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Wasser - Bund Naturschutz in Bayern eV: Home

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noch spärlich. An die Nährstoffe des<br />

Bodens hat der Wildapfel ke<strong>in</strong>e besonderen<br />

Ansprüche. Unter <strong>Naturschutz</strong>-<br />

Gesichtspunkten ist er als hochrangig<br />

und wertvoll e<strong>in</strong>zustufen, er benötigt zum<br />

Erhalt und zu se<strong>in</strong>er Förderung unbed<strong>in</strong>gt<br />

unsere menschliche Hilfe.<br />

Die Holzäpfelchen s<strong>in</strong>d bei Wild, Kle<strong>in</strong>säugetieren<br />

und Vögeln beliebt, welche<br />

die Samen nach dem Verzehr entfernt<br />

vom Mutterbaum absetzen, im Idealfall irgendwo<br />

am Waldrand. Die jungen Bäume<br />

werden gerne vom Wild verbissen, da sie<br />

etwas Besonderes s<strong>in</strong>d. Die Blüten s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e Bienen- und Hummelweide. Auch für<br />

Pilze s<strong>in</strong>d Apfelbäume e<strong>in</strong> wichtiger Lebensraum,<br />

z. B. für den Feuerschwamm<br />

und den Zottigen Schillerporl<strong>in</strong>g.<br />

Fassadenhacker am Werk:<br />

Spechte lieben gedämmte Häuser<br />

Vor allem Buntspechte haben e<strong>in</strong>e Vorliebe<br />

für frisch gedämmte Häuserfassaden.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner Specht kann so ohne<br />

