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Geschäftsbericht 2012 - Techniker Krankenkasse

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

1


Vorwort<br />

„Wir wollen jeden Gestaltungsspielraum nutzen.“<br />

Gemeinsam für die Versicherten – für den hauptamtlichen Vorstand um Dr. Jens Baas (rechts) und den<br />

ehrenamtlichen Verwaltungsrat Dieter F. Märtens ist die TK der natürliche Anwalt ihrer Kunden. Dabei<br />

gehört es zu ihrem Selbstverständnis, Gestalter und Impulsgeber im Gesundheitssystem zu sein – gerade<br />

auch, wenn es darum geht, neuartige Versorgungskonzepte ins Leben zu rufen und umzusetzen.


Wir wollen eine starke und wachsende TK, die<br />

in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem<br />

Akzente setzt und es vorantreibt.<br />

Der Rückblick auf <strong>2012</strong> ist ein Kaleidoskop, so vielfältig und abwechslungsreich war das Jahr für die TK – und<br />

erfreulich obendrein. Unsere Kunden haben uns ein sehr gutes Service-Zeugnis ausgestellt, viele sind neu zu uns<br />

gekommen, wir konnten unsere solide Finanzsituation weiter ausbauen und darüber hinaus beschließen, unsere<br />

Mitglieder daran zu beteiligen: Für 2013 zahlen wir ihnen eine Dividende von insgesamt einer halben Milliarde<br />

Euro aus.<br />

Die Kreativität und der Initiativgeist unserer Vertragspartner und unserer Mitarbeiter haben auch <strong>2012</strong> wieder<br />

vielfältige neue Angebote ermöglicht – vom digitalen Burnout-Coach bis zur Arzneimittelinformation für<br />

Schwangere und stillende Mütter, vom Herzcheck per Kardio-CT bis zur Arztterminbuchung im Internet. Es<br />

gehört zum Selbstverständnis der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, dass wir unsere kundenorientierte Innovationskraft<br />

immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen müssen. Stillstand wäre Rückschritt, und den wollen wir nicht.<br />

Das ist die gemeinsame Überzeugung von ehrenamtlichem Verwaltungsrat und hauptamtlichem Vorstand. Wir<br />

wollen eine starke und wachsende TK, die in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem Akzente setzt und es<br />

vorantreibt.<br />

Dies alles kann nur gelingen in einem fairen Miteinander zwischen der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> und ihren<br />

Partnern bei den Leistungserbringern, zwischen dem Unternehmen TK und seinen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern und nicht zuletzt zwischen Selbstverwaltung und Vorstand.<br />

Nutzen Sie diesen Bericht, um uns über die Schulter zu schauen. Sie können sehen, was wir auf den Weg<br />

gebracht haben und woran wir arbeiten, Sie können beispielhaft Kunden, Partner und Mitarbeiter der TK<br />

kennenlernen und sich auch ein Bild machen, wofür wir stehen.<br />

Dr. Jens Baas<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Dieter F. Märtens<br />

Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

3


Inhalt<br />

4<br />

Projekte, Kampagnen & Initiativen<br />

„Durchstarten ins Jahr der Gesundheit“ – TK sagt<br />

Zivilisationskrankheiten den Kampf an.................................6<br />

Projekt Superklasse: Hamburger Schüler rappen für ihre Gesundheit ....... 9<br />

Traumwärts – TK-Team startet beim härtesten Radrennen der Welt .......... 9<br />

Stressless Academy: TK hilft gestressten Studenten ................................10<br />

Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter: TK und Wirtschaft im Dialog ...............10<br />

Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten für Kinder ...............................11<br />

Neues Transplantationsgesetz: Größte Versandaktion in der<br />

TK-Geschichte ...........................................................................................11<br />

Leistungen & Services<br />

„Diagnostik per Telemedizin für den Patienten 2.0“ –<br />

die TK als aktiver Gestalter und Impulsgeber im<br />

Gesundheitssystem ....................................................................... 12<br />

Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten <strong>2012</strong> das Licht der Welt ..........15<br />

Mit Hightech gegen Krebs ........................................................................16<br />

Per Mausklick zur TK .................................................................................18<br />

Menschen hinter dem Logo<br />

„Eine echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“:<br />

TKler engagieren sich – nicht nur im Job ....................... 20<br />

Helfer vor Ort: Minuten schenken und Leben retten ................................ 22<br />

Hilfsmittelexpertin bei der TK – Eventmanagerin im Behindertensport .... 22<br />

Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber ..................................................... 23


Der Vorstand im Gespräch<br />

„Wir sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“ ... 24<br />

Dr. Jens Baas ......................................................................................................25<br />

Thomas Ballast ...................................................................................................26<br />

Frank Storsberg ..................................................................................................27<br />

Wissenschaft, Politik & Gesellschaft<br />

„Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“ –<br />

TK-Suchtmobil auf Schulbesuch ............................................ 28<br />

Osteoporose: Selbst Schwerkranke erhalten ihre Medikamente nicht .............30<br />

WINEG-Studie: Wenig Interesse an Darmkrebsvorsorge ..................................30<br />

TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie .......................................................31<br />

Studie zur ärztlichen Vergütung in einem einheitlichen Versicherungsmarkt ....31<br />

Die Selbstverwaltung<br />

„Zu meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“ –<br />

TK-Verwaltungsrat beschließt Zusatz-Leistungen .......... 32<br />

Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler ...................................... 34<br />

Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats .................................................... 35<br />

Finanzen<br />

„Positive Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“ –<br />

TK-Finanzen im Überblick .............................................................. 36<br />

Erfolgsrechnung ....................................................................................... 38<br />

Vermögensrechnung ................................................................................ 39<br />

Leistungsausgaben im Detail ................................................................... 40<br />

Pfl egeversicherung ................................................................................... 41<br />

Erfolgs- und Vermögensrechnung Pfl ege ................................................. 42<br />

5


Projekte, Kampagnen & Initiativen<br />

6 „Durchstarten<br />

ins Jahr der Gesundheit“<br />

Gemeinsam mit der TK will Mountainbikerin Sabine Spitz Kinder und Jugendliche vom Bildschirm weglocken<br />

und fürs Mountainbikefahren begeistern: „Das schult nicht nur Körperbeherrschung und Balance, es<br />

hält auch fi t und macht vor allem Spaß“, so die Olympiasiegerin. Und das ist nur ein Baustein des „Jahres<br />

der Gesundheit“, das die TK für 2013 ausgerufen hat.


In Deutschland regieren die Couch-<br />

Potatoes: Zwei von drei Bundesbürgern<br />

verbringen ihre Freizeit am liebsten<br />

auf dem heimischen Sofa, wie<br />

eine TK-Studie zeigt. Nur jeder Fünfte<br />

treibt regelmäßig Sport. Im Job sieht<br />

es kaum anders aus: Ob am Computer,<br />

Fertigungsband oder hinter dem<br />

Steuer – schon mehr als jeder zweite<br />

Berufstätige arbeitet im Sitzen.<br />

Jeder zweite Herd bleibt kalt<br />

Gleichzeitig läuft ungesundes Fastfood<br />

der frischgekochten Familienmahlzeit<br />

immer mehr den Rang ab. Wie die<br />

TK-Ernährungsstudie „Iss was,<br />

Deutschland?“ gezeigt hat, bleibt<br />

heutzutage jeder zweite Herd in<br />

Deutschland meist kalt. Dafür kommen<br />

immer öfter schnelle Fertiggerichte<br />

auf den Tisch. Dazu kommt:<br />

Gerade junge Menschen sind beim<br />

Essen kaum noch bei der Sache. Vier<br />

von zehn jungen Erwachsenen essen<br />

mit der Gabel in der einen und dem<br />

Smartphone in der anderen Hand –<br />

und nebenbei läuft der Fernseher.<br />

Und unterwegs gibt’s dann auf dem<br />

Weg zur S-Bahn noch eine Pizzazunge<br />

oder Pommes.<br />

Leben auf Standby<br />

Das zeigt auch: Stress bestimmt den<br />

Alltag immer stärker. Nicht nur im<br />

Job, in allen Lebensbereichen stehen<br />

die Menschen unter Strom. Kaum<br />

jemand kann noch richtig abschalten –<br />

ein Leben auf Standby. Stressfaktor<br />

Nummer eins ist der Job: Jeder dritte<br />

Berufstätige arbeitet nach eigener<br />

Aussage in einer Forsa-Umfrage im<br />

Auftrag der TK am Limit und fühlt sich<br />

stark erschöpft oder gar ausgebrannt.<br />

Viele leiden darunter, via Laptop oder<br />

Blackberry rund um die Uhr erreichbar<br />

zu sein.<br />

Zivilisationskrankheiten auf<br />

dem Vormarsch<br />

Die Folge: Zivilisationskrankheiten<br />

wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Rückenbeschwerden<br />

sind immer stärker auf dem Vormarsch.<br />

Schon heute verursachen sie<br />

nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) etwa 60 Prozent<br />

aller Todesfälle weltweit.<br />

Schon kleine Veränderungen<br />

können etwas bewirken.<br />

Thomas Holm, Leiter des<br />

TK-Gesundheitsmanagements<br />

Dabei ist es eigentlich gar nicht so<br />

schwer, Zivilisationskrankheiten zu<br />

vermeiden, ist der Leiter des TK-<br />

Gesundheitsmanagements, Thomas<br />

Holm, überzeugt: „Das Gute ist, dass<br />

man schon mit kleinen Veränderungen<br />

etwas bewirken kann“, so<br />

Holm. „Jeder kann versuchen, sich<br />

bewusster und ausgewogener zu<br />

ernähren, mehr zu bewegen und<br />

weniger unter Druck zu setzen.“<br />

TK ruft „Jahr der Gesundheit“ aus<br />

Für ihre Versicherten hat die TK deshalb<br />

2013 zum „Jahr der Gesundheit“<br />

gemacht. „Wir wollen sie informieren<br />

und motivieren, für ihre eigene<br />

Gesundheit aktiv zu werden“, begründet<br />

dies der Vorsitzende des TK-Vorstands,<br />

Dr. Jens Baas. „Präventions-<br />

und Vorsorgethemen stehen dabei im<br />

Vordergrund. Denn sie setzen dort an,<br />

wo es besonders erfolgversprechend<br />

ist: bei der Vermeidung von Zivilisationskrankheiten.“<br />

Lust auf gesunde Ernährung will die TK<br />

Kindern mit dem Schulprojekt Cuisinet<br />

machen (mehr dazu auf Seite 8).<br />

Rund 200 Unternehmen besucht die TK im Rahmen<br />

der Initiative „Gesundheit für Deutschland“ jährlich<br />

und bietet den Mitarbeitern kostenfreie Gesundheitschecks<br />

an – vom Diabetestest über einen Balancecheck<br />

bis zur Knochendichtemessung. Im Forschungszentrum<br />

DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron)<br />

in Hamburg ließ Content-Managerin Ina Ihnken<br />

ihren Rücken vermessen: „Eine gute Gelegenheit,<br />

die ich mir nicht entgehen lassen wollte“, sagt die<br />

37-Jährige.<br />

Die Zeit ist knapp, der Wille schwach<br />

Für eine gesündere Ernährung fehlen mir ganz<br />

besonders ...<br />

50 % Zeit und Ruhe<br />

43 % Durchhaltevermögen<br />

40 % Wille<br />

29 % bessere Voraussetzungen am Arbeitsplatz<br />

22 % Geld<br />

21 % Kochkenntnisse<br />

19 % Wissen<br />

14 % Beratung<br />

14 % Unterstützung der Familie<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

Quelle: TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“<br />

7


Projekte, Kampagnen & Initiativen<br />

Von der Smart Beach Tour, hier mit<br />

Daniel Wernitz und Valentin Begemann,<br />

über die Jugendfußballschule des HSV<br />

bis zu der Initiative „Wer sich bewegt,<br />

gewinnt!“ mit Biathlon-Olympiasiegerin<br />

Magdalena Neuner: Gerade im Jahr der<br />

Gesundheit will die TK ihren Versicherten<br />

Lust auf Sport und Bewegung machen.<br />

Wir behandeln unsere TK-versicherten<br />

Patienten genau wie die<br />

Spitzensportler, die wir in<br />

unserer Sportklinik betreuen.<br />

Sportmediziner Dr. Thomas Bartels, einer<br />

der medizinischen Leiter der Sportklinik<br />

Halle, mit dem frisch am Knie operierten<br />

Handballprofi Niklas Kupfer vom SC<br />

Magdeburg. Spitzensportler wie Kupfer<br />

stehen nach einer Verletzung oft schon<br />

nach wenigen Wochen wieder auf der<br />

Matte. Das erfordert besonders qualifi -<br />

zierte medizinische Leistungen, die über<br />

das Projekt „Behandelt wie ein Spitzensportler“<br />

jetzt auch TK-Versicherten<br />

offenstehen.<br />

8<br />

Gesundheitsförderung kann jedoch<br />

nur erfolgreich sein, wenn sie in den<br />

Lebenswelten der Menschen ansetzt.<br />

Deshalb geht die TK mit ihren<br />

Angeboten auch direkt in die Kindergärten,<br />

die Schulen, Kommunen und<br />

Betriebe. Diesen Weg in die sogenannten<br />

Settings, die alltäglichen<br />

Lebensräume der Menschen, geht die<br />

TK schon seit mehr als zehn Jahren –<br />

mit Erfolg. Über 900 Schulen, mehr<br />

als 700 Kitas und rund 7.500 Unternehmen<br />

hat die TK bereits auf ihrem<br />

Weg zu einem gesunden Lebensumfeld<br />

unterstützt.<br />

Erfolgsfaktor Mitarbeitergesundheit<br />

Beispiel betriebliches Gesundheitsmanagement:<br />

Ein Drittel ihres<br />

Lebens verbringen die Berufstätigen<br />

in den Betrieben. Und auch wenn<br />

man den Begriff Gesundheit in den<br />

Unternehmensbilanzen heute noch<br />

meist vergeblich sucht: Die Mitarbeitergesundheit<br />

ist ein Faktor, der<br />

den Unternehmenserfolg entscheidend<br />

beeinfl usst – etwa in Form von<br />

höherer Motivation und besseren<br />

Arbeitsergebnissen. „Angesichts<br />

der demografi schen Entwicklung<br />

und fehlender Fachkräfte wird es für<br />

Unternehmen immer wichtiger, ihre<br />

Mitarbeiter motiviert und gesund zu<br />

erhalten – auch aus wirtschaftlichen<br />

Erwägungen“, so Thomas Holm.<br />

Dabei hilft die TK – bei der Burnout-<br />

Prophylaxe und Raucherentwöhnung,<br />

mit einer Demografi eberatung oder<br />

mit Tipps zu gesunder Ernährung im<br />

Job, etwa für Schichtarbeiter.<br />

Gesundes Essen an<br />

Niedersachsens Schulen<br />

Lust auf gesunde Ernährung will<br />

die TK Kindern und Jugendlichen<br />

in Niedersachsen mit dem Projekt<br />

Cuisinet machen. Denn: Gewohnheiten<br />

aus der Kindheit halten oft ein<br />

Leben lang. Ein Team von Ernährungsberaterinnen<br />

besucht deshalb<br />

für die TK Schulen und vermittelt den<br />

Mädchen und Jungen im Unterricht<br />

Wissen zu und Spaß an gesundem<br />

Essen. Außerdem beraten sie die<br />

Schulen zu passenden Angeboten für<br />

Kantine und Kiosk und zur Gestaltung<br />

gemütlicher Räume zum Essen.<br />

„Ausgewogene und leckere Verpfl egung<br />

anzubieten, die auch noch gut<br />

angenommen wird, ist eine große<br />

Herausforderung für Schulen“, sagt<br />

die Leiterin der TK-Landesvertretung,<br />

Dr. Sabine Voermans. Denn die<br />

Präventionsexpertin ist überzeugt:<br />

„Auch der Spaß darf dabei nicht zu<br />

kurz kommen, wenn wir das Verhalten<br />

der Kinder langfristig verändern<br />

wollen.“<br />

Runter von der Couch!<br />

Biathletin Magdalena Neuner und<br />

Mountainbikerin Sabine Spitz haben<br />

mehr gemeinsam als ihre olympischen<br />

Goldmedaillen: Beide engagieren<br />

sie sich mit der TK dafür, die<br />

Menschen in Bewegung zu bringen.<br />

„Ich wünsche mir, dass unsere Kampagne<br />

Lust auf Sport und gesunde<br />

Bewegung macht“, sagt Biathlon-<br />

Rekordweltmeisterin Magdalena<br />

Neuner. Während die „Sportlerin des<br />

Jahres <strong>2012</strong>“ zum Beispiel Fitnessübungen<br />

vorstellt, gibt Mountainbike-<br />

Weltmeisterin Sabine Spitz Kindern<br />

und Jugendlichen Tipps zum sicheren<br />

Radfahren abseits der geteerten<br />

Wege. Vom Hamburger Urbanathlon<br />

über die Jugendfußballschule des<br />

HSV bis zur Smart Beach Tour engagiert<br />

sich die TK zudem auf zahlreichen<br />

Sportveranstaltungen in der<br />

gesamten Republik. Und auch wenn<br />

beim Sport mal etwas passieren<br />

sollte, ist die TK für ihre Versicherten<br />

da: zum Beispiel mit dem Projekt<br />

„Behandelt wie ein Spitzensportler“.


