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21450 Deutsche Post AG<br />
DIE<br />
60. Jahrgang<br />
NIEDERSÄCHSISCHE<br />
GEMEINDE<br />
<strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong><br />
Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue<br />
Dömitzer Brücke<br />
Zeitschrift für Ratsmitglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n,<br />
Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Samtgemein<strong>de</strong>n<br />
Hochwasserschutzmauer in<br />
Hitzacker<br />
THEMEN<br />
Nr. 6/ 2008<br />
� Kommunale<br />
Fortbildung für<br />
Ratsmitglie<strong>de</strong>r 164<br />
� Familie im<br />
Mittelpunkt 165<br />
� Online-Marketing<br />
für Tourismusorte 185<br />
Themenschwerpunkt:<br />
Verkehr<br />
� Bahn in <strong>de</strong>r Region<br />
� Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />
167<br />
Kommune 2008 172<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>
Die Nr.1<br />
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Klein im Preis, groß im Service – die meisten<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen fahren besser mit <strong>de</strong>r VGH.<br />
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Von Experten empfohlen:<br />
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11/2007
� A US DEM INHALT<br />
MITGLIEDER STELLEN SICH VOR<br />
Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue – Leben <strong>und</strong> arbeiten<br />
im Dreilän<strong>de</strong>reck an <strong>de</strong>r Elbe 162<br />
AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />
Kommunale Fortbildung für Ratsmitglie<strong>de</strong>r –<br />
Frühjahrsprogramm 2009 164<br />
Familie im Mittelpunkt<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> tagt im Seevetaler Rathaus 165<br />
Beim kroatischen <strong>Städte</strong>verband 166<br />
Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> in Hemmingen 166<br />
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Bahn in <strong>de</strong>r Region 167<br />
Die Renaissance <strong>de</strong>s Nahverkehrs auf <strong>de</strong>r Schiene 170<br />
Wenn das Fahrrad mit in <strong>de</strong>n Bus darf 172<br />
Fahrradfre<strong>und</strong>lichste Kommune 2008: Emlichheim 172<br />
Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern für Infrastrukturausbau 173<br />
ZUR PERSON 174<br />
KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N.<br />
Urbane Bäche <strong>und</strong> Flüsse im Blick 175<br />
SCHULEN, KULTUR UND SPORT<br />
Studieren im Dorf 176<br />
Bildung fin<strong>de</strong>t vor Ort statt 177<br />
ARBEIT UND SOZIALES<br />
Landfrauen helfen Senioren im Alltag 177<br />
„Unbezahlbar <strong>und</strong> freiwillig“ 178<br />
BAUEN UND WOHNEN<br />
Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen 179<br />
<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung flexibilisieren 179<br />
WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
Schneverdingen ist mittelstandsfre<strong>und</strong>lichste<br />
Stadt Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />
NBank erleichtert Unternehmen Finanzierung<br />
180<br />
<strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
Die Zeit ist reif: Praktische Anwendungsfel<strong>de</strong>r<br />
181<br />
für die digitale Signatur 182<br />
Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages – Was ist zu tun? 183<br />
Informationsveranstaltung „Energieversorgungsnetze“ 184<br />
Online-Marketing: unverzichtbar für Tourismusorte 185<br />
Auszeichnung <strong>de</strong>r Ostfriesischen Inseln 187<br />
UMWELTSCHUTZ<br />
In Emlichheim wird Stroh zu Strom 187<br />
Sparen durch Energiemanagement 188<br />
Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen – <strong>de</strong>r Sonntag für<br />
<strong>de</strong>n Naturschutz 2009 189<br />
Impressum 189<br />
DNG 6 2008<br />
� E DITORIAL<br />
Vernetzung ist das Schlagwort <strong>de</strong>r letzten Jahre.<br />
Netzwerke für Computer, für Entscheidungswege<br />
– aber auch nach wie vor die Vernetzung von Verkehrswegen.<br />
Ein hochwertiges Verkehrsnetz war <strong>und</strong> ist eine<br />
wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung unseres Lan<strong>de</strong>s. Gleichwohl mehren<br />
sich Ten<strong>de</strong>nzen, in einigen ländlichen Regionen das<br />
Bahnangebot in <strong>de</strong>r Fläche einzuschränken; Börsengang<br />
<strong>und</strong> Privatisierung <strong>de</strong>r Bahn wer<strong>de</strong>n als<br />
Grün<strong>de</strong> genannt. Daher müssen die Interessen <strong>de</strong>r<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger bei <strong>de</strong>r zwar aufgeschobenen<br />
– aber nicht aufgehobenen – Privatisierung<br />
<strong>de</strong>r Bahn, ähnlich wie bei <strong>de</strong>r Deutschen Post, in<br />
einem Gesetz abgesichert wer<strong>de</strong>n. Sonst steht uns<br />
bald ein Kahlschlag bei Bahnstrecken, Bahnhöfen<br />
<strong>und</strong> Haltestellen gera<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Großstädte<br />
ins Haus.<br />
Wie aber wollen wir Klimaschutz, Mobilität <strong>und</strong><br />
Lebensqualität gera<strong>de</strong> im ländlichen Raum gewährleisten<br />
ohne leistungsfähige abgesicherte Verkehrsinfrastrukturen?<br />
Leistungsfähige Bahnstrecken, ein<br />
funktionieren<strong>de</strong>r öffentlicher Personennahverkehr<br />
<strong>und</strong> auch ein gut ausgebautes Straßen- <strong>und</strong> Radwegenetz<br />
– alles in Verbindung mit ausreichen<strong>de</strong>n<br />
Lärmschutzmaßnahmen – sind Voraussetzungen für<br />
gleichartige Lebensverhältnisse <strong>de</strong>r Menschen.<br />
Ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen <strong>und</strong><br />
Ihrer Familie<br />
Ihr<br />
Rainer Timmermann<br />
161
� MITGLIEDER STELLEN SICH VOR<br />
Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue<br />
Leben <strong>und</strong> arbeiten im Dreilän<strong>de</strong>reck an <strong>de</strong>r Elbe<br />
Die Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue wur<strong>de</strong> am<br />
1.11.2006 durch <strong>de</strong>n Zusammenschluss <strong>de</strong>r<br />
ehemaligen Samtgemein<strong>de</strong>n Dannenberg<br />
(Elbe) <strong>und</strong> Hitzacker (Elbe) auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>de</strong>s Gesetzes zur Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Selbstverwaltung im Landkreis<br />
Lüchow-Dannenberg gebil<strong>de</strong>t. Ihr gehören<br />
als Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n die <strong>Städte</strong> Dannenberg<br />
<strong>und</strong> Hitzacker sowie die Gemein<strong>de</strong>n<br />
Damnatz, Göhr<strong>de</strong>, Gusborn, Jameln, Karwitz,<br />
Langendorf, Neu Darchau <strong>und</strong> Zernien<br />
an.<br />
Der Rat <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> besteht aus<br />
35 Ratsmitglie<strong>de</strong>rn. Die Samtgemein<strong>de</strong>verwaltung<br />
mit Sitz in Dannenberg <strong>und</strong> einer<br />
Außenstelle in Hitzacker erledigt auch die<br />
Verwaltungsangelegenheiten ihrer zehn Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n.<br />
Die erfolgreiche Klage <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />
gegen die im Lüchow-Dannenberg-Gesetz<br />
enthaltene Regelung, alle Aufgaben <strong>de</strong>s<br />
übertragenen Wirkungskreises <strong>de</strong>r Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n<br />
durch <strong>de</strong>n Landkreis erfüllen<br />
zu lassen, hat durch das Urteil <strong>de</strong>s<br />
Staatsgerichtshofes vom 6.12.2007 die<br />
Selbstverwaltungsgarantie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
entschei<strong>de</strong>nd gestärkt. Die Einwohnerzahl<br />
<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> beträgt 21 500 auf einer<br />
Fläche von 422 Quadratkilometern.<br />
Das Samtgemein<strong>de</strong>gebiet erstreckt sich<br />
über ca. 45 Kilometer entlang <strong>de</strong>r Elbe;<br />
umfasst einen Teil <strong>de</strong>s ausge<strong>de</strong>hnten Waldgebietes<br />
<strong>de</strong>r Göhr<strong>de</strong> <strong>und</strong> die Jeetzelnie<strong>de</strong>rung.<br />
Die Hauptverkehrsachsen sind die Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />
191 (Celle – Uelzen – Dannenberg<br />
– Ludwigslust), 216 (Lüneburg –<br />
Dannenberg), 248 (Wolfsburg – Salzwe<strong>de</strong>l<br />
– Lüchow – Dannenberg) <strong>und</strong> die Bahnstrecke<br />
Lüneburg – Dannenberg, die hier<br />
en<strong>de</strong>t.<br />
Seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung liegt die<br />
frühere Zonengrenzregion wie<strong>de</strong>r „mitten<br />
in Deutschland“; hat aber nach wie vor mit<br />
ihrer Strukturschwäche zu kämpfen. Die<br />
Verkehrsanbindungen in die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Bran<strong>de</strong>nburg<br />
<strong>und</strong> nach Berlin sind durch die im Jahre<br />
1992 wie<strong>de</strong>r aufgebaute Straßenbrücke<br />
über die Elbe bei Dömitz<br />
sowie eine Autofähre in<br />
Neu Darchau <strong>und</strong> eine<br />
Personenfähre in Hitzacker<br />
wie<strong>de</strong>r hergestellt.<br />
Ein großer Teil <strong>de</strong>s Samtgemein<strong>de</strong>gebietes<br />
liegt im Biosphärenreservat „Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
Elbtalaue“ mit Verwaltungssitz<br />
in Hitzacker <strong>und</strong> im „Naturpark Elbufer-<br />
Drawehn“.<br />
Der naturverträgliche Tourismus ist ein<br />
wichtiger Wirtschaftsfaktor, <strong>de</strong>r zunehmend<br />
an Be<strong>de</strong>utung gewinnt. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
hat <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Elb<strong>de</strong>ichen durch das<br />
Samtgemein<strong>de</strong>gebiet führen<strong>de</strong> Elberadweg<br />
von Cuxhaven über Hamburg nach Prag.<br />
Weitere abwechslungsreiche Landschaftsformen,<br />
wie Marsch, Geest <strong>und</strong> ausge<strong>de</strong>hnte<br />
Misch- <strong>und</strong> Na<strong>de</strong>lwäl<strong>de</strong>r prägen das Landschaftsbild.<br />
Ein gut ausgebautes Rad-, Wan<strong>de</strong>r-<br />
<strong>und</strong> Reitwegenetz bietet Einheimischen<br />
<strong>und</strong> Gästen hervorragen<strong>de</strong> Möglichkeiten<br />
zu einer aktiven Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubsgestaltung.<br />
Natur, Kultur <strong>und</strong> Kulinarisches<br />
bil<strong>de</strong>n eine beson<strong>de</strong>re Symbiose.<br />
Die Fachwerkstädte Dannenberg <strong>und</strong><br />
Hitzacker (staatlich anerkannter Luftkurort)<br />
sind Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „Deutschen Fachwerkstraße“<br />
<strong>und</strong> bil<strong>de</strong>n als Gr<strong>und</strong>zentren die<br />
wirtschaftlichen, touristischen, kulturellen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Schwerpunkte. Alle<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>r Daseinsvorsorge sind<br />
hier <strong>und</strong> in weiteren größeren Orten <strong>de</strong>r<br />
Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n. Sieben<br />
Gr<strong>und</strong>schulen, zwei Büchereien, drei Jugendzentren<br />
sowie diverse Sport- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />
stehen in <strong>de</strong>r Trägerschaft<br />
<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong>.<br />
Alle weiterführen<strong>de</strong>n Schulen inkl. Freier<br />
Schule <strong>und</strong> Gymnasium befin<strong>de</strong>n sich in<br />
Dannenberg <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Hitzacker. Ebenso<br />
ausreichen<strong>de</strong> Tageseinrichtungen für Kin<strong>de</strong>r,<br />
ein Krankenhaus (Neubau ist geplant)<br />
mit angeschlossenem Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />
sowie mehrere attraktive Seniorenresi<strong>de</strong>nzen.<br />
Europaweite Beachtung haben die<br />
Hochwasserschutzanlagen, bestehend aus<br />
Schutzmauer, Siel- <strong>und</strong> Schöpfwerk erlangt,<br />
die Hitzacker <strong>und</strong><br />
die Jeetzel-Nie<strong>de</strong>rung<br />
zukünftig vor<br />
<strong>de</strong>n Hochwässern<br />
<strong>de</strong>r Elbe schützen.<br />
In bei<strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n ist durch das Zusammenwirken<br />
von Bürgerschaft, Geschäftswelt<br />
<strong>und</strong> Verwaltung ein erfolgreiches Stadtmarketing<br />
entstan<strong>de</strong>n, das u. a. durch <strong>de</strong>n<br />
3-maligen Gewinn Dannenbergs <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>swettbewerbes<br />
„City-Offensive“ überregionale<br />
Anerkennung gefun<strong>de</strong>n hat. Dieses<br />
Erfolgskonzept wird über <strong>de</strong>n Verein „ALMA<br />
Elbtalaue – Alle machen Marketing“ auf <strong>de</strong>n<br />
Samtgemein<strong>de</strong>bereich ausge<strong>de</strong>hnt.<br />
In Dannenberg <strong>und</strong> Hitzacker stehen voll<br />
erschlossene kostengünstige Gewerbe-<br />
<strong>und</strong> Industrieflächen zur Verfügung. In <strong>de</strong>n<br />
ländlich strukturierten Gemein<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>n<br />
Landwirtschaft, Handwerk, Kleingewerbe<br />
<strong>und</strong> Tourismusbetriebe die wirtschaftliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage. Die Wohn- <strong>und</strong> Lebensqualität<br />
hat einen hohen Stellenwert.<br />
Als EU-Konvergenzgebiet eröffnen sich<br />
attraktive För<strong>de</strong>rmöglichkeiten. Die Zugehörigkeit<br />
zur Metropolregion Hamburg<br />
sowie regionale Entwicklungsprozesse<br />
wie Stadtentwicklungskonzepte, Lea<strong>de</strong>r,<br />
Region Aktiv <strong>und</strong> Biosphärenreservat<br />
Flusslandschaft Elbe bieten nachhaltige<br />
Zukunftsperspektiven.<br />
Eine große Belastung für alle Beteiligten<br />
sind die Atommülltransporte durch<br />
das Samtgemein<strong>de</strong>gebiet auf <strong>de</strong>r Schiene<br />
zur Verla<strong>de</strong>station in Dannenberg <strong>und</strong> von<br />
dort auf <strong>de</strong>r Straße ins Zwischenlager Gorleben.<br />
Die Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue ist trotz <strong>de</strong>r<br />
durch die Fusion nicht gelösten Finanzprobleme<br />
eine zukunftsorientierte, innovative<br />
<strong>und</strong> flexible Kommune, die sich in enger<br />
Kooperation mit ihren Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r Basis interkommunaler Zusammenarbeit<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an ein mo<strong>de</strong>rnes<br />
Gemeinwesen stellt.<br />
Kontakt: Samtgemein<strong>de</strong> Elbtalaue, Rosmarienstr.<br />
3, 29451 Dannenberg (Elbe), Tel.<br />
05861 8080, E-Mail: info@elbtalaue.<strong>de</strong>, Internet:<br />
<strong>www</strong>.elbtalaue.<strong>de</strong>.<br />
162 DNG 6 2008
DNG 6 2008<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
NSGB <strong>und</strong> Brother<br />
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163
� AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />
Kommunale Fortbildung für Ratsmitglie<strong>de</strong>r –<br />
Frühjahrsprogramm 2009<br />
KomFort-NSGB – das bewährte <strong>und</strong> an <strong>de</strong>r Praxis orientierte Fortbildungsprogramm<br />
für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren in Nie<strong>de</strong>rsachsen – wird im Frühjahr<br />
2009 mit zwei neu konzipierten Seminarreihen mit Themen aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
„Kommunalpolitik/Kommunalrecht“ sowie „Neues Kommunales Rechnungswesen<br />
– NKR“ fortgesetzt. Die bisher angebotenen Gr<strong>und</strong>lagenseminare „Kommunalrecht<br />
für Mandatsträger“, „Gemeindliche Bauleitplanung in <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>zügen“ sowie<br />
„Gr<strong>und</strong>züge <strong>de</strong>r kommunalen Finanzwirtschaft“ sind weiterhin Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Schulungsprogramms <strong>und</strong> können bei Interesse als Inhouse-Veranstaltungen von<br />
unseren Mitgliedskommunen gebucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Frühjahr 2009 sind folgen<strong>de</strong> Seminarveranstaltungen<br />
geplant:<br />
Kommunalpolitik /<br />
Kommunalrecht<br />
Seminar<br />
für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren<br />
Rat, Verwaltungsausschuss,<br />
Bürgermeister/Bürgermeisterinnen<br />
als maßgebliche Träger <strong>de</strong>r<br />
Kommunalpolitik<br />
– Zuständigkeiten, Verfahrens- <strong>und</strong><br />
Arbeitsweise –<br />
Rat, Verwaltungsausschuss, Bürgermeister/Bürgermeisterin<br />
– wer ist eigentlich<br />
im Einzelnen für welche Aufgaben zuständig?<br />
Welche gesetzlichen Möglichkeiten haben<br />
Gruppen, Fraktionen o<strong>de</strong>r einzelne Ratsfrauen<br />
<strong>und</strong> Ratsherren, um auf die Arbeit<br />
in <strong>de</strong>n gemeindlichen Organen Einfluss zu<br />
nehmen?<br />
Wie ist das mit <strong>de</strong>r Sitzungsöffentlichkeit<br />
in <strong>de</strong>n Räten, im Verwaltungsausschuss<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Fachausschüssen?<br />
Diese <strong>und</strong> ähnliche Fragen führen im<br />
Arbeitsalltag <strong>de</strong>r Räte immer wie<strong>de</strong>r zu<br />
Schwierigkeiten <strong>und</strong> geben nicht selten<br />
Anlass zu Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten zwischen<br />
Rat <strong>und</strong> Verwaltung. Für die Lösung<br />
solcher Probleme will das Seminar sachbezogene<br />
Hilfestellung leisten.<br />
Angeboten wird ein bunter Strauß von<br />
Themen <strong>und</strong> mit Tipps <strong>und</strong> Hinweisen versehen,<br />
die praxisnah <strong>de</strong>n Ratsmitglie<strong>de</strong>rn<br />
vertiefen<strong>de</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für eine erfolgreiche<br />
Ausübung ihrer Mandatstätigkeit<br />
vermitteln sollen.<br />
Im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> stehen folgen<strong>de</strong><br />
Themen:<br />
• Die Regelung <strong>de</strong>r Zuständigkeiten für Rat,<br />
Verwaltungsausschuss <strong>und</strong> Bürgermeister/Bürgermeisterin<br />
nach <strong>de</strong>r NGO,<br />
• Verhältnis <strong>de</strong>r gemeindlichen Organe zueinan<strong>de</strong>r,<br />
Verfahrens- <strong>und</strong> Arbeitsweise<br />
zwischen <strong>de</strong>n Organen,<br />
• Ordnungsgemäßer Sitzungsablauf von<br />
Rats- <strong>und</strong> Ausschusssitzungen,<br />
• Möglichkeiten <strong>de</strong>r Einflussnahme von<br />
Gruppen, Fraktionen <strong>und</strong> <strong>de</strong>s einzelnen<br />
Seminarplan Kommunalpolitik / Kommunalrecht:<br />
Ratsmitglie<strong>de</strong>s auf die Arbeit in <strong>de</strong>n gemeindlichen<br />
Organen,<br />
• Umbildung von Ausschüssen/Fraktionswechsel<br />
von Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren.<br />
Die Referenten sind erfahrene Praktiker<br />
aus nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen, die sich<br />
in leiten<strong>de</strong>n Funktionen jahrelang mit Fragen<br />
<strong>de</strong>s kommunalen Verfassungsrechts<br />
beschäftigt haben <strong>und</strong> sich daher in <strong>de</strong>r<br />
Materie ausgezeichnet auskennen.<br />
Hilfsmittel:<br />
Textausgabe <strong>de</strong>r NGO, Taschenbuch für<br />
Ratsmitglie<strong>de</strong>r in Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />
Die Seminare fin<strong>de</strong>n jeweils von 10.00 bis<br />
14.30 Uhr statt. Der Tagungsbeitrag beträgt<br />
70 Euro incl. Mehrwertsteuer je Seminarteilnehmer.<br />
Das Mittagessen, Kalt-/Warmgetränke<br />
sowie die Tagungsunterlagen sind<br />
darin eingeschlossen.<br />
Bezirksverband Ort Termin<br />
Hannover <strong>und</strong> Braunschweig Isernhagen, Rathaus 09.05.2009<br />
Lüneburg Amelinghausen, Rathaus 25.04.2009<br />
Sta<strong>de</strong> Bör<strong>de</strong> Lamstedt, Bör<strong>de</strong>huus Loomst 23.05.2009<br />
Weser-Ems Nord Uplengen, Rathaus 18.04.2009<br />
Weser-Ems Süd Quakenbrück, Rathaus 16.05.2009<br />
164 DNG 6 2008
Neues Kommunales<br />
Rechnungswesen – NKR<br />
Seminar<br />
für Ratsfrauen <strong>und</strong> Ratsherren<br />
„Von <strong>de</strong>r Kameralistik zur Doppik –<br />
die kommunale Haushaltswirtschaft<br />
im Umbruch“<br />
In allen nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen<br />
muss spätestens bis zum Haushaltsjahr<br />
2012 das Neue Kommunale Rechnungswesen<br />
(NKR) umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Landauf<br />
<strong>und</strong> landab ist die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl<br />
<strong>de</strong>r kommunalen Körperschaften damit<br />
beschäftigt, die komplizierten <strong>und</strong> umfangreichen<br />
Vorbereitungen für die Umstellung<br />
auf das neue Recht zu treffen.<br />
Die Arbeit <strong>de</strong>r kommunalen Mandatsträger<br />
in <strong>de</strong>n Räten bleibt von <strong>de</strong>m Reformwerk<br />
<strong>de</strong>s NKR nicht unberührt. Nach<strong>de</strong>m<br />
die Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
wie<strong>de</strong>rholt für Ratsmitglie<strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lagenseminare<br />
zu dieser Thematik angeboten<br />
hat, wird in <strong>de</strong>r neuen Seminarreihe verstärkt<br />
auf die Kompetenzen <strong>de</strong>s Rates, die<br />
ihm obliegen<strong>de</strong>n Steuerungsinstrumente<br />
sowie auf das Verhältnis von Rat <strong>und</strong> Verwaltung<br />
vorrangig eingegangen.<br />
Für alle Veranstaltungen fin<strong>de</strong>n sich ergänzen<strong>de</strong> Informationen<br />
auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s NSGB unter <strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong> > Seminare<br />
für Mandatsträger.<br />
Die offiziellen Einladungen zu <strong>de</strong>n einzelnen Seminaren gehen<br />
allen Mandatsträgern wie üblich über die Verwaltungen unserer<br />
Mitgliedskommunen En<strong>de</strong> Januar 2009 zu.<br />
DNG 6 2008<br />
AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND �<br />
Themenschwerpunkte:<br />
• Einleitend kurze Einführung in die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
<strong>de</strong>s neuen Haushaltsrechts, Darstellung<br />
<strong>de</strong>r Ziele <strong>de</strong>r Reform.<br />
• Zuständigkeiten <strong>de</strong>s Rates im NKR mit<br />
Vertiefung <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rthemas „Eröffnungsbilanz“<br />
• Die Steuerungselemente <strong>de</strong>s neuen Haushaltsrechts<br />
<strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf<br />
die Rolle <strong>de</strong>s Rates <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
nach Einführung <strong>de</strong>s NKR<br />
• Einbindung <strong>de</strong>s Rates in <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r<br />
Umstellung auf das NKR<br />
• Beson<strong>de</strong>rheiten bei Samtgemein<strong>de</strong>n<br />
• Vereinfachungen bei kleineren Gemein<strong>de</strong>n<br />
zulässig?<br />
Familie im Mittelpunkt<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> tagt im Seevetaler Rathaus<br />
Auf Einladung <strong>de</strong>s Seevetaler Bürgermeisters<br />
Günter Schwarz tagte das Präsidium<br />
<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
(NSGB) unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann im Seevetaler<br />
Rathaus. Der Verband war zuvor zu Gast<br />
im Hamburger Rathaus <strong>und</strong> hatte sich vor<br />
Ort bei Senatorin Dr. Herlind Gun<strong>de</strong>lach<br />
über die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />
Hamburg informiert. Auch in einigen<br />