weiteres auf e<strong>in</strong>e Fläche von fünf Quadratmetern<br />

rund 90 Löcher mit e<strong>in</strong>em<br />

Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern<br />

<strong>in</strong> die Fassade hacken.<br />

Spechte haben kaum natürliche Fe<strong>in</strong>de<br />

und stehen außerdem unter <strong>Naturschutz</strong>.<br />

Sie s<strong>in</strong>d Kulturfolger und besetzen<br />

zunehmend Reviere <strong>in</strong> begrünten Siedlungsgebieten.<br />

Spechte haben e<strong>in</strong>e gutes<br />

Er<strong>in</strong>nerungsvermögen. E<strong>in</strong>en Platz, der<br />

ihnen Nahrung und Schutz bietet, suchen<br />

sie immer wieder auf.<br />

Warum aber zeigen sie vor allem <strong>in</strong><br />

den letzten Jahren so e<strong>in</strong>e Vorliebe<br />

Das Holz des Apfelbaumes spielt aufgrund<br />

der ger<strong>in</strong>gen Mengen und der kurzen,<br />

dünnen und krummen Stämme ke<strong>in</strong>e<br />

Rolle für die wirtschaftliche Nutzung. Es<br />

ist aber wegen se<strong>in</strong>es rötlich-braunen<br />

Kernes bei Kunsttischlern und Drechslern<br />

begehrt und gesucht. Es ist hart und<br />

schwer und wurde daher früher z. B. für<br />

Zahnräder von Uhren und Holzschrauben<br />

verwendet.<br />

Die Früchte des Wild-Apfels s<strong>in</strong>d für die<br />

Nutzung zwar bisher nicht bedeutend,<br />

allerd<strong>in</strong>gs gelten sie unter Kennern als<br />

Naturapotheke. Nach ihrem Trocknen<br />

kann man daraus Tee gegen Erkältungen,<br />

Fieber, Durchfall u.a. herstellen.<br />

Die „Huldsäbbln“ s<strong>in</strong>d unter den Erzge-<br />

für gedämmte Fassaden? Die dünne<br />

Putzschicht über der Dämmung lockt<br />

Insekten an, die der Vogel abfängt. Dann<br />

sucht er weiter, hält die Putzschicht für<br />

Borke und will weitere Beute fi nden. In<br />

die Löcher, die er so verursacht, dr<strong>in</strong>gen<br />

neue Insekten e<strong>in</strong>, die er beim nächsten<br />

Besuch an der Fassade dort vorfi ndet.<br />

Und dann hackt er auf Nahrungssuche<br />

weitere Löcher <strong>in</strong> die Hauswand.<br />

Außerdem unterschieden sich die Dämmstoffe<br />

für den Specht nicht von Totholz<br />

im Wald und er möchte im Frühjahr e<strong>in</strong>e<br />

Bruthöhle bauen. Damit die Weibchen<br />

sich aber für e<strong>in</strong>e solche komfortable<br />

Höhle <strong>in</strong>teressieren, muss er ihnen<br />

kundtun, dass er die optimale Wohnung<br />

birglern als Ersatz für Antibiotika und<br />

Grippeschutzimpfung geschätzt.<br />

Gerade auch für kle<strong>in</strong>e Gärten ist die<br />

Baumart ideal, da sie langsam wächst<br />

und e<strong>in</strong>e lichte Krone entwickelt. Ersatzweise<br />

darf es auch e<strong>in</strong> ganz normaler<br />

Apfelbaum se<strong>in</strong>, denn Wild-Äpfel s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Baumschulen schwer zu bekommen.<br />

Werner Loesch<br />

Weitere Informationen (Broschüre) von<br />

Schutzgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher Wald,<br />

<strong>Bund</strong>esverband, Meckenheimer Alle 79,<br />

53115 Bonn oder<br />

ROBIN WOOD e. V., Geschäftsstelle,<br />

Postfach 10 21 22, 28021 Bremen.<br />

gefunden hat. Um die Weibchen anzulocken<br />

veranstalten die Spechthähne mit<br />

ihren Schnäbeln wilde Trommelwirbel an<br />

der Fassade und schaffen so nebenbei<br />

neue Löcher. Die Schäden, die sie an der<br />

Dämmung anrichten, können enorm se<strong>in</strong>.<br />

Die Hausratversicherungen kommen<br />

dafür nicht auf. Auf Dauer können grlpe<br />

Schäden an der Bausubstanz entstehen.<br />

Bislang hat man leider noch ke<strong>in</strong>e billige<br />

Lösung für das Problem gefunden.<br />

Man kann versuchen, mit Vorhängen<br />

aus Plastikbändern oder Ketten aus<br />

glitzernden CDs, oder mit W<strong>in</strong>dspielen<br />

aus Alu-Blechstreifen, die man an von<br />

den Dachr<strong>in</strong>nen hängen lässt oder an<br />

der Fassade anbr<strong>in</strong>gt, die Vögel zu vergrämen.<br />

Das allerd<strong>in</strong>gs sieht nicht schön<br />

aus und ist bei mehrstöckigen Häusern<br />

auch ziemlich schwierig.<br />

Erfolg könnte auch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>der-Flugdrachen<br />

mit der Abbildung e<strong>in</strong>es Greifvogels<br />

versprechen, der <strong>in</strong> der Nähe des<br />

Spechtloches angebracht wird. Wichtig<br />

ist: man muss den Specht stören so oft<br />

es nur geht! Der Specht will se<strong>in</strong>e Ruhe,<br />

wenn man ihn an der Fassade entdeckt,<br />

kann man ihn durch lautes Klatschen<br />

oder durch Pfi ffe vertreiben.<br />

Auf jeden Fall gilt: Spechtlöcher möglichst<br />

schnell wieder verschließen!<br />

Allerd<strong>in</strong>gs muss während der Brutzeit<br />

von April bis August sicher gestellt se<strong>in</strong>,<br />

dass <strong>in</strong> den Löchern nicht gebrütet wird.<br />

E<strong>in</strong>e recht teure Lösung ist es, den Putz<br />

zu ersetzen. Mit e<strong>in</strong>er sieben Millimeter<br />

dicken Gewebespachtelung, gefolgt von<br />

drei Millimeter Oberputz hat man schon<br />

recht gute Erfahrungen gemacht. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

muss das gesamte Haus stärker<br />

verputzt werden. Oder man wählt gleich<br />

e<strong>in</strong>e Vollmetallverkleidung.

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