Projekt Superklasse: Hamburger Schüler<br />

rappen für ihre Gesundheit<br />

„Schon wieder eine Sechs, mein bedeutet Gesundheit? Oder: Was<br />

Leben ist zerstört. Ist denn irgendje- brauche ich, um gesund zu sein?<br />

mand da, der mich gerade hört? Ich<br />

suche meinen Lehrer, doch der hat Die Erfahrung, gehört zu werden<br />

keine Zeit. Ich will doch nur was fragen,<br />

doch niemand ist bereit.“ Was In dem Projekt sind inzwischen 13 Titel<br />

die Hamburger Sechstklässler rappen, entstanden. Die Schüler singen sie auf<br />

lässt niemanden kalt. Sie singen von Stadtteil- und Schulfesten sowie in<br />

schlechten Noten, Mobbing in der Internet-Clips, die sie zusammen mit<br />

Schule und Eltern, die keine Zeit Studiomusikern produziert haben. „Für<br />

haben – Erfahrungen, die viele Kinder die Jugendlichen ist es eine ganz neue<br />

und Jugendliche in Lurup teilen. Erfahrung, gehört zu werden. Auch<br />

wenn viele der Songs erst einmal wie<br />

Vom Brennpunkt zur „Gesunden ein Hilferuf klingen, sind sie doch voller<br />

Kommune“ Power und stimmen mich zuversichtlich,<br />

dass die jungen Leute ihr Leben in<br />

Der Stadtteil im Westen der Hansestadt den Griff bekommen“, sagt TK-Prävengilt<br />

als sozialer Brennpunkt – und gehört tionsexpertin Ursula Meller.<br />

seit 2008 zu den über 60 Gemeinden<br />

in Deutschland, die sich mithilfe der Neben dem Projekt „Superklasse“<br />

TK zu einer „Gesunden Kommune“ unterstützt die TK über die Initiative<br />

entwickeln wollen. Das Projekt „Gesunde Kommune“ unterschied-<br />

„Superklasse“, in dem die Songs ent- liche gesundheitsfördernde Projekte,<br />

standen sind, soll genau dabei helfen. die möglichst viele Menschen in den<br />

Denn in den Songs setzen sich die jeweiligen Stadtteilen erreichen sollen –<br />

Kinder und Jugendlichen mit Fragen vor allem in den Bereichen Ernährung,<br />

auseinander, die sich viele von ihnen Bewegung, Entspannung, Gewalt-<br />

zum ersten Mal gestellt haben: Was und Suchtprävention.<br />

Traumwärts – TK-Team startet beim<br />

härtesten Radrennen der Welt<br />

Durch endlose Wüsten, über Berge, „Mach das Beste aus deiner<br />

durch wechselnde Zeit- und Klimazo- Situation“<br />

nen – 4.800 Kilometer Tag und Nacht<br />

auf dem Rad, einmal quer durch die Und Andreas Niedrig? Der ehrgeizige<br />

USA. TK-Motivationscoach Andreas Intensivsportler hat aus der Erfahrung<br />

Niedrig will seinen Traum wahr für sich gelernt, dass Scheitern nicht das<br />

machen, das Race Across America als Ende ist. „Scheitern kann der Beginn<br />

Solofahrer zu bestreiten. Der Traum einer neuen Herausforderung sein. Für<br />

platzt, als sich der ehemalige Weltklas- mich ist im Nachhinein jede Situation<br />

setriathlet zwei Tage vor dem Abflug in meines Lebens, die mich zurückgewordie<br />

USA verletzt. Spontan entscheiden fen hat, eine Chance gewesen, neu zu<br />

sich seine Betreuer, als TK-Team für beginnen“, so Niedrig. In einer Kolumne<br />

ihn an den Start zu gehen. der TK im Internet stellte er Menschen<br />

vor, die trotz Handicap mit ihrer Einstel-<br />

Für die acht Hobby-Radler, darunter lung zum Leben zeigen, was alles mögauch<br />

TK-Mitarbeiter Volker Herrmann, lich ist – etwa Triathletin Rebecca Fonerfüllt<br />

sich überraschend ein Lebens- dermann, die trotz Diabetes beim<br />

traum, der so gar nicht ihr eigener Ironman auf Hawaii startete. Oder Wojwar.<br />

Der Film „Traumwärts“, der tek Czyz: Dem angehenden Fußballprofi<br />

<strong>2012</strong> seine Vorpremiere feierte und musste mit 21 Jahren ein Unterschenkel<br />

im Frühjahr 2013 in ausgewählten amputiert werden. Doch er fand aus<br />

Kinos zu sehen war, dokumentiert dem Tief heraus und hat bis heute als<br />

wie sie das härteste Radrennen der Sprinter und Weitspringer vier Goldme-<br />

Welt erleben – und bewältigen. daillen bei den Paralympischen Spielen<br />

gewonnen.<br />

www.tk.de, Webcode 360314<br />

Mit dem Video „Jeder ist anders“ haben<br />

die Schüler der Schule Maretstraße in<br />

Hamburg-Harburg um Luk-Wa Omer (vorne)<br />

sogar den Wettbewerb „Alle Kids sind<br />

VIPS“ der Bertelsmann Stiftung gewonnen.<br />

Und der Kooperationsverbund<br />

„Gesundheitsförderung bei sozial<br />

Benachteiligten“ zeichnete die Initiative als<br />

Good-Practice-Projekt aus.<br />

www.projektsuperklasse.de<br />

Ohne das Team und den Willen,<br />

das Beste aus der Situation zu<br />

machen, hätte keiner das Rennen<br />

bewältigen können. Doch genau<br />

das macht ja so eine Herausforderung<br />

aus: Jeder bringt seine<br />

Stärken ein und gleicht damit die<br />

Schwächen des anderen aus.<br />

Volker Herrmann, der gemeinsam mit sieben<br />

Teamkollegen beim Race Across<br />

America für den verletzten Andreas Niedrig<br />

einsprang und beim härtesten Radrennen<br />

der Welt für die TK an den Start ging.<br />

9


Projekte, Kampagnen & Initiativen<br />

Stressfaktor Uni<br />

So stark stehen Studierende<br />

unter Druck<br />

ständig/häufig<br />

gelegentlich/nie<br />

10<br />

54 %<br />

46 %<br />

Training am Rande des TK-Forums „Gesunde<br />

Wirtschaft“: Solche Schwingungsgeräte können<br />

etwa Mitarbeiter des Spiegel-Verlags im<br />

hauseigenen Fitnessstudio nutzen. Triathlon-<br />

Olympiasieger Jan Frodeno testet das<br />

Ganzkörper-Workout.<br />

Stressless Academy: TK hilft gestressten<br />

Studenten<br />

Erst Turbo-Abitur, dann nahtlos in den<br />

straff organisierten Bachelor- oder<br />

Gelassen durch den Unistress<br />

Masterstudiengang. Die Folge: Der Um diesem Trend entgegenzuwirken,<br />

Stresspegel der Studierenden steigt. hat die TK in Kooperation mit Hoch-<br />

1.000 Studenten in Nordrhein-Westfa- schulen aus NRW die Kampagne<br />

len hat das Meinungsforschungsinsti- „Stressless Academy“ ins Leben<br />

tut Forsa im Auftrag der TK dazu befragt, gerufen. Ziel der Aktion: jungen Menwie<br />

es ihnen in ihrem Alltag geht. schen Techniken und Maßnahmen an<br />

die Hand zu geben, um Stress und sei-<br />

Unsere Umfrage hat gezeigt: ne Symptome besser zu bewältigen.<br />

Jeder zweite Student steht<br />

unter Dauerdruck.<br />

An acht Hochschulen machte die Ini-<br />

tiative im Jahr <strong>2012</strong> Station – weitere<br />

Andrea Kleinbreuer, TK-Landesvertretung<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Unikooperationen, auch in anderen<br />

Bundesländern, sind geplant. Zum<br />

Auftakt findet jeweils ein Antistresstag<br />

Das erschreckende Ergebnis: Sorgen statt, zum Beispiel mit Schnupperund<br />

Stress schlagen ihnen immer stär- Entspannungskursen und Stressmesker<br />

auf das Gemüt und die Gesundheit. sungen. Im Anschluss können die<br />

Die Hälfte der angehenden Akademiker Studierenden verschiedene weitere<br />

in NRW fühlt sich häufig bis ständig Präventionsangebote wie eine beragestresst.<br />

Auslöser sind Prüfungsstress, tende Ärzte-Hotline und ein Motiva-<br />

Zeitdruck und Hektik, aber auch finanzi- tions- oder Entspannungs-Coaching<br />

elle Sorgen und Zukunftsängste. nutzen.<br />

Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter:<br />

TK und Wirtschaft im Dialog<br />

Ein Meeting jagt das nächste, auch<br />

nach Feierabend steht das Diensthandy<br />

nicht still und oft sitzt die Angst im<br />

Nacken, den Job zu verlieren – die<br />

Anforderungen der modernen Arbeitswelt<br />

machen vielen Menschen zu<br />

schaffen. Was Unternehmen für die<br />

(psychische) Gesundheit ihrer Angestellten<br />

tun können – das erfuhren<br />

Norddeutschlands Manager,<br />

Geschäftsführer und Personalentscheider<br />

beim TK-Forum „Gesunde<br />

Wirtschaft“. Das Thema: „Stress und<br />

Burnout – Modeerscheinung oder<br />

reales Problem?“<br />

Ob von Lufthansa, Kühne & Nagel, dem<br />

Norddeutschen Rundfunk oder Google –<br />

rund 200 Vertreter der unterschiedlichsten<br />

Branchen waren dabei. „Das<br />

Bewusstsein, dass die Gesundheit<br />

der Mitarbeiter für ein Unternehmen<br />

einer der Erfolgsfaktoren ist, hat sich in<br />

den vergangenen Jahren glücklicherweise<br />

immer weiter durchgesetzt“,<br />

sagte der TK-Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Jens Baas in der Eröffnungsrede.<br />

Nicht zuletzt, weil jeder Krankheitstag<br />

die Unternehmen viel Geld kostet, sind<br />

immer mehr Unternehmen bereit, in<br />

die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu<br />

investieren. Seit mehr als zehn Jahren<br />

steht die TK Arbeitgebern dabei mit<br />

Rat und Tat zur Seite. In welcher<br />

Form, das kann im Einzelfall sehr<br />

unterschiedlich sein – von Gesundheitstagen<br />

über Beratungsangebote<br />

zum Thema psychische Gesundheit<br />

bis zu Schulungen der Vorgesetzten in<br />

Sachen gesunde Führung.<br />

Wie funktioniert Gesundheitsmanagement im<br />

Unternehmen? Das diskutierten rund 200<br />

Unternehmensvertreter beim TK-Forum<br />

„Gesunde Wirtschaft“ in Hamburg. Von links:<br />

Dr. Olaf Tscharnezki (Unilever), Karsten von<br />

Rabenau (Otto), Triathlet Jan Frodeno, Thomas<br />

Holm (TK), Frank Müller (Airbus).


Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten<br />

für Kinder<br />

„Warum legt Oma ihre Brille in den<br />

Kühlschrank?“ und „Warum<br />

trägt Mama im Sommer eine<br />

Mütze?“ – mit diesen Fragen<br />

beschäftigen sich die Bücher des<br />

Vereins „Mehr Zeit für Kinder“.<br />

Einfühlsame Vorlesegeschichten<br />

Simone Linden (links) und Katrin Bunk,<br />

„Mehr Zeit für Kinder e. V.“<br />

mmit schönen<br />

Illustrationen erklä-<br />

ren kindgerecht Krankheiten, die<br />

auch für viele Erwachsene nur<br />

schwer zu begreifen sind. Neben der<br />

Geschichte zum Vorlesen enthält<br />

jeder Band Tipps für die Familie zum<br />

Umgang mit der Krankheit.<br />

Begeistert zeigte sich auch die Jury<br />

des de Pulsus-Awards, des gemeinsamen<br />

Gesundheitspreises der<br />

Te <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> und der<br />

BBild am Sonntag. Am 23. Mai 2013<br />

eerhielt „Mehr Zeit für Kinder e. V.“<br />

in i Berlin<br />

die begehrte Auszeichnung<br />

als „Innovation des Jahres“.<br />

Neues Transplantationsgesetz: Größte<br />

Versandaktion in der TK-Geschichte<br />

Obwohl schon lange für das Thema<br />

engagiert, war das Jahr <strong>2012</strong> in<br />

Sachen Organspende auch für die<br />

TK besonders. Im Frühjahr, kurz nach<br />

dem Start der TK-Kampagne „Von<br />

Mensch zu Mensch“, reformiert der<br />

Deutsche Bundestag das Transplantationsgesetz.<br />

Es verpfl ichtet die<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n, ab dem 1. November<br />

<strong>2012</strong> allen Versicherten ab 16 Jahren<br />

Informationsmaterial sowie einen<br />

Organspendeausweis zuzuschicken.<br />

Wir wollten die Menschen<br />

gerade dann über das Thema<br />

Organspende informieren, als<br />

sie verunsichert waren, und<br />

sie motivieren, für sich selbst<br />

eine eigene Entscheidung zu<br />

treffen.<br />

Pia Jai, Leiterin der Projektgruppe zur<br />

Organspende-Informationskampagne<br />

Bei der TK kümmerte sich eine Projektgruppe<br />

um Pia Jai um die größte<br />

Versandaktion in der TK-Geschichte.<br />

„Wir wollten unseren Kunden die<br />

Informationen schnellstmöglich zur<br />

Verfügung stellen. Dies ließ sich<br />

kostengünstig und zügig umsetzen,<br />

indem wir eine Sonderausgabe unseres<br />

Mitgliedermagazins TK aktuell<br />

mit einem Organspendeausweis<br />

verschickt haben“, so Jai.<br />

Im Juli <strong>2012</strong> berichteten<br />

Medien über<br />

Unregelmäßigkeiten an<br />

Transplantationszentren.<br />

Erste <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

stoppten daraufhin ihre<br />

Versandaktionen. Pia<br />

Jai dazu: „Wir entschieden,<br />

an unserem Termin<br />

festzuhalten. Gerade wenn<br />

Menschen durch die Berichterstattung<br />

verunsichert sind,<br />

ist es wichtig, ihnen Informationen<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

damit sie sich eine Meinung<br />

bilden können.“<br />

Im November <strong>2012</strong> erhielten deshalb<br />

die sieben Millionen Versicherten der<br />

TK als Erste von ihrer <strong>Krankenkasse</strong><br />

Informationen zur Organspende. Und<br />

die Aktion zeigt Erfolg: Eine Forsa-<br />

Umfrage belegt, dass mittlerweile<br />

fast jeder dritte TK-Versicherte einen<br />

Organspendeausweis hat, im Bundesdurchschnitt<br />

ist es nur jeder Fünfte.<br />

Britta Surholt-Rauer, Redakteurin aus<br />

dem Marketing der TK, hat in diesem<br />

Jahr zum neunten Mal die Preisverleihung<br />

mitverantwortet: „Die Bücher<br />

helfen Familien, das Leben mit Krankheit<br />

zu meistern. Sie beschreiben<br />

Erfahrungen mit verschiedenen<br />

Krankheiten so anschaulich, dass sie<br />

spielerisch in den Familienalltag integriert<br />

werden können. Die Pulsus-<br />

Jury war beeindruckt, dass die Initiatoren<br />

auch so schwere Stoffe wie<br />

Demenz und Depression angehen.“<br />

Katrin Bunk, stellvertretende Geschäftsführerin<br />

des Vereins: „Wir freuen uns<br />

sehr über die Auszeichnung. Gerade<br />

in der heutigen Zeit, in der vor allem<br />

elektronische Medien häufig nur konsumiert<br />

werden, möchten wir mit<br />

unseren Büchern zu mehr Gedankenaustausch<br />

und persönlicher Zuwendung<br />

innerhalb der Familie beitragen.“<br />

11


Leistungen & Services<br />

12 „Diagnostik<br />

per Telemedizin für den Patienten 2.0“<br />

Um Glaukom-Patienten ihr Augenlicht zu erhalten, ist eine engmaschige Kontrolle entscheidend. Die<br />

läuft in einem TK-Projekt mit der Uniklinik Greifswald per Telemedizin direkt von zuhause aus. Bei auffälligen<br />

Werten warnt das System die Mediziner um Professor Dr. Frank Tost. Digitalisierte Medizin,<br />

von der die TK-Versicherten nicht nur in diesem, sondern auch in vielen weiteren Projekten profi tieren.


Das Smartphone misst den Blutdruck,<br />

der Arzt erklärt die geplante Operation<br />

auf dem Tablet-Computer und täglich<br />

senden chronisch kranke Patienten ihre<br />

aktuellen Daten an telemedizinische<br />

Zentren – was vor 20 Jahren noch wie<br />

Zukunftsmusik klang, hat längst Einzug<br />

in den medizinischen Alltag gehalten.<br />

Und mit der technischen Möglichkeit,<br />

sich auf kurzem Weg schnellen<br />

Rat von Experten oder Fachkollegen<br />

zu holen, haben sich medizinische<br />

Zweitmeinungsverfahren inzwischen<br />

im Gesundheitswesen etabliert. Von<br />

dieser Entwicklung profitieren Ärzte<br />

und ihre Patienten gleichermaßen –<br />

durch eine bessere Diagnostik mit<br />

hochempfindlichen Geräten können<br />

Befunde heute umfassend bewertet<br />

und Therapie-Entscheidungen auf<br />

breiterer Grundlage getroffen werden.<br />

Eines kann die Technik aber nicht:<br />

den Arzt ersetzen.<br />

Vom Piloten zum Projekt<br />

Alltag <strong>2012</strong> bei der TK: Fachexperten<br />

aus dem Versorgungsbereich sitzen<br />

zusammen und diskutieren die Ergebnisse<br />

eines Pilotprojektes. Rund 90<br />

Ärzte hatten sich bereit erklärt, ein<br />

neues Werkzeug für den Praxisalltag<br />

von morgen zu testen. Dabei stellen<br />

Allgemeinmediziner und Fachärzte<br />

ihre freien Termine ins Internet. Und<br />

TK-Versicherte können direkt darauf<br />

zugreifen und diese auch gleich<br />

buchen. Ein unerwünschter Eingriff in<br />

den Praxisalltag oder Kostenersparnis?<br />

Die Ergebnisse lassen aufatmen:<br />

Über 85 Prozent der Ärzte waren<br />

zufrieden und würden das Instrument<br />

weiterempfehlen. So wird aus dem<br />

Piloten ein größeres Projekt. Und später<br />

vielleicht einmal Alltag. Und in<br />

zehn Jahren wird man sich vielleicht<br />

fragen, wie man denn eigentlich an<br />

einen Arzttermin herankam, bevor es<br />

das Internet gab.<br />

Telemedizin zahlt sich aus<br />

So wie dem „Online-Terminservice“<br />

geht es vielen digitalen Neuerungen,<br />

die ihren Weg in den medizinischen<br />

Alltag suchen: Am Anfang stehen erst<br />

die Ideen und dann die Fragen nach den<br />

Partnern und der Realisierbarkeit. Und<br />

die der Kosten. Gerade sind die ersten<br />

Ergebnisse des Projektes „Telemedizin<br />

fürs Herz“ auf dem Tisch. Eine<br />

erste Erkenntnis ist daraus: Wer über<br />

die Distanz gecoacht wird, muss seltener<br />

ins Krankenhaus. Ein Beleg mehr,<br />

dass es sich bezahlt macht, in geregelte<br />

telemedizinische Kommunikation<br />

mit den Patienten zu investieren.<br />

Unsere Versicherten wollen<br />

selbst bestimmen, wann,<br />

wie und wo sie Coaching-<br />

Angebote nutzen.<br />

TK-Präventionsexpertin<br />

Dr. Nicole Knaack<br />

Und das tut die TK: Antistress-Coach,<br />

Fitness-Coach, Burnout-Coach – das<br />

Angebot wächst und ebenso die<br />

Nachfrage. Denn Versicherte wollen<br />

gerne selbst bestimmen. Nicht nur,<br />

welches Programm sie für sich nutzen,<br />

sondern auch, wie und wann sie<br />

es nutzen. Der große Vorteil von allen<br />

Angeboten, die 24 Stunden am Tag<br />

und 365 Tage im Jahr verfügbar sind.<br />

Kein Wunder also, dass sich Telefon-<br />

Services wie das TK-Ärztezentrum oder<br />

das Zweitmeinungstelefon schnell<br />

etabliert haben und ebenso stark<br />

nachgefragt werden wie die Dienste<br />

im Internet – vom Ärzteführer bis zum<br />

Kliniklotsen der TK.<br />

Digitaler Hausbesuch<br />

Während die Coaching-Programme in<br />

der Prävention vor allem motivieren<br />

sollen, wird eCoaching für kranke<br />

Menschen zum täglichen Ritual: Patienten<br />

mit der Atemwegserkrankung<br />

COPD zum Beispiel profitieren im<br />

Projekt „A.T.e.m.“ davon, dass ihr<br />

telemedizinischer Begleiter nicht nur<br />

Werte wie den Sauerstoffgehalt im<br />

Blut misst und via Telefonleitung an ein<br />

Zentrum zur Auswertung weitergibt.<br />

Das kleine Gerät stellt auch gezielte<br />

Fragen zu Krankheitssymptomen und<br />

zum Befinden und gibt Hinweise zum<br />

Umgang mit der Krankheit.<br />

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel informierte<br />

sich beim Girls‘Day im Bundeskanzleramt<br />

über ein neuartiges Versorgungsmodell<br />

der TK: Eine App soll<br />

Hausärzten helfen, bei verdächtigen Hautveränderungen<br />

die Zweitmeinung eines<br />

Experten einzuholen. Wie das zukünftig<br />

funktionieren könnte, probierten die eingeladenen<br />

Schülerinnen und Angela Merkel<br />

vor Ort selbst aus.