an<strong>de</strong>ren Teilen Nie<strong>de</strong>rsachsens ist die<br />
Bildung von Regionen in <strong>de</strong>r Diskussion.<br />
Als Referenten fungieren versierte Praktiker,<br />
die mit <strong>de</strong>m neuen Haushaltsrecht<br />
bereits bestens vertraut sind <strong>und</strong> die durchweg<br />
erste praktische Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s NKR sammeln konnten.<br />
Hilfsmittel:<br />
Textausgabe <strong>de</strong>r NGO, Taschenbuch zum<br />
neuen kommunalen Haushaltsrecht in<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />
Die NKR-Seminare beginnen jeweils um<br />
10.00 Uhr <strong>und</strong> en<strong>de</strong>n ca. um 16.00 Uhr. Als<br />
Tagungsbeitrag sind 80 Euro incl. Mehrwertsteuer<br />
je Teilnehmer zu entrichten. Die<br />
Kosten für Verpflegung <strong>de</strong>r Seminarteilnehmer<br />
sowie die Tagungsunterlagen sind darin<br />
eingeschlossen.<br />
Seminarplan Neues Kommunales Rechnungswesen (NKR):<br />
Bezirksverband Ort Termin<br />
Hannover <strong>und</strong> Braunschweig Sehn<strong>de</strong> / OT Ilten, ehem. Rathaus 23.05.2009<br />
Lüneburg Neuenkirchen, Schröershof 16.05.2009<br />
Sta<strong>de</strong> Lauenbrück, Rathaus 18.04.2009<br />
Weser-Ems Nord Wiesmoor, Torhaus 09.05.2009<br />
Weser-Ems Süd Fürstenau, Rathaus 25.04.2009<br />
Daher wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erfahrungsaustausch mit<br />
einem Bericht von Bürgermeister Schwarz<br />
zur Arbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion aus Sicht<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Seevetal im Präsidium <strong>de</strong>s<br />
NSGB fortgesetzt.<br />
„Die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Metropolregion<br />
<strong>und</strong> auch im Landkreis Harburg ist<br />
vielversprechend <strong>und</strong> kann ein Mo<strong>de</strong>ll auch<br />
für an<strong>de</strong>re Teile Nie<strong>de</strong>rsachsens sein“, erklärte<br />
Bürgermeister Schwarz.<br />
Weitere Tagesordnungspunkte waren<br />
unter an<strong>de</strong>rem die mangelhafte Hausärzte-<br />
Falls schon jetzt Rückfragen auftreten, so stehen in <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle als Ansprechpartner zur Verfügung:<br />
Kerstin Hillebrecht<br />
Telefon: 0511 30285-65, E-Mail: hillebrecht@nsgb.<strong>de</strong><br />
Katharina Augath<br />
Telefon 0511 302 85-54, E-Mail: augath@nsgb.<strong>de</strong><br />
versorgung in einigen Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, die<br />
Übertragung von Aufgaben auf die Gemein<strong>de</strong>ebene<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesbetreuung<br />
für unter Dreijährige.<br />
„Kin<strong>de</strong>r, Familie <strong>und</strong> Bildung liegen uns<br />
beson<strong>de</strong>rs am Herzen. Bis 2013 soll in<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen für je<strong>de</strong>s dritte Kind unter<br />
drei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung<br />
stehen. Dies kostet viel Geld, daher<br />
war es für alle Familien in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
sehr wichtig, dass wir mit <strong>de</strong>m Land nach<br />
schwierigen Verhandlungen ein tragfähiges<br />
165
� AUS DEM STÄDTE- UND GEMEINDEBUND<br />
Finanzierungskonzept vereinbaren konnten.<br />
Mit <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r geschlossenen<br />
Vereinbarung erhalten die <strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> Landkreise die notwendige finanzielle<br />
Planungssicherheit beim Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Betreuungsplätze. Dies ist ein wichtiges<br />
familienpolitisches Signal an die Eltern“,<br />
erklärte Präsi<strong>de</strong>nt Timmermann nach <strong>de</strong>r<br />
Sitzung.<br />
hinten: NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer<br />
Timmermann (li.) <strong>und</strong> Bürgermeister<br />
Günter Schwarz, vorn: v.l. Uwe-<br />
Peter Lestin (1. Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s<br />
NSGB), Berthold Ernst (1. Beigeordneter<br />
<strong>de</strong>s NSGB), Christel Beplate-<br />
Haarstrich (Mitglied im Präsidium)<br />
Beim kroatischen <strong>Städte</strong>verband<br />
Der kroatische <strong>Städte</strong>verband Udrugagradova,<br />
<strong>de</strong>m fast 100 kroatische <strong>Städte</strong><br />
angehören, veranstaltet einen jährlichen<br />
Informationstag, <strong>de</strong>r in diesem Jahr unter<br />
<strong>de</strong>m Thema „Wirtschaftliche Betätigung <strong>de</strong>r<br />
Kommunen“ stand.<br />
Der Verband arbeitet auf verschie<strong>de</strong>nen<br />
Fachgebieten eng mit <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft<br />
für Technische Zusammenarbeit<br />
(GTZ) zusammen <strong>und</strong> hatte die GTZ gebeten,<br />
einen kommunalen Praktiker aus Deutschland<br />
zu einen Referat bei einer Podiumsdis-<br />
Podiumsdiskussion in Zagreb: v.l. Vlatko Ivka, Direktor <strong>de</strong>s Inkasso-Dienstleisters<br />
INKASATOR, Karlovac; Davor Lamza, Kämmerer <strong>de</strong>r Stadt Osijek; Zvonko Borić,<br />
Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Belišće; Jan Erik Bohling, Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Meppen<br />
Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
in Hemmingen<br />
Der Ausschuss für Soziales, Jugend <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
tagte auf Einladung von Bürgermeister Claus-Dieter Schacht-Gaida,<br />
Hemmingen, in Hemmingen <strong>und</strong> Hannover. Schwerpunktthemen waren <strong>de</strong>r geplante<br />
Ausbau <strong>de</strong>r Kleinkin<strong>de</strong>rbetreuung, die Neuorganisation <strong>de</strong>r Leistungsträgerschaft im<br />
SGB II, die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Pflegeversicherung sowie <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />
Sozialarbeit. Am zweiten Sitzungstag in Hannover informierte die Staatssekretärin im<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsischen Sozialministerium, Christine Hawighorst, über die sozialpolitischen<br />
Pläne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />
kussion über kommunale Unternehmen im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s diesjährigen Informationstages<br />
am 22. Oktober einzula<strong>de</strong>n.<br />
Durch Vermittlung <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r bei<br />
früheren Anlässen, zum Beispiel Besuchsreisen<br />
ausländischer Kommunalfachleute<br />
<strong>und</strong> -politiker, bereits die GTZ unterstützt<br />
hatte, gelang es, Bürgermeister Jan Erik<br />
Bohling aus Meppen für einen Vortrag mit<br />
anschließen<strong>de</strong>r Diskussion zu gewinnen.<br />
Bohlings Erläuterungen zur rechtlichen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Stellung <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Unternehmen in Deutschland gaben<br />
Anregungen zu einer lebhaften Fachdiskussion,<br />
die einmal mehr <strong>de</strong>utlich machte,<br />
dass Kommunalverwaltung <strong>und</strong> Kommunalpolitik<br />
bei allen Unterschie<strong>de</strong>n von Land<br />
zu Land doch überall ähnliche Probleme<br />
haben <strong>und</strong> dass die Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Selbstverwaltung in Kroatien wie in<br />
Deutschland eine viel Kraft <strong>und</strong> Beharrlichkeit<br />
erfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Aufgabe ist.<br />
Richtigstellung:<br />
Druckfehler in DNG 5/2008, S. 154,<br />
Artikel „Integrationspolitik ist in Lohne<br />
,Chefsache‘“: Die Einwohnerzahl <strong>de</strong>r<br />
Stadt Lohne beträgt nicht „2 000“, son<strong>de</strong>rn<br />
27 000.<br />
166 DNG 6 2008
DNG 6 2008<br />
Informationstechnologie I Finanzen I Consulting<br />
Fachmesse<br />
Public<br />
N O R D<br />
10. – 11. Februar 2009<br />
HCC HANNOVER I Hannover Congress Centrum<br />
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Bahn in <strong>de</strong>r Region<br />
Position <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s zur Erschließung <strong>de</strong>r Regionen mit<br />
InterRegionalem Eisenbahnfernverkehr<br />
1. Markt für eine Wettbewerbs-Bahn<br />
Der Eisenbahnmarkt in Deutschland befin<strong>de</strong>t<br />
sich im Umbruch. Aus <strong>de</strong>r Staatsbahn<br />
Deutsche Bahn ist durch die Privatisierung<br />
nach 1993 die Deutsche Bahn AG gewor<strong>de</strong>n.<br />
Sie gut aufzustellen für zukünftige Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
ist das Ziel <strong>de</strong>r weiteren<br />
Privatisierung durch <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Börsengang.<br />
Um <strong>de</strong>r DB AG ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
einzuräumen, müssen mit <strong>de</strong>m<br />
Eisenbahnverkehr verbun<strong>de</strong>ne Gemeinwohlverpflichtungen<br />
vom Unternehmen<br />
getrennt wer<strong>de</strong>n. Dies Konzept ist in <strong>de</strong>r<br />
Privatisierung <strong>de</strong>r DB AG angelegt. Die<br />
kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong> unterstützen<br />
dies Konzept. Das Gr<strong>und</strong>gesetz verlangt,<br />
dass <strong>de</strong>r B<strong>und</strong> gewährleistet, dass <strong>de</strong>m<br />
Wohl <strong>de</strong>r Allgemeinheit bei <strong>de</strong>n Verkehrsangeboten<br />
auf <strong>de</strong>m Schienennetz Rechnung<br />
getragen wird (inhaltliche Aussage von Art.<br />
87 e Abs. GG).<br />
Vor allem – aber nicht nur – in Ost<strong>de</strong>utschland<br />
ist aber zu beobachten, dass neu eröffnete<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecken dazu<br />
führen, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n an bestehen<strong>de</strong>n<br />
Eisenbahnstrecken zunehmend<br />
vom Fernverkehr abzukoppeln. Die Privatisierung<br />
ist eine Chance für <strong>de</strong>n Wettbewerb<br />
um die besten Verkehrsangebote. Ein<br />
transparenter Netzzugang ist Voraussetzung<br />
für die angestrebte Vielfalt. Die Integration<br />
von Netz <strong>und</strong> Betrieb wäre vorteilhaft, wenn<br />
es nur ein Eisenbahnunternehmen gäbe. In<br />
<strong>de</strong>r gegebenen Konkurrenzsituation ist ein<br />
integriertes Unternehmen Wettbewerb be-<br />
2009<br />
H A N N O V E R<br />
Sector > <strong>Infos</strong>: <strong>www</strong>.<strong>komcom</strong>.<strong>de</strong><br />
> Messe<br />
> Workshops<br />
> Praxisforen<br />
167
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
hin<strong>de</strong>rnd, weil das Verkehrsangebot aller<br />
Unternehmen von <strong>de</strong>r DB AG beeinflusst<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
• Ziel muss es sein, im Wettbewerb eine<br />
Vielfalt von Anbietern im Nahverkehr,<br />
<strong>und</strong> Fernverkehr (einschließlich interregionalem<br />
Verkehr) zu erreichen <strong>und</strong><br />
zu sichern. Gleichzeitig muss eine attraktive<br />
Netzdichte die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n. Dort,<br />
wo dies aus Eigenwirtschaftlichkeit nicht<br />
sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann, sind B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt, neue Produkte<br />
zu entwickeln.<br />
2. Verbesserung <strong>de</strong>s Schienennetzes<br />
für verbesserte Angebote<br />
Das Schienennetz <strong>de</strong>r Bahn ist wie das<br />
Straßennetz verän<strong>de</strong>rten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
ausgesetzt. Verkehrsströme verän<strong>de</strong>rn sich,<br />
Reisegewohnheiten <strong>und</strong> Reiseansprüche<br />
verän<strong>de</strong>rn sich, <strong>und</strong> neue Kun<strong>de</strong>ngruppen<br />
treten hinzu. Deshalb wer<strong>de</strong>n Streckengeschwindigkeiten<br />
erhöht, beson<strong>de</strong>re Hochgeschwindigkeitsstrecken<br />
gebaut, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
B<strong>und</strong> <strong>de</strong>nkt über ein Güterstreckennetz<br />
nach.<br />
Die Verkehrsbedürfnisse substituieren<br />
sich aber nicht, son<strong>de</strong>rn sie ergänzen sich.<br />
Neubaustrecken müssen <strong>de</strong>shalb im Regelfall<br />
sowohl vom Hochgeschwindigkeitsverkehr<br />
mit ICE als auch von an<strong>de</strong>ren Zügen<br />
<strong>de</strong>s Personenfernverkehrs für die Verbindung<br />
<strong>de</strong>r Teilregionen Deutschlands genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Dies wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
nicht berücksichtigt. So hat etwa die<br />
sachsen-anhaltische Stadt Gar<strong>de</strong>legen nicht<br />
einmal einen Bahnsteig an <strong>de</strong>r Fernbahn<br />
bekommen. Es ist nicht vertretbar, dass<br />
mit Steuergel<strong>de</strong>rn große Verkehrsprojekte<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n, die berührten Regionen<br />
aber nicht einmal die entstan<strong>de</strong>nen neuen<br />
Trassen nutzen können.<br />
Für die Schieneninfrastruktur müssen<br />
drei Gr<strong>und</strong>sätze gelten:<br />
a. Neubaustrecken müssen – wo es möglich<br />
ist – auch die durchfahrene Region erschließen<br />
(Beispiel: Kinding <strong>und</strong> Allersberg<br />
in Bayern, Siegburg, Montabaur <strong>und</strong><br />
Limburg in Rheinland Pfalz <strong>und</strong>Hessen;<br />
Y-Trasse mit Anbindung von Walsro<strong>de</strong><br />
<strong>und</strong> Soltau in Nie<strong>de</strong>rsachsen).<br />
b. Bestehen<strong>de</strong> Fernverkehrsstrecken müssen<br />
instand gehalten wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />
Fernverkehr weiterhin zur Verfügung<br />
stehen.<br />
c. Das bestehen<strong>de</strong> Streckennetz, einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Neubauten muss durch<br />
ergänzen<strong>de</strong> Bauten (wie zum Beispiel<br />
Ausweichgleise) stärkere Red<strong>und</strong>anzen<br />
erlauben <strong>und</strong> für <strong>de</strong>n InterRegionalen<br />
Fernverkehr geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Verbindung <strong>de</strong>r Regionen –<br />
Vernetzung <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />
Die Deutsche Bahn AG verbessert ihr<br />
Angebot vorrangig auf ICE-Linien. Sie ist<br />
bestrebt, dies Angebot im betriebswirtschaftlichen<br />
Interesse auszubauen; allerdings<br />
führt diese Politik zu einer Aushöhlung<br />
<strong>de</strong>r Flächenerschließung durch <strong>de</strong>n<br />
Fernverkehr. Selbst die Lan<strong>de</strong>shauptstädte<br />
Mag<strong>de</strong>burg <strong>und</strong> Potsdam wer<strong>de</strong>n vom<br />
Fernverkehr nur schlecht angefahren. Mit<br />
<strong>de</strong>r Konzentration auf wenige Hauptstrecken<br />
fällt das Reisen<strong>de</strong>npotenzial aus <strong>de</strong>n<br />
bislang erschlossenen Regionen brach <strong>und</strong><br />
verlagert sich auf an<strong>de</strong>re Verkehrsträger.<br />
Die Angebotspolitik <strong>de</strong>r DB AG droht für<br />
Mittelzentren zu einem schweren Standort-<br />
nachteil zu wer<strong>de</strong>n. Der Netzcharakter <strong>de</strong>s<br />
Schienenverkehrs geht zurück. Mit Ausnahme<br />
<strong>de</strong>r Strecke Berlin-Hannover-Düsseldorf<br />
fehlen attraktive Ost-West-Verbindungen.<br />
Die Regionalisierung <strong>de</strong>r Bahn 1993 hat<br />
zur Praxis geführt, Fernverkehre, die <strong>de</strong>r<br />
Verbindung von Regionen dienen, einzustellen<br />
<strong>und</strong> als Schienenpersonennahverkehr<br />
durch die Län<strong>de</strong>r zu bestellen. Diese<br />
Praxis wird we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Verkehrsbedürfnis<br />
noch <strong>de</strong>m Wettbewerbsgedanken für die<br />
Eisenbahn gerecht. Zwischen <strong>de</strong>m <strong>de</strong>finierten<br />
Nahverkehr (50 km/eine Stun<strong>de</strong><br />
Reiseweite) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m DB-Schnellverkehr<br />
mit <strong>de</strong>n Produkten IC <strong>und</strong> ICE fehlt ein<br />
Fernverkehrsprodukt für die Erschließung<br />
<strong>und</strong> Verbindung <strong>de</strong>r Regionen (wie das aufgegebene<br />
InterRegio-Angebot).<br />
Zahlreiche Regionalverkehre gehen weit<br />
über 50 Kilometer hinaus:<br />
Gesamtstrecke<br />
Strals<strong>und</strong>-Elsterwerda ca. 400 Kilometer<br />
Venlo-Hamm ca. 145 Kilometer<br />
Frankfurt/Main-Saarbrücken<br />
ca. 180 Kilometer<br />
Halle-Kassel ca. 220 Kilometer<br />
Mag<strong>de</strong>burg-Berlin-Frankfurt/O<strong>de</strong>r<br />
ca. 220 Kilometer<br />
Der B<strong>und</strong> als Eigentümer <strong>de</strong>r DB AG, aber<br />
vor allem als Adressat <strong>de</strong>s Art 87 e GG, ist<br />
<strong>de</strong>m Allgemeinwohl verpflichtet. Wo das<br />
betriebswirtschaftliche Interesse <strong>de</strong>r DB<br />
AG nicht für ein ausreichen<strong>de</strong>s Angebot<br />
an Fernverkehrsleistungen sorgt, muss er<br />
die erfor<strong>de</strong>rlichen Verkehrsleistungen ausschreiben!<br />
Nach diesem Prinzip sorgen die<br />
kommunalen Aufgabenträger im Nahverkehr<br />
für ein ausreichen<strong>de</strong>s Angebot von Verkehrsleistungen<br />
vor Ort <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Region.<br />
Der B<strong>und</strong> als Aufgabenträger im Fernverkehr<br />
sollte nach <strong>de</strong>m selben Prinzip für ein<br />
ausreichen<strong>de</strong>s Verkehrsangebot zwischen<br />
<strong>de</strong>n Regionen sorgen.<br />
• Ein Teil <strong>de</strong>r Privatisierungserlöse <strong>de</strong>r DB<br />
<strong>und</strong> ein festgelegter Anteil zukünftiger<br />
Unternehmensgewinne sollte vom B<strong>und</strong><br />
in ein Son<strong>de</strong>rvermögen „Gemeinwirtschaftlicher<br />
Fernverkehr“ eingebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Weitere Finanzierungsanteile<br />
sollten von <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>n Regionalisierungsmitteln<br />
als Abgeltung für<br />
Nahverkehrsnutzung <strong>de</strong>s interregionalen<br />
Fernverkehrs eingebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
168 DNG 6 2008
4. Sicherung eines leistungsfähigen<br />
Eisenbahnnetzes <strong>und</strong> Netzzugang<br />
Die weitere Teilprivatisierung <strong>de</strong>r DB AG<br />
wird im Ergebnis dazu führen, dass die Verantwortung<br />
für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> die Verantwortung für <strong>de</strong>n Betrieb <strong>de</strong>r<br />
Verkehrsangebote durch zwei voneinan<strong>de</strong>r<br />
unabhängige Stellen wahrgenommen wird.<br />
Dies Konzept entspricht <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />
Privatisierungsabsicht <strong>de</strong>s Gesetzgebers,<br />
<strong>und</strong> es entspricht <strong>de</strong>m ein<strong>de</strong>utigen Gebot<br />
<strong>de</strong>s Gr<strong>und</strong>gesetzes.<br />
Die Einflussnahme auf die Bereitstellung,<br />
<strong>de</strong>n Ausbau <strong>und</strong> die Qualität <strong>de</strong>r Infrastruktur<br />
darf nicht bei <strong>de</strong>r DB AG als <strong>de</strong>m dominieren<strong>de</strong>n<br />
Verkehrsunternehmen auf<br />
<strong>de</strong>r Schiene liegen. Es wird seine eigenen<br />
betriebswirtschaftlichen Ziele anstreben.<br />
Bestimmen<strong>de</strong> Größen sind aber das Gesamtinteresse<br />
aller Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
<strong>und</strong> das allgemeine Verkehrsinteresse.<br />
Die Revitalisierung von Strecken<br />
durch Investitionen in die Schiene <strong>und</strong> in<br />
die Ausweitung <strong>de</strong>s Angebotes zeigen, dass<br />
massive Fahrgastzuwächse auch in ländlichen<br />
Regionen (zum Beispiel Osnabrück-<br />
Ol<strong>de</strong>nburg/Delmenhorst) erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
können. Eine Verdreifachung von Fahrgästen<br />
<strong>und</strong> mehr konnte vielerorts erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Ein Teil <strong>de</strong>s Veräußerungserlöses <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Bahn <strong>und</strong> die vollständigen<br />
Trassenpreiseinnahmen sind <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m<br />
Schieneninfrastrukturbetrieb zuzuleiten.<br />
Ein leistungsfähiges Eisenbahnnetz auch<br />
für <strong>de</strong>n interregionalen Fernverkehr ist<br />
sicherstellen. Dazu ist eine Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
<strong>de</strong>s Netzes voranzutreiben, Engpässe<br />
(unter an<strong>de</strong>rem eingleisige Abschnitte)<br />
sind zu beseitigen, <strong>und</strong> Lücken im elektrifizierten<br />
Netz sind systematisch zu<br />
schließen.<br />
5. Zeitgemäße Ausstattung von<br />
Bahnhöfen<br />
Nur zeitgemäß ausgestattete Bahnhöfe<br />
sichern dauerhaft die Akzeptanz <strong>de</strong>s Verkehrsmittels<br />
„Eisenbahn“ beim Kun<strong>de</strong>n.<br />
Viele <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n haben sich in<br />
<strong>de</strong>r Vergangenheit bereits für ihren Bahnhof<br />
engagiert. Dem steht eine nicht adäquate<br />
Verhaltensweise <strong>de</strong>r DB AG gegenüber,<br />
die nicht weiter fortgeführt wer<strong>de</strong>n darf.<br />
So fin<strong>de</strong>n immer wie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> <strong>de</strong>rzeit unab-<br />
DNG 6 2008<br />
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Zu Gast beim NSGB<br />
v. l. Vorsitzen<strong>de</strong>r Reinhold Coenen, Innenminister Uwe Schünemann, Edita Lorberg,<br />
Angelika Jahns, Heinz Rolfes, Hans-Christian Biallas<br />
Der Ausschuss für Inneres, Sport <strong>und</strong> Integration <strong>de</strong>r CDU-Landtagsfraktion war<br />
zu Gast beim <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>. Die Sitzungsteilnehmer besprachen die aktuelle<br />
NGO-Novelle <strong>und</strong> tauschten sich über die Themen Übertragung von Aufgaben<br />
auf die Gemein<strong>de</strong>n, Kostenbeteiligung Digitalfunk (Feuerwehr), Feuerschutzsteuer,<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie <strong>und</strong> neues Personenstandsgesetz aus.<br />
gestimmte Verkaufsvorgänge <strong>de</strong>r DB von<br />
Immobilien statt, die teilweise Bahnhofsanlagen<br />
<strong>und</strong> öffentliche Verkehrsflächen<br />
umfassen, die für einen sachgerechten Eisenbahnverkehr<br />
benötigt wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m<br />
überträgt die Deutsche Bahn P+R-Anlagen<br />
zur Bewirtschaftung an eine Tochtergesellschaft,<br />
ohne dies mit <strong>de</strong>n betroffenen<br />
Kommunen abzustimmen. Wir for<strong>de</strong>rn die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung als Eigentümer auf, <strong>de</strong>m<br />
entgegenzutreten.<br />
• Das öffentliche Verkehrswesen ist eine<br />
gemeinschaftliche Aufgabe von B<strong>und</strong>,<br />
Län<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, die diese Aufgabe<br />
partnerschaftlich erfüllen müssen.<br />
Der B<strong>und</strong> sollte hierfür seinen Beitrag<br />
leisten <strong>und</strong> sein Unternehmen zu entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Kooperation anhalten.<br />
6. Aktive <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
Um ein angemessenes Infrastruktur- <strong>und</strong><br />
Eisenbahnverkehrsangebot zu erhalten, haben<br />
sich nunmehr im südlichen Sachsen-<br />
Anhalt <strong>Städte</strong> zu einem <strong>Städte</strong>netz zusammengefun<strong>de</strong>n.<br />
Das <strong>Städte</strong>netz ist für weitere<br />
Mitglie<strong>de</strong>r offen <strong>und</strong> befin<strong>de</strong>t sich unter<br />
<strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong><strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s.<br />
