br />
5
6<br />
sie einfacher erfahren, dass wir allein schon<br />
durch die seit Generationen geleisteten<br />
verschiedenen Ehrendienste katholisch<br />
geprägt sind.<br />
So wie die MASPERN-Kompanie ihre<br />
100-jährige Fahne von 1910 restauriert<br />
hat und pfl egt, so müssen wir uns alle<br />
auf die Suche nach schützenhistorischen<br />
Materialien machen und sie erhalten. Sie<br />
zusammen zu tragen und später einmal<br />
auszustellen, damit sie selbst Antworten<br />
auf die von mir gestellten Fragen geben<br />
können, ist eine enorme Aufgabe. Besonders<br />
hier freue ich mich auf die große<br />
Unterstützung aus der Schützenfamilie der<br />
MASPERN-Kompanie.<br />
Jetzt freue ich mich erst ein Mal auf<br />
ein großes Paderborner Bürgerschützenfest.<br />
Ich freue mich auf viele nette Begegnungen<br />
mit den engagierten Schützen in der<br />
MASPERN-Kompanie. Ich freue mich auf<br />
die vielen älteren Schützenschwestern und<br />
Schützenbrüder, die mit ihren Erzählungen<br />
unsere Traditions- und Brauchtumspfl ege<br />
erhalten und dabei uns Jüngere mit einbeziehen.<br />
Hoch soll er leben…<br />
In diesem Sinn wünsche ich uns ein „<strong>Schützenfest</strong>,<br />
schönes Fest, machst uns große<br />
Freude!“<br />
Euer Schützenkönig<br />
Oberst
BIRGIT METHLING<br />
neue Königin des PBSV aus den<br />
Reihen der MASPERN<br />
Die neue Schützenkönigin des Paderborner-Bürger-Schützenverein<br />
wird Birgit<br />
Methling, geborene Deppe, geboren<br />
am 25. Oktober 1966 in Paderborn.<br />
Die Schützenkönigin ist selbständige Steuerberaterin<br />
in Bad Lippspringe.<br />
Sie hat ihren Beruf zu ihrem Hobby<br />
gemacht und beschäftigt sich darüber<br />
hinaus in ihrer Freizeit mit Reisen und<br />
Lesen. Birgit Methling wohnt in Paderborn<br />
und ist durch ihren Ehemann seit beinahe<br />
25 Jahren mit dem Paderborner Schützenverein<br />
eng verbunden. Ihr Ehemann<br />
Frank ist Unteroffi zier der MASPERN-Kompanie<br />
und Mitglied der „Ükern-Brigade“<br />
Erste Hoferfahrungen sammelte Birgit<br />
Methling 1995/96 als Hofdame im Hof<br />
Detlev Hoppe und Cornelia Tölle.<br />
Die neue Schützenkönigin residiert<br />
in der Arminiusstraße 30 f in Paderborn.<br />
Die Würde der Zeremonienmeisterin<br />
2010/2011 übernimmt Bianca Kesselmeier<br />
geborene Kaminski. Sie wurde am 13. Juni<br />
1964 in Paderborn geboren und ist mit Ger-<br />
Oberst Elmar Kloke, umrahmt von Birgit Methling (links) und Bianca Kesselmeier<br />
hard Kesselmeier, Technischer Angestellter<br />
bei E.ON Westfalen Weser AG, verheiratet.<br />
Gerhard Kesselmeier ist 1. Leutnant der<br />
MASPERN-Kompanie. Das Ehepaar Kesselmeier<br />
hat zwei Kinder, Sohn Robert, 19<br />
Jahre, und Tochter Pia-Amelie, 16 Jahre.<br />
Bianca Kesselmeier ist als MTA-L im BV<br />
Laborzentrum Paderborn beschäftigt. In<br />
ihrer Freizeit hält sie sich mit Schwim-<br />
men, Radfahren und Gartenarbeit fit,<br />
und arbeitet darüber hinaus aktiv in der<br />
Pfarrgemeinde St. Heinrich, Paderborn, mit.<br />
Die neue Zeremonienmeisterin kommt<br />
aus einer alten Schützenfamilie und war<br />
bereits 1972 Page im Hof Heinz Hillemeyer<br />
und Evi Heissbach (jetzt Schmidt). Weitere<br />
Hoferfahrungen sammelte sie als Hofdame<br />
1983/84 im Hof Karl-Josef Wibbeke und Ilse<br />
Blomenkemper (-Tewes) sowie als Ehefrau<br />
ihres Gatten Gerhard, der 2005/06 Schützenkönig<br />
des PBSV war.<br />
Antrittsbesuch bei der neuen Königin<br />
7
8<br />
MASPERN<br />
– eine starke<br />
Gemeinschaft!<br />
Neue Mitglieder<br />
sind uns immer<br />
herzlich willkommen.<br />
Kontaktanschriften:<br />
Hauptmann<br />
Thomas Spieker,<br />
Thüringer Weg 90,<br />
33100 Paderborn,<br />
Telefon:<br />
0 52 51 / 6 88 86 90<br />
oder<br />
Feldwebel<br />
Helmut Rempe,<br />
Schulze-Delitzsch-Str. 9,<br />
33098 Paderborn,<br />
Telefon:<br />
0 52 51 / 16 46-5
Aktuelles zum<br />
<strong>Schützenfest</strong><br />
Er ist in die Jahre gekommen, der liebgewonnene<br />
alte Ömmes-Stand, der immer auf<br />
dem Vorplatz der Baude aufgebaut wird<br />
und unter Einsatz des tatkräftigen Grill-<br />
Teams die ganze Kompanie mit dem bereits<br />
legendären MASPERN-Ömmes versorgt.<br />
Daher ist in diesem Jahr der marode und<br />
vor allem für den Andrang zu kleine Stand<br />
ersetzt worden.<br />
Unter der Planung von Verwaltungsrat<br />
Paul Vedder und Leutnant Christian Lüke<br />
ist ein neues Schmuckstück entstanden,<br />
auf das die MASPERN zu Recht stolz sein<br />
können.<br />
Neuer<br />
Ömmes-Stand<br />
wird eingeweiht!<br />
Auch die fl eißigen Helfer vom Grill-Team freuen sich<br />
auf den neuen Stand<br />
Der neue Stand hat eine respektable<br />
Größe von 6,40 x 5,20 Metern, ist rechteckig<br />
und in feuerverzinktem Stahlbau mit<br />
Holz-Thekenelementen sowie einer Dachplane<br />
mit Rauchabzug gefertigt.<br />
Nun kann dem perfeekten und reibungslosen<br />
Genuss des MASPERN-Ömmes<br />
nichts mehr im Wege stehen. Dank gilt allen<br />
an Planung und Umsetzung Beteiligten,<br />
aber natürlich auch dem fl eißigen Grill-<br />
Team, ohne die unser <strong>Schützenfest</strong> um eine<br />
Attraktion ärmer wäre.<br />
9
10<br />
Es ist nicht zu<br />
übersehen:<br />
MASPERN –<br />
die Genießer-<br />
Kompanie!
Treue Orden – 25Jahre<br />
Rene Engels<br />
Ulrich Lüns<br />
Rudolf Füller<br />
Rolf Opgenoorth<br />
Ferdinand Gülle<br />
Andreas Wittenbrink<br />
Dietrich Honervogt<br />
Rainer Zumsande<br />
Mario-Johannes Hustädte<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zum<br />
Jubiläum!<br />
Treue Orden – 40Jahre<br />
Bärbel Köster<br />
Alfred Hauke<br />
Heinrich Bonefeld<br />
Wolfgang Meister<br />
Hans-Josef Brandes<br />
Franz-Josef Mürhoff<br />
Prof. Dr. Michael Bräutigam<br />
Wilfried Rieke<br />
Hubert Drüke<br />
Werner Schlichting<br />
Treue Orden – 50Jahre<br />
Manfred Nübel<br />
Paul Ortwein<br />
Treue Orden – 60Jahre<br />
Johannes Hustädte<br />
-Jubilare 2010<br />
Hinweis: Die Ehrung der<br />
Jubilare erfolgt am<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Samstag während<br />
des Kommers. Schützen<br />
in Uniform erhalten – soweit<br />
dies vorgesehen ist – den<br />
Treueorden. Mitglieder in Zivil<br />
erhalten die Treuenadel.<br />
Treue Urkunden-Vorstandszeit –<br />
40 Jahre<br />
Bernhard Hoppe<br />
Helmut Schlichting<br />
11
12<br />
Wir danken<br />
allen<br />
Inserenten,<br />
die es uns<br />
durch ihre<br />
Anzeige<br />
ermöglicht<br />
haben,<br />
dieses<br />
MASPERN-<br />
Heft zu<br />
erstellen!<br />
DANKE!
Herzlich<br />
Willkommen<br />
zum<br />
153. <strong>Schützenfest</strong><br />
des PBSV<br />
Programm<br />
der<br />
13
14<br />
<strong>Schützenfest</strong>-<br />
Programm ‘10<br />
Musik zum<br />
<strong>Schützenfest</strong><br />
Bundes-Schützen-Musikkorps, Paderborn-Elsen<br />
einschließlich der Gunnebach-Kapelle<br />
Tambourkorps Schloß Neuhaus 1912 des BSV<br />
Schloß Neuhaus<br />
Musikzug der MASPERN-Kompanie<br />
Spielmannszug Hembsen<br />
MADISON-Band, Paderborn<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Die MASPERN-Getränkemarken haben nur<br />
beim 2. Ausmarsch und an den<br />
<strong>Schützenfest</strong>tagen Gültigkeit.<br />
Wir bitten unbedingt um Beachtung!<br />
Kosten: Vorverkauf Stück 1,10 €<br />
auf dem Schützenplatz 1,20 €<br />
Kartenausgaben:<br />
Dienstag, 6. Juli, Dörenkrug,<br />
Dörener Weg 72<br />
Mittwoch 7. Juli, Gerichtsklause,<br />
Kasseler Straße 6<br />
Donnerstag, 8. Juli, Cherusker-Klause,<br />
Detmolder Tor<br />
jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr
<strong>Schützenfest</strong>-<br />
Programm ‘10<br />
Ausmärsche<br />
1. Ausmarsch<br />
Freitag, 25. Juni 2010<br />
um 19.00 Uhr<br />
im Bereich der Heide-Kompanie<br />
mit Bataillonsversammlung<br />
2. Ausmarsch<br />
Freitag, 2. Juli 2010<br />
19.00 Uhr<br />
Treffen aller Schützen in Zivil auf dem<br />
Marktplatz anschließend Marsch zum<br />
Schützenplatz<br />
und Kompanieversammlung<br />
in der MASPERN-Baude<br />
Zapfenstreich<br />
Freitag<br />
9. Juli 2010<br />
vor dem historischen Rathaus<br />
20.00 Uhr Platzkonzert<br />
20.15 Uhr Ankunft der Schützenkönigin mit<br />
den Damen des Hofes<br />
21.00 Uhr Großer Zapfenstreich durch die<br />
Western-Kompanie<br />
anschließend:<br />
Treffen der MASPERN mit Familien und<br />
Freunden zum gemütlichen Ausklang<br />
in der Gaststätte Thi-Brunnen,<br />
Thisaut 4<br />
15
<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />
10. Juli 2010<br />
Antreten um 13.30 Uhr<br />
beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />
Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen<br />
Anzugsordnung: Uniform ohne Ehrenzeichen<br />
Marschweg:<br />
Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Ükern, Meinwerkstraße, Heiersmauer, Heiersstraße, An der alten Synagoge,<br />
Kasseler Straße, Kamp Rathaus-Platz<br />
Die Aufstellung des Bataillons auf dem Marktplatz entfällt – Abholen des Adlers vom Rathaus<br />
Marsch zum Schützenplatz:<br />
Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />
16.00 Uhr<br />
Paradeaufstellung auf dem Schützenplatz<br />
Aufziehen des Adlers – Totenehrung – Ehrung verdienstvoller Schützen<br />
16.30 Uhr<br />
Kommers im MASPERN-Bereich mit Ehrungen, Musik, Unterhaltung und<br />
Ziehung der Schießnummern für das Prinzenschießen am Sonntag<br />
20.00 Uhr<br />
Volksfest bei den MASPERN<br />
17
18 Freuen<br />
Sie sich mit<br />
uns und<br />
schmücken<br />
Sie Ihre<br />
Häuser<br />
mit Fahnen!
<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />
11. Juli 2010<br />
8.00 Uhr<br />
Schützenmesse im Hohen Dom mit Dompropst Dr. Wilhelm Hentze<br />
Antreten um 11.00 Uhr<br />
beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />
Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen<br />
Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen – Unteroffi ziere mit Degen<br />
Marschweg:<br />
Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Uhlenstraße, Am Stadelhof, Badengasse, Giersmauer, Giersstraße,<br />
An der Alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathaus-Platz, Schildern, Marktplatz, Domplatz<br />
12.15 Uhr<br />
Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – Empfang der Fahnen, des Königs mit dem Hofstaat und der Ehrengäste<br />
Großer Festzug zum Schützenplatz mit vielen Gastvereinen:<br />
Am Bogen, An der Alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp, Rathausplatz, Marienplatz, Marienstraße, Königstraße, Kisau,<br />
Mühlenstraße, Hathumarstraße, Schützenweg<br />
15.00 Uhr<br />
Beginn des Prinzenschießens, Familiennachmittag<br />
17.30 Uhr<br />
Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />
18.30 Uhr<br />
Stimmung mit der Madison-Band im MASPERN-Bereich<br />
19
20<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Programm ‘10<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />
12. Juli 2010<br />
Antreten um 8.00 Uhr<br />
beim Hauptmann Thomas Spieker an der Dielenpader vor der Stadtbibliothek<br />
Treffen der Offi ziere in der Gaststätte Thi-Brunnen – Anzugsordnung: Uniform mit Ehrenzeichen<br />
Marschweg:<br />
Michaelstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße, Krämerstraße, Heiersstraße, An der alten Synagoge, Kasseler Straße, Kamp,<br />
Rathaus-Platz, Schildern, Marktplatz, Domplatz<br />
8.30 Uhr<br />
Aufstellung des Bataillons auf dem Domplatz – 8.40 Uhr Abholen der Fahnen, des Königs und der Ehrengäste vom Rathaus<br />
8.50 Uhr Festzug durch die Stadt zum Schützenplatz<br />
Marschweg: Schildern, Rathausplatz, Kamp, Kasseler Straße, An der Alten Synagoge, Heiersstraße, Mühlenstraße, Hathumarstraße,<br />
Schützenweg, Schützenplatz<br />
9.30 Uhr<br />
Gemeinsames Schützenfrühstück<br />
Wichtiger Hinweis: Die Frühstücksmarken bitte beim Frühstück sichtbar an der Jacke tragen !<br />
13.15 Uhr<br />
Beginn des Königsschießens – anschließend Proklamation des neuen Königs<br />
18.00 Uhr<br />
Auffahrt der Königin mit Hofstaat – Parade<br />
19.00 Uhr<br />
Stimmung mit Madison-Band im MASPERN-Bereich<br />
22.45 Uhr<br />
Großes Prachtfeuerwerk
Glas-, Industrie-, Fassaden-, Neubauund<br />
tägliche Unterhaltsreinigung<br />
Winterdienst<br />
Teppichreinigung<br />
Friedrich-List-Straße 3 Telefon 0 52 51 / 5 78 88<br />
33100 Paderborn Telefax 0 52 51 / 5 51 92<br />
info@otto-schuemer.de<br />
www.otto-schuemer.de<br />
MASPERN-Marsch<br />
Text: Frank Gockel<br />
Melodie: Golden Sun, Willy Lange<br />
Strophe 1:<br />
Wenn wir marschier’n durch<br />
Stadt und Land,<br />
sind wir Schützen stets bekannt!<br />
In Uniform und Reih und Glied,<br />
MASPERNschützen, wie man sieht!<br />
Refrain:<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, immer wieder!<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, wunderbar!<br />
Strophe 2:<br />
Musik erschallt, die Fahne weht,<br />
überm Ükern, kommt und seht.<br />
Und stimmt mit ein in unser Lied,<br />
weil es dann Freude gibt.<br />
Refrain:<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, immer wieder!<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, wunderbar!<br />
Strophe 3:<br />
Mein Paderborn, du Heimatort,<br />
niemals will ich von dir fort.<br />
Mein Paderborn, du Heimatort,<br />
niemals will ich von dir fort!<br />
Refrain:<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, immer wieder!<br />
Wir MASPERN sind da,<br />
immer wieder, wunderbar!<br />
21
22<br />
Das Ükernlied<br />
Text: Ehrenuffz. Johannes Oebbeke –<br />
Weise: Josef Degen<br />
:Im Frühling ist‘s auf dem Ükern<br />
so herrlich und schön:<br />
Wenn die Wiesen grünen und die Blumen<br />
blühn,<br />
Und die Ükernmädchen auf die Heide ziehn,<br />
dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />
so schön!<br />
:Im Sommer ist‘s auf dem Ükern<br />
so herrlich und schön:<br />
Wenn die Blitze zucken und der Donner kracht,<br />
und der Regen, der hat alles naß<br />
gemacht,<br />
dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />
so schön!<br />
:Im Herbste ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />
schön:<br />
Wenn der Rehbock über Berg und Täler springt,<br />
und das Ükernmädchen frohe Lieder singt,<br />
dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />
so schön!<br />
:Im Winter ist‘s auf dem Ükern so herrlich und<br />
schön:<br />
Wenn die Blumen blühen an den Fensterscheiben,<br />
und das Ükernmädchen muß zu Hause bleiben,<br />
dann ist‘s auf dem Ükern so herrlich,<br />
so schön!
Geschichtsträchtig<br />
und wertvoll<br />
Die<br />
von 1910<br />
-Fahne<br />
In diesem Jahr steht wieder ein Jubiläum im<br />
Fokus unserer Aktivitäten. Zum <strong>Schützenfest</strong><br />
wird die MASPERN-Fahne von 1910 ein<br />
besonderer Blickfang im MASPERN-Bezirk<br />
sein.<br />
Das Wort „Fahne“ kommt aus dem<br />
Althochdeutschen „fano“ und bedeutet<br />
eigentlich Tuch. Fahnen sind individuell<br />
und einmalig und galten schon bei den<br />
Orientalen, Chinesen, Römern und Germanen<br />
als Kampf- und Siegeszeichen, aber<br />
auch als allgemeines Herrschaftszeichen.<br />
Fahnen sind Zeichen einer Gemeinschaft,<br />
für die sie stellvertretend stehen (z. B.<br />
bei Beerdigungen) und / oder denen sie<br />
voran getragen werden (bei uns z. B.<br />
beim Schützenmarsch). Sie sind Orientierungspunkte<br />
und Symbol zugleich. Fahnen<br />
spielen oftmals eine zentrale Rolle beim<br />
Ablegen eines Eids oder Gelöbnisses. Nicht<br />
umsonst lautet ein (nicht unbedingt ernst<br />
gemeinter) MASPERN-Spruch: „Wer auf die<br />
MASPERN-Fahne schwört, hat nichts mehr<br />
was ihm selbst gehört“. Fahnen werden<br />
gehegt und gepfl egt. Wegen der zentralen<br />
Bedeutung der Fahne stellen<br />
der Fähnrich und seine<br />
Fahnensekundanten besondere<br />
Persönlichkeiten dar, denen die<br />
(Schützen-) Gemeinschaft besonderes<br />
Vertrauen entgegenbringt.<br />
Zur Vorgeschichte<br />
Die Fahne von 1910 ist nicht nur von<br />
großem Wert, sondern stellt eine Brücke<br />
zwischen früheren Schützenzeiten und der<br />
Neuzeit, vom Ursprung der MASPERN in<br />
die Gegenwart dar. Mit ihrer handwerklich<br />
hochwertigen Gestaltung gibt sie Hinweise<br />
auf den Ursprung und das Selbstverständnis<br />
der MASPERN und ihres Ükerns. In den<br />
Überlieferungen unseres PBSV ist nachzulesen,<br />
dass die MASPERN ursprünglich,<br />
also bei der Gründung des Vereins im Jahres<br />
1831, die Fahne aus dem Jahre 1735<br />
führten. In die Fahne von 1910 seien Teile<br />
dieser alten Fahne übernommen worden.<br />
Somit gibt es eine Verbindung zu der Vorgängerbewegung<br />
des PBSV und ihrer Fah-<br />
ne von 1735.<br />
Das Mittelstück<br />
dieser alten Fahne<br />
ist heute im Museum<br />
für Stadtgeschichte im<br />
Adam-und-Eva-Haus zu sehen,<br />
eine Nachbildung hängt in<br />
der Gaststätte des Schützenhofes.<br />
Das dieses wertvolle Stück erhalten<br />
ist, verdanken wir Anton Schellhasse. Der<br />
Brennereibesitzer vom Steinweg D 143<br />
(heute Heiersstraße 21, dort ist auch eine<br />
Schankwirtschaft nachgewiesen) hatte<br />
die alte Bauerschaftsfahne in einem Koffer<br />
aufbewahrt und seinem Sohn Ferdinand<br />
hinterlassen. Ferdinand Schellhasse war<br />
erster Fähnrich der MASPERN bei der Gründung<br />
im Jahre 1831 und konnte somit auf<br />
die alte Fahne von 1735 zurückgreifen. Die<br />
MASPERN führten diese nun mit Silberlitze<br />
versehene, ehrwürdige Fahne, die im Laufe<br />
der Zeit wiederholt ausgebessert wurde, bis<br />
1910, wo sie nach 175 Jahren Gebrauch in<br />
Ehren zurückgestellt wurde. Diese Fahne<br />
hat noch das alte MASPERN-Schützen-<br />
23
24<br />
Erhaltene MASPERN-Fahne von 1735, Seite 1<br />
unten Seite 2<br />
haus, das im Stadtgraben zwischen dem<br />
Giers- und Heierstor stand, erlebt. Damals<br />
wurden die <strong>Schützenfest</strong>e noch in den<br />
einzelnen Bauerschaften gefeiert. Das<br />
MASPERN-Schützenhaus war um 1747<br />
so baufällig, das es an den Magistrat der<br />
Stadt für 38 Taler verkauft wurde. Beim<br />
Jubiläumsschützenfest 1956 trugen die<br />
MASPERN ihr altes Zeichen, eingefasst in<br />
grünes Tuch, durch die Stadt. Da sich die<br />
Symbolik dieser alten Fahne in der Fahne<br />
von 1910 wiederholt, wird auf die folgende<br />
Beschreibung verwiesen.
