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Sein Vater war wegen seiner Verdienste 1872 vom Zaren geadelt<br />
worden, und ein Michailow zu sein, bedeutete fortan etwas, aber<br />
wie lange noch? Boris dachte nicht daran, sich künftig sein Leben<br />
von einer Horde grenzenloser Fanatiker und Barbaren diktieren zu<br />
lassen, und er hielt auch nichts von Klassenkämpfen, da ihm dies<br />
wider die menschliche Natur ging.<br />
Auch er hatte die Thesen von Karl Marx gelesen und konnte sich<br />
mit einigen Passagen durchaus anfreunden, doch entstand bei ihm<br />
die feste Überzeugung, dass dieses Manifest, in den Händen dieser<br />
Fanatiker, mehr Schaden anrichtet, besonders, wenn es falsch<br />
ausgelegt wurde, und dass genau dies geschehen konnte, dessen war<br />
er sich sicher.<br />
So saß er nun da und überlegte, in diesem Labyrinth den<br />
Ausgang zu finden, ohne allzu viel Not und Bitterkeit in seinem<br />
Innern zu hinterlassen. Sein Vater hatte 1905 das Zeitliche<br />
gesegnet, und seither führte Boris das Unternehmen im Alleingang,<br />
denn Brüder hatte er keine, nur zwei Schwestern und Frauen wurden<br />
nicht zur Nachfolge zugelassen.<br />
Boris war jetzt sechsunddreißig. Er fing damals gleich nach<br />
der Schule im Betrieb seines Vaters an und lernte das<br />
Uhrmacherhandwerk von der Pike auf. 1902 schickte ihn sein Vater<br />
für zwei Jahre in die Schweiz, um von den dortigen Größen zu<br />
lernen, und seine Fertigkeit zu perfektionieren, und er erwog den<br />
Gedanken, genau dorthin zurückzukehren, weil er wusste, dass er<br />
den dortigen Koryphäen in keinster Weise nachstand, weder in<br />
puncto Kreativität noch Exaktheit. <strong>Die</strong> Reise war schon damals<br />
beschwerlich, und Boris wagte nicht daran zu denken, wie diese<br />
inmitten der hässlichen Kriegswirren verlaufen würde.<br />
Und da war auch noch seine Frau Olga, die so sehr in den<br />
adligen Festivitäten aufging, welche fast täglich stattfanden und<br />
nicht davon wegzulocken war, ohne dass man sie gewaltsam von<br />
diesen Wurzeln trennte, und genau dies wollte er tunlichst<br />
vermeiden. Jedes Gespräch, welches in diese Richtung lief, wurde<br />
von Olga jeweils durch einen heftigen Weinkrampf unterbrochen,<br />
sie wehrte sich, wie wenn es ihr Leben zu verteidigen galt. Doch<br />
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