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Infos: www.komcom.de - Niedersächsischer Städte- und ...

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21450 Deutsche Post AG<br />

DIE<br />

60. Jahrgang<br />

NIEDERSÄCHSISCHE<br />

GEMEINDE<br />

<strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong><br />

Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue<br />

Dömitzer Brücke<br />

Zeitschrift für Ratsmitglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n,<br />

Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Samtgemein<strong>de</strong>n<br />

Hochwasserschutzmauer in<br />

Hitzacker<br />

THEMEN<br />

Nr. 6/ 2008<br />

� Kommunale<br />

Fortbildung für<br />

Ratsmitglie<strong>de</strong>r 164<br />

� Familie im<br />

Mittelpunkt 165<br />

� Online-Marketing<br />

für Tourismusorte 185<br />

Themenschwerpunkt:<br />

Verkehr<br />

� Bahn in <strong>de</strong>r Region<br />

� Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />

167<br />

Kommune 2008 172<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>


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11/2007


� A US DEM INHALT<br />

MITGLIEDER STELLEN SICH VOR<br />

Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue – Leben <strong>und</strong> arbeiten<br />

im Dreilän<strong>de</strong>reck an <strong>de</strong>r Elbe 162<br />

AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />

Kommunale Fortbildung für Ratsmitglie<strong>de</strong>r –<br />

Frühjahrsprogramm 2009 164<br />

Familie im Mittelpunkt<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> tagt im Seevetaler Rathaus 165<br />

Beim kroatischen <strong>Städte</strong>verband 166<br />

Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> in Hemmingen 166<br />

THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Bahn in <strong>de</strong>r Region 167<br />

Die Renaissance <strong>de</strong>s Nahverkehrs auf <strong>de</strong>r Schiene 170<br />

Wenn das Fahrrad mit in <strong>de</strong>n Bus darf 172<br />

Fahrradfre<strong>und</strong>lichste Kommune 2008: Emlichheim 172<br />

Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern für Infrastrukturausbau 173<br />

ZUR PERSON 174<br />

KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N.<br />

Urbane Bäche <strong>und</strong> Flüsse im Blick 175<br />

SCHULEN, KULTUR UND SPORT<br />

Studieren im Dorf 176<br />

Bildung fin<strong>de</strong>t vor Ort statt 177<br />

ARBEIT UND SOZIALES<br />

Landfrauen helfen Senioren im Alltag 177<br />

„Unbezahlbar <strong>und</strong> freiwillig“ 178<br />

BAUEN UND WOHNEN<br />

Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen 179<br />

<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung flexibilisieren 179<br />

WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

Schneverdingen ist mittelstandsfre<strong>und</strong>lichste<br />

Stadt Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />

NBank erleichtert Unternehmen Finanzierung<br />

180<br />

<strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

Die Zeit ist reif: Praktische Anwendungsfel<strong>de</strong>r<br />

181<br />

für die digitale Signatur 182<br />

Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages – Was ist zu tun? 183<br />

Informationsveranstaltung „Energieversorgungsnetze“ 184<br />

Online-Marketing: unverzichtbar für Tourismusorte 185<br />

Auszeichnung <strong>de</strong>r Ostfriesischen Inseln 187<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

In Emlichheim wird Stroh zu Strom 187<br />

Sparen durch Energiemanagement 188<br />

Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen – <strong>de</strong>r Sonntag für<br />

<strong>de</strong>n Naturschutz 2009 189<br />

Impressum 189<br />

DNG 6 2008<br />

� E DITORIAL<br />

Vernetzung ist das Schlagwort <strong>de</strong>r letzten Jahre.<br />

Netzwerke für Computer, für Entscheidungswege<br />

– aber auch nach wie vor die Vernetzung von Verkehrswegen.<br />

Ein hochwertiges Verkehrsnetz war <strong>und</strong> ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung unseres Lan<strong>de</strong>s. Gleichwohl mehren<br />

sich Ten<strong>de</strong>nzen, in einigen ländlichen Regionen das<br />

Bahnangebot in <strong>de</strong>r Fläche einzuschränken; Börsengang<br />

<strong>und</strong> Privatisierung <strong>de</strong>r Bahn wer<strong>de</strong>n als<br />

Grün<strong>de</strong> genannt. Daher müssen die Interessen <strong>de</strong>r<br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger bei <strong>de</strong>r zwar aufgeschobenen<br />

– aber nicht aufgehobenen – Privatisierung<br />

<strong>de</strong>r Bahn, ähnlich wie bei <strong>de</strong>r Deutschen Post, in<br />

einem Gesetz abgesichert wer<strong>de</strong>n. Sonst steht uns<br />

bald ein Kahlschlag bei Bahnstrecken, Bahnhöfen<br />

<strong>und</strong> Haltestellen gera<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Großstädte<br />

ins Haus.<br />

Wie aber wollen wir Klimaschutz, Mobilität <strong>und</strong><br />

Lebensqualität gera<strong>de</strong> im ländlichen Raum gewährleisten<br />

ohne leistungsfähige abgesicherte Verkehrsinfrastrukturen?<br />

Leistungsfähige Bahnstrecken, ein<br />

funktionieren<strong>de</strong>r öffentlicher Personennahverkehr<br />

<strong>und</strong> auch ein gut ausgebautes Straßen- <strong>und</strong> Radwegenetz<br />

– alles in Verbindung mit ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Lärmschutzmaßnahmen – sind Voraussetzungen für<br />

gleichartige Lebensverhältnisse <strong>de</strong>r Menschen.<br />

Ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen <strong>und</strong><br />

Ihrer Familie<br />

Ihr<br />

Rainer Timmermann<br />

161


� MITGLIEDER STELLEN SICH VOR<br />

Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue<br />

Leben <strong>und</strong> arbeiten im Dreilän<strong>de</strong>reck an <strong>de</strong>r Elbe<br />

Die Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue wur<strong>de</strong> am<br />

1.11.2006 durch <strong>de</strong>n Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen Samtgemein<strong>de</strong>n Dannenberg<br />

(Elbe) <strong>und</strong> Hitzacker (Elbe) auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>de</strong>s Gesetzes zur Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Selbstverwaltung im Landkreis<br />

Lüchow-Dannenberg gebil<strong>de</strong>t. Ihr gehören<br />

als Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n die <strong>Städte</strong> Dannenberg<br />

<strong>und</strong> Hitzacker sowie die Gemein<strong>de</strong>n<br />

Damnatz, Göhr<strong>de</strong>, Gusborn, Jameln, Karwitz,<br />

Langendorf, Neu Darchau <strong>und</strong> Zernien<br />

an.<br />

Der Rat <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> besteht aus<br />

35 Ratsmitglie<strong>de</strong>rn. Die Samtgemein<strong>de</strong>verwaltung<br />

mit Sitz in Dannenberg <strong>und</strong> einer<br />

Außenstelle in Hitzacker erledigt auch die<br />

Verwaltungsangelegenheiten ihrer zehn Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n.<br />

Die erfolgreiche Klage <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />

gegen die im Lüchow-Dannenberg-Gesetz<br />

enthaltene Regelung, alle Aufgaben <strong>de</strong>s<br />

übertragenen Wirkungskreises <strong>de</strong>r Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>de</strong>n Landkreis erfüllen<br />

zu lassen, hat durch das Urteil <strong>de</strong>s<br />

Staatsgerichtshofes vom 6.12.2007 die<br />

Selbstverwaltungsgarantie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

entschei<strong>de</strong>nd gestärkt. Die Einwohnerzahl<br />

<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> beträgt 21 500 auf einer<br />

Fläche von 422 Quadratkilometern.<br />

Das Samtgemein<strong>de</strong>gebiet erstreckt sich<br />

über ca. 45 Kilometer entlang <strong>de</strong>r Elbe;<br />

umfasst einen Teil <strong>de</strong>s ausge<strong>de</strong>hnten Waldgebietes<br />

<strong>de</strong>r Göhr<strong>de</strong> <strong>und</strong> die Jeetzelnie<strong>de</strong>rung.<br />

Die Hauptverkehrsachsen sind die Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />

191 (Celle – Uelzen – Dannenberg<br />

– Ludwigslust), 216 (Lüneburg –<br />

Dannenberg), 248 (Wolfsburg – Salzwe<strong>de</strong>l<br />

– Lüchow – Dannenberg) <strong>und</strong> die Bahnstrecke<br />

Lüneburg – Dannenberg, die hier<br />

en<strong>de</strong>t.<br />

Seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung liegt die<br />

frühere Zonengrenzregion wie<strong>de</strong>r „mitten<br />

in Deutschland“; hat aber nach wie vor mit<br />

ihrer Strukturschwäche zu kämpfen. Die<br />

Verkehrsanbindungen in die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Bran<strong>de</strong>nburg<br />

<strong>und</strong> nach Berlin sind durch die im Jahre<br />

1992 wie<strong>de</strong>r aufgebaute Straßenbrücke<br />

über die Elbe bei Dömitz<br />

sowie eine Autofähre in<br />

Neu Darchau <strong>und</strong> eine<br />

Personenfähre in Hitzacker<br />

wie<strong>de</strong>r hergestellt.<br />

Ein großer Teil <strong>de</strong>s Samtgemein<strong>de</strong>gebietes<br />

liegt im Biosphärenreservat „Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />

Elbtalaue“ mit Verwaltungssitz<br />

in Hitzacker <strong>und</strong> im „Naturpark Elbufer-<br />

Drawehn“.<br />

Der naturverträgliche Tourismus ist ein<br />

wichtiger Wirtschaftsfaktor, <strong>de</strong>r zunehmend<br />

an Be<strong>de</strong>utung gewinnt. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

hat <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Elb<strong>de</strong>ichen durch das<br />

Samtgemein<strong>de</strong>gebiet führen<strong>de</strong> Elberadweg<br />

von Cuxhaven über Hamburg nach Prag.<br />

Weitere abwechslungsreiche Landschaftsformen,<br />

wie Marsch, Geest <strong>und</strong> ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Misch- <strong>und</strong> Na<strong>de</strong>lwäl<strong>de</strong>r prägen das Landschaftsbild.<br />

Ein gut ausgebautes Rad-, Wan<strong>de</strong>r-<br />

<strong>und</strong> Reitwegenetz bietet Einheimischen<br />

<strong>und</strong> Gästen hervorragen<strong>de</strong> Möglichkeiten<br />

zu einer aktiven Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubsgestaltung.<br />

Natur, Kultur <strong>und</strong> Kulinarisches<br />

bil<strong>de</strong>n eine beson<strong>de</strong>re Symbiose.<br />

Die Fachwerkstädte Dannenberg <strong>und</strong><br />

Hitzacker (staatlich anerkannter Luftkurort)<br />

sind Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „Deutschen Fachwerkstraße“<br />

<strong>und</strong> bil<strong>de</strong>n als Gr<strong>und</strong>zentren die<br />

wirtschaftlichen, touristischen, kulturellen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Schwerpunkte. Alle<br />

Einrichtungen <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge sind<br />

hier <strong>und</strong> in weiteren größeren Orten <strong>de</strong>r<br />

Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n. Sieben<br />

Gr<strong>und</strong>schulen, zwei Büchereien, drei Jugendzentren<br />

sowie diverse Sport- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />

stehen in <strong>de</strong>r Trägerschaft<br />

<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong>.<br />

Alle weiterführen<strong>de</strong>n Schulen inkl. Freier<br />

Schule <strong>und</strong> Gymnasium befin<strong>de</strong>n sich in<br />

Dannenberg <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Hitzacker. Ebenso<br />

ausreichen<strong>de</strong> Tageseinrichtungen für Kin<strong>de</strong>r,<br />

ein Krankenhaus (Neubau ist geplant)<br />

mit angeschlossenem Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />

sowie mehrere attraktive Seniorenresi<strong>de</strong>nzen.<br />

Europaweite Beachtung haben die<br />

Hochwasserschutzanlagen, bestehend aus<br />

Schutzmauer, Siel- <strong>und</strong> Schöpfwerk erlangt,<br />

die Hitzacker <strong>und</strong><br />

die Jeetzel-Nie<strong>de</strong>rung<br />

zukünftig vor<br />

<strong>de</strong>n Hochwässern<br />

<strong>de</strong>r Elbe schützen.<br />

In bei<strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n ist durch das Zusammenwirken<br />

von Bürgerschaft, Geschäftswelt<br />

<strong>und</strong> Verwaltung ein erfolgreiches Stadtmarketing<br />

entstan<strong>de</strong>n, das u. a. durch <strong>de</strong>n<br />

3-maligen Gewinn Dannenbergs <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>swettbewerbes<br />

„City-Offensive“ überregionale<br />

Anerkennung gefun<strong>de</strong>n hat. Dieses<br />

Erfolgskonzept wird über <strong>de</strong>n Verein „ALMA<br />

Elbtalaue – Alle machen Marketing“ auf <strong>de</strong>n<br />

Samtgemein<strong>de</strong>bereich ausge<strong>de</strong>hnt.<br />

In Dannenberg <strong>und</strong> Hitzacker stehen voll<br />

erschlossene kostengünstige Gewerbe-<br />

<strong>und</strong> Industrieflächen zur Verfügung. In <strong>de</strong>n<br />

ländlich strukturierten Gemein<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n<br />

Landwirtschaft, Handwerk, Kleingewerbe<br />

<strong>und</strong> Tourismusbetriebe die wirtschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage. Die Wohn- <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

hat einen hohen Stellenwert.<br />

Als EU-Konvergenzgebiet eröffnen sich<br />

attraktive För<strong>de</strong>rmöglichkeiten. Die Zugehörigkeit<br />

zur Metropolregion Hamburg<br />

sowie regionale Entwicklungsprozesse<br />

wie Stadtentwicklungskonzepte, Lea<strong>de</strong>r,<br />

Region Aktiv <strong>und</strong> Biosphärenreservat<br />

Flusslandschaft Elbe bieten nachhaltige<br />

Zukunftsperspektiven.<br />

Eine große Belastung für alle Beteiligten<br />

sind die Atommülltransporte durch<br />

das Samtgemein<strong>de</strong>gebiet auf <strong>de</strong>r Schiene<br />

zur Verla<strong>de</strong>station in Dannenberg <strong>und</strong> von<br />

dort auf <strong>de</strong>r Straße ins Zwischenlager Gorleben.<br />

Die Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue ist trotz <strong>de</strong>r<br />

durch die Fusion nicht gelösten Finanzprobleme<br />

eine zukunftsorientierte, innovative<br />

<strong>und</strong> flexible Kommune, die sich in enger<br />

Kooperation mit ihren Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r Basis interkommunaler Zusammenarbeit<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an ein mo<strong>de</strong>rnes<br />

Gemeinwesen stellt.<br />

Kontakt: Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue, Rosmarienstr.<br />

3, 29451 Dannenberg (Elbe), Tel.<br />

05861 8080, E-Mail: info@elbtalaue.<strong>de</strong>, Internet:<br />

<strong>www</strong>.elbtalaue.<strong>de</strong>.<br />

162 DNG 6 2008


DNG 6 2008<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

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163


� AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />

Kommunale Fortbildung für Ratsmitglie<strong>de</strong>r –<br />

Frühjahrsprogramm 2009<br />

KomFort-NSGB – das bewährte <strong>und</strong> an <strong>de</strong>r Praxis orientierte Fortbildungsprogramm<br />

für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren in Nie<strong>de</strong>rsachsen – wird im Frühjahr<br />

2009 mit zwei neu konzipierten Seminarreihen mit Themen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

„Kommunalpolitik/Kommunalrecht“ sowie „Neues Kommunales Rechnungswesen<br />

– NKR“ fortgesetzt. Die bisher angebotenen Gr<strong>und</strong>lagenseminare „Kommunalrecht<br />

für Mandatsträger“, „Gemeindliche Bauleitplanung in <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>zügen“ sowie<br />

„Gr<strong>und</strong>züge <strong>de</strong>r kommunalen Finanzwirtschaft“ sind weiterhin Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Schulungsprogramms <strong>und</strong> können bei Interesse als Inhouse-Veranstaltungen von<br />

unseren Mitgliedskommunen gebucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Frühjahr 2009 sind folgen<strong>de</strong> Seminarveranstaltungen<br />

geplant:<br />

Kommunalpolitik /<br />

Kommunalrecht<br />

Seminar<br />

für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren<br />

Rat, Verwaltungsausschuss,<br />

Bürgermeister/Bürgermeisterinnen<br />

als maßgebliche Träger <strong>de</strong>r<br />

Kommunalpolitik<br />

– Zuständigkeiten, Verfahrens- <strong>und</strong><br />

Arbeitsweise –<br />

Rat, Verwaltungsausschuss, Bürgermeister/Bürgermeisterin<br />

– wer ist eigentlich<br />

im Einzelnen für welche Aufgaben zuständig?<br />

Welche gesetzlichen Möglichkeiten haben<br />

Gruppen, Fraktionen o<strong>de</strong>r einzelne Ratsfrauen<br />

<strong>und</strong> Ratsherren, um auf die Arbeit<br />

in <strong>de</strong>n gemeindlichen Organen Einfluss zu<br />

nehmen?<br />

Wie ist das mit <strong>de</strong>r Sitzungsöffentlichkeit<br />

in <strong>de</strong>n Räten, im Verwaltungsausschuss<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Fachausschüssen?<br />

Diese <strong>und</strong> ähnliche Fragen führen im<br />

Arbeitsalltag <strong>de</strong>r Räte immer wie<strong>de</strong>r zu<br />

Schwierigkeiten <strong>und</strong> geben nicht selten<br />

Anlass zu Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten zwischen<br />

Rat <strong>und</strong> Verwaltung. Für die Lösung<br />

solcher Probleme will das Seminar sachbezogene<br />

Hilfestellung leisten.<br />

Angeboten wird ein bunter Strauß von<br />

Themen <strong>und</strong> mit Tipps <strong>und</strong> Hinweisen versehen,<br />

die praxisnah <strong>de</strong>n Ratsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

vertiefen<strong>de</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für eine erfolgreiche<br />

Ausübung ihrer Mandatstätigkeit<br />

vermitteln sollen.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> stehen folgen<strong>de</strong><br />

Themen:<br />

• Die Regelung <strong>de</strong>r Zuständigkeiten für Rat,<br />

Verwaltungsausschuss <strong>und</strong> Bürgermeister/Bürgermeisterin<br />

nach <strong>de</strong>r NGO,<br />

• Verhältnis <strong>de</strong>r gemeindlichen Organe zueinan<strong>de</strong>r,<br />

Verfahrens- <strong>und</strong> Arbeitsweise<br />

zwischen <strong>de</strong>n Organen,<br />

• Ordnungsgemäßer Sitzungsablauf von<br />

Rats- <strong>und</strong> Ausschusssitzungen,<br />

• Möglichkeiten <strong>de</strong>r Einflussnahme von<br />

Gruppen, Fraktionen <strong>und</strong> <strong>de</strong>s einzelnen<br />

Seminarplan Kommunalpolitik / Kommunalrecht:<br />

Ratsmitglie<strong>de</strong>s auf die Arbeit in <strong>de</strong>n gemeindlichen<br />

Organen,<br />

• Umbildung von Ausschüssen/Fraktionswechsel<br />

von Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren.<br />

Die Referenten sind erfahrene Praktiker<br />

aus nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen, die sich<br />

in leiten<strong>de</strong>n Funktionen jahrelang mit Fragen<br />

<strong>de</strong>s kommunalen Verfassungsrechts<br />

beschäftigt haben <strong>und</strong> sich daher in <strong>de</strong>r<br />

Materie ausgezeichnet auskennen.<br />

Hilfsmittel:<br />

Textausgabe <strong>de</strong>r NGO, Taschenbuch für<br />

Ratsmitglie<strong>de</strong>r in Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />

Die Seminare fin<strong>de</strong>n jeweils von 10.00 bis<br />

14.30 Uhr statt. Der Tagungsbeitrag beträgt<br />

70 Euro incl. Mehrwertsteuer je Seminarteilnehmer.<br />

Das Mittagessen, Kalt-/Warmgetränke<br />

sowie die Tagungsunterlagen sind<br />

darin eingeschlossen.<br />

Bezirksverband Ort Termin<br />

Hannover <strong>und</strong> Braunschweig Isernhagen, Rathaus 09.05.2009<br />

Lüneburg Amelinghausen, Rathaus 25.04.2009<br />

Sta<strong>de</strong> Bör<strong>de</strong> Lamstedt, Bör<strong>de</strong>huus Loomst 23.05.2009<br />

Weser-Ems Nord Uplengen, Rathaus 18.04.2009<br />

Weser-Ems Süd Quakenbrück, Rathaus 16.05.2009<br />

164 DNG 6 2008


Neues Kommunales<br />

Rechnungswesen – NKR<br />

Seminar<br />

für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren<br />

„Von <strong>de</strong>r Kameralistik zur Doppik –<br />

die kommunale Haushaltswirtschaft<br />

im Umbruch“<br />

In allen nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen<br />

muss spätestens bis zum Haushaltsjahr<br />

2012 das Neue Kommunale Rechnungswesen<br />

(NKR) umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Landauf<br />

<strong>und</strong> landab ist die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl<br />

<strong>de</strong>r kommunalen Körperschaften damit<br />

beschäftigt, die komplizierten <strong>und</strong> umfangreichen<br />

Vorbereitungen für die Umstellung<br />

auf das neue Recht zu treffen.<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>r kommunalen Mandatsträger<br />

in <strong>de</strong>n Räten bleibt von <strong>de</strong>m Reformwerk<br />

<strong>de</strong>s NKR nicht unberührt. Nach<strong>de</strong>m<br />

die Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

wie<strong>de</strong>rholt für Ratsmitglie<strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lagenseminare<br />

zu dieser Thematik angeboten<br />

hat, wird in <strong>de</strong>r neuen Seminarreihe verstärkt<br />

auf die Kompetenzen <strong>de</strong>s Rates, die<br />

ihm obliegen<strong>de</strong>n Steuerungsinstrumente<br />

sowie auf das Verhältnis von Rat <strong>und</strong> Verwaltung<br />

vorrangig eingegangen.<br />

Für alle Veranstaltungen fin<strong>de</strong>n sich ergänzen<strong>de</strong> Informationen<br />

auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s NSGB unter <strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong> > Seminare<br />

für Mandatsträger.<br />

Die offiziellen Einladungen zu <strong>de</strong>n einzelnen Seminaren gehen<br />

allen Mandatsträgern wie üblich über die Verwaltungen unserer<br />

Mitgliedskommunen En<strong>de</strong> Januar 2009 zu.<br />

DNG 6 2008<br />

AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND �<br />

Themenschwerpunkte:<br />

• Einleitend kurze Einführung in die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>de</strong>s neuen Haushaltsrechts, Darstellung<br />

<strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>r Reform.<br />

• Zuständigkeiten <strong>de</strong>s Rates im NKR mit<br />

Vertiefung <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rthemas „Eröffnungsbilanz“<br />

• Die Steuerungselemente <strong>de</strong>s neuen Haushaltsrechts<br />

<strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf<br />

die Rolle <strong>de</strong>s Rates <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

nach Einführung <strong>de</strong>s NKR<br />

• Einbindung <strong>de</strong>s Rates in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r<br />

Umstellung auf das NKR<br />

• Beson<strong>de</strong>rheiten bei Samtgemein<strong>de</strong>n<br />

• Vereinfachungen bei kleineren Gemein<strong>de</strong>n<br />

zulässig?<br />

Familie im Mittelpunkt<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> tagt im Seevetaler Rathaus<br />

Auf Einladung <strong>de</strong>s Seevetaler Bürgermeisters<br />

Günter Schwarz tagte das Präsidium<br />

<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

(NSGB) unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann im Seevetaler<br />

Rathaus. Der Verband war zuvor zu Gast<br />

im Hamburger Rathaus <strong>und</strong> hatte sich vor<br />

Ort bei Senatorin Dr. Herlind Gun<strong>de</strong>lach<br />

über die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />

Hamburg informiert. Auch in einigen<br />

an<strong>de</strong>ren Teilen Nie<strong>de</strong>rsachsens ist die<br />

Bildung von Regionen in <strong>de</strong>r Diskussion.<br />

Als Referenten fungieren versierte Praktiker,<br />

die mit <strong>de</strong>m neuen Haushaltsrecht<br />

bereits bestens vertraut sind <strong>und</strong> die durchweg<br />

erste praktische Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s NKR sammeln konnten.<br />

