T °C - JuSER - Forschungszentrum Jülich
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Stand des Wissens 21<br />
verhaltens zur Verbesserung der mechanischen und chemischen Eigenschaften<br />
führen.<br />
Ein weiterer Vorteil der Kristallisation ist eine stärkere thermische Wiederbelastbarkeit<br />
der Fügeverbindung, die in der Regel bis in das Temperaturgebiet des<br />
Fügevorganges selbst reicht. Wenn dies aber bei kristallisierenden Glasloten nicht<br />
genau kontrolliert wird und der zulässige Temperaturbereich überschritten wird, kann<br />
es zu einer Verringerung der Temperaturwechselbeständigkeit (TWB) kommen, da<br />
es im Laufe der Zeit zu einer Änderung des Verhältnisses von Glas- und<br />
Kristallphasen und somit des Ausdehnungskoeffizienten führen kann.<br />
Weiterführende Literaturstellen über Glaskeramiken und glaskeramischen Löten sind<br />
von Tomsia et al. [Tom 1991]; [Don 1993]; [Pin 1991]; [McH 1991]; [Hud 1991]<br />
erfasst worden. Bei der SOFC-Anwendung hat sich ein etabliertes Lotbasis-System<br />
basierend auf BaO-CaO-SiO2 Stoffsystem unter Berücksichtigung der Wechselwirkung<br />
mit Stahl mit einem Funktionsnachweis über mehr als 15000 h als günstig<br />
erwiesen [FZJ 2009]. Dies wird wiederum bei mobiler Anwendung leider durch die<br />
geringere Thermozyklierbarkeit eingeschränkt.<br />
Komposit-Lote<br />
Komposit-Lote sind im Allgemeinen zusammengesetzte Werkstoffe, die aus der<br />
Kombination von zwei oder mehreren Ausgangskomponenten einen prinzipiell nicht<br />
lösbaren Verbund bilden, mit dem Ziel ein mehrkomponentiges System mit<br />
verbesserten oder gar völlig neuen makroskopischen Eigenschaften zu realisieren.<br />
Die Eigenschaften, die sich damit verbessern lassen, sind im Allgemeinen<br />
mechanischer, physiko-chemischer und vor allem ökonomischer und ökologischer<br />
Natur:<br />
• einfachere Anpassung des thermischen Ausdehnungskoeffizients,<br />
• bessere chemische Stabilität durch Zugabe einer inerten Phase,<br />
• Unterdrückung unerwünschter gebildeter Phasen,<br />
• Festigkeitssteigerung,<br />
• kristallines Pulver kann als Keimbildner fungieren<br />
• Reduzierung der Entwicklungskosten durch frühzeitig gezielte Anpassung an<br />
die gewünschte Eigenschaft.<br />
Im Prinzip sind zahlreiche gezielte Materialeigenschaften wie z.B. Anpassung der<br />
Ausdehnungskoeffizienten, Verbesserung der Festigkeit, der chemischen Stabilität<br />
sowie Verbesserung der Fließeigenschaften durch unendlich viele Materialkombinationen<br />
möglich. Im Rahmen dieser Arbeit fokussieren wir uns auf eine<br />
besondere Klasse von Verbundwerkstoffen und zwar auf glaskeramische Komposit-