Leistungen & Services<br />

Mit unserem Tracking-Projekt<br />

können wir die Behandlung<br />

erkrankter Babys und die Kommunikation<br />

zwischen den Ärzten und<br />

Eltern effektiver gestalten.<br />

Professor Dr. Klaus Mohnike, Oberarzt<br />

in der Pädiatrischen Endokrinologie der<br />

Universitätskinderklinik Magdeburg,<br />

erprobt mit seinem Team ein neues<br />

Informationssystem zum Neugeborenen-<br />

Screening.<br />

Am dritten Lebenstag entnimmt man in<br />

Deutschland Neugeborenen ein paar<br />

Tropfen Blut aus der Ferse und sucht nach<br />

verdächtigen Stoffwechselprodukten oder<br />

Hormonwerten. Nicht geregelt ist, wie die<br />

Ergebnisse des Screenings die Eltern<br />

erreichen. Das deutschlandweit einmalige<br />

Tracking-Modellprojekt soll sicherstellen,<br />

dass wirklich alle auffällig getesteten<br />

Kinder von einem Spezialisten untersucht<br />

werden.<br />

Wir wollen aktiver Gestalter und<br />

Impulsgeber im Gesundheitssystem<br />

sein – gerade wenn es darum<br />

geht, neuartige Versorgungskonzepte<br />

ins Leben zu rufen und<br />

umzusetzen.<br />

Klaus Rupp, Leiter des<br />

TK-Versorgungsmanagements<br />

14<br />

Drei Fragen an Klaus Rupp<br />

Welche Wege geht die TK in<br />

Richtung digitalisierter Medizin?<br />

Rupp: „Oft erschließt sich nicht auf<br />

den ersten Blick, ob Patienten von<br />

einem neuen Angebot profitieren oder<br />

damit Kosten eingespart werden.<br />

Daher ist es gut, neue Versorgungsformen<br />

zunächst im kleinen Rahmen<br />

zu erproben und im Erfolgsfall auszurollen.<br />

Auf diese Weise haben wir<br />

eine ganze Reihe von Projekten für<br />

ganz unterschiedliche Krankheitsbilder<br />

gestartet, um Erfahrungen zu sammeln<br />

und diese auch wissenschaftlich<br />

auszuwerten.“<br />

Warum ist das Thema so wichtig<br />

für die TK?<br />

Rupp: „Der demografische Wandel<br />

bringt mit sich, dass es in Zukunft<br />

immer schwieriger wird, die Menschen<br />

bestmöglich medizinisch zu versorgen.<br />

Und wenn es uns gelingt, mit Telemedizin<br />

zum Beispiel Krankenhausaufenthalte<br />

zu vermeiden, ist das für alle<br />

Herzcheck im Sekundenbruchteil<br />

Längst hat die sogenannte Integrierte<br />

Versorgung die Telemedizin entdeckt:<br />

In Mecklenburg-Vorpommern bestimmen<br />

Glaukom-Patienten Augeninnendruck<br />

und Blutdruck von zuhause aus<br />

und übertragen die Daten in eine elektronische<br />

Patientenakte der Uniklinik<br />

Greifswald. Gibt es auffällige Werte,<br />

warnt das System die Mediziner um<br />

Professor Dr. Frank Tost, die dann<br />

eingreifen können. Und in Sachsen-<br />

Anhalt deckt ein elektronisches Informationssystem<br />

seltene Hormon- und<br />

Stoffwechselerkrankungen bei Neugeborenen<br />

auf, indem Endokrinologen<br />

aus zehn Städten dort Werte ihrer<br />

kleinen Patienten eingeben. In Berlin<br />

und Nordrhein-Westfalen sorgen<br />

Herzchecks mittels Kardio-CT/-MRT im<br />

Sekundenbruchteil und ohne Skalpell<br />

für Klarheit, ob eine Operation erforderlich<br />

wird, während in Hannover die<br />

Nachsorge für Cochlea-Implantate per<br />

Telemedizin funktioniert. Das digitalisierte<br />

Gesundheitswesen hat viele<br />

Gesichter – und täglich werden es mehr.<br />

gut: für die Patienten, weil sich ihre<br />

Krankheit nicht verschlimmert und sie<br />

in ihrem gewohnten Umfeld bleiben<br />

können, aber auch für die Solidargemeinschaft,<br />

weil die gesparten Kosten<br />

für andere Leistungen verwendet<br />

werden können.“<br />

Und was kommt in Zukunft noch?<br />

Rupp: „Durch Vernetzung fließen<br />

Informationen schneller und Entscheidungen<br />

sind so auf einer besseren<br />

Grundlage möglich – für Mediziner und<br />

Patienten. Das ist gut für die Qualität.<br />

Und dies setzt sich verstärkt auch in<br />

unserem Gesundheitsalltag durch –<br />

viele Apps wie der Diagnoseschlüssel<br />

oder die Kliniksuche zeigen uns schon<br />

jetzt, dass die Menschen das auch wollen.<br />

Der nächste wichtige Schritt auf<br />

der Leistungserbringerseite ist eine<br />

sichere telematische Plattform, auf<br />

der sich Mediziner untereinander über<br />

Befunde austauschen können. Der<br />

elektronische Arztbrief ist da nur ein<br />

erster kleiner Schritt.“


Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten<br />

<strong>2012</strong> das Licht der Welt<br />

Allein <strong>2012</strong> zählte die TK bei ihren Versicherten<br />

rund 75.000 Geburten. Und<br />

als Familienkasse steht die TK Müttern<br />

und Vätern bei Schwangerschaft und<br />

Geburt ganz besonders zur Seite.<br />

Neueste Medizintechnologie für<br />

Frauen mit Kinderwunsch<br />

Über ihre kleine Vivien freuen sich Anka<br />

und Ronnie Olewski besonders. Denn<br />

die Softwareentwicklerin befürchtete<br />

zunächst, dass eine Operation wegen<br />

eines Myoms – eines gutartigen Tumors<br />

in der Gebärmutter – ihre Chance auf<br />

eigenen Nachwuchs deutlich verringern<br />

könnte. „Glücklicherweise habe ich<br />

vom TK-Ärztezentrum von der neuen<br />

Behandlungsmethode am Klinikum<br />

Dachau erfahren und bin froh, dass<br />

diese Therapie bei mir tatsächlich möglich<br />

war. Und das dazu, aufgrund des<br />

Behandlungsvertrags zwischen der TK<br />

und dem Klinikum, unkompliziert auf<br />

Chipkarte. Etwa ein halbes Jahr später<br />

konnten wir uns darüber freuen, dass<br />

ich schwanger war“, erzählt die berufstätige<br />

Mutter.<br />

Bei der Behandlung erhitzen gebündelte<br />

Ultraschallwellen gezielt den<br />

Tumor, bis er einschmilzt und schließlich<br />

zerstört ist. Experten sprechen<br />

vom Magnetresonanztomografiegesteuerten<br />

fokussierten Ultraschall<br />

(MRgFUS). Die Gebärmutter bleibt<br />

vollständig erhalten, weshalb sich das<br />

Verfahren besonders für Frauen mit<br />

Kinderwunsch eignet. Damit TK-Versicherte<br />

sofort von der neuesten<br />

Medizintechnologie profitieren und nicht<br />

erst auf die Aufnahme in die Regelversorgung<br />

warten müssen, hatte die<br />

TK schon 2010 als erste Kasse mit dem<br />

Klinikum Dachau einen Vertrag über<br />

die Integrierte Versorgung geschlossen.<br />

Hinzugekommen ist <strong>2012</strong> das<br />

FUS Zentrum Bottrop.<br />

Infoangebot „Rundum schwanger“<br />

Das TK-Infoangebot „Rundum<br />

schwanger“ hat sich zu einer festen en<br />

Größe für Frauen entwickelt, die ein<br />

Kind erwarten. <strong>2012</strong> hat sich schon on<br />

jede dritte Schwangere dafür entschieden.<br />

Abgestimmt auf die jeweiweiligen Schwangerschaftsmonate<br />

erhalten die Mütter in spe sechs<br />

kompakte Infopakete, die auf<br />

mehr als 140 Seiten Wissenswertes<br />

rund um Ernährung und<br />

Bewegung, Geburt, Risiken in<br />

der Schwangerschaft und Stillen<br />

sowie medizinische und rechtliche e<br />

Hintergründe bieten – auf Wunsch<br />

nicht nur per Post, sondern seit neuestem<br />

auch per E-Mail.<br />

„Babyfocus“<br />

Einen guten Start ins Leben – das<br />

wünschen sich alle Eltern für ihr Kind.<br />

Mit dem Angebot „Babyfocus“ hat<br />

die TK eine Rundum-Betreuung entwickelt,<br />

mit der Frauen und ihre Neugeborenen<br />

von der Schwangerschaft<br />

über die Entbindung im Krankenhaus<br />

bis zur Nachsorge optimal versorgt<br />

sind. Dazu gehören zum Beispiel ein<br />

Geburtsvorbereitungskurs mit Partner,<br />

eine Ernährungsberatung, die<br />

geburtsvorbereitende Akupunktur, ein<br />

Erste-Hilfe-Kurs für Babys oder ein<br />

Neugeborenen-Hörscreening.<br />

Hyperinsulinismus – innovative<br />

Behandlung in Greifswald<br />

Etwa 15 bis 20 Babys kommen jedes<br />

Jahr in Deutschland mit einem sogenannten<br />

Hyperinsulinismus zur Welt.<br />

Das heißt: Die Bauchspeicheldrüse<br />

schüttet im Verhältnis zum Blutzucker<br />

zu viel Insulin aus. Das Baby unterzuckert<br />

ständig und kann sich nicht normal<br />

entwickeln. Professor Dr. Winfried<br />

Barthlen, Direktor der Klinik und Poliklinik<br />

für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin<br />

Greifswald: „Mit unserer<br />

spezifischen Diagnostik und der sehr<br />

schonenden Operation entfernen wir<br />

nur das hochpathologische Gewebe,<br />

so dass die Bauchspeicheldrüse erhalten<br />

bleibt. Das setzt das Risiko, lebensbedrohliche<br />

Hirnschädigungen zu erleiden<br />

oder später lebenslang an Diabetes<br />

zu erkranken, auf nahezu null. Das Kind<br />

kann vollständig geheilt werden.“ Der<br />

medizinische Leiter begleitet die Patienten<br />

und ihre Familien zudem kontinuierlich<br />

während und nach der gesamten<br />

Behandlung. Greifswald gehört zu den<br />

vier Zentren weltweit, die diese Therapie<br />

anbieten – Spitzenmedizin, die TK-<br />

Versicherten über einen speziellen<br />

Vertrag offensteht.<br />

Ein Glück, dass es diese neue<br />

Therapie gibt – und das bei der TK<br />

sogar ganz einfach auf Chipkarte.<br />

Etwa ein halbes Jahr später konnten<br />

wir uns darüber freuen, dass<br />

ich schwanger war.<br />

Anka Olewski hatte einen gutartigen Tumor<br />

in der Gebärmutter, der per Magnetresonanztomografi<br />

e-gesteuertem fokussierten<br />

Ultraschall (MRgFUS) entfernt werden<br />

konnte.<br />

Mit unserer neuen Methode<br />

können wir die kleinen Patienten<br />

vollständig heilen.<br />

Professor Dr. Winfried Barthlen, Direktor der<br />

Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

15


Leistungen & Services<br />

Unser Biomarker-Test kann so<br />

mancher Brustkrebspatientin<br />

eine strapaziöse Chemotherapie<br />

ersparen.<br />

Professor Dr. Tjoung-Won Park-Simon,<br />

Bereichsleiterin Gynäkologische Onkologie<br />

und stellvertretende Klinikdirektorin der<br />

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

Mit dem Gamma-Knife, dem weltweit<br />

modernsten Hochpräzisions-Bestrahlungsgerät,<br />

können Neurochirurg Dr. Gerhard A.<br />

Horstmann und sein Team am Gamma-<br />

Knife-Zentrum Krefeld Hirntumoren auf<br />

Zehntelmillimeter genau behandeln. Gesundes<br />

Gewebe wird geschont. Außerdem<br />

bleibt Patienten mit dieser Strahlentherapie<br />

ein chirurgischer Eingriff erspart.<br />

16<br />

Mit Hightech gegen Krebs<br />

Ionenstrahl, Gamma-Knife, Protonen- sich der früh erkannte Tumor nicht<br />

therapie – wenn Ärzte heute den später auf Leber, Lunge oder Knochen<br />

Kampf gegen den Krebs aufnehmen, ausdehnt? Eine Antwort auf diese<br />

klingt ihr Vokabular in etwa so wie Frage hat Professor Dr. Tjoung-Won<br />

aus „Krieg der Sterne“. Und ebenso Park-Simon aus Hannover gefunden:<br />

futuristisch muten ihre Methoden Die stellvertretende Direktorin der<br />

auch an: Strahlen statt Skalpell, Bio- dort ansässigen Klinik für Frauenheilmarker<br />

statt Chemotherapie und kunde und Geburtshilfe arbeitet mit<br />

Ultraschall statt Resektion. Für betrof- einem Test, der das Rückfall-Risiko<br />

fene Patienten und ihre Ärzte macht anhand von Biomarkern (uPA/PAI-1diese<br />

Entwicklung Mut. Sie zeigt, dass Test) bestimmt: „Der Test eignet sich<br />

eine Krebsdiagnose längst kein Todes- für Frauen über 35, die einen kleinen<br />

urteil mehr sein muss. Und dass man Tumor mittleren Gradings ohne<br />

selbst gegen bösartige und hartnä- Lymphknotenbefall haben“, so die<br />

ckige Tumore etwas tun kann, wenn Ärztin. Wenn das Tumorgewebe<br />

man weiß, wie sie funktionieren. Die bestimmte Rezeptoren aufweist und<br />

TK setzt sich aktiv für neue Behand- andere hingegen nicht, könne man<br />

lungsmethoden ein und schließt für den Verlauf prognostizieren und bei<br />

ihre Versicherten Verträge mit hoch- guter Prognose mit gutem Gewissen<br />

spezialisierten Therapiezentren.<br />

Diagnoseschock<br />

auf die Chemotherapie verzichten.<br />

Der Erfolg ist wissenschaftlich belegt.<br />

Fällt die Prognose nicht gut aus oder<br />

72.000-mal pro Jahr fällt in Deutsch- wird allgemein ein bösartiger Tumor<br />

land die Diagnose Brustkrebs. Für vermutet oder festgestellt, kann die<br />

betroffene Frauen ein Schock, und Kombination der Positronen-Emissiaus<br />

dem meist kleinen Knoten in der ons-Tomografie mit der Computerto-<br />

Brust wird Todesangst. Und auf die mografie (PET/CT) mehr Klarheit brinerste<br />

Behandlung folgt meist die Che- gen – wie sie inzwischen in mehreren<br />

motherapie mit der Folge, dass die Städten angeboten wird. Dabei<br />

Haare ausfallen. Kein Blick mehr in machen winzige radioaktive Teilchen<br />

den Spiegel, ohne an die Krankheit zu (sogenannte Tracer) die Krebsherde<br />

denken. Und kein Treffen mit anderen sichtbar und zeigen dem Arzt, ob der<br />

Menschen, ohne dass der Krebs prä- Tumor sich gutartig oder bösartig versent<br />

ist – eine schwere zusätzliche hält. Der Trick: Für die Untersuchung<br />

Belastung für die Patientin. werden Substanzen verwendet, wie<br />

sie auch im normalen Körperstoff-<br />

Entscheiden Sie sich für<br />

das Leben.<br />

wechsel vorkommen – zum Beispiel<br />

Traubenzucker. Von diesem „Brenn-<br />

stoff“ brauchen Krebszellen über-<br />

Annette Rexrodt von Fircks, Brustkrebspatientin<br />

und Bestseller-Autorin<br />

durchschnittlich viel. Einmal radioaktiv<br />

gemacht heben sie sich im Röntgenbild<br />

als leuchtende Punkte ab und<br />

geben somit genaue Informationen<br />

So erging es auch Bestseller-Autorin<br />

Annette Rexrodt von Fircks, bei der<br />

über ihre Position im Körper.<br />

vor 15 Jahren ein 14 Zentimeter groß- Bessere Diagnostik für klare<br />

er bösartiger Tumor in der Brust entdeckt<br />

wurde. Die Chemotherapie als<br />

Befunde<br />

Freund? Eine große Herausforderung, Die Beispiele zeigen: Je mehr man<br />

weiß die Autorin, die die psychische über den jeweiligen Krebs weiß, des-<br />

Komponente als einen wesentlichen to differenzierter kann die Methode<br />

Beitrag des Heilprozesses einschätzt sein, mit der man ihn aufspürt oder<br />

und gemeinsam mit der TK entspre- ihm bei positivem Befund begegnet.<br />

chende Ratgeber herausgibt. So sorgt eine entsprechende Früherkennungsmethode<br />

der Uniklinik Jena<br />

Brustkrebs ohne Chemotherapie – bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsein<br />

Risiko? risiko früh für Klarheit und kommt<br />

dabei ohne Röntgenstrahlungen oder<br />

Wie viel besser wäre es da, wenn man<br />

auf die den Geist und den Körper malträtierende<br />

Chemotherapie verzichten<br />

könnte, die ja eigentlich dazu dient, dass<br />

Gewebeuntersuchungen aus.