Die Fahne von 1910<br />
Die Fahne von 1910 besteht beidseitig<br />
aus grünem Seidendamast. Diese Farbe<br />
entspricht der Farbeinteilung des PBSV,<br />
wonach die MASPERN die Kompaniefarbe<br />
Grün trägt. Die eine Seite verweist auf den<br />
PBSV und die Stadt Paderborn, die andere<br />
Seite auf die MASPERN und ihre Geschichte.<br />
Beide Seiten sind diagonal angelegt und<br />
haben in allen Ecken besondere Abbildungen.<br />
Sie ist mit goldenen Fransenborten<br />
eingefasst. Erhalten ist ebenfalls der alte<br />
Stab mit Spitze und das von den „ehemaligen<br />
Königinnen, Zeremonienmeisterinnen<br />
und Damen der Kompanie“ gestiftete<br />
Fahnenband zum 100jährigen Jubiläum des<br />
PBSV im Jahre 1931. Diese Fahne führten<br />
die MASPERN bis zum Jahre 1967, als eine<br />
neue Fahne angeschafft wurde. Das die<br />
Fahne von 1910 keine größeren Schäden<br />
erlitten hat, ist neben der sorgfältigen<br />
Behandlung aller MASPERN-Fähnriche<br />
seit 1910, besonders dem im vergangenen<br />
Jahr verstorbenen Ehren-Fähnrich Berni<br />
Borgmann zu verdanken, der dieses wertvolle<br />
Stück über viele Jahre fachgerecht in<br />
seinem Haus gelagert hatte.<br />
Hörnchen und Stadtgeschichte<br />
Im Zentrum der einen Seite steht das sogenannte<br />
„Hörnchen“. Dieses Hörnchen<br />
wurde im PBSV durch Vorstandsbeschluss<br />
vom 28. Juni 1852 eingeführt. Es zeigt das<br />
Stadtwappen Paderborns in der Kompaniefarbe<br />
Grün, das von zwei gekreuzten Flinten<br />
unterlegt ist. Das Wappen ist von einem in<br />
Gold gestickten Eichenkranz umgeben und<br />
wird von einer Mauerkrone geziert, die das<br />
freie Bürgertum versinnbildlicht. Oberhalb<br />
und unterhalb des Hörnchens weist der<br />
Zum 125jährigen Jubiläum zwei MASPERN-Fahnen vor dem Rathaus. Links die Fahne 1735, getragen von<br />
Ehrenfähnrich Wilhelm Schütte, rechts die Fahne von 1910, getragen von Fähnrich Georg Bröckling.<br />
Schriftzug Bürger-Schützen-Verein (oben)<br />
Paderborn (unten) auf den Gesamtverein<br />
hin. In den vier Ecken dieser Seite fi nden<br />
wir runde, gestickte Darstellungen aus Alt-<br />
Paderborn, die eine besondere Beziehung<br />
zu den MASPERN haben.<br />
Oben finden wir das Heierstor mit<br />
Kapelle. Spätestens mit der Errichtung<br />
der großen Stadtmauer (Anfang des 13.<br />
Jahrhunderts) wurde der MASPERN-Bezirk<br />
(Dorf Aspedera) mit in die Stadt Paderborn<br />
einbezogen. Das Heierstor (Hirtentor, heute<br />
Detmolder Tor) wird erstmals 1183 erwähnt<br />
und weist also auf die MASPERN-Bauerschaft,<br />
die Ükeraner hin. Die Darstellung<br />
zeigt die Kapelle am Heierstor, die „Unserer<br />
Lieben Frau“ geweiht war und 1821<br />
abgerissen wurde. Zur Bedeutung des<br />
Heierstores für die Ükeraner wird noch bei<br />
der Beschreibung der anderen Fahnenseite<br />
eingegangen.<br />
Links ist ein Wehrturm der alten Stadtmauer<br />
abgebildet, wie er auch ähnlich bei<br />
der jetzt benutzten MASPERN-Fahne von<br />
1992 zu fi nden ist. Es handelt sich wahrscheinlich<br />
um den noch heute erhaltenen<br />
Turm am westlichen Maspern-Platz. Er<br />
steht für die Stadtbefestigung (Errichtung<br />
wahrscheinlich 12./13. Jahrhundert) und<br />
verweist auf die Aufgaben der Schützen<br />
in früheren Jahrhunderten, als sie noch<br />
Funktionen bei der Verteidigung der Stadt<br />
ausübten. Die Bürger wurden zur Stadtverteidigung<br />
herangezogen, was sie im Bürgereid<br />
auch beschwören mussten. Über die<br />
Vorgängerbewegungen hat Klaus Zacharias<br />
in der Chronik des PBSV, abgedruckt in der<br />
Festschrift des PBSV „Zukunft von Anfang<br />
an“, erschienen zum 175jährigen Jubiläum<br />
im Jahr 2006, berichtet (Seite 87f.).<br />
Rechts ist der Paderausfluss dargestellt.<br />
Die Pader, Namensgeber unse-<br />
25
26<br />
Das Heierstor (oben) und der Wehrturm am Maspern-<br />
Platz (unten).<br />
Der Paderausfl uss.
er Heimatstadt, gilt als kürzester Fluss das Original des Paderborner Fensters<br />
Deutschlands. Dank des Wasserreichtums befi ndet sich im benachbarten Diö-<br />
der vielen Quellen hat die Pader nach zesanmuseum.<br />
dem Zusammenfl uss der Quellarme auf Ist also die eine Seite der<br />
der Höhe der alten Stadtmauer schon eine Fahne von 1910 überwie-<br />
stattliche Form.<br />
gend der Stadt gewid-<br />
Das Bild zeigt die Stadtmauer über der met, beschäftigt sich<br />
Pader mit Stümpels Mühle und dem Dom die andere Seite<br />
im Hintergrund.<br />
mehr mit den<br />
Als die Stadtmauer ihre Bedeutung MASPERN<br />
verlor, wurde sie größtenteils aufgegeben,<br />
der Mauerbogen über der Pader stürzte im<br />
November 1905 ein.<br />
Unten auf der diagonal betrachteten<br />
Fahnenseite ist das Dreihasenmotiv<br />
dargestellt. Zu fi nden ist dieses Motiv<br />
im sogenannten Dreihasenfenster im<br />
Kreuzgang des Hohen Doms. Es hat sich zu<br />
einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt.<br />
und<br />
Im so genannten Pürting, dem Kreuzgang be-<br />
des Domes, wurden Anfang des 16. Jahrsonhunderts die bis dahin offenen Arkaden<br />
mit Maßwerkfenstern gefüllt, von denen<br />
ders mit<br />
ihrer Ge-<br />
Hörnchen<br />
und<br />
das bei weitem berühmteste dieses „Hasenfenster“<br />
ist: Drei Hasen sind in einem<br />
Rad an den Ohren so vereinigt, dass zwar<br />
jeder Hase seine beiden Löffel (Ohren) hat,<br />
aber insgesamt nur drei Löffel zu sehen<br />
schichte vor der<br />
Gründung des PBSV<br />
1831.<br />
Stadtteilansichten<br />
schmücken die<br />
MASPERN-Fahne.<br />
sind. Heute ist dort eine Kopie zu sehen, Die MASPERN und ihre<br />
Die Darstellung des Hirten und<br />
Geschichte<br />
der Begriff „MASPER Bauer“ führte<br />
oft dazu, dass oft vom MASPERN-Bauern<br />
Auch diese Fahnenseite ist diagonal ange- die Sprache ist. Vielfach wird auch gesagt,<br />
legt. Im Zentrum ist kein Schütze sondern dass der Ükern das Viertel der Ackerbürger,<br />
ein Hirte dargestellt. Deutlich zu erkennen der Bauern gewesen sei. Dadurch sei z. B.<br />
an seiner Tracht mit Signalhorn und Hüte- auch die Farbe Grün die Kompaniefarbe<br />
hund / Schäferhund. Diese Darstellung ist der MASPERN. Sicherlich ist dies alles in<br />
wiederum von einem in Gold gestickten gewisser Weise richtig, aber auch abschlie-<br />
Eichenkranz umgeben. Darüber, also in der ßend, allumfassend richtig? Was wollten die<br />
oberen Ecke befi ndet sich ein Schriftzug auf Hersteller der alten Fahnen uns mit auf den<br />
rotem Grund mit dem zweizeiligen Text: Weg geben, uns sagen?<br />
„MASPER Bauer“. Gerade der Schriftzug Die neue Stadtgeschichte „Paderborn<br />
verweist auf die Fahne von 1735, worüber – Geschichte der Stadt und ihrer Region“<br />
unten noch näher berichtet wird.<br />
(in drei Bänden, Ferdinand Schöningh,<br />
27
28<br />
1999) beschäftigt sich in Band zwei ausführlich<br />
mit der Bürgerschaft der Stadt<br />
in den früheren Jahrhunderten. Hier und<br />
in vielen anderen Veröffentlichungen ist<br />
vielfach die Rede von Bauerschaften. Bei<br />
diesem Begriff handelt es sich um eine<br />
Organisations- oder Siedlungsform. Letztlich<br />
handelte es sich um Stadtteile, wie<br />
sie namentlich noch heute in den Namen<br />
der Kompanien des PBSV (ohne die später<br />
gegründete Heide-Kompanie) vorkommen.<br />
Kennzeichen der Bauerschaften war eine<br />
recht hohe Eigenständigkeit. Dieses wurde<br />
durch den eigenen Richter, dem Burrichter,<br />
deutlich, der bei den MASPERN im Thy oder<br />
der Tigge seines Amtes waltete. Der Stadtteil<br />
Asperthera (MASPERN) besaß schon<br />
1183 einen solchen Richter. Die Tigge, das<br />
alte Ükern-Rathaus (Heiersstraße 15, Ecke<br />
Thisaut, letztes 1527 errichtet, 1843 abgerissen)<br />
zeugt von dieser Selbstständigkeit.<br />
So könnte der Begriff MASPER Bauer nicht<br />
(nur) für einen Bauern = Landwirt stehen,<br />
sondern vielmehr für die MASPERN-Bauerschaft,<br />
also dem Stadtteil der MASPERN,<br />
der Ükern.<br />
Warum ist nun auf der Fahne das<br />
alte Stadttor, das Heiers = Hirten-Tor<br />
hieß, und der Hirte abgebildet? Nicht<br />
jeder Stadtbürger, der Ackerland und Vieh<br />
sein Eigen nennen konnte, war von Beruf<br />
Bauer, Landwirt bzw. Ackerbürger. Auf dem<br />
Ükern lebten im Vergleich zu den anderen<br />
Stadtteilen im Mittelalter die eher sozial<br />
Schwächeren der Stadt. Um den Lebensunterhalt<br />
sichern zu können, hielten die<br />
Familien selbstverständlich Vieh. Vielfach<br />
übten die Bewohner andere Tätigkeiten,<br />
z. B. im Handwerk aus. Für den Ükern kam<br />
hinzu, dass dort auch viele hauptberufl iche<br />
Ackerbürger wohnten. So waren in den<br />
früheren Jahrhunderten landwirtschaftlich<br />
tätige Bürger in Paderborn mehrheitlich in
der MASPERN-Bauerschaft vertreten. Ein<br />
Kennzeichen der Bauerschaften waren die<br />
Huden. Diese befanden sich außerhalb der<br />
alten Stadt, die sich bis ins 19. Jahrhundert<br />
innerhalb der heutigen Promenaden<br />
befand, in der Feldmark.<br />
Einen beträchtlichen Teil der Paderborner<br />
Feldmark nahmen bis zur Mitte des 19.<br />
Jahrhundert (also bis zur Zeit der Gründung<br />
des PBSV) die den Hudegenossenschaften<br />
gehörigen Ländereien ein. Diese Ländereien,<br />
die der gemeinsamen Hude und Weide<br />
des Viehs dienten, konnten für den Ackerbau<br />
nicht nutzbar gemacht werden. Hier<br />
hatten die Mitglieder der Hude, also die in<br />
den betreffenden Bauerschaften wohnenden<br />
Hausbesitzer, das Recht ihr Vieh von<br />
einem Hudehirten auf die gemeinsamen<br />
Weidegründe mittreiben zu lassen.<br />
Die MASPERN, die (wie oben erwähnt)<br />
über reichlich Vieh verfügten und für die<br />
die Huden somit von besonderer Bedeutung<br />
waren, trieben das Vieh durch das<br />
Heiers-/Hirten-Tor hinaus. Das Tor war aus<br />
militärischen Gründen deutlich größer als<br />
ein Stadttor, wie wir es uns heute vorstellen.<br />
In seinem Innern befand sich ein Bildnis<br />
eines Hirten, ähnlich wie auf der MASPERN-<br />
Fahne dargestellt. Zum Tor gehörte die<br />
sogenannte Hirtenkapelle (siehe oben),<br />
die aus grauem Sandstein gebaut worden<br />
war. Hier wurde morgens früh eine Messe<br />
gelesen, sodass die Hirten in der Früh daran<br />
teilnehmen konnten.<br />
Die dargestellte Geschichte der MAS-<br />
PERN, die Bedeutung der Heierstores, der<br />
Hirten und der Huden, wird in vielfacher<br />
Weise immer wieder deutlich. Zum Beispiel<br />
auch im Ükernlied, wo davon gesungen<br />
wird, dass wenn die Wiesen grünen und<br />
die Blumen blühn, die Ükernmädchen auf<br />
die Heide ziehn.<br />
Im Mittelpunkt:<br />
Der Hirte mit Signalhorn<br />
und Schäferhund.<br />
Fähnrich Arnold Beseler<br />
mit MASPERN-Fahne<br />
bei der Parade (in den<br />
30er Jahren).<br />
29
Christliche Wurzeln schon in der<br />
Vergangenheit<br />
Zur vollständigen Darstellung der Fahne<br />
von 1910 gehört noch die Erwähnung<br />
des rechten, linken und unteren Emblems.<br />
Diese erinnern auffällig an die Fahne von<br />
1735 wegen der Art der Darstellung und<br />
deren Inhalte.<br />
Die roten Ausführungen sind der Fahne<br />
von 1735 nachempfunden. Die rechte und<br />
linke Darstellung fi ndet man genau so in<br />
1735er Fahne und haben einen starken<br />
Christ-Katholischen Bezug. Die linke Darstellung<br />
bedeutet St. (Hl.) Maria. Maria,<br />
die wohl prominenteste unter den Heiligen,<br />
ist auch eine von drei Patronen des<br />
Paderborner Domes. Die rechte Darstellung<br />
weist auf den Heiligen Georg hin. Dieser<br />
ist nach dem Heiligen Sebastian einer der<br />
beliebtesten Patrone verschiedener Vereine<br />
und Schützenbruderschaften.<br />
Schließlich ist auf die untere Darstellung<br />
hinzuweisen.<br />
Hier sind folgende Jahreszahlen festgehalten:<br />
Rep. (ariert) 1931. Orig.(nal) 1735.<br />
Ren.(oviert) 1830. Neu 1910. Diese Zahlenkombination<br />
macht die Verbindung der<br />
alten Fahnen von 1735 und 1910 deutlich.<br />
Die Wiederholung der Motive dieser Seite<br />
von dem Mittelstück der Fahne von 1735<br />
unterstreicht die Verbindung. Gleichzeitig<br />
lässt die Machart auch Zweifel zu, dass alte<br />
Teile in die Fahne von 1910 eingearbeitet<br />
wurden, da man sich nicht vorstellen kann,<br />
dass die gleichen Symbole mehrfach in der<br />
Fahne von 1735 enthalten waren. Genau<br />
wird man das vielleicht nicht mehr feststellen<br />
können.<br />
Fest steht jedoch die Duplizität der<br />
Darstellungen und somit der Brückenschlag<br />
in die Zeit der MASPERN und ihrer Schützen<br />
von vor 1831.<br />
MASPERN-Fahnenabordnung<br />
beim <strong>Schützenfest</strong>.<br />
Info-Box<br />
Eine Bauerschaft (fälschlich auch Bauernschaft)<br />
ist eine ländliche Siedlungsform,<br />
die häufi g nur aus wenigen, verstreut<br />
gelegenen Bauernhöfen besteht<br />
und damit einem Weiler entspricht.<br />
Die Verwendung im Sinne einer<br />
Ansiedlung geht zurück auf die Bezeichnung<br />
Bauer-Schaft (ohne „n“):<br />
Das altniederdeutsche burschap oder<br />
buerschap und die latinisierte Form<br />
burscapium ist abgeleitet von bur =<br />
Haus und bedeutete im Mittelalter ursprünglich<br />
etwa „Höfeverband“ oder<br />
kleiner Siedlungskomplex.<br />
Auszugsweise aus: „Wikipedia, Die freie<br />
Enzyklopädie“, März 2010<br />
DANKE<br />
Drei Fähnriche, die die<br />
MASPERN-Fahne von 1910<br />
getragen haben. Von links:<br />
Georg Bröckling (Fähnrich von<br />
1953 bis 1962), Wilhelm Schütte<br />
(Fähnrich von 1938 bis 1953),<br />
Bruno Eikel (Fähnrich von 1962<br />
bis 1974).<br />
Zum 100jährigen Bestehen wurde die<br />
Fahne mit Unterstützung zahlreicher<br />
MASPERN-Freunde durch das Atelier<br />
Texil, Frau Laurence Becker, Köln, aufwändig<br />
konserviert und restauriert.<br />
Dass sie fachgerecht präsentiert<br />
werden kann, verdanken wir dem<br />
Paderborner Schützenkönig des Jahres<br />
2009/2010, Elmar Kloke, der diese<br />
Tischvitrine seiner MASPERN-Kompanie<br />
am Königsabend 2010 gestiftet<br />
hat.<br />
Allen Sponsoren, Helfern und mitsorgenden<br />
Schützen sei ganz herzlich<br />
DANKE gesagt.<br />
31
32<br />
Darum<br />
ist es<br />
auf dem<br />
Ükern<br />
so<br />
herrlich,<br />
so<br />
schön!