Hilfsmittel:<br />

Textausgabe <strong>de</strong>r NGO, Taschenbuch zum<br />

neuen kommunalen Haushaltsrecht in<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />

Die NKR-Seminare beginnen jeweils um<br />

10.00 Uhr <strong>und</strong> en<strong>de</strong>n ca. um 16.00 Uhr. Als<br />

Tagungsbeitrag sind 80 Euro incl. Mehrwertsteuer<br />

je Teilnehmer zu entrichten. Die<br />

Kosten für Verpflegung <strong>de</strong>r Seminarteilnehmer<br />

sowie die Tagungsunterlagen sind darin<br />

eingeschlossen.<br />

Seminarplan Neues Kommunales Rechnungswesen (NKR):<br />

Bezirksverband Ort Termin<br />

Hannover <strong>und</strong> Braunschweig Sehn<strong>de</strong> / OT Ilten, ehem. Rathaus 23.05.2009<br />

Lüneburg Neuenkirchen, Schröershof 16.05.2009<br />

Sta<strong>de</strong> Lauenbrück, Rathaus 18.04.2009<br />

Weser-Ems Nord Wiesmoor, Torhaus 09.05.2009<br />

Weser-Ems Süd Fürstenau, Rathaus 25.04.2009<br />

Daher wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erfahrungsaustausch mit<br />

einem Bericht von Bürgermeister Schwarz<br />

zur Arbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion aus Sicht<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Seevetal im Präsidium <strong>de</strong>s<br />

NSGB fortgesetzt.<br />

„Die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />

<strong>und</strong> auch im Landkreis Harburg ist<br />

vielversprechend <strong>und</strong> kann ein Mo<strong>de</strong>ll auch<br />

für an<strong>de</strong>re Teile Nie<strong>de</strong>rsachsens sein“, erklärte<br />

Bürgermeister Schwarz.<br />

Weitere Tagesordnungspunkte waren<br />

unter an<strong>de</strong>rem die mangelhafte Hausärzte-<br />

Falls schon jetzt Rückfragen auftreten, so stehen in <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle als Ansprechpartner zur Verfügung:<br />

Kerstin Hillebrecht<br />

Telefon: 0511 30285-65, E-Mail: hillebrecht@nsgb.<strong>de</strong><br />

Katharina Augath<br />

Telefon 0511 302 85-54, E-Mail: augath@nsgb.<strong>de</strong><br />

versorgung in einigen Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, die<br />

Übertragung von Aufgaben auf die Gemein<strong>de</strong>ebene<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung<br />

für unter Dreijährige.<br />

„Kin<strong>de</strong>r, Familie <strong>und</strong> Bildung liegen uns<br />

beson<strong>de</strong>rs am Herzen. Bis 2013 soll in<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen für je<strong>de</strong>s dritte Kind unter<br />

drei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung<br />

stehen. Dies kostet viel Geld, daher<br />

war es für alle Familien in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

sehr wichtig, dass wir mit <strong>de</strong>m Land nach<br />

schwierigen Verhandlungen ein tragfähiges<br />

165


� AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />

Finanzierungskonzept vereinbaren konnten.<br />

Mit <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r geschlossenen<br />

Vereinbarung erhalten die <strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> Landkreise die notwendige finanzielle<br />

Planungssicherheit beim Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Betreuungsplätze. Dies ist ein wichtiges<br />

familienpolitisches Signal an die Eltern“,<br />

erklärte Präsi<strong>de</strong>nt Timmermann nach <strong>de</strong>r<br />

Sitzung.<br />

hinten: NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer<br />

Timmermann (li.) <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

Günter Schwarz, vorn: v.l. Uwe-<br />

Peter Lestin (1. Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s<br />

NSGB), Berthold Ernst (1. Beigeordneter<br />

<strong>de</strong>s NSGB), Christel Beplate-<br />

Haarstrich (Mitglied im Präsidium)<br />

Beim kroatischen <strong>Städte</strong>verband<br />

Der kroatische <strong>Städte</strong>verband Udrugagradova,<br />

<strong>de</strong>m fast 100 kroatische <strong>Städte</strong><br />

angehören, veranstaltet einen jährlichen<br />

Informationstag, <strong>de</strong>r in diesem Jahr unter<br />

<strong>de</strong>m Thema „Wirtschaftliche Betätigung <strong>de</strong>r<br />

Kommunen“ stand.<br />

Der Verband arbeitet auf verschie<strong>de</strong>nen<br />

Fachgebieten eng mit <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) zusammen <strong>und</strong> hatte die GTZ gebeten,<br />

einen kommunalen Praktiker aus Deutschland<br />

zu einen Referat bei einer Podiumsdis-<br />

Podiumsdiskussion in Zagreb: v.l. Vlatko Ivka, Direktor <strong>de</strong>s Inkasso-Dienstleisters<br />

INKASATOR, Karlovac; Davor Lamza, Kämmerer <strong>de</strong>r Stadt Osijek; Zvonko Borić,<br />

Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Belišće; Jan Erik Bohling, Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Meppen<br />

Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

in Hemmingen<br />

Der Ausschuss für Soziales, Jugend <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

tagte auf Einladung von Bürgermeister Claus-Dieter Schacht-Gaida,<br />

Hemmingen, in Hemmingen <strong>und</strong> Hannover. Schwerpunktthemen waren <strong>de</strong>r geplante<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Kleinkin<strong>de</strong>rbetreuung, die Neuorganisation <strong>de</strong>r Leistungsträgerschaft im<br />

SGB II, die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Pflegeversicherung sowie <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />

Sozialarbeit. Am zweiten Sitzungstag in Hannover informierte die Staatssekretärin im<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsischen Sozialministerium, Christine Hawighorst, über die sozialpolitischen<br />

Pläne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />

kussion über kommunale Unternehmen im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s diesjährigen Informationstages<br />

am 22. Oktober einzula<strong>de</strong>n.<br />

Durch Vermittlung <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r bei<br />

früheren Anlässen, zum Beispiel Besuchsreisen<br />

ausländischer Kommunalfachleute<br />

<strong>und</strong> -politiker, bereits die GTZ unterstützt<br />

hatte, gelang es, Bürgermeister Jan Erik<br />

Bohling aus Meppen für einen Vortrag mit<br />

anschließen<strong>de</strong>r Diskussion zu gewinnen.<br />

Bohlings Erläuterungen zur rechtlichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Stellung <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Unternehmen in Deutschland gaben<br />

Anregungen zu einer lebhaften Fachdiskussion,<br />

die einmal mehr <strong>de</strong>utlich machte,<br />

dass Kommunalverwaltung <strong>und</strong> Kommunalpolitik<br />

bei allen Unterschie<strong>de</strong>n von Land<br />

zu Land doch überall ähnliche Probleme<br />

haben <strong>und</strong> dass die Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Selbstverwaltung in Kroatien wie in<br />

Deutschland eine viel Kraft <strong>und</strong> Beharrlichkeit<br />

erfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Aufgabe ist.<br />

Richtigstellung:<br />

Druckfehler in DNG 5/2008, S. 154,<br />

Artikel „Integrationspolitik ist in Lohne<br />

,Chefsache‘“: Die Einwohnerzahl <strong>de</strong>r<br />

Stadt Lohne beträgt nicht „2 000“, son<strong>de</strong>rn<br />

27 000.<br />

166 DNG 6 2008


DNG 6 2008<br />

Informationstechnologie I Finanzen I Consulting<br />

Fachmesse<br />

Public<br />

N O R D<br />

10. – 11. Februar 2009<br />

HCC HANNOVER I Hannover Congress Centrum<br />

THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Bahn in <strong>de</strong>r Region<br />

Position <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s zur Erschließung <strong>de</strong>r Regionen mit<br />

InterRegionalem Eisenbahnfernverkehr<br />

1. Markt für eine Wettbewerbs-Bahn<br />

Der Eisenbahnmarkt in Deutschland befin<strong>de</strong>t<br />

sich im Umbruch. Aus <strong>de</strong>r Staatsbahn<br />

Deutsche Bahn ist durch die Privatisierung<br />

nach 1993 die Deutsche Bahn AG gewor<strong>de</strong>n.<br />

Sie gut aufzustellen für zukünftige Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

ist das Ziel <strong>de</strong>r weiteren<br />

Privatisierung durch <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Börsengang.<br />

Um <strong>de</strong>r DB AG ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

einzuräumen, müssen mit <strong>de</strong>m<br />

Eisenbahnverkehr verbun<strong>de</strong>ne Gemeinwohlverpflichtungen<br />

vom Unternehmen<br />

getrennt wer<strong>de</strong>n. Dies Konzept ist in <strong>de</strong>r<br />

Privatisierung <strong>de</strong>r DB AG angelegt. Die<br />

kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> unterstützen<br />

dies Konzept. Das Gr<strong>und</strong>gesetz verlangt,<br />

dass <strong>de</strong>r B<strong>und</strong> gewährleistet, dass <strong>de</strong>m<br />

Wohl <strong>de</strong>r Allgemeinheit bei <strong>de</strong>n Verkehrsangeboten<br />

auf <strong>de</strong>m Schienennetz Rechnung<br />

getragen wird (inhaltliche Aussage von Art.<br />

87 e Abs. GG).<br />

Vor allem – aber nicht nur – in Ost<strong>de</strong>utschland<br />

ist aber zu beobachten, dass neu eröffnete<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecken dazu<br />

führen, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n an bestehen<strong>de</strong>n<br />

Eisenbahnstrecken zunehmend<br />

vom Fernverkehr abzukoppeln. Die Privatisierung<br />

ist eine Chance für <strong>de</strong>n Wettbewerb<br />

um die besten Verkehrsangebote. Ein<br />

transparenter Netzzugang ist Voraussetzung<br />

für die angestrebte Vielfalt. Die Integration<br />

von Netz <strong>und</strong> Betrieb wäre vorteilhaft, wenn<br />

es nur ein Eisenbahnunternehmen gäbe. In<br />

<strong>de</strong>r gegebenen Konkurrenzsituation ist ein<br />

integriertes Unternehmen Wettbewerb be-<br />

2009<br />

H A N N O V E R<br />

Sector > <strong>Infos</strong>: <strong>www</strong>.<strong>komcom</strong>.<strong>de</strong><br />

> Messe<br />

> Workshops<br />

> Praxisforen<br />

167


THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

hin<strong>de</strong>rnd, weil das Verkehrsangebot aller<br />

Unternehmen von <strong>de</strong>r DB AG beeinflusst<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

• Ziel muss es sein, im Wettbewerb eine<br />

Vielfalt von Anbietern im Nahverkehr,<br />

<strong>und</strong> Fernverkehr (einschließlich interregionalem<br />

Verkehr) zu erreichen <strong>und</strong><br />

zu sichern. Gleichzeitig muss eine attraktive<br />

Netzdichte die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n. Dort,<br />

wo dies aus Eigenwirtschaftlichkeit nicht<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann, sind B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt, neue Produkte<br />

zu entwickeln.<br />

2. Verbesserung <strong>de</strong>s Schienennetzes<br />

für verbesserte Angebote<br />

Das Schienennetz <strong>de</strong>r Bahn ist wie das<br />

Straßennetz verän<strong>de</strong>rten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

ausgesetzt. Verkehrsströme verän<strong>de</strong>rn sich,<br />

Reisegewohnheiten <strong>und</strong> Reiseansprüche<br />

verän<strong>de</strong>rn sich, <strong>und</strong> neue Kun<strong>de</strong>ngruppen<br />

treten hinzu. Deshalb wer<strong>de</strong>n Streckengeschwindigkeiten<br />

erhöht, beson<strong>de</strong>re Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />

gebaut, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

B<strong>und</strong> <strong>de</strong>nkt über ein Güterstreckennetz<br />

nach.<br />

Die Verkehrsbedürfnisse substituieren<br />

sich aber nicht, son<strong>de</strong>rn sie ergänzen sich.<br />

Neubaustrecken müssen <strong>de</strong>shalb im Regelfall<br />

sowohl vom Hochgeschwindigkeitsverkehr<br />

mit ICE als auch von an<strong>de</strong>ren Zügen<br />

<strong>de</strong>s Personenfernverkehrs für die Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Teilregionen Deutschlands genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Dies wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

nicht berücksichtigt. So hat etwa die<br />

sachsen-anhaltische Stadt Gar<strong>de</strong>legen nicht<br />

einmal einen Bahnsteig an <strong>de</strong>r Fernbahn<br />

bekommen. Es ist nicht vertretbar, dass<br />

mit Steuergel<strong>de</strong>rn große Verkehrsprojekte<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n, die berührten Regionen<br />

aber nicht einmal die entstan<strong>de</strong>nen neuen<br />

Trassen nutzen können.<br />

Für die Schieneninfrastruktur müssen<br />

drei Gr<strong>und</strong>sätze gelten:<br />

a. Neubaustrecken müssen – wo es möglich<br />

ist – auch die durchfahrene Region erschließen<br />

(Beispiel: Kinding <strong>und</strong> Allersberg<br />

in Bayern, Siegburg, Montabaur <strong>und</strong><br />

Limburg in Rheinland Pfalz <strong>und</strong>Hessen;<br />

Y-Trasse mit Anbindung von Walsro<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> Soltau in Nie<strong>de</strong>rsachsen).<br />

b. Bestehen<strong>de</strong> Fernverkehrsstrecken müssen<br />

instand gehalten wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

Fernverkehr weiterhin zur Verfügung<br />

stehen.<br />

c. Das bestehen<strong>de</strong> Streckennetz, einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Neubauten muss durch<br />

ergänzen<strong>de</strong> Bauten (wie zum Beispiel<br />

Ausweichgleise) stärkere Red<strong>und</strong>anzen<br />

erlauben <strong>und</strong> für <strong>de</strong>n InterRegionalen<br />

Fernverkehr geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Verbindung <strong>de</strong>r Regionen –<br />

Vernetzung <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />

Die Deutsche Bahn AG verbessert ihr<br />

Angebot vorrangig auf ICE-Linien. Sie ist<br />

bestrebt, dies Angebot im betriebswirtschaftlichen<br />

Interesse auszubauen; allerdings<br />

führt diese Politik zu einer Aushöhlung<br />

<strong>de</strong>r Flächenerschließung durch <strong>de</strong>n<br />

Fernverkehr. Selbst die Lan<strong>de</strong>shauptstädte<br />

Mag<strong>de</strong>burg <strong>und</strong> Potsdam wer<strong>de</strong>n vom<br />

Fernverkehr nur schlecht angefahren. Mit<br />

<strong>de</strong>r Konzentration auf wenige Hauptstrecken<br />

fällt das Reisen<strong>de</strong>npotenzial aus <strong>de</strong>n<br />

bislang erschlossenen Regionen brach <strong>und</strong><br />

verlagert sich auf an<strong>de</strong>re Verkehrsträger.<br />

Die Angebotspolitik <strong>de</strong>r DB AG droht für<br />

Mittelzentren zu einem schweren Standort-<br />

nachteil zu wer<strong>de</strong>n. Der Netzcharakter <strong>de</strong>s<br />

Schienenverkehrs geht zurück. Mit Ausnahme<br />

<strong>de</strong>r Strecke Berlin-Hannover-Düsseldorf<br />

fehlen attraktive Ost-West-Verbindungen.<br />

Die Regionalisierung <strong>de</strong>r Bahn 1993 hat<br />

zur Praxis geführt, Fernverkehre, die <strong>de</strong>r<br />

Verbindung von Regionen dienen, einzustellen<br />

<strong>und</strong> als Schienenpersonennahverkehr<br />

durch die Län<strong>de</strong>r zu bestellen. Diese<br />

Praxis wird we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Verkehrsbedürfnis<br />

noch <strong>de</strong>m Wettbewerbsgedanken für die<br />

Eisenbahn gerecht. Zwischen <strong>de</strong>m <strong>de</strong>finierten<br />

Nahverkehr (50 km/eine Stun<strong>de</strong><br />

Reiseweite) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m DB-Schnellverkehr<br />

mit <strong>de</strong>n Produkten IC <strong>und</strong> ICE fehlt ein<br />

Fernverkehrsprodukt für die Erschließung<br />

<strong>und</strong> Verbindung <strong>de</strong>r Regionen (wie das aufgegebene<br />

InterRegio-Angebot).<br />

Zahlreiche Regionalverkehre gehen weit<br />

über 50 Kilometer hinaus:<br />

Gesamtstrecke<br />

Strals<strong>und</strong>-Elsterwerda ca. 400 Kilometer<br />

Venlo-Hamm ca. 145 Kilometer<br />

Frankfurt/Main-Saarbrücken<br />

ca. 180 Kilometer<br />

Halle-Kassel ca. 220 Kilometer<br />

Mag<strong>de</strong>burg-Berlin-Frankfurt/O<strong>de</strong>r<br />

ca. 220 Kilometer<br />

Der B<strong>und</strong> als Eigentümer <strong>de</strong>r DB AG, aber<br />

vor allem als Adressat <strong>de</strong>s Art 87 e GG, ist<br />

<strong>de</strong>m Allgemeinwohl verpflichtet. Wo das<br />

betriebswirtschaftliche Interesse <strong>de</strong>r DB<br />

AG nicht für ein ausreichen<strong>de</strong>s Angebot<br />

an Fernverkehrsleistungen sorgt, muss er<br />

die erfor<strong>de</strong>rlichen Verkehrsleistungen ausschreiben!<br />

Nach diesem Prinzip sorgen die<br />

kommunalen Aufgabenträger im Nahverkehr<br />

für ein ausreichen<strong>de</strong>s Angebot von Verkehrsleistungen<br />

vor Ort <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Region.<br />

Der B<strong>und</strong> als Aufgabenträger im Fernverkehr<br />

sollte nach <strong>de</strong>m selben Prinzip für ein<br />

ausreichen<strong>de</strong>s Verkehrsangebot zwischen<br />

<strong>de</strong>n Regionen sorgen.<br />

• Ein Teil <strong>de</strong>r Privatisierungserlöse <strong>de</strong>r DB<br />

<strong>und</strong> ein festgelegter Anteil zukünftiger<br />

Unternehmensgewinne sollte vom B<strong>und</strong><br />

in ein Son<strong>de</strong>rvermögen „Gemeinwirtschaftlicher<br />

Fernverkehr“ eingebracht<br />

wer<strong>de</strong>n. Weitere Finanzierungsanteile<br />

sollten von <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>n Regionalisierungsmitteln<br />

als Abgeltung für<br />

Nahverkehrsnutzung <strong>de</strong>s interregionalen<br />

Fernverkehrs eingebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

168 DNG 6 2008


4. Sicherung eines leistungsfähigen<br />

Eisenbahnnetzes <strong>und</strong> Netzzugang<br />

Die weitere Teilprivatisierung <strong>de</strong>r DB AG<br />

wird im Ergebnis dazu führen, dass die Verantwortung<br />

für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> die Verantwortung für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r<br />

Verkehrsangebote durch zwei voneinan<strong>de</strong>r<br />

unabhängige Stellen wahrgenommen wird.<br />

Dies Konzept entspricht <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />

Privatisierungsabsicht <strong>de</strong>s Gesetzgebers,<br />

<strong>und</strong> es entspricht <strong>de</strong>m ein<strong>de</strong>utigen Gebot<br />

<strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>gesetzes.<br />

Die Einflussnahme auf die Bereitstellung,<br />

<strong>de</strong>n Ausbau <strong>und</strong> die Qualität <strong>de</strong>r Infrastruktur<br />

darf nicht bei <strong>de</strong>r DB AG als <strong>de</strong>m dominieren<strong>de</strong>n<br />

Verkehrsunternehmen auf<br />

<strong>de</strong>r Schiene liegen. Es wird seine eigenen<br />

betriebswirtschaftlichen Ziele anstreben.<br />

Bestimmen<strong>de</strong> Größen sind aber das Gesamtinteresse<br />

aller Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

<strong>und</strong> das allgemeine Verkehrsinteresse.<br />

Die Revitalisierung von Strecken<br />

durch Investitionen in die Schiene <strong>und</strong> in<br />

die Ausweitung <strong>de</strong>s Angebotes zeigen, dass<br />

massive Fahrgastzuwächse auch in ländlichen<br />

Regionen (zum Beispiel Osnabrück-<br />

Ol<strong>de</strong>nburg/Delmenhorst) erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

können. Eine Verdreifachung von Fahrgästen<br />

<strong>und</strong> mehr konnte vielerorts erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ein Teil <strong>de</strong>s Veräußerungserlöses <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Bahn <strong>und</strong> die vollständigen<br />

Trassenpreiseinnahmen sind <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m<br />

Schieneninfrastrukturbetrieb zuzuleiten.<br />

Ein leistungsfähiges Eisenbahnnetz auch<br />

für <strong>de</strong>n interregionalen Fernverkehr ist<br />

sicherstellen. Dazu ist eine Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>s Netzes voranzutreiben, Engpässe<br />

(unter an<strong>de</strong>rem eingleisige Abschnitte)<br />

sind zu beseitigen, <strong>und</strong> Lücken im elektrifizierten<br />

Netz sind systematisch zu<br />

schließen.<br />

5. Zeitgemäße Ausstattung von<br />

Bahnhöfen<br />

Nur zeitgemäß ausgestattete Bahnhöfe<br />

sichern dauerhaft die Akzeptanz <strong>de</strong>s Verkehrsmittels<br />

„Eisenbahn“ beim Kun<strong>de</strong>n.<br />

Viele <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n haben sich in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit bereits für ihren Bahnhof<br />

engagiert. Dem steht eine nicht adäquate<br />

Verhaltensweise <strong>de</strong>r DB AG gegenüber,<br />

die nicht weiter fortgeführt wer<strong>de</strong>n darf.<br />

So fin<strong>de</strong>n immer wie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> <strong>de</strong>rzeit unab-<br />

DNG 6 2008<br />

THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Zu Gast beim NSGB<br />

v. l. Vorsitzen<strong>de</strong>r Reinhold Coenen, Innenminister Uwe Schünemann, Edita Lorberg,<br />

Angelika Jahns, Heinz Rolfes, Hans-Christian Biallas<br />

Der Ausschuss für Inneres, Sport <strong>und</strong> Integration <strong>de</strong>r CDU-Landtagsfraktion war<br />

zu Gast beim <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>. Die Sitzungsteilnehmer besprachen die aktuelle<br />

NGO-Novelle <strong>und</strong> tauschten sich über die Themen Übertragung von Aufgaben<br />

auf die Gemein<strong>de</strong>n, Kostenbeteiligung Digitalfunk (Feuerwehr), Feuerschutzsteuer,<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie <strong>und</strong> neues Personenstandsgesetz aus.<br />

gestimmte Verkaufsvorgänge <strong>de</strong>r DB von<br />

Immobilien statt, die teilweise Bahnhofsanlagen<br />

<strong>und</strong> öffentliche Verkehrsflächen<br />

umfassen, die für einen sachgerechten Eisenbahnverkehr<br />

benötigt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m<br />

überträgt die Deutsche Bahn P+R-Anlagen<br />

zur Bewirtschaftung an eine Tochtergesellschaft,<br />

ohne dies mit <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Kommunen abzustimmen. Wir for<strong>de</strong>rn die<br />

Bun<strong>de</strong>sregierung als Eigentümer auf, <strong>de</strong>m<br />

entgegenzutreten.<br />

• Das öffentliche Verkehrswesen ist eine<br />

gemeinschaftliche Aufgabe von B<strong>und</strong>,<br />

Län<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, die diese Aufgabe<br />

partnerschaftlich erfüllen müssen.<br />

Der B<strong>und</strong> sollte hierfür seinen Beitrag<br />

leisten <strong>und</strong> sein Unternehmen zu entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Kooperation anhalten.<br />

6. Aktive <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

Um ein angemessenes Infrastruktur- <strong>und</strong><br />

Eisenbahnverkehrsangebot zu erhalten, haben<br />

sich nunmehr im südlichen Sachsen-<br />

Anhalt <strong>Städte</strong> zu einem <strong>Städte</strong>netz zusammengefun<strong>de</strong>n.<br />

