Pädagogik und Methoden Computer - Studienzentrum für ...
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Studien-Werkstatt Josefstal<br />
Leiten rauen anders?<br />
M. Bangert war die erste Studienleiterin Josefstals –<br />
Anlass zu einem Diskurs über geschlechtsspezifische<br />
Leitungsstile zu ihrem Abschied:<br />
Marianne Pflüger, ehemalige Dozentin <strong>und</strong> Pfarrvikarin,<br />
erinnerte an Zeiten, als Frauen in Leitungsfunktionen<br />
innerhalb der Kirche sehr selten waren – heute ist<br />
ihr %-Anteil dort noch immer im einstelligen Bereich.<br />
Dr. Johanna Beyer 010 sah spezifische Unterschiede:<br />
während sich der Leitungsstil von Männern eher nach<br />
dem Konfliktmodell orientiere, bauten Frauen auf Konsensstrategien,<br />
auf De-Eskalation <strong>und</strong> Kommunikation.<br />
Auf diese Fähigkeit der „beharrlichen Frauen“ hatte M.<br />
Bangert bereits 1991 bei ihrer Einführung in Josefstal<br />
aufmerksam gemacht. Wolfgang Schindler 010 betonte,<br />
Leitung müsse kompetent sein, egal, ob „männlich“<br />
oder „weiblich“. Weitere Beiträge, u.a. von K. Foitzik <strong>und</strong><br />
Rudolf W. Koch, sorgten <strong>für</strong> eine lebendige Diskussion.<br />
Statt Angst: Respekt<br />
Interkulturelles Lernen hat mit dem 11. September<br />
2001 eine ungeahnte Brisanz bekommen. Wie aber das<br />
Thema in Jugendarbeit oder Schule aufgreifen? Ein Thema,<br />
das beladen ist von Vorurteilen, Misstrauen, Ängsten,<br />
Halbwissen, Vermutungen.<br />
Wichtig ist es, Ängste ernst zu nehmen, sie aber gleichzeitig<br />
zu hinterfragen <strong>und</strong> zu motivieren, sich genauer<br />
mit dem Thema zu beschäftigen, sich <strong>für</strong> Dialoge mit<br />
Muslimen zu öffnen. So kann aus Halbwissen Wissen<br />
werden, aus Vor-Urteilen Urteile. Nur so können Verständnis<br />
<strong>für</strong> die fremde Religion geweckt <strong>und</strong> Wege zu<br />
einem konstruktiven Miteinander aufgezeigt werden.<br />
Als Kursfeedback formulierte ein Kursteilnehmer sein<br />
Ergebnis: „Die Angst vor dem Islam ist gewichen <strong>und</strong><br />
wurde zu Respekt.“ Ausführlich dazu Chr. Tröger: 013.<br />
eLearning – virtuell<br />
Virtuelle Seminare haben in der Weiterbildung Konjunktur.<br />
Doch folgen viele einem individualistischen<br />
Modell des Lernens. Menschliche Beziehungen oder gar<br />
Gruppendynamik spielen eine sehr geringe Rolle – mit<br />
dramatischen Einbrüchen in der Beteiligung. Denn <strong>für</strong><br />
tiefer gehendes Verstehen <strong>und</strong> die Motivation zu lernen<br />
ist Austausch in der Gruppe von zentraler Bedeutung.<br />
Diese Einsicht prägt die Didaktik in Josefstal – auch in<br />
den ersten virtuellen Seminarangeboten.<br />
Mit der Lernumgebung „Kokon“ wurde 2000 noch<br />
didaktisch geforscht, netzspezifische <strong>Methoden</strong> wurden<br />
entwickelt, die erstaunliche Erfahrungen in der Online-<br />
Arbeit ermöglichten: „Herzhaftes Lachen ist ja ansteckend<br />
<strong>und</strong> dies gilt uneingeschränkt auch <strong>für</strong> die computergestützte<br />
Kommunikation“, die „phasenweise sogar<br />
aufregend“ war. Trotz räumlicher Distanz gelang es, einen<br />
verbindlichen <strong>und</strong> dauerhaften Kontakt zueinander aufzubauen,<br />
animierende gemeinsame Erfahrungen im<br />
Internet zu machen, das zu einem selbstverständlichen<br />
Teil des Alltags wurde. Seit „Mac*_online“ ist eLearning<br />
in Josefstal ein Regelangebot; Dr. R. Bader stellt Wirkungsfaktoren<br />
<strong>und</strong> Bedingungen ausführlich dar: 014.<br />
Schülerbesinnungstage<br />
Damit „Jugendliche mit Schule zur Besinnung kommen“<br />
können, bietet das <strong>Studienzentrum</strong> Besinnungstage<br />
<strong>für</strong> Schulen im südbayerischen Raum an. Fernab<br />
des 45-Minuten-Taktes, in einer Atmosphäre von Freiheit,<br />
Partizipation, Zutrauen <strong>und</strong> Annahme kann die<br />
Klassengemeinschaft neu erlebt <strong>und</strong> reflektiert werden.<br />
B. Bürkel koordiniert dieses ökumenische Angebot<br />
der EJB <strong>für</strong> Jugendliche <strong>und</strong> Schulklassen aller Schularten.<br />
Für interessierte Lehrkräfte <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />
der EJB besteht das Angebot der Unterstützung, von<br />
der Vorbereitung bis zur Durchführung 012.<br />
Zwischen allen Stühlen<br />
Wie sieht Bildung in Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft aus, mit<br />
der junge Menschen Zukunft haben? Was kann kirchliche<br />
Jugend(bildungs)arbeit dazu leisten? Ist ihr Platz<br />
nicht notwendigerweise zwischen allen Stühlen, auch<br />
wenn das unbequem ist? Antworten, meist fragmentarisch,<br />
formulierten beim Symposion TheoretikerInnen<br />
<strong>und</strong> PraktikerInnen: Jugendarbeit dürfe nicht auf Ausbildung<br />
hin funktionalisiert werden, Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> Selbstbildungsprozesse seien nötig, Orte <strong>für</strong> existenzielle<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> gelebten Glauben. Bildungsprozesse<br />
gingen notwendig einher mit Grenzüberschreitungen<br />
<strong>und</strong> einem immer wieder neuen Selbstvergewisserungsprozess<br />
der eigenen Ziele <strong>und</strong> Visionen. M. Bangert<br />
beschreibt Kernpunkte des Symposions, B. Müller<br />
die Ergebnisse der Arbeitsgruppen: 011.