Vorstandswahlen 2010<br />
” ”<br />
Die MASPERN unter neuer Führung<br />
Alle drei Jahre wird der engere Kompanievorstand<br />
von den Schützen neu gewählt.<br />
Im März 2010 war es wieder einmal soweit.<br />
Am 07. März standen die Kompaniewahlen<br />
auf dem Programm, gefolgt von den so<br />
genannten Nachwahlen für das Bataillon<br />
am 20. März. Dabei gab es einige neue<br />
Gesichter im Vorstand. Besonders markant<br />
ist nach neun Jahren der Wechsel an der<br />
Kompaniespitze.<br />
Aber der Reihe nach: Traditionell trafen<br />
sich die jeweiligen Kompaniemitglieder<br />
im historischen Rathaussaal, der nach erfolgter<br />
Renovierung wieder zur Verfügung<br />
stand. Bekanntlich mussten die letzten<br />
Vorstandswahlen im „Ausweichquartier“<br />
des Audimax der Theologischen Fakultät<br />
durchgeführt werden, da der Rathaussaal<br />
aufgrund baulicher Veränderungen ausnahmsweise<br />
nicht genutzt werden konnte.<br />
Mit großer Mehrheit wurde ein Teil des<br />
bislang amtierenden Vorstandes wieder<br />
Wahlversammlung im frisch renovierten Rathaussal<br />
gewählt. Allerdings gab es auch weit reichende<br />
Veränderungen.<br />
Neuer Hauptmann der MASPERN-<br />
Kompanie ist Thomas Spieker, zuvor Adjudant<br />
des Oberst. Er löst Norbert Löseke,<br />
der nach neunjähriger Amtszeit nicht<br />
mehr kandidierte, in diesem verantwortungsvollen<br />
Amt ab. Kurios ist, dass der<br />
neue Hauptmann Thomas Spieker bis zu<br />
Der neue Hauptmann nimmt die Wahl an<br />
33
34<br />
den Nachwahlen am 20. März gleichzeitig<br />
auch das Amt des Adjudanten innehatte<br />
und somit in „Doppelfunktion“ die Leitung<br />
der Kompanie als auch die Aufgaben des<br />
Adjudanten wahrzunehmen hatte.<br />
Für den ebenfalls nicht mehr kandidierenden<br />
Oberleutnant Werner Müseler wurde<br />
der bisherige Verwaltungsrat Michael<br />
Lutter in das Amt gewählt. Bereits seit dem<br />
Jahr 2003 ist Michael Lutter im engeren<br />
Kompanievorstand mit Engagement und<br />
Leidenschaft tätig.<br />
Neuer und alter Oberleutnant<br />
Feldwebel Helmut Rempe wurde ebenso<br />
wie die Leutnante Gerd Kesselmeier (1.<br />
Leutnant), Heiner Düsterhaus (2. Leutnant),<br />
Christian Lüke (3. Leutnant) und Wolfgang<br />
Müller (5. Leutnant) im Amt bestätigt, wobei<br />
sich lediglich die Reihenfolge geändert<br />
hat. Grund hierfür ist das Ausscheiden<br />
des bisherigen ersten Leutnants und amtierenden<br />
Schützenkönigs Elmar Kloke,<br />
der bei den Nachwahlen für das Amt des<br />
Oberst kandidierte. Neuer vierter Leutnant<br />
wurde der bisherige Unteroffi zier Michael<br />
Benteler.<br />
Der neue 4. Leutnant Michael Benteler
Schützenkönig Elmar Kloke Der neue Kompanievorstand Gemütlicher Wahlausklang<br />
Schließlich wurde auch der langjährige<br />
Fähnrich Andreas Kaese erneut in seinem<br />
Amt bestätigt.<br />
Die Kompaniewahlen fanden ihren traditionellen<br />
Abschluss mit dem Wahlabend<br />
in der MASPERN-Baude, gekonnt moderiert<br />
vom neuen Hauptmann Thomas Spieker.<br />
Bei den satzungsgemäß am übernächsten<br />
Samstag durchgeführten Nachwahlen<br />
für den Bataillonsvorstand wurde dann<br />
zunächst Elmar Kloke mit großer Mehrheit<br />
zum Nachfolger des nach 18 Jahren nicht<br />
mehr für dieses Amt kandidierenden Dr.<br />
Andreas Jolmes gewählt.<br />
Damit ist die Position des Oberst seit<br />
1961, mit einer kurzen Unterbrechung von<br />
1986 bis 1992, weiterhin fest in MASPERN-<br />
Hand !<br />
Im Amt bestätigt wurden aus Sicht<br />
der MASPERN der Bataillonsjungschützenmeister<br />
Christian Nolden, Bataillonsschießoffi<br />
zier Dieter Jürgensmeier und die<br />
Verwaltungsräte Johannes Auffenberg, Paul<br />
Vedder und Josef Wiemers.<br />
Neu gewählt wurde Peter Voß als<br />
Platzmajor als Nachfolger des nach jahrzehntelanger<br />
Vorstandsarbeit nicht mehr<br />
kandidierenden Conny Quickstern. Frank<br />
Gockel wurde zum neuen Zeremonienmeister<br />
als Nachfolger ebenfalls nicht mehr<br />
kandidierenden Helmut Koch gewählt.<br />
Schließlich wurde Karl-Josef Siemens<br />
zum neuen Verwaltungsrat für den zum<br />
Oberleutnant aufgerückten Michael Lutter<br />
gewählt.<br />
35
36<br />
Kompanie-Offi ziere des MASPERN-Vorstandes<br />
2010-2013
Bataillons-Offi ziere<br />
2010-2013<br />
37
38<br />
Der neue Vorstand der Unteroffi ziere<br />
Auch in den Kompanieabteilungen<br />
wurde gewählt:<br />
Der neugewählte Vorstand der Unteroffiziere<br />
besteht aus Kurt Kotlenga als<br />
Vorsitzendem und seinem Stellvertreter<br />
Friedbert Beseler sowie Klaus Möhring<br />
als Kassierer. Ausgeschieden ist Ferdi<br />
Hillebrand, der nach 21jähriger Tätigkeit<br />
als Schriftführer im Unteroffi ziersvorstand<br />
von Jürgen Deitelhoff abgelöst wurde.<br />
Ferdi Hillebrand, Vereinsmitglied seit 1956<br />
und Unteroffi zier seit 1980, Sergeant seit<br />
1995, wurde zuletzt im Jahre 2005 für seine<br />
zahlreichen Verdienste um die Kompanie<br />
mit dem Großen Verdienstorden des PBSV<br />
am Bande geehrt.<br />
Bei den Jungschützen wurde erneut<br />
Mathias Hardeck zum Jungschützenmeister<br />
gewählt. Als Stellvertreter stehen ihm<br />
Robert Kesselmeier und Maximilian Jolmes<br />
zur Seite.<br />
Ehrung für Ferdi Hillebrand
Dank an die ausgeschiedenen Offi ziere für<br />
jahrzehntelanges Ehrenamt<br />
Auf Kompanieebene sind aus der aktiven<br />
Vorstandsarbeit ausgeschieden der bisherige<br />
Hauptmann Norbert Löseke und der<br />
Oberleutnant Werner Müseler.<br />
Norbert Löseke, seit 1973 Vereinsmitglied<br />
und seit 1983 Unteroffi zier, war seit<br />
1986 ununterbrochen im engeren Kompanievorstand<br />
tätig. Bis 1995 bekleidete er<br />
den Posten des Leutnants und anschließend<br />
bis 2001 den des Verwaltungsrates.<br />
Ab dem Jahre 2001 führte er dann bis<br />
zu seinem Ausscheiden im Jahr 2010 die<br />
Geschicke der Kompanie als Hauptmann.<br />
Unter seiner Führung wurden wegweisende<br />
und grundlegende Veränderungen<br />
vorgenommen. Am auffälligsten ist dabei<br />
nach wie vor die große Baumaßnahme an<br />
Ehrenhauptmann Norbert<br />
Löseke erhält den<br />
MASPERN-Ehrenbecher<br />
der Baude und dem Vorplatz der Baude. Die<br />
herrliche Biergartenatmosphäre unter dem<br />
markanten Vordach wird uns so noch viele<br />
Jahre erfreuen.<br />
Norbert Löseke war 1989 Kronprinz<br />
und 1999 Apfelprinz. Er wurde für seine<br />
Verdienste mit zahlreichen Ehrungen<br />
ausgezeichnet, darunter 2001 der Bataillonsverdienstorden,<br />
2003 der Große Verdienstorden<br />
des PBSV am Bande und 2005<br />
der MASPERN-Kompanieverdienstorden.<br />
Werner Müseler, Vereinsmitglied seit<br />
1980, war seit 1995 im engeren Kompanievorstand<br />
tätig. Bis 2001 war Verwaltungsrat,<br />
von 2001 bis zu seinem Ausscheiden<br />
2010 war er Oberleutnant. Dabei hat er<br />
als Vertreter des Hauptmanns diesen nach<br />
Kräften entlastet und zugleich zahlreiche<br />
39
40<br />
weitere Aufgaben wahrgenommen. Eines<br />
seiner Hauptanliegen war die Einbindung<br />
der Seniorenabteilung in das Kompanieleben.<br />
Herausragend war jedoch auch stets<br />
die launige Moderation des Herbstballs und<br />
des Kompanieabends.<br />
Er wurde für seine Verdienste im Jahre<br />
2006 mit dem Bataillonsverdienstorden und<br />
im Jahre 2009 mit dem Großen Verdienstorden<br />
des PBSV am Bande ausgezeichnet.<br />
Beide wurden zum Dank für ihre<br />
Verdienste mit der Ehrenschärpe im<br />
zuletzt bekleideten Rang geehrt. Dem<br />
entsprechend wurde Norbert Löseke zum<br />
Ehrenhauptmann und Werner Müseler zum<br />
Ehrenoberleutnant ernannt.<br />
ñ<br />
Auf Bataillonsebene sind von den<br />
MASPERN Oberst Dr. Andreas Jolmes,<br />
Conny Quickstern und Helmut Koch aus der<br />
aktiven Vorstandsarbeit ausgeschieden.<br />
Dr. Andreas Jolmes kann nach seinem<br />
Ausscheiden aus der aktiven Vorstandsarbeit<br />
nicht nur auf 18 Jahre als Kommandeur<br />
an der Spitze des PBSV zurück blicken,<br />
sondern auf insgesamt 24 Jahre aktive<br />
Vorstandsarbeit. Vereinsmitglied seit 1969,<br />
wurde er dann im Jahre 1986 zunächst zum<br />
Leutnant gewählt und gleichzeitig in Doppelfunktion<br />
zum Adjudant ernannt. Ab 1989<br />
beschränkte er sich dann auf die Tätigkeit<br />
als Adjudant. 1992 wiederum kandidierte<br />
er für das Amt des nicht mehr zur Wahl stehenden<br />
Dr. Hans Bernd Hesse. Seitdem hat<br />
er als Oberst den Verein souverän und mit<br />
Weitblick in das neue Jahrtausend geführt.<br />
Dabei hat er stets die Vereinsinteressen<br />
über die Interessen einzelner gestellt, auch<br />
wenn dies manchmal unbequem war. Der
Spagat zwischen der Wahrung traditioneller<br />
Werte und moderner Vereinsführung ist ihm<br />
dabei in bemerkenswerter Art und Weise<br />
gelungen.<br />
Seine herausragenden Verdienste für<br />
den PBSV wurden im Jahre 1991 mit dem<br />
Bataillonsverdienstorden und im Jahre 2001<br />
mit dem MASPERN-Kompanieverdienstorden<br />
sowie dem Großen Verdienstorden<br />
des PBSV am Bande gewürdigt. Außerdem<br />
erhielt er 2007 den Ehrenring des PBSV.<br />
Anlässlich seiner Verabschiedung 2010<br />
wurde ein Großer Zapfenstreich abgehalten,<br />
bei dem sein Nachfolger Oberst Elmar<br />
Kloke ihn zum 86. Ehrenmitglied des PBSV<br />
ernannte.<br />
Conny Quickstern, Urgestein des Vorstandes<br />
und gefühltes Gründungsmitglied<br />
des PBSV, ist seit 1965 Vereinsmitglied.<br />
Nach 40 (!) jähriger Vorstandstätigkeit,<br />
zuletzt als Platzmajor, hat er sich dazu<br />
entschlossen, nicht mehr zu kandidieren. Er<br />
war 1973 Zepterprinz, 1976 Apfelprinz und<br />
1981 Kronprinz. Sein über die Jahrzehnte<br />
vorbildlicher und engagierter Einsatz für<br />
die Kompanie wurde 1982 mit dem Ba-<br />
Der Ehrenoberst erhält zum Dank den MASPERN-<br />
Ehrenbecher<br />
taillonsverdienstorden, 1993 mit dem St.<br />
Sebastianus Ehrenkreuz, 1994 mit dem<br />
MASPERN-Kompanieverdienstorden und<br />
2002 mit dem Großen Verdienstorden des<br />
PBSV am Bande gewürdigt.<br />
Helmut Koch, Mitglied seit 1974 und<br />
Unteroffi zier seit 1983, wurde 1998 zum<br />
Zeremonienmeister gewählt und übte<br />
dieses Amt mit Leidenschaft bis zu seinem<br />
Ausscheiden 2010 aus. Seine Erfahrung<br />
beim Umgang mit den Regularien des<br />
Hofeswaren immer wieder aufs neue eine<br />
große Hilfe. Da Helmut Koch selber 1988<br />
Apfelprinz und 1993 Kronprinz war, war<br />
bereits mit dem Hofstatut hinreichend<br />
Hauptmann Spieker dankt dem Ehrenzeremonienmeister<br />
vertraut. Auch hinsichtlich der weiteren<br />
Vorstandstätigkeit, insbesondere und nach<br />
wie vor bei der Anzeigenwerbung für das<br />
MASPERN-Heft, ist ihm die MASPERN-<br />
Kompanie zu Dank verpfl ichtet.<br />
Helmut Koch wurde für seine Verdienste<br />
im Jahre 2007 mit dem Verdienstkreuz<br />
des PBSV in Gold ausgezeichnet.<br />
Alle drei wurden ebenfalls zum Dank<br />
für ihre Verdienste mit der Ehrenschärpe<br />
im zuletzt bekleideten Rang geehrt. Dem<br />
entsprechend wurde Dr. Andreas Jolmes<br />
zum Ehrenoberst, Conny Quickstern zum<br />
Ehrenplatzmajor und Helmut Koch zum<br />
Ehrenzeremonienmeister ernannt.<br />
Conny Quickstern gilt der Dank für seine jahrzehntelange,<br />
unermüdliche Vorstandsarbeit<br />
41
42<br />
Dank auch an Ferdi Hillebrand, der nach 21jähriger<br />
Schriftführertätigkeit im Vorstand der Unteroffi ziere<br />
dieses Amt in jüngere Hände gelegt hat<br />
Allen ausgeschiedenen Offi zieren gilt<br />
es für die ehrenamtliche und engagierte<br />
Arbeit im Vorstand zu danken. Zugleich<br />
soll ihr Wirken für die MASPERN-Kompanie<br />
und den PBSV den aktiven und künftigen<br />
Vorstandsmitgliedern ein Vorbild sein.
65 Jahre Friede – 61 Jahre BRD!<br />
Gegen das Vergessen:<br />
Was war davor?<br />
Von Klaus Zacharias<br />
Der Paderborner Bürgerschützenverein zwischen 1933 und 1945<br />
Teil II: 1936-1938<br />
Mit Anmerkungen zum <strong>Schützenfest</strong> 1936<br />
soll dieser 2. Teil der Geschichte des PBSV<br />
in der Zeit des NS beginnen. Es war ein<br />
„normales“ <strong>Schützenfest</strong>, sieht man einmal<br />
davon ab, dass mit der Olympia-Reitermannschaft<br />
Japans, die auf Einladung des<br />
Kämper-Feldwebels Rudolf Koch teilgenommen<br />
hatte, ein „exotischer“ Farbtupfer das<br />
Fest begleitete. „In Kameradschafts- und<br />
Volksverbundenheit“ nahmen die Japaner<br />
– wie die Zeitung schrieb - daran teil; Japan<br />
gehörte zu den sogenannten „Achsenmächten„<br />
(Berlin – Tokio – Rom) und war<br />
daher hoch willkommen. Die Japaner bereiteten<br />
sich in der Senne auf die Olympischen<br />
Spiele in Berlin vor. Unter den Ehrengästen<br />
wurden zunächst genannt die „Vertreter<br />
der Bewegung und der Staatsbehörden“,<br />
namentlich „Gauinspektor Hohman“, dann<br />
erst Erzbischof Caspar Klein, allerdings vor<br />
„hohe(n) Offi ziere(n) der Wehrmacht“.<br />
Die Vorstandssitzung vom 7. Oktober<br />
1936 sollte schon deutlich in das entscheidende<br />
Jahr 1937 verweisen, denn nachdem<br />
Oberstleutnant Albert Pape auf einige<br />
Mängel während des <strong>Schützenfest</strong>es verwiesen<br />
hatte (konkret wird nichts genannt),<br />
begann die Diskussion um die Verbandszu-<br />
gehörigkeit des Vereins. Parteistellen hatten<br />
gefordert, der Verein solle dem „Deutschen<br />
Schützenbund“, der eine Unterorganisation<br />
des „Reichbundes für Leibesübungen“ (und<br />
damit ein NS-Verband war), beizutreten.<br />
Um diese Frage entstand nun eine erste<br />
ausführliche Diskussion, wobei die meisten<br />
Vorstandsmitglieder betonten, man „wolle<br />
sich diesem Diktat nicht beugen“. Die<br />
Aufmarsch der Schützen vor dem Rathaus mit Hakenkreuzfahnen<br />
Sebastians-Bruderschaft (als kirchlicher<br />
Verband) war inzwischen aufgelöst worden.<br />
Alternativ kam eine Mitgliedschaft im<br />
„Westfälischen Heimatbund“ Betracht. Das<br />
hätte allerdings zur Konsequenz gehabt,<br />
dass nur noch ein „Heimatfest“, aber kein<br />
<strong>Schützenfest</strong> mehr hätte gefeiert werden<br />
dürfen. Eine Entscheidung brachte die<br />
Sitzung aber nicht.<br />
43
44<br />
Erörtert wurden außerdem Pläne<br />
zum Bau eines eigenen Schießstandes,<br />
wobei der Beschluss gefasst wurde, einen<br />
Kleinkaliberschießstand für 4.000 RM zu<br />
errichten.<br />
Hauptgegenstand der Vorstandssitzung<br />
vom 15. Dezember 1936 war erneut<br />
die „Verbandsfrage“. Wieder wehrte sich<br />
Oberstleutnant Pape gegen einen Beitritt<br />
zum „Schützenbund“ und verlangte<br />
den Eintritt in den „Heimatbund“, denn<br />
dadurch sei man „nach jeder Richtung<br />
gesichert“. Pape argumentierte außerdem<br />
mit den Kosten, die der Beitritt zum „Schützenbund“<br />
fordere. Der Verein könne wegen<br />
des Baus der Schützenhalle keine weiteren<br />
fi nanziellen Belastungen schultern. Eine<br />
andere Position vertrat Rendant Franz Filter,<br />
der den Ausschluss an den „Schützenbund“<br />
forderte; der Verein könne die Kosten durchaus<br />
schultern. Westernleutnant Dr. Fritz<br />
Marfording verlangte einen Beschluss zum<br />
sofortigen Beitritt zum „Deutschen Schützenbund“,<br />
wobei sich weitere, namentlich<br />
nicht genannte Vorstandsmitglieder dieser<br />
Forderung anschlossen. Albert Pape warnte<br />
aber weiterhin vor diesem Beschluss, wobei<br />
er auf den § 2 der Satzung des „Schützenbundes“<br />
verwies, wonach die Teilnahme der<br />
Mitgliedsvereine an religiösen Festen nicht<br />
mehr gestattet war. Erlaubt blieb allerdings,<br />
die Vereinsfeste mit einem Gottesdienst<br />
zu beginnen. Nun stellte Marfording den<br />
Antrag, sofort abzustimmen, wobei sich<br />
die Mehrheit der Vorstandsmitglieder für<br />
den Anschluss an den „Deutschen Schützenbund“<br />
entschied. Kämperleutnant Dr.<br />
Heinrich Rempe beantragte daraufhin, Dr.<br />
Marfording mit der Eingliederung des Vereins<br />
in den Verband zu beauftragen.<br />
Entscheidend werden sollte nun das<br />
Jahr 1937. Schon am 4. Januar folgte eine<br />
weitere Vorstandssitzung, deren Gegen-
stand die Errichtung des Schießstandes war.<br />
Die Dortmunder Union Brauerei hatte sich<br />
bereit erklärt, dem Verein ein zinsgünstiges<br />
Darlehen von 4.000,- RM zur Verfügung<br />
zu stellen, das mit Bierlieferungen ausgeglichen<br />
werden sollte. Marfording erbat<br />
sich außerdem, mit dem SS-Standartenführer<br />
Jostmeier Gespräche zu führen,<br />
die einen größeren Schießstand erlauben<br />
sollten. Man hoffte dabei auf (fi nanzielle)<br />
Unterstützung durch die SS-Standarte. Außerdem<br />
berichtete Marfording über seine<br />
Gespräche mit der Verbandsführung und<br />
die Erarbeitung einer neuen Satzung, die<br />
er unter Verwendung der Mustersatzung<br />
des Verbandes erstellt hatte, an der prinzipiell<br />
„Änderungen nicht möglich“ waren.<br />
Die „Gaustelle Westfalen“ des Verbandes<br />
hatte auf die Erstellung der neuen Satzung<br />
gedrängt. Für den 24. Januar 1937 wurde<br />
eine außerordentliche Mitgliederversammlung<br />
einberufen, wobei es um den § 2<br />
der neuen Satzung, der die Teilnahme an<br />
kirchlichen Vereinen verbot, ging. Aus welchen<br />
Gründen sie dann um eine Woche auf<br />
den 17. Januar vorverlegt wurde, ist nicht<br />
ganz ersichtlich. Offensichtlich hatte es im<br />
Verein erhebliche Unruhen gegeben, da die<br />
Schützen auf ihre Verbindung zu den kirchlichen<br />
Festtagen wie Fronleichnam oder<br />
Libori pochten. Dr. Marfording versuchte,<br />
die Unruhen zu beseitigen, indem er den<br />