Die Magnetresonanz-Mammografi e<br />

(MRM) gilt unter Experten derzeit als<br />

das Diagnoseverfahren mit der höchsten<br />

Treffsicherheit, wenn es um das<br />

Aufspüren von Tumoren in der Brust<br />

geht. Sie ist aufwändig und erfordert<br />

eingehende medizinische Detailkenntnisse.<br />

Deshalb wird sie nur von<br />

wenigen Spezialisten wie Professor<br />

Dr. med. Werner Kaiser in Jena angeboten<br />

– die Kosten übernimmt die TK.<br />

Mehr als „Bestrahlung“ – Radiologen<br />

operieren ohne Skalpell<br />

Inoperabel. Gerade bei einer Krebsdiagnose<br />

steht dieser Begriff für das<br />

größte anzunehmende Unglück. Doch<br />

auch hier hat die technische Weiterentwicklung<br />

Möglichkeiten geschaffen,<br />

die das Weiterleben und sogar<br />

eine Heilung möglich machen. So<br />

operieren in Krefeld und an anderen<br />

Standorten die Chirurgen inzwischen<br />

mit der Computermaus: Zehntelmillimetergenau<br />

entfernt das „Strahlenmesser“<br />

dabei den Hirntumor, ohne<br />

umliegendes Gewebe zu beschädigen.<br />

Der Vorteil: Weder muss der<br />

Patient wochenlang täglich bestrahlt<br />

werden, noch wird sein Kopf in einer<br />

Operation geöffnet. Normalerweise<br />

genügt schon eine einzige Bestrahlung<br />

mit dem Gamma-Knife, um den<br />

Tumor komplett auszulöschen.<br />

Schwer zugängliche Tumore hat auch<br />

die Ionenstrahltherapie zum Ziel.<br />

Können diese aufgrund ihrer Tiefe<br />

im Körper mit der herkömmlichen<br />

Strahlentherapie nicht ausreichend<br />

behandelt werden, erlaubt die neue<br />

Technik eine zielgenauere Bestrahlung<br />

der Tumore. Ähnlich verhält es<br />

sich bei der Protonentherapie: Dabei<br />

wird der Strahl computergesteuert<br />

durch ein Vakuumrohr geleitet und<br />

jeweils so in die gewünschte Position<br />

gedreht, dass die Protonen von jeder<br />

Seite her mit einer Genauigkeit von<br />

einem halben Millimeter exakt an<br />

dieselbe Stelle im Tumor geschossen<br />

werden können.<br />

Neue Methoden geben neue<br />

Hoffnung<br />

Die Vielfalt der heute zur Verfügung<br />

stehenden Behandlungsmöglichkeiten<br />

bietet die Chance, Patienten mit<br />

ganz unterschiedlichen und auch sehr<br />

schweren Krebserkrankungen indivi-<br />

duell zu helfen. So hat Professor Dr.<br />

Peter Hohenberger von der Uniklinik<br />

Mannheim eine Methode entwickelt,<br />

mit der er Weichteiltumoren mit hochdosierten<br />

Medikamenten zu Leibe<br />

rückt: Um den übrigen Körper nicht<br />

zu schädigen, trennt er das Bein oder<br />

den Arm einfach für eine Zeit vom<br />

Blutkreislauf des Patienten ab und<br />

„spült“ das Körperteil mit hochwirksamen<br />

Wirkstoffen. Eine neue und<br />

auf den ersten Blick ungewöhnliche<br />

Methode, die ihre Wirksamkeit aber<br />

bewiesen hat. Methoden wie diese<br />

machen es möglich, mehr Menschen<br />

neue Hoffnung auf Heilung<br />

geben zu können. „Deshalb arbeitet<br />

die TK daran, ständig weitere neue<br />

Behandlungsmethoden auf ihren<br />

Nutzen zu überprüfen und frühzeitig<br />

mit den Initiatoren entsprechende<br />

Versorgungsverträge zu schließen,<br />

damit TK-Versicherte möglichst rasch<br />

davon profi tieren können“, sagt Birgit<br />

Thiedemann, die bei der TK die innovativen<br />

Verträge für Krebspatienten<br />

betreut.<br />

Hat die Physik die passenden Waffen im<br />

Kampf gegen Krebs? Mithilfe von Teilchenbeschleunigern<br />

erreichen Strahlen inzwischen<br />

annähernd Lichtgeschwindigkeit, bevor sie<br />

in den Körper eindringen. Am Heidelberger<br />

Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) bekämpfen<br />

der Physiker und Wissenschaftlichtechnische<br />

Direktor Professor Dr. Thomas<br />

Haberer und sein Team besonders widerstandsfähige<br />

Tumore mit weltweit einmaliger<br />

Präzision.<br />

Wir überprüfen ständig neue<br />

Behandlungsmethoden auf ihren<br />

Nutzen, damit TK-Versicherte von<br />

vielversprechenden Innovationen<br />

möglichst rasch profi tieren können.<br />

Birgit Thiedemann, Expertin für die innovativen<br />

TK-Versorgungsverträge für<br />

Krebspatienten<br />

17


Leistungen & Services<br />

Kinder und Jugendliche müssen<br />

einen gesunden Umgang mit sozialen<br />

Medien lernen.<br />

TK-Psychologe York Scheller in dem Panel<br />

„Kinder. Social Media. Verantwortung.“<br />

auf der Social Media Week 2013 in<br />

Hamburg<br />

Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg<br />

von der Band Glasperlenspiel,<br />

TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas,<br />

Bundesfamilienministerin Dr. Kristina<br />

Schröder, Sabine Frank (Google<br />

Deutschland), Jörn Menge (Laut gegen<br />

Nazis e. V.) und YouTuber Christoph<br />

Krachten (von links) setzen mit der<br />

YouTube-Kampagne „361 Grad Respekt“<br />

gemeinsam ein Zeichen gegen<br />

Ausgrenzung.<br />

18<br />

Per Mausklick zur TK<br />

Der Internetauftritt der TK hat ein neues<br />

Gesicht bekommen. Klares Design,<br />

einfache Navigation und eine neue<br />

Darstellung, die sich automatisch dem<br />

Nutzer anpasst – egal ob er einen<br />

mobilen Touchscreen oder einen stationären<br />

PC verwendet. „Unser Ziel:<br />

Die Nutzer sollen mit so wenigen Klicks<br />

wie möglich zum Ziel kommen“, sagt<br />

der Projektleiter des Relaunchs, Holger<br />

Raffert. Außerdem ist die Auflösung<br />

optimiert: „Die Schlagworte sind<br />

‚responsive Design‘ und HD-Bilder“,<br />

so der Internetexperte. Die Seite ist<br />

zwar für 1.280 Pixel optimiert, sie<br />

funktioniert aber auch problemlos auf<br />

kleineren Oberflächen.<br />

Auch die Social-Media-Kanäle der TK<br />

sind jetzt besser in den TK-Auftritt<br />

integriert. Holger Raffert: „Direkt auf<br />

der Startseite haben wir die News<br />

aus Facebook und Twitter als Stream<br />

integriert.“ Außerdem ist das neue<br />

www.tk.de barrierefrei. Das heißt:<br />

Auch Menschen mit Sehbehinderung<br />

können es problemlos nutzen.<br />

www.tk.de<br />

m.tk.de<br />

Medien & Meinungen<br />

Neu ist auch das Portal „Medien &<br />

Meinungen“ für Medienschaffende.<br />

Journalisten, Blogger und andere Meinungsmittler<br />

finden hier aktuelle Themen<br />

und Positionen der TK. Ein Social-<br />

Media-Newsroom, Informationen aus<br />

den Ländern und ein umfangreiches<br />

Illustrationsangebot für die redaktionelle<br />

Berichterstattung runden den<br />

neuen Internetauftritt der TK-Pressestelle<br />

ab.<br />

www.presse.tk.de<br />

Social Media Week 2013<br />

Die weltweit größte öffentliche Konferenz<br />

zum Thema Social Media – und<br />

die TK mittendrin. Bei der fünften Social-<br />

Media-Week, die neben zehn weiteren<br />

Weltmetropolen 2013 auch wieder<br />

in Hamburg stattfand, war die TK<br />

offizieller Gesundheitspartner sowie<br />

Gastgeber zweier Diskussionsrunden.<br />

Im Panel „Kinder. Social Media. Verantwortung.“<br />

drehte sich alles um das<br />

sichere Surfen von Kindern im Internet.<br />

Im zweiten Forum diskutierten<br />

die Teilnehmer über die Medienkompetenz<br />

in modernen Unternehmen.<br />

www.tk.de, Webcode 410186<br />

Internetvideos gegen<br />

Ausgrenzung<br />

Mobbing ist trauriger Alltag an deutschen<br />

Schulen. Deshalb haben You-<br />

Tube und der Verein „Laut gegen<br />

Nazis“ den Jugendwettbewerb „361<br />

Grad Respekt“ ins Leben gerufen.<br />

Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin<br />

Dr. Kristina<br />

Schröder sind Jugendliche aufgerufen,<br />

selbst gedrehte Clips auf das<br />

Videoportal YouTube hochzuladen, die<br />

sich mit dem Thema Ausgrenzung<br />

auseinandersetzen.<br />

Hauptpartner der Initiative ist die TK,<br />

mit deren Unterstützung der 361 Grad-<br />

YouTube-Kanal zur dauerhaften Plattform<br />

ausgebaut wird. Um gegen Mobbing<br />

in der Schule vorzugehen, hat die<br />

TK bereits in der Vergangenheit in fast<br />

allen Bundesländern die Initiative<br />

„Mobbingfreie Schule – Gemeinsam<br />

Klasse sein“ auf den Weg gebracht. Ziel<br />

hierbei ist auch, Kinder und Jugendliche<br />

für einen respektvollen Umgang<br />

miteinander zu sensibilisieren.<br />

www.youtube.com/361grad<br />

www.tk.de, Webcode 496162


„Impftermin nicht vergessen!“ –<br />

TK-Erinnerungsservice hilft mit<br />

Früherkennung und Vorsorge ist für<br />

TK-Versicherte jetzt ganz einfach:<br />

Auf Wunsch informiert der TK-Erinnerungsservice<br />

sie kostenlos per E-Mail<br />

oder Brief über ihre anstehenden<br />

Untersuchungstermine. Ob Gesundheits-Check-up,<br />

Krebsfrüherkennung,<br />

Hautkrebs-Screening oder individueller<br />

Impftermin – der Erinnerungsservice<br />

hilft, dass kein Termin mehr<br />

durchrutscht.<br />

www.tk.de, Webcode 095112<br />

Lob 2.0: der digitale Schulterklopfer<br />

Jeder von uns leistet täglich Kleines<br />

und Großes – ob bei der Arbeit, in der<br />

Freizeit oder innerhalb der Familie. Doch<br />

lobende Worte bleiben in der heutigen<br />

schnelllebigen Welt häufig aus. Dagegen<br />

hat die TK mit dem „digitalen<br />

Schulterklopfer“ ein Zeichen gesetzt.<br />

Über die Facebook-Seite der TK konnten<br />

soziale Netzwerker die aufmunternde<br />

Botschaft an jeden verschicken,<br />

der sie verdient. „Gut gemacht!“ haben<br />

über 4.000 User ihren Freunden,<br />

Bekannten und Kollegen mit der<br />

Geste gesagt.<br />

www.facebook.com/technikerkrankenkasse<br />

Medikamente im Test – die<br />

Arzneimitteldatenbank<br />

Kopfschmerzen, Schnupfen, Sodbrennen<br />

– nahezu jeder wird davon einmal<br />

geplagt. Viele greifen dann zu rezeptfreien<br />

Arzneimitteln. Die Arzneimitteldatenbank<br />

der Stiftung Warentest hilft<br />

bei der Wahl des passenden Mittels.<br />

Mehr als 9.000 Medikamente sind<br />

darin bewertet – rezeptfreie und<br />

rezeptpflichtige. TK-Versicherte können<br />

diese sonst kostenpflichtige<br />

Datenbank umsonst nutzen und erhalten<br />

nicht nur umfangreiche Informationen<br />

zu einzelnen Wirkstoffen, sondern<br />

auch Preisvergleiche für<br />

Präparate mit gleichem Wirkstoff –<br />

und können so bares Geld sparen.<br />

www.tk.de, Webcode 024970<br />

„Social Head-Work“ bei der TK<br />

Um die besten Köpfe zu finden, setzt<br />

die TK ebenfalls auf Facebook. Das<br />

soziale Netzwerk bietet nämlich nicht<br />

nur viele Chancen für den Kundendialog,<br />

sondern auch für die Suche nach<br />

neuen Mitarbeitern. „Unser Ziel ist es,<br />

mögliche Bewerber dort abzuholen, wo<br />

sie sich aufhalten, und früh in ihrem<br />

Entscheidungsprozess mit ihnen ins<br />

Gespräch zu kommen“, sagt Jürgen<br />

Sorg, der bei der TK für Recruiting<br />

und Personalmarketing zuständig ist.<br />

www.facebook.com/tk.karriere<br />

TK gewinnt Young-Brand-Award<br />

Die TK ist die beste <strong>Krankenkasse</strong> –<br />

das sagen 3.593 junge Menschen im<br />

Alter von 13 bis 29 Jahren. Beim<br />

Online-Voting der Young-Brand-<br />

Awards stimmten insgesamt 14.668<br />

User in verschiedenen Kategorien für<br />

ihre Lieblingsmarken. Bei den <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

ging die TK als Gewinner<br />

hervor. Die Befragung ergab auch,<br />

dass junge Leute verstärkt Social-<br />

Media-Kanäle nutzen, um sich über<br />

Themen der Krankenversicherung zu<br />

informieren.<br />

www.youngbrandawards.com<br />

Der digitale Weg zum nächsten<br />

Gesundheitskurs<br />

Ob Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung,<br />

Entspannung oder Suchtprävention:<br />

Die TK hat für jeden, der<br />

sein Leben etwas gesünder gestalten<br />

möchte, als Starthilfe den richtigen<br />

Kurs im Angebot – qualitätsgesichert<br />

und auf neuester wissenschaftlicher<br />

Basis. Mit der Online-Suche findet<br />

man den richtigen Kurs in seiner<br />

Nähe.<br />

www.tk.de, Webcode 040180<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> für unterwegs<br />

Spannende Artikel, animierte Infografiken,<br />

Videoclips, Audio-<br />

Slideshows sowie Links zu weiterführenden<br />

Informationen und der<br />

Finanzteil zum Download – der<br />

diesjährige TK-<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

steht Ihnen auch in einer brandneuen<br />

Fassung als digitales Magazin<br />

zur Verfügung. Er ist auf jedem<br />

Tablet, Smartphone oder PC abrufbar<br />

und lädt zum interaktiven Stöbern<br />

ein: einfach den QR-Code<br />

scannen.<br />

www.tk.de/geschaeftsbericht<br />

Über eine kleine Anerkennung<br />

freut sich jeder. Mit dem digitalen<br />

Schulterklopfer haben wir daraus<br />

eine virale Kampagne gemacht.<br />

Bruno Kollhorst, Leiter Social Media<br />

19


Menschen hinter dem Logo<br />

20 „Eine<br />

20<br />

echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“<br />

Gutes tun – das ist für viele Mitarbeiter der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> Ehrensache. In ihrer Freizeit<br />

setzen sie sich für andere Menschen ein – so wie zum Beispiel Deniz Kumcu. Der Vertriebsmitarbeiter<br />

aus Berlin war in seinem Sabbatjahr in Myanmar unterwegs. Seitdem lassen ihn die<br />

Menschen – und vor allem die Kinder dort – nicht mehr los.


