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geschichtstafeln_kl.pdf

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Nr. 12<br />

Ehemalige Molkerei Klein Rhüden<br />

Lage: Auf dem Gartengrundstück von W. Grüne, Nr. ass 25, heute: Hildesheimer Str. 24<br />

Früher hielten die Bauern auf ihren Höfen im Allgemeinen nur etwa 1-3 Milchkühe für ihren<br />

eigenen Bedarf. Die Kühe wurden von dem dörflichen Viehhirten tagsüber in einer Herde<br />

auf die gemeinschalichen Hudeflächen des Dorfes getrieben und kehrten jeden Abend<br />

wieder in den jeweiligen Stall zurück. In der Winterzeit wurden sie im Stall mit Heu und<br />

Runkelrüben gefüert.<br />

Die Milcherträge waren nur gering und reichten meist auch gerade so für die eigene Familie.<br />

Das änderte sich nach den Agrarreformen in der 2. Häle des 19. Jh., als in deren Folge die<br />

Anzahl der Milchkühe und auch die Milcherträge je Kuh stark ansegen. Die Bauern konnten<br />

nun die überschüssige Milch nicht mehr allein verarbeiten und suchten nach gemeinschalichen<br />

Verarbeitungsmöglichkeiten.<br />

Zunächst wurde die Milch zu einer Sammelstelle für eine auswärge Molkerei gebracht. Diese<br />

befand sich auf dem Hof des Halbspänners Friedrich Naue, Nr. ass 27, (heute Löffler).<br />

1898 Der Landtagsabgeordnete und Halbspänner W. Sonnemann, Nr. ass 37, (heute Fritz<br />

Kölle) lädt alle Interessenten zu einer Gründungsversammlung in die Lawes‘sche Gastwirtscha<br />

ein. Hier wird von 37 Bauern die ,,Molkereigenossenscha Klein Rhüden" gegründet.<br />

Vorsitzender wird der Halbspänner Karl Blanke, Nr. ass 6, (heute Blanke-Kirsch, Lahberg). Zunächst<br />

will man die Milch auf dem Hof von Friedrich Naue verarbeiten. Als sich diese Möglichkeit<br />

nicht bewährt, fasst man einen Neubau ins Auge.<br />

1900 lm Garten des Großköthers Wilhelm Grüne, Nr. ass 25, (heute Rühmekorf, Nee) neben<br />

der heugen Schule wird das neue Molkereigebäude errichtet. Die Mauersteine liefert<br />

die Ziegelei Overbeck am Ahlerbach und den Bau führen Maurermeister Albert Wenthe, Sägewerksbesitzer<br />

Wilhelm Blanke, Dachdeckermeister Carl Weßling, Tischlenneister W. Temme<br />

und die Malermeister Oo Bethge und Andreas Kiehne aus, sämtlich aus Rhüden. Molkerist<br />

und Molkereileiter wird Adolf Schulze aus Klein Rhüden. Rechnungsführer wird der<br />

Gastwirt Wilh. Hasserodt. Die Milch wird jahrelang von den Höfen mit dem Handwagen den<br />

Berg hinauf zur Molkerei gefahren. Ein gemeinschalicher pferdegezogener Milchwagen<br />

wird erst später angescha. Auch in der Verarbeitung werden die Zentrifugen und Buermaschinen<br />

zunächst mit Handarbeit betrieben.<br />

1909 Alle Maschinen werden mit E-Motoren betrieben. Der Strom wird vom neuen E-Werk<br />

in der Hildesheimer Straße (Schmiede Brandes) geliefert.<br />

1934 Zusammenschluss mit der Groß Rhüdener Molkerei zur ,,Molkereigenossenscha Rhüden“.<br />

Die Maschinen werden verkau. Es wird nur noch in Groß Rhüden produziert. Das<br />

nicht mehr benögte Molkereigebäude fällt wieder an den Vorbesitzer zurück. Nutzung als<br />

Lagerraum.<br />

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