Schützen versprach, die Angelegenheit mit<br />
Kreissportführer Lehrer Fritz Rodenkirchen<br />
zu erörtern. Dieser hielt sich offensichtlich<br />
zurück, so dass Marfording dann zusicherte,<br />
die Angelegenheit mit dem Gaugeschäftsführer<br />
Major von Cleve zu erörtern.<br />
Heinrich Tange schlug Rodenkirchen<br />
nun für ein Vorstandsamt vor, denn es<br />
musste eigens ein solches geschaffen<br />
werden: Rodenkirchen wurde „Bataillonssportwart“.<br />
Hier war die<br />
Welt noch in<br />
Ordnung: Ausfl ug<br />
des MASPERN-<br />
Vorstandes um<br />
Hauptmann Josef<br />
Canisius<br />
Nachdem der kommissarische Oberst<br />
Oberstleutnant Albert Pape seinen Amtsverzicht<br />
erklärt hatte, nicht zuletzt, weil er<br />
sich in der Verbandsfrage nicht hatte durchsetzen<br />
können, wählte diese Versammlung<br />
den Westernleutnant Dr. Fritz Marfording<br />
zum neuen Oberst „ durch Zuruf“. Eine<br />
demokratische Wahl war das wohl nicht.<br />
Bemerkenswert ist außerdem, dass der<br />
Zeitungsbericht über dieses Ereignis erst<br />
am 21. Januar 1937 publiziert wurde. Da<br />
der „Paderborner Anzeiger“ längst verboten<br />
und „Der Filter“ eingegangen war, gab<br />
es nur das „Westfälische Volksblatt“, das<br />
jedoch schon 1936 von der Verlegerfamilie<br />
Schöningh an den „Eher-Verlag“ (Parteiverlag)<br />
verkauft werden musste, war die<br />
Zeitung Paderborns „Parteiorgan“; hinter<br />
dem späten Erscheinen kann man auch<br />
Zensurmaßnahmen vermuten. In einer<br />
weiteren Vorstandssitzung ging es um die<br />
„Wehrhaftmachung unseres Volkes durch<br />
Schießdienst“, die die Hauptaufgabe des<br />
„Deutschen Schützenverbandes ist“. Zugleich<br />
schärfte der Vorstand das Verbot,<br />
in Uniform an kirchlichen Veranstaltungen<br />
teilzunehmen“, ein. Außerdem sollte nun<br />
die Gleichshaltung der Schützenvereine<br />
schnell durchgefürt werden. Im Protokollbuch<br />
des Vorstandes ist ein Zeitungstext<br />
45
46<br />
aus dem Westfälischen Volksblatt eingeklebt,<br />
der die Überschrift<br />
„Was müssen nun die Schützenvereine tun?“<br />
trägt. Der Text sei hier angeführt:<br />
Immer wiederkehrende Anfragen zeigen,<br />
dass viele Schützenvereine noch nicht wissen,<br />
wie sie sich nach der Neuordnung des<br />
Schützenwesens zu verhalten haben.<br />
Daher sei hier noch einmal das Wichtigste<br />
kurz zusammengefasst:<br />
1. Sämtliche deutschen Schützenvereine<br />
müssen Mitglied des „Deutschenn Schützenverbandes“<br />
werden.<br />
2. Eine Ausnahme bilden – nur für dieses<br />
Jahr – etwa 70 Schützenvereine, die sich<br />
bis zum 25. Februar dem „Westfälischen<br />
Heimatbund“ angeschlossen haben. Diese<br />
können in diesem Jahre noch einmal ihr<br />
Heimat-<strong>Schützenfest</strong> feiern, wenn an dem<br />
betreffenden Orte kein Schützenverein ein<br />
solches Fest abhält. Im nächsten Jahr ist es<br />
auch mit dieser Ausnahme vorbei.<br />
3. Schützenvereine, die weiter bestehen<br />
wollen, müssen sich sofort anmelden beim<br />
„Deutschen Schützenverband“ Gau Westfalen,<br />
Dortmund, Hansastrasse 3.<br />
4. Alle Schützenvereine, die ein <strong>Schützenfest</strong><br />
feiern wollen, melden den Tag dieses<br />
Festes sofort, spätestens aber bis 30. April<br />
dem Kreisschützenführer Mönnikes in Brakel.<br />
Ohne Genehmigung des Gaues darf ein<br />
<strong>Schützenfest</strong>, Vogel- oder Königsschiessen<br />
nicht abgehalten werden.<br />
5. Gleichzeitig damit melden die Vereine<br />
– auch alle Schießsportvereine – genaue<br />
Anschrift ihres Vereinsführers.<br />
6. Alle Schützenvereine sind verpfl ichtet,<br />
wenigstens eine Mannschaft (5 Mann)
aufzustellen, die Schießsport betreibt. Für<br />
die Schützen dieser Mannschaft ist 1,50<br />
RM Jahresbeitrag zu zahlen. Die übrigen<br />
Mitglieder des Vereins, die nur einmal im<br />
Jahre das Königsschiessen mitmachen,<br />
zahlen 0,40 RM Jahresbeitrag. In diesem<br />
Betrage liegt auch die Versicherung (Unfall-<br />
und Haftpfl icht)<br />
7. Jeder Verein muss mit der Zeit einen ausgebildeten<br />
Schießwart besitzen, der einen<br />
Lehrgang in Dortmund mitgemacht hat. Um<br />
eine schnellere Eröffnung des Schießbetriebes<br />
zu ermöglichen, werden demnächst in<br />
den Kreisen Sonntagslehrgänge eingerichtet,<br />
die noch bekannt gegeben werden.<br />
8. Die Fahne der Schützenvereine ist die<br />
Fahne des Reichsbundes für Leibesübungen,<br />
die von allen Vereinen geführt<br />
werden muss. Daneben kann die alte<br />
Fahne weiter geführt werden.<br />
9. In Orten, in denen mehrere Vereine des<br />
„Deutschen Schützenbundes“ sind, ist eine<br />
Ortsgemeinschaft zu bilden. Ihr Zweck ist u.<br />
a. die Ausgleichung von Gegensätzlichkeiten<br />
zwischen Vereinen, die Ausrüstung der<br />
Schießstandsmöglichkeiten usw. Dagegen<br />
hat der Führer der Ortsgemeinschaft keinen<br />
Einfl uss auf den Sportbetrieb der Vereine.<br />
Der Ausdruck Ortsgemeinschaft soll aber<br />
auch nicht besagen, dass nun die verschiedenen<br />
Vereine eines Ortes zu einem großen<br />
Verein zusammengeschmolzen werden,<br />
indem der bisher kleinere Verein eine Kompagnie<br />
in dem größeren Verein bildet.<br />
10. Die Vereine, die bisher schon Schießsport<br />
getrieben haben, melden bis zum 1. Mai, an<br />
welchem Tage sie die Vereinsmeisterschaft<br />
austragen wollen. Möglichst an einem<br />
Sonntag im Mai.<br />
11. Endlich sei noch besonders aufmerksam<br />
Auch an den Straßen wehten<br />
Fahnen mit NS-Symbolen.<br />
gemacht auf Worte des Gauführers in der<br />
Kreistagung am 11. April: „Die Zeit der<br />
Bitten und der Nachsicht bezüglich der<br />
Organisation im deutschen Schützenwesen<br />
ist vorbei! Vereine, die ihre Pfl icht nicht<br />
erfüllen, werden die Konsequenzen zu<br />
tragen haben. Auch hinsichtlich der „wilden“<br />
(= nicht gemeldeten) Vereine wird<br />
in allernächster Zeit etwas geschehen. Als<br />
deutsche Schützen wollen wir dem Führer<br />
helfen, für unseren Teil unsere Aufgaben<br />
meistern und uns ebenso, wie der Führer,<br />
für das Volksganze einsetzen.“<br />
An diesem Text fällt die Rigorosität der<br />
Sprache auf, was sich namentlich im letzten<br />
Punkt 11 zeigt. Unverhohlen wird mit der<br />
Aufl ösung der Vereine, die sich nicht fügen,<br />
gedroht.<br />
Für den 11. April 1937 war eine „Kreistagung“<br />
im „Westfälischen Hof“ anberaumt,<br />
an der die Gaugeschäftsführer Lühn (Münster)<br />
und von Cleve (Dortmund) teilnahmen.<br />
Wieder ging es um die Beteiligung in<br />
Uniform an den kirchlichen Festtagen. Während<br />
die Funktionäre rigoros auf der Durch-<br />
47
48<br />
setzung des § 2 der Satzung bestanden,<br />
versuchte der neue Oberst Dr. Marfording<br />
wieder zu vermitteln, denn „die Schützen<br />
nehmen das Verbot nicht stillschweigend<br />
hin“, wie er erklärte. Jedoch blieben seine<br />
Bemühungen ergebnislos. Als kleines Zugeständnis<br />
konnte er nur erreichen, dass<br />
„Schützen..., soweit sie Frontkämpfer sind,<br />
teilnehmen...,“ können. Das dürfte nur eine<br />
kleine Minderheit gewesen sein.<br />
Für den 20. Juni 1937 beantragte die „NSV“<br />
(„Nationalsozialistische Volkswohlfahrt“)<br />
die Nutzung des Schützenplatzes für das<br />
Hilfswerk „Mutter und Kind“; obwohl 4<br />
Wochen vor dem <strong>Schützenfest</strong> derartige<br />
Vergaben nicht zulässig waren, sah sich der<br />
Vorstand genötigt, hierzu seine Erlaubnis<br />
zu geben. Weiterhin wird von der „tiefen<br />
Missstimmung“ im Verein wegen des §<br />
2 der Satzung berichtet, jedoch sah der<br />
Vorstand keine Lösungsmöglichkeit.<br />
Am 12./13. Juni 1937 wurde der neue<br />
Schießstand eingeweiht, worüber die Zeitung<br />
am 15. Juni 1937 berichtete. Sofort<br />
wurde ein Preisschießen veranstaltet. Dabei<br />
„meldeten sich doch schon während des<br />
Preisschießens... begeisterte Volksgenossen,<br />
die eben wegen des Schießsportes ihre Aufnahmegesuche<br />
einreichten“, die „sich mit<br />
dem volksnotwendigen Schießsportgedanken<br />
vertraut“ machten. Erstellt wurde eine<br />
eigene Schießordnung, die hier aufgeführt<br />
sei (Text S. 104):<br />
Paderborner Bürger-Schützen-Verein, e. V.<br />
Paderborn, im Mai 1938.<br />
An die Mitglieder!<br />
Betrifft Schiessordnung:<br />
Beschluss des Vorstandes vom 6. 5. 38.
1. Innerhalb des Bataillons wird fortan<br />
alljährlich die Vereinsmeisterschaft ausgeschossen.<br />
Die drei besten Schützen<br />
werden durch Orden ausgezeichnet. Am<br />
<strong>Schützenfest</strong>montag werden sie mit dem<br />
Schützenkönig und den drei Prinzen geehrt<br />
und gehören auf Wunsch dem Hofe an.<br />
Äußeres Kennzeichen der drei Meisterschützen:<br />
1. Sieger: goldene Ärmelschnüre<br />
2. Sieger: silberne Ärmelschnüre<br />
3. Sieger: dunkelblaue Ärmelschnüre<br />
Schiessbedingungen: 10 Schuss.<br />
davon 5 Schuss liegend; 3 aufgelegt,<br />
2 freihändig,<br />
5 Schuss stehend; 3 aufgelegt,<br />
2 freihändig.<br />
Die Meisterschaften des Bataillons werden<br />
ausgeschossen:<br />
Sonntag, den 26.6. 9 – 12 Uhr,<br />
14 – 18 Uhr.<br />
Mittwoch, den 29.6.<br />
(Peter und Paul) 14 – 18 Uhr.<br />
Sonntag, den 3.7. 9 – 12 Uhr<br />
14 – 18 Uhr.<br />
An den vorgenannten Tagen dürfen<br />
Schützen nur einmal an dem Bedingungsschiessen<br />
teilnehmen; es steht jedem<br />
Schützen an drei Tagen die Möglichkeit<br />
offen, um die Meisterehrung zu schießen.<br />
2. Zur Auslosung für die Prinzenschüsse und<br />
zur Teilnahme am Königsschiessen werden<br />
hinfort nur noch jene Schützenbrüder zugelassen,<br />
die sich an dem Kompagnie-Übungsschiessen<br />
mit Erfolg beteiligt haben. Ein<br />
jeder Schütze muss bei 5 Schüssen liegend<br />
aufgelegt die Ringzahl 28 erreicht haben.<br />
Das Schiessergebnis wird eingetragen; der<br />
Schütze erhält einen entsprechenden Ausweis.<br />
Nur Schützen, die im Besitze dieses<br />
<strong>Schützenfest</strong> 1938: Braunhemden machen Musik. Hoch zu Ross bei der Parade<br />
Ausweises sind, können am <strong>Schützenfest</strong>-<br />
Samstag zur Auslosung und zum Königsschiessen<br />
zugelassen werden.<br />
Die Übungsschiesstage der einzelnen Kompagnieen<br />
fi nden statt:<br />
Sonntag, den 22.5. nachm. 14 – 18 Uhr<br />
Maspern – Komp.<br />
Kämper – Komp.<br />
Sonntag, den 29.5. nachm. 14 – 18 Uhr<br />
Königstr.- Komp.<br />
Western – Komp.<br />
Sonntag, den 12.6. nachm. 14 – 18 Uhr<br />
Königstr.- Komp.<br />
Maspern – Komp.<br />
Sonntag, den 19.6. nachm. 14 – 18 Uhr<br />
Kämer – Komp.<br />
An alle Schützenbrüder ergeht die dringende<br />
Mahnung, sich mehr denn bisher an<br />
dem Kompagnie-Übungsschiessen zu beteiligen.<br />
Der wehrsportliche Gedanke steht<br />
im Vordergrunde unseres Schützenlebens.<br />
Der Vorstand des P.B.S.V. erwartet, dass ein<br />
großer Teil der Schützen die geforderten Bedingungen<br />
des Übungsschiessens erfüllt!<br />
3. Am <strong>Schützenfest</strong>, Samstag u. Sonntag fi ndet<br />
auf unserm Scheibenstand ein größeres<br />
Preisschiessen statt.<br />
Schützengruß!<br />
Heil Hitler!<br />
H. Sandhage,<br />
F. Rodenkirchen,<br />
Schützen-Oberstleutnant.<br />
Bataillonssportwart.<br />
49
50<br />
NB. Durch eine Pressemeldung des Westf.-<br />
Volksblattes herrschte Unklarheit über die<br />
Uniformfrage. Nach der neuesten Verfügung<br />
bleibt die Uniform unverändert<br />
bestehen.“<br />
Ein erstes Bataillonsschießen erfolgte<br />
am 25./26. September 1937.<br />
Für das <strong>Schützenfest</strong> selbst sei hier<br />
angemerkt, dass Gauschützenführer Lühn<br />
(Münster) dem Verein eine neue Bundesfahne<br />
überreichte, die ganz im Sinne<br />
von Staat und Partei gestaltet war. Dabei<br />
wird ausdrücklich betont, dass „auch die<br />
Formationen der NSDAP im Deutschen<br />
Schützenwesen ein der Bewahrung würdiges<br />
Brauchtum zur Hervorhebung des<br />
Wehrgedankens“ erblickten, wie die Zeitung<br />
anmerkt.<br />
Nach dem <strong>Schützenfest</strong> beschwerte<br />
sich die Parteiorganisation „KdF“ („Kraft<br />
durch Freude“) beim Vorstand über erhöhte<br />
Bierpreise, was dieser nun mit Schützenwirt<br />
Bernhard Bolzau zu lösen versicherte. Dieser<br />
wurde angewiesen, nur noch 1 RM für<br />
den Liter Bier zu berechnen.<br />
Offensichtlich hat es zwischen dem<br />
Sommer 1937 und dem Mai 1938 keine<br />
Vorstandssitzungen gegeben, denn das<br />
Protokollbuch weist keinen Eintrag auf.<br />
Festgelegt für das <strong>Schützenfest</strong> 1938<br />
wurde, dass die Eintrittspreise unverändert<br />
bestehen bleiben sollten. Auch auf die Bewirtung<br />
der Ehrengäste wurde verzichtet;<br />
als Ausnahme galt nur noch die Einladung<br />
zum Kaffeetrinken. Am <strong>Schützenfest</strong>montag<br />
sollten nur die Ehrengäste bewirtet<br />
werden, die sich am Marsche zum Platz<br />
beteiligt hatten.<br />
Schon am 19. Juni 1938 musste der<br />
Verein einen neuen Kommandeur wählen,<br />
denn Dr. Marfording war am 5. Mai<br />
1938 an den Folgen eines Lungenleidens
Kompaniefoto der MASPERN aus dem Jahre 1937. Die zweite Fahne mit Hakenkreuz gehörte dazu.<br />
verstorben. So wählte man „durch Zuruf“<br />
den bisherigen Oberstleutnant Hans Sandhage<br />
zum neuen Oberst, der nur noch als<br />
„Vereinsführer“ bezeichnet wurde. Ebenso<br />
erfolgte die Neuwahl der Kompanievorstände.<br />
Die Zeitung vermerkt ausdrücklich die<br />
„Teilnahme von Bürgermeister Pg. Kosiek“<br />
(= Rudolf Kosiek, 1902 – 1991, seit dem<br />
1. April 1938 Paderborner Bürgermeister,<br />
formell im Amt bis zum 8. Mai 1945). In<br />
diesem Rahmen wurden auch die drei<br />
besten Schützen des Bataillonsschießens<br />
geehrt, die besondere Auszeichnungen erhielten<br />
und der Hofgesellschaft angehören<br />
durften. Die Zeitung merkt dazu an: „...am<br />
Königsschießen darf nur teilnehmen, wer<br />
das Bedingungsschießen erfüllt hat.“ Insgesamt<br />
hatten sich 143 Schützen beteiligt,<br />
wobei die Zeitung die acht besten Schützen<br />
(mit der Schießleistung) namentlich nennt.<br />
Ausdrücklich hingewiesen wird außerdem<br />
darauf, dass „Der Gruß des Schützen der<br />
Deutsche Gruß (Heil Hitler)“ ist.<br />
Nachdem am 13. März 1938 Österreich<br />
als „Ostmark“ an das Deutsche Reich<br />
aufgegliedert worden war, verlangte die<br />
Ortsgruppe der NSDAP, zum <strong>Schützenfest</strong>montag<br />
28 Steiermärker, die in Paderborn<br />
Urlaub machten, einzuladen. Auf Druck der<br />
Partei wurde dem „sofort stattgegeben“,<br />
wobei die Begründung lautete: „<strong>Schützenfest</strong>tage<br />
sind in Paderborn nicht nur<br />
Tage der Schützen, sondern für die ganze<br />
Bevölkerung unserer Stadt“, wie der neue<br />
Hauptschriftleiter des „Westfälischen<br />
Volksblattes“ herausstellte. Dass dahinter<br />
der „Volksgemeinschaftsgedanke“ stand,<br />
kann man deutlich erkennen. Während<br />
des Schützenfrühstücks verlangte die<br />
Partei „die fröhliche Mitarbeit am Bau der<br />
Freilichtbühne“ (sollte im östlichen Paderquellgebiet<br />
am Fuß der Abdinghof-Kirche<br />
errichtet werden). Neuer König wurde der<br />
Maspern-Oberleutnant Heinrich Werdite,<br />
was die Chronik des Vereins – sie zitiert das<br />
Westf. Volksblatt – mit folgenden Worten<br />
festhielt (Text S. 111):<br />
„Schinkenbäcker ist König!“ so hörte<br />
man über den Platz rufen und die Freude<br />
bei den Maspernschützen ist besonders<br />
groß. Nach den erfolgreichen Schüssen beim<br />
Prinzenschiessen – die Ükeraner holten den<br />
Apfel und das Zepter vom Vogel – und nach<br />
den großartigen Erfolgen auch beim Bataillonsschiessen,<br />
wo sie den 1. und 2. Patz belegten,<br />
dürfen sie auch wirklich stolz auf die<br />
guten Schiessleistungen sein, die jetzt mit<br />
dem Königsschuss ihre Krönung gefunden<br />
haben. Und eines ist den Maspern noch eine<br />
besondere Freude, auch die neue Königin<br />
kommt aus dem Reich der Kompagnie. Eine<br />
nette, kleine Geschichte spielt übrigens<br />
noch um diesen Wettbewerb, aus dem unser<br />
Schinkenbäcker als Sieger hervorging. Wir<br />
haben uns erzählen lassen, dass er nach den<br />
vielen vergeblichen Versuchen in den vergangenen<br />
Jahren diesmal darauf verzichten<br />
wollte, ernstlich auf den Rest des Vogels zu<br />
schießen. Man hatte sich in der Kompagnie<br />
auch allgemein damit abgefunden.<br />
Aber da war denn so etwas durchgesickert,<br />
dass das Nachbarkind als Königin in<br />
engerer Wahl stand. Das hat unseren Heinrich<br />
Werdite, der mit allen seinen Nachbarn<br />
und allen Volksgenossen von der Stadtheide<br />
gute Kameradschaft und vorbildliche<br />
Gemeinschaft pfl egt, denn doch erheblich<br />
angespornt. Diese Gelegenheit wollte er<br />
51
52<br />
sich keineswegs entgehen lassen. Und deshalb<br />
musste eben auf den Vogel „geballert“<br />
werden. Heinrich musste König werden,<br />
daran gab es nichts mehr zur rütteln, und<br />
es hätte ihn und allen Maspernschützen<br />
wirklich gekränkt, wenn ihm das Glück nun<br />
nicht zur Seite gestanden hätte.<br />
Was hätte die Freude der Maspernschützen<br />
besser ausdrücken können, als der<br />
Gesang des schönen Ükernliedes:<br />
Im Frühling ist es auf dem Ükern so<br />
herrlich, so schön,<br />
Wenn die Wiesen grünen und die Blumen<br />
blühn,<br />
und die Ükernmädel auf die Weide<br />
ziehen,<br />
ist es auf dem Ükern so herrlich, so schön!<br />
Und dazu wird natürlich das Fässchen<br />
geholt.<br />
Die Residenz von König Heinrich Werdite aus der<br />
Stadtheide.