Eigentlich sollte das Sabbatjahr für<br />

Deniz Kumcu eine ganz normale Auszeit<br />

werden: Eine lockere Rucksacktour<br />

durch Asien hatte der Berliner<br />

2011 geplant, um Land und Leute<br />

kennenzulernen. Doch auf seiner Reise<br />

blieb es nicht bei Tempel-Hopping,<br />

Dschungel-Exkursionen und kulinarischen<br />

Entdeckungen: „In Myanmar<br />

kam ich der Armut plötzlich so nah.<br />

Da konnte ich nicht einfach dran vorbeihuschen“,<br />

erzählt der 36-Jährige.<br />

Also machte er spontan für vier Tage<br />

Station in der Vier-Millionen-Stadt<br />

Yangon. Zwei Hilfsprojekte für Waisenkinder<br />

hatte Kumcu dort entdeckt:<br />

die buddhistische „Shwe Myint Zu“-<br />

Klosterschule und das „Drop-in-Center“<br />

für Straßenkinder. „Das Kloster<br />

ist das Zuhause für 80 Mädchen und<br />

Jungen. Das Straßenkinderprojekt<br />

gibt tagsüber rund 50 bedürftigen<br />

Kindern Zuflucht“, beschreibt der<br />

TKler die Situation vor Ort. In beiden<br />

Einrichtungen fehlte es an allen Ecken<br />

und Enden.<br />

Eine Schüssel Reis für ein<br />

Kinderlächeln<br />

Noch vor Ort kaufte Kumcu also<br />

säckeweise Reis – das, was die Kinder<br />

am nötigsten brauchen. Er bat im<br />

fernen Deutschland um Unterstützung<br />

für die Waisen, schrieb seine<br />

Familie an, fragte Freunde und erzählte<br />

im Intranet der TK von den Kindern<br />

von Myanmar. Mit Erfolg: „Viele<br />

haben sofort reagiert und mir eine<br />

Spende überwiesen. Insgesamt<br />

5.500 Euro sind so zusammengekommen<br />

– mehr als 1.100 Euro allein von<br />

meinen Kollegen“, ist der Diplom-<br />

Kaufmann noch heute gerührt. Und<br />

weil die Kinder möglichst schnell<br />

etwas davon haben sollten, kehrte er<br />

wenige Wochen später nach Myanmar<br />

zurück.<br />

Stühle statt Bananenblätter<br />

Der Schule im Dorf Nga Pyaw Kyun<br />

sollte das gesammelte Geld zugutekommen:<br />

„Das Gebäude hat 2008 ein<br />

Sturm zerstört. Seitdem haben die<br />

Schüler auf Bananenblättern gelernt“,<br />

wusste der Globetrotter durch seinen<br />

letzten Besuch. Schulbänke waren<br />

also am dringlichsten. Kumcu ließ<br />

prompt 34 Tische und Stühle anfertigen<br />

und kaufte zudem 300 Paar Flip-<br />

Flops sowie 78 Schuluniformen. Der<br />

TKler erinnert sich: „Die Kleinen sind<br />

sofort ganz stolz in die Kleider<br />

geschlüpft. Kein Wunder: Viele von<br />

ihnen hatten vorher noch nie eine<br />

Schuluniform getragen.“<br />

Doch auch zurück im 10.000 Kilometer<br />

entfernten Deutschland hat Kumcu<br />

die Waisenkinder nicht vergessen:<br />

„Ich will ihr Leben auch von hier aus<br />

begleiten. Die Kinder sollen zur Schule<br />

gehen können und so eine echte<br />

Zukunftsperspektive bekommen“, so<br />

seine Vision. Gesagt, getan – im<br />

November <strong>2012</strong> gründete der TKler<br />

den Verein „Hoffnungskinder“ und<br />

kümmert sich seitdem in jeder freien<br />

Minute und bei jeder Gelegenheit<br />

darum, neue Unterstützer zu finden.<br />

Im Januar 2013 war er zudem wieder<br />

in Myanmar, um die inzwischen fünf<br />

Hilfsprojekte zu besuchen – und sich<br />

von den Fortschritten vor Ort zu überzeugen.<br />

In der Klosterschule „Shwe<br />

Myint Zu“ zum Beispiel sind diese<br />

bereits sichtbar: Dort finanziert der<br />

Verein einen Anbau für neue Klassenräume.<br />

„Das Fundament steht<br />

schon“, freut sich Kumcu. Für die<br />

Waisenkinder heißt das, bald nicht<br />

mehr dicht gedrängt mit vier Klassen<br />

in einem Raum, sondern endlich in<br />

Ruhe lernen zu können.<br />

www.hoffnungskinder.org<br />

Eine Bambushütte ist in dem Kloster in Myanmar<br />

für die Kinder Zuhause und Schule zugleich.<br />

Denis Kumcu verteilt im „Drop-in-Center“ in<br />

Yangon Kuchen und Milch an die Straßenkinder.<br />

Seitdem die Schule im Dorf Nga<br />

Pyaw Kyun 2008 einem Sturm zum<br />

Opfer gefallen ist, fi ndet der<br />

Unterricht im Freien statt. Dank<br />

der Spenden der TKler müssen die<br />

Schüler nun nicht länger auf dem<br />

harten Boden sitzen.<br />

Deniz Kumcu<br />

Bisher dienten Bananenblätter den Schülern als<br />

Sitzunterlage, jetzt sind sie vor allem zum Spielen da.<br />

21


Menschen hinter dem Logo<br />

Beim Bundeswettbewerb „Startsocial e. V. –<br />

Hilfen für Helfer“ schaffte es die Initiative von<br />

Michael Broschart unter die 25 besten ehrenamtlichen<br />

Projekte – Schirmherrin Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel gratulierte persönlich.<br />

Susanne Gierig beim Training mit geistig<br />

behinderten Sportlern, die sich in Neuss auf<br />

die nächsten Special Olympics vorbereiten.<br />

22<br />

Helfer vor Ort: Minuten schenken und<br />

Leben retten<br />

Wenn ein Leben in Gefahr ist, kommt Tag und Nacht in Alarmbereitschaft<br />

es auf jede Sekunde an – ob bei einem<br />

Verkehrsunfall, einem Herzinfarkt oder Gemeinsam mit acht Mitstreitern hält<br />

Schlaganfall. Bis der Rettungsdienst sich der TKler nachts und am Wocheneintrifft,<br />

können jedoch oft wertvolle ende abwechselnd für den Fall der Fälle<br />

Minuten vergehen – besonders in bereit. Geht ein Notruf ein, alarmiert die<br />

ländlichen Gegenden mit langen Rettungsleitstelle – parallel zum Ret-<br />

Anfahrtswegen. So auch in den 3.000- tungsdienst – auch zwei Helfer aus Bro-<br />

Einwohner-Ortschaften Humes und scharts Team. „Egal, ob wir gerade<br />

Hierscheid im Saarland. Rund elf unter der Dusche stehen, mit unseren<br />

Minuten dauert es hier normalerweise, Familien zu Abend essen oder schon im<br />

bis Hilfe kommt. Seit März <strong>2012</strong> ist Bett sind – wer Bereitschaft hat, lässt<br />

das anders, denn seitdem sind hier alles stehen und liegen und düst los“,<br />

Michael Broschart und seine „First berichtet der 52-jährige Familienvater.<br />

Responder“ im Einsatz. Die Ersthelfer<br />

rücken an, wenn ein Notruf eingeht – Oft im eigenen PKW und immer mit<br />

und zwar innerhalb von drei Minuten. Notfallrucksack, Sauerstoffgerät & Co.<br />

ausgestattet, kommen die freiwilligen<br />

Broschart, beruflich bei der TK als Helfer in Blau und Gelb schließlich zum<br />

Ermittler in Sachen Abrechnungsmani- Unglücksort. „Wir checken Atmung,<br />

pulation tätig, hat das ehrenamtliche Bewusstsein und Kreislauf des Pati-<br />

Notfallhelferteam aufgebaut – als erstes enten und überbrücken so die Zeit bis<br />

seiner Art im Saarland. Er erklärt: „Die zum Eintreffen des Notarztes“, sagt der<br />

Idee der ‚First Responder‘ – der Helfer speziell ausgebildete Sanitäter. Insgevor<br />

Ort – stammt aus den USA und ich samt 13.000 Stunden hat sich das Team<br />

fand sie auch für unsere Region sehr inzwischen für den Notfall bereitgehalpassend.<br />

Schneller als der Rettungs- ten. 37-mal ist es in dieser Zeit ausgewagen<br />

können wir nämlich sein, weil rückt, um Erste Hilfe zu leisten. Mit<br />

wir direkt vor Ort sind und die Wege Erfolg, denn in den meisten Fällen konnhier<br />

in der Gemeinde sehr kurz sind.“ ten die Ehrenamtlichen Leben retten.<br />

first-responder-online.de<br />

Hilfsmittelexpertin bei der TK –<br />

Eventmanagerin im Behindertensport<br />

Menschen zu helfen – das ist für gegeneinander an. Immer mit dabei:<br />

Susanne Gierig aus Duisburg nicht nur die TKlerin.<br />

im Job das A und O: Bei der TK kümmert<br />

sie sich darum, dass Versicherte Seit fünf Jahren koordiniert sie auf<br />

einen Rollstuhl bekommen, eine Hör- den Veranstaltungen die bis zu 40<br />

oder Sehhilfe. In ihrer Freizeit hingegen Helfer, hilft beim Auf- und Abbau,<br />

sorgt sie dafür, dass Menschen mit schmiert aber auch mal Schnittchen<br />

geistigen Behinderungen sportlich über für die Athleten und sorgt am Ende<br />

sich selbst hinauswachsen können. mit ihrem Team dafür, dass niemand<br />

ohne Medaille nach Hause gehen<br />

„Ich bin ehrenamtlich im Behinderten- muss. „Zum Dank fallen uns die Teilsport<br />

aktiv“, sagt die 49-Jährige und nehmer oft um den Hals. Da geht<br />

erklärt: „Meine Aufgabe ist es, bei einem wirklich das Herz auf“, so die<br />

Wettkämpfen der Special Olympics Mutter zweier erwachsener Söhne.<br />

hier in Nordrhein-Westfalen dafür zu Ihr Ehrenamt möchte sie deshalb<br />

sorgen, dass alles glattläuft.“ Die auch nicht mehr missen: „Der Einsatz<br />

weltweit größte Sportorganisation für für die Behinderten hat mein Leben<br />

geistig behinderte Menschen ist das bereichert. Das entschädigt für alle<br />

Pendant zu den Paralympics. Ob im Mühen“, so das Fazit der Hilfsmittel-<br />

Tennis, Fußball oder beim Schwim- expertin.<br />

men – rund achtmal im Jahr treten in specialolympics.de<br />

der Region 100 bis 2.000 Athleten mit<br />

Handicap in verschiedenen Disziplinen


Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber<br />

FOCUS, XING, „Great Place to Work®“:<br />

Gleich mehrfach wurde die TK Anfang<br />

2013 als „bester Arbeitgeber Deutschlands“ausgezeichnet.<br />

Und das nicht<br />

zum ersten Mal: So konnte sich die TK<br />

etwa bei dem Arbeitgeberwettbewerb<br />

des Great Place to Work Institutes jetzt<br />

schon sieben Jahre in Folge einen Platz<br />

auf dem Siegertreppchen sichern.<br />

Azubis starten durch<br />

Auch für die TK-Azubis war <strong>2012</strong> ein<br />

Erfolgsjahr. Sie haben nicht nur ihre<br />

Abschlusszeugnisse in der Tasche – ihre<br />

Ergebnisse können sich auch sehen lassen:<br />

Die 141 Sozialversicherungsfachangestellten<br />

(Sofa) haben mit einer Durchschnittsnote<br />

von 1,8 den besten Wert<br />

seit sechs Jahren erzielt. Auch die Kaufleute<br />

im Gesundheitswesen (KIG) und<br />

die Kaufleute für Dialogmarketing waren<br />

mit einer Zwei im Durchschnitt besser<br />

als ihre Mitstreiter anderer Kassen.<br />

Um den Nachwuchs gezielt zu fördern,<br />

hat die TK für 2013 mit 270 Auszubildenden<br />

sogar noch ein Drittel mehr eingestellt<br />

als im Vorjahr. Dabei bildet die TK<br />

nicht nur in den klassischen Krankenversicherungsberufen<br />

aus. In bis zu zwölf<br />

Bereichen bietet die TK Ausbildungsplätze<br />

an, darunter zum Beispiel auch für<br />

Immobilienkaufleute. „Die TK hat ganz<br />

unterschiedliche Immobilien an rund 230<br />

Standorten. Einige davon kann ich vom<br />

Schreibtisch aus betreuen. Andere muss<br />

ich vor Ort unter die Lupe nehmen.<br />

Gerade diese Abwechslung macht mir<br />

sehr viel Spaß“, sagt „Immo“-Azubi<br />

Marcel Flagmann.<br />

Traineefilm räumt Preis ab<br />

Das gab‘s noch nie bei der TK: Die Trainees<br />

suchen selbst ihre Nachfolger –<br />

und zwar per Film. Die 19 Jung-TKler<br />

haben eine Rekrutierungskampagne,<br />

deren Herzstück ein zweiminütiges<br />

Video ist, ins Leben gerufen, um Hochschulabsolventen<br />

für das Traineeprogramm<br />

2013 bei der TK zu begeistern.<br />

Dass das Video nicht nur bei Studenten,<br />

sondern auch bei Personalexperten gut<br />

ankam, zeigte die Verleihung des HR<br />

Excellence Awards. Für die kreative Filmidee<br />

gewann die TK die Trophäe in der<br />

Kategorie „Bestes Arbeitgebervideo“.<br />

In 30 Tagen um die halbe Welt<br />

Sich im Alltag mehr bewegen und als<br />

Team stärker zusammenwachsen – das<br />

war das Ziel der TK-Finanzexperten, die<br />

bereichsintern einen „Geh-Wettbewerb“auf<br />

die Beine gestellt haben.<br />

Einen Monat lang waren die TKler von<br />

morgens bis abends mit einem elektronischen<br />

Schrittzähler ausgestattet.<br />

Zusammen sind die Finanzprofis rund<br />

14.000 Kilometer gegangen – das entspricht<br />

dem Weg von Hamburg nach<br />

Australien.<br />

Um solche Aktionen verstärkt zu unterstützen,<br />

hat das innerbetriebliche<br />

Gesundheitsmanagement der TK unternehmensweite<br />

Gesundheitsnetzwerke<br />

aufgebaut. Diese setzen sich aus einzelnen<br />

Mitarbeitern in jeder Dienststelle<br />

zusammen, die die Situation vor Ort analysieren<br />

und daraus gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen ableiten. Dabei<br />

geht es neben den Themen Ernährung<br />

und Bewegung vor allem darum, die<br />

psychische Gesundheit der Mitarbeiter<br />

zu stärken.<br />

Einsatz aus Überzeugung: die<br />

ehrenamtlichen TK-Berater<br />

Die rund 11.000 ehrenamtlichen Berater<br />

der TK haben eins gemeinsam: Sie alle<br />

sind von ihrer <strong>Krankenkasse</strong> überzeugt.<br />

Deshalb setzen sie sich in ganz Deutschland<br />

für die TK ein, informieren Arbeitskollegen,<br />

Freunde oder Bekannte über<br />

TK-Leistungen und beraten sie bei Fragen<br />

rund um das Thema Krankenversicherung.<br />

Einer von ihnen ist Andreas<br />

Winkler-Bayless. Der Gitarrist der Band<br />

„Söhne Mannheims“ um Sänger Xavier<br />

Naidoo ist schon seit fast vier Jahren<br />

„Überzeugungstäter“ im Namen der TK.<br />

„Mir ist ein Ansprechpartner, den ich<br />

auch außerhalb der üblichen Bürozeiten<br />

erreichen kann, sehr wichtig. Aus diesem<br />

Grund empfehle ich die TK weiter,<br />

gerade auch in meiner Branche, wo es<br />

genau auf diese Freiheiten ankommt“,<br />

sagt der Musiker.<br />

Die TK hat über 230 Immobilien.<br />

Einige kann ich vom Schreibtisch aus<br />

betreuen, andere muss ich vor Ort<br />

unter die Lupe nehmen. Gerade diese<br />

Abwechslung macht mir Spaß.<br />

Marcel Flagmann, angehender<br />

Immobilienkaufmann bei der TK<br />

Mir ist ein Ansprechpartner wichtig,<br />

den ich auch außerhalb der üblichen<br />

Bürozeiten erreichen kann. Deshalb<br />

empfehle ich die TK weiter, gerade<br />

in meiner Branche, wo es genau auf<br />

diese Freiheiten ankommt.<br />

Andreas Winkler-Bayless, Gitarrist der<br />

„Söhne Mannheims“, engagiert sich als<br />

ehrenamtlicher Berater für seine<br />

<strong>Krankenkasse</strong>, die TK.<br />

Ehrenamtliche und Mitarbeiter<br />

31.12.2011 31.12.<strong>2012</strong><br />

Ehrenamtliche Beraterinnen/Berater 10.890 10.817<br />

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />

davon:<br />

in den Geschäftsstellen, den Service-<br />

11.769 12.269<br />

und Abrechnungszentren und im Vertrieb 9.759 10.188<br />

in der Hauptverwaltung 1.782 1.844<br />

in den Landesvertretungen 228 237<br />

23


Der Vorstand im Gespräch<br />

24 „Wir<br />

sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“<br />

Kann eine <strong>Krankenkasse</strong> Interessenvertreter ihrer Versicherten sein? Welche Herausforderungen<br />

kommen auf das Versorgungsmanagement der <strong>Krankenkasse</strong>n zu? Und: Was erwarten die<br />

Versicherten vom Kundenservice der TK? Antwort auf diese und weitere Fragen geben die<br />

Vorstände der TK in kurzen Interviews.


Wir brauchen Mut für mehr Wettbewerb<br />

Herr Dr. Baas, sind Sie zufrieden mit<br />

der Rolle, die die gesetzlichen<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n im deutschen<br />

Gesundheitssystem haben?<br />

Baas: Teils, teils. Die <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

von heute sind nicht mehr vergleichbar<br />

mit den eher behäbigen Organisationen,<br />

die sie vor Beginn des Wettbewerbs<br />

1996 vielfach waren. Hier ist eine<br />

Menge passiert – der Satz „Konkurrenz<br />

belebt das Geschäft“ trägt Früchte.<br />

Dazu passt es aber nicht, dass der Staat<br />

ihnen die Finanzautonomie aus der<br />

Hand genommen und den Beitragssatz<br />

gesetzlich festlegt hat – und das<br />

übrigens zu hoch, sodass die Mitglieder<br />

und Arbeitgeber zu viel bezahlt<br />

haben. Der Staat ist also keineswegs<br />

der bessere Kalkulator, daher sollte die<br />

Politik den <strong>Krankenkasse</strong>n die Beitragsautonomie<br />

zurückgeben. Die Kassen<br />

sind nah an ihren Kunden und können<br />

besser als Beamte oder Abgeordnete<br />

einschätzen, wie hoch ihr Preis sein<br />

muss. Als TK hätten wir es gar nicht<br />

erst zu solch hohen Rücklagen kommen<br />

lassen, weil wir unseren Beitragssatz<br />

deutlich niedriger festgesetzt hätten.<br />

Und angesichts der Überschüsse<br />

hätten wir ganz unbürokratisch unseren<br />

Beitragssatz gesenkt, anstatt in einem<br />

recht aufwendigen Verfahren eine<br />

Prämie auszuzahlen.<br />

„Nah am Kunden“: Muss ein<br />

Versicherter nicht ein gesundes<br />

Maß an Misstrauen gegenüber<br />

seiner <strong>Krankenkasse</strong> haben? Sie will<br />

schließlich lieber Geld sparen als<br />

ausgeben.<br />

Baas: Das ist ein Irrglaube. Wir arbeiten<br />

nicht gewinnorientiert, und unser<br />

Unternehmenszweck ist es, die<br />

Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber<br />

bestmöglich zu deren Nutzen<br />

einzusetzen. Wir haben ein vitales<br />

Interesse daran, den bei uns versicherten<br />

Patienten den Zugang zu hochwertiger<br />

medizinischer Versorgung und zu<br />

Innovationen zu ermöglichen und<br />

bezahlbar zu halten. Unsere Kunden<br />

sollen uns als Unterstützer wahrnehmen,<br />

der ihnen hilft, gesund zu bleiben<br />

oder zu werden. In meinem Verständnis<br />

ist die <strong>Krankenkasse</strong> die natürliche<br />

Interessenvertretung ihrer Versicherten.<br />

Welche Rechtsform und Struktur<br />

sollten die <strong>Krankenkasse</strong>n haben?<br />

Baas: Die Rechtsform an sich ist nur<br />

Mittel zum Zweck, viele Optionen sind<br />

denkbar. Wichtig ist, dass die <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