Das <strong>Städte</strong>netz ist für weitere<br />

Mitglie<strong>de</strong>r offen <strong>und</strong> befin<strong>de</strong>t sich unter<br />

<strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong><strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s.<br />

Ein erstes Ziel ist es zu erreichen, dass nach<br />

Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Strecke Leipzig-Erfurt-<br />

Nürnberg die <strong>Städte</strong> entlang <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Fernstrecke ihren qualifizierten Eisenbahnfernverkehr<br />

behalten. Das <strong>Städte</strong>netz wen<strong>de</strong>t<br />

sich zugleich gegen eine schleichen<strong>de</strong><br />

Auszehrung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Fernverkehrsangebots<br />

jenseits <strong>de</strong>r ICE-Linien.<br />

Web 2.0 für Kommunen <strong>und</strong> Kommunalpolitik – Neue Formen<br />

<strong>de</strong>r Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Verwaltung <strong>und</strong> Bürger<br />

2008, 196 Seiten, Hardcover, teilw. farbige Abb., 27,50 Euro<br />

ISBN 978-3-940317-36-0<br />

Verlag Werner Hülsbusch, Fachverlag für Medientechnik <strong>und</strong> -wirtschaft,<br />

Postfach 12 30, 19252 Boizenburg<br />

Die neueste Entwicklung im Internet heißt „Web 2.0“ o<strong>de</strong>r „Soziales Internet“. Damit<br />

ist vorrangig eine beson<strong>de</strong>re Einbindung <strong>de</strong>r Nutzer gemeint, in welcher sie als unentgeltliche<br />

Informationslieferanten an <strong>de</strong>r Einstellung <strong>de</strong>r Internetangebote beteiligt sind.<br />

In <strong>de</strong>m Buch wird aufgezeigt, wie das Web 2.0 für die Erneuerung <strong>de</strong>s Staates <strong>und</strong> für<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>s Kontaktes mit <strong>de</strong>m Bürger eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Die Bandbreite<br />

<strong>de</strong>r Themen geht von berichten über erfolgreiche „Rennen um das Bürgermeisteramt“<br />

<strong>und</strong> anschauliche Praxisbeispiele über <strong>de</strong>mokratietheoretische Überlegungen zu Web<br />

2.0 in Kommunen bis hin zu konkreten Tipps für <strong>de</strong>n Umgang eines Bürgermeisters mit<br />

diesem Thema.<br />

Über die Herausgeber: Der Herausgeberband wur<strong>de</strong> von Franz-Reihard Habbel <strong>und</strong><br />

Andreas Huber im Auftrag <strong>de</strong>s Innovators Club – Deutschlandforum Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung erstellt. Dieser<br />

hat sich 2005 auf Initiative <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t, innovative Praktiker<br />

aus <strong>de</strong>m kommunalen Umfeld mit Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Politik zusammenbringen,<br />

um zentrale Zukunftsfragen aufzugreifen.<br />

169


THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Die Renaissance <strong>de</strong>s Nahverkehrs<br />

auf <strong>de</strong>r Schiene<br />

Eine Zwischenbilanz <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>snahverkehrsgesellschaft (LNVG)<br />

von RA Kerstin Heinemann, Pressesprecherin <strong>de</strong>r LNVG<br />

Der Nahverkehr vor <strong>de</strong>r Bahnreform<br />

1996<br />

Der Nahverkehr auf <strong>de</strong>r Schiene, heute<br />

das Rückgrat <strong>de</strong>s öffentlichen Verkehrs,<br />

war vor <strong>de</strong>r Bahnreform das Stiefkind <strong>de</strong>r<br />

Verkehrspolitik. Mit <strong>de</strong>r Vollmotorisierung<br />

hatte sich <strong>de</strong>r Marktanteil <strong>de</strong>r Bahn im Personenverkehr<br />

von 36 Prozent (1950) auf<br />

sechs Prozent (1990) verringert. Der B<strong>und</strong><br />

stellte <strong>de</strong>r damaligen Deutschen Bun<strong>de</strong>sbahn<br />

erhebliche Gel<strong>de</strong>r zur Verfügung <strong>und</strong><br />

Neben <strong>de</strong>r DB Regio AG bedienen folgen<strong>de</strong> Bahnunternehmen Strecken in Nie<strong>de</strong>rsachsen:<br />

NordWestBahn<br />

Wilhelmshaven – Ol<strong>de</strong>nburg – Osnabrück<br />

Wilhelmshaven – Ol<strong>de</strong>nburg – Bremen<br />

Bremen – Osnabrück<br />

Esens – Wilhelmshaven<br />

Metronom<br />

Hamburg – Tostedt – Bremen<br />

Hamburg – Lüneburg – Uelzen<br />

Uelzen – Hannover – Göttingen<br />

Cuxhaven – Hamburg<br />

Eisenbahnen <strong>und</strong><br />

Verkehrsbetriebe Elbe-Weser<br />

Bremerhaven – Buxtehu<strong>de</strong><br />

Cuxhaven – Bremerhaven (im Auftrag<br />

<strong>de</strong>r DB)<br />

eurobahn<br />

Bün<strong>de</strong> – Hil<strong>de</strong>sheim<br />

Hil<strong>de</strong>sheim – Bo<strong>de</strong>nburg<br />

ARRIVA NL<br />

Groningen – Leer<br />

cantus<br />

Göttingen – Richtung Hessen<br />

WestfalenBahn<br />

Bad Bentheim – Osnabrück – Richtung<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Elbe Saale Bahn<br />

Wolfsburg – Richtung Sachsen-Anhalt<br />

HarzElbeExpress<br />

Vienenburg – Richtung Sachsen-Anhalt<br />

die DB bestimmte selbst, welche Leistungen<br />

sie erbrachte. Trotz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>szuschüsse<br />

nahm ihre Verschuldung von Jahr zu Jahr zu.<br />

Auf die stetig fallen<strong>de</strong>n Fahrgel<strong>de</strong>innahmen<br />

<strong>und</strong> steigen<strong>de</strong>n Defizite reagierte die DB mit<br />

einer Ausdünnung <strong>de</strong>s Fahrplanangebotes<br />

<strong>und</strong> Streckenstilllegungen. Diese Abwärtsspirale<br />

ging beson<strong>de</strong>rs zu Lasten <strong>de</strong>r Schiene<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Ballungsräume. Verschlissene<br />

Infrastruktur, veraltete Fahrzeuge <strong>und</strong> wenig<br />

Fahrgäste bestimmten das Bild.<br />

Der nie<strong>de</strong>rsächsische<br />

Nahverkehr<br />

heute<br />

An<strong>de</strong>rs als im kosten-<br />

Kerstin<br />

Heinemann<br />

<strong>de</strong>ckend zu betreiben<strong>de</strong>n Fernverkehr können<br />

im Nahverkehr die Eisenbahnunternehmen<br />

ihre Betriebskosten im Durchschnitt<br />

nur zu r<strong>und</strong> 40 Prozent aus Fahrkarteneinnahmen<br />

<strong>de</strong>cken. Daher zahlt die Lan<strong>de</strong>snahverkehrsgesellschaft<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

(LNVG), eine im Zuge <strong>de</strong>r Bahnreform<br />

170 DNG 6 2008


1996 gegrün<strong>de</strong>te Tochtergesellschaft <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen, <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

Zuschüsse. Diese wer<strong>de</strong>n heute nicht mehr<br />

als pauschale Transferzahlungen geleistet.<br />

Vielmehr entschei<strong>de</strong>t die LNVG, welche<br />

Nahverkehrsleistungen erbracht wer<strong>de</strong>n<br />

sollen. Sie erstellt die Fahrpläne, stimmt<br />

diese mit <strong>de</strong>n beteiligten Kommunen ab<br />

<strong>und</strong> beauftragt die verschie<strong>de</strong>nen Eisenbahnunternehmen<br />

mit <strong>de</strong>r Durchführung<br />

<strong>de</strong>r Verkehre. Die LNVG vergibt außer<strong>de</strong>m<br />

nie<strong>de</strong>rsachsenweit För<strong>de</strong>rmittel für diverse<br />

Nahverkehrs-Projekte, wie zum Beispiel für<br />

<strong>de</strong>n Ausbau von Strecken <strong>und</strong> Bahnstationen<br />

o<strong>de</strong>r für Park+Ri<strong>de</strong>-Anlagen.<br />

Das für diese Aufgaben benötigte Geld in<br />

Höhe von <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong> 370 Millionen Euro<br />

bekommt die LNVG vom B<strong>und</strong> unter an<strong>de</strong>rem<br />

aus <strong>de</strong>n Mineralölsteuereinnahmen.<br />

Die Erfolge <strong>de</strong>r LNVG<br />

Die LNVG hat frühzeitig begonnen, die<br />

Verkehrsleistungen nicht mehr direkt an<br />

die Deutsche Bahn zu vergeben, son<strong>de</strong>rn<br />

Wettbewerbe mit mehreren Verkehrsunternehmen<br />

durchzuführen. Denn wenn sich<br />

die Unternehmen <strong>de</strong>m Wettbewerb stellen,<br />

steigt die Kosteneffizienz <strong>und</strong> -transparenz.<br />

Die Qualität <strong>de</strong>s Verkehrsangebots steigt<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Zuschussbedarf sinkt. Die Erfahrungen<br />

<strong>de</strong>r LNVG haben gezeigt, dass sich<br />

durch Wettbewerb bis zu ein Drittel <strong>de</strong>s<br />

Zuschusses einsparen lässt.<br />

Die erste Ausschreibung führte die LNVG<br />

im Jahre 1998 für das so genannte Weser-<br />

Ems-Netz durch. Damals gewann die Nord-<br />

WestBahn <strong>und</strong> ging im Jahre 2000 mit neuen<br />

Fahrzeugen <strong>und</strong> einem verbesserten Fahrplanangebot<br />

an <strong>de</strong>n Start. Innerhalb kurzer<br />

Zeit war das neue Angebot so beliebt bei<br />

<strong>de</strong>n Fahrgästen, dass weitere Fahrzeuge<br />

angeschafft wer<strong>de</strong>n mussten, um <strong>de</strong>n Ansturm<br />

zu bewältigen. Da mehr Menschen<br />

mit <strong>de</strong>m Zug fuhren, stiegen die Einnahmen<br />

DNG 6 2008<br />

aus <strong>de</strong>n Fahrkartenverkäufen. Von diesem<br />

Geld konnte die LNVG unter an<strong>de</strong>rem die<br />

zusätzlichen Züge sowie die Bahnhofsmo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

bezahlen. Diese Qualitätsverbesserungen<br />

bewegten wie<strong>de</strong>rum mehr<br />

Menschen, mit <strong>de</strong>m Zug zu fahren – <strong>de</strong>r<br />

Beginn einer Aufwärtsspirale. Heute sind<br />

weit mehr als dreimal so viele Menschen<br />

in diesem Netz mit <strong>de</strong>m Zug unterwegs wie<br />

noch vor acht Jahren.<br />

Ähnliche Entwicklungen haben sich<br />

seither überall dort gezeigt, wo die LNVG<br />

die Verkehre im Wettbewerb vergeben hat,<br />

so zum Beispiel auch auf <strong>de</strong>r seit 2003 von<br />

Metronom befahrenen Strecke Bremen –<br />

Hamburg – Uelzen – Hannover – Göttingen.<br />

Dort stiegen innerhalb<br />

von zwei Jahren<br />

die Personen-<br />

kilometer um mehr<br />

als 50 Prozent.<br />

Die Renais sance<br />

<strong>de</strong>r Eisenbahn in<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen –<br />

ein Überblick:<br />

• Über zwei Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro<br />

Investitionen<br />

in <strong>de</strong>n ÖffentlichenNahverkehr<br />

auf Schiene<br />

<strong>und</strong> Straße<br />

seit 1996,<br />

• Schaffung bleiben<strong>de</strong>r<br />

Werte<br />

(Fahrzeuge,<br />

Bahnhöfe, Infrastruktur),<br />

die langfristig<br />

für Attraktivität<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

sorgen,<br />

THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

• Nie<strong>de</strong>rsachsen bun<strong>de</strong>sweit führend bei<br />

Bahnhofsmo<strong>de</strong>rnisierungen; weit mehr<br />

als je<strong>de</strong> zweite Station erneuert,<br />

• erhebliche Mo<strong>de</strong>rnisierungen im Fahrzeugpark.<br />

• Die LNVG ist einer <strong>de</strong>r Vorreiter beim<br />

Wettbewerb in Deutschland. Mehr als die<br />

Hälfte <strong>de</strong>s Nahverkehrs auf <strong>de</strong>r Schiene<br />

ist bereits im Wettbewerb vergeben. 2009<br />

kommen weitere große Netze erstmals<br />

in <strong>de</strong>n Wettbewerb (S-Bahn Hannover;<br />

Hannover – Nord<strong>de</strong>ich; Bremerhaven –<br />

Osnabrück).<br />

• Mehr Qualität, Service <strong>und</strong> Sicherheit in<br />

<strong>de</strong>n Zügen <strong>und</strong> ein besseres Fahrplanangebot:<br />

Dies alles kann die LNVG aus<br />

Wettbewerbsgewinnen finanzieren.<br />

• Keine Strecke wur<strong>de</strong> stillgelegt.<br />

• Enorme Fahrgaststeigerungen: 50 Prozent<br />

mehr Personenkilometer in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

seit 2000.<br />

Die LNVG wird diese Strategie auch in<br />

Zukunft fortführen – damit die Eisenbahn<br />

in Nie<strong>de</strong>rsachsen eine Erfolgsgeschichte<br />

bleibt.<br />

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10.-11. Februar 2009<br />

171


THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Wenn das Fahrrad mit in <strong>de</strong>n Bus darf<br />

„Fietsenbus“ erfreut sich in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim großer Beliebtheit<br />

Der Fietsenbus – beliebtes Verkehrsmittel für große <strong>und</strong> kleine Radler<br />

Seit 2005 fährt auf <strong>de</strong>r Linie 100 quer<br />

durch die Grafschaft Bentheim ein knallbunter<br />

Linienbus mit einem Fahrradanhänger<br />

hintendran – <strong>de</strong>r „Fietsenbus“.<br />

„Fietse“ wird in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim<br />

das Fahrrad genannt. Der knallbunte Bus<br />

mit seinem Fahrradanhänger ist auf <strong>de</strong>n<br />

Straßen in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim nicht<br />

zu übersehen. Er verkehrt auf <strong>de</strong>r Linie 100<br />

Bad Bentheim – Nordhorn – Neuenhaus –<br />

Uelsen – Emlichheim <strong>und</strong> umkehrt.<br />

Das Prinzip <strong>de</strong>s Fietsenbusses ist einfach:<br />

Man stellt sein Fahrrad auf <strong>de</strong>n Anhänger,<br />

bezahlt, steigt ein <strong>und</strong> fährt los. Aussteigen<br />

<strong>und</strong> weiterra<strong>de</strong>ln kann man an je<strong>de</strong>r<br />

beliebigen Bushaltestelle an <strong>de</strong>r Linie 100.<br />

So kann man seine Radtour noch spontan<br />

erweitern – auch wenn die Beine langsam<br />

mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n. Und Grün<strong>de</strong>, um auszusteigen<br />

gibt es viele entlang <strong>de</strong>r Linie 100.<br />

In Bentheim wartet die mächtige Sandsteinburg<br />

Bentheim darauf, ent<strong>de</strong>ckt zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Die alte Textiler-Stadt Nordhorn<br />

lädt zu einem Shopping-Bummel o<strong>de</strong>r zu<br />

einer Bootsfahrt auf <strong>de</strong>r Vechte ein, die die<br />

Stadt wie ein Ring umschließt. Wie wäre es<br />

mit einer Zeitreise zurück in die Bronzezeit<br />

auf <strong>de</strong>m Bronzezeithof in Uelsen o<strong>de</strong>r mit<br />

einem Spaziergang durch die alte Eichenallee<br />

<strong>de</strong>r Herrlichkeit Lage bei Neuenhaus?<br />

Solche Ziele sind mit <strong>de</strong>m Fietsenbus auch<br />

für gemütlichere Radler greifbar, egal, wo<br />

in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim sie ihr Quartier<br />

aufgeschlagen haben.<br />

Und bei plötzlichen Wetterumschwüngen<br />

war <strong>de</strong>r Fietsenbus schon oft die trockene<br />

Alternative. Da Taschen <strong>und</strong> Gepäck im Bus<br />

transportiert wer<strong>de</strong>n, wird das Wichtigste<br />

bei einem Regenguss nicht nass.<br />

Egal, welche Strecke man wählt - das<br />

Fahrrad kostet 1,20 Euro. Der Radler zahlt<br />

<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Fahrpreis pro Person.<br />

Reservierungen sind wie bei allen Linienbussen<br />

nicht möglich. Die Fietsenbus-Saison<br />

startet Anfang April <strong>und</strong> dauert bis En<strong>de</strong><br />

Oktober. In dieser Zeit fahren vier Busse<br />

mit Anhänger Samstags <strong>und</strong> Sonntags im<br />

Stun<strong>de</strong>ntakt auf <strong>de</strong>r Linie 100 quer durch<br />

die Grafschaft Bentheim. In <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Sommerferien hängt <strong>de</strong>r Fahrradanhänger<br />

je<strong>de</strong>n Tag am Bus.<br />

Das Angebot kommt an: Der Fietsenbus<br />

hat sich in vier Jahren zu einem echten<br />

Erfolgsmo<strong>de</strong>ll entwickelt. Im ersten Jahr<br />

(2005) nutzten bereits 4 000 Radfahrer <strong>de</strong>n<br />

Fietsenbus. Und die Zahlen stiegen kontinuierlich<br />

weiter: 2006 waren es bereits 6 229<br />

Menschen, im letzten Jahr 7 503. Und auch<br />

für dieses Jahr sehen die Prognosen ähnlich<br />

gut aus.<br />

So einfach <strong>und</strong> komfortabel können Radfahrer<br />

sonst nirgendwo in Deutschland reisen,<br />

ohne im Sattel zu sitzen. Neben <strong>de</strong>m<br />

gut ausgebauten <strong>und</strong> ausgeschil<strong>de</strong>rten Radwegesystem<br />

war <strong>de</strong>r Fietsenbus übrigens<br />

ein Gr<strong>und</strong> für das Land Nie<strong>de</strong>rsachsen, die<br />

Grafschaft Bentheim zum „fahrradfre<strong>und</strong>lichsten<br />

Landkreis Nie<strong>de</strong>rsachsens“ zu<br />

wählen.<br />

Alle Informationen zum Fietsenbus sind<br />

im kostenlosen Fietsenbus-Flyer zusammengefasst.<br />

Dort gibt es nicht nur eine<br />

Karte mit <strong>de</strong>r Route, son<strong>de</strong>rn auch noch<br />

Informationen über die Grafschaft Bentheim<br />

<strong>und</strong> die Sehenswürdigkeiten entlang<br />

<strong>de</strong>r Strecke.<br />

Der Fahrplan ist im Internet unter <strong>www</strong>.<br />

fietsenbus.<strong>de</strong> <strong>und</strong> beim Grafschaft Bentheim-Tourismus<br />

e.V., van-Del<strong>de</strong>n-Str. 1-7,<br />

48529 Nordhorn, Tel. 05921 961196, <strong>www</strong>.<br />

grafschaft-bentheim-tourismus.<strong>de</strong>, erhältlich.<br />

Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />

Kommune 2008: Emlichheim<br />

Der Titelgewinn „Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />

Kommune Nie<strong>de</strong>rsachsens“ hat schon innerhalb<br />

kürzester Zeit zu einem enormen Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Anfragen nach Radwan<strong>de</strong>rkarten <strong>und</strong> Informationsmaterial<br />

über die Samtgemein<strong>de</strong><br />

Emlichheim geführt. Dieses positive Fazit<br />

konnte Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterin Daniela<br />

Kösters Anfang November in einer Sitzung<br />

<strong>de</strong>s Samtgemein<strong>de</strong>rates berichten. „Seit<br />

<strong>de</strong>r öffentlichkeitswirksamen Auszeichnung<br />

durch Nie<strong>de</strong>rsachsens Minister für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verkehr Walter Hirche im Juli wur<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich mehr Wohnmobile<br />

gesichtet als vor <strong>de</strong>m Titelgewinn.<br />

Es fällt auf, dass viel mehr Radwan<strong>de</strong>rer mit<br />

großen Gepäcktaschen im Ort unterwegs<br />

sind. Auch die Nachfrage nach Unterkünften<br />

ist gestiegen“, freut sich Kösters. Obwohl das<br />

172 DNG 6 2008


Bewerbungskonzept keinen<br />

touristischen Schwerpunkt<br />

ent hielt, son<strong>de</strong>rn sich hauptsächlich<br />

mit <strong>de</strong>r Sicherheit<br />

von Radfahrern beschäftigte,<br />

ist <strong>de</strong>r Nutzen für die<br />

touristische Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> enorm.<br />

„Den touristischen Aufwind,<br />

<strong>de</strong>n wir nun erleben, wollen<br />

wir nutzen <strong>und</strong> unser Ortsmarketing<br />

voranbringen“ so<br />

Kösters weiter „<strong>und</strong> nun heißt<br />

es, <strong>de</strong>n Ball aufzunehmen,<br />

<strong>de</strong>nn die Auszeichnung zur<br />

Fahrradfre<strong>und</strong>lichsten Kommune<br />

be<strong>de</strong>utet auch zugleich<br />

Verpflichtung <strong>und</strong> Auftrag, an<br />

sich zu arbeiten.“<br />

Die Arbeitsgruppe, die die erfolgreiche<br />

Bewerbungsunterlagen erstellt hat, sieht<br />

mit <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>m Wettbewerb ihre<br />

Aufgabe noch nicht als been<strong>de</strong>t an <strong>und</strong> arbeitet<br />

weiter an Marketingstrategien. Für<br />

Kämmerer Wilhelm Wösten, in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />

Emlichheim auch für <strong>de</strong>n Bereich<br />

Tourismus verantwortlich, ist es wichtig,<br />

mit dieser Auszeichnung gezielt Werbung<br />

für Emlichheim zu machen. Nun ziert ein<br />

neues Logo die Briefbögen <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> weist auf <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>r Fahrradfre<strong>und</strong>lichsten<br />

Kommune Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />

hin. „Ortsprägen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Objekte<br />

symbolisieren die vier Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n,<br />

die in <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r Fließrichtung unserer<br />

Vechte angeordnet sind“, erklärt Wösten<br />

die Gestaltung <strong>de</strong>s in Anlehnung an die<br />

Wappenfarben in rot <strong>und</strong> gelb gehaltenen<br />

Logos. „Natürlich hat auch eine „Fietse“<br />

Platz auf <strong>de</strong>m Logo gefun<strong>de</strong>n. „In unserem<br />

<strong>de</strong>utsch-nie<strong>de</strong>rländischen Grenzraum nennt<br />

DNG 6 2008<br />

THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

Preisverleihung: vorn 3. v. re. Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterin Daniela<br />

Kösters, 4. v. re. Verkehrsminister Walter Hirche, dahinter rechts: Wilhelm<br />

Wösten, Tourismusverantwortlicher <strong>de</strong>r SG Emlichheim<br />

eigentlich je<strong>de</strong>r sein Zweirad liebevoll Fietse“,<br />

erläutert Wösten.<br />

In <strong>de</strong>r grenznahen Lage <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />

sieht man auch <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Charme <strong>de</strong>r Region. Grenzüberschreitend<br />

angelegte Radwan<strong>de</strong>rwege macht es Urlaubern<br />

möglich, von Emlichheim aus „bij een<br />

kopje koffie“ nie<strong>de</strong>rländische Gemütlichkeit<br />

kennenzulernen. Zusammenarbeit mit<br />

nie<strong>de</strong>rländischen Partnern wird hier groß<br />

geschrieben. Nicht nur im Bereich Tourismus<br />

<strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Anlegung neuer Radwan<strong>de</strong>rrouten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft. Gemeinsam mit <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Gemein<strong>de</strong> Coevor<strong>de</strong>n entwickelt<br />

<strong>und</strong> vermarktet die Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />

das grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gewerbegebiet<br />

„Europark“.<br />

Der verzeichnete Anstieg <strong>de</strong>r Übernachtungszahlen<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Wochen<br />