Der Hofstaat 1938/1939 mit Schützenkönig Heinrich Werdite und Schützenkönigin Thea Bokel.<br />
Die Proklamation vereint die Schützen<br />
noch einmal um den Thron: „Heinrich vom<br />
Schinkendamm ist unser neuer König“, so<br />
verkündet Oberst Sandhage den Schützen<br />
„und als Königin ist Fräulein Thea Bokel<br />
auserkoren“. Und da es noch nicht an der<br />
Zeit ist, dem neuen König die Königskette<br />
umzuhängen, muss der an eine Leine gebundene<br />
Holzsplitter des Schützenvogels<br />
würdiger Ersatz sein.<br />
Das ist ein geradezu prächtiges Bild, wie<br />
man die neue Majestät in diesem neuen<br />
Königsschmuck sieht.<br />
Im Lager der Ükeraner geht es wenige<br />
Minuten später hoch her. Zur Beruhigung<br />
der Gemüter muss noch ordentlich was<br />
„auf die Lampe gegossen werden“.<br />
Nachzutragen bleibt noch, dass Verlag<br />
und Schriftleitung des „Westfälischen<br />
Volksblattes“, vertreten durch Hauptschriftleiter<br />
Wolfgang Bergemann (er war Gau-<br />
und Reichsredner, Schriftleiter seit März<br />
37), dem Verein einen Pokal stifteten, der<br />
als Wanderpokal jährlich neu ausgeschossen<br />
werden sollte, wobei als Schießtermin<br />
der Dienstag nach <strong>Schützenfest</strong> festgelegt<br />
wurde.<br />
Erster Sieger wurde Adjutant Willi<br />
Freitag, Kreisbauernführer von Paderborn<br />
und Büren.<br />
Als Kuriosität angemerkt sei, dass der<br />
Pokal erst 1951 von der Verlagsleiterin<br />
Maria Hellmold übergeben wurde.<br />
53
54<br />
Jetzt<br />
4 x in<br />
Paderborn<br />
Detmolder Straße 210<br />
Ükern 21<br />
Mastbruchstraße 135<br />
Piepenturmweg 8
Die Geschichte des<br />
Schützenweges<br />
Der Schützenweg und der anschließende<br />
Dr.-Auffenberg-Weg befinden sich im<br />
Norden der Stadt. Sie stellen eine direkte<br />
Verbindung vom Dom, vorbei Am Rothoborn<br />
durch die Hathumarstraße und<br />
der Unterführung des Heierswalles zum<br />
Schützenplatz her. Diese Wege sind beliebte<br />
Spazierwege für Jung und Alt und zu jeder<br />
Jahreszeit zum herrlichen Naherholungsgebiet<br />
Schützenplatz.<br />
Zur Entstehung und zur Geschichte<br />
dieser Wege sei an dieser Stelle einiges<br />
gesagt:<br />
Hermann Mantell, Rechtsanwalt und<br />
Notar, gleichzeitig Verwaltungsrat im Bürger-<br />
schützenverein machte 1889 dem Vorstand<br />
des Schützenvereins den Vorschlag,<br />
mit der Stadt in Verbindung zu treten, um<br />
einen Weg von der Hathumarstraße zum<br />
Schützenplatz zu erstellen. Hermann Mantell<br />
war Stadtverordneter und Mitglied des<br />
Kreistages. Neben der Mitgliedschaft im<br />
Bürgerschützenverein war er in weiteren<br />
Paderborner Institutionen tätig.<br />
Der Vorschlag von Hermann Mantell<br />
wurde 1892 in die Tat umgesetzt. Es entstand<br />
eine Allee von der Hathumarstraße<br />
zum Schützenplatz. Der Schützenplatz war<br />
hiernach in kürzerer Zeit aus dem Stadtkern<br />
zu erreichen und gewann als Erholungsgebiet<br />
an Bedeutung.<br />
Dieser neue Weg erhielt „inoffi ziell“<br />
den Namen Schützenallee. Die amtliche<br />
Straßenbenennung durch die Stadt in<br />
Schützenweg erfolgte 1897. Der Teil des<br />
Schützenweges vom Greitelerweg bis zum<br />
Schützenplatz wurde 2003 von der Stadt<br />
umbenannt in Dr.-Auffenberg-Weg.<br />
Dr. Karl Auffenberg , 1907 – 1998 ,<br />
Rechtsanwalt und Notar, war von 1961<br />
– 1986 Kommandeur des Paderborner<br />
Schützenvereins. Durch seine langjährigen<br />
und viel- fältigen Aktivitäten als Ratsherr,<br />
Schriftsteller und Förderer der Heimatgeschichte<br />
hat er sich große Verdienste<br />
erworben. Dr. Karl Auffenberg wurde das<br />
Bundesverdienstkreuz verliehen und weitere<br />
Ehrungen wurden ihm zuteil.<br />
Das Tor vom Dr.-Auffenberg-Weg<br />
zum Schützenplatz an der Brücke über die<br />
Rothe, das Löwentor, wurde 1893 erstellt.<br />
Dieses Tor wurde im Laufe der Jahre nach<br />
Bedarf instand gesetzt und restauriert. Es<br />
55
56<br />
Der Schützenweg im Frühling …<br />
ist bis heute eine Zierde des Eingangs vom<br />
Dr.-Auffenberg-Weg zum Schützenplatz<br />
(siehe hierzu Maspernheft 97, Löwentor<br />
am Schützenweg).<br />
Prächtige und großkronige Rosskastanien-Bäume<br />
(Aesculus hippocastanum)<br />
schmücken den Schützenweg und den Dr.-<br />
Auffenberg-Weg . Die Rosskastanie stammt<br />
ursprünglich vom Balkan und wurde nach<br />
der nordgriechischen Stadt Kastania<br />
benannt. Diese Kastanien-Allee bietet zu<br />
jeder Jahreszeit ein imposantes Bild. Hier<br />
sei der Monat Mai besonders hervorgehoben,<br />
wenn uns die prächtigen Blütenkerzen<br />
erfreuen. In den Sommermonaten schützt<br />
das überspannende Blätterdach den Spaziergängern<br />
vor Sonne, Regen und Wind.<br />
Selbst die Schützen erfahren während des<br />
<strong>Schützenfest</strong>es nach anstrengendem Marschieren<br />
durch die Stadt unter dem Blätterdach<br />
angenehme Kühle und Frische.<br />
Mit dem Bau des „Königlichen Lehrerseminars“<br />
am Schützenweg wurde<br />
1906/1907 der Grundstein für das heutige<br />
Berufskollegzentrum gelegt. Es befi nden
… Sommer … Herbst … Winter<br />
sich dort das Ludwig-Erhard-Berufskolleg,<br />
das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg<br />
und das Helene-Weber-Berufskolleg.<br />
Gegenüber dem Schulzentrum sind die<br />
Schwimmoper und das Sportzentrum mit<br />
der Paderkampfbahn. Diese sind wichtige<br />
Einrichtungen für Sporttreibende und Sportvereine<br />
der Stadt und Umgebung.<br />
Rechts und links des Schützenweges<br />
und des Dr.-Auffenberg-Weges sind in den<br />
letzten Jahren einige Häuser gebaut worden.<br />
Am Dr.-Auffenberg-Weg grenzt östlich<br />
eine Kleingartenanlage, die Rückseite der<br />
Sporthalle des Edith-Stein-Berufskollegs<br />
und westlich die Liegewiese des Rolandbades.<br />
Die gute Lage, das angrenzende Naherholungsgebiet<br />
mit Gastronomie, feststehende<br />
Veranstaltungen auf dem Schützenplatz<br />
wie das <strong>Schützenfest</strong>, Ausstellungen und<br />
Reitturnier usw. sorgen das ganze Jahr über<br />
für ein lebendiges Treiben auf dem Schützenweg<br />
und dem Dr.-Auffenberg–Weg.<br />
Das Löwentor am Ende des Schützenweges bzw. des Dr.-Auffenberg-Weges<br />
57
58<br />
Darum<br />
ist es<br />
auf dem<br />
Ükern<br />
so<br />
herrlich,<br />
so<br />
schön!
... 1860, also vor 150 Jahren, Tierarzt<br />
August Berger (1799 bis 1871) Kommandeur<br />
wurde. Er war Gründungsmitglied der<br />
Königsträßer (wohnte in der Kisau 10), von<br />
1846 bis 1852 Seconde-Leutnant und dann<br />
bis 1860 Hauptmann. Es folgte die Zeit als<br />
Kommandeur des Vereins.<br />
Die Grundlage für unsere heutige<br />
Uniform wurde ebenfalls vor 150 Jahren<br />
gelegt. Ein Ausschuss, der am 11. Juni 1860<br />
gebildet worden war, schlug bereits am 16.<br />
Juni 1860 folgende Uniformierung vor:<br />
„Oberst und Major tragen im Dienst<br />
einen dreieckigen Hut mit roten und gel-<br />
Uniformen aus der Gründerzeit und von vor 100 Jahren.<br />
ben Federn, einen grauen Uniformrock<br />
mit grünem stehenden Kragen und grünen<br />
Aufschlägen und statt der goldenen<br />
Epauletts ein Geflecht; eine rot-gelbe<br />
Schärpe über die Schulter, einen Degen<br />
mit goldenem Portepee; die Adjutanten<br />
haben denselben Anzug, jedoch ohne<br />
Geflecht und statt desselben goldene<br />
Litzen. Die Capitains, die Rechungsführer<br />
und der Doktor denselben Anzug, tragen<br />
jedoch statt der Hüte grüne Kappen mit<br />
rot-gelbem Bande und rot-gelben Ponpons;<br />
die übrigen Offi ziere denselben Anzug, nur<br />
fehlen ihnen die Ponpons. Die Feldwebel<br />
und Fahnenunteroffi ziere tragen Kappen<br />
mit Gefl echt und außerdem der erste das<br />
goldene Portepee. Die Unteroffi ziere tragen<br />
Degen mit Portepee von rot-gelber Farbe<br />
sowie sämtliche Unteroffiziere Kappen<br />
ohne Gefl echt. Die sämtlichen Schützen<br />
tragen graue Uniformröcke mit grünen stehenden<br />
Kragen, grünen Aufschlägen, weiße<br />
Beinkleider und gleichförmige Kappen mit<br />
Verzierungen und Eichenlaub. Die Waffe<br />
der Schützen ist ein Gewehr“. Ergänzt<br />
wurden diese Vorschriften am 28. Juni 1860<br />
durch die Bestimmung, dass alle Offi ziere<br />
einschließlich der Feldwebel am Kragen<br />
59
60<br />
Oberst Wilhelm Löffelmann im Kreise seiner Vorgänger.<br />
silbernes Eichenlaub und die Fahnen- und<br />
alle übrigen Unteroffi ziere silberne Sterne<br />
zu tragen hatten. Schließlich wurde 1872<br />
bestimmt, dass alle Joppen grüne Stehkragen<br />
und grüne paspelierte Aufschläge<br />
aufweisen mussten.<br />
... 1885, also vor 125 Jahren, ein weiteres<br />
Zelt auf dem Schützenplatz errichtet<br />
wurde. Mit 600 Quadratmetern Grundfl äche<br />
war dies ein Bierzelt.<br />
... 1910, also vor 100 Jahren, der<br />
PBSV einen neuen Oberst bekam. Der<br />
erste Oberstleutnant der Vereinsgeschichte<br />
Wilhelm Kaufmann wurde 1910 Nachfolger<br />
des legendären Oberst Wilhelm Löffelmann.<br />
Der ähnlich engagierte Kommandeur wurde<br />
am 18. Januar 1910 einstimmig zum neuen<br />
Kommandeur gewählt.
... 1960, also vor 50 Jahren, durfte<br />
wieder mit dem Gewehr geschossen werden.<br />
Zum <strong>Schützenfest</strong> 1960 konnte Oberst<br />
Hans Sandhage die neue errichtete Halle<br />
auf dem Schützenplatz mit bewegten<br />
Worten für die Festtage übergeben. Die<br />
Paderhalle, welche heute Schützenhalle<br />
und seit 1997 Hansesaal heißt.<br />
... 1985, also vor 25 Jahren,<br />
wieder auf den „klassischen“ Schützenadler<br />
geschossen wurde. Um die Art der Schützenadler,<br />
wie sie Josefthomas Brinkschröder<br />
bis dahin gestaltete, war eine intensive<br />
Diskussion entstanden. Man beschloss,<br />
die restlichen Rohlinge aufzukaufen und<br />
kehrte im Jahre 1985 zum klassischen<br />
Adler zurück.<br />
Obwohl „Schützenprofessor“ Dr. Dr.<br />
Dr. Gustav Ermecke im Jahr zuvor seinen<br />
Die MASPERN tragen den von JoTo Brinkschröder (links)<br />
gefertigten Adler aus dem Rathaus.<br />
Der Traditionsadler heute.<br />
Abschied vom „aktiven“ Schützendienst<br />
genommen hatte, trat er während des<br />
<strong>Schützenfest</strong>es 1985 noch einmal auf,<br />
wie der Chronist dazu anmerkt „in alter<br />
Frische“. Ermecke, der sich tief mit den<br />
Schützen verbunden wusste, wollte es sich<br />
offensichtlich nicht nehmen lassen, noch<br />
einmal als „Feldkaplan“ aufzutreten und<br />
mahnende Worte zu sprechen. Er hatte<br />
seine Ansprache unter das Motto „Was<br />
Du ererbst hast von Deinen Vätern, erwirb<br />
es, um es zu besitzen“ gestellt. Seine letzte<br />
„Predigt“ auf dem Schützenplatz fand bei<br />
den Schützen Gehör und er fand „Worte,<br />
die sitzen!“, so Oberst Dr. Karl Auffenberg,<br />
für den es übrigens auch das letzte <strong>Schützenfest</strong><br />
als amtierender Kommandeur des<br />
PBSV war.<br />
Der Ende 1983 erstmals im Vorstand<br />
besprochene Familientag erlebte am 11.<br />
August 1985 seine Premiere, wurde aber<br />
noch <strong>kompanie</strong>weise begangen. Erstmalig<br />
amtierte auch ein Kinderhofstaat (wie<br />
schon 1931). Bei den MASPERN „regierten“<br />
Mark Ortmann und Christina Kühn (König<br />
und Königin), Dirk Breitbach und Susanne<br />
Koch (Krone), Marco Röhren und Sonja Lüke<br />
(Apfel) sowie Immanuel Schaub und Sandra<br />
Ridder (Zepter).<br />
Feldkaplan Prof. Dr. Dr. Dr. Gustav Ermecke 1985.<br />
61
62<br />
... 1990, also vor 20 Jahren, die Domgilde<br />
gegründet wurde.<br />
Das 20-jährige Bestehen wurde nun<br />
mit einem Gottesdienst und einem Festakt<br />
gefeiert.<br />
Die Domgilde, so hatte es Dompropst<br />
Dr. Wilhelm Hentze in seiner Predigt beim<br />
Gottesdienst gesagt, ist „keine Dompolizei.<br />
Sie ist Visitenkarte des Domes!“<br />
Am 19. Februar 1990 trafen sich auf<br />
Einladung des verstorbenen Dompropstes<br />
Hans Leo Drewes 29 Personen, um einen<br />
ehrenamtlichen Präsenzdienst für den Dom<br />
zu gründen.<br />
Hierfür hatte Weihbischof Drewes seinerzeit<br />
auch bei den MASPERN geworben<br />
und wurde fündig. Eine ganze Reihe von<br />
Schützenbrüdern hatte sich damals für<br />
diesen wertvollen Dienst an der Hohen<br />
Domkirche zur Verfügung gestellt.<br />
Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde<br />
deutlich, die Domgilde sei eine Vereinigung<br />
von Personen zu Schutz und Hilfeleistung,<br />
sie trage dazu bei, dass das „Haus aus Steinen“<br />
auch ein lebendiges und einladendes<br />
Gotteshaus sei.<br />
Von den Gründungsmitgliedern sind<br />
aus den Reihen der MASPERN immer noch<br />
aktiv: Hermann Niggemeier, Karl Wagemann<br />
und Ferdi Hillebrand (v. l.). Neue Mitglieder<br />
werden immer gern aufgenommen.