Non-Profi t-Organisationen<br />

bleiben, auch künftig jeden aufnehmen,<br />

unabhängig von fi nanzieller oder<br />

gesundheitlicher Lage, und dass ihr<br />

Geld bei ihren Versicherten und<br />

Beitragszahlern bleibt und nicht an<br />

Dritte abfl ießen kann wie zum Beispiel<br />

an Aktionäre. Welche Struktur sich eine<br />

<strong>Krankenkasse</strong> gibt, muss sie selbst<br />

entscheiden können. Aber Handlungsspielräume<br />

braucht sie.<br />

Was wünschen Sie sich von der<br />

Gesundheitspolitik?<br />

Baas: Dass sie Mut für mehr Wettbewerb<br />

aufbringt. Wenn das System<br />

vorankommen soll, braucht es Bewegung<br />

durch wettbewerbliche Anreize.<br />

Wir alle stehen vor den Herausforderungen,<br />

die der medizinische Fortschritt<br />

und der demografi sche Wandel mit<br />

sich bringen. Mit Schema F, vielleicht<br />

gar von der Politik vorgegeben,<br />

kommen wir nicht weiter. Für neue<br />

Wege brauchen wir Kreativität,<br />

Pioniergeist und auch den Mut, den<br />

einen oder anderen Fehler zu machen.<br />

Und natürlich müssen wir auch unseren<br />

Preis wieder selbst festlegen können.<br />

Dr. Jens Baas ist Vorsitzender des Vorstands.<br />

Er ist bei der TK für die Unternehmensbereiche<br />

Wenn das System vorankom- Markt und Marketing, Finanzen, Personal,<br />

men soll, braucht es Bewe- Unternehmensentwicklung und Controlling<br />

sowie für die Landesvertretungen verantwort-<br />

gung durch wettbewerbliche lich. Zudem gehören die Stabsbereiche<br />

Anreize. Mit Schema F, viel- Gesundheitspolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Revision und Verwaltungsrat/<br />

leicht gar von der Politik vor- Vorstand, Justiziariat sowie Compliance zu seigegeben,<br />

kommen wir nicht nem Verantwortungsbereich. Er gehört dem<br />

Vorstand der TK seit dem 1. Januar 2011 an,<br />

weiter. seit dem 1. Juli <strong>2012</strong> ist er Vorsitzender des<br />

Vorstands. Dr. Jens Baas (Jahrgang 1967) arbei-<br />

Dr. Jens Baas tete nach seinem Studium der Humanmedizin<br />

an der Universität Heidelberg und der University<br />

of Minnesota (USA) als Arzt in den chirurgischen<br />

Universitätskliniken Heidelberg und Münster.<br />

Seit 1999 war er bei der Unternehmensberatung<br />

Boston Consulting Group tätig; seit<br />

2007 als Partner und Geschäftsführer.<br />

25


Der Vorstand im Gespräch<br />

26<br />

Wir müssen sicherstellen,<br />

dass unsere Versicherten<br />

einen schnellen Zugang zu<br />

medizinischen Innovationen<br />

erhalten. Hier wünsche ich<br />

mir noch einen größeren<br />

Ein passgenaues Versorgungsangebot für<br />

unsere Kunden<br />

Thomas Ballast ist stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstands. Er ist bei der TK für<br />

die Unternehmensbereiche ambulante und<br />

stationäre Versorgung, Informationstechnologie<br />

und Interne Dienste sowie für den Stabsbereich<br />

Gesundheitswissenschaften, die Stabsstelle<br />

Strategisches Versorgungsmanagement<br />

sowie für die Referate Vergabestelle und<br />

Datenschutz verantwortlich. Er gehört dem<br />

Vorstand seit dem 1. Juli <strong>2012</strong> an.<br />

Handlungsspielraum für Der Diplom-Volkswirt (Jahrgang 1962) war bis<br />

uns als <strong>Krankenkasse</strong>.<br />

dahin Vorstandsvorsitzender des Ersatzkassenverbandes<br />

vdek. Zuvor war er in verschiedenen<br />

Thomas Ballast<br />

verantwortlichen Positionen in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung tätig.<br />

Für die Versicherten steht ihre<br />

<strong>Krankenkasse</strong> zunächst für<br />

medizinische Versorgung. Was<br />

sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Anforderungen an ein modernes<br />

Versorgungsmanagement?<br />

Ballast: Unsere Aufgabe als <strong>Krankenkasse</strong><br />

ist es, unseren Kunden ein Versorgungsangebot<br />

zu bieten, das ihren<br />

Bedürfnissen passgenau entspricht.<br />

Daran orientieren wir uns und gestalten<br />

eigene Angebote wie etwa unsere<br />

Online-Coachings, das Ärztezentrum,<br />

an das sich unsere Versicherten rund<br />

um die Uhr mit medizinischen Fragen<br />

wenden können, aber auch unsere<br />

zahlreichen innovativen Versorgungsverträge.<br />

Zudem überprüfen wir<br />

kontinuierlich, ob wir unsere Kunden<br />

mit den Angeboten auch erreichen<br />

und zufriedenstellen.<br />

Was ist den Versicherten dabei<br />

besonders wichtig?<br />

Ballast: Wir bekommen immer<br />

wieder zurückgespiegelt, dass unsere<br />

Versicherten mitentscheiden wollen,<br />

wenn es um ihre Gesundheit geht.<br />

Dazu wollen wir ihnen die notwendigen<br />

Mittel an die Hand geben,<br />

beispielsweise mit der Kursreihe<br />

„Kompetent als Patient“ oder Zweitmeinungsverfahren.<br />

Außerdem ist<br />

unseren Kunden wichtig, dass bei<br />

ihrer Behandlung alle Beteiligten<br />

Hand in Hand zusammenarbeiten –<br />

das heißt Ärzte, Kliniken, Apotheker<br />

und natürlich wir als <strong>Krankenkasse</strong>.<br />

Deshalb setzen wir uns, wo immer es<br />

geht, für Kooperationen der Gesundheitsberufe<br />

und der Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesens wie zum Beispiel<br />

Krankenhäuser ein. Dazu schließen<br />

wir Verträge und gestalten darüber<br />

die medizinische Versorgung mit. Wir<br />

verwalten nicht nur, wir mischen uns<br />

für unsere Kunden ein.<br />

Welche technischen Anforderungen<br />

sind dafür erforderlich?<br />

Ballast: Ein entscheidendes Fundament<br />

für innovative Versorgungsangebote<br />

ist eine moderne IT-Infrastruktur.<br />

Genau wie moderne Technologien<br />

den medizinischen Fortschritt erst<br />

möglich machen, sind sie auch bei uns<br />

Voraussetzung für alle wesentlichen<br />

Geschäftsprozesse. Zum Glück ist die<br />

TK auch in diesem Feld hervorragend<br />

aufgestellt.<br />

Wo sehen Sie im Versorgungsbereich<br />

die größten Herausforderungen<br />

für die Zukunft?<br />

Ballast: Es gibt viele Baustellen.<br />

Unser Gesundheitssystem kämpft<br />

seit Jahrzehnten mit Über-, Unter-<br />

und Fehlversorgung. Wir müssen<br />

dafür sorgen, dass keine Mittel<br />

verschwendet werden, aber gleichzeitig<br />

jeder bekommt, was er<br />

benötigt. Wir brauchen Anreize für<br />

mehr Qualität in allen Sektoren der<br />

medizinischen Versorgung. Es muss<br />

auch in der Zukunft sichergestellt<br />

sein, dass Innovationen schnell den<br />

Patienten zugutekommen. Aber<br />

auch, dass wir nicht zu viel Geld<br />

für angebliche Innovationen bezahlen,<br />

die keinen oder kaum einen<br />

Mehrwert für die Patienten bieten.<br />

Bei Arzneimitteln wird der Preis für<br />

neue Medikamente von ihrem zusätzlichen<br />

Nutzen für die Patienten<br />

abhängig gemacht. Vergleichbare<br />

Verfahren sind auch in anderen<br />

Bereichen wünschenswert, etwa<br />

bei Hilfsmitteln.


Online-Services werden für unsere<br />

Versicherten immer wichtiger<br />

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der<br />

Kundenservice für die TK?<br />

Storsberg: Der Service für unsere<br />

Kunden ist einer der wesentlichen<br />

Faktoren, mit dem wir uns von den<br />

Wettbewerbern abheben können.<br />

Sowohl beim Leistungsangebot, als<br />

auch bei der Preisbestimmung sind<br />

wir durch gesetzliche Vorgaben<br />

eingeschränkt. Unser Serviceangebot<br />

hingegen können wir konkret an den<br />

Bedürfnissen unserer Versicherten<br />

ausrichten. Dabei kann unser Kunde<br />

entscheiden, ob er die TK vor Ort<br />

besucht, die 24-Stunden-Hotline<br />

wählt oder sein Anliegen einfach per<br />

Chat mit einem Kundenberater klärt.<br />

Inwieweit hat sich die Erwartungshaltung<br />

der Kunden denn in<br />

den letzten Jahren verändert?<br />

Storsberg: Vor zehn Jahren konnte<br />

sich noch niemand vorstellen, von<br />

unterwegs über ein Smartphone seine<br />

<strong>Krankenkasse</strong>nanliegen zu klären.<br />

Der technische Fortschritt hat auch die<br />

Erwartungshaltung der Kunden an<br />

ihre <strong>Krankenkasse</strong> verändert. Heute ist<br />

es für unsere Versicherten selbstverständlich,<br />

dass wir nach wie vor<br />

persönlich in unseren Geschäftsstellen<br />

für sie da sind, sie uns aber auch<br />

rund um die Uhr über verschiedene<br />

andere Kanäle erreichen können.<br />

Welche Rolle spielen Online-<br />

Angebote denn heute für Ihre<br />

Kunden?<br />

Storsberg: Online-Services sind<br />

unseren Kunden schon heute immens<br />

wichtig und sie werden in Zukunft noch<br />

weit mehr Bedeutung erlangen. Im<br />

letzten Jahr haben über 20 Millionen<br />

Menschen unsere Internetseiten<br />

besucht, um sich zu informieren und<br />

ihre Anliegen direkt zu klären. Und auch<br />

für unsere 700.000 Firmenkunden<br />

haben wir ein speziell auf ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnittenes Informationsportal.<br />

Welchen besonderen Service<br />

bieten Sie Ihren Firmenkunden<br />

denn ganz konkret an?<br />

Storsberg: Ganz besonders liegt uns<br />

das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

am Herzen. In einer Gesellschaft,<br />

die immer stärker mit dem<br />

demografi schen Wandel konfrontiert<br />

ist, können es sich Unternehmen gar<br />

nicht mehr leisten, die Gesundheit<br />

ihrer Beschäftigten außer Acht zu<br />

lassen. Hier stehen wir den Firmen<br />

mit unseren umfassenden Angeboten<br />

zur Seite, die wir konkret am spezifi -<br />

schen Bedarf der einzelnen Unternehmen<br />

ausrichten. Dafür analysieren<br />

wir zunächst die konkrete Situation<br />

vor Ort, um dann gemeinsam mit<br />

den Verantwortlichen ein individuelles<br />

Maßnahmenpaket zu schnüren.<br />

Zum Abschluss: Was treibt Sie in<br />

Ihrer Arbeit an?<br />

Storsberg: Der zufriedene Kunde.<br />

Nur Unternehmen, die sich an den<br />

Wünschen und Bedürfnissen ihrer<br />

Kunden ausrichten, können erfolgreich<br />

sein. Dass wir auf einem guten<br />

Weg sind, zeigt die stetig steigende<br />

Zahl neuer Versicherter, die in den<br />

letzten Jahren zu uns gekommen<br />

sind. Allein <strong>2012</strong> ist die TK insgesamt<br />

um 284.000 Kunden gewachsen.<br />

Nichtsdestotrotz, arbeiten wir weiter<br />

an uns, damit wir für die Menschen<br />

auch in Zukunft die beste <strong>Krankenkasse</strong><br />

Deutschlands bleiben.<br />

Nur Unternehmen, die sich<br />

an den Wünschen ihrer<br />

Kunden ausrichten, können<br />

erfolgreich sein. Dass wir auf<br />

einem guten Weg sind, zeigt<br />

unser Versichertenwachstum.<br />

Frank Storsberg<br />

Frank Storsberg ist Mitglied des Vorstands.<br />

Bei der TK ist er für den Privat- und Firmenkundenservice<br />

sowie den Vertrieb verant-<br />

wortlich. Er gehört dem Vorstand seit dem<br />

1. Oktober 2011 an.<br />

Der <strong>Krankenkasse</strong>nfachwirt (Jahrgang 1965)<br />

war zuvor stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der AOK PLUS. Frank Storsberg hat<br />

langjährige Berufs- und Führungserfahrung in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung. Nach<br />

unterschiedlichen Leitungsfunktionen – unter<br />

anderem bei der AOK Hessen und der AOK<br />

Thüringen – wurde er im Jahr 2002 in den<br />

Vorstand der AOK Thüringen berufen. Hier<br />

wirkte er drei Jahre lang als Alleinvorstand.<br />

27


Wissenschaft, Politik & Gesellschaft<br />

28 „Wir<br />

müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“<br />

Der Kampf gegen Drogen ist seine Mission: Wolfgang Kiehl. Der 50-Jährige war einst selbst drogenabhängig,<br />

seit zwölf Jahren ist er „clean“. Nach dem Studium der Sozialpädagogik tourt er seit 2007 –<br />

unterstützt durch die TK – mit seinem Suchtmobil durch die Republik und berichtet Schülern von<br />

seinem Leben mit den Drogen.


Es gibt unzählige Kampagnen<br />

gegen Drogen. Was ist das<br />

Besondere an Ihrem Projekt?<br />

Kiehl: Als früherer Selbstbetroffener<br />

kann ich das Thema sehr emotional<br />

erzählen. Teilweise rede ich vor 200<br />

Schülern und Sie können im Saal eine<br />

Stecknadel fallen hören. Es hat eine<br />

ganz andere Wirkung, ob jemand sein<br />

Wissen aus dem Lehrbuch zieht oder<br />

ob er von seinen eigenen Erfahrungen<br />

und Erlebnissen berichtet.<br />

Die Suchtstudie des WINEG sagt:<br />

Jugendliche trinken durchschnittlich<br />

mit zwölf Jahren das erste Mal<br />

Alkohol – zwei Jahre früher als bisher<br />

gedacht. Hat Sie das überrascht?<br />

Kiehl: Nein, ganz im Gegenteil. Ich<br />

hätte gedacht, dass das Einstiegsalter<br />

eher noch niedriger ist. Alkohol ist die<br />

Einstiegsdroge Nummer eins. Was<br />

wir Erwachsenen uns nicht vorstellen<br />

können: Dabei geht es häufig nicht<br />

um Genuss, es geht nicht um ein<br />

Gemeinschaftserlebnis oder darum,<br />

„gut drauf zu sein“. Häufig geht es<br />

den Jugendlichen ganz zielgerichtet<br />

darum, sich bis zur Bewusstlosigkeit<br />

zu betrinken, eine Grenze zu überschreiten.<br />

Und dieser „Kick“ macht<br />

es so gefährlich, denn wenn das nicht<br />

mehr reicht, geht es direkt zur nächsten<br />

Grenze.<br />

Was müssen wir ändern?<br />

Kiehl: Wir bekommen es nur durch<br />

Aufklärung und Prävention in den<br />

Griff. Wir müssen offen über Alkohol<br />

und Drogen reden. Wenn die Jugendlichen<br />

es im Geheimen machen, dann<br />

wird es gefährlich. Wie geht es mir?<br />

Welche Wünsche hab ich und wovor<br />

hab ich Angst? Das sind ganz wichtige<br />

Fragen. Es ist ganz wichtig, dass<br />

die Kinder lernen, darüber zu sprechen.<br />

Dies ist das wichtigste, was<br />

Eltern ihren Kindern mit auf den Weg<br />

geben können. Und zwar, indem sie<br />

es ihren Kindern selbst vorleben.<br />

Was bieten Sie Menschen an, bei<br />

denen das Kind bereits in den<br />

Brunnen gefallen ist?<br />

Kiehl: Auf meinen Veranstaltungen<br />

bekommt jeder Zuhörer einen Flyer<br />

mit Informationen und meinen Kontaktdaten.<br />

Und ich gebe allen das<br />

Angebot: Wenn ihr noch weiter über<br />

das Thema sprechen wollt, bin ich für<br />

euch da – rund um die Uhr. Und<br />

davon machen die Jugendlichen auch<br />

Gebrauch.<br />

Wie oft klingelt das Telefon?<br />

Kiehl: Im Schnitt melden sich nach<br />

jeder Veranstaltung etwa fünf Kinder<br />

und Jugendliche bei mir, weil sie entweder<br />

selbst ein Drogenproblem<br />

haben oder aber Drogenabhängige in<br />

ihrem direkten Umfeld erleben. Meist<br />

geht es dabei eher darum, Fragen zu<br />

beantworten. Aber ich habe auch<br />

ganz gute Kontakte zu erfolgreich<br />

arbeitenden Therapieeinrichtungen.<br />

Dem einen oder anderen kann ich<br />

auch damit weiterhelfen.<br />

www.suchtmobil.de<br />

Die Suchtstudie in Kürze<br />

480 Auftritte, 70.000 Zuhörer und 300.000<br />

Kilometer Wegstrecke: Seit 2007 ist<br />

Wolfgang Kiehl mit seinem Suchtmobil für<br />

die TK im Einsatz, hier in der Realschule an<br />

der Holbeinstraße in Delmenhorst.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

95 Prozent der Teilnehmer haben neue<br />

Gefahren von Drogen erkannt, 49 Prozent<br />

lehnen den Konsum von Drogen jetzt stärker<br />

ab und 97 Prozent sind von der Arbeit<br />

des Suchtmobils überzeugt.<br />

Für die Studie haben das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes-<br />

und Jugendalters (DZSKJ) sowie das Wissenschaftliche Institut der TK für<br />

Nutzen und Effi zienz im Gesundheitswesen (WINEG) 1.063 Schülerinnen<br />

und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren befragt. Die Jugendlichen besuchten<br />

