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Energie für die Knolle - Onyx Energie Mittelland

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6 titelthema<br />

Geräte optimiert und sogar über den Bau einer<br />

eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach<br />

nachgedacht.<br />

«Mich fasziniert <strong>die</strong> Kartoffel, weil sie eine<br />

grosse Herausforderung ist! So viele Sorten!<br />

So unterschiedliche Ansprüche», sagt Tobias<br />

Felber, 30, stellvertretender Lagerchef der Terralog.<br />

«Man muss ein gutes Gefühl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kartoffel<br />

haben!» Sie fasziniert auch aus einem<br />

anderen Grund: Solanum tuberosum, so der<br />

wissenschaftliche Name der jahrtausendealten<br />

Lady, <strong>die</strong> spanische Seefahrer im 16. Jahrhundert<br />

aus Südamerika importiert haben, liefert<br />

so viel <strong>Energie</strong> in Form von Kalorien, unterschiedlichen<br />

Vitaminen und Nährstoffen wie<br />

kaum eine andere Pflanze. Mit wenig Fett, da<strong>für</strong><br />

mit wertvollen Mineralstoffen und Proteinen.<br />

Deshalb war sie ein äusserst wichtiges<br />

Grundnahrungsmittel – und ist es heute noch.<br />

Doch auch im wohl bestorganisierten Markt<br />

der Landwirtschaft herrscht Preisdruck. Für<br />

Überschüsse besteht ein Verwertungsfonds,<br />

aus dem <strong>die</strong> Frischverfütterung an <strong>die</strong> Kühe<br />

bezahlt wird. Ruedi Fischer, Kartoffelbauer aus<br />

Bätterkinden und Präsident der Vereinigung<br />

Schweizerischer Kartoffelproduzenten, hat im<br />

letzten Jahr zudem einige Tonnen seiner Biogasanlage<br />

zugeführt. «Kein Bauer gibt seine<br />

Kartoffeln gerne so ab», sagt er. «Umso wichtiger<br />

sind Anbauvereinbarungen zwischen<br />

Produzenten und Abnehmern.»<br />

Etwa mit den ungezählten Kartoffellagern in<br />

der Schweiz mit einer Kapazität von geschätzten<br />

210 000 Tonnen. Diese stellen <strong>die</strong> ganzjährige<br />

Versorgung sicher, <strong>die</strong>nen aber auch der<br />

kurzfristigen Ausbalancierung von Angebot<br />

und Nachfrage: Immer mehr Bauern bauen<br />

eigene, kleine Lager <strong>für</strong> mehr Flexibilität bei<br />

Ernte und Vermarktung. Im Terralog-Lager<br />

selbst ist ein Packbetrieb integriert, der aus einem<br />

automatischen Hochregallager <strong>die</strong> erforderlichen,<br />

sortierten, gewaschenen und qualitätsgeprüften<br />

Kartoffeln erhält, <strong>die</strong> am Ende<br />

des Tages von den Grossverteilern <strong>für</strong> den<br />

Verkauf abgeholt werden.<br />

Die gewaschenen Kartoffeln laufen in<br />

permanenter Drehung unter Videokameras<br />

durch. Unschöne <strong>Knolle</strong>n werden automatisch<br />

aussortiert. Zudem wird im Lager<br />

regelmässig von Hand <strong>die</strong> Qualität geprüft.<br />

Walter Ingold, 50, CEO der Terralog, macht<br />

sich Sorgen, dass der Wert «<strong>die</strong>ses wertvollen<br />

und vielseitigen Naturprodukts zunehmend<br />

verkannt wird». Die Kartoffel sei zu wenig<br />

«sexy» und zu unscheinbar, sagt er. Die Branche<br />

ist sich einig: Das Schielen der Konsumentinnen<br />

und Konsumenten nach dem Preis bei<br />

gleichzeitig zunehmenden Anforderungen an<br />

<strong>die</strong> Schönheit, das Idealbild der Kartoffel, gibt<br />

der einheimischen <strong>Knolle</strong> immer schlechtere<br />

Karten in <strong>die</strong> Hand.<br />

Unscheinbar, aber von grossem Wert<br />

Für Martin Bachmann ist <strong>die</strong>ser erste Tag der<br />

Kartoffelanlieferungen ins Lager noch lange<br />

nicht beendet. Er wird noch einige Male seine<br />

Kisten mit der Ernte füllen; Bauer um Bauer<br />

fährt vor. Insgesamt werden am Ende des Tages<br />

<strong>die</strong> ersten 400 Tonnen von 26 Bauern ihren<br />

Platz in den Lagerzellen finden. Bachmann ist<br />

mit dem Qualitätsbescheid zufrieden; er steckt<br />

<strong>die</strong> Bescheinigung ein und besteigt seinen<br />

Traktor, <strong>die</strong> leeren Holzkisten auf der Ladefläche.<br />

Er kennt den Wert seiner Kartoffeln,<br />

seiner «Ladys in Earth».<br />

So lagern Sie Kartoffeln zu Hause Kartoffeln sollten nur in rauen Mengen eingekauft werden, wenn ein geeigneter Lagerraum zur<br />

Verfügung steht. Dieser sollte dunkel, kühl (8 bis 10 ºC) und frostfrei sein. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 85% fallen, der Raum periodisch<br />

belüftet werden. Am besten ist eine dunkle Speisekammer oder zur Not ein dunkles Schrankfach. Bei wärmeren Temperaturen treiben<br />

<strong>die</strong> <strong>Knolle</strong>n rasch aus, ebenso wenn sie in der Nähe von Äpfeln und Birnen gelagert werden. Bei tieferen Temperaturen verwandelt sich <strong>die</strong><br />

in der <strong>Knolle</strong> eingelagerte Stärke in Zucker. Kartoffeln gehören deshalb nicht in den Kühlschrank.

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