Ein erstes Ziel ist es zu erreichen, dass nach<br />
Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Strecke Leipzig-Erfurt-<br />
Nürnberg die <strong>Städte</strong> entlang <strong>de</strong>r bisherigen<br />
Fernstrecke ihren qualifizierten Eisenbahnfernverkehr<br />
behalten. Das <strong>Städte</strong>netz wen<strong>de</strong>t<br />
sich zugleich gegen eine schleichen<strong>de</strong><br />
Auszehrung <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n Fernverkehrsangebots<br />
jenseits <strong>de</strong>r ICE-Linien.<br />
Web 2.0 für Kommunen <strong>und</strong> Kommunalpolitik – Neue Formen<br />
<strong>de</strong>r Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Verwaltung <strong>und</strong> Bürger<br />
2008, 196 Seiten, Hardcover, teilw. farbige Abb., 27,50 Euro<br />
ISBN 978-3-940317-36-0<br />
Verlag Werner Hülsbusch, Fachverlag für Medientechnik <strong>und</strong> -wirtschaft,<br />
Postfach 12 30, 19252 Boizenburg<br />
Die neueste Entwicklung im Internet heißt „Web 2.0“ o<strong>de</strong>r „Soziales Internet“. Damit<br />
ist vorrangig eine beson<strong>de</strong>re Einbindung <strong>de</strong>r Nutzer gemeint, in welcher sie als unentgeltliche<br />
Informationslieferanten an <strong>de</strong>r Einstellung <strong>de</strong>r Internetangebote beteiligt sind.<br />
In <strong>de</strong>m Buch wird aufgezeigt, wie das Web 2.0 für die Erneuerung <strong>de</strong>s Staates <strong>und</strong> für<br />
die Verbesserung <strong>de</strong>s Kontaktes mit <strong>de</strong>m Bürger eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann. Die Bandbreite<br />
<strong>de</strong>r Themen geht von berichten über erfolgreiche „Rennen um das Bürgermeisteramt“<br />
<strong>und</strong> anschauliche Praxisbeispiele über <strong>de</strong>mokratietheoretische Überlegungen zu Web<br />
2.0 in Kommunen bis hin zu konkreten Tipps für <strong>de</strong>n Umgang eines Bürgermeisters mit<br />
diesem Thema.<br />
Über die Herausgeber: Der Herausgeberband wur<strong>de</strong> von Franz-Reihard Habbel <strong>und</strong><br />
Andreas Huber im Auftrag <strong>de</strong>s Innovators Club – Deutschlandforum Verwaltungsmo<strong>de</strong>rnisierung erstellt. Dieser<br />
hat sich 2005 auf Initiative <strong>de</strong>s Deutschen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m Ziel gegrün<strong>de</strong>t, innovative Praktiker<br />
aus <strong>de</strong>m kommunalen Umfeld mit Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Politik zusammenbringen,<br />
um zentrale Zukunftsfragen aufzugreifen.<br />
169
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Die Renaissance <strong>de</strong>s Nahverkehrs<br />
auf <strong>de</strong>r Schiene<br />
Eine Zwischenbilanz <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>snahverkehrsgesellschaft (LNVG)<br />
von RA Kerstin Heinemann, Pressesprecherin <strong>de</strong>r LNVG<br />
Der Nahverkehr vor <strong>de</strong>r Bahnreform<br />
1996<br />
Der Nahverkehr auf <strong>de</strong>r Schiene, heute<br />
das Rückgrat <strong>de</strong>s öffentlichen Verkehrs,<br />
war vor <strong>de</strong>r Bahnreform das Stiefkind <strong>de</strong>r<br />
Verkehrspolitik. Mit <strong>de</strong>r Vollmotorisierung<br />
hatte sich <strong>de</strong>r Marktanteil <strong>de</strong>r Bahn im Personenverkehr<br />
von 36 Prozent (1950) auf<br />
sechs Prozent (1990) verringert. Der B<strong>und</strong><br />
stellte <strong>de</strong>r damaligen Deutschen Bun<strong>de</strong>sbahn<br />
erhebliche Gel<strong>de</strong>r zur Verfügung <strong>und</strong><br />
Neben <strong>de</strong>r DB Regio AG bedienen folgen<strong>de</strong> Bahnunternehmen Strecken in Nie<strong>de</strong>rsachsen:<br />
NordWestBahn<br />
Wilhelmshaven – Ol<strong>de</strong>nburg – Osnabrück<br />
Wilhelmshaven – Ol<strong>de</strong>nburg – Bremen<br />
Bremen – Osnabrück<br />
Esens – Wilhelmshaven<br />
Metronom<br />
Hamburg – Tostedt – Bremen<br />
Hamburg – Lüneburg – Uelzen<br />
Uelzen – Hannover – Göttingen<br />
Cuxhaven – Hamburg<br />
Eisenbahnen <strong>und</strong><br />
Verkehrsbetriebe Elbe-Weser<br />
Bremerhaven – Buxtehu<strong>de</strong><br />
Cuxhaven – Bremerhaven (im Auftrag<br />
<strong>de</strong>r DB)<br />
eurobahn<br />
Bün<strong>de</strong> – Hil<strong>de</strong>sheim<br />
Hil<strong>de</strong>sheim – Bo<strong>de</strong>nburg<br />
ARRIVA NL<br />
Groningen – Leer<br />
cantus<br />
Göttingen – Richtung Hessen<br />
WestfalenBahn<br />
Bad Bentheim – Osnabrück – Richtung<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Elbe Saale Bahn<br />
Wolfsburg – Richtung Sachsen-Anhalt<br />
HarzElbeExpress<br />
Vienenburg – Richtung Sachsen-Anhalt<br />
die DB bestimmte selbst, welche Leistungen<br />
sie erbrachte. Trotz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>szuschüsse<br />
nahm ihre Verschuldung von Jahr zu Jahr zu.<br />
Auf die stetig fallen<strong>de</strong>n Fahrgel<strong>de</strong>innahmen<br />
<strong>und</strong> steigen<strong>de</strong>n Defizite reagierte die DB mit<br />
einer Ausdünnung <strong>de</strong>s Fahrplanangebotes<br />
<strong>und</strong> Streckenstilllegungen. Diese Abwärtsspirale<br />
ging beson<strong>de</strong>rs zu Lasten <strong>de</strong>r Schiene<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Ballungsräume. Verschlissene<br />
Infrastruktur, veraltete Fahrzeuge <strong>und</strong> wenig<br />
Fahrgäste bestimmten das Bild.<br />
Der nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
Nahverkehr<br />
heute<br />
An<strong>de</strong>rs als im kosten-<br />
Kerstin<br />
Heinemann<br />
<strong>de</strong>ckend zu betreiben<strong>de</strong>n Fernverkehr können<br />
im Nahverkehr die Eisenbahnunternehmen<br />
ihre Betriebskosten im Durchschnitt<br />
nur zu r<strong>und</strong> 40 Prozent aus Fahrkarteneinnahmen<br />
<strong>de</strong>cken. Daher zahlt die Lan<strong>de</strong>snahverkehrsgesellschaft<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
(LNVG), eine im Zuge <strong>de</strong>r Bahnreform<br />
170 DNG 6 2008
1996 gegrün<strong>de</strong>te Tochtergesellschaft <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen, <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
Zuschüsse. Diese wer<strong>de</strong>n heute nicht mehr<br />
als pauschale Transferzahlungen geleistet.<br />
Vielmehr entschei<strong>de</strong>t die LNVG, welche<br />
Nahverkehrsleistungen erbracht wer<strong>de</strong>n<br />
sollen. Sie erstellt die Fahrpläne, stimmt<br />
diese mit <strong>de</strong>n beteiligten Kommunen ab<br />
<strong>und</strong> beauftragt die verschie<strong>de</strong>nen Eisenbahnunternehmen<br />
mit <strong>de</strong>r Durchführung<br />
<strong>de</strong>r Verkehre. Die LNVG vergibt außer<strong>de</strong>m<br />
nie<strong>de</strong>rsachsenweit För<strong>de</strong>rmittel für diverse<br />
Nahverkehrs-Projekte, wie zum Beispiel für<br />
<strong>de</strong>n Ausbau von Strecken <strong>und</strong> Bahnstationen<br />
o<strong>de</strong>r für Park+Ri<strong>de</strong>-Anlagen.<br />
Das für diese Aufgaben benötigte Geld in<br />
Höhe von <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong> 370 Millionen Euro<br />
bekommt die LNVG vom B<strong>und</strong> unter an<strong>de</strong>rem<br />
aus <strong>de</strong>n Mineralölsteuereinnahmen.<br />
Die Erfolge <strong>de</strong>r LNVG<br />
Die LNVG hat frühzeitig begonnen, die<br />
Verkehrsleistungen nicht mehr direkt an<br />
die Deutsche Bahn zu vergeben, son<strong>de</strong>rn<br />
Wettbewerbe mit mehreren Verkehrsunternehmen<br />
durchzuführen. Denn wenn sich<br />
die Unternehmen <strong>de</strong>m Wettbewerb stellen,<br />
steigt die Kosteneffizienz <strong>und</strong> -transparenz.<br />
Die Qualität <strong>de</strong>s Verkehrsangebots steigt<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Zuschussbedarf sinkt. Die Erfahrungen<br />
<strong>de</strong>r LNVG haben gezeigt, dass sich<br />
durch Wettbewerb bis zu ein Drittel <strong>de</strong>s<br />
Zuschusses einsparen lässt.<br />
Die erste Ausschreibung führte die LNVG<br />
im Jahre 1998 für das so genannte Weser-<br />
Ems-Netz durch. Damals gewann die Nord-<br />
WestBahn <strong>und</strong> ging im Jahre 2000 mit neuen<br />
Fahrzeugen <strong>und</strong> einem verbesserten Fahrplanangebot<br />
an <strong>de</strong>n Start. Innerhalb kurzer<br />
Zeit war das neue Angebot so beliebt bei<br />
<strong>de</strong>n Fahrgästen, dass weitere Fahrzeuge<br />
angeschafft wer<strong>de</strong>n mussten, um <strong>de</strong>n Ansturm<br />
zu bewältigen. Da mehr Menschen<br />
mit <strong>de</strong>m Zug fuhren, stiegen die Einnahmen<br />
DNG 6 2008<br />
aus <strong>de</strong>n Fahrkartenverkäufen. Von diesem<br />
Geld konnte die LNVG unter an<strong>de</strong>rem die<br />
zusätzlichen Züge sowie die Bahnhofsmo<strong>de</strong>rnisierungen<br />
bezahlen. Diese Qualitätsverbesserungen<br />
bewegten wie<strong>de</strong>rum mehr<br />
Menschen, mit <strong>de</strong>m Zug zu fahren – <strong>de</strong>r<br />
Beginn einer Aufwärtsspirale. Heute sind<br />
weit mehr als dreimal so viele Menschen<br />
in diesem Netz mit <strong>de</strong>m Zug unterwegs wie<br />
noch vor acht Jahren.<br />
Ähnliche Entwicklungen haben sich<br />
seither überall dort gezeigt, wo die LNVG<br />
die Verkehre im Wettbewerb vergeben hat,<br />
so zum Beispiel auch auf <strong>de</strong>r seit 2003 von<br />
Metronom befahrenen Strecke Bremen –<br />
Hamburg – Uelzen – Hannover – Göttingen.<br />
Dort stiegen innerhalb<br />
von zwei Jahren<br />
die Personen-<br />
kilometer um mehr<br />
als 50 Prozent.<br />
Die Renais sance<br />
<strong>de</strong>r Eisenbahn in<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen –<br />
ein Überblick:<br />
• Über zwei Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro<br />
Investitionen<br />
in <strong>de</strong>n ÖffentlichenNahverkehr<br />
auf Schiene<br />
<strong>und</strong> Straße<br />
seit 1996,<br />
• Schaffung bleiben<strong>de</strong>r<br />
Werte<br />
(Fahrzeuge,<br />
Bahnhöfe, Infrastruktur),<br />
die langfristig<br />
für Attraktivität<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
sorgen,<br />
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
• Nie<strong>de</strong>rsachsen bun<strong>de</strong>sweit führend bei<br />
Bahnhofsmo<strong>de</strong>rnisierungen; weit mehr<br />
als je<strong>de</strong> zweite Station erneuert,<br />
• erhebliche Mo<strong>de</strong>rnisierungen im Fahrzeugpark.<br />
• Die LNVG ist einer <strong>de</strong>r Vorreiter beim<br />
Wettbewerb in Deutschland. Mehr als die<br />
Hälfte <strong>de</strong>s Nahverkehrs auf <strong>de</strong>r Schiene<br />
ist bereits im Wettbewerb vergeben. 2009<br />
kommen weitere große Netze erstmals<br />
in <strong>de</strong>n Wettbewerb (S-Bahn Hannover;<br />
Hannover – Nord<strong>de</strong>ich; Bremerhaven –<br />
Osnabrück).<br />
• Mehr Qualität, Service <strong>und</strong> Sicherheit in<br />
<strong>de</strong>n Zügen <strong>und</strong> ein besseres Fahrplanangebot:<br />
Dies alles kann die LNVG aus<br />
Wettbewerbsgewinnen finanzieren.<br />
• Keine Strecke wur<strong>de</strong> stillgelegt.<br />
• Enorme Fahrgaststeigerungen: 50 Prozent<br />
mehr Personenkilometer in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
seit 2000.<br />
Die LNVG wird diese Strategie auch in<br />
Zukunft fortführen – damit die Eisenbahn<br />
in Nie<strong>de</strong>rsachsen eine Erfolgsgeschichte<br />
bleibt.<br />
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10.-11. Februar 2009<br />
171
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Wenn das Fahrrad mit in <strong>de</strong>n Bus darf<br />
„Fietsenbus“ erfreut sich in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim großer Beliebtheit<br />
Der Fietsenbus – beliebtes Verkehrsmittel für große <strong>und</strong> kleine Radler<br />
Seit 2005 fährt auf <strong>de</strong>r Linie 100 quer<br />
durch die Grafschaft Bentheim ein knallbunter<br />
Linienbus mit einem Fahrradanhänger<br />
hintendran – <strong>de</strong>r „Fietsenbus“.<br />
„Fietse“ wird in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim<br />
das Fahrrad genannt. Der knallbunte Bus<br />
mit seinem Fahrradanhänger ist auf <strong>de</strong>n<br />
Straßen in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim nicht<br />
zu übersehen. Er verkehrt auf <strong>de</strong>r Linie 100<br />
Bad Bentheim – Nordhorn – Neuenhaus –<br />
Uelsen – Emlichheim <strong>und</strong> umkehrt.<br />
Das Prinzip <strong>de</strong>s Fietsenbusses ist einfach:<br />
Man stellt sein Fahrrad auf <strong>de</strong>n Anhänger,<br />
bezahlt, steigt ein <strong>und</strong> fährt los. Aussteigen<br />
<strong>und</strong> weiterra<strong>de</strong>ln kann man an je<strong>de</strong>r<br />
beliebigen Bushaltestelle an <strong>de</strong>r Linie 100.<br />
So kann man seine Radtour noch spontan<br />
erweitern – auch wenn die Beine langsam<br />
mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n. Und Grün<strong>de</strong>, um auszusteigen<br />
gibt es viele entlang <strong>de</strong>r Linie 100.<br />
In Bentheim wartet die mächtige Sandsteinburg<br />
Bentheim darauf, ent<strong>de</strong>ckt zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Die alte Textiler-Stadt Nordhorn<br />
lädt zu einem Shopping-Bummel o<strong>de</strong>r zu<br />
einer Bootsfahrt auf <strong>de</strong>r Vechte ein, die die<br />
Stadt wie ein Ring umschließt. Wie wäre es<br />
mit einer Zeitreise zurück in die Bronzezeit<br />
auf <strong>de</strong>m Bronzezeithof in Uelsen o<strong>de</strong>r mit<br />
einem Spaziergang durch die alte Eichenallee<br />
<strong>de</strong>r Herrlichkeit Lage bei Neuenhaus?<br />
Solche Ziele sind mit <strong>de</strong>m Fietsenbus auch<br />
für gemütlichere Radler greifbar, egal, wo<br />
in <strong>de</strong>r Grafschaft Bentheim sie ihr Quartier<br />
aufgeschlagen haben.<br />
Und bei plötzlichen Wetterumschwüngen<br />
war <strong>de</strong>r Fietsenbus schon oft die trockene<br />
Alternative. Da Taschen <strong>und</strong> Gepäck im Bus<br />
transportiert wer<strong>de</strong>n, wird das Wichtigste<br />
bei einem Regenguss nicht nass.<br />
Egal, welche Strecke man wählt - das<br />
Fahrrad kostet 1,20 Euro. Der Radler zahlt<br />
<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Fahrpreis pro Person.<br />
Reservierungen sind wie bei allen Linienbussen<br />
nicht möglich. Die Fietsenbus-Saison<br />
startet Anfang April <strong>und</strong> dauert bis En<strong>de</strong><br />
Oktober. In dieser Zeit fahren vier Busse<br />
mit Anhänger Samstags <strong>und</strong> Sonntags im<br />
Stun<strong>de</strong>ntakt auf <strong>de</strong>r Linie 100 quer durch<br />
die Grafschaft Bentheim. In <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Sommerferien hängt <strong>de</strong>r Fahrradanhänger<br />
je<strong>de</strong>n Tag am Bus.<br />
Das Angebot kommt an: Der Fietsenbus<br />
hat sich in vier Jahren zu einem echten<br />
Erfolgsmo<strong>de</strong>ll entwickelt. Im ersten Jahr<br />
(2005) nutzten bereits 4 000 Radfahrer <strong>de</strong>n<br />
Fietsenbus. Und die Zahlen stiegen kontinuierlich<br />
weiter: 2006 waren es bereits 6 229<br />
Menschen, im letzten Jahr 7 503. Und auch<br />
für dieses Jahr sehen die Prognosen ähnlich<br />
gut aus.<br />
So einfach <strong>und</strong> komfortabel können Radfahrer<br />
sonst nirgendwo in Deutschland reisen,<br />
ohne im Sattel zu sitzen. Neben <strong>de</strong>m<br />
gut ausgebauten <strong>und</strong> ausgeschil<strong>de</strong>rten Radwegesystem<br />
war <strong>de</strong>r Fietsenbus übrigens<br />
ein Gr<strong>und</strong> für das Land Nie<strong>de</strong>rsachsen, die<br />
Grafschaft Bentheim zum „fahrradfre<strong>und</strong>lichsten<br />
Landkreis Nie<strong>de</strong>rsachsens“ zu<br />
wählen.<br />
Alle Informationen zum Fietsenbus sind<br />
im kostenlosen Fietsenbus-Flyer zusammengefasst.<br />
Dort gibt es nicht nur eine<br />
Karte mit <strong>de</strong>r Route, son<strong>de</strong>rn auch noch<br />
Informationen über die Grafschaft Bentheim<br />
<strong>und</strong> die Sehenswürdigkeiten entlang<br />
<strong>de</strong>r Strecke.<br />
Der Fahrplan ist im Internet unter <strong>www</strong>.<br />
fietsenbus.<strong>de</strong> <strong>und</strong> beim Grafschaft Bentheim-Tourismus<br />
e.V., van-Del<strong>de</strong>n-Str. 1-7,<br />
48529 Nordhorn, Tel. 05921 961196, <strong>www</strong>.<br />
grafschaft-bentheim-tourismus.<strong>de</strong>, erhältlich.<br />
Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />
Kommune 2008: Emlichheim<br />
Der Titelgewinn „Fahrradfre<strong>und</strong>lichste<br />
Kommune Nie<strong>de</strong>rsachsens“ hat schon innerhalb<br />
kürzester Zeit zu einem enormen Anstieg<br />
<strong>de</strong>r Anfragen nach Radwan<strong>de</strong>rkarten <strong>und</strong> Informationsmaterial<br />
über die Samtgemein<strong>de</strong><br />
Emlichheim geführt. Dieses positive Fazit<br />
konnte Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterin Daniela<br />
Kösters Anfang November in einer Sitzung<br />
<strong>de</strong>s Samtgemein<strong>de</strong>rates berichten. „Seit<br />
<strong>de</strong>r öffentlichkeitswirksamen Auszeichnung<br />
durch Nie<strong>de</strong>rsachsens Minister für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Verkehr Walter Hirche im Juli wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich mehr Wohnmobile<br />
gesichtet als vor <strong>de</strong>m Titelgewinn.<br />
Es fällt auf, dass viel mehr Radwan<strong>de</strong>rer mit<br />
großen Gepäcktaschen im Ort unterwegs<br />
sind. Auch die Nachfrage nach Unterkünften<br />
ist gestiegen“, freut sich Kösters. Obwohl das<br />
172 DNG 6 2008
Bewerbungskonzept keinen<br />
touristischen Schwerpunkt<br />
ent hielt, son<strong>de</strong>rn sich hauptsächlich<br />
mit <strong>de</strong>r Sicherheit<br />
von Radfahrern beschäftigte,<br />
ist <strong>de</strong>r Nutzen für die<br />
touristische Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> enorm.<br />
„Den touristischen Aufwind,<br />
<strong>de</strong>n wir nun erleben, wollen<br />
wir nutzen <strong>und</strong> unser Ortsmarketing<br />
voranbringen“ so<br />
Kösters weiter „<strong>und</strong> nun heißt<br />
es, <strong>de</strong>n Ball aufzunehmen,<br />
<strong>de</strong>nn die Auszeichnung zur<br />
Fahrradfre<strong>und</strong>lichsten Kommune<br />
be<strong>de</strong>utet auch zugleich<br />
Verpflichtung <strong>und</strong> Auftrag, an<br />
sich zu arbeiten.“<br />
Die Arbeitsgruppe, die die erfolgreiche<br />
Bewerbungsunterlagen erstellt hat, sieht<br />
mit <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>m Wettbewerb ihre<br />
Aufgabe noch nicht als been<strong>de</strong>t an <strong>und</strong> arbeitet<br />
weiter an Marketingstrategien. Für<br />
Kämmerer Wilhelm Wösten, in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />
Emlichheim auch für <strong>de</strong>n Bereich<br />
Tourismus verantwortlich, ist es wichtig,<br />
mit dieser Auszeichnung gezielt Werbung<br />
für Emlichheim zu machen. Nun ziert ein<br />
neues Logo die Briefbögen <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />
<strong>und</strong> weist auf <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>r Fahrradfre<strong>und</strong>lichsten<br />
Kommune Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />
hin. „Ortsprägen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Objekte<br />
symbolisieren die vier Mitgliedsgemein<strong>de</strong>n,<br />
die in <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r Fließrichtung unserer<br />
Vechte angeordnet sind“, erklärt Wösten<br />
die Gestaltung <strong>de</strong>s in Anlehnung an die<br />
Wappenfarben in rot <strong>und</strong> gelb gehaltenen<br />
Logos. „Natürlich hat auch eine „Fietse“<br />
Platz auf <strong>de</strong>m Logo gefun<strong>de</strong>n. „In unserem<br />
<strong>de</strong>utsch-nie<strong>de</strong>rländischen Grenzraum nennt<br />
DNG 6 2008<br />
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
Preisverleihung: vorn 3. v. re. Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterin Daniela<br />
Kösters, 4. v. re. Verkehrsminister Walter Hirche, dahinter rechts: Wilhelm<br />
Wösten, Tourismusverantwortlicher <strong>de</strong>r SG Emlichheim<br />
eigentlich je<strong>de</strong>r sein Zweirad liebevoll Fietse“,<br />
erläutert Wösten.<br />
In <strong>de</strong>r grenznahen Lage <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong><br />
sieht man auch <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />
Charme <strong>de</strong>r Region. Grenzüberschreitend<br />
angelegte Radwan<strong>de</strong>rwege macht es Urlaubern<br />
möglich, von Emlichheim aus „bij een<br />
kopje koffie“ nie<strong>de</strong>rländische Gemütlichkeit<br />
kennenzulernen. Zusammenarbeit mit<br />
nie<strong>de</strong>rländischen Partnern wird hier groß<br />
geschrieben. Nicht nur im Bereich Tourismus<br />
<strong>und</strong> bei <strong>de</strong>r Anlegung neuer Radwan<strong>de</strong>rrouten,<br />
son<strong>de</strong>rn auch im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft. Gemeinsam mit <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Gemein<strong>de</strong> Coevor<strong>de</strong>n entwickelt<br />
<strong>und</strong> vermarktet die Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />
das grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gewerbegebiet<br />
„Europark“.<br />
Der verzeichnete Anstieg <strong>de</strong>r Übernachtungszahlen<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Wochen<br />
<strong>und</strong> Monaten lässt erkennen, dass in <strong>de</strong>m<br />
Radtourismus noch großes Potential steckt.<br />
Unter Regie <strong>de</strong>r Tourismusabteilung <strong>de</strong>r<br />
Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern<br />
für Infrastrukturausbau<br />
von Dr. Michael Ahrens<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen im Nordwesten Deutschlands<br />
ist ein herausragen<strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>s<br />
Ernährungsgewerbes, <strong>de</strong>s Maschinen- <strong>und</strong><br />
Fahrzeugbaus, <strong>de</strong>r Luftfahrt- sowie <strong>de</strong>r Chemie-<br />
<strong>und</strong> Pharmaindustrie. Die neun nie<strong>de</strong>r-<br />
sächsischen See- <strong>und</strong> Binnenhäfen sind mit<br />
dafür verantwortlich, dass Deutschland seit<br />
Jahren <strong>de</strong>n Titel „Exportweltmeister“ tragen<br />
darf <strong>und</strong> die Logistikbranche in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
boomt. Gut vier Millionen Beschäftigte<br />
Samtgemein<strong>de</strong> sammelten<br />
kürzlich Gastronomen <strong>und</strong><br />
private Vermieter I<strong>de</strong>en für<br />
neue touristische Angebote.<br />
Damit sind erste Schritte<br />
in Richtung eines neuen<br />
Ortsmarketing-Konzeptes<br />
angestoßen, <strong>und</strong> künftig soll<br />
ein noch zu grün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Verkehrs-<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungsverein<br />
die Marketingaktivitäten<br />
bün<strong>de</strong>ln. „Rückblickend kann<br />
ich sagen“, betont Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeisterinKösters,<br />
„dass sich die Mühe<br />
<strong>und</strong> die viele Arbeit für <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerb gelohnt hat. Wir<br />
haben die Samtgemein<strong>de</strong> aus<br />
einer an<strong>de</strong>ren Perspektive gesehen <strong>und</strong> ihr<br />