13 niedersächsische Schulen und füllten den anonymen Fragebogen vor<br />

dem Besuch des Suchtmobils aus.<br />

Alkohol:<br />

83 Prozent der befragten Jugendlichen haben bereits Alkohol getrunken.<br />

Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 12 Jahre.<br />

42 Prozent waren bereits einmal betrunken.<br />

Jeder Vierte hat sich innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung<br />

gezielt betrunken.<br />

Cannabis:<br />

15 Prozent der Jugendlichen haben bereits Cannabis konsumiert.<br />

Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 14 Jahre.<br />

7 Prozent haben innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung Cannabis zu<br />

sich genommen.<br />

➔ 11 Prozent der befragten Jugendlichen sind durch die Sucht nach<br />

illegalen Drogen gefährdet.<br />

➔ Alle Einkommensgruppen sind davon betroffen.<br />

www.wineg.de, Webcode 515072<br />

29


Wissenschaft, Politik & Gesellschaft<br />

Osteoporose lässt sich mit Medikamenten<br />

gut und preiswert<br />

behandeln. Knochenbrüche mit<br />

Krankenhausaufenthalten können<br />

den Betroffenen erspart bleiben.<br />

Studienleiter Professor Dr. Roland Linder<br />

vom WINEG (rechts) mit dem Direktor<br />

des Wissenschaftlichen Instituts der TK,<br />

Dr. Frank Verheyen<br />

Rückgang bei Darmspiegelungen<br />

zur Krebsvorsorge zwischen<br />

2007 und 2010<br />

30<br />

– 36 %<br />

– 20 %<br />

– 23 %<br />

– 35 %<br />

– 40 %<br />

– 29 %<br />

– 52 %<br />

– 23 %<br />

– 38 %<br />

Osteoporose: Selbst Schwerkranke<br />

erhalten ihre Medikamente nicht<br />

60 Prozent der Osteoporose-Kranken Deutschland könnten die Medikabekommen<br />

trotz eines Bruchs nicht mente Knochenbrüche vermeiden.“<br />

die dringend benötigten Medikamente<br />

zum Knochenaufbau. Und selbst bei Auch rein finanziell sind die Ausgaben<br />

schweren Osteoporose-Fällen mit sie- für Osteoporose-Mittel gut angelegt:<br />

ben und mehr Knochenbrüchen blei- Die Medikamente gibt es bereits ab<br />

ben noch 42 Prozent der Versicherten etwa 20 Euro im Monat. Erleidet ein<br />

ohne die notwendigen Medikamente. Patient zwei oder mehr Frakturen,<br />

Das ist ein Ergebnis einer Studie des steigen die mittleren Behandlungskos-<br />

Wissenschaftlichen Instituts der TK ten von 342 Euro auf 2.219 Euro im<br />

für Nutzen und Effizienz im Gesund- Jahr. Professor Linder: „Bei 4,5 Milliheitswesen<br />

(WINEG) und des Instituts arden Euro Osteoporose-Kosten in<br />

für Gesundheits- und Sozialforschung Deutschland lässt sich erahnen, wie<br />

(IGES). „Diese Zahlen machen nach- viel unsere Gesellschaft durch eine<br />

denklich“, sagt Studienleiter Professor bessere Osteoporose-Behandlung an<br />

Dr. Roland Linder vom WINEG. Leid und Geld sparen könnte.“ Warum<br />

das nicht schon bisher geschieht, lässt<br />

„Osteoporose lässt sich mit den sich anhand der ausgewerteten Daten<br />

Medikamenten wirksam und preis- nicht beurteilen. Linder: „Dieser Frage<br />

wert behandeln. Bei vielen der 6,3 müssen wir noch mit weiteren Unter-<br />

Millionen Osteoporose-Kranken in suchungen auf den Grund gehen.“<br />

WINEG-Studie: Wenig Interesse an<br />

Darmkrebsvorsorge<br />

Die Menschen sollen sich mit den Chancen<br />

und Risiken der Krebsfrüherkennungsuntersuchungenauseinandersetzen.<br />

Deshalb hat der Gesetzgeber<br />

gezielt finanzielle Anreize für Versicherte<br />

geschaffen. Bei chronischen<br />

Krankheiten müssen sie seit 2007 nur<br />

– 27 %<br />

– 33 %<br />

– 18 %<br />

– 35 %<br />

– 41 %<br />

– 35 %<br />

– 38 %<br />

noch die Hälfte der regulären Zuzahlung<br />

leisten, wenn sie vor ihrer<br />

Erkrankung an einer Beratung zu entsprechendenFrüherkennungsmaßnahmen<br />

teilgenommen haben. Doch<br />

eine Untersuchung des Wissenschaftlichen<br />

Instituts der TK für Nutzen und<br />

Effizienz im Gesundheitswesen (WIN-<br />

EG) zeigt anhand der Darmkrebs-<br />

Abrechnungsdaten: Die Anreize reichen<br />

nicht aus. Versicherte haben<br />

häufig kein Interesse an den Beratungsangeboten.<br />

Jeder Versicherte sollte sich zu<br />

den Chancen und Risiken der<br />

Krebsfrüherkennung ärztlich<br />

beraten lassen – und sich dann<br />

bewusst für oder gegen eine<br />

Darmspiegelung entscheiden.<br />

Dirk Horenkamp-Sonntag, WINEG<br />

Die Folge: Die Beratung zur Darmkrebsvorsorge<br />

ist zwischen 2007 und<br />

2010 sogar um rund zwölf Prozent<br />

zurückgegangen. Und die TK-Versicherten<br />

haben sogar ein Drittel weniger<br />

Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge<br />

in Anspruch genommen. Die<br />

TK arbeitet inzwischen an einem Konzept,<br />

wie sie die Versicherten mit<br />

strukturierten Einladungen gezielter<br />

über die Darmkrebsvorsorge informieren<br />

kann.


TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie<br />

Abrechnungsdaten der TK zeigen:<br />

Immer mehr TK-Versicherte werden<br />

psychotherapeutisch behandelt. So<br />

haben im Jahr 2011 vier Prozent der<br />

Versicherten mindestens einmal eine<br />

psychotherapeutische Leistung in<br />

Anspruch genommen. Im Vorjahr waren<br />

es noch 3,7 Prozent. Dabei erhalten<br />

Frauen im Vergleich zu Männern deutlich<br />

öfter eine ambulante Psychotherapie.<br />

Weibliche Versicherte zwischen<br />

26 und 50 Jahren waren doppelt so<br />

häufig in psychotherapeutischer Behandlung<br />

wie Männer dieses Alters. Deutliche<br />

Unterschiede zeigen sich auch<br />

beim Blick auf die Regionen: In den<br />

Stadtstaaten Bremen, Berlin und<br />

Hamburg lag der Anteil der Versicherten<br />

mit mindestens einer psychotherapeutischen<br />

Leistung im Jahr 2011<br />

zwischen sechs und sieben Prozent,<br />

während der Bundesdurchschnitt bei<br />

vier Prozent lag. Deutlich seltener sind<br />

TK-Versicherte in Brandenburg (1,9 Prozent)<br />

und in Mecklenburg-Vorpommern<br />

(zwei Prozent) in Psychotherapie.<br />

Die Auswertung der TK-Daten zeigt<br />

zudem, dass 25 Prozent aller psychotherapeutischen<br />

Leistungen im<br />

Jeder Vierte, der eine Psychotherapie<br />

erhält, leidet an einer<br />

leichten Erkrankung. Für diese<br />

Patienten könnten auch andere<br />

Angebote hilfreich sein.<br />

Thomas Ballast, stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender der TK<br />

Zusammenhang mit einer eher leichteren<br />

psychischen Erkrankung wie<br />

zum Beispiel einer Anpassungsstörung<br />

stehen. Gerade bei leichteren<br />

Erkrankungen ist aber unter Umständen<br />

auch eine weniger intensive Form<br />

der Versorgung völlig ausreichend.<br />

Darauf hinweisen könnte auch die<br />

Therapiedauer: Im Schnitt umfasst<br />

jede zweite Therapie nur maximal<br />

zwölf Stunden und wird dann beendet.<br />

Gerade bei leichteren Erkrankungen<br />

helfen unter Umständen aber<br />

auch schon niedrigschwelligere Angebote.<br />

Dementsprechend hat die TK<br />

ihren onlinegestützten Gesundheits-<br />

Coach erweitert und bietet im Internet<br />

neben dem Antistress-Coach auch<br />

den Burnout-Coach an.<br />

Studie zur ärztlichen Vergütung in einem<br />

einheitlichen Versicherungsmarkt<br />

Ob die private Krankenversicherung<br />

(PKV) als Vollversicherung eine Zukunft<br />

hat, wird viel diskutiert. Teil dieser<br />

Debatte ist stets die Vergütung der<br />

niedergelassenen Ärzte – ohne die<br />

Honorare der PKV sei die ambulante<br />

ärztliche Versorgung in Gefahr. Andererseits<br />

hat unter anderem das privatärztliche<br />

Vergütungssystem selbst die<br />

PKV in Schwierigkeiten gebracht.<br />

Aber auch das Honorarsystem der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) ist nicht optimal in seinen Anreizen<br />

und Auswirkungen.<br />

Die TK hat Professor Dr. Jürgen Wasem<br />

vom Alfried Krupp von Bohlen und<br />

Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement<br />

von der Universität<br />

Duisburg-Essen gebeten, Modelle<br />

eines Systemübergangs zu untersuchen<br />

– ausdrücklich unabhängig von<br />

Überlegungen zur Bürgerversicherung.<br />

Die Botschaft der Studie: Eine Vereinheitlichung<br />

der Vergütungssysteme<br />

ist kein unlösbares Problem. An ihr<br />

scheitert ein einheitlicher Versicherungsmarkt<br />

nicht.<br />

Will man ein einheitliches Vergütungssystem,<br />

ist die politische Frage zu<br />

beantworten, ob – sofern die Honorierung<br />

auf die heutige Vergütung der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

abgesenkt wird – Einkommensausfälle<br />

bei den Ärzten kompensiert werden<br />

sollen. Wenn ja, ist über die Modalitäten<br />

zu entscheiden. Auch hierzu<br />

erörtert die Studie verschiedene<br />

Möglichkeiten.<br />

Jede zweite Therapie wird nach<br />

maximal zwölf Stunden beendet<br />

Verteilung der Therapien nach Anzahl<br />

der Stunden im Jahr 2011<br />

34 %<br />

16 %<br />

1–12 Stunden<br />

13–25 Stunden<br />

mehr als 25 Stunden<br />

50 %<br />

31


Die Selbstverwaltung<br />

32 „Zu<br />

32<br />

meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“<br />

So wie Katharina Wantoch (rechts) geht es vielen werdenden Eltern. Gerade in den letzten Wochen<br />

vor der Geburt der kleinen Frieda war ihr besonders wichtig, dass sie ihre Hebamme Mira Becker Tag<br />

und Nacht erreichen konnte. Diese Hebammen-Rufbereitschaft übernimmt die TK seit 2013 für ihre<br />

Versicherten – dank einer Entscheidung des Verwaltungsrats.


Werdende Mütter können mit einer rat entscheidet über zusätzliche Leispersönlich<br />

ausgewählten zugelas- tungen, die über den gesetzlichen<br />

senen Geburtshelferin eine sogenann- Katalog hinausgehen.<br />

te Hebammen-Rufbereitschaft vereinbaren.<br />

So hat auch die Hamburger Extra-Leistungen für die<br />

Hebamme Mira Becker die Journalis- TK-Versicherten<br />

tin Katharina Wantoch rund um die<br />

Geburt ihrer Tochter Frieda begleitet: Von diesem Recht hat der Verwaltungs-<br />

„Viele werdende Müttern legen gro- rat im zurückliegenden Jahr immer<br />

ßen Wert darauf, dass sie ein Vertrau- wieder Gebrauch gemacht. Deshalb<br />

ensverhältnis zu der Hebamme auf- profitieren die Kunden der TK heute<br />

bauen können, die sie dann bei der von vielen Extra-Leistungen. Neben der<br />

Geburt betreut. Wenn die TK Kosten Kostenübernahme für die Hebammenfür<br />

die Rufbereitschaft übernimmt, Rufbereitschaft gehören beispielsweise<br />

gibt sie vielen Frauen dazu erst die die erweiterte Haushaltshilfe – im Not-<br />

Möglichkeit“, so Becker. fall sogar dann, wenn keine Kinder im<br />

Haushalt leben –, Maßnahmen zur<br />

Gelebte Demokratie Stärkung der Prävention sowie<br />

Zuschüsse zur sportmedizinischen<br />

Die Rufbereitschaft wird als Pauschale Untersuchung und Beratung beim<br />

berechnet – die TK übernimmt seit Arzt dazu. Bereits seit Anfang <strong>2012</strong><br />

2013 die Kosten dafür bis zu 250 erstattet die TK Kosten, wenn sich<br />

Euro. Möglich gemacht haben dies Versicherte beim Osteopathen behandie<br />

Mitglieder des TK-Verwaltungsrats. deln lassen. Alternative Arzneimittel<br />

Sie vertreten in diesem Gremium – der Homöopathie, Anthroposophie<br />

das mit einem Parlament verglichen und Pflanzenheilkunde übernimmt die<br />

werden kann – die Interessen der Ver- TK bis zu einem Betrag von 100 Euro<br />

sicherten und der Arbeitgeber. Und pro Jahr und Versicherten.<br />

wie bei einer demokratischen Versammlung<br />

üblich, werden die Mitglie- Neben den Beschlüssen für mehr<br />

der alle sechs Jahre bei der Sozial- Leistungen haben die Mitglieder des<br />

wahl gewählt – und dies nun schon Verwaltungsrats im vergangenen Jahr<br />

seit 60 Jahren (siehe Kasten). eine weitere wichtige Entscheidung<br />

getroffen, die auch in der Öffentlich-<br />

Lenker und Gestalter für die TK keit für Aufmerksamkeit sorgte: Aufgrund<br />

der erfreulichen Finanzentwick-<br />

Der Verwaltungsrat entscheidet über lung war es dem Gremium möglich,<br />

alle Angelegenheiten von grundsätz- im Haushalt für 2013 die Zahlung einer<br />

licher Bedeutung. Die Mitglieder des Dividende in Höhe von bis zu 80 Euro<br />

Gremiums wählen den Vorstand, stel- je Mitglied vorzusehen. Die TK beteiligt<br />

len den Haushalt fest und beschlie- damit ihre über sechs Millionen Mitßen<br />

die Satzung der TK. Letzteres glieder an der ausgezeichneten<br />

bedeutet vor allem: Der Verwaltungs- Finanzsituation der Kasse.<br />

60 Jahre Sozialwahlen<br />

Im Jahr 1953 fanden die ersten Sozialwahlen der Nachkriegszeit statt.<br />

Entgegen der ursprünglichen Absicht der Alliierten hatte sich der Gesetzgeber<br />

zuvor für eine staatsferne Organisation der Sozialversicherung entschieden.<br />

Dabei übertrug man im Wesentlichen Arbeitnehmern und Arbeitgebern<br />

die Verantwortung für die Sozialversicherung. Seitdem<br />

zeichnen sich die Gremien der Selbstverwaltung durch drei<br />

Merkmale aus: Sie haben die Satzungshoheit und<br />

stehen lediglich unter der Rechtsaufsicht<br />

des Staates. Außerdem engagieren<br />

sich die Mitglieder ehrenamtlich.<br />

2011 fand die letzte Sozialwahl<br />

statt, aus der die aktuelle Zusammensetzung<br />

des TK-Verwaltungsrats<br />

hervorging – die nächsten<br />

Sozialwahlen sind 2017.<br />

Jennifer Schiemann ist nicht nur selbst<br />

gern in Bewegung – sie betreut bei der<br />

TK auch das Bonusprogramm, das der<br />

Verwaltungsrat <strong>2012</strong> durch seinen<br />

Beschluss noch einmal erweitert hat. Um<br />

TK-Versicherte zu gesundheitsbewusstem<br />

Verhalten zu motivieren, können sie nun<br />

bis zu 200 Euro erhalten, wenn sie am<br />

Bonusprogramm teilnehmen und zum<br />

Beispiel einen Walking-Kurs besuchen,<br />

sich von den Online-Coaches der TK auf<br />

die Sprünge helfen lassen, Mitglied in<br />

einem Sportverein sind oder auf organisierte<br />

Wanderungen gehen.<br />

„Mir ist sehr wichtig, dass Vertreter<br />

der Versicherten den Kurs der<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n kontrollieren.“<br />

87 %<br />

Quelle: bevölkerungsrepräsentative<br />

Forsa-Umfrage im Auftrag der TK<br />

33


Die Selbstverwaltung<br />

Selbstverwaltung ist Selbstgestaltung: 30 Frauen und Männer machen sich<br />

ehrenamtlich stark für die Interessen der TK-Versicherten und Arbeitgeber.<br />

Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler<br />

„Die Zukunft gestalten“ − der TK- Die TK bekennt sich zum Kollektivver-<br />

Verwaltungsrat spricht sich für ein tragssystem. Ergänzend sind kassenzukunftsgerichtetes<br />

und wettbe- individuelle Vertragsoptionen auszuwerbliches<br />

Gesundheitssystem aus bauen. Auch unter ökonomischen<br />

Zwängen muss genügend Raum für<br />

Im Vorfeld der Bundestagswahl hat Humanität und Empathie bei der Verder<br />

Verwaltungsrat der <strong>Techniker</strong> sorgung von Kranken bleiben.<br />

<strong>Krankenkasse</strong> die gesundheitspolitischen<br />

Herausforderungen der kom- 2. Die Selbstverwaltung ist auch in<br />

menden Jahre erörtert und im April Zukunft das richtige Maß<br />

2013 ein Positionspapier beschlossen.<br />

Auf der Basis der Rolle der solida- Die Selbstverwaltung steuert die<br />

rischen Krankenversicherung in Zeiten bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />

der Wirtschafts- und Finanzkrise wid- Versorgung durch Ausgleich der vermet<br />

es sich unter anderem versor- schiedenen Interessen. Der Staat<br />

gungspolitischen und wettbewerb- sollte sie als wichtiges Element der<br />

lichen Fragen und beleuchtet die Partizipation stärken.<br />

Funktionen von Selbstverwaltung und<br />

Staat. Der rote Faden lautet: Der 3. Die Zukunft sichern − mehr<br />

Mensch steht im Mittelpunkt − ob als Finanzautonomie wagen<br />

Beitragszahler, Versicherter, Bürger<br />

oder Patient. <strong>Krankenkasse</strong>n müssen in einem an<br />

ökonomischen Prinzipien ausgerichte-<br />

1. Die Zukunft gestalten − der ten Ordnungsmodell in die Lage ver-<br />

Mensch im Mittelpunkt der setzt werden, Verantwortung für die<br />

Versorgung Aufbringung der Finanzmittel zu tragen,<br />

die zur Sicherstellung der Versor-<br />

Die TK fordert eine konsequente Nut- gung erforderlich sind. Die TK fordert<br />

zenbewertung von Therapien und deshalb Finanzautonomie. Steuerzu-<br />

Behandlungsmethoden. Die Patien- schüsse dürfen keine politische Verfütensouveränität<br />