In diesem Jahr können wir auf drei besondere<br />
Hofereignisse zurückblicken, bei denen<br />
die MASPERN beteiligt waren.<br />
Aus den Reihen der Ükeraner regierte<br />
im Jahre 1860 Heinrich Löhr an der Seite<br />
von Louise Fischer. Leider sind über beide<br />
Personen keine Einzelheiten überliefert.<br />
Einhundert Jahre später machte ein<br />
weiterer MASPERN-Schütze von sich reden:<br />
Franz-Josef , genannt Nonno Büssemeier<br />
wurde 1960 Kronprinz im Hofstaat von<br />
Conrad Hartmann, Kämper und M. Schwarzendahl,<br />
Königsträßer. Der engagierte<br />
Schützenbruder schaffte es, im Laufe der<br />
Jahre alle Prämien des PBSV zu holen (1964<br />
Zepter, 1969 Apfel). Er wurde Zeremonienmeister<br />
der MASPERN und nach Gründung<br />
der Heide Kompanie deren Oberleutnant.<br />
Den Höhepunkt seiner „Schützenkarriere“<br />
schaffte Nonno Büssemeier 1976, als er<br />
Schützenkönig wurde.<br />
Im Jahre 1985 waren die MASPERN<br />
an der Reihe, die Schützenkönigin zu<br />
stellen. Mit Katja Toben, Ehefrau des<br />
MASPERN-Schützen Dirk Toben, stellten<br />
sie eine Regentin, die am Schützenweg,<br />
Ecke Rolandsweg an prädestinierter Stelle<br />
wohnte. Doch bis sie die entscheidende<br />
Mitteilung der Adjutanten erhielt, vergingen<br />
zunächst spannungsgeladene Minuten.<br />
Als der Schießwettbewerb begann, fanden<br />
sich zunächst keine Kandidaten unter der<br />
Vogelstange ein. Doch 20 Minuten später,<br />
um 13.20 Uhr eröffnete Christian Böger<br />
von der Heide den Wettbewerb. Dann<br />
entschied sich Helmut Mlyneck von den<br />
Königsträßern mit in das Schießen um die<br />
Königswürde einzusteigen. Als alles nach<br />
einem Ringen ausschließlich dieser beiden<br />
Schützenbrüder aussah, stand auf einmal<br />
wie der „Phönix aus der Asche“, so das<br />
Westfälische Volksblatt, Presseoffizier<br />
Schützenkönigin<br />
Katja Toben (links)<br />
und der Hofstaat 1985/1986<br />
(rechts).<br />
und MASPERN-Schütze Karl-Heinz Vockel<br />
unter der Vogelstande. Als das Ringen in<br />
die Endphase ging, setzte Vockel den entscheidenden<br />
Schuss daneben, sodass der<br />
Weg frei war für den nächsten Schützen.<br />
Helmut Mlyneck lies sich diese Chance<br />
nicht nehmen. „Ein Wirt als neuer König<br />
und Katja als Sissi“ titelte das Westfalen-<br />
Blatt, und so nahm ein tolles Schützenjahr<br />
seinen Anfang. Die Nachbar-Kompanien<br />
MASPERN und Königsträßer waren aus dem<br />
Häuschen. Schützenkönigin Katja Toben<br />
glänzte an der Seite ihres Königs Helmut<br />
I. und dem Zeremonienmeisterpaar Gerda<br />
Kohrs und Wolfgang Hillemeier.<br />
63
64<br />
Das diesjährige Jubiläums-Königspaar: Helmut Mlyneck und Katja Toben
In der Saison 2008-2009 starteten wir<br />
mit sechs Mannschaften in den Rundenwettkämpfen<br />
des WSB und mit einer<br />
Mannschaft in der Kreisliga. In den Rundenwettkämpfen<br />
des HSB sind wir ebenfalls<br />
mit mehreren Mannschaften vertreten.<br />
Einige dieser Mannschaften sind aus den<br />
Kompanien gemischt.<br />
Am 27. Januar führten die Jungschützen<br />
des PBSV auf dem Maspernschießstand<br />
das Bataillonsprinzenschießen durch.<br />
Während Schüler und Jugendliche den<br />
Wettbewerb „unten“ in Ruhe ausschossen<br />
standen die Schützen im Aufenthaltsraum<br />
bis zur Siegerehrung dicht gedrängt. Was<br />
zeigt dass die Veranstaltung viel Beachtung<br />
im PBSV fi ndet. Dafür stellen wir die Räumlichkeiten<br />
gerne zur Verfügung! Auch der<br />
Zustand eines Schießstandes trägt mit bei<br />
zum Gelingen sportlicher Leistungen.<br />
Daher zeigten auch die Unteroffi ziere<br />
der Kompanie ihr schusssicheres Zielen. Wie<br />
jedes Jahr wurde auf unserem Schießstand<br />
das Unteroffi ziersschießen durchgeführt.<br />
Da die Erkenntnisse unter welchen<br />
Bedingungen geschossen werden soll sich<br />
wandeln, muss man auch Schießstände<br />
„wandeln“. Wir beschlossen also dem<br />
Trend zu folgen mit zusätzlichem Licht den<br />
Stand heller zu machen. Hellere Wände die<br />
weniger Licht schlucken und zusätzliche<br />
Beleuchtung die den Bereich vor und hinter<br />
dem Schützen ausleuchten, lassen den<br />
Schießstand moderner aussehen. Gleichmäßiges<br />
Licht im Raum und hell beleuchtete<br />
Scheiben erleichtern dem Schützen das<br />
Zielen und lassen die Augen nicht so schnell<br />
ermüden.<br />
Da bauliche Mängel am Gebäude erst<br />
noch behoben werden mussten verzögerte<br />
sich die Fertigstellung von fünf Bahnen<br />
um einige Monate. Feuchtigkeit in den<br />
Wänden, die durch Temperaturunterschiede<br />
entsteht, muss durch Isolierung behoben<br />
Bataillonsprinzenschießen auf dem MASPERN-Schießstand<br />
Die Sieger des Unteroffi ziersschießen<br />
65
66<br />
Technische Verbesseungen am Schießstand<br />
Gemütlicher Ausklang<br />
werden. Während der Sommerrunde und<br />
der ersten Hälfte der Wintersaison konnte<br />
trotz Umbaumaßnahmen immer auf zehn<br />
Ständen geschossen werden. Die verbesserte<br />
Beleuchtung wurde von Allen positiv<br />
bewertet.<br />
Wir denken aber nicht nur ans Arbeiten.<br />
Bei Weihnachtsfeier, Heringsessen und<br />
RWK-Feier im Sommer ist auch der Spaß<br />
nicht auf der Strecke geblieben.<br />
Für die Organisation der Feiern und für<br />
die Arbeit an der Verbesserung des Schießstandes<br />
möchte ich hiermit herzlich danken!<br />
Auf weiterhin gute Zusammenarbeit,<br />
fröhliche Feiern und sportliche Wettkämpfe<br />
freue ich mich!<br />
Gut Schuß<br />
Dirk Tanger, Schießmeister
Schon gesehen?<br />
MASPERN-Schaukasten<br />
Eine wichtige Kommunikationsstelle ist unser<br />
MASPERN-Schaukasten, der seit vielen<br />
Jahren von unserem Sergeanten und Foto-<br />
Chronisten Ferdi Hillebrand betreut und<br />
gestaltet wird. Einfach vorbeischauen und<br />
sich informieren, was es Neues gibt. Wo?<br />
Am Haus der Gaststätte Gerichtsklause, Am<br />
Bogen, Ecke Alte Synagoge.<br />
MASPERN-Jugend rückt<br />
zusammen und zeigt sich<br />
Bereits vor zwei Jahren gab sich die<br />
MASPERN-Jugend Kompanie ein eigenes<br />
Logo. Ausgehend vom Logo der Kompanie<br />
wurden die Farben rot-gelb-grün schwungvoll<br />
um das Sigillum gelegt und mit dem<br />
Schriftzug „Jugend“ ergänzt. Pünktlich zum<br />
diesjährigen <strong>Schützenfest</strong> wird es nun einen<br />
eigenen Anstecker geben. Alle Jugendlichen<br />
der MASPERN, alle junggebliebenen, und<br />
der Jugend freundschaftlich verbundenen<br />
Schützen können ihre Verbundenheit und<br />
Zusammenhalt durch das Tragen dieses<br />
Schmuckstückes zum Ausdruck bringen. Zugleich<br />
wird durch den Erwerb (und weitere<br />
Spenden) die Jugendarbeit der MASPERN<br />
gefördert.<br />
Gesucht werden<br />
alte Bilder und alte Druckwerke und<br />
Orden<br />
Dankbare Quellen alter Schützen- und<br />
Ükerngeschichte sind alte Bilder und alte<br />
Druckwerke nach dem Motto „je öller, je<br />
döller“. Wer etwas abgeben oder verleihen<br />
möchte, melde sich bitte bei unserem Ehrenoberleutnant<br />
Ulrich Stohldreier,<br />
Telefon 05251/57220 (Greitelerweg 65,<br />
33102 Paderborn).<br />
67
68<br />
www.<br />
Wir<br />
sind auch<br />
drin…<br />
.de
<strong>Schützenfest</strong> 2009<br />
– ein Fest der<br />
Abwechslungen<br />
... so ist das 152. <strong>Schützenfest</strong> zusammenfassend<br />
zu überschreiben. Wie immer hatten<br />
die MASPERN das Fest gut vorbereitet.<br />
Natürlich wurde der MASPERN-Bezirk auf<br />
dem Schützenplatz von den beteiligten<br />
Schützen liebevoll hergerichtet, die Ausmärsche<br />
und die Kartenvorverkäufe ließen<br />
auf ein schönes Fest hoffen.<br />
Doch das Wetter spielte nicht richtig<br />
mit. Regenschauer gaben dem Fest manche<br />
ungeahnte Einschränkungen, die aber<br />
durch viele positive Ereignisse wieder wett<br />
gemacht wurden. Bei den MASPERN gab es<br />
eine Neuigkeit, die, um es vorweg zu sagen,<br />
sehr gut angenommen wurde.<br />
MASPERN-Weinland –<br />
Edle Tropfen aus dem MASPERN-Weinkeller<br />
Um dem Ruf als „Genießer-Kompanie“<br />
gerecht zu werden, wurde vor der Baude<br />
in einer eigens errichteten Weinstube edler<br />
Rebensaft angeboten. Ob der MASPERN-<br />
Weißwein „Kapuziner Unschuld“, ein<br />
„feinherber Bacchus“ aus Franken, oder<br />
der MASPERN-Rotwein „Heiersburger<br />
Ükernblut“, ein Spätburgunder aus Baden,<br />
oder der legendäre „MASPERN-Sekt“ von<br />
den bischöflichen Weingütern aus Trier,<br />
wurden hier von der MASPERN-Weinkönigin<br />
Rovenna Hintzmann-Rutzen, genannt<br />
Rovenna I., angeboten. Sie machte über alle<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Tage eine sehr gute Arbeit, so<br />
dass dieses ergänzende Angebot, das nach<br />
Wiederholung rief, sehr gut angenommen<br />
wurde. Die MASPERN sind schließlich<br />
Genießer!<br />
<strong>Schützenfest</strong> 2009<br />
Edle MASPERN-Tropfen serviert von der Weinkönigin Rovenna I.<br />
Warm up für Schützen –<br />
Ausmärsche stimmen auf Fest ein<br />
Sie gehören einfach dazu, die Ausmärsche<br />
an den zwei Freitagen vor dem <strong>Schützenfest</strong>.<br />
Zum ersten Ausmarsch trifft sich stets<br />
das ganze Bataillon. Zum <strong>Schützenfest</strong> 2009<br />
waren die Königsträßer Gastgeber für alle<br />
Schützen. Mit manchem Hallo traf man sich<br />
zum ersten Mal, um sich auf die „tollen“<br />
Tage vorzubereiten. Traditionell gab beim<br />
ersten Ausmarsch der Bataillonsvorstand<br />
in der vorgeschalteten Bataillonsversammlung<br />
Rechenschaft für das Geleistete des<br />
vergangenen Jahres ab. Da während dieser<br />
69
70<br />
Versammlung Freibier gereicht wird, gab es<br />
auch an diesem Abend manch „bohrende“<br />
Frage an den Gesamtvorstand.<br />
Zum zweiten Ausmarsch trafen sich die<br />
Kompanien nach gemeinsamem Anmarsch<br />
getrennt in ihren Bereichen. Die MASPERN<br />
stimmten sich auf ein schönes Fest ein.<br />
Schützenkönig Wolfgang Just dankte den<br />
MASPERN für manch gute Unterstützung<br />
während seines Königsjahres. Hauptmann<br />
Norbert Löseke revanchierte sich mit lobenden<br />
Worten und wünschte ihm, dem gesamten<br />
Hof und natürlich allen Schützen mit<br />
ihren Familien ein schönes <strong>Schützenfest</strong>.<br />
Die MASPERN stimmten das MASPERN-<br />
Lied an uns so konnte man gut gelaunt auf<br />
die kommende Zeit blicken.<br />
Einstimmung mit Gesang und ersten Reden.
Der Zapfenstreich wurde vom Regen nicht getrübt. Trotz Nässe war der Rathausplatz<br />
gut gefüllt, die Schützen bei der Sache und die Beteiligten zufrieden.<br />
Königin strahlt trotz Regen –<br />
Zapfenstreich zum<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Auftakt<br />
Die Western-Kompanie war als Zapfenstreich-Kompanie<br />
mannstark angetreten,<br />
trotz miesen Wetters. Das <strong>Schützenfest</strong><br />
war wie immer bestens vorbereitet, doch<br />
das Wetter machen, das geht (noch) nicht,<br />
Gott sei Dank. Das die Schützen mit ihren<br />
Joppen über Allwetter-Jacken verfügen<br />
ist bekannt, doch die Damen des Hofes<br />
mussten ganz schön leiden. Sie bliesen<br />
jedoch kein Trübsal, machten das Beste<br />
aus der nassen Situation und strahlten um<br />
die Wette. Der Lohn vor dem Rathaus war<br />
eine große Menschenmenge, die sich trotz<br />
schlechten Wetters dieses Ereignis nicht<br />
entgehen lassen wollten. Western-Hauptmann<br />
Ralf Meschede und seine Western<br />
machten mit gekonnter musikalischer<br />
Unterstützung durch das Tambourcorps<br />
Nordborchen und den Buker Husaren alles<br />
richtig und sorgten so für einen gelungenen<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Auftakt.<br />
71
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Am Anfang strahlte noch<br />
die Sonne!<br />
Herzlich Willkommen …<br />
wir freuen uns …<br />
mit Musik geht alles besser …<br />
… dann auf frohe Feiertage!
Regen, Jubilare und Junioren<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />
Auch an diesem Tag bestimmte zunächst<br />
das Wetter das Geschehen. Um es vorweg<br />
zu sagen: Mit jedem Schauer stieg die<br />
Stimmung, der Regen konnte den Schützen<br />
das Fest nicht vermiesen!<br />
Beim Antreten auf Paderborns schönsten<br />
Kompanie-Antrete-Platz, vor der<br />
Stadtbibliothek, der alten Dom-Dechanei<br />
im Schatten des Domes, strahlte die Sonne<br />
noch. Alle waren guter Dinge nach dem<br />
verregneten Zapfenstreich. Aus allen Ecken<br />
kamen die Züge und die Musikanten aus<br />
Elsen und Schloß Neuhaus. Gut gelaunt<br />
gab Hauptmann Norbert Löseke die Kommandos<br />
und los ging es. Doch zum Antreten<br />
aller Kompanien vor dem Rathaus angekommen,<br />
zogen dunkle Wolken auf. Oberst<br />
Dr. Andreas Jolmes brachte das Bataillon<br />
zügig in Marsch, doch es kam, wie wir es<br />
lange nicht erlebt hatten.<br />
Fünf Jahre lang hatten die Bürgerschützen<br />
Glück mit dem Wetter, doch<br />
Beim Antreten ist die Welt noch in Ordnung.<br />
zu diesem <strong>Schützenfest</strong> hatte es sie voll<br />
erwischt: Nach dem verregneten Auftakt<br />
am Freitag legten die Wolken am Samstag<br />
noch eine Kanne drauf. Es regnete derartige<br />
Sturzbäche, dass nach dem Ankunft<br />
auf dem Schützenplatz alle in die Bauden<br />
fl üchteten und die Aufstellung des Bataillons<br />
unter der Vogelstange nicht stattfi nden<br />
konnte. Für die nassen Schützen gab es nur<br />
zwei Möglichkeiten: Uniform wechseln oder<br />
am Körper trocknen lassen. In der Baude<br />
und sogar an der wärmenden Glut des<br />
Oemmes-Standes wurde alles versucht,<br />
wieder auf das normale Maß an Trockenheit<br />
und <strong>Schützenfest</strong>-Freude zu kommen.<br />
„Das Wetter ignorieren“ war das Motto.<br />
Das entstandene Chaos wurde gemeistert<br />
und die ungewöhnliche Situation wurde<br />
zur Steigerung der Stimmung angenommen.<br />
Die MASPERN begannen traditionell<br />
mit der Totenehrung, dieses Mal auf dem<br />
MASPERN-Platz unter dem Baudenvordach.<br />
Ehrenhauptmann Dieter Wollmann verlas<br />
die Namen der verstorbenen Schützenbrüder<br />
des vergangenen Jahres und die<br />
MASPERN-Musiker trugen das Lied vom<br />
guten Kamerader vor.<br />
Auch unter den Kastanien des Schützenweges fand<br />
man keinen Regenschutz.<br />
73
74<br />
Die Ehrungen standen dann im Mittelpunkt.<br />
Die hohen Bataillonsorden wurden<br />
bei den Kämpern als erste Kompanie<br />
verliehen. So blieb es bei den MASPERN<br />
zunächst unbemerkt, dass Oberleutnant<br />
Werner Müseler, Feldwebel Helmut Rempe<br />
und Sergeant Meinolf Fockele mit dem<br />
Großen Verdienstorden am Bande dekoriert<br />
wurden. Auch bei den Jubilaren konnten die<br />
MASPERN ein langjähriges Mitglied ehren.<br />
Schützenbruder Franz Fortmeier wurde<br />
für 60jährige (!) Mitgliedschaft geehrt.<br />
Dieses eher seltene Jubiläum konnte der<br />
Jubilar dann im Kreise seiner MASPERN-<br />
Freunde ausgiebig feiern. Den höchsten<br />
Orden der Kompanie erhielt an diesem Tag<br />
Ehrenleutnant Georg Hecker und wurde<br />
mit MASPERN-Ehrenstern ausgezeichnet.<br />
Auch andere Kompanien trafen bei den<br />
MASPERN ein, um Ehrungen vorzunehmen.<br />
Da wurden zum Beispiel Hauptmann<br />
Norbert Löseke und Leutnant Elmar Kloke<br />
von der Heide-Kompanie und Oberleutnant<br />
Werner Müseler von den Western geehrt.<br />
Auch der Tross mit Schützenkönig<br />
Wolfgang Just, Oberst Dr. Andreas Jolmes<br />
und dem ganzen Gefolge kam zu den<br />
MASPERN. Wie gewöhnlich fand Oberst<br />
Dr. Andreas Jolmes nachdenkliche Worte<br />
und stellte das Motto „Verantwortung für<br />
morgen – wir stärken die Jugend“ in den<br />
Selbst der Ömmesstand bietet Obdach
Die Schützen trotzen dem Regen, ob beim<br />
Aufziehen des Adlers (links oben) oder bei<br />
der Totenehrung (oben rechts)<br />
Mittelpunkt seiner Ansprache. Er zitierte den großen Dichter Johann<br />
Wolfgang Goethe zum Thema Jugend: „Das Schicksal jedes Volkes<br />
hängt von den Menschen unter 25 Jahren ab.“ Jolmes attestierte<br />
dem überwiegenden Teil der heutigen jungen Menschen, dass sie<br />
zur Übernahme von Verantwortung in unserer Gesellschaft bereit<br />
seien. Der Verein wolle seinen Beitrag leisten, dass sich die Jugend<br />
im PBSV wohl fühle und hier Eigenverantwortlichkeit und einen<br />
sicheren Weg in die Zukunft fände.<br />
Nach Ende des Kommerses ging die Party dann richtig los, die<br />
Stimmung stieg von Minute zu Minute. Die Musikanten der Elsener<br />
Gunnebach-Kapelle gaben ihr Bestes und brachten das Publikum<br />
auf die Bänke, so dass letztlich für den ersten Tag attestiert werden<br />
kann, dass das Regenwetter den Schützen nichts anhaben konnte,<br />
Gut so!<br />
Begegnungen, Freude und Parade –<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />
Thema Nr. 1 des <strong>Schützenfest</strong>es 2009: Das Wetter. Als kleine<br />
Entschädigung zu den bisherigen Wetter-Erlebnissen blieb es am<br />
Sonntag größtenteils trocken. Soviel dazu!<br />
75
76<br />
Frauenpower am<br />
Samstag
Bilderrückblick <strong>Schützenfest</strong>-Samstag<br />
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Am Sonntag trafen sich die Paderborner<br />
Schützen traditionell im Hohen Dom<br />
zu Paderborn. Mit ihnen feierte Dompropst<br />
Dr. Wilhelm Hentze diese Festmesse, assistiert<br />
von Schützen als Messdiener und<br />
musikalisch gestaltet vom Bundes-Schützen-Musikkorps<br />
aus Elsen und Bataillonsjungschützenmeister<br />
Christian Nolden an<br />
der Orgel. Das anschließende Frühstück<br />
in den verschiedenen Revieren stärkte die<br />
Schützen für die weiteren Aktivitäten des<br />
Tages.<br />
Beim Antreten konnte Hauptmann Norbert<br />