mit <strong>de</strong>m Titelgewinn eine an<strong>de</strong>re Perspektive<br />
gegeben.“ Als weiteres Projekt <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />
Arbeitskreises „Fahrradfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemein<strong>de</strong>“ entsteht zum kommen<strong>de</strong>n<br />
Frühjahr eine neue Radwan<strong>de</strong>rkarte mit<br />
verschie<strong>de</strong>nen – auch grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />
– Routen durch die Samtgemein<strong>de</strong>.<br />
Gestaltet mit Ortsporträts, Bil<strong>de</strong>rn, Ausflugstipps<br />
<strong>und</strong> Hinweisen auf Gastronomie <strong>und</strong><br />
Unterkünfte führt diese Karte Radtouristen<br />
durch die Samtgemein<strong>de</strong>. Kösters ist sich<br />
sicher, dass noch weitere Projekte folgen<br />
wer<strong>de</strong>n. Positiv wertet sie die aktive Teilnehme<br />
von Bürgern <strong>und</strong> Vereinen. „So ein<br />
Wettbewerb bün<strong>de</strong>lt die Kräfte <strong>und</strong> gibt ein<br />
neues Wir-Gefühl“, freut sich Kösters.<br />
Weitere Informationen zur Tourismusentwicklung<br />
in <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />
erteilt Herr Wilhelm Wösten, E-Mail: woesten@emlichheim.<strong>de</strong>.<br />
Quelle: Samtgemein<strong>de</strong> Emlichheim<br />
arbeiten in Nie<strong>de</strong>rsachsen. Doch droht seit<br />
langem Gefahr aus <strong>de</strong>n eigenen Reihen, da<br />
sich <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Wirtschaftswachstum einhergehen<strong>de</strong><br />
Verkehr selbst die „Luft“ bzw.<br />
die Verkehrswege abschnürt. Die Verkehrs-<br />
173
THEMENSCHWERPUNKT: VERKEHR<br />
infrastruktur in Nie<strong>de</strong>rsachsen entspricht<br />
schon lange nicht mehr <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wirtschaft <strong>und</strong><br />
privaten Verkehre. Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
ist das Transitland Nummer eins in<br />
Deutschland. Dies hat unser Bun<strong>de</strong>sland<br />
seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Fall <strong>de</strong>s „Eisernen Vorhangs“<br />
vor fast unlösbare Aufgaben<br />
gestellt. Die Nie<strong>de</strong>rsächsischen Industrie-<br />
<strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern setzen sich<br />
<strong>de</strong>shalb für einen adäquaten Ausbau <strong>de</strong>r<br />
Infrastruktur – Straßennetz, Schienenwege,<br />
Binnenwasserstraßen, aber auch für eine<br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Breitbandversorgung ein.<br />
Dabei wer<strong>de</strong>n auch unkonventionelle Wege<br />
beschritten, wie die finanzielle Beteiligung<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaft an <strong>de</strong>n Planungs- <strong>und</strong> zum<br />
Teil auch Baukosten, wie beispielsweise <strong>de</strong>r<br />
A 31 (Emslandautobahn), <strong>de</strong>r A 22 (Küstenautobahn),<br />
<strong>de</strong>r A 33 (Nordumfahrung Osnabrück),<br />
<strong>de</strong>r E 233 (Meppen-Cloppenburg)<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Nordstrecke <strong>de</strong>s Dortm<strong>und</strong>-Ems-<br />
Kanals.<br />
Die Industrie- <strong>und</strong> Han<strong>de</strong>lskammern<br />
orientieren sich hierbei an <strong>de</strong>m Investitionsrahmenplan<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r die Prioritäten<br />
aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />
im Infrastrukturausbau festlegt, <strong>und</strong> vergleichen<br />
diese mit <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r<br />
regionalen Wirtschaft. Dies geschieht auch<br />
unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit. Intakte<br />
Verkehrsverbindungen zu umweltverträglichen<br />
Konditionen <strong>und</strong> finanzierbaren<br />
Kosten sind das Ziel. Gera<strong>de</strong> die Vorgaben<br />
<strong>de</strong>r Klimapolitik machen einen fließen<strong>de</strong>n<br />
Verkehr absolut notwendig.<br />
Hierbei wird die Arbeit <strong>de</strong>r Kammern<br />
durch die nationale <strong>und</strong> europäische Gesetzgebung<br />
häufig unterstützt, manchmal aber<br />
auch erschwert. So fin<strong>de</strong>n die Pläne <strong>de</strong>r EU,<br />
regulieren<strong>de</strong> Verkehrsmaßnahmen wie City-<br />
Maut, einheitliche Parkgebühren o<strong>de</strong>r die<br />
Einführung von Umweltzonen pauschal für<br />
alle europäischen <strong>Städte</strong> vorzuschreiben,<br />
wenig Anklang. Die verkehrliche Situation<br />
ist in <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Ortschaften erfahrungsgemäß<br />
sehr unterschiedlich <strong>und</strong> sollte daher<br />
von <strong>de</strong>n regionalen Behör<strong>de</strong>n mit Augenmaß<br />
eigenverantwortlich beurteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
* Dr. Michael Ahrens ist NIHK-Fe<strong>de</strong>rführer Verkehr,<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen, Post, Telekommunikation sowie<br />
<strong>de</strong>r stv. Hauptgeschäftsführer <strong>de</strong>r Ol<strong>de</strong>nburgischen<br />
IHK<br />
Dr. Michael<br />
Ahrens*<br />
Dass diese Freiheit allerdings nicht<br />
immer zur besten Lösung führt,<br />
zeigt die überzogene <strong>und</strong> realitätsferne<br />
Erwartungshaltung, die<br />
viele <strong>Städte</strong> an die Einführung<br />
von Umweltzonen knüpfen. Die<br />
CO2-Emissionen <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />
sind dank <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
sparsamerer Motoren <strong>und</strong> neuer<br />
Abgassysteme seit Jahren rückläufig.<br />
Der gemessene Feinstaub stammt<br />
größtenteils von privaten Heizungsanlagen<br />
o<strong>de</strong>r ist auf landschaftliche Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
zurückzuführen. Sinnvoller wäre in vielen<br />
Fällen die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s ÖPNV <strong>und</strong><br />
die Gründung von Fahrgemeinschaften, wie<br />
es die Kammern seit Jahren for<strong>de</strong>rn.<br />
Im Hinblick auf die prognostizierten Zuwächse<br />
im Güterverkehr (voraussichtlicher<br />
Anstieg um 70 Prozent bis 2025) müssen<br />
Transitstrecken wie zum Beispiel die A 1, die<br />
A 2 <strong>und</strong> die A 7 sowie die Schienenstrecken<br />
– beispielsweise die sogenannte Y-Trasse<br />
Bremen/Hamburg-Hannover – dringend<br />
ausgebaut wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Küstenregion<br />
sind ca. 300 000 Arbeitsplätze direkt o<strong>de</strong>r<br />
indirekt von <strong>de</strong>n Häfen abhängig. Die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Tiefgangsrestriktionen auf Elbe<br />
<strong>und</strong> Weser führen <strong>de</strong>rzeit im internationalen<br />
Containerverkehr durch eine Unterauslastung<br />
<strong>de</strong>r Schiffe zu finanziellen Einbußen<br />
<strong>de</strong>r Ree<strong>de</strong>reien. Ein Umstand, <strong>de</strong>n die Wirt-<br />
� ZUR PERSON<br />
Ehrungen <strong>und</strong> Jubiläen<br />
Günter Busch, Gemein<strong>de</strong><br />
Stadland, LK<br />
Wesermarsch, wur<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>r Ehrenna<strong>de</strong>l in<br />
Gold <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
geehrt.<br />
Busch ist seit 1968 Ratsmitglied,<br />
zuerst <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Esensham<br />
<strong>und</strong> nach <strong>de</strong>r Gebietsreform <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Stadtland.<br />
Albert Homann, Gemein<strong>de</strong> Un<strong>de</strong>loh,<br />
Samtgemein<strong>de</strong> Hanstedt, LK Harburg, erhielt<br />
für seine langjährigen Verdienste um<br />
die kommunale Selbstverwaltung die Große<br />
Verbandsurkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
schaft nicht ewig akzeptieren wird. Der Ja<strong>de</strong>WeserPort<br />
in Wilhelmshaven, <strong>de</strong>r En<strong>de</strong><br />
2011 in Betrieb gehen wird, bietet diesbezüglich<br />
als östlichster Tiefwasserhafen ein<br />
enormes Potential für Nie<strong>de</strong>rsachsen. Für<br />
die über das Hinterland abzutransportieren<strong>de</strong>n<br />
Waren muss aber speziell die Schienenstrecke<br />
Ol<strong>de</strong>nburg-Wilhelmshaven bis<br />
zur Inbetriebnahme zweigleisig ausgebaut<br />
<strong>und</strong> elektrifiziert wer<strong>de</strong>n. Die Belastung <strong>de</strong>r<br />
Anwohner ist dabei so niedrig wie möglich<br />
zu halten.<br />
Bedauerlicherweise wird <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverkehrsetat<br />
auch in Zukunft nicht mit <strong>de</strong>n<br />
nötigen finanziellen Mitteln hinterlegt sein,<br />
um alle gefor<strong>de</strong>rten Verkehrsprojekte zu realisieren.<br />
Folglich müssen auch private Investoren<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, die bereit sind,<br />
das Risiko zu tragen <strong>und</strong> sich zum Beispiel<br />
über Mauteinnahmen zu refinanzieren. Dies<br />
geschieht bereits jetzt beim Ausbau <strong>de</strong>r A 1<br />
zwischen Bremen <strong>und</strong> Hamburg <strong>und</strong> darf<br />
jedoch nicht dazu führen, dass <strong>de</strong>r B<strong>und</strong><br />
völlig aus seiner Daseinsvorsorgepflicht<br />
entlassen wird.<br />
Ohne eine entsprechen<strong>de</strong> Infrastruktur<br />
wird sich <strong>de</strong>r Verkehr über kurz o<strong>de</strong>r lang<br />
neue Wege suchen. Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Umsätze<br />
<strong>und</strong> eine geringere Wertschöpfung in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
wer<strong>de</strong>n dann zwangsläufig zum<br />
Verlust von Arbeitsplätzen führen. Dies gilt<br />
es unter allen Umstän<strong>de</strong>n zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s. Homann ist<br />
seit 40 Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Un<strong>de</strong>loh. Die Ehrung nahm<br />
NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann vor.<br />
Rechts Albert Homann mit Ehefrau, links<br />
NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann<br />
174 DNG 6 2008
Friedrich Rippen,<br />
langjähriger 1. stv. Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Ratsmitglied<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Wiefelste<strong>de</strong>,<br />
LK Ammerland,<br />
ist im Alter von 68 Jahren<br />
verstorben. Im Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> war Friedrich Rippen Mitglied<br />
<strong>de</strong>s Ausschusses für Familie, Jugend,<br />
Soziales <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Der Verband wird<br />
ihn in ehren<strong>de</strong>m Ge<strong>de</strong>nken bewahren.<br />
DNG 6 2008<br />
ZUR PERSON �<br />
Manfred Mikulla,<br />
Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg,<br />
LK Uelzen, erhielt die<br />
Ehrenna<strong>de</strong>l in Gold<br />
<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
für seine 40-jährige<br />
Mitgliedschaft im<br />
Rat <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg. Die Ehrung<br />
nahm Christel Beplate-Harstrich, Mitglied<br />
im Präsidium <strong>de</strong>s NSGB <strong>und</strong> Bürgermeisterin<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Su<strong>de</strong>rburg, vor.<br />
Manfred Rehkopf, Gemein<strong>de</strong> Isernhagen,<br />
Region Hannover, erhielt für seine<br />
40-jährige Mitgliedschaft im Rat <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Isernhagen die Ehrenna<strong>de</strong>l in<br />
Gold <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s. Die Ehrung wur<strong>de</strong> von<br />
Isernhagens Bürgermeister Arpad Bogya,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>s Kreisverban<strong>de</strong>s Hannover,<br />
vorgenommen.<br />
Nachrufe<br />
Benedikt-Friedrich<br />
von <strong>de</strong>r Decken, Gemein<strong>de</strong><br />
Krummen<strong>de</strong>ich,<br />
Samtgemein<strong>de</strong> Nordkehdingen,<br />
LK Sta<strong>de</strong>, ist<br />
im Alter von 83 Jahren<br />
verstorben. Er war viele<br />
Jahre als Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> Ratsmitglied <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Krummen<strong>de</strong>ich<br />
<strong>und</strong> als Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeister<br />
<strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Nordkehdingen tätig.<br />
Auch als Mitglied in <strong>de</strong>n Gremien <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s auf<br />
Kreis- <strong>und</strong> Lan<strong>de</strong>sebene hat sich Benedikt-<br />
Friedrich von <strong>de</strong>r Decken in vorbildlicher Weise<br />
<strong>de</strong>n vielfältigen Aufgaben <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Selbstverwaltung gewidmet. Der Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> wird ihm<br />
ein ehren<strong>de</strong>s An<strong>de</strong>nken bewahren.<br />
KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N. �<br />
Urbane Bäche <strong>und</strong> Flüsse<br />
im Blick<br />
Von Beispielen lernen<br />
von Britta Apelt, U.A.N.<br />
Die Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N.<br />
startete im Oktober 2008 zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m Netzwerk Fließgewässer im urbanen<br />
Raum das Projekt „Kritische Evaluation urbaner<br />
Fließgewässerprojekte“. Das Vorhaben<br />
wird von <strong>de</strong>r Deutschen Bun<strong>de</strong>sstiftung<br />
Umwelt (DBU) bis März 2010 geför<strong>de</strong>rt <strong>und</strong><br />
schließt inhaltlich an das von <strong>de</strong>r U.A.N.<br />
durchgeführte Projekt „Aufbau eines Netzwerks<br />
Fließgewässer im urbanen Raum“<br />
(<strong>www</strong>.netzwerk-flur.<strong>de</strong>) an.<br />
Im Rahmen dieses schon abgeschlossenen<br />
Aufbauprojektes wur<strong>de</strong>n Revitalisierungsbeispiele<br />
an Fließgewässern<br />
speziell im Siedlungsraum<br />
recherchiert <strong>und</strong> dokumentiert.<br />
Die zahlreichen bun<strong>de</strong>sweit dokumentierten<br />
Beispiele weisen<br />
eine <strong>de</strong>utliche Heterogenität hinsichtlich<br />
ihrer Maßnahmen, Schwerpunkte<br />
<strong>und</strong> Herangehensweisen auf. Nicht zuletzt<br />
hat diese Vielgestaltigkeit die gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong><br />
Fragestellung aufgeworfen, welche unterschiedlichen<br />
Erfahrungen dabei gemacht<br />
wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wie sich daraus zum Nutzen<br />
für künftige Projekte verwendbare Empfehlungen<br />
ableiten lassen.<br />
Kernfragen <strong>de</strong>s Evaluationsprojektes<br />
sind <strong>de</strong>shalb:<br />
• Welche Bedingungen führen zu welchen<br />
Ergebnissen?<br />
• Welche Projekte waren / sind erfolgreich?<br />
• Welche Erfolgsfaktoren können i<strong>de</strong>ntifiziert<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
• Welche Hemmnisse bestehen?<br />
Projektziel ist es, ausgewählte Revitalisierungsbeispiele<br />
im Hinblick auf för<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>,<br />
aber auch auf hemmen<strong>de</strong> Faktoren zu untersuchen<br />
<strong>und</strong> auszuwerten; Augenmerk<br />
liegt dabei auch auf umweltpädagogischen<br />
Ansätzen <strong>und</strong> ihrer Beispielwirkung in diesem<br />
Themenfeld.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich soll dabei von guten Bei-<br />
spielen gelernt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es ist aber kein Geheimnis,<br />
dass nicht immer<br />
alles so reibungslos<br />
funktioniert wie ursprünglich<br />
vorgesehen. Britta Apelt<br />
Daher gilt es, auch die<br />
Punkte zu beleuchten, die sich als Stolperstein<br />
erwiesen haben <strong>und</strong> zu schauen, ob<br />
<strong>und</strong> wie sich diese möglicherweise umgehen<br />
lassen.<br />
Im Ergebnis soll eine Handreichung für<br />
Fließgewässerprojekte, insbeson<strong>de</strong>re<br />
für die Aktivitäten an Gewässerabschnitten<br />
im Siedlungsraum<br />
als praxisnahe Hilfestellung<br />
gestaltet wer<strong>de</strong>n. Praxisnah vor<br />
allem auch <strong>de</strong>shalb, weil Kommunen<br />
<strong>und</strong> Initiativen, die sich<br />
für ihr Gewässer engagieren wollen, auf<br />
diese Weise auf die gesammelten <strong>und</strong> aufbereiteten<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
vorangegangener Vorhaben zurückgreifen<br />
können.<br />
Dies soll nicht nur die Unterstützung konkreter<br />
I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Vorhaben zum Umgang mit<br />
urban geprägten Flüssen <strong>und</strong> Bächen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
unter kommunaler Trägerschaft,<br />
leisten. Gleichzeitig soll es auch das Thema<br />
Gewässer im Siedlungsraum <strong>und</strong> ihre Rolle<br />
für eine zukunftsfähige gemeindliche Entwicklung<br />
stärker ins Bewusstsein rücken<br />
<strong>und</strong> zum Han<strong>de</strong>ln anregen.<br />
Spätestens seit Einführung <strong>de</strong>r europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL)<br />
im Jahr 2000 erhält <strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>n Gewässern<br />
insgesamt einen neuen Stellenwert.<br />
Das bun<strong>de</strong>sweit angelegte Evaluationsvorhaben<br />
ist <strong>de</strong>shalb eng mit <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Projekt Wasserrahmenrichtlinien-<br />
InfoBörse (wib, <strong>www</strong>.wrrl-kommunal.<br />
<strong>de</strong>) vernetzt <strong>und</strong> unterstützt die Arbeiten<br />
<strong>de</strong>r wib zur Umsetzung <strong>de</strong>r EG-WRRL auf<br />
kommunaler Ebene mit <strong>de</strong>m Themenfeld<br />
Fließgewässer im urbanen Raum.<br />
175
� KOMMUNALE UMWELTAKTION U.A.N.<br />
Begleitet wird das Evaluationsvorhaben<br />
durch einen interdisziplinär zusammengesetzten<br />
Projektbeirat mit Vertretern aus Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Praxis, die die unterschiedlichen<br />
fachlich relevanten Schwerpunkte<br />
Wasserwirtschaft, Gewässerökologie,<br />
Stadtplanung, Gestaltung <strong>und</strong> kommunale<br />
Praxis abbil<strong>de</strong>n. Über <strong>de</strong>n Projektbeirat<br />
fin<strong>de</strong>t zu<strong>de</strong>m eine sinnvolle Verknüpfung<br />
zu weiteren Projekten statt, die sich mit urbanen<br />
Fließgewässern unter an<strong>de</strong>ren, aber<br />
verwandten Zielsetzungen befassen.<br />
Voraussichtlich für Herbst 2009 ist eine<br />
Netzwerktagung geplant, bei <strong>de</strong>r neben aktuellen<br />
Themen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m fachübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Austausch r<strong>und</strong> um urbane Fließgewässer<br />
möglichst auch erste Projektergebnisse<br />
einfließen sollen.<br />
Für weitere Informationen steht Ihnen<br />
Frau Dipl.-Ing. Britta Apelt unter Telefon<br />
0511 30285-70 o<strong>de</strong>r per E-Mail apelt@nsgb.<br />
<strong>de</strong> zur Verfügung.<br />
� SCHULEN, KULTUR UND SPORT<br />
Auch ein Blick über Grenzen lohnt: Wasserspiele in <strong>de</strong>r Stadt – die revitalisierten Stadtbäche<br />
in Zürich (Schweiz)<br />
Studieren im Dorf<br />
Ein innovatives Rezept gegen die <strong>de</strong>mographische Entwicklung<br />
von Thorsten Bullerdiek *<br />
Studieren im Dorf ist wissenschaftlich<br />
spannend <strong>und</strong> eine Bereicherung für unser<br />
Land. Die Fläche braucht Innovation <strong>und</strong><br />
Inspiration, um im Vergleich mit Großstädten<br />
attraktiv zu bleiben. Sonst schlägt <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>mographische Faktor in vielen kleineren<br />
<strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n immer<br />
gna<strong>de</strong>nloser zu. Die Folgen sind bekannt:<br />
Banken, Bahn, Post <strong>und</strong> weitere<br />
Unternehmen ziehen sich zurück, die Infrastruktur<br />
schwin<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r wird gar nicht<br />
erst geschaffen, wie zum Beispiel bei <strong>de</strong>r<br />
DSL-Versorgung. Dies führt zu weiterem<br />
Bevölkerungsrückgang in <strong>de</strong>r Region. Ein<br />
Teufelskreislauf, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r neu<br />
durchbrochen wer<strong>de</strong>n muss. Dabei kann<br />
<strong>und</strong> muss uns das Potenzial <strong>de</strong>r Universitäten<br />
helfen.<br />
* Thorsten Bullerdiek, Diplom-Verwaltungswirt, Pressesprecher<br />
<strong>und</strong> Referent beim Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>-<br />
<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>; Geschäftsführer <strong>de</strong>s innovatorsclub<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Wissenschaftler gesucht...<br />
Wenn wir unsere Stu<strong>de</strong>nten suchen, so<br />
fin<strong>de</strong>n wir sie während Ihres Studiums verständlicherweise<br />
in <strong>de</strong>r Universität, beim<br />
Praxissemester in Unternehmen o<strong>de</strong>r auch<br />
in Cafés <strong>und</strong> Kneipen <strong>de</strong>r Universitätsstädte<br />
<strong>und</strong> Metropolen. Selten hält sich unsere Bildungselite<br />
in kleinen <strong>und</strong> mittleren <strong>Städte</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n auf, außer mal am Wochenen<strong>de</strong>,<br />
wenn Mama <strong>und</strong> Papa o<strong>de</strong>r die Großeltern<br />
zum Besuch bitten. Damit einher geht<br />
ein Kompetenzverlust für die Universitäten,<br />
die Stu<strong>de</strong>nten <strong>und</strong> die meisten <strong>Städte</strong> <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>n in Deutschland.<br />
Studieren auf <strong>de</strong>m Dorf?<br />
Dörfer, kleine <strong>und</strong> mittlere <strong>Städte</strong> <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>n bieten vieles für die Wissenschaft.<br />
Nicht nur Juristen o<strong>de</strong>r Verwaltungswissenschaftler<br />
sind dort gefragt, auch <strong>de</strong>r<br />
Ingenieur kann sich zum Beispiel bei Hoch-<br />
<strong>und</strong> Tiefbauprojekten <strong>und</strong> bei Projektaus-<br />
schreibungen ausleben,<br />
Historiker können wissenschaftlich<br />
beim Heimatmuseum,<br />
Künstler<br />
im Schul- <strong>und</strong> Kulturbereich<br />
o<strong>de</strong>r im Kunstverein,<br />
Archäologen<br />
Thorsten<br />
Bullerdiek<br />
bei <strong>de</strong>r Aufarbeitung <strong>de</strong>r Stadtgeschichte<br />
arbeiten. Betriebswirtschaftler wer<strong>de</strong>n bei<br />
Verwaltungsreformprojekten interessante<br />
Ansatzpunkte fin<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> Volkswirte wer<strong>de</strong>n<br />
sich für die konkreten Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mographischen Faktors interessieren<br />
<strong>und</strong> ihre Thesen am Beispiel eines<br />
Dorfes entwickeln. Politologen erleben die<br />
Basisarbeit hautnah im Gemein<strong>de</strong>- o<strong>de</strong>r<br />
Stadtrat, <strong>und</strong> angehen<strong>de</strong> Architekten <strong>und</strong><br />
Landschaftsplaner haben nicht nur erste<br />
Einblicke in die Planung, sie lernen, Projekte<br />
von <strong>de</strong>r Pike auf zu planen <strong>und</strong> zu<br />
realisieren. Lehrer lernen die Arbeitsweise<br />
von Schulämtern kennen, die ja die Schulen<br />
176 DNG 6 2008
planen, bauen <strong>und</strong> betreiben, <strong>und</strong> Mediziner<br />
fin<strong>de</strong>n nicht nur im Krankenhaus, son<strong>de</strong>rn<br />
auch im Kin<strong>de</strong>rgarten, in <strong>de</strong>r Schule,<br />
im arbeitsmedizinischen Bereich o<strong>de</strong>r im<br />
Seniorenheim sinnvolle wissenschaftliche<br />