<strong>und</strong> Monaten lässt erkennen, dass in <strong>de</strong>m<br />

Radtourismus noch großes Potential steckt.<br />

Unter Regie <strong>de</strong>r Tourismusabteilung <strong>de</strong>r<br />

Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern<br />

für Infrastrukturausbau<br />

von Dr. Michael Ahrens<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen im Nordwesten Deutschlands<br />

ist ein herausragen<strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>s<br />

Ernährungsgewerbes, <strong>de</strong>s Maschinen- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugbaus, <strong>de</strong>r Luftfahrt- sowie <strong>de</strong>r Chemie-<br />

<strong>und</strong> Pharmaindustrie. Die neun nie<strong>de</strong>r-<br />

sächsischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen sind mit<br />

dafür verantwortlich, dass Deutschland seit<br />

Jahren <strong>de</strong>n Titel „Exportweltmeister“ tragen<br />

darf <strong>und</strong> die Logistikbranche in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

boomt. Gut vier Millionen Beschäftigte<br />

Samtgemein<strong>de</strong> sammelten<br />

kürzlich Gastronomen <strong>und</strong><br />

private Vermieter I<strong>de</strong>en für<br />

neue touristische Angebote.<br />

Damit sind erste Schritte<br />

in Richtung eines neuen<br />

Ortsmarketing-Konzeptes<br />

angestoßen, <strong>und</strong> künftig soll<br />

ein noch zu grün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Verkehrs-<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungsverein<br />

die Marketingaktivitäten<br />

bün<strong>de</strong>ln. „Rückblickend kann<br />

ich sagen“, betont Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterinKösters,<br />

„dass sich die Mühe<br />

<strong>und</strong> die viele Arbeit für <strong>de</strong>n<br />

Wettbewerb gelohnt hat. Wir<br />

haben die Samtgemein<strong>de</strong> aus<br />

einer an<strong>de</strong>ren Perspektive gesehen <strong>und</strong> ihr<br />

mit <strong>de</strong>m Titelgewinn eine an<strong>de</strong>re Perspektive<br />

gegeben.“ Als weiteres Projekt <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />

Arbeitskreises „Fahrradfre<strong>und</strong>liche<br />

Gemein<strong>de</strong>“ entsteht zum kommen<strong>de</strong>n<br />

Frühjahr eine neue Radwan<strong>de</strong>rkarte mit<br />

verschie<strong>de</strong>nen – auch grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />

– Routen durch die Samtgemein<strong>de</strong>.<br />

Gestaltet mit Ortsporträts, Bil<strong>de</strong>rn, Ausflugstipps<br />

<strong>und</strong> Hinweisen auf Gastronomie <strong>und</strong><br />

Unterkünfte führt diese Karte Radtouristen<br />

durch die Samtgemein<strong>de</strong>. Kösters ist sich<br />

sicher, dass noch weitere Projekte folgen<br />

wer<strong>de</strong>n. Positiv wertet sie die aktive Teilnehme<br />

von Bürgern <strong>und</strong> Vereinen. „So ein<br />

Wettbewerb bün<strong>de</strong>lt die Kräfte <strong>und</strong> gibt ein<br />

neues Wir-Gefühl“, freut sich Kösters.<br />

Weitere Informationen zur Tourismusentwicklung<br />

in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />

erteilt Herr Wilhelm Wösten, E-Mail: woesten@emlichheim.<strong>de</strong>.<br />

Quelle: Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />

arbeiten in Nie<strong>de</strong>rsachsen. Doch droht seit<br />

langem Gefahr aus <strong>de</strong>n eigenen Reihen, da<br />

sich <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Wirtschaftswachstum einhergehen<strong>de</strong><br />

Verkehr selbst die „Luft“ bzw.<br />

die Verkehrswege abschnürt. Die Verkehrs-<br />

173


THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />

infrastruktur in Nie<strong>de</strong>rsachsen entspricht<br />

schon lange nicht mehr <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>und</strong><br />

privaten Verkehre. Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

ist das Transitland Nummer eins in<br />

Deutschland. Dies hat unser Bun<strong>de</strong>sland<br />

seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s „Eisernen Vorhangs“<br />

vor fast unlösbare Aufgaben<br />

gestellt. Die Nie<strong>de</strong>rsächsischen Industrie-<br />

<strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern setzen sich<br />

<strong>de</strong>shalb für einen adäquaten Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Infrastruktur – Straßennetz, Schienenwege,<br />

Binnenwasserstraßen, aber auch für eine<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Breitbandversorgung ein.<br />

Dabei wer<strong>de</strong>n auch unkonventionelle Wege<br />

beschritten, wie die finanzielle Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft an <strong>de</strong>n Planungs- <strong>und</strong> zum<br />

Teil auch Baukosten, wie beispielsweise <strong>de</strong>r<br />

A 31 (Emslandautobahn), <strong>de</strong>r A 22 (Küstenautobahn),<br />

<strong>de</strong>r A 33 (Nordumfahrung Osnabrück),<br />

<strong>de</strong>r E 233 (Meppen-Cloppenburg)<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Nordstrecke <strong>de</strong>s Dortm<strong>und</strong>-Ems-<br />

Kanals.<br />

Die Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern<br />

orientieren sich hierbei an <strong>de</strong>m Investitionsrahmenplan<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r die Prioritäten<br />

aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />

im Infrastrukturausbau festlegt, <strong>und</strong> vergleichen<br />

diese mit <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r<br />

regionalen Wirtschaft. Dies geschieht auch<br />

unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit. Intakte<br />

Verkehrsverbindungen zu umweltverträglichen<br />

Konditionen <strong>und</strong> finanzierbaren<br />

Kosten sind das Ziel. Gera<strong>de</strong> die Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r Klimapolitik machen einen fließen<strong>de</strong>n<br />

Verkehr absolut notwendig.<br />

Hierbei wird die Arbeit <strong>de</strong>r Kammern<br />

durch die nationale <strong>und</strong> europäische Gesetzgebung<br />

häufig unterstützt, manchmal aber<br />

auch erschwert. So fin<strong>de</strong>n die Pläne <strong>de</strong>r EU,<br />

regulieren<strong>de</strong> Verkehrsmaßnahmen wie City-<br />

Maut, einheitliche Parkgebühren o<strong>de</strong>r die<br />

Einführung von Umweltzonen pauschal für<br />

alle europäischen <strong>Städte</strong> vorzuschreiben,<br />

wenig Anklang. Die verkehrliche Situation<br />

ist in <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Ortschaften erfahrungsgemäß<br />

sehr unterschiedlich <strong>und</strong> sollte daher<br />

von <strong>de</strong>n regionalen Behör<strong>de</strong>n mit Augenmaß<br />

eigenverantwortlich beurteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

* Dr. Michael Ahrens ist NIHK-Fe<strong>de</strong>rführer Verkehr,<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen, Post, Telekommunikation sowie<br />

<strong>de</strong>r stv. Hauptgeschäftsführer <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburgischen<br />

IHK<br />

Dr. Michael<br />

Ahrens*<br />

Dass diese Freiheit allerdings nicht<br />

immer zur besten Lösung führt,<br />

zeigt die überzogene <strong>und</strong> realitätsferne<br />

Erwartungshaltung, die<br />

viele <strong>Städte</strong> an die Einführung<br />

von Umweltzonen knüpfen. Die<br />

CO2-Emissionen <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />

sind dank <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

sparsamerer Motoren <strong>und</strong> neuer<br />

Abgassysteme seit Jahren rückläufig.<br />

Der gemessene Feinstaub stammt<br />

größtenteils von privaten Heizungsanlagen<br />

o<strong>de</strong>r ist auf landschaftliche Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

zurückzuführen. Sinnvoller wäre in vielen<br />

Fällen die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s ÖPNV <strong>und</strong><br />

die Gründung von Fahrgemeinschaften, wie<br />

es die Kammern seit Jahren for<strong>de</strong>rn.<br />

Im Hinblick auf die prognostizierten Zuwächse<br />

im Güterverkehr (voraussichtlicher<br />

Anstieg um 70 Prozent bis 2025) müssen<br />

Transitstrecken wie zum Beispiel die A 1, die<br />

A 2 <strong>und</strong> die A 7 sowie die Schienenstrecken<br />

– beispielsweise die sogenannte Y-Trasse<br />

Bremen/Hamburg-Hannover – dringend<br />

ausgebaut wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Küstenregion<br />

sind ca. 300 000 Arbeitsplätze direkt o<strong>de</strong>r<br />

indirekt von <strong>de</strong>n Häfen abhängig. Die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Tiefgangsrestriktionen auf Elbe<br />

<strong>und</strong> Weser führen <strong>de</strong>rzeit im internationalen<br />

Containerverkehr durch eine Unterauslastung<br />

<strong>de</strong>r Schiffe zu finanziellen Einbußen<br />

<strong>de</strong>r Ree<strong>de</strong>reien. Ein Umstand, <strong>de</strong>n die Wirt-<br />

� ZUR PERSON<br />

Ehrungen <strong>und</strong> Jubiläen<br />

Günter Busch, Gemein<strong>de</strong><br />

Stadland, LK<br />

Wesermarsch, wur<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Ehrenna<strong>de</strong>l in<br />

Gold <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

geehrt.<br />

Busch ist seit 1968 Ratsmitglied,<br />

zuerst <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Esensham<br />

<strong>und</strong> nach <strong>de</strong>r Gebietsreform <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Stadtland.<br />

Albert Homann, Gemein<strong>de</strong> Un<strong>de</strong>loh,<br />

Samtgemein<strong>de</strong> Hanstedt, LK Harburg, erhielt<br />

für seine langjährigen Verdienste um<br />

die kommunale Selbstverwaltung die Große<br />

Verbandsurkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

schaft nicht ewig akzeptieren wird. Der Ja<strong>de</strong>WeserPort<br />

in Wilhelmshaven, <strong>de</strong>r En<strong>de</strong><br />

2011 in Betrieb gehen wird, bietet diesbezüglich<br />

als östlichster Tiefwasserhafen ein<br />

enormes Potential für Nie<strong>de</strong>rsachsen. Für<br />

die über das Hinterland abzutransportieren<strong>de</strong>n<br />

Waren muss aber speziell die Schienenstrecke<br />

Ol<strong>de</strong>nburg-Wilhelmshaven bis<br />

zur Inbetriebnahme zweigleisig ausgebaut<br />

<strong>und</strong> elektrifiziert wer<strong>de</strong>n. Die Belastung <strong>de</strong>r<br />

Anwohner ist dabei so niedrig wie möglich<br />

zu halten.<br />

Bedauerlicherweise wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverkehrsetat<br />

auch in Zukunft nicht mit <strong>de</strong>n<br />

nötigen finanziellen Mitteln hinterlegt sein,<br />

um alle gefor<strong>de</strong>rten Verkehrsprojekte zu realisieren.<br />

Folglich müssen auch private Investoren<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die bereit sind,<br />

das Risiko zu tragen <strong>und</strong> sich zum Beispiel<br />

über Mauteinnahmen zu refinanzieren. Dies<br />

geschieht bereits jetzt beim Ausbau <strong>de</strong>r A 1<br />

zwischen Bremen <strong>und</strong> Hamburg <strong>und</strong> darf<br />

jedoch nicht dazu führen, dass <strong>de</strong>r B<strong>und</strong><br />

völlig aus seiner Daseinsvorsorgepflicht<br />

entlassen wird.<br />

Ohne eine entsprechen<strong>de</strong> Infrastruktur<br />

wird sich <strong>de</strong>r Verkehr über kurz o<strong>de</strong>r lang<br />

neue Wege suchen. Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Umsätze<br />

<strong>und</strong> eine geringere Wertschöpfung in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

wer<strong>de</strong>n dann zwangsläufig zum<br />

Verlust von Arbeitsplätzen führen. Dies gilt<br />

es unter allen Umstän<strong>de</strong>n zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s. Homann ist<br />

seit 40 Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Un<strong>de</strong>loh. Die Ehrung nahm<br />

NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann vor.<br />

Rechts Albert Homann mit Ehefrau, links<br />

NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann<br />

174 DNG 6 2008


Friedrich Rippen,<br />

langjähriger 1. stv. Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Ratsmitglied<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Wiefelste<strong>de</strong>,<br />

LK Ammerland,<br />

ist im Alter von 68 Jahren<br />

verstorben. Im Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> war Friedrich Rippen Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Ausschusses für Familie, Jugend,<br />

Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Der Verband wird<br />

ihn in ehren<strong>de</strong>m Ge<strong>de</strong>nken bewahren.<br />

DNG 6 2008<br />

ZUR PERSON �<br />

Manfred Mikulla,<br />

Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg,<br />

LK Uelzen, erhielt die<br />

Ehrenna<strong>de</strong>l in Gold<br />

<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

für seine 40-jährige<br />

Mitgliedschaft im<br />

Rat <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg. Die Ehrung<br />

nahm Christel Beplate-Harstrich, Mitglied<br />

im Präsidium <strong>de</strong>s NSGB <strong>und</strong> Bürgermeisterin<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg, vor.<br />

Manfred Rehkopf, Gemein<strong>de</strong> Isernhagen,<br />

Region Hannover, erhielt für seine<br />

40-jährige Mitgliedschaft im Rat <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

Isernhagen die Ehrenna<strong>de</strong>l in<br />

Gold <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s. Die Ehrung wur<strong>de</strong> von<br />

Isernhagens Bürgermeister Arpad Bogya,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>s Kreisverban<strong>de</strong>s Hannover,<br />

vorgenommen.<br />

Nachrufe<br />

Benedikt-Friedrich<br />

von <strong>de</strong>r Decken, Gemein<strong>de</strong><br />

Krummen<strong>de</strong>ich,<br />

Samtgemein<strong>de</strong> Nordkehdingen,<br />

LK Sta<strong>de</strong>, ist<br />

im Alter von 83 Jahren<br />

verstorben. Er war viele<br />

Jahre als Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Ratsmitglied <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Krummen<strong>de</strong>ich<br />

<strong>und</strong> als Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeister<br />

<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Nordkehdingen tätig.<br />

Auch als Mitglied in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s auf<br />

Kreis- <strong>und</strong> Lan<strong>de</strong>sebene hat sich Benedikt-<br />

Friedrich von <strong>de</strong>r Decken in vorbildlicher Weise<br />

<strong>de</strong>n vielfältigen Aufgaben <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Selbstverwaltung gewidmet. Der Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> wird ihm<br />

ein ehren<strong>de</strong>s An<strong>de</strong>nken bewahren.<br />

KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N. �<br />

Urbane Bäche <strong>und</strong> Flüsse<br />

im Blick<br />

Von Beispielen lernen<br />

von Britta Apelt, U.A.N.<br />

Die Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N.<br />

startete im Oktober 2008 zusammen mit<br />

<strong>de</strong>m Netzwerk Fließgewässer im urbanen<br />

Raum das Projekt „Kritische Evaluation urbaner<br />

Fließgewässerprojekte“. Das Vorhaben<br />

wird von <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sstiftung<br />

Umwelt (DBU) bis März 2010 geför<strong>de</strong>rt <strong>und</strong><br />

schließt inhaltlich an das von <strong>de</strong>r U.A.N.<br />

durchgeführte Projekt „Aufbau eines Netzwerks<br />

Fließgewässer im urbanen Raum“<br />

(<strong>www</strong>.netzwerk-flur.<strong>de</strong>) an.<br />

Im Rahmen dieses schon abgeschlossenen<br />

Aufbauprojektes wur<strong>de</strong>n Revitalisierungsbeispiele<br />

an Fließgewässern<br />

speziell im Siedlungsraum<br />

recherchiert <strong>und</strong> dokumentiert.<br />

Die zahlreichen bun<strong>de</strong>sweit dokumentierten<br />

Beispiele weisen<br />

eine <strong>de</strong>utliche Heterogenität hinsichtlich<br />

ihrer Maßnahmen, Schwerpunkte<br />

<strong>und</strong> Herangehensweisen auf. Nicht zuletzt<br />

hat diese Vielgestaltigkeit die gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong><br />

Fragestellung aufgeworfen, welche unterschiedlichen<br />

Erfahrungen dabei gemacht<br />

wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wie sich daraus zum Nutzen<br />

für künftige Projekte verwendbare Empfehlungen<br />

ableiten lassen.<br />

Kernfragen <strong>de</strong>s Evaluationsprojektes<br />

sind <strong>de</strong>shalb:<br />

• Welche Bedingungen führen zu welchen<br />

Ergebnissen?<br />

• Welche Projekte waren / sind erfolgreich?<br />

• Welche Erfolgsfaktoren können i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

• Welche Hemmnisse bestehen?<br />

Projektziel ist es, ausgewählte Revitalisierungsbeispiele<br />

im Hinblick auf för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>,<br />

aber auch auf hemmen<strong>de</strong> Faktoren zu untersuchen<br />

<strong>und</strong> auszuwerten; Augenmerk<br />

liegt dabei auch auf umweltpädagogischen<br />

Ansätzen <strong>und</strong> ihrer Beispielwirkung in diesem<br />

Themenfeld.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich soll dabei von guten Bei-<br />

spielen gelernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist aber kein Geheimnis,<br />

dass nicht immer<br />

alles so reibungslos<br />

funktioniert wie ursprünglich<br />

vorgesehen. Britta Apelt<br />

Daher gilt es, auch die<br />

Punkte zu beleuchten, die sich als Stolperstein<br />

erwiesen haben <strong>und</strong> zu schauen, ob<br />

<strong>und</strong> wie sich diese möglicherweise umgehen<br />

lassen.<br />

Im Ergebnis soll eine Handreichung für<br />

Fließgewässerprojekte, insbeson<strong>de</strong>re<br />

für die Aktivitäten an Gewässerabschnitten<br />

im Siedlungsraum<br />

als praxisnahe Hilfestellung<br />

gestaltet wer<strong>de</strong>n. Praxisnah vor<br />

allem auch <strong>de</strong>shalb, weil Kommunen<br />

<strong>und</strong> Initiativen, die sich<br />

für ihr Gewässer engagieren wollen, auf<br />

diese Weise auf die gesammelten <strong>und</strong> aufbereiteten<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

vorangegangener Vorhaben zurückgreifen<br />

können.<br />

Dies soll nicht nur die Unterstützung konkreter<br />

I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Vorhaben zum Umgang mit<br />

urban geprägten Flüssen <strong>und</strong> Bächen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

unter kommunaler Trägerschaft,<br />

leisten. Gleichzeitig soll es auch das Thema<br />

Gewässer im Siedlungsraum <strong>und</strong> ihre Rolle<br />

für eine zukunftsfähige gemeindliche Entwicklung<br />

stärker ins Bewusstsein rücken<br />

<strong>und</strong> zum Han<strong>de</strong>ln anregen.<br />

Spätestens seit Einführung <strong>de</strong>r europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />

im Jahr 2000 erhält <strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>n Gewässern<br />

insgesamt einen neuen Stellenwert.<br />

Das bun<strong>de</strong>sweit angelegte Evaluationsvorhaben<br />

ist <strong>de</strong>shalb eng mit <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Projekt Wasserrahmenrichtlinien-<br />

InfoBörse (wib, <strong>www</strong>.wrrl-kommunal.<br />

<strong>de</strong>) vernetzt <strong>und</strong> unterstützt die Arbeiten<br />

<strong>de</strong>r wib zur Umsetzung <strong>de</strong>r EG-WRRL auf<br />

kommunaler Ebene mit <strong>de</strong>m Themenfeld<br />

Fließgewässer im urbanen Raum.<br />

175


� KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N.<br />

Begleitet wird das Evaluationsvorhaben<br />

durch einen interdisziplinär zusammengesetzten<br />

Projektbeirat mit Vertretern aus Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Praxis, die die unterschiedlichen<br />

fachlich relevanten Schwerpunkte<br />

Wasserwirtschaft, Gewässerökologie,<br />

Stadtplanung, Gestaltung <strong>und</strong> kommunale<br />

Praxis abbil<strong>de</strong>n. Über <strong>de</strong>n Projektbeirat<br />

fin<strong>de</strong>t zu<strong>de</strong>m eine sinnvolle Verknüpfung<br />

zu weiteren Projekten statt, die sich mit urbanen<br />

Fließgewässern unter an<strong>de</strong>ren, aber<br />

verwandten Zielsetzungen befassen.<br />

Voraussichtlich für Herbst 2009 ist eine<br />

Netzwerktagung geplant, bei <strong>de</strong>r neben aktuellen<br />

Themen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m fachübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Austausch r<strong>und</strong> um urbane Fließgewässer<br />

möglichst auch erste Projektergebnisse<br />

einfließen sollen.<br />

Für weitere Informationen steht Ihnen<br />

Frau Dipl.-Ing. Britta Apelt unter Telefon<br />

0511 30285-70 o<strong>de</strong>r per E-Mail apelt@nsgb.<br />

<strong>de</strong> zur Verfügung.<br />

� SCHULEN, KULTUR UND SPORT<br />

Auch ein Blick über Grenzen lohnt: Wasserspiele in <strong>de</strong>r Stadt – die revitalisierten Stadtbäche<br />

in Zürich (Schweiz)<br />

Studieren im Dorf<br />

Ein innovatives Rezept gegen die <strong>de</strong>mographische Entwicklung<br />

von Thorsten Bullerdiek *<br />

Studieren im Dorf ist wissenschaftlich<br />

spannend <strong>und</strong> eine Bereicherung für unser<br />

Land. Die Fläche braucht Innovation <strong>und</strong><br />

Inspiration, um im Vergleich mit Großstädten<br />

attraktiv zu bleiben. Sonst schlägt <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>mographische Faktor in vielen kleineren<br />

<strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n immer<br />

gna<strong>de</strong>nloser zu. Die Folgen sind bekannt:<br />

Banken, Bahn, Post <strong>und</strong> weitere<br />

Unternehmen ziehen sich zurück, die Infrastruktur<br />

schwin<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r wird gar nicht<br />

erst geschaffen, wie zum Beispiel bei <strong>de</strong>r<br />

DSL-Versorgung. Dies führt zu weiterem<br />

Bevölkerungsrückgang in <strong>de</strong>r Region. Ein<br />

Teufelskreislauf, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r neu<br />

durchbrochen wer<strong>de</strong>n muss. Dabei kann<br />

<strong>und</strong> muss uns das Potenzial <strong>de</strong>r Universitäten<br />

helfen.<br />

* Thorsten Bullerdiek, Diplom-Verwaltungswirt, Pressesprecher<br />

<strong>und</strong> Referent beim Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>-<br />

<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>; Geschäftsführer <strong>de</strong>s innovatorsclub<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Wissenschaftler gesucht...<br />

Wenn wir unsere Stu<strong>de</strong>nten suchen, so<br />

fin<strong>de</strong>n wir sie während Ihres Studiums verständlicherweise<br />

in <strong>de</strong>r Universität, beim<br />

Praxissemester in Unternehmen o<strong>de</strong>r auch<br />

in Cafés <strong>und</strong> Kneipen <strong>de</strong>r Universitätsstädte<br />

<strong>und</strong> Metropolen. Selten hält sich unsere Bildungselite<br />

in kleinen <strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n auf, außer mal am Wochenen<strong>de</strong>,<br />

wenn Mama <strong>und</strong> Papa o<strong>de</strong>r die Großeltern<br />

zum Besuch bitten. Damit einher geht<br />

ein Kompetenzverlust für die Universitäten,<br />

die Stu<strong>de</strong>nten <strong>und</strong> die meisten <strong>Städte</strong> <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>n in Deutschland.<br />

Studieren auf <strong>de</strong>m Dorf?<br />

Dörfer, kleine <strong>und</strong> mittlere <strong>Städte</strong> <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>n bieten vieles für die Wissenschaft.<br />

Nicht nur Juristen o<strong>de</strong>r Verwaltungswissenschaftler<br />

sind dort gefragt, auch <strong>de</strong>r<br />

Ingenieur kann sich zum Beispiel bei Hoch-<br />

<strong>und</strong> Tiefbauprojekten <strong>und</strong> bei Projektaus-<br />

schreibungen ausleben,<br />

Historiker können wissenschaftlich<br />

beim Heimatmuseum,<br />

Künstler<br />

im Schul- <strong>und</strong> Kulturbereich<br />

o<strong>de</strong>r im Kunstverein,<br />

Archäologen<br />

Thorsten<br />

Bullerdiek<br />

bei <strong>de</strong>r Aufarbeitung <strong>de</strong>r Stadtgeschichte<br />

arbeiten. Betriebswirtschaftler wer<strong>de</strong>n bei<br />

Verwaltungsreformprojekten interessante<br />

Ansatzpunkte fin<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> Volkswirte wer<strong>de</strong>n<br />

sich für die konkreten Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen Faktors interessieren<br />