Löseke neben den vielen MASPERN-<br />
Schützen auch wieder Freunde der Ükeraner<br />
begrüßen. Neben denen aus Benhausen,<br />
Einzug der Fahnen in den Hohen Dom
Buke, Hembsen und Westheim, war auch<br />
eine Abordnung aus Schwaney mit komplettem<br />
Hof erschienen. Hauptmann Löseke<br />
lud die anwesenden Majestäten ein, mit<br />
ihm die Front der Kompanie abzuschreiten.<br />
In diesem Jahr nicht dabei waren die Freunde<br />
der Schützengesellschaft Raitersaich.<br />
Nach dem plötzlichen Tod ihres ersten<br />
Schützenmeisters Rainer Kriegseis hatte<br />
sie ihre Teilnahme abgesagt, was allen<br />
verständlich war.<br />
Der anschließende Marsch des Bataillons<br />
durch die Stadt war einmal mehr<br />
ein Beweis dafür, dass die Pader-Stadt am<br />
zweiten Juli-Wochenende fest in Schützenhand<br />
ist.<br />
Auf dem Schützenplatz angelangt,<br />
wurde sich zunächst gestärkt um anschließend<br />
ausgiebig zu feiern. Gemeinsam mit<br />
den Gästen und den Familien verbrachten<br />
die MASPERN einen harmonischen Tag.<br />
Jakob Vogt darf nicht fehlen<br />
Buntes<br />
Treiben beim<br />
Antreten der<br />
MASPERN<br />
bei der alten<br />
Domdechanei<br />
79
ñ Wenn die Schützen durch die ñ<br />
Stadt marschieren …<br />
… unterwegs zum Schützenplatz<br />
81
82<br />
Das Prinzenschießen fand ohne<br />
MASPERN-Erfolge statt. Im rund 30 Meter<br />
hohen Schießturm hockte der stolze<br />
Schützenadler und wartete auf seine Widersacher.<br />
Wolfgang Fischer, Platzmajor der<br />
Western, der den Schießturm seit 15 Jahren<br />
betreute, hatte mit seinen Mitstreitern das<br />
braun/gelbe Holztier souverän und gekonnt<br />
in Position gebracht. Schon bei den sogenannten<br />
Ehrenschüssen schoss einer auf<br />
seine Weise den Vogel ab.<br />
Presseoffi zier Hartwig Pieper nahm<br />
einmal seine Aufgabe so ernst, dass er<br />
genau zielte und präzise die Krone herunter<br />
holte.<br />
Was er dabei übersehen hatte, war,<br />
dass er bereits alle Prämien des PBSV errungen<br />
hatte und somit für ein Prinzenamt<br />
satzungsgemäß nicht mehr in Frage kam.<br />
So musste der Vogel wieder herunter und<br />
die Krone erneut aufgesetzt werden. Mit<br />
dem vierten Schuss des Wettbewerbes holte<br />
dann um 15.11 Uhr Adolf Heinrichsdorf,<br />
Mützenmachermeister und Verwaltungsrat<br />
aus den Reihen der Kämper die Krone erneut<br />
und regulär aus der Kralle des Adlers.<br />
Er hat nun alle Prinzenwürden errungen.<br />
Dies schaffte dann auch um 15.17 Uhr Mi-<br />
Der Ömmesstand – ein immer gefragter Ort
chael Bröckling. Mit dem 12. Schuss holte<br />
der Western-Sergeant den Apfel.<br />
Als dritter war dann ein Fachmann<br />
erfolgreich. Um 15.27 Uhr holte mit dem<br />
27. Schuss der Vogelbauer und Leutnant<br />
der Western Reinhard Hepers das Zepter.<br />
Alle drei Prinzen wurden von ihren Kompanien<br />
mit Freude abgeholt und in die<br />
Reviere gebracht. Ein zügiges Schießen,<br />
von drei erfolgreichen Fachleuten beendet,<br />
bescherte allen Besuchern noch ausgiebig<br />
Zeit bis zur Parade.<br />
Mit einer zackigen Parade verabschiedeten<br />
dann die angetretenen Schützen den<br />
scheidenden Hofstaat mit König Wolfgang<br />
Just und Königin Manuela Sperbel an der<br />
Spitze.<br />
Sie alle hatten den PBSV in den vergangenen<br />
zwölf Monaten bestens vertreten,<br />
sodass die Beine besonders hoch fl ogen.<br />
Diese Sympathie schlug dem Hofstaat auch<br />
entgegen, als sie in den Abendstunden noch<br />
einmal die MASPERN besuchten.<br />
Angeheizt von der fl otten Musik der<br />
MADISON-Band stieg die Stimmung von<br />
Stunde zu Stunde. Den Hof und alle Besucher<br />
im MASPERN-Bezirk hielt es kaum<br />
noch sitzend auf den Bänken, so dass auch<br />
dieser Tag als äußerst gelunden bezeichnet<br />
werden kann.<br />
Adolf Heinrichsdorf Michael Bröckling Reinhard Hepers<br />
Mit einer<br />
zackigen Parade<br />
wird der Hof 2008 / 2009<br />
verabschiedet<br />
83
84<br />
Bilderrückblick
<strong>Schützenfest</strong>-Sonntag<br />
85
86<br />
Sonderbare<br />
Kleidung
Wir sind König – Yes we can! –<br />
<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />
An diesem Tag waren die MASPERN voll<br />
Hoffnung zum Antreten gekommen, lag<br />
doch etwas in der Luft! Gerüchte kursierten,<br />
wir hätten einen Königsaspiranten. Wird es<br />
etwas, schießt Elmar Kloke, Zugführer des<br />
ersten Zuges? Schon seit Samstag geisterten<br />
Aufkleber mit Klokes Konterfei und<br />
Obamas Spruch durch die Kompanie. Bis zur<br />
letzten Sicherheit, ob er es tat, vergingen<br />
jedoch noch einige Stunden.<br />
Auf dem Schützenplatz angekommen,<br />
wurde sich beim guten MASPERN-Schützenfrühstück<br />
ordentlich gestärkt. Hauptmann<br />
Norbert Löseke führte, wie bereits<br />
schon in den vergangenen Tagen, gekonnt<br />
und souverän durch das Programm.<br />
Mit Klaus & Willi alias Klaus Rupprecht<br />
wurde ein Bauchredner mit seiner Puppe<br />
verpfl ichtet, der mit vielerlei fl otten und<br />
frechen Sprechen die Lachmuskeln der<br />
Besucher strapazierte. Dann kam der Tross.<br />
Schützenkönig Wolfgang Just, in Anspielung<br />
auf sein Afrika-Engagement mit einer<br />
Wüsten-Schützen-Mütze ausgestattet, gab<br />
sein Finale als Paderborner Schützenkönig.<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker, begleitet<br />
von hohen Geistlichen des Erzbistums Paderborn,<br />
fand honorige und auch lobende<br />
Worte bei den MASPERN. Der scheidende<br />
Zepterprinz Christian Lüke erhielt bei<br />
„seinen“ MASPERN ein Bild von seinem<br />
Prinzenschießen im Jahre 2008, als der<br />
Vogel Kopf stand und den Eindruck eines<br />
Sturzfl uges machte. Dann war Oberst Dr.<br />
Andreas Jolmes an der Reihe. Der stets gut<br />
informierte Jurist war sichtlich erstaunt,<br />
was seine Mutter-Kompanie ihm da bot.<br />
Unter Federführung von Oberleutnant<br />
Werner Müseler, ein guter Freund des Herrn<br />
Obristen, wurde Dr. Andreas Jolmes um ei-<br />
Gute Unterhaltung vor vollem Haus<br />
Begegnungenn Auch zum Schützenfrühstück gehört eine Zeitungn<br />
87
88<br />
Kleine Geschenke<br />
Freude ins Gesicht geschrieben<br />
Ansprache vom Erzbischof<br />
Achtung, gleich passiert etwas!
nige Jahrzehnte zurückversetzt. Ein überdimensionales<br />
Foto der Metzgerei Jolmes aus<br />
Giersstraße, Elternhaus des Herrn Oberst,<br />
wurde aufgebaut. Metzgermeister und<br />
MASPERN-Leutnant Wolfgang Müller hatte<br />
einige Utensilien zur Verfügung gestellt, mit<br />
denen Andreas Jolmes beweisen sollte, ob<br />
er nichts verlernt habe und noch Würstchen<br />
herstellen konnte. Unter Assistenz von<br />
Oberstleutnant Matthias Stute und mit<br />
bester Laune wurden im Nu dutzende von<br />
großen und kleinen Würstchen produziert.<br />
Das erfreute den Oberst besonders, auch<br />
in Erinnerung an seinen Vater Josef Jolmes,<br />
der die stadtbekannte Metzgerei betrieb<br />
und auch MASPERN-Hauptmann war.<br />
Da hatte der Oberst großen Spaß!<br />
Vor alter<br />
Kulisse:<br />
Die<br />
Produktion<br />
von Würstchen<br />
kann er noch<br />
und sie sehen<br />
auch noch<br />
gut aus,<br />
die Würstchen<br />
89
90<br />
Gezielte Schüsse<br />
zerlegen<br />
den Adler
Dank dieses kurzweiligen Programms<br />
fi el das Warten auf das Königsschießen<br />
nicht schwer. Hauptmann Norbert Löseke<br />
löste die erste Spannung kurz vor Eröffnung<br />
des Wettbewerbes, indem er der jubelenden<br />
Menge mitteilte, dass Leutnant Elmar Kloke<br />
um Schießerlaubnis gebeten und er diese<br />
mit Freude erteilt habe. Dann ging es los:<br />
13.15 Uhr Ende des Rundganges des<br />
Trosses bei den Königsträßern.<br />
13.25 Uhr Der Chef des Schießwettbewerbes,<br />
Oberstleutnant Mattias Stute<br />
eröffnet das fi nale Ringen um die Königswürde.<br />
13.35 Uhr Nach fünf Durchgängen<br />
wird satzungsgemäß die Liste der Bewerber<br />
geschlossen. Im schützenbrüderlichen<br />
Schießwettbewerb sind: Wolfgang Brink,<br />
Heide, Elmar Kloke, MASPERN, Christian<br />
Köster, Kämper und Elmar Krenz, Königsträßer.<br />
13.50 Uhr Der Vogel wird brüchig, die<br />
ersten großen Brocken fl iegen hinab.<br />
14.02 Uhr Wolfgang Brink schießt den<br />
rechten Flügel ab.<br />
14.06 Uhr Elmar Krenz holt den linken<br />
Flügel herunter.<br />
14.12 Uhr Elmar Kloke halbiert den<br />
wankenden Adler.<br />
14.15 Uhr Die Spannung steigt, der<br />
Wettbewerb ist völlig offen, das Ende<br />
naht!<br />
14.17 Uhr Schuss Nr. 107, Elmar Kloke<br />
legt an, zielt, drückt ab, es ist geschafft:<br />
WIR SIND KÖNIG. Herzlichen Glückwunsch,<br />
Elmar Kloke ist Schützenkönig und<br />
die MASPERN aus dem Häuschen.<br />
Der MASPERN-Bezirk tobte und freute<br />
sich mit dem neuen König. Als erste Gratulanten<br />
liegen Gattin Seiner Majestät Beate<br />
(selbst Schützenkönigin 2005/2006) mit<br />
Tochter Isabell in den Armen des glücklichen<br />
Königs. Auf den Schultern seiner<br />
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Abholen des Königs<br />
zur Proklamation<br />
Jetzt ist es amtlich!
Kameraden wird Kloke zum wartenden<br />
Bierwagen getragen, auf dem der Triumphzug<br />
in den MASPERN-Bezirk beginnt. Hier<br />
wurde der Erfolg ordentlich gefeiert und<br />
Hauptmann Norbert Löseke präsentierte<br />
dem Volke den dritten König in seinen neun<br />
Jahren als MASPERN-Chef, eine ordentliche<br />
Bilanz!<br />
Nun galt es abzuwarten, was die neue<br />
Königin zu diesem Resultat sagen würde,<br />
denn nach unserer Satzung muss sie dem<br />
Ergebnis des Königsschießens zustimmen.<br />
Mit Erleichterung meldeten die Adjutanten,<br />
dass Jessica Mlyneck Elmar Kloke als neuen<br />
König mit Freude zugestimmt habe, sodass<br />
fl ugs zur Proklamation des neuen Regenten<br />
des PBSV geschritten werden konnte.<br />
Oberst Dr. Andreas Jolmes gab traditionell<br />
am Thron das Ergebnis bekannt. Jetzt war<br />
es amtlich: WIR SIND KÖNIG – YES, WE<br />
CAN!<br />
Die Zeit bis zur Parade verging wie im<br />
Flug, und dieser nächste Höhepunkt folgte.<br />
Die Damen des Hofes fuhren in den offenen<br />
Kutschen mit den Zeremonienmeistern vor.<br />
Schützenkönigin Jessica Mlyneck, Tochter<br />
des legendären Königsträßer-Leutnants<br />
und Schützenkönigs 1985/1986 Helmut<br />
Mylneck sowie der Schützenkönigin des<br />
Jahres 1989/1990 Rosi Mylneck, erschien<br />
in einem Kleid aus meerwasserblauen<br />
Seidentaft mit Tüll und einer sechs Meter<br />
langen Schleppe.<br />
An der Seite des führenden Zeremonienmeisters<br />
Norbert Vossebein kam die<br />
neue Zeremonienmeisterin Beate Stock in<br />
einer seegrünen Robe mit angeschnittener<br />
Schleppe. Ob bewusst oder unbewusst, die<br />
Damen hatten die Farben der Königinnen-<br />
Kompanie (Königsträßer) und der Königs-<br />
Kompanie (MASPERN) gewählt: Blau und<br />
Grün! Die Hofdamen überzeugten mit ihren<br />
ozeangrünen Kleidern mit Perlenstickerei.<br />
93
94<br />
Nachdem die Königin dem neuen<br />
Regenten und den neuen Prinzen die<br />
Insignien überreicht hatte, präsentierte<br />
sich der Hof dem wartenden Bataillon<br />
und zog auch durch das weite Rund des<br />
Schützenplatzes. Die MASPERN und alle<br />
Kompanien lieferten eine zackige Parade<br />
ab, sodass der Grundstein für ein prächtiges<br />
Finale des <strong>Schützenfest</strong>es gelegt wurde. Die<br />
MADISON-Band verstand es einmal mehr,<br />
die MASPERN zu begeistern. Gemeinsam<br />
mit dem neuen Hofstaat wurde ausgelassen<br />
gefeiert, bis das jähe Ende kam.<br />
Da die MASPERN unmittelbar neben dem<br />
Abschussgebiet des Feuerwerkes liegen,<br />
musste der Bezirk kurzfristig geräumt<br />
werden. Wie immer ein plötzliches Ende auf<br />
dem Höhepunkt der ausgelassenen Feier.<br />
Doch das Prachtfeuerwerk entschädigte die<br />
Festteilnehmer und bildete den glanzvollen<br />
Abschluss des offi ziellen Programms des<br />
<strong>Schützenfest</strong>es 2009.<br />
Parade<br />
in<br />
Bildern
96<br />
Bilderrückblick
<strong>Schützenfest</strong>-Montag<br />
97
98<br />
Hutmode bei den MASPERN
Abbau und Nachfeier –<br />
<strong>Schützenfest</strong> Dienstag<br />
Dieser Tag ist der Tag der Aktiven. Wie in<br />
jedem Jahr musste der MASPERN-Bezirk<br />
wieder aufgeräumt und die gesamte Ausstattung<br />
abgebaut werden. Viele fl eißige<br />
Hände schafften das im Nu, sodass bereits<br />
in den Mittagsstunden die Arbeiten erledigt<br />
waren und man noch einmal das Fest der<br />
Abwechslungen besprechen konnte.<br />
Am Abend dann die Nachfeier. Die<br />
aktiven Schützenbrüder, die helfenden<br />
Damen und der Gesamtvorstand trafen sich<br />
zur verdienten Nachfeier. Hauptmann Norbert<br />
Löseke ließ das Fest Revue passieren<br />
und danke allen Beteiligten für engagierte<br />
Mitarbeit, auch bzw. gerade wegen der witterungsbedingten<br />
Unwägbarkeiten. Heinz<br />
Erhard alias Ehrenhauptmann Hans-Dieter<br />
Wollmann strapazierte die Lachmuskeln<br />
der Teilnehmer. Der neue Hof mit Schützenkönig<br />
Elmar Kloke und Schützenkönigin<br />
Jessica Mlyneck an der Spitze besuchte<br />
die frisch gebackene Königs<strong>kompanie</strong>.<br />
Hauptmann Norbert Löseke begrüßte die<br />
einzelnen Hofmitglieder namentlich, kommen<br />
doch mehrere Mitglieder des jungen<br />
Hofes aus den Reihen der MASPERN. Die<br />
ausgelassene Nachfeier beendete das<br />
<strong>Schützenfest</strong> der Abwechslungen in den<br />
frühen Morgenstunden.<br />
99
100
Jubilare 2009<br />
Treue Orden - 60Jahre<br />
Franz Fortmeier<br />
60 Jahre MASPERN-Schütze: Franz Fortmeier mit<br />
Hauptmann und Oberst<br />
Treue Orden – 25Jahre<br />
Heiner Düsterhaus<br />
Peter Hesse<br />
Thomas Knorrenschild<br />
Hubertus Kriegesmann<br />
Klaus Liesaus<br />
Heinrich Linnemann<br />
Axel Loppe<br />
Ulrich Michalke<br />
Peter Piontek<br />
Klaus Schlotjunker<br />
Karl-Josef Siemens<br />
Thomas Voss<br />
Ulrich Westhoff<br />
Treue Orden – 50Jahre (rechts)<br />
Udo Brünemeier<br />
Karl Darimont<br />
Hans-Werner Kesselmeier<br />
Franz Spellerberg<br />
Treue Orden – 40Jahre<br />
Bruno Brathun<br />
Herbert Grothe<br />
Detlev Hoppe<br />
Karl-Josef Lang<br />
Wolfgang Niestendiedrich<br />
Alfred Pötz<br />
Wolfgang Ridder<br />
Wilhelm Schäfers<br />
Klaus-Dieter Schwarzkopf<br />
Hans-Dieter Wollmann<br />
2009<br />
2010<br />
101
102 Zwei neue Unteroffi ziere<br />
Sebastian Hoppe jetzt Träger des Jugendordens des PBSV
Ehren-Urkunden für 25 Jahre<br />
Vorstandszeit<br />
Gerhard Kesselmeier (rechts)<br />
Ehrungen der MASPERN 2009/2010:<br />
MASPERN-Ehrenkreuz<br />
Dieter Jürgensmeier<br />
Paul Vedder<br />
Udo Böttger<br />
Ludger Kemper<br />
Ludger Bröddder<br />
Elmar Eikel<br />
Robert Kesselmeier<br />
MASPERN-Verdienstkreuz<br />
Reinhard Ahle<br />
Andreas Jung<br />
Wilhelm Kossendey (rechts)<br />
Andreas Michalke<br />
Hans-Jörg Tegethoff<br />
MASPERN-Kompanieverdienstorden<br />
Hans Jolmes<br />
Heinz-Dieter Reineke<br />
Helmut Schlichting<br />
(rechts oben)<br />
Großer MASPERN-Stern<br />
Georg Hecker (rechts, Mitte)<br />
Ernennung zum Sergeant<br />
Matthias Spellerberg (rechts außen)<br />
Ernennung zum Unteroffi zier (links)<br />
Hartmut Hilleke<br />
Michael Robrecht<br />
Ernennung zum<br />
MASPERN-Ehrenunteroffi ziere<br />
Horst Otten, Schwaney<br />
Friedhelm Schake, Westheim<br />
Volker Brucherseifer, Buke<br />
Franz-Josef Bracke, Benhausen<br />
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Allen<br />
geehrten<br />
und<br />
beförderten<br />
Schützenbrüdern<br />
HERZLICHEN<br />
GLÜCK-<br />
WUNSCH!
Ehrungen des PBSV 2009/2010:<br />
Silberner Verdienstorden<br />
Wolfgang Müller<br />
Mario-Johannes Hustädte<br />
Michael Jahns<br />
Heiner Lüke<br />
Günther Mürhoff<br />
Goldener Verdienstorden<br />
Martin Greitens<br />
Christian Lüke<br />
Thomas Spieker<br />
Bataillons-Verdienstorden<br />
Adalbert Nüsser<br />
Großer Bataillons-Verdienstorden<br />
am Band<br />
Meinolf Fockele<br />
Werner Müseler<br />
Helmut Rempe<br />
Elmar Kloke<br />
Bataillons-Jugendorden<br />
Sebastian Hoppe<br />
Adalbert Nüsser<br />
Die neuen Träger des<br />
silbernen Verdienstordens<br />
Sie freuen sich über den<br />
Großen Verdienstorden am<br />
Bande<br />
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Unterstützungsverein<br />
des Paderborner Bürgerschützenvereins<br />
von 1831 e. V.<br />
Als deutliches Zeichen der sozialen Ausrichtung<br />
des Vereins setzte Oberst Dr.<br />
Hans-Bernd Hesse am 9. September 1986,<br />
als er den Unterstützungsverein für unverschuldet<br />
in Not Geratene gründete. Eine<br />
Geldspende von 2 000 DM von Erzbischof<br />
Dr. Johannes Joachim Degenhardt bildete<br />
den Grundstock des Stiftungskapitals. Die<br />
eigentliche Gründungsversammlung trat<br />
am 26. November 1986 zusammen, um die<br />
Satzung zu beschließen und einen ersten<br />
Vorstand zu wählen.<br />
Der amtierende Oberst ist zugleich Vorsitzender<br />
des Vereins. Grundsätzlich steht die<br />
Mitgliedschaft jedem Schützen und Bürger<br />
offen, aber auch juristische Personen können<br />
Mitglied werden.<br />
Der Verein hilft entsprechend seiner<br />
Satzung bedürftigen Schützenbrüdern des<br />
PBSV und Hinterbliebenen, sowie anderen<br />
hilfsbedürftigen Bürgerinnen und Bürgern<br />
der Stadt Paderborn, insbesondere durch<br />
finanzielle Unterstützung. Diese Unterstützten<br />
bleiben anonym. Darüber hinaus<br />
unterstützt der Verein soziale Einrichtungen<br />
und Organisationen der Stadt Pader-born.<br />
Ansprechpartner ist der 1. Vorsitzende,<br />
Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes.
Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren,<br />
aber nicht zu den Abwesenden<br />
Im Schützenjahr 2009 / 2010 verstarben:<br />
Karl-Heinrich Lamker<br />
Unteroffi zier Johannes Neewe<br />
Ehrenhauptmann Josef Jolmes<br />
Peter Mette<br />
Josef Proppe<br />
Otto Rönnike<br />
Heinz-Jürgen Gausmann<br />
Paul Kolhoff<br />
Theo Michalak<br />
Peter Fernhomberg<br />
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108<br />
IMPRESSUM<br />
MASPERN-Heft zum <strong>Schützenfest</strong> 2010<br />
Herausgeber:<br />
MASPERN-Kompanie im PBSV<br />
gegr. zu Paderborn 1831 e.V.<br />
Redaktion:<br />
Johannes Auffenberg<br />
(gesamt verantwortlich)<br />
Liboristraße 8,<br />
33098 Paderborn<br />
Ulrich Stohldreier,<br />
Ferdi Hillebrand,<br />
Andreas Brosius,<br />
Karl-Heinz Kesselmeier<br />
Georg Ortwein<br />
Mitarbeiter:<br />
Klaus Zacharias<br />
Anzeigen:<br />
Helmut Koch<br />
Fotos:<br />
Ferdi Hillebrand, Andreas Schocke, Ulrich<br />
Petzold, Ulrich Stohldreier, Karl-Heinz<br />
Kesselmeier, MASPERN-Archiv, Thomas<br />
Schmidt und Kirsten Gottesmann<br />
Gesamtherstellung:<br />
Typographen GmbH, Paderborn 2010
27. Juni 2009<br />
Seniorenausfl ug zum Edersee<br />
Der Seniorenausflug führte uns an den<br />
Edersee zur Kraftwerksgruppe der E.ON<br />
Wasserkraft GmbH. Nach einer Fahrt im<br />
Reisebus durch das landschaftlich schöne<br />
Waldecker Land und einer rustikalen Brotzeit<br />
im Bus ereichten wir unser erstes Etappenziel,<br />
die Staumauer des Edersees. Hier<br />
besichtigten wir am Mauerfl uss der Edertalsperre<br />
das Wasserkraftwerk Hemfurth.<br />
Uns wurde die Technik umweltgerechter<br />
Energieerzeugung anschaulich erklärt. Im<br />
Info-Zentrum der E.ON Kraftwerksgruppe<br />
Edersee konnten wir in einer Ausstellung<br />
und bei einem Lichtbildervortrag mehr über<br />
die Geschichte und Entwicklung der Kraftwerksgruppe<br />
Edersee, wie z.B. den Bau der<br />
Kraftwerke, die Kriegszeiten und die heutige<br />
Bedeutung dieser Anlage erfahren.<br />
Nach soviel Information fuhren wir mit<br />
der Standseilbahn zum 507 Meter über NN<br />
hoch gelegenen „Peterskopf“, um dort bei<br />
einem wunderbaren Blick über das Waldecker<br />
Land in der Jausenstation Gasthof<br />
Berghütte zu Mittag zu essen. Nach kleinen<br />
Spaziergängen oder einem Glass Bier im<br />
angeschlossenen Biergarten traten wir die<br />
Heimfahrt an.<br />
oben und unten:<br />
Interessante Einblicke<br />
bei der Besichtigung<br />
des Wasserkraftwerkes<br />
Hemfurth<br />
Jahreschronik<br />
vom<br />
1. Juni 2009 bis<br />
31. Mai 2010<br />
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110<br />
Josef Jolmes, Schützenkönig des PBSV 1963/64<br />
MASPERN-Hauptmann Josef Jolmes
11. August 2009<br />
Trauer um den Ehrenhauptmann<br />
Josef Jolmes<br />
Große Betroffenheit und tiefe Trauer bei<br />
uns Maspernschützen. Plötzlich und unerwartet<br />
verstarb am Montagmorgen Josef<br />
Jolmes, unser Ehrenhauptmann und Vater<br />
unseres Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes<br />
im Alter von 87 Jahren. Josef Jolmes war<br />
beinahe sechs Jahrzehnte Mitglied seiner<br />
MASPERN-Kompanie. Von 1956 bis 1968<br />
war er Leutnant und von 1968 bis 1972<br />
stand er den MASPERN als Hauptmann<br />
vor. Auch als Ehrenhauptmann nahm er<br />
aktiv am Kompanieleben teil und hatte<br />
bis ins hohe Alter reges Interesse an<br />
seiner Kompanie. 1952 war er Kronprinz<br />
und 1956 Apfelprinz. 1963/64 war er als<br />
Schützenkönig der erste Repräsentant des<br />
Paderborner-Bürger-Schützenvereins.<br />
Für seine zahlreichen Verdienste wurden<br />
hohe und höchste Auszeichnungen<br />
verliehen. Wir nehmen Abschied von Josef<br />
Jolmes, vergessen werden wir Ihn nie.<br />
15. August 2009<br />
Unteroffi ziers-Ausfl ug ins Stadion<br />
Der Ausfl ug der Unteroffi ziere führte in<br />
diesem Jahr in die Energieteam-Arena<br />
des SC Paderborn 07. Unter fachkundiger<br />
Leitung von Jürgen Lutter konnten wir das<br />
ganze Stadion von den VIP-Räumen über<br />
den Pressebereich unter die Lupe nehmen.<br />
Das traditionelle Schießen führten wir<br />
dann auf unserem Schießstand durch .Der<br />
Abschluss mit Parade fand anschließend auf<br />
dem Schützenplatz vor unserer Baude statt.<br />
Der neue Unteroffi ziers -Hofstaat setzt sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Unteroffi ziere vor leeren Rängen<br />
König und Königin: Heinrich Wigge und<br />
Gabriele Kirsch<br />
Kronprinz und Prinzessin: Heiner Düsterhaus<br />
und Cornelia Brinkmann<br />
Apfelprinz und Prinzessin: Frank Mehtling<br />
und Monika Ahle<br />
Zepterprinz und Prinzessin: Kurt Kothlenga<br />
und Martina Biedermann.<br />
Gemütlicher Ausklang an der Baude<br />
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112<br />
26. September 2009<br />
Zünftiges Oktoberfest der<br />
Unteroffi ziere<br />
Mittlerweile ist das Oktoberfest der Unteroffi<br />
ziere ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders<br />
geworden. Zusammen<br />
mit der Schießabteilung feierten die Unteroffi<br />
ziere mit Ihren Frauen ein zünftiges<br />
Oktoberfest in der herbstlich geschmückten<br />
Maspernbaude. Bei guter musikalischer<br />
Unterhaltung, aufgelegt wie schon in den<br />
letzten Jahren vom Unteroffi zier Günter<br />
Mürhoff, typischen bayrischen Schmankerln<br />
und reichlich Getränken verbrachten wir<br />
einen schönen Abend.
29. Oktober 2009<br />
Pokalschießen der Unteroffi ziere<br />
Beim Pokalschießen der Unteroffi ziere der<br />
MASPERN-Kompanie auf der <strong>kompanie</strong>eigenen<br />
Schießsportanlage konnten Hauptmann<br />
Norbert Löseke und Kurt Kotlenga,<br />
Vorsitzender der Unteroffi ziere, zahlreiche<br />
Mitglieder begrüßen. Pokalsieger wurde<br />
nach einem spannenden Finale Georg<br />
Ortwein, dicht gefolgt von Christian Lüke<br />
und Dietmar Schäfers. Für die Schießsportabteilung<br />
konnte Reinhard Schäfers den<br />
Pokal entgegen nehmen. In geselliger<br />
Runde wurden die Sieger gefeiert.<br />
07. November 2009<br />
Rauschendes Ballereignis<br />
Zusammen mit der Hofgesellschaft, angeführt<br />
durch unseren König Elmar Kloke und<br />
seiner Königin Jessica Mlyneck, feierten<br />
wir unseren traditionellen Herbstball im<br />
festlich geschmückten Hansesaal des<br />
Paderborner Schützenhofes. Unser Oberleutnant<br />
Werner Müseler führte gekonnt<br />
durch das Programm. Zum Tanz spielte die<br />
Show- und Partyband „Die Emsperlen“. Wie<br />
schon im letzten Jahr begeisterten diese mit<br />
guter Tanzmusik, einem stilvollen Auftreten<br />
und einer mitreißenden Bühnenshow. Da<br />
hielt es zum Schluss keinen mehr auf den<br />
Stühlen.<br />
Für das leibliche Wohl gab es kleine<br />
Köstlichkeiten vom Schützenhof und gegen<br />
den Durst eine Biertheke und Cocktailbar.<br />
Auch die Tombola war mit guten Preisen<br />
versehen, die Lose waren schnell verkauft.<br />
Für die Ballgäste ging ein schöner Herbstball<br />
2009 bis in den frühen Morgen.<br />
Stimmungsvolle Eröffnung des Herbstballs durch<br />
Oberleutnant Werner Müseler<br />
Glückliche Gewinner bei der Tombola<br />
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114<br />
14. November 2009<br />
Herbstreinigung auf dem<br />
Schützenplatz<br />
Auch im Winter lädt der Schützenverein<br />
zu einem Besuch des Schützenplatzes ein.<br />
Etwa 150 Schützenbrüder folgten dem<br />
Aufruf von Oberst Dr. Andreas Jolmes zum<br />
Herbstputz. Rund um den Schützenhof<br />
wurde das mehr als 53.000 Quadratmeter<br />
große Naherholungsgebiet auf den Winter<br />
vorbereitet und von Laub und Unrat befreit.<br />
Oberst Dr. Jolmes dankte allen fl eißigen<br />
Helfern für Ihren Arbeitseinsatz. Soviel<br />
Laub, Eicheln und Bucheckern gab es<br />
schon viele Jahre nicht mehr. Zur Stärkung<br />
gab es dann einen kräftigen Eintopf in der<br />
Maspernbaude.<br />
Gefunden am Rand des Schützenwaldes an der Stolbergallee
05. Dezember 2009<br />
Anekdoten beim Seniorenabend<br />
Auch in diesem Jahr beschloss der Seniorenabend<br />
die vielen Aktivitäten unserer<br />
Kompanie.<br />
In unserer geschmückten Baude<br />
wurden unsere Senioren bei adventlichen<br />
Liedern, gespielt vom MASPERN-Musikzug,<br />
unterhalten. Rechtsanwalt Karl-Jürgen<br />
Auffenberg hielt einen Vortrag über die<br />
jüngere Stadtgeschichte Paderborns, wobei<br />
er zahlreiche überlieferte, aber auch selbst<br />
erlebte Anekdoten aus Paderborn zum<br />
Besten gab. Sergeant Paul Ortwein servierte<br />
wieder selbstgebackene Weihnachtsplätzchen.<br />
Nach einigen besinnlichen Stunden<br />
konnten alle MASPERN-Senioren mit einer<br />
reich gefüllten Weihnachtstüte den Heimweg<br />
antreten.<br />
Gastredner Karl Jürgen Auffenberg beim Seniorenabend<br />
Gute Stimmung bei Bier und Plätzchen<br />
14. bis 16. Januar 2010<br />
Fototage der MASPERN-Kompanie<br />
Zum bereits 14. Mal fanden die beliebten<br />
MASPERN Fototage bei unserem Chronisten<br />
Ferdi Hillebrand in seinem historischen<br />
Haus in der Heiersmauer 5 statt. Interessierten<br />
Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />
hatten die Möglichkeit die vielen Bilder<br />
des vergangenen Jahres zu besichtigen und<br />
nachzubestellen. Ein Angebot, von dem<br />
reichlich Gebrauch gemacht wurde. Neben<br />
dem Betrachten der Bilder fi ndet sich natürlich<br />
auch die Zeit, sich mit Gleichgesinnten<br />
über das eine oder andere Ereignis des<br />
letzten Jahres zu unterhalten.<br />
30. Januar 2010<br />
Glanzvoller Lichtmeßball<br />
Mit unserem Königspaar Elmar Kloke und<br />
Jessica Mlyneck feierten rund 600 Gäste<br />
das Top-Ereignis der Ballsaison. Perfekt<br />
dekorierte Räumlichkeiten sowie ein buntes<br />
und anspruchvolles Programm sorgten für<br />
eine elegante Atmosphäre. Für eine volle<br />
Tanzfl äche sorgten das Party Symphonie<br />
Orchestra und die Buker Husaren. Einer der<br />
Höhepunkte des Abends war die Spendenübergabe<br />
des PBSV-Vorstandes an Colonel<br />
Jonny Sernberg. 10.000 Euro konnten nach<br />
einem Spendenaufruf gesammelt werden,<br />
die der Wohltätigkeitsorganisation „Help<br />
for Heroes“ zukommen. Diese unterstützt<br />
im Afghanistan-Einsatz verwundete britische<br />
Soldaten und hilft ihnen, sich im Leben<br />
wieder zurecht zu finden. Musikalische<br />
Darbietungen von der „Band of the Blues<br />
and Royals“ und eine Darbietung der Ballettschule<br />
Bräutigam mit Papp-Pferdchen<br />
unter dem Motto „Wiener Hofreitschule“<br />
rundeten einen rauschenden Ballabend<br />
ab.<br />
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116<br />
Großer Empfang zu Ehren des Königs
26. Februar 2010<br />
Festlicher Königsabend für Elmar I.<br />
Mit ca. 700 Gästen war der Königsabend<br />
ein sehr gelungener Abend für unseren<br />
Schützenkönig Elmar Kloke. Die Besucher<br />
staunten, als Sie in den stilvoll dekorierten<br />
Hansesaal kamen. Der gesamte Boden<br />
war mit weißem Teppichboden ausgelegt.<br />
In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste,<br />
darunter Erzbischof Hans-Josef Becker und<br />
Bürgermeister Heinz Paus, hob Oberst Dr.<br />
Andreas Jolmes die enge Verbundenheit des<br />
Paderborner Bürgerschützenvereins mit der<br />
Kirche von Paderborn hervor. Gleichzeitig<br />
helfen die Schützen als gesellschaftliches<br />
Bindeglied, Neubürger in unsere Stadt zu<br />
integrieren.<br />
Der offi zielle Teil des Königsabends<br />
endete mit dem Großen Zapfenstreich,<br />
gespielt vom Bundes-Schützen-Musikkorps<br />
Elsen und dem Tambourskorps Schloß<br />
Neuhaus.<br />
Ansprache des Schützenkönigs des PBSV, Elmar Kloke<br />
28. Februar 2010<br />
Traditionelles Fußballturnier<br />
der Jungschützen<br />
Die Jungschützen des Paderborner Bürger-<br />
Schützenvereins haben wieder einmal ein<br />
gut besuchtes Fußball-Turnier veranstaltet.<br />
Den Kampf um den Harry-Kröger-Pokal<br />
gewann die Heide vor den Kämpern und<br />
Maspern. Torschützenkönig wurde Thomas<br />
Meyer von der Heide-Kompanie. Ein<br />
Missgeschick sorgte beim Turnier für viel<br />
Gesprächsstoff: Beim Rückspielen des<br />
Balles riss Schützenkönig Elmar Kloke<br />
ohne Einwirkung eines Gegners die Achillessehne.<br />
rechts: Die neue Kompanieführung nach den Wahlen<br />
vor dem Rathaus<br />
07. März 2010<br />
Neue Gesichter bei den<br />
Kompaniewahlen<br />
Alle drei Jahre wird der Vorstand neu<br />
gewählt, und so fanden sich wieder viele<br />
Maspernschützen im historischen Rathaus<br />
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118<br />
ein. Ein ausführlicher Bericht erfolgt an<br />
anderer Stelle dieses Heftes.<br />
Beim Kompanieabend am gleichen<br />
Tag begrüßte der neue Hauptmann Thomas<br />
Spieker zahlreiche Ehrengäste und Schützen.<br />
Die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder<br />
wurden verabschiedet und erhielten<br />
zum Dank den MASPERN-Ehrenbecher. Bei<br />
einem herzhaften Imbiss und ausreichend<br />
Getränken, die von den gewählten Offi zieren<br />
ausgegeben wurden, feierten wir bis in<br />
den frühen Morgen.<br />
Die Nachwahlen für den Bataillonsvorstand<br />
folgten dann am 20. März 2010.<br />
Hierbei wurde u.a. der amtierende Schützenkönig<br />
Elmar Kloke, bislang Leutnant bei<br />
der MASPERN-Kompanie, zum Nachfolger<br />
des nicht mehr kandidierenden Oberst Dr.<br />
Jolmes gewählt.<br />
Nach erfolgter Wahl macht der neue Hauptmann<br />
der MSASPERN-Kompanie, Thomas Spieker, seinen<br />
Antrittsbesuch beim Dompropst Dr. Wilhelm Hentze
Impressionen Wahlabend<br />
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Ernennung des Ehrenoberst Dr. Andreas Jolmes zum Ehrenmitglied des PBSV Familie Jolmes im Kreise der Bataillonsspitze<br />
30. April 2010<br />
Zapfenstreich für den Ehrenoberst<br />
Nach 18 Jahren an der Spitze des Paderborner<br />
Bürgerschützenvereins hat der<br />
scheidende Oberst Dr. Andreas Jolmes unübersehbar<br />
seine Spuren hinterlassen. Wir<br />
Schützen dankten ihm sein Engagement<br />
mit einem Großen Zapfenstreich. Viele<br />
hundert Schützen versammelten sich auf<br />
dem Schulhof des Reismann-Gymnasium,<br />
um von dort zum Haus unseres Ehrenoberst<br />
in der Richterstraße zu marschieren. Nach<br />
einer Erfrischung und dem Abschreiten der<br />
Front ging es mit den zahlreichen Ehrengästen<br />
weiter zum Schützenplatz. Dort wurde<br />
der Große Zapfenstreich gespielt.<br />
Oberst Elmar Kloke hob in seiner Rede<br />
hervor, das sein Amtsvorgänger Dr. Andreas<br />
Jolmes schon in seiner aktiven Zeit als<br />
Oberst in die Geschichte des Paderborner<br />
Bürgerschützenvereins eingegangen ist.<br />
Er ernannte ihn zum 86. Ehrenmitglied<br />
des PBSV.<br />
In den Kompaniebereichen der MAS-<br />
PERN und Königsträßer klang dann der<br />
Abend bei Gulaschsuppe und manchem<br />
Bierchen aus.<br />
Kraftvolle Dankesworte des Ehrenoberst<br />
Hochkarätige Gäste beim Zapfenstreich<br />
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8. Mai 2010<br />
Seniorenausfl ug ins Stadion<br />
Bereits im Mai fand der diesjährige Ausfl ug<br />
der MASPERN-Senioren statt. Der Ausfl ug<br />
führte in diesem Jahr in die Energieteam-<br />
Arena des SC Paderborn 07. Unter fachkundiger<br />
Leitung des Stadionsprechers<br />
Jürgen Lutter wurden viele Einblicke in das<br />
hochmoderne Paderborner Fußballstadion<br />
vermittelt. Anschließend führte uns ein gemütlicher<br />
Spaziergang nach Elsen, wo wir<br />
bei einem kleinen Imbiss und gemütlichem<br />
Beisammensein den Ausfl ug ausklingen<br />
lassen konnten.<br />
30. Mai 2010<br />
Familienschützenfest mit Kinderkönigsschießen<br />
Auch in diesem Jahr wurde das Familienfest<br />
wieder zusammen mit unseren Freunden<br />
der Königsträßer-Kompanie gefeiert. Leider<br />
spielte das wechselhafte Wetter nicht ganz<br />
mit. Dennoch konnten zahlreiche Besucher<br />
einen schönen Nachmittag mit vielen Attraktionen<br />
und Spielmöglichkeiten für die<br />
Kinder genießen. Höhepunkt ist wie jedes<br />
Jahr das Schießen um die Königswürde.<br />
Abgeschlossen wurde der Nachmittag dann<br />
durch eine „Regen-Parade“, angeführt<br />
durch Oberst Elmar Kloke.<br />
Der gemeinsame Kinderhof von Königsträßern<br />
und MASPERN besteht aus:<br />
Königspaar:<br />
Anna Lena Temme und Torben Temme<br />
Kronprinzenpaar:<br />
Nadine-Sophie Konze und Jan Maurice<br />
Konze<br />
Apfelprinzenpaar:<br />
Pia Deitelhoff und Sebastian Hohrath<br />
Zepterprinzenpaar:<br />
Marina Bauer und Niklas Bauer
Wir MASPERN,<br />
bekannt auch als die<br />
Genießer<strong>kompanie</strong><br />
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