Betätigungsfel<strong>de</strong>r.<br />
All das <strong>und</strong> noch vielmehr ist praktisch<br />
im kleinsten Dorf möglich, da es für je<strong>de</strong><br />
Fachrichtung praktische Betätigungsfel<strong>de</strong>r<br />
für wissenschaftliches Arbeiten in <strong>de</strong>n<br />
<strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n – sogar auf je<strong>de</strong>m<br />
Dorf – gibt. Ein Vorteil ist auch, dass es gera<strong>de</strong><br />
in kleineren Dörfern die Chance gibt,<br />
selbstständig wissenschaftliche Projekte<br />
umzusetzen.<br />
Innovation für <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
Die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n müssen<br />
sicherlich etwas Zeit, Geld <strong>und</strong> Geduld<br />
aufbringen, aber sie bekommen von <strong>de</strong>n<br />
Stu<strong>de</strong>nten vieles zurück: Kreative Impulse,<br />
Bezüge zur wissenschaftlichen Arbeit, gute<br />
I<strong>de</strong>en, neue Projekte <strong>und</strong> vielleicht auch so<br />
manchen neuen Mitarbeiter. Auch die Unternehmen<br />
als künftige Arbeitgeber vieler<br />
Stu<strong>de</strong>nten können von Verwaltungserfahrungen<br />
ihrer potenziellen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter profitieren. Nicht nur die<br />
gewonnene Projekterfahrung vor Ort <strong>und</strong><br />
DNG 6 2008<br />
SCHULEN, KULTUR UND SPORT �<br />
Bildung fin<strong>de</strong>t vor Ort statt<br />
das Wissen um Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />
<strong>de</strong>s kommunalen Han<strong>de</strong>lns wer<strong>de</strong>n<br />
ein Gewinn sein. Denn viele Unternehmen<br />
arbeiten mit <strong>und</strong> für die Kommunen, die<br />
auch die größten öffentlichen Auftraggeber<br />
in Deutschland sind.<br />
Stärkung <strong>de</strong>s Standortes Deutschland<br />
Es gibt 12 500 <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n in<br />
Deutschland, die je<strong>de</strong>n Tag für 82 Millionen<br />
Bun<strong>de</strong>sbürger da sind, <strong>und</strong> es gibt fast<br />
zwei Millionen Stu<strong>de</strong>nten (Statistisches<br />
Bun<strong>de</strong>samt; Zahlen <strong>de</strong>s Wintersemesters<br />
2007/2008). Sicherlich braucht nicht je<strong>de</strong><br />
Stadt o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> auf einen Schlag 160<br />
Stu<strong>de</strong>nten, die dann im Laufe <strong>de</strong>s Jahres<br />
mal reinschauen. Aber es wäre eine echte<br />
Bereicherung für die Stu<strong>de</strong>nten <strong>und</strong> die<br />
<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, wenn aus je<strong>de</strong>r<br />
Fachrichtung zumin<strong>de</strong>st ein Stu<strong>de</strong>nt je<br />
Jahr in <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n mit unter<br />
100 000 Einwohnern ein Praktikum o<strong>de</strong>r gar<br />
ein Praxissemester absolviert. Die Politik<br />
sollte diese Möglichkeiten schaffen <strong>und</strong><br />
„Kommunalpraktika o<strong>de</strong>r Kommunalsemester“<br />
in die Studienpläne aller Fachrichtungen<br />
integrieren. Wir alle wür<strong>de</strong>n davon<br />
profitieren, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Standort Deutschland<br />
wäre zukunftsfähiger!<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> begrüßt Bildungsgipfel für<br />
<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
„Nach<strong>de</strong>m nun auf <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>-/Län<strong>de</strong>rebene die ersten Weichen für die Verbesserung unseres<br />
Bildungssystems gestellt wur<strong>de</strong>n, wird es Zeit, dass die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n in die weiteren<br />
Planungen einbezogen wer<strong>de</strong>n!“, erklärt <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s,<br />
Rainer Timmermann.<br />
Die <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n sorgen gemeinsam mit <strong>de</strong>n Landkreisen für die Errichtung, <strong>de</strong>n Unterhalt<br />
<strong>und</strong> die Ausstattung von Kin<strong>de</strong>rgärten <strong>und</strong> Schulen, während das Land die Unterrichtsversorgung<br />
sicherstellt <strong>und</strong> die Lehrer bezahlt. „Die Bildung unserer Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Jugendlichen muss vor Ort, in<br />
<strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n, sichergestellt wer<strong>de</strong>n. Es ist scha<strong>de</strong>, dass die Kommunen – wie schon<br />
beim so genannten Krippengipfel – auf Bun<strong>de</strong>sebene vor <strong>de</strong>r Tür bleiben mussten. Daher begrüße<br />
ich die Bereitschaft von Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Christian Wulff, in Kürze in konkrete Gespräche mit<br />
<strong>de</strong>n Kommunen einzutreten, um unser Bildungssystem partnerschaftlich auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnte auszurichten“, so Timmermann.<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s kommt es jetzt vor allem darauf<br />
an, dass kein Bildungsgefälle zwischen großen <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m ländlichen Raum entsteht. Hierzu<br />
ist es unter an<strong>de</strong>rem notwendig, dass auch bei sich verringern<strong>de</strong>n Schülerzahlen Schulen in <strong>de</strong>r<br />
Fläche erhalten wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> das gymnasiale Angebot im ländlichen Raum weiter ausgebaut wird.<br />
Gleichzeitig sollte zur Sicherung einer ausgewogenen Unterrichtsversorgung im ganzen Land weiter<br />
die Verantwortung für die Lehrer beim Land sichergestellt <strong>und</strong> von Mo<strong>de</strong>llprojekten zur Kommunalisierung<br />
von Lehrern Abstand genommen wird.<br />
ARBEIT UND SOZIALES �<br />
Landfrauen<br />
helfen<br />
Senioren im<br />
Alltag<br />
400 Frauen haben sich<br />
qualifiziert<br />
Ob ein Behör<strong>de</strong>nbesuch, das Lesen eines<br />
Buches o<strong>de</strong>r ein Theaterbesuch – das Leben<br />
im Alter kann viele Hür<strong>de</strong>n aufwerfen. Die<br />
Seniorenbegleiterinnen in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
wollen die Selbstständigkeit älterer Menschen<br />
för<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> helfen, ihre Ges<strong>und</strong>heit<br />
zu erhalten. In einem Mo<strong>de</strong>llprojekt <strong>de</strong>s<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsischen Landfrauenverban<strong>de</strong>s<br />
Hannover (NLV) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Ländlichen Erwachsenenbildung<br />
in Nie<strong>de</strong>rsachsen (LEB)<br />
haben sich bisher 400 Landfrauen zu Seniorenbegleiterinnen<br />
qualifizieren lassen,<br />
berichtet <strong>de</strong>r Landvolk-Pressedienst. Sie<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r vorpflegerischen Versorgung<br />
von Senioren als regelmäßige Betreuungskräfte<br />
tätig.<br />
Das Angebot ist für ältere Menschen gedacht,<br />
die noch zu Hause leben <strong>und</strong> selbstständig<br />
sind, aber für einzelne Tätigkeiten<br />
Unterstützung brauchen. Einen an<strong>de</strong>ren<br />
Schwerpunkt bil<strong>de</strong>n Senioren, die bereits<br />
Pflege erhalten, aber das Betreuungsangebot<br />
ergänzen möchten. So leisten Seniorenbegleiter<br />
beispielsweise Hilfe beim<br />
Einkauf, lesen ein Buch vor o<strong>de</strong>r leiten<br />
Gesprächskreise im Altenheim. Sie bieten<br />
älteren Menschen eine kompetente Unterstützung,<br />
die ihnen vielfach erst ein Leben<br />
zu Hause ermöglicht. Gleichzeitig haben Familienmitglie<strong>de</strong>r<br />
die Gewissheit, dass regelmäßig<br />
jemand für die eigenen Eltern o<strong>de</strong>r<br />
Großeltern da ist. Allerdings gibt es keine<br />
zentrale „Einsatzstelle“ für die bisherigen<br />
Absolventinnen <strong>de</strong>r Qualifizierungsmaßnahme.<br />
Interessenten können sich jedoch<br />
an die Kreisverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Landfrauen (<strong>www</strong>.<br />
landfrauen-nlv.<strong>de</strong>) wen<strong>de</strong>n.<br />
Die Seniorenbegleiterinnen wur<strong>de</strong>n für<br />
ihre vielfältigen Aufgaben sorgfältig geschult.<br />
In 100 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n beschäftigten<br />
sie sich unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m Leben<br />
177
� ARBEIT UND SOZIALES<br />
im Alter, Alterskrankheiten sowie Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
mit <strong>und</strong> für ältere Menschen. Weitere Themen<br />
bil<strong>de</strong>ten die persönliche <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Situation von Senioren sowie<br />
rechtliche Aspekte <strong>de</strong>r Altenarbeit. Die<br />
Theorie wur<strong>de</strong> dann im Rahmen von Hospitationen<br />
in Altenpflegeeinrichtungen in die<br />
Praxis umgesetzt. Ziel <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llprojekts<br />
<strong>de</strong>s NLV <strong>und</strong> <strong>de</strong>r LEB war es, gera<strong>de</strong> für<br />
<strong>de</strong>n ländlichen Raum flexible Betreuungskonzepte<br />
für Senioren anbieten zu können.<br />
Denn auch diese möchten häufig in ihrer<br />
vertrauten Umgebung ihren „Lebensabend“<br />
verbringen.<br />
Das Ziel, hilfs- <strong>und</strong> pflegebedürftige Menschen<br />
an ihrem Wohnort zu betreuen <strong>und</strong> Seniorenbegleiterin im Einsatz<br />
„Unbezahlbar <strong>und</strong> freiwillig“<br />
Eindrucksvolles Engagement in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Das Engagement von 2,4 Millionen Ehrenamtlichen<br />
ist von elementarer Be<strong>de</strong>utung<br />
in unserer Gesellschaft, <strong>de</strong>nn es profitieren<br />
praktisch alle gesellschaftlichen Lebensbereiche.<br />
Der von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, <strong>de</strong>r VGH<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Sparkassenverband Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
ausgelobte Wettbewerb „Unbezahlbar<br />
<strong>und</strong> freiwillig 2008“ fand <strong>de</strong>mzufolge große<br />
Resonanz. Es beteiligten sich 458 Einzelpersonen<br />
<strong>und</strong> Gruppen am Wettbewerb.<br />
Die Kin<strong>de</strong>rredaktion „Lollipop“ erhielt in<br />
diesem Jahr <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis „Kin<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rn<br />
– Orientierung geben“. Das Projekt,<br />
das von Kin<strong>de</strong>rn für Kin<strong>de</strong>r gemacht wird,<br />
ist ein fester Bestandteil im Programm <strong>de</strong>s<br />
Lokalsen<strong>de</strong>rs „radio aktiv e. V.“ in Hameln.<br />
Gesen<strong>de</strong>t wird immer Samstag zwischen<br />
13.00 <strong>und</strong> 14.00 Uhr. Der Son<strong>de</strong>rpreis ist<br />
mit 2 500 Euro dotiert.<br />
Zehn weitere Preisträgerinnen <strong>und</strong> Preisträger<br />
aus <strong>de</strong>n Bereichen Kultur, Sport, Kirche/religiöse<br />
Gemeinschaften, Umwelt <strong>und</strong><br />
Soziales erhielten für ihr bürgerschaftliches<br />
Engagement jeweils ein Preisgeld von 3 000<br />
Euro. Beispielhaft seien hier genannt:<br />
• die „Initiative Behin<strong>de</strong>rten-Offensive“ <strong>de</strong>s<br />
Vereins Lebensweisen e. V. Schortens<br />
(Stadt Schortens, Landkreis Friesland),<br />
• das Projekt „Integration von Kin<strong>de</strong>rn/Jugendlichen<br />
mit Verhaltensauffälligkeiten<br />
<strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rbegabungen“ <strong>de</strong>s SV<br />
Göhr<strong>de</strong> Nahrendorf-Ol<strong>de</strong>ndorf (Samtgemein<strong>de</strong><br />
Dahlenburg, Landkreis Lüneburg,<br />
<strong>und</strong><br />
• das Projekt „Biotop ´Wiese<strong>de</strong>r Lehmweise´“<br />
<strong>de</strong>r Dorfgemeinschaft Wiese<strong>de</strong>-<br />
Upschört (Gemein<strong>de</strong> Frie<strong>de</strong>burg, Landkreis<br />
Wittm<strong>und</strong>).<br />
Die diesjährigen Preisträger stehen stellvertretend<br />
für vergleichbare Vereine, Ini-<br />
dadurch kostenintensive Pflege zu vermei<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r hinauszuschieben, formuliert auch<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spflegebericht. Im Rahmen dieser<br />
so genannten niedrigschwelligen Betreuung<br />
könnten auch die Seniorenbegleiterinnen<br />
<strong>de</strong>r Landfrauen ihr Beschäftigungsfeld fin<strong>de</strong>n.<br />
Erste Kontakte haben die Landfrauen<br />
mit Unterstützung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svereinigung<br />
für Ges<strong>und</strong>heit in Nie<strong>de</strong>rsachsen (LVG) bereits<br />
geknüpft, weitere Einsatzperspektiven<br />
sollen geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Wer sich für die Qualifizierungsmaßnahme<br />
zur Seniorenbegleiterin interessiert,<br />
kann sich an <strong>de</strong>n NLV, Johannsenstraße 10,<br />
30159 Hannover, Tel.: 0511 353960-0 wen<strong>de</strong>n.<br />
Quelle: Landvolk Pressedienst<br />
tiativen <strong>und</strong> Einzelpersonen, die alle dazu<br />
beitragen, dass in unserer Gesellschaft <strong>de</strong>r<br />
Einsatz für <strong>de</strong>n Nächsten, die Mitmenschlichkeit<br />
<strong>und</strong> Solidarität einen hohen Stellenwert<br />
behalten.<br />
Die diesjährige Grafik „Generationen –<br />
verschie<strong>de</strong>ne Perspektiven für ein Ganzes“<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>ntin Annika Haeseler<br />
von <strong>de</strong>r Fachhochschule Hannover entwor-<br />
Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Christian Wulff (li.) überreicht <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rpreis „Kin<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rn –<br />
Orientierung geben“<br />
178 DNG 6 2008
fen. Sie ist <strong>de</strong>r ausgewählte Entwurf eines<br />
Wettbewerbs unter Stu<strong>de</strong>ntinnen <strong>und</strong> Stu<strong>de</strong>nten<br />
<strong>de</strong>s Fachbereichs Design <strong>und</strong> Medien<br />
unter <strong>de</strong>r Leitung von Professorin Iris<br />
vom Hof.<br />
Der Wettbewerb soll dazu beitragen,<br />
dass die öffentliche Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />
die Wertschätzung für die Aktiven, die sich<br />
in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl in Nie-<br />
DNG 6 2008<br />
<strong>de</strong>rsachsen engagieren, weiter zunimmt.<br />
Mit <strong>de</strong>r neuen lan<strong>de</strong>sweit gelten<strong>de</strong>n „Ehrenamtskarte“<br />
wird gegenwärtig eine weitere<br />
attraktive Form <strong>de</strong>r Anerkennung in <strong>de</strong>n<br />
nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen eingeführt.<br />
An <strong>de</strong>r Abschlussveranstaltung in Hannover<br />
nahmen r<strong>und</strong> 300 Gäste aus allen<br />
Bereichen <strong>de</strong>s bürgerschaftlichen Engagements<br />
teil. Sie wur<strong>de</strong>n durch Kurzfilme<br />
ARBEIT UND SOZIALES �<br />
über das Engagement <strong>de</strong>r Preisträgerinnen<br />
<strong>und</strong> Preisträger informiert. Neben <strong>de</strong>m<br />
Preisgeld überreichten Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Christian Wulff, VGH-Vorstandschef Robert<br />
Pohlhausen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Sparkassenverban<strong>de</strong>s<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsen, Thomas<br />
Mang, gemeinsam mit <strong>de</strong>n Jurymitglie<strong>de</strong>rn<br />
eine Urkun<strong>de</strong> <strong>und</strong> eine Grafik an alle Preisträger.<br />
BAUEN UND WOHNEN �<br />
Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen<br />
Europäischer Dorferneuerungspreis 2008<br />
Nach Preisverleihung strahlen<strong>de</strong> Delegationsteilnehmer mit Samtgemein<strong>de</strong>bürgermeister<br />
Helfried H. Pohndorf (1. v.l.) <strong>und</strong> Wienhausens Bürgermeister Karl-Hein Pickel (4. v. l.)<br />
Der 10. Wettbewerb um <strong>de</strong>n Europäischen<br />
Dorferneuerungspreis stand unter<br />
<strong>de</strong>m Motto „Zukunft durch gesellschaftliche<br />
Innovationen“ <strong>und</strong> zeichnete sich durch<br />
eine große Teilnehmerzahl (29 Orte bzw.<br />
Gemein<strong>de</strong>n bzw. Mikroregionen) sowie ein<br />
außeror<strong>de</strong>ntlich hohes Niveau aus. Unter<br />
vielen guten Projekten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gemeinsame<br />
Beitrag <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n Eicklingen <strong>und</strong><br />
Wienhausen aus <strong>de</strong>r Samtgemein<strong>de</strong> Flotwe<strong>de</strong>l<br />
neben 17 an<strong>de</strong>ren Teilnehmern mit <strong>de</strong>m<br />
Europäischen Dorferneuerungspreis für be-<br />
<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung flexibilisieren<br />
„Stadtumbau“ ist Daueraufgabe<br />
Der Deutsche <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
(DStGB) for<strong>de</strong>rt eine Flexibilisierung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung sowie eine dauerhafte<br />
<strong>und</strong> finanzielle Verstetigung <strong>de</strong>r Stadtumbauprogramme<br />
durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r.<br />
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r einerseits eine „integrierte Stadtentwicklungspolitik“<br />
for<strong>de</strong>rn, an<strong>de</strong>rerseits<br />
aber einzelne Programmbereiche <strong>de</strong>r <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung<br />
immer weiter ausdifferenzie-<br />
son<strong>de</strong>re Leistungen in mehreren Bereichen<br />
<strong>de</strong>r Dorfentwicklung ausgezeichnet.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Wettbewerbs war es, beson<strong>de</strong>rs<br />
herausragen<strong>de</strong> <strong>und</strong> beispielhafte Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> Initiativen <strong>de</strong>r Dorf- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>entwicklung<br />
„vor <strong>de</strong>n Vorhang“ zu bitten <strong>und</strong> –<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s ökonomischen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Kontextes – zu prämieren.<br />
Bewertet wur<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>r äußeren Erscheinung<br />
vor allem die inneren Qualitäten<br />
<strong>de</strong>r Dörfer. Dazu führt die Bewertungskommission<br />
aus, dass die Gemein<strong>de</strong>n Eicklingen<br />
<strong>und</strong> Wienhausen in ihren Dörfern eine sehr<br />
intakte Dorfgemeinschaft aufweisen, die in<br />
qualitativ sehr guten Einzelprojekten, gepaart<br />
mit einer hohen Einsatzbereitschaft<br />
<strong>de</strong>r Dorfeinwohner <strong>und</strong> Dorfeinwohnerinnen,<br />
Zukunft geschaffen haben. Neben<br />
vielen sehr gelungenen Sanierungen <strong>und</strong><br />
Umnutzungen von Altbausubstanz sticht<br />
das Projekt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Abwasserklärung<br />
als beson<strong>de</strong>rs innovativer Beitrag<br />
hervor. Eicklingen <strong>und</strong> Wienhausen wer<strong>de</strong>n<br />
dafür mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis<br />
für beson<strong>de</strong>re Leistungen in<br />
mehreren Bereichen <strong>de</strong>r Dorfentwicklung<br />
ausgezeichnet.<br />
ren“, sagte <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ausschusses<br />
für <strong>Städte</strong>bau <strong>und</strong> Umwelt <strong>de</strong>s Deutschen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s, Martin Lürwer,<br />
Rahmen einer Sitzung. Die verschie<strong>de</strong>nen<br />
<strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rungsprogramme (All-<br />
179
� BAUEN UND WOHNEN<br />
gemeines Programm, Stadtumbau Ost <strong>und</strong><br />
West, Soziale Stadt, Aktive Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren,<br />
<strong>Städte</strong>baulicher Denkmalschutz)<br />
sollten vielmehr als Module verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />
die insbeson<strong>de</strong>re eigenverantwortlich<br />
durch die jeweiligen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
an die unterschiedlichen örtlichen Bedarfe<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die bisherigen Erfahrungen <strong>de</strong>s Mitteleinsatzes<br />
auf kommunaler <strong>und</strong> Lan<strong>de</strong>sebene<br />
haben gezeigt, dass eine gebietsbezogene<br />
<strong>und</strong> programmübergreifen<strong>de</strong> Bün<strong>de</strong>lung<br />
verschie<strong>de</strong>ner För<strong>de</strong>rinstrumente für die<br />
Kommunen <strong>und</strong> <strong>de</strong>ren unterschiedlichen<br />
Problemlagen am effektivsten ist <strong>und</strong> zu<br />
hohen Synergieeffekten führt. Der DStGB<br />
spricht sich weiter angesichts <strong>de</strong>r vielfältigen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kommunen<br />
im Bereich <strong>de</strong>s Stadtumbaus <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Stadtentwicklung<br />
für eine langfristige Verstetigung<br />
<strong>de</strong>r Finanzhilfen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
Län<strong>de</strong>r auf hohem finanziellen Niveau aus.<br />
Die Finanzhilfen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s im Bereich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rung betragen im Programmjahr<br />
2008 ca. 504 Millionen Euro.<br />
Der sächsische Innenminister Dr. Al-<br />
� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
brecht Buttolo unterstrich im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Sitzung, dass sich <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
angesichts <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung<br />
noch viele Jahre <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Stadtumbaus gegenübersehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Deshalb sei es die zentrale Aufgabe,<br />
die Kommunen in diesem Prozess weiter<br />
zu begleiten <strong>und</strong> sie zu unterstützen. Neben<br />
<strong>de</strong>m Rückbau von Wohngebäu<strong>de</strong>n gehörten<br />
auch die Anpassung <strong>de</strong>r technischen Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> die Aufwertung von Wohngebieten,<br />
speziell in <strong>de</strong>n Innenstädten <strong>und</strong><br />
Ortskernen, zu diesem Aufgabenfeld.<br />
Der Geschäftsführer <strong>de</strong>s Sächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>tages, Mischa Woitscheck,<br />
unterstrich in diesem Zusammenhang<br />
die kommunale For<strong>de</strong>rung nach<br />
einer Fortführung <strong>de</strong>s <strong>Städte</strong>bauför<strong>de</strong>rprogramms<br />
„Stadtumbau Ost“. „Der Stadtumbau<br />
in <strong>de</strong>n <strong>Städte</strong>n <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r neuen Län<strong>de</strong>r wird bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
jetzigen För<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong> 2009 längst nicht<br />
vollständig bewältigt sein. Daher ist eine<br />
dauerhafte Verlängerung <strong>de</strong>s Programms<br />
aus kommunaler Sicht unbedingt notwendig.<br />
Den Kommunen muss die notwendige<br />
Planungssicherheit gegeben wer<strong>de</strong>n, um<br />
die aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen konkret vorantreiben<br />
zu können“, so Woitscheck.<br />
Das B<strong>und</strong>-Län<strong>de</strong>r-Programm „Stadtumbau<br />
Ost“ ist eines <strong>de</strong>r wichtigsten Instrumente<br />
<strong>de</strong>r Stadtentwicklungspolitik in <strong>de</strong>n<br />
neuen Län<strong>de</strong>rn. Seit Beginn <strong>de</strong>s Programms<br />