<strong>und</strong> ihre Thesen am Beispiel eines<br />

Dorfes entwickeln. Politologen erleben die<br />

Basisarbeit hautnah im Gemein<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r<br />

Stadtrat, <strong>und</strong> angehen<strong>de</strong> Architekten <strong>und</strong><br />

Landschaftsplaner haben nicht nur erste<br />

Einblicke in die Planung, sie lernen, Projekte<br />

von <strong>de</strong>r Pike auf zu planen <strong>und</strong> zu<br />

realisieren. Lehrer lernen die Arbeitsweise<br />

von Schulämtern kennen, die ja die Schulen<br />

176 DNG 6 2008


planen, bauen <strong>und</strong> betreiben, <strong>und</strong> Mediziner<br />

fin<strong>de</strong>n nicht nur im Krankenhaus, son<strong>de</strong>rn<br />

auch im Kin<strong>de</strong>rgarten, in <strong>de</strong>r Schule,<br />

im arbeitsmedizinischen Bereich o<strong>de</strong>r im<br />

Seniorenheim sinnvolle wissenschaftliche<br />

Betätigungsfel<strong>de</strong>r.<br />

All das <strong>und</strong> noch vielmehr ist praktisch<br />

im kleinsten Dorf möglich, da es für je<strong>de</strong><br />

Fachrichtung praktische Betätigungsfel<strong>de</strong>r<br />

für wissenschaftliches Arbeiten in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n – sogar auf je<strong>de</strong>m<br />

Dorf – gibt. Ein Vorteil ist auch, dass es gera<strong>de</strong><br />

in kleineren Dörfern die Chance gibt,<br />

selbstständig wissenschaftliche Projekte<br />

umzusetzen.<br />

Innovation für <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

Die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n müssen<br />

sicherlich etwas Zeit, Geld <strong>und</strong> Geduld<br />

aufbringen, aber sie bekommen von <strong>de</strong>n<br />

Stu<strong>de</strong>nten vieles zurück: Kreative Impulse,<br />

Bezüge zur wissenschaftlichen Arbeit, gute<br />

I<strong>de</strong>en, neue Projekte <strong>und</strong> vielleicht auch so<br />

manchen neuen Mitarbeiter. Auch die Unternehmen<br />

als künftige Arbeitgeber vieler<br />

Stu<strong>de</strong>nten können von Verwaltungserfahrungen<br />

ihrer potenziellen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter profitieren. Nicht nur die<br />

gewonnene Projekterfahrung vor Ort <strong>und</strong><br />

DNG 6 2008<br />

SCHULEN, KULTUR UND SPORT �<br />

Bildung fin<strong>de</strong>t vor Ort statt<br />

das Wissen um Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

<strong>de</strong>s kommunalen Han<strong>de</strong>lns wer<strong>de</strong>n<br />

ein Gewinn sein. Denn viele Unternehmen<br />

arbeiten mit <strong>und</strong> für die Kommunen, die<br />

auch die größten öffentlichen Auftraggeber<br />

in Deutschland sind.<br />

Stärkung <strong>de</strong>s Standortes Deutschland<br />

Es gibt 12 500 <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n in<br />

Deutschland, die je<strong>de</strong>n Tag für 82 Millionen<br />

Bun<strong>de</strong>sbürger da sind, <strong>und</strong> es gibt fast<br />

zwei Millionen Stu<strong>de</strong>nten (Statistisches<br />

Bun<strong>de</strong>samt; Zahlen <strong>de</strong>s Wintersemesters<br />

2007/2008). Sicherlich braucht nicht je<strong>de</strong><br />

Stadt o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> auf einen Schlag 160<br />

Stu<strong>de</strong>nten, die dann im Laufe <strong>de</strong>s Jahres<br />

mal reinschauen. Aber es wäre eine echte<br />

Bereicherung für die Stu<strong>de</strong>nten <strong>und</strong> die<br />

<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, wenn aus je<strong>de</strong>r<br />

Fachrichtung zumin<strong>de</strong>st ein Stu<strong>de</strong>nt je<br />

Jahr in <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n mit unter<br />

100 000 Einwohnern ein Praktikum o<strong>de</strong>r gar<br />

ein Praxissemester absolviert. Die Politik<br />

sollte diese Möglichkeiten schaffen <strong>und</strong><br />

„Kommunalpraktika o<strong>de</strong>r Kommunalsemester“<br />

in die Studienpläne aller Fachrichtungen<br />

integrieren. Wir alle wür<strong>de</strong>n davon<br />

profitieren, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Standort Deutschland<br />

wäre zukunftsfähiger!<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> begrüßt Bildungsgipfel für<br />

<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

„Nach<strong>de</strong>m nun auf <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>-/Län<strong>de</strong>rebene die ersten Weichen für die Verbesserung unseres<br />

Bildungssystems gestellt wur<strong>de</strong>n, wird es Zeit, dass die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n in die weiteren<br />

Planungen einbezogen wer<strong>de</strong>n!“, erklärt <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s,<br />

Rainer Timmermann.<br />

Die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n sorgen gemeinsam mit <strong>de</strong>n Landkreisen für die Errichtung, <strong>de</strong>n Unterhalt<br />

<strong>und</strong> die Ausstattung von Kin<strong>de</strong>rgärten <strong>und</strong> Schulen, während das Land die Unterrichtsversorgung<br />

sicherstellt <strong>und</strong> die Lehrer bezahlt. „Die Bildung unserer Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendlichen muss vor Ort, in<br />

<strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, sichergestellt wer<strong>de</strong>n. Es ist scha<strong>de</strong>, dass die Kommunen – wie schon<br />

beim so genannten Krippengipfel – auf Bun<strong>de</strong>sebene vor <strong>de</strong>r Tür bleiben mussten. Daher begrüße<br />

ich die Bereitschaft von Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Christian Wulff, in Kürze in konkrete Gespräche mit<br />

<strong>de</strong>n Kommunen einzutreten, um unser Bildungssystem partnerschaftlich auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnte auszurichten“, so Timmermann.<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s kommt es jetzt vor allem darauf<br />

an, dass kein Bildungsgefälle zwischen großen <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m ländlichen Raum entsteht. Hierzu<br />

ist es unter an<strong>de</strong>rem notwendig, dass auch bei sich verringern<strong>de</strong>n Schülerzahlen Schulen in <strong>de</strong>r<br />

Fläche erhalten wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> das gymnasiale Angebot im ländlichen Raum weiter ausgebaut wird.<br />

Gleichzeitig sollte zur Sicherung einer ausgewogenen Unterrichtsversorgung im ganzen Land weiter<br />

die Verantwortung für die Lehrer beim Land sichergestellt <strong>und</strong> von Mo<strong>de</strong>llprojekten zur Kommunalisierung<br />

von Lehrern Abstand genommen wird.<br />

ARBEIT UND SOZIALES �<br />

Landfrauen<br />

helfen<br />

Senioren im<br />

Alltag<br />

400 Frauen haben sich<br />

qualifiziert<br />

Ob ein Behör<strong>de</strong>nbesuch, das Lesen eines<br />

Buches o<strong>de</strong>r ein Theaterbesuch – das Leben<br />

im Alter kann viele Hür<strong>de</strong>n aufwerfen. Die<br />

Seniorenbegleiterinnen in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

wollen die Selbstständigkeit älterer Menschen<br />

för<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> helfen, ihre Ges<strong>und</strong>heit<br />

zu erhalten. In einem Mo<strong>de</strong>llprojekt <strong>de</strong>s<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsischen Landfrauenverban<strong>de</strong>s<br />

Hannover (NLV) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ländlichen Erwachsenenbildung<br />

in Nie<strong>de</strong>rsachsen (LEB)<br />

haben sich bisher 400 Landfrauen zu Seniorenbegleiterinnen<br />

qualifizieren lassen,<br />

berichtet <strong>de</strong>r Landvolk-Pressedienst. Sie<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r vorpflegerischen Versorgung<br />

von Senioren als regelmäßige Betreuungskräfte<br />

tätig.<br />

Das Angebot ist für ältere Menschen gedacht,<br />

die noch zu Hause leben <strong>und</strong> selbstständig<br />

sind, aber für einzelne Tätigkeiten<br />

Unterstützung brauchen. Einen an<strong>de</strong>ren<br />

Schwerpunkt bil<strong>de</strong>n Senioren, die bereits<br />

Pflege erhalten, aber das Betreuungsangebot<br />

ergänzen möchten. So leisten Seniorenbegleiter<br />

beispielsweise Hilfe beim<br />

Einkauf, lesen ein Buch vor o<strong>de</strong>r leiten<br />

Gesprächskreise im Altenheim. Sie bieten<br />

älteren Menschen eine kompetente Unterstützung,<br />

die ihnen vielfach erst ein Leben<br />

zu Hause ermöglicht. Gleichzeitig haben Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />

die Gewissheit, dass regelmäßig<br />

jemand für die eigenen Eltern o<strong>de</strong>r<br />

Großeltern da ist. Allerdings gibt es keine<br />

zentrale „Einsatzstelle“ für die bisherigen<br />

Absolventinnen <strong>de</strong>r Qualifizierungsmaßnahme.<br />

Interessenten können sich jedoch<br />

an die Kreisverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Landfrauen (<strong>www</strong>.<br />

landfrauen-nlv.<strong>de</strong>) wen<strong>de</strong>n.<br />

Die Seniorenbegleiterinnen wur<strong>de</strong>n für<br />

ihre vielfältigen Aufgaben sorgfältig geschult.<br />

In 100 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n beschäftigten<br />

sie sich unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m Leben<br />

177


� ARBEIT UND SOZIALES<br />

im Alter, Alterskrankheiten sowie Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

mit <strong>und</strong> für ältere Menschen. Weitere Themen<br />

bil<strong>de</strong>ten die persönliche <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Situation von Senioren sowie<br />

rechtliche Aspekte <strong>de</strong>r Altenarbeit. Die<br />

Theorie wur<strong>de</strong> dann im Rahmen von Hospitationen<br />

in Altenpflegeeinrichtungen in die<br />

Praxis umgesetzt. Ziel <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llprojekts<br />

<strong>de</strong>s NLV <strong>und</strong> <strong>de</strong>r LEB war es, gera<strong>de</strong> für<br />

<strong>de</strong>n ländlichen Raum flexible Betreuungskonzepte<br />

für Senioren anbieten zu können.<br />

Denn auch diese möchten häufig in ihrer<br />

vertrauten Umgebung ihren „Lebensabend“<br />

verbringen.<br />

Das Ziel, hilfs- <strong>und</strong> pflegebedürftige Menschen<br />

an ihrem Wohnort zu betreuen <strong>und</strong> Seniorenbegleiterin im Einsatz<br />

„Unbezahlbar <strong>und</strong> freiwillig“<br />

Eindrucksvolles Engagement in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Das Engagement von 2,4 Millionen Ehrenamtlichen<br />

ist von elementarer Be<strong>de</strong>utung<br />

in unserer Gesellschaft, <strong>de</strong>nn es profitieren<br />

praktisch alle gesellschaftlichen Lebensbereiche.<br />

Der von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, <strong>de</strong>r VGH<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Sparkassenverband Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

ausgelobte Wettbewerb „Unbezahlbar<br />

<strong>und</strong> freiwillig 2008“ fand <strong>de</strong>mzufolge große<br />

Resonanz. Es beteiligten sich 458 Einzelpersonen<br />

<strong>und</strong> Gruppen am Wettbewerb.<br />

Die Kin<strong>de</strong>rredaktion „Lollipop“ erhielt in<br />

diesem Jahr <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis „Kin<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rn<br />

– Orientierung geben“. Das Projekt,<br />

das von Kin<strong>de</strong>rn für Kin<strong>de</strong>r gemacht wird,<br />

ist ein fester Bestandteil im Programm <strong>de</strong>s<br />

Lokalsen<strong>de</strong>rs „radio aktiv e. V.“ in Hameln.<br />

Gesen<strong>de</strong>t wird immer Samstag zwischen<br />

13.00 <strong>und</strong> 14.00 Uhr. Der Son<strong>de</strong>rpreis ist<br />

mit 2 500 Euro dotiert.<br />

Zehn weitere Preisträgerinnen <strong>und</strong> Preisträger<br />

aus <strong>de</strong>n Bereichen Kultur, Sport, Kirche/religiöse<br />

Gemeinschaften, Umwelt <strong>und</strong><br />

Soziales erhielten für ihr bürgerschaftliches<br />

Engagement jeweils ein Preisgeld von 3 000<br />

Euro. Beispielhaft seien hier genannt:<br />

• die „Initiative Behin<strong>de</strong>rten-Offensive“ <strong>de</strong>s<br />

Vereins Lebensweisen e. V. Schortens<br />

(Stadt Schortens, Landkreis Friesland),<br />

• das Projekt „Integration von Kin<strong>de</strong>rn/Jugendlichen<br />

mit Verhaltensauffälligkeiten<br />

<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rbegabungen“ <strong>de</strong>s SV<br />

Göhr<strong>de</strong> Nahrendorf-Ol<strong>de</strong>ndorf (Samtgemein<strong>de</strong><br />

Dahlenburg, Landkreis Lüneburg,<br />

<strong>und</strong><br />

• das Projekt „Biotop ´Wiese<strong>de</strong>r Lehmweise´“<br />

<strong>de</strong>r Dorfgemeinschaft Wiese<strong>de</strong>-<br />

Upschört (Gemein<strong>de</strong> Frie<strong>de</strong>burg, Landkreis<br />

Wittm<strong>und</strong>).<br />

Die diesjährigen Preisträger stehen stellvertretend<br />

für vergleichbare Vereine, Ini-<br />

dadurch kostenintensive Pflege zu vermei<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r hinauszuschieben, formuliert auch<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spflegebericht. Im Rahmen dieser<br />

so genannten niedrigschwelligen Betreuung<br />

könnten auch die Seniorenbegleiterinnen<br />

<strong>de</strong>r Landfrauen ihr Beschäftigungsfeld fin<strong>de</strong>n.<br />

Erste Kontakte haben die Landfrauen<br />

mit Unterstützung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svereinigung<br />

für Ges<strong>und</strong>heit in Nie<strong>de</strong>rsachsen (LVG) bereits<br />

geknüpft, weitere Einsatzperspektiven<br />

sollen geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer sich für die Qualifizierungsmaßnahme<br />

zur Seniorenbegleiterin interessiert,<br />

kann sich an <strong>de</strong>n NLV, Johannsenstraße 10,<br />

30159 Hannover, Tel.: 0511 353960-0 wen<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: Landvolk Pressedienst<br />

tiativen <strong>und</strong> Einzelpersonen, die alle dazu<br />

beitragen, dass in unserer Gesellschaft <strong>de</strong>r<br />

Einsatz für <strong>de</strong>n Nächsten, die Mitmenschlichkeit<br />

<strong>und</strong> Solidarität einen hohen Stellenwert<br />

behalten.<br />

Die diesjährige Grafik „Generationen –<br />

verschie<strong>de</strong>ne Perspektiven für ein Ganzes“<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>ntin Annika Haeseler<br />

von <strong>de</strong>r Fachhochschule Hannover entwor-<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Christian Wulff (li.) überreicht <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis „Kin<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rn –<br />

Orientierung geben“<br />

178 DNG 6 2008


fen. Sie ist <strong>de</strong>r ausgewählte Entwurf eines<br />

Wettbewerbs unter Stu<strong>de</strong>ntinnen <strong>und</strong> Stu<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>s Fachbereichs Design <strong>und</strong> Medien<br />

unter <strong>de</strong>r Leitung von Professorin Iris<br />

vom Hof.<br />

Der Wettbewerb soll dazu beitragen,<br />

dass die öffentliche Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />

die Wertschätzung für die Aktiven, die sich<br />

in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl in Nie-<br />

DNG 6 2008<br />

<strong>de</strong>rsachsen engagieren, weiter zunimmt.<br />

Mit <strong>de</strong>r neuen lan<strong>de</strong>sweit gelten<strong>de</strong>n „Ehrenamtskarte“<br />

wird gegenwärtig eine weitere<br />

attraktive Form <strong>de</strong>r Anerkennung in <strong>de</strong>n<br />

nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen eingeführt.<br />

An <strong>de</strong>r Abschlussveranstaltung in Hannover<br />

nahmen r<strong>und</strong> 300 Gäste aus allen<br />

Bereichen <strong>de</strong>s bürgerschaftlichen Engagements<br />

teil. Sie wur<strong>de</strong>n durch Kurzfilme<br />

ARBEIT UND SOZIALES �<br />

über das Engagement <strong>de</strong>r Preisträgerinnen<br />

<strong>und</strong> Preisträger informiert. Neben <strong>de</strong>m<br />

Preisgeld überreichten Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Christian Wulff, VGH-Vorstandschef Robert<br />

Pohlhausen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Sparkassenverban<strong>de</strong>s<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen, Thomas<br />

Mang, gemeinsam mit <strong>de</strong>n Jurymitglie<strong>de</strong>rn<br />

eine Urkun<strong>de</strong> <strong>und</strong> eine Grafik an alle Preisträger.<br />

BAUEN UND WOHNEN �<br />

Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen<br />

Europäischer Dorferneuerungspreis 2008<br />

Nach Preisverleihung strahlen<strong>de</strong> Delegationsteilnehmer mit Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeister<br />

Helfried H. Pohndorf (1. v.l.) <strong>und</strong> Wienhausens Bürgermeister Karl-Hein Pickel (4. v. l.)<br />

Der 10. Wettbewerb um <strong>de</strong>n Europäischen<br />

Dorferneuerungspreis stand unter<br />

<strong>de</strong>m Motto „Zukunft durch gesellschaftliche<br />

Innovationen“ <strong>und</strong> zeichnete sich durch<br />

eine große Teilnehmerzahl (29 Orte bzw.<br />

Gemein<strong>de</strong>n bzw. Mikroregionen) sowie ein<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich hohes Niveau aus. Unter<br />

vielen guten Projekten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gemeinsame<br />

Beitrag <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Eicklingen <strong>und</strong><br />

Wienhausen aus <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Flotwe<strong>de</strong>l<br />

neben 17 an<strong>de</strong>ren Teilnehmern mit <strong>de</strong>m<br />

Europäischen Dorferneuerungspreis für be-<br />

<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung flexibilisieren<br />

„Stadtumbau“ ist Daueraufgabe<br />

Der Deutsche <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

(DStGB) for<strong>de</strong>rt eine Flexibilisierung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung sowie eine dauerhafte<br />

<strong>und</strong> finanzielle Verstetigung <strong>de</strong>r Stadtumbauprogramme<br />

durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r.<br />

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r einerseits eine „integrierte Stadtentwicklungspolitik“<br />

for<strong>de</strong>rn, an<strong>de</strong>rerseits<br />

aber einzelne Programmbereiche <strong>de</strong>r <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung<br />

immer weiter ausdifferenzie-<br />

son<strong>de</strong>re Leistungen in mehreren Bereichen<br />

<strong>de</strong>r Dorfentwicklung ausgezeichnet.<br />

Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs war es, beson<strong>de</strong>rs<br />

herausragen<strong>de</strong> <strong>und</strong> beispielhafte Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> Initiativen <strong>de</strong>r Dorf- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>entwicklung<br />

„vor <strong>de</strong>n Vorhang“ zu bitten <strong>und</strong> –<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s ökonomischen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Kontextes – zu prämieren.<br />

Bewertet wur<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>r äußeren Erscheinung<br />

vor allem die inneren Qualitäten<br />

<strong>de</strong>r Dörfer. Dazu führt die Bewertungskommission<br />

aus, dass die Gemein<strong>de</strong>n Eicklingen<br />

<strong>und</strong> Wienhausen in ihren Dörfern eine sehr<br />

intakte Dorfgemeinschaft aufweisen, die in<br />

qualitativ sehr guten Einzelprojekten, gepaart<br />

mit einer hohen Einsatzbereitschaft<br />

<strong>de</strong>r Dorfeinwohner <strong>und</strong> Dorfeinwohnerinnen,<br />

Zukunft geschaffen haben. Neben<br />

vielen sehr gelungenen Sanierungen <strong>und</strong><br />

Umnutzungen von Altbausubstanz sticht<br />

das Projekt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Abwasserklärung<br />

als beson<strong>de</strong>rs innovativer Beitrag<br />

hervor. Eicklingen <strong>und</strong> Wienhausen wer<strong>de</strong>n<br />

dafür mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis<br />

für beson<strong>de</strong>re Leistungen in<br />

mehreren Bereichen <strong>de</strong>r Dorfentwicklung<br />

ausgezeichnet.<br />

ren“, sagte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ausschusses<br />

für <strong>Städte</strong>bau <strong>und</strong> Umwelt <strong>de</strong>s Deutschen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s, Martin Lürwer,<br />

Rahmen einer Sitzung. Die verschie<strong>de</strong>nen<br />

<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rungsprogramme (All-<br />

179


� BAUEN UND WOHNEN<br />

gemeines Programm, Stadtumbau Ost <strong>und</strong><br />

West, Soziale Stadt, Aktive Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren,<br />

<strong>Städte</strong>baulicher Denkmalschutz)<br />

sollten vielmehr als Module verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

die insbeson<strong>de</strong>re eigenverantwortlich<br />

durch die jeweiligen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

an die unterschiedlichen örtlichen Bedarfe<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die bisherigen Erfahrungen <strong>de</strong>s Mitteleinsatzes<br />

auf kommunaler <strong>und</strong> Lan<strong>de</strong>sebene<br />

haben gezeigt, dass eine gebietsbezogene<br />

<strong>und</strong> programmübergreifen<strong>de</strong> Bün<strong>de</strong>lung<br />

verschie<strong>de</strong>ner För<strong>de</strong>rinstrumente für die<br />

Kommunen <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren unterschiedlichen<br />

Problemlagen am effektivsten ist <strong>und</strong> zu<br />

hohen Synergieeffekten führt. Der DStGB<br />

spricht sich weiter angesichts <strong>de</strong>r vielfältigen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kommunen<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Stadtumbaus <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Stadtentwicklung<br />

für eine langfristige Verstetigung<br />

<strong>de</strong>r Finanzhilfen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Län<strong>de</strong>r auf hohem finanziellen Niveau aus.<br />

Die Finanzhilfen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s im Bereich<br />

<strong>de</strong>r <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung betragen im Programmjahr<br />

2008 ca. 504 Millionen Euro.<br />

Der sächsische Innenminister Dr. Al-<br />

� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

brecht Buttolo unterstrich im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Sitzung, dass sich <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

angesichts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung<br />

noch viele Jahre <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Stadtumbaus gegenübersehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Deshalb sei es die zentrale Aufgabe,<br />

die Kommunen in diesem Prozess weiter<br />

zu begleiten <strong>und</strong> sie zu unterstützen. Neben<br />

<strong>de</strong>m Rückbau von Wohngebäu<strong>de</strong>n gehörten<br />

auch die Anpassung <strong>de</strong>r technischen Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> die Aufwertung von Wohngebieten,<br />

speziell in <strong>de</strong>n Innenstädten <strong>und</strong><br />

Ortskernen, zu diesem Aufgabenfeld.<br />

Der Geschäftsführer <strong>de</strong>s Sächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>tages, Mischa Woitscheck,<br />

unterstrich in diesem Zusammenhang<br />

die kommunale For<strong>de</strong>rung nach<br />

einer Fortführung <strong>de</strong>s <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rprogramms<br />