ist nachhaltig zu stär- gungsmasse sein.<br />

ken. Unnötige Bürokratie muss abgebaut<br />

werden.<br />

34<br />

4. Keine interessengeleiteten<br />

Einzeleingriffe in den RSA<br />

Die TK plädiert für eine wettbewerbsneutrale<br />

Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs<br />

(RSA). Isolierte,<br />

interessengeleitete Eingriffe sollten<br />

unterbleiben. Anreize sollten auf effizientes<br />

Handeln der <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

gerichtet sein.<br />

5. In Zukunft mehr Fairness im<br />

Wettbewerb<br />

Wettbewerb wird nur dann als legitim<br />

akzeptiert, wenn er unter fairen<br />

Bedingungen organisiert wird. Für keine<br />

<strong>Krankenkasse</strong> dürfen Sonderregelungen<br />

bestehen.<br />

6. Keine einseitigen politischen<br />

Eingriffe zugunsten der PKV<br />

Die TK fordert: Rettungsmaßnahmen<br />

für die PKV dürfen nicht zu Lasten der<br />

GKV gehen.<br />

Download<br />

Das vollständige Positionspapier<br />

des TK-Verwaltungsrats<br />

steht unter<br />

www.presse.tk.de zum<br />

Download bereit.<br />

Die Zukunft gestalten<br />

Ein Plädoyer für ein zukunftsgerichtetes<br />

und wettbewerbliches Gesundheitssystem<br />

63599_TK_Positionierung_T1.indd 1<br />

Die Zukunft gestalten | 1


Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats<br />

Versichertenvertreter<br />

Dieter F. Märtens, Offenbach,<br />

alternierender Vorsitzender<br />

Rosemie Bilz, Radebeul<br />

Detlef Decho, Syke<br />

Peter Duchene, Großrosseln<br />

Friedrich Gosewinkel, Hamm<br />

Karla Hasenauer, Suhl<br />

Petra Rahmann, Bochum<br />

Bärbel Richling, Bremen<br />

Bianca Schiwnak, Altenau<br />

Norbert Schneider, Schwerin<br />

Harald Schulte, Königswinter<br />

Gertrude Slovinec, München<br />

Erika Streit, Köln<br />

Johanna Vieweg, Dresden<br />

Gerard Wolny, Remagen<br />

Der Hauptausschuss<br />

bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrats<br />

vor und überwacht die Ausführung<br />

seiner Beschlüsse. Unter anderem legt<br />

er die Rahmendaten fest, auf deren<br />

Basis der Haushalt kalkuliert wird, regelt<br />

die Anstellungsbedingungen der Vorstände<br />

und entsperrt Haushaltsmittel.<br />

Dominik Kruchen*, Dieter F.<br />

Märtens*, Rainer Bruns, Karla<br />

Hasenauer, Jörg Henschen, Udo<br />

Nicolay, Petra Rahmann, Harald<br />

Schulte<br />

Der Finanzausschuss<br />

kümmert sich um alle Fragen rund ums<br />

Geld. Zum Beispiel bereitet er die jährliche<br />

Entscheidung über den Haushalt<br />

vor. Außerdem überwacht er die Finanzentwicklung,<br />

befasst sich mit den<br />

finanziellen Auswirkungen von Gesetzen<br />

und bereitet finanzpolitische Empfehlungen<br />

und Beschlüsse vor.<br />

Rosemie Bilz*, Klaus H. Kober*, Detlef<br />

Decho, Joachim Feldmann, Dr.<br />

Friedrich Kästner, Bärbel Richling<br />

Der Sozialpolitische Ausschuss<br />

hat die Satzung der TK und die<br />

gesundheitspolitischen Entwicklungen<br />

fest im Blick. Soll die Satzung<br />

geändert, ergänzt oder ganz neugefasst<br />

werden, bereitet er dies vor.<br />

Arbeitgebervertreter<br />

Dominik Kruchen, Düsseldorf,<br />

alternierender Vorsitzender<br />

Heiner Bögemann, Bremen<br />

Rainer Bruns, Nordstrand<br />

Joachim Feldmann, Oldenburg<br />

Helmut Fitzke, Woggersin<br />

Wilfried Grunau,<br />

Edewecht-Friedrichsfehn<br />

Jörg Henschen, Bremen<br />

Gerrit Karall, Bargteheide<br />

Klaus H. Kober, Rheinmünster<br />

Udo Nicolay, Pinneberg<br />

Volker Rosenberger, Herford<br />

Johannes Seiboldt, Nidda<br />

Rainer Tietz, Bottrop<br />

Roland Unzeitig, Wettmershagen<br />

Bernd Wegner, Riegelsberg<br />

Außerdem kümmert sich der Ausschuss<br />

darum, das Leistungsangebot<br />

der TK kontinuierlich im Interesse der<br />

Versicherten weiterzuentwickeln.<br />

Helmut Fitzke*, Harald Schulte*,<br />

Wilfried Grunau, Franz Neubrand,<br />

Volker Rosenberger, Erika Streit<br />

Die Widerspruchsausschüsse<br />

bieten den TK-Versicherten die Möglichkeit,<br />

Entscheidungen der Verwaltung<br />

überprüfen zu lassen. Das<br />

Besondere bei der TK: Alle Mitglieder<br />

sind ehrenamtlich tätig, während bei<br />

vielen anderen <strong>Krankenkasse</strong>n auch<br />

hauptamtliche Mitarbeiter im Widerspruchsausschuss<br />

Sitz und Stimme<br />

haben.<br />

A: Professor Dr. Martin Spülbeck*,<br />

Marion Tögel*, Volker Rosenberger,<br />

Gertrude Slovinec<br />

B: Roland Unzeitig*, Gerard Wolny*,<br />

Rainer Bruns, Johanna Vieweg<br />

C: Karla Hasenauer*, Rainer Hoffmann*,<br />

Christina Hömke, Ditmar<br />

Starnitzki<br />

D: Peter Duchene*, Hanns-Jürgen<br />

Redeker*, Christian Eichhorn,<br />

Friedrich Gosewinkel<br />

E: Franz Neubrand*, Michael Reese*,<br />

Birgit Huster, Rainer Tietz<br />

* Alternierende Vorsitzende ihres<br />

Ausschusses.<br />

Zusammensetzung der<br />

Selbstverwaltung<br />

Versichertenvertreter<br />

TKG (12 Sitze)<br />

TK-Gemeinschaft, unabhängige<br />

Versichertengemeinschaft der<br />

<strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> e. V.<br />

ver.di (1 Sitz)<br />

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

IGM (1 Sitz)<br />

Industriegewerkschaft Metall<br />

ACA (1 Sitz)<br />

Katholische Arbeitnehmer-<br />

Bewegung (KAB) Deutschlands e. V.,<br />

Kolpingwerk Deutschland, Bundesverband<br />

Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen<br />

e. V.<br />

Arbeitgebervertreter<br />

ZI HSH (15 Sitze)<br />

Zahntechniker-Innung<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein<br />

15<br />

ZI HSH<br />

12<br />

TKG<br />

Arbeitgebervertreter Versichertenvertreter<br />

35<br />

1 ver.di<br />

1 IGM<br />

1 ACA


Finanzen<br />

36 „Positive<br />

Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“<br />

Gemeinsam haben Norman Schutty, Cordelia Fleischer, Andreas Russell, Anette Spreen und ihre Kollegen<br />

die Finanzen der TK fest im Griff. So erlaubte der positive Jahresabschluss der TK neben zahlreichen neuen<br />

Extra-Leistungen auch, eine Dividende an ihre Mitglieder auszuschütten. Auch die Mitgliederentwicklung<br />

war <strong>2012</strong> ungebremst positiv: Um über 284.000 Versicherte ist die TK im Laufe des Jahres gewachsen.


Die Prüfung der Jahresrechnung der<br />

<strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> wird grundsätzlich<br />

nach handelsrechtlichen Vorschriften<br />

durchgeführt. Die Jahresrechnung gibt<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wieder, und<br />

somit hat die TK von der zuständigen<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erhalten. Für die TK gehört es darüber<br />

hinaus zum Standard, ihre Finanzsituation<br />

ausführlich zu publizieren.<br />

Positive Finanzsituation ermöglicht<br />

Dividende<br />

Die Gesamtausgaben der TK beliefen<br />

sich <strong>2012</strong> auf 17,3 Milliarden Euro, die<br />

Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds<br />

auf 18,1 Milliarden Euro. Der<br />

Überschuss bewegt sich mit 998 Millionen<br />

Euro damit in der Größenordnung<br />

des Vorjahres (973 Millionen<br />

Euro). Dies nutzt die TK, um ihren Mitgliedern<br />

für das Jahr 2013 eine Dividende<br />

auszuzahlen. Mit insgesamt<br />

rund einer halben Milliarde Euro –<br />

berücksichtigt im Haushalt 2013 – ist<br />

dies die wohl größte Beitragsrückzahlung,<br />

die es bei einer <strong>Krankenkasse</strong><br />

bisher gegeben hat.<br />

An jedem Tag gibt die TK 44 Millionen<br />

Euro für die medizinische Versorgung<br />

ihrer Versicherten aus. Täglich fließen<br />

so 13 Millionen Euro an die Krankenhäuser,<br />

auf die niedergelassenen<br />

Ärzte entfallen 8,3 Millionen Euro, und<br />

die Ausgaben für Medikamente belaufen<br />

sich auf 7,4 Millionen Euro – Tag<br />

für Tag. Insgesamt beliefen sich die<br />

Leistungsausgaben <strong>2012</strong> auf 16,1 Milliarden<br />

Euro, was einer Steigerung<br />

von 3,5 Prozent je Versicherten entspricht.<br />

Auf den Kliniksektor entfielen<br />

4,8 Milliarden Euro, auf die ambulante<br />

ärztliche Behandlung drei Milliarden<br />

Euro und auf die Arzneimitteltherapie<br />

2,7 Milliarden Euro.<br />

Verwaltungskosten <strong>2012</strong> mit<br />

Sondereffekt<br />

Die Verwaltungskosten weisen aufgrund<br />

eines Sondereffektes eine Steigerung<br />

von knapp 24 Prozent je Versicherten<br />

auf. Die Ursache ist, dass die TK die<br />

sehr gute Finanzsituation genutzt hat,<br />

um die Pensionsrückstellungen, zu<br />

deren Bildung jede <strong>Krankenkasse</strong><br />

gesetzlich verpflichtet ist, schneller als<br />

geplant zu dotieren. Trotz dieses Sondereffektes<br />

liegen die Verwaltungskosten<br />

der TK immer noch fast sechs<br />

Prozent unter dem Durchschnitt der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(138 Euro). Ohne diese Rückstellungsbildung<br />

beliefen sich die Verwaltungskosten<br />

je Versicherten auf 103 Euro,<br />

was einem Rückgang von zwei Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Weiterhin positive<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Auch <strong>2012</strong> blieb die TK auf Wachstumskurs:<br />

Das Plus des Jahres belief<br />

sich auf 262.000 Mitglieder und insgesamt<br />

284.000 Versicherte. Anfang<br />

März 2013 verzeichnete die TK erstmals<br />

mehr als sechs Millionen Mitglieder.<br />

Pflegeversicherung unterstützt<br />

Ausgleichsfonds<br />

Die Pflegeversicherung – eine eigenständige<br />

Organisation mit separater<br />

Jahresrechnung unter dem Dach der<br />

TK – überwies mit 1,9 Milliarden Euro<br />

erneut den Großteil ihrer Einnahmen<br />

von 2,8 Milliarden Euro an den gesetzlichen<br />

Ausgleichsfonds, aus dem andere<br />

Pflegekassen Stützungszahlungen<br />

erhalten. Die Leistungsausgaben<br />

beliefen sich auf 799 Millionen Euro.<br />

01.01.<strong>2012</strong> 01.01.2013<br />

Pflichtversicherte 3.432.195 3.570.074<br />

Freiwillig Versicherte 1.140.670 1.215.151<br />

Versicherungspflichtige Rentner 1.131.071 1.180.731<br />

Mitglieder insgesamt 5.703.936 5.965.956<br />

Familienangehörige 2.272.445 2.294.482<br />

Versicherte insgesamt 7.976.381 8.260.438<br />

Abnahmen<br />

Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung<br />

<strong>2012</strong> der <strong>Techniker</strong><br />

<strong>Krankenkasse</strong> und die Jahresrechnung<br />

<strong>2012</strong> der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong><br />

Pfl egeversicherung abgenommen<br />

und dem Vorstand dafür<br />

Entlastung erteilt.<br />

Juni 2013<br />

Dieter F. Märtens<br />

Alternierender Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrats der TK<br />

und der TK-Pfl egeversicherung<br />

Dominik Kruchen<br />

Alternierender Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrats der TK<br />

und der TK-Pfl egeversicherung<br />

37


Finanzen<br />

Erfolgsrechnung<br />

in Tsd. Euro<br />

38<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

1. Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 16.596.914 18.109.682<br />

2. Erstattungen 29.407 31.993<br />

3. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 51.936 51.404<br />

4. Leistungsaufwand 14.936.296 16.131.802<br />

5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten 819.973 1.057.224<br />

6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 921.989 1.004.054<br />

7. Zinsergebnis 60.048 62.981<br />

8. sonstige Einnahmen 36.110 27.325<br />

9. sonstige Ausgaben 44.845 95.949<br />

10. Jahresüberschuss 973.302 998.410<br />

In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen möglich.


Vermögensrechnung<br />

Aktiva in Tsd. Euro<br />

A. Langfristiges Vermögen<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

I. Verwaltungsvermögen 279.821 293.359<br />

II. Mittel der Rückstellungen 790.148 1.119.238<br />

III. Andere Geldanlagen 2.569.786 3.362.928<br />

B. Kurzfristiges Vermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 535.250 602.307<br />

II. Wertpapiere 2.097.937 2.403.063<br />

III. Kassenbestand und Giroguthaben 11.766 12.968<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 11.815 10.872<br />

D. Sondervermögen AAG-Kassen 170.594 406.058<br />

Passiva in Tsd. Euro<br />

6.467.116 8.210.794<br />

A. Netto-Reinvermögen 2.966.207 3.964.618<br />

B. Rückstellungen 790.148 1.119.238<br />

C. Verpflichtungen 2.524.035 2.706.021<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 16.133 14.859<br />

E. Sondervermögen AAG-Kassen 170.594 406.058<br />

6.467.116 8.210.794<br />

39


Finanzen<br />

Leistungsausgaben im Detail<br />

40<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Gesamtsumme absolut in Tsd. Euro 14.936.296 16.131.802<br />

je Versicherten in Euro 1.921,66 1.989,06<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +3,8 +3,5<br />

davon:<br />

Krankenhaus absolut in Tsd. Euro 4.401.531 4.771.081<br />

je Versicherten in Euro 566,29 588,28<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +4,6 +3,9<br />

Ärzte absolut in Tsd. Euro 2.832.394 3.044.201<br />

je Versicherten in Euro 364,41 375,35<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +5,5 +3,0<br />

Arzneimittel absolut in Tsd. Euro 2.500.237 2.709.616<br />

je Versicherten in Euro 321,67 334,10<br />

% zum Vorjahr je Versicherten –4,4 +3,9<br />

Zahnärzte/Zahnersatz absolut in Tsd. Euro 1.403.858 1.465.292<br />

je Versicherten in Euro 180,62 180,67<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +1,5 +0,0<br />

Heil- und Hilfsmittel absolut in Tsd. Euro 1.027.300 1.046.546<br />

je Versicherten in Euro 132,17 129,04<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +17,3 –2,4<br />

Prävention absolut in Tsd. Euro 188.892 217.734<br />

je Versicherten in Euro 24,30 26,85<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +8,2 +10,5<br />

Vorsorge- und absolut in Tsd. Euro 175.327 186.077<br />

Reha-Leistungen je Versicherten in Euro 22,56 22,94<br />

% zum Vorjahr je Versicherten +2,3 +1,7


Pflegeversicherung<br />

Leistungsausgaben in Tsd. Euro<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Pflegesachleistung 109.747 118.638<br />

Pflegegeld 205.177 235.561<br />

Leistungen für Pflegepersonen 45.596 49.508<br />

stationäre Leistungen 257.221 292.330<br />

übrige Leistungen 93.387 103.070<br />

Leistungsausgaben insgesamt 711.127 799.107<br />

41


Finanzen<br />

Erfolgs- und Vermögensrechnung Pflege<br />

Erfolgsrechnung<br />

42<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

in Tsd. Euro<br />

1. Beiträge 2.588.246 2.795.697<br />

2. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 5.471 5.232<br />

3. Leistungsaufwand 711.127 799.107<br />

4. Zahlungen an den Ausgleichsfonds 1.795.522 1.888.202<br />

5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten 80.916 88.230<br />

6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 6.151 25.389<br />

7. Zinsergebnis 1.562 1.754<br />

8. sonstige Einnahmen 0 24<br />

9. sonstige Ausgaben 32 64<br />

10. Jahresüberschuss 7.682 27.102<br />

Vermögensrechnung<br />

Aktiva in Tsd. Euro<br />

A. Kurzfristiges Vermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 56.318 65.989<br />

II. Wertpapiere 262.239 284.461<br />

III. Kassenbestand und Giroguthaben 100 22<br />

B. Rechnungsabgrenzungsposten 14.044 16.668<br />

Passiva in Tsd. Euro<br />

332.702 367.140<br />

A. Reinvermögen 139.577 166.679<br />

B. Verpflichtungen 193.125 200.461<br />

332.702 367.140


Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong><br />

Bramfelder Straße 140<br />

22305 Hamburg<br />

Telefon: 040 - 69 09-17 83<br />

Fax: 040 - 69 09-13 53<br />

Internet: www.presse.tk.de<br />

E-Mail: pressestelle@tk.de<br />

Verantwortlich: Dorothee Meusch<br />

Redaktion: Inga Laboga<br />

Texte: Hermann Bärenfänger, Gabriele Baron,<br />

Jacqueline Dauster, Philip Giewer, Michaela<br />

Hombrecher, Michael Ihly, Inga Laboga, Dorothee<br />

Meusch, Michael Schmitz<br />

Gestaltung: Christina Bartheidel<br />

Produktion: Bianca Schreck<br />

Fotos: ANYA, Klaus Becker, Thomas Effi nger,<br />

fi scherconsulting.net/es-concepts, Andreas Friese,<br />

GettyImages, Michael Hausberger, Masterfi le, Bernd<br />

Opitz, Patrick Piel, Public Address (Mirco Hannemann,<br />

Stefan Hoyer und Juri Reetz), Neil Anthony Quinton,<br />

Michael Zapf und Stefan Zeitz<br />

Litho: Hirte GmbH & Co. KG, Hamburg<br />

Druck: Industrie + Werbedruck, Herford<br />

© Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck<br />

und sonstige Formen der Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung.


20.1/002<br />

44

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