wur<strong>de</strong>n über 390 Gemein<strong>de</strong>n mit mehr als<br />
800 Stadtumbaugebieten geför<strong>de</strong>rt. R<strong>und</strong><br />
zwei Drittel aller Einwohner Ost<strong>de</strong>utschlands<br />
leben in einer Stadtumbau-Kommune.<br />
Daher muss nach Auffassung <strong>de</strong>s DStGB<br />
an <strong>de</strong>r gebün<strong>de</strong>lten städtebaulichen <strong>und</strong><br />
wohnungswirtschaftlichen Strategie <strong>de</strong>s<br />
B<strong>und</strong>-Län<strong>de</strong>r-Programms „Stadtumbau Ost“<br />
festgehalten wer<strong>de</strong>n, um die Attraktivität<br />
<strong>und</strong> Zukunftsfähigkeit <strong>de</strong>r von hohen Leerstän<strong>de</strong>n<br />
betroffenen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n<br />
als Wohn- <strong>und</strong> Wirtschaftsstandort zu<br />
stärken.<br />
Der DStGB begrüßt ausdrücklich die<br />
Ausweitung <strong>de</strong>s Stadtumbauprogramms auf<br />
<strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r alten Län<strong>de</strong>r.<br />
Quelle:<br />
Deutscher <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
Schneverdingen ist mittelstandsfre<strong>und</strong>lichste<br />
Stadt Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />
von Fritz-Ulrich Kasch, Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Schneverdingen<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rung, sich als mittelstandsfre<strong>und</strong>lich<br />
darzustellen, ist keine<br />
Aufgabe, die man erledigen kann, um sie<br />
danach zu <strong>de</strong>n Akten zu legen. Vielmehr ist<br />
es für je<strong>de</strong> Kommune eine fortwähren<strong>de</strong><br />
Aufgabe, hieran zu arbeiten <strong>und</strong> sich ständig<br />
zu verbessern.<br />
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
sind natürlich überall<br />
an<strong>de</strong>rs <strong>und</strong> vielfach von Außen bestimmt.<br />
In Schneverdingen können diese Voraussetzungen<br />
als durchaus ungünstig angesehen<br />
wer<strong>de</strong>n, weshalb die Stadt unkonventionelle<br />
Wege geht, um sich <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l <strong>und</strong><br />
Gewerbe, insbeson<strong>de</strong>re jedoch <strong>de</strong>m Mittelstand<br />
gegenüber als wirtschaftsfre<strong>und</strong>lich<br />
darzustellen. Mit <strong>de</strong>n Kernstrategien, bei<br />
nur geringen kommunalen Aufwendungen<br />
hohe Effekte zu erzielen, Akteure zu vernetzen,<br />
möglichst Zuschüsse zu nutzen <strong>und</strong><br />
örtliche Unternehmen einzubeziehen, hat<br />
die Stadt Schneverdingen auf breiter Ebene<br />
Erfolg. Dort, wo es direkt in ihrer Hand<br />
liegt, agiert die Stadt Schneverdingen zügig<br />
<strong>und</strong> konsequent. Dies betrifft sowohl Genehmigungsverfahren<br />
als auch kommunale<br />
Abgaben, Steuern <strong>und</strong> Gebühren.<br />
Gewerbegebiete stehen zur Verfügung;<br />
die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe<br />
wird aktiv unterstützt - durch ein Standortentwicklungskonzept<br />
sowie durch eine an<br />
<strong>de</strong>r Nachfrage orientierte persönliche Unterstützung<br />
bei Gewerbeansiedlungen.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>s Integrierten Städtischen<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Wachstumskonzeptes<br />
(ISEK) wird in einem Zeitraum von 2007<br />
bis 2013 für mehrere Millionen Euro in <strong>de</strong>r<br />
Innenstadt investiert; die aus <strong>de</strong>m resultieren<br />
Produktionseffekte bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r Maßnahmen wer<strong>de</strong>n auf mehr als zehn<br />
Millionen Euro prognostiziert.<br />
Auch <strong>de</strong>r ländliche Raum wird gestärkt.<br />
För<strong>de</strong>rmittel <strong>und</strong> städtische Mittel in Höhe<br />
von <strong>de</strong>utlich über vier Millionen Euro sind<br />
seit 2001 in die verschie<strong>de</strong>nsten Projekte<br />
geflossen; diese Entwicklung wird konsequent<br />
fortgesetzt.<br />
Schneverdingen ist als Wohnstandort attraktiv,<br />
so dass <strong>de</strong>m Mittelstand ein Potential<br />
an Arbeitnehmern zur Verfügung steht,<br />
die nicht einpen<strong>de</strong>ln müssen. Alle Schul-<br />
180 DNG 6 2008
formen sind vorhan<strong>de</strong>n, die Versorgung mit<br />
Kin<strong>de</strong>rgartenplätzen ist zu hun<strong>de</strong>rtprozentig<br />
gegeben. Durch die städtischen Stadtwerke<br />
erfolgt eine verbrauchergünstige<br />
DNG 6 2008<br />
Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung. Sport- <strong>und</strong><br />
sonstige Freizeitmöglichkeiten sind durch<br />
zahlreiche Sportplätze in <strong>de</strong>n Ortschaften<br />
<strong>und</strong> im Kernort gegeben; die Stadt verfügt<br />
WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />
über ein Hallenbad mit mo<strong>de</strong>rner Sauna <strong>und</strong><br />
ein Freibad.<br />
Im Ergebnis kann festgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass Schneverdingen eine mittelstandfre<strong>und</strong>liche<br />
Stadt ist, weil alle Akteure,<br />
insbeson<strong>de</strong>re jedoch <strong>de</strong>r Mittelstand selbst<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>r Stadt „an einem Strang<br />
ziehen“, so dass Ziele gemeinsam <strong>und</strong><br />
konsequent verfolgt wer<strong>de</strong>n. Dies ist das<br />
Geheimnis <strong>de</strong>s Erfolges, worauf <strong>de</strong>r Schneverdinger<br />
Stadtrat ebenso stolz ist wie <strong>de</strong>r<br />
Han<strong>de</strong>ls- <strong>und</strong> Gewerbeverein <strong>de</strong>r Stadt, <strong>de</strong>ssen<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r Roland Schmid ebenfalls<br />
bei <strong>de</strong>r Preisverleihung zugegen war.<br />
v.l. Landtagsvizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
Dieter Möhrmann, NSGB-Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Rainer Timmermann, Bürgermeister<br />
Fritz-Ulrich Kasch, Karl-Heinz<br />
Bley, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Nds. Handwerkskammertages<br />
NBank erleichtert Unternehmen Finanzierung<br />
<strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Dr. Sabine Johannsen, Vorstandsmitglied <strong>de</strong>r NBank<br />
Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen prägen<br />
<strong>de</strong>n Wirtschaftsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen.<br />
Passgenaue För<strong>de</strong>rung steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Für die NBank heißt das,<br />
größenbedingte Nachteile dieser Unternehmen<br />
bei <strong>de</strong>r Finanzierung auszugleichen <strong>und</strong><br />
sie für die Zukunft durch die För<strong>de</strong>rung von<br />
Innovation, Qualifizierungen <strong>und</strong> Internationalisierung<br />
krisensicher aufzustellen. Beson<strong>de</strong>rs<br />
erfolgreich gelingt dies durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Wirtschaftsför<strong>de</strong>rern,<br />
Kammern <strong>und</strong> Kreditinstituten vor Ort.<br />
In <strong>de</strong>r NBank sind seit Jahresanfang die<br />
Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Wohnraum- <strong>und</strong><br />
Infrastrukturför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s in einem<br />
umfassen<strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rangebot gebün<strong>de</strong>lt.<br />
Gleichzeitig berät <strong>und</strong> bewilligt die NBank<br />
die mit Mitteln <strong>de</strong>s Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF) finanzierten<br />
Programme. Aus <strong>de</strong>n Fondsmitteln stellt<br />
die NBank gemeinsam mit <strong>de</strong>m Land kleinen<br />
<strong>und</strong> mittleren Unternehmen mehr Geld<br />
<strong>de</strong>nn je zur Verfügung <strong>und</strong> erweitert ihre<br />
Palette von För<strong>de</strong>rinstrumenten<br />
<strong>de</strong>utlich. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r jetzigen<br />
Finanzmarktkrise sollten kleine<br />
<strong>und</strong> mittlere Unternehmen auf unsere<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Dienstleistung<br />
zurückgreifen.<br />
Die NBank verfügt über das erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Instrumentarium, um<br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
in Nie<strong>de</strong>rsachsen zu unterstützen.<br />
Unternehmen fällt <strong>de</strong>r Zugang zu Fremdkapital<br />
in <strong>de</strong>r Regel umso schwerer, je kleiner<br />
sie sind. In wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten verschärfen sich diese größenbedingten<br />
Nachteile. Mit ihrem zinsgünstigen<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsenkredit wirkt die NBank <strong>de</strong>m<br />
entgegen: Über das Darlehen ist es ihr gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>n Banken <strong>und</strong> Sparkassen<br />
gelungen, gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n kleinen Unternehmen,<br />
die für ihre Finanzierung sonst höhere Zinsen<br />
zahlen müssten, Liquidität zu günstigen<br />
Konditionen zu verschaffen.<br />
Unternehmen sollten jedoch auch alternative<br />
Finanzierungen wie Beteiligungska-<br />
Dr. Sabine<br />
Johannsen<br />
pital zur Verbesserung ihrer Eigenkapitalsituation<br />
in Betracht ziehen.<br />
Auf ihrer Plattform NCapital führt<br />
die NBank Kapital suchen<strong>de</strong> Unternehmen<br />
<strong>und</strong> potentielle Investoren<br />
zusammen. Seit <strong>de</strong>m Start<br />
im vergangenen Jahr hat NCapital<br />
Beteiligungskapital in einer Höhe<br />
von insgesamt 4,5 Millionen Euro<br />
vermittelt. Das benötigte Finanzierungsvolumen<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen lag dabei<br />
zwischen 200 000 <strong>und</strong> 1,8 Millionen Euro.<br />
Für 2009 planen das Land <strong>und</strong> seine För<strong>de</strong>rbank<br />
einen Beteiligungskapitalfonds, <strong>de</strong>r<br />
mit Mitteln <strong>de</strong>s Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert<br />
wird.<br />
Beteiligungskapital <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rsachsenkredit<br />
schaffen günstige Finanzierungsbedingungen.<br />
Gleichzeitig stärkt die NBank<br />
Unternehmen strategisch: Sie för<strong>de</strong>rt die<br />
Entwicklung innovativer Produkte, die Weiterbildung<br />
<strong>de</strong>s Personals <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Einstieg<br />
in internationale Geschäfte.<br />
181
� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
Innovationen sind ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Element,<br />
um sich strategisch zu positionieren.<br />
Nie<strong>de</strong>rsächsische Unternehmen liegen in<br />
vielen Technologiefel<strong>de</strong>rn vorn, wie die vielbeachtete<br />
Kampagne zum Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Innovationsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen eindrucksvoll<br />
zeigt. Über die Innovationsför<strong>de</strong>rung<br />
hilft die NBank, Finanzierungshür<strong>de</strong>n<br />
zu nehmen <strong>und</strong> Innovationen zu beschleunigen.<br />
Die Innovationsfähigkeit ließe sich<br />
weiter ausbauen, wenn Hochschulen <strong>und</strong><br />
kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen enger als<br />
bisher zusammenarbeiteten. Auch Ausgründungen<br />
aus <strong>de</strong>r Hochschule gehen in die<br />
richtige Richtung. Mit Zuschüssen för<strong>de</strong>rt<br />
die NBank bei<strong>de</strong> Entwicklungen, letztere<br />
zum Beispiel seit September mit <strong>de</strong>m Programm<br />
„Grün<strong>de</strong>rcampus“.<br />
Technischer Fortschritt bedingt ausreichend<br />
qualifiziertes Personal. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
sind Schlüsselfaktoren für <strong>de</strong>n<br />
Wirtschaftsstandort Nie<strong>de</strong>rsachsen. Über<br />
die Arbeitsmarktför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s finanziert<br />
die NBank regionale Bildungsträger,<br />
die Beschäftigte <strong>und</strong> Arbeitslose qualifizieren.<br />
Im Elbe-Weser-Raum haben in <strong>de</strong>n<br />
letzten Monaten durch diese För<strong>de</strong>rung 440<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer auf Dauer eine neue<br />
berufliche Perspektive erhalten: Sie sind zu<br />
Schweißern für Offshore-Windkraftanlagen<br />
o<strong>de</strong>r zu Fachlogistikern für Gefahrgut spezialisiert<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Auch <strong>de</strong>r Zugang zu neuen Absatzmärkten<br />
stärkt Unternehmen. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Krise<br />
kann <strong>de</strong>r heimische Markt schnell eng<br />
wer<strong>de</strong>n. Erste Schritte ins Ausland begleitet<br />
die Internationalisierungsberatung <strong>de</strong>r<br />
NBank. Über ein europäisches Netzwerk<br />
erschließt sie interessierten Unternehmen<br />
grenzüberschreiten<strong>de</strong> Geschäfts- <strong>und</strong> Technologiepartnerschaften.<br />
Ob durch Programme <strong>de</strong>r Wirtschafts-,<br />
Arbeitsmarkt- o<strong>de</strong>r Infrastrukturför<strong>de</strong>rung,<br />
ob als Zuschuss, Darlehen, Beteiligungskapital<br />
o<strong>de</strong>r erfolgreiches Beratungsgespräch<br />
– die NBank unterstützt kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen <strong>und</strong> steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Für die nachhaltige Entwicklung lohnt<br />
es, sich einen Überblick über das gesamte<br />
Spektrum an För<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />
ihrer Kombination zu verschaffen.<br />
Die größte Wirkung erzielt För<strong>de</strong>rung allerdings,<br />
wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten:<br />
Beraterinnen <strong>und</strong> Berater <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rstellen, <strong>de</strong>r Kammern,<br />
Banken, Bildungsträger <strong>und</strong> <strong>de</strong>r regionalen<br />
NBank-Geschäftsstellen. Sie alle tragen mit<br />
ihrer Kompetenz zu einer bedarfsgerechten<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nachhaltigen Erfolg<br />
Nie<strong>de</strong>rsachsens bei.<br />
Alle weiteren Informationen <strong>und</strong> Kontaktadressen<br />
unter <strong>www</strong>.nbank.<strong>de</strong>.<br />
Die Zeit ist reif: Praktische Anwendungsfel<strong>de</strong>r<br />
für die digitale Signatur<br />
von Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer <strong>de</strong>s Sparkassenverban<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Das Internet hat die Welt kleiner<br />
<strong>und</strong> spannen<strong>de</strong>r gemacht. Wir alle<br />
können das erleben, <strong>de</strong>nn als eine<br />
Folge davon wur<strong>de</strong> die private <strong>und</strong><br />
geschäftliche Kommunikation einfacher,<br />
schneller <strong>und</strong> billiger. Es<br />
gibt aber auch problematische<br />
Seiten <strong>de</strong>s Internets. Wir hören<br />
permanent von Trojanern, Viren<br />
<strong>und</strong> Würmern. Das Stichwort lautet<br />
„Sicherheit“, <strong>de</strong>nn hacken ist heute keine<br />
Spielerei mehr, son<strong>de</strong>rn harte Kriminalität.<br />
Der Internethan<strong>de</strong>l wird permanent bedroht<br />
<strong>und</strong> das Online-Banking <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft<br />
ist ständig Angriffen, die auch<br />
zu echten Schä<strong>de</strong>n führen, ausgesetzt. Dies<br />
führt zu einer Verunsicherung <strong>de</strong>r Bürger.<br />
Sicherheit im Internet ist für alle teilnehmen<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen, Bürger <strong>und</strong><br />
Behör<strong>de</strong>n die wichtigste Voraussetzung<br />
für E-Government, E-Business <strong>und</strong> E-Banking.<br />
Die ein<strong>de</strong>utige Authentifikation <strong>de</strong>r<br />
Geschäftspartner, die Rechtsverbindlichkeit<br />
<strong>de</strong>r Geschäfte, Datenschutz <strong>und</strong> Datenintegrität<br />
stehen hierbei im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />
Günter<br />
Distelrath<br />
Mehr Sicherheit im Netz schaffen<br />
sogenannte Trust-Center. Die Käufer<br />
bzw. Verkäufer lassen sich bei<br />
einem unabhängigen Trust-Center,<br />
zum Beispiel S-Trust, registrieren.<br />
So kann im elektronischen Geschäftsprozess<br />
die Authentizität<br />
<strong>de</strong>s Käufers bzw. Verkäufers <strong>und</strong><br />
die Rechtsverbindlichkeit <strong>de</strong>s<br />
Geschäftes mittels elektronischer<br />
Sig natur überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto „Sicher im Netz – Sparkassen<br />
schaffen Vertrauen“ haben sich<br />
die Sparkassen schon sehr früh mit <strong>de</strong>n<br />
Sicherheitsthemen in <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsgesellschaft<br />
auseinan<strong>de</strong>rgesetzt. Bereits seit 1996 verfügt<br />
die Sparkassen-Card über einen Chip. Damit<br />
bietet sie die Voraussetzung für das sichere<br />
Bezahlen mit <strong>de</strong>r Geldkarte <strong>und</strong> sicheres<br />
Online-Banking. Seit 2005 stellen die Sparkassen<br />
sicher, dass die Bürger <strong>und</strong> Unternehmen<br />
problemlos qualifizierte elektronische<br />
Signaturen kostengünstig <strong>und</strong> schnell erhalten<br />
können <strong>und</strong> tragen mit <strong>de</strong>r qualifizierten<br />
elektronischen Signatur auf <strong>de</strong>r Sparkassen-<br />
Card wesentlich zur Verbreitung bei.<br />
Seit September 2007 bietet die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe auch eine Massensignaturlösung,<br />
so dass beliebig viele gleichartige Dokumente,<br />
beispielsweise Rechnungen o<strong>de</strong>r<br />
Bauanträge, auf einen Schlag rechtsverbindlich<br />
elektronisch unterschrieben wer<strong>de</strong>n<br />
können. Die Signatur-PIN muss hierbei nur<br />
einmal eingegeben wer<strong>de</strong>n. Unternehmen<br />
verschafft dieses Verfahren einen <strong>de</strong>utlichen<br />
Effizienzgewinn, da sie beim elektronischen<br />
Signieren Zeit sparen <strong>und</strong> die so unterzeichneten<br />
Dokumente digital versen<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
archivieren können. Als Einzelplatzlösung<br />
lassen sich die qualifizierten elektronischen<br />
Massensignaturen an je<strong>de</strong>m gewöhnlichen<br />
PC-Arbeitsplatz mit einem Windowsbetriebssystem<br />
<strong>und</strong> Chipkartenleser erstellen. Dies<br />
erspart insbeson<strong>de</strong>re kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />
Unternehmen Kosten <strong>und</strong> Aufwand<br />
für eine Gesamtunternehmenslösung, die für<br />
<strong>de</strong>n spezifischen Bedarf <strong>de</strong>r KMU meist zu<br />
unwirtschaftlich ist.<br />
Insgesamt geht die Entwicklung <strong>und</strong><br />
182 DNG 6 2008
Akzeptanz <strong>de</strong>r elektronischen Geschäftsprozesse<br />
zügig voran. Vor gut einem Jahr<br />
haben sich ca. 10 bis 20 Personen pro<br />
Monat für die elektronische Signatur bei<br />
Sparkassen registrieren lassen. Heute erwerben<br />
ca. 50 bis 60 Personen pro Tag eine<br />
qualifizierte Signatur bei <strong>de</strong>n Sparkassen.<br />
Die Sparkassen bieten ihre Karte <strong>und</strong> die<br />
Signatur auch ganzen Berufsgruppen <strong>und</strong><br />
Verbän<strong>de</strong>n an. So arbeiten zum Beispiel <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>s Deutschen Handwerks<br />
<strong>und</strong> die Anwaltskammer Stuttgart mit <strong>de</strong>r<br />
DNG 6 2008<br />
Signatur <strong>de</strong>r Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>r Signatur<br />
sind vielfältig. Die Institute <strong>de</strong>r Sparkassen-Finanzgruppe<br />
setzen sie schon heute<br />
im elektronischen Mahnverfahren <strong>und</strong> bei<br />
<strong>de</strong>r Anmeldung im Bun<strong>de</strong>sanzeiger ein. Und<br />
bei <strong>de</strong>m Sparkassenangebot für Electronic<br />
Bill Presentment <strong>und</strong> Payment, <strong>de</strong>m Sparkassenrechnungsservice,<br />
ist die Signaturanwendung<br />
bereits integriert. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />
ab Sommer 2009 die ersten Sparkassen<br />
aus Nie<strong>de</strong>rsachsen Online-Banking mit<br />
WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />
Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages –<br />
Was ist zu tun?<br />
von Nina Kaffka, wissenschaftliche Angestellte beim NSGB<br />
In vielen Kommunen rückt <strong>de</strong>r<br />
Zeitpunkt unaufhaltsam näher, zu<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r „alte Konzessionsvertrag“<br />
auslaufen wird. Für diese Kommunen<br />
ist es daher unabwendbar, sich<br />
mit <strong>de</strong>r Zukunft <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />
auseinan<strong>de</strong>rzusetzen<br />
<strong>und</strong> sich insbeson<strong>de</strong>re die Frage<br />
zu stellen „Netz übernehmen o<strong>de</strong>r<br />
nicht?“.<br />
Neben <strong>de</strong>r Beschäftigung mit dieser<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Problematik, von wem das<br />
Energieversorgungsnetz in Zukunft betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n soll, muss die Gemein<strong>de</strong> auch<br />
frühzeitig mit einem ordnungsgemäßen Verfahren,<br />
das bei Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />
erfor<strong>de</strong>rlich wird, beginnen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg vom Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />
bis zum Abschluss eines<br />
neuen bzw. bis zur Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />
müssen die rechtlich<br />
vorgeschriebenen Handlungsschritte<br />
zwingend beachtet wer<strong>de</strong>n; diese ergeben<br />
sich im Wesentlichen unmittelbar aus <strong>de</strong>m<br />
Wortlaut <strong>de</strong>s § 46 EnWG.<br />
Darüber hinaus muss je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong><br />
eine Einzelfallbetrachtung vornehmen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re ist <strong>de</strong>r „alte Konzessionsvertrag“<br />
auf beson<strong>de</strong>re, von <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />
Vorschriften abweichen<strong>de</strong> Regelungen zu<br />
überprüfen.<br />
Aus § 46 III EnWG ergibt sich ein<strong>de</strong>utig,<br />
dass die Gemein<strong>de</strong> spätestens zwei Jahre<br />
vor <strong>de</strong>m Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsver-<br />
Nina Kaffka<br />
trages das Vertragsen<strong>de</strong> öffentlich<br />
bekannt geben muss.<br />
Die Bekanntmachung muss<br />
im Bun<strong>de</strong>sanzeiger o<strong>de</strong>r elektronischen<br />
Bun<strong>de</strong>sanzeiger erfolgen.<br />
Wenn im Gemein<strong>de</strong>gebiet mehr als<br />
100 000 Kun<strong>de</strong>n unmittelbar o<strong>de</strong>r<br />
mittelbar an das Versorgungsnetz<br />
angeschlossen sind, hat die Bekanntmachung<br />
zusätzlich im Amtsblatt<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Union zu erfolgen.<br />
Wie die Bekanntmachung inhaltlich<br />
auszusehen hat, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.<br />
Es sollten aber min<strong>de</strong>stens die<br />
Rahmendaten <strong>de</strong>s Netzes enthalten sein,<br />
damit potentielle Interessenten feststellen<br />
können, ob für sie das Netz in Betracht<br />
kommt.<br />
Die Interessenbek<strong>und</strong>ungsfrist muss min<strong>de</strong>stens<br />
einen Zeitraum von drei Monaten<br />
umfassen, so dass ausreichend Zeit für die<br />