„Stadtumbau Ost“. „Der Stadtumbau<br />

in <strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r neuen Län<strong>de</strong>r wird bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

jetzigen För<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong> 2009 längst nicht<br />

vollständig bewältigt sein. Daher ist eine<br />

dauerhafte Verlängerung <strong>de</strong>s Programms<br />

aus kommunaler Sicht unbedingt notwendig.<br />

Den Kommunen muss die notwendige<br />

Planungssicherheit gegeben wer<strong>de</strong>n, um<br />

die aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen konkret vorantreiben<br />

zu können“, so Woitscheck.<br />

Das B<strong>und</strong>-Län<strong>de</strong>r-Programm „Stadtumbau<br />

Ost“ ist eines <strong>de</strong>r wichtigsten Instrumente<br />

<strong>de</strong>r Stadtentwicklungspolitik in <strong>de</strong>n<br />

neuen Län<strong>de</strong>rn. Seit Beginn <strong>de</strong>s Programms<br />

wur<strong>de</strong>n über 390 Gemein<strong>de</strong>n mit mehr als<br />

800 Stadtumbaugebieten geför<strong>de</strong>rt. R<strong>und</strong><br />

zwei Drittel aller Einwohner Ost<strong>de</strong>utschlands<br />

leben in einer Stadtumbau-Kommune.<br />

Daher muss nach Auffassung <strong>de</strong>s DStGB<br />

an <strong>de</strong>r gebün<strong>de</strong>lten städtebaulichen <strong>und</strong><br />

wohnungswirtschaftlichen Strategie <strong>de</strong>s<br />

B<strong>und</strong>-Län<strong>de</strong>r-Programms „Stadtumbau Ost“<br />

festgehalten wer<strong>de</strong>n, um die Attraktivität<br />

<strong>und</strong> Zukunftsfähigkeit <strong>de</strong>r von hohen Leerstän<strong>de</strong>n<br />

betroffenen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />

als Wohn- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandort zu<br />

stärken.<br />

Der DStGB begrüßt ausdrücklich die<br />

Ausweitung <strong>de</strong>s Stadtumbauprogramms auf<br />

<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r alten Län<strong>de</strong>r.<br />

Quelle:<br />

Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

Schneverdingen ist mittelstandsfre<strong>und</strong>lichste<br />

Stadt Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />

von Fritz-Ulrich Kasch, Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Schneverdingen<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung, sich als mittelstandsfre<strong>und</strong>lich<br />

darzustellen, ist keine<br />

Aufgabe, die man erledigen kann, um sie<br />

danach zu <strong>de</strong>n Akten zu legen. Vielmehr ist<br />

es für je<strong>de</strong> Kommune eine fortwähren<strong>de</strong><br />

Aufgabe, hieran zu arbeiten <strong>und</strong> sich ständig<br />

zu verbessern.<br />

Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

sind natürlich überall<br />

an<strong>de</strong>rs <strong>und</strong> vielfach von Außen bestimmt.<br />

In Schneverdingen können diese Voraussetzungen<br />

als durchaus ungünstig angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n, weshalb die Stadt unkonventionelle<br />

Wege geht, um sich <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l <strong>und</strong><br />

Gewerbe, insbeson<strong>de</strong>re jedoch <strong>de</strong>m Mittelstand<br />

gegenüber als wirtschaftsfre<strong>und</strong>lich<br />

darzustellen. Mit <strong>de</strong>n Kernstrategien, bei<br />

nur geringen kommunalen Aufwendungen<br />

hohe Effekte zu erzielen, Akteure zu vernetzen,<br />

möglichst Zuschüsse zu nutzen <strong>und</strong><br />

örtliche Unternehmen einzubeziehen, hat<br />

die Stadt Schneverdingen auf breiter Ebene<br />

Erfolg. Dort, wo es direkt in ihrer Hand<br />

liegt, agiert die Stadt Schneverdingen zügig<br />

<strong>und</strong> konsequent. Dies betrifft sowohl Genehmigungsverfahren<br />

als auch kommunale<br />

Abgaben, Steuern <strong>und</strong> Gebühren.<br />

Gewerbegebiete stehen zur Verfügung;<br />

die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe<br />

wird aktiv unterstützt - durch ein Standortentwicklungskonzept<br />

sowie durch eine an<br />

<strong>de</strong>r Nachfrage orientierte persönliche Unterstützung<br />

bei Gewerbeansiedlungen.<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Integrierten Städtischen<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Wachstumskonzeptes<br />

(ISEK) wird in einem Zeitraum von 2007<br />

bis 2013 für mehrere Millionen Euro in <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt investiert; die aus <strong>de</strong>m resultieren<br />

Produktionseffekte bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Maßnahmen wer<strong>de</strong>n auf mehr als zehn<br />

Millionen Euro prognostiziert.<br />

Auch <strong>de</strong>r ländliche Raum wird gestärkt.<br />

För<strong>de</strong>rmittel <strong>und</strong> städtische Mittel in Höhe<br />

von <strong>de</strong>utlich über vier Millionen Euro sind<br />

seit 2001 in die verschie<strong>de</strong>nsten Projekte<br />

geflossen; diese Entwicklung wird konsequent<br />

fortgesetzt.<br />

Schneverdingen ist als Wohnstandort attraktiv,<br />

so dass <strong>de</strong>m Mittelstand ein Potential<br />

an Arbeitnehmern zur Verfügung steht,<br />

die nicht einpen<strong>de</strong>ln müssen. Alle Schul-<br />

180 DNG 6 2008


formen sind vorhan<strong>de</strong>n, die Versorgung mit<br />

Kin<strong>de</strong>rgartenplätzen ist zu hun<strong>de</strong>rtprozentig<br />

gegeben. Durch die städtischen Stadtwerke<br />

erfolgt eine verbrauchergünstige<br />

DNG 6 2008<br />

Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung. Sport- <strong>und</strong><br />

sonstige Freizeitmöglichkeiten sind durch<br />

zahlreiche Sportplätze in <strong>de</strong>n Ortschaften<br />

<strong>und</strong> im Kernort gegeben; die Stadt verfügt<br />

WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />

über ein Hallenbad mit mo<strong>de</strong>rner Sauna <strong>und</strong><br />

ein Freibad.<br />

Im Ergebnis kann festgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass Schneverdingen eine mittelstandfre<strong>und</strong>liche<br />

Stadt ist, weil alle Akteure,<br />

insbeson<strong>de</strong>re jedoch <strong>de</strong>r Mittelstand selbst<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Stadt „an einem Strang<br />

ziehen“, so dass Ziele gemeinsam <strong>und</strong><br />

konsequent verfolgt wer<strong>de</strong>n. Dies ist das<br />

Geheimnis <strong>de</strong>s Erfolges, worauf <strong>de</strong>r Schneverdinger<br />

Stadtrat ebenso stolz ist wie <strong>de</strong>r<br />

Han<strong>de</strong>ls- <strong>und</strong> Gewerbeverein <strong>de</strong>r Stadt, <strong>de</strong>ssen<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r Roland Schmid ebenfalls<br />

bei <strong>de</strong>r Preisverleihung zugegen war.<br />

v.l. Landtagsvizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

Dieter Möhrmann, NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Rainer Timmermann, Bürgermeister<br />

Fritz-Ulrich Kasch, Karl-Heinz<br />

Bley, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Nds. Handwerkskammertages<br />

NBank erleichtert Unternehmen Finanzierung<br />

<strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Dr. Sabine Johannsen, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r NBank<br />

Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen prägen<br />

<strong>de</strong>n Wirtschaftsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />

Passgenaue För<strong>de</strong>rung steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Für die NBank heißt das,<br />

größenbedingte Nachteile dieser Unternehmen<br />

bei <strong>de</strong>r Finanzierung auszugleichen <strong>und</strong><br />

sie für die Zukunft durch die För<strong>de</strong>rung von<br />

Innovation, Qualifizierungen <strong>und</strong> Internationalisierung<br />

krisensicher aufzustellen. Beson<strong>de</strong>rs<br />

erfolgreich gelingt dies durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Wirtschaftsför<strong>de</strong>rern,<br />

Kammern <strong>und</strong> Kreditinstituten vor Ort.<br />

In <strong>de</strong>r NBank sind seit Jahresanfang die<br />

Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Wohnraum- <strong>und</strong><br />

Infrastrukturför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s in einem<br />

umfassen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rangebot gebün<strong>de</strong>lt.<br />

Gleichzeitig berät <strong>und</strong> bewilligt die NBank<br />

die mit Mitteln <strong>de</strong>s Europäischen Fonds für<br />

Regionale Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF) finanzierten<br />

Programme. Aus <strong>de</strong>n Fondsmitteln stellt<br />

die NBank gemeinsam mit <strong>de</strong>m Land kleinen<br />

<strong>und</strong> mittleren Unternehmen mehr Geld<br />

<strong>de</strong>nn je zur Verfügung <strong>und</strong> erweitert ihre<br />

Palette von För<strong>de</strong>rinstrumenten<br />

<strong>de</strong>utlich. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r jetzigen<br />

Finanzmarktkrise sollten kleine<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen auf unsere<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

zurückgreifen.<br />

Die NBank verfügt über das erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Instrumentarium, um<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

in Nie<strong>de</strong>rsachsen zu unterstützen.<br />

Unternehmen fällt <strong>de</strong>r Zugang zu Fremdkapital<br />

in <strong>de</strong>r Regel umso schwerer, je kleiner<br />

sie sind. In wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten verschärfen sich diese größenbedingten<br />

Nachteile. Mit ihrem zinsgünstigen<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsenkredit wirkt die NBank <strong>de</strong>m<br />

entgegen: Über das Darlehen ist es ihr gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n Banken <strong>und</strong> Sparkassen<br />

gelungen, gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n kleinen Unternehmen,<br />

die für ihre Finanzierung sonst höhere Zinsen<br />

zahlen müssten, Liquidität zu günstigen<br />

Konditionen zu verschaffen.<br />

Unternehmen sollten jedoch auch alternative<br />

Finanzierungen wie Beteiligungska-<br />

Dr. Sabine<br />

Johannsen<br />

pital zur Verbesserung ihrer Eigenkapitalsituation<br />

in Betracht ziehen.<br />

Auf ihrer Plattform NCapital führt<br />

die NBank Kapital suchen<strong>de</strong> Unternehmen<br />

<strong>und</strong> potentielle Investoren<br />

zusammen. Seit <strong>de</strong>m Start<br />

im vergangenen Jahr hat NCapital<br />

Beteiligungskapital in einer Höhe<br />

von insgesamt 4,5 Millionen Euro<br />

vermittelt. Das benötigte Finanzierungsvolumen<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen lag dabei<br />

zwischen 200 000 <strong>und</strong> 1,8 Millionen Euro.<br />

Für 2009 planen das Land <strong>und</strong> seine För<strong>de</strong>rbank<br />

einen Beteiligungskapitalfonds, <strong>de</strong>r<br />

mit Mitteln <strong>de</strong>s Europäischen Fonds für<br />

Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert<br />

wird.<br />

Beteiligungskapital <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rsachsenkredit<br />

schaffen günstige Finanzierungsbedingungen.<br />

Gleichzeitig stärkt die NBank<br />

Unternehmen strategisch: Sie för<strong>de</strong>rt die<br />

Entwicklung innovativer Produkte, die Weiterbildung<br />

<strong>de</strong>s Personals <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Einstieg<br />

in internationale Geschäfte.<br />

181


� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

Innovationen sind ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Element,<br />

um sich strategisch zu positionieren.<br />

Nie<strong>de</strong>rsächsische Unternehmen liegen in<br />

vielen Technologiefel<strong>de</strong>rn vorn, wie die vielbeachtete<br />

Kampagne zum Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Innovationsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen eindrucksvoll<br />

zeigt. Über die Innovationsför<strong>de</strong>rung<br />

hilft die NBank, Finanzierungshür<strong>de</strong>n<br />

zu nehmen <strong>und</strong> Innovationen zu beschleunigen.<br />

Die Innovationsfähigkeit ließe sich<br />

weiter ausbauen, wenn Hochschulen <strong>und</strong><br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen enger als<br />

bisher zusammenarbeiteten. Auch Ausgründungen<br />

aus <strong>de</strong>r Hochschule gehen in die<br />

richtige Richtung. Mit Zuschüssen för<strong>de</strong>rt<br />

die NBank bei<strong>de</strong> Entwicklungen, letztere<br />

zum Beispiel seit September mit <strong>de</strong>m Programm<br />

„Grün<strong>de</strong>rcampus“.<br />

Technischer Fortschritt bedingt ausreichend<br />

qualifiziertes Personal. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

sind Schlüsselfaktoren für <strong>de</strong>n<br />

Wirtschaftsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen. Über<br />

die Arbeitsmarktför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s finanziert<br />

die NBank regionale Bildungsträger,<br />

die Beschäftigte <strong>und</strong> Arbeitslose qualifizieren.<br />

Im Elbe-Weser-Raum haben in <strong>de</strong>n<br />

letzten Monaten durch diese För<strong>de</strong>rung 440<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer auf Dauer eine neue<br />

berufliche Perspektive erhalten: Sie sind zu<br />

Schweißern für Offshore-Windkraftanlagen<br />

o<strong>de</strong>r zu Fachlogistikern für Gefahrgut spezialisiert<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Auch <strong>de</strong>r Zugang zu neuen Absatzmärkten<br />

stärkt Unternehmen. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Krise<br />

kann <strong>de</strong>r heimische Markt schnell eng<br />

wer<strong>de</strong>n. Erste Schritte ins Ausland begleitet<br />

die Internationalisierungsberatung <strong>de</strong>r<br />

NBank. Über ein europäisches Netzwerk<br />

erschließt sie interessierten Unternehmen<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong> Geschäfts- <strong>und</strong> Technologiepartnerschaften.<br />

Ob durch Programme <strong>de</strong>r Wirtschafts-,<br />

Arbeitsmarkt- o<strong>de</strong>r Infrastrukturför<strong>de</strong>rung,<br />

ob als Zuschuss, Darlehen, Beteiligungskapital<br />

o<strong>de</strong>r erfolgreiches Beratungsgespräch<br />

– die NBank unterstützt kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen <strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Für die nachhaltige Entwicklung lohnt<br />

es, sich einen Überblick über das gesamte<br />

Spektrum an För<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

ihrer Kombination zu verschaffen.<br />

Die größte Wirkung erzielt För<strong>de</strong>rung allerdings,<br />

wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten:<br />

Beraterinnen <strong>und</strong> Berater <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rstellen, <strong>de</strong>r Kammern,<br />

Banken, Bildungsträger <strong>und</strong> <strong>de</strong>r regionalen<br />

NBank-Geschäftsstellen. Sie alle tragen mit<br />

ihrer Kompetenz zu einer bedarfsgerechten<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nachhaltigen Erfolg<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsens bei.<br />

Alle weiteren Informationen <strong>und</strong> Kontaktadressen<br />

unter <strong>www</strong>.nbank.<strong>de</strong>.<br />

Die Zeit ist reif: Praktische Anwendungsfel<strong>de</strong>r<br />

für die digitale Signatur<br />

von Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer <strong>de</strong>s Sparkassenverban<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Das Internet hat die Welt kleiner<br />

<strong>und</strong> spannen<strong>de</strong>r gemacht. Wir alle<br />

können das erleben, <strong>de</strong>nn als eine<br />

Folge davon wur<strong>de</strong> die private <strong>und</strong><br />

geschäftliche Kommunikation einfacher,<br />

schneller <strong>und</strong> billiger. Es<br />

gibt aber auch problematische<br />

Seiten <strong>de</strong>s Internets. Wir hören<br />

permanent von Trojanern, Viren<br />

<strong>und</strong> Würmern. Das Stichwort lautet<br />

„Sicherheit“, <strong>de</strong>nn hacken ist heute keine<br />

Spielerei mehr, son<strong>de</strong>rn harte Kriminalität.<br />

Der Internethan<strong>de</strong>l wird permanent bedroht<br />

<strong>und</strong> das Online-Banking <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft<br />

ist ständig Angriffen, die auch<br />

zu echten Schä<strong>de</strong>n führen, ausgesetzt. Dies<br />

führt zu einer Verunsicherung <strong>de</strong>r Bürger.<br />

Sicherheit im Internet ist für alle teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen, Bürger <strong>und</strong><br />

Behör<strong>de</strong>n die wichtigste Voraussetzung<br />

für E-Government, E-Business <strong>und</strong> E-Banking.<br />

Die ein<strong>de</strong>utige Authentifikation <strong>de</strong>r<br />

Geschäftspartner, die Rechtsverbindlichkeit<br />

<strong>de</strong>r Geschäfte, Datenschutz <strong>und</strong> Datenintegrität<br />

stehen hierbei im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />

Günter<br />

Distelrath<br />

Mehr Sicherheit im Netz schaffen<br />

sogenannte Trust-Center. Die Käufer<br />

bzw. Verkäufer lassen sich bei<br />

einem unabhängigen Trust-Center,<br />

zum Beispiel S-Trust, registrieren.<br />

So kann im elektronischen Geschäftsprozess<br />

die Authentizität<br />

<strong>de</strong>s Käufers bzw. Verkäufers <strong>und</strong><br />

die Rechtsverbindlichkeit <strong>de</strong>s<br />

Geschäftes mittels elektronischer<br />

Sig natur überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Sicher im Netz – Sparkassen<br />

schaffen Vertrauen“ haben sich<br />

die Sparkassen schon sehr früh mit <strong>de</strong>n<br />

Sicherheitsthemen in <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsgesellschaft<br />

auseinan<strong>de</strong>rgesetzt. Bereits seit 1996 verfügt<br />

die Sparkassen-Card über einen Chip. Damit<br />

bietet sie die Voraussetzung für das sichere<br />

Bezahlen mit <strong>de</strong>r Geldkarte <strong>und</strong> sicheres<br />

Online-Banking. Seit 2005 stellen die Sparkassen<br />

sicher, dass die Bürger <strong>und</strong> Unternehmen<br />

problemlos qualifizierte elektronische<br />

Signaturen kostengünstig <strong>und</strong> schnell erhalten<br />

können <strong>und</strong> tragen mit <strong>de</strong>r qualifizierten<br />

elektronischen Signatur auf <strong>de</strong>r Sparkassen-<br />

Card wesentlich zur Verbreitung bei.<br />

Seit September 2007 bietet die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe auch eine Massensignaturlösung,<br />

so dass beliebig viele gleichartige Dokumente,<br />

beispielsweise Rechnungen o<strong>de</strong>r<br />

Bauanträge, auf einen Schlag rechtsverbindlich<br />

elektronisch unterschrieben wer<strong>de</strong>n<br />

können. Die Signatur-PIN muss hierbei nur<br />

einmal eingegeben wer<strong>de</strong>n. Unternehmen<br />

verschafft dieses Verfahren einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Effizienzgewinn, da sie beim elektronischen<br />

Signieren Zeit sparen <strong>und</strong> die so unterzeichneten<br />

Dokumente digital versen<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

archivieren können. Als Einzelplatzlösung<br />

lassen sich die qualifizierten elektronischen<br />

Massensignaturen an je<strong>de</strong>m gewöhnlichen<br />

PC-Arbeitsplatz mit einem Windowsbetriebssystem<br />

<strong>und</strong> Chipkartenleser erstellen. Dies<br />

erspart insbeson<strong>de</strong>re kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen Kosten <strong>und</strong> Aufwand<br />

für eine Gesamtunternehmenslösung, die für<br />

<strong>de</strong>n spezifischen Bedarf <strong>de</strong>r KMU meist zu<br />

unwirtschaftlich ist.<br />

Insgesamt geht die Entwicklung <strong>und</strong><br />

182 DNG 6 2008


Akzeptanz <strong>de</strong>r elektronischen Geschäftsprozesse<br />

zügig voran. Vor gut einem Jahr<br />

haben sich ca. 10 bis 20 Personen pro<br />

Monat für die elektronische Signatur bei<br />

Sparkassen registrieren lassen. Heute erwerben<br />

ca. 50 bis 60 Personen pro Tag eine<br />

qualifizierte Signatur bei <strong>de</strong>n Sparkassen.<br />

Die Sparkassen bieten ihre Karte <strong>und</strong> die<br />

Signatur auch ganzen Berufsgruppen <strong>und</strong><br />

Verbän<strong>de</strong>n an. So arbeiten zum Beispiel <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>s Deutschen Handwerks<br />

<strong>und</strong> die Anwaltskammer Stuttgart mit <strong>de</strong>r<br />

DNG 6 2008<br />

Signatur <strong>de</strong>r Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>r Signatur<br />

sind vielfältig. Die Institute <strong>de</strong>r Sparkassen-Finanzgruppe<br />

setzen sie schon heute<br />

im elektronischen Mahnverfahren <strong>und</strong> bei<br />

<strong>de</strong>r Anmeldung im Bun<strong>de</strong>sanzeiger ein. Und<br />

bei <strong>de</strong>m Sparkassenangebot für Electronic<br />

Bill Presentment <strong>und</strong> Payment, <strong>de</strong>m Sparkassenrechnungsservice,<br />

ist die Signaturanwendung<br />

bereits integriert. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

ab Sommer 2009 die ersten Sparkassen<br />

aus Nie<strong>de</strong>rsachsen Online-Banking mit<br />

WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />

Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages –<br />

Was ist zu tun?<br />

von Nina Kaffka, wissenschaftliche Angestellte beim NSGB<br />

In vielen Kommunen rückt <strong>de</strong>r<br />

Zeitpunkt unaufhaltsam näher, zu<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r „alte Konzessionsvertrag“<br />

auslaufen wird. Für diese Kommunen<br />

ist es daher unabwendbar, sich<br />

mit <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />

auseinan<strong>de</strong>rzusetzen<br />

<strong>und</strong> sich insbeson<strong>de</strong>re die Frage<br />

zu stellen „Netz übernehmen o<strong>de</strong>r<br />

nicht?“.<br />

Neben <strong>de</strong>r Beschäftigung mit dieser<br />

gr<strong>und</strong>sätzlichen Problematik, von wem das<br />

Energieversorgungsnetz in Zukunft betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n soll, muss die Gemein<strong>de</strong> auch<br />

frühzeitig mit einem ordnungsgemäßen Verfahren,<br />

das bei Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />

erfor<strong>de</strong>rlich wird, beginnen.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg vom Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />

bis zum Abschluss eines<br />

neuen bzw. bis zur Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />

müssen die rechtlich<br />

vorgeschriebenen Handlungsschritte<br />

zwingend beachtet wer<strong>de</strong>n; diese ergeben<br />

sich im Wesentlichen unmittelbar aus <strong>de</strong>m<br />

Wortlaut <strong>de</strong>s § 46 EnWG.<br />

Darüber hinaus muss je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong><br />

eine Einzelfallbetrachtung vornehmen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re ist <strong>de</strong>r „alte Konzessionsvertrag“<br />

auf beson<strong>de</strong>re, von <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />

Vorschriften abweichen<strong>de</strong> Regelungen zu<br />

überprüfen.<br />

Aus § 46 III EnWG ergibt sich ein<strong>de</strong>utig,<br />

dass die Gemein<strong>de</strong> spätestens zwei Jahre<br />

vor <strong>de</strong>m Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsver-<br />

Nina Kaffka<br />

trages das Vertragsen<strong>de</strong> öffentlich<br />

bekannt geben muss.<br />

Die Bekanntmachung muss<br />

im Bun<strong>de</strong>sanzeiger o<strong>de</strong>r elektronischen<br />

Bun<strong>de</strong>sanzeiger erfolgen.<br />

Wenn im Gemein<strong>de</strong>gebiet mehr als<br />

100 000 Kun<strong>de</strong>n unmittelbar o<strong>de</strong>r<br />

mittelbar an das Versorgungsnetz<br />

angeschlossen sind, hat die Bekanntmachung<br />

zusätzlich im Amtsblatt<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union zu erfolgen.<br />

Wie die Bekanntmachung inhaltlich<br />

auszusehen hat, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.<br />

Es sollten aber min<strong>de</strong>stens die<br />

Rahmendaten <strong>de</strong>s Netzes enthalten sein,<br />

damit potentielle Interessenten feststellen<br />

können, ob für sie das Netz in Betracht<br />

kommt.<br />

Die Interessenbek<strong>und</strong>ungsfrist muss min<strong>de</strong>stens<br />

einen Zeitraum von drei Monaten<br />

umfassen, so dass ausreichend Zeit für die<br />

Interessenbek<strong>und</strong>ung gegenüber <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

verbleibt.<br />

Ein Son<strong>de</strong>rfall ist immer dann gegeben,<br />

wenn <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag vor Ablauf<br />

<strong>de</strong>r Vertragslaufzeit „verlängert“ wird <strong>und</strong><br />

somit die Bekanntmachungsfrist von zwei<br />

Jahren nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Formulierung <strong>de</strong>s § 46 III Satz 3 EnWG<br />

ist jedoch missverständlich, da nicht nur die<br />

Fallgestaltung <strong>de</strong>r vorzeitigen Vertragsverlängerung,<br />

son<strong>de</strong>rn auch sonstige vorzeitige<br />

Beendigungen <strong>de</strong>s „alten Konzessionsvertrages“<br />

erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />

elektronischer Signatur anbieten. Online-<br />

Banking-Sicherheit mit <strong>de</strong>r Signaturkarte<br />

wird wesentlich dazu beitragen, dass sich<br />

die Sig natur auch in privaten Haushalten<br />

stärker etabliert. Des Weiteren setzen auch<br />

Behör<strong>de</strong>n immer mehr auf die Signatur, zum<br />

Beispiel Finanzämter <strong>und</strong> Bauämter.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen für mehr Sicherheit im<br />

Netz sind gelegt <strong>und</strong> die Strategie steht. In<br />

Zukunft wird es so zu einer Vielzahl weiterer<br />

Anwendungen <strong>de</strong>r digitalen Signatur<br />

kommen.<br />

Soll also ein Konzessionsvertrag „frühzeitig<br />

verlängert“ wer<strong>de</strong>n, so sind die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Verträge zu been<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die vorzeitige<br />

Beendigung sowie das Vertragsen<strong>de</strong> öffentlich<br />

bekannt zu geben. Die neuen (Konzessions-)Verträge<br />

dürfen dann frühestens drei<br />

Monate nach <strong>de</strong>r Bekanntgabe <strong>de</strong>r vorzeitigen<br />

Beendigung abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Unabhängig davon, ob <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag<br />

nach <strong>de</strong>r regulären Vertragslaufzeit<br />

ausläuft o<strong>de</strong>r frühzeitig been<strong>de</strong>t wird, sind<br />

im gesamten Verfahren folgen<strong>de</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />

zu beachten:<br />

- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz,<br />

- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Nichtdiskriminierung,<br />

- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Gleichbehandlung,<br />

- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Verhältnismäßigkeit,<br />

- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r gegenseitigen Anerkennung.<br />

Um nicht gegen <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz<br />

zu verstoßen, sollte die Gemein<strong>de</strong><br />

das gesamte Verfahren schriftlich dokumentieren.<br />

So kann auch noch zu einem<br />

späteren Zeitpunkt nachvollzogen wer<strong>de</strong>n,<br />

worauf die einzelnen Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong> fußen.<br />

Das Verfahren bei <strong>de</strong>r Auswahl eines Konzessionsnehmers<br />

o<strong>de</strong>r Kooperationspartners<br />

muss transparent, diskriminierungsfrei<br />

<strong>und</strong> objektiv sein.<br />

Daraus folgt, dass die Auswahlkriterien<br />

für einen möglichen Konzessionsnehmer<br />

o<strong>de</strong>r Kooperationspartner festgelegt <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Interessenten dann auch mitgeteilt<br />

183


� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

wer<strong>de</strong>n müssen. So wird eine vermeintlich<br />

willkürliche Entscheidung von vornherein<br />

vermie<strong>de</strong>n.<br />

Maßgeblich für das gesamte weitere<br />

Verfahren sind die veröffentlichten Auswahlkriterien.<br />

Der Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz<br />

verbietet es, die einmal festgelegten<br />

Gewichtungen <strong>de</strong>r Auswahlkriterien zu<br />

verän<strong>de</strong>rn.<br />

Die zu Beginn <strong>de</strong>s Verfahrens festgelegten<br />

Verfahrensbedingungen <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen müssen auf alle Bewerber in<br />

gleicher Art <strong>und</strong> Weise angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

damit auch <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Gleichbehandlung<br />

entsprochen wird.<br />

Die gewählten Auswahlkriterien <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

müssen verhältnismäßig, das heißt<br />

angemessen <strong>und</strong> erfor<strong>de</strong>rlich sein. Von <strong>de</strong>n<br />

potentiellen Interessenten dürfen keine<br />

fachlichen, technischen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Fähigkeiten verlangt wer<strong>de</strong>n, die unverhältnismäßig<br />

sind.<br />

Nach <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r gegenseitigen<br />

Anerkennung müssen auch Interessenten<br />

aus an<strong>de</strong>ren Gemeinschaftsstaaten bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahlentscheidung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gem. § 46 III Satz 5 EnWG muss die Gemein<strong>de</strong>,<br />

sofern sich mehrere Unternehmen<br />

beworben haben, die Entscheidung über<br />

<strong>de</strong>n Neuabschluss o<strong>de</strong>r die Verlängerung<br />

<strong>de</strong>s Vertrages bzw. Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />

nach Absatz 2 unter<br />

Angabe <strong>de</strong>r maßgeblichen Grün<strong>de</strong> öffentlich<br />

bekannt geben.<br />

Broschüre „Energieversorgungsnetze“<br />

En<strong>de</strong> 2008 wird <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> die Broschüre<br />

„Energieversorgungsnetze“ veröffentlichen,<br />

<strong>de</strong>nn die Frage, ob Netzübernahme<br />

o<strong>de</strong>r nicht, wird die Kommunen auch<br />

in Zukunft beschäftigen.<br />

Die Broschüre wird die Vorträge <strong>de</strong>r<br />

Informationsveranstaltung Energieversorgungsnetze<br />

in aufbereiteter Form<br />

wie<strong>de</strong>rgeben, so dass die Inhalte gut<br />

verständlich <strong>und</strong> nachvollziehbar sind.<br />

Interessenten können die Broschüre<br />

zum Preis von 18,50 Euro (zzgl. Porto<br />

<strong>und</strong> Verpackung) bestellen unter: <strong>www</strong>.<br />

nsgb.<strong>de</strong> – Schriftenreihe.<br />

Die Bekanntmachung muss, ebenso wie<br />

die Bekanntmachung bei Auslaufen <strong>de</strong>s<br />

Konzessionsvertrages, im Bun<strong>de</strong>sanzeiger<br />

o<strong>de</strong>r elektronischen Bun<strong>de</strong>sanzeiger<br />

erfolgen. Wenn im Gemein<strong>de</strong>gebiet mehr<br />

als 100 000 Kun<strong>de</strong>n unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar<br />

an das Versorgungsnetz angeschlossen<br />

sind, hat die Bekanntmachung zusätzlich<br />

im Amtsblatt <strong>de</strong>r Europäischen Union zu<br />

erfolgen.<br />

Frühestens 15 Tage nach Bekanntgabe<br />

<strong>de</strong>r Entscheidung darf die Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

neuen Konzessionsvertrag abschließen bzw.<br />

das Energieversorgungsnetz übernehmen,<br />

da <strong>de</strong>n Konkurrenten zur Einlegung eines<br />

Einspruchs eine angemessene Zeit zur Verfügung<br />

stehen muss.<br />

Hinweis:<br />

Ein Fahrplan für ein Verfahren nach § 46<br />

EnWG, <strong>de</strong>r sowohl die rechtlich zwingen<strong>de</strong>n<br />

Handlungsschritte als auch Empfehlungen<br />

<strong>und</strong> Anregungen für die Ausgestaltungen <strong>de</strong>s<br />

Verfahrens enthält, wird in <strong>de</strong>r Broschüre<br />

„Energieversorgungsnetze“ <strong>de</strong>s Nds. <strong>Städte</strong>-<br />

<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s veröffentlicht.<br />

Informationsveranstaltung<br />

„Energieversorgungsnetze“<br />

Der Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />

führte am 7. Oktober 2008<br />

in <strong>de</strong>r Stadthalle Walsro<strong>de</strong> erfolgreich die<br />

Informationsveranstaltung „Energieversorgungsnetze“<br />

durch.<br />

Hintergr<strong>und</strong> dieser Veranstaltung war,<br />

dass in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren die von<br />

nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen mit Energieversorgungsunternehmen<br />

abgeschlossenen<br />

Konzessionsverträge vielfach auslaufen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n daher oftmals<br />

die Frage auftritt, welche Handlungsalternativen<br />

nach Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />

bestehen.<br />

Ca. 200 interessierte Teilnehmer, insbeson<strong>de</strong>re<br />

aus <strong>de</strong>m kommunalen Bereich,<br />

Mitarbeiter von Energieversorgungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Stadtwerken sowie Berater aus<br />

<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Energiesektors verfolgten<br />

die Vorträge aufmerksam.<br />

Die Referenten kamen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen. Es waren <strong>de</strong>r Deutsche<br />

<strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>,<br />

die Nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>skartellbehör<strong>de</strong>,<br />

Vertreter von Stadtwerken <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>n, Beratungsunternehmen sowie<br />

<strong>de</strong>r zuvor gegrün<strong>de</strong>te Arbeitskreis Energieversorgungsnetze<br />

vertreten, wodurch eine<br />

vielseitige <strong>und</strong> umfassen<strong>de</strong> Betrachtung <strong>de</strong>r<br />

Thematik ermöglicht wur<strong>de</strong>.<br />

Am Vormittag beschäftigten sich die Referenten<br />

insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Verfahren<br />

nach $ 46 EnWG bei Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages,<br />

Konzessionsverträgen <strong>und</strong><br />

Konzessionsabgaben sowie Netzbetrieb <strong>und</strong><br />

Netzübernahme.<br />

Nachmittags lag <strong>de</strong>r Fokus hingegen auf<br />

<strong>de</strong>r Praxis. Kommunen <strong>und</strong> Stadtwerke<br />

berichteten über ihre Erfahrungen bei <strong>de</strong>r<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes.<br />

Die Teilnehmer hatten so die Möglichkeit,<br />

konkret nachzuvollziehen, wie sich eine<br />

Netzübernahme für eine interessierte Kommune<br />

vollzieht, wie <strong>de</strong>r Zeitrahmen abzustecken<br />

ist <strong>und</strong> welche Probleme im Laufe<br />

<strong>de</strong>s Verfahrens verstärkt auftreten können.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n mögliche Mo<strong>de</strong>lle<br />

für die Gründung von Klimaschutzagenturen<br />

aufgezeigt.<br />

Es war folglich ein ausgewogenes Verhält-<br />

v.l. Timm Fuchs (Deutscher <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>), Rainer Timmermann (Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Nds. <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>), Dieter Sjuts (BM Stadt Har<strong>de</strong>gsen), Jürgen Ortwin<br />

Schmidt (PricewaterhouseCoopers)<br />

184 DNG 6 2008


nis zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis gegeben,<br />

wodurch die Veranstaltung für die Teilnehmer<br />

beson<strong>de</strong>rs interessant war.<br />

Des Weiteren hatten die Teilnehmer die<br />

Möglichkeit, sich in <strong>de</strong>n Pausen im Foyer<br />

<strong>de</strong>r Stadthalle Walsro<strong>de</strong> noch weiter zu informieren.<br />

Denn hier waren an Informationsstän<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Rechtsberater, Energieversorgungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Stadtwerke vertreten.<br />

DNG 6 2008<br />

v.l. Nina Kaffka (NSGB), Werner Backeberg (BM Gemein<strong>de</strong> Uetze), Thomas Prinz (BM<br />

Stadt Laatzen), Hermann A<strong>de</strong>n (Erster Stadtrat Stadt Springe) <strong>und</strong> Günter Salewski<br />

(Geschäftsführer Stadtwerke Schneverdingen).<br />

Online-Marketing: unverzichtbar<br />

für Tourismusorte<br />

von Professor Dr. Stefanie Hohn <strong>und</strong> Birte Knief<br />

Das Internet ist heute ein täglicher Begleiter<br />

<strong>und</strong> ein fester Bestandteil im privaten<br />

<strong>und</strong> beruflichen Umfeld. Im vergangenen<br />

Jahr waren bereits mehr als 60 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Deutschen ab 14 Jahren online. Auch im<br />

Tourismussektor nimmt die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Internets rasant zu. Die aktuellen Entwicklungen<br />

zeigen, dass Touristen das Web nach<br />

<strong>de</strong>n Gesprächen mit Verwandten <strong>und</strong> Bekannten<br />

als wichtigste Informationsquelle<br />

für die Urlaubsplanung <strong>und</strong> -vorbereitung<br />

nutzen. Ebenso stieg auch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Online-Buchungen in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

<strong>de</strong>utlich. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es für<br />

touristische Destinationen wichtiger <strong>de</strong>nn<br />

je, ihre Marketingaktivitäten verstärkt auf<br />

das Internet auszurichten <strong>und</strong> dort die<br />

Aufmerksamkeit von potentiellen Gästen<br />

zu erregen. Der Artikel gibt auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />

einer aktuellen Benchmarking-Analyse<br />

einen Überblick über <strong>de</strong>n Status quo <strong>de</strong>s<br />

Online-Marketings von ausgewählten touristischen<br />

Internetseiten.<br />

Bestandteile <strong>de</strong>s Online-Marketing<br />

Internet-Marketing, Online-Marketing,<br />

E-Marketing, diese Begriffe beschreiben<br />

<strong>de</strong>n Einsatz von Internet-Diensten <strong>und</strong><br />

verwandten digitalen Technologien für die<br />

Zwecke <strong>de</strong>s Marketings <strong>und</strong> sollen im Weiteren<br />

unter <strong>de</strong>n Begriff Online-Marketing<br />

subsumiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Aktivitäten steht die<br />

touristische Website, die heute zu <strong>de</strong>n zentralen<br />

Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsinstrumenten<br />

zählt <strong>und</strong> für viele Reisen<strong>de</strong> ein beson<strong>de</strong>rs<br />

beliebter Anlaufpunkt ist. Für ein gezieltes<br />

Online-Marketing reicht ein ansprechen<strong>de</strong>r<br />

Internetauftritt allein aber nicht aus. Um<br />

die Bekanntheit <strong>de</strong>s Angebotes zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> die Zielgruppe aufmerksam zu machen,<br />

muss eine Website auch kontinuierlich „beworben“<br />

wer<strong>de</strong>n – offline <strong>und</strong> online.<br />

Der Internetnutzer sucht Informationen<br />

im Internet in <strong>de</strong>r Regel gezielt aus <strong>und</strong> entschei<strong>de</strong>t<br />

bewusst, welche Botschaften er<br />

aufnimmt <strong>und</strong> welche nicht.<br />

Aus diesem Nutzerverhalten folgt, dass<br />

nur die Informationen im Internet abgerufen<br />

wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r Nutzer ohne großen<br />

Aufwand fin<strong>de</strong>t. Da <strong>de</strong>r häufigste Zugriff<br />

auf Internet-Seiten über Suchmaschinen<br />

erfolgt, besteht eine wichtige Aufgabe <strong>de</strong>s<br />

Online-Marketings in <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Website für Suchmaschinen.<br />

Suchmaschinen-Marketing <strong>und</strong><br />

Usability als entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Erfolgsfaktoren<br />

Der Begriff Suchmaschinen-Marketing<br />

bezieht sich auf alle Maßnahmen, die darauf<br />

abzielen, eine möglichst gute Platzierung<br />

einer Internetseite in Suchmaschinen<br />

zu erreichen. Hierbei kann unterschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Seite für die so genannten Webcrawler <strong>de</strong>r<br />

großen Suchmaschinen, die kontinuierlich<br />

Internetseiten für die In<strong>de</strong>xierung erfassen,<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m kostenpflichtigen Keyword-Advertising.<br />

Bei letzterem wer<strong>de</strong>n Anzeigen mit<br />

ausgewählten Begriffen verknüpft <strong>und</strong> erscheinen<br />

nur dann, wenn eine Suchanfrage<br />

WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />

mit <strong>de</strong>n vorher festgelegten<br />

Keywords übereinstimmt.<br />

Dies hat <strong>de</strong>n<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass eine direkte Verbindung<br />

zwischen <strong>de</strong>m<br />

Bedarf <strong>de</strong>s Suchen<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Angebot geschaffen<br />

wird, was das<br />

Keyword-Advertising<br />

gegenüber <strong>de</strong>r klassischen<br />

Bannerwerbung<br />

in Vorteil setzt.<br />

Ist <strong>de</strong>r Nutzer erfolg-<br />

Professor Dr.<br />

Stefanie Hohn<br />

Birte Knief<br />

reich auf die eigenen Internetseiten „gelotst“<br />

wor<strong>de</strong>n, dann entschei<strong>de</strong>t die Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

(Usability) darüber, wie<br />

lange er bleibt.<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren für eine Website<br />

sind neben einer einfach zu merken<strong>de</strong>n<br />

Internet-Adresse <strong>und</strong> ständig aktualisierten<br />

Inhalten die nutzergerechte Aufbereitung<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n jeweiligen Zielgruppen erwarteten<br />

Informationen.<br />

Benchmarking-Studie zu <strong>de</strong>n<br />

Online-Marketing-Aktivitäten von<br />

Tourismusorganisationen<br />

Trotz <strong>de</strong>r dynamischen Entwicklung wird<br />

das Potential <strong>de</strong>s Online-Marketing von <strong>de</strong>n<br />

meisten Destinationen noch nicht vollständig<br />

ausgeschöpft. Um die <strong>de</strong>rzeitige Situation<br />

einschätzen zu können <strong>und</strong> aktuelle<br />

Trends zu ermitteln, wur<strong>de</strong>n im Rahmen<br />

einer Benchmarking-Studie die Online-<br />

Marketing-Aktivitäten von ausgewählten<br />

185


� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />

Tourismusorganisationen untersucht. Im<br />

Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> stan<strong>de</strong>n dabei die Fragen,<br />

welche Instrumente <strong>de</strong>s Online-Marketings<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, wie die Organisationen<br />

ihre touristische Internetpräsenz gestalten<br />

<strong>und</strong> welche Inhalte sie dort platzieren.<br />

Online-Werbung spielt noch kaum<br />

eine Rolle<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Untersuchung zeigen,<br />

dass Instrumente wie Keyword-Advertising,<br />

Bannerwerbung o<strong>de</strong>r Affiliate-Marketing<br />

bisher nur in geringem Ausmaß von Destinationen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, um die touristischen<br />

Angebote zu präsentieren <strong>und</strong><br />

Besucher auf die Website zu lenken. Von<br />

<strong>de</strong>n untersuchten Websites nutzen nur die<br />

Hamburger Touristiker das Keyword-Advertising.<br />

Durch das Google-Werbenetzwerk ist<br />

die Hotel-Buchungsmaske von <strong>de</strong>r Hamburg<br />

Tourismus GmbH zu<strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>n Websites<br />

von 35 an<strong>de</strong>ren Hamburger Partnern aus<br />

<strong>de</strong>r Tourismusbranche platziert (Affiliate-<br />

Marketing).<br />

Informationsseiten wer<strong>de</strong>n<br />

zunehmend durch E-Commerce-<br />

Angebote ergänzt<br />

Bei <strong>de</strong>r Ausgestaltung <strong>de</strong>r touristischen<br />

Website hat bislang <strong>de</strong>r Informationsaspekt<br />

noch immer Priorität. Alle untersuchten<br />

Seiten enthielten Informationen über Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>und</strong> Kulturangebote. Den<br />

besten Service im Bereich Veranstaltungen<br />

boten die Dresdner <strong>und</strong> die Bremer Tourismusseiten,<br />

hier konnten die aktuellen Veranstaltungen<br />

per E-Mail abonniert wer<strong>de</strong>n.<br />

Tabelle 1:<br />

E-Commerce-Anteile auf <strong>de</strong>n touristischen Websites 1<br />

Angebot<br />

Darüber hinaus wird <strong>de</strong>n Besuchern auf bei<strong>de</strong>n<br />

Seiten die Möglichkeit geboten, eine<br />

Veranstaltung per „Tell-a-friend“-Funktion<br />

weiterzuempfehlen.<br />

Vielfältige Informationen wur<strong>de</strong>n auch zu<br />

Gastronomie <strong>und</strong> Shopping angeboten. Über<br />

die Dresdner Seite können Online-Besucher<br />

über ein Formular eine Tischreservierung<br />

im gewünschten Restaurant vornehmen.<br />

Die Hälfte <strong>de</strong>r Destinationen bot Informationsmaterialien<br />

auch zum Download an.<br />

Bis auf die Stadt Osnabrück betrieben auch<br />

alle touristischen Seiten E-Mail-Marketing<br />

in Form eines Newsletters.<br />

Neben potentiellen Gästen sind auch<br />

Journalisten eine wichtige Zielgruppe,<br />

durch die Multiplikatoreffekte erzielt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Alle Destinations-Websites<br />

boten ihre Presseinformationen <strong>und</strong> Bildarchive<br />

unter einer eigenen Kategorie für<br />

Medienvertreter an.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung<br />

von E-Commerce wur<strong>de</strong>n auch verstärkt<br />

buchungs- <strong>und</strong> verkaufsorientierte Elemente<br />

in die Seiten integriert. Die Möglichkeit<br />

zur Online-Buchung ist heute eine<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Voraussetzung zur Kun<strong>de</strong>nbindung,<br />

<strong>de</strong>nn neben <strong>de</strong>r reinen Informationsbeschaffung<br />

erwarten immer mehr<br />

Website-Besucher zugleich, ihre Unterkunft,<br />

Pauschalangebote o<strong>de</strong>r bestimmte<br />

Reisebausteine direkt buchen zu können.<br />

Dies ist, wie die unten stehen<strong>de</strong> Tabelle<br />

zeigt, auf <strong>de</strong>n meisten Destinationsseiten<br />

inzwischen auch möglich; trotz allem sind<br />

die Potentiale auf diesem Gebiet aber noch<br />

längst nicht ausgeschöpft.<br />

Destinations-<br />

Website von… Bremen Dres<strong>de</strong>n Hamburg Hei<strong>de</strong>lberg Schwerin Würzburg Osnabrück<br />

Online-Buchbarkeit /<br />

Buchungsformular:<br />

Unterkünfte + + + +<br />

Pauschalarrangements<br />

spezielle Gruppenangebote<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Seite<br />

noch<br />

+<br />

Reisebausteine, + + + im Auf- +<br />

z. B. Stadtführungen + + + + bau +<br />

City-Card +<br />

Hotel-Schnellsuchmaske<br />

auf <strong>de</strong>r Startseite<br />

+ + + + +<br />

Buchung: Funktion Warenkorb + + +<br />

Direkter Kauf von<br />

Veranstaltungstickets<br />

+ +<br />

Online-Shop/ Direkter Online-<br />

Kauf von Merchandising-Artikeln<br />

möglich<br />

+ (+)<br />

1 Eigene Darstellung / * Ausschließlich Verlinkungen zum Tourismusverband Osnabrücker Land vorhan<strong>de</strong>n<br />

Emotionale Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Internetseiten nimmt zu<br />

Neben einer zunehmen<strong>de</strong>n Konzentration<br />

im Bereich E-Commerce legen mehr<br />

<strong>und</strong> mehr Destinationen bei <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

ihrer Website einen Schwerpunkt auf eine<br />

emotionale Bildansprache. Dies trägt in<br />

erster Linie <strong>de</strong>m Umstand Rechnung, dass<br />

auf <strong>de</strong>n Internetseiten von Destinationen<br />

Reiseentscheidungen getroffen wer<strong>de</strong>n, die<br />

größtenteils emotional geprägt sind. Neben<br />

Informationen <strong>und</strong> Services sollen die Surfer<br />

verstärkt durch multimediale Elemente,<br />

ansprechen<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> vor allem Vi<strong>de</strong>omaterial<br />

auf <strong>de</strong>r Gefühlsebene erreicht<br />

<strong>und</strong> zu einem Besuch inspiriert wer<strong>de</strong>n.<br />

Beson<strong>de</strong>rs Bremen bietet vielfältige Unterhaltungsangebote.<br />

Web 2.0-Angebote noch kaum<br />

zu fin<strong>de</strong>n<br />

In <strong>de</strong>n letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren wur<strong>de</strong>n<br />

viele Destinations-Websites intensiv überarbeitet<br />

<strong>und</strong> weitestgehend an die aktuellen<br />

Trends <strong>und</strong> Entwicklungen angepasst. Zunehmend<br />

erkennen die Destinationen, dass<br />

sich <strong>de</strong>r heutige Internetnutzer in Zeiten <strong>de</strong>s<br />