Interessenbek<strong>und</strong>ung gegenüber <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
verbleibt.<br />
Ein Son<strong>de</strong>rfall ist immer dann gegeben,<br />
wenn <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag vor Ablauf<br />
<strong>de</strong>r Vertragslaufzeit „verlängert“ wird <strong>und</strong><br />
somit die Bekanntmachungsfrist von zwei<br />
Jahren nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die Formulierung <strong>de</strong>s § 46 III Satz 3 EnWG<br />
ist jedoch missverständlich, da nicht nur die<br />
Fallgestaltung <strong>de</strong>r vorzeitigen Vertragsverlängerung,<br />
son<strong>de</strong>rn auch sonstige vorzeitige<br />
Beendigungen <strong>de</strong>s „alten Konzessionsvertrages“<br />
erfasst wer<strong>de</strong>n.<br />
elektronischer Signatur anbieten. Online-<br />
Banking-Sicherheit mit <strong>de</strong>r Signaturkarte<br />
wird wesentlich dazu beitragen, dass sich<br />
die Sig natur auch in privaten Haushalten<br />
stärker etabliert. Des Weiteren setzen auch<br />
Behör<strong>de</strong>n immer mehr auf die Signatur, zum<br />
Beispiel Finanzämter <strong>und</strong> Bauämter.<br />
Die Gr<strong>und</strong>lagen für mehr Sicherheit im<br />
Netz sind gelegt <strong>und</strong> die Strategie steht. In<br />
Zukunft wird es so zu einer Vielzahl weiterer<br />
Anwendungen <strong>de</strong>r digitalen Signatur<br />
kommen.<br />
Soll also ein Konzessionsvertrag „frühzeitig<br />
verlängert“ wer<strong>de</strong>n, so sind die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Verträge zu been<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die vorzeitige<br />
Beendigung sowie das Vertragsen<strong>de</strong> öffentlich<br />
bekannt zu geben. Die neuen (Konzessions-)Verträge<br />
dürfen dann frühestens drei<br />
Monate nach <strong>de</strong>r Bekanntgabe <strong>de</strong>r vorzeitigen<br />
Beendigung abgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Unabhängig davon, ob <strong>de</strong>r Konzessionsvertrag<br />
nach <strong>de</strong>r regulären Vertragslaufzeit<br />
ausläuft o<strong>de</strong>r frühzeitig been<strong>de</strong>t wird, sind<br />
im gesamten Verfahren folgen<strong>de</strong> Gr<strong>und</strong>sätze<br />
zu beachten:<br />
- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz,<br />
- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Nichtdiskriminierung,<br />
- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Gleichbehandlung,<br />
- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Verhältnismäßigkeit,<br />
- Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r gegenseitigen Anerkennung.<br />
Um nicht gegen <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz<br />
zu verstoßen, sollte die Gemein<strong>de</strong><br />
das gesamte Verfahren schriftlich dokumentieren.<br />
So kann auch noch zu einem<br />
späteren Zeitpunkt nachvollzogen wer<strong>de</strong>n,<br />
worauf die einzelnen Entscheidungen <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong> fußen.<br />
Das Verfahren bei <strong>de</strong>r Auswahl eines Konzessionsnehmers<br />
o<strong>de</strong>r Kooperationspartners<br />
muss transparent, diskriminierungsfrei<br />
<strong>und</strong> objektiv sein.<br />
Daraus folgt, dass die Auswahlkriterien<br />
für einen möglichen Konzessionsnehmer<br />
o<strong>de</strong>r Kooperationspartner festgelegt <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>n Interessenten dann auch mitgeteilt<br />
183
� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. So wird eine vermeintlich<br />
willkürliche Entscheidung von vornherein<br />
vermie<strong>de</strong>n.<br />
Maßgeblich für das gesamte weitere<br />
Verfahren sind die veröffentlichten Auswahlkriterien.<br />
Der Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Transparenz<br />
verbietet es, die einmal festgelegten<br />
Gewichtungen <strong>de</strong>r Auswahlkriterien zu<br />
verän<strong>de</strong>rn.<br />
Die zu Beginn <strong>de</strong>s Verfahrens festgelegten<br />
Verfahrensbedingungen <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen müssen auf alle Bewerber in<br />
gleicher Art <strong>und</strong> Weise angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
damit auch <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Gleichbehandlung<br />
entsprochen wird.<br />
Die gewählten Auswahlkriterien <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
müssen verhältnismäßig, das heißt<br />
angemessen <strong>und</strong> erfor<strong>de</strong>rlich sein. Von <strong>de</strong>n<br />
potentiellen Interessenten dürfen keine<br />
fachlichen, technischen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Fähigkeiten verlangt wer<strong>de</strong>n, die unverhältnismäßig<br />
sind.<br />
Nach <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r gegenseitigen<br />
Anerkennung müssen auch Interessenten<br />
aus an<strong>de</strong>ren Gemeinschaftsstaaten bei <strong>de</strong>r<br />
Auswahlentscheidung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gem. § 46 III Satz 5 EnWG muss die Gemein<strong>de</strong>,<br />
sofern sich mehrere Unternehmen<br />
beworben haben, die Entscheidung über<br />
<strong>de</strong>n Neuabschluss o<strong>de</strong>r die Verlängerung<br />
<strong>de</strong>s Vertrages bzw. Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes<br />
nach Absatz 2 unter<br />
Angabe <strong>de</strong>r maßgeblichen Grün<strong>de</strong> öffentlich<br />
bekannt geben.<br />
Broschüre „Energieversorgungsnetze“<br />
En<strong>de</strong> 2008 wird <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsächsische<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> die Broschüre<br />
„Energieversorgungsnetze“ veröffentlichen,<br />
<strong>de</strong>nn die Frage, ob Netzübernahme<br />
o<strong>de</strong>r nicht, wird die Kommunen auch<br />
in Zukunft beschäftigen.<br />
Die Broschüre wird die Vorträge <strong>de</strong>r<br />
Informationsveranstaltung Energieversorgungsnetze<br />
in aufbereiteter Form<br />
wie<strong>de</strong>rgeben, so dass die Inhalte gut<br />
verständlich <strong>und</strong> nachvollziehbar sind.<br />
Interessenten können die Broschüre<br />
zum Preis von 18,50 Euro (zzgl. Porto<br />
<strong>und</strong> Verpackung) bestellen unter: <strong>www</strong>.<br />
nsgb.<strong>de</strong> – Schriftenreihe.<br />
Die Bekanntmachung muss, ebenso wie<br />
die Bekanntmachung bei Auslaufen <strong>de</strong>s<br />
Konzessionsvertrages, im Bun<strong>de</strong>sanzeiger<br />
o<strong>de</strong>r elektronischen Bun<strong>de</strong>sanzeiger<br />
erfolgen. Wenn im Gemein<strong>de</strong>gebiet mehr<br />
als 100 000 Kun<strong>de</strong>n unmittelbar o<strong>de</strong>r mittelbar<br />
an das Versorgungsnetz angeschlossen<br />
sind, hat die Bekanntmachung zusätzlich<br />
im Amtsblatt <strong>de</strong>r Europäischen Union zu<br />
erfolgen.<br />
Frühestens 15 Tage nach Bekanntgabe<br />
<strong>de</strong>r Entscheidung darf die Gemein<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
neuen Konzessionsvertrag abschließen bzw.<br />
das Energieversorgungsnetz übernehmen,<br />
da <strong>de</strong>n Konkurrenten zur Einlegung eines<br />
Einspruchs eine angemessene Zeit zur Verfügung<br />
stehen muss.<br />
Hinweis:<br />
Ein Fahrplan für ein Verfahren nach § 46<br />
EnWG, <strong>de</strong>r sowohl die rechtlich zwingen<strong>de</strong>n<br />
Handlungsschritte als auch Empfehlungen<br />
<strong>und</strong> Anregungen für die Ausgestaltungen <strong>de</strong>s<br />
Verfahrens enthält, wird in <strong>de</strong>r Broschüre<br />
„Energieversorgungsnetze“ <strong>de</strong>s Nds. <strong>Städte</strong>-<br />
<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s veröffentlicht.<br />
Informationsveranstaltung<br />
„Energieversorgungsnetze“<br />
Der Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong><br />
führte am 7. Oktober 2008<br />
in <strong>de</strong>r Stadthalle Walsro<strong>de</strong> erfolgreich die<br />
Informationsveranstaltung „Energieversorgungsnetze“<br />
durch.<br />
Hintergr<strong>und</strong> dieser Veranstaltung war,<br />
dass in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren die von<br />
nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen mit Energieversorgungsunternehmen<br />
abgeschlossenen<br />
Konzessionsverträge vielfach auslaufen<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n daher oftmals<br />
die Frage auftritt, welche Handlungsalternativen<br />
nach Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages<br />
bestehen.<br />
Ca. 200 interessierte Teilnehmer, insbeson<strong>de</strong>re<br />
aus <strong>de</strong>m kommunalen Bereich,<br />
Mitarbeiter von Energieversorgungsunternehmen<br />
<strong>und</strong> Stadtwerken sowie Berater aus<br />
<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Energiesektors verfolgten<br />
die Vorträge aufmerksam.<br />
Die Referenten kamen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen. Es waren <strong>de</strong>r Deutsche<br />
<strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>,<br />
die Nie<strong>de</strong>rsächsische Lan<strong>de</strong>skartellbehör<strong>de</strong>,<br />
Vertreter von Stadtwerken <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>n, Beratungsunternehmen sowie<br />
<strong>de</strong>r zuvor gegrün<strong>de</strong>te Arbeitskreis Energieversorgungsnetze<br />
vertreten, wodurch eine<br />
vielseitige <strong>und</strong> umfassen<strong>de</strong> Betrachtung <strong>de</strong>r<br />
Thematik ermöglicht wur<strong>de</strong>.<br />
Am Vormittag beschäftigten sich die Referenten<br />
insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Verfahren<br />
nach $ 46 EnWG bei Auslaufen <strong>de</strong>s Konzessionsvertrages,<br />
Konzessionsverträgen <strong>und</strong><br />
Konzessionsabgaben sowie Netzbetrieb <strong>und</strong><br />
Netzübernahme.<br />
Nachmittags lag <strong>de</strong>r Fokus hingegen auf<br />
<strong>de</strong>r Praxis. Kommunen <strong>und</strong> Stadtwerke<br />
berichteten über ihre Erfahrungen bei <strong>de</strong>r<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Energieversorgungsnetzes.<br />
Die Teilnehmer hatten so die Möglichkeit,<br />
konkret nachzuvollziehen, wie sich eine<br />
Netzübernahme für eine interessierte Kommune<br />
vollzieht, wie <strong>de</strong>r Zeitrahmen abzustecken<br />
ist <strong>und</strong> welche Probleme im Laufe<br />
<strong>de</strong>s Verfahrens verstärkt auftreten können.<br />
Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n mögliche Mo<strong>de</strong>lle<br />
für die Gründung von Klimaschutzagenturen<br />
aufgezeigt.<br />
Es war folglich ein ausgewogenes Verhält-<br />
v.l. Timm Fuchs (Deutscher <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>), Rainer Timmermann (Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Nds. <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>), Dieter Sjuts (BM Stadt Har<strong>de</strong>gsen), Jürgen Ortwin<br />
Schmidt (PricewaterhouseCoopers)<br />
184 DNG 6 2008
nis zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis gegeben,<br />
wodurch die Veranstaltung für die Teilnehmer<br />
beson<strong>de</strong>rs interessant war.<br />
Des Weiteren hatten die Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, sich in <strong>de</strong>n Pausen im Foyer<br />
<strong>de</strong>r Stadthalle Walsro<strong>de</strong> noch weiter zu informieren.<br />
Denn hier waren an Informationsstän<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Rechtsberater, Energieversorgungsunternehmen<br />
<strong>und</strong> Stadtwerke vertreten.<br />
DNG 6 2008<br />
v.l. Nina Kaffka (NSGB), Werner Backeberg (BM Gemein<strong>de</strong> Uetze), Thomas Prinz (BM<br />
Stadt Laatzen), Hermann A<strong>de</strong>n (Erster Stadtrat Stadt Springe) <strong>und</strong> Günter Salewski<br />
(Geschäftsführer Stadtwerke Schneverdingen).<br />
Online-Marketing: unverzichtbar<br />
für Tourismusorte<br />
von Professor Dr. Stefanie Hohn <strong>und</strong> Birte Knief<br />
Das Internet ist heute ein täglicher Begleiter<br />
<strong>und</strong> ein fester Bestandteil im privaten<br />
<strong>und</strong> beruflichen Umfeld. Im vergangenen<br />
Jahr waren bereits mehr als 60 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Deutschen ab 14 Jahren online. Auch im<br />
Tourismussektor nimmt die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
Internets rasant zu. Die aktuellen Entwicklungen<br />
zeigen, dass Touristen das Web nach<br />
<strong>de</strong>n Gesprächen mit Verwandten <strong>und</strong> Bekannten<br />
als wichtigste Informationsquelle<br />
für die Urlaubsplanung <strong>und</strong> -vorbereitung<br />
nutzen. Ebenso stieg auch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Online-Buchungen in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
<strong>de</strong>utlich. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es für<br />
touristische Destinationen wichtiger <strong>de</strong>nn<br />
je, ihre Marketingaktivitäten verstärkt auf<br />
das Internet auszurichten <strong>und</strong> dort die<br />
Aufmerksamkeit von potentiellen Gästen<br />
zu erregen. Der Artikel gibt auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />
einer aktuellen Benchmarking-Analyse<br />
einen Überblick über <strong>de</strong>n Status quo <strong>de</strong>s<br />
Online-Marketings von ausgewählten touristischen<br />
Internetseiten.<br />
Bestandteile <strong>de</strong>s Online-Marketing<br />
Internet-Marketing, Online-Marketing,<br />
E-Marketing, diese Begriffe beschreiben<br />
<strong>de</strong>n Einsatz von Internet-Diensten <strong>und</strong><br />
verwandten digitalen Technologien für die<br />
Zwecke <strong>de</strong>s Marketings <strong>und</strong> sollen im Weiteren<br />
unter <strong>de</strong>n Begriff Online-Marketing<br />
subsumiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Aktivitäten steht die<br />
touristische Website, die heute zu <strong>de</strong>n zentralen<br />
Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsinstrumenten<br />
zählt <strong>und</strong> für viele Reisen<strong>de</strong> ein beson<strong>de</strong>rs<br />
beliebter Anlaufpunkt ist. Für ein gezieltes<br />
Online-Marketing reicht ein ansprechen<strong>de</strong>r<br />
Internetauftritt allein aber nicht aus. Um<br />
die Bekanntheit <strong>de</strong>s Angebotes zu erhöhen<br />
<strong>und</strong> die Zielgruppe aufmerksam zu machen,<br />
muss eine Website auch kontinuierlich „beworben“<br />
wer<strong>de</strong>n – offline <strong>und</strong> online.<br />
Der Internetnutzer sucht Informationen<br />
im Internet in <strong>de</strong>r Regel gezielt aus <strong>und</strong> entschei<strong>de</strong>t<br />
bewusst, welche Botschaften er<br />
aufnimmt <strong>und</strong> welche nicht.<br />
Aus diesem Nutzerverhalten folgt, dass<br />
nur die Informationen im Internet abgerufen<br />
wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r Nutzer ohne großen<br />
Aufwand fin<strong>de</strong>t. Da <strong>de</strong>r häufigste Zugriff<br />
auf Internet-Seiten über Suchmaschinen<br />
erfolgt, besteht eine wichtige Aufgabe <strong>de</strong>s<br />
Online-Marketings in <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r<br />
Website für Suchmaschinen.<br />
Suchmaschinen-Marketing <strong>und</strong><br />
Usability als entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Erfolgsfaktoren<br />
Der Begriff Suchmaschinen-Marketing<br />
bezieht sich auf alle Maßnahmen, die darauf<br />
abzielen, eine möglichst gute Platzierung<br />
einer Internetseite in Suchmaschinen<br />
zu erreichen. Hierbei kann unterschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r<br />
Seite für die so genannten Webcrawler <strong>de</strong>r<br />
großen Suchmaschinen, die kontinuierlich<br />
Internetseiten für die In<strong>de</strong>xierung erfassen,<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m kostenpflichtigen Keyword-Advertising.<br />
Bei letzterem wer<strong>de</strong>n Anzeigen mit<br />
ausgewählten Begriffen verknüpft <strong>und</strong> erscheinen<br />
nur dann, wenn eine Suchanfrage<br />
WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />
mit <strong>de</strong>n vorher festgelegten<br />
Keywords übereinstimmt.<br />
Dies hat <strong>de</strong>n<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorteil,<br />
dass eine direkte Verbindung<br />
zwischen <strong>de</strong>m<br />
Bedarf <strong>de</strong>s Suchen<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Angebot geschaffen<br />
wird, was das<br />
Keyword-Advertising<br />
gegenüber <strong>de</strong>r klassischen<br />
Bannerwerbung<br />
in Vorteil setzt.<br />
Ist <strong>de</strong>r Nutzer erfolg-<br />
Professor Dr.<br />
Stefanie Hohn<br />
Birte Knief<br />
reich auf die eigenen Internetseiten „gelotst“<br />
wor<strong>de</strong>n, dann entschei<strong>de</strong>t die Nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
(Usability) darüber, wie<br />
lange er bleibt.<br />
Wichtige Erfolgsfaktoren für eine Website<br />
sind neben einer einfach zu merken<strong>de</strong>n<br />
Internet-Adresse <strong>und</strong> ständig aktualisierten<br />
Inhalten die nutzergerechte Aufbereitung<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n jeweiligen Zielgruppen erwarteten<br />
Informationen.<br />
Benchmarking-Studie zu <strong>de</strong>n<br />
Online-Marketing-Aktivitäten von<br />
Tourismusorganisationen<br />
Trotz <strong>de</strong>r dynamischen Entwicklung wird<br />
das Potential <strong>de</strong>s Online-Marketing von <strong>de</strong>n<br />
meisten Destinationen noch nicht vollständig<br />
ausgeschöpft. Um die <strong>de</strong>rzeitige Situation<br />
einschätzen zu können <strong>und</strong> aktuelle<br />
Trends zu ermitteln, wur<strong>de</strong>n im Rahmen<br />
einer Benchmarking-Studie die Online-<br />
Marketing-Aktivitäten von ausgewählten<br />
185
� WIRTSCHAFT UND TOURISMUS<br />
Tourismusorganisationen untersucht. Im<br />
Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> stan<strong>de</strong>n dabei die Fragen,<br />
welche Instrumente <strong>de</strong>s Online-Marketings<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n, wie die Organisationen<br />
ihre touristische Internetpräsenz gestalten<br />
<strong>und</strong> welche Inhalte sie dort platzieren.<br />
Online-Werbung spielt noch kaum<br />
eine Rolle<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Untersuchung zeigen,<br />
dass Instrumente wie Keyword-Advertising,<br />
Bannerwerbung o<strong>de</strong>r Affiliate-Marketing<br />
bisher nur in geringem Ausmaß von Destinationen<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n, um die touristischen<br />
Angebote zu präsentieren <strong>und</strong><br />
Besucher auf die Website zu lenken. Von<br />
<strong>de</strong>n untersuchten Websites nutzen nur die<br />
Hamburger Touristiker das Keyword-Advertising.<br />
Durch das Google-Werbenetzwerk ist<br />
die Hotel-Buchungsmaske von <strong>de</strong>r Hamburg<br />
Tourismus GmbH zu<strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>n Websites<br />
von 35 an<strong>de</strong>ren Hamburger Partnern aus<br />
<strong>de</strong>r Tourismusbranche platziert (Affiliate-<br />
Marketing).<br />
Informationsseiten wer<strong>de</strong>n<br />
zunehmend durch E-Commerce-<br />
Angebote ergänzt<br />
Bei <strong>de</strong>r Ausgestaltung <strong>de</strong>r touristischen<br />
Website hat bislang <strong>de</strong>r Informationsaspekt<br />
noch immer Priorität. Alle untersuchten<br />
Seiten enthielten Informationen über Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>und</strong> Kulturangebote. Den<br />
besten Service im Bereich Veranstaltungen<br />
boten die Dresdner <strong>und</strong> die Bremer Tourismusseiten,<br />
hier konnten die aktuellen Veranstaltungen<br />
per E-Mail abonniert wer<strong>de</strong>n.<br />
Tabelle 1:<br />
E-Commerce-Anteile auf <strong>de</strong>n touristischen Websites 1<br />
Angebot<br />
Darüber hinaus wird <strong>de</strong>n Besuchern auf bei<strong>de</strong>n<br />
Seiten die Möglichkeit geboten, eine<br />
Veranstaltung per „Tell-a-friend“-Funktion<br />
weiterzuempfehlen.<br />
Vielfältige Informationen wur<strong>de</strong>n auch zu<br />
Gastronomie <strong>und</strong> Shopping angeboten. Über<br />
die Dresdner Seite können Online-Besucher<br />
über ein Formular eine Tischreservierung<br />
im gewünschten Restaurant vornehmen.<br />
Die Hälfte <strong>de</strong>r Destinationen bot Informationsmaterialien<br />
auch zum Download an.<br />
Bis auf die Stadt Osnabrück betrieben auch<br />
alle touristischen Seiten E-Mail-Marketing<br />
in Form eines Newsletters.<br />
Neben potentiellen Gästen sind auch<br />
Journalisten eine wichtige Zielgruppe,<br />
durch die Multiplikatoreffekte erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Alle Destinations-Websites<br />
boten ihre Presseinformationen <strong>und</strong> Bildarchive<br />
unter einer eigenen Kategorie für<br />
Medienvertreter an.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Be<strong>de</strong>utung<br />
von E-Commerce wur<strong>de</strong>n auch verstärkt<br />
buchungs- <strong>und</strong> verkaufsorientierte Elemente<br />
in die Seiten integriert. Die Möglichkeit<br />
zur Online-Buchung ist heute eine<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Voraussetzung zur Kun<strong>de</strong>nbindung,<br />
<strong>de</strong>nn neben <strong>de</strong>r reinen Informationsbeschaffung<br />
erwarten immer mehr<br />
Website-Besucher zugleich, ihre Unterkunft,<br />
Pauschalangebote o<strong>de</strong>r bestimmte<br />
Reisebausteine direkt buchen zu können.<br />
Dies ist, wie die unten stehen<strong>de</strong> Tabelle<br />
zeigt, auf <strong>de</strong>n meisten Destinationsseiten<br />
inzwischen auch möglich; trotz allem sind<br />
die Potentiale auf diesem Gebiet aber noch<br />
längst nicht ausgeschöpft.<br />
Destinations-<br />
Website von… Bremen Dres<strong>de</strong>n Hamburg Hei<strong>de</strong>lberg Schwerin Würzburg Osnabrück<br />
Online-Buchbarkeit /<br />
Buchungsformular:<br />
Unterkünfte + + + +<br />
Pauschalarrangements<br />
spezielle Gruppenangebote<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
Seite<br />
noch<br />
+<br />
Reisebausteine, + + + im Auf- +<br />
z. B. Stadtführungen + + + + bau +<br />
City-Card +<br />
Hotel-Schnellsuchmaske<br />
auf <strong>de</strong>r Startseite<br />
+ + + + +<br />
Buchung: Funktion Warenkorb + + +<br />
Direkter Kauf von<br />
Veranstaltungstickets<br />
+ +<br />
Online-Shop/ Direkter Online-<br />
Kauf von Merchandising-Artikeln<br />
möglich<br />
+ (+)<br />
1 Eigene Darstellung / * Ausschließlich Verlinkungen zum Tourismusverband Osnabrücker Land vorhan<strong>de</strong>n<br />
Emotionale Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Internetseiten nimmt zu<br />
Neben einer zunehmen<strong>de</strong>n Konzentration<br />
im Bereich E-Commerce legen mehr<br />
<strong>und</strong> mehr Destinationen bei <strong>de</strong>r Gestaltung<br />
ihrer Website einen Schwerpunkt auf eine<br />
emotionale Bildansprache. Dies trägt in<br />
erster Linie <strong>de</strong>m Umstand Rechnung, dass<br />
auf <strong>de</strong>n Internetseiten von Destinationen<br />
Reiseentscheidungen getroffen wer<strong>de</strong>n, die<br />
größtenteils emotional geprägt sind. Neben<br />
Informationen <strong>und</strong> Services sollen die Surfer<br />
verstärkt durch multimediale Elemente,<br />
ansprechen<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> vor allem Vi<strong>de</strong>omaterial<br />
auf <strong>de</strong>r Gefühlsebene erreicht<br />
<strong>und</strong> zu einem Besuch inspiriert wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>rs Bremen bietet vielfältige Unterhaltungsangebote.<br />
Web 2.0-Angebote noch kaum<br />
zu fin<strong>de</strong>n<br />
In <strong>de</strong>n letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren wur<strong>de</strong>n<br />
viele Destinations-Websites intensiv überarbeitet<br />
<strong>und</strong> weitestgehend an die aktuellen<br />
Trends <strong>und</strong> Entwicklungen angepasst. Zunehmend<br />
erkennen die Destinationen, dass<br />
sich <strong>de</strong>r heutige Internetnutzer in Zeiten <strong>de</strong>s<br />
Web 2.0 – <strong>de</strong>m sogenannten „Mitmach-Web“<br />
– mit einer reinen Informationsplattform<br />
nur noch schwer zufrie<strong>de</strong>n stellen lässt.<br />
Inzwischen bieten einige Seiten <strong>de</strong>n Besuchern<br />
bereits die Möglichkeit, sich aktiv zu<br />
beteiligen <strong>und</strong> eigene Inhalte zu erstellen.<br />
Als ein gutes Praxisbeispiel kann die Internetpräsenz<br />
<strong>de</strong>r Hamburg Tourismus GmbH<br />
(<strong>www</strong>.hamburg-tourism.<strong>de</strong>) angeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier können die Website-Besucher beispielsweise<br />
Kommentare zu verschie<strong>de</strong>nen<br />
Sehenswürdigkeiten, Kulturangeboten <strong>und</strong><br />
Veranstaltungen schreiben, Bewertungen<br />
abgeben <strong>und</strong> Insi<strong>de</strong>rtipps sowie Reiseberichte<br />
veröffentlichen. Solche Inhalte von<br />
Nutzern für Nutzer sind authentisch <strong>und</strong><br />
wirken sich in <strong>de</strong>n meisten Fällen positiv<br />
auf die Verweildauer <strong>und</strong> die Wie<strong>de</strong>rkehr<br />
<strong>de</strong>s Surfers aus, allerdings wer<strong>de</strong>n sie momentan<br />
nur von wenigen Usern genutzt.<br />
Für touristische Destinationen ist das<br />
Web ein optimales Medium, um potentiellen<br />
Gästen die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r eigenen Region<br />
zu präsentieren. Insbeson<strong>de</strong>re durch<br />
<strong>de</strong>n Einsatz von Vi<strong>de</strong>os wer<strong>de</strong>n Botschaften<br />
in einer Art <strong>und</strong> Weise vermittelt, wie es<br />
Text <strong>und</strong> Bild nicht leisten können. Bereits<br />
186 DNG 6 2008<br />
Seite wird<br />
überarbeitet*
heute steht fest, dass Filmmaterial im<br />
Tourismussektor zukünftig eine zentrale<br />
Rolle spielen wird. Auch diese<br />
Entwicklung dürfen die Destinationen<br />
nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gilt: Wer <strong>de</strong>n aktuellen Trend<br />
nicht verpassen will, muss sich kontinuierlich<br />
auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n halten<br />
– <strong>de</strong>nn kein an<strong>de</strong>res Medium ist so<br />
schnelllebig wie das Internet.<br />
Die Autorinnen:<br />
Professor Dr. Stefanie Hohn lehrt an<br />
<strong>de</strong>r Fachhochschule Osnabrück im Studienbereich<br />
Öffentliches Management.<br />
Zu ihren Schwerpunkten in Forschung<br />
<strong>und</strong> Lehre gehören: Öffentliches Marketing,<br />
Stadt- <strong>und</strong> Regionenmarketing<br />
<strong>und</strong> Tourismusmanagement.<br />
Birte Knief ist Absolventin <strong>de</strong>s Bachelorstudiengangs<br />
„Öffentliches<br />
Management“ an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Osnabrück <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Hilfskraft bei Professor Dr. Stefanie<br />
Hohn.<br />
Kontaktdaten:<br />
Fachhochschule Osnabrück, Fakultät<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften,<br />
Öffentliches Management,<br />
Caprivistraße 30a, 49009 Osnabrück,<br />
E-Mail: s.hohn@fh-osnabrueck.<strong>de</strong>,<br />
Homepage: <strong>www</strong>.wiso.fh-osnabrueck.<br />
<strong>de</strong>/hohn.html.<br />
DNG 6 2008<br />
Auszeichnung <strong>de</strong>r<br />
Ostfriesischen Inseln<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ferienregelung gefor<strong>de</strong>rt<br />
WIRTSCHAFT UND TOURISMUS �<br />
Zum vierten Mal verlieh <strong>de</strong>r Deutsche Tourismusverband e. V. (DTV) jetzt <strong>de</strong>n Innovationspreis im<br />
Deutschlandtourismus. Erstmals prämierte die Jury von sieben nominierten Bewerbungen einen Erst-,<br />
Zweit- <strong>und</strong> Drittplatzierten. 74 Bewerbungen waren zuvor von Unternehmen, Vereinen, Verbän<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
Kommunen für <strong>de</strong>n Deutschen Tourismuspreis 2008 eingereicht wor<strong>de</strong>n.<br />
Den Deutschen Tourismuspreis 2008 hat die Stammgast-Messe <strong>de</strong>r Werbegemeinschaft <strong>de</strong>r Ostfriesischen<br />
Inseln gewonnen. Mit <strong>de</strong>m zweiten <strong>und</strong> dritten Preis ehrte <strong>de</strong>r DTV die „Gute Nacht Geschichten“ <strong>de</strong>s<br />
Tourismusverban<strong>de</strong>s Mecklenburg-Vorpommern e. V. sowie die „Kin<strong>de</strong>rferienreise „TOGGO Sommercamp<br />
Schwarzwald“ <strong>de</strong>r RUF Jugendreisen Trend Touristik GmbH.<br />
Die Werbegemeinschaft <strong>de</strong>r Ostfriesischen Inseln hat mit ihrer im Februar/März 2008 erstmals veranstalteten<br />
Stammgast-Messe klassisches Messe-Marketing für <strong>de</strong>n Endkun<strong>de</strong>n neu interpretiert: Die Tourismusorganisation<br />
kam auf die einmalige I<strong>de</strong>e, eine Messe nur für Stammgäste auszurichten <strong>und</strong> darum zu<br />
bitten, Freun<strong>de</strong> <strong>und</strong> Verwandte mitzubringen. Den Zeitpunkt <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ort wählte die Werbegemeinschaft<br />
dabei mit Bedacht – zur Hauptbuchungszeit im Ruhrgebiet, <strong>de</strong>m Hauptquellgebiet <strong>de</strong>r Inselgäste. Die<br />
Jury überzeugte beson<strong>de</strong>rs das zielgenaue Messemarketing im Quellgebiet ohne Streuverluste. Darüber<br />
hinaus würdigte sie die einfache, aber perfekte Umsetzung <strong>de</strong>s Empfehlungsmarketings, das authentischregionaltypische<br />
Ambiente <strong>und</strong> <strong>de</strong>n vermittelten Belohnungscharakter für die Stammgäste.<br />
Der Nie<strong>de</strong>rsächsische <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong> (NSGB) begrüßt die Auszeichnung <strong>de</strong>r ostfriesischen<br />
Inseln. „Diese Auszeichnung zeigt, dass die Kommunen in Nie<strong>de</strong>rsachsen sich durch eine hohe touristische<br />
Qualität auszeichnen“, so <strong>de</strong>r Tourismus-Experte <strong>de</strong>s NSGB, Meinhard Abel. Jetzt komme es darauf an, in<br />
Kooperation mit Nordrhein-Westfalen auch die gelten<strong>de</strong> Ferienregelung zu überarbeiten. „Die Inseln <strong>und</strong><br />
die Küste in Nie<strong>de</strong>rsachsen sind maßgeblich abhängig von <strong>de</strong>n Touristen aus NRW. Deshalb muss die in<br />
<strong>de</strong>r Ferienregelung 2011 - 2017 vorgesehene Überlappung <strong>de</strong>r Ferien dringend korrigiert wer<strong>de</strong>n“. Für <strong>de</strong>n<br />
Tourismus in Nie<strong>de</strong>rsachsen habe je<strong>de</strong>r Tag weniger Ferien negative Folgen für Umsätze <strong>und</strong> Arbeitsplätze.<br />
Der Spitzenverband <strong>de</strong>r kreisangehörigen <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n appelliert an <strong>de</strong>n Nds. Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />
Christian Wulff, sich für eine entsprechen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>r Ferienregelung einzusetzen.<br />
In Emlichheim wird Stroh zu Strom<br />
Demnächst Baubeginn für Deutschlands erstes Strohkraftwerk<br />
Aus Stroh wird Strom: So lautet<br />
die Planung für Deutschlands erstes<br />
Strohkraftwerk, das nach Angaben<br />
<strong>de</strong>s Landvolks Nie<strong>de</strong>rsachsen bis<br />
2010 in Emlichheim dicht an <strong>de</strong>r<br />
nie<strong>de</strong>rländischen Grenze entstehen<br />
soll. Noch in diesem Jahr soll <strong>de</strong>r Bau<br />
<strong>de</strong>r als Heizkraftwerk mit einer Wärmeleistung<br />
von 50 Megawatt konzipierten<br />
<strong>und</strong> 50 Millionen Euro teuren<br />
Anlage beginnen. Hauptabnehmer für<br />
die Wärme wird die Kartoffelstärkefabrik<br />
Emslandstärke in Emlichheim<br />
UMWELT �<br />
sein. Ergänzt wird das Wärmekonzept<br />
durch die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Kon<strong>de</strong>nsationswärme in einem<br />
Nahwärmenetz. Daneben wird<br />
die Anlage ungefähr 60 000 Megawattstun<strong>de</strong>n<br />
Strom erzeugen, <strong>de</strong>r<br />
in das Netz eingespeist wird. Dafür<br />
sind nach <strong>de</strong>n Berechnungen<br />
<strong>de</strong>r Planer 65 000 bis 70 000 Tonnen<br />
Stroh notwendig, die von <strong>de</strong>n<br />
Bauern in einem Umkreis von 60<br />
Kilometer geliefert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Für einen Großteil davon<br />
187
� UMWELT<br />
bestehen bereits Abnahmeverträge. Den<br />
Betrieben versprechen die Betreiber <strong>de</strong>r<br />
Anlage durch <strong>de</strong>n Strohverkauf zusätzliche<br />
Einnahmen von bis zu fünf Millionen Euro.<br />
Zugleich soll <strong>de</strong>n Landwirten eine zusätzliche<br />
Gewinnchance durch eine 50-prozentige<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r Anlage angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n. Ein weiteres Viertel <strong>de</strong>r Anteile<br />
liegt bei <strong>de</strong>r Emslandstärke, <strong>de</strong>r Rest bei<br />
<strong>de</strong>n Planern, die bereits weitere Standorte<br />
im Visier haben. Als künftige Standorte wer<strong>de</strong>n<br />
Cloppenburg <strong>und</strong> das bran<strong>de</strong>nburgische<br />
Kyritz angepeilt, auch dort verarbeitet die<br />
Emsland-Stärke Kartoffeln.<br />
Sparen durch Energiemanagement<br />
Im November 2008 tagten in Lüneburg<br />
<strong>und</strong> Bad Zwischenahn die Arbeitskreise<br />
„Kommunen beraten Kommunen“ zum Thema<br />
„Kommunales Energiemanagement“.<br />
Insgesamt 25 bzw. 40 Teilnehmer/innen aus<br />
<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen im Osten<br />
<strong>und</strong> Westen Nie<strong>de</strong>rsachsens befassten<br />
sich mit <strong>de</strong>n Einsparmöglichkeiten, die sich<br />
durch die konsequente Kontrolle <strong>de</strong>s Energieverbrauchs<br />
in <strong>de</strong>n kommunalen Liegenschaften<br />
erzielen lassen. Allein hierdurch<br />
lässt sich <strong>de</strong>r Energieverbrauch um bis zu 20<br />
Prozent reduzieren. Die durchschnittlichen<br />
Energiekosten einer 30 000 Einwohner zählen<strong>de</strong>n<br />
Kommune belaufen sich auf ca. eine<br />
Million Euro pro Jahr. Bei einem Einsparpotential<br />
von 20 Prozent wird <strong>de</strong>r Haushalt<br />
Mit <strong>de</strong>m Projekt wird in Deutschland<br />
Neuland betreten. Zwar gibt es in Dänemark<br />
bereits Strohkraftwerke, neu ist aber<br />
die Größenordnung. Neu konzipiert wer<strong>de</strong>n<br />
musste auch die Rauchgasbehandlung, um<br />
die Umweltvorschriften einzuhalten <strong>und</strong><br />
Emissionen insbeson<strong>de</strong>re von Stickstoff,<br />
Schwefel <strong>und</strong> Chlor zu begrenzen. Kritische<br />
Punkte bei <strong>de</strong>r Strohverbrennung sind zu<strong>de</strong>m<br />
die Verschlackung <strong>de</strong>s Brenners sowie<br />
Korrosionsgefahr durch Chlor <strong>und</strong> Schwefel.<br />
Gleichwohl besteht ein recht großes Potenzial<br />
für die Energiegewinnung aus Stroh,<br />
wenn die technischen Hür<strong>de</strong>n genommen<br />
damit um immerhin 200 000 Euro entlastet.<br />
Bisher fehlt in vielen Kommunen <strong>de</strong>r transparente<br />
Überblick über <strong>de</strong>n Energieverbrauch<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Liegenschaften, <strong>und</strong><br />
nur selten wer<strong>de</strong>n für die einzelnen Gebäu<strong>de</strong><br />
Kennwerte zum Energieverbrauch kWh<br />
pro Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr gebil<strong>de</strong>t. Durch<br />
die Ermittlung dieser Kennwerte können<br />
die einzelnen Liegenschaften miteinan<strong>de</strong>r<br />
verglichen wer<strong>de</strong>n. Ein solcher Vergleich<br />
ist eine gute Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für<br />
die Prioritätensetzung bei energetischen<br />
Sanierungsmaßnahmen.<br />
Die Botschaft <strong>de</strong>r Arbeitskreissitzungen<br />
war ein<strong>de</strong>utig: Mehr Energieeffizienz durch<br />
das kommunale Energiemanagement ist<br />
eine kommunale Daueraufgabe.<br />
Arbeitskreissitzung in Lüneburg: Oberbürgermeister Ulrich Mädge (2.vl.) begrüßte die<br />
Teilnehmer/innen, rechts daneben KuK-Projektleiterin Ruth Drügemöller<br />
sind. Experten schätzen nach Abzug <strong>de</strong>r<br />
für Einstreu im Stall <strong>und</strong> Humusbildung<br />
auf <strong>de</strong>m Acker benötigten Mengen einen<br />
jährlichen Strohüberschuss in Deutschland<br />
von 9,8 Millionen Tonnen. Das wäre genug,<br />
um ungefähr 100 <strong>de</strong>rartige Strohkraftwerke<br />
zu betreiben. Auch im Raum Hil<strong>de</strong>sheim<br />
hat es bereits entsprechen<strong>de</strong> Planungen<br />
gegeben, ebenso wird im Raum Northeim<br />
zurzeit <strong>de</strong>r Weg bereitet für eine Strohheizanlage<br />
mit Nahwärmenetz für ungefähr<br />
100 Haushalte.<br />
Quelle: Landvolk-Pressedienst<br />
Die Teilnehmer <strong>de</strong>r Veranstaltung legten<br />
Themen für zukünftige Arbeitskreistreffen<br />
fest. Interesse besteht vor allem an<br />
Fragen zur Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte<br />
<strong>und</strong> För<strong>de</strong>rmöglichkeiten<br />
kommunaler Klimaschutzmaßnahmen.<br />
Die nächsten Arbeitskreissitzungen<br />
für Nie<strong>de</strong>rsachsen-Ost <strong>und</strong> -West wer<strong>de</strong>n<br />
voraussichtlich im März 2009 stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Informationen hierzu wer<strong>de</strong>n rechtzeitig<br />
auf <strong>de</strong>r Projektwebseite <strong>www</strong>.kuk-nds.<strong>de</strong><br />
bekanntgegeben.<br />
Zu diesem Arbeitskreistreffen hatte das<br />
Projekt „Klimawan<strong>de</strong>l <strong>und</strong> Kommunen –<br />
KuK“ eingela<strong>de</strong>n, eine Initiative <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Spitzenverbän<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rsachsens<br />
sowie <strong>de</strong>r Energieversorger <strong>und</strong> Finanzinstitute.<br />
„Es geht bei <strong>de</strong>n Arbeitskreisen vor<br />
allem darum, <strong>de</strong>n kommunalen Angestellten<br />
praktische Tipps <strong>und</strong> Anleitungen für<br />
Klimaschutzaktivitäten in <strong>de</strong>n Kommunen<br />
mitzugeben,“ erläutert Ruth Drügemöller,<br />
Projektleiterin von KuK.<br />
Das Projekt KuK steht unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft<br />
von Nie<strong>de</strong>rsachsens Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />
Christian Wulff. Ziel <strong>de</strong>s Projektes<br />
ist es, die kommunalen Klimaschutzaktivitäten<br />
<strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsächsischen Kommunen zu<br />
unterstützen <strong>und</strong> verstärkt ins öffentliche<br />
Bewusstsein zu rücken. KuK wird von <strong>de</strong>n<br />
nie<strong>de</strong>rsächsischen Energieversorgern, <strong>de</strong>m<br />
Sparkassenverband Nie<strong>de</strong>rsachsen, <strong>de</strong>r Nord<br />
LB <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Versicherungsgruppe Hannover<br />
(VGH) finanziert. Weitere Informationen zu<br />
KuK <strong>und</strong> zu <strong>de</strong>n Arbeitskreisen fin<strong>de</strong>n sich auf<br />
<strong>de</strong>r Projektwebseite unter <strong>www</strong>.kuk-nds.<strong>de</strong>.<br />
188 DNG 6 2008
Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen – <strong>de</strong>r Sonntag<br />
für <strong>de</strong>n Naturschutz 2009<br />
NDR sucht aktive Naturschützer<br />
„Was <strong>de</strong>r Mensch kennt, schützt er auch!“ Unter diesem Motto<br />
war „Natürlich Nie<strong>de</strong>rsachsen“ in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren mit etwa<br />
50 000 Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern äußerst erfolgreich. Daran will<br />
NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen zusammen mit <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Naturschutzaka<strong>de</strong>mie<br />
(NNA) anknüpfen <strong>und</strong> lädt am 24. Mai 2009 wie<strong>de</strong>r<br />
zum „Sonntag für <strong>de</strong>n Naturschutz“ ein: Natur hautnah erleben –<br />
damit die Menschen kennen lernen, womit sie verantwortungsvoll<br />
umgehen sollen.<br />
Der NDR ruft alle Naturschützer zum Mitmachen auf: Naturschutzorganisationen,<br />
Institutionen, Vereine <strong>und</strong> die nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
Landkreise, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n sind aufgefor<strong>de</strong>rt, an diesem<br />
Sonntag eine Veranstaltung zu planen <strong>und</strong> anzumel<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren haben sich alle namhaften Naturschutzorganisationen,<br />
wie NABU (Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland e. V.), BUND (B<strong>und</strong><br />
für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland), Jägerschaft, Sportfischer,<br />
Forstämter, <strong>Städte</strong> <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Nationalparkverwaltungen<br />
beteiligt.<br />
Die Veranstaltungen können das gesamte Repertoire <strong>de</strong>r Naturschutzbewegung<br />
umfassen – von praktischen Aktionen in <strong>de</strong>r Natur<br />
über Exkursionen <strong>und</strong> Wan<strong>de</strong>rungen bis hin zu Vorträgen, Seminaren<br />
<strong>und</strong> Schulungen. Groß <strong>und</strong> Klein sollen die Natur mit allen Sinnen<br />
erleben können, beispielsweise bei geführten Wan<strong>de</strong>rungen durch<br />
� IMPRESSUM<br />
„Die Nie<strong>de</strong>rsächsische Gemein<strong>de</strong>“ erscheint sechs mal jährlich. Bezugspreis jährlich<br />
36,- Euro, Einzelpreis 6,- Euro zuzüglich Porto. In sämtlichen Verkaufspreisen<br />
sind 7 Prozent Mehrwertsteuer enthalten. Für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Nds. <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong><br />
Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s ist <strong>de</strong>r Bezug <strong>de</strong>r Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Bestellungen<br />
an <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rsächsischen <strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>, 30159 Hannover,<br />
Arnswaldtstr. 28.<br />
Herausgeber: Nie<strong>de</strong>rsächsischer <strong>Städte</strong>-<strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>b<strong>und</strong>.<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Rainer Timmermann. Chefredakteur: Thorsten Bullerdiek, 30159 Hannover,<br />
Arnswaldtstraße 28, Tel. 0511 30285-0, Fax 0511 30285-30, nsgb@nsgb.<strong>de</strong> ·<br />
<strong>www</strong>.nsgb.<strong>de</strong>. Redaktion <strong>und</strong> Anzeigenleitung: Ute Staut meis ter, Tel. 0511 30285-<br />
45, Fax 0511 30285-845, E-Mail: stautmeister@nsgb.<strong>de</strong>.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>r Schriftleitung<br />
gestattet. Mit <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Verfassers veröffentlichte Aufsätze <strong>und</strong> Beiträge stellen<br />
nicht unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung übernommen.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 35.<br />
Gesamtherstellung:<br />
WINKLER & STENZEL GmbH, Schulze-Delitzsch-Straße 35,<br />
30938 Burgwe<strong>de</strong>l, Tel. 05139 8999-0, Fax 05139 8999-50<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />
Auflage geprüft<br />
DNG 6 2008<br />
Dipl.-Ing. F. Levsen – Nachf. -<br />
Regenanlagen<br />
Planung-Montage-Wartung<br />
Hinter <strong>de</strong>r Bahn 25 · 21439 Marxen<br />
Tel. (04185) 59 98 26, Fax 59 98 27<br />
� VORSCHAU<br />
DNG 1/2009<br />
LIEFERANTENVERZEICHNIS �<br />
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<strong>www</strong>.richter-spielgeraete.<strong>de</strong><br />
Themenschwerpunkt: Beschaffung <strong>und</strong> Vergabe<br />
Anzeigen- <strong>und</strong> Redaktionsschluss am 19.1.2009<br />
erscheint Mitte Februar 2009<br />
UMWELT �<br />
Feld o<strong>de</strong>r Wald, beim Nistkastenbau, bei Fahrradtouren o<strong>de</strong>r ornithologischen<br />
Exkursionen. Die konkrete Ausgestaltung bleibt <strong>de</strong>m<br />
jeweiligen Veranstalter überlassen.<br />
NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen sammelt alle Meldungen <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />
Veranstalter <strong>und</strong> stellt im Internet eine lan<strong>de</strong>sweite Übersicht zusammen.<br />
Von Januar 2009 an können die Veranstaltungen im Internet<br />
angemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Das beliebte Radioprogramm wird im Vorfeld <strong>de</strong>r Aktion noch<br />
ausführlicher über Naturschutzthemen berichten, die geplanten<br />
Veranstaltungen ankündigen <strong>und</strong> die Veranstalter bei <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit<br />
unterstützen.<br />
Weitere Informationen unter <strong>www</strong>.natuerlich-nie<strong>de</strong>rsachsen.<strong>de</strong>.<br />
Quelle: NDR 1 Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Streugutlagerung<br />
Silos <strong>und</strong> Lagerhallen<br />
83098 Brannenburg<br />
Tel. 0 80 34 / 30 56-0<br />
Fax 0 80 34 / 30 56-56<br />
<strong>www</strong>.holten-gmbh.<strong>de</strong><br />
kontakt@holten-gmbh.<strong>de</strong><br />
189
Als hun<strong>de</strong>rtprozentige Tochter<br />
<strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsächsischen<br />
<strong>Städte</strong>- <strong>und</strong> Gemein<strong>de</strong>bun<strong>de</strong>s<br />
sind wir ein Dienstleistungs-<br />
unternehmen, das für die<br />
<strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Samt-<br />
gemein<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rkonditionen<br />
erwirkt <strong>und</strong> komplexe Dienst-<br />
leistungen erbringt.<br />
Kommunale Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Leistungsgesellschaft mbH<br />
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� Individuelle Ausschreibungsverfahren von<br />
Feuerwehrfahrzeugen für die <strong>Städte</strong>, Gemein<strong>de</strong>n<br />
<strong>und</strong> Samtgemein<strong>de</strong>n<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Herr Kuntze, Telefon 0511 30285-57<br />
<strong>und</strong> Herr Hoppe, Telefon 0511 30285-77<br />
� Ausschreibung <strong>de</strong>s Strombedarfes für Kommunen<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Herr Hoppe, Telefon 0511 30285-77<br />
� Son<strong>de</strong>rkonditionen im Bereich Telefonie<br />
(Festnetz <strong>und</strong> Mobilfunk)<br />
Ihre Ansprechpartnerinnen:<br />
Frau Kobus, Telefon 0511 30285-48<br />
Frau Hillebrecht, Telefon 0511 30285-65<br />
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auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen zur Seite.<br />
Kommunale Wirtschafts- <strong>und</strong> Leistungsgesellschaft mbH<br />
Arnswaldtstraße 28 · 30159 Hannover<br />
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Internet: <strong>www</strong>.kommunaleinkauf.<strong>de</strong>