Web 2.0 – <strong>de</strong>m sogenannten „Mitmach-Web“<br />

– mit einer reinen Informationsplattform<br />

nur noch schwer zufrie<strong>de</strong>n stellen lässt.<br />

Inzwischen bieten einige Seiten <strong>de</strong>n Besuchern<br />

bereits die Möglichkeit, sich aktiv zu<br />

beteiligen <strong>und</strong> eigene Inhalte zu erstellen.<br />

Als ein gutes Praxisbeispiel kann die Internetpräsenz<br />

<strong>de</strong>r Hamburg Tourismus GmbH<br />

(<strong>www</strong>.hamburg-tourism.<strong>de</strong>) angeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier können die Website-Besucher beispielsweise<br />

Kommentare zu verschie<strong>de</strong>nen<br />

Sehenswürdigkeiten, Kulturangeboten <strong>und</strong><br />

Veranstaltungen schreiben, Bewertungen<br />

abgeben <strong>und</strong> Insi<strong>de</strong>rtipps sowie Reiseberichte<br />

veröffentlichen. Solche Inhalte von<br />

Nutzern für Nutzer sind authentisch <strong>und</strong><br />

wirken sich in <strong>de</strong>n meisten Fällen positiv<br />

auf die Verweildauer <strong>und</strong> die Wie<strong>de</strong>rkehr<br />

<strong>de</strong>s Surfers aus, allerdings wer<strong>de</strong>n sie momentan<br />

nur von wenigen Usern genutzt.<br />

Für touristische Destinationen ist das<br />

Web ein optimales Medium, um potentiellen<br />

Gästen die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r eigenen Region<br />

zu präsentieren. Insbeson<strong>de</strong>re durch<br />

<strong>de</strong>n Einsatz von Vi<strong>de</strong>os wer<strong>de</strong>n Botschaften<br />

in einer Art <strong>und</strong> Weise vermittelt, wie es<br />

Text <strong>und</strong> Bild nicht leisten können. Bereits<br />

186 DNG 6 2008<br />

Seite wird<br />

überarbeitet*


heute steht fest, dass Filmmaterial im<br />

Tourismussektor zukünftig eine zentrale<br />

Rolle spielen wird. Auch diese<br />

Entwicklung dürfen die Destinationen<br />

nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gilt: Wer <strong>de</strong>n aktuellen Trend<br />

nicht verpassen will, muss sich kontinuierlich<br />

auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n halten<br />

– <strong>de</strong>nn kein an<strong>de</strong>res Medium ist so<br />

schnelllebig wie das Internet.<br />

Die Autorinnen:<br />

Professor Dr. Stefanie Hohn lehrt an<br />

<strong>de</strong>r Fachhochschule Osnabrück im Studienbereich<br />

Öffentliches Management.<br />

Zu ihren Schwerpunkten in Forschung<br />

<strong>und</strong> Lehre gehören: Öffentliches Marketing,<br />

Stadt- <strong>und</strong> Regionenmarketing<br />

<strong>und</strong> Tourismusmanagement.<br />

Birte Knief ist Absolventin <strong>de</strong>s Bachelorstudiengangs<br />

„Öffentliches<br />

Management“ an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Osnabrück <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Hilfskraft bei Professor Dr. Stefanie<br />

Hohn.<br />

Kontaktdaten:<br />

Fachhochschule Osnabrück, Fakultät<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften,<br />

Öffentliches Management,<br />

Caprivistraße 30a, 49009 Osnabrück,<br />

E-Mail: s.hohn@fh-osnabrueck.<strong>de</strong>,<br />

Homepage: <strong>www</strong>.wiso.fh-osnabrueck.<br />

<strong>de</strong>/hohn.html.<br />

DNG 6 2008<br />

Auszeichnung <strong>de</strong>r<br />

Ostfriesischen Inseln<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ferienregelung gefor<strong>de</strong>rt<br />

WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />

Zum vierten Mal verlieh <strong>de</strong>r Deutsche Tourismusverband e. V. (DTV) jetzt <strong>de</strong>n Innovationspreis im<br />

Deutschlandtourismus. Erstmals prämierte die Jury von sieben nominierten Bewerbungen einen Erst-,<br />

Zweit- <strong>und</strong> Drittplatzierten. 74 Bewerbungen waren zuvor von Unternehmen, Vereinen, Verbän<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

Kommunen für <strong>de</strong>n Deutschen Tourismuspreis 2008 eingereicht wor<strong>de</strong>n.<br />

Den Deutschen Tourismuspreis 2008 hat die Stammgast-Messe <strong>de</strong>r Werbegemeinschaft <strong>de</strong>r Ostfriesischen<br />

Inseln gewonnen. Mit <strong>de</strong>m zweiten <strong>und</strong> dritten Preis ehrte <strong>de</strong>r DTV die „Gute Nacht Geschichten“ <strong>de</strong>s<br />

Tourismusverban<strong>de</strong>s Mecklenburg-Vorpommern e. V. sowie die „Kin<strong>de</strong>rferienreise „TOGGO Sommercamp<br />

Schwarzwald“ <strong>de</strong>r RUF Jugendreisen Trend Touristik GmbH.<br />

Die Werbegemeinschaft <strong>de</strong>r Ostfriesischen Inseln hat mit ihrer im Februar/März 2008 erstmals veranstalteten<br />

Stammgast-Messe klassisches Messe-Marketing für <strong>de</strong>n Endkun<strong>de</strong>n neu interpretiert: Die Tourismusorganisation<br />

kam auf die einmalige I<strong>de</strong>e, eine Messe nur für Stammgäste auszurichten <strong>und</strong> darum zu<br />

bitten, Freun<strong>de</strong> <strong>und</strong> Verwandte mitzubringen. Den Zeitpunkt <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ort wählte die Werbegemeinschaft<br />

dabei mit Bedacht – zur Hauptbuchungszeit im Ruhrgebiet, <strong>de</strong>m Hauptquellgebiet <strong>de</strong>r Inselgäste. Die<br />

Jury überzeugte beson<strong>de</strong>rs das zielgenaue Messemarketing im Quellgebiet ohne Streuverluste. Darüber<br />

hinaus würdigte sie die einfache, aber perfekte Umsetzung <strong>de</strong>s Empfehlungsmarketings, das authentischregionaltypische<br />

Ambiente <strong>und</strong> <strong>de</strong>n vermittelten Belohnungscharakter für die Stammgäste.<br />

Der Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> (NSGB) begrüßt die Auszeichnung <strong>de</strong>r ostfriesischen<br />

Inseln. „Diese Auszeichnung zeigt, dass die Kommunen in Nie<strong>de</strong>rsachsen sich durch eine hohe touristische<br />

Qualität auszeichnen“, so <strong>de</strong>r Tourismus-Experte <strong>de</strong>s NSGB, Meinhard Abel. Jetzt komme es darauf an, in<br />

Kooperation mit Nordrhein-Westfalen auch die gelten<strong>de</strong> Ferienregelung zu überarbeiten. „Die Inseln <strong>und</strong><br />

die Küste in Nie<strong>de</strong>rsachsen sind maßgeblich abhängig von <strong>de</strong>n Touristen aus NRW. Deshalb muss die in<br />

<strong>de</strong>r Ferienregelung 2011 - 2017 vorgesehene Überlappung <strong>de</strong>r Ferien dringend korrigiert wer<strong>de</strong>n“. Für <strong>de</strong>n<br />

Tourismus in Nie<strong>de</strong>rsachsen habe je<strong>de</strong>r Tag weniger Ferien negative Folgen für Umsätze <strong>und</strong> Arbeitsplätze.<br />

Der Spitzenverband <strong>de</strong>r kreisangehörigen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n appelliert an <strong>de</strong>n Nds. Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

Christian Wulff, sich für eine entsprechen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>r Ferienregelung einzusetzen.<br />

In Emlichheim wird Stroh zu Strom<br />

Demnächst Baubeginn für Deutschlands erstes Strohkraftwerk<br />

Aus Stroh wird Strom: So lautet<br />

die Planung für Deutschlands erstes<br />

Strohkraftwerk, das nach Angaben<br />

<strong>de</strong>s Landvolks Nie<strong>de</strong>rsachsen bis<br />

2010 in Emlichheim dicht an <strong>de</strong>r<br />

nie<strong>de</strong>rländischen Grenze entstehen<br />

soll. Noch in diesem Jahr soll <strong>de</strong>r Bau<br />

<strong>de</strong>r als Heizkraftwerk mit einer Wärmeleistung<br />

von 50 Megawatt konzipierten<br />

<strong>und</strong> 50 Millionen Euro teuren<br />

Anlage beginnen. Hauptabnehmer für<br />

die Wärme wird die Kartoffelstärkefabrik<br />

Emslandstärke in Emlichheim<br />

UMWELT �<br />

sein. Ergänzt wird das Wärmekonzept<br />

durch die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Kon<strong>de</strong>nsationswärme in einem<br />

Nahwärmenetz. Daneben wird<br />

die Anlage ungefähr 60 000 Megawattstun<strong>de</strong>n<br />

Strom erzeugen, <strong>de</strong>r<br />

in das Netz eingespeist wird. Dafür<br />

sind nach <strong>de</strong>n Berechnungen<br />

<strong>de</strong>r Planer 65 000 bis 70 000 Tonnen<br />

Stroh notwendig, die von <strong>de</strong>n<br />

Bauern in einem Umkreis von 60<br />

Kilometer geliefert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Für einen Großteil davon<br />

187


� UMWELT<br />

bestehen bereits Abnahmeverträge. Den<br />

Betrieben versprechen die Betreiber <strong>de</strong>r<br />

Anlage durch <strong>de</strong>n Strohverkauf zusätzliche<br />

Einnahmen von bis zu fünf Millionen Euro.<br />

Zugleich soll <strong>de</strong>n Landwirten eine zusätzliche<br />

Gewinnchance durch eine 50-prozentige<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Anlage angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n. Ein weiteres Viertel <strong>de</strong>r Anteile<br />

liegt bei <strong>de</strong>r Emslandstärke, <strong>de</strong>r Rest bei<br />

<strong>de</strong>n Planern, die bereits weitere Standorte<br />

im Visier haben. Als künftige Standorte wer<strong>de</strong>n<br />

Cloppenburg <strong>und</strong> das bran<strong>de</strong>nburgische<br />

Kyritz angepeilt, auch dort verarbeitet die<br />

Emsland-Stärke Kartoffeln.<br />

Sparen durch Energiemanagement<br />

Im November 2008 tagten in Lüneburg<br />

<strong>und</strong> Bad Zwischenahn die Arbeitskreise<br />

„Kommunen beraten Kommunen“ zum Thema<br />

„Kommunales Energiemanagement“.<br />

Insgesamt 25 bzw. 40 Teilnehmer/innen aus<br />

<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen im Osten<br />

<strong>und</strong> Westen Nie<strong>de</strong>rsachsens befassten<br />

sich mit <strong>de</strong>n Einsparmöglichkeiten, die sich<br />

durch die konsequente Kontrolle <strong>de</strong>s Energieverbrauchs<br />

in <strong>de</strong>n kommunalen Liegenschaften<br />

erzielen lassen. Allein hierdurch<br />

lässt sich <strong>de</strong>r Energieverbrauch um bis zu 20<br />

Prozent reduzieren. Die durchschnittlichen<br />

Energiekosten einer 30 000 Einwohner zählen<strong>de</strong>n<br />

Kommune belaufen sich auf ca. eine<br />

Million Euro pro Jahr. Bei einem Einsparpotential<br />

von 20 Prozent wird <strong>de</strong>r Haushalt<br />

Mit <strong>de</strong>m Projekt wird in Deutschland<br />

Neuland betreten. Zwar gibt es in Dänemark<br />

bereits Strohkraftwerke, neu ist aber<br />

die Größenordnung. Neu konzipiert wer<strong>de</strong>n<br />

musste auch die Rauchgasbehandlung, um<br />

die Umweltvorschriften einzuhalten <strong>und</strong><br />

Emissionen insbeson<strong>de</strong>re von Stickstoff,<br />

Schwefel <strong>und</strong> Chlor zu begrenzen. Kritische<br />

Punkte bei <strong>de</strong>r Strohverbrennung sind zu<strong>de</strong>m<br />

die Verschlackung <strong>de</strong>s Brenners sowie<br />

Korrosionsgefahr durch Chlor <strong>und</strong> Schwefel.<br />

Gleichwohl besteht ein recht großes Potenzial<br />

für die Energiegewinnung aus Stroh,<br />

wenn die technischen Hür<strong>de</strong>n genommen<br />

damit um immerhin 200 000 Euro entlastet.<br />

Bisher fehlt in vielen Kommunen <strong>de</strong>r transparente<br />

Überblick über <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Liegenschaften, <strong>und</strong><br />

nur selten wer<strong>de</strong>n für die einzelnen Gebäu<strong>de</strong><br />

Kennwerte zum Energieverbrauch kWh<br />

pro Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr gebil<strong>de</strong>t. Durch<br />

die Ermittlung dieser Kennwerte können<br />

die einzelnen Liegenschaften miteinan<strong>de</strong>r<br />

verglichen wer<strong>de</strong>n. Ein solcher Vergleich<br />

ist eine gute Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für<br />

die Prioritätensetzung bei energetischen<br />

Sanierungsmaßnahmen.<br />

Die Botschaft <strong>de</strong>r Arbeitskreissitzungen<br />

war ein<strong>de</strong>utig: Mehr Energieeffizienz durch<br />

das kommunale Energiemanagement ist<br />

eine kommunale Daueraufgabe.<br />

Arbeitskreissitzung in Lüneburg: Oberbürgermeister Ulrich Mädge (2.vl.) begrüßte die<br />

Teilnehmer/innen, rechts daneben KuK-Projektleiterin Ruth Drügemöller<br />

sind. Experten schätzen nach Abzug <strong>de</strong>r<br />

für Einstreu im Stall <strong>und</strong> Humusbildung<br />

auf <strong>de</strong>m Acker benötigten Mengen einen<br />

jährlichen Strohüberschuss in Deutschland<br />

von 9,8 Millionen Tonnen. Das wäre genug,<br />

um ungefähr 100 <strong>de</strong>rartige Strohkraftwerke<br />

zu betreiben. Auch im Raum Hil<strong>de</strong>sheim<br />

hat es bereits entsprechen<strong>de</strong> Planungen<br />

gegeben, ebenso wird im Raum Northeim<br />

zurzeit <strong>de</strong>r Weg bereitet für eine Strohheizanlage<br />

mit Nahwärmenetz für ungefähr<br />

100 Haushalte.<br />

Quelle: Landvolk-Pressedienst<br />

Die Teilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung legten<br />

Themen für zukünftige Arbeitskreistreffen<br />

fest. Interesse besteht vor allem an<br />

Fragen zur Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte<br />

<strong>und</strong> För<strong>de</strong>rmöglichkeiten<br />

kommunaler Klimaschutzmaßnahmen.<br />

Die nächsten Arbeitskreissitzungen<br />

für Nie<strong>de</strong>rsachsen-Ost <strong>und</strong> -West wer<strong>de</strong>n<br />

voraussichtlich im März 2009 stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Informationen hierzu wer<strong>de</strong>n rechtzeitig<br />

auf <strong>de</strong>r Projektwebseite <strong>www</strong>.kuk-nds.<strong>de</strong><br />

bekanntgegeben.<br />

Zu diesem Arbeitskreistreffen hatte das<br />

Projekt „Klimawan<strong>de</strong>l <strong>und</strong> Kommunen –<br />

KuK“ eingela<strong>de</strong>n, eine Initiative <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Spitzenverbän<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />

sowie <strong>de</strong>r Energieversorger <strong>und</strong> Finanzinstitute.<br />

„Es geht bei <strong>de</strong>n Arbeitskreisen vor<br />

allem darum, <strong>de</strong>n kommunalen Angestellten<br />

praktische Tipps <strong>und</strong> Anleitungen für<br />

Klimaschutzaktivitäten in <strong>de</strong>n Kommunen<br />

mitzugeben,“ erläutert Ruth Drügemöller,<br />

Projektleiterin von KuK.<br />

Das Projekt KuK steht unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft<br />

von Nie<strong>de</strong>rsachsens Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Christian Wulff. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />

ist es, die kommunalen Klimaschutzaktivitäten<br />

<strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen zu<br />

unterstützen <strong>und</strong> verstärkt ins öffentliche<br />

Bewusstsein zu rücken. KuK wird von <strong>de</strong>n<br />

nie<strong>de</strong>rsächsischen Energieversorgern, <strong>de</strong>m<br />

Sparkassenverband Nie<strong>de</strong>rsachsen, <strong>de</strong>r Nord<br />

LB <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Versicherungsgruppe Hannover<br />

(VGH) finanziert. Weitere Informationen zu<br />

KuK <strong>und</strong> zu <strong>de</strong>n Arbeitskreisen fin<strong>de</strong>n sich auf<br />

<strong>de</strong>r Projektwebseite unter <strong>www</strong>.kuk-nds.<strong>de</strong>.<br />

188 DNG 6 2008


Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen – <strong>de</strong>r Sonntag<br />

für <strong>de</strong>n Naturschutz 2009<br />

NDR sucht aktive Naturschützer<br />

„Was <strong>de</strong>r Mensch kennt, schützt er auch!“ Unter diesem Motto<br />

war „Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen“ in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren mit etwa<br />

50 000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern äußerst erfolgreich. Daran will<br />

NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen zusammen mit <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Naturschutzaka<strong>de</strong>mie<br />

(NNA) anknüpfen <strong>und</strong> lädt am 24. Mai 2009 wie<strong>de</strong>r<br />

zum „Sonntag für <strong>de</strong>n Naturschutz“ ein: Natur hautnah erleben –<br />

damit die Menschen kennen lernen, womit sie verantwortungsvoll<br />

umgehen sollen.<br />

Der NDR ruft alle Naturschützer zum Mitmachen auf: Naturschutzorganisationen,<br />

Institutionen, Vereine <strong>und</strong> die nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

Landkreise, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n sind aufgefor<strong>de</strong>rt, an diesem<br />

Sonntag eine Veranstaltung zu planen <strong>und</strong> anzumel<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren haben sich alle namhaften Naturschutzorganisationen,<br />

wie NABU (Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland e. V.), BUND (B<strong>und</strong><br />

für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland), Jägerschaft, Sportfischer,<br />

Forstämter, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Nationalparkverwaltungen<br />

beteiligt.<br />

Die Veranstaltungen können das gesamte Repertoire <strong>de</strong>r Naturschutzbewegung<br />

umfassen – von praktischen Aktionen in <strong>de</strong>r Natur<br />

über Exkursionen <strong>und</strong> Wan<strong>de</strong>rungen bis hin zu Vorträgen, Seminaren<br />

<strong>und</strong> Schulungen. Groß <strong>und</strong> Klein sollen die Natur mit allen Sinnen<br />

erleben können, beispielsweise bei geführten Wan<strong>de</strong>rungen durch<br />

� IMPRESSUM<br />

„Die Nie<strong>de</strong>rsächsische Gemein<strong>de</strong>“ erscheint sechs mal jährlich. Bezugspreis jährlich<br />

36,- Euro, Einzelpreis 6,- Euro zuzüglich Porto. In sämtlichen Verkaufspreisen<br />

sind 7 Prozent Mehrwertsteuer enthalten. Für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Nds. <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />

Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s ist <strong>de</strong>r Bezug <strong>de</strong>r Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Bestellungen<br />

an <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>, 30159 Hannover,<br />

Arnswaldtstr. 28.<br />

Herausgeber: Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>-<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>.<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann. Chefredakteur: Thorsten Bullerdiek, 30159 Hannover,<br />

Arnswaldtstraße 28, Tel. 0511 30285-0, Fax 0511 30285-30, nsgb@nsgb.<strong>de</strong> ·<br />

<strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong>. Redaktion <strong>und</strong> Anzeigenleitung: Ute Staut meis ter, Tel. 0511 30285-<br />

45, Fax 0511 30285-845, E-Mail: stautmeister@nsgb.<strong>de</strong>.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>r Schriftleitung<br />

gestattet. Mit <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Verfassers veröffentlichte Aufsätze <strong>und</strong> Beiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 35.<br />

Gesamtherstellung:<br />

WINKLER & STENZEL GmbH, Schulze-Delitzsch-Straße 35,<br />

30938 Burgwe<strong>de</strong>l, Tel. 05139 8999-0, Fax 05139 8999-50<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Auflage geprüft<br />

DNG 6 2008<br />

Dipl.-Ing. F. Levsen – Nachf. -<br />

Regenanlagen<br />

Planung-Montage-Wartung<br />

Hinter <strong>de</strong>r Bahn 25 · 21439 Marxen<br />

Tel. (04185) 59 98 26, Fax 59 98 27<br />

� VORSCHAU<br />

DNG 1/2009<br />

LIEFERANTENVERZEICHNIS �<br />

Beregnungsanlagen<br />

Spielplatzgeräte<br />

Das Original<br />

Richter Spielgeräte GmbH<br />

<strong>www</strong>.richter-spielgeraete.<strong>de</strong><br />

Themenschwerpunkt: Beschaffung <strong>und</strong> Vergabe<br />

Anzeigen- <strong>und</strong> Redaktionsschluss am 19.1.2009<br />

erscheint Mitte Februar 2009<br />

UMWELT �<br />

Feld o<strong>de</strong>r Wald, beim Nistkastenbau, bei Fahrradtouren o<strong>de</strong>r ornithologischen<br />

Exkursionen. Die konkrete Ausgestaltung bleibt <strong>de</strong>m<br />

jeweiligen Veranstalter überlassen.<br />

NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen sammelt alle Meldungen <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Veranstalter <strong>und</strong> stellt im Internet eine lan<strong>de</strong>sweite Übersicht zusammen.<br />

Von Januar 2009 an können die Veranstaltungen im Internet<br />

angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Das beliebte Radioprogramm wird im Vorfeld <strong>de</strong>r Aktion noch<br />

ausführlicher über Naturschutzthemen berichten, die geplanten<br />

Veranstaltungen ankündigen <strong>und</strong> die Veranstalter bei <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />

unterstützen.<br />

Weitere Informationen unter <strong>www</strong>.natuerlich-nie<strong>de</strong>rsachsen.<strong>de</strong>.<br />

Quelle: NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Streugutlagerung<br />

Silos <strong>und</strong> Lagerhallen<br />

83098 Brannenburg<br />

Tel. 0 80 34 / 30 56-0<br />

Fax 0 80 34 / 30 56-56<br />

<strong>www</strong>.holten-gmbh.<strong>de</strong><br />

kontakt@holten-gmbh.<strong>de</strong><br />

189


Als hun<strong>de</strong>rtprozentige Tochter<br />

<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />

<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />

sind wir ein Dienstleistungs-<br />

unternehmen, das für die<br />

<strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Samt-<br />

gemein<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rkonditionen<br />

erwirkt <strong>und</strong> komplexe Dienst-<br />

leistungen erbringt.<br />

Kommunale Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Leistungsgesellschaft mbH<br />

Hier einige Beispiele:<br />

� Individuelle Ausschreibungsverfahren von<br />

Feuerwehrfahrzeugen für die <strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> Samtgemein<strong>de</strong>n<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Herr Kuntze, Telefon 0511 30285-57<br />

<strong>und</strong> Herr Hoppe, Telefon 0511 30285-77<br />

� Ausschreibung <strong>de</strong>s Strombedarfes für Kommunen<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Herr Hoppe, Telefon 0511 30285-77<br />

� Son<strong>de</strong>rkonditionen im Bereich Telefonie<br />

(Festnetz <strong>und</strong> Mobilfunk)<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen:<br />

Frau Kobus, Telefon 0511 30285-48<br />

Frau Hillebrecht, Telefon 0511 30285-65<br />

Natürlich stehen Ihnen unsere kompetenten Ansprechpartner<br />

auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen zur Seite.<br />

Kommunale Wirtschafts- <strong>und</strong> Leistungsgesellschaft mbH<br />

Arnswaldtstraße 28 · 30159 Hannover<br />

Telefon: 0511 30285-0 Telefax: 0511 30285-830<br />

E-Mail: kwl@nsgb.<strong>de</strong><br />

Internet: <strong>www</strong>.kommunaleinkauf.<strong>de</strong>

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